DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER FIEGE TEXTILLOGISTIK
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DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER FIEGE TEXTILLOGISTIK
LOGO DAS FIEGE MAGAZIN DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER FIEGE TEXTILLOGISTIK GRUNDSTEINLEGUNG FÜR EIN NEUES LOGISTIKZENTRUM FÜR ESPRIT NR. 74 I 2010 LOGO 2 · Inhalt I Titel 8-13 Deutliche Verstärkung der Fiege Textillogistik Evolutiontour in Greven I Editorial In eigener Sache: Neue Fiege Organisationsstruktur I Interview „Ein starkes Unternehmen mit hohem Anspruch“ Grundsteinlegung für das Esprit DC Europe 3 4-5 I News 6-7 · Konstruktive und positive Gespräche · Alternativer Postdienstleister in Tschechien · Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt · Tag der Logistik in Mönchengladbach · Impressum I Pressespiegel 14-15 Interview der F.A.Z. mit Dr. Hugo Fiege I Special Multi-Channel-Logistik 16-17 I Special 18-20 Das Servicemanagement der Zukunft I Projekte Neues Aufgabenfeld in der Industrielogistik 21 I Porträt 22-23 Auf allen Feldern der Welt zu Hause I Studie 24-27 Fiege überzeugt italienische Kunden I International Sicherheit und Verlässlichkeit stehen an erster Stelle 28 I Projekte 29 Reifenlogistik mit positiver Entwicklung Kooperation mit Claas I Projekte 30-31 Gesetzesnovelle als Herausforderung I Special 32-34 Den Schwächsten der Gesellschaft wirksam helfen I Report Kluge Ideen schnell umgesetzt 35 I Projekte 36-37 Perfekte Zusammenarbeit bei großer Herausforderung I News 38 · Präsenz auf dem Logistics Forum Duisburg · Benefizkonzert für ein rumänisches Kinderheim I Social Responsibility Die Entwicklung des Lebens in zwei Containern 39 LOGO Editorial · 3 In eigener Sache: Neue Fiege Organisationsstruktur Dr. Hugo Fiege Dr. Stefan Kurrle Stellv. CEO Heinz Fiege CEO EXTENDED BOARD BOARD CEO Thomas Knopf CEO Schweiz + Far East Alfred Messink Jens Fiege CFO CEO GER West + South Stefano Vincinelli Michael Müller CEO Southern Europe + CEO Germany North + NW Europe Eastern Europe Peter Scherbel Felix Fiege CEO Media + Germany East CEO Engineering Vorstands- und Funktionsbereiche Die Steigerung unserer internen Effizienz, die Entwicklung unserer Bestandskunden und das Gewinnen von Neukunden – das sind die drei großen Themenbereiche, die im Management der Fiege Gruppe intensiv diskutiert wurden. Für sie wurden Lösungen erarbeitet und diese in praktische und schnell nutzbare Pläne eingefügt: Das „Programm 2011 – Effizienz, Bestandskunden, Neukunden“, von den Top-Führungskräften entworfen und getragen, wird unterstützt durch eine neue schlanke und effiziente Organisationsstruktur des Unternehmens. Wichtigster Punkt der jetzt erfolgten Umstrukturierung ist der Eintritt von Dr. Stefan Kurrle als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in die oberste Führungsspitze, das Board des Unternehmens, das von Dr. Hugo Fiege und Heinz Fiege als Vorstandsvorsitzende, Jens Fiege und Alfred Messink gebildet wird. Dr. Kurrle, ausgewiesener Experte der Kontraktlogistik, besitzt langjährige Branchenerfahrung und eine bewiesene Managementkompetenz. Er verantwortet alle operativen Bereiche. Alfred Messink, zuständig für Fi- nanzen/Controlling, berichtet weiterhin direkt an Dr. Hugo Fiege. Das operative Geschäft wird in fünf Regionen unterteilt, die in der Funktion des CEO geführt werden: Jens Fiege, Germany West + South, Thomas Knopf, Schweiz + Far East, Stefano Vincinelli, Southern Europe + Eastern Europe, Michael Müller, Germany North + North West Europe, Peter Scherbel, Media + Germany East. Den Vertrieb führt weiterhin Felix Fiege in der Funktion des CEO Engineering. Sie alle berichten an Dr. Stefan Kurrle. LOGO 4 · Interview „Ein starkes Unternehmen mit hohem Anspruch“ Dr. Stefan Kurrle im Gespräch über Entwicklung und Herausforderung Dr. Stefan Kurrle ist im Februar 2010 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in die oberste Führungsspitze der Fiege Gruppe eingetreten. Mit ihm zusammen wurde die Neustrukturierung des Unternehmens in die Wege geleitet, seine langjährige Branchenerfahrung als Kontraktlogistikexperte und seine Managementerfahrung stellen für die Zukunft von Fiege die Zeichen auf positiv. Nach den ersten rund 100 Tagen im Board der Fiege Gruppe sprach die Redaktion der LOGO mit Dr. Kurrle über die anstehenden Entwicklungen und Herausforderungen im Unternehmen. LOGO: Herr Dr. Kurrle, Sie sind seit 1. Februar dieses Jahres stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Fiege. Aus Ihrer Zeit als CEO der Kontraktlogistiksparte von DHL Central Europe bringen Sie viel Branchen- und Managementerfahrung in unser Unternehmen mit. Wo liegt für Sie die Herausforderung in einem Wechsel von einem börsennotierten Konzern zu einem inhabergeführten Unternehmen? Dr. Kurrle: Zunächst einmal möchte ich sagen, dass ich mich über den Wechsel zu Fiege sehr freue. Mein Eindruck nach den ersten vier Monaten: Fiege ist ein starkes Unternehmen mit hohem Anspruch an sich selbst und an die Qualität seiner Arbeit. Das ist eine hervorragende Ausgangslage, um im Wettbewerb der Dienstleister eine Führungsrolle vor allem in Punkto Qualität spielen zu können. Einer unserer wichtigsten Vorteile gegenüber börsennotierten Konzernen ist nicht nur die Schnelligkeit, mit der wir voran gehen und Entscheidungen treffen können, sondern auch der direkte persönliche Zugang, den unsere Kunden über ihre Ansprechpartner, meine Vorstandskollegen und natürlich auch über unsere Inhaber zu ihrem Logistikdienstleister haben. Und gerade diese Kombination aus Qualität und persönlichem Zugang ist ein starkes Versprechen an unsere Kunden – das fordert nicht nur mich, sondern das ganze Unternehmen ständig heraus. LOGO: Was macht für Sie den besonderen Reiz an Kontraktlogistik aus? Und welche Entwicklung erwarten Sie hier in den kommenden Jahren sowohl bei unseren Kunden als auch bei Dienstleistern wie Fiege? Dr. Kurrle: Der besondere Reiz der Kontraktlogistik ist für mich, dass wir mit unseren Produkten in einer Vielzahl von Branchen einen deutlichen Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden leisten können. Dabei kann man oft „best practices“ aus einer Branche auf eine andere übertragen. Dies ist auch der Anspruch an uns als Dienstleister. Wir müssen für unseren Kunden auch Know-howPool sein. LOGO: Welche Themen werden Sie als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in den nächsten Wo- LOGO Interview · 5 chen und Monaten bei Fiege vorantreiben? Dr. Kurrle: Anfang Mai hat sich das Top-Management von Fiege gemeinsam drei wichtige, schon mittelfristig zu erreichende Ziele gegeben. Diese drei Themenfelder, die wir als „Programm 2011“ gebündelt haben, will ich vorantreiben. Zum Ersten wollen wir unsere internen Strukturen und Abläufe, dort wo es geht, noch effizienter gestalten. Dies ist kein Selbstzweck, sondern führt dazu, dass wir unseren Kunden eine noch bessere Dienstleistung anbieten können. Die Neuorganisation unserer Vorstands- und Funktionsbereiche ist dazu ein erster wichtiger Schritt gewesen. Zum Zweiten wollen wir uns noch intensiver um unsere Bestandskunden kümmern. Diese beständig logistisch weiterzuentwickeln muss un- ser Ziel sein. Und schließlich haben wir uns vorgenommen, noch mehr Neukunden für uns zu gewinnen. Hier setzen wir auch wieder auf die hohe Qualität unsere Mitarbeiter und Dienstleistungen. LOGO: Wie ist Fiege aus Ihrer Sicht für die aktuellen Herausforderungen aufgestellt? Dr. Kurrle: In der kurzen Zeit bei Fiege habe ich bereits viele Kunden, Mitarbeiter und Standorte kennengelernt. Wir haben tolle Kunden und sehr gut ausgebildete Mitarbeiter. Aus diesem Grund sehe ich uns auch sehr gut für aktuelle und zukünftige Aufgaben gerüstet. LOGO: Dürfen wir Sie, um Sie auch auf privater Ebene ein wenig kennenzulernen, nach Ihren Hobbys fragen? Dr. Kurrle: Ja, sehr gerne. Auch wenn die Zeit knapp ist, mein größtes „Hobby“ ist meine Familie. Wir reisen gerne zusammen, fahren im Sommer in die Sonne und im Winter in die Berge. Mit meinen Kindern Ski zu fahren ist immer wieder ein Erlebnis. Wir sind da alle sehr zügig unterwegs kann ich nur sagen. LOGO: Noch ein Schlusswort von Ihnen? Dr. Kurrle: Allen Kunden und Mitarbeitern möchte ich sagen: Meine Tür steht immer offen. Kommen Sie auf mich zu, wie ich auch auf Sie zukommen werde. Wir haben gemeinsam noch viel vor. Darauf freue ich mich! LOGO 6 · News Konstruktive und positive Gespräche Als eine sehr positive und konstruktive Zeit bezeichnete Dr. Hugo Fiege das halbe Jahr, in dem er interimsweise die Fiege-Region „Germany West“ leitete, in der alle größeren Standorte des Unternehmens im westlichen Teil Deutschlands zusammengefasst sind. „Ich habe mich sehr gefreut, nach vielen Jahren der Führung des Gesamtunternehmens wieder einmal direkten Einfluss auf das operative Geschäft nehmen zu können“, meinte Dr. Fiege beim abschließenden Regionalmeeting in Dortmund, bevor er den Vorsitz an seinen Neffen Jens Fiege abgab. Die Manager aller Regionen treffen sich in regelmäßigen Abständen an einem der zur jeweiligen Region gehörenden Standorte, um das tägliche operative Geschäft mit all seinen Facetten besprechen zu können. I m pr e s s u m Logo 74/Juni 2010 Das Fiege Magazin A n s ch r i f t : Redaktion Logo Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 Greven He r au sg eber : Fiege Stiftung & Co. KG Marketing & Communications Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 D-48268 Greven R e da k t i o n : Renate Schindler-Tiedemann Tel. 0 25 71-56 06 65 Fax 0 25 71-91 83 18 [email protected] Vor dem Mega Center Dortmund versammelten sich die verantwortlichen Niederlassungsleiter der Region „West Germany“ nach ihrer letzten gemeinsamen Sitzung mit Dr. Hugo Fiege (4.v.r.). s EW N P r o du k t i o n : Wietheger Druck Nordwalde Auszüge oder inhaltliche Wiedergaben aus diesem Heft sind nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung durch die Redaktion gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion widerspiegeln. Logo erscheint auch in englischer, italienischer und polnischer Sprache. Logo zu m D ow n l oad: www.fiege.de/pdf/logo/logo.pdf www.fiege.de/english/pdf/logo/logoe.pdf Alternativer Postdienstleister in Tschechien In Tschechien ist bis jetzt als einziger alternativer Anbieter die MediaPost der Gesellschaft Mediaservis unterwegs. Mit einem Netz von 8.500 Zustellern deckt sie das ganze Land ab. Die Zustellung erfolgt zweimal täglich von montags bis samstags – einen Tag mehr als bei der Staatspost. Traditionelle Produkte sind adressierte Zustellung abonnierter Zeitschriften, adressierte Mailings, Kuriersendungen und Werbeprospekte, ferner Einschreiben und Pakete bis 15 Kilogramm. Auch Post aus dem Ausland nimmt sie von Konsolidierern entgegen. 