DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER FIEGE TEXTILLOGISTIK

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DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER FIEGE TEXTILLOGISTIK
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DAS FIEGE MAGAZIN
DEUTLICHE VERSTÄRKUNG DER
FIEGE TEXTILLOGISTIK
GRUNDSTEINLEGUNG FÜR EIN NEUES LOGISTIKZENTRUM FÜR ESPRIT
NR. 74 I 2010
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2 · Inhalt
I Titel
8-13
Deutliche Verstärkung der Fiege
Textillogistik
Evolutiontour in Greven
I Editorial
In eigener Sache:
Neue Fiege Organisationsstruktur
I Interview
„Ein starkes Unternehmen mit
hohem Anspruch“
Grundsteinlegung für das Esprit DC Europe
3
4-5
I News
6-7
· Konstruktive und positive Gespräche
· Alternativer Postdienstleister
in Tschechien
· Schnelligkeit und Flexibilität
sind gefragt
· Tag der Logistik in
Mönchengladbach
· Impressum
I Pressespiegel
14-15
Interview der F.A.Z. mit Dr. Hugo Fiege
I Special
Multi-Channel-Logistik
16-17
I Special
18-20
Das Servicemanagement der Zukunft
I Projekte
Neues Aufgabenfeld in der
Industrielogistik
21
I Porträt
22-23
Auf allen Feldern der Welt zu Hause
I Studie
24-27
Fiege überzeugt italienische Kunden
I International
Sicherheit und Verlässlichkeit
stehen an erster Stelle
28
I Projekte
29
Reifenlogistik mit positiver Entwicklung
Kooperation mit Claas
I Projekte
30-31
Gesetzesnovelle als Herausforderung
I Special
32-34
Den Schwächsten der Gesellschaft
wirksam helfen
I Report
Kluge Ideen schnell umgesetzt
35
I Projekte
36-37
Perfekte Zusammenarbeit bei großer
Herausforderung
I News
38
· Präsenz auf dem Logistics Forum
Duisburg
· Benefizkonzert für ein rumänisches
Kinderheim
I Social Responsibility
Die Entwicklung des Lebens
in zwei Containern
39
LOGO
Editorial · 3
In eigener Sache:
Neue Fiege Organisationsstruktur
Dr. Hugo Fiege
Dr. Stefan Kurrle
Stellv. CEO
Heinz Fiege
CEO
EXTENDED
BOARD
BOARD
CEO
Thomas Knopf
CEO Schweiz +
Far East
Alfred Messink
Jens Fiege
CFO
CEO GER West + South
Stefano Vincinelli
Michael Müller
CEO Southern Europe + CEO Germany North +
NW Europe
Eastern Europe
Peter Scherbel
Felix Fiege
CEO Media +
Germany East
CEO Engineering
Vorstands- und Funktionsbereiche
Die Steigerung unserer internen
Effizienz, die Entwicklung unserer
Bestandskunden und das Gewinnen
von Neukunden – das sind die drei
großen Themenbereiche, die im Management der Fiege Gruppe intensiv
diskutiert wurden. Für sie wurden
Lösungen erarbeitet und diese in
praktische und schnell nutzbare Pläne eingefügt: Das „Programm 2011 –
Effizienz, Bestandskunden, Neukunden“, von den Top-Führungskräften
entworfen und getragen, wird unterstützt durch eine neue schlanke und
effiziente Organisationsstruktur des
Unternehmens.
Wichtigster Punkt der jetzt erfolgten Umstrukturierung ist der Eintritt
von Dr. Stefan Kurrle als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in die
oberste Führungsspitze, das Board
des Unternehmens, das von Dr. Hugo
Fiege und Heinz Fiege als Vorstandsvorsitzende, Jens Fiege und Alfred
Messink gebildet wird.
Dr. Kurrle, ausgewiesener Experte
der Kontraktlogistik, besitzt langjährige Branchenerfahrung und eine bewiesene Managementkompetenz. Er
verantwortet alle operativen Bereiche. Alfred Messink, zuständig für Fi-
nanzen/Controlling, berichtet weiterhin direkt an Dr. Hugo Fiege.
Das operative Geschäft wird in
fünf Regionen unterteilt, die in der
Funktion des CEO geführt werden:
Jens Fiege, Germany West + South,
Thomas Knopf, Schweiz + Far East,
Stefano Vincinelli, Southern Europe
+ Eastern Europe, Michael Müller,
Germany North + North West Europe,
Peter Scherbel, Media + Germany
East. Den Vertrieb führt weiterhin
Felix Fiege in der Funktion des CEO
Engineering. Sie alle berichten an Dr.
Stefan Kurrle.
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4 · Interview
„Ein starkes Unternehmen
mit hohem Anspruch“
Dr. Stefan Kurrle im Gespräch über
Entwicklung und Herausforderung
Dr. Stefan Kurrle ist im Februar 2010 als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in die
oberste Führungsspitze der Fiege Gruppe eingetreten. Mit ihm zusammen wurde die Neustrukturierung des Unternehmens in die Wege geleitet, seine langjährige Branchenerfahrung als Kontraktlogistikexperte und seine Managementerfahrung stellen für die Zukunft
von Fiege die Zeichen auf positiv. Nach den ersten rund 100 Tagen im Board der Fiege
Gruppe sprach die Redaktion der LOGO mit Dr. Kurrle über die anstehenden Entwicklungen und Herausforderungen im Unternehmen.
LOGO: Herr Dr. Kurrle, Sie sind
seit 1. Februar dieses Jahres stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei
Fiege. Aus Ihrer Zeit als CEO der
Kontraktlogistiksparte von DHL Central Europe bringen Sie viel Branchen- und Managementerfahrung in
unser Unternehmen mit. Wo liegt für
Sie die Herausforderung in einem
Wechsel von einem börsennotierten
Konzern zu einem inhabergeführten
Unternehmen?
Dr. Kurrle: Zunächst einmal
möchte ich sagen, dass ich mich über
den Wechsel zu Fiege sehr freue.
Mein Eindruck nach den ersten vier
Monaten: Fiege ist ein starkes Unternehmen mit hohem Anspruch an
sich selbst und an die Qualität seiner
Arbeit. Das ist eine hervorragende
Ausgangslage, um im Wettbewerb
der Dienstleister eine Führungsrolle
vor allem in Punkto Qualität spielen
zu können. Einer unserer wichtigsten Vorteile gegenüber börsennotierten Konzernen ist nicht nur die
Schnelligkeit, mit der wir voran gehen und Entscheidungen treffen
können, sondern auch der direkte
persönliche Zugang, den unsere
Kunden über ihre Ansprechpartner,
meine Vorstandskollegen und natürlich auch über unsere Inhaber zu ihrem Logistikdienstleister haben. Und
gerade diese Kombination aus Qualität und persönlichem Zugang ist ein
starkes Versprechen an unsere Kunden – das fordert nicht nur mich,
sondern das ganze Unternehmen
ständig heraus.
LOGO: Was macht für Sie den besonderen Reiz an Kontraktlogistik
aus? Und welche Entwicklung erwarten Sie hier in den kommenden
Jahren sowohl bei unseren Kunden
als auch bei Dienstleistern wie Fiege?
Dr. Kurrle: Der besondere Reiz der
Kontraktlogistik ist für mich, dass wir
mit unseren Produkten in einer Vielzahl von Branchen einen deutlichen
Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden leisten können. Dabei
kann man oft „best practices“ aus einer Branche auf eine andere übertragen. Dies ist auch der Anspruch an
uns als Dienstleister. Wir müssen für
unseren Kunden auch Know-howPool sein.
LOGO: Welche Themen werden
Sie als stellvertretender Vorstandsvorsitzender in den nächsten Wo-
LOGO
Interview · 5
chen und Monaten bei Fiege vorantreiben?
Dr. Kurrle: Anfang Mai hat sich das
Top-Management von Fiege gemeinsam drei wichtige, schon mittelfristig zu
erreichende Ziele gegeben. Diese drei
Themenfelder, die wir als „Programm
2011“ gebündelt haben, will ich vorantreiben. Zum Ersten wollen wir unsere
internen Strukturen und Abläufe, dort
wo es geht, noch effizienter gestalten.
Dies ist kein Selbstzweck, sondern
führt dazu, dass wir unseren Kunden
eine noch bessere Dienstleistung anbieten können. Die Neuorganisation unserer Vorstands- und Funktionsbereiche ist dazu ein erster wichtiger Schritt
gewesen. Zum Zweiten wollen wir uns
noch intensiver um unsere Bestandskunden kümmern. Diese beständig logistisch weiterzuentwickeln muss un-
ser Ziel sein. Und schließlich haben wir
uns vorgenommen, noch mehr Neukunden für uns zu gewinnen. Hier setzen wir auch wieder auf die hohe
Qualität unsere Mitarbeiter und
Dienstleistungen.
LOGO: Wie ist Fiege aus Ihrer
Sicht für die aktuellen Herausforderungen aufgestellt?
Dr. Kurrle: In der kurzen Zeit bei
Fiege habe ich bereits viele Kunden,
Mitarbeiter und Standorte kennengelernt. Wir haben tolle Kunden und
sehr gut ausgebildete Mitarbeiter. Aus
diesem Grund sehe ich uns auch sehr
gut für aktuelle und zukünftige Aufgaben gerüstet.
LOGO: Dürfen wir Sie, um Sie
auch auf privater Ebene ein wenig
kennenzulernen, nach Ihren Hobbys
fragen?
Dr. Kurrle: Ja, sehr gerne. Auch
wenn die Zeit knapp ist, mein größtes
„Hobby“ ist meine Familie. Wir reisen
gerne zusammen, fahren im Sommer
in die Sonne und im Winter in die
Berge. Mit meinen Kindern Ski zu
fahren ist immer wieder ein Erlebnis.
Wir sind da alle sehr zügig unterwegs
kann ich nur sagen.
LOGO: Noch ein Schlusswort von
Ihnen?
Dr. Kurrle: Allen Kunden und Mitarbeitern möchte ich sagen: Meine Tür
steht immer offen. Kommen Sie auf
mich zu, wie ich auch auf Sie zukommen werde. Wir haben gemeinsam
noch viel vor. Darauf freue ich mich!
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6 · News
Konstruktive und positive Gespräche
Als eine sehr positive und konstruktive Zeit bezeichnete Dr. Hugo Fiege das halbe Jahr, in dem er interimsweise die Fiege-Region „Germany
West“ leitete, in der alle größeren
Standorte des Unternehmens im westlichen Teil Deutschlands zusammengefasst sind. „Ich habe mich sehr gefreut,
nach vielen Jahren der Führung des
Gesamtunternehmens wieder einmal
direkten Einfluss auf das operative Geschäft nehmen zu können“, meinte Dr.
Fiege beim abschließenden Regionalmeeting in Dortmund, bevor er den
Vorsitz an seinen Neffen Jens Fiege abgab. Die Manager aller Regionen treffen sich in regelmäßigen Abständen an
einem der zur jeweiligen Region gehörenden Standorte, um das tägliche
operative Geschäft mit all seinen Facetten besprechen zu können.
I m pr e s s u m
Logo 74/Juni 2010
Das Fiege Magazin
A n s ch r i f t :
Redaktion Logo
Joan-Joseph-Fiege-Straße 1
D-48268 Greven
He r au sg eber :
Fiege Stiftung & Co. KG
Marketing & Communications
Joan-Joseph-Fiege-Straße 1
D-48268 Greven
R e da k t i o n :
Renate Schindler-Tiedemann
Tel. 0 25 71-56 06 65
Fax 0 25 71-91 83 18
[email protected]
Vor dem Mega Center Dortmund versammelten sich die verantwortlichen Niederlassungsleiter
der Region „West Germany“ nach ihrer letzten gemeinsamen Sitzung mit Dr. Hugo Fiege (4.v.r.).
s
EW
N
P r o du k t i o n :
Wietheger Druck Nordwalde
Auszüge oder inhaltliche Wiedergaben
aus diesem Heft sind nur mit Quellenangabe und nach vorheriger Genehmigung
durch die Redaktion gestattet.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge
müssen nicht unbedingt die Auffassung
der Redaktion widerspiegeln.
Logo erscheint auch in englischer,
italienischer und polnischer Sprache.
Logo zu m D ow n l oad:
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www.fiege.de/english/pdf/logo/logoe.pdf
Alternativer Postdienstleister
in Tschechien
In Tschechien ist bis jetzt als einziger alternativer Anbieter die MediaPost der Gesellschaft Mediaservis
unterwegs. Mit einem Netz von 8.500
Zustellern deckt sie das ganze Land
ab. Die Zustellung erfolgt zweimal
täglich von montags bis samstags – einen Tag mehr als bei der Staatspost.
