richard StrauSS - Festspielhaus St. Pölten

Transcrição

richard StrauSS - Festspielhaus St. Pölten
FEST/SPIEL/HAUS/
ST/POELTEN/
SADO DIRIGIERT
STRAUSS
12 OKT 2015
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich © Nancy Horowitz
Programm / Festspielhaus St. Pölten
Tonkünstler-Orchester Niederösterreich:
Sado dirigiert Strauss
Montag 12. Oktober 2015, 19.30 Uhr
Festspielhaus St. Pölten, Großer Saal
Gesamtdauer: ca. 1 Std. 50 Min. (inkl. Pause)
Einführungsgespräch mit Haide Tenner-Russ
Kleiner Saal, 18.30 Uhr
Künstlerische Leiterin Festspielhaus St. Pölten: Brigitte Fürle
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Monika Rebholz und
Sebastian Reinthaller
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© Lukas Beck
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www.festspielhaus.at
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FEST/SPIEL/HAUS/
ST/POELTEN/
FrANz LEHÁr:
dAS LANd dES LAEcHELNS
28 OkT 2015
Programm
Oboe
Albrecht Mayer
Dirigent
Y u ta k a S a d o
r i c h a r d s t r a u ss ( 1 8 6 4 – 1 9 4 9 )
Suite aus der Oper «Der Rosenkavalier» op. 59 (1945)
Con molto agitato
Allegro molto
Tempo di Valse, assai comodo da primo
Moderato molto sostenuto
Schneller Walzer. Molto con moto
22’
Konzert für Oboe und Orchester (1945)
Allegro moderato
Andante
Finale. Vivace – Allegro
23’
pa u s e
G a b r i e l Fa u r é ( 1 8 4 5 – 1 9 2 4 )
«Pelléas et Mélisande» Suite op. 80 (1898/1909)
Prélude
La Fileuse. Andantino quasi allegretto
Sicilienne. Allegretto molto moderato
La Mort de Mélisande. Molto adagio
17’
A l b e r t R o u ss e l ( 1 8 6 9 – 1 9 3 7 )
Suite Nr. 2 aus «Bacchus et Ariane» op. 43 (1933)
16’
Bitte beachten Sie, dass die tatsächliche Spieldauer
von diesen Angaben geringfügig abweichen kann.
richard strauss
Suite aus der Oper «Der Rosenkavalier» op. 59
Con molto agitato
Allegro molto
Tempo di Valse, assai comodo da primo
Moderato molto sostenuto
Schneller Walzer. Molto con moto
Die heute gespielte Suite aus der Oper bringt Einzelteile in nur
scheinbar loser Aneinanderreihung zusammen: Das Vorspiel
zum ersten Akt geht in das Geplänkel zwischen Marschallin und
Octavian über, recht unvermittelt wechselt das Geschehen dann
in den zweiten Akt, zur Szene knapp vor
«
der Überreichung der silbernen Rose,
Also
deren orchestraler Glanz selbstredend
‹rosenkavalier›! auch in der Suite entsprechend zur
Geltung kommt; die Singstimmen sind
der teufel
für die Suite behutsam auf das Orcheshol ihn!
ter übertragen. Ein weiterer Sprung,
»
und wir bewegen uns von der Szene, in
Richard Strauss fällt am
der die Intriganten Sophie und Octavian
6. Mai 1910 eine schriftliche
überraschen, zum Walzer des Ochs und
Entscheidung über den Titel
zur Briefszene der Annina. Ohne weiteseiner Oper
re Umschweife gelangen wir daraufhin
zum Schlussterzett des dritten Akts, in welchem die Feldmarschallin ihren Verzicht auf Octavian besingt. Wie in der Oper
folgt hierauf das Duett von Sophie und Octavian, in welchem die
beiden ihre junge Liebe besiegeln.
Wäre hier eigentlich beinahe das Ende erreicht, springt die Suite zu dem Moment zurück, in dem Ochs mit seinem Gefolge das
Wirtshaus verlässt, und trumpft mit dem tumultuösen, schmissigen Walzer auf – dem schließlich ein nicht aus der Oper stammendes, etwas plumpes Ende angehängt ist. Es ist bis heute
nicht eindeutig geklärt, auf wen die Urheberschaft dieser
Zusammenstellung zurückgeht. Vermutlich hat der aus Polen in
die USA emigrierte Dirigent Artur Rodzinski die Suite 1945 hergestellt. Bei Strauss’ Verlag Boosey & Hawkes erschien sie
dennoch allein unter dem Namen des Komponisten.
Markus Hennerfeind
Der Autor studierte Musikwissenschaft an der Universität Wien. Er verfasst Einführungsbeiträge für verschiedene Veranstalter, arbeitet als Grafiker für den Musikverlag
Doblinger in Wien und betreute als Redakteur die Programmhefte des Grafenegg
Festivals und der Salzburger Festspiele.
entstehung
1945 — u r a u ff ü h r u n g am 28. September 1946 von den Wiener
Symphonikern unter der Leitung von Hans Swarowsky anlässlich einer Feier
«950 Jahre Österreich» — v o m t o n k ü n s t l e r - o r c h e s t e r z u l e t z t
am 14. August 2014 zur Eröffnung des Grafenegg Festivals,
Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
aufgeführt
richard strauss
Konzert für Oboe und Orchester
Allegro moderato
Andante
Finale. Vivace – Allegro
Richard Strauss wurde 1947 von einem argentinischen Musikwissenschaftler gebeten, eine kriegsbedingt aufgegebene Gepflogenheit wieder aufzunehmen, nämlich die Klavierauszüge
seiner jüngsten Kompositionen nach Buenos Aires zu schicken,
damit man dort auch auf dem letzten Stand sein könnte.
