MT14 Kreuzer_Digitale Filmdistribution
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MT14 Kreuzer_Digitale Filmdistribution
Digitale Filmdistribution Grundlagen und Auswirkungen auf die Filmindustrie Hannes Kreuzer, 7.9.2009 Empfang PC Set-Top-Box Integriert in TV, Blue-ray Player, … Spielkonsolen (xBox, Wii, Playstation) Mobile Geräte Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 2 Nutzungsart Lineare Nutzung (klassische TV Dienste, IPTV) Nicht-lineare Nutzung (VOD): Near Video on Demand (NVOD) ist dem VOD ähnlich; der Filmstartzeitpunkt kann jedoch nicht beliebig gewählt werden. Die Starts erfolgen in festen Intervallen, z.B. jede Stunde. Pay-TV-Anbieter wie Premiere setzen diese Technik seit Jahren ein. Pay-Per-View (PPV): Pro gesehenem Film wird bezahlt. Download-to-Own: Inhalte können heruntergeladen und auf unbestimmte Zeit genutzt werden. Download-To-Rent: Inhalte können heruntergeladen werden, die Nutzung ist allerdings zeitlich beschränkt. Subscription-Video-On-Demand Abonnement (SVoD-Abonnement): Hier erhält der Kunde gegen ein fixes Entgelt unlimitierten Zugang auf bestimmte Programme. Personal Video Recorder (PVR): Zeichnet, ähnlich dem Videorecorder, Bild- und Toninhalte auf, jedoch auf digitalen Formaten wie Festplatten oder DVDs. Per Netzwerkkabel lassen sich diese über das Heim-Netzwerk oder auch Internet bedienen und fernsteuern. Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 3 Übertragung Glasfaser (FTTH – Fibre to the home), Powerline (über Stromverteilernetze), Funknetze (WLAN), Mobilnetze (3G), Kabelnetze, Satelliten und herkömmliche Telefonanschlüsse (DSL) Offene, non-lineare Netze zB. Internet. Vorteil: Wahlmöglichkeit Geschlossene, lineare Netze zB. IPTV Dienste von Providern. Vorteil: Qualitätssicherung Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 4 Verschiedene Inhalte User Generated Content zB. YouTube, Dailymotion, usw Premium Content zB. Hulu (NBC Universal, News Corp. und Disney) Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 5 Nutzung Video&TV Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 6 Nutzung Video&TV 2 Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 7 Nutzung Video&TV 3 Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 8 Nutzung Videospiele, virtuelle Welten 2008 erwirtschafteten Videospiele erstmals mehr Umsatz als Filme Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 9 Nutzungsverhalten Weg von passiv, hin zu aktiv Konsument entscheidet was, wann und wo er Programm sieht „lean back“ & „lean forward“ noch gültig? Aufmerksamkeit am Computer kürzer als am TV. -> Inhalte unterscheiden sich Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 10 Neues Nutzungsverhalten Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 11 Strukturwandel Demokratisierung in Produktion und Vertieb Long Tail Effekt Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 12 Neue Finanzierungsformen Crowd Financing, Crowd Funding Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 13 Verwertungsfenster Um Verkaufspotentiale zu sichern werden die Fenster gestrafft Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 14 Digitale Distribution: Wie erreiche ich den Kunden? Problem der Distribution sind nicht mehr die Kosten, sondern: Wie finde ich etwas in der Masse? Mai 2009: Jede Minute 20h neues Videomaterial auf YouTube Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 15 „Filter“ Schon in „alter“ Welt vorhanden Vorabfilter („Türsteher“) -Produzent, Förderung, TV-Sender, Verleih, Professor, … Nachträgliche Filter („Ratgeber“) -Journalisten -Top-Listen, Neu, Suchfunktion Verlagert sich immer mehr zu den nachträglichen Filtern Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 16 Kollektive Kraft: Bewertungen, Email, Social Networks Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 17 Kollektive Kraft: Virales Marketing …Die Information, die weitergetragen werden soll, muss für den Empfänger einen Mehrwert aufweisen… …Virales Marketing muss persönlich sein, denn nur so wird eine Beziehung zu seinem Nutzern aufgebaut. Masseneinträge in Blogs oder Foren sind somit nicht zielführend… …Virales Marketing muss ehrlich sein. In verdeckter Mission über die eigenen Produkte positive Beiträge zu schreiben, fliegt in