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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS 5 | 2005 IM INTERVIEW: diane Beruf & Karriere Schlau: Motivationskünstler in der Schule Schön: Als Tischler nach Bolivien Schräg: 8.883,85 km bis zum Praktikum & schick modisch Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind vielfältig. Gleiches gilt für die Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist? Was dich dort erwartet? handfest weiterblättern. Das Heft im Heft Auf Nummer sicher Die Innungskrankenkasse hat ein Herz für die Liebe. Und damit die schönste Sache der Welt ohne unerwünschte Folgen bleibt, erhalten IKK-versicherte Mädchen die Pille bis zum 18. Geburtstag kostenlos. Was die IKK sonst noch für dich tun kann, erfährst du unter www.ikk-spleens.de. Die kostenlose Broschüre über alle Leistungen kann bei der Hotline 4 55 22 55 IKKcall: 018 02- (6 Cent/Anruf) oder per E-mail unter: [email protected] angefordert werden. w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e I N H A LT 5 | 2005 Holz + Metall + Wind = Musik Freunde staunen: Kerstin lernt Orgelbauerin. Seite 8 Motivationskünstler: Lehrer „Nur ein Schulpraktikum reicht nicht!“ Eine Schule in Mülheim an der Ruhr geht neue Wege. Seite 12 schick & modisch Das Handwerk bietet vielfältige Chancen & Perspektiven. Berufe die schön machen gehören auch dazu. Seite 15 Als Tischler nach Bolivien Andrea van Teeffelen und Michael Florien haben drei Monate in Südamerika gearbeitet. Was sie dort erlebten, wie dort getischlert wird, welchen Dienstwagen Jorge fährt, ... Seite 28 06 Service 28 Arbeiten im Ausland 08 Aktiv Als Tischler nach Bolivien Holz + Metall + Wind = Musik 32 Karriere 12 Schule 8.883,85 km bis zum Praktikum Motivationskünstler: Lehrer 36 Musik 15 Beruf & Karriere - Das Heft im Heft diane im Interview schick & modisch 37 Gewinne + Rätsel 38 Vorschau Starke Strömung 03 Lust auf LUX? Ausbildung im Handwerk! Mach´ was draus! Berufs- und Karriereinfos: www.handfest-online.de | www.e-zubis.de | www.zveh.de | www.zdh.de Schule – und was kommt jetzt? Schule – und was kommt jetzt? Schritt für Schritt zur „richtigen“ Ausbildung wbv.basic Till Kammerer „Schule – und dann?“ Diese Frage stellen sich jedes Jahr unzählige Schülerinnen und Schüler der allgemein bildenden Schulen, die ihr Abschlusszeugnis in den Händen halten. Dieser Ratgeber versteht sich als Kompass auf dem Weg zur persönlich passenden Berufswahl. Dabei erhält jeder Schulabgänger alle Informationen zu den wichtigsten Wissensgebieten und einzelnen Etappen der Berufsorientierung und -entscheidung. In Interviews berichten Ausbilder und Auszubildende über die typischen Tätigkeiten und Anforderungen in klassischen, teils aber auch erst wenige Jahre alten Berufen. Bielefeld 2005, ca. 130 Seiten, 9,90 € isbn 3-7639-3423-5 Best.-Nr. 60.01.713 Erscheinungstermin: Dezember 2005 Ihre Bestellmöglichkeiten: W. Bertelsmann Verlag, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld Tel.: (05 21) 9 11 01-11, Fax: (05 21) 9 11 01-19, E-Mail: [email protected], Internet: www.wbv.de 06 Service Auf die Suche, fertig, los! Handwerk gefällig? www. lehrstellen .org www.lehrstellen.org Weitere Lehrstellenbörsen, Kontakte und Infos: www.zdh.de oder www.handfest-online.de oder direkt bei der Handwerkskammer vor Ort www… hwk-aachen.de | hwk-arnsberg.de | hwk-aurich.de | hwkberlin.de | hwk-braunschweig.de | hwk-bremen.de | hwk-chemnitz.de | hwk-cottbus.de | hwk-dortmund.de | hwk-dresden.de | hwk-duesseldorf.de | hwk-erfurt.de | hwk-flensburg.de | handwerkskammer-ff.de | hwk-freiburg.de | hwk-gera.de | hwkhalle.de | hwk-hamburg.de | hwkhannover.de | hwk-heilbronn.de | hwk-hildesheim.de | hwk-karlsruhe.de | hwk-kassel.de | hwk-koblenz.de | hwk-koeln.de | hwk-konstanz.de | hwk-leipzig.de | hwk-luebeck.de | hwk-lueneburg-stade.de | hwk-magdeburg.de | hwk-mannheim.de | hwk-mittelfranken.de | hwk-muenchen.de | hwk-muenster.de | hwkno.de | hwk-oberfranken.de | hwkoldenburg.de | hwk-os-el.de | hwk-omv.de | hwk-owl.de | hwk-pfalz.de | hwk-potsdam.de | hwk-reutlingen.de | hwk.de | hwk-rhein-main.de | hwk-saarland.de | hwk-schwaben.de | hwk-schwerin.de | hwk-stuttgart.de | hwk-suedthueringen.de | hwk-trier.de | hwk-ufr.de | hwkulm.de | hwk-wiesbaden.de Hand werk im Kopf! Moritz Stuckateur Christine Flexografin www.zdb.de www.bauberufe.net www.handfest-online.de Alexander Goldschmied www.zv-gold.de Melanie Zahntechnikerin Sven Feinwerkmechaniker www.vdzi.de www.metallhandwerk.de Kevin Elektroniker Denis Zimmerer Christine Kfz-Mechatronikerin www.zdb.de www.bauberufe.net www.autoberufe.de www.kfzgewerbe.de Dzezmin Sattler www.e-zubis.de www.zveh.de Yvonne Metallbauerin www.zvr.de www.metallhandwerk.de Alexandra Maskenbildnerin Svenja Steinmetzin www.maskenbildner.de www.biv-steinmetz.de ? UND DU? Erst die Ausbildung und dann das … Bachelor-Studium Handwerksmanagement: Ziel dieses neuen Karriereweges ist es, Unternehmer und Führungskräfte für die Handwerkswirtschaft und den Mittelstand im globalisierten Europa wissenschaftlich und praxisnah auszubilden. Der Bachelor ist der erste akademische berufsqualifizierende Abschluss im europäischen Hochschulsystem. Diesem Anspruch entsprechend schließt der Bachelor „Handwerksmanagement®” an die beruflichen Erfahrungen von Unternehmern und Führungskräften des Handwerks sowie Meistern bzw. Fachwirten (HWK) an und bietet ein betriebswirtschaftliches Studium, das die wissenschaftlichen Grundlagen dafür legt, ein mittelständisches Unternehmen in Deutschland und Europa erfolgreich zu führen. Die Entwicklung der Fähigkeiten zu unternehmerischem Denken und Handeln stehen im Mittelpunkt des Studiums. Mehr zum Studienaufbau und den Kosten unter www.fhm-bielefeld.de 07 08 Aktiv Text: Christiane Knopp Holz + Metall + Wind = Musik „Das gibt es? Das kann man lernen?", reagierten die staunenden Freunde häufig auf Kerstins Berufswunsch. Ein einziger Luftstrom genügt, um eine Orgelpfeife erklingen zu lassen. Hört sich ganz schön einfach an, oder? Damit die Pfeifen beim ersten Konzert perfekt tanzen, arbeitet ein Orgelbauer über Monate hinweg mit viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail. . „Bei einem Praktikum habe ich bereits Holzpfeifen angefertigt. Und danach war mir klar, dass das ein Beruf für mich sein könnte“, erzählt die 17-Jährige, mittlerweile Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei der Firma Laukhuff im fränkischen Weikersheim. In dem traditionellen Familienunternehmen werden seit 180 Jahren Orgeln gebaut. Der weltweit bekannte Betrieb versorgt aber auch andere Orgelbauer mit einzelnen Bauteilen oder Steuerungselektronik. „Die Büroarbeit hat mir einfach nicht so viel Spaß gemacht wie das Handwerkliche“, lautet die einfache Erklärung ihrer Entscheidung für den Orgelbau. Claudia (28), die ebenfalls bei Laukhuffs als Orgelbauerin arbeitet, schwärmt genauso wie „Ob Holz, Metall oder Elektronik damit hat man als Orgelbauerin zu tun.“ Kerstin (re.), Auszubildende im 2. Lehrjahr „Orgelbau ist eine Passion“, Paul Wagner, Orgelbaumeister Eine Orgel ist ein komplexes, ausgeklügeltes System. Über Ton- und Registerventile wird Luft in die verschiedenen Register verteilt. Sobald die Ventile geöffnet sind, strömt Luft aus den Windladen in die Pfeifen und erzeugt Töne. Eine kleine Orgel umfasst 10 bis 15, eine große bis über 100 Register und mehrere tausend Pfeifen. Orgelbauer/innen fertigen aus verschiedenen Materialien Bestandteile von Orgeln und bauen diese an ihren Standorten zusammen. Sie sind für die Intonation, das Stimmen sowie Wartungs-, Reparatur- und Restaurationsarbeiten zuständig. Mehr Informationen: www.b-d-o.de | www.musikinstrumente.org | www.kh-duesseldorf.de | www.ows-lb.de | www.orgelbau.com | www.laukhuff.de Kerstin von der Vielseitigkeit dieses Berufs. „Ob Holz, Metall oder Elektronik - mit allem hat man bei der Arbeit zu tun.