20 RadHosen iM TesT - X
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20 RadHosen iM TesT - X
| Test | RadHosen 9 Günther Proske Ein Traum: Was gibt es Schöneres, als 200 Kilometer im Sattel zu sitzen, ohne auch nur irgendeinen Schmerz am, im und um den Allerwertesten zu verspüren. RennRad hat 20 Hosen und ihre Polster getestet. G eben Sie es doch ruhig zu. Auch Ihnen - und nicht nur mir - tut im Frühjahr oft gehörig der Hintern weh. Wenn man bei den ersten Ausfahrten nur an den nächsten Tag denkt, schmerzt es schon im Dammbereich. Gut ist da derjenige bedient, der mit genügend Polsterung im Hosenbereich unterwegs ist. Doch wie teuer darf eigentlich eine Hose sein? Wie sollte ein Polster beschaffen sein? Was sind die Trends des Sommers? Gleich mal vorneweg: Eigentlich ließe sich über den Preis bei Hosen vortrefflich streiten, andererseits aber auch nicht. Das ist dann nämlich wie mit dem Sattel. Es gibt viele Fahrer, die nichts über ihr spezielles Modell kommen lassen, egal ob dieses nun 80 oder 200 Euro kostet. Im weiteren Bekanntenkreis fallen dann immer wieder Sprüche wie „Nichts gegen meine Assos“, „Löffler oder gar nix“ oder „Sugoi, die ist super!“. Doch wie ist eigentlich ein hoher Hosenpreis von mehr als 130 Euro (was, nebenbei gesagt, ja auch schon eine Hausnummer ist) zu rechtfertigen? Dazu André Bachmann, Verkaufsleiter für Deutschland und Österreich bei Craft: „Ob bei Radhosen, Autos oder jedem anderen technischen Produkt: Es gibt die Billigvariante, solide, zuverlässige Modelle und eben hochpreisige Ware. Hier ist man absolut kompromisslos: Die Entwicklung ist sehr zeitaufwendig und mit sehr vielen und komplexen Tests verbunden, es werden die besten Materialien und die neuesten Technologien eingesetzt. Rechtfertigen muss man das nicht wirklich – dem Käufer ist die Wahl überlassen. Unser teuerstes Modell ersetzt nicht die preiswerteren Hosen – es ist nur unser Steckenpferd, bei dem sich das Produktentwicklungsteam austoben darf – und dessen Innovationen schließlich auch in die ‚normale’ Kollektion einfließen. Ohne die Möglichkeit, solche Produkte zu entwickeln, würde es generell keinen Fortschritt geben.“ Dies gilt natürlich insbesondere für Kompressionsteile. Hier sind sowohl Stoff als auch Verarbeitung aufwendiger und damit teurer. Da es sich hier außerdem um kein Massenprodukt handelt, kann der Preis nicht so einfach fallen. Auf unserem Marktplatz haben wir wegen der großen Preisspanne zwei Kategorien erstellt, die eine objektivere und fairere Einordnung ermöglichen: unter und über 150 Euro. Punktuell dickere Einsätze Bei den Polstern ist grundsätzlich der Trend zu zumindest punktuell dickeren Einsätzen zu erkennen. Bis zu 14 Millimeter sind es bei unseren Testexemplaren. Dabei würden wir es uns zu einfach machen, nur die Dicke zu bewerten, denn so ein richtiges Polster ist eine wahre Berg- und Talfahrt. Zudem sind die einzelnen Applikationen von längs und quer verlaufenden Kanälen durchzogen. Belüftung ist ein anderes Stichwort: Gerade an den dicksten Stellen finden sich immer wieder kleine Luftlöcher, die den Allerwertesten am Kochen hindern sollen. Das ist deswegen besonders wichtig, weil teilweise in bis zu drei verschiedenen Schichten GelPads oder gelversetzte Schaumschichten den Luftzug eigentlich erschweren. Fakt ist jedenfalls: Je teurer die Hose, desto aufwendiger und differenzierter ist das Polster. Fahrer mit Sitzproblemen sollten hier also nicht sparen. Sehr interessant in Sachen Sitzpolster finden wir übrigens eine Innovation, die wir bei Briko, Protective und X- 20 radhosen im Test 36 | RennRad 6_2011 Männerträume!? RennRad 6_2011 | 37 | Test | RadHosen „Ob bei Radhosen, Autos oder jedem anderen technischen Produkt: Es gibt die Billigvariante, solide, zuverlässige Modelle und eben hochpreisige Ware. Hier ist man absolut kompromisslos.