Leishmania tarentolae - EAH-Jena
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Leishmania tarentolae - EAH-Jena
Informationen Information Forschungsstatistik ........................................ 2 Vorwort ........................................................ 3 Die Fachhochschule Jena auf einen Blick ............ 4/5 Wichtige Adressen ......................................... 6 Research Statistic ...........................................2 Preface ..........................................................3 The UAS Jena at Glance ..................................4/5 Contact Information ........................................6 Felder von Forschung und Entwicklung ....... 8 Areas of Research and Development ............ 8 Forschung in den Fachbereichen Research of the Departments Betriebswirtschaft .......................................... 12 Elektrotechnik und Informationstechnik .............. 23 Grundlagenwissenschaften .............................. 32 Maschinenbau ............................................... 35 Medizintechnik und Biotechnologie ................... 47 SciTec .......................................................... 61 Sozialwesen .................................................. 89 Wirtschaftsingenieurwesen .............................. 102 Business Administration ...................................12 Electrical Engineering and Inform. Technology .........23 Fundamental Sciences .....................................32 Mechanical Engineering ....................................35 Medical Engineering and Biotechnology ...............47 SciTec ...........................................................61 Social Work .....................................................89 Industrial Engineering ........................................102 Forschung in Zahlen und Fakten Research of facts and figures Messen ......................................................... 104 Wissenschaftlicher Nachwuchs ........................ 106 “Tag der Forschung 2006” .............................. 110 Wissenschaftliche Veranstaltungen ................... 112 Publikationen .......................................... ....... 120 Preisverleihungen ........................................... 133 Patente ......................................................... 134 Fairs ..............................................................104 Young scientists .............................................106 “Day of the Research 2006” ............................110 Scientific events .............................................112 Publications ....................................................120 Awards .............................................................. 133 Patents ............................................................... 134 Zusatzinformationen Additional Information Übersicht über die Projektleiter ........................ 136 List of Project leaders ......................................136 ServiceZentrum Forschung und Transfer ................137 Service Center for Research and Transfer ............... 137 Anfahrtsskizze & Plan des Campusgeländes ......... 138 How to get to FH Jena & Map of campus ............. 138 Impressum Herausgeber: Titelbild: Rektorin der Fachhochschule Jena Prof. Dr. Gabriele Beibst ServiceZentrum Forschung und Transfer Dr. Dirk Schlegel, Evelyn Jahn Mathias Meyer, Kahla Druck: 20.10.2007 ISBN-Nr.: 978-3-932886-17-1 Printed in Germany Copyright © 2007 Fachhochschule Jena Verlag: Verlag Fachhochschule Jena Redaktionsschluss: 31.03.2007 Redaktion/Layout: Die inhaltlichen Darlegungen der Forschungsprojekte wurden durch die Projektleiter verfasst. Publikationen und Veranstaltungen sind auszugsweise benannt. Aus Gründen des Vertrauensschutzes wurde auf die Namensnennung der Projektauftraggeber teilweise verzichtet. Ein Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der FH Jena gestattet ([email protected]). FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Inhaltsverzeichnis / Index 1 Forschungsstatistik (Quelle: Ref. 2, SZT / jährl. TKM-Statistikmeldung) Bild 1: Fördermittel für die FH Jena Bild 2: Drittmittelbeschäftigte (in Personen-Monaten) 2 Forschungsstatistik FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Sehr geehrte Damen und Herren, mit dem vorliegenden Bericht stellen wir Ihnen die 2006 durchgeführten Projekte und Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung vor – einem integralen Bestandteil unseres Aufgabenspektrums als Hochschule. Um diese Ergebnisse richtig einordnen zu können, sollten die Veränderungen im Bereich Studium und Lehre nicht unerwähnt bleiben: 2006 wurde die Einführung und Akkreditierung der gestuften Bachelor- und Masterstudiengänge an unserer Hochschule weitgehend abgeschlossen. Im Wintersemester 2006/2007 konnten ca. 1200 Studienanfänger in diesen neuen Studienprogrammen immatrikuliert und die Zahl der Studierenden auf über 4900 gesteigert werden. Auch die Zahl der Absolventen wuchs gegenüber dem Vorjahr um 45 auf 628. Diese Leistungen wurden mit einem gleichbleibenden Personalbestand erreicht. Es ist daher als besonderer Erfolg zu werten, dass trotz der gestiegenen Anforderungen in der Lehre auch im Bereich der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung auf eine positive Tendenz verwiesen werden kann: die eingeworbenen Drittmittel konnten im Vergleich zum Vorjahr um ca. 45 % auf rund 2,6 Mio. € und damit auf den höchsten Stand seit Bestehen der Hochschule gesteigert werden. Die Zahl der Projekte stieg ebenfalls auf 141, während die Zahl der Drittmittelbeschäftigten in etwa konstant blieb. Der Zuwachs bei den Drittmitteln geht vor allem auf eine deutlich erfolgreichere Beteiligung an Programmen des Bundes zurück. Doch auch die Stabilisierung der Einwerbung von Mitteln aus der Wirtschaft auf relativ hohem Niveau sollte nicht unerwähnt bleiben. Das sehr gute Ergebnis bei den Drittmitteln ist darüber hinaus dem Hochschul-Wissenschaftsprogramm (HWP) zu verdanken, aus dem immerhin fast 600 T€ an die Hochschule flossen. Zwei sozialwissenschaftliche Projekte, die sich zu einen mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Lebenssituation älterer Menschen und zum anderen mit dem Problem der Evaluation in der sozialen Arbeit beschäftigen, konnten mit Mitteln der Hochschule unterstützt werden. Die Einbindung hervorragender FH-Absolventen in die an der Hochschule durchgeführten Projekte ist ein wichtiger Weg zur Entwicklung des Potenzials der aktiven Forschungsgruppen. Mit der Perspektive einer kooperativen Promotion werden diesen Nachwuchswissenschaftlern neue Karrierechancen eröffnet. Wir freuen uns besonders, dass 2006 insgesamt 9 Doktoranden mit Mitteln aus dem Innovationsfonds unterstützt werden konnten und drei kooperative Promotionen mit hervorragendem Ergebnis abgeschlossen wurden. Zwei dieser Arbeiten wurden mit Preisen der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen, die dritte Arbeit mit einem Preis der Hochschule ausgezeichnet. Diese Preise wie auch der vom Förderkreis der Hochschule neu gestiftete Forschungspreis für eine besonders erfolgreiche Arbeitsgruppe wurden anlässlich des Tages der Forschung überreicht. In der Konzeption dieser Veranstaltung gab es im vergangenen Jahr eine Neuausrichtung: jeweils eines der sieben Schwerpunktfelder von Forschung und Entwicklung (Seiten 8 – 10) bildet den thematischen Rahmen. Beim Tag der Forschung 2006 waren dies die Lebenswissenschaften. Neun Arbeitsgruppen präsentierten ihre Ergebnisse aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie, Pflegewissenschaften und Umwelt. Der vorliegende Forschungsbericht enthält nicht nur die Darstellung der einzelnen Projekte sondern gibt im Anhang auch einen Überblick über wissenschaftliche Veröffentlichungen und Patente, über wissenschaftliche Veranstaltungen, die an der Hochschule organisiert wurden und über Messen, auf denen Exponate präsentiert wurden. Insgesamt, so hoffen wir, wird damit Breite und Bedeutung des wissenschaftlichen Lebens an der FH Jena sichtbar. Obwohl der Berichtszeitraum im Kern das Jahr 2006 betrifft, haben wir uns entschlossen, das Jahr 2007 im Titel anzufügen, einerseits um der Tatsache Rechnung zu tragen, dass viele der dargestellten Projekte in diesem Jahr weitergeführt werden und andererseits bei der Zusammenstellung dieses Berichtes eine Reihe von Informationen eingeflossen sind, die sich bereits auf das Jahr 2007 beziehen. Abschließend möchte ich allen Professorinnen und Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Studierenden der FH Jena, allen Kooperationspartnern, deren Arbeit, Initiative und Engagement die substanzielle Basis des vorliegenden Berichts bilden, ganz herzlich danken. Forschung und Entwicklung führen nur selten zu einem Ziel, das nicht gleichzeitig auch Ausgangspunkt neuer Ideen und Projekte ist. In diesem Sinne hoffe ich, dass der vorliegende Bericht auch dazu anregt, sich mit neuen Vorhaben in den Kreis der forschenden Kolleginnen und Kollegen einzureihen beziehungsweise als Partner aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen die Kooperation mit Forschungsgruppen der FH Jena zu suchen. Prof. Dr. rer. nat. habil. M. Meyer Prorektor für Forschung und Entwicklung FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Vorwort 3 University of Applied Sciences Jena 2006 Profile You find us in the middle of Europe: the city of Jena is situated in Thuringia, the “Green Heart” of Germany. The traditional old university town is a well-known center of high technology and, moreover, it is situated in a unique, charming landscape. About 100,000 people, among them 25,000 students, live here. The University of Applied Sciences Jena has about 4,900 students. It was founded on 1st October 1991 as one of the first institutions of higher education of its kind in the new German Bundesländer. Short periods of studying and a practical orientation complement perfectly well the education at traditional universities and technical universities. During a period of eight semesters students can obtain a diploma degree in 21 different programs. Bachelor and Master programs are also offered. According to the so-called “Bologna Process”, until 2008 the University of Applied Sciences Jena will have changed all programms to the to-level bachelor’s and master’s degree programms. Programs of study PhD-students (Inter-university co-operation) Professors Permanent staff Graduates Project financed staff Projects of Research and Development Third-party funds 21 12 127 173 628 62 141 2,6 Million Euro Departments There are 8 Departments at the University of Applied Sciences Jena: - Business Administration - Electrical Engineering and Information Technology - Fundamental Sciences - Industrial Engineering - SciTec (Precision - Optics - Materials - Environment) - Mechanical Engineering - Medical Engineering and Biotechnology - Social Work Areas of Research and Development Research and development activities at the University of Applied Sciences Jena deliver innovative, applicationoriented and inter-disciplinary results. They reflect the wide range of interests and expertise of the professors and employees in engineering/natural sciences, social sciences, and business management. The Projects are carried out in close co-operation with industry, small and medium sized enterprises, institutes and public services. Thereby substantial support for the development of the region is provided. Our students are directly involved in many research projects. The Areas of research and development are: - Life Sciences - Precision Engineering - Optics - Information Processing - Simulation - Automation and Mechatronics - Materials and their Processing - Social Science - Start-ups / Industrial Management 4 Contact: Contact: Vice President for Research and Development Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer Phone: +49 (0) 36 41 / 20 51 03 Fax: + 49 (0) 36 41 / 20 51 05 e-mail: [email protected] Homepage: http://www.fh-jena.de Service Center for Research and Transfer Dr. Dirk Schlegel Phone: +49 (0) 36 41 / 20 51 25 Fax: +49 (0) 36 41 / 20 51 26 e-mail: [email protected] Homepage: http://www.fh-jena.de/forschung The University of Applied Sciences Jena at a Glance FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Die Fachhochschule Jena im Jahr 2006 Gründungsjahr 1991 Fachbereiche 8 Studiengänge 21 Studenten 4915 Absolventen 628 Kooperative Promotionen 12 Professoren 127 Mitarbeiter 173 Drittmittelbeschäftigte 62 Drittmittelvolumen (Forschung und Entwicklung) 2,6 Millionen Euro Forschungsprojekte 141 Studienangebot Wintersemester 2007/2008 Augenoptik/Optometrie (Bachelor) Scientific Instrumentation (Master) Biotechnologie (Bachelor) Soziale Arbeit (Bachelor/Master) Business Administration (Bachelor) System Design (Master) Elektrotechnik/Automatisierungstechnik (Bachelor) Technische Informatik (Bachelor) Feinwerktechnik/Precision Engineering (Bachelor) Werkstofftechnik (Bachelor) General Management (Master) Werkstofftechnik/Materials Engineering (Master) Kommunikations- und Medientechnik (Bachelor) Wirtschaftsingenieurwesen - Industrie (Bachelor) Laser- und Optotechnologien (Bachelor/Master) Wirtschaftsingenieurwesen - Informationstechnik (Bachelor) Maschinenbau (Bachelor/Master) (in englischer Sprache) Mechatronik (Bachelor/Master) Wirtschaftsingenieurwesen - Studium Plus (Bachelor) Medizintechnik (Bachelor/Master) Wirtschaftsingenieurwesen (Master) Optometrie/Vision Science (Master) Fernstudiengang Pflege/Pflegeleitung (Bachelor) Pharma-Biotechnologie (Master) Fernstudiengang Pflegewissenschaft/ Pflegemanagement (Master) Physikalische Technik (Bachelor) Prozessintegrierter Umweltschutz (Bachelor) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Die Fachhochschule Jena auf einen Blick 5 6 Rektorin Kanzler Prof. Dr. oec. Gabriele Beibst Dr. rer. nat. Theodor Peschke Telefon: (0 36 41) 20 51 00 Fax: (0 36 41) 20 51 01 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 52 00 Fax: (0 36 41) 20 52 01 E-Mail: [email protected] Prorektor für Forschung und Entwicklung Prorektor für Studium und Lehre Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer Prof. Dr.-Ing. Thomas Reuter Telefon: (0 36 41) 20 51 03 Fax: (0 36 41) 20 51 05 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 51 03 Fax: (0 36 41) 20 51 05 E-Mail: [email protected] ServiceZentrum Forschung und Transfer Öffentlichkeitsarbeit Dr. rer. nat. Dirk Schlegel Sigrid Neef Telefon: (0 36 41) 20 51 25 Fax: (0 36 41) 20 51 26 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 51 30 Fax: (0 36 41) 20 51 31 E-Mail: [email protected] Dekan Fachbereich Betriebswirtschaft Dekan Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Prof. Dr. rer. pol. Hans Klaus Prof. Dr.-Ing. Peter Dittrich Telefon: (0 36 41) 20 55 50 Fax: (0 36 41) 20 55 51 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 57 00 Fax: (0 36 41) 20 57 01 E-Mail: [email protected] Dekan Fachbereich Grundlagenwissenschaften Dekan Fachbereich Maschinenbau Prof. Dr. rer. nat. Bernd Fritz Prof. Dr.-Ing. Bruno Spessert Telefon: (0 36 41) 20 55 00 Fax: (0 36 41) 20 55 01 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 53 00 Fax: (0 36 41) 20 53 01 E-Mail: [email protected] Dekan Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie Dekan Fachbereich SciTec Prof. Dr.-Ing. Andreas Voß Prof. Dr. rer. nat. Andreas Schleicher Telefon: (0 36 41) 20 56 00 Fax: (0 36 41) 20 56 01 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 53 50 Fax: (0 36 41) 20 53 51 E-Mail: [email protected] Dekanin Fachbereich Sozialwesen Dekan Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Prof. Dr. phil. habil. Heike Ludwig Prof. Dr.-Ing. Ulrich Jacobs Telefon: (0 36 41) 20 58 00 Fax: (0 36 41) 20 58 01 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 59 00 Fax: (0 36 41) 20 59 01 E-Mail: [email protected] Wichtige Adressen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft Institut im FB Sozialwesen der FH Jena An-Institut der Fachhochschule Jena Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH (IFW) Prof. Dr. phil. Stephan Dorschner Prof. Dr.-Ing. habil. G. Köhler Telefon: (0 36 41) 20 58 50 Fax: (0 36 41) 20 58 51 E-Mail: [email protected] Otto-Schott-Str. 13, 07745 Jena Telefon: (0 36 41) 20 41 00 Fax: (0 36 41) 20 41 10 E-Mail: [email protected] Steinbeis-Transferzentrum Diagnosesysteme in Technik und Umwelt Technologietransferstelle für Kommunikationssysteme der Automatisierungstechnik TefKA Prof. Dr.-Ing. habil. Dirk Heinze Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller Telefon: (0 36 41) 20 53 08 Fax: (0 36 41) 20 53 01 E-Mail: [email protected] Telefon: (0 36 41) 20 57 02 Fax: (0 36 41) 20 57 01 E-Mail: [email protected] Senatsausschuss für Forschung Prof. Dr. rer. nat. habil. Michael Meyer Prorektor für Forschung und Entwicklung Prof. Dr.-Ing. Jörg Müller Fachbereich Elektrotechnik/Informationstechnik Prof. Dr. rer. nat. habil. Karl-Heinz Feller Fachbereich Medizintechnik/Biotechnologie Michael Richter Student Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Prof. Dr.-Ing. Jochen Hause Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Johannes Rötger Mitarbeiter Hochschulbibliothek Prof. Dr. rer. soc. Ulrich Lakemann Fachbereich Sozialwesen Holger Schoele Mitarbeiter Fachbereich SciTec Olaf Merzenich Student Fachbereich Sozialwesen Postanschrift Besucheranschrift Fachhochschule Jena Fachhochschule Jena Postfach 10 03 14 07703 Jena Carl-Zeiss-Promenade 2 07745 Jena FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wichtige Adressen 7 Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (I) Lebenswissenschaften / Life Sciences Medizintechnik - Neue diagnostische und therapeutische Verfahren Pflege Pharma - Biotechnologie Augenoptik Umwelttechnik - Umweltverträglichkeit Entwicklung und Optimierung einer sensitiven Rezeptoroberfläche für Chiparrays auf der Basis fluoreszierender Sondenmoleküle ............................................................................................................................. Mikroanalytik / Mikrofluidik ....................................................................................................................... SPME-GC-MS-Untersuchungen zu Duftstoffprofilen im Bienenstock und von Bienenprodukten ...................... Barrierefunktion des Dickdarmepithels und Translokation von Mikroorganismen .......................................... Molekularpathologie von Fibrinogen-Defekten ............................................................................................ Kultivierung von Leishmania tarentolae in einer kontinuierlichen Prozessführung ......................................... Einfluss von pflanzlichen Wirkstoffen auf die primär hämostatische Funktion von Thrombozyten und Leukozyten und auf die Barrierefunktion von Epithelien ...................................................................................... Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit (KHK) in Ruhe .............................................................................. Ambulantes Diagnosesystem zur nichtinvasiven und frühzeitigen Erkennung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen .................................................................................................................................................. Ermittlung von Sehleistungsparametern und Evaluation von sehleistungsvebessernden Korrektionsmaßnahmen im Bereich Sport- und Funktionaloptometrie .................................................................................. Optimierung der Abbildung des Pflegeprozesses in der Pflegepraxis und der Pflegedokumentation ................ Entwicklung und Evaluation von „Palliative Care-Angeboten“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen ............................................................................................................................................ 