Strauss antwortete, dass er sein Lebenswerk mit den Opern
«Die Liebe der Danae» und «Capriccio» als beendet ansehe,
aber gern einige jüngere Stücke nach Argentinien schicken
würde. In seinem Brief bezeichnete der betagte Komponist
ebendiese Stücke als «Werkstattarbeiten, damit das vom Taktstock befreite rechte Handgelenk nicht vorzeitig einschläft.»
Eines dieser Stücke war das Konzert für Oboe, das Strauss zwei
Jahre zuvor komponiert hatte. 1945, in der Tat: Dieses virtuose
Schmuckstück, das nach jugendlicher Frische und kecker Unschuld duftet, entstand in den ersten Wochen nach dem chaotischen Zusammenbruch Deutschlands. Am 30. April verübte
Hitler im Bunker unter der Berliner Reichskanzlei Selbstmord;
am gleichen Tag rollten amerikanische
«
Panzer im bayerischen Garmisch ein.
WerkstattAls die Soldaten die Villa von Richard
arbeiten,
Strauss am Ortsrand erreichten, trat
damit
der gefeierte Komponist vor sein Haus
das vom
und sagte: «Ich bin Richard Strauss,
der Komponist von ‹Rosenkavalier› und
Taktstock
‹Salome›.» Ein Musik liebender Offizier
befreite
sorgte augenblicklich für Ruhe und Rerechte
spekt, man machte sich miteinander
Handgelenk
bekannt und die Amerikaner wurden
nicht vorzeitig
als Gäste in das Haus gebeten. Unter
einschläft.
den Soldaten, die Strauss aufsuchten,
»
war auch der damals 24-jährige John
de Lancie aus Chicago, der im ZivilbeRichard Strauss
über seine Kompositionen
ruf Oboist war und später als Leiter des
nach selbst erklärter
berühmten Curtis Institute of Music in
Vollendung
Philadelphia bekannt wurde. De Lancie
seines Lebenswerks
berichtete über sein Gespräch mit
Strauss: «Einmal jedoch nahm ich allen meinen Mut zusammen
und begann über die herrlichen Oboenstimmen zu sprechen,
denen man in so vielen seiner Werke begegnet. Ich wollte wissen, ob er zu diesem Instrument eine besondere Affinität habe,
und da mir sein Hornkonzert bekannt war, fragte ich ihn, ob er
jemals an ein Konzert für die Oboe gedacht habe. Seine Antwort
war ein klares ‹Nein!›»
Strauss überlegte es sich in den kommenden Wochen offenbar
doch anders, am 6. Juli schrieb er an seinen Biografen Schuh:
«Oboenconzert 1945 / angeregt durch einen amerikanischen
Soldaten / (Oboer aus Chicago)». War es ein plötzlich erwachtes,
«
Richard Strauss
zu spielen,
in seine Klangwelten
einzutauchen
und sich auf
all ihre Emotionen
einzulassen,
gehört für mich
zum Intensivsten,
Spannendsten,
Schönsten,
was mir an Musik
widerfahren kann.
»
Liselotte Murawatz,
Geigerin im Tonkünstler-Orchester seit 1989
ernsthaftes Interesse des Komponisten? Oder hatte Strauss
eine gute Gelegenheit erkannt, den amerikanischen Besatzern
zu schmeicheln? Was auch immer die richtige Antwort auf diese Fragen sein mag – Strauss arbeitete mit Freude an seinem
neuen Stück, das ihn von den Sorgen des Alltags ein wenig ablenken konnte.
Das Konzert für Oboe und kleines Orchester in D-Dur ist bestimmt nicht allein der Anregung John de Lancies zu verdanken. Der Klang der Oboe passte gut zu Richard Strauss’ ästhetischen Vorstellungen in seinen letzten Lebensjahren. In einem
Moment wähnt man sich in der Wiener Klassik, schon einen Augenblick später verlieren die Melodien ihre klaren Konturen, die
Begleitung wird rhythmisch komplexer, während die harmonischen Farben ins Romantische tendieren.
Zwischen Tradition und individueller Lösung
Klassisch erscheint weiterhin die relativ bescheidene Besetzung; sie verlangt neben Streichern und Holzbläsern nur zwei
Hörner. Auch die Länge des Konzerts entspricht dem üblichen
Maß der Klassik. Formal steht das Konzert zwischen der Tradition und einer individuellen Lösung: Ohne Unterbrechungen
«läuft» die Musik durch, lässt sich aber in drei Sätze unterteilen. Im Umgang mit den Themen erweist sich Strauss als eigenwillig: Er setzt weniger auf die gewohnte motivische Arbeit, wie
etwa die Aufsplitterung oder Kombination von Thementeilen als
vielmehr auf immer neue – nicht selten überraschende – Harmonisierungen seiner Ideen.