“ André Bachmann von Craft Bionic gesehen haben: Normalerweise wird das Sitzpolster nachträglich in die fertige Hose eingenäht. Diese beiden Hersteller hingegen setzen das Polster passgenau als eigene Bahn ein. Das soll einen direkteren Kontakt ermöglichen und ein Verrutschen verhindern. Außerdem wird somit einer „beliebten“ Scheuerstelle etwas Einhalt geboten. Ein guter Ansatz, so finden wir. Konservativ geht es bei den Farben zu. Schwarz dominiert, Weiß ist fast schon exotisch. Richtiggehend polarisiert hat nur die X-Bionic-Hose aus Strickware. Trends sehen also anders aus. Radhosen sind hier wohl auch nicht repräsentativ, sie müssen schließlich zu vielen verschiedenen Trikots passen. Ein Beispiel dafür, dass es aber auch hier Trends gibt, sind breitere Beinabschlüsse, die sich immer öfter sehen lassen. Der Druck wird besser verteilt, der Blutfluss verbessert. Daumen hoch! Ob Kompressionsbekleidung allerdings als Trend zu bezeichnen ist, mag bezweifelt werden. Sicher ist, dass sich die engen Teile etabliert haben und ebenso über einen gewissen Marktanteil wie eingefleischte Anhänger verfügen. Und trotzdem: So richtig auf breiter Basis durchgesetzt hat sich die Technologie (noch) nicht. Nicht jeder fühlt sich darin wohl und nicht jeder hat die Figur sowie das nötige Kleingeld dazu. Fazit des Tests Es ist wirklich so - in unserem Test fanden sich kaum Produkte, die nicht unsere Zustimmung fanden. Man könnte fast sagen, dass sich die Hersteller durchaus bewusst sind, dass mehr als 100 Euro für eine Radhose einfach eine Verpflichtung gegenüber dem Käufer sind. Hier ist kaum eine Hose, die nicht gut sitzt. Klar, das eine Polster ist etwas größer, das andere dafür etwas dicker. Die einen Träger sind etwas breiter, die anderen dafür etwas softer. Einen Kauftipp haben die Beinkleider, die beispielsweise zusätzlich mit exzellenter Verarbeitung glänzen. Ein sich ablösender Schriftzug (sofern er sauber abgeht ;-) soll niemanden davon abhalten, eine Hose für gut oder schlecht zu befinden. Es ist aber das Tüpfelchen auf dem i - immerhin. O Bioracer Cannondale Gonso Löffler Moa Anato Tornado Bib Short 109 S-XXL Domestique Bib 79,90 XS-3XL Hot Bond 119 44-56 Protective Pro In-R-Cool Bib Short 149,95 S-XXL Total Comfort 139,90 XS-3XL Firma Caro (33% Lycra), Träger aus XStatik (geruchsabweisend) und Airstream-Einsätzen New Age: 80% Nylon, 20% Spandex, Mesh, umweltfreundliches Beschichtungsverfahren Airstream-Polster mit perforierten Einsätzen Synergy: Meryl Skinlife mit Luftkammersystem, 2-10 mm, vorn perforiert High Performance Multi Comfort Gel Air, Level, Dryup Air Gelgelocht kissen, Perforierungen und Luftkanäle Barlo Moa Double Density Print Giro EIT Reflektoren, SilikonBeinabschluss Reflektoren, kleine Rückentasche, SilikonBeinabschluss Silikon-Beinabschluss, Flachnähte, Reflektoren Silikon-Beinabschluss Reflektoren normal normal normal normal normal normal normal normal lang kurz Die Bioracer-Hose gefällt durch die wabenartige Stoffstruktur und die abgesetzten, silikonierten Bündchen. Die Hose trägt sich sehr angenehm und sitzt nicht zu eng. Das Polster ist allerdings nur im hintersten Bereich dick, nach vorn hin wird es sehr