Sokrates - Papst Benedikt - Stromberg
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Sokrates - Papst Benedikt - Stromberg
Sokratischer Dialog über das Thema Liebe mit dem Papst: 1. Aufbau des Sokratischen Dialogs: 1. Erste Stufe: Selbsterkenntnis 2. Zweite Stufe: Resultat der Selbsterkenntnis, das man nichts weiß. 3. Dritte Stufe: Erkenntnis eigener Unwissenheit ist der Ausgangspunkt, Motiv des eigenen Wissens. Diese Methode ist bestimmt um auf Menschen erziehend und bildend einzuwirken und sie zum Selbstdenken anzuregen. Es ist ein Erkenntnisprozess aller Beteiligten und die Suche nach dem wahren Wissen, das nach Sokrates nur auf der Grundlage fest umgrenzter Begriffe möglich ist. 2. Infos zum Papst: Lateinischer Name Benedictus PP. XVI Beginn des Pontifikats 19. April 2005 Dauer des Pontifikats 5 Jahre und 364 Tage Vorgänger Johannes Paul II. Enzykliken bisher 3 Bürgerlicher Name Joseph Aloisius Ratzinger Geburtsdatum 16. April 1927 Geburtsort Marktl, Oberbayern Benedikt XVI. (* 16. April 1927 in Marktl, Oberbayern; lateinisch Benedictus PP. XVI; bürgerlich Joseph Aloisius Ratzinger) ist gegenwärtiger Papst und damit Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche und des Staates der Vatikanstadt. Vor seinem Pontifikat war er zuletzt Dekan des Kardinalskollegiums und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre. Er galt als einer der einflussreichsten Kardinäle und als theologisch und kirchenpolitisch rechte Hand seines Vorgängers Papst Johannes Paul II. Im Konklave am 19. April 2005, an dem 115 Kardinäle teilnahmen, wurde er im vierten Wahlgang (nach einer unerwartet kurzen Konklavedauer von nur 26 Stunden) zum Nachfolger von Johannes Paul II. gewählt. 3. Beispiel am Thema Liebe mit dem Papst: P: Papst, S: Sokrates S: Was ist wohl die Liebe, Herr Papst? P: Ich denke, der Mensch ist nach dem Bild Gottes geschaffen, und Gott selbst ist Liebe. S: Und können Sie mir sagen, was einen liebenden Menschen ausmacht? P: Die Berufung zur Liebe ist das, was den Menschen zum echten Ebenbild Gottes macht und sie gehört zum authentischen Abbild Gottes. Man soll ihm zu dem Grad gleich werden, wie es die Liebe zulässt. S: Was lässt die Liebe zu? P: Der Glaube und die christliche Ethik wollen die Liebe nicht ersticken, sondern sie rein, stark und wahrhaft frei machen: Genau das ist der Sinn der Zehn Gebote, die keineswegs eine Reihe von "Nein" sind, sondern ein volles "Ja" zur Liebe und zum Leben. S: Wie erfüllt der Glaube und die christliche Ethik dies? P: Die vollkommene Verwirklichung findet diese Liebe erst in der Ehe, nur dann kann sie über sich selbst hinauswachsen, um vollkommen menschlich zu werden, um Ursprung wahrer, dauerhafter Freude zu sein. Durch ein frei und für immer zugesagtes "Ja" bringen der Mann und die Frau ihre wahre Menschlichkeit und ihre Offenheit zum Ausdruck, neues Leben zu schenken. S: So bedeutet dies, dass es die Sexualität nur gibt um neues Leben zu schenken? P: Wenn der Herr zu einem Leben in besonderer Weihe beruft, seid bereit kompromisslos JA zu sagen. Ohne Treue und Ausdauer kann es keine körperliche Liebe mit Freude zwischen Mann und Frau geben, denn er Körper hat nicht nur biologischen Charakter, sondern ebenso theologischen. Das heißt jedoch nicht, dass die menschliche Sexualität etwas ist, was neben unserem Personsein steht, sondern zu ihm gehört. Erst wenn sich die Sexualität in die Person, ob Mann oder Frau, integriert hat, vermag sie sich selbst einen Sinn zu geben.. Der den Körper des Mannes und der Frau kennzeichnende Geschlechtsunterschied ist also nicht einfach nur eine biologische Gegebenheit, sondern gewinnt eine viel tiefere Bedeutung: Er bringt jene Art der Liebe zum Ausdruck, durch die Mann und Frau - wie es in der Heiligen Schrift heißt - "ein Fleisch" werden und so eine wahre Gemeinschaft von Personen verwirklichen können, die für die Weitergabe des Lebens offen ist, auf diese Weise arbeiten sie mit Gott an der Zeugung neuer Menschen zusammen. P: So ist nur jene Liebe richtig, die im Verbund der Ehe besteht? S: Sicherlich. P: Und so besteht nur Liebe zwischen Ehepartnern, den Nächsten und Gott? P: Natürlich, nur eine Liebe zwischen ehrlichen und vertrauten kann Freude schenken. S: Jedoch hat Christus offenbart, dass man einander lieben sollte, wie er auch alle geliebt hat. Also macht der Herr sich zum Garanten dafür, dass es möglich ist, die Vollkommenheit der Liebe zu leben. P: Selbstverständlich. S: Die Vollkommenheit der Liebe zu leben ist doch nicht beschränkt? P: Zweifellos, nein, sie ist nicht beschränkt.. S: So werden wir nun den Begriff ‚Liebe‘ richtig bestimmen, wenn wir sagen, dass es eine Art Hingabe ist an verschiedene Personen, jedoch diese nicht von der Lust bestimmt werden sollte? P: So scheint es wenigstens.