47 49 51 53 54 55 57 59 60 73 89 91 Präzisionsmechanik - Optik Angewandte Optik Lasermaterialbearbeitung Fertigungssteuerung und Qualitätssicherung Mechanische Schwingungen und Technische Akustik Entwicklung eines Lasertherapiesystem mit Body Navigation System ......................................................... Akustische Optimierung eines Rasentraktors ............................................................................................. Akustische Optimierung eines Dreizylinder-Industriedieselmotors ................................................................ Dynamische Verformungsmessung beim Widerstandspunktschweißen mittels angepasster faseroptischer Sensorkonstruktion ................................................................................................................................... Optische Lithographie zur Strukturierung von Resistfilmen auf Funktionsflächen optischer Lichtleitfasern ... Untersuchungen zur Politur von Werkzeugformeinsätzen aus Quarzglas mittels Laserstrahlung ..................... Entwicklung von innovativen Prozesslösungen für das Präzisionsspritzgießen von optischen Komponenten (SpropKom) .............................................................................................................................................. Ultrapräzisionsbearbeitung von optischen Oberflächen mit Slow-Tool-Servo ................................................ Adaptiver Echtzeit-Phoropter .................................................................................................................... 8 Felder von Forschung und Entwicklung 35 44 45 61 62 64 66 68 71 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (II) Informationsverarbeitung - Simulation Simulation mechanischer, elektrischer und thermischer Felder und Systeme Simulation betrieblicher Abläufe Mikroprozessortechnik und Elektronikdesign Elektromagnetische Verträglichkeit Multimedia in der Lehre Dynamische Audiosignalbearbeitung mit dem digital programmierbaren Verstärkerschaltkreis PGA2310 ....... Eine Erklärung des numerischen Wertes der Feinstrukturkonstante ............................................................. Entwicklung von stochastischen Modellen für nichtreguläre Zerlegungen der Ebene und deren Charakterisierung durch spezifische Eigenschaften ........................................................................................................ Theoretische Untersuchung des Gleitverhaltens von Schiebern und deren Kontaktelementen an einem Werkzeug ........................................................................................................................................................ 24 33 34 36 Automatisierungstechnik - Mechatronik Entwurf und Testung mechatronischer Systeme Regelungs- und Steuerungstechnik Aktorik Messtechnik - Sensorik Kommunikationstechnik Aufbau und Steuerung von Mehrkoordinatenantrieben ................................................................................ Entwicklung und Anwendung evolutionärer Suchstrategien zur Optimierung automatisierungstechnischer Systeme ................................................................................................................................................... Komplexe Ansteuerung und Regelung von Piezoaktorsystemen .................................................................... Konzeption und Entwicklung intelligenter lernfähiger Softwareregler mittels maschineller Intelligenz ............ Messung der Umfangstemperatur zylindrischer Körper ................................................................................ Eissensor für Windkraftanlagen – Feldversuch ............................................................................................ Taupunktsensorik für Mauerwerksfeuchte .................................................................................................. Experimentelle Modalanalyse einer Vakuumtischplatte ................................................................................ 23 26 28 30 32 40 41 46 Werkstoffe und Fertigungstechnik Keramik Kunststoffe Hochtemperaturwerkstoffe Verarbeitungsverfahren, Maschinen und Fertigungsautomatisierung Pulverentfernung an einem zylinderförmigen Gehäuse ................................................................................. Entwicklung eines gerätegestützten Verfahrens zur Diagnostik, Prävention und Therapie humaner Wirbelsäulenerkrankungen unter Anwendung des Prinzips der differentiellen Achsotonie ....................................... Erste Ermittlungen und Untersuchungen zum Spanen duro- und thermoplastischer Kunststoffe mit ein-, mehrund vielschneidigen Werkzeugen ................................................................................................................ FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Felder von Forschung und Entwicklung 37 39 42 9 Felder von Forschung und Entwicklung an der Fachhochschule Jena (III) Untersuchungen zum Einfluss von Dotierungen und Dispersoiden auf Rekristallisationsverhalten, mechanische Hochtemperatureigenschaften und Verarbeitbarkeit von Iridium .................................................................... Hochschmelzende Edelmetalle und Refraktärmetalle mit technische relevanten Zeitstandfestigkeiten bis 3000 °C ..... Entwicklung von Superlegierungen auf Platinbasis ....................................................................................... Ferroelektrische Composites ....................................................................................................................... Analyse und Charakterisierung von physikalischen Veränderungen des Gefüges und der Oberfläche von β-Tricalciumphosphat ................................................................................................................................. Röntgenographische Untersuchungen an Materialien für bleifreie piezoelektrische Werkstoffe ....................... FANIMAT Nano Shape: Herstellung und prozessoptimierte Formgebung von nanoskaligen oxidischen Funktionskeramikpulvern ............................................................................................................................ Grundlagenuntersuchungen zur Defektchemie von nichtmetallisch-anorganischen Oxiden mit Perowskitstruktur ...... Phasenbeziehungen, Struktur und magnetische Eigenschaften von substituierten Hexaferriten: Optimierte Dauermagnetwerkstoffe ............................................................................................................................. Neue reaktionskontrollierte Keramik zur Integration passiver Komponenten in leistungselektronische Module ......... Multilayer-Ferritinduktivitäten für Hochfrequenzanwendungen ...................................................................... 75 77 79 80 82 83 84 85 86 87 88 Sozialwissenschaft Kinder- und Jugendhilfeforschung Soziale Ungleichheit Älter werden im Wohngebiet. Herausforderungen des demografischen Wandels für die Wohn- und Lebenssituation älterer Menschen in verschiedenen Wohngebieten der Städte Jena und Weimar. ........................... 93 Wahrnehmung von Bedrohung. Europa und die Islamische Welt .................................................................... 95 Bedarf und Implementation von Evaluation in Arbeitsfeldern von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in Thüringen .. 97 Wissenschaftliche Begleituntersuchung des Modellprojektes zur politischen Bildung mit Grundschülern „Findet Demo!“ Kinder (er)leben Demokratie ............................................................................................... 98 „Frühpädagogik in der Simulationsgesellschaft“ – Zum Ansatz der „Regulativen Bild- und Filmtherapie“ der Forschungsgruppe „Bildkommunikation“ für die Frühpädagogik .................................................................... 99 Strategien und Methoden konsensorientierter Streiterledigungsformen / Mediation ....................................... 101 Gründung und Führung von Unternehmen Regionenmarketing International Entrepreneurship Analyse der Aktivitäten der Fachhochschule Jena zum Thema „Unternehmensgründung – Entrepreneurship“ .... 12 Evaluierung innovativer interkultureller Lehrformen .................................................................................... 13 Verbundvorhaben Thüringer Gründer Netzwerk, Teilvorhaben: Konzeption und Evaluierung eines ganzheitlichen, modularen Ausbildungsprogramms für Gründer an der FH Jena und am Campus Jena ......................... 15 University Based Incubator Support Programmes ....................................................................................... 17 Erfolg und Misserfolg innovativer Unternehmensgründungen: Eine prozessorientierte Analyse psychologischer und ökonomischer Faktoren ...................................................................................................................... 18 Nutzwertanalyse der außeruniversitären öffentlichen Forschung in Thüringen .............................................. 19 Entwicklung der Absolventenbörse STAFFfitter .......................................................................................... 21 A. Ruppe Sohn - ein erfolgreicher Kleinwagenproduzent der Kaiserzeit ......................................................... 46 Online-Folien-Druck – Internet-Abwicklung von Design- und Bestellprozessen für Drucksachen ...................... 102 10 Felder von Forschung und Entwicklung FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Forschung in den Fachbereichen Betriebswirtschaft ......................................................................................................................................... Elektrotechnik und Informationstechnik Grundlagenwissenschaften Maschinenbau ............................................................... ........................................................................................................... ..................................................................................................................................................... Medizintechnik und Biotechnologie ........................................................................... 23 32 35 47 ............................. 61 .......................................................................................................................................................... 89 SciTec - Präzision - Optik - Materialien - Umwelt Sozialwesen 12 Wirtschaftsingenieurwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ..................................................................................................... Forschung in den Fachbereichen 102 11 Analyse der Aktivitäten der Fachhochschule Jena zum Thema „Unternehmensgründung – Entrepreneurship“ Projektleiter: Prof. Dr. oec. B. Ahrens Laufzeit: September 2006 – August 2008 Entrepreneurship at the University of Applied Sciences Jena (from 1998 to 2006) During a relatively short period of nine years a lot of new ideas were brought forward to the thematic Entrepreneurship in collaboration with other universities of Thuringia. With the slogan “Entrepreneurs are needed by the country” the ideas about corporate foundations were distributed among the students and the staff members. Definitively, technology orientated Start-Ups were supported by the EXIST SEED program. The institutionalisation took place depending on the financing which was divided into four phases and now results in the “Thüringer Gründer Netzwerk”. Motivation Im Zusammenhang mit dem Alumni–Programm des FB Betriebswirtschaft ergab sich für den Autor die Inspiration, die Bindung unserer Absolventen nicht nur durch Treffen mit wissenschaftlichen und geselligen Inhalten zu gestalten, sondern auch „ihre“ Bildungsstätte durch geschichtliche Entwicklungsdarstellungen in Erinnerung zu rufen. Insbesondere sollen die ehemaligen Studenten und Studentinnen angesprochen werden, die sich zur Gründung oder Fortführung eines Unternehmens entschlossen haben und sich dafür von ihrer Fachhochschule wesentliche Impulse mitgenommen haben. Projektinhalte und -ziele Neben einer kurzen Auseinandersetzung mit den Begriffen „Unternehmensgründung und Entrepreneurship“ geht es also um einen Baustein für die Gesamtdarstellung der geschichtlichen Entwicklung im relativ jungen Jenaer Fachhochschul–Lebenszyklus. Dabei werden in einem ersten Schritt die Startdaten für die Vermittlung der Unternehmensgründungsidee für Studierende und Mitarbeiter und in einem zweiten Schritt, in zeitlicher Reihenfolge nach Jahresabschnitten ge- 12 FB Betriebswirtschaft ordnet, die Aktivitäten der FH Jena erfasst. Das Ergebnis soll eine Zeittafel bzw. Chronik im engeren Sinne sein und dient als inhaltliches Gerüst für weitere Untersuchungen. Da es schon eine ganze Reihe von Veröffentlichungen über Ereignisse und Einzelprojekte zum genannten Thema gibt, gilt es in diesem Projekt z.B. Zusammenhänge zwischen Finanzierungsmöglichkeiten und der Intensität der Aktivitäten, der inhaltlichen Vielfalt der Angebote, der Gründungsaktivitäten, der Kooperationen und der institutionalisierten Strukturentwicklung aufzuzeigen. So ist bei der Einbeziehung des Unternehmensgründungsgedankens in die bestehenden bzw. neu erarbeiteten Curricula kein oder nur ein geringfügiger, meist Sachmittel betreffender zusätzlicher finanzieller Aufwand erforderlich gewesen. Eine Professorenstelle, wie an anderen deutschen Hochschulen, wurde nicht ausgeschrieben, so dass die vorhandenen Professorinnen und Professoren z.B. aus den FBen Betriebswirtschaft und Medizintechnik sich dieser Problematik in mehr oder weniger ausgeprägter Form annahmen. Eine ganz andere finanzielle Dimension nahm der Aufbau der „Gründerlabore“ im FB Medizintechnik an. Aber hier ging und geht es vordergründig nicht um die Erzeugung von Motivationen zur Unternehmensgründung getreu dem Motto „Unternehmer braucht das Land“, sondern um die Verifizierung konkreter technologieorientierter Geschäftsideen, also um Machbarkeitsstudien. Die technologische Lösung und der eventuell erforderliche patentrechtliche Schutz reichen nicht aus, um den Auftritt auf dem Markt zu wagen. Ein gut aufgestelltes kaufmännisches Konzept, der Bussines-Plan, ist immer dann erforderlich, wenn sich der Gründer selbst und vor allem die Geldgeber überzeugen will, dass seine Geschäftsidee zum wirtschaftlichen Erfolg führt. Auch diese Phase der Unternehmensgründung wird durch die aufgestellten Institutionen unterstützt und führt eventuell zu Gründungen mit Hilfe des EXIST SEED-Programms. Die Analyse soll sich insgesamt über 10 Jahre erstrecken (1998 – 2007), so dass die Ergebnisse in übersichtlicher Form 2008 vorliegen sollen. Angedacht ist auch, Schlussfolgerungen über das weitere Vorgehen an der FH Jena bezüglich der Unternehmensgründungsproblematik zu ziehen. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Evaluierung innovativer interkultureller Lehrformen Projektleiter: Prof. Dr. rer. pol. G. Buerke Prof. Dr. rer. pol. H. Assfalg Dr. oec. L. Ephrosi Mitarbeiter: Dipl.-Betriebswirtin (FH) A. Thomas Dipl.-Ing. (FH) P. Mimietz • Intensive Vorbereitung durch Professoren auf beiden Seiten zwingend • Unterschiedliche Herangehensweise der amerikanischen (eher angeleitet) und deutschen Studenten (eher selbstständig) • Organisatorische Probleme durch divergierende Vorlesungszeiten, 6 Stunden Zeitverschiebung und unterschiedliche Bewertungssysteme Forschungspartner: Universidad Pontificia de Salamanca (Spanien) Ball State University Muncie, Indiana (USA) Wright State University Dayton, Ohio (USA) Laufzeit und Fördermittelgeber: im Jahr 2006; gefördert mit Mitteln des BMBF und TKM (Co-Finanzierung) Teilprojekt III Evaluating Innovative Intercultural Teaching Methods To enhance its attractivity, especially to develop outstanding master programs, the Department of Business Administration explores various teaching and learning concepts, regarding their separate as well as their combined effects: Transatlantic projects assisted by video-conferencing, Outdoor Training, Internet Learning, and Business Trips. All these concepts are not quite new. Nevertheless they are used in business education only rarely and independently. Zur Verbesserung der Lehre, zur Erhöhung der Attraktivität sowie zur Entwicklung hochkarätiger Master- und EMBA-Programme erforscht der Fachbereich Betriebswirtschaft unterschiedliche Lernkonzepte und -plattformen, die für sich gesehen allgemein bekannt sind, aber in der Betriebswirtschaftslehre extrem selten und in den konkreten Ausprägungen bislang allenfalls vereinzelt eingesetzt werden. In dem Forschungsprojekt gibt es 4 Teilprojekte (I, II, III, IV), die sowohl hinsichtlich der Erreichung der beiden Oberziele als auch in der Konkurrenz untereinander (Input-/Output-Relation) wie auch in der geeigneten Ausprägung hinterfragt werden sollen. Bild 1 und 2: Jena-Team während einer Videokonferenz Teilprojekte: II. Outdoor Training in mono- und interkulturellen Teams Diese bisher schon im Fachbereich genutzte Methode lässt sich besonders wirksam auch in einem internationalen bzw. interkulturellen Umfeld einsetzen. I. Video-Conferencing in Verbindung mit bilateraler Projektarbeit In diesem Pilotprojekt untersuchten im WS 2006 studentische Teams von Ball State University (USA) und FH Jena gemeinsam den Eintritt einer konkreten USFirma in den deutschen Markt. Erste Erkenntnisse: III. Internet-Learning Course „Doing International Business“ Das Projekt zielt auf die Erhöhung der Masterfähigkeit der Fachhochschule Jena, Fachbereich Betriebswirtschaft. Es baut auf einem eigenständigen Lernansatz (gesellschaftliche Wissensentwicklung) des FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Betriebswirtschaft 13 spanischen Kollegen, Prof. Dr. Javier Nó Sanchez von der Universidad Pontificia de Salamanca auf und beruht auf 4 Säulen: interkulturell international interdisziplinär interaktiv Bild 3: Salamanca-Team IV. Ausblick: Joint Course on “German Competitiveness in a Global Economy“ In diesem für Juni 2008 geplanten gemeinsamen Kurs mit Ball State University und Wright State University sollen amerikanische und deutsche Studenten mit ihren Professoren an Beispielen erfolgreicher deutscher Firmen Gründe für deren globale Wettbewerbsfähigkeit analysieren. Dazu werden sie zwischen München und Berlin Unternehmen unterschiedlicher Größe besichtigen, mit Managern diskutieren und Vorträge von Professoren hören. Bild 4: Jena-Team 14 FB Betriebswirtschaft FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Verbundvorhaben Thüringer Gründer Netzwerk, Teilvorhaben: Konzeption und Evaluierung eines ganzheitlichen, modularen Ausbildungsprogramms für Gründer an der FH Jena und am Campus Jena Projektleiter: Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.