dünn. Das ist zwar dann luftig (auch dank der Perforation), doch ist das nicht nach jedermanns Geschmack. Guter Preis. Auch die günstigste Hose im Test muss sich vor den Konkurrenten nicht verstecken. Die Passform ist absolut solide, die Verarbeitung auf gutem Niveau. Der Latz der Domestique ist etwas höher gezogen, die Träger sitzen relativ breit. Dadurch ziehen sie sich aber etwas stark zusammen und können mit der Zeit etwas einschneiden. Das im Vorderbereich perforierte Polster ist gut, das Material etwas stumpf. Kaum eine Hose sitzt ähnlich gut wie die Philadelphia. Der Kompressionsstoff ist überaus angenehm von der Festigkeit sowie beim Gefühl auf der Haut. Latz und Rücken sind höher gezogen, die Träger genau am richtigen Fleck. Das „höher gezogen“ gilt auch für das Polster, was zu einem sehr kompakten Sitz verhilft. Der Preissprung ist übrigens ein Zugeständnis an die Größe. 3XL kostet mehr. Hot Bond ist bei vielen Radfahrern gleichbedeutend mit „Lieblingsteil“. Und das liegt nicht zuletzt am sehr fairen Preis. Allerdings überzeugt die Hose auch durch Passform, Polsterstruktur und Materialwahl. Starkschwitzer werden die Transtex-Applikation im Rückenbereich zu schätzen wissen. Übrigens: Auch der Schriftzug hält inzwischen dauerhaft. In Rot ein echter Hingucker. Die Argos 1 ist eine Hose, die wirklich sehr gut sitzt. Das Material im Sitzbereich ist etwas robuster als an der Vorderseite. Scheuerstellen werden so hinausgezögert. Das leicht stumpfe Sitzpolster ist sehr großflächig und liegt gut an. Die an der Rückseite aus Mesh gefertigten Träger bleiben in Position, sind aber etwas dünn. Der Latz ist mittelhoch. Übrigens: Moa ist die Mutterfirma von Nalini. Die NRG ist eine supersolide Hose, die durch ihre gute Passform überzeugt. Die Träger sind am Rücken nicht geteilt und sitzen sehr gut. Auch modisch liefern die Italiener wieder eine souveräne Vorstellung ab. Allerdings ist das gute Stück in manchen Dingen nicht ganz so aufwendig gearbeitet wie andere Modelle, angefangen vom Polster bis zu den fehlenden Silikonabschlüssen. Die Brome hat ein flächiges Sitzpolster, das mit einigen Quer- und Längskanälen durchzogen ist. Es bedarf hier etwas Einfahrzeit. Das ist aber schon fast der einzige Kritikpunkt. Die Hose glänzt vielmehr durch einige sehr interessante Features, angefangen vom Täschchen am Träger bis zur gelochten Rückenpartie. Die ist aber etwas kratzig. Die Träger sitzen straff, das gefällt, der Latz ist mittelhoch. Sehr gute, breite Beinabschlüsse. Ein großflächiges, vorn aber nicht zu üppiges Polster bildet das zentrale Element der Elite Bib, das etwas Einfahrzeit benötigt. Die Hose sitzt sehr angenehm, weil nicht zu eng. Kompression machen andere. Ab Hüfte aufwärts besteht das Teil komplett aus Mesh, ist also ideal für den Hochsommer. Löblich ist das selbst auferlegte Green-Shape-Label, das höchste Umweltstandards verlangt. Trotzdem bleibt der günstige Preis. Seit jeher stellt Pearl Izumi hochpreisige, aber hervorragende Hosen her. Das ist auch hier der Fall. Das Material ist wunderbar anschmiegsam, die Verarbeitung top. Das Polster wird nach vorn etwas dünner, sitzt aber insgesamt immer am richtigen Fleck. Die Hose ist oberhalb der Hüfte weit hochgezogen und daher ideal für die Übergangszeit. Gegen zu große Hitze im Sommer soll die In-R-Cool-Technologie helfen. Sie kennen Sportful nicht? Die Italiener, die Team Saxo sponsern? Das sollte sich ändern, denn die Total Comfort bietet wirklich extrem hohen Sitzkomfort, durch zwei sehr dicke