“ Jede Orgel ist ein Einzelstück, deren sämtliche Bestandteile in Handarbeit angefertigt werden: Spieltisch, Klaviaturen (Manuale und Pedale), Registerzüge, Windladen, Ton- und Registerventile, Trakturen, Windversorgung, Holzpfeifen und das Gehäuse. Im Orgelbau kann man sich auch spezialisieren: auf Intonation, Pfeifen, Holz oder Spieltische. Paul Wagner hat nicht ohne Grund 46 Jahre lang als Pfeifenspezialist bei Laukhuffs gearbeitet. Die kleinste Pfeife ist dünn wie eine Stricknadel, die größte ist zwölf Meter hoch und wiegt 500 kg! Für den Pensionär waren die vielen Berufsjahre durch täglich neue Herausforderungen geprägt. Es war eben nicht „wie mit dem Kochlöffel im Brei immer dasselbe, sondern sehr individuell“. Das hat die Arbeit nie langweilig werden lassen. Muss ein Orgelbauer denn auch Orgel spielen können? Das Spielen eines Instruments ist keine Voraussetzung, aber von Vorteil. Da jede Pfeife ihren eigenen Ton hat, ist es wichtig, dass man die Tonfolge kennt. Aber keine Sorge: „Musikalität lässt sich lernen“, beruhigt Hans-Erich Laukhuff, Orgelbaumeister und Firmenchef in Weikersheim. „99 % im Orgelbau ist solides Handwerk, das in der 3,5jährigen Lehrzeit grundlegend erlernt wird.“ Neben dem handwerklichen Geschick sollte zumindest musikalisches Gespür vorhanden sein. Kerstin hat auch gerade begonnen, ein Instrument zu lernen, weil man dann „die Orgel besser versteht und auch in der Schule besser mitkommt.“ Im ersten Lehrjahr wird man zunächst an das Holz herangeführt und zum Tischler ausgebildet, dann geht es weiter mit der Metallbearbeitung. Den theoretischen Teil der Ausbildung vermittelt die einzige Orgelbauschule Deutschlands in Ludwigsburg, die alle Lehrlinge der 170 deutschen Orgelbaufirmen besuchen. Während ihrer Lehrzeit absolvieren sie sechs Kurse à fünf Wochen, in denen sich alles um Materialkunde, Pneumatik und Elektronik dreht. „Da kann man sich wirklich auf das Lernen konzentrieren, und man kommt auch mal weg von Zuhause“, sieht die Auszubildende den Vorteil des Blockunterrichts. Zusätzlich trifft man dort schon die zukünftigen Kollegen aus ganz Deutschland und kann Erfahrungen austauschen. Orgelbau ist kein gewöhnliches Handwerk - nicht nur wegen der über Jahrhunderte gleich gebliebenen Fertigungsweise. „Orgelbau ist eine Passion“, sagt Herr Laukhuff, für den ständiges Lernen über und Interesse an Orgeln oder der regelmäßige Besuch von Konzerten einfach dazu gehören. „Orgelbauer sind eben Genießer und kreativ“, ein großer Teil von einem selbst und viel Herzblut stecke in dem Beruf, betont er außerdem. Und wer gern unterwegs ist, dem kommt dieser Beruf auch entgegen, denn man arbeitet häufig auswärts, um Orgeln in Kirchen zu installieren, zu reparieren oder vor einem Konzert zu warten. Noch einen positiven Nebeneffekt gäbe es, erklären mir die beiden Mädels schmunzelnd: „Zuhause kann man einiges selbst reparieren, und kann mit den Jungs mithalten, wenn man Löten kann!“ 09 10 Aktiv Meisterin mit neunzehn! Von: Katharina Meyer Tamara Geier ist 19 Jahre alt. Nach einem Praktikum, drei Jahren Ausbildung und einem halben Jahr Meisterschule ist sie seit Juli 2005 bereits Konditormeisterin. Bei einem Besuch in ihrem Heimatort Illingen im Enzkreis machte sie der „handfest“Redaktion das Konditorenhandwerk schmackhaft. „Ich wollte einen kreativen Beruf lernen“, antwortet Tamara auf die Frage, wie sie auf die Idee gekommen ist, eine Ausbildung zur Konditorin zu beginnen. „Ich male viel und bin durch meinen Opa drauf gekommen, der Bäcker und Konditor ist.“ Warum müssen Konditoren kreativ sein? „In meinen Augen sind Konditoren Künstler. Sie stellen aus einfachen Lebensmitteln tolle Sachen her, zum Beispiel durch Zuckergießen, Zuckerblasen oder Kakaomalerei.“ Zucker- was? Das muss Tamara schon genauer erklären. „Zuckergießen: Man kocht Zucker, setzt ihm Farbe bei, gießt ihn in Gummimatten und kann ihn dann zusammensetzen.“ Aha. Und Zuckerblasen? „Das ist so eine Art Glasbläserei. Aus dem Zucker macht man eine Kugel und bläst sie mit der Einlaufpumpe auf.“ Und die Kakaomalerei, was ist das? „Da malt man mit Kakaopulver und Kakaobutter in den Brauntönen des Kakaos auf Marzipan.“ Ganz genussvoll „Wellness für den Gaumen“, nennt Tamara die Produkte der Konditoren. Was machen die außer Torten eigentlich sonst noch? „Kuchen, Pralinen, Desserts oder Dauergebäcke.“ Dauergebäcke? „Ja, das sind Backwaren, die einfach länger halten. Zum Beispiel ‘Flammende Herzen’, Biskuit oder Florentiner.“ Ein typischer Arbeitstag „Unter der Woche fängt man um halb fünf morgens an, samstags um halb vier. Dann bekommt man den Backzettel, auf dem steht, was an diesem Tag zu machen ist. Bis sieben Uhr werden dann die süßen Stückle, die bestellten Torten und alles, was in die Filialen geht, fertig gemacht. Dann kommt es auf den Wochentag an. In meinem Lehrbetrieb haben wir montags die Dauergebäcke gemacht, donnerstags war Marmorkuchentag, dienstags haben wir Torten eingesetzt und mittwochs fertig gemacht. Nachmittags um zwei Uhr ist dann Feierabend.“ Jeden Nachmittag frei? Ist das nicht super? „Man hat nicht unbedingt mehr vom Tag, bis andere von ihrer Arbeit kommen holt man den fehlenden Schlaf nach. Aber im Sommer kann man auch gut nachmittags im Freibad dösen.“ Mit 19 Jahren Konditormeisterin: Tamara Geier aus Illingen im Enzkreis. „Konditoren sind Künstler“ Foto: Meyer, Geier Theoretischer Unterricht ganz praktisch „Man lernt die Rohstoffe kennen, die Hygienemaßnahmen, etwas über Mikroorganismen und wie bestimmte Prozesse ablaufen. Und man hat Fachzeichnen.“ Warum müssen Konditoren zeichnen? „Man muss das Schaustück mit Tusche zeichnen können. Die Kunden müssen sich vorstellen können, wie ihre Wünsche später aussehen, um zu beurteilen, ob ihnen das gefällt oder nicht.“ mit Zucker und Schokolade und Hochzeitstorten machen mir viel Spaß.“ Mit kreativen Süßigkeiten könnte sich Tamara gut vorstellen, ein kleines, nettes Café zu eröffnen. Für solch einen Nischenmarkt muss sie nur die richtige Kundschaft und den richtigen Standort finden. Dahingehend will sie in der nächsten Zeit recherchieren. Jetzt wo sie Meisterin ist, steht ihr auf dem Weg in die Selbstständigkeit nichts mehr im Weg. Ihre eigene Herrin und Meisterin „Alles, was mit Verzieren zu tun hat, die ganze Deko, ein bisschen das Ausgefallene Das 25-jährige Jubiläum des Elektrobetriebs ihres Vaters hat Tamara zum Motto ihrer Meisterprüfung gemacht: Ihr Zuckerschaustück ist ein selbst entworfener Geier, der auf einer Kabelrolle sitzt. Was der Job unbedingt verlangt „Auf jeden Fall Kreativität. Man muss mit kleinen, feinen Sachen umgehen können. Man braucht auch Geduld und Durchhaltevermögen, denn es ist stressig, morgens früh aufzustehen, auch am Wochenende. Man sollte wirklich der Typ dafür sein, sonst verliert man schnell den Spaß dran.“ Ist der Beruf körperlich anstrengend? „Ja, zum einen das ständige Stehen, und durch die Öfen ist es immer warm. Und alles, was man dreckig macht muss man wieder putzen und spülen, das dauert jeden Tag seine Zeit.“ Infos: www.konditoren.de Foto: Meyer, Geier 11 12 Schule Text: Stefan Rensch Wie Schüler mit kreativen Ideen auf das Berufsleben vorbereitet werden Motivationskünstler:Lehrer Lehrer sind faul, unmotiviert, reißen ihre Pflichtstunden ab und haben ständig Ferien, in denen sie lieber im Erzgebirge wandern und aus Ringelnatz zitieren, anstatt sich auf den Unterricht mit kreativen Ideen vorzubereiten. handfest kann zum wiederholten Mal nur vom Gegenteil berichten, denn das, was die Gemeinschaftshauptschule in Mülheim auf die Beine stellt, um ihren Schützlingen den Start ins Berufsleben zu ermöglichen, ist wohl einzigartig in Bezug auf Engagement und Kreativität. Ein richtiges Konzept haben die Lehrer unter Schulleiter Niklas Rahn (49) erstellt und ausgearbeitet, mit dem sie von der 5. Klasse an die Schüler behutsam auf das Leben nach der Schule vorbereiten und ihnen allerhand theoretisches wie auch praktisches Wissen vermitteln. „Einfach nur ein Schulpraktikum anzubieten, das reicht schon lange nicht mehr“, wie Rahn anmerkt und dabei die sonst freundlich wirkenden Falten ernst zusammenknautscht. Schon den Kleinsten wird im spielerischen Ansatz die Berufswahlvorbereitung näher gebracht. So werden im fachübergreifenden Unterricht beispielsweise simpel klingende Fragen aufgegriffen: „Wie werden unsere Brötchen gebacken?“ oder „Wie kommt der Strom aus der Steckdose?“ Doch wer nun denkt „Wie banal!