2009 stellte das Unternehmen 165 Millionen Sendungen zu. In Tschechien sind Direktmails bereits seit 2001 voll liberalisiert, auch Briefe über 50 Gramm dürfen befördert werden. Die vollständige Liberalisierung des Postmarktes wird 2013 stattfinden. Jetzt bietet MediaPost die kostenlose Abholung der gesamten Firmenpost zunächst in der Region Prag an. Briefe unter 50 Gramm übergibt sie an die staatliche Post, alle anderen stellt sie selbst zu. Mit moderner Technik sortiert sie alle Sendungen, auch ohne dass sie vorab aufbereitet wurden. Mehrheitseigner an Mediaservis ist mit 51 Prozent die zur Fiege Gruppe gehörende deutsche F-Log AG, die restlichen 49 Prozent halten die drei größten Zeitungsverlage Tschechiens. LOGO News · 7 Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt Kontraktlogistiker müssen künftig noch schneller und flexibler agieren – das war einer der Schlüsse der Podiumsdiskussion während der 8. Hamburger Logistiktage, zu der die LMS Logistik Management Service GmbH am 24. und 25. Februar eingeladen hatte. Michael Müller, Mitglied des erweiterten Vorstands der Fiege Gruppe, betonte ausdrücklich, dass Flexibilität und schnelle Reaktion, die Fiege als inhabergeführtes Unternehmen auszeichnet, in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnen, ebenso wichtig sei die Standortkonsolidierung von Single- zu Multi-User-Zentren, um Synergien zu nutzen. Dabei komme der Transparenz in der Supply Chain große Bedeutung zu, um Optimierungspotenziale sofort zu erkennen und beheben zu können. Um Konjunkturzyklen besser begegnen zu können, nutze Fiege den Branchenmix. So litt die FMCG-Branche weniger unter Volumenrückgängen als andere Branchen. s EW N Fiege sei bei der Umsetzung dieser Strategie auf einem guten Weg. Dass der Trend zum Outsourcing durch die Krise zwar verlangsamt jedoch generell ungebrochen sei, wurde von allen Teilnehmern bestätigt. Bei Fiege, so Müller, habe sich gezeigt, dass sich ins- besondere in Krisenzeiten die geografische Ausweitung der Beziehungen zu Bestandskunden verstärke, da zu diesen bereits ein Vertrauensverhältnis bestehe, „nur die Geschwindigkeit der Umsetzung bei Neukundenprojekten hat massiv nachgelassen.“ Während der Hamburger Logistiktage präsentierte sich die Fiege Gruppe mit einem eigenen Ausstellungsstand. Tag der Logistik in Mönchengladbach Der diesjährige Tag der Logistik in Mönchengladbach lockte rund 300 Besucher ins Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium der Stadt, die sich über die Vielfalt der Logistikbranche und deren Berufsfelder informierten. Mit dieser Veranstaltung beteiligte sich die Logistik-Initiative Mönchengladbach nach dem Auftakt im Jahr 2009 zum zweiten Mal mit großem Erfolg an diesem bundesweiten Aktionstag, der zeigte, welche Bedeutung die Logistik auch für die Vitusstadt hat. Unter dem Titel „Jobmaschine Logistik – mehr als Transport, Lagerung und Umschlag“ informierten Referenten verschiedener Unternehmen sowie der Hochschule Niederrhein in Vorträgen über ihre Tätigkeitsfelder. Darüber hinaus standen 14 Aussteller aus Wirtschaft, Bildung und weiteren Institutionen den Besuchern im Foyer der Schule Rede und Antwort – verbunden mit wertvollen Tipps, um Jugendlichen den beruflichen Einstieg in die Logis- tikbranche zu vereinfachen. Einer der Aussteller war die Fiege Gruppe, die durch den Bau des neuen Logistik Centers Esprit DC Europe für seinen Kunden Esprit zu einem großen Jobgeber in der Region Mönchengladbach wird. Dem entsprechend stellte Fiege die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen vor, speziell natürlich in Mönchengladbach, ein Thema, das insbesondere die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler interessierte. LOGO 8 · Titel Deutliche Verstärkung der Fiege Textillogistik Grundsteinlegung für ein neues Logistikzentrum für Esprit Als ein Projekt mit großer Signalwirkung für die Branche bezeichnete Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender der Fiege Stiftung & Co. KG, den Neubau eines Logistikzentrums in der traditionellen Textilhochburg Mönchengladbach, den der Logistikdienstleister aus Greven für seinen Kunden Esprit, eine der führenden internationalen Lifestyle Firmen, errichten und betreiben wird. Zur offiziellen Grundsteinlegung des neuen Esprit DC Europe (Distri- LOGO Titel · 9 bution Center Europe) am 30. April dieses Jahres war zusammen mit zahlreichen Gästen aus Politik und Wirtschaft auch Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben gekommen, deren Besuch Dr. Fiege als deutliches Zeichen für das hohe Potenzial der Logistik in NRW wertete, das auch von der Landesregierung erkannt und optimal unterstützt und entwickelt werde. „Mit diesem Projekt wird Deutschlands wichtigster Logistik - Felix Fiege, Ernst-Peter Vogel, Ministerin Christa Thoben und Jens Fiege mauerten den Grundstein ein. LOGO 10 · Titel Als Projekt mit Signalwirkung bezeichnete Dr. Hugo Fiege das DC Europe. standort Nordrhein-Westfalen weiter gestärkt und zeigt einmal mehr seine Innovationsfähigkeit. Dabei haben alle Beteiligten außerordentlichen Mut bewiesen. Fiege, die Union Investment Real Estate und Esprit werden hier mit Unterstützung der landeseigenen Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft NRW.Invest auf 50.000 Quadratmetern ein Logistikzentrum von überregionaler Bedeutung schaffen, in dem 520 Menschen Arbeit finden sollen. Mit anderen Worten: Von der erfolgrei- Ernst-Peter Vogel freute sich, in Fiege einen kompetenten Partner gefunden zu haben. chen Zusammenarbeit dieser drei Unternehmen werden wir alle, die Stadt, die Region und das Land profitieren“, sagte die Ministerin in ihrer Ansprache vor rund 130 Zuhörern. „Fiege ist ein Markenzeichen von Nordrhein-Westfalen!“ Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 60 Millionen Euro entsteht zurzeit im Gewerbegebiet „Regiopark“, das über hervorragende Anbindungen an die Verkehrsträger Straße, Schiene und Luft verfügt, ein Zentrum mit drei Hallenabschnitten in der ersten Ausbaustufe mit der Option auf Erweiterung von weiteren 60.000 Quadratmetern. Allein die aufwändige Informationstechnologie und Innenausstattung des neuen Zentrums für Lagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versand der Esprit-Produkte verschlingen rund 30 Millionen Euro. Eigentümerin der neuen Immobilie wird die Union Investment Real Estate GmbH, die diese für ihren of- LOGO Titel · 11 Fiege sei zum Markenzeichen Nordrhein-Westfalens geworden, sagte Ministerin Thoben in ihrer Ansprache. Norbert Bude lobte als Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach den hervorragenden Standort als Logistikzentrum. Kennzahlen zu Esprit Im Geschäftsjahr 2008/09 erzielte die Esprit Holdings Limited einen weltweiten Konzernumsatz von rund 3,1 Milliarden Euro (per 30.06.2009). Der Nettogewinn beläuft sich auf rund 428 Millionen Euro. Die Aktie der Esprit Holdings Limited ist an der Börse von Hongkong notiert und sowohl im Hang-Seng-Index als auch im MCSI-Index Hongkong und im FTSE AllWorld-Index for Hongkong enthalten. Der Konzern betreibt mehr als 830 direkt geführte Einzelhandelsgeschäfte weltweit und ver- treibt seine Produkte über mehr als 12.900 Wholesale-Standorte rund um den Globus. Das Unternehmen verfügt über 1,1 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche in über 40 Ländern (Stand: 12/2009). LOGO 12 · Titel Gemeinsam legten sie den Grundstein für das neue Logistikzentrum in Mönchengladbach: Norbert Bude, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Felix Fiege, Fiege Stiftung & Co. KG, Hans-Peter Vogel, Esprit Europe GmbH, Ministerin Christa Thoben, Jens Fiege, Fiege Stiftung & Co. KG, Oliver Kruse, Esprit Europe GmbH, und Alejandro Obermeyer, Union Invest (v.l.n.r.). fenen Immobilienfonds UniImmo Deutschland erworben hat. In der Endausbaustufe des Logistikkomplexes ist für das gesamte Hallendach eine Photovoltaikanlage geplant. Vom Entwurf über Planung und Ausfertigung einschließlich der Grundstücks- und Investorensuche bis zur schlüsselfertigen Erstellung liegt das Projekt in den Händen der Tochtergesellschaft Fiege Engineering. Zielsetzung dieses neuen Esprit LOGO Titel · 13 Rund 130 aufmerksame Gäste waren der Einladung zur Grundsteinlegung gefolgt. DC Europe ist die Versorgung der europäischen Kunden von Esprit mit Bekleidungsartikeln und Store-Material. Die logistischen Aufgaben sind die Vereinnahmung der Ware aus weltweiten Produktionen, kundengerechte Kommissionierung, Value Added Services und der Transport an die Verkaufsstellen in Deutschland und im europäischen Ausland. „Wir freuen uns in Fiege einen kompetenten Partner gefunden zu haben, der wie wir auf Innovation setzt und stetig mit der globalen Lifestylemarke Esprit wächst“, so ErnstPeter Vogel, Geschäftsführer Esprit Europe Services GmbH. „Gemeinsam sind wir gewachsen, gemeinsam werden wir wachsen!“ Das Esprit DC Europe Mönchengladbach stellt einen weiteren Meilenstein in der Fiege Textillogistik dar. „Mit der Entwicklung des hochmodernen und mit zahlreichen technischen Finessen ausgerüsteten Hallenkomplexes tragen wir als Dienstleister dem erfolgreichen und kontinuierlichen Wachstum der Marke Esprit Rechnung“, erklärte Dr. Hugo Fiege. Bereits seit zehn Jahren werden die Esprit-Produkte über das Fiege Mega Center in Ibbenbüren logistisch bearbeitet und versandt. Von Ibbenbüren aus, einem der wichtigsten Standorte der Fiege Fashionlogistik, werden auch nach Inbetriebnahme des neuen Zentrums weiterhin einige Bereiche der Logistik für Esprit organisiert. LOGO 14 · Pressespiegel Interview der F.A.Z. mit Dr. Hugo Fiege „Fiege sieht sich wieder auf festem Boden“ Nach einer schweren Krise hat der Logistikspezialist das Vertrauen der Banken zurückgewonnen. Jetzt steht die Renditesicherung an erster Stelle. Die rasche Expansion ist vorüber. Fiege ruft nach schweren Rückschlägen die neue Bescheidenheit aus. bü. GREVEN, 6. Mai. Trotz der Belastung durch eine gescheiterte Übernahme und die Wirtschaftskrise hat sich der westfälische Logistikspezialist Fiege wieder gefangen. Aber die Zeiten des raschen Wachstums, mit dem sich das Familienunternehmen in die europäische Logistik-Spitzengruppe vorgeschoben hat, sind vorüber. „Die Aufholjagd ist beendet. Wir müssen nicht länger Wachstumsweltmeister sein. Fiege funktioniert auch mit einem Umsatz von 1,45 Milliarden Euro hervorragend“, sagte Mitinhaber Hugo Fiege, der das Unternehmen zusammen mit seinem älteren Bruder Heinz leitet. Die Fiege Gruppe ist auf langfristig angelegte Logistiklösungen für Großkunden aus Industrie und Handel spezialisiert. Mit dem Warentransport, dem Betrieb von Lagerhäusern und Zusatzleistungen hatte sie 2008 in Europa und Asien noch 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet. Die Konjunkturflaute und die Schließung ertragsschwacher Geschäfte hinterließen zwar Spuren im Umsatz. Doch nach zwei verlustreichen Jahren hat das Unternehmen die Wende geschafft und die Banken wieder zu einer langfristigen Unternehmensfinanzierung bewegen können. „Die Verträge sind unter Dach und Fach, wir stehen auf festem Boden“, sagte Fiege. Um neues Vertrauen werbend, gibt das Familienunternehmen, das sich üblicherweise auf die Umsatzzahlen beschränkt, einen genaueren Einblick in die Ertragslage. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe im vorigen Jahr bei 60 Millionen Euro gelegen, und auch unter dem Strich habe Fiege wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Beim Ebitda habe man trotz der Umsatzeinbußen praktisch wieder den Stand von 2005 erreicht. Der harte Sanierungsund Sparkurs habe sich ausgezahlt. „Wir sind stolz darauf, im Jahr der größten Wirtschaftskrise einen deutlichen Gewinn ausweisen zu können“, sagte Fiege. Das Eigenkapital gab er mit rund 80 Millionen Euro an, was einer Eigenkapitalquote von 15 Prozent entspreche. Dauerhaft angestrebt würden mindestens 20 Prozent. „Deshalb liegt der Fokus in den kommenden Jahren auf der Eigenkapitalbildung. Gewinne bleiben im Unternehmen, größere Akquisitionen wird es erst einmal nicht mehr geben“, kündigte er an. Im Boom hat das 1873 gegründete Traditionsunternehmen schmerzhaft erfahren, dass gescheiterte Übernahmen keine Spezialität börsennotierter Konzerne sind. Der Kauf des Hamburger Speditionsunternehmens TTS hatte Fiege 2007 und 2008 in die Schieflage gebracht; als in der Wirtschaftsflaute dann auch noch die Mengen schrumpften, wähnte der eine oder andere Beobachter das Unternehmen schon am Rand der Pleite. „TTS hat uns zwei Jahre lang dreißig bis vierzig Millionen Euro gekostet. Fiege war nie akut gefährdet, aber es hätte nicht mehr lange so weitergehen dürfen“, beschreibt der Seniorchef die vielleicht schwierigste Phase der Unternehmensgeschichte. Die Grevener reagierten mit einer Radikalkur. Das Speditionsgeschäft für Dritte wurde komplett aufgegeben, ein Großteil der von TTS übernommenen Lastwagenflotte wieder verkauft. In der Verwaltung wurde eine komplette Managementebene gestrichen, etwa 1000 der zuvor 21 000 Mitarbeiter mussten das Unternehmen verlassen. Randaktivitäten wurden eingestellt und Kundenverträge aufgelöst, um das Geschäft auf die acht Kernbranchen Mode, Nahrungsmittel, Getränke, Healthcare, Reifen/Kraftfahrzeugersatzteile, Technik und Medien zu konzentrieren. LOGO Pressespiegel · 15 Dr. Hugo Fiege sprach mit Helmut Bünder von der Frankfurter Allgemeine Zeitung. „Wir wollen nicht die Größten sein, sondern die Besten“, sagt Hugo Fiege. Das Unternehmen sei finanzstark genug und so breit aufgestellt, dass es „überall in Europa kompetent um große Aufträge mitbieten kann“. Ziel sei es, sich in den Schwerpunktsegmenten als Marktführer zu positionieren und so die Rentabilität dauerhaft zu steigern. Dafür sei Fiege bereit, beim Umsatzwachstum zurückzustecken. „Der Gesamtmarkt wird rasch größer und bewegt sich zu unseren Gunsten. Aber wir selbst sind anspruchsvoller geworden und legen größeren Wert auf die Qualität der Kunden und die Nachhaltigkeit des Geschäfts“, sagte er. Die neue Zielvorgabe sei ein „moderates, ertragsorientiertes Wachstum“ in einem Korridor von jährlich 3 bis 5 Prozent. Während Branchenriesen wie DHL oder Schenker über ein großes eigenes Transportnetz verfügen, hat Fiege seine Flotte auf ein Mindestmaß zurückgestutzt. Transportleistungen werden zum größten Teil eingekauft, eigene Lastwagen in der Regel nur dann vorgehalten, wenn die Kunden besondere Anforderungen an die Fahrzeuge stellen. Den Vorteil sieht das Unternehmen darin, dass es seine Angebote unabhängig von der Auslastung eines eigenen Netzes gestalten kann. Rund 2500 Lastwagen seien jeden Tag im Auftrag von Fiege unterwegs. „Da auch in den kommenden Jahren keine Verknappung von Speditionskapazitäten zu erwarten ist, ist dies für die Kunden der eindeutig günstigere Weg. Im Gegensatz zu einigen Konkurrenten verstehen wir uns eben nicht in erster Linie als Transporteur, sondern als Systemspezialisten für die gesamte Lieferkette“, meinte Hugo Fiege. Wegen der hohen Anfangsinvestitionen in Lagerhallen, Informationstechnik und Personal sind die Kundenverträge meistens auf viele Jahre angelegt. Der Reifenhersteller Bridgestone etwa arbeitet schon seit mehr als zwanzig Jahren mit Fiege zusammen. Zu den neuen Großvorhaben gehören die Errichtung eines Logistikzentrums für das Modeunternehmen Esprit in Mönchengladbach und ein Standort in Portugal. Neue Wege beschreitet Fiege bei der Finanzierung solcher Großprojekte. Für den Bau der Esprit-Anlage, die rund 60 Millionen Euro kosten wird, hat man die Fondsgesellschaft Union Investment ins Boot geholt. Mit dem DekaFonds der Sparkassen seien Projekte im Umfang von 50 Millionen Euro in der Planung. Bei Fiege steht die fünfte Inhabergeneration in den Startlöchern. Zwei Söhne der beiden Senior-Chefs, Jens und Felix, bereiten sich in der Geschäftsführung auf die Nachfolge vor. LOGO 16 · Special Online Shop – Textil –, Consumer Electronics-, Drogerie- und Spielwarensegment Datei http://www.online-shop.de Bearbeiten Ansicht Favoriten Extras ? Multi-Channel-Logistik Chancen und Herausforderungen des Internethandels DEUTSCHLAND Fiege bewegt sich seit einigen Jahren erfolgreich im E-Commerce-Umfeld und hat bereits einige Kunden, wie aktuell MediaMarkt-Saturn in den Niederlanden und Österreich, mit Fulfilment-Lösungen implementieren können und weitet diesen Ansatz nun europaweit aus. Um diese Dienstleistungen für Kunden weiter entwickeln und optimieren zu können, baut Fiege hierzu einen eigenen E-Commerce-Bereich „Fiege eFulfilment" auf. Dieser bietet die komplette IT-Anbindung des Webshops an diverse ERP- und Kundensysteme sowie die Prozesse vom Bestelleingang über Kundenbetreuung, Versandabwicklung, Retourenbearbeitung und Zahlungsabwicklung bis hin zum Reporting, den Fiege-Kunden an. Immer mehr Unternehmen wenden sich den Neuen Medien zu und erschließen neben den bereits bestehenden Vertriebssparten einen ganz neuen Vertriebsweg über das Internet. Die Herausforderungen sind vielfältig: Der Kunde möchte genauso BENELUX POLEN schnell wie gewohnt die Produkte online finden können und sich gleichzeitig gut beraten fühlen, ohne einen wirklichen physischen Ansprechpartner zu haben. haltung und Versand sowie den komplementären Finanz- und Call-CenterServices reicht. Viele Unternehmen scheuten bisher aufgrund dieser Herausforderungen den Weg in das Onlinegeschäft. Aber insbesondere in der Wirtschaftskrise zeigt dieser Absatzkanal als einer der wenigen ein weiterhin stetiges Wachstum (vgl. BVH-Studie 2009). Auch übersteigt nun im Versandhandelsgeschäft mit 53,3 Prozent der Onlineabsatz prozentual die traditionellen Absatzkanäle. Vor diesem Hintergrund stellen sich jetzt viele Unternehmen der häufig recht lukrativen, aber komplexen Herausforderung des Aufbaus einer zusätzlichen Vertriebssparte, des Internetgeschäfts, auch „MultiChannel-Konzept“ genannt. Full-Service-Ansatz des Dienstleisters Viele Fulfilment-Dienstleister unterstützen ihre Kunden auf dem Weg in diese neue Welt. Hier bieten Logistikdienstleister wie die Fiege Gruppe den Unternehmen einen Full-Service-Ansatz, der von der Beratung, Konzeption und Implementierung der Website bis zur logistischen Betreuung des laufenden Betriebs vom Transport zur Lager- Auch die Herausforderungen in der Logistik sind in den letzten Jahren vielfach unterschätzt worden: Der traditionelle Offline- und der neue Online-Vertriebsweg wurden in der Vergangenheit oft als separate Absatzkanäle betrachtet, der Kunde wollte diese jedoch flexibel nutzen, z.B. Ware über das Internet kaufen und im Geschäft retournieren oder sich im Geschäft beraten lassen, aber die Ware gerne nach Hause geliefert bekommen. Um den neuen Absatzweg so lukrativ und flexibel wie möglich zu halten, bieten sich zentrale schlanke Logistikkonzepte an, die gemeinsam mit dem jeweiligen Unternehmen entwickelt werden. Attraktiv, dauerhaft und skalierbar Fiege verfolgt diesen Ansatz bereits erfolgreich mit Firmen aus dem Textil-, Consumer Electronics-, Drogerie- und Spielwarensegment und entwickelt seine Kompetenz gemeinsam mit seinen Kunden weiter. Die Interaktion zwischen Unternehmen und Dienstleister ist innerhalb dieses Vertriebswegs deshalb so wichtig, weil durch geplante Aktionen und MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHAN LOGO Special · 17 ITALIEN TSCHECHIEN SCHWEIZ stetige Kundenanalysen des Onlinegeschäfts die Warenbestände besser optimiert und gesteuert werden können, um sowohl für den Kunden als auch den jeweiligen Dienstleister ein attraktives dauerhaftes und vor allem skalierbares Konzept zu erarbeiten. nationalen Trend: Vorreiter sind die amerikanischen Unternehmen, und nach und nach weitet sich nun der Trend über England nach Westeuropa (Frankreich, die Benelux-Staaten und Deutschland) aus. wachsenden Internetkäuferschaft als gern gesehene Chance zu stellen gilt. Dazu trägt die europaweit immer günstigere und allgegenwärtige Möglichkeit der Internet-Nutzung auch über die zunehmende Verbreitung von Smartphones (Handys mit Mobile Commerce-Funktionen) bei. Hier gilt es vor allem die Herausforderungen einer optimalen IT-Schnittstelle zwischen dem Webshop und allen anzubindenden Systemen der Lagerverwaltung, bereits bestehenden ERP-Systemen und komplementären Systemen wie z.B. der Finanzabwicklung zu etablieren. Diese sollten auch eine gewisse Form der Business Intelligence beinhalten, um für das Unternehmen einen ständig transparenten und sich optimierenden Vertriebsweg aufzeigen zu können. Für viele Unternehmen ist dieser Punkt besonders interessant, da eine solche zeitgenaue und in allen Formen offene Transparenz der Absatzform und die hieraus resultierenden schnell zu realisierenden vertrieblichen Maßnahmen nur innerhalb des Onlinegeschäfts umzusetzen sind. Modular zu verändernde Konzepte Beim Multi-Channel-Konzept handelt es sich keineswegs um einen Fiege als international aufgestellter Logistikdienstleister begleitet international tätige Unternehmen auch bei diesem Schritt. Hier gilt es die kulturellen und sprachlichen Barrieren des Internetumfelds zu kennen und zu beachten: Eine unterschiedliche Form der Menüführung, des OnlineMarketings sowie unterschiedliche rechtliche und inhaltliche Angaben auf der Website können entscheidend zum Erfolg oder Misserfolg des Onlinegeschäfts beitragen. Trotzdem muss die Corporate Identity des Unternehmens sowie das Kaufgefühl des Kunden innerhalb aller Vertriebswege beibehalten werden, was standardisierte modular zu verändernde Konzepte erfordert. Im Onlinegeschäft spielt der Zeitaspekt eine signifikante Rolle: Unternehmen müssen schnell am Markt und Puls der Zeit sein. Dies stellt insbesondere aufgrund des stetig wachsenden Wettbewerbsumfelds im Onlinegeschäft die Unternehmen vor große Herausforderungen, denen es sich aber insbesondere aufgrund der Soziale Kommunikationsplattformen Immer mehr Unternehmen nutzen soziale Kommunikationsplattformen wie z.B. Facebook, MeinVz, Xing und ähnliche, um Trends und Meinungen im Internet über ihr Unternehmensumfeld und das zu vertreibende Sortiment kurzfristig zu erkennen und in ihre Vertriebskonzepte integrieren zu können. Viele Unternehmen haben das neue MultiChannel-Denken nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance begriffen und stellen sich aktiv dem immer schneller werdenden Wandel der