Die Uraufführung des Konzerts am 26. Februar 1946 ging unter
etwas glücklicheren Umständen vonstatten als die Weltpremiere der «Metamorphosen» einen Monat zuvor. Die Veranstalter
hatten Strauss im Abonnementkonzert des Orchesters der Zürcher Tonhalle einen Platz in den letzten Reihen zugewiesen, von
dem aus er der Weltpremiere seines jüngsten Werks beiwohnen
durfte. Eine Besucherin, die ihren Platz in der ersten Reihe des
Saals hatte, erkannte den Komponisten und bot ihm an, mit ihr
die Plätze zu tauschen. Und so konnte Strauss nicht nur der
Uraufführung beiwohnen, sondern durfte auch auf eine wohlwollende Aufnahme beim Publikum hoffen.
Alexander Moore
Der Autor studierte an der Musikuniversität Wien und am Institut für Kulturkonzepte.
Nach Stationen als Radioredakteur, Pressesprecher der Oper Graz, Produktionsleiter
am Brucknerhaus Linz, Dramaturg des Tonkünstler-Orchesters und des Grafenegg
Festivals ist er seit 2015 Generalsekretär der Jeunesse.
entstehung
vom
1945
u r a u ff ü h r u n g
am 26. Februar 1946 vom Tonhalle-
Orchester Zürich, Solist: Marcel Saillet, Dirigent: Volkmar Andreae
t o n k ü n s t l e r - o r c h e s t e r z u l e t z t a u f g e f ü h r t am 12. Juli 2014
in Grafenegg, Oboe: François Leleux, Dirigent: Antonio Méndez
sssssssst ! Unsere Musik hören Sie auf allen Plätzen gleich gut –
P
aber auch Husten, Niesen, Plaudern, Zuckerlpapier-Rascheln und natürlich
Handy­läuten. Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler und Ihre Mithörer
sowie aus rechtlichen Gründen bitten wir Sie zu beachten, dass Bild- und
Tonaufnahmen nicht gestattet sind. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Gabriel Fauré
«Pelléas et Mélisande» Suite op. 80
Prélude
La Fileuse. Andantino quasi allegretto
Sicilienne. Allegretto molto moderato
La Mort de Mélisande. Molto adagio
Gabriel Fauré hatte es auf seinem Weg zur Anerkennung durch
die öffentliche Musikwelt nicht leicht. Wer nämlich vor 1900 in
Paris ein angesehener Musiker sein wollte, musste vor allem
eines vorweisen können: ein Studium am ehrwürdigen Conservatoire der Hauptstadt. Wer dort nicht studiert hatte, durfte weder mit der Unterstützung des Instituts rechnen, geschweige
denn sich dort mit Aussicht auf Erfolg für eine Professur bewerben. Auch Fauré gehörte zu diesen «Unglücklichen». Er
hatte «nur» an der École Niedermeyer in Paris studiert, einem
seinerzeit einzigartigen Internat zur Ausbildung künftiger Kirchenmusiker. Als sich Fauré 1892 um eine Professur am Conservatoire bewarb, drohte Thomas Dubois, der Direktor des Instituts, eher zurückzutreten, als die Berufung dieses «Eindringlings» zu akzeptieren. Erst nach dem Tod des Direktors durfte
Fauré die Kompositionsklasse von Jules Massenet am Conservatoire übernehmen. Und als 1905 die Wahl eines neuen Direktors anstand, fiel die Wahl zur allgemeinen Überraschung auf
Fauré. Der Komponist war zu dieser Zeit 60 Jahre alt.
Im sagenhaften Reich Allemonde
In all diesen Wirren entstand 1898 «Pelléas et Mélisande». Das
Werk basiert auf dem am 17. Mai 1893 in Paris uraufgeführten
Drama von Maurice Maeterlinck, das als eines der Hauptwerke
des Symbolismus gilt. Der Inhalt: «Pelléas et Mélisande» spielt
zu einer nicht näher spezifizierten Zeit im sagenhaften Reich
Allemonde. Pelléas und Golaud sind Halbbrüder, die mit ihrer
Mutter Geneviève und ihrem Großvater König Arkel in einem
alten düsteren Schloss leben. Golaud trifft eines Tages, als er
sich beim Jagen verirrt hat, auf die schöne und rätselhafte Mélisande. Golaud bringt sie dazu, mit ihm mitzugehen, und heiratet sie. Als die beiden ins Schloss zurückkehren, beginnt sich
Mélisande in der düsteren Umgebung unwohl zu fühlen. Sie
verbringt viel Zeit an ihrem Spinnrad. Gleichzeitig beginnt zwischen ihr und Pelléas eine tiefe Zuneigung zu wachsen. Als Golaud eines Tages die beiden überrascht, tötet er seinen Halbbruder. Mélisande bringt noch ein Kind von Golaud zur Welt,
ehe auch sie stirbt.
Ein symphonisches Meisterwerk
Maeterlinck traf mit diesem Stück offenbar den Nerv der Zeit.
Übersetzungen in andere Sprachen entstanden, und Musiker
nahmen sich seiner rasch an. Eine englische Übersetzung sollte im Sommer 1898 in London aufgeführt werden. Dafür schuf
Fauré eine neunaktige Bühnenmusik, die die tragische Atmosphäre der Geschichte in kongenialer Weise einfing. Ein halbes
Jahr später beschloss er, diese Musik zu einer Orchestersuite
umzuwandeln. Aus Zeitgründen betraute er seinen Konservatoriumsschüler Charles Koechlin mit der Instrumentation zum
Präludium des ersten Aktes sowie zur Zwischenaktmusik des
dritten und vierten Aktes, La Mort de Mélisande, und überarbeitete diese noch einmal gründlich.