Traditionelle Produkte sind adressierte Zustellung abonnierter Zeitschriften, adressierte Mailings, Kuriersendungen und Werbeprospekte, ferner
Einschreiben und Pakete bis 15 Kilogramm. Auch Post aus dem Ausland
nimmt sie von Konsolidierern entgegen. 2009 stellte das Unternehmen
165 Millionen Sendungen zu. In
Tschechien sind Direktmails bereits
seit 2001 voll liberalisiert, auch Briefe
über 50 Gramm dürfen befördert
werden. Die vollständige Liberalisierung des Postmarktes wird 2013 stattfinden. Jetzt bietet MediaPost die
kostenlose Abholung der gesamten
Firmenpost zunächst in der Region
Prag an. Briefe unter 50 Gramm
übergibt sie an die staatliche Post, alle
anderen stellt sie selbst zu. Mit moderner Technik sortiert sie alle Sendungen, auch ohne dass sie vorab
aufbereitet wurden. Mehrheitseigner
an Mediaservis ist mit 51 Prozent die
zur Fiege Gruppe gehörende deutsche F-Log AG, die restlichen 49 Prozent halten die drei größten Zeitungsverlage Tschechiens.
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News · 7
Schnelligkeit und Flexibilität sind gefragt
Kontraktlogistiker müssen künftig
noch schneller und flexibler agieren –
das war einer der Schlüsse der Podiumsdiskussion während der 8. Hamburger Logistiktage, zu der die LMS
Logistik Management Service GmbH
am 24. und 25. Februar eingeladen
hatte. Michael Müller, Mitglied des erweiterten Vorstands der Fiege Gruppe,
betonte ausdrücklich, dass Flexibilität
und schnelle Reaktion, die Fiege als
inhabergeführtes Unternehmen auszeichnet, in Krisenzeiten an Bedeutung gewinnen, ebenso wichtig sei die
Standortkonsolidierung von Single- zu
Multi-User-Zentren, um Synergien zu
nutzen. Dabei komme der Transparenz in der Supply Chain große Bedeutung zu, um Optimierungspotenziale sofort zu erkennen und beheben
zu können. Um Konjunkturzyklen
besser begegnen zu können, nutze
Fiege den Branchenmix. So litt die
FMCG-Branche weniger unter Volumenrückgängen als andere Branchen.
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EW
N
Fiege sei bei der Umsetzung dieser
Strategie auf einem guten Weg. Dass
der Trend zum Outsourcing durch die
Krise zwar verlangsamt jedoch generell ungebrochen sei, wurde von allen
Teilnehmern bestätigt. Bei Fiege, so
Müller, habe sich gezeigt, dass sich ins-
besondere in Krisenzeiten die geografische Ausweitung der Beziehungen
zu Bestandskunden verstärke, da zu
diesen bereits ein Vertrauensverhältnis
bestehe, „nur die Geschwindigkeit der
Umsetzung bei Neukundenprojekten
hat massiv nachgelassen.“
Während der Hamburger Logistiktage präsentierte sich die Fiege Gruppe mit einem eigenen
Ausstellungsstand.
Tag der Logistik in Mönchengladbach
Der diesjährige Tag der Logistik in
Mönchengladbach lockte rund 300
Besucher ins Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium der
Stadt, die sich über die Vielfalt der Logistikbranche und deren Berufsfelder
informierten. Mit dieser Veranstaltung beteiligte sich die Logistik-Initiative Mönchengladbach nach dem
Auftakt im Jahr 2009 zum zweiten
Mal mit großem Erfolg an diesem
bundesweiten Aktionstag, der zeigte,
welche Bedeutung die Logistik auch
für die Vitusstadt hat. Unter dem Titel
„Jobmaschine Logistik – mehr als
Transport, Lagerung und Umschlag“
informierten Referenten verschiedener Unternehmen sowie der Hochschule Niederrhein in Vorträgen über
ihre Tätigkeitsfelder. Darüber hinaus
standen 14 Aussteller aus Wirtschaft,
Bildung und weiteren Institutionen
den Besuchern im Foyer der Schule
Rede und Antwort – verbunden mit
wertvollen Tipps, um Jugendlichen
den beruflichen Einstieg in die Logis-
tikbranche zu vereinfachen. Einer der
Aussteller war die Fiege Gruppe, die
durch den Bau des neuen Logistik
Centers Esprit DC Europe für seinen
Kunden Esprit zu einem großen Jobgeber in der Region Mönchengladbach wird. Dem entsprechend stellte
Fiege die verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten im Unternehmen vor,
speziell natürlich in Mönchengladbach, ein Thema, das insbesondere
die zahlreich erschienenen Schülerinnen und Schüler interessierte.
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8 · Titel
Deutliche Verstärkung der
Fiege Textillogistik
Grundsteinlegung für ein
neues Logistikzentrum für Esprit
Als ein Projekt mit großer Signalwirkung für die Branche bezeichnete
Dr. Hugo Fiege, Vorstandsvorsitzender
der Fiege Stiftung & Co. KG, den Neubau eines Logistikzentrums in der traditionellen Textilhochburg Mönchengladbach, den der Logistikdienstleister
aus Greven für seinen Kunden Esprit,
eine der führenden internationalen
Lifestyle Firmen, errichten und betreiben wird.
Zur offiziellen Grundsteinlegung
des neuen Esprit DC Europe (Distri-
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Titel · 9
bution Center Europe) am 30. April
dieses Jahres war zusammen mit
zahlreichen Gästen aus Politik und
Wirtschaft auch Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa
Thoben gekommen, deren Besuch
Dr. Fiege als deutliches Zeichen für
das hohe Potenzial der Logistik in
NRW wertete, das auch von der Landesregierung erkannt und optimal
unterstützt und entwickelt werde.
„Mit
diesem
Projekt
wird
Deutschlands wichtigster Logistik -
Felix Fiege, Ernst-Peter Vogel, Ministerin Christa Thoben und Jens Fiege mauerten den Grundstein ein.
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10 · Titel
Als Projekt mit Signalwirkung bezeichnete
Dr. Hugo Fiege das DC Europe.
standort Nordrhein-Westfalen weiter gestärkt und zeigt einmal mehr
seine Innovationsfähigkeit. Dabei
haben alle Beteiligten außerordentlichen Mut bewiesen. Fiege, die
Union Investment Real Estate und
Esprit werden hier mit Unterstützung der landeseigenen Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft NRW.Invest
auf 50.000 Quadratmetern ein
Logistikzentrum von überregionaler
Bedeutung schaffen, in dem 520
Menschen Arbeit finden sollen. Mit
anderen Worten: Von der erfolgrei-
Ernst-Peter Vogel freute sich, in Fiege einen
kompetenten Partner gefunden zu haben.
chen Zusammenarbeit dieser drei
Unternehmen werden wir alle, die
Stadt, die Region und das Land profitieren“, sagte die Ministerin in ihrer Ansprache vor rund 130 Zuhörern. „Fiege ist ein Markenzeichen
von Nordrhein-Westfalen!“
Mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 60 Millionen Euro entsteht zurzeit im Gewerbegebiet
„Regiopark“, das über hervorragende
Anbindungen an die Verkehrsträger
Straße, Schiene und Luft verfügt, ein
Zentrum mit drei Hallenabschnitten
in der ersten Ausbaustufe mit der Option auf Erweiterung von weiteren
60.000 Quadratmetern. Allein die
aufwändige Informationstechnologie
und Innenausstattung des neuen
Zentrums für Lagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versand
der Esprit-Produkte verschlingen
rund 30 Millionen Euro.
Eigentümerin der neuen Immobilie wird die Union Investment Real
Estate GmbH, die diese für ihren of-
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Titel · 11
Fiege sei zum Markenzeichen
Nordrhein-Westfalens geworden, sagte
Ministerin Thoben in ihrer Ansprache.
Norbert Bude lobte als Oberbürgermeister
der Stadt Mönchengladbach den hervorragenden Standort als Logistikzentrum.
Kennzahlen zu Esprit
Im Geschäftsjahr 2008/09 erzielte die
Esprit Holdings Limited einen weltweiten
Konzernumsatz von rund 3,1 Milliarden
Euro (per 30.06.2009). Der Nettogewinn
beläuft sich auf rund 428 Millionen Euro.
Die Aktie der Esprit Holdings Limited ist
an der Börse von Hongkong notiert und sowohl im Hang-Seng-Index als auch im
MCSI-Index Hongkong und im FTSE AllWorld-Index for Hongkong enthalten. Der
Konzern betreibt mehr als 830 direkt geführte Einzelhandelsgeschäfte weltweit und ver-
treibt seine Produkte über mehr als
12.900 Wholesale-Standorte rund um
den Globus. Das Unternehmen verfügt
über 1,1 Millionen Quadratmeter Verkaufsfläche in über 40 Ländern (Stand:
12/2009).
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12 · Titel
Gemeinsam legten sie den Grundstein für das neue Logistikzentrum in Mönchengladbach: Norbert Bude, Oberbürgermeister der Stadt
Mönchengladbach, Felix Fiege, Fiege Stiftung & Co. KG, Hans-Peter Vogel, Esprit Europe GmbH, Ministerin Christa Thoben, Jens Fiege,
Fiege Stiftung & Co. KG, Oliver Kruse, Esprit Europe GmbH, und Alejandro Obermeyer, Union Invest (v.l.n.r.).
fenen Immobilienfonds UniImmo
Deutschland erworben hat. In der
Endausbaustufe des Logistikkomplexes ist für das gesamte Hallendach
eine Photovoltaikanlage geplant.
Vom Entwurf über Planung und
Ausfertigung einschließlich der
Grundstücks- und Investorensuche
bis zur schlüsselfertigen Erstellung
liegt das Projekt in den Händen der
Tochtergesellschaft Fiege Engineering. Zielsetzung dieses neuen Esprit
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Titel · 13
Rund 130 aufmerksame Gäste waren der Einladung zur Grundsteinlegung gefolgt.
DC Europe ist die Versorgung der
europäischen Kunden von Esprit mit
Bekleidungsartikeln und Store-Material. Die logistischen Aufgaben
sind die Vereinnahmung der Ware
aus weltweiten Produktionen, kundengerechte Kommissionierung, Value Added Services und der Transport an die Verkaufsstellen in
Deutschland und im europäischen
Ausland.
„Wir freuen uns in Fiege einen
kompetenten Partner gefunden zu
haben, der wie wir auf Innovation
setzt und stetig mit der globalen Lifestylemarke Esprit wächst“, so ErnstPeter Vogel, Geschäftsführer Esprit
Europe Services GmbH. „Gemeinsam
sind wir gewachsen, gemeinsam werden wir wachsen!“
Das Esprit DC Europe Mönchengladbach stellt einen weiteren
Meilenstein in der Fiege Textillogistik
dar. „Mit der Entwicklung des hochmodernen und mit zahlreichen
technischen Finessen ausgerüsteten
Hallenkomplexes tragen wir als
Dienstleister dem erfolgreichen und
kontinuierlichen Wachstum der Marke Esprit Rechnung“, erklärte Dr. Hugo Fiege. Bereits seit zehn Jahren
werden die Esprit-Produkte über das
Fiege Mega Center in Ibbenbüren logistisch bearbeitet und versandt. Von
Ibbenbüren aus, einem der wichtigsten Standorte der Fiege Fashionlogistik, werden auch nach Inbetriebnahme des neuen Zentrums weiterhin einige Bereiche der Logistik für
Esprit organisiert.
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14 · Pressespiegel
Interview der F.A.Z.
mit Dr. Hugo Fiege
„Fiege sieht sich wieder auf festem Boden“
Nach einer schweren Krise hat der Logistikspezialist das Vertrauen der Banken zurückgewonnen. Jetzt steht die Renditesicherung an erster Stelle. Die rasche Expansion ist vorüber. Fiege ruft nach schweren Rückschlägen die neue Bescheidenheit aus.
bü. GREVEN, 6. Mai. Trotz der Belastung durch eine gescheiterte Übernahme und die Wirtschaftskrise hat
sich der westfälische Logistikspezialist
Fiege wieder gefangen. Aber die Zeiten des raschen Wachstums, mit dem
sich das Familienunternehmen in die
europäische Logistik-Spitzengruppe
vorgeschoben hat, sind vorüber. „Die
Aufholjagd ist beendet. Wir müssen
nicht länger Wachstumsweltmeister
sein. Fiege funktioniert auch mit einem Umsatz von 1,45 Milliarden Euro hervorragend“, sagte Mitinhaber
Hugo Fiege, der das Unternehmen
zusammen mit seinem älteren Bruder
Heinz leitet. Die Fiege Gruppe ist auf
langfristig angelegte Logistiklösungen
für Großkunden aus Industrie und
Handel spezialisiert. Mit dem Warentransport, dem Betrieb von Lagerhäusern und Zusatzleistungen hatte sie
2008 in Europa und Asien noch 1,8
Milliarden Euro erwirtschaftet. Die
Konjunkturflaute und die Schließung
ertragsschwacher Geschäfte hinterließen zwar Spuren im Umsatz. Doch
nach zwei verlustreichen Jahren hat
das Unternehmen die Wende geschafft und die Banken wieder zu einer langfristigen Unternehmensfinanzierung bewegen können. „Die
Verträge sind unter Dach und Fach,
wir stehen auf festem Boden“, sagte
Fiege.
