Protokoll der Auftaktveranstaltung für die BBW der 2. Staffel
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Protokoll der Auftaktveranstaltung für die BBW der 2. Staffel
TrialNet Protokoll der Auftaktveranstaltung für die BBW der 2. Staffel Berlin, BAG BBW, 10:30 – 16:30 Uhr Teilnehmer: o Einrichtungsvertreter Friedhelm Borck BBW Adolf Aich, Gerlinde Dubb BBW Abensberg, Wilhelm Gebhard BBW Rummelsberg, Jürgen Högner BBW Hettstedt, Carsten Hotel BBW Würzburg, Sophia Nesges BBW Bitburg, Sylvia Bannier BBW Bitburg, Antje Frese BBW Josefsheim Bigge, Uwe Gattermann BBW Hannover, Cornelius Baudisch BBW Potsdam, Dr. Dirk Schwenzer Annedore Leber BBW Berlin, Susann Bredée BBW Hannover o Leitungsvertreter Projektpartner bfz: O. Waterloo BAG BBW e.V.: K. Robinson, N. Andresen, C. Rubach o Vertreter wissenschaftliche Begleitung, Koordination f-bb: Dr. L. Galiläer, L. Kastner o Universität Hamburg: Prof. Dr. W. Seyd Tagesordnung 1. Begrüßung durch die BAG BBW e.V.: Dr. Katja Robinson 2. Projekteinführung TrialNet: Nicola Andresen, BAG BBW e.V. 3. Den Lernort Betrieb stärken! Mit TrialNet neue Betriebe für die Ausbildung junger Menschen mit Behinderung gewinnen: Prof. Dr. Wolfgang Seyd, Uni Hamburg 4. Das Entwicklungsprojekt TrialNet – Forschungsfragen der wissenschaftlichen Begleitung: Dr. Lutz Galiläer, f-bb 5. Die Module: Entwicklung und Anwendung Vorstellung des Modulkonzepts, Dr. Lutz Galiläer/Lothar Kastner, f-bb Modulare Ausbildung im BBW Bigge - Vergleich Ausbildungsbausteine BBW Bigge und TrialNet – Erfahrungsbericht: Antje Frese, BBW Bigge 1 Bildung eines Projektsteuerungskreises für TrialNet im BBW Bitburg – Erfahrungsbericht: Sophia Nesges/Sylvia Bannier, BBW Bitburg 6. Nächste Projektschritte Aufgaben der BBW: Nicola Andresen, BAG BBW e.V. Arbeitsstrukturen und Netzwerke: Dr. Lutz Galiläer, f-bb Terminplanung Die Folien zu den Statements und Vorträgen sind unter http://trialnet.de/workshopmaterialien.html zu finden. Die Ausführungen hier im Protokoll zu den Vorträgen sind knappe Zusammenfassungen. Nachträgliche Ergänzungen von Frau Kvaic (Bundesagentur) sind grün markiert. Zu Programmpunkt 2: Projekteinführung (N. Andresen) Nicola Andresen, Projektkoordinatorin der BAG BBW e.V., stellte das Projekt TrailNet in Bezug auf die Ausgangslage, die Ziele, die beteiligten Partner und BBW sowie die Teilnehmer/innnen und die Berufe vor. Das Projekt TrialNet ist als Weiterentwicklung von VAMB/VAmB zu verstehen. Die modulare Struktur eignet sich gut für eine individuelle Anpassung der betrieblichen Ausbildungsanteile. Hierzu sollen Supportstrukturen sowie Konzepte zur Gewinnung von zusätzlichen Ausbildungsbetrieben entwickelt werden. Die Auswahl der Teilnehmer/-innen wird in Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und Reha-Berater/-innen vor Ort sowie in den Wohnort-Agenturen vorgenommen. Alle BBW sollen sich aktiv an der Entwicklung und Erprobung der Ausbildungsbausteine beteiligen. Hierbei sollen die Ergebnisse im Ausbildungsverlauf mittels der vom f-bb entwickelten und bereitgestellten Instrumente zur Dokumentation und Evaluation genutzt werden. Eine Anerkennung von Teilen der Ausbildung bei Ausbildungsabbruch soll durch eine Kompetenzfeststellung in Form von Modulprüfungen stattfinden. Diskussion1 Praxiseinsatz in BBW: Für TrialNet gelten die Standards von VAmB (Praxisphasen erst nach sechs Monaten im BBW, minimale Dauer: sechs Monate, maximal: 12 Monate in der gesamten Ausbildungszeit). Diese Regelung werde der Praxis z. T. nicht gerecht, bei bestimmten Berufen (z. B. Handel) sollten Praxisphasen von Beginn an möglich sein, da die fachpraktischen Ausbildungsmöglichkeiten in den Einrichtungen i. d. R. beschränkt sind. Die Fragen der Länge und Lage der Praxisphasen ist Gegenstand grundlegender Diskussion zwischen BAG BBW und BA. Teilnehmerzahl für TrialNet: Vorgesehen sind laut Projektantrag neun Teilnehmer je BBW, Abweichungen davon bedürfen einer Begründung. 