Porzellan und Fayence
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Porzellan und Fayence
Porzellan 346 3197 3198 3198 Register Seite 111–112 Porzellan 3199 347 3199 Porzellan 3197. Frau mit Amorette, Meissen, um 1745. Modell von Johann Joachim Kaendler. Auf Felssockel mit bunten Blumen belegt sitzende nackte Frau, mit dem linken Arm die Amorette umarmend, die rechte Hand neben zwei schnäbelnde Tauben gelegt. Über den Knien weisses Tuch. Schwertermarke auf der Unterseite des Sockels. Minime Reparaturstellen. H = 18 cm. 5000.—/6000.— 3198. Oberberghauptmann, Meissen, 1924–1934. Nach dem Modell von Kaendler und Reinicke. Mit Stab, den linken Arm aufgestützt. In weissem, goldgesäumtem Rock, weisser Hose, Berg- und Knieleder, mit grünem Schachthut und Perücke. Naturalistisch gebildeter, mit wenig Blumen geschmückter, quadratischer Sockel. Schwertermarke mit Punkt und Malermarke. Kleine Reparaturstelle am Säbel. H = 20 cm. 1500.—/1800.— Aus der Folge von Bergmannsfiguren, nach Stichen von Christoph Weigel, Nürnberg, 1721. 3199. Sechs Teller, Meissen, um 1770. Gemuldeter Spiegel, schräge Fahne und fassonierter Goldrand. Dekoriert mit je einer bunt gemalten Schäferszene im Inselstil: Auf unebenem mit Büschen und Bäumchen bewachsenem Gelände Schäferin mit Schafen und Ziegen. Auf der Fahne, paralell zum Rand gemalter Goldstreifen aus Voluten und Rocaillen mit angehängten, bunten Blümchen. Breite, seegrüne Borte mit ausgesparten Rechtecken. Schwertermarke mit Punkt. Ein Stück bestossen. D = 24 cm. 1800.—/2400.— 3200. Teile eines Kaffee- und Teeservices, Meissen, um 1770 und später. Purpurroter Reisstrohballendekor auf geriefeltem Grund. Runde Zuckerdose, kleine Schale, 11 schalenförmige und 6 becherförmige Henkeltassen und 13 Untertassen (eine mit Riss, eine bestossen). Schwertermarke mit Punkt bzw. Stern. 2400.—/2800.— Register Seite 111–112 348 3201 Porzellan 3202 3201. Zwei Teller, Zürich, um 1770. Schwach gemuldeter Spiegel, aufgebogene Fahne und stark fassonierter Rand. Purpurroter, ostasiatischer Dekor auf geriefeltem Grund mit Reisstrohballe, Chrysanthemen und Schilf. Gestricheltes, doppeltes Zickzackmuster auf dem Rand. Marke blaues Z, eingeritzt ZD, blauer Punkt im Standring. D = 24 cm. 600.—/800.— 3203 3202. Zuckerdose, Meissen, um 1735/1740. Rund. Steile Wandung, gewölbter Deckel mit aufgelegter Blume als Knauf. Bunter Dekor: Unterschiedliche Jagdszenen nach Vorlagen von J.E. Ridinger, im Inselstil gemalt, in fein reliefierte Reserven aus Voluten, Rocaillen und Blüten. Auf den freien Flächen kleine Bouquets und Streublümchen. Schwertermarke. H = 10 cm. 1900.—/2400.— 3203. Kaffeekanne, Teekanne und Zuckerdose, Zürich, um 1770. Purpurroter Dekor nach ostasiatischer Vorlage auf fein geriefeltem Grund: Aus Reisstrohballen wachsende Chrysanthemen und Schilf. Wenig mit Gold betonte Stellen. Birnenförmiges Kaffeekännchen (minim bestossener Deckelrand), kugeliges Teekännchen und runde Zuckerdose. Marke blaues Z. H = 15,5 bzw. 11 bzw. 12 cm. 1800.—/2400.