Um neues Vertrauen werbend, gibt
das Familienunternehmen, das sich
üblicherweise auf die Umsatzzahlen
beschränkt, einen genaueren Einblick
in die Ertragslage. Der Betriebsgewinn
vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) habe im vorigen Jahr bei
60 Millionen Euro gelegen, und auch
unter dem Strich habe Fiege wieder ein
positives Ergebnis erwirtschaftet. Beim
Ebitda habe man trotz der Umsatzeinbußen praktisch wieder den Stand von
2005 erreicht. Der harte Sanierungsund Sparkurs habe sich ausgezahlt.
„Wir sind stolz darauf, im Jahr der
größten Wirtschaftskrise einen deutlichen Gewinn ausweisen zu können“,
sagte Fiege. Das Eigenkapital gab er mit
rund 80 Millionen Euro an, was einer
Eigenkapitalquote von 15 Prozent entspreche. Dauerhaft angestrebt würden
mindestens 20 Prozent. „Deshalb liegt
der Fokus in den kommenden Jahren
auf der Eigenkapitalbildung. Gewinne
bleiben im Unternehmen, größere Akquisitionen wird es erst einmal nicht
mehr geben“, kündigte er an.
Im Boom hat das 1873 gegründete
Traditionsunternehmen schmerzhaft
erfahren, dass gescheiterte Übernahmen keine Spezialität börsennotierter
Konzerne sind. Der Kauf des Hamburger Speditionsunternehmens TTS hatte Fiege 2007 und 2008 in die Schieflage gebracht; als in der Wirtschaftsflaute dann auch noch die
Mengen schrumpften, wähnte der eine oder andere Beobachter das Unternehmen schon am Rand der Pleite.
„TTS hat uns zwei Jahre lang dreißig
bis vierzig Millionen Euro gekostet.
Fiege war nie akut gefährdet, aber es
hätte nicht mehr lange so weitergehen
dürfen“, beschreibt der Seniorchef die
vielleicht schwierigste Phase der
Unternehmensgeschichte. Die Grevener reagierten mit einer Radikalkur.
Das Speditionsgeschäft für Dritte wurde komplett aufgegeben, ein Großteil
der von TTS übernommenen Lastwagenflotte wieder verkauft. In der Verwaltung wurde eine komplette Managementebene gestrichen, etwa 1000
der zuvor 21 000 Mitarbeiter mussten
das Unternehmen verlassen. Randaktivitäten wurden eingestellt und Kundenverträge aufgelöst, um das Geschäft auf die acht Kernbranchen
Mode, Nahrungsmittel, Getränke,
Healthcare, Reifen/Kraftfahrzeugersatzteile, Technik und Medien zu konzentrieren.
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Pressespiegel · 15
Dr. Hugo Fiege sprach mit Helmut Bünder von der Frankfurter Allgemeine Zeitung.
„Wir wollen nicht die Größten sein,
sondern die Besten“, sagt Hugo Fiege.
Das Unternehmen sei finanzstark genug und so breit aufgestellt, dass es
„überall in Europa kompetent um große Aufträge mitbieten kann“. Ziel sei es,
sich in den Schwerpunktsegmenten als
Marktführer zu positionieren und so
die Rentabilität dauerhaft zu steigern.
Dafür sei Fiege bereit, beim Umsatzwachstum zurückzustecken. „Der Gesamtmarkt wird rasch größer und bewegt sich zu unseren Gunsten. Aber
wir selbst sind anspruchsvoller geworden und legen größeren Wert auf die
Qualität der Kunden und die Nachhaltigkeit des Geschäfts“, sagte er. Die neue
Zielvorgabe sei ein „moderates, ertragsorientiertes Wachstum“ in einem Korridor von jährlich 3 bis 5 Prozent.
Während Branchenriesen wie
DHL oder Schenker über ein großes
eigenes Transportnetz verfügen, hat
Fiege seine Flotte auf ein Mindestmaß zurückgestutzt. Transportleistungen werden zum größten Teil eingekauft, eigene Lastwagen in der
Regel nur dann vorgehalten, wenn
die Kunden besondere Anforderungen an die Fahrzeuge stellen. Den
Vorteil sieht das Unternehmen darin,
dass es seine Angebote unabhängig
von der Auslastung eines eigenen
Netzes gestalten kann. Rund 2500
Lastwagen seien jeden Tag im Auftrag
von Fiege unterwegs. „Da auch in
den kommenden Jahren keine Verknappung von Speditionskapazitäten
zu erwarten ist, ist dies für die Kunden der eindeutig günstigere Weg. Im
Gegensatz zu einigen Konkurrenten
verstehen wir uns eben nicht in erster
Linie als Transporteur, sondern als
Systemspezialisten für die gesamte
Lieferkette“, meinte Hugo Fiege.
Wegen der hohen Anfangsinvestitionen in Lagerhallen, Informationstechnik und Personal sind die Kundenverträge meistens auf viele Jahre
angelegt. Der Reifenhersteller Bridgestone etwa arbeitet schon seit mehr
als zwanzig Jahren mit Fiege zusammen. Zu den neuen Großvorhaben
gehören die Errichtung eines Logistikzentrums für das Modeunternehmen Esprit in Mönchengladbach und
ein Standort in Portugal. Neue Wege
beschreitet Fiege bei der Finanzierung solcher Großprojekte. Für den
Bau der Esprit-Anlage, die rund 60
Millionen Euro kosten wird, hat man
die Fondsgesellschaft Union Investment ins Boot geholt. Mit dem DekaFonds der Sparkassen seien Projekte
im Umfang von 50 Millionen Euro in
der Planung.
Bei Fiege steht die fünfte Inhabergeneration in den Startlöchern. Zwei
Söhne der beiden Senior-Chefs, Jens
und Felix, bereiten sich in der Geschäftsführung auf die Nachfolge
vor.
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16 · Special
Online Shop – Textil –, Consumer Electronics-, Drogerie- und Spielwarensegment
Datei
http://www.online-shop.de
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Extras
?
Multi-Channel-Logistik
Chancen und Herausforderungen des Internethandels
DEUTSCHLAND
Fiege bewegt sich seit einigen
Jahren erfolgreich im E-Commerce-Umfeld und hat bereits einige Kunden, wie aktuell MediaMarkt-Saturn in den Niederlanden und Österreich, mit Fulfilment-Lösungen implementieren können und weitet diesen
Ansatz nun europaweit aus. Um
diese Dienstleistungen für Kunden weiter entwickeln und optimieren zu können, baut Fiege
hierzu einen eigenen E-Commerce-Bereich „Fiege eFulfilment" auf. Dieser bietet die
komplette IT-Anbindung des
Webshops an diverse ERP- und
Kundensysteme sowie die Prozesse vom Bestelleingang über
Kundenbetreuung, Versandabwicklung, Retourenbearbeitung
und Zahlungsabwicklung bis hin
zum Reporting, den Fiege-Kunden an.
Immer mehr Unternehmen wenden sich den Neuen Medien zu und
erschließen neben den bereits bestehenden Vertriebssparten einen ganz
neuen Vertriebsweg über das Internet. Die Herausforderungen sind vielfältig: Der Kunde möchte genauso
BENELUX
POLEN
schnell wie gewohnt die Produkte
online finden können und sich
gleichzeitig gut beraten fühlen, ohne
einen wirklichen physischen Ansprechpartner zu haben.
haltung und Versand sowie den komplementären Finanz- und Call-CenterServices reicht.
Viele Unternehmen scheuten bisher
aufgrund dieser Herausforderungen
den Weg in das Onlinegeschäft. Aber
insbesondere in der Wirtschaftskrise
zeigt dieser Absatzkanal als einer der
wenigen ein weiterhin stetiges
Wachstum (vgl. BVH-Studie 2009).
Auch übersteigt nun im Versandhandelsgeschäft mit 53,3 Prozent der
Onlineabsatz prozentual die traditionellen Absatzkanäle. Vor diesem Hintergrund stellen sich jetzt viele Unternehmen der häufig recht lukrativen, aber
komplexen Herausforderung des Aufbaus einer zusätzlichen Vertriebssparte,
des Internetgeschäfts, auch „MultiChannel-Konzept“ genannt.
Full-Service-Ansatz des
Dienstleisters
Viele Fulfilment-Dienstleister unterstützen ihre Kunden auf dem Weg in
diese neue Welt. Hier bieten Logistikdienstleister wie die Fiege Gruppe den
Unternehmen einen Full-Service-Ansatz, der von der Beratung, Konzeption
und Implementierung der Website bis
zur logistischen Betreuung des laufenden Betriebs vom Transport zur Lager-
Auch die Herausforderungen in
der Logistik sind in den letzten Jahren vielfach unterschätzt worden:
Der traditionelle Offline- und der
neue Online-Vertriebsweg wurden in
der Vergangenheit oft als separate
Absatzkanäle betrachtet, der Kunde
wollte diese jedoch flexibel nutzen,
z.B. Ware über das Internet kaufen
und im Geschäft retournieren oder
sich im Geschäft beraten lassen, aber
die Ware gerne nach Hause geliefert
bekommen. Um den neuen Absatzweg so lukrativ und flexibel wie möglich zu halten, bieten sich zentrale
schlanke Logistikkonzepte an, die gemeinsam mit dem jeweiligen Unternehmen entwickelt werden.
Attraktiv, dauerhaft und
skalierbar
Fiege verfolgt diesen Ansatz bereits erfolgreich mit Firmen aus dem
Textil-, Consumer Electronics-, Drogerie- und Spielwarensegment und
entwickelt seine Kompetenz gemeinsam mit seinen Kunden weiter. Die
Interaktion zwischen Unternehmen
und Dienstleister ist innerhalb dieses
Vertriebswegs deshalb so wichtig,
weil durch geplante Aktionen und
MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHAN
LOGO
Special · 17
ITALIEN
TSCHECHIEN
SCHWEIZ
stetige Kundenanalysen des Onlinegeschäfts die Warenbestände besser
optimiert und gesteuert werden können, um sowohl für den Kunden als
auch den jeweiligen Dienstleister ein
attraktives dauerhaftes und vor allem
skalierbares Konzept zu erarbeiten.
nationalen Trend: Vorreiter sind die
amerikanischen Unternehmen, und
nach und nach weitet sich nun der
Trend über England nach Westeuropa
(Frankreich, die Benelux-Staaten
und Deutschland) aus.
wachsenden Internetkäuferschaft als
gern gesehene Chance zu stellen gilt.
Dazu trägt die europaweit immer
günstigere und allgegenwärtige Möglichkeit der Internet-Nutzung auch
über die zunehmende Verbreitung
von Smartphones (Handys mit
Mobile Commerce-Funktionen) bei.
Hier gilt es vor allem die Herausforderungen einer optimalen IT-Schnittstelle zwischen dem Webshop und allen anzubindenden Systemen der
Lagerverwaltung, bereits bestehenden
ERP-Systemen und komplementären
Systemen wie z.B. der Finanzabwicklung zu etablieren. Diese sollten auch
eine gewisse Form der Business Intelligence beinhalten, um für das Unternehmen einen ständig transparenten
und sich optimierenden Vertriebsweg
aufzeigen zu können.
Für viele Unternehmen ist dieser
Punkt besonders interessant, da eine
solche zeitgenaue und in allen Formen offene Transparenz der Absatzform und die hieraus resultierenden
schnell zu realisierenden vertrieblichen Maßnahmen nur innerhalb des
Onlinegeschäfts umzusetzen sind.
Modular zu verändernde
Konzepte
Beim Multi-Channel-Konzept handelt es sich keineswegs um einen
Fiege als international aufgestellter
Logistikdienstleister begleitet international tätige Unternehmen auch bei
diesem Schritt. Hier gilt es die kulturellen und sprachlichen Barrieren des
Internetumfelds zu kennen und zu
beachten: Eine unterschiedliche
Form der Menüführung, des OnlineMarketings sowie unterschiedliche
rechtliche und inhaltliche Angaben
auf der Website können entscheidend
zum Erfolg oder Misserfolg des
Onlinegeschäfts beitragen. Trotzdem
muss die Corporate Identity des
Unternehmens sowie das Kaufgefühl
des Kunden innerhalb aller Vertriebswege beibehalten werden, was standardisierte modular zu verändernde
Konzepte erfordert.
Im Onlinegeschäft spielt der Zeitaspekt eine signifikante Rolle: Unternehmen müssen schnell am Markt
und Puls der Zeit sein. Dies stellt
insbesondere aufgrund des stetig
wachsenden Wettbewerbsumfelds im
Onlinegeschäft die Unternehmen vor
große Herausforderungen, denen es
sich aber insbesondere aufgrund der
Soziale
Kommunikationsplattformen
Immer mehr Unternehmen nutzen soziale Kommunikationsplattformen wie z.B. Facebook, MeinVz,
Xing und ähnliche, um Trends und
Meinungen im Internet über ihr
Unternehmensumfeld und das zu
vertreibende Sortiment kurzfristig zu
erkennen und in ihre Vertriebskonzepte integrieren zu können. Viele
Unternehmen haben das neue MultiChannel-Denken nicht nur als Herausforderung, sondern als Chance
begriffen und stellen sich aktiv dem
immer schneller werdenden Wandel
der Zeit.