1 Es gab sehr viele und ausführliche Diskussionen, was durchaus im Sinne dieser Veranstaltung war. Unter dem Punkt Diskussion werden zu jedem Programmpunkt jeweils die zentralen Diskussionsgegenstände und -ergebnisse stichpunktartig (also verkürzt) wiedergegeben. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 2 Teilnehmerauswahl: Wenn auch schwächere Jugendliche ausgewählt werden, müsse man mit den Konsequenzen des potenziellen Scheiterns umgehen. „Schwach“ sei schwierig zu definieren (verschiedene Dimensionen spielten eine Rolle: Sozialkompetenzen, psychische Krankheitsbilder, Verhaltensweisen, Qualifikationen, …). Ergänzung Fr. Kvaic (BA): Der Betreuungsaufwand und -inhalt wird sich grundsätzlich im Rahmen der VAmB-Standards bewegen. Ob und inwieweit durch zeitliche Strukturen der Ausbildungsbausteine betriebliche Phasen flexibler gestaltet werden müssen, ist sicher einer der Beobachtungspunkte während des Projekts. Im Vordergrund stehen bei der Ausbildung, auch bei den Praxisphasen, die Jugendlichen mit ihren individuellen Förderbedarfen, vgl. auch §102 Abs. 1 Nr. 1a SGB III. Zu Programmpunkt 3: Vortrag Prof. Seyd Herr Prof. Dr. Seyd referierte über Strategien zur Gewinnung von Ausbildungsbetrieben. Der Focus liegt auf Betrieben, die nicht oder nicht mehr oder noch nicht wieder ausbilden. Prof. Seyd beschrieb Erfolgsfaktoren und erläuterte das systematische Vorgehen anhand eines Beispiels aus dem VAmB-Projekt. Wichtig seien drei Dinge: die Akteure müssen vom Konzept überzeugt sein, der Nutzen für die Kooperationspartner muss deutlich werden und drittens „Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen“. Bei aller Systematik ist die Akquise von Betrieben also auch personenabhängig. Bisher (VAMB/VAmB) mussten die zu akquirierenden Betriebe die Ausbildungsberechtigung nach Berufsbildungsgesetz haben. Anregung von Fr. Kvaic zum Thema Ausbildungseignung im Hinblick auf eine mögliche Erprobung im Projekt: Zur Qualitätssicherung der Ausbildung müssen Ausbilder über die Ausbildungsberechtigung verfügen, aber soweit während betrieblicher Ausbildungsphasen die Betreuung durch entsprechend geeignete Ausbilder des Betriebes nicht gewährleistet werden kann, wäre eine Betreuung durch geeignete Ausbilder der Einrichtung zu überlegen. Zu Programmpunkt 4: Forschungsfragen der Evaluation Herr Dr. Galiläer berichtete über den Hintergrund des Projekts (komplexere Anforderungen in Ausbildung und Arbeitswelt, nachlassende Ausbildungsbereitschaft von Betrieben und zu wenig Durchlässigkeit im dualen System). Ein aktuelles Instrument der Weiterentwicklung des Dualen Systems ist die Modularisierung von Ausbildungsberufen. Hr. Galiläer sieht die Zielstellungen im Projekt auf drei Ebenen: • betriebliche Ebene: neue Ausbildungsbetriebe gewinnen, Unterstützungsleistungen professionalisieren, modulare Ausbildung erproben • individuelle Ebene: Förderung bis zum Leistungsoptimum, individuelle Lernwege ermöglichen, Teilleistungen verwertbar machen • institutionelle Ebene: Übergänge erleichtern, „Betriebsnähe“ der Ausbildung in besonderen Einrichtungen optimieren, Erfahrungsaustausch ermöglichen. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 3 Die wissenschaftliche Begleitung durch das f-bb zielt darauf, Entwicklungs- und Erprobungsprozesse zu initiieren und zu begleiten, projektinterne Qualitätssicherung zu betreiben sowie Anwendbarkeit und Nutzen der Entwicklungs- und Erprobungsergebnisse zu beurteilen. Aus den Ergebnissen sollen Empfehlungen für Politik, Sozialverwaltung und die Ausbildungspraxis abgeleitet werden. Die Methoden der Informationsgewinnung sind im Wesentlichen Fragebögen (standardisiert, teilstandardisiert), Dokumentation von Leistungen, qualitative Interviews und Workshops (Gruppendiskussionen). Diskussion Werkerberufe: Für die Werkerberufe (künftig: Fachpraktiker) existieren derzeit noch keine bundesweit gültigen Ausbildungsordnungen. Die Vorlagen der Projektkoordination sind von den Einrichtungen den (kammer-)spezifischen Regelungen anzupassen. In der Regel bestehen nur geringe Abweichungen, die vorgegebene Aufteilung in Ausbildungsmodule und Ausbildungsbausteine wird davon nicht betroffen sein. Differenz VAmB – TrialNet: TrialNet baut in den BBW auf VAmB auf, Besonderheiten sind das modulare Konzept, die Kooperation mit Bildungsträgern, die Weiterentwicklung von Supportstrukturen für Betriebe, der Fokus auf der Akquirierung von neuen Betrieben („ die bisher nicht oder nicht mehr ausbilden“) und die Erprobungsmöglichkeit von Verbundlösungen. Ergänzung Fr. Kvaic: Bei allen Aktivitäten ist zentral, dass der spezifische Unterstützungsbedarf des einzelnen Jugendlichen aufgegriffen wird. Zertifizierung von Ausbildungsteilleistungen: Das Ziel der Verwertbarkeit von Ausbildungsteilleistungen macht eine Anerkennung der entsprechenden Zertifikate nötig. Da der DIHK derzeit zu einer konstruktiven Beteiligung am Projekt nicht bereit ist, entwickelt das Projekt ein eigenes Prüfungs- und Zertifizierungssystem. Es orientiert sich dabei an anerkannten berufspädagogischen Standards. Die Bundesanstalt für Arbeit unterstützt diese Vorgehensweise. Von der Stellung des DIHK unberührt bleibt die Aufgabe der an TrialNet beteiligten Einrichtungen, die örtlichen Kammern über das Projekt zu informieren und für Unterstützung (etwa bei der Betriebsakquise) zu werben. Modularisierung: Die Ablehnung modularer Konzepte in der Ausbildung beruht oft auf prinzipiellen Überlegungen und weniger auf praktischen Erfahrungen, die es mit Projekten wie Jobstarter-Connect und TrialNet erst zu sammeln gilt. Ziel der Ausbildung in TrialNet ist das Erreichen eines Berufsabschlusses; überdies geht es mit der Modularisierung in TrialNet um ein Konzept für die Zielgruppe der Jugendlichen mit Behinderungen, nicht generell um Duale Ausbildung. Wichtige Vertreter des DGB stehen nach der Information durch die Projektkoordination und vor allem nach Gesprächen mit der BAG BBW dem Projekt inzwischen aufgeschlossen gegenüber. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 4 Zu Programmpunkt 5: Modulkonzept Dr. Lutz Galiläer stellte das von den Projektteilnehmern gemeinsam entwickelte Modulkonzept vor. Die Struktur besteht aus den Ausbildungsmodulen als übergeordneten, größeren Einheiten mit den Bezugsebenen Berufstätigkeit, Prüfungen und Arbeitsmarkt, den Ausbildungsbausteinen (Handlungs- und Prozessorientierung) – die eine inhaltliche und zeitliche Untergliederung der Ausbildungsmodule darstellen – und den Lerneinheiten als inhaltlicher Untergliederung der Ausbildungsbausteine nach methodisch-didaktischen Kriterien. Die Bausteine und Module sind outcome-orientiert, enthalten also Beschreibungen von