-Volkswirt A. Lautenschläger Forschungspartner: IHK Ostthüringen zu Gera, Universität Erfurt, Fachhochschule Erfurt, Technische Universität Ilmenau, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Fachhochschule Nordhausen, Fachhochschule Schmalkalden, Bauhaus Universität Weimar Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2005 bis Juni 2007; gefördert mit Mitteln des TKM www.thueringer-gruender-netzwerk.de www.fh-jena.de/TGN Conceptual Design and Evaluation of an Integrated Modular Entrepreneurship Program The research project focuses on the conceptual design and evaluation of an integrated modular entrepreneurship program for students of FH Jena as well as FSU Jena. Based on the previous works of the GET UP Thuringian Start-Up Network both universities together develop a curriculum by the use of existing facultative courses as well as the creation of new modules. The project also includes the specification of necessary framework, the implementation of several modules as well as evaluation and modification. Seit 1999 wurden im Rahmen des GET UP Thüringer Gründer Netzwerkes an den Hochschulen in Thüringen verschiedene Projekte durchgeführt, wobei es insgesamt darum ging, Studieninhalte neu auszurichten und mit dem Fokus unternehmerische Selbstständigkeit zu gestalten. Dazu wurden Lehrveranstaltungen konzipiert und gründungsrelevante Inhalte in bestehende Curricula integriert. Die aktuellen Anstrengungen der FH Jena zielen darauf ab, das gemeinsame Netzwerk zu stabilisieren, die in der Vergangenheit entwickelten Maßnahmen und Aktivitäten weiterhin anzubieten sowie bestehende Potenziale zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Strukturen konsequent zu nutzen. Dabei liegt die Schwerpunktsetzung der Aktivitäten auf der Vorgründungsphase: Studenten, Mitarbeiter und Professoren der Hochschulen sollen sensibilisiert und motiviert werden, Ideen für eine eigene Unternehmensgründung zu entwickeln und umzusetzen; Gründungswillige erhalten notwendiges Know-how und werden damit in- FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 tensiv auf die Unternehmensgründung vorbereitet. Am Standort Jena arbeiten sowohl die FSU als auch die FH Jena an der Umgestaltung und Neuausrichtung ihrer Lehrinhalte, wobei auch eine Reihe fakultativer Veranstaltungen entstanden. Zu diesen gehören beispielsweise die Ferienakademie und das Gründerseminar der FSU und der Kreativitätsworkshop und das Assessment Center der FH Jena. Obwohl diese Veranstaltungen gegenseitig beworben wurden, bestand bisher kein Gesamtkonzept für eine ganzheitliche Gründerausbildung. Diese Lücke wird nun durch ein modulares Programm geschlossen, in welches sowohl die bestehenden fakultativen Veranstaltungen integriert werden, als auch noch fehlende Elemente einer Gründerausbildung Aufnahme finden. Entsprechend allgemein akzeptierten Anforderungen und Kriterien an eine Gründerausbildung wird das Programm die folgenden Module beinhalten: • • • • • • • • • Entrepreneurship – Von der Idee zum Unternehmen Kreativität und Ideenfindung Entwicklung von Geschäftsmodellen Ferienakademie zum Gründungsmanagement Businessplan Seminar Soft Skills Training Unternehmensplanspiele (TOPSIM Startup!) Assessmentcenter für Gründer Weiterbildungstage für Gründer Der Vorteil des Programms für beide Hochschulen liegt in der gegenseitigen Vermittlung von gründungsinteressierten Teilnehmern, der gemeinsamen Vermarktung und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Herstellung von mehr Transparenz bei der Ausbildung von Gründern. Durch die gezielte Abstimmung und Verzahnung der Module werden dem Gründungsinteressierten ein optimiertes und transparentes Ausbildungs-, Schulungs- und Betreuungsmodell für den gesamten Campus Jena angeboten. Um frühzeitig die Interessen und Wünsche der Studierenden zu berücksichtigen, wurde die Konzeption mittels einer Befragung evaluiert. Dazu erfolgte im März 2006 an der Fachhochschule Jena während einer FB Betriebswirtschaft 15 2-tägigen Informationscampagne über das Thüringer Gründer Netzwerk eine Befragung zufällig ausgewählter Studierender. Hierbei wurden den Befragungsteilnehmern eine Übersicht zu den einzelnen Modulen sowie ein einseitiger Fragebogen vorgelegt. Insgesamt beteiligten sich 153 Personen, die als Passanten im Eingangsbereich der Hochschule angesprochen wurden. Nach eigenen Angaben waren darunter 141 Studierende, die gleichmäßig allen Fachbereichen der Fachhochschule Jena angehörten. staltung angeboten werden sollte. Da eine Terminkollision mit anderen Lehrveranstaltungen jedoch vermieden werden sollte, ist während der Vorlesungszeit als günstigster Zeitpunkt der späte Abend zu wählen. Dies eröffnet gleichzeitig Unternehmern und angestellten Berufstätigen die Möglichkeit des Besuchs einzelner Module als Weiterbildungsangebot. Angebote, die sich an Studierende richten und während der Semesterferien durchgeführt werden sollen, können vorzugsweise auch am Vormittag oder am Wochenende angeboten werden. Aufgrund der Befragung wird folgendes Fazit einschließlich Schlussfolgerungen für die weitere Ent- (6) Die Erhebung von Teilnahmegebühren schreckt wicklung des Gründer-Ausbildungsprogramms am eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Interessenten Campus Jena getroffen: ab. Denkbar wäre daher die Einführung von Gebühren (1) Die Mehrzahl der Teilnehmer wird nur einzelne Module besuchen. 79% der Befragten äußerte ein Interesse an den Einzelveranstaltungen. Es gibt nur wenige Interessenten, die an allen angebotenen Veranstaltungen teilnehmen möchten. Das Konzept eines modularen Aufbaus mit freiwillig wählbaren Bausteinen geht daher in die richtige Richtung. (2) Der am häufigsten genannte Grund, weshalb eine Teilnahme nicht in Frage kommt, ist die fehlende Zeit. Fehlendes Interesse an der Gründerthematik spielt eine nicht zu vernachlässigende Rolle Bild 1: Interesse an einzelnen Modulen (n=100) unter denjenigen, die das Gesamtprogramm ablehnen. Das Interesse an einzelnen Modulen für Veranstaltungen, die von großem und mehr allgeist jedoch als hoch zu bewerten. Diese Tatsache wür- meinem Interesse sind (z.B. Kreativität, Soft-Skills). de auch dafür sprechen, Teile des Programms in die Andere Veranstaltungen, die eher zur Sensibilisierung Curricula zu integrieren und als Pflichtveranstaltungen der Zielgruppe dienen (z.B. Entrepreneurship – Eine Einanzubieten, oder zumindest im Studium anerkannte führung), sollten kostenlos angeboten werden. 62% Leistungsscheine zu vergeben. der Befragten würden eventuell für die dargestellten Lehrangebote zahlen, d.h. wenn bestimmte Rahmen(3) Das größte Verlangen besteht nach den Modulen bedingungen stimmen, wie z.B. die Qualität und der „Kreativität – Ideenfindung“, „Entwicklung von Ge- Nutzen des jeweiligen Lehrangebotes. schäftsmodellen“ und „Trainig von Soft Skills“. Module zur Vermittlung funktionaler Bereichsaufgaben, wie (7) Fast die Hälfte der zufällig ausgewählten und bedie Ferienakademie, oder zur Sensibilisierung (Entre- fragten Personen hinterließ ihre Kontaktadresse und preneurship – Einführung), stoßen nicht auf so starkes wünscht sich weitere Informationen. Der so entstanallgemeines Interesse. Dabei ist zu beachten, dass sich dene Adressenpool kann genutzt werden, um die andie Ferienakademie auch nur an wirklich Gründungsin- gebotenen Module mit gezielter Ansprache zu bewerteressierte richtet. ben. (4) Aufgrund des vergleichsweise geringen Interesses am Modul „Entrepreneurship – Eine Einführung“, aber dessen relativ große Bedeutung für die Gründungsförderung und bei der Etablierung einer Gründerkultur, wird vorgeschlagen, diese Veranstaltung zusätzlich im Curriculum zu verankern. (5) Studierende in ihrer Gesamtheit präferieren keinen bestimmten Zeitpunkt, zu dem eine freiwillige Veran- 16 FB Betriebswirtschaft FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 University Based Incubator Support Programmes Projektleiter: Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.- Betriebswirtin (FH) A. Thomas Forschungspartner: Bergen University College (Western Norway) build! Gründerzentrum Kärnten GmbH (Klagenfurt) Laufzeit und Fördermittelgeber: März 2005 bis Juni 2006; gefördert mit Mitteln der EU im Rahmen der RFO ”ENABLing European Entrepreneurship“ (ENABLE) www.incubatorsupport.net University Based Incubator Support Programmes This project addresses the qualification problem in university-based start-ups through a joint activity to develop an education package for the university-based incubator start-ups. The participating universities have developed separate parts of the package. The packages have been tested in the incubator. In addition the modules developed by a partner institution from another country will be adjusted to local standards and implemented in the total education package for the incubators. The co-operation results in the joint development of a new education package for university-based incubator start-ups. Für Unternehmensgründer, die Unterstützung und Hilfestellung in der Startphase ihres Vorhabens benötigen, dienen Gründerzentren sowie Technologie- und Innovationsparks als sinnvolle Anlaufstelle. Diese fungieren als sogenannte Inkubatoren, indem sie neben der Bereitstellung von Büroräumen und der Vermittlung von wichtigen Geschäftskontakten auch Weiterbildungsmaßnahmen anbieten. Da auch die FH Jena im weiteren Sinn als Inkubator zu betrachten ist, hat sie sich im April 2005 im Rahmen des EU-Projektes “University Based Incubator Support Programmes“ mit zwei Partnern zusammengeschlossen. Gemeinsam mit dem Bergen University College (Norwegen) und der build! Gründerzentrum Kärnten GmbH (Klagenfurt, Österreich) wurde dabei ein umfassendes Aus- und Weiterbildungsprogramm für Gründer entwickelt. Im Mittelpunkt des Vorhabens stand zunächst der Erfahrungsaustausch zwischen den beteiligten Regionen sowie darauf aufbauend die regionale Konzeption und Erarbeitung einzelner Module zur Qualifizierung von Gründern. Insgesamt wurden von jedem Projektpartner zwei Module mit einem Umfang von jeweils 7,5 ECTS angefertigt, eva- FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 luiert und im Projektzeitraum getestet. Die einzelnen Module und das Gesamtprogramm stellen sich wie folgt dar: Modul 1: „Opportunity Discovery and Business Modelling” (Fachhochschule Jena) Modul 2: „Product Development” (Bergen University College) Modul 3: „Advanced Module - BizKick” of Entrepreneurship-Education (build! Gründerzentrum Kärnten GmbH) Modul 4: „Marketing for Technology-based Start-ups” (Fachhochschule Jena) Modul 5: „Financing of Technology-based Start-ups” (Bergen University College) Modul 6: „Basic Module” (build! Gründerzentrum Kärnten GmbH) Die FH Jena brachte hierbei insbesondere ihre Erfahrungen in den Bereichen Kreativität und Marketing ein und konnte diese weiterentwickeln und ausbauen. Im Ergebnis entstanden unter anderem ein zweitägiger Workshop zu Kreativität und Ideenfindung und ein Workshop zur Entwicklung von Geschäftsideen. Während sich ersterer allgemein den Fragestellungen „Bin ich kreativ?“, „Kann man Kreativität trainieren?“ und „Wie kommen Problemlösungen zustande?“ widmet, ist es Ziel des zweiten Workshops, Wissen und Fähigkeiten zum Finden eigener Geschäftsideen zu vermitteln. Dabei werden amüsante und lehrreiche Beispiele präsentiert, zahlreiche Übungen durchgeführt und einzelne Kreativitätstechniken gezielt eingesetzt, um Lösungen für reale Probleme zu finden. Als ein besonderes Highlight wurde im Sommersemester 2006 ein Patentverwertungsworkshop durchgeführt, der ebenfalls ein Element des ersten Moduls darstellt. Als ein Teil des zweiten von der FH Jena konzipierten Moduls wurde ein einfaches Unternehmensplanspiel mit dem Namen „KIBA Tycoon“ entwickelt. Inhalt und Ziel ist es, die Wirkung der wichtigsten Marketinginstrumente praxisnah zu vermitteln. Zum Abschluss des Projektes fand am 09./10.06.2006 eine Tagung im österreichischen Villach statt. Dieses Treffen diente dazu, die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und deren weitere Verwertung zu diskutieren. Zudem wurde das Treffen genutzt, um die Weichen für eine weitere Zusammenarbeit der Projektpartner zu stellen. Dazu unterzeichneten die Rektorinnen der Fachhochschule Jena, Frau Prof. Dr. Gabriele Beibst, und des Bergen University College (Bergen / Norwegen), Frau Prof. Eli Bergsvik, eine Rahmenvereinbarung zur weiteren Zusammenarbeit. Die ausführliche Beschreibung der erarbeiteten Module und verwendeten Materialien kann auf der Projekthomepage nachgelesen werden. Die von der FH Jena konzipierten Module werden seit Dezember 2006 im Rahmen des Thüringer Gründer Netzwerks angeboten und sind auch Teil des Jenaer Ausbildungsprogramms für Gründer. FB Betriebswirtschaft 17 Erfolg und Misserfolg innovativer Unternehmensgründungen: Eine prozessorientierte Analyse psychologischer und ökonomischer Faktoren Projektleiter: Prof. Dr. oec. G. Beibst Mitarbeiter: Dipl.-Volkswirt A. Lautenschläger Forschungspartner: Friedrich-Schiller-Universität Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: September 2006 bis August 2008; gefördert mit Mitteln des TKM www.wiwi.uni-jena.de/mikro/ res-startup.html Success and Failure of Innovative Company Startups: A process-oriented analysis of psychologigal and economic determinants The research project focuses on new firm foundations as an important vehicle for commercializing new technological knowledge. The main research question we attempt to answer refers to the conditions and determinants for success and failure of newly founded firms. Broadly categorizing we want to distinguish here individual characteristics of the firm founder(s) such as motivation, risk attitude, flexibility etc. and technological as well as economic determinants such as technological opportunities, resource availability, competitive situation, etc. Furthermore, the influence and impact of the political and institutional framework in general will be considered. Consequently we pursue an interdisciplinary approach with psychology and economics merging. Untersuchungsgegenstand des Forschungsvorhabens sind neu gegründete, innovative Unternehmen aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungsintensiven Unternehmen und deren Erfolgsfaktoren bzw. Misserfolgsursachen. Sowohl von wissenschaftlicher als auch von politischer Seite wird immer wieder auf ein hier bestehendes Erkenntnisdefizit hingewiesen. Das Projekt nimmt diese Kritik auf und stellt sich mit der folgenden zentralen Fragestellung einem grundlegenden innovationsökonomischen und -politischen Problem: Wie und in welchem Maße kann das Scheitern oder der Erfolg einer innovativen Neu- bzw. Ausgründung durch personenbezogene Eigenschaften des Gründers, die vorherrschenden ökonomischen Bedingungen, deren Zusammenspiel im Zeitablauf, sowie durch die 18 FB Betriebswirtschaft institutionellen Gegebenheiten zum Zeitpunkt der Gründung erklärt werden? In einem ersten Schritt tragen die Projektbeteiligten bereits vorhandene Forschungsergebnisse zu Misserfolgsund Erfolgsfaktoren von Unternehmensgründungen zusammen. Aus dieser Zusammenstellung werden für wissensbasierte Unternehmensgründungen relevante, kritische Erfolgs- und Misserfolgsfaktoren abgeleitet. Hierzu wird als analytischer Rahmen ein systemischer Ansatz gewählt, der technologischen und innovativen Fortschritt aus dem Zusammenwirken verschiedener Akteure aus Wirtschaft, Forschung und Politik erklärt. Ziel der Betrachtung sind alle Gründungen, welche die Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue Produkte und Prozessinnovationen zum Gegenstand haben. Im zweiten Schritt werden die gewonnenen Erkenntnisse und aufgestellten Hypothesen in einer empirischen Analyse vertieft. Aufgrund umfangreicher Vorarbeiten zur GET UP Initiative und der bestehenden Vernetzung der Thüringer Hochschulen im Rahmen der Gründungsförderung wurde die Technologieregion Jena-Schmalkalden-Ilmenau als Ausgangspunkt der Untersuchung gewählt. Die empirische Analyse beinhaltet Befragungen der örtlichen Unternehmen, der örtlichen Forschungsinstitute und Hochschulen und der darin tätigen Mitarbeiter. Die Ergebnisse der Arbeit sollen zum einen einen Beitrag zur Theoriebildung liefern und die Rolle von Hochschulen in Lehre, Forschung, Beratung für die Gründungsund Entwicklungsphase neu gegründeter Unternehmen näher beleuchten. Zum anderen dienen die Ergebnisse der Erarbeitung von umsetzungsorientierten Empfehlungen für die Curriculums-Gestaltung der Aus- und Weiterbildung sowie der Gründungsberatung im Hinblick auf nicht-technologische Kompetenzen. Zusätzlich werden Informationen für Gründungsberater bereitgestellt und Warnsignale identifiziert, unter welchen Bedingungen Unternehmensgründungen aus der Wissenschaft nicht erfolgreich sind. Des weiteren sollen die Ergebnisse herangezogen werden bei der Bewertung aktueller sowie der Gestaltung von zukünftigen Fördermaßnahmen für wissensbasierte Gründungen. Adressaten hierfür sind Ministerien und Förderinstitutionen der öffentlichen Hand. Das Projekt wird von Prof. Dr. Uwe Cantner (FSU Jena, Lehrstuhl für Mikroökonomie) geleitet und in Kooperation mit Prof. Dr. Rainer Silbereisen (FSU Jena, Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie) sowie Frau Prof. Dr. Gabriele Beibst (FH Jena) durchgeführt. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Nutzwertanalyse der außeruniversitären öffentlichen Forschung in Thüringen sigen öffentlichen Forschungseinrichtungen als maßgebliche Träger der Wissensproduktion einen fundamentalen Einfluss. Mitarbeiter: Eine Analyse der VoraussetzunDipl.-Betriebswirtin (FH) A. Gerlach gen, unter denen öffentliche ForForschungspartner: schungseinrichtungen regionale Wright State University, Dayton Ohio Wachstumsimpulse für InnovaInstitut für Photonische Technologien, Jena Jenoptik AG, Jena tionen, Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze erzeugen, ist nur Laufzeit und Fördermittelgeber: bei einer Berücksichtigung unterDezember 2005 bis Mai 2007; gefördert mit Mitteln des TKM, des Instituts für Photonische schiedlicher Arten, Formen und Technologien, Jena und der Jenoptik AG, Jena Transmissionskanäle des Wissensv.l.: Th. Sauer, A. Gerlach, M.-W. Stoetzer und Technologietransfers sinnvoll. Die dazu notwendige detaillierte empirische Analyse wird mittels persönlicher Interviews der beteiligten The economic relevance of government spending on Wissenschaftler in den öffentlichen Forschungseinrichpublic research institutions is of constant concern. tungen erfolgen. Eine entsprechende Untersuchung This is due to the fact that the outcomes of public wurde im Rahmen des Forschungsprojektes „Wissensfunding for research are difficult to measure contrary produktion und Wettbewerbsfähigkeit von Regionen“ to the economic cost of such public expenditures. im Jahr 2004 für die Hochschulen am Standort Jena The research project examines the economic impact bereits durchgeführt (siehe Gerlach/Sauer/Stoetzer on income and employment and the relevance for in- 2005). Die bereits vorliegenden empirischen Ergebnovation of government-funded research institutions nisse für die Hochschulen werden unter drei Aspekin the state of Thuringia. ten erweitert. Zum einen wird es darum gehen, die öffentlichen Forschungseinrichtungen außerhalb der Hochschulen in die Untersuchung einzubeziehen. DaMotivation rüber hinaus sollen die Partner des Wissenstransfers Das Projekt soll den Nutzen der außeruniversitären For- in Form der Unternehmen untersucht werden. Dadurch schung in Thüringen erkennbarer und messbarer ma- wird es möglich, den Wissens- und Technologietranschen. Diese Problemstellung ergibt sich, weil im Ver- fer zwischen Hochschulen, anderen öffentlichen Forgleich zu den leicht erfassbaren volkswirtschaftlichen schungseinrichtungen und Unternehmen zu analysieKosten der Nutzen öffentlicher Forschung schwierig ren, um ein komplettes Bild des Wissenstransfers zu zu ermitteln ist und daher leicht unterschätzt wird. gewinnen. Schließlich soll die Untersuchung regional erweitert werden, indem öffentliche ForschungseinProjektinhalt richtungen in ganz Thüringen in die Untersuchung aufIn dem Projekt wird die Bedeutung von öffentlichen genommen werden. Forschungseinrichtungen für die regionale Wirtschaftsentwicklung im Freistaat Thüringen und am Standort Forschungsziele Jena untersucht. Die Analyse geht von der Erkenntnis Folgende Forschungsfragen stehen im Mittelpunkt: aus, dass diese Einrichtungen sowohl auf der Nach- • Welche kurzfristigen Wirkungen haben öffentliche frage- als auch auf der Angebotsseite wichtige DeForschungseinrichtungen für Einkommen und Beterminanten der regionalen Wirtschaftsentwicklung schäftigung einer Region? darstellen. Auf der Nachfrageseite steht der Einfluss der direkten und indirekten Ausgaben von öffentlichen • Welche eher mittel- und langfristig wirkenden BezieWissenschaftseinrichtungen im Mittelpunkt. Diese hungen zwischen öffentlichen ForschungseinrichAusgaben sind für die Region Nachfrage und genetungen, den Hochschulen und den Unternehmen in rieren in der jeweiligen Region Einkommen. Wichtiger einer Region sind identifizierbar? sind aber die mittel- und langfristigen Auswirkungen für das regionale Wirtschaftswachstum. Dieses bildet • Worauf basieren diese Beziehungen zu Unternehdie Angebotsseite einer Region ab. Bei den auf der men, wodurch sind sie zustande gekommen und Angebotsseite relevanten Produktionsfaktoren wird welche Intentionen stehen dahinter? im Rahmen der Neuen Wachstumstheorie dem Faktor Wissen eine zentrale Rolle zugesprochen. Auf das ver- • Inwieweit sind die Vorstellungen der drei Partner – fügbare Wissen in einer Region haben die ortsansäsHochschulen, öffentliche Forschungseinrichtungen Projektleiter: Prof. Dr. rer. pol. Th. Sauer Prof. Dr. rer. oec. M.