Oldtimer-Parade (WZ, 18.08.2014)

Vorne der King, hinten Graceland
Cadillac-Parade: Riesiger Zuspruch in der Kurstadt
- Phantasievol! gestaltete
Oldtimer
Joakim Steinweden ist mit seinem Dodge \ilc 51 erstmals bei der Cadillacparade dabei (links). Ein beliebtes Fotomotiv: Elvis auf der Cadillac-Kühlerhaube.
(Fotos:Iod)
Bad Nauheim,/Fliedberg (har). Cadillacs
und Chewolets aus den 50er und 60er Jahren
gehören einfach dazu, wenn in den beiden
Elvis-Städten der Todestag des King gefeiert
wird. Die Oldtimer stellen seit Jahren die
einzige echte Verbindung zwischen dem European Elvis Festival in der Badestadt und
dem Elvis Weekend in der Kreisstadt dar. Am
Samstagnachmittag fuhren um die 25 Oldtimer von Bad Nauheim nach Fliedberg. Sehr
viele Besucher säumten die Cadillac-Parade,
vor allem am Aliceplatz in Bad Nauheim, wo
ein Moderator die trbhrzeuge vorstellte. Auch
der einzige Regenschauer an diesem Tag
konnte die Stimmung nicht trüben.
Die Cabrios hielten an, die Verdecke wurden hochgezogen, und weiter ging es in die
Kreisstadt. Dort kam schon wieder die Sonne heraus. In der gesperrten Haagstraße entstand ein kleines Verkehrschaos. Einige Cadillac-Fhhrer waren über die Alte Ba[nhofstraße gefahren und kamen dem Rest der
Oldtimer nun entgegen.
Doch der kleine Stau löste sich schnell auf.
Jeder fand einen Parkplatz. Zu den großen
Limousinen gesellten sich ein VlV Karmann
Ghia, eine kleine BM't[-Isetta und ein Fiat
500. Als Hingucker des Tages entpuppte sich
jedoch der Dodge Wc 51, ein amerikanisches
Armeefahrzeug, das am 7. Dezember 1943 in
Dienst gestellt worden war.
In den letzten beiden Jahren hat Joakim
Steinweden das Fhhrzeug aufwendig renoviert und war damit beim Jubiläum des ,DDay« in der Normandie. Versehen hat der
Flankfurter den Dodge mit den Zeichen der
3. Panzerdivision, 32. Bataillon, Kompanie
D-12, der Einheit, in der Elvis diente. »Ein
,
bisschen Lokalkolorit muss schon sein«,
meinte der Journalist, der die passende Ar-
mee-Uniform aus jener Zeittrtg.
Direkt neben dem Dodge hatte Ren6 Tannenläufer seinen blauen Cadillac aus dem
Jahre 1959 abgestellt. Auf der Motorhaube
ist der King verewigt, das Motiv wurde von
den Besuchern unzählige Male fotografiert.
Schon zum achten oder neunten Mal ist der
Elvis- und Cadillac-Fhn aus Celle zu einem
Elvis-Großereignis in die Wetterau gekommen. »Ich habe im letzten Jahr Graceland
auf die Haube des Kofferraums spritzen lassen«, erzählte er und zeigte die Viila des
King, die von den Elvis-trbns schon längst
bemerkt worden wär.
Neben den Oldtimern waren ein halbes
Dutzend Stände auf dem erstmals eingerichtete Flohmarkt ein Anziehungspunkt. Handtaschen aus den 50ern, die passenden Accessoires dazu, aber auch alte Kaugummiautomaten, Blumenvasen und ein Kühlschrank
aus den 50ern wurden bestaunt.
Hobbysammler Hannes aus dem Westerwald hatte einen Nierentisch samt Sesseln
aus den 60ern dabei. Darauf nahmen Lena
Bornemann aus Flankfurt und ihr Fleund
Chris Lindner aus Gießen im passenden Out-
fit mit Pettycoat und Hose samt Hosenträger
Platz. »Ich bin der Elvis-Fan, mein Fleund
hat mich mit der Fahrt hierher überrascht«,
freute sich Lena und Chris ergänzte: »Aus
Liebe, aus reiner Liebe."
Erweitert worden war auch das lukullische
Angebot. Zum ersten Mal hatte die Familie
Kosel ihren Imbisswagen von ihrem nahel
Stammplatz in der Bismarckstraße auf den
Konrad-Adenauer-P1atz gefahren. Das übliche Angebot an Wtirstchen und Pommes war
dem Anlass gemäß erweitert worden: ElvisBurger, Hotdogs, Steaks und Wedges mit
Knobi-Dip schmeckten den Besuchern bestens.