— 3204. Untertasse, Zürich, um 1770. Gemuldet, auf Standring. Dekor in grünschwarz: Uferstück mit auf Enten schiessendem Jäger. ImVordergrund grosser Baum, Steinbrocken und Zaun. Marke blaues Z und vier Punkte. D = 12 cm. 350.—/450.— 3204 Register Seite 111–112 Porzellan 3205 3206 3205. Walzenkrug in der Art von Meissen in Silbermontierung, wohl 18. Jh. Umlaufender, bunter Chinoiseriedekor zwischen unterglasurblauem, goldbetontem Gittermuster. Gestufter, fein gravierter Silberdeckel mit Daumenrast. Mit Riss. H = 19,5 cm. 1000.—/1500.— 3206. Teller, Meissen, um 1735/40. Stark gemuldet, mit Sulkowski-Fahne. Bunter Dekor nach ostasiatischer Vorlage:Vogel auf knorrigem Ast zwischen blühenden Chrysanthemenstauden. Auf der Fahne kleine Blumen. Schwertermarke. D = 21,5 cm. 800.—/1200.— 3207. Jagdgruppe mit Dose, Meissen, um 1760. Modell von Weisser, braun gefleckter Hund drei Wachteln jagend. Naturalistisch gebildeter, mit Blumen und blühen- 3207 dem Bäumchen belegter Sockel. Doppelt gebauchtes Gefäss mit Korbflechtmuster und bunten kleinen Bouquets. Ohne Schwertermarke. Minime Bestossungen und Reparaturstellen. H = 19,5 cm. 5000.—/6000.— 3208. Deckelschüsselchen auf Présentoir, Sèvres, um 1780. Rund, auf Standring, mit verschlungenen Astgriffen. Hochgewölbter Deckel mit aufgelegtem Olivenzweig als Knauf. Bunter Vogeldekor: am Ufer stehend, im Anflug, auf Bäumchen mit Früchten. Marke: verschlungenes Doppel-L und Malermarke cp für Chappuis aîné. H = 11 cm. 3500.—/4500.— 3208 Register Seite 111–112 349 350 Porzellan 3209 3209. Kännchen, sechs Tassen mit Untertassen, kleiner Teller, Höchst, um 1760. Birnenförmige Kanne mit Asthenkel, Schnabelausguss und Kuppeldeckel mit Fruchtknauf. Dekor: fein gemalte Bouquets und lose verstreute Blumen. Purpurrote Radmarke. Drei minime Randbestossungen. 2000.—/2500.— 3210. Schüssel mit Kakiemondekor, Meissen, 1735/1740. Zwei Fabeltiere, Schmetterling, blühende Staude mit Schilf. Rund, tief gemuldet, auf Standring. Schräge Fahne mit Korbflechtmuster und passigem, wulstigem Rand. Ohne Marke. Beriebene Malerei. D = 26,5 cm. H = 8 cm. 1500.—/1800.— 3210 3211. Deckelschüssel, Meissen, um 1745/50. Runde, stark gebauchte Schüssel mit Astgriffen. Gewölbter Deckel mit Zitrone als Knauf. Bunter Blumendekor mit Sträussen und blühenden Zweigen. Schwertermarke. Minim bestossene Blumen und Knauf. L = 29,5 cm. H = 18,5 cm. 1200.—/1500.— 3212. Kaffeeservice, Meissen, um 1770. Bunter Blumendekor: Grosse und kleine Bouquets mit jeweils einer 3211 Register Seite 111–112 Porzellan 3212 dominierenden Blume, verstreute blühende Zweige und Blümchen. Grosse, birnenförmige Kaffeekanne (minim bestossener Knauf), kleiner Krug (Riss am Henkel) mit Deckel (bestossen), runde Zuckerdose, rechteckige Teedose (reparierter Deckel), runde Schüssel (beriebener Fond), zwei runde, kleine Schalen, ovales Ravier, 9 schalenförmige Henkeltassen, 9 Untertassen (drei Randbestossungen). Schwertermarke mit Punkt. 2000.—/2500.— 3213. Tablett, Meissen, um 1745. Oval, gemuldet, stark geschweifter Rand, ausgeschnittene Rocaillegriffe. Bunter Blumendekor mit fein gemalten Sträussen blühenden Zweigen und 3213 losen Blümchen. Schwertermarke. L = 37,5 cm. 1000.—/1200.