-W. Stoetzer FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Betriebswirtschaft 19 und Unternehmen – zu den Zielen und Zwecken des Transferpartner in fast 59 % der Fälle im Ausland. Wissenstransfers miteinander vereinbar und welche Vorteile und Hemmnisse lassen sich identifizieren? Die regionale Nähe der Transferpartner wird in der Literatur auf die Notwendigkeit von persönlichen Face• Welche regional- und wirtschaftspolitischen Maß- to-Face Kontakten zurückgeführt. Soweit nicht-kodifinahmen sind vor diesem Hintergrund auch kurzfri- zierbares Wissen – d.h. tacit knowledge – transferiert stig geeignet, den Wissens- und Technologietrans- werden soll, ist der persönliche Kontakt unabdingbar. Sind außerdem häufige persönliche Kontakte notwenfer zu fördern? dig, so hat dies auf Grund der Mobilitätskosten einen Einfluss auf die regionale Verteilung der TransferpartProjektergebnisse Die bisher vorliegenden Resultate beziehen sich auf ner: Diese werden dann mit größerer Wahrscheinlichdie Umfrage unter den Wissenschaftlern an den Insti- keit in geringer räumlicher Entfernung zum eigenen tuten in Jena, in deren Rahmen 123 persönliche In- Standort liegen. terviews realisiert werden konnten. Hinsichtlich der Bedeutung der 15 in der Literatur und in den Pretests Häufigkeit der Universitäten Institute identifizierten Transferarten zeigt sich, dass die geNotwendigkeit % % meinsamen Forschungs- und Publikationsprojekte eivon Face-to-Face nen Schwerpunkt der Transferaktivitäten darstellen. Kontakten Neben den weniger wichtigen unternehmensorien0 1,9 2,5 tierten Transferarten (d.h. eigene Unternehmensgrün- Keine dung, Geschäftsführertätigkeit und Betreuung von 1 3,8 5,0 Spin-offs) sind aber eine Reihe von anderen Transfer2 11,5 7,6 arten von Bedeutung. Hierzu zählen die Forschungs3 22,4 23,5 und Entwicklungsaufträge genau so, wie persönliche 4 30,1 37,0 nicht vertragsgebundene Transferaktivitäten, Weiterbildungsangebote und die Betreuung von studenti- Ständige 5 30,1 24,4 schen Abschlussarbeiten. Allgemein ist zu konstatie100,0 100,0 ren, dass eine breite Palette von Transferarten existiert und von den Wissenschaftlern genutzt wird. Um die Tabelle 1: Intensität der persönlichen Kontakte relative Bedeutung dieser Transferkanäle zu ermitteln, wurde in den Interviews nach der jeweils wichtigsten Tabelle 1 gibt die Häufigkeiten hinsichtlich der NotwenTransferart gefragt. Für 27,9 % aller Befragten sind digkeit von Face-to-Face Kontakten im Rahmen der dies wiederum die gemeinsamen Forschungs- und verschiedenen Transferaktivitäten wieder. Lediglich Publikationsprojekte und an zweiter Stelle liegen mit 2,5 % (bei den Universitäten 1,9 %) der Wissenschaft10,7 % die Forschungs- und Entwicklungsaufträge. ler halten überhaupt keine Face-to-Face Kontakte für Dies bedeutet aber auch, dass für den Rest von über notwendig. Dagegen sind für 24,4 % der Befragten 60 % aller Wissenschaftler andere der insgesamt 15 ständige, d.h. permanente, persönliche Kontakte undie jeweils wichtigste Transferart darstellen. Dies un- abdingbar. Insgesamt ist festzustellen, dass häufige terstreicht, dass zur Erfassung der Transferaktivitäten bzw. ständige persönliche Kontakte (Werte von 4 und und – im nächsten Schritt – Identifizierung der Auswir- 5 auf der Intensitätsskala) für über 60 % notwendig kungen des Transfers es notwendig ist, alle verschie- sind, während lediglich um die 7 % der Wissenschaftdenen Transferformen einzubeziehen. Die regionale ler aussagen, dass keine oder sehr wenige Face-toVerteilung des Transfers verdeutlicht einen stark aus- Face Begegnungen erforderlich sind (Werte von 0 geprägten regionalen Bezug. Bei den Forschungs- und und 1 auf der Intensitätsskala). Entwicklungsaufträgen erfolgen 37,5 % mit Partnern aus der Region Jena (definiert als Stadt Jena und die Weitere deskriptive Auswertungen und induktive angrenzenden Landkreise), 8,5 % beziehen sich auf statistische Analysen des Datensatzes werden es den Rest Thüringens, 32,5 % auf das übrige Deutsch- ermöglichen, eine Reihe der oben formulierten Forland und bei 21,6 % befinden sich die Transferpartner schungsfragen näher zu beleuchten und rigoroseren im Rest der Welt. Für eine ganze Reihe von Transfer- Hypothesentests zu unterwerfen. kanälen gilt, dass sie ganz überwiegend mit Unternehmen und Einrichtungen der Region Jena stattfinden. Bei den Praktika, den Doktorarbeiten, den studentischen Abschlussarbeiten und den Ausbildungsaktivitäten liegen in annähernd 80 % bis etwas über 90 % die Transferpartner in Jena. Lediglich in Bezug auf den Austausch von Wissenschaftlern ergibt sich ein deutlich abweichendes Muster: Hier befinden sich die 20 FB Betriebswirtschaft FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung der Absolventenbörse STAFFfitter Projektleiter: Prof. Dr. rer. pol. K. Watzka Mitarbeiter: S. Erhardt (Diplomandin) Forschungspartner: i.b.s. human & technical resources, Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: Februar 2006 bis Mai 2011 www.stafffitter.de www.STAFFfitter.de is an internet-based platform for the academic labour market. It allows companies to recruit and select graduates in a very efficient way. On the other hand graduates get the chance to present their detailed competency profiles in an innovative way to potential employers. Diese werden nachfolgend aus Sicht der unterschiedlichen Interessengruppen dargestellt: Unternehmenssicht: 1. Personalsuchende Unternehmen erhalten Zugriff auf Bewerberprofile, die sehr ausführlich und mit hoher Aussagekraft für betriebliche Personalabteilungen aufbereitet sind. Denn neben den klassischen Lebenslaufdaten und der Auflistung der Fachkompetenzen enthält der STAFFfitter auch eine neu entwickelte Kompetenzmatrix mit neun Kompetenzfeldern, mit deren Hilfe die Bewerber ihr überfachliches Kompetenzprofil detailliert herausarbeiten können. Zudem enthalten die Eingabemasken für die Bewerber auch detaillierte Fragen zur gewünschten Tätigkeit und Fragen zur Selbsteinschätzung. In der Gesamtschau werden damit Informationen über Bewerber bereitgestellt, die bei herkömmlichen Prozessabläufen in betrieblichen Personalabteilungen üblicherweise erst im Rahmen von Einstellungsinterviews erhoben werden. Insofern stellt der STAFFfitter für Unternehmen nicht nur ein effizientes Rekrutierungsinstrument dar, sondern deckt auch Funktionen der Personalselektion ab. Die Funktionsfelder Personalbeschaffung und Personalauswahl werden also stärker verzahnt. In einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, den Bewerbern die Möglichkeit zu geben, sich zusätzlich auch mit Videosequenzen von etwa 90 Sekunden Dauer zu präsentieren. Das verschafft rekrutierenden Unternehmen schon in der Rekrutierungsphase einen visuellen Eindruck, der üblicherweise erst im Rahmen der Einstellungsgespräche möglich ist. Ziel des Kooperationsprojekts ist die Entwicklung und der laufende Betrieb einer Absolventenbörse im Internet primär für Hochschulabsolventen. Auf Initiative des Projektleiters wurde im Februar 2006 zur langfristigen Fundierung der Zusammenarbeit ein Kooperationsvertrag über 5 Jahre zwischen der Fachhochschule Jena, vertreten durch die Rektorin, und dem Unternehmen i.b.s. human & technical resources aus Jena, vertreten durch die Inhaber Anke und Thomas Mahlau abgeschlossen. Der Forschungspartner i.b.s. beschäftigt sich in seinen Kerngeschäftsfeldern hauptsächlich mit arbeitsmarktbezogenen Beratungs- und Trainingsprojekten und mit der Entwicklung personalwirtschaftlicher Software. Über einen Zeitraum von 3 Jahren ist der Zugang zur Absolventenbörse den Studierenden der Fachhochschule Jena weitgehend exklusiv vorbehalten. Zentraler Pilotbereich ist der Fachbereich Betriebswirtschaft, jedoch steht auch Absolventen anderer Fachbereiche der Zugang offen. Ebenfalls in einer weiteren Ausbaustufe ist geplant, einzelne, von den Bewerbern angegebene KompetenIn einer projektbezogenen Arbeitsteilung zeichnet zen in einem Zertifizierungsverfahren einer Prüfung zu die Fachhochschule Jena primär für die inhaltliche unterziehen. Dies bietet sich insbesondere für SprachKonzeption der Absolventenbörse und i.b.s. für die kompetenzen, IT- und Medienkompetenzen, aber auch Programmierung und den technischen Betrieb ver- für Präsentationskompetenzen oder Teamkompetenantwortlich. Die Kommunikation des Instruments an zen an. Personalsuchende Unternehmen erhalten auf Studierende und Unternehmen wird in enger Abstim- diesem Wege verlässlichere Daten über die Bewerber mung betrieben. Seit Ende 2006 ist die erste Version und werden insoweit von eigener Selektionsarbeit entdieses Instruments funktionsfähig und unter dem Por- lastet. talnamen „STAFFfitter“ im Internet präsent (www. stafffitter.de). 2. Die im STAFFfitter enthaltenen AbsolventenproWas sind nun die neuen Ansätze, die die Konzeption file sollen flächendeckend auch an kleinere, regional des STAFFfitter von anderen Absolventenbörsen ab- agierende und damit auch eher unbekannte Unternehheben? men kommuniziert werden. Gerade diese Gruppe von FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Betriebswirtschaft 21 Unternehmen hat einerseits das Problem, mangels Bekanntheitsgrad kaum Initiativbewerbungen von Hochschulabsolventen zu erhalten. Andererseits ist ihnen aus Kostengründen eine intensive und flächendeckende Kommunikation am Arbeitsmarkt nicht möglich. Im Ergebnis haben diese Unternehmen einen gravierenden Wettbewerbsnachteil aufgrund des systematisch schlechteren Zugriffs auf akademisch ausgebildete Personalpotenziale. Der STAFFfitter schafft stärkere Transparenz über das akademische Arbeitskräfteangebot und gleicht so den Nachteil ein Stück weit aus. solventenbörse wird parallel ein regionalisiertes und personalisiertes Netzwerk mit betrieblichen Personalabteilungen aufgebaut. Dies soll dem STAFFfitter bei Unternehmen der Region einen Aufmerksamkeitsvorsprung vor anderen Jobportalen sichern. Sicht der Fachhochschule und des Freistaates Thüringen: 1. Die Hochschule verfügt über einen weiteren wichtigen Baustein eines Career-Services für Studierende und damit über ein wichtiges Attraktivitätsmerkmal im Wettbewerb um künftige Studieninteressierte. 2. Der Abwanderung von akademischem Potenzial aus dem Freistaat Thüringen wird entgegengewirkt, indem verstärkt auch Beschäftigungschancen in regionalen und kleineren Unternehmen für die Absolventen transparent gemacht werden. Bild 1: Erstmalige Aktivierung der Internetpräsenz der Absolventenbörse STAFFfitter durch die Rektorin, Prof. Dr. Gabriele Beibst, dem Projektleiter, Prof. Dr. Klaus Watzka, und dem Inhaber von i.b.s., Thomas Mahlau (von links) Bewerbersicht: 1. In die Maskenstruktur des STAFFfitter sind ausführliche schriftliche Hinweise integriert, die das Ziel haben, die Absolventen bei der Anfertigung ihres Bewerberprofils zu unterstützen und die Reflektionstiefe über die eigenen Kompetenzen zu steigern. Im Ergebnis entstehen aussagekräftigere und damit chancenreichere Bewerbungen. Es werden also Elemente von Bewerbung und Bewerbungstraining miteinander verzahnt. 2. Die unter der Unternehmenssicht bereits angesprochenen Zusatzfunktionalitäten differenzieren die eige- Bild 2: STAFFfitter-Plakat als Teil der FH-internen ne Bewerbung in qualitativer Hinsicht von Bewerbun- Kommunikationsstrategie gen anderer Hochschulabsolventen und steigern so die Arbeitsmarktchancen. 3. Die flächendeckende und aktive Kommunikation des STAFFfitter an eine große Zahl von Unternehmen verschafft den Absolventen eine Präsenz am Arbeitsmarkt, die aus Zeit- und Kostengründen über eigene Initiativbewerbungen nicht realisierbar wäre. 4. Neben der flächendeckenden, eher bundesweit und anonym ausgerichteten Kommunikation der Ab- 22 FB Betriebswirtschaft FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Aufbau und Steuerung von Mehrkoordinatenantrieben Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. P. Dittrich Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) D. Radeck Dipl.-Ing. (FH) S. Fröhlich (Diplomand) Laufzeit und Fördermittelgeber: Januar 2004 bis Dezember 2007; gefördert durch die Stiftung Industrieforschung www.fh-jena.de/~dittrich/ Multi-Coordinate Drives The used planar induction motors move in three degrees of freedom (Cartesian coordinates x, y and orientation). They can work with fixed secondary as well with fixed primary parts. The control unit includes the generation of the desired path, the cascaded control loops, the transformations and the power electronic. Motivation Die untersuchten Mehrkoordinatenantriebe arbeiten mit Planarmotoren, die als in sich geschlossene Einheit ohne mechanische Übertragungsglieder Bewegungen in den drei Koordinaten der Ebene x, y (Translation) und (Orientierung) erzeugen. Damit wird es möglich, die mechanische Struktur von Mehrkoordinatenantrieben wesentlich zu vereinfachen. Die Auslegung erfolgt so, dass einmal die passiven Sekundärteile und zum anderen die aktiven Primärteile bewegt werden. Bild 1: Planarmotor mit fixierten Induktoren Messung der Orientierung - Variante 2: Zwei Kontrastsensoren zählen die Striche am Umfang des Sekundärteils. Der Drehwinkel ist dabei unbegrenzt. Zum bewegten Sekundärteil sind keinerlei Zuleitungen notwendig. Planarmotoren mit bewegten Induktoren Der Motorkopf des dritten Prototyps von 2006 in Bild 2 hat einen Durchmesser von 210 mm, eine Masse von 2,3 kg und erreicht mit zwei parallel arbeitenden Induktoren Vorschubkräfte von 70 N. Zwei optische 2D-Navigationssensoren (Maus-Sensoren) bestimmen die Position. Der Bewegungsbereich wird nur durch die Zuleitungen und die Ausdehnung des Sekundärteils begrenzt. Aufbau der Antriebe Die Planarmotoren enthalten vier einseitige und separat steuerbare Induktionsmotoren sowie vier Luftlager. Die Primärteile der Induktionsmotoren (Induktoren) besitzen zwei Phasen und jeweils ein Polpaar. Dieser einfache Aufbau ermöglicht kleine Baugrößen. Die Sekundärteile bestehen aus unstrukturiertem Stahl mit einer Kupferauflage. Sie benötigen keine elektrischen Zuleitungen. Bild 2: Planarmotor mit bewegten Induktoren Planarmotoren mit fixierten Induktoren In Bild 1 ist der Versuchsaufbau dargestellt. Das kreisförmige Sekundärteil wird durch die Luftlager beweglich über den Induktoren gehalten. Die x,y-Position wird durch zwei Laser-Triangulationssensoren in einem Bereich von jeweils 30 mm bestimmt. Messung der Orientierung - Variante 1: Ein dritter Laser-Triangulationssensor misst in Verbindung mit einem Hebel mit hoher Auflösung in einem begrenzten Bereich. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Steuerung Die Steuerung enthält die Generierung der Sollwerte im feststehenden Koordinatensystem, die Regelung in Kaskadenstruktur, die notwendigen Koordinatentransformationen und die Leistungsendstufen. Untersuchungsstand Die Funktion wurde für beide Ausführungen nachgewiesen. Die Systeme werden weiter optimiert. FB Elektrotechnik und Informationstechnik 23 Dynamische Audiosignalbearbeitung mit dem digital programmierbaren Verstärkerschaltkreis PGA2310 Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. H. Kahnt Mitarbeiter: Th. Fischer (Diplomand) J. Lohfing (Diplomand) F. Krüger (Diplomand) tronischen Beschallungsanlagen und ein Kompressor/ Noise Gate für Audiosignale entwickelt. In beiden Geräten wird ein PGA 2310 von einem Mikrocontroller der MSP 430 Familie gesteuert. Daraus ergibt sich ein sehr ähnlicher modularer Aufbau, wie er in dem Blockschaltbild (Bild 3) ersichtlich ist. Laufzeit: Januar 2006 bis Dezember 2006 The digitally-controlled analog volume controller PGA 2310 has been successfully applied to dynamic audio signal processing. Cost effective software solutions for controlling the signal dynamics are realized using an MSP 430 microcontroller. Two applications, a Sound Pressure Limiter and a Compressor/Noise Gate, demonstrate good performance for dynamic audio signal processing. Mit Hilfe eines PGA2310 (Texas Instruments) lässt sich eine Bedämpfung bzw. Verstärkung von analogen Audiosignalen im Bereich von -95,5 bis +31,5 dB in Schritten zu 0,5 dB über ein serielles digitales Interface einstellen. Mit seinen technischen Daten, wie einem Dynamikbereich von 120 dB, THD + SNR <0,0004 bei 1 kHz, einer Signalamplitude bis 12 V, ist dieser Schaltkreis üblichen spannungsgesteuerten Verstärkern (VCA) deutlich überlegen. Als weiterer Vorteil kommt hinzu, dass ein einmal gesetzter Verstärkungswert ohne Modulation durch Rauschanteile erhalten bleibt, bis ein neuer Wert gesetzt wird. Dieser Schaltkreis ist vom Hersteller nicht für dynamische Signalbearbeitung vorgesehen, obwohl die Übertragung eines neuen Verstärkungswertes mit einer Folgefrequenz von bis zu 75 kHz problemlos ist. Hintergrund ist die Tatsache, dass ein neuer Verstärkungswert erst übernommen wird, wenn das Audiosignal zwei Nulldurchgänge passiert hat. Ein Deaktivieren dieses Mechanismus führt zu Schaltgeräuschen und sollte daher nicht benutzt werden. Aus diesem Grund scheidet eine Anwendung als Modulator oder Limiter/Kompressor mit einer sehr kurzen Ansprechzeit aus, wie sie z. B. für die Bearbeitung von perkussiven Sounds mit dem Ziel der Klangformung erforderlich ist. Aber für Summenkompressoren oder für Effektivwert gesteuerte Pegelbegrenzer erschien ein Einsatz prinzipiell vorteilhaft und möglich. Bild 1: Kompressor/Noise Gate mit PGA 2310 zur Dynamikbearbeitung Bild 2: Schallpegellimiter mit PGA 2310 als aktivem Stellglied Im Falle des Schallpegellimiters wird das Gerät in den Signalweg zwischen Mischpult und Endstufen eingeschleift und erhält seine Steuergröße über ein Messmikrofon im Saal. Das Mikrofonsignal wird über ein Wichtungsfilter in seinen Effektivwert gewandelt, der vom Mikrocontroller mit einem vorgegebenen Maximalwert verglichen wird. Im Falle einer Überschreitung wird über den PGA das Signal entsprechend gedämpft. Beim Kompressor/Noise Gate wird das Audiosignal am Eingang mit einem Schwellwert verglichen und bei dessen Überschreitung geringer verstärkt und somit ein Kompressionseffekt erzeugt. Beim Unterschreiten eines Minimalwertes wird das Ausgangssignal stark Als Beispiel für derartige Anwendungen wurden ein bedämpft, was der Funktion eines Noise Gates entSchallpegelbegrenzer für Veranstaltungen mit elek- spricht. 24 FB Elektrotechnik und Informationstechnik FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Die für das dynamische Verhalten charakteristischen zeitlichen Verläufe der Verstärkung des PGA 2310 werden vom Prozessor aus den Einstellwerten der Eingabeelemente für die entsprechenden Parameter berechnet. Damit ist eine universell einsetzbare Struktur realisiert worden, die sich leicht auf andere Anwendungen anpassen lässt. Eine Ergänzung um ein Display erweitert das System, z. B. in einem Pegelmesser für Schallsignale und entsprechende elektrische Audiosignale. Im Ergebnis konnte gezeigt werden, dass der digital programmierbare Verstärker PGA 2310 in Kombination mit einem Mikrocontroller der MSP 430 Familie für viele Anwendungen der Dynamiksteuerung von Audiosignalen eine einfache und kostengünstige Lösung ermöglicht. Es lassen sich die Vorteile der digitalen Steuerung nutzen, ohne das Audiosignal selbst zu digitalisieren. Insbesondere ist die Steuerung des Dynamikverhaltens durch die Software von Vorteil, da sich diese leicht an unterschiedliche Anwendungen Bild 3: Dynamikbearbeitung von Audiosignalen, vereinanpassen lässt. fachtes Blockschaltbild Beide Geräte wurden als Prototypen aufgebaut und befinden sich im Praxistest im Tonstudio bzw. bei der Beschallung von Veranstaltungen. Die daraus gewonnen Erkenntnisse werden bereits in Nachfolgeprojekten umgesetzt. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Elektrotechnik und Informationstechnik 25 Entwicklung und Anwendung evolutionärer Suchstrategien zur Optimierung automatisierungstechnischer Systeme EA für die Struktur- und Parameteroptimierung komplexer Systeme unter Gegebenheiten, welche die Einsetzbarkeit spezieller effizienter Verfahren nicht gewährleisten. Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. K.-D. Morgeneier Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) U. Fohry Forschungspartner: Technische Universität Ilmenau Fakultät für Informatik und Automatisierung Fachgebiet Systemanalyse Laufzeit und Fördermittelgeber: Oktober 2005 bis September 2008; gefördert mit Mitteln des TKM U. Fohry Development and application of evolutionary computation for optimization of systems used in automation Evolutionary computation is used for optimization of fuzzy systems and neural networks. Improvement of convergence is reached by implementation of deterministical methods. Einführung Leistungsfähige Rechentechnik ermöglicht zunehmend den praktischen Einsatz von Algorithmen, die teilweise sehr rechenintensiv sind, sich aber durch eine allgemeine Anwendbarkeit auszeichnen. In dieser Arbeit werden Methoden der Computational Intelligence (CI) als Entwurfwerkzeuge für automatisierungstechnische Aufgaben betrachtet, weiterentwickelt und angewendet. Bild 1 zeigt die Hauptkomponenten der CI, die in ihrem Zusammenwirken neue methodische Ansätze entstehen lassen. Recherchen zeigen, dass gerade in Verbindung mit evolutionären Algorithmen (EA) noch Bedarf für anwendungsorientierte Forschung besteht. Diese Arbeit soll im Gesamtziel einen Beitrag zur Erhöhung der praktischen Anwendbarkeit dieser hybriden evolutionären Methoden leisten. Anwendung evolutionärer Algorithmen in Fuzzy-Systemen und künstlichen neuronalen Netzen Gestützt auf die in früheren Projekten gesammelten Erfahrungen konzentriert sich diese Arbeit auf die Einbindung evolutionärer Suchverfahren in Fuzzy-Systeme und künstliche neuronale Netze (KNN). Vorarbeiten beziehen sich dabei auf die Anpassung der Zugehörigkeitsfunktionen von Fuzzy-Systemen und der Struktur vorwärts gerichteter KNN. In Fortsetzung dessen beschäftigen sich im Berichtszeitraum getätigte Arbeiten mit Methoden der evolutionären Regelbasissuche sowie der Evolution künstlicher neuronaler Netze beliebiger Topologie. Existierende Ansätze dazu sind beispielsweise in den Beiträgen [1,2] zu finden. Die Bereitstellung der Algorithmen erfolgt mit Hilfe der CAE-Software MATLAB®. Die Erprobung geschieht im ersten Schritt anhand simulierter Testprobleme. Zur Realisierung eines laborpraktischen Beispiels im zweiten Schritt dient der mobile Kleinstroboter KHEPERA®. Dieser stellt dabei einen autonomen Agenten dar, welcher aufgrund seines evolutionär veränderbaren Kontrollsystems durch Interaktion in seiner Umgebung ein bestimmtes Verhalten erlernt. Der Erfolg bzw. Misserfolg dieser Interaktionen wird durch das Kritikermodul mit Hilfe einer aufgabenspezifischen Gütefunktion quantifiziert. Bild 2 zeigt das Prinzip. Bild 2: Prinzip der evolutionsbasierten Lernens am Beispiel des mobilen Roboters Eine typische Benchmarkaufgabe der Verhaltensevolution mobiler Roboter stellt die Umgebungsexploration unter Vermeidung von Kollisionen dar. Die Umgebung ist dabei Bild 1: Hauptkomponenten der CI ein dem lernenden System unbekannter Hindernisparkur. EA bezeichnen eine Zusammenfassung diverser Verfahren, Das Lernziel des Roboters, in N Zeitschritten soweit wie deren Funktionsweise an das Evolutionsprinzip der Natur möglich geradeaus zu fahren ohne dabei mit Hindernissen angelehnt ist. Sie sind geeignet zum Lösen restringierter zu kollidieren, kann beispielsweise durch die Gütefunktion Optimierungsprobleme, wobei die Zielfunktion mathemaN tisch nicht gegeben sein und keinen speziellen Anforde(vL ( k ) + vR ( k ))− vL ( k ) − vR ( k ) Q= k =0 rungen genügen muss. Dies erlaubt die Anwendung von ∑( 26 FB Elektrotechnik und Informationstechnik ) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 implementiert werden. Dabei stellen vL(k), vR(k) die aktu- Dabei dienen die während des Suchprozesses getätigellen Geschwindigkeiten des linken und rechten Fahrmo- ten Güteermittlungen als Trainingsdaten in überwachten tors dar. Im Fall einer Kollision wird die Summation abge- Lernprozessen. brochen. Bei der Erprobung dieser Lernaufgabe werden nach einer evolutionären Regelbasissuche bereits mit 8 Regeln zu je 9 Konklusionsmöglichkeiten akzeptable Ergebnisse erzielt. Die gleiche Lernaufgabe kann mit einem rekurrenten Vier-Neuronen-Netz gelöst werden. Die Evolution von Fuzzy-Systemen ist vor allem dadurch motiviert, dass aufgrund der Transparenz dieser Systeme eine Implementierung von A-priori-Wissen in Form von Initiallösungen sowie eine Interpretation des Lernergebnisses ermöglicht wird. Nachteilig ist die relativ große Anzahl zu optimierender Parameter, welche exponentiell von der Anzahl der Systemeingänge abhängt. Dem Vorteil der wenigen Parameter steht bei kleinen rekurrenten KNN der Nachteil der schweren Analysier- und Konstruierbarkeit gegenüber. Konvergenzverbessernde Maßnahmen Die evolutionsbasierte Optimierung automatisierungstechnischer Systeme erfordert zur Ermittlung der Güte einer vom EA vorgeschlagenen Lösung den Test des zu optimierenden Systems in einer simulierten oder realen Umgebung. Aufgrund dieser relativ aufwendigen Güteermittlung wird für diese Aufgaben die praktische Einsetzbarkeit evolutionärer Algorithmen maßgebend von der benötigten Anzahl der Güteermittlungen bestimmt. EA weisen als parallel organisierte globale Suchverfahren eine hohe Robustheit und Effizienz beim Auffinden optimaler Bereiche im mathematisch unbestimmten Suchraum auf. Die genaue Ortung der Optima erfordert jedoch im Vergleich zu lokalen Such- und Optimierungsstrategien eine deutlich höhere Anzahl an Güteermittlungen. Bild 3 verdeutlicht diesen Sachverhalt am konvexen Einzugsbereich eines lokalen Minimums der Gütelandschaft. In diesem Beispiel werden für das Auffinden des Minimums mit einer bestimmten Genauigkeit bei einer Evolutionsstrategie 110, bei dem heuristischen Suchverfahren Hooke-Jeeves 40 und beim Gradientenverfahren 12 Funktionswertberechnungen benötigt. Ein vielversprechender Ansatz, diesen Konvergenzproblemen entgegenzuwirken, ist die Einbindung lokaler deterministischer Verfahren in den Evolutionslauf. Um die Anwendbarkeit des resultierenden Verfahrens nicht einzuschränken, kommen dabei direkt auf die Zielfunktionswerte operierende Suchverfahren in Betracht. Wichtige Verfahren aus dieser Kategorie werden aufbereitet und in einer MATLAB®-Toolbox bereitgestellt. Aus eigenen Versuchen und existierenden Arbeiten, z. B. [3], erweisen sich besonders das Rosenbrock- und das Hooke-JeevesVerfahren für die Implementierung in EA brauchbar. Bisherige Ergebnisse zeigen signifikante Effektivitätssteigerungen der evolutionären Suche. Ein weiterer in dieser Arbeit verfolgter Ansatz, um insbesondere bei Anwendungen mit zeitintensiven Güteermittlungen Effektivitätssteigerungen zu erzielen, ist die Nutzung von Suchlandschaftsmodellen im Evolutionslauf. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bild 3: Güteermittlungen im Bereich eines lokalen Minimums Zur Approximation erweisen sich vorwärts gerichtete KNN, speziell dreischichtige Multilayer-Perceptrons, als geeignet. Die so gebildeten Suchlandschaftsmodelle stellen zweimal stetig differenzierbare Schätzfunktionen Q̂(x ) dar, so dass in den modellbasierten Optimierungsschritten die Anwendung schnell konvergierender Verfahren, welche ∇Q̂(x ) und ∇ 2 Q̂(x ) explizit nutzen, ermöglicht wird. Fazit und Ausblick In Fortsetzung bisheriger Arbeiten werden EA zur Optimierung von Fuzzy-Systemen und KNN untersucht. Kennzeichnend für diese Anwendungen ist eine relativ zeitintensive Güteermittlung, so dass sich inhärente Konvergenzprobleme der EA besonders nachteilig auswirken. Bisherige Erkenntnisse zeigen, dass die Einbeziehung lokaler Suchverfahren, Suchlandschaftsapproximationen und gradientenbasierter Optimierung zu signifikanten Konvergenzverbesserungen führen. Der Schwerpunkt der weiteren Arbeit liegt in der Weiterentwicklung der verbesserten Methoden mit dem Ziel, diese in einem Drittmittelprojekt einzusetzen. Literatur: [1] Hoffmann F., Schauten D.: Strukturelle Evolution von Fuzzy-Reglern am Beispiel des inversen Rotationspendels, Proceedings 15. Workshop Computational Intelligence, Dortmund 2005 [2] Pasemann, Hülse, Zahedi: Evolved Neurodynamics for Robot Control, European Symposium on Artificial Neural Networks 2003 [3] Jacob, W.: Auf dem Weg zum industrietauglichen evolutionären Algorithmus, Proceedings 15. Workshop Computational Intelligence, Dortmund 2005 FB Elektrotechnik und Informationstechnik 27 Komplexe Ansteuerung und Regelung von Piezoaktorsystemen Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. K.-D. Morgeneier Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) M. Fischer Dipl.-Ing. (FH) A. Große Forschungspartner: piezosystem Jena GmbH Laufzeit und Fördermittelgeber: Oktober 2006 bis März 2008, gefördert mit Mitteln des BMWi im Rahmen des PROgramms „Förderung der Erhöhung der INNOvationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ (PRO INNO II) Innovative control of piezo actuator systems In the field of precise positioning the development of innovative control concepts for piezo actuators are a field of actual research. In this project the control of piezo actuators is improved by optimizing with global optimization strategies. Furthermore approaches of advanced control strategies based on modelling will be applied in the future. Einführung und Problemstellung Die Entwicklung innovativer Ansteuerungs- und Regelungskonzepte für Piezoaktoren (Bild 1) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das vorliegende Projekt beschäftigt sich mit dieser Thematik, wobei die speziellen Anforderungen der Aktorausführungen der piezosystem Jena GmbH berücksichtigt werden. Die Regelung der Aktoren der Piezosystem Jena GmbH erfolgt derzeit über eine PID- Regelung, welche analog oder digital ausgeführt werden kann. Der Regler wird dabei nach bekannten Einstellregeln (Handverfahren) und Erfahrungswerten bzw. heuristisch eingestellt. Daher ergeben sich folgende offensichtliche Probleme: unzureichend Regelgüte Anregung von Resonanzen • hoher Einstellaufwand der Regelung • nur für einen Lastfall relativ gut eingestellte Regelung (aufgrund lastabhängiger Dynamik) • • Zielsetzung Die Zielsetzung des Projektes ist folgendes: 1. Robustes, automatisches simultanes Einstellen des PID- Reglers und spezifischer Filter, 2. Entwicklung und Untersuchung alternativer Regelstrategien zur Berücksichtigung von: • statischen und dynamischen Nichtlinearitäten, • Hysterese- und Drifterscheinungen, • Laständerungen, • Resonanzen und Verkopplungen bei Mehrachssystemen. Lösungsansatz Im Rahmen des ersten Projektteiles erfolgt derzeit die Optimierung des PID-Reglers in Verbindung mit diversen anderen Filterparametern (Tiefpass, Notch-filter und Slew-Rate) über einen globalen Optimierungsalgorithmus (z.B. Evolutionsstrategie). Aufgrund der Nichtlinearitäten erfolgt die Optimierung anhand einer Sollwerttrajektorie, welche aus amplitudenmodulierten Sprüngen und Rampen unterschiedlichen Anstiegs besteht. Das System soll dieser Trajektorie optimal folgen (Tracking). Entscheidend für die Optimierung ist die Formulierung des gewünschten Verhaltens in einer Gütefunktion. Im gegebenen Fall wird unter anderem das Verlassen eines Bereiches um den Sollwert durch die Regelgröße bewertet (Bild 2). Bild 1: Piezoaktorsystem (oben: Aktor; unten: dig. Piezocontroller), Quelle: http://www.piezojena.de Bild 2: Sollwerttrajektorie (blau) mit Toleranzband (rot) 28 FB Elektrotechnik und Informationstechnik FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Weiterhin muss sichergestellt werden, dass das System nicht im Bereich von Resonanzen angeregt wird, um es nicht zu zerstören. Dazu werden entsprechende Grenzen eingerichtet, bei deren Verletzung der jeweilige Optimierungslauf abgebrochen wird. Für die vorstehenden Aufgaben wurden universelle Tools in MATLAB® erstellt. Der derzeitige Stand der Arbeiten belegt die Tauglichkeit der Optimierung. Vorteile sind vor allem in der zeitsparenden parameteroptimalen Einstellung komplexer Strukturen (Regler+Filter) zu sehen. Im Bild 3 sind beispielhaft Optimierungsläufe des Piezoaktorsystems dargestellt. Der Verlauf im oberen Diagramm entstand durch eine ungünstige Einstellung der entsprechenden Parameter, während im unteren Diagramm ein optimierter Verlauf zu sehen ist. Ausblick Weiterführend soll im zweiten Teil der Projektbearbeitung die Regelgüte über andere Regelungsstrategien, welche auf Basis eines zu erstellenden Aktormodells arbeiten, verbessert werden. Hierzu ist es nach derzeitigem Erkenntnisstand nötig, die Hysterese des Aktors zu modellieren. Diese Aufgabenstellung ist momentan Gegenstand aktiver Forschung. Erste Recherchen und Untersuchungen sind vielversprechend. Mit Hilfe eines kombinierten Modells der Hysterese und der Dynamik können dann modellbasierte Strategien erprobt werden, die inhärent eine wesentlich bessere Modellgüte erwarten lassen. Eine große Herausforderung ist die für die praktische Anwendung notwendige Kombination verbesserter Regelstrategien mit robusten Eigenschaften. Bild 3: Ausschnitt der Sollwerttrajektorie während der Optimierung mit Istverlauf (grün) und Fehlerbewertung (schwarz) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Elektrotechnik und Informationstechnik 29 Konzeption und Entwicklung eines umfassenden Steuer- und Regelsystems zur Realisierung von multifunktionellen homogenen Mehrkomponentenenergieverwendungssystemen Teilprojekt: Konzeption und Entwicklung intelligenter lernfähiger Softwareregler mittels maschineller Intelligenz Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Müller Mitarbeiter: Dipl.-Wiss. Th. Hilbert Dipl.-Ing.(FH) Th. Forner Forschungspartner: DESOTRON Design Software Elektronik GmbH, Sömmerda Kirchhoff Datensysteme Services GmbH & Co.KG, Erfurt Laufzeit und Fördermittelgeber: September 2005 bis August 2007; gefördert mit Mitteln des BMWi im Rahmen des PROgramms „Förderung der Erhöhung der INNOvationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ (PRO INNO II) v.l.: Th. Hilbert, J. Müller, Th. Forner The topic of this project is the design and development of a comprehensive control system to realise a multi-functional homogeneous multicomponentenergy-efficiency-system for modern and comfortable detached houses using computational intelligence. Bei der Konzeption und Entwicklung eines übergeordneten Regelungs- und Steuerungssystems soll geklärt werden, wie einzelne Teilsysteme im Gebäude so als Gesamtheit behandelt werden können, dass eine effektive Energieerzeugung, -nutzung und -einsparung erreicht werden kann. Um Synergieeffekte nutzen und antagonistische Wirkungen ausschließen zu können, ist eine Verknüpfung der Teilsysteme analog des vorhergehenden LISTIG1-Projektes nötig. Das universelle parametrierbare Regelungs- und Steuerungssystem muss dazu den gleichzeitigen Anschluss mehrerer Energieerzeugungs- und -verwendungsgeräte ermöglichen und diese Geräte intelligent und automatisch aufeinander abstimmen. Für den Nutzer steht dabei einfachste Bedienung (z.B. mittels Fernsehgerät oder PDA) bei effizientester Energieverwendung im Vordergrund! Ein intelligenter und lernfähiger Regler (Einsatz von z. B. Neuronalen Netzen und adaptive Fuzzysysteme / Neurofuzzy) realisiert über XML-Schnittstellen im Gebäudebussystem die Koordinierung von Solarenergie, Wärmepumpen, Wärmetauschern, Brennstoffzellen, Blockheizkraftwerken mit Heizungssystemen, Lüftungsgeräten, Klimaanlagen usw. Dabei wird untersucht, welche Effekte durch welche Zusatzinformationen aus den benachbarten Teilsystemen erreichbar sind. Hierzu werden einzelne ausgewählte gebäudetechnische Anlagentypen in allgemeingültige Teilmodelle überführt. Aus ihnen wird ein Gesamtmodell abgeleitet, aus dem diejenigen Parameter analysiert werden, deren Sollwertvorgaben von variablen Einsatz- Bild 1: Blockschaltbild, Steuer- und Regelkreise mit Beeinflussung durch maschinelle Intelligenz 30 FB Elektrotechnik und Informationstechnik FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 bedingungen abhängig sind. Da Parameter mit komplexen Abhängigkeiten (Störgrößen) nur sehr schwer mit optimalen Sollwertvorgaben zu versehen sind, sollen diese durch ein wissensbasiertes System automatisch generiert werden. Mit diesen Parametern wird vorab geprüft, welche Methode wissensbasierter Systeme am zweckmäßigsten ist, um optimale Ergebnisse zu liefern. Die gewählte Methode wird anschließend in die entsprechende maschinelle Intelligenz involviert und in Form einer Führungsregelung / -steuerung (übergeordnetes Regelungs- und Steuerungssystem , siehe Bild 1) praktisch umgesetzt. Die Entwicklung des übergeordneten Regelungs- und Steuerungssystems und die Tests der maschinellen Intelligenz werden an einem Simulationssystem durchgeführt. Das dazu benötigte Gesamtmodell eines Gebäudes wird in einer Aggregationshierarchie aus den einzelnen Teilmodellen aufgebaut. Hierfür wird das vom Solar Institut Jülich für den Bereich Heizungsund Klimatechnik in der Simulationsumgebung Simulink® unter Matlab® entwickelte und validierte Carnot Blockset adaptiert. Zweck der Adaption ist die Erstellung eines Gebäudemodells, dessen thermische und energetische Verhaltensweisen einem realfiktiven Ge- bäude entsprechen. Bild 2 zeigt solch ein Gebäudemodell. Die Simulationen umfassen mindestens einen jahreszeitlichen Zyklus, der durch die Klimadaten der klimatologischen Messstation der Fachhochschule Jena bestimmt wird. Verwendet werden Wetterdaten aus den Jahren 2004 bis 2005. Diese Daten dienen u.a. der Berechnung des solaren Energiegewinns, der witterungsbedingten Einflüsse auf das Gebäude oder der Temperatur am Ausgang der Solarkollektoren. Bauliche und interne Parameter des Simulationsgebäudes, wie Anzahl und Geometrie der Räume, der Wände und der Fenster, interne Wärmequellen, Regel- und Steuerungssysteme etc., sind für die beabsichtigte Entwicklung und die Testreihen beliebig veränderbar. Am Gebäudemodell werden außerdem die Messungen zur Analyse der Parameterkorrelationen durchgeführt. Infolge der gewonnenen Messergebnisse können die durch die maschinelle Intelligenz getätigten Optimierungen beurteilt werden. Ausschlaggebend für die Beurteilung sind hauptsächlich der benötigte Energiebedarf der Heizungsanlage, die genutzte Solarenergie im Vergleich zum maximal möglichen Solarenergiegewinn sowie die Konstanz der Raumtemperaturen (Regelabweichung). 1 LAN-integriertes Steuerungssystem für intelligente Gebäudeautomatisierung (siehe Forschungsbericht 2004) Bild 2: Gebäudemodell in Simulink® FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Elektrotechnik und Informationstechnik 31 Messung der Umfangstemperatur zylindrischer Körper Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. O. R. Hofmann Mitarbeiter: A. Juckenburg, Fachbereich Maschinenbau, FH Jena Forschungspartner: JSJ Jodeit GmbH Jena Glaswerk Brandt-Erbisdorf Different infrared mirrors and their arrangement have been designed and tested to measure the peripheral temperatures in only one picture of an infrared camera. 1. Das Problem In der urformenden Industrie und anderen Industriezweigen werden zylinderförmige Körper als Rohlinge oder Endprodukte hergestellt. Das betrifft stabförmige Körper mit rundem, ovalem und mehreckigem Querschnitt mit im Vergleich zum Umfang kleiner (scheibenförmig), gleicher (bolzenförmig) und großer Mantellänge, weiterhin Rohre, Rohrstücke, becherförmige Gegenstände, Flaschen, Tiegel, Ringe etc. Strahlungsthermometer oder Infrarotkamera entweder punktuell oder rasternd und aus verschiedenen Richtungen. Die Zielstellung der von uns verfolgten Bearbeitung war es, mit Hilfe einer IR-Wärmebildkamera mit nur einer IR-Aufnahme den gesamten Umfang oder zumindest ein Großteil des äußeren und ggf. inneren Umfangs des Produkts abzubilden und somit die Umfangstemperaturverteilung zu messen. 