07.06.05 Sport Seite 19 - Kampfsportcenter Do

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SPORT
DIENSTAG, 7. JUNI 2005
SEITE
19
Guter Start zu den Aufstiegsspielen
Wollerau: Der TC Ried startete mit vier Siegen in die Promotionspartien
Nur gerade die 2.-Liga-Senioren verloren in der ersten
Runde um den Aufstieg gegen
Rapperswil; alle anderen
Mannschaften vermeldeten
Siege und qualifizierten sich
für die zweite Runde am
nächsten Wochenende.
● VON KURT KASSEL
Dazu erfreulich ist, dass die zweite
NLB-Mannschaft der Damen gegen die
Zürcher Grasshoppers ihr Abstiegsspiel gewann und somit beide NLBMannschaften auch nächstes Jahr in
der zweithöchsten Liga spielen.
Ohne grossen Kredit reiste die erste
Damen-NLB-Mannschaft nach Basel
zu den Old Boys, waren diese doch
ganz klar mit nur drei Verlustpunkten
Gruppensieger geworden. Trotz grosser Gegenwehr – Sandra Martinovic
und Bianca Kamper verloren ihre Einzel knapp in drei Sätzen – setzte es
eine 1:4-Niederlage ab. Der Höhepunkt aus Wollerauer Sicht war der
Sieg von Carmen Betschart, R2, im
Einzel gegen Jessica Anner, N3.
Wichtiger Sieg
gegen Grasshoppers
Die zweite NLB-Mannschaft der
Damen siegte gegen die Grasshoppers,
bei denen die Jonerin Justina Derungs,
N2/22, die Position 1 spielte, klar mit
4:1 und schickte damit die rennomierten Zürcher in die NLC. In diesem Spiel
gab es drei bemerkenswerte Resultate
gegen Höherklassierte: Barbara Kurmann, R1, schlug Jacqueline Holenstein, N3/27, deutlich mit 6:2, 6:2; Bar-
TCL Jungseniorinnen:
Nati B in Nähe
Nach einer sensationellen
Vorrunde, in welcher
die Jungseniorinnen des
TC Leuholz nur gerade zwei
Punkte abgegeben haben,
stand am Sonntag die erste
Aufstiegsrunde in die
Nationalliga B an.
Eing. Die Wangnerinnen genossen
Heimvorteil und durften die Gegnerinnen aus dem weit entfernten Sierre
willkommen heissen. Und die Siegesserie ging weiter.
Mehrere Zweisatzsiege
Captain Conny Brandalise (R5)
gewann souverän in zwei Sätzen 6:1,
6:4 gegen ihre gleich stark klassierte
Kontrahentin. Auch Susi Schuler
(R4) konnte ein 6:3, 6:2 (R5) für
Leuholz verbuchen. Gabi Gladow
(R6) musste sich in zwei Sätzen 2:6, 3:6
geschlagen geben. Hart zu kämpfen
hatte Andrea Schär (R4); ihre Gegnerin (R5) war sehr laufstark und
brachte alle Bälle immer wieder ins
Feld zurück. Schliesslich konnte
Schär aber doch mit 6:4, 6:4 triumphieren.
Doppel wurden nicht gespielt
Den einzigen Dreisatz dieser Partie
bot die Nummer eins, Simone Keller
(R4): Ihre Gegnerin (R4) spielte hohe
und lange Bälle, sodass Keller alle
Punkte (wie auch Fehler) alleine
machen musste. Sie liess sich aber
keinesfalls das Spiel der Dame aus
Sierre aufdrängen, spielte weiterhin
eine starke Vorhand und ihre bekannten Stopps und gewann so mit 2:6, 6:3,
6:4. Damit stand es 4:1 für Leuholz,
womit der Sieg schon fest stand und
die Doppel nicht mehr gespielt wurden. Nun gilt es, am nächsten Wochenende nochmals so gut zu spielen,
womit dann der Aufstieg in die Nati B
gesichert wäre.
Die 2.-Liga-Herren zeigten im
Abstiegsspiel gegen Rüschlikon, dass
sie absolut zweitligafähig sind, und
gewannen gleich 6:0, womit sie sich
den Ligaerhalt sicherten.
Die zweite 2.-Liga-Herrenmannschaft verlor ihr Aufstiegsspiel in
Bülach mit 2:7 und muss die Aufstiegsträume um ein Jahr verschieben.
bara Keller, R2, siegte gegen Michelle
Giang, N4/49, und Andrea Hardegger,
R2, schlug Pascale Grimm, N4. Mit diesen drei Erfolgen gegen weit besser
klassierte Gegnerinnen legten die Höfnerinnen den Grundstein zum Sieg.
Der TC Ried wird also auch in der
nächsten Saison mit zwei Mannschaften in der zweithöchsten Spielklasse
vertreten sein.
