Gute Laune ist ihr Geheim
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Gute Laune ist ihr Geheim
Fotos: Christian Kielmann Gute Laune ist ihr Geheimrezept: Uta Bendixen. Sie ist Leiterin der Kaufmännischen Berufsausbildung bei Axel Springer – und stolze Besitzerin eines Brillenpinguins. Im Hintergrund die neuen Azubis in Berlin 18 3/2011 Zum Start des neuen Ausbildungsjahrgangs in Berlin brachte inside.mag zwei „alte“ und zwei neue Azubis Medienkauffrau/ Medienkaufmann Digital & Print auf die Titelseite (v. l.): Philipp Skroblin und Laura Doßmann (beide 2. Lehrjahr) sowie Jessica Lampe und Faruk Kiyak Ausbildung 51-mal frischer Wind Die Ausbildung bei Axel Springer hat eine lange Tradition. Immer wieder wurde das Konzept ausgezeichnet, viele der ehemaligen Azubis haben im Unternehmen Karriere gemacht. Doch das Ausbildungsprogramm entwickelt sich ständig weiter – und ist für viele junge Menschen nicht weniger als der Start in ein neues Leben. W enn Uta Bendixen von ihrem Nachwuchs spricht, kommt sie ins Schwärmen. 51 neue Azubis bekommt sie jedes Jahr, insgesamt betreut sie 153. Uta Bendixen ist die Leiterin der Kaufmännischen Berufsausbildung bei Axel Springer. „Ich liebe meinen Job“, sagt sie stolz, „und die jungen Leute sorgen dafür, dass es nie langweilig wird.“ Gerade ist der neue Ausbildungsjahrgang gestartet – wie jedes Jahr am 1. September. 27 Auszubildende haben ihre kaufmännische Ausbildung bei Axel Springer in Berlin begonnen, 24 Azubis in Hamburg. Aber während sich die Neulinge noch emsig einarbeiten, läuft schon die Bewerbungsphase für den folgenden Jahrgang, der 2012 mit der Ausbildung beginnt. „Noch bis zum 30. September kann sich jeder bei uns um einen Ausbildungsplatz im nächsten Jahr bewerben“, erzählt Bendixen. Medienkauffrauen und Medienkaufmänner, Kauffrauen und Kaufmänner für Bürokommunikation, Mediengestalterinnen und Mediengestalter, Bachelor of Science in Betriebswirtschaftslehre – die Ausbildungsberufe sind unterschiedlich und vielseitig. 51 Plätze sind zu vergeben – wie viele Azubis in welchem Bereich beginnen, ist von der Qualität der Bewerbungen abhängig. Aber genau da ist das Problem, beklagt Bendixen: „Die Zahl der Bewerbungen sinkt – und leider auch die Qualität. Anschreiben und Lebensläufe sind voll von Rechtschreibfehlern, das Schulsystem versagt offenbar.“ Azubi auf Probe Auch deshalb hat Uta Bendixen mit der Unterstützung ihrer Mitarbeiterinnen Annette Rumöller, Angelika Reinke und Mareen Uhle Schulpatenschaften ins Leben gerufen. „Schüler aus Hamburg und Berlin können bei uns im Haus an Schnupperangeboten teilnehmen oder unsere Azubis bei ihrer Arbeit einen Tag lang begleiten. Mareen Uhle hat ihre Ausbildung auch bei Axel Springer gemacht, nun ist sie Sachbearbeiterin im Team von Uta Bendixen. Hinter ihr stehen die Azubis Madeline Schalk (l.) und Carolin Heinz. Von ihrer Ausbildung ist Madeline Schalk begeistert – nicht nur, weil sie im Axel-Springer-Haus manchmal Prominente trifft: „Ich bin Justin Timberlake begegnet – was einfach nur cool war!“ 3/2011 19 David Löffler, Stv. Verlagsleiter Auto, Computer & Sport in Hamburg: „Ich habe meine Ausbildung bei Axel Springer im Oktober 1998 begonnen – und noch heute Kontakt zu meinen damaligen Azubi-Kollegen. An der FH Nordakademie Elmshorn studierte ich BWL und machte nebenher meine Ausbildung zum Verlagskaufmann. Für mich war immer klar, dass ich zu Springer möchte – auch weil ich mit den Titeln der BILDMarkenfamilie aufgewachsen bin.