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Fachartikel Georg Fischer Piping Systems Ltd. 8201 Schaffhausen Switzerland www.piping.georgfischer.com Ralph Schreiber Public & Media Relations Manager Tel +41 (0) 52 631 3374 Fax +41 (0) 52 631 2830 Mobile +41 (0) 79 830 2803 [email protected] Schaffhausen, Dezember 2009 Optimale Verbindungstechnik Material, Anwendung und Medium sind zentrale Kriterien für die Wahl der Verbindungstechnologie. GF Piping Systems bietet seinen Kunden nicht nur die Produkte und das Knowhow, sondern auch ein Servicepaket mit Schulungen, Schweissmaschinen und Werkzeugen sowie dem zugehörigen Logistikservice. Auch wenn Rohre, Fittings und Armaturen das Kerngeschäft bilden, beschäftigte sich GF Piping Systems seit jeher auch mit der Verbindungstechnologie. Früher war es die Entwicklung und Herstellung verschiedener Typen von Gewindeschneidmaschinen und Werkzeugen, die zur Verarbeitung des Tempergussfittings dienten, später dann die Erfindung und Produktion des Klebstoffes «Typ T» für die PVC-Verbindung, oder der iFIT (Steckverbindung), das WNF- (Wulst und Nutfrei) oder das IR-Schweissen (Infrarot-Schweissen). Das heutige Angebot umfasst eine Vielzahl an Verbindungstechnologien, mit denen gleiche und auch unterschiedliche Werkstoffe, Materialien, Druckstufen und Dimensionen miteinander verbunden werden können. Diese Verbindungen finden ihre Verwendung in den verschiedenen Bereichen des Druckrohrleitungsbaus in der Industrie, der Gebäudetechnik sowie der Gas- und Wasserversorgung. Grundsätzlich können Verbindungen in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: lösbare Verbindungen und nicht lösbare. Gemeinsam ist beiden, dass sie sicher verbinden und dichten müssen. Zu den lösbaren Verbindungen zählen: - Flanschverbindungen - Verschraubungen - Übergangsverschraubungen - Gewindefittings - Schlauchanschlüsse - Sanitary Adapter Nicht lösbare Verbindungen umfassen: - Kleben - Stumpfschweissen - IR-Schweissen - Elektroschweissen - Muffenschweissen - WNF-Schweissen Material entscheidet über Verbindung Die Bestimmung der Verbindungsmethode beginnt mit der Wahl des Werkstoffs. Grundsätzlich unterscheiden wir bei den nicht lösbaren Verbindungen zwischen amorphen Thermoplasten und teilkristallinen Thermoplasten. Die teilkristallinen Thermoplaste (PE, PP, PB, PVDF) können geschweisst, hingegen die amorphen Thermoplaste (PVCU, PVCC, ABS) prinzipiell nur geklebt werden. Somit ist klar: Fällt die Wahl auf PVC oder ABS, ist auch schon die Frage der nicht lösbaren Verbindung geklärt: Kleben. Natürlich gibt es für diese Materialien bei Bedarf auch noch die lösbaren Verbindungen wie Flansche, Kupplungen und Verschraubungen. Bei den teilkristallinen Thermoplasten steht das Schweissen im Vordergrund und je nach Bedarf und Eignung kann eines der diversen Schweissverfahren gewählt werden. Aber auch die lösbaren Verbindungen, Flansche, Verschraubungen, Kupplungen, für PB sogar die Steckverbindung iFIT, sind als Lösung einsetzbar. Wann wird welche Schweissverbindung eingesetzt? Hierzu gibt es keine einfache oder einheitliche Antwort, jedoch kann folgende Aussage gemacht werden: In der Gas- und Wasserversorgung wird vorwiegend PE verwendet und somit ausschliesslich das Elektro- und Stumpfschweissen eingesetzt. In der industriellen Anwendung ist die Sachlage etwas komplexer, da verschiedene Kunststoffe eingesetzt werden. Das bedeutet, dass zuerst bestimmt werden muss, welcher Kunststoff für das zu transportierende Medium verwendet werden kann. Kunststoffrohre werden nicht nur für Trink, Brauch- und Schmutzwasserleitungen angewendet, sondern dienen auch zur Beförderung aggressiver Flüssigkeiten und Gase. Hierzu bietet GF Piping Systems in den Planungsgrundlagen eine nützliche Orientierungshilfe, die die chemische Widerstandsfähigkeit der verschiedenen Kunststoffe aufzeigt. Werden teilkristalline Thermoplaste (PE, PP, PVDF) verarbeitet, stehen verschiedene Schweissverfahren zur Auswahl, die noch präziser gefasst werden können. Ist das zu befördernde Medium Spannungsriss fördernd, dann kommt nur eine Schweissverbindung in Frage, die spannungsarm ist. Das wäre in diesem Fall das WNF-Schweissen (bis maximal d110mm). Handelt es sich bei dem zu transportierendem Medium zum Beispiel um Reinstwasser, dann kommen generell nur IR- oder das WNF-Schweissen in Frage. Muss aus Mediumssicht nicht auf diese zwei Schweisstypen geachtet werden, kann ohne weiteres das Muffen- oder Stumpfschweissen eingesetzt werden. Wann wird