den meisten Fällen auf und kann im ungünstigsten Fall den Unmut der User auf sich ziehen, die in weiterer Folge das Produkt oder den Service schlechtmachen… …Virales Marketing ist anstrengend. Als Gründer muss man die ersten Fans und Nutzer persönlich anwerben und für die Sache begeistern. Dazu gehört viel Zeit, Geduld und nochmals viel Zeit… …Virales Marketing lebt von Partizipation. Binden Sie ihre Nutzer ein. Gerade die ersten sind anspruchsvoll und kritisch. Wenn man ihnen Möglichkeiten bietet, sich in Diskussionen und durch Abstimmungen über neue Produktideen einzubringen, steigt die Identifikation mit dem Projekt. Sie sind dann eher bereit, auch ihren Freunden davon zu erzählen… …Virales Marketing setzt auf Insider-Wissen. Interessenten und Fans können die beste Mundpropaganda machen, wenn sie die Produkte selbst erlebt und Hintergrundgeschichten dazu gehört haben. Wer erfahren hat, wie ein Produkt entwickelt worden oder eine Idee entstanden ist, erzählt gern anderen davon… Social Networks Buzz einkaufbar Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 18 Aggregatoren Sind Systeme oder Dienstleistungen, die Inhalte und Informationen sammeln und sortiert weitergeben. zB. Amazon, iTunes, Netflix, Wikipedia, eBay, mySpace, Google News Nutzen Kostenvorteile der Digitalisierung perfekt aus Keine Lagerkosten, bei digitalen Produkten keine Transportkosten Funkgieren als Zwischenhändler, inkl. Abrechnung Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 19 Monetarisierung - Geschäftsmodelle Großes Thema in Zeiten der „alles gratis“ Philosophie im Internet Studie Accenture 2009: 49% der Konsumenten wären bereit zu zahlen, 2008: 37% Kunden bevorzugen: 1. Werbung 2. Abo-Modell 3. Pay-to-Play 4. Unlimitiert für fixes Entgeld Jüngere eher bereit zu zahlen als ältere Konsumenten (60 Prozent der unter 25-Jährigen, 38 Prozent der über 55-Jährigen) Kunden eher bereit zu zahlen, die Summe der Ausgaben geht aber zurück. Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 20 Werbung im Internet keine Streuverluste zielgruppenorientiert an die Interessen des Users anpassbar interaktiv direkte Messbarkeit der Werbeeinschaltung Möglichkeit der detaillierten Analyse des Userverhaltens im Hinblick auf das Werbemittel Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 21 Werbung - Beispiele Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 22 Werbung - Beispiele Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 23 Werbung Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 24 Content Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 25 Abo / On Demand Virtuelle Videothek (Unterschied Web/Set-Top-Box) Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 26 Gratis „Freemium“ Give your service away for free, possibly ad supported but maybe not, acquire a lot of customers very efficiently through word of mouth, referral networks, organic search marketing, etc, then offer premium priced value added services or an enhanced version of your service to your customer base Kostenlose Verteilung soll viel Aufmerksamkeit erzeugen. Geld wird verdient, indem ein knappes Gut „Premiumware“ angeboten wird. Funktioniert nur bei etablierten Marken Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 27 Selbstdistribution Content Syndication Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 28 Selbstvertrieb mittels Amazon.com zur Zeit nur in den USA verfügbar Vorteil: Zugang zu Millionen Kunden, inkl IMDB Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 29 Selbstvertrieb MeDepoly.com (beta) Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 30 Nebenrechte Beispiele aus Musikindustrie Konzerte Auftritte, Live-Sets Lesungen, Vorträge Merchandising Beim Film schwerer zu verwirklichen Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 31 „1000 true fans“ Theorie Direkte Beziehung zu den Kunden Es braucht mind. 1000 echte Fans, um als Künstler davon leben zu können. Pro Tag 1 Fan = 3 Jahre 1 Fan gibt 100 Euro im Jahr aus Einzelkünstler, an ein Filmteam ist hier nicht zu denken… Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 32 Auswirkungen - Kontrolle Bleibt beim Filmemacher. Ist das denn gut? Will er das überhaupt? DIY Distribution ist nur in Büchern leicht Benötigt extrem viel Zeit