“, sollte versuchen, diese Fragen mal ausführlich und korrekt zu beantworten. Die Vermittlung von Basiswissen wird im Laufe der schulischen Karriere durch Orientierung, Individualisierung und Selbstfindung erweitert, um das eigenverantwortliche Engagement zu fördern. Die Angebote sind vielfältig: Seminare und Aktionen wie „Schülerclub“, „Schülerfirma“ oder „Streitschlichter“ werden angeboten wie auch außerschulische Aktivitäten (Computer- und Fremdsprachenkurse) gefördert. Mit dem Medienpädagogen Jörg Briese (40) konnten einige Schüler sogar einen 10-minütigen Film über verschie- Die Berufsbild-Messe war in diesem Jahr das Highlight aller Maßnahmen. Über 30 Firmen haben auf dem Gelände und in den Klassenräumen der Gemeinschaftshauptschule Informationsstände aufgebaut und die Schülerinnen und Schüler über Berufe informiert. „Einfach nur ein Schulpraktikum anzubieten, das reicht schon lange nicht mehr!“ Niklas Rahn (49) Schulleiter dene Berufsbilder drehen, in dem aus der Perspektive junger Menschen über Ausbildungsmöglichkeiten, Anforderungen und Arbeitsschwerpunkte berichtet wird. Angebote ohne Zwang Eines der Stützen in der Berufsvorbereitung ist die Einrichtung des Jobbüros, eine Anlaufstelle, in der Erfahrungen der Berufsorientierung sortiert und ergänzt werden. Es soll helfen, das Puzzle Berufsfindung zusammenzufügen und als Informations-, Kommunikations- und Beratungsort dienen. Von montags bis donnerstags haben die Schüler in der Zeit von 13:45 – 14:45 Uhr die Möglichkeit, das umfangreiche Angebot in Anspruch zu nehmen. Es gibt eine Mediothek, eine Schulbahnberatung, Hilfe bei Bewerbungen, Betriebserkundungen und ein Montagsgespräch mit Ausbildungsleitern, ehemaligen Schülern und Jugendvertretern der Gewerkschaften. Obwohl auch zwei Lehrer jeweils mit vor Ort sind, soll das Jobbüro vorwiegend eine Einrichtung von Schülern für Schüler sein. Das fordert auch die Eigeninitiative der Schüler, denn: „Es soll nicht wie Schule ein Zwang sein, sondern ein Angebot.“ Levent Gümüseurun (16), Carmelo Carlo (16) und Patrick 13 14 Schule „Ich habe mich schon mehrmals im Jobbüro informiert. Mein Berufswunsch ist Kfz-Mechatroniker.“ Adnan Sen BUS – ein neuer Weg von der Schule in den Beruf Das Programm ist bestimmt für benachteiligte Jugendliche im letzten Pflichtschuljahr, die die Schule voraussichtlich ohne den Hauptschulabschluss und ohne konkrete Perspektive für einen Ausbildungs- oder einen Arbeitsplatz verlassen. Diese Jugendlichen mit absehbar schwierigem Schulund Berufsverlauf werden durch eine Kombination schulischen Lernens mit betrieblicher Erfahrung während des letzten Pflichtschuljahres auf den Übergang in Ausbildung oder Beschäftigung vorbereitet. Die Jugendlichen lernen an drei Tagen in der Schule. An zwei Wochentagen befinden sie sich als Praktikantinnen und Praktikanten in einem Betrieb und werden dort fachlich angeleitet. Durch die Verbindung von schulischem Lernen und betrieblicher Praxis mit der Aussicht, dadurch einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu erhalten, sollen die Jugendlichen neu motiviert werden. Ziel des Projektes ist es, einen erfolgreichen Übergang in die Arbeitswelt im Anschluss an das letzte Schuljahr vorzubereiten bzw. zu ermöglichen. Schulen, die am BUS-Projekt teilnehmen, erhalten für den damit verbundenen zusätzlichen personellen Aufwand einen Zuschlag auf die Zahl der Lehrerstellen, der sich nach dem Bedarf der jeweiligen Schulform bzw. des jeweiligen Schultyps bemisst. Braun (15) tragen die Jobbüro-T-Shirts durchaus mit einem Anflug von Stolz, sie sind teilweise schon seit zwei Jahren mit dabei und finden es insbesondere spannend, „auch mal richtige Events vorzubereiten und zu organisieren.“ Levent möchte später Telekommunikations- und Informationselektroniker werden, schränkt aber auch gleichzeitig ein: „Mobilität finde ich nicht so gut, höchstens innerhalb von NordrheinWestfalen.“ Adnan Sen (16), der sich auch schon mehrmals im Jobbüro informiert hat und Kfz-Mechatroniker werden möchte, antwortet auf die Frage, ob er sich denn schon beworben hat: „Mache ich morgen!“ Highlight Berufsbild-Messe Für Jürgen Parussel (44), Lehrer für Deutsch und Wirtschaftslehre, sind solche Aussagen ein weiterer Beleg für das nach wie vor große Informations- und Aufklärungspotential. Parussel ist, wie er selbst betont, ein „passionierter Hauptschullehrer“ und das merkt man ihm auch mit jedem Atemzug an. Konzepte und Ideen sprudeln aus ihm heraus, hier und da könne man dies und jenes noch tun und überhaupt müsse man das kreative Potential ausschöpfen und die Schüler durch Angebote begeistern. Ein Burnout-Syndrom sieht anders aus. Parussel ist auch Mitinitiator der Berufsbild-Messe, die in diesem Jahr das Highlight aller Maßnahmen war. Über 30 Firmen haben auf dem Gelände und in den Klassenräumen der Gemeinschaftshauptschule Informationsstände aufgebaut, bei einigen konnte man sogar seine Begabung als Dachdecker oder Konditor testen. Illustre Namen wie die Deutsche Post, verdi oder die Agentur für Arbeit aber auch lokale Geschäfte wie das Beauty Center Eva Melchers waren vor Ort. Insgesamt 600 Schüler haben sich begeistern lassen, 150 sind sogar extra aus Essen angereist. Es geht doch. „Die Berufsbild-Messe war für mich eine wichtige Hilfe, um mich beruflich zu orientieren.“ Narjis Reslan Weitere Informationen zu BUS www.bildungsportal.nrw.de/BP/Schule/System/Projekte/BUS www.learn-line.nrw.de/angebote/bus/ Beruf & Karriere & schick modisch Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind vielfältig. Gleiches gilt für die Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist? Was dich dort erwartet? handfest weiterblättern. 16 Beruf & Karriere Friseur/in Friseur/in Überzeugen, nicht überreden Nähere Infos bieten die Ansprechpartner in den Innungen vor Ort. Sie geben praktische Tipps und beraten ganz individuell. Infomaterial sowie die Broschüre „go ahead“ - Jobinfos zum einund aufsteigen – sind ebenfalls bei der örtlichen FriseurInnung erhältlich. www.friseurhandwerk.de Sehen, was dem Kunden steht und wissen, was so gar nicht dem Typ entspricht, bevor geschnitten wird. Sicher eine Tugend, doch nicht die einzige Voraussetzung, wenn der Beruf des Friseurs erlernt werden möchte. Kontaktfreudigkeit, zuhören können, Interesse am Mensch und körperliche Belastbarkeit zählen ebenso zu den Grundeigenschaften angehender Friseure, denn sie beraten auch in Sachen Haarpflege zu Hause, Make-up oder Lackierung der Nägel. Sie müssen immer gut informiert sein und ein Gespür haben für aktuelle Trends. Eine Ausbildung im Friseurhandwerk ermöglicht vielfältige Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten: Die Meisterprüfung kann abgelegt, ein eigener Salon gegründet oder beim Theater gear- beitet werden. Auch der Weg ins Ausland ist eine Alternative. Schönheit ist ein uraltes Bedürfnis der zivilisierten Gesellschaft, wodurch die Frisur im Leben eine maßgebliche Rolle einnimmt. Allein ein Blick auf das 20. Jahrhundert genügt, um festzustellen, wie der Wandel der Zeit seinen Einfluss auf die Haarmode nimmt und diese immer wieder neu interpretiert. Haarkünstler gab es zur Zeit der alten Römer und Ägypter, lassen sich zurückverfolgen in das Mittelalter und fanden ihre höchste Bestimmung im Spät-Rokoko mit seinen Perücken, auf die sogar noch eher Männer als Frauen - zumindest in mittlerem Alter - angewiesen waren. Profil Friseur/in +++ Was du brauchst? Gespür für Mode und aktuelle Trends, Kreativität, freundliches Auftreten, soziale Kompetenz, Sinn für Form und Farbe, Fingerspitzengefühl, Spaß am Umgang mit Menschen +++ Wer bildet aus? Fachbetriebe des Friseurhandwerks +++ Nach der Ausbildung? Friseurmeister, Meisterassistent Kosmetik, FriseurKosmetiker, Maskenbildner, Studiofriseur, Rezeptionist +++ Studiengänge? Design-Maskenbild +++ Karrierewege? Fachberater, Geschäftsführer, selbstständiger Unternehmer +++ WWW? www.friseurhandwerk.de 17 18 Beruf & Karriere Maskenbildner/in Profil Maskenbildner/in +++ Was du brauchst? Geduld, Ausdauer, Belastbarkeit, Flexibilität, Improvisationsvermögen, Sinn und Gefühl für Form- und Farbgestaltung, Farbempfinden, handwerkliches Geschick, künstlerische und schöpferische Phantasie, Einfühlungsvermögen im Umgang mit den Schauspielern und Darstellern +++ Wer bildet aus? Kultur-, Medien-, Freizeit- und Veranstaltungsbetriebe (z. B. Opernhäuser, Theater, Film- und Fernsehproduktionsstätten) +++ Nach der Ausbildung? Seminare zu Themen wie Visagistik, Film- und Bühnenkosmetologie, Techniken der Frisurenformung, plastisches Gestalten oder Zeichnen, Weiterbildung im Bereich Bodypainting, EDV im Bereich Theater, Film, Fernsehen, Medien +++ Studiengänge? Masken-, Kostüm- oder Bühnenbildnerei, bildende Kunst +++ WWW? www.buehnenverein.de, www.maskenbildner.org Die Broschüre „Berufe am Theater“ ist zu beziehen bei: Deutscher Bühnenverein Bundesverband Deutscher Theater Postfach 29 01 53 50523 Köln www.buehnenverein.de Maskenbildner/in Stars im Hintergrund Die Maskenbildner sind gefragt bei Film, Fernsehen und im Theater. Maskenbildner sind zugleich Künstler. Sie verwandeln Menschen in Ungeheuer, zeigen das zweite Gesicht oder personifizieren ungeheuerliche Lügen. Maskenbildner entführen die Zuschauer in fremde Welten und Galaxien. Sie gebären neue Spezies und eklige Monster; lassen Merlin weiter zaubern und Jean d’Arc wieder auferstehen. Dabei brauchen Maskenbildner viel Verständnis und Geduld: Im Umgang mit den Schauspielerinnen und Schauspielern genauso wie bei der kniffeligen Anfertigung von Utensilien. Und vor allem müssen sie bereit sein, Zeit in „ihr“ Gesicht zu investieren. Sie ent- wickeln, probieren und modellieren. Nicht nur mit Schminke, sondern auch mit verschiedensten Materialien und natürlich Haaren. Denn Maskenbildner haben sich aus dem Beruf des Theaterfriseurs entwickelt. Das Knüpfen von Perücken, Bärten und Toupets macht oft einen erheblichen Teil der Arbeit eines Maskenbildners aus. War früher die Grundvoraussetzung für den Beruf der Maskenbildner eine Friseurlehre, ist es seit 2002 möglich, sich nach dem „dualen System“ ausbilden zu lassen und mit dem Titel „Staatlich geprüfte Maskenbildnerin/Staatlich geprüfter Maskenbildner“ abzuschließen. Kosmetiker/in Kosmetiker/in Fachgebiet Schönheit „Die Einheit zwischen Körper und Seele, das ist Kosmetik. Übrigens: Falten sind das Leben!“ Die Berufsfelder angehender Kosmetiker sind vielfältig; ebenso Fachbereiche und Ausbildungsinhalte. Nach der Abschlussprüfung kann in Parfümerien, Apotheken, Friseursalons, den Medien, für Warenhäuser oder auf Schönheitsfarmen gearbeitet werden; ebenso wie in der plastischen Chirurgie oder in Hautkliniken. Der Kosmetiker kann als Angestellter tätig werden oder sich selbstständig machen. Der Beruf des Kosmetikers gehört zu den Wachstumsbranchen auf dem Arbeitsmarkt. Doch nicht nur Interesse für Schönheit und Ästhetik sind von großer Bedeutung. Vielmehr müssen sie zuhören, Verantwortungsbewusstsein für Kunden entwickeln und flexibel sein können. Zukünftige Kosmetiker sollten keine Scheu oder gar Ekel vor unreiner Haut, eingewachsenen Fußnägeln oder Warzen haben, denn die Behandlung dieser Gebiete fällt naturgemäß mit in ihre Arbeitsbereiche. Viele Betriebe bieten eine fundierte und intensive Ausbildung zum Kosmetiker an. Alternativ gibt es duale Studiengänge. Elke (62) war KosmetikLehrerin an einer Schule in Düsseldorf, jetzt ist sie im Ruhestand. Sie würde ihren Beruf immer wieder erlernen. Profil Kosmetiker/in +++ Was du brauchst? gute Beobachtungsgabe, Interesse an Medizin, Flexibilität, Teamfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Freude im Umgang mit Kunden, künstlerische Kreativität +++ Wer bildet aus? Berufsfachschulen, Kosmetikinstitute, Kosmetiksalons- oder studios, Schönheitsfarmen, Wellness-Center, Kur- und Rehabilitationskliniken, große Friseursalons, Parfümerien, dermatologische Praxen oder Physiotherapeuten, die zusätzlich kosmetische Behandlungen anbieten +++ Nach der Ausbildung? Fortbildungsseminare zu Themen wie Friseurkosmetik, Farb-, Typ-, Stil- und Persönlichkeitsberatung, apparative Kosmetik, dekorative Kosmetik, medizinische Fußpflege, Nagelkosmetik, Waren-, Produkt- und Verkaufskunde in der Kosmetik +++ Studiengänge? Gesundheitswissenschaften +++ Karrierewege? Betriebswirt für Gesundheitsökonomie, Fachwirt-Fitness +++ WWW? www.bdk-kosmverb.de, www.bfd-ev.com, www.bdbk.org 19 20 Beruf & Karriere Modist/in Streng genommen stellen Modisten Damenhüte, Mützen und Kappen her; für die Fertigung von Herrenhüten ist dagegen der Hutmacher zuständig. Die Kopfbedeckungen sind aus Filz, Stroh, Leder oder Stoff gearbeitet. Modisten sind Allrounder. Sie beraten, planen, reinigen, ändern. Sie arbeiten mit Bändern, Pailletten, Federn und Kunstperlen. Modisten können nach ihrer handwerklichen Ausbildung in eigenen Ateliers, in Warenhäusern oder in der Industrie tätig werden. Die Arbeitsfelder, Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten unterscheiden sich entsprechend der Qualifikation. Modisten übernehmen Fach- und Führungsaufgaben, sie können im Qualitätsmanagement oder beim Theater tätig werden, wo sie in der Regel eng mit Regisseur, Darstellern, Kostüm-, Bühnen- und Maskenbildnern zusammenarbeiten. Modisten müssen sich mit Dampfapparat, Nähmaschine, Bügeleisen und Schere auskennen, um nur einige ihrer wichtigsten Hilfsmittel zu nennen. Übrigens waren Modisten in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts oftmals für die modischen Details der vom Schneider angefertigten Kleider verantwortlich. Die am 16. Oktober 1793 hingerichtete französische Königin Marie Antoinette beauftragte vor dem Sturm auf die Bastille 1789 und dem damit verbundenen Ausbruch der französischen Revolution regelmäßig die berühmte Modistin Rose Bertin. Modist/in Kreativität ist gefragt Mehr Infos unter www.berufenet.de www.fashion-base.de Profil Modist/in +++ Was du brauchst? visuelles Gedächtnis, präzise Arbeitsweise, gute Handgeschicklichkeit, Sinn für Farbe und Form, Phantasie +++ Wer bildet aus? handwerkliche Hutwerkstätten, Hutateliers, Hutabteilungen von Warenhäusern, Musterateliers, Kostüm- und Hutmachereien +++ Nach der Ausbildung? Modistenmeister, Bekleidungstechniker, Hutfachverkäufer, Theatermodist +++ Studiengänge? Design im Bereich Textil, Mode +++ Karrierewege? Gründung eines Hutfachgeschäftes, Directrice, Abteilungsleiter +++ Infos? 0211-367070 Maßschneider/in Maßschneider/in Design nach Maß Was Polizisten, Feuerwehrleute und Musiker bei Karnevals- oder Schützenumzügen gemeinsam haben? Sie tragen Uniformen. Uniformen, die zumeist von Maßschneidern angefertigt worden sind. Uniformschneider ist eine Möglichkeit, sich nach der Lehre zum Maßschneider zu spezialisieren. Sie können sich weiterbilden zum Meister, machen sich selbstständig, arbeiten als Musterschneider, in Modehäusern oder beim Theater. Ein Gespür zu haben für (Kunst-) Stoffe und Leder ist unabdingbar, ebenso wie der richtige Umgang mit Kundinnen und Kunden. Maßschneider legen die richtigen Längen und Proportionen fest, stimmen Stoffe und Accessoires ab, bitten zur Anprobe und ändern das Kleidungsstück gegebenenfalls wieder. Sie entwerfen eigene Schnitte oder arbeiten nach vorhandenen Schnittmustern sowie mithilfe von Computerprogrammen, versäubern Kanten, nähen Säume ein und Reißverschlüsse. Nahezu unentbehrliches Handwerkszeug für Maßschneider ist das (elektrische) Bügeleisen oder der Bügelautomat zum Pressen und Glätten. Denn mal ehrlich, wer kauft schon gern ein verknittertes Kleidungsstück? Profil Maßschneider/in +++ Möglichkeiten? Schwerpunkte: Damen- oder Herrenschneider +++ Was du brauchst? technisches Verständnis, Fingergeschicklichkeit, Vorliebe für Arbeit mit textilem Material, räumliches Vorstellungsvermögen, Farb- und Formensinn, Interesse an Mode +++ Wer bildet aus? handwerkliche Maßschneiderbetriebe, Maßateliers, Änderungsschneiderein, Theaterschneidereien +++ Nach der Ausbildung? Damenund Herrenschneidermeister, Gewandmeister, Bekleidungstechniker, Bekleidungsdesigner, Entwurfsdirektrice, Zuschneider, Textiltechniker +++ Studiengänge? Design - Mode-, Bekleidungs- oder Kostümdesign +++ Karrierewege? Gründung einer Schneiderwerkstatt oder eines eigenen Ateliers, Abteilungsleiter, Werkstattleiter +++ WWW? www.bundesverband-mass-schneider.de 21 22 Beruf & Karriere Fotograf/in Bundesinnungsmeister und Vorsitzender des Centralverbandes Deutscher Berufsphotographen Hans Starosta: „Eine Ausbildung zum Fotografen fordert jede Menge Talente. Täglich ist man als Lichtexperte, Künstler, Techniker, Animateur und Organisator gefordert. Damit hierbei der Überblick nicht verloren geht und die richtigen Entscheidungen zum professionellen Ergebnis führen, sollten angehende Fotografen neben einem qualifizierten Schulabschluss vor allem die Leidenschaft und einen festen Willen für unser Handwerk mitbringen. Um festzustellen, ob die eigenen Fähigkeiten passen und einem der Beruf des Bilderprofis liegt, sollte man zunächst mit einem Praktikum einsteigen. Denn die tägliche Arbeit auf dem Set, im Studio oder Labor sowie hinter dem Ladentisch hat gemeinhin wenig mit dem zu tun, was man mit seiner Digicam so erzeugt. Wer sich allerdings einmal mit voller Überzeugung auf die professionelle Fotografie eingelassen hat, der sieht die Welt mit anderen Augen. “ „Heutzutage muss ein Fotograf nicht nur das Handwerk beherrschen, sondern sich mit Bildbearbeitungs- und Grafikprogrammen auseinander setzen. Oft macht ein Fotograf die Arbeit einer Werbeagentur gleich mit. Mein Tipp: Flexibel sein!