— 3214. Blattschale, Meissen, um 1750. Zwei aufeinander liegende Weinblätter mit fein reliefierter Struktur. Hellgrün staffierter Rand und Asthenkel. Buntes Bouquet mit grosser Papageientulpe und Anemone und drei blühende Zweige. Schwertermarke. Randreparatur. L = 20 cm. 800.—/1200.— 3214 Register Seite 111–112 351 352 Porzellan 3215 3216 3215. Zwei Koppchen mit Untertassen, Meissen, um 1730, Christian Friedrich Herold. Bunte Hafenszenen mit diskutierenden Kaufleuten in Goldkartuschen aus Voluten und Gitterfeldern mit violetten Schnörkeln. Goldspitzenbordüren. Schwertermarke. Minime Randbestossung. 3000.—/4000.— 3216. Ein Paar Tassen mit Untertassen, Meissen, um 1735/1740. Becherform mit fassoniertem J-Henkel. Dekor: bunte, fein gemalte Jagdszenen im Inselstil in der Art von Ridinger in fein reliefierten, aus Voluten, Blüten und Rocaillen gebildeten Reserven. Dazwischen kleine Sträusschen und lose verstreute Blumen. Schwertermarke. Eine Untertasse minim bestossen. 2000.—/3000.— 3217. Kaffeeservice, Meissen, um 1740. Fein gemalte, bunte Veduten in der Art von Teniers: Bauersleute in Landschaft ausserhalb des Dorfes oder vor dem Gehöft bei der Arbeit, bei der Rast, beim Spazieren, KarisieRegister Seite 111–112 Porzellan 353 3217 3217 ren und Diskutieren. Reiche, braun betonte, breite Goldkartusche aus Gitter- und Schuppenfeldern, Akanthusvoluten, Blütengehänge und Blättern. Grosse Kaffeekanne (Riss und bestossener Knauf), kleine Kanne mit flachem Deckel (bestossener Knauf),Teedose mit assortiertem Deckel, ovales Ravier, elf Koppchen (zwei minim bestossen), elf Untertassen. Schwertermarke und Goldziffer 41, unterschiedliche, zweistellige Pressziffern. 10 000.—/15 000.— Register Seite 111–112 354 Porzellan 3218 Aus «Cris de Paris» von Edmé Bouchardon 3218. Detail 3218. Kaminuhr und ein Paar Girandolen, Meissen, um 1748 bzw. 1760. Kaminuhr: Mädchen mit Drehleier und Knabe mit Dudelsack. Modelle von Johann Joachim Kaendler, um 1760. Auf Felssockeln sitzend, das Instrument spielend. In grünem Rock bzw. Hose, rosarotem Mieder bzw. Jacke. In reicher Blumenentourage aus bunten, auf Eisenäste montierten Porzellanblüten. Darüber tonnenförmiges Uhrengehäuse aus vergoldeter Bronze mit weissem Emailzifferblatt, blauen, römischen Minuten und schwarzen, arabischen Stunden. Durchbrochener, aus Voluten, Blättern und Blumen gebildeter, leuchtend vergoldeter Bronzesockel mit Blattund Bodenstruktur. Girandolen: Tabulettkrämer und Tabulettkrämerin. Modelle von Johann Joachim Kaendler, bald nach 1748.AlsVorlage dienten Kupferstiche von Edmé Bouchardon, «Etudes prises dans le bas Peuple ou les Cris de Paris», Paris 1714. Der junge Mann vor einem Schubladenstock in seegrün bemalter Jacke stehend, mit der rechten Hand auf seinen Tabulettkasten mit Galanterieware deutend. Das Mädchen in grüner Jacke, hellviolettem Rock und weisser Schürze mit bunt geblumtem Rand, die modischen Accessoires in einem Bauchladen preisend. Durchbrochene, mit Voluten verzierte Rocaillesockel aus leuchtend vergoldeter Bronze. Daraus wachsende, mit bunten Porzellanblumen verzierte Leuchterarme. Der Kistendeckel repariert und minimste Fehlstellen bei den Blumen. H = 41,5 bzw. 38 cm. 70 000.