Kompetenzen. Neben der Überschaubarkeit der so gegliederten Ausbildungsinhalte können mit der modularen Struktur pädagogische Wirkungen bei den Auszubildenden erzielt werden, z. B. höhere Lernmotivation durch Überschaubarkeit, Kleinschrittigkeit und „schnellere Erfolge“. Ziel im Projekt ist es auch, mit der Prüfung und Zertifizierung der Ausbildungsmodule arbeitsmarktverwertbare Teilqualifikation zu schaffen, wenn das Ziel „vollständige Ausbildung“ nicht erreicht werden kann. Diskussion Verlauf der modularen Ausbildung: Die modulare Struktur ist nicht ohne weiteres kompatibel mit der bisherigen Ausbildungsorganisation. Die Inhalte der Zwischenprüfung z. B. müssen in einem bestimmten Zeitraum vermittelt werden. Sie sind mehrheitlich in den Modulen 1 und 2 enthalten, mit denen die Ausbildung also i. d. R. beginnt. Die Ausbilder müssen sicherstellen, dass die betreffenden Bausteine bis zum Prüfungszeitpunkt absolviert werden. Der übliche Pragmatismus, zwischenprüfungsrelevante Inhalte, die im Ausbildungsbetrieb bis zum Prüfungstermin nicht abgedeckt werden können, kurzerhand dort oder beim Träger oder in der Berufsschule in der Form einer theoretischen Unterweisung zu vermitteln, sollte auch bei der Ausbildung mit Ausbildungsbausteinen herrschen. Ein weiterer Punkt ist die zeitliche Flexibilität. Die Bausteine enthalten Zeitvorgaben, von denen im individuellen Fall abgewichen werden kann. Charakteristika des Bausteinkonzepts (Zertifizierung von Teilleistungen, Überschaubarkeit der Ausbildungsinhalte u. a.) bedingen allerdings, dass die Inhalte in einem überschaubaren Zeitraum vermittelt werden. Hier gilt es – wie insgesamt bei Umsetzung – nach optimalen Lösungen zu suchen. Eignung von Ausbildungsbetrieben: Die Projektziele (neue Betriebe gewinnen, KMU), legen es nahe, auch Betriebe zu akquirieren, die zwar als Ausbildungsstätte grundsätzlich geeignet sind (BBiG § 27, HwO § 21), aber über kein geeignetes Ausbildungspersonal verfügen. Für dieses Vorgehen spricht auch, dass die BBW für die Ausbildung verantwortlich sind und durchschnittlich 5 h pro Woche Betreuung im Betrieb leisten (lt. VAmB-Standards). Ob die Akquise von Betrieben ohne nachgewiesene Eignung möglich ist, müsste mit den Kammern jeweils ausgehandelt werden. Eine denkbare Argumentation wäre, dass dort nur Teile der Ausbildung absolviert werden und die fehlende formale Eignung des Personals durch die Betreuung seitens des BBW kompensiert wird. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 5 Teilnehmer in TrialNet: Die bisherige Planung sieht vor, dass die Teilnehmer die Ausbildung in modularer Form im BBW von Beginn an durchlaufen. Dr. Schwenzer vom Annedore Leber BBW Berlin schlug eine weitere Variante vor, die im Projekt berücksichtigt werden sollte: TrialNet als Angebot für schwächere Jugendliche müsste die Vermittlung einzelner Bausteine oder die Komplettierung bereits erworbener Qualifikationen zu einem vollständigen Ausbildungsmodul ermöglichen, auch wenn vorher nicht modular ausgebildet wurde. Das sei z. B. bei Jugendlichen sinnvoll, die das Ausbildungsziel nicht erreichen oder bei denen der Abbruch bevorsteht, denen aber mit dem Nachweis einer Teil- bzw. Grundqualifikation durchaus geholfen wäre. Anmerkung der Projektkoordination: Mit dem Projekt soll u. a. heraus gefunden werden, inwieweit Ausbildungsbausteine (und alles, was damit zusammenhängt), für die Ausbildung von Jugendlichen mit Behinderungen geeignet ist. Dafür ist es erforderlich, die jugendlichen Teilnehmer die gesamte Ausbildung in dieser Form durchlaufen