3. Spezielle IR-Spiegel Die Lösung der Aufgabe beinhaltet eine Anordnung von IR-Spiegeln, die die von den Mantelflächen eines Körpers ausgehende Wärmestrahlung in radialer Richtung aufnimmt und in axiale Richtung reflektiert. In dieser axialen Richtung befindet sich entweder das Messinstrument (IR-Kamera) oder ein Umlenkspiegel, der die IR-Strahlung unverfälscht zum Messinstrument leiten. Für den Fall, dass das Objekt kein schwarzer Körper ist, sind die reflektierenden Winkel der Spiegel speziell zu bemessen und es werden Referenzflächen und Abschirmungen verwendet. Zur Messung unendlicher Rohre und Stränge kann die Spiegelanordnung aus mehreren Teilen bestehen. 4. Labor- und Praxiserprobung Im Labor wurden die Einflussgrößen auf die Bildung des Messsignals untersucht. Hierzu zählten die Geometrie und das Reflexionsvermögen der Spiegel, die IR-Umgebungseinflüsse und Fragen der Positionierung des Objektes. In der Glasindustrie bestehen die schwierigsten Bedingungen zur Erprobung der Messvorrichtung, andererseits wären am Rohrzug und am Strang bzw. Tropfen der Hohlglasformgebung wichtige Effekte messbar. Als erste Tests wurden im Bereich 150 – 680 °C Messungen der Glasrohr-UmfangstempeBild 1: IR-Spiegel zur Messung der Umfangstemperatur- ratur am Danner-Rohrzug unter Produktionsbedingunverteilung gen durchgeführt und die Wirkung einer elektrischen Formenheizung auf die T-Homogenität ausgemessen. Unter Umfangstemperatur ist zu verstehen die Oberflächentemperaturverteilung auf der äußeren Umhüllungsfläche und (wenn vorhanden) auf der inneren Mantelfläche dieser Körper. Vielfach ist die Kenntnis dieser Temperaturen wegen der Produktionstechnik, der Technologie, der Prozesssteuerung oder der Produktqualität der Stahl- oder Plast-Erzeugnisse von Bedeutung. Die Herstellung von Glasrohren und Glasflaschen wird wegen der starken Abhängigkeit der Viskosität η(T) unmittelbar von der Umfangstemperatur beeinflusst. Deren örtliche Schwankung erzeugt signifikante Wanddickendifferenzen. 2. Aufgabenstellung Bild 2: IR-Kamera, Hohlspiegel und Umlenkspiegel im Üblicherweise erfolgt die T-Messung mit Pyrometer, Industrieeinsatz am Glas-Rohrzug (Danner-Verfahren) 32 FB Grundlagenwissenschaften FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Eine Erklärung des numerischen Wertes der Feinstrukturkonstante Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. P. Wilde Dr. rer. nat. E. Schönfeld Laufzeit: April 2006 - fortlaufend An Explanation of the Numerical Value of the Fine-Structure Constant Based on a novel model of the macroscopically resting electron, electrodynamics and quantum mechanics, a theoretical relation for the fine-structure constant α has been derived. It was found . The numerical value of the reciprocal of the fine-structure constant α is obtained to be 137.03599965131050(75). This value deviates from the QED value, the best available at present, by 0.6· , i.e. the agreement is perfect. The ratio of the rest mass of the electron and its quantum mechanical part, m0 / mm , was calculated to be 1.0052632738057623(18) using a nonrelativistic Hamiltonian function. According to the present result α is a real constant in time and space. Relativistic quantum electrodynamics of a point particle in the fourdimensional space and non-relativistic wave electrodynamics for a macroscopically resting electron with an internal energy flux in the ordinary (3+1)-dimensional space time were found to complete each other in the sense of waveparticle dualism. Die so genannte Feinstrukturkonstante wurde 1916 von Sommerfeld eingeführt. Sie ist eine dimensionslose Konstante und spielt in weiten Bereichen der Physik eine große Rolle, z. B. in der Elektrodynamik, der Spektrometrie oder der Elementarteilchen-Physik. Pauli nannte 1948 die physikalische Erklärung der Feinstrukturkonstante eine der wichtigsten Aufgaben der modernen Atomphysik. Es gibt eine Reihe von Arbeiten, die den numerischen Wert der Feinstrukturkonstante näherungsweise bestimmen. Aber es gibt bis heute keine allgemein akzeptierte Erklärung dieser enigmatischen und faszinierenden Konstante. Die Feinstrukturkonstante spielt unter den Fundamentalkonstanten der Physik eine führende Rolle und ihr numerischer Wert wurde in der Vergangenheit mit verschiedenen, voneinander unabhängigen Methoden mit sehr guten Ergebnissen gemessen. Ein Wert mit einer bemerkenswert geringen Unschärfe konnte durch Vergleiche des anomalen magnetischen Moments mit den mit Hilfe der Quanten-Elektrodynamik berechneten Werten 2001 durch Kinoshita erhalten werden. Ein von der Quanten-Elektrodynamik unabhängiger theoretischer Zusammenhang für die Feinstrukturkonstante könnte einen wertvollen Einblick in die Struktur der Materie liefern und ist somit äußerst wünschenswert. Ausgehend von einem neuen Modell für ein makroskopisch ruhendes Elektron wird die innere Dynamik des Elektrons durch FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 zwei miteinander untrennbare Prozesse charakterisiert. Diese sind erstens die 1930 von Schrödinger eingeführte Zitterbewegung, die eine innere, mit Lichtgeschwindigkeit ausgeführte Bewegung beschreibt. Die Zitterbewegung erzeugt die Ladung, den Spin sowie das magnetische Moment des Elektrons. Der zweite Prozess ist die 1951 von Brandmüller eingeführte Hyperzitterbewegung, mit der er das anomale magnetische Moment des Elektrons zu beschreiben versuchte. Diese Bewegung ist diejenige, die durch das vom sich bewegenden Elektron erzeugte elektrische Feld verursacht wird. Die gesamte Eigenenergie des Elektrons setzt sich innerhalb der Feldtheorie zusammen aus drei beitragenden Komponenten, nämlich der Energie des Materiefeldes, die die Wechselwirkung mit dem elektromagnetischen Feld beinhaltet, der Energie des elektromagnetischen Feldes des Elektrons im gesamten Raum sowie der potentiellen Energie des Elektrons in seinem eigenen elektromagnetischem Feld. Die Feldgleichungen für das Elektron, das als quantenmechanisches Mikrosystem im (3+1)-dimensionalen MinkowskiRaum betrachtet wird, werden aus der Maxwell-Theorie hergeleitet. Die Gleichungen für die Eigenenergie des Elektrons werden hergeleitet aus dem Beitrag, den das elektrische Feld auf das makroskopisch ruhende Teilchen beiträgt, sowie aus dem Beitrag der Selbstinteraktion der Ladung mit dem von ihr erzeugten elektrischen Feld. Das magnetische Moment des Elektrons setzt sich zusammen aus dem Anteil, den das sich mit Lichtgeschwindigkeit bewegende Elektron verursacht, aus einem weiteren Anteil, der durch die diamagnetische Suszeptibilität gemäß der Lamor-Präzession verursacht wird sowie durch das anomale magnetische Moment, welches durch die vom sich im polarisierten Vakuum bewegenden Elektron hervorgerufene paramagnetische Permeabilität erzeugt wird. Die analytisch hergeleitete Gleichung kann als rein theoretische Formel zur Berechnung des numerischen Wertes der Feinstrukturkonstante angesehen werden. Die einzige benötigte physikalische Eingangsgröße ist das anomale magnetische Moment. Für dieses wurde der von Gabrielse et al. 2006 experimentell erhaltene Wert a e = 0.00115965218085(76) verwendet. Der von uns berechnete Kehrwert der Feinstrukturkonstante ist 1/α = 137.03599965131050(75) und der daraus berechnete Wert für das Verhältnis der observierten Restmasse des Elektrons zu seinem quantenmechanischem Anteil ist m0 / mm = 1.0052632738057623(18). Die Standardabweichung der letzten zwei angegebenen Stellen ist in Klammern gesetzt. Die Unsicherheit für das eingegebene anomale magnetische Moment verursacht eine Standardabweichung in α von 0.75·10 -12. Der von Gabrielse et al. 2006 experimentell erhaltene Wert für den Kehrwert von α ist 137.035999710. Der von uns berechnete Wert weicht von dem von Gabrielse et al. experimentell erhaltenen Wert um 0.6· ab, wobei die von Gabrielse et al. angegebene Standardabweichung für ihren Wert ist. Dies bedeutet, dass hier eine exzellente Übereinstimmung des experimentell erhaltenen und des von uns theoretisch hergeleiteten Wertes vorhanden ist. FB Grundlagenwissenschaften 33 Entwicklung von stochastischen Modellen für nichtreguläre Zerlegungen der Ebene und deren Charakterisierung durch spezifische Eigenschaften Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. V. Weiß Forschungspartner: Prof. Dr. J. Mecke, PD Dr. W. Nagel, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Stochastik Prof. Dr. Joachim Ohser, Fachhochschule Darmstadt A new stochastic model for crack structures A new model of random tessellations is developed. It is a characteristic property of these tessellations, that they describe the consecutive generation of cracks on a surface. Thus potential applications are drying soil, ceramic surfaces and coated metals. Further properties and characteristics of these tessellations are investigated. Statistical tests of goodness of fit are performed on images of real structures. Ein Ziel in den Material-, Bio- und Geowissenschaften ist die Herleitung von Zusammenhängen zwischen physikalischen und biologischen Eigenschaften der zu untersuchenden Objekte und deren geometrischer Struktur. Bei der Auswertung von Bildern verwendet man dazu Modelle aus der stochastischen Geometrie. Im Rahmen dieses Projektes werden mosaikartige Strukturen betrachtet, die durch Zerlegungen der Ebene oder des Raumes in nichtüberlappende, zumeist konvexe Gebiete entstehen. Anwendungen dafür findet man unter anderem in mikroskopischen Bildern von Metallschliffen, bei Zellstrukturen biologischer Gewebe und bei Riss-Strukturen auf Keramiken oder beschichteten Oberflächen, siehe Bild 1. Eine Aufgabe dieses Projektes besteht in der Entwicklung von stochastischen Modellen, die komplex und flexibel genug sind, um eine gute Approximation realer Strukturen zu ermöglichen. Sie sollen außerdem übersichtlich und für Anwender handhabbar sein. Andererseits soll es möglich sein, Eigenschaften dieser Modelle theoretisch zu untersuchen und exakte Formeln für Charakteristika herzuleiten. Momentan werden im Rahmen des Projektes Modelle für Riss- und Bruchstrukturen untersucht. Für die bereits existierenden physikalischen Modelle lassen sich theoretische Resultate häufig nur schwer ableiten. Es ist gelungen, ein Modell zu entwickeln, welches die Eigenschaft hat, dass sich bei wiederholter Entstehung weiterer Risslinien mit passender Reskalierung die Charakteristika des Mosaiks nicht ändern. Diese Stabilitätseigenschaft ist ein Merkmal, welches weitere theoretische Untersuchungen möglich macht. So wurden für die Zellen, Kanten und Knoten solcher Mosaikstrukturen quantitative Größen, wie Mittelwerte und Verteilungen, berechnet. Durch statistische Auswertungen von Bilddaten realer Strukturen wird die Anpassung des Modells getestet. Das entwickelte Modell wird konstruktiv beschrieben, Bild 2 zeigt eine Simulation. Bild 2: Simulation eines Mosaiks zur Beschreibung von Riss- und Bruchstrukturen Bild 1: Mikroskopische Aufnahme von Rissen in einer Titannitridbeschichtung auf Stahl 34 FB Grundlagenwissenschaften FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung eines Lasertherapiesystem mit Body Navigation System Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. J. Grabow Forschungspartner: CRM-Target GmbH, Eckart Rase Medizintechnik Heuchelheim, Medizinische Fachfortbildung Güthe ten Krankheitsbilder die entsprechende Therapieform mit allen notwendigen medizinischen Parametern aus. Bild- und Grafikinformationen navigieren den Therapeuten an die relevanten Akupunkturpunkte. Ergebnisse Im Projektzeitraum wurde ein portables Lasertherapiesystem mit zwei Laserapplikatoren (Punkt- und Flächenapplikator) entwickelt. Die Realisierung der Hardwarebasis erfolgte durch zwei unabhängige Embedded Systeme. Das erste System dient ausschließlich zur Steuerung und Überwachung der Laserapplikatoren. Lasertherapy with body navigation System Weiterhin werden mit diesem System die medizinisch A new therapy with so called lasertherapy is a pain- notwendigen Behandlungsfrequenzen und Modulatifree procedure with practically no side-effects, used onsformen bereitgestellt. Das zweite System beinhaltet on multiple acupuncture points with high power den- und steuert die navigierende Behandlungsbibliothek, sity, according to traditional Chinese acupuncture, den Akupunkturatlas mit allen Bild-, Grafik- und Textsimultaneously on body, skull or ear, thus stimula- informationen sowie landesspezifische Einstellungen. ting these points. Therapy with laser needles leads Aus Gründen der Einfehlersicherheit erfolgt zwischen in a very high percentage to a long term healing ef- den beiden Embedded Systemen und den Applikatoren fect in various illnesses. In this paper the practical ein ständiger Datenabgleich. procedure and the new equipment are introduced. In Verbindung mit einem 10,4“ Touchscreen wurde zusätzlich eine bedienerfreundliche Benutzerschnittstelle für das medizinische Personal realisiert. Motivation Unterschiedliche Detaillösungen führten im ProjektBei der Laserakupunktur handelt sich um eine schmerz- zeitraum zu einer umfangreichen Patentanmeldung. und praktisch nebenwirkungsfreie Methode, bei der Zur Zeit wird das Lasertherapiesystem nach der Medimultiple Akupunkturpunkte mit hoher Laserleistungs- zinprodukterichtlinie 93/42EWG klassifiziert. dichte nach den Regeln der chinesischen Akupunkturlehre simultan am Körper, Schädel oder Ohr stimuliert werden können. Es hat sich gezeigt, dass die Lasertherapie in einem hohen Prozentsatz zu einer langanhaltenden Verbesserung verschiedener Krankheitssymptome führt. Eingesetzt wird die Laserakupunktur vor allem zur Behandlung von Schmerzen, wie z. B. bei Migräne oder Gelenkproblemen. Bei der klassischen Akupunkturbehandlung werden durch verschiedene Techniken (unterschiedlich tiefes Einstechen) über 361 verschiedene Akupunkturpunkte angeregt oder gedämpft. Die Auswahl der Akupunkturpunkte erfolgt meist indikationsbedingt anhand eines Akupunkturatlasses. Dabei tritt oft das Problem auf, dass der Therapeut die anatomisch beschriebene Punktlokalisation am Körper nur schwer nachvollziehen kann. Bild 1: Portables Lasertherapiesystem mit Punkt- und Flächen-Laserapplikator Entwicklungsziel Ziel der Entwicklung ist ein Lasertherapiesystem, welches dem auch anatomisch ungeübten Therapeuten eine erfolgreiche Laserakupunktur ermöglichen soll. Dazu wird der klassische Akupunkturatlas digitalisiert und um Punktbeschreibungen, Zeichnungen und Körperfotos erweitert. Eine indikationsgesteuerte Behandlungsbibliothek wählt anhand der diagnostizier- Laufzeit: 2006 bis 2007 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Maschinenbau 35 Theoretische Untersuchung des Gleitverhaltens von Schiebern und deren Kontaktelementen an einem Werkzeug Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. Th. Heiderich Prof. Dr.-Ing. habil. D. Heinze Aufgabe Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) St. von Dosky Forschungspartner: Werkzeugbau Siegfried Hofmann GmbH, Lichtenfels Laufzeit: Juli 2006 bis September 2006 Theoretical Investigations for describing the sliding behavior of the components of an Injection Moulding Tool In combination with the development of an injection moulding tool for making lamp housings some investigations were made for predicting the sliding ways of the parts of the tool during plastic injection. The target was to estimate the gap sizes inside the tool for avoiding burrs at the plastic housing. A very detailed FEM analasys of the whole moulding tool was made with some special sliding algorithms implemented for complex surfaces. Im durchgeführten Projekt sollte theoretisch untersucht werden, ob an einem komplexen Lampengehäuse für ein Kraftfahrzeug Grate beim Kunststoff-Spitzguss entstehen können. Dazu wurde das dreidimensionale Konstruktionsmodell des gefertigten ca. 10 Tonnen schweren Werkzeugs in eine FEM-Software eingelesen. Die eigentliche Abformeinheit besteht aus 7 Einzelteilen mit komplizierten Oberflächen, die sich beim Einspritzen mit einem Druck des flüssigen Kunststoffs von ca. 800 bar minimal gegeneinander verschieben können. Das Werkzeug wird mit einer hydraulisch erzeugten Zuhaltekraft von 1300 Tonnen verschlossen. Weiterhin war bekannt, dass der verwendete Kunststoff in Spalten kriecht, die breiter als 40 Mikrometer sind. Alle Teile und Schieber des Werkzeugs sind zwar im Modell genau eingepasst montiert, können aber aufgrund ihrer geschliffenen Oberflächen aufeinander gleiten. Um dieses Gleiten und damit die Bildung von signifikanten Spalten zu simulieren, wurde das Modell in bis zu 600.000 einzelne Elemente diskretisiert (Bild 1). Besonderer Wert wurde auf eine hochwertige Modellierung der Material- und Oberflächeneigenschaften gelegt. Dazu wurden spezielle Lösungsalgorithmen implementiert. Ergebnisse Einführung 36 den zwischen die Schieber fließen. Die dabei mögliche Gratbildung muss jedoch zwingend verhindert werden. Im Entwicklungsprozess von Spritzgusswerkzeugen für Kunststoffe ist die Simulation des Fließverhaltens des eingespritzten Materials mittlerweile Stand der Technik. So kann der Entwickler relativ gut planen, an welchen Orten der Kunststoff eingespritzt werden muss, um das Werkzeug lunkerfrei in kurzer Zeit zu füllen. Auch können zum Ab- und Entformen notwendige Kulissenschieber in der Werkzeugkonstruktion platziert und deren Einfluss auf das Spritzergebnis vorbestimmt werden. Vor allem bei großen, geometrisch komplizierten Werkzeugen mit vielen Schiebern, die vor allem bei der Herstellung von Kunststoffteilen mit Freiformflächen notwendig sind, kann der flüssige Kunststoff unter Umstän- Die durchgeführten Untersuchungen ergaben einige interessante und praxisrelevante Erkenntnisse. Es ist mittlerweile trotz erheblichen numerischen Aufwandes möglich, an großen, komplexen Werkzeugen im Entwicklungsprozess Aussagen zum Gleiten der Einzelteile des Werkzeuges beim Spritzvorgang zu treffen. Im konkreten Fall wurden im Bereich des zu spritzenden Produkts maximale Gleitwege von ca. 20 Mikrometern errechnet (Bild 2). Dieses Ergebnis bedeutet, dass bei optimaler Fertigung und Montage der Einzelteile des Werkzeugs am Kunststoff-Lampengehäuse beim Spritzguss keine Grate entstehen. An einem Schieber wurde jedoch eine zu hohe Materialspannung errechnet, die im Dauerbetrieb zur Deformation geführt hätte. Hier wurde die Werkzeugkonstruktion entsprechend angepasst. Bild 1: FEM-Modell, Darstellung ohne Verschlussdeckel Bild 2: errechnete Gleitwege FB Maschinenbau FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Pulverentfernung an einem zylinderförmigen Gehäuse Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. D. Heinze Mitarbeiter: Dipl.-Ing. M. Möhwald Dipl.-Ing. (FH) A. Riess Dipl.