—/80 000.— Register Seite 111–112 Porzellan 355 3218 In der französischen Hauptstadt gehörte um 1750 Porzellan zur Zierde jeder adeligen Tafel, und man war in diesen Kreisen sehr angetan vom sächsischen Porzellan. Das Exklusivrecht zum Vertrieb des Meissener Porzellans hatte zu dieser Zeit in Paris der Kaufmann JeanCharles Huet. Als erfolgreicher Geschäftsmann kannte dieser den Geschmack und die Wünsche seiner vornehmen Kundschaft sehr genau und bestellte in Meissen ganz gezielt Objekte, nach denen im noblen Paris Nachfrage bestand. So orderte Huet 1745 eine Serie von Pariser Strassenverkäufern nach den Stichen «Cris de Paris» von Edmé Bouchardon (1698–1762). Möglicher Weise wurden dann diese Figuren aus dem weissen Gold Sachsens auf Bestellung von Huet mit vergoldeter Pariser Bronze noch zusätzlich veredelt, um den feinen Geschmack seiner äusserst anspruchsvollen Klienten zu bedienen. Register Seite 111–112 Porzellan 356 3219 3220 3219. Kratervase, Brüssel, um 1800. Mit bunter Vedute in der Art von Fabert: äusserst fein gemalt Hirsche an einem Tümpel an lichtem Waldrand. Die übrigen Flächen reich vergoldet, zum Teil radiert, und weinroter Fond. Ein Henkel repariert. H = 30 cm. 2000.—/2400.— 3220. Ein Paar Vasen, Paris, 1. Hälfte 19. Jh. Schlanker, eiförmiger Korpus auf Trompetenfuss über flacher Quadratplinthe. Zwei eingerollte Henkel, gerader Hals und ausgeweiteter Mündungsrand. Auf der Schauseite zwei bunte gemalte Szenen aus dem Leben von Robinson Crusoe. Rückseitig violetter Fond und radierter Golddekor. H = 29 cm. 2000.—/2500.— 3222 3221. Tasse in Vermeilmontierung,Wien, um 1800. Stiefelform, kantiger Henkel. Fein bemalter, bunter, umlaufender Dekor, Bacchus bei den Nymphen von Nysa darstellend. Blauer Bindenschild. H = 7 cm. 400.—/500.— 3222. Krug und Becken, Paris, um 1800. Eiförmiger Korpus auf konischem Standring. Gerader, kurzer Hals und breiter Ausguss. Henkel in Form einer geflügelten Männerfigur in äusserst leuchtender Vergoldung. Minutiös gemalter, umlaufender Landschaftsdekor: in baumbestandenem Gelände mit Fluss und Steinbrücke sich unterhaltende Spaziergänger. Im Hintergrund ein Turm und Berge unter leicht bewölktem Himmel. Im Becken ähnliche Landschaft, jedoch mit Flüsschen und ohne Staffage. Reiche Vergoldungen. H = 33 cm. L = 38 cm. 5000.—/7000.— Von ausserordentlicher Qualität und meisterhafter Malerei. Register Seite 111–112 Porzellan 3222 3222 Register Seite 111–112 357 358 Porzellan 3223 3224 3225 3223. Kaffee- und Teeservice, Paris, Anfang 19. Jh. Bauchige Formstücke mit Bandhenkeln, Röhrenausgüssen mit Tierköpfen, flachen Deckeln. Dekor: je eine Landschaftsreserve in Sepia und zartgelb mit Gewässern, Bergen, Häusern und Figuren. Reiche, glänzende Vergoldungen. Kaffeekanne,Teekanne, Krug, Zuckerdose, runde Schüssel, 12 Stiefeltassen (drei mit Randreparatur) und 12 Untertassen. 5000.—/7000.— 3224. Tischblatt, Paris, 19. Jh. Rund. Schlachtendarstellung: Der Herzog von Enghien, Ludwig II. von Bourbon zu Pferd, umgeben von französischen und spanischen Soldaten, nach dem Sieg bei Rocroy im Jahr 1643 während des Französisch-Spanischen Krieges (1635–1659). Rückseitig bezeichnet. Marke: verschlungenes Doppel-L. D = 51,5 cm. 3000.