Auch die 1.-Liga-Herren 1 legten
einen 8:1-Sieg gegen Uster 1 vor und
werden am kommenden Wochenende
gegen den TC Hof Gattikon zum zweiten Aufstiegsspiel antreten. Die Wollerauer waren auf allen Positionen
stärker besetzt; das spiegelt sich auch
im Satzverhältnis von 102:25 zu
Gunsten der Ried-Boys. Toby Mitchell,
Thomas Hipp, Emmanuel Rutz und
Philip Staub gaben in ihren Einzeln
nur gerade ein Game ab.
Die Jungen machen viel Freude
Auf dem Sprung in die NLC
Ihnen machten es die Kollegen der
zweiten 1.-Liga-Mannschaft nach. Sie
schlugen die Herren des TC Sanapark
mit 5:1. Markus Wiesmann, Stefan
Burkart, Stefan Kälin, Joachim Strehler und David Feusi gewannen ihre
Einzel; nur gerade Marcel Stäheli
musste sich geschlagen geben. Die
Doppel wurden nicht mehr gespielt.
Nächster Gegner wird nun Dietlikon
oder Bachtobel Zürich sein.
Die 1.-Liga-Damen überwanden die
erste Runde ebenfalls, mit einem Sieg
gegen Balzers. Mit ihren Einzelsiegen
trugen Zora Mark, Virginia Ugrcyc,
Natalia Kucera und Talissa Kucera
ihren Teil zum Sieg bei. Nur gerade
Jacqueline Bürgi musste gegen eine
schlechter klassierte Gegnerin die
Segel streichen. Am kommenden
Wochenende gehts nun ins Tessin zum
Erst acht Jahre alt und schon bald R5 klassiert: Belinda Bencic, ein grosses
Bild Kurt Kassel
Talent aus der Schule von Melanie Molitor.
TC Tenero, und das wird bestimmt zu
keinem Spaziergang werden. Bei
Tenero spielt unter anderen das grosse Tessiner Talent Alessia Rosetti, die
Tochter der ehemaligen Skifahrerin
Doris de Agostini und des Eishockeyspielers Luca Rosetti. Sie ist mit ihren
zwölf Jahren bereits R2 klassiert.
Die jungen Ladies in der zweiten
Liga entliessen ihre Gäste aus Leimbach gleich mit einer 7:0-Packung. In
den Einzeln gewannen Lara Gooch,
Ladina Vogt, Corinna Kellenberger,
Laetitia Fracheboud und Sarah Höhener, und die Doppel waren eine klare
Sache für Ladina Vogt/Laetitia Fracheboud und Lara Gooch/Melanie Volkart.
Als nächster Gegner im Aufstiegsrennen warten nun am kommenden
Wochenende die Kolleginnen des
TC Sonnenfeld Männedorf.
In den Vorrundenspielen gewann
die 3.-Liga-Damenmannschaft gegen
Niederurnen klar mit 6:1. Die jungen
Mädchen machen weiterhin viel Freude und werden sich ziemlich sicher
auch noch für die Aufstiegsspiele qualifizieren. Ausser der erst achtjährigen
Belinda Bencic gewannen in den Einzeln Rebecca Bereiter, Jennifer Rusch,
Sabrina Stauffer und Sandra Keller. Im
Doppel eins siegten Rebecca Bereiter/Jennifer Rusch, und das Doppel
zwei ging als einziges Spiel verloren.
Aus der Traum vom Aufstieg hingegen für die 2.-Liga-Senioren, die mit
Rapperswil auf einen übermächtigen
Gegner trafen und 1:6 verloren. Einziger Pluspunkt bei den Wollerauern
war Werner Krüsi, R8, der nach hartem Kampf gegen Hans-Peter Meier,
R7, siegreich blieb.
Starke Judo-Kämpferinnen
Drei Gold- und zwei Silber für Carmen und Ramona Brussig
Diverse
Ranking-Turnier-Erfolge
Carmen und Ramona Brussig
sind momentan nicht zu bremsen. Ramona Brussig gewann
Mitte April die internationale
Deutsche Meisterschaft in
Gladbeck (D) in der Gewichtsklasse –65 kg. Mit diesem Sieg
wurde sie zum sechsten Mal
Deutsche Meisterin bei den
Sehgeschädigten.
● VON ALEXANDRA SCHIESSER
Carmen Brussig konnte sich den tollen zweiten Rang –52 kg sichern.
Am internationalen Ranking-Turnier
in Bellinzona für «normal» Sehende
gewann Carmen Brussig in ihrer
Gewichtsklasse –48 kg nochmals Silber, und am Ranking-Turnier in
Sierre erreichten beide ihre Höchstform. Sie gewannen im Doppelpack
Gold – Carmen in der Gewichtsklasse
–48 kg und Ramona in der Gewichtsklasse –52 kg.