zu lassen. Das schließt nicht aus, dass darüber hinaus Auszubildende in BBW (die nicht am Projekt teilnehmen), Teile der Ausbildung in modularer Form absolvieren (unter Nutzung der Unterlagen und einschließlich Zertifizierung). Die Projektkoordination (f-bb, BAG BBW) bittet darum, über solche Fälle informiert zu werden, da sich daraus ggf. interessante Erkenntnisse über den Nutzen modular gegliederter Ausbildung ableiten lassen. Präsentation A. Frese Frau Antje Frese vom BBW Josefsheim Bigge referierte über die Einführung und die Erfahrungen mit einer modularen Ausbildungsstruktur. Der ganzheitliche Ansatz ist wichtig, nämlich die Einbeziehung und konsequente Verzahnung von Fachpraxis, Fachtheorie und den sozialen Fachdiensten. Vorteile dieser Ausbildung sind: • Erhöhung der Transparenz für alle am Ausbildungsprozess beteiligten Fachkräfte • Erhöhung der Motivation der Auszubildenden durch regelmäßiges Feedback über bereits vorhandene und erworbene Qualifikationen • Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Modularisierung ist eine Bereitschaft für eine kooperative Zusammenarbeit der Fachkräfte. Durch die Mitarbeit im Modell TrialNet hat die modulare Umsetzung der Ausbildung im BBW Josefsheim Bigge deutlichen Auftrieb erhalten. • Steigerung der Akzeptanz der Modularisierung beim Ausbildungspersonal • Derzeit erproben mehrere Ausbildungsbereiche die im Rahmen von TrialNet erarbeiteten Instrumente (Module, Dokumentation) bei zusätzlichen Auszubildenden • Gründe dafür sind u. a., dass die Instrumente sehr klar und transparent strukturiert sind. Außerdem stehen die Instrumente einsatzbereit zur Verfügung (keine zusätzliche eigene Entwicklungsarbeit nötig). Ein wichtiger Vorteil des modularen Konzepts bestehe darin, dass über das Dokumentationsinstrument die Inhalte der Ausbildung bei den Jugendlichen zum Thema werden. Es werde darüber gesprochen, auch wenn den Jugendlichen die Nutzung des Instruments noch Probleme bereitet (lesen, schreiben). Die zentral zur Verfügung gestellten Instrumente könnten an den spezifischen Bedarf angepasst werden, auch das sei vorteilhaft. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 6 Beitrag S. Nesges/S. Bannier Frau Nesges und Frau Bannier berichteten über die Herangehensweise im Europäischen BBW Bitburg. Zu Beginn der Mitarbeit im Projekt wurde ein Steuerkreis eingerichtet, dem Ausbilder des jeweiligen Berufs, Integrationsberater und Fachlehrer der Berufschule angehören. Der Steuerkreis trifft sich einmal im Monat, um Themen zu besprechen wie: • Auswahl der Jugendlichen • Umsetzung der modularen Struktur • Betriebsakquise Auch hier – wie in Olsberg – schafft der Einbezug einer Vielzahl von Akteuren mit unterschiedlichen Funktionen Akzeptanz für das Projekt und erweist sich als sehr hilfreich für die Projektumsetzung. Bisher wurden Betriebe akquiriert, die durch Praktika bereits bekannt waren. Fr. Nesges betonte, für die Zielgruppe sei die Akquise von KMU als Ausbildungsbetriebe „ein hohes Ziel“. Sie setzen auch darauf, dass sich das Projekt bei den Betrieben „herum spricht“, so dass die Akquise einfacher wird. Diskussion Finanzielle Anreize für Betriebe Für Betriebe in TrialNet bestehen dieselben finanziellen Anreize wie in VAmB. Definition KMU Welcher Betrieb als KMU gilt, wird an verschiedenen Merkmalen wie Jahresumsatz, Mitarbeiterzahl, rechtliche Zugehörigkeit oder Bilanzsumme festgemacht. Orientierung bietet die Definition der Europäischen Kommission (http://www.forschungsrahmenprogramm.de/_media/Infoblatt_KMU_INFOS.pdf). Der