Z Magazin 8/9/2014
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Z Magazin 8/9/2014
S CHLACHTHOF zMA GA LAGERHAU S AUG SEPT ZIN F Ü R S T A D T K U L T U R Freizeit 18. ENDLESS GRIND Oldschool Skateboard Session B O LT T H R O W E R Die Bolzenwerfer WUNDERBAR LILUBA Sommerfestival LESEN GUCKEN ENTDECKEN Erzählen für Kinder THEMA Halbzeitwissen Freizeit 14 inhalt FRÜHER WAR MEHR LAMETTA THEMA 04 LESEN GUCKEN ENTDECKEN 4 Vom Außenseiter zum Helden | Johanne Bischoff 6 Hallo, da erzählt jemand | Robert Best 7 Von Kindern bewertet | Carla, Marlin Leon, Halina, Silas 8 ›Psst! Leise, dies ist eine Bücherei …‹ | Jörg Windszus 9 Prinzessinnen, Piraten und Pippi Langstrumpf HALBZEIT | Alicia Gager Milo Milone sitzt gerade in einem Restaurant in Prag, als wir dieses Interview führen. Vor einigen Jahren hat sie das Dorf mit Straßenbahn verlassen, um in Hamburg ihr Ding zu machen. Ihr Ding war immer die Musik. Früher als Singer/Songwriterin, als Bassistin der Trashmonkeys und neuerdings bei Rhonda. Mittlerweile ist sie wieder in die bremische Provinz zurückgekehrt. zMA GA editorial FÜR STADTKULTUR ZIN EIN MAGAZIN MACHT STADTKULTUR Beschreib mal den Stil von Rhonda. Wenn du mich fragst, ist der Stil von Rhonda eine Mischung aus Soul, Garage und Pop mit einer Prise Spaghettiwestern ab und an. 10 Warum ist ein retroesker Sound für dich so attraktiv? Ich habe immer alte Musik geliebt und sie auch immer neuerer Musik vorgezogen. Ich mag die alten Sounds, die Magie und den natürlichen Dreck, der da mitschwingt. Wie spielt es sich bei Rhonda und wie war es früher bei den Trashmonkeys? 11 Ausschnittweise Realismus: Jub Mönster Porträt | Radek Krolczyk 12 Glück Literatur | Karsten Redmann 13 Bye, bye, Dete Glosse | Jens Laloire bücher, hat man nicht das Gefühl, es mit einem aussterbenden Genre zu tun zu haben. Die Tische und Regale sind voll mit Neuerscheinungen Die Trashmonkeys waren für mich etwas Neues. Das Bassspielen, das Reinkommen in eine etablierte fertige Band. Und das nach vielen Jahren. Ich habe viel gelernt. Rhonda ist viel mehr mein eigenes Baby, weil ich so viel von mir und meiner Liebe reinstecke. Die Songs usw. … Ohne die Trashmonkeys wäre Rhonda nicht entstanden. Das ist das Beste! Kannst du dich noch an die ersten Auftritte in Bremen erinnern? Geht man in einer Buchhandlung in die Abteilung Kinder- und Jugend- und zu einigen erfolgreichen Reihen gibt’s das entsprechende MerchandiFREIZEIT sing gleich dazu. Fantasy ist auf jeden Fall ein Trend, der seit Harry Potter sehr erfolgreich ist, aber auch Piraten, Ritter und Prinzessinnen sind 14 Zu den ersten Auftritten in Bremen wurde ich mehr oder weniger überredet, und zwar von dir, Pat! Ich war immer Herzblutmusikerin und mit aller Liebe wollte ich nur das machen. Aber ich war kein Entertainer und ziemlich schüchtern, was vor vielen Leuten Spielen betrifft. Außerdem dachte ich immer, ich spiel noch zu schlecht Gitarre. Du hast mich immer wieder gefragt und mich überredet und so hab ich öfter mal Support-Shows in Bremer Clubs gemacht. Ich hab mich extrem viel verspielt und viiiiel Quatsch geredet auf der Bühne, aber ich weiß noch, dass die Leute immer nett waren zu mir. 14 18 August 2014: 18. Endless Grind weiterhin präsent, es gibt inzwischen sogar ängstliche Ritter und aufmüp- | Slammer Filet | Open Air Kino | Doktor Krapula | Gartenfestival | Karamelo Santo | Wunderbar fige Prinzessinnen. Wobei das Strickmuster für ein erfolgreiches Kinderbuch wohl nach wie vor lautet, nimm eine/n Außenseiter/in schick ihn September 2014: Bolt Thrower | Nordseite | Trio Sosa-KraussOvalles | Jan Josef Liefers | Rhonda | Martin Sonneborn | Maybebop | Ultra Ultra-Show oder sie durch diverse Prüfungen und am Ende hast du einen Helden bzw. eine Heldin. So ähnlich, aber deutlich eloquenter, beschreibt das auch Dr. Tobias Kurwinkel vom Internetportal KinderundJugendmedien.de, das an der Bremer Uni angesiedelt ist. Jetzt musst du mir eine Frage stellen! Beatles oder Kinks? Ob Franz Hohler sich an dieses Rezept hält, ist nicht sicher. Der Eigentlich Beatles, vom Songwriting her. Aber die Kinks haben definitv mehr Punk! War früher mehr Lametta? KULTURGUT von Marlena Reinert Musikalisch definitv! Schweizer Autor ist hierzulande nicht so bekannt, wie er vielleicht sein sollte, aber er baut auf jeden Fall mehr auf Fantasie als auf Fantasy Interview: SEAN-PATRIC BRAUN Milo in Prag und auf Humor. Die Nachfrage in einem Buchladen und bei der Stadtbibliothek sind auch beruhigend: Bücher werden gelesen – auch und gerade von Kindern. Entspannte Ferien wünscht Gudrun Goldmann (Chefredakteurin) Übrigens: Wir sind eine offene Redaktion. Jede und jeder kann gerne mitmachen! Kontakt: [email protected] Schlachthof H E R AU S G E B E R Visit Foto: MARINA LILIENTHAL ABCDEFGHIJKLM NOPVOMTUVWXYZ AUSSENGHIJKLM NSEITERUVWXYZ ABCZUMGHIJKLM NHELDENTUVWXYZ ABCDEFGHIJKLIJKLM NOPQRSTUVWXYZ THE MA 5 4 Welche Veränderungen beobachten Sie in der Filmbranche? Das sogenannte Family-Entertainment ist ein spannendes Phänomen: Hier werden Filme produziert, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene funktionieren. Dies läuft über unterschiedliche Codierungen. Nehmen wir zum Beispiel ›Findet Nemo‹. Da gibt es diese Szene mit den zwei Haien, die Nemos Vater und seine Begleiterin entführen. In einer seltsam anmutenden Selbsthilfegruppensitzung von Haien, die kein Fischfleisch mehr essen wollen, wird auf die Anonymen Alkoholiker angespielt. Kinder verstehen das natürlich nicht. Hier werden eindeutig die Erwachsenen angesprochen. Die Kinder lachen sich aber trotzdem über diese Szene kaputt: Sie finden Beobachten Sie Veränderungen, die in den letzten Jahren innerhalb lustig, wie die Haie sprechen und sich bewegen – nicht ohne der Kinder- und Jugendliteratur eingetreten sind? Grund wurden die Haie von Comedians synchronisiert. Kinder und Ja, es gab einen ganz klaren Paradigmenwechsel mit dem ErscheiErwachsene lachen an genau derselben Stelle, aber über vollkomnen von ›Harry Potter‹. Das war der Moment, in dem sich auch viele men andere Dinge. Hier sprechen wir von einer Doppelcodierung Erwachsene darauf eingelassen haben, diese ›Kinderbücher‹ zu lesen. – es ist der gleiche Text, den Kinder und Erwachsene aber unterDie Gründe dafür liegen in der Doppeladressierung und -sinnigkeit schiedlich ›lesen‹. der Romane. Sehen Kinder Filme anders? Welche Rolle spielen Klassiker in diesem Genre? Kinder hüpfen, sie schwitzen, sie boxen. Kinder erleben einen Zu den Klassikern zählen die Werke Astrid Lindgrens, Otfried Film mit allen Sinnen. Wir haben sie bei der Rezeption von FilPreußlers und Michael Endes. Die Bücher von Astrid Lindgren sind men beobachtet. Wenn eine Szene unheimlich war, ist uns aufinteressanterweise gerade auf dem deutschen Markt ungebrochen gefallen, dass sich viele die Ohren zuhalten. Das hat uns verpopulär. Durch den Tod von Otfried Preußler sind dessen Werke blüfft. In der Wissenschaft wurde Film fälschlicherweise lange noch einmal sehr in den Fokus geraten. Was ich sehr bedauere, ist, als visuelles Medium verstanden. Er ist aber audio-visiuell. dass Michael Ende nicht mehr so häufig gelesen wird wie noch Erfolgreiche Kinder- und Jugendfilme arbeiten heute sehr stark vor einigen Jahren. mit dem Einsatz von Ton – von Musik, aber auch von GeräuEin perfektes Kinderbuch schreiben – wie geht das? schen. Wir haben festgestellt, dass es gerade im Kinder- und In den Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur finden sich Jugendfilm viele Kombinationsmöglichkeiten von auditiven ähnliche Motive und Motivkonstellationen: Meist sind die Protagound visuellen Signalen gibt: Filme werden zum Beispiel rhythnisten gesellschaftliche Außenseiter. Das kann zum Beispiel aufmisch geschnitten oder Kamerabewegungen folgen genau grund von Erkrankungen, aber auch selbst gewählt sein. Dabei der Musik. Aus entwicklungspsychologischer Perspektive durchlaufen sie häufig eine Wandlung: vom Außenseiter zum Auserscheint das auch vollkommen nachvollziehbar: Der Gehörerwählten. Diese Wandlung geht einher mit einer Bewährung im sinn nimmt bei der Entwicklung eines Kindes lange Zeit so genannten elternfernen Raum. Da haben wir wieder ›Harry eine dominante Rolle ein – es ist das erste Sinnesorgan, Potter‹: Der wird nicht umsonst in einem Weidenkörbchen auf das bei der Entwicklung des Fötus im Mutterleib ausgebildie Schwelle der Dursleys gelegt, ein eindeutiger Bibelverweis det wird. (Moses, die Red.) auf sein Außenseiter- bzw. Auserwähltentum. Oft spielt auch der Humor eine wichtige Rolle. Er entsteht häufig, weil sich die Figur in einem Umfeld bewegt, in dem ihr Verhalten unpassend, ungebührlich, ist: Pippi wird beispielsweise studiert Geschichte (Master) in zum Kaffeeklatsch bei den bürgerlichen Damen des Ortes einBremen, ist in Berlin geboren, hat geladen und hält diesen durch ihr Verhalten den Spiegel vor. in Jena Geschichte studiert und Was halten Sie von Literaturverfilmungen? ihre Abschlussarbeit zum Thema ›Das Journalismusbild in der DDR‹ ›Wir brauchen mehr originäre Stoffe‹, das ist eine der geschrieben. Harry Potter hat sie großen Forderungen der Kinder- und Jugendfilmwissenschaft. mit Taschenlampe auf dem Rücksitz während einer Fahrt durch die Alpen Für Kinder sind mehr als 80 Prozent der Stoffe Literaturvergelesen. Und sie war immer genauso filmungen. Das liegt vorwiegend daran, dass man so veralt wie er. Der nächste Film, den sie im Kino gucken wird, ist ›Rico, sucht, an die Erfolge der Bücher anzuknüpfen. Es gibt aber Oskar und die Tieferschatten‹. auch wunderbare Literaturverfilmungen. Ein Beispiel dafür ist ›Wo die wilden Kerle wohnen‹ von Maurice Sendak. Hier ist etwas Seltenes gelungen: Der Stoff wurde nicht eins zu eins adaptiert, sondern transformiert. Johanne Bischoff Filmproduktionen für Kinder und Jugendliche sind das einkommensstärkste Standbein Hollywoods und auch der Literaturmarkt für junge Menschen ist nach wie vor stark umkämpft. Der Literaturwissenschaftler Dr. Tobias Kurwinkel entdeckte schon in seinem Studium mit Ronja Räubertochter sein Interesse am recht stiefmütterlich behandelten Forschungsfeld Kinder- und Jugendmedien. Heute lehrt er an der Universität Bremen, ist Kopf des wissenschaftlichen Rezensionsportals KinderundJugendmedien.de und Koautor des Buches ›Einführung in die Kinder- und Jugendfilmanalyse‹. Fotos: MARINA LILIENTHAL THE MA 7 6 ROBERT BEST HALLO, DA ERZÄHLT JEMAND Franz Hohler, 71, ist ein Schweizer Schriftsteller, Kabarettist und Liedermacher. Seine Geschichten, Romane und Verse werden wegen ihres Witzes, ihrer Wärme und ihrer unerwarteten Wendungen von Jung und Alt geliebt. Wikipedia-Einträge zu Hohler gibt es auf Deutsch, Alemannisch, Englisch, Latein, Arabisch und Türkisch. Ein Vers von ihm geht so: ›Es war einmal ein Schwein / Das liebte roten Wein. // War eine Flasche zu / Dann gab es keine Ruh. // War eine Flasche offen / War es schon bald besoffen.‹ W Wieso schreiben Sie für Kinder? Wieso nicht? Ich habe immer gern für Kinder geschrieben, schon bevor ich eigene hatte. Und weil ich mich mit den Kindern verwandt fühle im ständigen Neuerschaffen der Welt. Die Kinder müssen sich ja die Welt zurechtlegen, jeden Tag neu, und sind dauernd schöpferisch tätig. Das hat mir immer gefallen an den Kindern. Was verändert sich in dem Moment, wo man nicht nur für Erwachsene schreibt, sondern auch für Kinder? Die Kinder sind kein vollkommen fremdes Volk, für das man einen ganz eigenen Umgang finden müsste. Aber ich versetze mich ganz gern in die Situation des Erzählenden, der Kindern gegenübersitzt. Wohl auch, weil ich oft meinen eigenen Kindern erzählt habe. Eine persönliche Verbindung zu den Kindern ist mir wichtig – plötzliche Anreden etwa in meinen Texten, die relativ überraschend kommen können, um bewusst zu machen: ›Hallo, da erzählt jemand. Ich bin da.‹ Auch zum Vokabular mache ich mir Gedanken und versuche, die Kinder weder zu überfordern noch zu unterschätzen. Auf inhaltlicher Ebene machen Sie keine großen Unterschiede? Im Prinzip nicht. Ich gehe gern aus der Realität ins Surreale hinein in meinen Geschichten, auch in denen für Kinder. Dort steuere ich noch direkter auf die Welt des Fantastischen zu. Weil ich denke, dass die ganze animistische Welt den Kindern noch etwas näher ist als den Erwachsenen: etwa Tiere oder Gegenstände, die sprechen können. Da fühle ich mich sehr wohl, mit den belebten Tieren und Dingen. Die Erkenntnisse der Molekularphysik legen nahe, dass so etwas wie ein Tischtuch in seinen kleinsten Teilen aus lauter atomaren Kraftfeldern besteht, die man sich irgendwie lebendig vorstellen muss. Diese Kraftfelder, die sind wie kleine Planetensysteme. Es gibt nichts Totes. Sie haben zwei Söhne. Welche Geschichten haben Sie ihnen früher vorgelesen? Das erste war der Roman ›Tschipo‹, den ich für meinen älteren Sohn gemacht habe, als fortlaufende Geschichte während eines einmonatigen Griechenland-Urlaubs. Er hat aber gefragt: ›Ist es eine Geschichte aus einem Buch oder erfindest du die selbst?‹ ›Ja, die erfinde ich selbst.‹ Er hatte aber das Gefühl, die richtigen Geschichten, das seien die, die in den Büchern sind. Und meinte dann: ›Ja, wenn du das machst, musst du sie vorher aufschreiben und mir vorlesen.‹ Die Kinder sind auch Prüfsteine, um zu sehen, was durchkommt, was ankommt, oder auch, was sie lustig finden. Wie ist Ihr Verhältnis zu Märchen? Sie machen viele Anleihen, viele Bezüge zu Märchen. Ich habe ein ganz inniges Verhältnis zu den Märchen. Der Märchenkosmos ist eine Gegenwelt und auch eine ergänzende Welt. Die Gegenwelt ist, dass das Gute gewöhnlich siegt, im Gegensatz zur Realität. Dass es klare Strukturen gibt. All die Königreiche spiegeln letztlich ein Bedürfnis nach Ordnung, in der man sich sicher fühlen kann. Es gibt auch eine Vorsicht den Tieren gegenüber, die Natur ist gleichwertig mit den Menschen. Wenn man eine Ameise rettet, kann es sein, dass einem später beim Erbsenzählen im Keller ein ganzes Heer gelber Ameisen zu Hilfe eilt. Außerdem hat der Dumme immer eine Chance. Ich selbst möchte die Märchenwelt ergänzen, auch die Ungerechtigkeit einfließen lassen. Zum Beispiel mit einem Prinzen, der zwei Frauen köpft – in jedem Märchen würden ihnen die Köpfe nachwachsen. Manchmal reicht eben eine blöde Bemerkung und es ist aus. Ich möchte auch sagen: Hütet euch, passt auf, wenn ihr jemanden zurechtweist, der stärker ist als ihr. Bei mir schleicht sich das Ungelöste, das Ungeordnete in die Märchenerzählung. Was regt Sie an zu Kindergeschichten? Erlebnisse. Bilder, an denen ich gern weiterspinne. Sprachliche Details wie bei der Made in Hongkong.* Es ist ein Weiterspinnen der Wirklichkeit. Ich suche die Realität nach ihren Toren zur Fantasie ab. Und wenn ich merke, eine Geschichte wird verschieden verstanden, dann weiß ich, sie ist lebendig, sie lebt. *Geschichte einer kleinen Made, die es bis nach Hongkong schafft. VON KINDERN BEWERTET Wer kann Kinderbücher oder -filme anderen Kindern besser vorstellen als sie selbst? Dachten wir uns und befragten Kinder nach ihren Lieblingsbüchern, worum es darin geht und was sie an den Charakteren so fasziniert und fesselt. C a r l a , 11 J a h r e Am liebsten lese ich Fantasyund Abenteuerbücher, aber manchmal auch Pferde- und Katzenbücher. Meine Lieblingsbücher sind von Warrior Cats, das sind Katzen in Clans, die im Wald leben und alle überleben wollen. Sie müssen gegen die anderen Clans um Essen kämpfen und aufpassen vor den gemeinen Hunden und Zweibeinern. Mein Lieblingsbuch aus der Reihe ist ›Das Gesetz der Krieger‹. Da geht es um die Entstehung der Gesetze, nach denen Feuerstern, Distelblatt, Brombeerkralle und die anderen Katzen leben. Es sind 15 kurze Geschichten und dazu gibt es noch viele schöne Bilder. Ich mag die Warrior Cats-Bücher, weil sie spannend, aber nicht zu spannend sind und weil ich Katzen mag, da sie so leise sind und besser hören können. In den Büchern geht es auch um Freundschaft und um Gut und Böse, genau wie im echten Leben. Protokoll: Marius Dierks H a l i n a , 10 J a h r e M a r l i n L e o n , 10 J a h r e Früher wurde mir jeden Abend vorgelesen. Jetzt lese ich alleine. Meistens lese ich abends im Bett, aber auch manchmal nach dem Mittagessen, wenn ich nicht mehr warten möchte, weil die Geschichte aufregend ist. Ich mag die Bücher ›Gregs Tagebuch‹ und ›Asterix und Obelix‹. Mein Lieblingsbuch ist ›Gregs Tagebuch 8‹. Es geht um einen Jungen, der auf einer Junior Highschool ist und immer von seinem Bruder und anderen in der Schule geärgert wird. Er ist stark und hält es aus, weil er denkt, er wird irgendwann mal reich und berühmt. Mein Lieblingscharakter ist Greg, weil er nie den Kopf hängen lässt. Es ist mein Lieblingsbuch, weil es wie ein Tagebuch geschrieben ist. Dadurch ist man Greg nahe und auch die Comic-Zeichnungen sind lustig. Einige Situationen aus dem Buch sind wie in meiner Schule, das ist interessant. Bis ich mir den neuen Teil kaufen kann, dauert es noch, ich freue mich schon drauf! Protokoll: Lisa Haferkamp Mein Lieblingsbuch ist ›Die geheimnisvolle Minusch‹. In einer kleinen Stadt trinkt die Katze Minusch eines Tages eine giftige Flüssigkeit und verwandelt sich in eine junge Frau. Sie sieht zwar aus wie ein Mensch, benimmt sich aber noch genauso wie eine Katze. Das ist total witzig. Sie klettert auf Bäume, wenn sie Hunde sieht, sie