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Nachrichten unternehmen agenturen medien digital karriere & Job Bauer media Group DSF/Beiersdorf Alexander Sempf, Ulrich Lingnau Die Media-ImpactManager wollen Würtenbergers Umbau nicht mitmachen. Yvonne Bauer Die Verlegertochter setzt Redakteure vor die Tür. Niveas Kicker-Event Ein Gericht soll die Urheberschaft klären. Aderlass von Top-Personal bei Springers Media Impact „Vorgehen des Verlages zynisch“ Prozesstermin steht fest Kündigungen · Unter der designierten Verlagschefin Yvonne Bauer scheint bei Bauer Media eine neue Personalpolitik einzuziehen. Wie erst jetzt bekannt wurde, wurde am vorvergangenen Freitag den Redaktionen „Wohnidee“ und „Laura Wohnen Kreativ“ kundgetan, dass sie ihre Arbeitsplätze verlieren, da die Blätter künftig in München erstellt werden. Alle Mitarbeiter wurden sofort freigestellt. Sie wurden aufgefordert, ihre Schreibtische zu räumen; um 16 Uhr rückten laut Betriebsrat die Packer an. „Das Vorgehen des Verlages ist zynisch. Es ist absolut indiskutabel und nicht nachvollziehbar, dass verdiente Mitarbeiter ohne Vorwarnung ihren Arbeitsplatz verlieren“, so Stefan Endter, Chef des DJV-Landesverbandes Hamburg. Das Vorgehen sei „ein eindeutiger Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz und ein glatter Rechtsbruch“. Der Betriebsrat will ein Ordnungswidrigkeitsverfahren einleiten. Bei Bauer heißt es: „Es werden Weiterbeschäftigungmöglichkeiten in den Hamburger Redaktionen geprüft.“ lip Formatschutz · Im Streitfall um das TV-Format „Nivea for Men – Kicken gegen die Profis“ steht der erste Termin beim Landgericht München I fest: Am 14. Januar um 13.30 Uhr behandelt die Urheberrechtskammer den Fall. Der TV-Formatentwickler Marcel Juegel verklagt das Deutsche Sportfernsehen (DSF) und Nivea-Hersteller Beiersdorf: Er wirft ihnen vor, sein Konzept „Spiel deines Lebens – Deutschland im Fußballfieber“ mit „Nivea for Men“ kopiert zu haben. Der Streitwert ist auf 100 000 Euro festgesetzt. Am 14. Januar wird geprüft, ob sich beide Parteien einigen können. Ist das nicht der Fall, geht die sogenannte Güteverhandlung sofort in den Haupttermin über. Dann kommt es zu einer Verhandlung. Das Urteil wird in Sachen Formatschutz als richtungsweisend angesehen. Weltweit werden beim Formathandel drei Milliarden Euro umgesetzt. In Deutschland aber sind TV-Formate urheberrechtlich nicht geschützt. Das DSF und Beiersdorf wollen keine offizielle Stellungnahme zu dem laufen den Verfahren abgeben. se CFO Ulrich Lingnau verlässt das Haus, mit Alexander Sempf ist der dritte Anzeigen-Topmanager auf dem Absprung. Es rappelt im Gefüge von Springers Vermarktungskoloss Axel Springer Media Impact. Nach W&V-Informationen haben personelle Umbesetzungen durch Vermarktungsboss Peter Würtenberger zur Folge, dass erneut zwei erfahrene Top-Manager abspringen wollen. Sicher ist, dass Ulrich Lingnau, Chief Financial Officer bei AS Media Impact, spätestens zur Jahresmitte 2010 seinen Posten aufgeben wird – offenbar auf eigenen Wunsch. Der erfahrene Manager ist seit 1997 bei Springer und war in verschiedenen Führungspositionen im Konzern beschäftigt. Erst vor einem Jahr war der 41-jährige Ex-Geschäftsführer der Verlagsgruppe Welt/Morgenpost zum CFO von AS Media Impact befördert worden. Auf dieser Position liefen neben Aufgaben wie der Marktforschung vor allem die Fäden der Verkaufssteuerung zusammen. Diese Aufgaben hatte Würtenberger im Herbst aber an den neuen Sales-Chef Robert Bosch und Anzeigeninnendienst-Chef Dietmar Otti delegiert. Otti hatte den Bereich Sales im Zuge der Umbesetzung an Bosch abgegeben. Der Verlust der Verkaufssteuerung war für Lingnau offenbar ein Signal zum Aufbruch. Lingnaus Nachfolger wird Christian Dorn, derzeit Chef von AS Direkt. Absprunggedanken hegt nach W&V-Informationen auch Alexander Sempf, Gesamtanzeigenleiter von „Bild“ und „Bild am Sonntag“. Im Konzern fahndet man jedoch nach einer Lösung, um den erfahrenen Anzeigenmanager ans Haus zu binden. Ginge Sempf, verlöre der Konzern nach Peter Kempf, Gesamtanzeigenleiter Publikumszeitschriften, und Michael Wittke, Gesamtanzeigenleiter der Gruppe Welt/Morgenpost, den dritten erfahrenen Anzeigenmanager innerhalb kürzester Zeit (W&V 47/09). Zumindest die Unruhe im Innendienst soll nach W&V-Informatio nen damit zusammenhängen, dass der Innendienst-Chefposten mit Dietmar Otti besetzt wurde. Manch scheidender Manager soll Vorbehalte gegen diese Entscheidung vorgebracht haben. Offiziell will sich Springer zu den Vorgängen nicht äußern: „Zu Spekulationen nehmen wir grundsätzlich keine Stellung.“ jup 12 Werben & Verkaufen 3 50/2009 X X Fotos: Sebastian Schupfner; Unternehmen Springer AG X