—/4000.— 3225. Tasse mit Untertasse, Sèvres, um 1780. Becherform mit kleinem J-förmigem Henkel. Äusserst fein gemalte Borte mit buntem, etruskischem Dekor und lavendelblauer Fond. Marke: JR ligiert. 600.—/800.— Register Seite 111–112 Porzellan 359 3226 3226. Plakette, wohl Berlin, 2. Hälfte 19. Jh. Rechteckig. Die Pastetenesser. Darstellung der zwei naschenden Knaben mit Hund nach dem Gemälde von Bartolomé Esteban Murillo (1617–1682). Antiker Echtgoldrahmen. 20:16 cm. 2000.—/2500.— 3227. Krug und Becken, Paris, um 1790–1810. Manufaktur Locré und Pouyat, Rue Fontaine-au-Roi. Eifömiger Korpus auf konischem Standring, hochgezogener Henkel mit Palmetten am Ansatz, steiler, breiter Ausguss. Ellipsenförmiges, tief gemuldetes Becken. Die Malerei in streng klassizistischem Stil von Locré, Russinger, Pouyat in typisch pompeijanischem Rot und Grün. Radierte und matte Vergoldungen. H = 25 cm. L = 36 cm. 2500.—/3000.— Prachtvolle Bemalung. Der Henkel mit Riss. 3227 Register Seite 111–112 360 Porzellan 3228. Zwei Figuren aus den Vier Jahreszeiten, Meissen, um 1760. Modell von Friedrich Elias Meyer. Allegorie des Frühlings und des Herbstes. Mit bunt geblumtem, hellgelbem Tuch bekleidete Frau in bewegter Haltung neben einer mit Blumen bewachsenen und gefüllten Vase stehend.Auf hohem Rocaillesockel liegendes, mit Eiern gefülltes Vogelnest./Mit violettem, bunt geblumtem Tuch bekleideter Mann in bewegter Haltung mit ungehängtem, erlegtem Hasen. Auf eine mit Trauben gefüllte Vase gestützt, einen Becher voll Wein haltend. Hoher Rocaillesockel. Schwertermarke. Minime Bestossungen und Reparaturen. H = 23 cm. 6000.—/8000.— 3228 3229. Winzergruppe, Meissen, Anfang 19. Jh. Zwei Mädchen und zwei Knaben in bunten Kleidern, mit Trauben geschmückt, Trauben kostend oder anbietend. Hoher, runder Sockel mit Draperie und Lorbeerwulst. Schwertermarke mit Stern. Minime Bestossungen. H = 28 cm. 3500.—/4500.— 3230. Zwei Figuren, Meissen, Ende 18. Jh. Gärtner und Gärtnerin. Der Knabe in gemustertem Gilet, gestreifter, ärmelloser Jacke, zartgrüner Hose. Auf einen Spaten gestützt, mit Sträusschen in der rechten Hand. Das Mädchen in gestreiftem Rock und rosarotem Mieder. Auf der rechten Schulter ruht ein Rechen mit angehängtem, mit Äpfeln gefüllten Strohhut. In der linken Hand hält sie eine dieser Früchte. Schwertermarke mit Stern. Diverse Inventarnummern. Mit Reparaturstellen. H = 14,5 bzw. 12,5 cm. 700.—/900.— 3229 3231. Grosse Jagdgruppe in der Art von Meissen, deutsch, 19. Jh. Junger Mann mit zwei Hunden vor hohlem Baumstrunk. In hellgrüner, bunt geblumter Jacke, hellgelber, bunt geblumter Kniehose, mit schwarzem Hut. Naturalistisch gestalteter Sockel. Marke: Unterglasurblaue, zwei sich kreuzende Striche und Stern. H = 36,5 cm. 4000.—/5000.— 3232. Grosse Jagdgruppe in der Art von Meissen, deutsch, 19. Jh. Junger Mann mit umgehängtem Horn, seine zwei Hunde führend. Er trägt geblumtes Hemd und Hose, rosarotes Gilet und hellbraunen Hut. Naturalistisch gestalteter Sockel mit grossem, hohlem Baumstrunk. Verdeckte Marke: Unterglasurblaue, zwei sich kreuzende Striche und Stern. H = 40 cm. 4000.