schleicht nachts über die Dächer und trifft sich mit anderen Katzen. Sie versteht nämlich auch die Katzensprache. Von ihren Katzenfreunden erfährt sie immer die neusten Geschichten aus der Stadt. Die erzählt sie dann dem Zeitungsreporter Tibbe weiter, der dann endlich mal tolle Artikel schreibt und von seinem Chef nicht gekündigt wird. Am Ende können die beiden sogar einen schlimmen Skandal aufdecken. Wir haben das Buch gelesen und auch den Film geschaut. Beides hat mir richtig gut gefallen, weil die Geschichte so lustig und auch total spannend ist. Protokoll: Maggie Klobus Silas, 7 Jahre Der Film Sputnik spielt vor vielen Jahren in der DDR, als die Berliner Mauer noch stand. In einem Dorf wohnt ein freches Mädchen, das in die vierte Klasse geht und Astronaut werden will. Weil ihr Lieblingsonkel in den Westen geflüchtet ist, will sie eine Maschine bauen, um ihn wieder zurückzubeamen. Sie hat zwei Freunde, die ihr dabei helfen. Die Idee haben sie sich bei der Fernsehserie ›Raumschiff Interspace‹ abgeguckt. Sie müssen das Ganze streng geheim halten und aufpassen, dass ihre Eltern und der gemeine Polizist davon nichts erfahren. Als die Beammaschine fertig ist und die Kinder sie ausprobieren wollen, gibt es eine große Explosion und plötzlich sind alle Dorfbewohner verschwunden. Die Kinder in dem Film sind total mutig, haben tolle Ideen und bauen super Erfindungen. Deshalb hat mir der Film so gut gefallen. Protokoll: Maggie Klobus 9 8 JÖRG WINDSZUS ›PSST! LEISE, DIES IST EINE BÜCHEREI ...‹ STADTBIBLIOTHEK ALS KINDERPARADIES In einer Bücherei leise zu sein, ist für Kinder in etwa so schwierig, wie beim Friseur den Kopf stillzuhalten. Wie es die Haarschneidekunst im Laufe der Zeit gelernt hat, mit unverhofften Bewegungen ihrer kleineren Kundschaft zu rechnen und kurze Zappelpausen ohne lautstarke Ermahnungen zuzulassen, so erwarten die Kinderabteilungen zeitgenössischer Bibliotheken von ihren Besucher/innen längst keine kontemplative Artigkeit mehr. Sie wollen Spaß an Büchern, der sich nicht zuletzt in unruhigem Gewusel und laut vernehmlichen ›Guck mal, was ich gefunden hab!‹-Rufen äußert. D Gedichte für Wichte FOTOS: MARINA LILIENTHAL Die dritte Etage der Bremer Stadtbücherei ist so ein Treffpunkt für Leselustige – so unruhig und belebt manchmal, dass auf Wunsch der Kinder erst neulich eine kleine Ruhezone eingerichtet wurde, in der man dem ganzen Trubel für eine Zeit entfliehen kann. Da die Zentralstelle der Bremer Stadtbibliothek im ehemaligen Polizeihaus am Wall mit ihren zehn Jahren noch relativ jung ist, konnten bei der Einrichtung etliche Wünsche von Kindern, die diese in einem Bürgerbeteiligungsverfahren äußern konnten, erfüllt werden. Statt grauem Linoleum prangt ein bunter Teppich, das Piratenschiff verheißt Abenteuer, ein heimeliges Zelt beherbergt Bilderbücher und Sitzschaukeln laden überall zum gemütlichen Schmökern ein. Lesen, drückt diese Raumarchitektur aus, ist etwas Tolles. Katrin Fleischmann, als Lektorin und Bibliothekspädagogin erst vor kurzem von München an die Weser gewechselt, ist jedenfalls unbesorgt, was die Lesefreude der nachwachsenden Generation angeht. Auch die jährlich erscheinende Kimund-Jim-Studie kann zwar Schwankungen im Leseverhalten von Kindern, aber keinen anhaltenden Abwärtstrend verzeichnen (www.mfps.de). Tatsächlich ist das schiere Angebot an guter Kinder- und Jugendliteratur so üppig wie nie zuvor und mit einem umfangreichen pädagogischen Programm werden Büchermuffel notfalls mit der Busbibliothek schon vor ihrer Haustür abgeholt. Der Großteil der Aktivitäten, mit denen die Stadtbücherei lockt, richtet sich an Schulen. Bilderbuchkinos, Medienrallyes oder Bücherbingo – insbesondere Jungs sind leicht zu motivieren, wenn das Lesen mit einem Wettbewerb verknüpft wird. Beim Online-Portal Antolin (www.antolin.de) zum Beispiel kann man mit seinem Bücherwissen Punkte holen. Unter dem Namen ihres Maskottchens betreibt die Stadtbücherei auch ein eigenes Internet-Portal (www.rabekessi.de), das eher an Vorschulkinder gerichtet ist. Wie Tobias Peters, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit der Bibliothek, betont, finden im gesamten Verbund der Bremer Büchereien, also in zusätzlich acht auf das ganze Stadtgebiet verteilten Zweigstellen, pro Jahr über tausend Veranstaltungen und Events statt. Obwohl die Lektor/innen auf einen geschlechtersensiblen Bücherbestand Wert legen, sind diesbezügliche Unterschiede natürlich Realitäten, mit denen sie arbeiten müssen. Je männlicher sozialisiert die Kinder sind, desto eingeschränkter sind sie in ihrem Themenspektrum und befassen sich ungern mit ›Mädchenkram‹. Mädchen können sich dagegen auch mal über ihren Tellerrand hinaus für Jedi-Ritter, Fußball-Detektive und ZombiePiraten begeistern. Und so findet sich neben Geschichten, die Identifikationsfiguren jenseits der üblichen Geschlechterklischees zu bieten haben, auch die breite Palette der aktuellen ›Jungs‹- und ›Mädchenliteratur‹. Für Kinder, die in bilingualen Haushalten großwerden, ist das stetig anwachsende Angebot an mehrsprachigen Büchern interessant. Damit können auch Familienmitglieder ohne Deutschkenntnisse nachvollziehen, womit sich ihre Kleinen so befassen. Wichtig ist darüber hinaus, dass Bibliotheken – in Erweiterung ihrer Kernaufgabe – anderen Medien gegenüber aufgeschlossen bleiben. Ob Hörspiele, Filme oder Computerspiele: Anstatt einen aussichtslosen Abwehrkampf gegen die Bücherkonkurrenz zu führen, sind alle Datenträger im Bestand vertreten. Der Platz mit den Spielecomputern hat für viele eine ganz besondere Anziehungskraft. Katrin Fleischmann stellt fest, dass viele erst über den Umweg solcher Medienkomplexe schlussendlich zu Leser/innen werden. Bücher erzeugen eben ein ganz besonderes Erleben, das jedes Kind für sich entdecken muss. Wie es das tut, ist dabei erst mal nachrangig, und der Sinn für Qualität stellt sich dann (hoffentlich) mit der Zeit von selber ein. Spannende Literatur ist hierfür jedenfalls reichlich vorhanden. Fotos: MARINA LILIENTHAL THE MA ALICIA GAGAR EINBLICKE BEIM BUCHERVERKAUF PRINZESSINNEN, PIRATEN UND PIPPI LANGSTRUMPF Die Germanistin Barbara Hüchting hat vor vier Jahren das Findorffer Bücherfenster übernommen, ein Glückstreffer für sie, wie sie sagt. Der Stadtteil bietet ein buntes und interessiertes Publikum, das quer durch die Gesellschaft reicht. Einen Schwerpunkt setzt sie auf Kinder- und Jugendliteratur, weswegen sich viele Eltern gern von ihr beraten lassen. W Was macht Ihrer Meinung nach ein gutes Kinderbuch aus? relativ egal, sie akzeptieren auch Jungscharaktere. Es wird auch Wichtig finde ich, dass das Kind mit seinen jeweiligen BedürfnisAusnahmen geben, aber wenn wir jetzt allgemein sprechen, ist das sen im Fokus bleibt. Bei Büchern, bei denen es ums Selberlesen etwas, was mir sehr stark auffällt. Dass es immer die Mädchen geht, finde ich es wichtig, dass den Kindern zwar keine komplizierte, sind, die die Leseratten sind, kann ich nicht bestätigen, das ist ja aber doch eine gepflegte Sprache nahe gelegt wird. Ich merke immer auch so ein Vorurteil. wieder bei Kindern, die viel lesen, dass sie schneller formulieren Lange waren Kinderbücher geprägt von starken männlichen können und dies in ihre Erzählweise übernehmen. und schwachen weiblichen Charakteren. Welche Entwicklung Wie sehen die aktuellen Thementrends aus? sehen Sie da heute? Die Themen der Jugendliteratur spiegeln sich immer in der KinderEs wird immer extremer: diese pinke Glitzer-Mädchenwelt und literatur wider. Der Fantasytrend setzt sich weiter fort, also diese für die Jungs nur noch etwas mit Räubern, Piraten und Schwertern. Mischform aus möglichen Realitäten und übernatürlichen Welten. Da gibt es wirklich gar keine Chance, dieser Rolle zu entkommen. Auch Dystopien sind ein Begriff, der durch die Medien läuft. Also Das spiegelt sich leider auch in manchen Büchern extrem wider. Zukunftsvorstellungen, die Gesellschaften darstellen, die eben nicht Andererseits gibt es diesen Gegentrend, in dem man dann fast nur perfekt sind. Und was bei Kinderbüchern immer gut funktioniert, noch starke Mädchen findet, die total taff sind und alles super könsind Kriminalfälle. nen. Das ist natürlich auch wichtig. Ich hab das Gefühl, es geht in Wie stehen die Chancen für neue Kinderbücher, sich gegen die beide Extreme und das entspricht ja auch wieder nicht der Realität. bewährten Klassiker zu behaupten? Deshalb ist Pippi Langstrumpf ja so eine faszinierende Figur, weil Es gibt so unendlich viele neue Bücher. Es ist eher schwierig, sie eben einfach allen Stereotypen widerspricht. Der Trend geht sich gegen die anderen neuen Bücher durchzusetzen. Bei den Klassi- schon