und Know-How Direkter Verkauf bringt theoretisch hohe Marge, aber… Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 33 Monetarisierung - Mythos Long Tail Nur 3 Gruppen profitieren wirklich Große Aggregatoren Rechteinhaber mit großem Katalog 6 Milliarden Kunden Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 34 Mythos Long Tail Die vorhergesehenen Profiteure des LT schauen durch die Finger, denn… weniger gute Qualität ersetzt selten gute Qualität… das Sozialverhalten der Menschen führt dazu, dass sie gerne dieselbe Musik hören, dieselben Filme sehen. Konsumenten unbekannter Produkte schätzen diese in der Regel weniger als populäre Produkte. Folge: Nischenprodukte werden nicht platziert, nicht gefunden Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 35 Finanzierung & Erlöse Langfristig ist mit weniger TV-, Kinoerlösen zu rechnen Nutzungsverhalten ändert sich, Zeit! Finanzierung wandert noch mehr zu Förderungen. Internet kann dies kurzfristig NICHT auffangen. (Ausnahme Orange FR) Derzeit hat sich noch kein Geschäftsmodell etabliert. Marktführer YouTube schreibt seit Jahren hohe Verluste Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 36 Technische Verfügbarkeit Um zumindest SD-Streams zu ermöglichen, werden mind. stabile 4mbit Internetleitungen benötigt. HD verdoppelt den Breitbandbedarf Pro TV-Gerät ein Stream, max. 2 möglich Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 37 Wer profitiert? Konsument einfach, bequem, kostengünstig egal wo, wann Aggregatoren geringe Lager, Transportkosten verdienen selbst bei einem einzelnen Verkauf kein Risiko Partner von Aggregatoren gute Lizenzabkommen bessere Platzierungen eher Blockbuster Programme Services mit einfacher Bedienung, Anbindung ins Wohnzimmer, inkl Zahlungsfunktion Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 38 Wer verliert? Plattformen mit wenig Angebot Zu Euphorische Filmemacher Wenn Werbung einzige Erlösquelle ist Reine UGC Angebote Entwicklungen negiert werden Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 39 Empfehlungen für Plattformen Je mehr Produkte umso besser (je mehr der Kunde konsumiert, desto eher nutzt er/sie sie Nischen) Auf Qualität achten Mischung aus Hits und Nischen Mit Hits Nischen „pushen“ (Margen) Filter Terretoriale Rechte Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 40 Zusammenfassung Mit User Generated Content lässt sich wenig bis kein Geld verdienen. Es geht um Aufmerksamkeit. Gut verdienen werden weiterhin eher die Bestseller-Artikel. Bis auf wenige Ausnahmen werden Nischenprodukte wenig bis gar keine Einnahmen produzieren können. Die Nutzerzahlen mit Breitbandanschlüssen, die zumindest Videostreaming auf DVD-Qualität erlauben, sind noch zu gering, um eine notwendige Masse zu erreichen. Territoriale Rechte beschränken das Potential des Internets, da eine schnelle, einfache weltweite Verbreitung nicht möglich ist. Der Rückgang bei den Filmverwertungserlösen ist nicht per se mit Piraterie und illegalen Downloads verbunden. Vielmehr spielen auch ein verändertes Nutzungsverhalten der Konsumenten und fehlende bzw. nicht ausgereifte legale Angebote eine Rolle. Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 41 Zu beachten: Durch die Digitalisierung wird Filmemachen und Filmvertrieb für nahezu jedermann möglich. Dadurch steigt natürlich auch die Konkurrenz um ein Vielfaches. Durch billige Produktions- und Vertriebskosten wird es viel mehr kleine Filme geben. Filme mit mittelgroßem Budget nehmen stark ab, High Budget-Filme nur leicht: Die Mitte dünnt aus. Bei Internet-Distribution muss nicht nur gegen die vielen neuen Low Budget-Produktionen konkurriert werden, auch gegen die großen Blockbuster, Online-Games, das Internetsurfen und gegen das klassische Fernsehen. Erfolgreiche digitale Distribution bedarf, mehr noch als in der alten Welt, der Ausarbeitung einer Verwertungs- und Vermarktungsstrategie. Virales Marketing alleine ist zu wenig. Sollen virale Effekte im Internet genutzt werden, muss der Film diesen Effekt auch auslösen können. Nur die besten, innovativsten und auffallendsten Filme werden sich durchsetzen. Alles andere bleibt im Datenhighway stecken. Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 42 FIN Digitale Filmdistribution Hannes Kreuzer 43