Polster im Sitzhöckerbereich. Auch sonst gefällt das Polsterdesign. Die Hose sitzt auch sonst wie angegossen. Einziger Kritikpunkt sind die relativ schma len Träger, die sich beim Fahren doch sehr zusammenziehen. Bewertung ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●◗ ●●●●●● ●●●●●◗ Punkte bioracer.com cannondale.de gonso.de loeffler.at moasports.it northwave.de protective.de vaude.de paul-lange.de sportful.com www. 6.2011 Reflektoren, SilikonBeinabschluss 6.2011 Elite Bib Pants IV 120 S-XXL schwarz, schwarz/ weiß 79% Polyamid, 21% Elasthan Sportful schwarz Elastic (80% Polyamid, 20% Elasthan), Transtex-Futter im Rückenbereich Brome 130 S-3XL schwarz/weiß, weiß/ grau 82% Polyamid, 18% Elasthan, nahtlose Micro-Perforation Pearl Izumi schwarz rot, graphit, schwarz Argos 1 NRG Bib Short 124,90 119,90 M-XXL XS-3XL schwarz, weiß/ schwarz/weiß/rot schwarz Lycra Sport (75% Poly- Revolutional Carvico, amid, 25% Elasthan) Mesh Vaude Philadelphia V2 119,95 - 137,95 S-3XL schwarz, schwarz/ weiß, weiß/schwarz Hightex-Revolution, 71% Polyamid und 29% Elasthan (Lycra Sport), moderater Kompressionsgrad Preis-Leistung Preis-Leistung 38 | RennRad 6_2011 Northwave schwarz/weiß schwarz Produkt Preis Größen Farben Coldblack (69% Nylon, 70% Polyamid, 16% Minerale Polyester, 30% Elasthan 15% Elasthan) Material Endurance-Pad als se- Elite Air parate Bahn eingesetzt, 3-Level-Polsterung, bis 10 mm Stärke Anatomic PRO Seamless Chamois Total Comfort, Meryl Skinlife, sehr dick, vorn perforiert Sitzpolster Netzträger, MP3Player-Tasche am Frontträger, breiter Silikon-Beinabschluss Reflektoren, SilikonBeinabschluss Reflektoren, breiter Silikon-Beinabschluss Features Reflektoren, SilikonBeinabschluss, GreenShape-Label Beinlänge 6.2011 KAUF-TIPP RennRad 6_2011 | 39 | Test | RadHosen 2XU Assos Briko Castelli Craft Gore Compression Bib Short FI.Mille_S5 long leg Protek Bib Summer Body Paint Elite Attack Bib Xenon Sonic Bibtights 189 165 160 179,95 199 199,90 Firma Produkt Preis XS-XXL Größen Farben Material Sitz polster Features Beinlänge Bewertung S-3XL S-3XL S-3XL S-XXL schwarz, schwarz/ weiß, schwarz/weiß/ gelb zweiflächiges Funktionsmaterial von Eschler, innen Polyester-Fasern für Schweißtransport, Polyamid außen für Strapazierfähigkeit, Elasthan, Carbonfasern gegen Geruchsbildung und zur Temperaturregulierung, Cool Mesh S-XXL X-Bionic RSE Bib Short Bike Bib Short 169 159,90 199,90 XS-XXL S-XXL (Herren), XS-XL (Damen) S-XXL 78% Polyamid, 22% Elasthan, Schrittbereich abriebfest, Mesh Lycra Sport (71% Poly amid, 29% Polyurethan), Revolutional Energy an der Seite Kompression, Verarbei- Ultra Profi, Mobil Mesh tung mehrerer Kettfäden in Längsrichtung (macht das Material widerstandsfähiger) Stricktechnologie (u. a. 3D-BionicSphere) Xenon Sonic Man (GelSchaum) Accu 3D-PremiumSitzpolster Multi-DF-Sitzpolster, Flexkanäle, spezielles Damenpolster FXE mit V-ControlPolsterung Ultimate 3000XT, FreeDimensional-Pad-System, Schaum- sowie Gelkissen, Skin Nodor breiter Silikon-Beinabschluss, Reflektoren, Träger am Rücken gestrafft Elite: 3 verschiedene Größen, laminiert, bielastisch, anatomisch, geschlechterspezifisch, Lasercut, keine chemischen Zusätze oder Kleber, großzelliger Schaum, 3 separate Gel-Einsätze, 3-10 mm Reflektoren, SilikonReflektoren, breiter Beinabschluss, Silikon-Beinabschluss, Lasercut-Träger (Mesh getapete Flachnähte nur am Rücken) Waschbeutel, hinten Netzeinsatz, SilikonBeinabschluss, Reflektoren Reflektoren, SilikonBeinabschluss Reflektoren, SilikonBeinabschluss