“ Katja Hausmanns, Werbefotografin, Krefeld www.cvphoto.de Den Moment erkennen. Auf den Auslöser drücken und diese eine Situation eine Sekunde lang festhalten. Im Foto. Der Beruf des Fotografen setzt eine gute Beobachtungsgabe für die Motivsuche voraus. Ob in der Natur, Situationen im Café oder Menschen bei der Arbeit. Dazu kommt ein großes Maß an Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Sensibilität und (körperlicher) Belastbarkeit. Auch die gedankliche Verbindung von Form und Farbe ist ein wichtiges Element in der Fotografie. Interesse für Technik und die Eigenschaft auf Kundenwünsche einzugehen sollte selbstverständlich sein. Fotografie ist Kunst und Technik. Sie verbindet Freude und Trauer, zeigt Emotionen und Distanz. Fotografie ermöglicht neue Blickwinkel. In Nischen schauen; Unebenheiten erkennen oder die reine Perfektion erleben. Fotografen lenken den Blick des Betrachters auf das Wesentliche. Sie arbeiten in Ateliers, präsentieren Ausstellungen, werden zu Paparazzi oder souveränen Kriegsberichterstattern. Sie sind der Porträtfotograf, Werbefotograf, Bildreporter, Luftbildfotograf, Foto-Designer oder Astrofotograf. Die Möglichkeiten sind vielfältig, die Fehlerquellen ebenso. Denn eine wichtige Rolle spielen u. a. auch Objektiv, Blende, Belichtung, das Stativ, Lichtberechnung und Reflexion. Profil Fotograf/in +++ Was du brauchst? gutes räumliches Vorstellungsvermögen, rhetorisches Geschick, sicheres Auftreten, Kreativität, perfektionistische Veranlagung, Interesse an Technik, Chemie und Physik, Improvisationstalent, künstlerische Begabung, Farbensinn +++ Wer bildet aus? Fotoateliers, Betriebe des grafischen Gewerbes, Institute und Forschungseinrichtungen mit betriebsinternen Fotografieabteilungen, Ämter (Bundeskriminalamt, Denkmalschutz …) +++ Nach der Ausbildung? Fotografenmeister, Gestalter Design und visuelle Kommunikation, Medienfachwirt +++ Studiengänge? Fotografie, Foto-/Filmdesign, Medientechnik, Design- und Unternehmensführung +++ Karrierewege? Selbstständigkeit, freier Fotograf +++ WWW? www.cvphoto.de Fotograf/in Licht und Schatten spielen lassen 23 24 Beruf & Karriere Text: Stefan Rensch Fotos: Katja Früh Manes Meckenstock Friseur, Visagist, Kabarettist und Inhaber des „Meckenstock’s“, Düsseldorfer Treff für Kultur- & Kleinkunst „Mir ist das Haare schneiden entgegengeplumpst.“ Die Sprüche sind bekannt: „Oha, du warst beim Friseur“ oder „Hast du das Geld wenigstens zurückbekommen?“ Schlimmer nur: „Die Würde des Menschen ist antastbar.“ Wir sprachen mit Manes Meckenstock, Kabarettist und Fernsehunterhalter („7 Tage - 7 Köpfe“, „Zimmer frei“), über den Beruf des Friseurs, über die Tücken und den Glamour, denn schließlich war er selbst mal einer – ein Hübschmacher. Halb sechs war ausgemacht, stilecht in einem Salon, mit Drehstühlen und allem Pipapo, an einem Montag, also ohne Kunden, da ist es ungestörter. Manes Meckenstock ist größer und kräftiger als er im Fernsehen aussieht, er hat ein ziemlich hässliches Hemd an und sucht Haargel fürs Foto, dazwischen macht das Handtelefon Geräusche. Hochdeutsch ist Meckenstocks Liebe nicht. Er spricht Platt. Unbeirrt, schnell, ambitioniert, ein Profi. Und er erzählt gerne über seine Zeit als Friseur. „Mir ist das Haare schneiden entgegengeplumpst.“ Bei „Susanne“ hat er das Handwerk gelernt, die Kunst und das Bodenständige, die wörtliche Rede und das Zuhören auch. Manes Meckenstock hatte nur nette Kunden, sagt er. Nicht so gerne mochte er Kunden, die ein Bild von Julia Roberts mitbrachten und Haare wie Elke Heidenreich hatten. Denn auch als Künstler ist man ein Zauberer wohl eher nicht. Obgleich Manes Meckenstock noch „die handgelegte Wasserwelle kann. Die Glockentürme auch.“ In der Technikfrage ist er ganz klar auf Seiten des Scherenschnitts, „mit dem Messer ist man nicht so genau.“ Ansonsten ist er bei jedem Typ flexibel, Stirn und Ohren sollten meistens frei sein, nur ausrasierte Stiernacken mag er nicht. Prima frisiert findet er nach wie vor „Beckham, Boris Becker und die vier Mädels damals von ‚Sex and the City’. Gisele Bündchen und Brad Pitt.“ Manes Meckenstock war in den Neunzigern selbst auf dem Weg nach oben, es hatte sich rumgesprochen, dass er ein außergewöhnliches Talent besitzt, Menschen hübsch zu machen. Er fing an, auf der Bühne zu schneiden, bekam Engagements bei Yamamoto in Mailand, bei Gaultier in Paris und schließlich bei den Prêt-à-porters. Dort also, wo Heidi Klum, Naomi Campbell und Gisele Bündchen in waghalsigen Kostümen laufstegen und Madonna sich mit Gwyneth Paltrow amüsiert, derweil Brad Pitt Champagner über seine Hose verschüttet. Als Friseur und Visagist konnte Manes Meckenstock nicht mehr höher, also wurde er Kabarettist. Alles von vorne. Auf die Frage, ob denn die Mitwirkung in „7 Tage - 7 Köpfe“ einen Fortschritt bedeute, werden die Augenbrauen sehr weit hochgezogen. Manes Meckenstock kann, wie die meisten Künstler, die Augenbrauen sehr gut hochziehen. Das kann skeptisches Interesse bedeuten oder aber: Vorsicht, ich kann auch austeilen, wahlweise eingeschnappt sein und die Diva geben: „Da trete ich nicht mehr auf.“ Gut. Heute frisiert er nur noch „ganz, ganz gute Freunde“, Menschen, die ihn schon seit zwanzig, dreißig Jahren begleiten, bei denen er Hochzeits- und Scheidungsfriseur war, mit denen er persönlich ist. Das macht er gerne. Dieses Zurechtmachen, die Veränderung, das Neue. Allerdings braucht es dafür mehr als nur die Technik: „Man kann diesen Beruf nur ausüben, wenn man die Menschen liebt, und nicht morgens beim Aufstehen sich und abends die ganze Welt hasst.“ Manes Meckenstock ist „1961 als Sechs-Monats-Kind mit fast 10 Pfund in Düsseldorf zur Welt gekommen.“ Im katholischen Kindergarten gab es erste Anpassungsschwierigkeiten, die damals noch mit körperlicher Züchtigung geahndet wurden. „Meine Oma konnte Schwester Hildburg aber klarmachen, dass Erziehung anders geht.“ Nach dem Abitur folgte ein Jahr Aufenthalt in Frankreich, danach Studium des Verwaltungsrechts, gescheitert an der Frage: „Wie lange galt das Reichsdeutsche Gesetz in Pommern?“ In Susannes Salon das Friseurhandwerk gelernt, Praktikum als Visagist an der Deutschen Oper gemacht, für Werbung, Film und Mode gearbeitet. Diverse Kabarett-Programme und Fernsehauftritte. Bei „Zimmer frei“ ist er eine Art witziger Außenreporter, der in den Wohnungen der Gäste rumstöbert, während die Gäste schlimme Späße mit Götz Alsmann und Christine Westermann machen müssen. Mittlerweile Inhaber des „Meckenstock’s“, einem Kultur- und Kleinkunst-Treff in Düsseldorf. 25 26 Beruf & Karriere & schick modisch Friseur/in www.friseurhandwerk.de Kosmetiker/in www.bdk-kosmverb.de, www.bfd-ev.com, www.bdbk.org Maßschneider/in www.bundesverband-mass-schneider.de Modist/in Infos? 