Als wichtiger und entscheidender
Bestandteil des Multi-Channel-Konzepts ist der nun immer währende
und spannende Informations- und
Gedankenaustausch zwischen Kunde, Unternehmen und Dienstleister
zur Gestaltung des optimalen Vertriebswegs der Zukunft zu sehen.
NNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT · MULTI-CHANNEL-KONZEPT
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18 · Special
Das Servicemanagement der Zukunft
Lösungen und Remote Services auf der Liste von
Managern weit oben
von Prof. Tilo Böhmann
ten zu einem Wachstum durch
Dienstleistungen verhelfen
können und welche Ansätze
in der Zukunft wohl eher in
ihrer Bedeutung abnehmen
werden. Das Geschäftsmodell
mit der stärksten positiven
Wachstumserwartung ist Remote Services.
Dienstleistungen sind zu
einem der dynamischsten
Sektoren in reifen wie auch in
Entwicklungsmärkten geworden. Viele Unternehmen im
Firmen- und Privatkundenbereich haben gelernt, welch
entscheidende Bedeutung der
Förderung von Dienstleistungen und Lösungsbündeln zukommt: Design, Verkauf und
Bereitstellung von Dienstleistungen entwickeln sich zu einem wesentlichen Einflussfaktor von Erlösen, Margen
und Wachstum industrieller
Unternehmen. Das Verständnis der zugrunde liegenden
Trends und Entwicklungen
innerhalb dieses Bereichs ist
somit ein wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen strategischen Planung aktueller Geschäftstätigkeiten in vielen
Technologiebranchen.
Die ISS International Business
School of Service Management,
Hamburg, hat in Zusammenarbeit
mit dem Service-Verband „Association for Service Management, German Chapter“ eine Studie zum Thema Dienstleistungsmanagement der
Zukunft durchgeführt, die einen
Rundumblick über die Prioritäten
führender Dienstleistungsunternehmen in Schlüsselindustrien der deutschen Wirtschaft bietet.
hilft bei der Aufdeckung und Bewertung zukünftiger Entwicklungen unter Dienstleistungsmanagern. In der
Studie wurden Entscheidungsträger
und Senior Service Experten führender Unternehmen aufgefordert, ihre
Sicht zu kritischen Entwicklungen in
diesem Bereich innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre zu umreißen. Zu diesem Zweck wurden sie gebeten, offene Fragen in eigenen
Worten zu beantworten.
Um ein weites Spektrum von Entwicklungstrends identifizieren zu
können, nutzt die Studie einen explorativen Ansatz. Dieses Verfahren
Die Studie befasst sich eingehend
mit der Frage, welche Geschäftsmodelle und Dienstleistungsangebote
Unternehmen am wahrscheinlichs-
Ein weiterer hochangesehener Wachstumstreiber ist die
Entwicklung integrierter Lösungsangebote, die sich aus
einem Produkt und einer Dienstleistung zusammensetzen. Desweiteren wird Dienstleistungsrahmenverträgen, welche dem
Kunden Kostentransparenz bei
Dienstleistungen versprechen,
ein positiver Einfluss auf das
Unternehmenswachstum zugesprochen. Zustandsabhängige
Wartungsdienstleistungen erhalten die gleiche Bewertung. Auffällig ist, dass eine Mehrheit der
befragten Experten davon ausgeht, dass
softwarebasierte sowie (teilweise) automatisierte Dienstleistungen einen besonders hohen Wachstumsbeitrag
leisten werden.
Die Bewertung des Wachstums ergibt eine herausfordernde Mischung.
Während produktbezogene Dienstleistungen zeitweilig die Lösung
schlechthin zu sein schienen, deutet
die Studie auf eine fortschreitende
und schnelle Entwicklung hin zum
Angebot von Lösungen und integrierten Produkt- und Dienstleistungsbündeln hin. In dieser neuen Welt
werden Dienstleistungen zur Schlüs-
LOGO
Special · 19
selkomponente im Angebotsspektrum eines Unternehmens.
Daneben sind die Experten davon
überzeugt, dass die Entwicklung von
Fähigkeiten zur Erbringung von Remote Services für Dienstleistungsanbieter essentiell ist. Diese Fähigkeit
muss zudem durch die Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle und -angebote unterstützt werden. Ohne Veränderungen im Dienstleistungsangebot
und
Prozessoptimierungen
werden Firmen kaum in der Lage
sein, das volle Potenzial von Remote
Services ausschöpfen zu können.
Während Dienstleistungsgeschäftsmodelle lediglich einen Aspekt der
Prioritäten für Dienstleistungsmanager abdecken, können die allgemeinen
Ergebnisse in fünf breiter angelegten
Dienstleistungstrends zusammengefasst werden.
Prozesspartner werden
Über alle Fragen hinweg findet
die Studie starke Hinweise für eine
zunehmende
Integration
von
Dienstleistungsunternehmen in die
Wertschöpfungskette der Kunden.
Erfolgreiche Dienstleistungen müssen ihren Wert darstellen können,
indem sie die KPIs (Key Performance
Indicator) der Geschäftsprozesse
beim Kunden verbessern. Für viele
Dienstleistungsunternehmen stellt
diese Entwicklung einen erheblichen Wandel dar. Eine solche
durch Geschäftsprozesse getriebene
und prozesszentrierte Vorgehensweise in Bezug auf Bedarfsanalyse,
Umsatz und Ausführung verlangt
von Unternehmen, dass sie ihre
grundlegenden Fähigkeiten, Prozesse und Systeme auf den neuesten
Stand bringen.
Den schlauen Käufer binden
Zugleich verlangen nicht alle Kunden höchst einmalige, kundenspezifische Lösungen. Die Studie zeigt, dass
Kunden, die sich mit Dienstleistungen auskennen, überaus unterschiedliche Bedürfnisse entwickeln. Während Partnerschaften und Lösungen
oberste Priorität haben, geben viele
Dienstleister zu, dass (auch) sie ihre
Fähigkeit stärken müssen, kostenbewusste, schlaue Käufer zu bedienen.
Paket- oder Komplettlösungen und
Dienste werden als Schlüssel in der
Verteidigung oder dem Zugewinn
hochprofitabler Kernmärkte für
Dienstleistungen gesehen, die von
Dritt-Anbietern von Ersatzteilen und
produktbezogenen Dienstleistungen
umkämpft werden.
Das Potenzial von Remote
Services stärken
Die Priorität, die sich in der Studie
am deutlichsten abzeichnet, ist die
Transformation von Dienstleistungsunternehmen durch Remote Services. Die Befragten sehen Remote
Services nicht nur als Transformationstreiber in Bezug auf die Dienstleistungserbringung, sondern auch
als treibende Kraft für einen Wandel
der Service-Geschäftsmodelle. Dies
signalisiert ein zunehmendes Bewusstsein für das Geschäftspotenzial
Tilo Böhmann ist Professor für Service
Management, Leiter der Service Ma-
nagement Forschungsgruppe und De-
kan des MBA Service Management Programms an der
ISS International
Business School of Service Manage-
ment in Hamburg. Seine Forschungs-
schwerpunkte liegen in den Bereichen
Entwicklung
neuer
Dienstleistun-
gen/Service Engineering, hybride Wert-
schöpfung (Integration Produkt und
Dienstleistung), strategisches Informationsmanagement und IT Service Ma-
nagement.
von
Dienstleistungstechnologien.
Hiermit, ebenso wie mit anderen
technologiebasierten Punkten wie
der Vertrieb von Maschine-zu-Maschine-Dienstleistungen, macht die
Studie deutlich, dass technologiebasiertes Reengineering von Dienstleistungen oberste Priorität für
Dienstleistungsmanager haben sollte.
Aufbau von Service Business
Fähigkeiten
Eine überraschende Anzahl von
Punkten in der Studie reflektiert jedoch die kontinuierlichen Bemühungen, die geschäftlichen Fähigkeiten
der Dienstleistungsunternehmen aufzubauen und zu verbessern. Deutlich
LOGO
20 · Special
Servicegeschäftsmodell
Schrumpfung
(Auswahl)
Fehlerbehebungsdienst vor
Ort
Wachstum
Remote
services
Lösungen
Service-Rahmenverträge
Wartungsdienst
auf der
Grundlage von
Konditionen
ISS International Business School
of Service Management
Die ISS ist eine staatlich anerkannte, private Hamburger Hochschule. Sie fördert die Service-Exzellenz durch berufsbegleitende
Bachelor- und Masterstudiengänge,
Forschung, Beratung und firmenspezifische Weiterbildungsprogramme. Das nächste Bachelor-Pro-
gramm Service Management startet
am 25. Juni 2010, die vierte MBA
Class Service Management für Postgraduierte startet im Januar 2011.
"Service First" – Dienstleistungen
zum Erfolgsfaktor für Unternehmen
zu machen, ist die Philosophie der
ISS. www.iss-hamburg.de
Service-Märkte: Wachstumstreiber
Wandel vom reaktiven zum proaktiven Dienstleistungsunternehmen sowie systematischer Verkauf und Marketing der
Dienste
Produktpaket-Dienste und standardisierte Lösungspakete
Holistische Lösungsangebote welche Produkte und
Dienstleistungen bündeln
Konsequente Ausrichtung der Dienstleistungen auf
Wertschöpfungsprozesse der Kunden
wird dies in der großen Bedeutung,
die viele Befragte nach wie vor beispielsweise der Entwicklung von
Unternehmen im Dienstleistungsvertrieb oder der Zunahme der Kundenorientierung professioneller Dienstleister beimessen. Der Wandel von
reaktiven, Technologie-zentrierten
Unternehmen im Kundenservice hin
zu marktorientierten Dienstleistungsorganisationen scheint bei vielen Firmen mehr Zeit und Mühen in Anspruch zu nehmen, als die meisten
Branchenanalysten uns Glauben machen wollen. Dienstleister, die in dieser Transformation Fortschritte gemacht haben, können neue Ziele
angehen, wie zum Beispiel die Etablierung eines Innovationsmanagements für Dienstleistungen und integrierte Lösungen aus Produkten und
Dienstleistungen.
Ausrichten
einer Service-orientierten
Unternehmensführung
Alle oben aufgeführten Punkte
implizieren, dass viele Firmen weiterhin ihre Service-Fähigkeiten optimieren und – gleichermaßen wichtig –
die organisatorische Struktur für ihre
Service-Bereiche verbessern. Die zunehmende Integration von Produkten und Dienstleistungen als Bestandteile von Lösungen bedarf einer
genauen Abstimmung zwischen den
Produkt- und Servicebereichen eines
Unternehmens. In ähnlicher Weise ist
auch die wachsende Abhängigkeit
von Informations- und Kommunikationstechnologien für innovative
Dienstleistungen ein wirksamer Motor, um die gegenwärtige Positionierung der Serviceeinheiten untereinander und der IT-Organisation auf
den Prüfstand zu stellen. Die Weiterentwicklung von Entscheidungsbefugnissen und Anreizsystemen für die
Serviceorganisation als Teil der Wertschöpfungskette eines Unternehmens
sollte folglich andauernde hohe Priorität bei Dienstleistungsmanager erhalten.
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Projekte · 21
Neues Aufgabenfeld in der Industrielogistik
Claas übergibt Logistik der Dieselmotoren an Fiege
Mit dem weltweit bekannten
Hersteller von Erntemaschinen,
Claas Selbstfahrende Erntemaschinen
GmbH aus Harsewinkel, hat Fiege einen Vertrag zur langfristigen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der sequenziellen Belieferung für komplexe
Baugruppen unterzeichnet.
Ab Mitte dieses Jahres werden
spezielle Motorbaureihen/Dieselmotore von Claas am Fiege Standort
in Greven-Reckenfeld umgeschlagen
und teilweise veredelt. Neben der Lagerung gehören der Inbound-Transport, die Sequenz-genaue Belieferung
der Produktion in Harsewinkel und
die Rücknahme der speziellen Gestelle der Produkte zum Aufgabenbereich von Fiege. Der Bereich der Veredelung erstreckt sich über die
Kennzeichnung, Motorsequenzierung und -isolierung bis zum Anund Abbau von Peripherieteilen.
keiten, die durch die erfahrenden
Mitarbeiter von Fiege tec durchgeführt werden.
„Wir freuen uns, diesen verantwortungsvollen Auftrag erhalten zu
haben und sind sicher, die Herausforderung in der Industrielogistik
für unseren Kunden erfolgreich zu
meis tern“, erklärt Jens Fiege, Vorstand der Fiege Stiftung & Co. KG.
Mit der Übernahme dieses Geschäftes erweitert und verstärkt die Fiege
Gruppe um ein erhebliches Maß ihre
Rolle in der Industrielogistik, insbesondere durch die Veredelungstätig-
Auch die Firma Claas bewertet die
Auftragsvergabe positiv und zeigt sich
optimistisch hinsichtlich der weiteren
Zusammenarbeit: „Fiege konnte sich
gegenüber der zahlreich vertretenen
Konkurrenz durchsetzen und die
umfangreichen, von Claas gestellten
Anforderungen am besten erfüllen.