Auf dieser Basis entstand ein großer Orchestersatz, in dem das
Prélude ein allgemeines Stimmungsbild vermittelt und beispielsweise durch einen Hornruf die Abreise Golauds zur Jagd
ankündet. La Fileuse – «Die Spinnerin» – beschreibt die wartende Mélisande am Spinnrad. Fauré beschränkt sich hier nicht
darauf, die Schönheit der jungen Frau zu schildern, sondern
weist durch einen aufgewühlten, unruhigen Unterton seiner
Musik auf deren Zerbrechlichkeit und tragische Verstrickung hin.
Bacchus ©fontface/www.piqs.de. Some rights reserved.
Im letzten Teil dominieren naturgemäß Abschied, Trauer und
Tod. In dieser dreisätzigen Form wurde Gabriel Faurés
Orchestersuite am 3. Februar 1901 bei den Concerts Lamoureux
in Paris aufgeführt. Acht Jahre später fügte der Komponist
noch eine graziöse Sicilienne hinzu, die – als reines VioloncelloStück – ursprünglich dem zweiten Akt des Dramas vorausging.
Bemerkenswert an dem jetzt viersätzigen Werk ist nicht nur die
unsentimentale, nie aufgesetzt wirkende Expressivität, sondern
auch die wie schwerelos daherkommenden, verschlungenen
Linien in ihrer musikalischen Vieldeutigkeit. Fauré schuf mit
der Orchestersuite nicht nur ein symphonisches Meisterwerk,
sondern zugleich eines, das die schillernd-mystische Abgründigkeit des Dramas ebenso intensiv wie ergreifend deutet.
Dr. Karin Martensen
Die Autorin studierte Musikwissenschaft in Hamburg. 2012 promovierte sie an der
Hochschule für Musik und Theater in Hannover, wo sie als Autorin für Werkeinführungen und Lektorin auch lebt. Von April 2014 bis März 2015 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Musikhochschule Detmold, seitdem dort Lehrbeauftragte. Zahlreiche
Veröffentlichungen und Vorträge im Bereich Interpretationsforschung.
e n t s t e h u n g 1898/1909 — u r a u ff ü h r u n g am 3. Februar 1901 bei den
Concerts Lamoureux Paris — v o m t o n k ü n s t l e r - o r c h e s t e r z u l e t z t a u f g e f ü h r t am 25. Februar 1996 im Musikverein, Dirigent: Thomas Sanderling
albert roussel
Suite Nr. 2 aus «Bacchus et Ariane» op. 43
«Roussel war vielleicht der glänzendste Symphoniker, den
Frankreich je hatte – Meister einer Form, die die musikalischen
Chefideologen Mitteleuropas endgültig für tot erklärt hatten.
Seine Symphonien sind voller Leben», schreibt der deutsche
Musikpublizist Christoph Schlüren 1997 in einem Manuskript
für den Bayerischen Rundfunk. Wie kann es also sein, dass Albert Roussel, Zeitgenosse von Claude Debussy, Maurice Ravel
und Gabriel Fauré, und seine Orchesterkompositionen eine so
unterbelichtete Rolle im heutigen Konzertleben spielen? Die
Erklärung ist zumindest teilweise in der Vielfalt seines Schaffens zu suchen – und im steten Wechsel der Stilmittel, die die
Einordnung seines kompositorischen Schaffens enorm erschweren. Früh verwaist, machte der
Industriellensohn Albert Roussel
S ATZ FOLGE Die Partitur
zunächst bei der Marine Karriere.
von Albert
Doch bereits mit 25 Jahren quittierte
Roussel folgt diesen Satzer seinen Dienst als Leutnant und
bezeichnungen, die sich an
begann sich der Musik zu widmen.
der Handlung orientieren:
Er studierte Musik, wurde Professor
Andante – Lento (Elle
regarde avec étonnement
für Kontrapunkt an der soeben eröffde tous côtés) – Andantino
neten privaten Musikhochschule
(Elle comprend qu’elle est
«Schola Cantorum» in Paris, die von
abandonée) – Allegro
Vincent d´Indy gegründet worden
(Bacchus danse seul) –
Andante (Le Baiser) –
war. Als Roussel die ersten größeren
Andantino (L’enchantement
Kompositionen, darunter seine erste
dionysiaque) – Allegro
Symphonie, fertigstellte, war er weit
deciso (Le Thiase défile) –
über 30 Jahre alt. Nachdem die
Andante (Danse de Ariane)
– Lento – Moderato e
Frühwerke noch deutlich unter dem
pesante (Danse d’Ariane et
Einfluss von César Franck und seide Bacchus) – Allegro
nem Lehrer Vincent d´Indy gestanbrillante (Bacchanale) –
den hatten, zog es ihn später zum
Presto – Allegro molto – (Le
Couronnement d’Ariane)
Impressionismus hin – Maurice Ravels kraftvolle, rhythmisch akzentuierte Klangsprache war ihm dabei hörbar Vorbild. Die zweite
Symphonie fiel anlässlich ihrer Uraufführung 1922 beim Publikum übrigens durch.