kleine Rückentasche, breiter Beinabschluss breiter Aktiv-Bund kurz normal normal normal normal normal normal normal Diese Hose fällt in mehrerer Hinsicht auf. Natürlich gefällt das Design, doch da sind auch die Features wie das separat eingesetzte, sehr gut sitzende Polster oder die angenehmen breiten Bündchen. Der Hosenlatz geht übrigens sehr weit rauf. Angenehm sind auch die flächigen Träger, die im Rückenbereich etwas gestrafft sind. Das ist nicht schlecht. Die Homepage könnte mal ein Update vertragen. Castelli geht wieder mal einen eigenen, sehr überzeugenden Weg. Die Hose ist quasi aus einem Stück gefertigt, hier stören also keine Nähte. Gleiches gilt für das großflächige Polster, das ganz klassisch oberflächlich ohne Erhebungen und Kanäle auskommt. Trotzdem sitzt es richtig gut. Der Latz ist extrem tief (wer öfter mal muss ...), die Beinabschlüsse sehr dünn vom Material her. Das ist sehr sanft. Tolles Teil! Die Elite Attack ist wirklich eine hervorragende Hose ohne Schwachpunkte. Die Träger sind wunderbar leicht und kaum zu spüren. Die zwei verschiedenen Hosenmaterialien sitzen sehr gut. Von Detailverliebtheit zeugen die Beinabschlüsse. Dort ist das Streckenprofil einer Hors CategorieEtappe aufgezeichnet. Das Polster ist klasse, vom Material her ähnlich wie bei 2XU etwas stumpfer. Die Xenon Sonic ist in mancher Hinsicht eine ungewöhnliche Hose. Da ist beispielsweise der hochgezogene Rücken - Marathonisti werden dies auf langen Abfahrten zu schätzen wissen. Das Polster ist auf den ersten Blick bis auf den Sitzknochenbereich sehr spärlich gehalten. Trotz des neuartigen Gel-Schaums wünscht man sich hie und da aber etwas „mehr“. Die Passform ist straff und exzellent. Diese Hose sitzt sehr straff, man muss sich bei den ersten Aus fahrten förmlich hineinzwängen, was nicht zuletzt an den breiten, auf Kante gestutzten Trägern liegt. Die Straffheit bekommen auch Sprinter-Schenkel zu spüren, denn die Beinabschlüsse sind nicht die weitesten. Ein Wahnsinn sind die kaum spürbaren und kaum sichtbaren Nähte. Man meint fast, dass diese zweite Haut aus einem Stück gefertigt ist. Klasse. Skins möchte mit Kompressionstechnologie punkten, und das tun sie hier auch. Wenn man erst einmal in der Hose drin ist, sitzt sie extrem straff, aber keineswegs einengend. Das Sitzpolster ist von einer Vielzahl von Längskanälen durchzogen, im Vorderbereich ist es aber relativ schmal. Das Trägermaterial ist sehr angenehm, im Rückenbereich ist Mesh verarbeitet. Mittelhoher Latz. Eine Sugoi ist eine Sugoi und das ist einfach gut. Auch die RSE, eine Weiterentwicklung der RS, gehört zu den besten im Test. Das fängt beim zerklüfteten und vorn gut belüfteten Polster an und hört bei den sehr breiten und auch ohne Silikon perfekt sitzenden Beinabschlüssen auf. Der Latz ist relativ hoch, gefallen hat auch die kleine Rückentasche fürs Kaltgetränk-Kleingeld. Mini-Makel: Der sich ablösende Schriftzug. Etwas modischer Mut ist gefragt, denn um ein paar Frotzeleien wird man nicht herumkommen. Grund dafür ist nicht zuletzt die Stricktechnologie, die aber die Hose zu einer der angenehmsten in Sachen Tragekomfort macht. Einfach superweich und anschmiegsam. Auch das separat eingenähte Sitzpolster kann vollends überzeugen. Auch dieses X-Produkt enthält verschiedenste Technologien in Sachen Schweißtransport. 