Zeit. Als wichtiger und entscheidender Bestandteil des Multi-Channel-Konzepts ist der nun immer währende und spannende Informations- und Gedankenaustausch zwischen Kunde, Unternehmen und Dienstleister zur Gestaltung des optimalen Vertriebswegs der Zukunft zu sehen. NNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT LOGO 18 · Special Das Servicemanagement der Zukunft Lösungen und Remote Services auf der Liste von Managern weit oben von Prof. Tilo Böhmann ten zu einem Wachstum durch Dienstleistungen verhelfen können und welche Ansätze in der Zukunft wohl eher in ihrer Bedeutung abnehmen werden. Das Geschäftsmodell mit der stärksten positiven Wachstumserwartung ist Remote Services. Dienstleistungen sind zu einem der dynamischsten Sektoren in reifen wie auch in Entwicklungsmärkten geworden. Viele Unternehmen im Firmen- und Privatkundenbereich haben gelernt, welch entscheidende Bedeutung der Förderung von Dienstleistungen und Lösungsbündeln zukommt: Design, Verkauf und Bereitstellung von Dienstleistungen entwickeln sich zu einem wesentlichen Einflussfaktor von Erlösen, Margen und Wachstum industrieller Unternehmen. Das Verständnis der zugrunde liegenden Trends und Entwicklungen innerhalb dieses Bereichs ist somit ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen strategischen Planung aktueller Geschäftstätigkeiten in vielen Technologiebranchen. Die ISS International Business School of Service Management, Hamburg, hat in Zusammenarbeit mit dem Service-Verband „Association for Service Management, German Chapter“ eine Studie zum Thema Dienstleistungsmanagement der Zukunft durchgeführt, die einen Rundumblick über die Prioritäten führender Dienstleistungsunternehmen in Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft bietet. hilft bei der Aufdeckung und Bewertung zukünftiger Entwicklungen unter Dienstleistungsmanagern. In der Studie wurden Entscheidungsträger und Senior Service Experten führender Unternehmen aufgefordert, ihre Sicht zu kritischen Entwicklungen in diesem Bereich innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre zu umreißen. Zu diesem Zweck wurden sie gebeten, offene Fragen in eigenen Worten zu beantworten. Um ein weites Spektrum von Entwicklungstrends identifizieren zu können, nutzt die Studie einen explorativen Ansatz. Dieses Verfahren Die Studie befasst sich eingehend mit der Frage, welche Geschäftsmodelle und Dienstleistungsangebote Unternehmen am wahrscheinlichs- Ein weiterer hochangesehener Wachstumstreiber ist die Entwicklung integrierter Lösungsangebote, die sich aus einem Produkt und einer Dienstleistung zusammensetzen. Desweiteren wird Dienstleistungsrahmenverträgen, welche dem Kunden Kostentransparenz bei Dienstleistungen versprechen, ein positiver Einfluss auf das Unternehmenswachstum zugesprochen. Zustandsabhängige Wartungsdienstleistungen erhalten die gleiche Bewertung. Auffällig ist, dass eine Mehrheit der befragten Experten davon ausgeht, dass softwarebasierte sowie (teilweise) automatisierte Dienstleistungen einen besonders hohen Wachstumsbeitrag leisten werden. Die Bewertung des Wachstums ergibt eine herausfordernde Mischung. Während produktbezogene Dienstleistungen zeitweilig die Lösung schlechthin zu sein schienen, deutet die Studie auf eine fortschreitende und schnelle Entwicklung hin zum Angebot von Lösungen und integrierten Produkt- und Dienstleistungsbündeln hin. In dieser neuen Welt werden Dienstleistungen zur Schlüs- LOGO Special · 19 selkomponente im Angebotsspektrum eines Unternehmens. Daneben sind die Experten davon überzeugt, dass die Entwicklung von Fähigkeiten zur Erbringung von Remote Services für Dienstleistungsanbieter essentiell ist. Diese Fähigkeit muss zudem durch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und -angebote unterstützt werden. Ohne Veränderungen im Dienstleistungsangebot und Prozessoptimierungen werden Firmen kaum in der Lage sein, das volle Potenzial von Remote Services ausschöpfen zu können. Während Dienstleistungsgeschäftsmodelle lediglich einen Aspekt der Prioritäten für Dienstleistungsmanager abdecken, können die allgemeinen Ergebnisse in fünf breiter angelegten Dienstleistungstrends zusammengefasst werden. Prozesspartner werden Über alle Fragen hinweg findet die Studie starke Hinweise für eine zunehmende Integration von Dienstleistungsunternehmen in die Wertschöpfungskette der Kunden. Erfolgreiche Dienstleistungen müssen ihren Wert darstellen können, indem sie die KPIs (Key Performance Indicator) der Geschäftsprozesse beim Kunden verbessern. Für viele Dienstleistungsunternehmen stellt diese Entwicklung einen erheblichen Wandel dar. Eine solche durch Geschäftsprozesse getriebene und prozesszentrierte Vorgehensweise in Bezug auf Bedarfsanalyse, Umsatz und Ausführung verlangt von Unternehmen, dass sie ihre grundlegenden Fähigkeiten, Prozesse und Systeme auf den neuesten Stand bringen. Den schlauen Käufer binden Zugleich verlangen nicht alle Kunden höchst einmalige, kundenspezifische Lösungen. Die Studie zeigt, dass Kunden, die sich mit Dienstleistungen auskennen, überaus unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln. Während Partnerschaften und Lösungen oberste Priorität haben, geben viele Dienstleister zu, dass (auch) sie ihre Fähigkeit stärken müssen, kostenbewusste, schlaue Käufer zu bedienen. Paket- oder Komplettlösungen und Dienste werden als Schlüssel in der Verteidigung oder dem Zugewinn hochprofitabler Kernmärkte für Dienstleistungen gesehen, die von Dritt-Anbietern von Ersatzteilen und produktbezogenen Dienstleistungen umkämpft werden. Das Potenzial von Remote Services stärken Die Priorität, die sich in der Studie am deutlichsten abzeichnet, ist die Transformation von Dienstleistungsunternehmen durch Remote Services. Die Befragten sehen Remote Services nicht nur als Transformationstreiber in Bezug auf die Dienstleistungserbringung, sondern auch als treibende Kraft für einen Wandel der Service-Geschäftsmodelle. Dies signalisiert ein zunehmendes Bewusstsein für das Geschäftspotenzial Tilo Böhmann ist Professor für Service Management, Leiter der Service Ma- nagement Forschungsgruppe und De- kan des MBA Service Management Programms an der ISS International Business School of Service Manage- ment in Hamburg. Seine Forschungs- schwerpunkte liegen in den Bereichen Entwicklung neuer Dienstleistun- gen/Service Engineering, hybride Wert- schöpfung (Integration Produkt und Dienstleistung), strategisches Informationsmanagement und IT Service Ma- nagement. von Dienstleistungstechnologien. Hiermit, ebenso wie mit anderen technologiebasierten Punkten wie der Vertrieb von Maschine-zu-Maschine-Dienstleistungen, macht die Studie deutlich, dass technologiebasiertes Reengineering von Dienstleistungen oberste Priorität für Dienstleistungsmanager haben sollte. Aufbau von Service Business Fähigkeiten Eine überraschende Anzahl von Punkten in der Studie reflektiert jedoch die kontinuierlichen Bemühungen, die geschäftlichen Fähigkeiten der Dienstleistungsunternehmen aufzubauen und zu verbessern. Deutlich LOGO 20 · Special Servicegeschäftsmodell Schrumpfung (Auswahl) Fehlerbehebungsdienst vor Ort Wachstum Remote services Lösungen Service-Rahmenverträge Wartungsdienst auf der Grundlage von Konditionen ISS International Business School of Service Management Die ISS ist eine staatlich anerkannte, private Hamburger Hochschule. Sie fördert die Service-Exzellenz durch berufsbegleitende Bachelor- und Masterstudiengänge, Forschung, Beratung und firmenspezifische Weiterbildungsprogramme. Das nächste Bachelor-Pro- gramm Service Management startet am 25. Juni 2010, die vierte MBA Class Service Management für Postgraduierte startet im Januar 2011. "Service First" – Dienstleistungen zum Erfolgsfaktor für Unternehmen zu machen, ist die Philosophie der ISS. www.iss-hamburg.de Service-Märkte: Wachstumstreiber Wandel vom reaktiven zum proaktiven Dienstleistungsunternehmen sowie systematischer Verkauf und Marketing der Dienste Produktpaket-Dienste und standardisierte Lösungspakete Holistische Lösungsangebote welche Produkte und Dienstleistungen bündeln Konsequente Ausrichtung der Dienstleistungen auf Wertschöpfungsprozesse der Kunden wird dies in der großen Bedeutung, die viele Befragte nach wie vor beispielsweise der Entwicklung von Unternehmen im Dienstleistungsvertrieb oder der Zunahme der Kundenorientierung professioneller Dienstleister beimessen. Der Wandel von reaktiven, Technologie-zentrierten Unternehmen im Kundenservice hin zu marktorientierten Dienstleistungsorganisationen scheint bei vielen Firmen mehr Zeit und Mühen in Anspruch zu nehmen, als die meisten Branchenanalysten uns Glauben machen wollen. Dienstleister, die in dieser Transformation Fortschritte gemacht haben, können neue Ziele angehen, wie zum Beispiel die Etablierung eines Innovationsmanagements für Dienstleistungen und integrierte Lösungen aus Produkten und Dienstleistungen. Ausrichten einer Service-orientierten Unternehmensführung Alle oben aufgeführten Punkte implizieren, dass viele Firmen weiterhin ihre Service-Fähigkeiten optimieren und – gleichermaßen wichtig – die organisatorische Struktur für ihre Service-Bereiche verbessern. Die zunehmende Integration von Produkten und Dienstleistungen als Bestandteile von Lösungen bedarf einer genauen Abstimmung zwischen den Produkt- und Servicebereichen eines Unternehmens. In ähnlicher Weise ist auch die wachsende Abhängigkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien für innovative Dienstleistungen ein wirksamer Motor, um die gegenwärtige Positionierung der Serviceeinheiten untereinander und der IT-Organisation auf den Prüfstand zu stellen. Die Weiterentwicklung von Entscheidungsbefugnissen und Anreizsystemen für die Serviceorganisation als Teil der Wertschöpfungskette eines Unternehmens sollte folglich andauernde hohe Priorität bei Dienstleistungsmanager erhalten. LOGO Projekte · 21 Neues Aufgabenfeld in der Industrielogistik Claas übergibt Logistik der Dieselmotoren an Fiege Mit dem weltweit bekannten Hersteller von Erntemaschinen, Claas Selbstfahrende Erntemaschinen GmbH aus Harsewinkel, hat Fiege einen Vertrag zur langfristigen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der sequenziellen Belieferung für komplexe Baugruppen unterzeichnet. Ab Mitte dieses Jahres werden spezielle Motorbaureihen/Dieselmotore von Claas am Fiege Standort in Greven-Reckenfeld umgeschlagen und teilweise veredelt. Neben der Lagerung gehören der Inbound-Transport, die Sequenz-genaue Belieferung der Produktion in Harsewinkel und die Rücknahme der speziellen Gestelle der Produkte zum Aufgabenbereich von Fiege. Der Bereich der Veredelung erstreckt sich über die Kennzeichnung, Motorsequenzierung und -isolierung bis zum Anund Abbau von Peripherieteilen. keiten, die durch die erfahrenden Mitarbeiter von Fiege tec durchgeführt werden. „Wir freuen uns, diesen verantwortungsvollen Auftrag erhalten zu haben und sind sicher, die Herausforderung in der Industrielogistik für unseren Kunden erfolgreich zu meis tern“, erklärt Jens Fiege, Vorstand der Fiege Stiftung & Co. KG. Mit der Übernahme dieses Geschäftes erweitert und verstärkt die Fiege Gruppe um ein erhebliches Maß ihre Rolle in der Industrielogistik, insbesondere durch die Veredelungstätig- Auch die Firma Claas bewertet die Auftragsvergabe positiv und zeigt sich optimistisch hinsichtlich der weiteren Zusammenarbeit: „Fiege konnte sich gegenüber der zahlreich vertretenen Konkurrenz durchsetzen und die umfangreichen, von Claas gestellten Anforderungen am besten erfüllen. Die Vertragsunterzeichnung bildet den Abschluss einer mehrmonatig andauernden Ausschreibung und zugleich den Beginn einer langfristigen erfolgreichen Geschäftsbeziehung zweier westfälischer Unternehmen mit langjähriger Tradition“, betont Roland Pollmeyer, Leiter Einkauf Systemtechnik bei Claas. LOGO 22 · Porträt Auf allen Feldern der Welt zu Hause Claas ist einer der führenden Hersteller von Agrarmaschinen Ob die Erntezeit des Weizens in Frankreich oder in der Ukraine begonnen hat oder die Zeit für die Verarbeitung von Stroh und Grünpflanzen in Chile wie in den USA gekommen ist, ob das Zuckerrohr in Zimbabwe oder Brasilien geschnitten oder Reis in Indien oder Taiwan geerntet werden muss: Auf allen Feldern der Welt sind die Agrarmaschinen von Claas zu finden. Denn Claas ist einer der führenden Hersteller von Agrarmaschinen auf der Erde. Etwa 40 Prozent der in Europa verkauften Mähdrescher stammen aus dem Unternehmen mit Hauptsitz im westfälischen Harsewinkel. Die Weltmarktführerschaft besitzt Claas mit seiner zweiten großen Produktgruppe, den Feldhäckslern. 