dahin, stärkere Mädchenfiguren zu haben, aber es geht ein kern ist es so, dass viele Familien sie über Generationen vor sich wenig verloren, dass es dazwischen auch noch Färbungen gibt. hertragen. Sie haben die Klassiker eben noch aus ihrer eigenen Welchen Einfluss haben die digitalen Medien auf die heutige Kindheit und suchen trotzdem immer mal wieder etwas Neues. Die Buchkultur? Klassiker stehen für sich. Spannend ist, dass auch im Sachbuchbereich versucht wird, Was halten Sie von der späteren Überarbeitung von Kinderbucheine Verbindung herzustellen. Es gibt einen Stift, mit dem man auf klassikern? etwas im Buch zeigt, und dann erzählt er einem eine Geschichte Als die Bücher geschrieben wurden, war es selbstverständlich, durch einen integrierten Lautsprecher, oder er stellt einem Aufgadass zum Beispiel Räuber Hotzenplotz diesen Akzent hat. Da liest ben. Somit beschäftigt man sich mit verschiedenen Aspekten im man als Kind im ersten Moment drüber hinweg, aber es setzt sich Buch. Wie viele Kinderbücher auf Tablets gelesen werden, kann ich natürlich etwas fest. Man könnte sagen, es ist einfach ein Bild nicht einschätzen, aber es ist nicht so, dass keine Kinderbücher der Zeit. Das kann man als Erwachsener kritisch betrachten, aber mehr gekauft werden. Ich glaube, dass das weiter parallel existieKinder, die das erst mal unreflektiert aufnehmen, können das ja ren wird. Zumindest in der Generation der Eltern, die jetzt ihre Kingar nicht. Somit finde ich eine modernisierende Überarbeitung nicht der großziehen. Die haben es als Kinder kennengelernt, dass ihnen verkehrt. Es wäre schade, wenn man diese ganzen Geschichten aus Büchern vorgelesen wurde. In diesem intimen Moment, wenn nicht mehr vorlesen könnte. man kuschelt und sich zusammen ein Buch anguckt, greift auch die Welche Unterschiede erkennen Sie im Leseverhalten von Jungen Generation, die immer schon täglich mit digitalen Medien zu tun und Mädchen? hat, weiterhin zum Buch. Das Frappierendste ist, dass Jungs eigentlich nur Bücher über Jungs lesen. Das beginnt schon ganz früh. Bei Mädchen ist es 11 10 halbzeitwissen FÜR STADTKULTUR PROJEKT SEEHILFE ZIN Hilfsgüterlieferung nach Sizilien AUSSTELLUNG A u f r u f e u n d P l a k a t e 1914 –1918 Das Staatsarchiv zeigt noch bis zum 17. Oktober Originale historischer Aufrufe und Plakate, mit denen Kriegsanleihen eingeworben und allgemein für den Krieg mobilisiert wurde. Sie sind eindringliche Dokumente jener Zeit, die auch in dem neuartigen Einsatz von Massenmedien den Beginn der Moderne markiert, die in bislang ungekanntem Ausmaß Einfluss auf die Stimmung der Bevölkerung nahm. Mit einer Hilfsgüterlieferung nach Sizilien will das ›Projekt Seehilfe‹ die Flüchtlinge, die nach der Auflösung des Lagers in Lampedusa nun nach Sizilien gebracht werden, unterstützen. Nach wie vor reißt der Flüchtlingsstrom nicht ab und die Behörden vor Ort sind mit der Situation überfordert. Nur mit einem kleinen Taschengeld ausgestattet, werden die Flüchtenden weggeschickt, es fehlt ihnen an Kleidung, Unterkunft und Lebensmitteln. Das ›Projekt Seehilfe‹ fährt im August nach Sizilien und bittet dafür um folgende Spenden: Zelte, Decken bzw. Schlafsäcke, Rucksäcke bzw. Koffer, Fußbälle, Spiele (die man auch ohne deutsche Anleitung spielen kann), leichte Sommerschuhe in Größe 36–47, T-Shirts und Trainingsanzüge, Unterwäsche (nur Neuware). Kontakt: [email protected] oder www.seehilfe.com KINNERS PREMIERENLESUNG Auf Spurensuche durch Europa Zweieinhalb Jahre ist die Bremer Autorin Imke Müller-Hellmann durch Europa gereist und hat Nachfahren der Opfer des KZs Engerhafe besucht, einem Außenlager von Neuengamme, das 1944 im Dorf ihrer Großmutter war. Das Ergebnis sind viele intensive Begegnungen und das Buch ›Verschwunden in Deutschland - Lebensgeschichten von KZ-Opfern – Auf Spurensuche durch Europa‹, das im August im Osburg-Verlag erscheint. Es stellt Familiengeschichten und Hintergründe verschiedener Widerstandsbewegungen aus Frankreich, Polen, den Niederlanden, Dänemark, Spanien, Lettland und Slowenien dar und ist dabei auch ein Prosa-Buch. Am Freitag, den 12. September findet um 20 Uhr die Premierenlesung im Kuß Rosa am Buntentorsteinweg 143 statt. Foto: MARINA LILIENTHAL Johann und die Glücksfee C o m p a n i a t / 21 S E P S O , 11 Uhr Johann hat ständig schlechte Laune. Er ist ein Miesepeter der schlimmsten Sorte. Ausgerechnet auf ihn trifft Isabella. Sie muss Johann das Glücklichsein beibringen, dann hat sie ihre Feenprüfung bestanden und ist eine echte Glücksfee. Doch wie lernt man glücklich zu sein? Und was braucht es zum Glücklichsein? Diese Fragen beantworten Johann und Isabella in dem zauberhaft-vergnüglichen Theaterstück aus Figurenspiel, Schauspiel, Musik und Tanz. (für Menschen ab 4 Jahren), Eintritt 5,– Des Kaisers neue Kleider T h e a t e r To m Te u e r / 2 8 S E P S O , 11 U h r Es lebte einmal ein Kaiser, der liebte schöne Kleider so sehr, dass er sein ganzes Geld dafür ausgab. Dabei vergaß er, sich um sein Volk und sein Kaiserreich zu kümmern. Und es lebte zur selben Zeit ein Schneider, der dem Kaiser zeigte, wie eitel und faul er war. Er versprach dem Kaiser die schönsten Kleider zu nähen, so schön, wie er sie noch nie gesehen hatte. Und nicht nur das – diese Kleider sollten für dumme Menschen und solche, die in ihrem Amt nichts taugen, unsichtbar sein. Der Kaiser wollte diese Kleider unbedingt haben, um sich vor seinem Volke zu zeigen und zu erkennen, wer an seinem Hof nichts tauge. (für Menschen ab 4 Jahren), Eintritt 5,– AUSSCHNITTWEISE REALISMUS PORTRÄT JUB MÖNSTER Jub Mönsters Bilder kennt in Bremen jeder. Auch wenn viele nicht wissen, dass sie von dem sympathischen Maler stammen, der manchmal einen Strohhut und immer seinen blonden Schnäuzer trägt. Überall in der Stadt findet man seine riesigen Wandbilder – egal ob Viertel, City, Findorff oder Walle. Im soziokulturellen Klima der 70er Jahre entstanden in Bremen viele dieser Bilder im öffentlichen Raum. Kunst wurde auf der Straße platziert, war somit öffentlich und für alle zugänglich – und nicht selten sozialkritisch. Gerade für einen politisch denkenden Künstler wie Jub Mönster ein wichtiger Aspekt. Gleichzeitig waren die Wandbilder für den Maler nach dem Studium eine gute Gelegenheit, um mit seiner künstlerischen Arbeit Geld zu verdienen. Die Stadt förderte damals Kunst im öffentlichen Raum sehr stark. Wenige Zeit nach dem Malerei- und Filmstudium an der Bremer Hochschule für Gestaltung, dem Vorgänger der heutigen Hochschule für Künste, bekam Jub Mönster mit seiner Frau Beate einen Sohn. Die städtischen Malaufträge waren ihm so höchst willkommen. Viele realisierte er mit Jürgen Schmiedekampf, einem befreundeten Bremer Künstler. Gemeinsam gestalteten sie zahlreiche Außenfassaden und Innenräume öffentlicher Gebäude wie Jugendzentren, Schulen oder der Sendeanstalt Radio Bremen. Noch heute arbeitet er für den öffentlichen Raum. Zuletzt gestaltete er auf Einladung der Inneren Mission die Urnengrabstätte von Obdachlosen auf dem Waller Friedhof. Jub Mönster wird allgemein als realistischer Maler wahrgenommen. Tatsächlich ist es die äußere Wirklichkeit, auf die er sich in seinen Arbeiten bezieht. Sein realistisches Material unterzieht er jedoch ständig Verfremdungsprozessen. Berühmt sind seine Zeichnungen von Prominenten wie Lou Reed, David Hockney und Dennis Hopper, die er nach eigenen Fotos mit Kugelschreibern anfertigt. Oft genug sind nur ihre Hinterköpfe zu sehen. Als Journalist verschafft er sich Zugang zu seinen Stars. Auf Pressekonferenzen schießt er dann Fotos, die er als Vorlagen für seine Zeichnungen verwendet. Vereinzelung und Entfremdung tauchen als Themen immer wieder in seinen Arbeiten auf, wie etwa bei dem 2001 in der Bremer Innenstadt entstandenen Wandbild ›En Passant‹. Zu sehen ist eine alltägliche Straßenszene: Eine junge Frau trägt einen Gitarrenkoffer, eine führt ihren Hund spazieren, ein Junge fährt auf einem Skateboard, jemand malt ein Bierwerbeplakat aufs Pflaster – ein Plakat, wie es an Hauswänden wie der hier bemalten zu hängen pflegt. An der bemalten Mauer ist mitten in Mönsters Straßenszenerie tatsächlich eine solche Plakatwand angebracht. Einmal war dort ein Plakat der Hamburger Kunsthalle zu sehen. Es warb für eine Ausstellung mit Bildern von Caspar David Friedrich. Darauf zu sehen war dessen ›Wanderer im Nebelmeer‹ – eine einsame Gestalt, die auf einem Felsen steht und aufs Meer blickt. Ein Prototyp von Mönsters Fußgängern gewissermaßen. Vereinzelt und entfremdet gegenüber ihren Hintergründen sind indes auch die Gestalten, die auf seinen Übermalungen zu sehen sind. Auf Flohmärkten und in Auktionen kauft er in Öl gemalte