Die Vertragsunterzeichnung bildet
den Abschluss einer mehrmonatig
andauernden Ausschreibung und zugleich den Beginn einer langfristigen
erfolgreichen Geschäftsbeziehung
zweier westfälischer Unternehmen
mit langjähriger Tradition“, betont
Roland Pollmeyer, Leiter Einkauf
Systemtechnik bei Claas.
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22 · Porträt
Auf allen Feldern der Welt zu Hause
Claas ist einer der führenden Hersteller von Agrarmaschinen
Ob die Erntezeit des Weizens in
Frankreich oder in der Ukraine begonnen hat oder die Zeit für die Verarbeitung von Stroh und Grünpflanzen in Chile wie in den USA
gekommen ist, ob das Zuckerrohr in
Zimbabwe oder Brasilien geschnitten
oder Reis in Indien oder Taiwan geerntet werden muss: Auf allen Feldern der Welt sind die Agrarmaschinen von Claas zu finden. Denn Claas
ist einer der führenden Hersteller
von Agrarmaschinen auf der Erde.
Etwa 40 Prozent der in Europa verkauften Mähdrescher stammen aus
dem Unternehmen mit Hauptsitz im
westfälischen Harsewinkel. Die Weltmarktführerschaft besitzt Claas mit
seiner zweiten großen Produktgruppe, den Feldhäckslern.
14 Produktionsstandorte weltweit
Gegründet wurde das Unternehmen mit langer Tradition von August
Claas 1913 in Clarholz/Westfalen.
1919 fand die Übersiedlung nach Harsewinkel, bis heute der Stammsitz des
Unternehmens, statt. Und bereits 1930
wurde mit der Entwicklung des ersten
Mähdreschers, der sechs Jahre später
auf den Markt kam, begonnen.
Heute liegt die Unternehmensgruppe auf einem der Spitzenplätze in
weltweiter Agrartechnik, die in sieben
deutschen und sieben weiteren
Standorten in Frankreich, Ungarn,
Russland, den USA und Indien produziert, auch mit landwirtschaftlichen
Pressen und Grünland-Erntemaschinen. Zur Produktpalette gehören ferner moderne System-, Transport- und
Zugfahrzeuge, sowie neueste landwirtschaftliche Informationstechnologie. Claas Produktionsstätten für Industrie- und Fertigungstechnik liefern
Komponenten oder Anlagen für den
Bedarf der Gruppe, wie auch für die
Automobil- oder Luftfahrtindustrie
rund um den Globus.
Werk in Südrussland – für
Mähdrescher und Traktoren
Um den Absatz von Claas Maschinen in Osteuropa und vor allem in
der Russischen Föderation abzusichern, investierte das Unternehmen
im südrussischen Krasnodar etwa 20
Millionen Euro in den Bau eines
Mähdrescherwerkes. Am Jahresanfang 2008 startete im Claas Werk in
Kradsnodar auch die Produktion von
Traktoren. Für die Zukunft plant
Claas, im Rahmen von Ausbauplänen
weiter in das Werk zu investieren
und die Produktion nochmals erheblich auszuweiten.
Seit Jahren engagiert sich Claas –
gestützt auf sein sehr gut entwickeltes Service- und Vertriebsnetz – erfolgreich in den Märkten der GUS,
insbesondere in der Russischen Föderation. Mit der Investitionsentscheidung kam Claas dem Kundenwunsch nach, hochwertige und
innovative Erntetechnik lokal zu
produzieren. Damit war Claas als ers-
LOGO
Porträt · 23
ter westlicher Landtechnikhersteller
mit einer eigenen Fertigung in Russland präsent.
Die Claas Gruppe hat in den letzten 15 Jahren eine außerordentliche
Wachstumsphase erlebt. Der Umsatz
erhöhte sich von etwa 500 Millionen
Euro Anfang der 1990er Jahre auf
jetzt rund 2,9 Milliarden Euro. Claas
beschäftigt 9.500 Mitarbeiter weltweit, etwa 70 Prozent der Produkte
vertreibt das Unternehmen außerhalb Deutschlands.
Agrarmaschinenproduktion
in aller Welt
Ende der 90er Jahre entstand eine
neue Fabrik für Mähdrescher in
Omaha im US-Bundestaat Nebraska.
Claas hat hier auf ehemaligem Farmland in der Nähe des Missouri eine
Produktionsstätte für die LEXION
Mähdrescher aufgebaut. Die Produktion liegt inmitten der größten Getreideanbaugebiete der USA.
Einen großen Wachstumssprung
machte die Claas Gruppe im Frühjahr
2003. Durch die Übernahme des
französischen Traktorenproduzenten
Renault Agriculture, die 2008 abgeschlossen wurde, besitzt Claas nun eine Palette von modernen Traktoren
im Vertriebsprogramm. Ferner wuchs
seinerzeit das Unternehmen um über
600 Millionen Euro Umsatz und rund
2.000 Mitarbeiter.
Claas hat 2008 im Norden von
Indien, im Bundesstaat Punjab, ein
neues Mähdrescher-Werk eröffnet.
Diese Mähdrescher, die auf Gummiraupen fahren, wurden speziell für
die feuchten Böden in Reisanbaugebieten entwickelt. Märkte für die
Maschinen liegen außer in Indien
auch in Südkorea, Taiwan und Japan. Claas führt bereits seit 2002
eine Mähdrescher-Fabrik in Faridabad unweit der indischen Hauptstadt Delhi. Das hohe Bevölkerungswachstum und die starke
Position als Agrarland machen Indien zu einem wichtigen und
schnell expandierenden Markt für
Landmaschinen.
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24 · Studie
Fiege überzeugt italienische Kunden
Zuverlässiger Partner gesucht –
das wollen Kontraktlogistikkunden
von Dr. Georg Tacke und Dr. Danilo Zatta
Die Autoren beschreiben im folgenden Beitrag die Auswahlkriterien für die Vergabe von Aufträgen im Bereich
Kontraktlogistik aus Sicht italienischer Kunden.
Das Logistikzentrum der Fiege Gruppe in Rom-Collefero.
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Studie · 25
Die Auswahl eines Logistikdienstleisters, der den Bedürfnissen
der Kunden gerecht wird, ist sowohl eine strategisch wichtige wie
auch schwierige Entscheidung. Eine Studie von Simon-Kucher &
Partners Strategy & Marketing Consultants, einem weltweit auch im
Bereich der Logistik tätigen Beratungsunternehmen, hat die relevantesten Kundenentscheidungskriterien identifiziert. Die Studie
wurde anhand von persönlichen
Interviews bei zahlreichen Unternehmen verschiedener Branchen
und Größen im italienischen Logistikmarkt durchgeführt.
Die gegenwärtigen
Anforderungen
Rationalisierung des Logistiknetzwerks, Konzentration der Aktivitäten auf selektierte Lagerstandorte innerhalb des Ein zugs be reichs, Verbesserung der vertikalen
Integration innerhalb der Wertschöpfungskette und Koordination
zwischen den unterschiedlichen
Akteuren – das sind die gegenwärtigen Anforderungen, die die italienischen Logistikkunden derzeit beschäftigen. In einem Marktumfeld,
in dem der Wettbewerbsdruck nicht
nur aufgrund der Wirtschaftskrise
stetig steigt, muss man auch an der
Logistikfront gezielt und zügig agieren, um den Verlust von Wettbewerbsvorteilen zu verhindern.
Somit ergibt sich die Notwendigkeit, Produktions- und Logistikprozesse sowie deren Strukturen durch
maßgeschneiderte und innovative
Lösungen optimal auszurichten.
Die Optimierung interner Prozesse
und die Schaffung maximaler Effizienz im Logistikbereich bringen
dem gesamten Unternehmen funktionale wie auch wirtschaftliche
Wettbewerbsvorteile. Das Lager
stellt hierbei den Knotenpunkt für
die meisten Geschäftsprozesse dar,
insbesondere für Vertriebs- und
Produktionsunternehmen. Der verfügbare Platz wird somit zur Hauptvariablen, die die Logistik beeinflusst.
Das Potenzial der
Kontraktlogistik
Viele Unternehmen nutzen die
Kontraktlogistik, um Lagerung,
Distribution aber auch Value Added
Services an externe Partner zu vergeben. Somit können sie Kosten
sparen, effizienter werden und sich
auf die eigenen Kernkompetenzen
fokussieren. Typische Kontraktlogistikverträge haben eine Laufzeit
von drei bis fünf Jahren, da solche
Projekte Investitionen in Lagerhäuser, Personal, Informationssysteme
usw. erfordern. Die Kontraklogistik
ist somit ein fester Bestandteil der
Wertschöpfungskette in vielen Industrien geworden und heute überall vertreten, von Konsumgütern
bis hin zu Einzelhandel, Luftfahrt,
Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Maschinenbau.
Kundenbedürfnisse und deren
Erfüllung
Simon-Kucher & Partners hat eine repräsentative Auswahl von Fir-
Auswahlkriterien für einen Kontraktlogistikanbieter aus Sicht der
Kunden
1. Kundenbetreuung
6,6
2. Qualität der Beziehung Kunde-Lieferant
3. Industriespezifische Erfahrung
5,6
4. Nationale Präsenz
5,3
5. Marke/Ruf des Anbieters
6. Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter
6,3
4
4,8
5,2
5
Weniger wichtig
6
7
Sehr wichtig
LOGO
26 · Studie
men untersucht, die in unterschiedlichen Bereichen der italienischen Wirtschaft tätig sind und
Kontraktlogistik lösungen anwenden. Darunter befanden sich nationale wie auch internationale Firmen aus den Bereichen FMCG
(Fast Moving Consumer Goods),
Pharma, Einzelhandel, weisse Ware, Automobilindustrie, Maschinenbau sowie Textilindustrie. Die
Beratungsfirma hat die Bedürfnisse
der unterschiedlichen Industriebereiche untersucht, indem sie persönliche Interviews mit Logistikund Einkaufsleitern der teilnehmenden Unternehmen zwischen
September und November 2009
führte.
Ein Ziel dieser Analyse bestand
darin, die Kriterien und Anforderungen zu identifizieren, die ein
Unternehmen dazu bringen, mit einem Kontraktlogistikanbieter zu
kooperieren und auf Basis welcher
Parameter eine Bewertung mög-
licher Partner durchgeführt wird.
Sechs Bewertungskriterien für Logistikdienstleister sowie sieben Bewertungskriterien für die Auswahl
von Kontraktlogistikdienstleistungen wurden hierbei gefunden. Diese Kriterien wurden nach deren jeweiligen Wichtigkeit auf einer
Skala von 1 bis 7 bewertet, wobei 7
die höchsterreichbare Punktzahl
darstellt, d.h. aus Sicht der Kunden
die wichtigsten Parameter.
bieten. Kundenbetreuung, z.B. gemessen an der Höhe von Service
Levels und an der Qualität der Beziehung Kunde-Lieferant, die z.B.
in sofortige Problembehebung oder
in der proaktiven Einführung von
Innovationen, die Effizienz steigern
und Kosten reduzieren, stellen
Auswahlkriterien von größter
Wichtigkeit dar.
Weitere Auswahlkriterien für
Kontraktlogistikanbieter sind auf
Basis der Priorität industriespezifische Erfahrung, nationale Präsenz,
Marke und Ruf des Anbieters und
Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter.
Langfristige Zusammenarbeit
mit zuverlässigem Partner
Das Ergebnis dieser Studie führte
zu der Erkenntnis, dass das Hauptbedürfnis der Unternehmen darin
lag, mehr als nur einen Zulieferer
finden zu wollen: Es geht darum,
mit einen zuverlässigen Logistikpartner lang fristig zusammenzuarbeiten. Dieser soll nicht nur in der
Lage sein, eine Dienstleistung zu
erfüllen, sondern auch schnelle Lösungen für operative Probleme an-
Die Hauptkriterien bei der Wahl
von Kontraktlogistikdienstleistungen sind erstens Zuverlässigkeit
und Qualität der Leistung und
zweitens das Preis-Leistungsverhältnis. Erwähnenswert ist, dass
der Preis erst an dritter Stelle erwähnt wird. Weiterhin folgen der
Reihe nach: Maßschneiderung der
Auswahlkriterien von Kontraktlogistikdienstleistungen aus Sicht der
Kunden
1. Zuverlässigkeit / Qualität der Leistung
6,8
2. Preis-Leistungsverhältnis
3. Preis
5,8
4. Maßschneiderung
5,7
5. One-stop shopping
6. Innovationsgrad der Leistungen
7. Lösungen, die auch im Ausland replizierbar sind
6,3
3
3,4
5,1
5,0
4
Weniger wichtig
5
6
7
Sehr wichtig
LOGO
Studie · 27
Dienstleis tung, One-stop shopping
(d.h. alle Dienstleistungen aus einer Hand), Innovationsgrad der
Leistungen und zuletzt Lösungen,
die auch im Ausland replizierbar
sind.