14 Produktionsstandorte weltweit Gegründet wurde das Unternehmen mit langer Tradition von August Claas 1913 in Clarholz/Westfalen. 1919 fand die Übersiedlung nach Harsewinkel, bis heute der Stammsitz des Unternehmens, statt. Und bereits 1930 wurde mit der Entwicklung des ersten Mähdreschers, der sechs Jahre später auf den Markt kam, begonnen. Heute liegt die Unternehmensgruppe auf einem der Spitzenplätze in weltweiter Agrartechnik, die in sieben deutschen und sieben weiteren Standorten in Frankreich, Ungarn, Russland, den USA und Indien produziert, auch mit landwirtschaftlichen Pressen und Grünland-Erntemaschinen. Zur Produktpalette gehören ferner moderne System-, Transport- und Zugfahrzeuge, sowie neueste landwirtschaftliche Informationstechnologie. Claas Produktionsstätten für Industrie- und Fertigungstechnik liefern Komponenten oder Anlagen für den Bedarf der Gruppe, wie auch für die Automobil- oder Luftfahrtindustrie rund um den Globus. Werk in Südrussland – für Mähdrescher und Traktoren Um den Absatz von Claas Maschinen in Osteuropa und vor allem in der Russischen Föderation abzusichern, investierte das Unternehmen im südrussischen Krasnodar etwa 20 Millionen Euro in den Bau eines Mähdrescherwerkes. Am Jahresanfang 2008 startete im Claas Werk in Kradsnodar auch die Produktion von Traktoren. Für die Zukunft plant Claas, im Rahmen von Ausbauplänen weiter in das Werk zu investieren und die Produktion nochmals erheblich auszuweiten. Seit Jahren engagiert sich Claas – gestützt auf sein sehr gut entwickeltes Service- und Vertriebsnetz – erfolgreich in den Märkten der GUS, insbesondere in der Russischen Föderation. Mit der Investitionsentscheidung kam Claas dem Kundenwunsch nach, hochwertige und innovative Erntetechnik lokal zu produzieren. Damit war Claas als ers- LOGO Porträt · 23 ter westlicher Landtechnikhersteller mit einer eigenen Fertigung in Russland präsent. Die Claas Gruppe hat in den letzten 15 Jahren eine außerordentliche Wachstumsphase erlebt. Der Umsatz erhöhte sich von etwa 500 Millionen Euro Anfang der 1990er Jahre auf jetzt rund 2,9 Milliarden Euro. Claas beschäftigt 9.500 Mitarbeiter weltweit, etwa 70 Prozent der Produkte vertreibt das Unternehmen außerhalb Deutschlands. Agrarmaschinenproduktion in aller Welt Ende der 90er Jahre entstand eine neue Fabrik für Mähdrescher in Omaha im US-Bundestaat Nebraska. Claas hat hier auf ehemaligem Farmland in der Nähe des Missouri eine Produktionsstätte für die LEXION Mähdrescher aufgebaut. Die Produktion liegt inmitten der größten Getreideanbaugebiete der USA. Einen großen Wachstumssprung machte die Claas Gruppe im Frühjahr 2003. Durch die Übernahme des französischen Traktorenproduzenten Renault Agriculture, die 2008 abgeschlossen wurde, besitzt Claas nun eine Palette von modernen Traktoren im Vertriebsprogramm. Ferner wuchs seinerzeit das Unternehmen um über 600 Millionen Euro Umsatz und rund 2.000 Mitarbeiter. Claas hat 2008 im Norden von Indien, im Bundesstaat Punjab, ein neues Mähdrescher-Werk eröffnet. Diese Mähdrescher, die auf Gummiraupen fahren, wurden speziell für die feuchten Böden in Reisanbaugebieten entwickelt. Märkte für die Maschinen liegen außer in Indien auch in Südkorea, Taiwan und Japan. Claas führt bereits seit 2002 eine Mähdrescher-Fabrik in Faridabad unweit der indischen Hauptstadt Delhi. Das hohe Bevölkerungswachstum und die starke Position als Agrarland machen Indien zu einem wichtigen und schnell expandierenden Markt für Landmaschinen. LOGO 24 · Studie Fiege überzeugt italienische Kunden Zuverlässiger Partner gesucht – das wollen Kontraktlogistikkunden von Dr. Georg Tacke und Dr. Danilo Zatta Die Autoren beschreiben im folgenden Beitrag die Auswahlkriterien für die Vergabe von Aufträgen im Bereich Kontraktlogistik aus Sicht italienischer Kunden. Das Logistikzentrum der Fiege Gruppe in Rom-Collefero. LOGO Studie · 25 Die Auswahl eines Logistikdienstleisters, der den Bedürfnissen der Kunden gerecht wird, ist sowohl eine strategisch wichtige wie auch schwierige Entscheidung. Eine Studie von Simon-Kucher & Partners Strategy & Marketing Consultants, einem weltweit auch im Bereich der Logistik tätigen Beratungsunternehmen, hat die relevantesten Kundenentscheidungskriterien identifiziert. Die Studie wurde anhand von persönlichen Interviews bei zahlreichen Unternehmen verschiedener Branchen und Größen im italienischen Logistikmarkt durchgeführt. Die gegenwärtigen Anforderungen Rationalisierung des Logistiknetzwerks, Konzentration der Aktivitäten auf selektierte Lagerstandorte innerhalb des Ein zugs be reichs, Verbesserung der vertikalen Integration innerhalb der Wertschöpfungskette und Koordination zwischen den unterschiedlichen Akteuren – das sind die gegenwärtigen Anforderungen, die die italienischen Logistikkunden derzeit beschäftigen. In einem Marktumfeld, in dem der Wettbewerbsdruck nicht nur aufgrund der Wirtschaftskrise stetig steigt, muss man auch an der Logistikfront gezielt und zügig agieren, um den Verlust von Wettbewerbsvorteilen zu verhindern. Somit ergibt sich die Notwendigkeit, Produktions- und Logistikprozesse sowie deren Strukturen durch maßgeschneiderte und innovative Lösungen optimal auszurichten. Die Optimierung interner Prozesse und die Schaffung maximaler Effizienz im Logistikbereich bringen dem gesamten Unternehmen funktionale wie auch wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile. Das Lager stellt hierbei den Knotenpunkt für die meisten Geschäftsprozesse dar, insbesondere für Vertriebs- und Produktionsunternehmen. Der verfügbare Platz wird somit zur Hauptvariablen, die die Logistik beeinflusst. Das Potenzial der Kontraktlogistik Viele Unternehmen nutzen die Kontraktlogistik, um Lagerung, Distribution aber auch Value Added Services an externe Partner zu vergeben. Somit können sie Kosten sparen, effizienter werden und sich auf die eigenen Kernkompetenzen fokussieren. Typische Kontraktlogistikverträge haben eine Laufzeit von drei bis fünf Jahren, da solche Projekte Investitionen in Lagerhäuser, Personal, Informationssysteme usw. erfordern. Die Kontraklogistik ist somit ein fester Bestandteil der Wertschöpfungskette in vielen Industrien geworden und heute überall vertreten, von Konsumgütern bis hin zu Einzelhandel, Luftfahrt, Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Maschinenbau. Kundenbedürfnisse und deren Erfüllung Simon-Kucher & Partners hat eine repräsentative Auswahl von Fir- Auswahlkriterien für einen Kontraktlogistikanbieter aus Sicht der Kunden 1. Kundenbetreuung 6,6 2. Qualität der Beziehung Kunde-Lieferant 3. Industriespezifische Erfahrung 5,6 4. Nationale Präsenz 5,3 5. Marke/Ruf des Anbieters 6. Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter 6,3 4 4,8 5,2 5 Weniger wichtig 6 7 Sehr wichtig LOGO 26 · Studie men untersucht, die in unterschiedlichen Bereichen der italienischen Wirtschaft tätig sind und Kontraktlogistik lösungen anwenden. Darunter befanden sich nationale wie auch internationale Firmen aus den Bereichen FMCG (Fast Moving Consumer Goods), Pharma, Einzelhandel, weisse Ware, Automobilindustrie, Maschinenbau sowie Textilindustrie. Die Beratungsfirma hat die Bedürfnisse der unterschiedlichen Industriebereiche untersucht, indem sie persönliche Interviews mit Logistikund Einkaufsleitern der teilnehmenden Unternehmen zwischen September und November 2009 führte. Ein Ziel dieser Analyse bestand darin, die Kriterien und Anforderungen zu identifizieren, die ein Unternehmen dazu bringen, mit einem Kontraktlogistikanbieter zu kooperieren und auf Basis welcher Parameter eine Bewertung mög- licher Partner durchgeführt wird. Sechs Bewertungskriterien für Logistikdienstleister sowie sieben Bewertungskriterien für die Auswahl von Kontraktlogistikdienstleistungen wurden hierbei gefunden. Diese Kriterien wurden nach deren jeweiligen Wichtigkeit auf einer Skala von 1 bis 7 bewertet, wobei 7 die höchsterreichbare Punktzahl darstellt, d.h. aus Sicht der Kunden die wichtigsten Parameter. bieten. Kundenbetreuung, z.B. gemessen an der Höhe von Service Levels und an der Qualität der Beziehung Kunde-Lieferant, die z.B. in sofortige Problembehebung oder in der proaktiven Einführung von Innovationen, die Effizienz steigern und Kosten reduzieren, stellen Auswahlkriterien von größter Wichtigkeit dar. Weitere Auswahlkriterien für Kontraktlogistikanbieter sind auf Basis der Priorität industriespezifische Erfahrung, nationale Präsenz, Marke und Ruf des Anbieters und Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter. Langfristige Zusammenarbeit mit zuverlässigem Partner Das Ergebnis dieser Studie führte zu der Erkenntnis, dass das Hauptbedürfnis der Unternehmen darin lag, mehr als nur einen Zulieferer finden zu wollen: Es geht darum, mit einen zuverlässigen Logistikpartner lang fristig zusammenzuarbeiten. Dieser soll nicht nur in der Lage sein, eine Dienstleistung zu erfüllen, sondern auch schnelle Lösungen für operative Probleme an- Die Hauptkriterien bei der Wahl von Kontraktlogistikdienstleistungen sind erstens Zuverlässigkeit und Qualität der Leistung und zweitens das Preis-Leistungsverhältnis. Erwähnenswert ist, dass der Preis erst an dritter Stelle erwähnt wird. Weiterhin folgen der Reihe nach: Maßschneiderung der Auswahlkriterien von Kontraktlogistikdienstleistungen aus Sicht der Kunden 1. Zuverlässigkeit / Qualität der Leistung 6,8 2. Preis-Leistungsverhältnis 3. Preis 5,8 4. Maßschneiderung 5,7 5. One-stop shopping 6. Innovationsgrad