lösbar verbunden? Lösbare Verbindungen findet man in jedem Rohrleitungssystem. Flansche werden am häufigsten zum Anschluss an eine Pumpe oder für den Einbau von Ventilen verwendet, Verschraubungen, um Anlageteile vor Ort zusammenzuschrauben, Schlauchanschlüsse für Entnahmestellen und Sanitary Adapter in «Life Science»Anwendungen, da diese Art von Verbindung in diesem Markt aus dem Metallbereich am besten akzeptiert wird. Schweissnähte ohne Wülste und Nuten Das WNF-Schweissen garantiert eine Verbindungsstelle, die nach dem Schweissen die gleiche glatte Oberfläche wie das Rohr aufweist – ohne Wülste, ohne Nuten und besonders spannungsarm. Besondere Anwendung findet diese Schweisstechnologie in der Life-Science-Industrie, wo Schweissverbindungen gefordert sind, die keinen Einfluss auf die Medienqualität haben. Das bedeutet, dass eine hohe Reinheit gewährleistet sein muss. Es dürfen keine Ablagerungen wie Biofilm oder Mikroorganismen auftreten. Das von GF Piping Systems entwickelte WNF-System als Kombination von Schweisstechnologie und Produktsortimenten eignet sich hervorragend für den Einsatz in der Pharmaindustrie und der Biotechnologie. Es ist deshalb so zweckmässig, weil die Schweissungen keine Hinterschneidungen oder Toträume aufweisen. Da der Schweissprozess vollautomatisch abläuft, ist die Reproduzierbarkeit stets vollständig gewährleistet. Berührungslos Schweissen Neben dem WNF-Schweissen hat GF Piping Systems auch das IR-Schweissen mit entwickelt. Der berührungslose Ansatz mittels Infrarotstrahlung die Rohrstirnflächen aufzuschmelzen hat den grossen Vorteil, dass Materialien wie PVDF, deren Schmelze stark haftend ist, viel besser und viel steriler verarbeitet werden können. Die Anwendungsbereiche liegen auch hier, wie beim WNF-Schweissen, im HighEnd-Bereich: Life Science, Halbleiterindustrie und chemische Prozessindustrie. Vor allem in Reinraumumgebungen wird das IR-Verfahren eingesetzt. Neben den Aspekten Reinheit und Reproduzierbarkeit liegt der grosse Vorteil der IRTechnologie in den kurzen Schweisszeiten. Die sind durchschnittlich 50% kürzer als bei den heute bekannten Stumpfschweissverfahren. Damit ist es das schnellste Stumpfschweissverfahren im industriellen Kunststoffrohrleitungsbau. Schnell und sauber Die IR-Plus-Schweissmaschinen von GF Piping Systems erfüllen höchste Anforderungen an Güte und Reinheit von Schweissverbindungen. Bei gleichbleibend hoher Sicherheit erreicht die neue Generation der IR-Plus-Maschinen nun noch schnellere Schweisszeiten. Hinzu kommt das mühelose Herunterladen der Schweissprotokolle über die USB-Schnittstellen. Diese Daten sind schreibgeschützt und auf dem PC speicher- und verwaltbar. Neu in der IR-Plus-Familie ist die IR Plus 110, die mit ihrer sehr kompakten Bauweise überzeugt. Fast 20 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von Schweissmaschinen bei GF Piping Systems kommen den Kunden zu Gute. Komplettpakete GF Piping Systems bietet eigene Schweissmaschinen inklusive Servicepaket auch weltweit zur Miete an. Der Logistikservice zur Baustelle und zurück, Überprüfung und Wartung der Maschine vor jeder Vermietung sowie gut geschulte Mitarbeiter, die vor Ort weiterhelfen, machen den kleinen Unterschied zum Wettbewerb aus. Autor: Felix Meier, Leiter Produktmanagement PP & PVDF, GF Piping Systems, Schaffhausen, Schweiz Georg Fischer – Adding Quality to People’s Lives GF Piping Systems ist eine von drei Unternehmensgruppen des Konzerns Georg Fischer und ein führender Anbieter von Rohrleitungssystemen aus Kunststoff und Metall mit weltweiter Marktpräsenz. Für die Aufbereitung und Verteilung von Wasser sowie den sicheren Transport von Flüssigkeiten und Gasen im industriellen Bereich sind Verbindungstechnologien, Fittings, Armaturen, Sensoren und Rohre im Portfolio. GF Piping Systems bietet innovative, technische führende Lösungen in den Segmenten Gebäudetechnik, Chemische Prozessindustrie, Food & Beverage, Mikroelektronik, Schiffsbau, Wasser- und Gasversorgung sowie Wasseraufbereitung. Verkaufsgesellschaften in mehr als 25 Ländern und Repräsentanzen in weiteren 80 Ländern garantieren einen Kundenservice rund um die Uhr. Produktionsstätten in Europa, Asien und in den USA sind kundennah und erfüllen lokale Anforderungen. Der Hauptsitz von Georg Fischer ist seit der Gründung im Jahr 1802 in Schaffhausen, Schweiz. Kennzahlen GF Piping Systems 2009 Mehr als 4’200 Mitarbeiter weltweit 1066 MCHF Umsatz 80 MCHF EBIT Weitere Informationen finden Sie unter www.piping.georgfischer.com