Landschaftsbilder unbekannter und unbedeutend gebliebener Maler des frühen 20. Jahrhunderts. Ebenfalls auf Flohmärkten kauft Mönster magazinweise private Dias. Darauf findet er, auf Fotomaterial verewigt, Szenen vergangener Alltage. Beim Durchsehen seiner Materialien findet er allgemeine Situationen, die Menschen als besonders empfanden und die sie gerahmt in datierten Kästen archivierten: Hochzeiten und Geburtstage, Ausflüge und Urlaube. Einmal entdeckte Mönster auf dem Flohmarkt eine riesige Sammlung voller Diakästen. ›Das war ein ganzes Leben‹, bemerkt er dazu ein wenig ehrfürchtig. Er kaufte das ganze Konvolut und begleitete bei seiner Durchsicht ein Paar beim Älterwerden. In einem Buch hat er Urlaubsbilder der beiden zusammengestellt, auf denen sie sich gegenseitig an der je selben Stelle fotografierten. Die Bilder sind unscharf, die Ausschnitte schlecht gewählt. Man sieht, wie sie älter werden, irgendwann trägt sie eine Perücke. Kunst kennt Mittel, selbst vergangene Leben mit Aktualität aufzuladen. Hätte Mönster sie nicht gefunden, wären von ihnen vielleicht nicht einmal Bilder übrig geblieben. RADEK KROLCZYK Foto: MARINA LILIENTHAL zMA GA 13 12 halbzeitwissen zMA GA FÜR STADTKULTUR ZIN GLÜCK VON KARSTEN REDMANN Karsten Redmann Karsten Redmann wurde 1973 in Neunkirchen (Saar) geboren und studierte Politologie mit Nebenfach Psychologie in Duisburg, Bremen und Tampere (FIN). Er besuchte die Deutsche Fachjournalistenschule in Berlin und arbeitete als freier Journalist. Zwei Jahre war er PR-Manager der Agentur Scholz & Friends in Hamburg. Seitdem arbeitet er als freier Autor in Bremen. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften (u. a. entwürfe, Lichtungen, Konzepte). Stipendium Bremer Romanwerkstatt 2010. Stipendium Bremer Prosawerkstatt 2012. Am 19.9. um 20 Uhr liest er mit Peter Pusch im Lagerhaus, etage 3 unter dem Titel ›Vom Stand der Dinge‹. www.redmann-media.de Wir könnten glücklich sein. Ja, das könnten wir. Wir könnten hier sitzen und glücklich sein. Stattdessen warten wir. Wir warten, während unsere Koffer und Taschen auf schwarzen Bändern in Richtung Flugzeug transportiert werden. An den Koffern und Taschen hängen grün-weiße Kordeln, so dass wir schnell erkennen, dass es unser Gepäck ist. ›Grün-weiß, das sind wir‹, sagt Ben und Ben muss es wissen, denn Ben ist unser Sohn. Wir sind stolz auf ihn, denn er bringt gute Noten nach Hause. Ich sollte ihn öfter loben, denke ich. Die Halle, in der wir sitzen, ist für das Warten da, sie ist eigens zum Warten gebaut. Groß ist sie und modern und verglast und überall kann man etwas kaufen. Wenn wir also nicht mehr einfach nur herumsitzen und in der Gegend herumstarren wollen, gehen wir los, kaufen wir ein. ›Schau mal da‹, sage ich. Und ›Ach, wie schön‹, sagst du. Du hast dich hübsch gemacht für die Reise, dein Lippenstift ist rot. Ein Weihnachtsgeschenk. Ben möchte Schokolade. Du gibst ihm Geld. Er kauft eine Tafel und isst sie im Stehen. Ich glaube, dass Schokolade glücklich macht. Ich könnte ihn fragen, ob er mir ein kleines Stück abgibt. Aber ich stehe neben ihm und schaue nur zu, wie er sie isst. Jetzt schaut er mir in die Augen und grinst. Und jetzt grinse auch ich. Bens Lächeln steckt an, denke ich, und dass ich ihn sehr mag. Nach einer Weile setzen wir uns wieder und beginnen aufs Neue zu warten und ich beginne darüber nachzudenken, ob es stimmt, was andere sagen, wenn sie sagen, dass wir für sie glücklich sind. Und ich denke: Ja klar, sind wir doch, wir sind glücklich – und korrigiere mich, nein, wir könnten glücklich sein, wenn ... aber mir fällt nichts ein, ich finde für den Satz kein schönes Ende. Ben fragt, wann der Flieger geht, und ich zucke mit den Schultern und schaue auf die Uhr. Aus einer seiner Hosentaschen nimmt Ben sein neues Handy, ein Apple-Handy, und beginnt, ein Spiel zu spielen. Er spielt es allein, kennt es nicht anders. Und du? Du sitzt neben mir, legst den Arm um Bens Schulter und küsst seine weiße Jungenstirn. Ich sehe das gern. Ihr seht dann so glücklich aus, ihr zwei. Und ich? – Denke ich und muss an heute Morgen denken und dass du mich verwundert angesehen hast, weil ich ein Buch in den Kühlschrank gelegt hatte, in das oberste Fach, rot geworden bin ich, als du mir das Buch, einen unse- VER ZETT ELT WRITER’S CORNER rer Reiseführer, dort gezeigt hast. Du hast mit dem Finger auf das Buch gewiesen und ich habe es aus dem Kühlschrank genommen und eingesteckt. Darüber gesprochen haben wir nicht mehr, ich wollte es nicht und du hast es verstanden. Ach, wir könnten doch so glücklich sein, denke ich, und sehe dir beim Blättern in der Illustrierten zu. Am Zeitschriftenstand hast du sie eben gekauft. Aber du liest nur die Überschriften, längere Artikel liest du nicht. Ich frage mich nicht, warum du nicht weiterliest. Es ist ja deine Entscheidung, allein deine Sache. Dann eine Stimme über Lautsprecher. Wir werden über den Stand der Dinge informiert. Es heißt, dass wir in zwanzig Minuten einsteigen könnten. ›Wir bitten sie noch um ein wenig Geduld‹, endet die Frauenstimme. Du greifst nach meiner Hand, ich sehe dich an, doch du liest weiter, überfliegst Bilder und Texte. Ich schließe die Augen und denke an nichts. Als ich sie wieder öffne, schrecke ich auf. Ein dummer Zufall, denke ich, und sehe, wie er auf mich zukommt. Und ja, er ist es: Doktor Rieding, Abteilung Forschung und Entwicklung, F und E – im feinen schwarzen Anzug kommt er direkt auf mich zu, eine neue Assistentin im Schlepptau. Zwei Meter vor mir streckt er mir bereits seine weiße Hand entgegen. Ich stehe auf und reiche ihm meine. Er drückt nicht fest zu, was mich erst wundert. Dann nimmt er mich zur Seite und redet mir Mut zu, klopft mir mit seiner großen flachen Hand aufmunternd auf den Rücken und redet in Floskeln. ›Wird schon‹, sagt er leise, und ›Ein Mann mit ihren Fähigkeiten‹. Mein Lächeln entgleitet, ich schaue an seinen Augen vorbei. Er grüßt dich und Ben und geht weg. Die Assistentin lächelt und ich bin froh, dass er geht. Und dankbar – dankbar für seine Verschwiegenheit. Du hast nichts gemerkt, das spüre ich. Kurz schaust du mich an, dann blätterst du einfach weiter. Lange Interviews mit Prominenten, Bilder von Feiern, alle strahlen und lächeln ihr weißes Zahnpasta-Lächeln. Ich weiß gerade nicht, was in deinem Kopf vorgeht, ich sehe dich neben mir und sehe Ben und hoffe, dass alles gut wird, hoffe auf ein gemeinsames Glück, ein Glück für mich, für dich, für uns. Denn eigentlich, denke ich, könnten wir doch glücklich sein. Ja, das könnten wir, sicher könnten wir das. Wir müssten es nur wollen. Ich müsste es wollen und dann auch haben. Bitteschön auch haben. Einfach mal Glück haben, einfach so, ohne Grund, ohne Bedingung, einfach Glück haben. Foto: MARINA LILIENTHAL von Lens Laloire Bye, bye, Dete ›Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei‹ – das wusste bereits der singende Da-Da-Da-Philosoph Stephan Remmler. Vergänglichkeit klebt wie ein hartnäckiger Kaugummi an all unserem Streben. Dass wir ach so einzigartigen Krönchen der Schöpfung eines Tages alle genauso wie jede x-beliebige Sau dem Schlachtermesser der Zeit zum Opfer fallen, dies ist ein Fakt, dem sich nicht zu widersetzen lohnt. Dass jedoch bereits zu Lebzeiten etwas, das wir lieb gewonnen haben, im Orkus des Weltenlaufs hinfortgespült werden soll, das sehen wir nicht ein; da stellen wir uns in aller Öffentlichkeit auf die gut besohlten Füßchen, reißen die Ärmlein in die Höhe, wedeln mit Wimpeln und pusten in Trillerpfeifen, um zu protestieren. Dass alles Wimpelwedeln nicht selten vergebens ist, führte uns jüngst ein lokales Ereignis vor Augen: das Ende der Dete. Für all jene, die bisher nicht wissen, wer genau diese Dete war, hier eine kurze Rückblende: Die Dete war einst ein Möbelhaus namens Deters, das vor Jahren aufgegeben, leer geräumt und gekauft wurde, von einem Investor, der es verwaist dastehen ließ – bis sich sechs Freunde des Gebäudes annahmen, zwei Buchstaben aussortierten und dafür allerhand Polstermöbel, technisches Equipment, Kunst und Kultur und viel gute Laune hineinschleppten. Das Kultureinrichtungshaus Dete war geboren und eroberte im Nu die Herzen vieler Neustädter. So ein offener Raum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und Theater, der hatte dem Stadtteil bisher gefehlt. Doch nicht allein die Neustädter, sondern allerlei Leute aus verschiedenen Ecken der Hansestadt strömten Woche für Woche in die Dete. Und so tranken Schwachhausener Brüderschaft mit Pusdorfern, spielten Grolländer Tischfußball mit Viertellinis und drehten Oberneuländer neben Gröpelingern auf dem Bürgersteig Zigaretten – in der Dete wuchs bei Kaffee und