0211-367070 Fotograf/in www.cvphoto.de Maskenbildner/in www.buehnenverein.de, www.maskenbildner.org www.handfest-online.de www.berufenet.de www.zdh.de www.bibb.de Infos zu diesen und vielen anderen Berufen des Handwerks. Vorstellungsgespräch: Perfekt vorbereitet! Aller Anfang ist leicht Bewerbungsratgeber für junge Leute 108 Seiten, ISBN 3-7639-3032-9, 9,90 EURO Der Bewerbungsmarathon ganz sportlich: Checkpoints unterstützen bei der Vorbereitung (Finden der Wunschdisziplin), während des Wettkampfs (Erstellen eines individuellen Anschreibens) und auf der Zielgeraden (im Vorstellungsgespräch). Tipps aus der Praxis helfen Stolperfallen zu umgehen und getestete Surf- und Buchempfehlungen ermuntern, Hürden zu überspringen. Vorstellungsgespräche 96 Seiten, ISBN 3-7742-3342-X, 6,90 EURO Alles, von der Vor- bis zur Nachbereitung eines Vorstellungsgespräches findet im Hosentaschenformat Platz. In noch kürzerer Zeit geht es auch knapper, mit dem farbig markierten Last-Minute-Programm! Bleiben am Ende noch Fragen offen, hilft ein Servicebereich mit Adressen und weiterführenden Buchtipps. Zeitdruck? Von der schnellen Hilfe, gibt es fünf Exemplare auf Seite 37 zu gewinnen! Erfolgreich im Vorstellungsgespräch 141 Seiten, ISBN 3-453-88012-9, 5,95 EURO Wer gerne mit Netz und doppeltem Boden arbeitet, fühlt sich mit diesem Buch sicher. Es wird nichts dem Zufall überlassen, geballtes Wissen und Checklisten bilden eine solide Grundlage für die perfekte Vorbereitung. Nur durcharbeiten muss man es alleine. Checklisten in Hülle und Fülle, da kann nichts schief gehen. Vorstellungsgespräche Souverän ans Ziel kommen 128 Seiten, ISBN 3-7742-6385-X, 9,90 EURO Was ist vor, während und nach dem Gespräch wichtig, worauf ist unbedingt zu achten? Keine Frage bleibt unbeantwortet. Von der Terminvereinbarung bis zur Nachbereitung, dieses Buch begleitet Schritt für Schritt. Info-Kästen heben Wichtiges und Tipps hervor. Die Service-Seiten runden das Angebot mit Links und Buchempfehlungen ab. Alles worauf es ankommt in einem Buch! 27 28 Arbeiten im Ausland Andrea van Teeffelen und Michael Florien waren drei Monate in Südamerika. Da gibt es viel zu erzählen, über das Land und über die Einwohner, über das Leben und über die Arbeit. Aber auch über eine Sitte, die, ojemine, für Zartbesaitete so gar nichts ist. Als Tischler nach Bolivien Text: Stefan Rensch | Fotos: Andrea van Teeffelen und Michael Florien Drechseln: Andrea kann es, ... ... Michael lernt es noch. Die Suche Nachdem Andrea van Teeffelen (25) und Michael Florien (25) ihre Gesellenbriefe in den Händen hielten, wollten sie ihre Fingerfertigkeit im Ausland erproben. Ein bisschen was erleben, andere Menschen kennen lernen, den eigenen Horizont erweitern. Recht unspektakulär haben sie sich zunächst Holland ausgesucht, das Land der Tulpen und Gouda-Räder, der Frau Antje und der schlichten Witzbolde (Rudi Carrell). Doch dann haben sie in Utrecht keine passende Wohnung gefunden und mussten ihre Pläne umwerfen. Ins Ausland aber Flores, einem Bolivianer, der als Kind nach Deutschland zu einer Pflegefamilie gekommen war, seine Tischler-Lehre und den Meister gemacht hat und erst vor ein paar Jahren wieder zurück nach Bolivien gegangen ist, um dort eine eigene Tischlerei aufzubauen. „Wir haben dann alles mit ihm per E-Mail organisiert und sind schließlich auch dort gelandet.“ Die Vorbereitung In Bolivien wird spanisch gesprochen, eine Sprache, die für Andrea van Teeffelen und Michael Florien vor der Reise überwiegend beiden freimütig zugeben. Später haben sie vor Ort einen vierwöchigen Kurs belegt, der ihnen die Kommunikation erleichterte, ihnen mehr als nur die Floskeln „Danke“, „Bitte“ und „Guten Tag“ ermöglichte und das Zwischenmenschliche erschloss. Auch die Finanzierung war nicht ganz problemlos. „Wir haben uns bei mehreren Organisationen und Stiftungen beworben, um den Auslandsaufenthalt zumindest zum Teil zu finanzieren. Leider wurden wir jedes Mal abgelehnt.“ Den Flug haben Andrea van Teeffelen und Michael Florien dann von ihrem Ersparten und durch finanzielle Spritzen Bolivien ist ein Binnenland in Südamerika, das von den Anden durchzogen wird, deren Gipfel bis über 6.500 m reichen. Doch nicht nur die riesigen Bergketten zählen zu den typischen Landschaftsbildern, auch trockene Savannen und tropische Regengebiete gibt es in Bolivien zu bestaunen. Mit Peru teilt sich Bolivien auch einen der höchst gelegenen See der Erde, den Titicacasee. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sind Indígenas und zu über 90 Prozent sind die Einwohner Boliviens römisch-katholisch. Die offizielle Hauptstadt Boliviens ist Sucre, der Sitz der Regierung befindet sich jedoch in La Paz. Im 15. Jahrhundert war Bolivien Teil des Inka-Reichs bis es im 16. Jahrhundert von Spanien erobert wurde und bis 1825 spanische Kolonie blieb. Ein eigenständiger Staat wurde Bolivien durch die Unabhängigkeitskämpfe, an deren Spitze Simón Bolívar in Erscheinung trat, nach dem das Land benannt wurde. 1 098 581 km2 | 9,4 Millionen Einwohner | Hauptstadt Sucre, Regierungssitz La Paz | Interessante Webseiten: www.bolivia.de, Offizielle Website der bolivianischen Botschaft mit ausführlichen Informationen über Geschichte, Politik und Tourismus | www.jbh-bolivien.de, JBH Jugend - Bildung – Hilfe in Bolivien e.V. | www.steffen-sobe.de/reisen/bolivien/1.shtml, Reisebericht mit vielen Bildern | Kontakt Bolivien: Jorge Flores ist immer auf der Suche nach Praktikanten und Arbeitern, egal welches Handwerk. Er hat viele Beziehungen in Bolivien, wohin er sämtliche Interessenten vermitteln kann. [email protected] wollten sie auf jeden Fall und so gingen sie wieder zur Handwerkskammer, zur Frau Urfell von der Auslandsvermittlung, und fragten nach, ob sie nicht einen Tipp hätte. Frau Urfell hatte einen Tipp, sie war in Kontakt mit Jorge spanisch war. Deshalb suchten sie diverse Buchhandlungen auf, besorgten sich Wörterbücher und versuchten im Selbststudium den fremden Worten näher zu kommen, ein Versuch aber, „der kläglich scheiterte“, wie die der Eltern bezahlt. Ebenso die Verpflegung vor Ort. Aber die Inlandsflüge, die Miete für das kleine Häuschen und die notwendige Innenausstattung (Herd, Spüle, Kühlschrank, Bett etc.) wurden von Jorge Flores bezahlt. Unser Produkt: Eine neue Bar | Andrea in der Salzwüste | Der Titicaca See 29 30 Arbeiten im Ausland „Jorge , unser Chef auf Zeit, hat sogar eine Gartenmöbelkollektion entworfen, die bald in Serie gehen soll.“ Michael hat als Tischler in Bolivien gearbeitet Jorge – unser Boss... ...und sein „Firmenwagen“! Die Arbeit Die Arbeitskraft ist in Bolivien günstig, wie die beiden berichten, weshalb auch relativ langsam, dafür aber in vielen Fällen mit sehr viel Geschick und Improvisationstalent gearbeitet wird. Normalerweise gibt es in bolivianischen Tischlereien keine Kreissäge und keinen Abrichter oder Hobel, aber Jorge Flores hatte alte Maschinen aus Deutschland mitgebracht, wodurch die Arbeitsabläufe zumindest ein wenig erleichtert wurden. Die Herstellung der Möbel ist in einigen Fällen aufwendiger als in Deutschland, auch dadurch, dass mit der Bandsäge die Bohlen aufgetrennt und danach mit der Hand ausgehobelt werden. Etwas Gutes hatte es aber auch: „So sind wir wieder zum ursprünglichen Handwerk zurückgekom- zu lernen, um hier zu arbeiten und zu leben. „Die Menschen dort sind überaus freundlich und haben uns direkt sehr herzlich aufgenommen. Auch außerhalb der Arbeit wurden wir als Gringos sehr freundlich behandelt.“ Denn Jorge Flores hat die beiden Gringos zu allen möglichen Festivitäten mitgenommen, auf denen es selbstgemachten Wein auf reich gedeckter Tafel gab, mit Geschichten über das Land und über die Einwohner, mit einer Offenheit und Lebensfreude, die hierzulande noch recht unbekannt ist. Aber: „Richtig eklig war jedoch die Marotte, alles vom Tier zu essen!“ Und das ging so: „Jorge hatte uns am 1. Mai zu einem großen Fest mitgenommen. Der Bulle wurde von einem Bolivianer mit einem Fingerstoß in den Nacken getötet. Er men.“ Die beiden haben an einem Bett mit Nachtschränken, an einem Schreibtisch, an Barhockern und an einer neuen Theke mit Regalen und Arbeitsplatten für ein neues Restaurant geplant und gearbeitet. Jorge Flores selbst hat sogar eine Gartenmöbelkollektion entworfen, welche für den europäischen Markt vorgesehen ist und bald in Serie gehen soll. hat uns gesagt, dass er die Tiere immer so tötet, weil sie dann keine Schmerzen erleiden und direkt tot sind. Der Kopf des Bullen wurde 24 Stunden im Lehmofen geräuchert - eingepackt in einer Plastiktüte und umhüllt von Lehm. Der Kopf war noch bis auf die Augen vollständig. Das heißt es wurde alles gegessen! Wir haben uns erst ein bisschen angestellt, da es dort aber sehr unhöflich ist, etwas vom Gastgeber abzulehnen, mussten wir sogar ein bisschen Gehirn probieren. Total eklig, aber mit Grappa konnte man den Geschmack Das Leben Gefreut hat man sich auf die Deutschen, die von so weit her kommen, um ihr Land kennen zum Glück schnell wegspülen. Die Zunge haben wir auch probiert, komisches Gefühl, wenn man sie direkt vor den Augen aus dem Mund des Tieres geschnitten bekommt, schmeckt aber wohl. Das Schärfste war jedoch die Suppe, in der das ‚beste Stück’ des Bullen kochte und uns als abschließende Delikatesse angeboten wurde. Da haben wir aber endgültig Halt gemacht, das war zu viel des Guten.