Schwerpunkt der Akquise sollte auf kleineren Betrieben (bis 250 Mitarbeiter) liegen (auch Filialen, einzelne Werke größerer Firmen). Da die Ausbildung in TrialNet aufgrund der Projektkonstellation nicht von einer oder wenigen Firmen getragen wird (wie bei VAMB), ist aber im Prinzip ist kein Betrieb ausgeschlossen. Prüfungskonzept Die Projektkoordination erarbeitet derzeit Standards für Prüfung und Zertifizierung von Ausbildungsteilleistungen im Projekt TrialNet (unter Einbeziehung von Vorschlägen seitens der Einrichtungen). Diese werden dann mit den Einrichtungen diskutiert. Zu Programmpunkt 6: Nächste Projektschritte Frau Andresen fasste die Aufgaben für die Berufsbildungswerke zusammen: • Auswahl der Teilnehmer/innen. Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen und Reha-Berater/-innen vor Ort sowie in den Wohnort-Agenturen • Beteiligung bei der Entwicklung und Erprobung der Ausbildungsbausteine Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 7 • • • • • • Information der Berufsschulen über die modularisierte Ausbildung, Abstimmung über Möglichkeiten der Synchronisation von Fachtheorie und Fachpraxis Akquise von Ausbildungsbetrieben Weiterentwicklung von Support-Strukturen für Betriebe, speziell in der modularen Ausbildung Die Vorteile der modularen Ausbildung in Betrieben aufzeigen Information und Zusammenarbeit mit den Kammern (IHK, HWK) vor Ort Nutzung der Instrumente zur Dokumentation und Evaluation Anmerkung Projektkoordination Zentral für die BBW in den nächsten Wochen und Monaten bis zum Beginn der Ausbildung sind die Punkte 1-3 (Abschnitt B) der „Aufgabenbeschreibung für Berufsbildungswerke“. Frau Andresen und Hr. Galiläer sowie Hr. Kastner stehen für Fragen dazu jederzeit zur Verfügung und unterstützen die Einrichtungen bei diesen Aufgaben. Neu (am 23.4. nicht besprochen, aber wichtig für die Gespräche mit den Agenturen) Zur Auswahl der Ausbildungsberufe: Wenn der örtliche Bildungsträger und das BBW in den gleichen Berufen ausbilden (ausgewählt aus den 12 möglichen), erhöht das Möglichkeiten der Kooperation vor Ort, für eine gemeinsame Beschulung ist es die Voraussetzung. Auf eine Übereinstimmung bei den Berufen sollte daher im Auswahlprocedere mit den Agenturen hingewirkt werden. Netzwerkbildung (Dr. Lutz Galiläer, f-bb) Die bisherige Praxis, alle Akteure (Projektpartner, Einrichtungsvertreter) mehrmals pro Jahr auf Workshops zu versammeln, wird sich nicht weiterführen lassen. Die strategische Projektsteuerung wird zukünftig über den Steuerungskreis geschehen, der die Leitungsebene der Projektpartner umfasst. Operativ findet die Steuerung über den Koordinationskreis statt, dem die Vertreter der Einrichtungen sowie die Projektkoordination angehören und der sich 2 bis 3 mal jährlich trifft (siehe Folie Seite 17, f-bb-Präsentation 23.4.). Ob es regionale Arbeitskreise geben wird, entscheidet sich im weiteren Verlauf des Projekts. www.trialnet.de Informationen dazu wurden per email am 26. April verschickt. Zu Programmpunkt Terminplanung Mitte Mai: Versand der Entwürfe der Ausbildungsbausteine und Module zu den sechs neuen Berufen an die Einrichtungen zur Prüfung. Die am Projekt beteiligten Bildungsträger stehen erst Anfang Juni fest. Eine gemeinsame Veranstaltung (Bildungsträger und BBW) wird sich deshalb vor der Sommerpause nicht realisieren lassen. Sie wird voraussichtlich im September 2010 stattfinden. Als Termin ist der 20.09.10 vorgesehen. Ausweichtermin wäre der 15.09.10. Ort: Kassel (geplant) Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung 8