70-Denier-SensorMesh Assos Typ 430 (75% Polyamid, 22% Elasthan, und 3% Polyamid (Carbon)) Lycra, Ceramica Protek Inserts (gegen Schutz bei Stürzen), Cordura (Polster) Lycra (70% Polyamid, 30% Elasthan) Fusion X Pro, bis 14 mm FI.Mille_S5-Polster, dick vorn etwas höher als Windschutz, Stabilisator im Dammbereich, robuste „3-StichNaht“ im Polsterbereich SilverDry-Polster, Polster als separate Bahn eingesetzt, injizierte Silikonpolster, 2DRY-HydrophilBehandlung Progetto X2, 3-12 mm Kompressionsstoff, Silikon-Beinabschluss schwarz, schwarz/ weiß Frank Bloome von X-Technology schwarz (Nähte grau oder orange) schwarz/weiß/rot lang (auch „normal“ erhältlich) Kompressionsspezia Bei Assos stimmt list 2XU bringt eine das Gesamtpaket, Hose, deren Kompres- nicht zuletzt wegen sionsgrad nur leicht des umfangreichen (für manche sogar zu Packungsinhalts. Der leicht) ausgeprägt ist. Stoff der Hose ist suDie Hose trägt sich da- per anschmiegsam und durch sehr angenehm sitzt wie eine zweite und es entsteht kein Haut. Das wabenartige beengendes Gefühl. Polster ist vorn weit Das straff sitzende hochgezogen und Polster ist an den bietet an allen Stellen neuralgischen Punkten genügend Materialrichtig dick. Man könnte reserven. Konstrukdas Material als etwas tionsbedingt ist der stumpf bezeichnen. Rand des Polsters aber Der ein oder andere Pi- einfach abgeschnitten. lot wird hier Sitzcreme Da gibt es elegantere verwenden. Lösungen. 159,95 S-XXL Sugoi weiß/schwarz, schwarz schwarz, blau, rot, weiß schwarz/weiß normal Skins Skins Cycle Pro Bib Short schwarz, schwarz/ weiß schwarz Carbonfasern zwischen den Trägern am Rücken, Silikon-Beinabschluss, Reflektoren, Probe der Chamois Creme und des Active Wear Cleansers, Wäschesäckchen Shimano Accu 3D Premium Bib Short weiß, schwarz Punkte ●●●●●◗ ●●●●●◗ ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●● ●●●●●◗ ●●●●●◗ ●●●●●◗ ●●●●●◗ ●●●●●● WWW. 2xu.com assos.com briko.com castelli-cycling.com craft.se gorebikewear.de paul-lange.de skins.net sugoi.com x-bionic.com 6.2011 KAUF-TIPP 40 | RennRad 6_2011 6.2011 KAUF-TIPP 6.2011 KAUF-TIPP 6.2011 KAUF-TIPP Das ganze Produkt wird in einem Stück bahnenlos gestrickt Herr Bloome, das Design ihrer „gestrickten“ Radhose und des aufgesetzten Polsters polarisiert. Wie kommt es dazu? Grundsätzlich folgt hier das Design der Funktion. Aus verschiedenen Gründen haben wir uns beim Material für Stricktechnologie entschieden. Herausgekommen ist dieses Produkt. Nebenbei gesagt: Ja, unsere Hosen sind dadurch etwas Besonderes und diese gesteigerte Aufmerksamkeit ist für uns durchweg positiv. Sehen Sie, im so modebewussten Italien sind unsere Teile ein richtiger Renner. Wir haben uns gewundert, dass Sie als Kompressionsspezialist keine Kompressionshosen entwerfen. Wieso? Ganz im Gegenteil: X-Bionic ist bereits einen Schritt weiter und bietet Leistungssteigerung mit Partial Kompression plus Kühltechnologie. Partial heißt dabei Kompression über Stege - dazwischen kann der Schweiß das Blut für eine wissenschaftlich nachgewiesene optimale Körpertemperatur von 37 °C kühlen. Wer es besonders eng mag, der kann zusätzlich den silikonfreien Bund umschlagen. Auch das in die Hose eingesetzte Polster zieht die Blicke auf sich. Welches Konzept steckt hier dahinter? Dadurch, dass wir das Polster im Nachhinein von Hand in das ausgesparte Loch einnähen lassen, reduzieren wir die Reibung. Die Hose ist in diesem Bereich deutlich robuster. Der Fahrer hat zudem einen direkteren Kontakt und muss nicht auf dem Sattel herumrutschen. Das ist einer der Vorteile der Stricktechnologie: Das ganze Produkt wird in einem Stück bahnenlos gestrickt und es wird nur das Loch fürs Polster ausgelassen. RennRad 6_2011 | 41