Kuchen, bei Wein und Bier, bei Mate und Nappos auf Sofas, Sesseln, Paletten und mit ollem Teppich überzogenen Treppenstufen zusammen, was zusammengehört. Doch aller Popularität und Medienberichterstattung, allen Nachbarschaftsinitiativen wie Sympathiebekundungen von Stadtteilpolitikern und allen Unterschriftenaktionen sowie Demonstrationen zum Trotz heißt es schließlich: Bye, bye, lovely Dete. Und so gedenken wir in grimmiger Trauer eines Ortes, der sich in nur zehn Monaten für so viele in ein zweites Zuhause verwandelt hat, und sagen schlicht, einfach und pointenfrei: Danke, Dete, wir werden dich nicht vergessen! BYE BYE THE MA 14 freizeit z08 20 01 AU G F R // S C H L A C H T H O F HIGHLIGHT DES MONATS AUGUST 15 0 2 AU G S A // S C H L A C H T H O F 14 18. Endless Grind Oldschool Skateboard Session Das Bremer Slammer Filet-Open Air Der 100jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand K Ä P T N I G LO R E I M T A N F R I S C H E R L U F T OPEN-AIR-KINO Poetry Slam, wie funktioniert das eigentlich? Jeder Text muss selbst geschrieben sein. Jeder Poet bekommt fünf Minuten Zeit! Gesang, Requisiten und andere Hilfsmittel sind verboten! Die Texte werden direkt nach jedem Auftritt von einer Jury bewertet, die aus sieben zufällig aus dem Publikum auswählten Personen besteht! Die niedrigste Wertung ist die Eins die höchste die Zehn! Die jeweils schlechteste und beste Wertung werden gestrichen, so dass die Höchstpunktzahl in der Vorrunde 50 ist! Die drei besten Poeten der Vorrunde treten im Finale noch einmal gegeneinander an! Am Ende des Abends entscheidet das gesamte Publikum per Applausabstimmung, wer der neue Käptn Slam wird! ➟ Arena, 20 Uhr // Tickets € 5,– SEAN-PATRIC BRAUN Allan Karlsson hat keine Lust auf das Feiern seines hundertsten Geburtstags und verschwindet klammheimlich aus dem langweiligen Altersheim – in Pantoffeln und mit nur ein paar Münzen in der Tasche. Am Busbahnhof kommt er zufällig an einen Koffer voller Geld und macht sich ohne bestimmtes Ziel auf die Socken. Er findet neue Freunde, muss sich aber auch mit nicht gerade charmanten Ganoven auseinandersetzen. Auf Umwegen gelangt er nach Bali, wo er es sich unter Palmen gut gehen lässt. Mit hundert ist schließlich noch lange nicht Schluss. ›Der Hundertjährige …‹ ist ein aberwitziges Roadmovie nach dem gleichnamigen Weltbesteller von Jonas Jonasson. ➟ Arena, 22 Uhr // Tickets € 5,– // 0 7 AU G D O // L A G E R H A U S Weitere Termine: 30.08. Paulette / 06.09. Inside Llewyn Davis 10 AU G S O // L I C H T L U F T B A D M od e r n e s O rch e st er Heut’ scheint die Sonne wieder wie gemalt und wie blankes Eis schimmert der Asphalt, raus aus der Schule und dann rein in die Jeans, die paar Hausaufgaben schaffen wir doch mit links. Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, … Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah. Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah, Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit. Roadrunner-Joe, das ist ein ganz heißer Freak, er hat ein silbernes Brett mit Raketenantrieb, Lola und Fred kommen zusammen an auf einem Bügelbrett mit ’ner Hupe dran. Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, ... Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah. Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah, Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit. Abends dann nach Sonnenuntergang sind die Straßen richtig leer, und wir beide fahren ganz allein durch das weite Lichtermeer. Laß deine Haare in der Brise wehn, dass die Mopedmacker ihre Augen verdrehn, leg dich in jede Kurve, die du kriegst, streck die Arme aus und stell dir vor, dass du fliegst. Skateboard – ooh-ah-ah, City-Surfin’ – ah-ah, ... Skateboard – ooh-ah-ah, komm und fahr mal mit – ah-ah. Skateboard – ooh-ah-ah, Asphaltrennen – ah-ah, Skateboard – ooh-ah-ah, ist der große Hit. Benny ›Skateboard‹ 1978 Kultlied beim Endless Grind S K AT E B O A R D – OOH-AH-AH 3 0 AU G S A // S C H L A C H T H O F Von 12 bis 21 Uhr finden vier Contests statt: Pool, Street, Weit- und Hochsprung. Hier gibt es die aktuellen Bestmarken von 1,60 m im Hochsprung und 4,25 m im Weitsprung zu überbieten. Zusätzlich wird der Longest (Endless) Grind im Pool prämiert. Wichtig bei allen Contests ist, dass nur alte Tricks vorgeführt werden. Es kommt also nicht auf den Schwierigkeitsgrad an, sondern auf den Style. Und wer zudem auf alten Boards fährt sowie in entsprechenden Klamotten gekleidet ist, kann mit einem Preis rechnen. Bezug nimmt diese Veranstaltung nämlich auf die 70er Jahre, als die Wellenreiter Rollen unter ihre Bretter geschraubt haben, um Straßen surfen zu können. Zugucken lohnt sich allemal, denn schließlich geht’s auch darum, miteinander rumzuhängen, zu reden, zu fachsimpeln und zu feiern. Die Anmeldung findet am Veranstaltungstag vor Ort statt und ist kostenlos! Die Contests werden moderiert. Dazu legen DJs alte Platten mit Surf-, Punk- und Hardcoresongs auf und die Band Bugbear spielt live am Pool. Außerdem feiert der Dokumentationsfilm ›Endless Grind – Strictly No School‹ Premiere! Nach dem Endless Grind geht’s mit einer Party weiter: Danger!Danger! ist wieder mit dabei und bringt den freshesten Shizzle aus Punk, Indie, Metal, Electro, Soul, Rock und Trashpop mit. Hier wird schön getanzt, was auf den Teller kommt und nicht, was die Industrie euch als heiß verkaufen will! Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt! SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Skatepark, 12 Uhr Doctor Krapula Gartenkultur Musikfestival BOOM! BOOM! D I E H Ü B S C H E ST E N B Ü H N E N D E R STA DT ›Boom! Boom!‹ lässt direkt der Opener vom aktuellen Album ›Viva el Planeta!‹ von Doctor Krapula verlauten. Damit wird nicht zu wenig versprochen, denn die fünf Jungs aus Bogotá strotzen nur so vor Energie. Die lassen sie explosionsartig auf der Bühne los. Ihr skainfizierter Mestizo-Rock weiß die Menschen zu begeistern. Aber nicht nur in Kolumbien sind sie eine feste Instanz, denn mittlerweile gehören sie zu den größten Bands in Lateinamerika. In Deutschland konnten sie sich mit verschiedenen Festival- und Club-Gigs bereits eine stetig wachsende Fangemeinde erspielen. Ihre politischen Texte beschäftigen sich neben der politischen Situation in ihrer Heimat vor allem mit den Problemen der indigenen Bevölkerung Kolumbiens, zu der sie als Mestizen ebenfalls zählen. Der Kommunalverbund Niedersachsen/Bremen schuf dieses preisgekrönte Festival, um einmal jährlich Gärten, Parks und Grünanlagen als Kulturbühnen zu präsentieren. Ein ausgesucht hübsches Exemplar von Gartenkultur findet sich in Bremens altehrwürdigem LichtLuftBad auf dem Stadtwerder. Das Naturheilbad, vor hundert Jahren im Geiste des Wasserdoktors Prießnitz angelegt, dient heute auch als Freizeitpark und Veranstaltungsort. Im Rahmen des Festivals dürfen wir uns über einen Markt für Kunsthandwerk und eine Kunstausstellung der GartenGalerie freuen, Mensch, Puppe! spielt ›Ritter Rost und das mutige Burgfräulein Bö‹. Ferner tritt das Theater Interaktiwo in die Rolle der Stadtmusikanten und zur Krönung spielt das Moderne Orchester aus Syke. ARNE HELMS ➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 10,– JÖRG WINDSZUS ➟ Liluba, 14Uhr // Tickets: € 5,– , Kinder frei FREI ZEIT 17 16 Reklame 0 2 AU G S A // L I C H T L U F T B A D Karamelo Santo Wunderbar Liluba W U S E L N D E S L A B O R AT O R I U M S O M M E R F E S T I VA L Auch dieses Jahr hauen uns Karamelo Santo kräftig Latin-Ska, Reggae, Cumbia, Rock und Punk um die Ohren. Perfectos Idiotas nannten sie sich anfangs. 