“ Steffi LeonhardtWagner, Werbeleiterin und Ausbilderin im Bereich Frauenzeitschriften in Hamburg: „Schon seit 1994 bilde ich bei Axel Springer aus – ist es nicht toll, jungen Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben zur Seite zu stehen? Immer wieder kommt es vor, dass mich ehemalige Azubis ansprechen und mich an unsere gemeinsame Zeit erinnern.“ Philipp Marquardt, Auszubildender Medienkaufmann Digital und Print in Hamburg: „Ich finde die Entwicklung in der Medienlandschaft total spannend und möchte gerne ein Teil dessen sein. In verschiedenen Projekten habe ich gelernt, dass jeder das Beste aus sich herausholen muss, damit ein tolles Endprodukt entstehen kann. Bei Axel Springer steht einem die Tür offen – man muss einfach nur durchgehen.“ Andreas Koch, Ausbilder bei BILD digital in Berlin: „Durch das schnelle Wachstum bei BILD.de hatten wir einen starken Bedarf an Nachwuchskräften. Deshalb habe ich 2004 meinen Chef davon überzeugt, einen eigenen Mediengestalter auszubilden. Mein damaliger Azubi ist übrigens heute noch einer meiner tollen Mitarbeiter. “ 20 3/2011 Foto: Stephan Wallocha Stimmen zur Ausbildung bei Axel Springer Jetzt geht es los! Auch in Hamburg werden die neuen Azubis von Uta Bendixen persönlich begrüßt. Zwei Tage in der Woche ist die Ausbildungsleiterin in der Hansestadt, die anderen drei Tage ist sie für ihren Nachwuchs in Berlin erreichbar Diese Möglichkeiten sind sehr beliebt – und lohnen sich für beide Seiten“, erzählt Uta Bendixen und berichtet von einem besonderen Projekt: „Eine unserer Partnerschulen im Berliner Stadtteil Wedding hat beispielsweise einen Ausländeranteil von 95 Prozent – da treffen unterschiedlichste Kulturen und Charaktere aufeinander, das ist spannend!“ Viel Organisation, Planung und Abstimmung für das Team, Bendixen ist deshalb zwei Tage in der Woche in Hamburg, drei Tage in Berlin. Soziale Kompetenzen, Zielstrebigkeit, Aufgeschlossenheit, Flexibilität und Begeisterung für das Unternehmen – die Anforderungen an Bewerber sind hoch, die Fragen im Eignungstest anspruchsvoll (siehe rechte Spalte). Dafür lockt eine außergewöhnliche Ausbildung mit einer Übernahmequote von fast 100 Prozent und einem reizvollen Konzept. Jessica Heinrich, Vorsitzende der Jugend- und Auszubildenden-Vetretung: „In den drei Jahren gibt es viele Möglichkeiten, unter anderem kann man für drei Monate in einem anderen Unternehmen hospitieren. Viele Azubis gehen dann ins Ausland, nutzen diese Erfahrung für eine Horizonterweiterung und erfüllen sich manchmal sogar Träume.“ Die Ausbildung bei Axel Springer hat eine lange Tradition. Immer wieder wurde sie in den letzten Jahren ausgezeichnet. Viele der ehemaligen Azubis haben im Haus Karriere gemacht. Uta Bendixen ist nun seit fast sechs Jahren bei Axel Springer – und hat die Ausbildung seitdem ordentlich umgekrempelt. Besonders wichtig ist ihr die Gruppendynamik in den Ausbildungsjahrgängen, deshalb organisiert sie mit ihrem Team regelmäßig Gemeinschaftserlebnisse: „Wir besuchen gemeinsam Museen und Ausstellungen, letztens waren wir im ARDHauptstadtstudio – alles natürlich nach Feierabend und in der Freizeit.