“ Die Zukunft In den drei Monaten, die Andrea van Teeffelen und Michael Florien in Bolivien waren, haben sie den Titicacasee und eine 12 000 km2 große Salzwüste (Salar de Uyuni) gesehen, sind mit dem Bus nach La Paz und nach Sucre gefahren und waren in der höchsten Stadt der Welt, Potsoi (4.070 m über NN). Doch auswandern möchten sie dennoch nicht und Andrea van Teeffelen fügt noch hinzu: „Ich bin da sehr heimatverbunden.“ Erstmal soll studiert werden, Holztechnik in Lemgo, alles Weitere wird sich schon ergeben. Ins Ausland aber wollen beide wieder, für eine Zeitlang, auch nach Südamerika, denn was sie während dieser Zeit gelernt und erlebt haben, das ist unvergleichlich. Und wer weiß, vielleicht probieren sie ja dann auch mal „das beste Stück“ des Bullen. Auf dem Markt in La Paz | Am Titicaca See | Abschied aus Bolivien von den neu gewonnenen Freunden 31 32 Karriere 8.883,85 km bis zum Praktikum „Holz ist freundlich“ Rikie Matsuyoshi, Praktikant aus Japan Für ein Jahr hat Rikie Matsuyoshi seiner Inselheimat Japan den Rücken gekehrt. Als Praktikant im Tischlerhandwerk möchte er nun mehr erfahren über die deutsche Eiche und was Restaurierung tatsächlich bedeutet. Dafür nimmt er einiges in Kauf: Sprachkurs, deutsche Betten und vor allem deutsche Musik. „Der Junge hat goldene Hände und vor allesm ein Gefühl für Holz.“ Rikie Matsuyoshi (31) hat es gewagt. Mit einem großen Koffer und 1000 Fragen ist er Ende März in seiner Heimat Kyoto (Japan) gestartet. Per Bahn, Flugzeug, Bus, Auto und zu Fuß hat er sein Ziel erreicht: die Tischlerei Spatzier in Wiesenburg. Für ein Jahr wird er hier in Brandenburg von Meister Spatzier und seinen beiden Söhnen das kleine Einmaleins des Tischlerhandwerks erlernen und in die Geheimnisse der Restaurierung eingeweiht. Die besten Voraussetzungen besitzt Rikie bereits. „In Japan habe ich den Beruf des Zimmerers erlernt und danach mein Architekturstudium abgeschlossen. Jetzt bin ich dankbar, dass ich hier die Möglichkeit habe, mehr über die Holzbearbeitung zu lernen. Denn für mich gibt es keinen freundlicheren Baustoff.“ Die ersten Brocken Deutsch hat er sich im Rahmen eines dreimonatigen Vorbereitungskurses angeeignet. Am Tischlerdeutsch - von Ahle bis Zarge - arbeitet er noch. Musikalisch hat der sympathische Japantischler ‚Die Prinzen’ und ‚Wir sind Helden’ für sich entdeckt. „Ein Stil, den wir in meiner Heimat nicht kennen. Mir gefällt’s.“ Was Rikie ebenfalls schätzt, sind der frühe Feierabend, Urlaub und vor allem die Wochenenden. „In Japan haben wir das leider nicht. Der Arbeitstag fängt um kurz vor 6:00 Uhr morgens im Betrieb an und endet oft erst gegen 22:00 Uhr. Frei haben wir auch am Wochenende eher selten. Und Urlaub mit wegfahren und so, gibt’s bei uns nicht.“ Gewohnheiten, die der Praktikant aus Kyoto auch nur schwer ablegen kann. So berichtet sein Chef, Kurt Spatzier, dass Rikie sich nach Feierabend immer wieder in die Werkstatt verdrückt, um an seinen Stücken weiterzuarbeiten. „Der Junge hat goldene Hände und vor allem ein Gefühl für Holz. Ich finde es erstaunlich, wie er sich mit festem Willen, absoluter Ruhe und voller Begeisterung an die gestell33 34 Service ten Aufgaben macht.“ Ein Lob, auf das man echt stolz sein kann. Schließlich kommt es von dem Restaurierungsexperten Kurt Spatzier, den man regelmäßig im Schloss Charlottenburg antrifft, wenn mal wieder Türen oder Treppen überarbeitet werden müssen. Damit Rikie neben der Tischler- auch die Lebenswelt kennen lernt, wohnt er für sein Praktikumsjahr direkt mit den Spatziers unter einem Dach. „Das macht Vieles einfacher für mich. Woran ich mich allerdings nur schwer gewöhne, ist das Bett. Regelmäßig falle ich da raus. In Japan schläft man eben auf dem Boden.“, spricht der (fast) Tischler aus Japan und macht sich wieder an sein Praktikumsstück. Ein Stuhl steht diese Woche auf seinem Plan. Bleibt nur zu hoffen, dass zukünftig ‚Wir sind Helden’ auch in Japan erfolgreich sind und nicht die japanischen Arbeitszeiten hier in Deutschland. „Die Welt ist Kurt Spatzier, Dipl.-Ing. und Tischlermeister aus Wiesenburg, Brandenburg nicht für Maschinen gebaut“ Info: Die Tischlerei Spatzier wurde 1894 in Wiesenburg gegründet. Neben dem traditionsreichen Tischlerhandwerk ist sie vor allem für Denkmalpflege und Restaurierung weit über die Grenzen Brandenburgs bekannt. Hierfür sorgt Kurt Spatzier mit seinen beiden Söhnen Dirk und Jörg, ebenfalls Tischlermeister und Restauratoren, sowie weiteren 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Praktikanten und Lehrlinge sind Kurt Spatzier aber nicht nur aus Japan willkommen, auch Jugendliche aus der Umgebung finden bei den Spatziers ihren festen Platz. Wichtig dabei ist nur, dass die Voraussetzungen stimmen und einer der begehrten Plätze frei ist. Das Motto von Kurt Spatzier lautet: „Die Leidenschaft zum Tischlerhandwerk muss da sein. Es geht schließlich nicht um die Beherrschung von Maschinen, sondern um Ästhetik und Harmonie. Werkzeuge aller Art, ob mit digitaler Technologie von heute oder dem Charme von gestern, sind immer nur Hilfsmittel. Und damit sind sie nur so gut wie diejenigen, die sie einsetzen. Das Herz muss stimmen, den Rest kann man lernen.“ Mehr zum Tischlerreich-Spatzier unter www.tischlerei-spatzier.de. IMPRESSUM Info: Unterstützt wird der deutsch-japanische Austausch von der Nippon Carl Duisberg Gesellschaft in Tokyo. Sie berät, vermittelt Betriebe und hat hierfür ein gesondertes Handwerkerprogramm aufgelegt. Mehr dazu auf den deutschsprachigen Seiten unter www.ncdg.jp. Partner in Deutschland ist die InWEnt gGmbH mit Sitz in Köln und Internet-Auftritt unter www.inwent.org. Herausgeber: Deutscher Handwerkskammertag Mohrenstr. 20/21 10117 Berlin Redaktion: Westdeutscher Handwerkskammertag Sternwartstr. 27-29 40223 Düsseldorf Reiner Nolten (V.i.S.d.P.) Chefredakteur: Rolf Göbels Redakteure: Stefan Rensch, Christiane Knopp, Nina Multhoff Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe: Clemens Urbanek, Dr. Axel Fuhrmann, Carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Ulrike Wittenbrink, Andreas Fischer, Katja Früh Anzeigen & Vertrieb: for mat medienagentur + verlag gmbh 0211/55 80 255 [email protected] Gestaltung und Lithografie: for mat medienagentur + verlag gmbh Markus Kossack Druck: VVA Düsseldorf Auflage: 120.000 Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) Abonnement: Bezugsabo 10,75 Euro p. a. Erscheinung: sechsmal jährlich Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion. Papier: Recyclingpapier handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln: Der erste Eindruck zählt: Tipps für die richtige Bewerbungsmappe !! Wer im Sommer 2006 einen Ausbildungsplatz bekommen möchte, sollte schon jetzt mit den Bewerbungen beginnen. Besonders wichtig dabei: die äußere Form der Bewerbung. Ein guter Zeitpunkt für den Beginn der Bewerbungsphase ist ein Jahr vor dem Berufsstart. Viele Firmen kümmern sich schon jetzt um die Besetzung ihrer Ausbildungsstellen in 2006. Und damit die eigene Bewerbung auf den Schreibtischen der Chefs für positives Aufsehen und Interesse sorgt, ist es wichtig, neben dem aussagekräftigen Inhalt auch auf die äußere Form zu achten. Die Grundlagen Die Grundlagen jeder Bewerbung sind das persönliche Anschreiben an die Firma, der Lebenslauf mit einem aufgeklebten Passfoto, die letzten Zeugnisse und, sofern vorhanden, Referenzen. Genau in dieser Reihenfolge sollten die einzelnen Dokumente auch in die Bewerbungsmappe eingeheftet werden, das Anschreiben liegt lose obenauf. Ganz wichtig: Bitte keine Automatenfotos verwenden. Sie sind zwar preiswerter als ein Fotografenbild, zeigen einen aber selten von der besten Seite! Die äußere Form Eine Bewerbung ist die persönliche Visitenkarte und soll den Weg zum Vorstellungsgespräch ebnen. Ingo Schwarz, Personalchef einer großen Versicherung: „Eine ordentliche und sorgfältige Bewerbung wird immer eher und lieber gelesen, als eine lose Blattsammlung mit Eselsohren und Rechtschreibfehlern. Wer noch nicht einmal seine Bewerbungsmappe einwandfrei hinbekommt, wird es auch im Beruf sehr schwer haben. Daher rate ich allen Bewerbern, eine wirklich perfekte Mappe abzuliefern!