1997 beziehen sie Quartier im argentinischen La Boca, wo sie ein wuselndes Laboratorium für andere Bands betreiben und auch ihre Formation weiterentwickeln – zu Karamelo Santo. Nach zwei Alben eröffnen sie für Manu Chao und buchen ihn gleich für ihre nächste Scheibe. Jahr für Jahr produzieren sie fortan neue Alben und erobern sich mit politischen Texten, tanzbarem Sound und einer mitreißenden Liveshow auch in Europa eine Fangemeinde. Nach dem Release ihrer Live-CD/DVD ›El Baile Oficial‹, einer Reise durch die Bandgeschichte, meldeten sie sich 2013 mit dem neuen Album ›Karamelo Santo‹ zurück. MARTHA GRAF ➟ Saal, 20 Uhr // Tickets € 13,– ›Chillen, Grillen, Tanzen und Spielen‹ ist das Motto des Sommerfests an Bremens schönstem Freiluftspielort. Die Strandbühne bietet diesmal Seattle Tea House & Band of Friends (deep & funky Beats), Hush Forever meets Deep Dive Corp. (Singer/Songwriter meets Electronica), Suzannah Karenina (Singer/Songwriter, Band & Beats), MandraGora’s Sound Experience (Balearic Beats), Becapella (Komödiantische Weltmusik/Vocal Slapstick), Bella Mare & die Beachbuben (akustisches Seemannsgarn), Feuershow, Maskentheater, die Jugend-Circus-Show Confusion, den Jokes-Mitmachzirkus und vieles mehr auf. Müßig zu erwähnen, dass die alte Liebe Liluba uns in ihrem schönsten Gewand immer wieder neu bezaubern wird. Familienfreundliches Special: Picknicken erlaubt, bis 19 Uhr steht ein Grill bereit. ➟ Lichtluftbad, 15 Uhr // Tickets € 5,– MARTHA GRAF Reklame DER NEUE MIX AUS WASSERKRAFT UND MÜLLVERBRENNUNG AUS BREMEN FÜR BREMER FAUST 10 swb Strom von hier swb Strom von hier wird direkt vor Ort im neuen Weserkraftwerk und den Bremer Müllheizkraftwerken erzeugt – damit Sie genau wissen, wo Ihr Strom herkommt. > Strom aus Bremer swb-Kraftwerken > ohne Atom- und ohne Kohlestrom > klimaschonend aus Wasserkraft und Müllverbrennung > zu 100 % in Bremen produziert Alle weiteren Informationen finden Sie unter: www.swb-gruppe.de/privatkunden/bremen/ produkte/swb-strom-von-hier.php oder folgen Sie einfach diesem QR-Code. www.swb-gruppe.de Nadine Geyersbach in FAUST 10 nach Johann Wolfgang von Goethe mit Elfriede Jelinek ab dem 18. Oktober im Kleinen Haus Foto: Pio Rahner 13 AU G M I // L A G E R H A U S FREI ZEIT z09 20 19 18 freizeit 0 6 S E P S A // S C H L A C H T H O F KONZERT DES MONATS SEPTEMBER 20 Jahre Nordseite Jubiläums-Jam FLOWIN IMMO / ZENTRIFUGAL / MAD MARK / LY R I C A L P O E T R Y / F S P / C A L I C . u . v . a . 14 Mit einem Paukenschlag, der durch die Republik hallte, feierte die Nordseite 1994 ihr Release. Der erste Bremer HipHop-Sampler war Initialzünder und Wegbereiter für die ein oder andere Musikkarriere. HipHop aus Bremen? Ganz weit vorne! Dabei diente diese Veranstaltung ›nur‹ dazu, einen Querschnitt der damals aktuellen HipHop-Szene zu zeigen. Jetzt wird der Geist von damals wiedererweckt: Mit viel Bass, krassen Beats und fließenden Reimen werden die letzten zwei Jahrzente Jahre HipHop aus Bremen auf die Bühne geholt. Alte Recken treffen auf ihre Erben und bieten einen Überblick über die Bremer HipHop-Kultur. Es geht schon am frühen Nachmittag los, mit einer GraffitiPerformance auf dem Freigelände am Schlachthof. Alle Aktivisten treten an diesem Abend ohne Gage auf, da der finanzielle Gewinn dieser Jubiläums-Jam der neuen Generation in Bremen zugutekommen soll. SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 19 Uhr // Tickets: VVK: € 15,– zzgl. VvGeb. / AK € 20,– 14 S E P S O // S C H L A C H T H O F Trio Sosa-Kraus-Ovalles 40 Jahre Sparkasse in concert Schlachthof TRADITION IN DER MODERNE Der in Barcelona lebende Pianist Omar Sosa traut sich was: Die Tatsache, dass er immer wieder mit unerwarteten Wendungen seinem Werk Würze verleiht, zieht sich wie ein roter Faden durch die lange Reihe seiner Veröffentlichungen. Gerade erleben wir die Geburtsstunde eines neuen Trios, mit dem er versucht, seine lateinamerikanisch/afrikanischen Wurzeln mit elektronischen Elementen in die Jetztzeit zu katapultieren. In dem neu gegründeten Trio mit dem Perkussionisten Gustavo Ovalles und dem Trompeter Joo Kraus verbindet Sosa den gewachsenen musikalischen Fundus früherer musikalischer Begegnungen mit den elektronischen Experimenten, die auf eine einzigartige Klangreise entführen. Dabei ist Joo Kraus sowohl Motor für die elektronischen Soundtüfteleien des Trios, wie auch poetischer Gegenpart zum vielseitigen Pianospiel des Kubaners. Gustavo Ovalles steht im Trio für ein perkussives Feuerwerk, in dem dynamische rhythmische Synergien und einfühlsame Momente von außergewöhnlicher Chemie und Spannung abwechseln. Bolt Thrower/ Morgoth/Soulburn DIE BOLZENWERFER 21 S E P S O // S C H L A C H T H O F SEAN-PATRIC BRAUN Bolt Thrower haben einen einzigartigen und bislang kaum kopierten Stil aus Death Metal mit Grindcore-Elementen (letzteres insbesondere auf den beiden ersten Alben). Die Lieder sind meistens im mittleren und langsameren Tempo angesiedelt und haben dadurch eine größere Intensität. Fans assoziieren diesen Sound und das Gefühl auf einem Bolt-Thrower-Konzert mit einem Panzer, der über den Hörer fährt. Die Texte beschäftigen sich hauptsächlich mit den Themen Krieg, Gewalt, Ehre und Leid. Zur Inspiration geht der Bolt Thrower-Sänger, oder sollen wir sagen Grunzer Karl Willets aus eigenem Interesse in Museen, welche sich mit Krieg und Kriegsgeschichte befassen. Nach Aussagen Karl Willets ist die Kriegsthematik als Synonym für das Leben als solches zu sehen – ein immerwährender Kampf mit den Fallstricken des Daseins. Des Weiteren nehmen viele ihrer Alben und Lieder Bezug auf das Tabletop-Rollenspiel Warhammer 40k. Das letzte Album ›Those Once Loyal‹ ist auch schon von 2005, aber das spielt bei Bolt Thrower nicht die allergrößte Rolle. Bolt Thrower weichen auf dem (leider nur) 35-minütigen Longplayer zu keiner Sekunde von ihrem Erfolgsrezept ab. Tonnenschwere Riffs, hymnische Melodiebögen, ein fesselnder Groove, die brutalen Vocals. Dazu die latent vorhandene Kriegsthematik in Lyrics und Covergestaltung, die schon immer zum Programm dieser großartigen Band gehörte. Kein Zweifel, die Maschine rollt umbarmherziger und gnadenloser denn je! Und wenn das alles überragende ›When Cannons Fade‹ dieses gnadenlos gute Album beendet, wandert der Finger automatisch zur Repeat-Taste des CD-Players. Sich noch einmal diese Death Metal-Vollbedienung geben. Sich noch einmal von dieser gewaltigen Gitarrenwand erschlagen lassen. Dafür wartet der eingefleischte Bolt Thrower-Fan auch gern mal neun Jahre. Morgoth ist eine Death-Metal-Band aus Meschede. Die Band war neben Atrocity die einzige deutsche Death-Metal-Band, die in den 1990er Jahren auch international auf sich aufmerksam machen konnte. Der Bandname entstammt dem Universum J. R. R. Tolkiens, in dem Morgoth das Böse verkörpert. Außerdem dabei: Die niederländische Death-Metal-Band Soulburn die zwischenzeitlich, sich auch mal Asphyx nennt und sich immer mal wieder reuniert. Übrigens war dieses Konzert bereits nach 57 Stunden restlos ausverkauft! SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: SOLD OUT!!! // Veranstalter: Kulturzentrum Schlachthof ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK € 15,– // Veranstalter: Radio Bremenk // präsentiert von: 40 Jahre Sparkasse in concert, Nordwestradio, Funkhaus Europa und Kulturzentrum Schlachthof 15 S E P M O // S C H L A C H T H O F Jan Josef Liefers RADIO DORIA – DIE FREIE STIMME DER SCHL AFLOSIGKEIT Die neuen Songs, komponiert und getextet von Jan Josef Liefers und Oblivion, handeln von Beobachtungen aus dem Alltag und den Beziehungen zwischen Menschen, sie reflektieren diese jedoch aus dem Blickwinkel der Nacht. Das Gegenstück zu Alltag müsste eigentlich ›Allnacht‹ heißen, aber leider gibt es dieses Wort noch nicht. Gemeint ist jene Zeit, in der die Sonne bestenfalls den Mond erhellt und wir am wenigsten Ablenkung von uns selbst finden. Dann entstehen die Momente zwischen Schlafen und Wachen, in denen unsere Empfindungen und Fantasien sich selbständig machen und kaum kontrollierbar in alle Richtungen fliegen. Musikalisch lässt die Band ihrer Kreativität freien Lauf. Mit unbändiger Kraft, viel Gefühl, der Liebe für Details und vor allem mit präziser Dynamik ist eine sehr persönliche und emotional aufgeladene Musik entstanden. Klänge, die atmen. Die Zeit haben, sich in menschlicher Geschwindigkeit zu entwickeln – hundert Prozent handgemacht und gut durchblutet. SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 28,50 // Veranstalter: Koopmann Concerts FREI ZEIT THE MA 20 21 Reklame 17 S E P M I // L A G E R H A U S 2 4 S E P M I // S C H L A C H T H O F Rhonda Martin Sonneborn B R A N D N E W YO U ’ R E R E T R O DER SUBVERSIVE WÜHLER Rhonda sind keine Greenhorns und spielten zuvor bereits in recht bekannten Indie-Bands wie den Trashmonkeys und anderen. Doch erst mit Rhonda finden die Musiker nun ihre wahre Bestimmung: einen frischen, retroorientierten, deshalb aber keineswegs angestaubten Vintage-Sound zwischen Dusty Springfield und Amy Winehouse, den Ronettes und Duffy, den Detroit Cobras und Adele, mit Melodien zum Verlieben und einer lächelnden Lässigkeit, die Menschen unmittelbar tanzen lässt. Mit grandiosem Gespür für die Klangästhetik der 60er, behutsam modernisiert und in die Gegenwart getragen, schubbern die Songs des Ende Juli erschienenen Debütalbums ›Raw Love‹ mit einer Nonchalance und Brillanz aus den Boxen, dass Herz, Kopf und Becken gleichzeitig zu wippen, nicken und lieben beginnen. SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Saal, 20 Uhr // € 16,– zzgl. VvGeb. Ein Abend mit Martin Sonneborn ist ein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler politischer Agitation zugunsten der PARTEI, die in Deutschland immer noch unbemerkt nach der Macht greift. Martin Sonneborn war Chefredakteur bei Titanic und gründete die PARTEI, um die Mauer wieder aufzubauen. Außerdem ist er Leiter des Satireressorts Spam bei Spiegel Online und Außenreporter der Heute-Show. Und jetzt zur Abwechslung etwas Feuilleton-Bingo: Deutschlands Chefsatiriker! Dieser Mann will es wissen! Yes, he can! Martin Sonneborn ist ein Partisan der Parodie. Der Buster Keaton der deutschen Politik! Er ist ein Spalter, ein subversiver Wühler, doch er weiß, was sich gehört. Deutschlands bösester Satiriker! Total krank, sehr verletzend und überhaupt nicht witzig! 