der Leistungen 7. Lösungen, die auch im Ausland replizierbar sind 6,3 3 3,4 5,1 5,0 4 Weniger wichtig 5 6 7 Sehr wichtig LOGO Studie · 27 Dienstleis tung, One-stop shopping (d.h. alle Dienstleistungen aus einer Hand), Innovationsgrad der Leistungen und zuletzt Lösungen, die auch im Ausland replizierbar sind. Bei der Kombination der Kriterien zur Wahl eines Kontraktlogistikers mit den Kriterien zur Bestimmung der eigentlichen Dienstleistung wird deutlich, dass Unternehmen ihre Aufmerksamkeit unmittelbar auf jene Logistiker richten, die hoch qualitative und zuverlässige Dienstleistung in einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis anbieten können und auch bei der operativen Durchführung durch Kundenbetreuung für zügige Problembehebungen sorgen. Die Kontraktlogistik wird auch künftig stark gefragt sein und bietet allen Anbietern interessante Wachstumsperspektiven. Wesentliche Anbieter sind in diesem Umfeld international tätige Gruppen wie DHL, CEVA Logistics und Fiege, neben kleineren, lokal tätigen Unternehmen. Die Fiege Kontraktlogistik Einer der wichtigsten Akteure in der Kontraktlogistik, der von den meisten Firmen, die an der Analyse von Simon-Kucher teilgenommen haben, genannt wurde, ist die Fiege Gruppe. Fiege hat italienische Kunden vor allem durch maßgeschneiderte Lösungen, Flexibilität und hohe Service Levels überzeugt. In Italien ist die Gruppe seit 1941 tätig, wo sie als Logistikdienstleister in vielen Branchen wie zum Beispiel Einzelhandel, Pharma und Mode führend ist. „Um die Kontrolle im Lager zu optimieren, ist es wichtig, spezifische Bedürfnisse unserer gegenwärtigen und potenziellen Kunden anzusprechen und zu verstehen, wie wir zukünftige Markttrends antizipieren können. Erst kürzlich wurde eine Strecken-Software auf nationaler Ebene eingeführt, welche die Simulation von Versand, Optimierung der Zeiten und die Erfüllung von Synergien innerhalb des Vertriebs ermöglicht. Die sich daraus ergebenden Vorteile erlauben uns, unsere Dienstleistung für die Kunden zu verbessern. Fer ner ist die Verleihung des Preises als Logistiker des Jahres für die Realisierung innovativer Logistik-Immobilien an Fiege durch Assologistica ein Beweis dafür, dass die Fiege Gruppe sich den Herausforderungen der Krise stellt. Wir investieren nicht nur in Personal und technische Innovationen, sondern schaffen auch neue Standorte, so zum Beispiel das Logistikzentrum in Rom-Colleferro, ein Komplex von 40.000 Quadratmetern innerhalb des Sloi Sys tems (Logistik Sys tem für integrierte Kontrakte) im SüdOsten von Rom, auf dem LogistikKorridor 1 Berlin-Palermo", betont Mario Arfé, Vertriebsleiter von Fiege Italien. Zu den Autoren Dr. Georg Tacke ist CEO der globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants. Dr. Danilo Zatta ist Senior Director bei Simon-Kucher in Italien und dort für das Logistikkompetenzzentrum verantwortlich. Dr. Georg Tacke Stärkung von Integration und Einbindung des Kunden „Wir werden weiter so erfolgreich am Markt tätig sein, wenn wir auch künftig die Bedürfnisse unserer Kunden begreifen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den Anforderungen der Kunden gerecht werden. Unser Ziel ist es, die Integration und Einbindung des Kunden zu stärken und somit nicht nur Dienstleister sondern Partner zu werden, der proaktiv seinen Service Level ständig erhöht und gleichzeitig Flexibilität und bezahlbare Leistungen anbietet. Daher werden regelmäßig Innovationen und modernste Technologien eingeführt, um Kosten zu reduzieren und Fehlerquellen von vorneherein zu vermeiden", sagt Stefano Vincinelli, CEO Southern Europe + Eastern Europe. Dr. Danilo Zatta LOGO 28 · International Sicherheit und Verlässlichkeit stehen an erster Stelle Fiege Antwerpen erwirbt AEO-Status renbewegungen und -lagerung sowie einwandfreie Zollerklärungen ist. Fiege Antwerpen, belgische Tochtergesellschaft der Fiege Gruppe, erwarb jetzt das Zertifikat als Authorised Economic Operator. Das Zertifikat bescheinigt eine hoch effiziente und sichere Verzollung bei allen administrativen Formalitäten sowie bei allen physischen Aktivitäten wie zum Beispiel Lagerung und Transport der Waren per LKW, Flugzeug und Schiff. Der neue Status bezeugt, dass Fiege Antwerpen ein zuverlässiger Partner der Zollbehörden für sämtliche Logistikprozesse, die Sicherheit der Wa- Das AEO-Zertifikat, erteilt von der Antwerpener Regionaldirektion Zoll & Verbrauchssteuern, stellte im Vorfeld hohe Anforderungen an das Projektteam der Fiege Gruppe. In einem Zeitraum von 15 Monaten wurden unter Leitung von Bart Loos, General Manager Fiege Antwerpen, die interne Organisation analysiert und gemeinsam mit den Zollbehörden sämtliche operativen, finanziellen und sicherheitsrelevanten Prozesse untersucht. In der Region Antwerpen gibt es 3.000 potenzielle AEO-Kandidaten, es wurden jedoch nur knapp 40 zertifiziert. Michael Van Giel, Regional Director Zoll & Verbrauchssteuern Antwerpen (2.v.l.), überreichte das AEO-Zertifikat an Jan Franck, CFO Fiege Nordwest Europa, Bart Loos, General Manager Fiege Antwerpen und Nourdyn El Moussati, Logistik Ingenieur Fiege Nordwest Europa (v.l.). „Der Erteilung des begehrten Zertifikats ging eine Reihe intensiver Prüfungen voraus“, erklärt Bart Loos. „Unser Unternehmen ist gründlich von den Zollbehörden untersucht worden. Dabei wurden unsere interne Organisation, unsere operativen Systeme und unsere Solvenz positiv eingestuft, was zu der Entscheidung geführt hat, uns das Authorised Economic Operator Zertifikat auszustellen.“ Die Vorteile der Zertifizierung liegen auf der Hand: Die Unternehmen, die mit dieser Genehmigung arbeiten, werden bevorzugt behandelt und erfahren weniger physische und dokumentarische Prüfungen als solche, die den AEO-Anforderungen nicht gerecht werden. Koert Damveld, Executive Director Fiege Nordwest Europa, zeigt sich sehr zufrieden mit dieser Errungenschaft: „Der AEO-Status bestätigt unsere Reputation in Bezug auf Sicherheit und Verlässlichkeit. Dank dieser Bestätigung durch die europäischen Zollbehörden befinden wir uns nun in der Pole Position, um unseren Kunden eine perfekte und schnelle Erfüllung ihrer Dienstleistung heute und auch in Zukunft zu gewährleisten. Aber es gibt noch mehr zu tun. Auch unsere anderen beiden Standorte in Belgien haben einen Antrag auf den AEO-Status gestellt. Ich hoffe und gehe davon aus, dass beide Prüfungen in diesem Jahr positiv ausfallen werden.“ LOGO Projekte · 29 Reifenlogistik mit positiver Entwicklung Falken Tyre Europe vertraut im Mega Center Dortmund auf Fiege Das komplette Warehousing und die deutschlandweite Distribution der Reifen von Falken Tyre Europe liegen jetzt bei den Fiege-Mitarbeitern. Ein positives Signal für die Branche hat Fiege mit einer neuen logistischen Aufgabe gesetzt: Das Logistikunternehmen verstärkt seine Reifenlogistik mit der Übernahme des gesamten Warehousing und der Distribution für den Reifenhersteller Falken Tyre Europe GmbH mit Sitz in Offenbach. Falken Tyre Europe gehört zur Sumitomo Rubber Industries Ltd., dem sechstgrößten Reifenhersteller der Welt, und wurde 2008 gegründet. Seit dem 1. Januar 2010 – Start des Neugeschäfts im Fiege Mega Center Dortmund, das mit einem eigens für die Reifenlogistik entwickelten ITSystem ausgestattet ist – stellt Falken Tyre Europe GmbH eine eigene Vertriebsgesellschaft dar. „Durch die Kooperation mit Fiege als Dienstleister wollen wir die Zusammenarbeit mit unseren Kunden verbessern und ihnen die Produkte zuverlässig und zum richtigen Zeitpunkt liefern, die sie für ihre regionalen Märkte benötigen“, so Falken-Tyre-Geschäftsführer Isamu Ishida. Die Dienstleistung, die Fiege für seinen Kunden im Mega Center Dortmund erbringt, umfasst die komplette Eingangsverzollung, das Warehousing, die Werbemittellagerverwaltung und die Distribution der Produkte zunächst deutschlandweit. Zahlreiche Value Added Services vervollständigen das Leistungsangebot. Die Produktpalette umfasst Pkw-, Off Road-, Winter-, Leicht Lkw-, Bus- und LkwReifen, die im hoch modernen Lagerkomplex des Fiege Mega Centers Dortmund gelagert, kommissioniert und von dort verschickt werden. LOGO 30 · Projekte Gesetzesnovelle als Herausforderung Grenzüberschreitende Dienstleistungen besonders betroffen Anfang dieses Jahres traten in Deutschland die Änderungen des europäischen Mehrwertsteuerrechts in Kraft. Die Auswirkungen sind insbesondere bei der Besteuerung grenzüberschreitender Dienstleistungen spürbar. Betroffen sind sogenannte „sonstige Leistungen“, die Unternehmen für Firmen (B2B) oder Privatpersonen (B2C) erbringen. Im B2B-Bereich ist dann nicht mehr der Sitz des Dienstleisters für die Umsatzsteuer maßgeblich, sondern der Sitz des Leistungsempfängers. Im Klartext: Der Auftraggeber ist verpflichtet, die Mehrwertsteuer abzuführen. Man spricht von einem sogenannten ReverseCharge-Verfahren. Für die Fiege Gruppe bedeutete die Gesetzesnovelle eine Herausforderung. Das Unternehmen gilt als „Pionier der Kontraktlogistik“ und versteht es als seine Aufgabe, integrierte, ganzheitliche Logistiksysteme in einem dichten Netz von Standor- ten in Europa und Asien zu entwickeln, zu realisieren und zu betreiben. Ein Teil des Geschäfts von Fiege sind grenzüberschreitende Transportdienstleistungen, daher ist das Unternehmen von der neuen Umsatzsteuerregelung besonders betroffen. Der Dienstleister ist in der Pflicht, die Unternehmereigenschaft seiner Kunden regelmäßig zu prüfen. Zuverlässiger Nachweis der Unternehmereigenschaft Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass Dienstleistungen an Unternehmen eines anderen Landes im Land des Leistungsempfängers umsatzsteuerpflichtig werden. Bei Dienstleistungen für Privatpersonen ändert sich hingegen nichts. Dabei obliegt dem Rechnungssteller der Nachweis, ob es sich um ein Unternehmen oder eine Privatperson handelt. „Wir wollten daher unser SAP-System um eine Lö- sung erweitern, die EU-weit einen zuverlässigen Nachweis erbringt, welche unserer Kunden und Handelspartner gewerblich tätig sind“, erklärt Michael Bosse, Head of Business Applications bei Fiege. Für Unternehmen aus der Europäischen Union ist die UmsatzsteuerIdentifikationsnummer (USt-IdNr.) als Nachweis des Gewerbes ausreichend. Allerdings muss diese UStIdNr. gültig sein. Die Herausforderung für Fiege bestand also darin, die Prüfung der USt-IdNr. aller Debitoren und Kreditoren vorzunehmen. Zu diesem Zweck wurde eine Schnittstelle beim Bundeszentralamt für Steuern in Saarlouis verwendet und die Überprüfung automatisiert. Qualifizierte Daten auf Knopfdruck Unterstützung fand Fiege bei den Beratern von IBSolution. Gemeinsam mit IBSolution entwickelte das Pro- LOGO Projekte · 31 jektteam eine Lösung, um automatisch den gesamten Kundenstamm oder eine ausgewählte Teilmenge zu überprüfen und die Ergebnisse zu dokumentieren. Ziel war es, Kunden mit wenigen Mausklicks innerhalb von SAP ERP oder SAP NetWeaver Master Data Management (MDM) den richtigen Status zuzuweisen. Dabei sollte das System so wenig wie möglich belastet werden, die Rückmeldung