“ Dann fügt Uta Bendixen einen kuriosen Aspekt hinzu: „Meistens wächst die Gruppe in Berlin schneller zusammen als in Hamburg. Der Hanseat hängt an seiner Stadt und so ist der Anteil von Hamburgern in den Jahrgängen dort immer sehr hoch. In Berlin starten hingegen Azubis aus ganz Deutschland, die auch privat Kontakte knüpfen wollen und deshalb für Neues besonders offen sind.“ Richtig zusammengeschweißt werden die Azubis durch zahlreiche Sonderprojekte. Traditionell gestalten die Auszubildenden am Ausbildung Wissen Sie es? Fragen aus dem Einstellungstest Welcher Dominostein aus der jeweils rechten Gruppe passt in die linke Domino-Serie? 1. ? ? A B C D A B C D A B C D 2. Artur Pschenitschnyi macht in Hamburg seine Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print. Derzeit ist er bei den Programmzeitschriften – und glücklich mit seinem Arbeitgeber: „Mit der Ausbildung bei Axel Springer ist man den anderen immer ein Stück voraus!“ Ende ihres ersten Jahres ein Willkommens-Magazin für die Neuen. Der „springer:ling“ enthält Informationen über Axel Springer, die Ausbildungsstruktur und auch schon Steckbriefe der neuen Azubis. Bei der Planung und Umsetzung des „springer:lings“ können die Azubis direkt zeigen, was sie gelernt haben – und sie müssen unter Zeitdruck im Team funktionieren. Laura Doßmann, Auszubildende Medienkauffrau Digital und Print in Berlin, kann sich noch genau daran erinnern: „Die Erstellung und die Veröffentlichung des ‚springer:lings‘ werde ich nie vergessen, das war eine prägende Zeit!“ Ein Brillenpinguin für die Chefin Die Nachwuchskräfte stoßen auch andere Projekte an. Als ein Azubi von PACE einen schweren Unfall hatte, organisierten die jungen Kollegen eine Charity-Gala für ihn. Zuletzt entwickelten die Azubis Stadtpläne für Obdachlose in Hamburg und Berlin, mit Anlaufstellen und Hinweisen. Für das Projekt sammelten die Azubis 3200 Euro, die der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner dann verdoppelte. Die erste Auflage ist schon vergriffen, jetzt wird nachgedruckt. Und den Azubis gefällt es, sie fühlen sich wohl und zeigen es auch ihrer Chefin: Im letzten Jahr bekam der Pinguin-Fan Uta Bendixen von den Azubis zum Geburtstag eine Patenschaft im Berliner Zoo geschenkt. „Brillenpinguin Hermann ist jetzt meiner!“, sagt Uta Bendixen lachend – und auch ein bisschen stolz. Als sie davon erzählt, strahlt sie über das ganze Gesicht. Man merkt sofort: Die Arbeit mit ihrem Nachwuchs macht sie zufrieden. Was ist für sie das Besondere an der Ausbildung bei Axel Springer? Uta Bendixen überlegt einen Moment, dann strahlt sie wieder: „Es ist das Haus. Schon Axel Springer hat seine Azubis am ersten Tag immer mit Handschlag begrüßt. Diesen hohen Stellenwert hat die Ausbildung heute noch – sie wird wirklich von allen getragen.“ Mehr online im inside.net Das Hamburger KBA-Team: Aktuelles/inside.mag/Ausgabe 3/2011 ? ? 3. ? ? E F Allgemeinwissen 4. Welche Institution gehört nicht zur Exekutive? a) Stadtrat b) Gemeinderat c) Bundestag d) Kreistag 5. Welche beiden Länder haben nach China und Indien die höchste Einwohnerzahl? a) USA und Pakistan b) Indonesien und Brasilien c) USA und Indonesien d) Brasilien und Pakistan 6. Welche Funktion hat ein Transformator? a) Umspanner b) Speicher c) Gleichrichter 7. Was ist das Bruttosozialprodukt a) Ausdruck aus der Wirtschaftspsychologie b) Messgröße für das Steueraufkommen c) Messgröße für das Einkommen der Inländer einer Volkswirtschaft d) Messgröße für die Dienstleistungen der Kurzarbeiter Die Auflösung finden Sie auf Seite 64. 3/2011 21