Barfen – artgerechte Ernährung oder Religion?

Barfen – artgerechte
Ernährung oder Religion?
Christine Iben
Rohfütterung
† Art der Fütterung geht auf den
australischen Tierarzt Dr. Ian
Billinghurst zurück (90iger Jahre)
† „Give your Dog a Bone“
BARF
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biologisch artgerechtes rohes Futter
„Born Again Raw Freaks“ (Debbie Tripp)
„Bones And Raw Foods“
„Biologically Appropriate Raw Foods“
„BARF“ ein Wortspiel (?) → im
Umgangsenglisch auch Erbrechen
Internet
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Barfen
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Barf – Wikipedia
Barf oder BARF ist eine Methode zur Ernährung fleischfressender
Haustiere, die primär für Haushunde entwickelt wurde. Die Entwickler von
Barf orientierten ...
de.wikipedia.org/wiki/Barf - Im Cache - Ähnliche
Barf
Ernährung des Hundes mit BARF - BARF - biologisch artgerechtes rohes
Futter.
www.barfers.de/ - Im Cache - Ähnliche
Ordnung Carnivora
† Hundeartige und Katzenartige dürften sich vor
etwa 43 Mill. Jahren auseinander entwickelt
haben
„ Canoidae (Hundeartige)
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Hunde
Bären
Marder
Robben, Walrosse, kleiner Panda u.a.
„ Feloidae (Katzenartige)
† Katzen
† Schleichkatzen (Viverridae)
† Hyänen (Hyanidae)
Der Vorfahre des Hundes
† Vorfahre ist der Wolf
† Domestikation vor > 10.000 Jahren
† Physiologische Eigenschaften
nicht/kaum verändert
„ Wolf: Rudeltier, Jäger großer Beutetiere,
Aufnahme der gesamten Beute
„ In Hungerzeiten: auch Beeren, Wurzeln,
Kot anderer Tiere, Blätter
Vorfahre der Katze
† Lybische Falbkatze
„ Jäger kleiner Beutetiere
„ Häufige Mahlzeiten
„ „echter Fleischfresser“
Seit wann kocht der Mensch?
† Erste Hinweise vor 1,5 Mill Jahren
† Gesicherte Hinweise vor 500.000
Jahren
† Gekocht wird seit einigen 100.000
Jahren
http://www.evolution-mensch.de/thema/feuer/bedeutung-feuer.php
Aufgabe des Tierarztes/der
Tierärztin
† Neutralität
† Objektive Beurteilung der Rationen
(falls einsehbar)
† Hinweis auf die möglichen Gefahren
des Barfens
† Hinweis auf die Vor- und Nachteile
Vorteile des Barfens
† Individuell angepasste Ration
† Beschäftigung für den Besitzer (?)
und
† Einzelbestandteile des Futters sind
bekannt
† Beschäftigung für das Tier?
† Zahnpflege?
† Akzeptanz?
Vorteile des Barfens
† Individuell angepasste Ration
„ Kann bei bestimmten Erkrankungen,
vorteilhaft sein, insbesondere Allergie,
Futterunverträglichkeit
† Einzelbestandteile des Futters sind
bekannt
„ Gefühl, ausgewogen und gesund zu
ernähren (verschiedene Einzelfutter –
NAHRUNGS -mittel) und etwas für das
Tier zu tun
Vorteile des Barfens
† Beschäftigung für das Tier?
„ Längere Beschäftigung mit der
Futteraufnahme – je nach
Zerkleinerungsgrad der Einzelfutter
† Zahnpflege?
„ Subjektives Gefühl der besseren
Zahnpflege (möglich?)
Vorteile des Barfens
† Akzeptanz
„ Hund: Meist besser im Vergleich mit
Trockenfutter
„ Katze: stark von den Gewohnheiten
abhängig
Nachteile des Barfens
† Bedarfsgerechte Versorgung (?)