Einer dritten, überaus produktiven Schaffensphase, die unter
dem Einfluss des europäischen Neoklassizismus stand, entstammen die dritte und vierte Symphonie, einige weitere Orchester- und Kammermusikwerke, zahlreiche Lieder, die Opera
buffa «Le testament de la tante Caroline» – und Ballettmusiken
wie «Aenéas» und «Bacchus et Ariane».
Die Geschichte von «Bacchus et Ariane» basiert auf einer griechischen Heldensage und ist rasch umrissen: Theseus bezwingt
Minotaurus, die Königstochter Ariane – in anderen künstlerischen Verarbeitungen auch Arianna oder
«
Ariadne genannt – hilft dem Helden aus
dem Labyrinth, verliebt sich in ihn und
Roussels
verlässt ihre Familie. Hier nun kommt
Strukturen
Bacchus ins Spiel: Seine Gottheit behaben
mächtigt sich der Schönen und befiehlt
in der Tat
Theseus und seinen Leuten den Abzug.
etwas
Erwacht aus der Trance des ersten LieFliehendes und
besrausches, begreift Ariane den Verlust
Irrlichterndes
und will sich ins Meer stürzen. Ein Hin
an sich.
und Her zwischen der Sehnsucht nach
»
dem früheren Leben und dem Geliebten
mitsamt den Verlockungen einer auf
Frederick Goldbeck
Oberflächlichkeit gründenden Gesellschaft beginnt. Doch die Geschichte der
verlassenen Königstochter, gipfelnd in der «Klage der Ariane»,
ist wieder eine andere – eine Geschichte, die Richard Strauss
und Carl Orff zu wesentlich tiefer schöpfenden Werken angeregt hat als den Librettisten Abel Hermant und Albert Roussel.
Das Ballett «Bacchus et Ariane» kulminiert in einem ekstatischen Bacchanal, der Vereinigung Bacchus´ mit Ariane.
Eine höchst private Synthese
Von zwei Suiten zu «Bacchus et Ariane» ist die zweite im Konzertsaal am häufigsten zu hören. Ohne den musikalischen Inhalt grundlegend zu verändern, hatte Roussel sein 1930 fertiggestelltes Ballett zum Skript von Abel Hermant – Premiere war
am 22. Mai 1931 an der Pariser Opéra – zu Orchesterfassungen
umgearbeitet. Die ungemein farbig und opulent instrumentierte
Zusammenstellung der zweiten Suite hat den zweiten Handlungsteil des Balletts zum Inhalt. Die Sätze gehen attacca
ineinander über, sodass beim Hören der Eindruck einer symphonischen Dichtung mit durchaus deklamatorischem Charakter entsteht. Das Werk entfaltet während seiner gut viertelstündigen Aufführung eine Kraft, die dem Zuhörer den Gedanken an
die Urgewalt von Igor Strawinskys archaischer Ballettmusik zu
«Le Sacre du Printemps» förmlich aufdrängt. Geschaffen unter
dem Eindruck der grandiosen Produktionen für Sergei Dhiagilews Ensemble, die «Ballets Russes», hat Roussel mit «Bacchus
et Ariane» möglicherweise seine höchst private Synthese aus
Strawinskys «Sacre» und der seinerzeit nicht minder erfolgreichen «Daphnis et Chloé» von Maurice Ravel formuliert.
Wie Ravel fährt auch Roussel für seine Ballettmusik ein großes
Instrumentarium auf: Piccolo, Englischhorn, Bassklarinette,
Kontrafagott gesellen sich zur «üblichen» Holzbläserbesetzung,
die Blechbläserfraktion wartet mit jeweils vier Hörnern und
Trompeten, drei Posaunen plus Tuba auf. Zu den Pauken gesellen sich Becken, TamTam, Basstrommel, Triangel, Tambourin,
dazu Celesta und zwei Harfen. Was im Konzertsaal durchaus
auch einen optischen Reiz bietet, mag seinen Teil zum Erfolg
der zweiten Suite beigetragen haben – ein Werk, das dem Publikum nachhaltigen Hörgenuss bereitet. Wenn es denn die Gelegenheit dazu erhält.
Ute van der Sanden
e n t s t e h u n g 1933 u r a u ff ü h r u n g am 2. Februar 1934 in Paris, Dirigent:
Pierre Monteux z u l e t z t a u f g e f ü h r t v o m t o n k ü n s t l e r - o r c h e s t e r am
4. März 1991 im Musikverein Wien, Dirigent: Hubert Soudant
© Ralph Mecke/DECCA
Albrecht Mayer
Oboe
Albrecht Mayer studierte bei Gerhard Scheuer, Georg Meerwein,
Ingo Goritzki und Maurice Bourgue, wurde 1990 Solo-Oboist der
Bamberger Symphoniker und wechselte 1992 in die gleiche Position zu den Berliner Philharmonikern. Als Solist ist Albrecht
Mayer international gefragt und gründete auf der Suche nach
seinem persönlichen Klangideal sein eigenes Ensemble «New
Seasons». Begleitet vom Orpheus Chamber Orchestra gab er
2007 sein Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. 2008 war er
«Artiste étoile» beim Lucerne Festival. Neben seiner solistischen Tätigkeit tritt Albrecht Mayer als Dirigent in Erscheinung.