des Bundeszentralamts muss nachprüfbar sein. Darüber hinaus sollte sich die Lösung in weitere Prozesse integrieren lassen. „Die Lösung agimendo.vat von IBSolution unterstützt eine zuverlässige und fehlerfreie Rechnungsstellung, mit der die Fiege Gruppe potenzielle Nach- oder Strafzahlungen vermeidet“, erklärt Herbert Stockmann, Head of Accounting bei Fiege. Agimendo.vat prüft dabei für sämtliche Debitoren und Kreditoren im SAP-System, ob die Kombination aus Name, Adresse und USt-IdNr. gültig ist. Mit dem sogenannten Remote Function Call (RFC) übermittelt das Unternehmen seine Daten online an das Bundeszentralamt für Steuern und erhält sofort qualifizierte Rückmeldungen darüber, ob die Daten richtig sind bzw. welcher Teil des Datensatzes nicht zur registrierten USt-IdNr. passt: Name, Straße oder Ort. Diese Informationen werden im SAP-System ausgewertet, protokolliert und historisiert. Notwendige Korrekturen werden dann im MDM vorgenommen und an das SAP ERP übermittelt. Darüber hinaus ist vorgesehen, dass die UStIdNrn. an alle relevanten Vorsysteme geliefert und dort verarbeitet werden. Somit ist eine Konsistenz der Daten gewährleistet. Um anschließend auch nicht autorisierte Änderungen im Vorsystem erkennen zu können, wird zukünftig die USt-IdNr in der Fakturierungsschnittstelle an SAP ERP übermittelt und dort verprobt. Für Geschäftspartner im B2B-Geschäft außerhalb der EU muss auch regelmäßig der Nachweis der Unternehmereigenschaft erbracht werden. Zur Dokumentation des letzten Nachweises wird im Stammsatz des Geschäftspartners das Datum der letzten Überprüfung festgehalten und ebenfalls an Vorsysteme übermittelt. Bei einer Betriebsprüfung lässt sich so lückenlos nachweisen, dass Fiege seine Sorgfaltspflicht erfüllt und seine Kunden regelmäßig hinsichtlich der Unternehmereigenschaft überprüft hat. Ad-hoc oder automatisch im Hintergrund „Grundsätzlich gibt es zwei Szenarien, bei denen das Tool agimendo.vat im Einsatz ist“, erklärt Michael Bosse von Fiege. „Anhand von Selektionskriterien bestimmte Stammdaten im ERP-System werden regelmäßig und automatisiert im Hintergrund überprüft. Das sichert die Datenqualität ohne weiteres Zutun.“ Die zweite Option ist die Ad-hoc-Überprüfung einzelner Datensätze, sowohl im ERPals auch im Master Data Management System (MDM). Fiege nutzt SAP NetWeaver MDM zur Neuanlage oder Änderung von Debitoren- und Kreditorenstammdaten über die dezentral organisierten Standorte hinweg. „Ohne zusätzliche Betriebskosten können wir so die rechtlichen Vorgaben der Gesetzesänderung sicher einhalten“, sagt Michael Bosse. SAP ERP Überprüfung Planen Automatische Durchführung der Überprüfungen Ergebnisse auswerten Ziele und Umfang der Anwendung Internet Bundeszentralamt für Steuern Systeme angeschlossener EU-Länder LOGO 32 · Special Den Schwächsten der Gesellschaft wirksam helfen Sozialstaat muss auf einem zukunftsfesten Fundament stehen von Prof. Dr. Kurt J. Lauk Wer das Wohl der Menschen und unseres Landes im Auge hat und seine soziale Verantwortung ernst nimmt, der muss alles dafür tun, den Sozialstaat nicht zu überfrachten, um ihn langfristig zu erhalten. Notwendige Reformen dürfen gerade im Interesse der Hilfebedürftigen nicht aufgeschoben werden. Der deutsche Sozialstaat hat die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht. In den vergangenen 40 Jahren haben sich die Sozialausgaben von 84 auf schwindelerregende 780 Milliarden Euro fast verzehnfacht. Immer mehr Menschen leben ganz oder teilweise von staatlichen Geldern. Im Bundeshaushalt 2010 sind 177 Milliarden Euro für Sozialleistungen und 38 Milliarden Euro für Schuldzinsen veranschlagt. Diesen insgesamt 215 Milliarden Euro stehen nur 212 Milliarden Steuereinnahmen des Bundes gegenüber. Damit verliert die Politik die dringend erforderlichen Handlungsspielräume zur Stärkung zentraler Zukunftsfelder wie Bildung, Forschung und Infrastruktur. Die offen ausgewiesene Staatsverschuldung ist auf 1.700 Milliarden Euro angestiegen. Dabei sind die größten Belastungen noch gar nicht berücksichtigt: Durch das Umlageverfahren in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung erwerben heutige Versicherte Ansprüche, die in der Zukunft bedient werden müssen. Diese Ein unternehmerischer Berufsverband Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. ist ein unabhängiger, branchenübergreifender Berufsverband von mehr als 12.000 Unternehmern, Unternehmen und Führungspersönlichkeiten aus der Wirtschaft. 1963 gegründet, vertritt er die Ordnungspolitik der Sozialen Marktwirtschaft nach Ludwig Erhard und die Po- sitionen der unternehmerischen Wirtschaft gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene wie auch in Brüssel. Der unternehmerische Berufsverband versteht sich als Brücke zwischen Wirtschaft und Politik und ist im Bund, in den Ländern, und in 160 Sektionen vertreten. LOGO Special · 33 Zur Person Prof. Dr. Kurt J. Lauk: Studium der Theologie und Geschichte in Tübingen und Mün- chen. 1975 bis 1977 Graduate School of Business Stanford/Kalifornien (MBA). 1978 Promotion Universität Kiel (Dr. phil.). 1978 bis 1984 Partner Boston Consulting Group, dann Vorstandsmandate u.a. bei Audi, VEBA, Daimler-Chrysler. 2000 Mitglied der Fakultät Graduate School of Business, Stanford University/Kalifornien. Seit Juli 2000 Mitbegründer/Präsident von Globe Capital Partners/Globe CP GmbH, New York, Stuttgart. Von 1994 bis 2005 Präsident des Deutsch-Französischen In- verdeckte Verschuldung des Staates für kommende soziale Leistungen beläuft sich auf weitere 4.000 Milliarden Euro. Dies alles zeigt: An grundlegenden Reformen im Sozialbereich führt kein Weg vorbei. Die nach dem Motto „Jung zahlt für Alt“ im Umlageverfahren finanzierten Sozialversicherungssysteme stoßen an ihre Grenzen und bedrohen den Zusammenhalt der Generationen. Die Zukunftsfähigkeit der Sozialversicherungen kann nur durch mehr Vorsorge gesichert werden. Insbesondere die soziale Pflegeversicherung muss schnellstens auf Kapitaldeckung umgestellt werden. Auch in der Kranken- und Rentenversicherung führt an der Ansparung eines Kapitalstocks kein Weg vorbei. Wenn wir wollen, dass die Solidarität aller weiterhin da einspringen kann, wo sie nötig ist, müssen wir den Sozialstaat insgesamt auf ein neues Fundament stellen. Er darf nur dort eingreifen, wo die Menschen sich nicht selbst helfen können. Alles andere würde den Staat in Zukunft überfordern. stituts in Ludwigsburg. Von 1996 bis 2006 Direktor, Trustee des International Institute of Strategic Studies (IISS) London. Seit November 2000 Präsident des Wirt- schaftsrates der CDU e.V. (jüngste Wiederwahl Juni 2009). Seit Januar 2003 Honorarprofessor für Internationale Unternehmensstrategie, Lehrauftrag an der Eu- ropean Business School, Universität Reichartshausen/Eltville. Von Juni 2004 bis Juni 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Aufsichtsratsmitglied ver- schiedener Unternehmen im In- und Ausland. LOGO 34 · Special dienstregeln. Wer heute Hartz IV empfängt und zusätzlich arbeitet, der hat zu wenig von dem, was er selbst erwirtschaftet. Wenn sich Bezieher von Sozialleistungen nach Kräften bemühen, ihren Lebensunterhalt am Markt selbst zu erarbeiten, dann sollten sie auch die Früchte ihrer Anstrengungen ernten können. Hierzu müssen die Anreize für Vollzeitbeschäftigung verbessert werden. Das ist der Schlüssel, um Bürger vollständig aus dem Sozialleistungsbezug zu befreien. Wichtigstes Ziel ist es, einen Bewusstseinswandel herbeizuführen: Es ist unsozial, Menschen an den staatlichen Dauertropf zu hängen. Stattdessen geht es darum, die erforderliche Solidarität durch die mögliche und notwendige Wahrnehmung von Eigenverantwortung zu sichern. Gleichzeitig müssen die Bürger die Chance und das Rüstzeug erhalten, sich aus eigener Kraft von staatlicher Unterstützung zu befreien und ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Gerade das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur notwendigen Neuausrichtung der Hartz IV-Rege- lungen bietet die Chance, bei der Grundsicherung für Erwerbsfähige das Prinzip der Eigenverantwortung zu stärken und die Anreizstrukturen zu verbessern. Damit kein Missverständnis aufkommt: Die meisten Hartz IV-Empfänger bemühen sich redlich um einen Job. Dennoch ist die Missbrauchsquote von 10 bis 20 Prozent bei weitem zu hoch. Die Behörden müssen die Arbeitsbereitschaft von Hilfeempfängern verstärkt überprüfen. Wenn sich Hartz IV-Bezieher verweigern, sollten sie konsequent mit Leistungskürzungen belegt werden. Für viele macht es wirtschaftlich mehr Sinn, von einem illegalen Kombi-Einkommen aus Hartz IV, Schwarzarbeit und Minijob zu leben, als eine Vollzeittätigkeit anzunehmen. Von 1,3 Millionen Aufstockern, die neben ihrem Arbeitslohn noch ergänzende Hartz IV-Leistungen bekommen, gehen 800.000 nur einer geringfügigen Beschäftigung nach. Das ist die Folge von verheerenden Fehlanreizen der aktuellen Hinzuver- Ein Kombi-Einkommen aus staatlichem Zuschuss und Marktlohn ermöglicht einen auskömmlichen Lebensunterhalt und zerstört im Gegensatz zu gesetzlichen Mindestlöhnen keine Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor. Gleichzeitig werden die Anreize für Solidaritätsleistungen so gesetzt, dass möglichst wenig und nicht möglichst viel davon in Anspruch genommen wird. So entstehen Haushaltsfreiräume für die dringend notwendigen Zukunftsaufgaben. Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts heißt nicht, junge Menschen in der Sozialstaatsfalle zu halten und ihnen ihre Zukunftsperspektiven zu rauben. Stattdessen müssen wir ihnen das Rüstzeug geben, den Herausforderungen der Globalisierung und des technischen Fortschritts mit Selbstvertrauen und Tatkraft zu begegnen. LOGO Report · 35 Kluge Ideen schnell umgesetzt Tag der offenen Tür im Fiege Mega Center Dortmund Michael Müller, Vorstandsmitglied der Fiege Deutschland, hatte in seiner Ansprache die jüngsten Entwicklungen des Unternehmens Fiege aufgezeigt. „Das gruppenweite, länderübergreifende KPI-Reporting, die Krankenhauslogistik in Ahlen durch das landesweit prämierte Medical Order Center sowie die Qualifizierung und Integration von Arbeitssuchenden über zertifizierte Maßnahmen stehen stellvertretend für die Innovationskraft unseres Unternehmens,“ hob Müller dabei besonders hervor. Minister Andreas Pinkwart (2.v.l.) ließ sich von Michael Müller (l.), Michael Köhler, Organisator des Tages (2.v.r.) und Niederlassungsleiter Markus Pohle die Dienstleistungen der Fiege Gruppe in der Reifenlogistik erläutern. Zu einem „Tag der offenen Tür“ hatte Fiege interessierte Kunden und Partner ins Fiege Mega Center Dortmund eingeladen. Die Vorstellung und Besichtigung des hoch modernen und funktionellen Reifenlogistikzentrums als wichtiges Standbein der europäischen Reifenlogistik der Fiege Gruppe am 13. April 2010 fand auch das Interesse des stellvertretenden Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der vor rund 100 Besuchern die Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung in Nordrhein Westfalen