† Hygiene
† Verletzungen, Verstopfung durch die
Knochenfütterung
Nachteile des Barfens
† Bedarfsgerechte Versorgung
„ Natürliche Nahrung: Beutetier
„ Enthält: Spurenelemente (Leber,
Knochen); Vitamine (Leber, Fleisch,
Fett); Calcium und Phosphor (Knochen);
Natrium (Blut)
Rationen aus dem Internet für
Hunde
† Berechnung: Beispiel erwachsener Hund
mit 40 kg
0,8 x 70 = 560 g Fleisch pro Tag und
0,8 x 30 = 240 g Gemüse oder Obst pro
Tag
auf 2 Mahlzeiten verteilt oder morgens 250
g Fleisch mit Gemüse oder Obst
und abends Blättermagen oder Pansen
(füttern wir jeden Tag)
http://www.barfer.de/upload/file/ernaehrung_mit_BARF.pdf
Mangel an Cu, Zn, Mn, J, Vitamin A, Vitamin D
13 Wochen, Adult 47 kg
Rezept für Katzen
† Rezept mit Rind:
1380 Rind (Gulasch, Suppenfleisch o.a. Muskelfleisch
mit ca. 9% Fettanteil und natürlich ungewürzt!)
475g Rinderherz
87g Rinderleber
42g Schmalz (ich nehme stattdessen auch manchmal
Butter)
*12g gemörserte Eierschale, (Schale von ca. 2 rohen
Eiern)
6g Salz (am besten Meersalz)
*ca. 40 g Gemüse ( z.b. pürierte Tomate, geraspelte
Möhre, Weizenkeime etc.)
*1 Teelöffel Hefeflocken (DM, Reformhaus, Gimpet)
Pro Portion (ca. 80g) zusätzlich: 200 mg Taurin
http://www.chefkoch.de/forum/2,29,296640/Rohfleisch-fuer-die-Katz.html
Nährstoffversorgung
ME MJ
Rp
g
Ca
mg
P
mg
Vit. A
IE
Bedarf
1
18
178
158
206
Versor
-gung
1
24
302
343
2306
Mangel an J, Mn, (Zn), Vitamin D
Verdaulichkeit roh vs. gekocht
Futter: Lunge
vom Rind
ungekocht
gekocht
Kot TS %
18,2 ±3,9
32,6 ±8,8
weich
fest
94,1 ±1,4
98,5 ±0,7
Konsistenz
sV Rp
Meyer u. Thomee (1979); Kleintierpraxis
Nachteile des Barfens
† Bedarfsgerechte Versorgung (?)
† Hygiene
† Verletzungen, Verstopfung durch die
Knochenfütterung
Gefahr für den Menschen
† 80 % der untersuchten Fleischproben
enthielten Salmonellen
† Kein Hund erkrankte
† 30 % der Hunde
Salmonellenausscheider
„ Gefährlich für geschwächte Personen
Joffe (2002)
Gefahr für das Tier
† Bericht von 2 Katzen aus einem
Haushalt, die beide an Salmonellose
verstarben.
† Bei beiden Tieren wurde eine
Salmonellose diagnostiziert und bei
der pathologischen Untersuchung
bestätigt.
Stiver et al. (2003): J. of the Am. Animal Hospital Ass. 39:538-542
Nachteile des Barfens
† Bedarfsgerechte Versorgung (?)
† Hygiene
† Verletzungen, Verstopfung durch
die Knochenfütterung
Knochenfütterung
† (lebensbedrohliche) Obstipationen
† Sehr selten Durchfall
† Verletzungen durch Knochensplitter
„ Im Maulbereich
„ Im Magen, Darm
„ Evtl. Schlundverstopfung durch
Abschlucken großer Stücke
Ungeeignete Nahrungsmittel
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Zwiebel, Knoblauch
Weintrauben, Rosinen
Avocado
Macadamia Nüsse
Zwiebel, Knoblauch
† SEBRELL (1930): Zusammenhang zwischen
Zwiebelfütterung und Schädigung der Erythrozyten
beim Hund wurde beschrieben (Einsatz von
Zwiebeln zur Vorbeugung eines Niazinmangels;
Zufallsbefund Heinz-Körper)
† KOBAYASHI (1981): Fallbericht von zwei Katzen,
die 9 h nach der Aufnahme von Zwiebelsuppe
Heinz-Körper in allen Erythrozyten zeigten. Nach
vier Tagen der Zwiebelfütterung stieg die PlasmaHämoglobinkonzentration und es trat
Hämoglobinurie auf.