Gern leiht Albrecht Mayer auch Werken für andere Instrumente
oder Gesang seine (Oboen-)Stimme. Ein überzeugendes Ergebnis sind die Bach-Transkriptionen «Lieder ohne Worte» sowie
sein Album «New Seasons» mit Händel-Transkriptionen. Alben
wie «Auf Mozarts Spuren» mit dem Mahler Chamber Orchestra,
«Let it snow» mit The King´s Singers und «Lost and Found»
schafften es an die Spitze der deutschen Klassikcharts. 2004,
2008 und 2010 wurde Albrecht Mayer mit dem ECHO Klassik
ausgezeichnet und 2013 in die «Gramophone Hall of Fame» aufgenommen. Darüber hinaus erhielt er den Kulturpreis Bayern.
Albrecht Mayer spielt eine Oboe und eine Oboe d´amore der
Gebrüder Mönnig. Er ist Begründer der Albrecht Mayer Stiftung,
die sich für Forschung und Therapieentwicklung zur Behandlung von Netzhaut- und Sehnerv-Erkrankungen einsetzt.
© Peter Rigaud
Yu t a k a S a d o
Dirigent
Yutaka Sado, in Kyoto geboren, gilt als einer der bedeutendsten
japanischen Dirigenten unserer Zeit. Chefdirigent des
Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich ist er seit der Saison
15-16. Ob Berliner Philharmoniker, Konzerthausorchester Berlin, Bayerisches Staatsorchester, die Sinfonieorchester von BR,
NDR, SWR und WDR, Gewandhausorchester Leipzig, Sächsische Staatskapelle Dresden, London Symphony Orchestra,
Orchestre de Paris, Mahler Chamber Orchestra oder Santa
Cecilia Rom: Die Liste der Orchester, die Yutaka Sado dirigiert
hat bzw. wieder dirigieren wird, ist beeindruckend. Seine Karriere entwickelte sich außerhalb Japans zunächst vor allem in
Frankreich, wo er 1993 Chefdirigent des Orchestre de Chambre
des Concerts Lamoureux in Paris wurde.
Der langjährige Assistent von Leonard Bernstein und Seiji
Ozawa gewann wichtige Preise wie den Premier Grand Prix des
39. Internationalen Dirigierwettbewerbs Besançon und den
Grand Prix du Concours International L. Bernstein Jerusalem.
Seine Verbundenheit zu Bernstein führte ihn als «Conductor in
Residence» zum Pacific Music Festival in Sapporo. Seit 2005 ist
Yutaka Sado Künstlerischer Direktor des Hyogo Performing Arts
Center (PAC) und Chefdirigent des PAC-Orchesters. Sados Bekanntheitsgrad in Japan ist enorm, nicht zuletzt dank seiner
wöchentlichen TV-Sendung, in der er als Dirigent und Moderator Musikfreunden die Welt der klassischen Musik näherbringt.
© Werner Kmetitsch
To n k ü n s t l e r - O r c h e s t e r N i e d e r ö s t e r r e i c h
Chefdirigent Yutaka Sado
Das Tonkünstler-Orchester mit seinen Residenzen im Musikverein
Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg ist einer der
größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs.
Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle
Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis ins
20. Jahrhundert. Zugleich sehen die Tonkünstler in der Pflege der
zeitgenössischen Musik eine ihrer vornehmsten Aufgaben. Mit der
Saison 15-16 übernahm Yutaka Sado das Amt des Chefdirigenten
von Andrés Orozco-Estrada.
Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musikern, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzt. Die Einbeziehung von Genres wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der
«Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester einen fixen Platz am
Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeitgenössischer Kompositionen
stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musik­geschehen. Ein
Composer in Residence, darunter Brett Dean, HK Gruber,
Krzysztof Penderecki und Jörg Widmann, arbeitet mit den
Tonkünstlern jährlich im Rahmen des Grafenegg Festivals zu­
sammen. Auftragswerke für das Orchester schrieben Komponisten
wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Bernd
Richard Deutsch. Als erstes österreichisches Orchester richteten
die Tonkünstler 2003 eine eigene Abteilung für Musikvermittlung
ein: Die «Tonspiele» sind eines der größten Musikvermittlungs­
programme Österreichs.
Eine mehr als 60-jährige Tradition verbindet die Tonkünstler mit
den Sonntagnachmittagskonzerten im Wiener Musikverein, der
bis heute erfolgreichsten Programmreihe des Orchesters. Das
Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 von den Tonkünstlern feierlich eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Tanz- und Vermittlungsprojekten und umfangreichen Konzertangeboten einen entscheidenden Anteil des
künstlerischen Gesamtrepertoires in der niederösterreichischen
Landeshauptstadt. In Grafenegg, wo mit dem Wolkenturm – auch er
wurde von den Tonkünstlern eingeweiht – und dem Auditorium
akustisch herausragende Spielstätten zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als Festival-Orchester. Eröffnet wird die
Sommersaison in Grafenegg alljährlich mit der Sommernachtsgala, die in Österreich und mehreren Ländern Europas im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird.