erläuterte. Verbindliche Sprachtests für alle Vierjährigen, 8.000 neue Lehrer sowie der Ausbau des Ganztagsangebots auf der einen Seite, 4.600 neue Jobs in Forschung und Entwicklung, 21 neue Forschungsinstitute und der Gewinn des EffizienzCluster LogistikRuhr unter Beteiligung von Fiege auf der anderen Seite stellten dabei die Schwer- punkte dar. Die Schaffung gleicher Ausbildungschancen führe dazu, die Leistungsbereitschaft aller zu fördern und zu fordern. „Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen und massiv in Bildung investieren, Bürokratie abbauen und dafür sorgen, dass kluge Ideen schnell umgesetzt werden“, so Pinkwart abschließend. Die Teilnehmer hatten sowohl in der Ausstellung als auch während der Standortführung die Gelegenheit, sich von der Leistungsfähigkeit der Fiege Gruppe zu überzeugen. Das Fiege Mega Center Dortmund, einer von insgesamt acht Fiege-Standorten der Reifenlogistik in Europa, verfügt über rund 30.000 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche. Bis zu 500.000 Reifen unterschiedlicher Größenordnung lagern hier. Mehr als 20.000 Reifen werden täglich logistisch bearbeitet. Interessierte Besucher überzeugten sich während der Ausstellung und der Standortführung von den logistischen Lösungen. LOGO 36 · Projekte Perfekte Zusammenarbeit bei großer Herausforderung Fiege erarbeitet Konzept für Daikin in Ungarn Schon im Januar dieses Jahres startete die Zusammenarbeit der Fiege Gruppe mit dem international tätigen Hersteller und Marktführer für Klimatechnik im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich, Daikin Europe N.V. In Hegyeshalom, Ungarn, wurde für die operative Arbeit ein Logistiklager mit einer Fläche von 8.000 Quadratmetern eröffnet, das für den Kunden aufgrund seiner günstigen Lage an der Autobahn M1 und der geografischen Nähe zu Österreich und Slowakei als Zentrallager für Zentral- und Osteuropa dient. Hier wird die ganze Bandbreite des DaikinSortiments – Wärmepumpen, Klimageräte und Luftreiniger – von FiegeMitarbeitern logistisch bearbeitet. Im Zuge der Optimierung der Supply Chain für diese Region passte das von Fiege erarbeitete Konzept ideal in das Restrukturierungsvorhaben von Daikin. Wichtig für Daikin war die vollständige Transparenz der Supply Chain inklusive Seriennummer-Tracking entlang aller Prozessstufen. Die Anforderungen an das Seriennummern-Management seitens Daikin waren hoch und eine Herausforderung sowohl für die Prozessorganisation als auch für die IT, da detaillierte Echtzeitinformationen für beide Seiten – Kunde und Dienstleister – wichtig sind. Daher nahm in der Vorbereitung dieses Projekts die Einweisung und Schulung des neu eingestellten Personals eine zentrale Stellung ein. Zur Umsetzung des Projektes wurde zur Unterstützung des ungarischen Teams ein internationales Projektteam ins Leben gerufen. So konnten Im neuen Logistiklager in Hegyeshalom wird die gesamte Bandbreite des Daikin-Sortiments logistisch bearbeitet. LOGO Projekte · 37 Im Showroom werden die Produkte vorgestellt. Das Lager für Daikin ist rund 8.000 Quadratmeter groß. Erfahrungen und Standardabläufe aus vorangegangenen Startups in den Prozess implementiert werden. Jeder Schritt wurde im Vorfeld detailliert mit dem Kunden und den Spediteuren abgestimmt und Schnittstellen umfassend getestet, um einen reibungslosen Start sicher zu stellen. räumt werden dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten, so dass der Kunde zufriedengestellt werden konnte. Ich denke, dass ein offenes und ehrliches Miteinander bereits während der Planungsphase, dann später in der Umsetzungsphase und jetzt in der operativen Phase die Grundlage für den Erfolg dieses Projektes bildet. Bei diesem Projekt war die enge Zusammenarbeit essentiell.“ „Alle Startups haben ihre Besonderheit, und ungeachtet dessen, wie gut und detailliert die Planung ist, können in dieser Phase auch unvorhersehbare Konflikte auftreten“ erklärt Dr. Peter Amos, der das Projekt seitens der Fiege Gruppe leitete. „Doch alle eventuellen Stolpersteine konnten rechtzeitig aus dem Weg ge- Einen wichtigen Teil zur Erfolgsgeschichte hat das Fiege IT-Team beigetragen. „Von Anfang an konnten wir bei der Implementierung auf einen effizienten Mix aus dem bereits vor- handenen Logistik-Know-how unserer ungarischen Kollegen und der langjährigen Erfahrung des IT-Teams bauen. Von Tag zu Tag wurden die neuen Key User sicherer und unabhängiger im Umgang mit dem neuen System. Bestandsintegrität wurde garantiert durch tägliches CycleCounting und rigorosen Bestandsabgleich. Das System konnte bereits kurz nach dem Start an unsere ungarischen Kollegen übergeben werden“, sagt Dr. Michael Hammel, Leiter der IT für Ost- und Mitteleuropa. „Nach dem erfolgreichen Start bei Daikin planen wir das System auch für andere Kunden von Fiege Ungarn auszurollen.“ LOGO 38 · News Präsenz auf dem Logistics Forum Duisburg Logistikunternehmen halten in Nordrhein-Westfalen an ihren Investitionen des Vorjahres fest. Zudem werden Kontraktlogistikprojekte ausgebaut. Diese erfreulichen Entwicklungen nennt BVL-Vorstandsmitglied Lippe, GeschäftsKarl-Heinz führung DHL Supply Chain Central Europe. Er eröffnete am 10. März das 11. Logistics Forum Duisburg mit im Osten ist fertig. Der Bund sollte Infrastrukturmittel nicht mehr nach Himmelsrichtungen verteilen, sondern nach Bedarf“, fordert deshalb Lutz Lienenkämper, Minister für Bauen und Verkehr in NRW. „Wir brauchen ein Nachholprogramm West“, fügte er hinzu. Auch die Fiege Gruppe hatte die Begleitausstellung des Forums genutzt, um ihre Logistikkompetenz darzustellen. Doch leider war das Forum in diesem Jahr weniger gut besucht als in den voraus gegangenen Jahren, wie die Resonanz mehrerer Aussteller zeigte, die sich größere Akzeptanz der Fachbesucher gewünscht hätten. rund 550 Teilnehmern. Demgegenüber waren allerdings die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in der Vergangenheit „deutlich unterdurchschnittlich“, wie BVL-Beiratsmitglied und Duisport-Chef Erich Staake feststellt. Das werde sich nun ändern, da die Region den Spitzenclusterwettbewerb der Bundesregierung gewonnen hat. Der Oberbürgermeister der Stadt, Adolf Sauerland, wünscht sich, dass es künftig noch mehr Firmen nach Duisburg zieht. „Die Stadt bietet weit mehr als nur Flächen zur Miete“, betont er. An der Attraktivität muss jedoch permanent gearbeitet werden. „Die Infrastruktur BVL-Beiratsvorsitzender Dr. Hugo Fiege (r.) im Gespräch mit Duisport-Chef Erich Staake. s EW N Benefizkonzert für ein rumänisches Kinderheim Im geschichtsträchtigen Barockschloss zu Münster fand im April 2010 das Benefizkonzert des Zonta Clubs Münster statt, dessen Erlöse an ein rumänisches Kinderheim gingen. Diesen guten Zweck hatte die Fiege Gruppe mit einer Spende von 2.000 Euro unterstützt und folgte damit der Unternehmensvorgabe, insbesondere förderwürdige Einrichtungen aus den Bereichen Mitarbeiterinitiativen auszuwählen und zu unterstützen. In diesem Fall hatte Stephanie Blankenburg, Head of Group Accounting, als Mitarbeiterin der Fiege Gruppe und Mitglied des Zonta Clubs die Verbindung hergestellt. Der Verein der Freunde von Zonta International möchte mit den Spendengeldern dazu beitragen, dass Mädchen aus armen oder schwierigen Familienverhältnissen eine reelle Chance auf einen guten Start in die Berufswelt bekommen. Im Kinderheim Agape in Pascani in Rumänien leben zurzeit 32 Kinder und Jugendliche, von denen fünf bereits studieren, die anderen besuchen den Kindergarten, die Grundschule oder das Gymnasium. Mit dem Erlös aus dem Konzert wird unmittelbar die Ausbildung der Mädchen aus dem Kinderheim ge- fördert, die einen Schulabschluss erreicht haben. Der stimmgewaltige, griechische Bariton Aris Argiris und seine Frau, Mezzosopranistin, Guadalupe Larzabal, fesselten das Publikum in Münster mit zahlreichen Arien aus bekannten Opern. Begleitet wurden sie von Werner Marihart auf dem Piano. Auch die Künstler verzichteten auf ihre Gage zugunsten des Benefizzweckes, so dass die Präsidentin des Vereins, Susanne Kube, die Summe von 7.500 Euro dem Kinderheim zur Verfügung stellen konnte. LOGO Social Responsibility · 39 Die Entwicklung des Lebens in zwei Containern Fiege unterstützt Wanderausstellung „Evolutiontour“ Die Geschichte des irdischen Lebens in zwei aufwändig umgebauten Containern der Fiege Gruppe macht zurzeit die Reise durch NordrheinWestfalen: Die „Evolutiontour“, eine Wanderausstellung des Neanderthal Museums in Verbindung mit der NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur zeigt, wie Evolution funktioniert. Über 150 Jahre ist sie alt, die Evolutionstheorie, aber noch längst nicht in allen Köpfen angekommen. Dabei ist sie die zentrale Theorie der Biologie. Die Zusammenhänge allen Lebens auf der Erde werden durch sie erklärbar. Insbesondere Schülerinnen und Schüler sind darum angesprochen, eine Erklärung für das vielfältige Leben auf der Erde in dieser Ausstellung zu suchen und vielleicht zu finden. Heinz Fiege, Mitglied des Kuratoriums der NRW-Stiftung, gefiel die Idee dieser Wanderausstellung so gut, dass er sie in seine Heimatstadt Greven, in der sich ja auch der Stammsitz der Fiege Gruppe befindet, holen wollte. Und das ist ihm gelungen. Im Rahmen der Marketing-Aktion „Greven an die Ems“ wurden die zwei gesponserten Container direkt am Emsstrand aufgebaut und für eine Woche den interessierten Besuchern zum kostenlosen Besuch zur Verfügung gestellt. Mit Jan-Heinrich Bunnefeld führte auf Wunsch ein studierter Archäologe durch die Ausstellung. Das Angebot nutzten in der ersten Maiwoche viele Grevener. Rund 150 Besucher – darunter natürlich viele Schülerinnen und Schüler – sahen sich pro Tag die Ausstellung an. Zurzeit sind die Container wieder auf Tour und zeigen in anderen Städten von Nordrhein-Westfalen die Geheimnisse menschlichen Lebens. Insbesondere Schulklassen der jüngeren Jahrgangsstufen besuchten die vielfältige Ausstellung. Fiege ist Mitglied im Förderverein Die Fiege Stiftung & Co. KG ist Mitglied im Förderverein der Nordrhein-Westfalen-Stiftung. Bereits seit 2006 engagiert sich Heinz Fiege als Kurator im Förderverein der NRW-Stiftung, die seit 1986 mehr als 2.300 Projekte für den Naturschutz und die Heimat- und Kulturpflege hat fördern können. Zu den knapp 8.000 Mitgliedern des Fördervereins, deren Spenden und Beiträge für die Fördermöglichkeiten der NRW-Stiftung zunehmend von Bedeutung sind, gehören auch rund 100 Firmen. Im Kuratorium des Fördervereins unterstützt Heinz Fiege die Idee, neben Firmen auch die Mitarbeiter von Unternehmen als Einzel- und Familienmitglieder durch „Schnuppermitgliedschaften“, die im ersten Jahr kostenfrei sind, zu gewinnen (Der Mitgliedsbeitrag beträgt später 20/25 Euro jährlich). Die NRWStiftung unterstützt vorrangig Natur- und Kulturprojekte, die von ehrenamtlichen Vereinen und Verbänden getragen werden. www.nrw-stiftung.de FIEGE Stiftung & Co. KG I Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 I D-48268 Greven Telefon: +49 2571 999-0 I Telefax: +49 2571 999-888 I www.fiege.de