Zwiebel & Knoblauch
† Pflanzen der Gattung Allium: reaktive
Organo-Schwefelverbindungen, oxidieren
Hämoglobin zu Methämoglobin
† Dieses ist weniger löslich und verklumpt zu
Heinz-Körperchen bzw. lagert sich an die
Zellwand an. Dadurch erhöht sich die
Fragilität der Erythrozyten und es kommt zur
intravasalen Hämolyse (OGAWA et al., 1985;
YAMATO et al., 1998).
Weintrauben und Rosinen
† Die erste Publikation zur Toxizität von
Rosinen und Weintrauben stammt aus
dem Jahr 2001 (GWALTNEY-BRAND et
al., 2001) aus der Datenbank des
APCC der American Society for the
Prevention of Cruelty to Animals®.
Weintrauben und Rosinen
† Insgesamt zehn Hunde zeigten nach der
Aufnahme von Rosinen oder Weintrauben
folgende Symptome: Erbrechen, Anorexie,
Durchfall, Lethargie, schmerzhaftes
Abdomen, Hyperkalzämie, Hyperphosphatämie, erhöhte Kreatinin- und
Harnstoffwerte im Serum. Fünf Hunde
entwickelten eine Anurie. Zwei der Hunde
verstarben, drei mussten euthanasiert
werden, die anderen fünf überlebten durch
intensive Therapie.
Avocado
† Erste Berichte über möglich toxische Effekte
stammen aus den 1940er Jahren (HURT, 1943;
APPELMANN, 1944): Bei Rindern, Ziegen und
Kaninchen trat nach Aufnahme von
Avocadoblättern eine nicht bakterielle Mastitis
auf, Kanarienvögel verschieden nach Verzehr
von Avocadofrüchten und alle Fische eines
Teiches verendeten, nachdem Avocadoblätter
ins Wasser gefallen waren. In Namibia starben
1994 zwei Hunde, die gern Avocados fraßen,
an akuter Kardiomyopathie (BUORO et al.,
1994).
Avocado
† Toxisches Prinzip
„ OELRICHS et al. identifizierten 1995 den
Inhaltsstoff Persin ([Z,Z]-1-[acetyloxy]-2hydroxy-12,15-heneicosadien-4-on) als Ursache
der Nekrosen im Drüsenepithel der Milchdrüse
und im Myokard, wobei nur das R-Isomer aktiv
zu sein scheint. Der Mechanismus ist aber bisher
unbekannt.
Macadamia-Nüsse
† Zur Gattung Macadamia aus der Familie
Proteaceae (Silberbaumgewächse) gehören
insgesamt zehn Arten, drei davon besitzen
essbare Früchte (M. integrifolia, M. tetraphylla
und M. ternifolia). Die Pflanze stammt
ursprünglich aus Ost-Australien
Macadamia-Nüsse
† HANSEN (2002) berichtet von insgesamt 48
Fällen von Intoxikationen bei Hunden durch
Macadamia-Nüsse
† Die dabei aufgenommene Dosis erstreckte sich
von 2,2 bis 64,4 g/kg KM.
Macadamia-Nüsse
† Symptome
„ Typische Symptome einer Macadamia-NussVergiftung sind Mattigkeit, Schwäche vor allem
in der Hinterhand, Erbrechen, Ataxie,
Muskelzittern und erhöhte IKT.
„ Das toxische Prinzip der Macadamia-Nüsse ist
unbekannt.
† Therapie
„ Behandlung in den meisten Fällen nicht nötig;
zur Verminderung der Giftwirkung - Erbrechen
induzieren und/oder Aktivkohle verabreichen
„ Die Prognose sehr gut, bisher keine Todesfälle
Vielen Dank!!!!