Die wechselvolle Orchestergeschichte wurde in hohem Maße von
den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beein CD - TI P P flusst. Im Oktober 1907 gab das
Zahlreiche CDWiener Tonkünstler-Orchester mit 83
Aufnahmen
Musikern sein erstes Konzert im
spiegeln das vielseitige
Wiener Musikverein; am Pult standen
künstlerische Profil des
Orchesters wider. Mit der
keine Geringeren als Oskar Nedbal,
Gesamtaufnahme der vier
Hans Pfitzner und Bernhard StavenSymphonien von Johannes
hagen, ein Schüler Franz Liszts. 1913
Brahms legten die
gestalteten die Tonkünstler unter der
Tonkünstler und Andrés
Orozco-Estrada im März
Leitung von Franz Schreker die Urauf2015 ein künstlerisches
führung der «Gurre-Lieder» von
Resümee ihrer langjährigen
Arnold Schönberg; von 1919 bis 1923
Zusammenarbeit vor. 2014
war Wilhelm Furtwängler Chefdirierschienen die Symphonien
Nr. 1 und 3 von Felix Mengent. In den Folgejahren wurde das
delssohn Bartholdy, die
Orchester von Dirigenten wie Bruno
Symphonien Nr. 4 und 5
Walter, Otto Klemperer, Felix Weinfolgten im Mai 2015.
gartner, Hans Knappertsbusch und
To n k ü n s t l e r - O r c h e s t e r N i e d e r ö s t e r r e i c h
Konzertmeister Lieke te Winkel, Alexander Gheorghiu, Vahid KhademMissagh 1. Violine Gyula Szép, Alois Wilflinger, Susanne Masetti, Sawa
Popoff, Martha Wagner, Gerhard Fechner, Ines Miklin, Teodora Sorokow,
Xuan Ni, Maria Fomina, Sophie Kolarz-Lakenbacher, Sophie Gansch,
Yaromyr Babskyy, Maria Stieger, Aleksandra Buchholc 2. Violine Julia
Mann, Marie Suchy, Peter Erhart, Kora Lemberg, Evelina Ivanova, Gerald
Hinterndorfer, Dora Huber, Liselotte Murawatz, Judith Steiner, Isabelle
Reinisch, Yuka Bartosch-Murakami, Noriko Takenaka, Stephanie
Grandpierre, Veronica Wincor Viola Gertrude Rossbacher*, Péter Pál
Lukács, Herbert Suchy, Martin Fuchs, Christian Knava, Leopold
Schmetterer, Robert Stiegler, Peter Ritter, Susanne Stockhammer, Stefan
Sinko, Andreas Winkler, Victoria Fónyad-Joó Violoncello Georgy Goryunov*,
Martin Först, Ursula Erhart, Cecilia Sipos, Martin Dimov, Thomas
Grandpierre, Sebastian Dozler, Iris-Meongwon Cho, Klara Wincor
Kontrabass Michael Seifried, Ernö Rácz, Bernhard Binder, Mathias
Kawka, Johannes Knauer, Simon Pennetzdorfer, Lukas Ströcker,
Chia-Chen Lin Flöte Walter Schober, Heidrun Lanzendörfer, Friederike
Herfurth-Bäz, Birgit Fluch Oboe Barbara Ritter, Andreas Gschmeidler,
Johannes Strassl, Theresia Melichar Klarinette Helmut Wiener, Christoph
Moser, Kurt Franz Schmid, Stefan Vohla Fagott Gottfried Pokorny, Andor
Csonka, Christian Karácsonyi, Barbara Loewe Horn Jonas Rudner,
Christoph Peham, Sebastian Löschberger, Michel Gasciarino, Markus
Hartner, Franz Pickl Trompete Thomas Lachtner, Thomas Bachmair,
Helmut Demmer, Josef Bammer Posaune Andreas Eitzinger, Gabriel
Antão, Erik Hainzl, Wolfgang Gastager Tuba Michael Pircher Harfe Silvia
Radobersky Schlagwerk Gunter Benedikt, Margit Schoberleitner, Bence
Kulcsár, Joachim Murnig
Frank Druschel, Johannes Sterkl, Barbara Sorgner
(Assistenz) ORCHESTER- UND BETRIEBSBÜRO Suzanne Blaha-Zagler, Viktoria
Lebwohl, Roswitha Wallisch-Gepart, Irmtraud Madl (Orchesterinspektion)
DRAMATURGIE und PRESSE Ute van der Sanden MARKETING Edith Schweitzer
MUSIKVERMITTLUNG Esther Planton, NOTENBIBLIoTHEK Heidi Abel, Nikolaus
Blach, Wilfried Edlinger ORCHESTERLOGISTIK Johann Decker, Nenad
Djordjevic, Emil Zitarevic VERKAUF und SERVICE David Punz, Nina Stainer,
Julia Nendzig, Eva Figlhuber, Karin Lissinna, Mari Romar, Maria Stefan,
Sebastian Schmid, Sandra Kritzinger, Anita Überacker, Orsolya Molnár,
Jana Kozlowski
GESCHÄFTSFÜHRUNG
* Instrumente zur Verfügung gestellt von der Dkfm. Angelika Prokopp Privatstiftung
Hermann Abendroth geleitet. Bedeutende Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio
Luisi und Kristjan Järvi waren Chefdirigenten der Tonkünstler. Mit
angesehenen Orchesterleitern wie Michael Schønwandt, Jun Märkl,
Jeffrey Tate, Hugh Wolff, Giovanni Antonini und John Storgårds
verbindet sie eine teils langjährige und freundschaftliche Zusammenarbeit.