Bei der Kombination der Kriterien zur Wahl eines Kontraktlogistikers mit den Kriterien zur Bestimmung der eigentlichen Dienstleistung wird deutlich, dass Unternehmen ihre Aufmerksamkeit unmittelbar auf jene Logistiker richten, die hoch qualitative und
zuverlässige Dienstleistung in einem vernünftigen Preis-Leistungsverhältnis anbieten können und
auch bei der operativen Durchführung durch Kundenbetreuung für
zügige Problembehebungen sorgen.
Die Kontraktlogistik wird auch
künftig stark gefragt sein und bietet
allen Anbietern interessante Wachstumsperspektiven. Wesentliche Anbieter sind in diesem Umfeld international tätige Gruppen wie DHL,
CEVA Logistics und Fiege, neben
kleineren, lokal tätigen Unternehmen.
Die Fiege Kontraktlogistik
Einer der wichtigsten Akteure in
der Kontraktlogistik, der von den
meisten Firmen, die an der Analyse
von Simon-Kucher teilgenommen
haben, genannt wurde, ist die Fiege
Gruppe. Fiege hat italienische Kunden vor allem durch maßgeschneiderte Lösungen, Flexibilität und
hohe Service Levels überzeugt. In
Italien ist die Gruppe seit 1941 tätig, wo sie als Logistikdienstleister
in vielen Branchen wie zum Beispiel Einzelhandel, Pharma und
Mode führend ist.
„Um die Kontrolle im Lager zu
optimieren, ist es wichtig, spezifische Bedürfnisse unserer gegenwärtigen und potenziellen Kunden
anzusprechen und zu verstehen,
wie wir zukünftige Markttrends
antizipieren können. Erst kürzlich
wurde eine Strecken-Software auf
nationaler Ebene eingeführt, welche die Simulation von Versand,
Optimierung der Zeiten und die Erfüllung von Synergien innerhalb
des Vertriebs ermöglicht. Die sich
daraus ergebenden Vorteile erlauben uns, unsere Dienstleistung für
die Kunden zu verbessern. Fer ner
ist die Verleihung des Preises als Logistiker des Jahres für die Realisierung innovativer Logistik-Immobilien an Fiege durch Assologistica
ein Beweis dafür, dass die Fiege
Gruppe sich den Herausforderungen der Krise stellt. Wir investieren
nicht nur in Personal und technische Innovationen, sondern schaffen auch neue Standorte, so zum
Beispiel das Logistikzentrum in
Rom-Colleferro, ein Komplex von
40.000 Quadratmetern innerhalb
des Sloi Sys tems (Logistik Sys tem
für integrierte Kontrakte) im SüdOsten von Rom, auf dem LogistikKorridor 1 Berlin-Palermo", betont
Mario Arfé, Vertriebsleiter von Fiege Italien.
Zu den Autoren
Dr. Georg Tacke ist CEO der
globalen Strategieberatung Simon-Kucher & Partners, Strategy
& Marketing Consultants. Dr. Danilo Zatta ist Senior Director bei
Simon-Kucher in Italien und
dort für das Logistikkompetenzzentrum verantwortlich.
Dr. Georg Tacke
Stärkung von Integration und
Einbindung des Kunden
„Wir werden weiter so erfolgreich am Markt tätig sein, wenn wir
auch künftig die Bedürfnisse unserer Kunden begreifen und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die
den Anforderungen der Kunden
gerecht werden. Unser Ziel ist es,
die Integration und Einbindung des
Kunden zu stärken und somit nicht
nur Dienstleister sondern Partner
zu werden, der proaktiv seinen Service Level ständig erhöht und
gleichzeitig Flexibilität und bezahlbare Leistungen anbietet. Daher
werden regelmäßig Innovationen
und modernste Technologien eingeführt, um Kosten zu reduzieren
und Fehlerquellen von vorneherein zu vermeiden", sagt Stefano
Vincinelli, CEO Southern Europe +
Eastern Europe.
Dr. Danilo Zatta
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28 · International
Sicherheit und Verlässlichkeit
stehen an erster Stelle
Fiege Antwerpen erwirbt
AEO-Status
renbewegungen und -lagerung sowie
einwandfreie Zollerklärungen ist.
Fiege Antwerpen, belgische Tochtergesellschaft der Fiege Gruppe, erwarb jetzt das Zertifikat als Authorised
Economic Operator. Das Zertifikat bescheinigt eine hoch effiziente und sichere Verzollung bei allen administrativen Formalitäten sowie bei allen
physischen Aktivitäten wie zum Beispiel Lagerung und Transport der Waren per LKW, Flugzeug und Schiff.
Der neue Status bezeugt, dass Fiege
Antwerpen ein zuverlässiger Partner
der Zollbehörden für sämtliche Logistikprozesse, die Sicherheit der Wa-
Das AEO-Zertifikat, erteilt von der
Antwerpener Regionaldirektion Zoll &
Verbrauchssteuern, stellte im Vorfeld
hohe Anforderungen an das Projektteam der Fiege Gruppe. In einem Zeitraum von 15 Monaten wurden unter
Leitung von Bart Loos, General Manager Fiege Antwerpen, die interne Organisation analysiert und gemeinsam mit
den Zollbehörden sämtliche operativen, finanziellen und sicherheitsrelevanten Prozesse untersucht. In der
Region Antwerpen gibt es 3.000 potenzielle AEO-Kandidaten, es wurden
jedoch nur knapp 40 zertifiziert.
Michael Van Giel, Regional Director Zoll & Verbrauchssteuern Antwerpen (2.v.l.), überreichte das
AEO-Zertifikat an Jan Franck, CFO Fiege Nordwest Europa, Bart Loos, General Manager Fiege
Antwerpen und Nourdyn El Moussati, Logistik Ingenieur Fiege Nordwest Europa (v.l.).
„Der Erteilung des begehrten Zertifikats ging eine Reihe intensiver
Prüfungen voraus“, erklärt Bart Loos.
„Unser Unternehmen ist gründlich
von den Zollbehörden untersucht
worden. Dabei wurden unsere interne Organisation, unsere operativen
Systeme und unsere Solvenz positiv
eingestuft, was zu der Entscheidung
geführt hat, uns das Authorised Economic Operator Zertifikat auszustellen.“ Die Vorteile der Zertifizierung
liegen auf der Hand: Die Unternehmen, die mit dieser Genehmigung arbeiten, werden bevorzugt behandelt
und erfahren weniger physische und
dokumentarische Prüfungen als solche, die den AEO-Anforderungen
nicht gerecht werden.
Koert Damveld, Executive Director Fiege Nordwest Europa, zeigt sich
sehr zufrieden mit dieser Errungenschaft: „Der AEO-Status bestätigt unsere Reputation in Bezug auf Sicherheit und Verlässlichkeit. Dank dieser
Bestätigung durch die europäischen
Zollbehörden befinden wir uns nun
in der Pole Position, um unseren
Kunden eine perfekte und schnelle
Erfüllung ihrer Dienstleistung heute
und auch in Zukunft zu gewährleisten. Aber es gibt noch mehr zu tun.
Auch unsere anderen beiden Standorte in Belgien haben einen Antrag
auf den AEO-Status gestellt. Ich hoffe
und gehe davon aus, dass beide Prüfungen in diesem Jahr positiv ausfallen werden.“
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Projekte · 29
Reifenlogistik mit positiver
Entwicklung
Falken Tyre Europe vertraut im
Mega Center Dortmund auf Fiege
Das komplette Warehousing und die deutschlandweite Distribution der Reifen von Falken Tyre
Europe liegen jetzt bei den Fiege-Mitarbeitern.
Ein positives Signal für die Branche
hat Fiege mit einer neuen logistischen
Aufgabe gesetzt: Das Logistikunternehmen verstärkt seine Reifenlogistik
mit der Übernahme des gesamten
Warehousing und der Distribution für
den Reifenhersteller Falken Tyre Europe GmbH mit Sitz in Offenbach.
Falken Tyre Europe gehört zur Sumitomo Rubber Industries Ltd., dem
sechstgrößten Reifenhersteller der
Welt, und wurde 2008 gegründet.
Seit dem 1. Januar 2010 – Start des
Neugeschäfts im Fiege Mega Center
Dortmund, das mit einem eigens für
die Reifenlogistik entwickelten ITSystem ausgestattet ist – stellt Falken
Tyre Europe GmbH eine eigene Vertriebsgesellschaft dar. „Durch die Kooperation mit Fiege als Dienstleister
wollen wir die Zusammenarbeit mit
unseren Kunden verbessern und ihnen die Produkte zuverlässig und
zum richtigen Zeitpunkt liefern, die
sie für ihre regionalen Märkte benötigen“, so Falken-Tyre-Geschäftsführer
Isamu Ishida.
Die Dienstleistung, die Fiege für
seinen Kunden im Mega Center Dortmund erbringt, umfasst die komplette
Eingangsverzollung, das Warehousing, die Werbemittellagerverwaltung
und die Distribution der Produkte zunächst deutschlandweit. Zahlreiche
Value Added Services vervollständigen das Leistungsangebot. Die Produktpalette umfasst Pkw-, Off Road-,
Winter-, Leicht Lkw-, Bus- und LkwReifen, die im hoch modernen Lagerkomplex des Fiege Mega Centers
Dortmund gelagert, kommissioniert
und von dort verschickt werden.
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30 · Projekte
Gesetzesnovelle
als Herausforderung
Grenzüberschreitende
Dienstleistungen
besonders betroffen
Anfang
dieses
Jahres traten in Deutschland die Änderungen des europäischen Mehrwertsteuerrechts in Kraft.
Die Auswirkungen sind insbesondere
bei der Besteuerung grenzüberschreitender Dienstleistungen spürbar. Betroffen sind sogenannte „sonstige Leistungen“, die Unternehmen für
Firmen (B2B) oder Privatpersonen
(B2C) erbringen. Im B2B-Bereich ist
dann nicht mehr der Sitz des Dienstleisters für die Umsatzsteuer maßgeblich, sondern der Sitz des Leistungsempfängers. Im Klartext: Der Auftraggeber ist verpflichtet, die Mehrwertsteuer abzuführen. Man spricht
von einem sogenannten ReverseCharge-Verfahren.
Für die Fiege Gruppe bedeutete
die Gesetzesnovelle eine Herausforderung. Das Unternehmen gilt als
„Pionier der Kontraktlogistik“ und
versteht es als seine Aufgabe, integrierte, ganzheitliche Logistiksysteme
in einem dichten Netz von Standor-
ten in
Europa und
Asien zu entwickeln, zu
realisieren und zu betreiben. Ein Teil
des Geschäfts von Fiege sind grenzüberschreitende Transportdienstleistungen, daher ist das Unternehmen
von der neuen Umsatzsteuerregelung
besonders betroffen. Der Dienstleister
ist in der Pflicht, die Unternehmereigenschaft seiner Kunden regelmäßig
zu prüfen.
Zuverlässiger Nachweis
der Unternehmereigenschaft
Die Gesetzesnovelle sieht vor, dass
Dienstleistungen an Unternehmen
eines anderen Landes im Land des
Leistungsempfängers umsatzsteuerpflichtig werden. Bei Dienstleistungen
für Privatpersonen ändert sich hingegen nichts. Dabei obliegt dem Rechnungssteller der Nachweis, ob es sich
um ein Unternehmen oder eine Privatperson handelt. „Wir wollten daher unser SAP-System um eine Lö-
sung erweitern, die EU-weit einen zuverlässigen Nachweis erbringt, welche
unserer Kunden und Handelspartner
gewerblich tätig sind“, erklärt Michael
Bosse, Head of Business Applications
bei Fiege.
Für Unternehmen aus der Europäischen Union ist die UmsatzsteuerIdentifikationsnummer (USt-IdNr.)
als Nachweis des Gewerbes ausreichend. Allerdings muss diese UStIdNr. gültig sein. Die Herausforderung für Fiege bestand also darin, die
Prüfung der USt-IdNr. aller Debitoren
und Kreditoren vorzunehmen. Zu
diesem Zweck wurde eine Schnittstelle beim Bundeszentralamt für
Steuern in Saarlouis verwendet und
die Überprüfung automatisiert.
Qualifizierte Daten
auf Knopfdruck
Unterstützung fand Fiege bei den
Beratern von IBSolution. Gemeinsam
mit IBSolution entwickelte das Pro-
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Projekte · 31
jektteam eine Lösung, um automatisch den gesamten Kundenstamm
oder eine ausgewählte Teilmenge zu
überprüfen und die Ergebnisse zu dokumentieren. Ziel war es, Kunden
mit wenigen Mausklicks innerhalb
von SAP ERP oder SAP NetWeaver
Master Data Management (MDM)
den richtigen Status zuzuweisen. Dabei sollte das System so wenig wie
möglich belastet werden, die Rückmeldung des Bundeszentralamts
muss nachprüfbar sein. Darüber hinaus sollte sich die Lösung in weitere
Prozesse integrieren lassen.