2 5 S E P D O // S C H L A C H T H O F SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 12,– zzgl. VvGeb. / AK € 15,– 2 4 S E P M I // L A G E R H A U S Maybebop Ultra Ultra-Show VO CA L I STA S SA M STAG A B E N D S OA P -T H E AT E R Leichtigkeit, kokette Selbstironie und unverbrauchter Witz stehen in den Arrangements der niedersächsischen Vocalband Maybepop an erster Stelle. Ihr Stil ist facettenreich, leichtfüßig, kurzweilig und ihr Humor einfach ansteckend. Wenn die vier Stimmcharaktere die Bühne betreten, sorgen sie mit ihren kuriosen Eigenkompositionen für höchsten Spaßfaktor. Die Texte greifen Themen aus dem Alltag auf, die mal witzig oder böse, mal hitzig oder sanft, aber immer rhythmisch präzise und stilsicher dargeboten werden. Bekannte Rockhits werden von Maybebop mit stimmlicher Genauigkeit in Perfektion völlig neu interpretiert. Und auch musikalisch wechseln die Sänger mit einer unglaublichen Imitationen von Instrumenten zwischen Jazz, Pop, Latin, Klassik und Volksliedern. Staffel 1, Episode 1. In den heiligen Hallen von ›Radio Bremen 8 – der fantastische Show-Kanal‹, einem fiktiven Studio mitten im Viertel, wird die Ultra Ultra-Show produziert – die ultimative Unterhaltungssendung von Rick Astublieft (Jo Schultz) und Rudi van de Boven (Heaven), die sehr an Rudi Carrell und Harald Juhnke erinnern, während ihre Assistentin, die bezaubernde Sissi (Sissi Zängerle), im Jeannie-Kostüm ihre Kräfte entfaltet. Der Ultra Ultra-Show geht es um das glamouröse Geschäft des Samstagabends, aber auch um Leben, Lieben und Leiden der Moderatoren, des Intendanten und anderer Kollegen hinter den Kulissen. In einer an absurdes Theater erinnernden Collage werden alle denkbaren Elemente zeitgenössischer Shows verwoben und dabei sämtliche Klischees des Showbusiness auf die Schippe genommen. Auf vielfältigen Wunsch wiederholt die Show ihre ersten beiden Folgen. MARTHA GRAF ➟ Saal, 20 Uhr // Tickets: 10,– / 8,– € (ermäßigt) SEAN-PATRIC BRAUN ➟ Kesselhalle, 20 Uhr // Tickets: VVK: € 21,– zzgl. VvGeb. / AK € 26,– FREI ZEIT 22 AUGUST / SEPTEMBER 2014 FR EIZ EIT lagerhaus Sechs Wochen tanzen, soviel Sie wollen: Im August und September findet Sommertanz 2014 statt, das große Ferienprogramm von tanzwerk und impuls Bremen. Für nur 65 Euro (Kinder zahlen die Hälfte) können über hundert Angebote besucht werden! Genaue Infos und den Sommertanz-Ausweis gibt’s direkt beim tanzwerk im Lagerhaus. AUGUST 10 M o by D ü n n Fr 01 Stroilet Art – Art in a Toilet von Leina | Ausstellung | Kafé, bis 4. Sept. täglich ab 19 Uhr Do 07 Doctor Krapula | Konzert | Saal 20 Uhr Sa 09 Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr So 10 Gartenkultur Musikfestival | Modernes Orchester Syke / Theater Interaktiwo / Mensch, Puppe! / Landart / Kunsthandwerk | Liluba ab 14 Uhr Moby Dünn und die ganz dicke Improshow | Improtheater | etage 3, 20 Uhr Mi 13 Karamelo Santo | Konzert | Saal 20 Uhr Di 19 La Salsa | DJ Pefo | Saal 21 Uhr Sa 30 Wunderbar Liluba – Sommerfestival | Shangolectro / Seattle Tea House & Band of Friends / Hush Forever meets Deep Dive Corp. / Suzannah Karenina / Mandragora's Sound Experience / Becapella / Bella Mare & die Beachbuben / Masken, Theater, Kinderzirkus, Feuer u. v. m.| Liluba, 15 Uhr P e te r P u sch u n d K a r ste n R ed m a n n 19 So 31 Strom & Wasser und die Flüchtlingsfrauen | Konzert | Saal 19 Uhr SEPTEMBER Mi 03 Jörn Birkholz: Schachbretttage | Lesung | etage 3, 20 Uhr Sa 06 SPH Bandcontest | Konzert | Saal 18 Uhr Brachenkiste – Groko über alles, TTIP für uns! | Dadaistisches Puppentheater | etage 3, 21 Uhr Do 11 Slam Bremen | anschließend Open Slam | Saal 20 Uhr Fr 12 Klamms Krieg – Psychogramm eines Deutschlehrers | &Sa 13 Bremer Tourneetheater | Saal 20 Uhr Sa 13 AMS!-Improabend | mit Schmü:tzt und Frauen auf See | etage 3, 21 Uhr Kulturschock | DJs Holly & Grimbo | Saal 23 Uhr Di 16 La Salsa | DJ Pefo | Saal 21 Uhr Mi 17 Rhonda | Konzert | Saal 20 Uhr Fr 19 Peter Pusch und Karsten Redmann: Vom Stand der Dinge | Lesung | etage 3, 20 Uhr Sa 20 Celo & Abdi Olexesh / Veysel | Konzert | Saal 19.30 Uhr Backdrop Soul Club | DJs Wörli & Matti | Saal 23 Uhr V. B. Schulze's Bernsteinzimmer – Krake Gema | Vortrag, Diskussion | etage 3, 21 Uhr So 21 Imam Baildi | Konzert | Saal 20 Uhr Mi 24 Die Ultra Ultra-Show | Soap-Theater | Saal 20 Uhr Sa 27 Efkaka gegen Inflagranti | Improtheatermatch | etage 3, 20 Uhr 21 Imam Baildi Crime Time Slam | mit Annika Blanke | Saal 20 Uhr Montags Offene Tanzgelegenheit | DJane Natascha | Standard & Latein Saal 20 Uhr |Tango Saal 21.30 Uhr | Alle Werder-Spiele im Kafé auf Großbildleinwand! FR EIZ EIT schlachthof AUGUST / SEPTEMBER 2014 AUGUST Fr 01 Das Bremer Slammer Filet | Open Air | Arena 20 Uhr Sa 02 Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand | Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr Mo 04 Klappe, die 10! | Kurzfilmworkshop für 12- bis 14-Jährige | Magazinboden 9.30 Uhr So 24 1. Veganes Sommerfest | Arena 15 Uhr Sa 30 18. Endless Grind – Oldschool Skateboard Session | Contests, Live-Band, DJs | Skatepark 12 Uhr Paulette | Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr Danger! Danger! | Magazinkeller 23 Uhr SEPTEMBER Mi 03 Michael Krebs | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr Sa 06 20 Jahre Nordseite | Konzert | Kesselhalle 19 Uhr Inside Llewyn Davis | Open-Air-Kino | Arena 22 Uhr 30/8 E n d l es s G r i n d Mi 10 Franziska und die Findorffer | Lesung | Magazinboden 19 Uhr Fr 12 Aquabella | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Sa 13 Stand Up Disco | Party für Schwule, Lesben und Freunde | Magazinkeller 23 Uhr So 14 Trio Sosa-Kraus-Ovallis | Kesselhalle 20 Uhr The Peacocks/Dj Bluebeatle | Boots Night Konzert | Magazinkeller 19 Uhr Mo 15 Jan Josef Liefers | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Sa 20 Phil | Phil Collins und Genesis Tribute-Band, Konzert | Kesselhalle 20 Uhr So 21 Johann und die Glücksfee | Compania t | ab 4 Jahren | Magazinboden 11 Uhr Bolt Thrower/Morgoth / Soulburn | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Mi 24 Martin Sonneborn | Krawall und Satire | Kesselhalle 20 Uhr Do 25 Maybebop | Konzert | Kesselhalle 20 Uhr Fr 26 Caveman | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr 12 /9 Aq ua b e l l a Sa 27 Florian Schröder | Comedy | Kesselhalle 20 Uhr Schlachthof So 28 Des Kaisers neue Kleider | Theater Tom Teuer | ab 4 Jahren | Magazinboden 11 Uhr Reklame 6R JHKW .QHLSH KHXWH o, tes Bier, kŸhle Lim Leckeres Essen, gu rrlicher nnte Cocktails, he pa ts en e, ut Le e tt ne chen, ospŠhre, frischer Ku Kaffee, relaxte Atm , en, warmer Kakao herrlicher Biergart wollt! Ð und so lange IHR Schlachthofkneipe Findorffstra§e 51 28215 Bremen Kneipe 0421 - 37 16 61 info@ schlachthofkneipe.de www.schlachthofkneipe.de …ffnungszeiten r bis open end Mo bis Fr ab 17 Uh chen. mit Kaffee und Ku und Fr und Sa ab 12 rell ab 18 Uhr. Warme KŸche gene www.facebook.de/schlachthofkneipe.bremen // I M P R E S S U M H e ra u s ge b e r : Kulturzentrum Schlachthof, Findorffstraße 51, 28215 Bremen, Büro: Mo–Fr: 10–19 Uhr, Fon: 0421/37 7750, Fax: 37775 11, [email protected], Kulturzentrum Lagerhaus, Schildstraße 12–19, 28203 Bremen, Telefon: 0421/701461, -fax: 701306, Z-Magazin im Internet: www.schlachthof-bremen.de Re d a k t i o n : Gudrun Goldmann (V.i.S.d.P.), Sean-Patric Braun, Sophie Hellgardt, Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Au s l a n d : Robert Best (Zürich), Anatol Karminsky (Ulan Bator) Grafische Gestaltung: Jörg Möhlenkamp, Marlis Schuldt Z-Magazin B e i t r ä ge : Johanne Bischoff, Robert Best, Marius Dierks, Alicia Gagar, Martha Graf, Lisa Haferkamp, Arne Helms, Maggie Klobus, Radek Krolczyk, Karsten Redmann, Jörg Windszus l Fo to s / I l l u st ra t i o n e n : Marina Lilienthal (Titel/Thema), Marlena Reinert (Kulturgut), Santiago Gallo Bluguermann, ihr-fotograf, Johannes Görgens, Manfred Pollert, Tanja Rethmann, l Na m e n t l i c h gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. D ru c ke r e i : Girzig & Gottschalk, Bremen.