Zu den solistischen Partnerinnen und Partnern des Orchesters
zählen Renée Fleming, Joyce DiDonato, Angelika Kirchschlager,
Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, Michael Schade, Julia Fischer,
Daniel Hope sowie die Pianisten Rudolf Buchbinder, Fazil Say, Kit
Armstrong und Lang Lang. Als Gastsolisten für die Konzertsaison
15-16 konnten gefragte Virtuosen wie der Oboist Albrecht Mayer,
die Violinisten Augustin Hadelich, Christian Tetzlaff und die Violinistin Arabella Steinbacher sowie der Harfenist Xavier de Maistre
verpflichtet werden.
Tourneen führten die Tonkünstler nach Deutschland, Spanien,
Großbritannien, Slowenien, Tschechien, in das Baltikum und wiederholt nach Japan. Für Mai 2016 ist eine dreiwöchige Japan-Tournee unter der Leitung des neuen Chefdirigenten Yutaka Sado in
Vorbereitung.
Ausführliche Orchesterbiografie: www.tonkuenstler.at
Tipp / Festspielhaus St. Pölten
Von Mauerblümchen und Apfelblüten
KAMMERMUSIK:
NILS MÖNKEMEYER/WILLIAM YOUN
GASTSPIEL BÜHNE BADEN:
DAS LAND DES LÄCHELNS
Die Viola galt lange Zeit als Mauerblümchen unter den Streichinstrumenten.
Ihren Aufstieg zum populären SoloInstrument verdankt sie maßgeblich
dem Bratschisten Nils Mönkemeyer. Er
gilt heute als „Popstar seiner Zunft“und
besticht durch musikalische Empfindsamkeit, Leidenschaft und Humor. Gemeinsam
mit dem Ausnahme-Pianisten William
Youn interpretiert er im gemütlichen Setting des Kleinen Saals im Festspielhaus
Meisterwerke von Mozart, Brahms und
Schostakowitsch.
Wiener Diplomatentochter (Monika
Rebholz) verliebt sich in asiatischen
Prinzen (Sebastian Reinthaller) – erleben
Sie Franz Lehárs klassisches romantisches Operettenjuwel in einer Inszenierung der Bühne Baden! Wenn die rosarote
Brille der Frischvermählten über die
Unvereinbarkeit von Traditionen und
Gewohnheiten hinwegtäuscht und dazu
auch noch Familienehre und Staatsräson
ins Spiel kommen, kann es passieren,
dass seliges Liebesglück in gefährlicher
Dramatik mündet. Vorhang auf für eine
Liebesgeschichte voller Emotion, Liebe
und Leid – vollgepackt mit so unverkennbaren Melodien wie „Von Apfelblüten
einen Kranz“, „Immer nur lächeln“ und
„Dein ist mein ganzes Herz“.
Donnerstag 22. Oktober 2015,
19.30 Uhr, Kleiner Saal
Karten EUR 28
freie Platzwahl
Mittwoch 28. Oktober 2015,
19.30 Uhr, Großer Saal
Karten EUR 49, 44, 39, 29, 14
Festspielhaus St. Pölten / Kalendarium
Vorschau: Oktober/November 2015
Oktober 2015
fr
16
so
18
do
22
fr
sa
23
24
mi
28
fr
30
19.30 Uhr
Großer Saal
Gregory Porter
Musik/Vokaljazz
16.00 Uhr
Kleiner Saal
Es war einmal ein Ton
Musik/Spiel
19.30 Uhr
Kleiner Saal
Kammermusik Nils Mönkemeyer . William Youn
Musik/Klassik
19.30 Uhr
Großer Saal
Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
„... como el musguito en la piedra, ay si, si, si ...“
Tanz
19.30 Uhr
Großer Saal
Gastspiel Bühne Baden Das Land des Lächelns
Operette
19.30 Uhr
Bühne
Sofa Surfers
Musik/Elektro
November 2015
so
01
mo 02
sa
07
fr
13
18.00 Uhr
Bühne
Floor on Fire – Battle of Styles
Tanz/Battle
19.30 Uhr
Großer Saal
Tonkünstler-Orchester Götterdämmerung
Musik/Klassik
19.30 Uhr
Großer Saal
Maceo Parker
Musik/Jazz/Funk
19.30 Uhr
Großer Saal
Lucinda Childs Dance Company Available Light
Tanz
IMPRESSUM Herausgeber Niederösterreichische Kulturszene Betriebs GmbH, Kulturbezirk 2, 3100 St. Pölten,
T: +43(0)2742/90 80 80, F: +43(0)2742/90 80 81, www.festspielhaus.at. Für den Inhalt verantwortlich Thomas
Gludovatz, Johannes Sterkl. Künstlerische Leiterin Brigitte Fürle. Redaktion Ute van der Sanden. Gestaltung
parole, München (Kern), Julia Dorninger (Umschlag). Produktion Walla Druck Wien. Termin-, Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Fotografieren, Ton- und Videoaufzeichnungen nicht gestattet.
Preis des Programmheftes: Euro 2,70
© Hertha Hurnaus
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Festspielhaus St. Pölten 10 % Ermäßigung.
Sämtliche Ö1 Club-Vorteile
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Karten & Information
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