„Die Lösung agimendo.vat von IBSolution unterstützt eine zuverlässige
und fehlerfreie Rechnungsstellung,
mit der die Fiege Gruppe potenzielle
Nach- oder Strafzahlungen vermeidet“, erklärt Herbert Stockmann, Head
of Accounting bei Fiege. Agimendo.vat prüft dabei für sämtliche Debitoren und Kreditoren im SAP-System, ob die Kombination aus Name,
Adresse und USt-IdNr. gültig ist. Mit
dem sogenannten Remote Function
Call (RFC) übermittelt das Unternehmen seine Daten online an das
Bundeszentralamt für Steuern und
erhält sofort qualifizierte Rückmeldungen darüber, ob die Daten richtig
sind bzw. welcher Teil des Datensatzes nicht zur registrierten USt-IdNr.
passt: Name, Straße oder Ort. Diese
Informationen werden im SAP-System ausgewertet, protokolliert und
historisiert.
Notwendige Korrekturen werden
dann im MDM vorgenommen und an
das SAP ERP übermittelt. Darüber
hinaus ist vorgesehen, dass die UStIdNrn. an alle relevanten Vorsysteme
geliefert und dort verarbeitet werden.
Somit ist eine Konsistenz der Daten
gewährleistet. Um anschließend auch
nicht autorisierte Änderungen im
Vorsystem erkennen zu können, wird
zukünftig die USt-IdNr in der Fakturierungsschnittstelle an SAP ERP
übermittelt und dort verprobt.
Für Geschäftspartner im B2B-Geschäft außerhalb der EU muss auch regelmäßig der Nachweis der Unternehmereigenschaft erbracht werden. Zur
Dokumentation des letzten Nachweises wird im Stammsatz des Geschäftspartners das Datum der letzten Überprüfung festgehalten und ebenfalls an
Vorsysteme übermittelt. Bei einer Betriebsprüfung lässt sich so lückenlos
nachweisen, dass Fiege seine Sorgfaltspflicht erfüllt und seine Kunden
regelmäßig hinsichtlich der Unternehmereigenschaft überprüft hat.
Ad-hoc oder automatisch
im Hintergrund
„Grundsätzlich gibt es zwei Szenarien, bei denen das Tool agimendo.vat
im Einsatz ist“, erklärt Michael Bosse
von Fiege. „Anhand von Selektionskriterien bestimmte Stammdaten im
ERP-System werden regelmäßig und
automatisiert im Hintergrund überprüft. Das sichert die Datenqualität
ohne weiteres Zutun.“ Die zweite Option ist die Ad-hoc-Überprüfung einzelner Datensätze, sowohl im ERPals auch im Master Data Management
System (MDM). Fiege nutzt SAP NetWeaver MDM zur Neuanlage oder
Änderung von Debitoren- und Kreditorenstammdaten über die dezentral
organisierten Standorte hinweg. „Ohne zusätzliche Betriebskosten können
wir so die rechtlichen Vorgaben der
Gesetzesänderung sicher einhalten“,
sagt Michael Bosse.
SAP ERP
Überprüfung
Planen
Automatische Durchführung
der Überprüfungen
Ergebnisse auswerten
Ziele und Umfang der Anwendung
Internet
Bundeszentralamt
für Steuern
Systeme
angeschlossener
EU-Länder
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32 · Special
Den Schwächsten der
Gesellschaft wirksam helfen
Sozialstaat muss auf einem
zukunftsfesten Fundament stehen
von Prof. Dr. Kurt J. Lauk
Wer das Wohl der Menschen und
unseres Landes im Auge hat und seine soziale Verantwortung ernst
nimmt, der muss alles dafür tun, den
Sozialstaat nicht zu überfrachten, um
ihn langfristig zu erhalten. Notwendige Reformen dürfen gerade im Interesse der Hilfebedürftigen nicht aufgeschoben werden. Der deutsche
Sozialstaat hat die Grenzen seiner
Leistungsfähigkeit erreicht. In den
vergangenen 40 Jahren haben sich
die Sozialausgaben von 84 auf
schwindelerregende 780 Milliarden
Euro fast verzehnfacht. Immer mehr
Menschen leben ganz oder teilweise
von staatlichen Geldern.
Im Bundeshaushalt 2010 sind 177
Milliarden Euro für Sozialleistungen
und 38 Milliarden Euro für Schuldzinsen veranschlagt. Diesen insgesamt 215 Milliarden Euro stehen nur
212 Milliarden Steuereinnahmen
des Bundes gegenüber. Damit verliert die Politik die dringend erforderlichen Handlungsspielräume zur
Stärkung zentraler Zukunftsfelder
wie Bildung, Forschung und Infrastruktur.
Die offen ausgewiesene Staatsverschuldung ist auf 1.700 Milliarden
Euro angestiegen. Dabei sind die
größten Belastungen noch gar nicht
berücksichtigt: Durch das Umlageverfahren in der Renten-, Kranken- und
Pflegeversicherung erwerben heutige
Versicherte Ansprüche, die in der Zukunft bedient werden müssen. Diese
Ein unternehmerischer
Berufsverband
Der Wirtschaftsrat der CDU
e.V. ist ein unabhängiger, branchenübergreifender Berufsverband von mehr als 12.000 Unternehmern, Unternehmen und
Führungspersönlichkeiten aus
der Wirtschaft. 1963 gegründet,
vertritt er die Ordnungspolitik
der Sozialen Marktwirtschaft
nach Ludwig Erhard und die Po-
sitionen der unternehmerischen
Wirtschaft gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik – auf
Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene wie auch in Brüssel.
Der unternehmerische Berufsverband versteht sich als Brücke
zwischen Wirtschaft und Politik
und ist im Bund, in den Ländern,
und in 160 Sektionen vertreten.
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Special · 33
Zur Person
Prof. Dr. Kurt J. Lauk: Studium der Theologie und Geschichte in Tübingen und Mün-
chen. 1975 bis 1977 Graduate School of
Business Stanford/Kalifornien (MBA).
1978 Promotion Universität Kiel (Dr. phil.).
1978 bis 1984 Partner Boston Consulting
Group, dann Vorstandsmandate u.a. bei
Audi, VEBA, Daimler-Chrysler. 2000 Mitglied der Fakultät Graduate School of Business, Stanford University/Kalifornien.
Seit Juli 2000 Mitbegründer/Präsident von
Globe Capital Partners/Globe CP GmbH,
New York, Stuttgart. Von 1994 bis 2005
Präsident des Deutsch-Französischen In-
verdeckte Verschuldung des Staates
für kommende soziale Leistungen beläuft sich auf weitere 4.000 Milliarden Euro.
Dies alles zeigt: An grundlegenden
Reformen im Sozialbereich führt kein
Weg vorbei. Die nach dem Motto
„Jung zahlt für Alt“ im Umlageverfahren finanzierten Sozialversicherungssysteme stoßen an ihre Grenzen
und bedrohen den Zusammenhalt
der Generationen. Die Zukunftsfähigkeit der Sozialversicherungen kann
nur durch mehr Vorsorge gesichert
werden. Insbesondere die soziale
Pflegeversicherung muss schnellstens
auf Kapitaldeckung umgestellt werden. Auch in der Kranken- und Rentenversicherung führt an der Ansparung eines Kapitalstocks kein Weg
vorbei.
Wenn wir wollen, dass die Solidarität aller weiterhin da einspringen
kann, wo sie nötig ist, müssen wir
den Sozialstaat insgesamt auf ein
neues Fundament stellen. Er darf nur
dort eingreifen, wo die Menschen
sich nicht selbst helfen können. Alles
andere würde den Staat in Zukunft
überfordern.
stituts in Ludwigsburg. Von 1996 bis 2006
Direktor, Trustee des International Institute
of Strategic Studies (IISS) London. Seit
November 2000 Präsident des Wirt-
schaftsrates der CDU e.V. (jüngste
Wiederwahl Juni 2009). Seit Januar 2003
Honorarprofessor für Internationale Unternehmensstrategie, Lehrauftrag an der Eu-
ropean Business School, Universität
Reichartshausen/Eltville. Von Juni 2004
bis Juni 2009 Mitglied des Europäischen
Parlaments. Aufsichtsratsmitglied ver-
schiedener Unternehmen im In- und Ausland.
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34 · Special
dienstregeln. Wer heute Hartz IV
empfängt und zusätzlich arbeitet, der
hat zu wenig von dem, was er selbst
erwirtschaftet.
Wenn sich Bezieher von Sozialleistungen nach Kräften bemühen, ihren
Lebensunterhalt am Markt selbst zu
erarbeiten, dann sollten sie auch die
Früchte ihrer Anstrengungen ernten
können. Hierzu müssen die Anreize
für Vollzeitbeschäftigung verbessert
werden. Das ist der Schlüssel, um
Bürger vollständig aus dem Sozialleistungsbezug zu befreien.
Wichtigstes Ziel ist es, einen Bewusstseinswandel herbeizuführen: Es
ist unsozial, Menschen an den staatlichen Dauertropf zu hängen. Stattdessen geht es darum, die erforderliche Solidarität durch die mögliche
und notwendige Wahrnehmung von
Eigenverantwortung zu sichern.
Gleichzeitig müssen die Bürger die
Chance und das Rüstzeug erhalten,
sich aus eigener Kraft von staatlicher
Unterstützung zu befreien und ihr
Leben selbstbestimmt zu gestalten.
Gerade das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur notwendigen
Neuausrichtung der Hartz IV-Rege-
lungen bietet die Chance, bei der
Grundsicherung für Erwerbsfähige
das Prinzip der Eigenverantwortung
zu stärken und die Anreizstrukturen
zu verbessern.
Damit kein Missverständnis aufkommt: Die meisten Hartz IV-Empfänger bemühen sich redlich um
einen Job. Dennoch ist die Missbrauchsquote von 10 bis 20 Prozent
bei weitem zu hoch. Die Behörden
müssen die Arbeitsbereitschaft von
Hilfeempfängern verstärkt überprüfen. Wenn sich Hartz IV-Bezieher verweigern, sollten sie konsequent mit
Leistungskürzungen belegt werden.
Für viele macht es wirtschaftlich mehr
Sinn, von einem illegalen Kombi-Einkommen aus Hartz IV, Schwarzarbeit
und Minijob zu leben, als eine Vollzeittätigkeit anzunehmen. Von 1,3
Millionen Aufstockern, die neben ihrem Arbeitslohn noch ergänzende
Hartz IV-Leistungen bekommen, gehen 800.000 nur einer geringfügigen
Beschäftigung nach.
Das ist die Folge von verheerenden
Fehlanreizen der aktuellen Hinzuver-
Ein Kombi-Einkommen aus staatlichem Zuschuss und Marktlohn
ermöglicht einen auskömmlichen Lebensunterhalt und zerstört im Gegensatz zu gesetzlichen Mindestlöhnen
keine Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor. Gleichzeitig werden die Anreize für Solidaritätsleistungen so gesetzt, dass möglichst wenig und nicht
möglichst viel davon in Anspruch genommen wird. So entstehen Haushaltsfreiräume für die dringend notwendigen Zukunftsaufgaben.
Sozialpolitik des 21. Jahrhunderts
heißt nicht, junge Menschen in der
Sozialstaatsfalle zu halten und ihnen
ihre Zukunftsperspektiven zu rauben.
Stattdessen müssen wir ihnen das
Rüstzeug geben, den Herausforderungen der Globalisierung und des
technischen Fortschritts mit Selbstvertrauen und Tatkraft zu begegnen.
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Report · 35
Kluge Ideen schnell umgesetzt
Tag der offenen Tür im Fiege Mega Center Dortmund
Michael Müller, Vorstandsmitglied
der Fiege Deutschland, hatte in seiner Ansprache die jüngsten Entwicklungen des Unternehmens Fiege aufgezeigt. „Das gruppenweite, länderübergreifende KPI-Reporting, die
Krankenhauslogistik in Ahlen durch
das landesweit prämierte Medical
Order Center sowie die Qualifizierung und Integration von Arbeitssuchenden über zertifizierte Maßnahmen stehen stellvertretend für die
Innovationskraft unseres Unternehmens,“ hob Müller dabei besonders
hervor.
Minister Andreas Pinkwart (2.v.l.) ließ sich von Michael Müller (l.), Michael Köhler, Organisator
des Tages (2.v.r.) und Niederlassungsleiter Markus Pohle die Dienstleistungen der Fiege Gruppe
in der Reifenlogistik erläutern.
Zu einem „Tag der offenen Tür“
hatte Fiege interessierte Kunden und
Partner ins Fiege Mega Center Dortmund eingeladen. Die Vorstellung
und Besichtigung des hoch modernen und funktionellen Reifenlogistikzentrums als wichtiges Standbein der
europäischen Reifenlogistik der Fiege
Gruppe am 13. April 2010 fand auch
das Interesse des stellvertretenden
Ministerpräsidenten des Landes
Nordrhein-Westfalen, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, der vor rund 100 Besuchern die Rahmenbedingungen für
Forschung und Entwicklung in
Nordrhein Westfalen erläuterte.
