Großphytotron am IGZ Großbeeren eröffnet

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Großphytotron am IGZ Großbeeren eröffnet
21. Juni 2014 | Nr. 25 | 148. Jahrgang
TASPO |
Neue Forschungsanlage
Großphytotron am
IGZ Großbeeren eröffnet
Forschungsfelder sind Gaswechsel an Wurzeln, Effekt urbaner
Schadgase und Wärmeunterschiede in den Pflanzen.
Von Marc Vorwerk
Ein großer wissenschaftlicher Traum hat
sich vergangenen Freitag mit der Eröffnung des Großphytotrons nicht nur für
den Institutsleiter des Leibniz-Institutes
für Gemüse- und Zierpflanzenbau
(IGZ) am Standort Großbeeren, Prof.
Dr. Eckhard George, erfüllt. Nur ein Jahr
hat man für den Bau der Forschungsanlage benötigt.
Aufgrund der kompetenten Partnerschaft mit der ausführenden Ingenieurund Planungsgesellschaft Gefoma unter
der Leitung von Prof. Matthias Diezemann habe man nicht nur den Zeitplan,
sondern auch die budgetierten Kosten
im Rahmen halten können, erklärte
George stolz. Insgesamt wurden rund
sechs Millionen Euro in den neuen Gebäudekomplex investiert, der aus dem
Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie Landes- und
Bundesmitteln finanziert wurde.
Das Großphytotron dürfte in seiner
Ausdehnung, Leistungsfähigkeit und
Komplexität einmalig auf der Welt sein.
Das Phytotron besteht aus drei komplexen Anlagen zur Kultivierung von Pflanzen unter geregelten Umgebungsbedingungen. Das Kernstück bilden Gaswechselgewächshäuser, die es ermöglichen,
die Spross- und die Wurzelumgebung
von Pflanzen komplett voneinander getrennt zu klimatisieren und dabei den
Gaswechsel der Pflanzen und der mit ihnen verbundenen Mikroorganismen genau zu bestimmen.
Exemplarische Untersuchung
von Schad- und Umweltgasen
„Der Gaswechsel ist im oberirdischen
Bereich schon gut erkundet“, erklärt
George. „Im unterirdischen Bereich wie
den Wurzeln oder dem wurzelnahen
Boden ist der Gaswechsel weit weniger
erforscht. Mit dem Phytotron können
wir hier unter exemplarischen Bedingungen jede Art von Emissionen und
Umweltgase simulieren. Der Gaswechsel
wird bei allen Prognosen zum Klimawandel eine große Rolle spielen, weil die
Kohlenstoffbilanz auf der Welt eben
auch vom Verhalten der Pflanzenwurzel
abhängt.“
Ein weiterer Aspekt und Forschungsansatz sei die Untersuchung von Schadgasen in städtischen Umgebungen, die
bislang nur schwer kontrollier- und erforschbar waren. Im Phytotron kann
man nun Emissionen in gefährdeten
Städten oder Regionen nachstellen und
die Auswirkungen von Schadgasen untersuchen.
Ein dritter Forschungsansatz wird dem
Temperaturunterschied der Pflanzen im
Spross- und Wurzelraum gewidmet. Solche Bedingungen herrschen beispielsweise in der Wachstumsphase im Frühjahr und konnten bisher nicht gut simuliert werden, um daraus wissenschaftliche Ergebnisse zum Pflanzenwachstum
und -verhalten ableiten zu können.
Eine Erste Bilanz soll nach
drei Jahren gezogen werden
Spätestens in drei Jahren soll eine erste
Bilanz gezogen werden. „Da wir ein öffentlich finanziertes Institut sind, müssen wir durch unsere Forschungsarbeit
kein Geld erwirtschaften“, sagt George.
„Wir müssen aber zeigen, dass wir mit
diesem Bauwerk erfolgreich umgehen
können und müssen Ergebnisse produzieren, die einen praktischen Nutzen haben. Wir sehen es als eine interessante
Aufgabe, eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und angewandter Forschung zu bauen. Das heißt, alles was
wir machen, muss praxisrelevant sein,
wir werden aber angetrieben durch die
Neugierde, Dinge verstehen zu wollen.“
Schon jetzt bemühen sich Wissenschaftler auch anderer Disziplinen für eine
Kooperation mit dem IGZ, um von den
Ergebnissen profitieren zu können.
Denn die Forschungsergebnisse sollen
dem Menschen und beispielsweise der
Produktion von Nahrungsmitteln zugute kommen.
11
T E R M I N E
BAUMSCHULE
09.07. bis 12.07.
Köln
Maritim-Hotel
Sommertagung des Bundes
deutscher Baumschulen (BdB)
Kontakt: www.gruen-ist-leben.de
07.08.
Ellerhoop-Thiensen
Gartenbauzentrum Schleswig-Holstein
Gehölzneuheiten im Fokus
Seminar aus der Reihe
„Fachlich besser beraten“
Kontakt: www.lksh.de
08.08. bis 09.08.