Internationale Deutsche
Meisterschaft in Gladbeck (D)
An der Internationalen Deutschen
Einzel Meisterschaft (IDEM) für Sehgeschädigte waren einige europäische
Vereine dabei. Vertreten durch Carmen Brussig vom Kampfsportcenter
Do-Jigo Wollerau war zum ersten Mal
auch die Schweiz mit dabei. Ramona
Brussig musste unter deutscher Flagge kämpfen. Es waren zwar nicht alle
Länder wie an der Europameisterschaft angereist, aber die stark
kämpfenden Französinnen waren am
Start.
Wie schon an der Europameisterschaft, war auch dieses mal Ramona
Brussig nicht zu bremsen. In der
ungewohnten Gewichtsklasse –65 kg
gewann sie trotzdem alle Kämpfe
frühzeitig mit Ippon (höchste Wertung
für eine Technik; beendet sofort den
Kampf) mit einer Leichtigkeit, die
Erfolgreiche Schwestern: Carmen (links) und Ramona Brussig.
bewundernswert war. Ramona wurde
am Ende des Turniers für ihre zahlreichen Erfolge unter grossem Applaus
mit dem Ehrenpreis der Stadt Gladbeck geehrt.
Bild zvg
zur Aufgabe. Carmen erreichte
somit den tollen zweiten Rang. Für
die Schweiz ist es die erste Medaille
einer Sehgeschädigten im Judo.
Nicht ganz erreicht
Auch bei den «normal»
Sehenden eine Klasse für sich
Der Entscheidungskampf in der
Gewichtsklasse –52 kg war bereits
voraussehbar. An der Mannschafseuropameisterschaft in Holland verlor
Carmen Brussig einen Kampf gegen
die stark kämpfende Französin Sandrine Aurieres durch einen Schulterwurf. Für die zweite Begegnung an der
IDEM nahm sie sich viel vor. Bis zur
vierten Minute war die interessante
Partie ausgeglichen. Auf beiden Seiten
war die Chance zum Sieg vorhanden.
Im Judo liegen Sieg und Niederlage
Sekundenbruchteil auseinander. Dies
musste Carmen schmerzlich erfahren.
Eine Unaufmerksamkeit am Boden
nützte Aurieres für ihre Siegestechnik
professionell
aus.
Ein
schnell
angesetzter Armhebel zwang Brussig
Wer glaubt, dass die Zwillinge nur
im sehbehinderten Judo ihre Erfolge
feiern können, irrt sich. Carmen
führt die Ranking-Liste in ihrer
Gewichtsklasse –48 kg klar an. Es
steht bereits jetzt schon fest, dass
die beliebte Kinder-Judo-Trainerin
vom KSC Wollerau sich für die EM
qualifiziert hat. Ramona rangiert in
der Gewichtsklasse –52 kg auf
dem zweiten Platz. Sie kann aber an
der SEM nicht starten, weil sie nicht
permanent in der Schweiz lebt.
Die beiden Judokas kämpfen
ebenfalls in der ersten Bundesliga
für die Mannschaft von RBS Leipzig.
Carmen kämpft zusätzlich auch in
der Schweiz für eine Damenmannschaft.
An den Ranking-Turnieren müssen
alle Elite-Kämpferinnen die nötigen
Punkte für die Qualifikation an die
Schweizer Einzelmeisterschaft im
November erkämpfen; deshalb sind
solche Turniere immer stark besetzt.
Carmen und Ramona Brussig nehmen
regelmässig an solchen Turnieren teil.
Ende April fand in Bellinzona ein stark
besetztes internationales RankingTurnier statt. Die Zwillinge standen
wieder für das Kampfsportcenter
Do-Jigo Wollerau auf der Matte.
Carmen Brussig qualifizierte sich
mühelos an diesem Wettkampf für das
Finale, doch verlor sie den Finalkampf. Der Grund war identisch wie
an der IDEM in Gladbeck. Carmen
musste sich wieder mit dem zweiten
Rang zufrieden geben. Ramona ging
dieses mal leer aus, obwohl sie auch
zwei Kämpfe gewinnen konnte. Am
Ranking-Turnier in Sierre vor einer
Woche waren aber beide Brussigs in
Hochform. Sie gewannen alle ihre
Kämpfe frühzeitig mit wunderschönen
Würfen. Es war wirklich ein
Augenschmaus. Carmen und Ramona
gewannen ihre Gewichtsklasse ganz
klar und souverän. Bei der Siegerehrung staunten einige Zuschauer
über die Ähnlichkeit der jungen, erfolgreichen Frauen.
Die Sommerpause
ist noch lange nicht da …
Die beiden Judokas werden zuerst
noch in Leipzig (D) für ihre Mannschaft
kämpfen; danach wird Ramona noch
in Sindelfingen starten. Carmen wird
sich im Juli im Judo-Sommerlager auf
das bevorstehende Ausscheidungsturnier für die Deutsche Einzelmeisterschaft vorbereiten. Ende Juli beginnt
dann doch ihre Sommerpause. Bis
dahin werden Carmen und Ramona
Brussig noch einige Male das Wort
«Hajime» («Anfangen zu kämpfen»)
hören …