Verbindliche Sprachtests für alle
Vierjährigen, 8.000 neue Lehrer sowie
der Ausbau des Ganztagsangebots auf
der einen Seite, 4.600 neue Jobs in
Forschung und Entwicklung, 21 neue
Forschungsinstitute und der Gewinn
des EffizienzCluster LogistikRuhr unter Beteiligung von Fiege auf der anderen Seite stellten dabei die Schwer-
punkte dar. Die Schaffung gleicher
Ausbildungschancen führe dazu, die
Leistungsbereitschaft aller zu fördern
und zu fordern. „Wir müssen die richtigen Prioritäten setzen und massiv in
Bildung investieren, Bürokratie abbauen und dafür sorgen, dass kluge
Ideen schnell umgesetzt werden“, so
Pinkwart abschließend.
Die Teilnehmer hatten sowohl in
der Ausstellung als auch während der
Standortführung die Gelegenheit,
sich von der Leistungsfähigkeit der
Fiege Gruppe zu überzeugen. Das
Fiege Mega Center Dortmund, einer
von insgesamt acht Fiege-Standorten
der Reifenlogistik in Europa, verfügt
über rund 30.000 Quadratmeter Lager- und Logistikfläche. Bis zu
500.000 Reifen unterschiedlicher
Größenordnung lagern hier. Mehr als
20.000 Reifen werden täglich logistisch bearbeitet.
Interessierte Besucher überzeugten sich während der Ausstellung und der Standortführung von
den logistischen Lösungen.
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36 · Projekte
Perfekte Zusammenarbeit bei
großer Herausforderung
Fiege erarbeitet Konzept für Daikin in Ungarn
Schon im Januar dieses Jahres startete die Zusammenarbeit der Fiege
Gruppe mit dem international tätigen
Hersteller und Marktführer für
Klimatechnik im privaten, gewerblichen und industriellen Bereich,
Daikin Europe N.V. In Hegyeshalom,
Ungarn, wurde für die operative Arbeit ein Logistiklager mit einer Fläche
von 8.000 Quadratmetern eröffnet,
das für den Kunden aufgrund seiner
günstigen Lage an der Autobahn M1
und der geografischen Nähe zu Österreich und Slowakei als Zentrallager
für Zentral- und Osteuropa dient. Hier
wird die ganze Bandbreite des DaikinSortiments – Wärmepumpen, Klimageräte und Luftreiniger – von FiegeMitarbeitern logistisch bearbeitet.
Im Zuge der Optimierung der Supply Chain für diese Region passte das
von Fiege erarbeitete Konzept ideal
in das Restrukturierungsvorhaben
von Daikin. Wichtig für Daikin war
die vollständige Transparenz der
Supply Chain inklusive Seriennummer-Tracking entlang aller Prozessstufen. Die Anforderungen an das Seriennummern-Management seitens
Daikin waren hoch und eine Herausforderung sowohl für die Prozessorganisation als auch für die IT, da detaillierte Echtzeitinformationen für
beide Seiten – Kunde und Dienstleister – wichtig sind. Daher nahm in der
Vorbereitung dieses Projekts die Einweisung und Schulung des neu
eingestellten Personals eine zentrale
Stellung ein.
Zur Umsetzung des Projektes wurde zur Unterstützung des ungarischen
Teams ein internationales Projektteam ins Leben gerufen. So konnten
Im neuen Logistiklager in Hegyeshalom wird die gesamte Bandbreite des Daikin-Sortiments logistisch bearbeitet.
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Projekte · 37
Im Showroom werden die Produkte vorgestellt.
Das Lager für Daikin ist rund 8.000 Quadratmeter groß.
Erfahrungen und Standardabläufe aus
vorangegangenen Startups in den
Prozess implementiert werden. Jeder
Schritt wurde im Vorfeld detailliert
mit dem Kunden und den Spediteuren abgestimmt und Schnittstellen
umfassend getestet, um einen reibungslosen Start sicher zu stellen.
räumt werden dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller am Projekt
Beteiligten, so dass der Kunde zufriedengestellt werden konnte. Ich denke, dass ein offenes und ehrliches
Miteinander bereits während der Planungsphase, dann später in der Umsetzungsphase und jetzt in der operativen Phase die Grundlage für den
Erfolg dieses Projektes bildet. Bei diesem Projekt war die enge Zusammenarbeit essentiell.“
„Alle Startups haben ihre Besonderheit, und ungeachtet dessen,
wie gut und detailliert die Planung
ist, können in dieser Phase auch unvorhersehbare Konflikte auftreten“
erklärt Dr. Peter Amos, der das Projekt seitens der Fiege Gruppe leitete.
„Doch alle eventuellen Stolpersteine
konnten rechtzeitig aus dem Weg ge-
Einen wichtigen Teil zur Erfolgsgeschichte hat das Fiege IT-Team beigetragen. „Von Anfang an konnten wir
bei der Implementierung auf einen
effizienten Mix aus dem bereits vor-
handenen Logistik-Know-how unserer ungarischen Kollegen und der
langjährigen Erfahrung des IT-Teams
bauen. Von Tag zu Tag wurden die
neuen Key User sicherer und unabhängiger im Umgang mit dem neuen
System. Bestandsintegrität wurde
garantiert durch tägliches CycleCounting und rigorosen Bestandsabgleich. Das System konnte bereits
kurz nach dem Start an unsere ungarischen Kollegen übergeben werden“,
sagt Dr. Michael Hammel, Leiter der
IT für Ost- und Mitteleuropa. „Nach
dem erfolgreichen Start bei Daikin
planen wir das System auch für andere Kunden von Fiege Ungarn auszurollen.“
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38 · News
Präsenz auf dem Logistics Forum Duisburg
Logistikunternehmen halten in
Nordrhein-Westfalen an ihren Investitionen des Vorjahres fest. Zudem
werden Kontraktlogistikprojekte ausgebaut. Diese erfreulichen Entwicklungen nennt BVL-Vorstandsmitglied
Lippe,
GeschäftsKarl-Heinz
führung DHL Supply Chain Central
Europe. Er eröffnete am 10. März das
11. Logistics Forum Duisburg mit
im Osten ist fertig. Der Bund sollte
Infrastrukturmittel nicht mehr nach
Himmelsrichtungen verteilen, sondern nach Bedarf“, fordert deshalb
Lutz Lienenkämper, Minister für
Bauen und Verkehr in NRW. „Wir
brauchen ein Nachholprogramm
West“, fügte er hinzu. Auch die Fiege
Gruppe hatte die Begleitausstellung
des Forums genutzt, um ihre Logistikkompetenz darzustellen. Doch leider war das Forum in diesem Jahr
weniger gut besucht als in den voraus
gegangenen Jahren, wie die Resonanz mehrerer Aussteller zeigte, die
sich größere Akzeptanz der Fachbesucher gewünscht hätten.
rund 550 Teilnehmern. Demgegenüber waren allerdings die Ausgaben
für Forschung und Entwicklung in
der Vergangenheit „deutlich unterdurchschnittlich“, wie BVL-Beiratsmitglied und Duisport-Chef Erich
Staake feststellt. Das werde sich nun
ändern, da die Region den Spitzenclusterwettbewerb der Bundesregierung gewonnen hat. Der Oberbürgermeister der Stadt, Adolf Sauerland,
wünscht sich, dass es künftig noch
mehr Firmen nach Duisburg zieht.
„Die Stadt bietet weit mehr als nur
Flächen zur Miete“, betont er. An der
Attraktivität muss jedoch permanent
gearbeitet werden. „Die Infrastruktur
BVL-Beiratsvorsitzender Dr. Hugo Fiege (r.) im
Gespräch mit Duisport-Chef Erich Staake.
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EW
N
Benefizkonzert für ein rumänisches Kinderheim
Im geschichtsträchtigen Barockschloss zu Münster fand im April 2010
das Benefizkonzert des Zonta Clubs
Münster statt, dessen Erlöse an ein rumänisches Kinderheim gingen. Diesen
guten Zweck hatte die Fiege Gruppe mit
einer Spende von 2.000 Euro unterstützt und folgte damit der Unternehmensvorgabe, insbesondere förderwürdige Einrichtungen aus den Bereichen
Mitarbeiterinitiativen auszuwählen und
zu unterstützen. In diesem Fall hatte
Stephanie Blankenburg, Head of Group
Accounting, als Mitarbeiterin der Fiege
Gruppe und Mitglied des Zonta Clubs
die Verbindung hergestellt.
Der Verein der Freunde von Zonta International möchte mit den
Spendengeldern dazu beitragen,
dass Mädchen aus armen oder
schwierigen Familienverhältnissen
eine reelle Chance auf einen guten
Start in die Berufswelt bekommen.
Im Kinderheim Agape in Pascani in
Rumänien leben zurzeit 32 Kinder
und Jugendliche, von denen fünf
bereits studieren, die anderen besuchen den Kindergarten, die Grundschule oder das Gymnasium. Mit
dem Erlös aus dem Konzert wird
unmittelbar die Ausbildung der
Mädchen aus dem Kinderheim ge-
fördert, die einen Schulabschluss erreicht haben.
Der stimmgewaltige, griechische
Bariton Aris Argiris und seine Frau,
Mezzosopranistin, Guadalupe Larzabal, fesselten das Publikum in Münster mit zahlreichen Arien aus bekannten Opern. Begleitet wurden sie
von Werner Marihart auf dem Piano.
Auch die Künstler verzichteten auf
ihre Gage zugunsten des Benefizzweckes, so dass die Präsidentin des
Vereins, Susanne Kube, die Summe
von 7.500 Euro dem Kinderheim zur
Verfügung stellen konnte.
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Social Responsibility · 39
Die Entwicklung des Lebens
in zwei Containern
Fiege unterstützt Wanderausstellung
„Evolutiontour“
Die Geschichte des irdischen Lebens in zwei aufwändig umgebauten
Containern der Fiege Gruppe macht
zurzeit die Reise durch NordrheinWestfalen: Die „Evolutiontour“, eine
Wanderausstellung des Neanderthal
Museums in Verbindung mit der
NRW-Stiftung Natur Heimat Kultur
zeigt, wie Evolution funktioniert.
Über 150 Jahre ist sie alt, die Evolutionstheorie, aber noch längst nicht
in allen Köpfen angekommen. Dabei
ist sie die zentrale Theorie der Biologie. Die Zusammenhänge allen Lebens auf der Erde werden durch sie
erklärbar. Insbesondere Schülerinnen
und Schüler sind darum angesprochen, eine Erklärung für das vielfältige Leben auf der Erde in dieser Ausstellung zu suchen und vielleicht zu
finden.
Heinz Fiege, Mitglied des Kuratoriums der NRW-Stiftung, gefiel die Idee
dieser Wanderausstellung so gut, dass
er sie in seine Heimatstadt Greven, in
der sich ja auch der Stammsitz der
Fiege Gruppe befindet, holen wollte.
Und das ist ihm gelungen. Im Rahmen der Marketing-Aktion „Greven
an die Ems“ wurden die zwei gesponserten Container direkt am Emsstrand aufgebaut und für eine Woche
den interessierten Besuchern zum
kostenlosen Besuch zur Verfügung
gestellt. Mit Jan-Heinrich Bunnefeld
führte auf Wunsch ein studierter Archäologe durch die Ausstellung.
Das Angebot nutzten in der ersten
Maiwoche viele Grevener. Rund 150
Besucher – darunter natürlich viele
Schülerinnen und Schüler – sahen
sich pro Tag die Ausstellung an. Zurzeit sind die Container wieder auf
Tour und zeigen in anderen Städten
von Nordrhein-Westfalen die Geheimnisse menschlichen Lebens.
Insbesondere Schulklassen der jüngeren Jahrgangsstufen besuchten die vielfältige Ausstellung.
Fiege ist
Mitglied im
Förderverein
Die Fiege Stiftung & Co. KG
ist Mitglied im Förderverein der
Nordrhein-Westfalen-Stiftung.
Bereits seit 2006 engagiert sich
Heinz Fiege als Kurator im Förderverein der NRW-Stiftung, die
seit 1986 mehr als 2.300 Projekte für den Naturschutz und die
Heimat- und Kulturpflege hat
fördern können. Zu den knapp
8.000 Mitgliedern des Fördervereins, deren Spenden und
Beiträge für die Fördermöglichkeiten der NRW-Stiftung zunehmend von Bedeutung sind, gehören auch rund 100 Firmen.
Im Kuratorium des Fördervereins unterstützt Heinz Fiege die
Idee, neben Firmen auch die
Mitarbeiter von Unternehmen
als Einzel- und Familienmitglieder durch „Schnuppermitgliedschaften“, die im ersten Jahr kostenfrei sind, zu gewinnen (Der
Mitgliedsbeitrag beträgt später
20/25 Euro jährlich). Die NRWStiftung unterstützt vorrangig
Natur- und Kulturprojekte, die
von ehrenamtlichen Vereinen
und Verbänden getragen werden. www.nrw-stiftung.de
FIEGE Stiftung & Co. KG I Joan-Joseph-Fiege-Straße 1 I D-48268 Greven
Telefon: +49 2571 999-0 I Telefax: +49 2571 999-888 I www.fiege.de