—/5000.— 3230 Register Seite 111–112 Porzellan 3231 3232 3233 3234 361 3233. Zwei Tassen mit Untertassen und Crémier, Meissen, 2. Hälfte 19. Jh. Becherform und ohrenförmiger Henkel.Türkisfarbener Fond und kleine bunte Reiterdarstellungen. Schwertermarke. 1500.—/1800.— 3234. Ein Paar Tafelaufsätze, Paris, Mitte 19. Jh. Sehr naturalistische Blumenmalerei: im flachen Spiegel Rosen bzw. Stiefmütterchen, auf der ausgebogenen Fahne je drei Reserven mit je einem Gebinde aus verschiedenen Sommerblumen. Auf den übrigen Feldern königsblauer Fond,Voluten, Blumen und Gitterfelder in Gold. D = 23 cm. H = 12 cm. 1500.—/2000.— Register Seite 111–112 362 Fayence, Steinzeug 3235 3236 Fayence, Steinzeug 3235. Füllkachel, Winterthur, 17. Jh. Hochrechteckig. Figurenbesetzte Architektur, zentral eine Frau auf einem Panzertier. Bezeichnet: «Africa». Monochrome, grüne Glasur. 37,5:31 cm. 800.—/1000.— 3236. Zwei Krüge, Westerwald, 1588. Scheibenförmiger Korpus auf stark eingezogenem, hohem Standring. Reliefierter, bunt glasierter Dekor mit Wappenkartusche und Jahrzahl. Ein Stück mit repariertem Rand. H = 43,5 cm. 2000.—/3000.— 3237. Teller, Strassburg, 1765–1773/74. «Façon d’argent». Schwarz konturierter, bunter Blumendekor: im flachen Spiegel links grosse, purpurrote Rose, auf der schrägen Fahne zwei blühende Stengel. Fassonierter Rand mit braunem Streifen. Marke des Joseph Hannong und Formnummer 39. Minime Glasurabsplitterung. D = 25 cm. 800.—/1000.— 3238. Schale, Strassburg, um 1765–1773/74. Rund, gemuldet, mit achtpassigem Rand. Schwarz konturierter, bunter Blumendekor: Boquet aus Anemone, Tulpe, blauen und violetten kleinen Blumen. Rechts lose, verstreute Blumen. Marke des Joseph Hannong und Formnummer 614. Minime Glasurabsplitterung. D = 22 cm. 700.—/800.— 3239. Grosse Platte, Rouen, um 1730. Rund. Flacher Spiegel, konkav geschwungene Kehle, schräge Fahne. Dekor: im Zentrum ein mit Blumen gefüllter Korb, aussen breite Blumenborte und Granatäpfel, abschliessende Godrons. Zwei Haarrisse und minime Glasurabsplitterung. D = 45,5 cm. 1800.—/2400.— Herausragend grosses Stück, fein und sorgfältig bemalt. 3240. Teller, Rouen, um 1720/1730. Dekor in Blau und Eisenrot: auf der Fahne breites Blütenfüllmuster mit Voluten, Rollwerk, gestrichelten Oliven und Blattgehänge. Im flachen Spiegelzentrum kleine Blume. Bestossung und Glasurabsplitterungen. D = 24 cm. 700.—/900.— 3241. Grosse Platte, Rouen, um 1750. Rund. Bunter Blumendekor: im flachen Spiegelzentrum steifes kleines Bouquet, auf der fassonierten Fahne blauer Streifen zwischen zwei gemusterten Bändern. Malermarke G in Grün. D = 40 cm. 1000.—/1200.— 3242. Rasierschüssel, Rouen, um 1750. Tiefes, ovales Gefäss, ausgebogener Rand mit Einschnitt. Dekor in Blau, Rot, wenig Gelb und Olivgrün: im Fond ein mit Blumen gefüllter Cachepot, auf der Fahne Blattwerk mit Blüten und Gitterfeldern. Minim bestossen. L = 32 cm. 800.—/900.— Register Seite 111–112 Fayence, Steinzeug 3237 3238 3239 3240 3241 3242 Register Seite 111–112 363