Szombathely
Ungarn
21. Baumschulbörse
Kontakt: www.fakertesz.hu
08.08. bis 11.08.
NL-Lottum
Rozenhof
Rosenfestival „Showtime für Rosen“
Kontakt: www.rozendorp.nl
09.08. bis 17.08.
Bulgarien Rundreise
Studienreise der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft nach Bulgarien
Kontakt: http://www.ddg-web.de/index.
php/news-artikel/articles/bulgarien.html
GEMÜSEBAU
27.08.
Köln-Auweiler
Landwirtschaftskammer NordrheinWestfalen, Versuchszentrum Köln-Auweiler
2. Gemüsebau-Feldtag
Neue Sorten und Kulturtechniken, Pflanzenschutzversuche, Vorführungen zur Anbautechnik und Bewässerung. Ökologischer
Anbau: Saat- und Ernteschutz, aktuelle
Versuchsergebnisse
Kontakt: www.landwirtschaftskammer.de;
www.gartenbauzentrum.de
ZIERPFLANZENBAU
10.07.
Veitshöchheim
Lehr- und Versuchsanstalt
für Wein- und Gartenbau
Fachtagung Zierpflanzenbau:
Beet- und Balkonpflanzen 2014 –
Verbraucherwünsche im Wandel?“
Kontakt: www.lwg.bayern.de
(Anmeldung: Fax: 09 31–98 01–3 00)
Ein gezielter Schnitt durch das grüne Band von Ministerin Prof. Sabine Kunst (kleines Bild) und das neue Großphytotron in dem von
Prof. Dr. Eckhard George (r.) geleiteten IGZ am Standort Großbeeren war eröffnet. Das Großphytotron sei in seiner Art einmalig.
GrootGroenPlus und Expo TCO
Versuchsaufbau in einer Phytokammer der 15.07.
neuen Anlage.
Fotos: Marc Vorwerk Erfurt
Gemeinsame Werbung als Kombi-Messen
Die Veranstalter der GrootGroenPlus planen für 2014 nach eigenen Angaben eine
intensive Zusammenarbeit mit dem Tree
Centre Opheusden (TCO). Dies zeige
sich insbesondere am Programm der
24. Ausgabe der Internationalen Baumschul-Fachmesse sowie auch dem der
dritten Expo TCO. Einer der wichtigsten
Aspekte der Zusammenarbeit sei zudem
eine kombinierte Presse-Exkursion.
de ein Thema haben. Die Expo TCO findet in diesem Jahr am 1. und 2. Oktober
unter dem Motto „Tree Energy“ statt.
Dieses Thema werde an den 45 verschiedenen Ständen am Messestandort im
niederländischen Opheusden ausgearbeitet.
Die GrootGroenPlus läuft parallel in
der Zeit vom 1. bis zum 3. Oktober 2014
im ebenfalls niederländischen Zundert.
Das Thema hier lautet „#365green“.
Mit Schwerpunkt-Themen
Jene Aussteller, denen es am besten geEine weitere Gemeinsamkeit der zwei lingt, dieses Thema umzusetzen, könMessen ist laut Information, dass sie bei- nen damit nach Messeangaben den Jac
Lodders- oder den Jan van DongenPreis gewinnen.
Eine gemeinsame Werbung in nationalen und internationalen Fachzeitschriften soll die Zusammenarbeit zwischen der GrootGroenPlus und der Expo TCO abrunden. Sie betone durch einen übergreifenden Slogan die Gemeinsamkeiten, hebe aber gleichzeitig auch
die eigene Identität der beiden Messen
hervor. Laut GrootGroenPlus ein klares
Signal für die Fachbesucher, dass sich
die Messen hervorragend kombinieren
lassen.
Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau,
Lehrgebäude, Seminarraum 2 bis 4
„Thüringer Blütensommer 2014“
Kontakt: www.lvg-erfurt.de
22.07. bis 24.07.
GB-Norwich
45th Annual Fleuroselect Convention
Neuheitenprüfungen 2014
Fleuroselect-Jahrestreffen
Die Gewinner der regulären Neuheiten- Kontakt: www.fleuroselect.com
prüfungen 2014 werden der Meldung
zufolge jeweils sowohl auf der Expo
TCO als auch auf der GrootGroenPlus OBSTBAU
präsentiert. Auch hier sollen sich die
Messen ergänzen.
27.07.
Während auf der Expo TCO die Tech- Ortenberg
nik sowie das Sortiment an Alleebäu- Kiefer Obstwelt
men im Vordergrund stehen, liegt bei 8. Zwetschen-Informationstag
der GrootGroenPlus das Hauptaugen- Kontakt: www.kiefer-obstwelt.de
merk auf den allgemeinen Entwicklungen in der Baumschulbranche sowie Kurzfristigere und weitere
dem Gesamtsortiment.
(ts) Termine unter www.taspo.de