“ Maßgeschneiderte Mappen Sucht man eine Ausbildungsstelle bei einer Bank oder einer Versicherung, so sollte man auf eine klassische und schlichte Bewerbung Wert legen: Meist verwendet man hier schwarze oder braune Mappen. Bewerbungen für kreative Ausbildungen z.B. bei Agenturen oder im Theater können ruhig mit einer persönlichen Note geschmückt werden. Hier darf man sich mit einer guten Idee sogar über übliche Regeln hinwegsetzen, um sich ein wenig von der Masse an Bewerbungen abzuheben. Die Kosten Bewerbungsmappen bekommt man in den unterschiedlichsten Ausführungen am besten im Schreibwarenhandel. Sie kosten je nach Material zwischen 1,- und 5,- Euro. Wer seine Bewerbung individuell gestalten möchte, kann zusätzlich ein eigenes Deckblatt entwerfen oder die Mappe in einem Copy-Shop binden lassen. Der Nachteil: das Binden kostet rund 3,- Euro pro Mappe und man kann diese nicht bei der nächsten Bewerbung wieder verwenden. www.ikk-spleens.de Der Versand Zu guter Letzt müssen die kompletten Bewerbungsunterlagen heil und unversehrt im Ausbildungsbetrieb ankommen. „Die Mappe mit den Bewerbungsunterlagen packt man am besten in einen großen Umschlag, der genug Platz bietet, so dass man sie nicht hineinpressen muss. Ideal ist ein mit Pappe verstärkter Umschlag, so kann die Mappe nicht knicken und kommt in einem einwandfreien Zustand in der Personalabteilung an.“, erklärt Ingo Schwarz. Der Versand erfolgt dann per Post - bitte unbedingt auf ausreichende Frankierung achten. Wer die Gelegenheit hat, kann seine Bewerbung auch direkt im zukünftigen Ausbildungsbetrieb abgeben. Ab dann heißt es abwarten und auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch hoffen. Mehr Infos zum Thema Bewerbung findest du auf unserer Internetseite www.ikk-spleens.de in der Rubrik jobs & more: Hier gibt es Vorlagen für ein Anschreiben, den Lebenslauf und viele weitere Gestaltungstipps. 35 36 Musik diane: „Das Beste!“ diane Weigmann sorgte als Sängerin und Gitarristin der legendären Lemonbabies für wahre Sternstunden in der Popmusik aus Deutschland und startet nun ihre Solokarriere. Natürlich mit Popmusik, natürlich mit brillanten Eigenkompositionen und natürlich mit deutschen Texten, die direkt aus ihrem Leben stammen. Das Ex-Lemonbaby, das uns mit ihrer DebütSolo-Single bereits DAS BESTE beschert hat und nun ihr Debüt-Album präsentiert (ET 5. Sept.) hat uns unsere Fragen gerne beantwortet … Auf ihrer neuen CD „diane“ entfaltet die junge Berlinerin ihr kompositorisches und textliches Können – und vor allem ihren unwiderstehlichen Charme …im Heft zu gewinnen auf Seite 37. Am 01./02. November 2005 können wir Diane auch live erleben: Auf Schalke Was ist für Dich das Wichtigste im Berufsleben und warum? Das Wichtigste beim Musikmachen ist die absolute kreative Entscheidungsfreiheit, welche mir glücklicherweise durch die ganzen letzten Jahre immer wie selbstverständlich hindurch gewährt wurde. Und der Kontakt und kreative Austausch mit anderen wundervollen Musikern, welche man als wirklich enge und gute Freunde bezeichnen kann. Das ist ein Privileg, welches man woanders außer beim Musikmachen oder in der Selbstständigkeit wohl so leicht nicht findet, und das genieße ich sehr! Was empfiehlst Du unseren Leserinnen und Lesern, die sich am Ende ihrer Schulzeit befinden und denen das Thema Berufswahl Kopfzerbrechen bereitet? Das ist eine sehr schwierige Frage, da ich mich dadurch, dass sich meine erste Band Lemonbabies bereits zu Schulzeiten formiert hat, mich dieser Frage nie stellen brauchte. Nach dem Abi war klar, ich würde natürlich weiterhin Musik machen. Wichtig ist, herauszufinden, wo wirklich und ernsthaft die eigenen Stärken und Interessen liegen und sich umzuschauen und zu erkundigen, WAS es an Jobs und Berufszweigen in diesen Bereichen geben könnte. Hat man ein genaues Ziel vor Augen, lässt es sich mit Sicherheit ein wenig leichter darauf hinarbeiten, als ohne... Aber dennoch glaube ich, dass es einfach wirklich eine der schwierigsten Fragen überhaupt ist, die man sich in einem doch noch recht jungen Leben stellen kann und muss.... Welche Notiz wirst Du heute voraussichtlich in Dein Tagebuch eintragen? Heute ist es bestätigt worden: Mein absoluter Musikheld neben Elvis Costello, nämlich PAUL WELLER, wird in Deutschland auf Tour gehen, und ich (es ist nicht zu fassen, denn ich verehre ihn dermaßen) darf ihn dabei supporten! Ich bin ein Glückskeks hoch zehn. Meine zweite Leidenschaft ist ... ... auch die Musik - in allen Facetten. Hören, machen, ansehen, fühlen. An jedem neuen Tag (versuche ich) ... ...das Beste auch an den nicht so tollen Sachen herauszufiltern und mit einem guten Gefühl schlafen zu gehen .... und dankbar zu sein, für all die positiven Dinge, die einem tagtäglich so begegnen, welche man gern auch mal als viel zu selbstverständlich nimmt. Die Farbe meines Lebens ... regenbogenbunt: an dunklen Tagen blauviolett, denn gelb und rot strahlen nur so warm, wenn es die anderen Farben auch gibt. So isset! www.diane-weigmann.de www.warnermusic.de Mitmachen und gewinnen! je 3 x POLYGLOTT GO! Ägypten | Australien | Kuba | Südafrika (bitte gewünschtes Ziel angeben) POLYGLOTT GO! 5 CD´s diane das album Mit Taucherflossen und Sonnenschirm Vier neue Polyglott go! Reiseführer begleiten Strand- und Aktivurlauber rund um die Welt … 5 x GU - Vorstellungsgespräche Alles, von der Vor- bis zur Nachbereitung eines Vorstellungsgespräches findet im Hosentaschenformat Platz. (Beschreibung auf Seite 27) Ägypten, Australien, Kuba und Südafrika heißen die vier neuen Ziele, auf die die ReiseführerReihe Polyglott go! Lust macht – unter anderem mit Tipps zu tollen Stränden, Funsport, Kreativkursen und Shoppingmöglichkeiten. Die handlichen Bände sind mit ihrem flexiblen Kunststoffeinband auf einen aktiven Urlaub ausgerichtet und überstehen Strandtage wie Trekking-Touren gleichermaßen. Noch mehr Farbe ins Programm bringen die vielen Infos zu Land & Leuten, Essen & Trinken, Kunst & Kultur. Ein Atlas-Teil und mit dem Text verlinkte Karten führen sicher durch den Urlaub, ein MiniDolmetscher sorgt für gute Kontakte vor Ort. Mehr erleben auf Reisen? Go! www.polyglott.de Fragen beantworten, Zahlen addieren und die Lösung an: Redaktion handfest, Niederkasseler Str. 61, 40547 Düsseldorf, per E-Mail an [email protected] Einsendeschluss ist der 10. November 2005. Auch in der E-Mail stets die Anschrift angeben. Gewinne lassen sich nicht an eine E-Mail-Adresse schicken! Fotografen arbeiten mit ... Hand und Fuß (158) | Raum und Zeit (444) | Licht und Schatten (234) Die Entfernung von Wiesenburg (Brandenburg) nach Kyoto (Japan) beträgt ... 8.838,85 km (333) | 8.883,85 km (187) | 8.888.35 km (215) Die Landessprache von Bolivien ist ... portugiesisch (624) | spanisch (285) | esperanto (347) Gewinner aus 4/2005 24 Top Trumps – „Harry Potter und der Gefangene von Askaban!“ | A. Falk | H. Zinn | B. Krüsmann | R. Yenditshi | C. Genenger | T. Breuer | F. Seibold | B. Wicht | A. Schölzel | J. Kistler | L. Thelen | B. Gebauer | D. Backus | S. Heinrichs | T. Thürlings | K. Huff | C. Kron | C. Hermsmeier | D. Nientimp | 5x2 Tickets YOU | L. Schröder | M. Küpper | B. Reineke | G. Blunk | A. Breitgoff | 3 CDs momentan | H. Ueberberg | S. Trappen | B. Kranzmann | 3 LPs momentan | T. Menemenlioglu | J. Müller | J. Klier | 5 Testtrainer für Ausbildungsplatzsuchende | D. Oberbossel | K. Leugner | P. Conen | S. Röken | K. Weinrich | 3 So finde ich meinen Ausbildungsplatz | M. Hellberg | M. Springer | L. Nikulski | 3 Die 100 wichtigsten Tipps für Ausbildungsplatzsuchende | J. Schildmann | S. Dreps | M. Penderock | 10 T-Shirts von Capone | U. Hutten | K. Trappen | N. Oberhäuser | E. Harböck | S. Aßmuth | M. Drusell | R. Mandel | R. Mestekemper | S. Müller | C. Block 4 T-Shirts von momentan | R. Rungger | Y. Koster | K. Kneist | P. Ruhfus 37 38 Vorschau Starke Strömung Elektroniker/in Energie- und Gebäudetechnik Automatisierungstechnik Informations- und Telekommunikationstechnik Systemelektroniker/in Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik Informationselektroniker/in Bürosystemtechnik Geräte- und Systemtechnik Bei Berufsunfähigkeit kann man sich auf unseren Job garantiert verlassen. Gut zu wissen: Es ist unser Job, Sie vor den finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit zu schützen. Denn die Berufsunfähigkeitsversicherung der SIGNAL IDUNA gibt Ihnen genau die Sicherheit, die Sie verdienen. 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