-Ing. (FH) St. von Dosky Forschungspartner: Pulako GmbH, Caaschwitz Laufzeit: April 2006 bis Dezember 2006 v. l.: Möhwald, von Dosky, Heinze, Riess, Kühn Device for removing coating-powder from a housing part In the current project a device was developed and assembled, that made possible selective removing of particles during a powder-coating process at a housing part. A special CFD software was used, in order to examine the behavior of particle-loaden gas flows. In the project all steps from the idea identification to the realization a production-suited device were successfully gone through by the partners. Problemstellung In der Industrie werden viele Oberflächen und Teile pulverbeschichtet, die den Witterungsbedingungen ausgesetzt sind. Dabei wird auf leitende Körper in einem elektrischen Feld pulverförmiger Kunststoff durch Spritzdüsen aufgetragen und anschließend bei hohen Temperaturen in einem Ofen eingebrannt. Diese Art der Oberflächenveredlung ist sehr dekorativ und bietet gleichzeitig einen langen Korrosionsschutz. Vom Projektpartner werden seit einiger Zeit Gehäuse aus Blech mit schwarzem Kunststoff beschichtet. Die Schwierigkeit des Prozesses besteht darin, dass bei einigen dieser Gehäuseteile an den Außenflächen eine hochwertige Beschichtung realisiert werden muss, während im Inneren keine Kunststoffpartikel verbleiben dürfen. Gleichzeitig existieren am Gehäuse verschiedene Gewinde-Schraubbuchsen, von denen nur die Stirnfläche beschichtet werden darf. Setzen sich in den Gewindegängen Partikel ab, können später die Deckelschrauben nicht mehr montiert werden. Bisher werden die betreffenden Gehäuseteile während des Bepulverns durch eine Abdeckung verschlossen. Nach Entfernen der Abdeckung wird das Innenvolumen mittels Staubsauger kurzzeitig mit einem leichten Unterdruck beaufschlagt, bevor die Teile in den Brennofen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 einlaufen. Die Gewindegänge der Buchsen wurden nach dem Einbrennen manuell freigeschnitten. Der zeitliche Aufwand für diese Arbeitsgänge war im Laufe der Zeit derart gestiegen, dass eine für die Firma wirtschaftliche Beschichtung kaum noch möglich war. Lösungsansatz Im Forschungs-Kooperationsprojekt wurde nach einer Möglichkeit gesucht, selektiv bestimmte Oberflächen der betreffenden Gehäuseteile vom noch nicht eingebrannten Kunststoffpulver zu reinigen. Es wurde ein Brainstorming durchgeführt, um möglichst viele Ideen zum selektiven Partikelabtransport zu sammeln. Diese Ideen wurden zu alternativen Konzepten erweitert, die mit dem Kooperationspartner evaluiert wurden. Besonders wichtig waren in diesem Zusammenhang die produktionstechnischen Randbedingungen. Die tragfähigste Idee war, durch gleichzeitiges Ausblasen und Absaugen die Kunststoffpartikel zu entfernen. Durch den Einsatz einer druckluftbetriebenen Saugdüse, die über einen Saugschlauch an eine Vorrichtung gekoppelt ist, wird ein Industriestaubsauger ersetzt. Gleichzeitig wird über Ausblasdüsen Druckluft in das Gehäuseteil eingebracht. Eine entsprechend realisierte Massenbilanz verhindert, dass durch eventuelle Druckunterschiede Partikel erneut abgelagert werden. Realisierung Zu Beginn der Untersuchungen wurde zunächst im Laborversuch mit Druckluft diejenige Strömungsgeschwindigkeit parallel zur Oberfläche ermittelt, bei der die Partikel mit Sicherheit weggerissen werden. Nun konnte die Absaugvorrichtung konstruiert werden. Währenddessen wurde mit einer speziellen Computational Fluid Dynamics-Software die Partikelströmung in der konkreten Geometrie nachgebildet (Bilder 1 und 2). Besondere Aufmerksamkeit fand dabei die Modellierung der Kunststoffpartikel, für die spezielle Algorithmen implementiert wurden. FB Maschinenbau 37 Modifikationen des Prototyps konnte eine produktionstaugliche Vorrichtung gebaut und erfolgreich getestet werden (Bild 3). Vorteile dieser Vorrichtung, die beim Kooperationspartner im Serienbetrieb verwendet wird, sind der geringe Druckluftverbrauch, die Rückgewinnung des abgesaugten Pulvers und die zuverlässige und selektive Reinigung der Oberflächen. Bild 1: Simulation Partikelströmung im Gehäuse Bild 3: Gebaute und erprobte Absaugvorrichtung Bild 2: Strömungssimulation in Gewindebuchse Die Konstruktion der Vorrichtung wurde so ausgeführt, dass an sämtlichen zu reinigenden Oberflächen die Strömungsgeschwindigkeit nie den Wert unterschreitet, bei dem sich die Partikel nicht mehr ablösen. Die Gewindebuchsen werden im Durchluftverfahren und das Innenvolumen im Umluftverfahren gereinigt. Dabei kommen spezielle Strömungskörper zum Einsatz, die im Bereich der Gewindegänge die Gasgeschwindigkeit stark erhöhen, um durch lokale Turbulenzen ebenfalls alle Partikel aus dem Grund des V-förmigen Gewindegangs zu entfernen. Diese Körper wurden ebenfalls modelliert und optimiert. Danach konnte auf Wunsch des Kooperationspartners ein Prototyp aufgebaut und zunächst labortechnisch untersucht werden. Die Steuerung des Absaugvorganges, der sequenziell zunächst für die Gewindebuchsen und danach für das Innenvolumen durchgeführt wird, erfolgt durch eine eigens entwickelte Mikrocontrollerschaltung. Nach mehreren auch ergonomischen 38 FB Maschinenbau FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung eines gerätegestützten Verfahrens zur Diagnostik, Prävention und Therapie humaner Wirbelsäulenerkrankungen unter Anwendung des Prinzips der differentiellen Achsotonie Besonders im Lendenwirbelsäulenbereich führt eine geschwächte Muskulatur häufig zu chronischen Rückenschmerzen. Der betroffene Patient vermeidet in Folge der Schmerzen meist Bewegung und Belastung, was weiterhin zur Rückbildung der Muskulatur beiträgt. Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. D. Heinze Mitarbeiter: Dipl.-Ing. M. Möhwald Dipl.-Ing. (FH) S. von Dosky Dipl.-Phys. B. Kühn Dipl.-Ing. (FH) A. Riess Forschungspartner: Vital-X GmbH, Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: seit 2003 fortlaufend; gefördert durch das BMWi im Rahmen des PROgramms „INNOvationskompetenz“ (PRO INNO) v. l.: Möhwald, von Dosky, Heinze, Riess, Kühn Lumbar Spine Training Device At the current project a fully automated device for selective training of an enfeebled lumbar spine was developed. It enables complex training programms using an audio-visual feedback system. The device is equipped with four linear axes based on pneumatic cylinders, force and position sensors. Zielstellung In diesem Forschungskooperationsprojekt wurde ein Verfahren zur Diagnostik, Prävention und Therapie humaner Lendenwirbelsäulenerkrankungen entwickelt und in einem Trainingsgerät umgesetzt. Mit diesem Gerät ist es nunmehr möglich, die autochthone Rückenmuskulatur zu stimulieren. Dies ist mit konventionellen Trainingsmethoden und Trainingsgeräten sowohl im Fitness- als auch im Rehabilitationsbereich nicht möglich. Diese Muskulatur hat aber eine entscheidende Bedeutung bei der Stützung der Wirbelsäule. Bild 1: Designentwurf des Gerätes FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bild 2: Prototyp des Trainingsgerätes Realisierung Das Gerätesystem bietet die Möglichkeit, die die Wirbelsäule unmittelbar umgebende, tiefer liegende (autochthone) Muskulatur nach dem Prinzip der differentiellen Achsotonie gezielt zu trainieren. Hierzu lässt es Bewegungen in drei Freiheitsgraden zu: Vor-, Rückbeuge, Seitneige und Rotation. Diese Bewegungen sind überlagerbar, d. h. können gleichzeitig ausgeführt werden. Ein spezielles Widerstandssystem ermöglicht in Verbindung mit der Software das gezielte Auslösen der Kontraktionsformen der Muskulatur wie isometrisch, isodynamisch und isotonisch. Eine Stehsitz Position unterstützt das realitätsnahe Training, wobei weitere wirbelsäulen-stabilisierende Muskulatur angesprochen wird. Großer Wert wurde auf die Dynamik des Systems gelegt. Jeder mögliche Bewegungsausschlag ist innerhalb von 2 Sekunden erreichbar. Der Patient erhält über einen Monitor während des Trainings ein Biofeedback über seinen Trainingszustand. Während des Trainings setzt er kontinuierlich und spielerisch einfache visuelle Bewegungsmuster in eine Bewegung seines Oberkörpers um. Gegenwärtig erfolgt eine Überarbeitung des Gesamtsystems sowie die Optimierung unter Kostengesichtspunkten. Das Trainingssystem wird durch die Partner auf der Hannovermesse 2007 vorgestellt werden. FB Maschinenbau 39 Eissensor für Windkraftanlagen – Feldversuch Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. D. Heinze Mitarbeiter: Dipl.-Ing. M. Möhwald Dipl.-Ing. (FH) St. von Dosky Laufzeit und Fördermittelgeber: Oktober 2005 bis Juni 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogrammes Ice Sensor for Wind Turbines – Field Test In the current project a sensor system for ice detection on technical surfaces was redesigned and tested. The target was to capture the state of icing at rotor blades of wind turbines onto a rough climate site during winter months. Five different types of ice sensors were installed and the measuring data were aquired. At the same time the sensor surfaces were optically controled by cameras. The collected data and pictures were charted and evaluated. den Messdaten der Eissensoren untereinander als auch gegen den tatsächlichen optisch erkennbaren Vereisungszustand der Rotorblätter möglich waren. Weiterhin konnte ein visueller Vergleich der unterschiedlichen Vereisungsbilder von Gondeltraverse und Rotorblatt erfolgen. In Auswertung der Messdaten lässt sich schlussfolgern, dass der Eissensor der FH Jena gut geeignet ist, um die Eisdichte an der Traverse zu ermitteln. Das Messsystem ist sehr empfindlich gegenüber dünnen Niederschlagsbelägen, verschiedene Niederschlagsarten, wie etwa Schnee, Raureif und Blankeis, können unterschieden werden. Nachteilig ist, dass stärkere Eisakkumulationen nicht mehr differenzierbar sind. Außerdem sind die Vereisungsbedingungen an Traverse und Rotorblatt derart unterschiedlich, dass ein Eissensor zwingend am Rotorblatt montiert werden muss, um die Stillstandszeiten der Anlage durch detektiertes Eis zu minimieren. Da dieser Einbauort einerseits dauerhaft rotiert, müsste ein autarkes, drahtloses Messsystem umgesetzt werden. Gleichzeitig ist die Frage des Blitzschutzes am untersuchten Messsystem bisher ungeklärt. Fazit Einleitung Das durchgeführte Projekt schließt an eine Arbeit aus dem vorigen Jahr an, welches die Entwicklung eines Eissensors für Windkraftanlagen beinhaltete. Das CCC-Prinzip (Condensate Controlled Capacitance nach Heinze) sollte hier in einem anderen Kontext als einfache und robuste Messmethode verwendet werden, um sicher die Eisbildung an Windkraftanlagen zu detektieren und die Anlage bei Vereisung der Rotorblätter gegebenenfalls auszuschalten. Durchgeführte Laborversuche unter Verwendung einer Klimakammer lieferten vielversprechende Messergebnisse. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Eissensor der FH Jena eine einfache und zuverlässige Möglichkeit der Eisdetektion an technischen Anlagen unter rauen Klimabedingungen darstellt. Für die besondere Situation der zwingend notwendigen Eiserfassung unmittelbar an Rotorblättern einer Windkraftanlage müssen zur Schaffung eines marktfähigen Produkts weitere Entwicklungsschritte unternommen werden. Feldversuch Im hier präsentierten Projekt wurde ein praxistauglicher Eissensor konstruiert und aufgebaut sowie in einem mehrmonatigen Feldversuch getestet. Dieser Aufbau wurde auf einer Windkraftanlage auf dem Kamm des Erzgebirges im Windpark Jöhstadt installiert. Zeitgleich fand ein weiterer Feldversuch an dieser Anlage statt, bei dem zwei verschiedene kommerzielle Eissensoren und eine weitere Eigenentwicklung Bild 1: Anordnung der Eissensoren, vereist untersucht wurden. Weiterhin wurden eine kompakte Wetterstation und ein Sichtweitenmessgerät (Bildmitte im Bild 1) montiert. Zusätzlich befanden sich an den Blättern und der Gondel der Windkraftanlage Kameras zur Observation der tatsächlichen Vereisung. Die Messdaten wurden über eigens installierte Wandlerelemente und Signalleitungen in den Turmfuß der Anlage übertragen und dort von zwei Computern aufgezeichnet. Über mehrere Monate wurden in einem Intervall von 20 Sekunden die aktuellen Messdaten erfasst. Datenbewertung Für die Auswertung der Daten bestand der Vorteil der Ge- Bild 2: kurzer Schneefall in der Mittagszeit und am Abend; samtanordnung darin, dass Korrelationen sowohl zwischen roter Graph - Temperatur, blauer Graph - Eissignal 40 FB Maschinenbau FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Produkte für das Bauwesen und die Bauwerksdiagnostik (Bausys) Teilvorhaben: Taupunktsensorik für Mauerwerksfeuchte Einfluss von Salzbelastungen Natürliche wie anthropogene Ursachen führen zu teilweise erheblichen Mitarbeiter: Salzbelastungen durch Chloride, CarDipl.-Ing. M. Möhwald Dipl.-Phys. B. Kühn bonate, Sulfate, Nitrate u.a. In WasDipl.-Ing. (FH) S. von Dosky ser lösliche Substanzen führen i.d.R. Dipl.-Ing. (FH) A. Riess zu einer Dampfdruckerniedrigung. Forschungspartner: Diese ist umso größer, je höher die CiS Institut für Mikrosensorik gGmbH, Erfurt Konzentration der Verunreinigung ist und kann mehr als 50 % betragen. Laufzeit: v. l.: Möhwald, von Dosky, Heinze, Riess, Kühn Dieses Phänomen beschränkt sich Juni 2004 bis März 2006 nicht auf den Gegenstand der Messung, sondern kann ebenso als systematischer Fehler am Taupunktsensor auftreten. Befinden sich auf Dew point sensors for masonry moisture der Sensoroberfläche Verunreinigungen, gehen diese In the current project theoretical investigations to bei Kondensatbildung in Lösung und bewirken eine determine the equilibrium relative humidity (ERH) in Taupunktverschiebung. Weitere Ausführungen zu diemineral building materials and to the influence of salt ser Problematik sind bei Heinze1 zu finden. charges were made by using dew point sensors. The target was to measure and evaluate the electrical Betauungsfühler HSFK parameters of the condensation sensor HSFK in the Der am CiS entwickelte Betauungsfühler HSFK besteht aus einem hybrid integrierten Streufeldkondensator temperature range between -10 to 80 °C. als Sensorelement und einem spannungsprogrammierbaren Oszillator sowie einer integrierten Temperaturmessdiode. An fünf Mustern wurden Untersuchungen Theoretische Vorbemerkungen Die Bestimmung der Feuchte in Baustoffen war bereits sowohl zu den elektrischen Eigenschaften als auch zum Gegenstand mehrerer Forschungsvorhaben im Fach- Betauungsverhalten unter verschiedenen Bedingungen gebiet. Im Forschungsbericht 2005 wurde u.a. die durchgeführt. Im Klimaprüfschrank wurden Temperagemeinsam mit IL Metronic Sensortechnik GmbH in turen von -10 bis 80 °C und Taupunkte von 0 bis 20 °C realisiert. Die einzelnen Sensoren wurden zur TempeIlmenau entwickelte Profilsonde vorgestellt. Feuchtemessverfahren in mineralischen Baustoffen auf rierung zusätzlich auf ein Peltierelement aufgebracht. Basis der Ausgleichsfeuchte gewinnen zunehmend an Die Versuche zur Betauung ergaben einen sehr deutAkzeptanz. Der Zusammenhang zur Materialfeuchte lichen Frequenzsprung von ca. 100 kHz in einem sehr wird über die Sorptionsisothermen vermittelt. Bei der kleinen Temperaturbereich von +/-0,1 K. Der Einfluss Annahme, dass die Messung zerstörungsarm in einem von Verunreinigungen auf das Betauungsverhalten war Bohrloch von nur 10 mm Durchmesser stattfindet, erheblich. Eine signifikante Streuung zwischen den unkonnte aus theoretischen Betrachtungen Folgendes tersuchten Sensoren konnte nicht festgestellt werden. abgeleitet werden: Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. D. Heinze Die zur Einstellung des Gleichgewichtes benötigte Wassermenge ist sehr klein. • Der durch Wasserverlust verursachte Fehler ist vernachlässigbar. • Die Grenzschicht für den Austauschprozess ist sehr dünn. • Das Gleichgewicht sollte sich relativ schnell einstellen. • Eine sehr genaue Messung der Ausgleichsfeuchte ist über die Bestimmung des Taupunktes möglich. Diese Variante wurde im Projekt untersucht. 1 Heinze 1980, Einheitliche mathematische Beschreibung von Gasfeuchtemessverfahren FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bild 1: Betauungsfühler im Klimaprüfschrank FB Maschinenbau 41 Erste Ermittlungen und Untersuchungen zum Spanen duro- und thermoplastischer Kunststoffe mit ein-, mehr- und vielschneidigen Werkzeugen Projektleiter: Prof. Dr.- Ing. habil. K. Lochmann Dipl.-Ing. (FH) K. Hädrich Forschungspartner: Formenbau- und Kunststofftechnik GmbH Triptis Technische Universität Chemnitz, Fakultät Maschinenwesen Fachhochschule Jena, Fachbereich Maschinenbau Laufzeit und Fördermittelgeber: Januar 2006 bis Dezember 2007; gefördert im Rahmen der Richtlinie zur einzelbetrieblichen Technologieförderung (Forschungsscheck) des Freistaates Thüringen The aim of the research project is the determining and the processing for industrial using of guide values, use instructions and machining conditions to cutting duro- and thermoplastic material with oneand multi-edged tools. For that should be investigated the factors which influence the cutting process e.g. construction of tools (cutting material, cutting tool geometry, number of cutting edges), shear process and chip formation, machining parameters (feed, cutting speed, cutting depth, tool life, width of wear mark, …), attainable results of working and the transferability of theoretical correlations between the metalcutting an the cutting of duroand thermoplastics. Die spanende Bearbeitung von Kunststoffen ist von ständig steigender Bedeutung vor allem für Bereiche wie Maschinenbau, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Optik und Elektronik. Anliegen sind hier besonders die • Herstellung anspruchsvoller Teile aus hochwertigen Mehrkomponenten-Kunststoffen unter den Bedingungen einer Einzel- und Kleinserienfertigung (inkl. Herstellung kleinster Strukturen), • Bearbeitung hochgenauer Konturen und Oberflächen (dreidimensional gekrümmte Formen), die z.B. spritzgießtechnisch nicht herstellbar sind und • Fertigbearbeitung urformtechnisch gefertigter Teile (z.B. mittels Besäumen, Herstellen bestimmter Durchbrüche, …) Im Unterschied zum Spanen metallischer Werkstoffe sind für die Bearbeitung duro- und thermoplastischer Kunststoffe derzeit keine wissenschaftlich begründeten Richtwerte für Bearbeitungsparameter, Methoden und Zusammenhänge zur Berechnung von Kennwerten des Spanungsvorganges o.ä. verfügbar. Anliegen des hier dargestellten Forschungsprojektes sind daher u.a. die Erarbeitung vorteilhafter, allgemein geltender Richtwerte und die Prüfung der Übertragbarkeit derzeit geltender Berechnungsmethoden der Spa- 42 FB Maschinenbau nungstechnik auf das Spanen typischer Kunststoffe. Zur Erfassung, Bewertung und Aktualisierung des Standes der derzeitigen Erkenntnisse beim Spanen von Kunststoffen ist die Prüfung der Gültigkeit und ggf. Übertragbarkeit wesentlicher Grundlagen der Metallspanung wie der • Standzeit-Schnittgeschwindigkeitsbeziehung nach Taylor FC = ƒ (vC,f, …) und • Schnittkraftgleichung nach Kienzle FC = ƒ (Werkstoff, Bearb.- Parameter, Schneidengeometrie, …) vor allem für das Drehen duro- und thermoplastischer Kunststoffe von besonderem Interesse als Voraussetzung für eine vorgesehene Erweiterung der Erkenntnisse auf das Spanen mit mehr- und vielschneidigen Werkzeugen mit geometrisch bestimmten und nicht bestimmten Schneiden (Bohren, Fräsen, Schleifen). Dabei sind beim Drehen typischer Massen- und Konstruktionskunststoffe vor allem untersucht worden: • die vorhandenen Spanbildungsbedingungen beim Drehen von PMMA, PVC, PE, PP, • eine günstige Gestaltung der Schneidkeile (Schneidstoffarten, Schneidengeometrie, …), • die Bestimmung günstiger Richtwerte für die Bearbeitungsparameter (Schnittgeschwindigkeiten vC, Vorschübe f, Vorschubgeschwindigkeiten vf, Schnitttiefen ap, Standzeiten T, Standwege L, spezifische Schnittkräfte kC und kC1.1, …), • die Gültigkeit und Übertragbarkeit theoretischer Zusammenhänge beim Spanen metallischer Werkstoffe (Beziehungen nach Kienzle und Taylor) auf das Spanen der oben genannten Kunststoffe und • das Erreichen vorteilhafter Arbeitsergebnisse (Rauheiten Ra oder Rz, Welligkeiten, …). Aus den bisher dazu durchgeführten Ermittlungen und Versuchen können erste Ergebnisse und Erkenntnisse wie folgt zusammengestellt werden: 1. Wie beim Spanen metallischer Werkstoffe, lassen sich für das Drehen von Kunststoffen (vorzugsweise mit Hartmetallwerkzeugen) werkstoffspezifisch günstige Schneidengeometrien (Werte für γ, α, …) bestimmen. 2. Die Taylor-Standzeitbeziehung T = ƒ (vC, f) für die Bearbeitung metallischer Werkstoffe ist auch für das Spanen von Kunststoffen grundsätzlich gültig, wobei spezifische Werte für m bzw. tan β, … dargestellt werden können. Im Bild 1 ist das Standzeitverhalten beim Drehen von Kunststoffen am Beispiel von PVC (hart) dargestellt. Damit lassen sich für die untersuchten Kunststoffe erstmalig (Voraus-) Berechnungen für günstige Werte von vC, f, T, …, für erreichbare Rauheiten Ra, Rilligkeiten, … o.ä. durchführen. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 hänge für VB = ƒ (L) und Ra = ƒ (vf) ebenfalls bekannten Gesetzmäßigkeiten aus der Metallspanung zuordnen. Bild 1: Typisches Standzeitdiagramm beim Drehen von Bild 3: Verschleißanstieg mit zunehmendem Fräsweg PVC (hart) bei unterschiedlichen Schnittgeschwindigkeiten beim Stirnfräsen von PA 6 (Hartmetall-Werkzeuge) 3. In Ergänzung und Erweiterung der o. g. Zusammenhänge zu T = ƒ (vC,f) wurden erste Arbeiten zur Bestimmung der spezifischen Schnittkräfte Kc1.1 von PMMA, PVC, PE und PP als Voraussetzung für die Berechnung von Komponenten der Spanungskraft F durchgeführt. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Schnittkraftgleichung nach Kienzle vom Spanen metallischer Werkstoffe auf die bisher bearbeiteten Kunststoffe übertragen werden kann, vgl. dazu Bild 2. Bild 4: Abhängigkeit der Rauheit von der Vorschubgeschwindigkeit vf beim Umfangs-Planschleifen von PMMA Bild 2: Schnittkraftverlauf am Beispiel von PMMA mit HM (Hartmetall)-Werkzeugen 4. Ergänzend zu den Arbeiten beim Drehen wurden erste Untersuchungen zum • Verschleißverhalten von Fräswerkzeugen beim Stirnfräsen von PA6 und PMMA mit HM-Werkzeugen und • Erreichen spezieller Oberflächenrauheiten beim Planschleifen im Umfangsschliff durchgeführt. Wie dazu in den Bildern 3 und 4 erkennbar, lassen sich die bisher festgestellten Zusammen- FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Kurzfassung: Für die spanende Bearbeitung von Kunststoffen sind allgemein geltenden Richtwerte und Berechnungsmethoden (z.B. für Komponenten der Spanungskraft, Standzeiten der Spanungswerkzeuge, …) derzeit nicht verfügbar. Im Ergebnis der vorliegenden Forschungsergebnisse werden • erste Richtwerte für das Spanen typischer Plaste wie PMMA, PVC, PE und PP, • die Möglichkeit zur Übertragung allgemein geltender Formeln nach Taylor von der Metallspanung auf die Bearbeitung von Kunststoffen und • erste Ermittlungen zur Berechnung von Spanungskräften (Gleichung nach Kienzle) beim Drehen gezeigt. FB Maschinenbau 43 Akustische Optimierung eines Rasentraktors Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. B. M. Spessert Mitarbeiter: Dipl.-Ing. St. Hoffmann Dipl.-Ing. Ch. Rauch Dipl.-Ing. R. Schwennicke Dipl.-Ing. A. Träger cand.-ing. A. Veiz Laufzeit: Oktober 2006 bis April 2008 The noise emission of a very small tractor was investigated. The noise emission could be drastically reduced by an acoustical optimization of the engine bonnet. The investigations will be continued. Bild 1: Traktor im Serienzustand Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Fahrzeugakustik“ des Masterstudienganges Maschinenbau wurde der Rasentraktor der FH Jena akustisch untersucht und optimiert. Als akustisch dominant erwies sich der Motor des Rasentraktors, dessen Geräuschemission durch die vorhandene Motorhaube praktisch nicht reduziert wird. Zur Verringerung der Geräuschemission wurde eine neue, akustisch günstige Motorhaube hergestellt und in mehreren Schritten optimiert. Mit Hilfe der akustisch optimierten Motorhaube konnten der Fahrerohr-Schalldruckpegel bzw. der Schallleistungspegel des stehenden Traktors um 5 dB(A) bzw. Bild 2: Traktor mit akustisch optimierter Motor7 db(A) verringert werden. Fahrerohr-Schalldruckpegel bzw. Schallleistungs- haube pegel des fahrenden Traktors konnten um 3 dB(A) bzw. 2 dB(A) reduziert werden. Nach Reduktion des Motorgeräusches dominieren nun andere Geräuschquellen. Im weiteren Projektfortgang wird eine Verringerung der Geräuschemission der nun dominanten Geräuschquellen vorgenommen werden. Bild 3: Reduktion des Fahrerohrgeräusches durch die akustisch optimierte Motorhaube 44 FB Maschinenbau FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Akustische Optimierung eines Dreizylinder-Industriedieselmotors Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. B. M. Spessert Mitarbeiter: Dipl.-Ing. St. Hoffmann Dipl.-Ing. R. Schwennicke Dipl.-Ing. A. Träger cand.-Ing. A. Veiz Dipl.-Ing. P. Vogt 10 % der Schallleistung. Durch Kapselung von Ölwanne, Ladeluftleitung und Zylinderkopfhaube konnte der Gesamtschallleistungspegel zwar um über 5 dB(A) reduziert werden; allerdings verursachen Kapselungen einen erheblichen zusätzlichen Bauaufwand. Laufzeit: Januar 2005 bis Dezember 2008 The acoustical behaviour of a small industrial diesel engine DEUTZ BF3M1011F was investigated. The investigations were concentrated on the structure optimization of oil pan and intake pipe to find less expensive noise reduction measures. Industriedieselmotoren dominieren häufig die Geräuschemission der von ihnen angetriebenen Geräte. Ein möglichst niedriger Motor-Schallleistungspegel verringert den Aufwand für Geräuschreduktionsmaßnahmen am Gerät und ist deshalb für den Einbaukunden, der einen Industriedieselmotor in sein Gerät einbaut, ein wichtiger Vorteil. Seit Beginn des Jahres 2005 finden akustische Untersuchungen an einem ölgekühlten, aufgeladenen Dreizylindermotor DEUTZ BF3M1001F statt (Bild 1). Die akustisch wichtigsten Bauteile des untersuchten Motors sind die Ölwanne mit einem Geräuschanteil von über 40 % und die Ladeluftleitung mit einem Geräuschanteil von 27 %. Die der Ladeluftleitung unmittelbar benachbarte Zylinderkopfhaube emittiert weitere Bild 2: Ladeluftleitung DEUTZ BF3M1011F oben: Ausgangszustand unten: optimierter Zustand Weniger kostenaufwendige Alternativen zu Kapselungen sind Strukturoptimierungen. Für die akustisch wichtigsten Bauteile „Ladeluftleitung“ und „Ölwanne“ wurden deshalb experimentelle Modalanalysen und Betriebsschwingungsanalysen durchgeführt; für die Ladeluftleitung wurden außerdem rechnerische Modalanalysen durchgeführt und ein Geräuschminderungs-Konzepte entwickelt (Bild 2). Für die Ölwanne wird ein entsprechendes Geräuschminderungskonzept z.Zt. erarbeitet. Bild 1: Industriedieselmotor DEUTZ BF3M1011F FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Maschinenbau 45 A. Ruppe Sohn – ein erfolgreicher Kleinwagenproduzent der Kaiserzeit Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. B. M. Spessert Forschungspartner: Glockenmuseum Apolda Laufzeit: September 2005 bis Juni 2008 From 1904 to 1912 the company A. Ruppe & Sohn (Apolda, Thuringia, Germany) successfully produced interesting small cars, which were driven by air cooled engines. auch wirtschaftlich erfolgreich, beschäftigte 1906 600 Mitarbeiter und konnte ihr 1000. Automobil verkaufen. Durch ein zurückgehendes Interesse der Automobilkäufer an Kleinwagen und in Folge des für die deshalb notwendige Erweiterung und Erneuerung der Produktpalette notwendigen Kapitalbedarfs geriet die Fa. A. Ruppe & Sohn jedoch in eine wirtschaftliche Krise. Zwischen 1908 und 1912 verlor die Familie Ruppe jeglichen Einfluss. Die Fa. A. Ruppe & Sohn wurde in Apollo-Werke AG umbenannt, und der Bau von Fahrzeugen mit luftgekühlten Motoren wurde aufgegeben zu Gunsten der Produktion von Automobilen mit konventionellen, wassergekühlten Motoren. Ziel des Projektes ist die Aufarbeitung und Dokumentation der Geschichte der Fa. A. Ruppe & Sohn. Das Familienunternehmen A. Ruppe & Sohn produzierte zwischen 1904 und 1912 in Apolda (Thüringen) vor allem Kleinwagen. Ihre Automobile wurden ausschließlich von luftgekühlten Motoren (an Stelle der auch damals üblichen wassergekühlten Motoren) angetrieben. Diese luftgekühlten Motoren waren wesentlich weniger aufwendig und weniger störanfällig als entsprechende Konkurrenzprodukte. Die Automobile der Fa. A. Ruppe & Sohn bewiesen in zahlreichen Wettfahrten ihre Zuverlässigkeit; deshalb und wegen der relativ sehr günstigen Anschaffungskosten ihrer Bild 1: luftgekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor des Kleinwagen war die Fa. A. Ruppe & Sohn zunächst „Piccolo“ Experimentelle Modalanalyse einer Vakuumtischplatte Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. B. M. Spessert Prof. Dr.-Ing. Th. Heiderich Mitarbeiter: Dipl.-Ing. R. Schwennicke cand.-Ing. A. Veiz Dipl.-Ing. P. Vogt Forschungspartner: Laser Imaging Systems GmbH & Co. KG Jena Laufzeit: März 2006 bis Januar 2007 Das Schwingungsverhalten einer Vakuumtischplatte wurde zunächst mittels experimenteller Modalanalyse und parallel rechnerisch mit Hilfe der Finite-Elemente-Methode (FEM) untersucht. Auf Grund der Ergebnisse der experimentellen Modalanalyse konnte das FEM-Rechenmodell optimiert werden, so dass das Schwingungsverhalten der Vakuumtischplatte auch rechnerisch sehr genau erfasst werden und eine rechnerische Optimierung der Vakuumtischplatte bezüglich Schwingungsverhalten, Durchbiegung, Gewicht und Kosten durchgeführt werden konnte. The vibration behaviour of a vacuum plate was investigated by experimental modal analysis and by FEM computations. Based on this investigations an optimization of the plate was performed. 46 FB Maschinenbau FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung und Optimierung einer sensitiven Rezeptoroberfläche für Chiparrays auf der Basis fluoreszierender Sondenmoleküle Detektion die schnelle und exakte Erfassung von Signalprofilen in der Qualitätskontrolle, Produktkontrolle sowie Produktionssteuerung in der BiotechnoloMitarbeiter: gie, der Lebensmitteltechnologie und der Medizin. Die Dr. rer. nat. K. Weber studentische Hilfskräfte steigenden Anforderungen in der Sensorik nach Sensitivität und Selektivität macht die Suche nach neuen Forschungspartner: Wirtsubstanzen als sensitive Rezeptorschicht notwenTechnische Universität Bergakademie Freiberg Freie Universität Berlin dig. Die synthetische Herstellung dieser SondenmoleInstitut für Photonische Technologien, Jena küle steht dabei immer mehr im Vordergrund. In einem Teilgebiet des Projektes gilt es in Kooperation mit der Laufzeit und Fördermittelgeber: TU Bergakademie Freiberg, Institut für Organische 2003 bis 2006; gefördert mit Mitteln des BMWi im Rahmen des Programms „Förderung von innovativen Netzwerken“ Chemie, Arbeitsgruppe Prof. Dr. E. Weber und der FU Berlin, Institut für Chemie, Dr. R. Ludwig, neuartige www.fh-jena.de/~feller/chem.htm fluoreszierende Wirtverbindungen mit potentiellen Bindungseigenschaften für Analytsubstanzen zu synthetisieren. Im Wesentlichen wurden zur weiteren CharakRecognition procedures which develop with simple terisierung fluoreszierende Kronenether und Calixarene basic modules complex supra-molecular systems ap- zur Verfügung gestellt. Neben der Erfassung der Eipear in a broad variety in the nature. In this con- genfluoreszenz dieser potentiellen Sondenmoleküle text the host - guest-interaction which mimic such wurde das Wirt-Gast-Verhalten anhand verschiedener systems are extremely effective for investigation of Modellanalytsubstanzen experimentell erforscht, da component mixtures and their separation in single keine bekannten Korrelationen zwischen der Wirtmolekülstruktur und Analytsubstanzen vorlagen. Ausgecompounds. Because of the high variability of the synthesis of hend von fluorophoren/chromophoren Einheiten am zu such molecules a lot of possibilities to create active untersuchenden Wirtmolekül ist die Eigenfluoreszenz binding sites are given. So host - guest interactions des Fluoreszenzmarkers als Referenzsignal zu betrachreach from high selective to very unspecific bind- ten. Bei einem derartigen Verfahren wird somit die ing of guest molecules (analytes) to the host. In the Empfindlichkeit durch die Genauigkeit einer Vergleichspresent work fluorescence labelled host molecules messung gegeben. Änderungen der Fluoreszenzquanwere investigated concerning guest (analyte) inter- tenausbeute hinsichtlich einer Intensitätserhöhung action. The investigations were done both in solu- oder –erniedrigung der Emission sowie Wellenlängentions and on a PEGA-resin layer. The host molecules verschiebungen sind als Ergebnis einer Komplexierung were covalent bonded to a PEGA resin with regard to von Wirtmolekül und Analyt möglich. Den sensitivsten Nachweis stellt dabei eine signifikante Verschiebung its application as sensor active receptors. der Wellenlänge dar, da diese unabhängig von Intensitätsschwankungen des Referenzsignals betrachtet Im Forschungsbereich Optische Sensorik & Fluores- wird. zenzspektroskopie der Arbeitsgruppe Instrumentelle Analytik, Prof. Dr. K.-H. Feller, ist die Nutzung der Fluoreszenzspektroskopie zur optischen Strukturaufklärung integriert. Es bestehen langjährige Erfahrungen in der Nutzung der stationären und zeitaufgelösten Fluoreszenz- und Absorptionsspektroskopie zur Aufklärung von inter- und intramolekularen Prozessen komplexer organischer Systeme. In letzter Zeit konzentrierten sich die Arbeiten auf Untersuchungen von Wirt-Gast-Wechselwirkungen von Molekülen auf ChipArrays. Im Rahmen des Projektes ChemoChips wird die Entwicklung eines hochempfindlichen, selektiven Chiparrays für die parallele spezifische molekulare Erkennung angestrebt. Die zu entwickelnden Chip-Array- Bild 1: Modell eines Sensors nach dem Prinzip der moSensoren ermöglichen durch die Ausnutzung selekti- lekularen Erkennung ver Wirt-Gast-Molekül-Wechselwirkungen (Bild 1) und deren photometrischer (fluoreszenzspektroskopischer) Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. K.-H. Feller FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Medizintechnik und Biotechnologie 47 Als Modellsysteme neutraler Analytmoleküle wurden Monoterpene, Aminosäuren und Alkaloide getestet. Aufgrund der in unserer Arbeitsgruppe langjährig bestehenden Erfahrungen im Umgang mit bestimmten Duft- und Aromastoffen, insbesondere Monoterpenen, sollen diese bevorzugt als Analyte für Wirt-GastKomplexierungen in der Gasphase eingesetzt werden. Monoterpene sind zum einen in der Pflanzenwelt weit verbreitet. Weiterhin werden sie häufig als Duft-, Riech- und Gewürzstoffe in der Parfüm-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Somit ist die qualitative und quantitative Überwachung dieser Substanzen nicht zuletzt für den Verbraucher von entscheidender Bedeutung. Ein weiteres interessantes Anwendungsfeld stellen die Inhaltsstoffe von Rauschmitteln, beispielsweise Alkaloide, dar. Alkaloide sind in Pflanzen auftretende basische Naturstoffe, die eine starke Wirkung bevorzugt auf das zentrale Nervensystem entfalten. Zu dieser Gruppe gehören z.B. Atropin, bekannt als Belladonna-Effekt (pupillenerweiternd) und Kokain, als zwei Beispiele strukturell ähnlicher Verbindungen. Das Wirt-Gast-Verhalten der potentiellen Sondenmoleküle wurde zunächst in Lösung untersucht. Beispielhaft ist das Fluoreszenzverhalten eines Calix[6]aren-Wirtes in Anwesenheit von Atropin in Bild 2 dargestellt. Im diesem Fall zeigt der an der FU Berlin von Dr. R. Ludwig synthetisierte Calix[6]aren-Wirt mit Dansyl als fluorophorem Substituenten an den phenolischen OH-Gruppen nach Zugabe von Atropin eine drastische Verschiebung der Fluoreszenzbande um ca. 50 nm mit gleichzeitiger Erhöhung der Fluoreszenzintensität (bei 450 nm 30-fache Intensitätserhöhung). Bisher war der fluorimetrische Nachweis des Atropins mit Calixarenen noch nicht beschrieben worden und der Nachweis einer Komplexbildung, z.B. mit Calix[4]aren-Cyclodextrin-Konjugaten war wenig empfindlich. Neben der direkten Anlagerung und deren hochempfindlicher fluoreszenzspektroskopischer Detektion gelang es, auch andere Alkaloide (z. B. Scopolamin) über die Verdrängungsreaktion des Atropins am Wirtmolekül indirekt nachzuweisen. Insofern sind die Anwendungsmöglichkeiten des gefundenen neuen Wirt-Gast-Wechselwirkungsmechanismusses in der Naturstoffanalytik noch gar nicht in der ganzen Breite absehbar. In einem weiteren Schritt galt es, die erhaltenen Ergebnisse aus der Lösung in eine PEGA-Hydrogelmatrix, in Kooperation mit dem IPHT Jena, Abteilung Mikrofluidik, Dr. T. Henkel, zu überführen. Durch die kovalente Anbindung der Wirtsubstanzen an dieses Hydrogel wird eine irreversible Immobilisierung erreicht. Die Wirtsubstanz verbleibt in der PEGA-Hydrogelmatrix und kann zur Analyse sowohl gasförmiger als auch flüssiger Analytsubstanzen verwendet werden. Am Beispiel des fluoreszierenden Calix[6]aren-Sondenmoleküls konnte die Wechselwirkung mit dem Analyten Atropin ebenfalls im Hydrogel gezeigt werden. 48 FB Medizintechnik und Biotechnologie Bild 2: Fluoreszenzverhalten eines Calix[6]aren-Wirtes mit Dansyl-Einheit nach Zugabe von Atropin in Acetonitril Bild 3 zeigt schematisch den Verlauf der Wechselwirkung im Hydrogel. Nach erfolgter Anbindung der passenden Analytmoleküle sind Änderungen im Fluoreszenzverhalten der Wirtmoleküle detektierbar. Somit ist ein Modell geschaffen worden, das die Funktionsweise des Sensorsystems auf dem Chiparray demonstriert. Neben der Entwicklung und Optimierung der sensitiven Rezeptorschicht wird die messtechnische Realisierung im Forschungsbericht im Kapitel Mikroanalytik/ Mikrofluidik vorgestellt. Bild 3: Modell zur Wechselwirkung zwischen Wirt- und Analytmolekül im Hydrogel Die Arbeiten wurden im Rahmen des InnoNet-Projektes ChemoChips 16IN0217 durch das BMWi gefördert. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Mikroanalytik / Mikrofluidik Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. K.-H. Feller Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) M. Schimmelpfennig studentische Hilfskräfte (3 μl im Durchflussbereich und 11 μl mit Fluid-Kontaktierung). Die gewünschte Konzentration an zu analysierenden Probenmolekülen ist durch die Zudosierung innerhalb eines Mikromischers in einen Trägerstrom individuell einstellbar. Forschungspartner: Institut für Photonische Technologien, Jena Technische Universität Ilmenau Technische Universität Bergakademie Freiberg Analytik Jena AG, Quantifoil Microtools Jena Clondiag chip technologies Jena, Sensovation AG Stockach Laufzeit und Fördermittelgeber: 2003 bis 2006; gefördert mit Mitteln des BMWi und industrieller Partner Programm InnoNet - Förderung von innovativen Netzwerken www.fh-jena.de/~feller/chem.htm The aim of the present work is to develop a micro fluidic system to detect molecules of flavour and fragrances in trace concentrations via fluorescence changes due to host-guest molecule interaction. The inclusion of the analyte molecules to the host is connected with fluorescence intensity or wavelength changes. Thereby the multi spectral light is selected by excitation wavelength filter and focussed onto the measuring cuvette. The detection is done via a cooled and extreme sensitive CCD camera. Bild 1: Aufbau des Messplatzes und Funktion der einzelnen Komponenten Dafür wurden in die Oberfläche eines Polymers (Topas/COC) Mikrostrukturen eingebracht, die durch ihre Im Rahmen des ChemoChips-Projektes werden Chip- Form den gewünschten Vermischungseffekt erzielen Arrays entwickelt, auf denen Komponenten-Profile (Bild 2). von Substanzgemischen, über die Anlagerung im Sinne einer „Gruppen“-Selektivität an variierten Wirtmolekül-Komplexen, bestimmt werden (siehe Teilbericht Fluoreszenzspektroskopie). Die Geruchsmoleküle sollen dabei an fluoreszierende Wirtmoleküle binden, welche auf einer Hydrogelmatrix immobilisiert wurden. Die Detektion erfolgt über eine gekühlte und höchst empfindliche CCD-Kamera. Dabei wird das multispektrale Licht durch den Anregungswellenlängenfilter selektiert und auf eine Durchfluss-Messzelle fokussiert. Die von dem darin befindlichem Chip-System emittierte Strahlung wird über einen Emissionswellenlängenfilter selektiert und auf das programmierbare CCD-Array der Kamera geleitet. Bild 2: Mikromischer (CAD) und Simulationen mit Im Zentrum des Messplatzes (Bild 1) befindet sich die CFD-Software Durchfluss-Messzelle, welche im Inneren aus einem beschichteten Chip besteht, auf den durch Spotten die Der Fluidstrom wird mit Hilfe von extern steuerbaren Wirtmoleküle mit einer festgelegten Topologie immo- Piezo-Membranpumpen angetrieben. Ein selbst entbilisiert werden. Über dem Chip befindet sich ein Strö- wickeltes LabVIEW-Programm ermöglicht es unter anmungsmäander, welcher das Fluid gezielt so über den derem, ein zeitlich einstellbares Flussraten-Profil abfunktionalisierten Chip mit den Wirtmolekülen leitet, zuarbeiten. Nach erfolgter Messung ist der Austausch dass alle Bereiche gleichmäßig überströmt werden. von Mäander und Chip durch einen innovativen maDie Durchfluss-Messzelle erzeugt durch das verwen- gnetischen Öffnungsmechanismus leicht und schnell dete Chip-System nur ein sehr geringes Totvolumen möglich. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Medizintechnik und Biotechnologie 49 Die von der Kamera aufgenommenen Bilder werden nach der eigentlichen Messung durch eine Spot-Erkennungs-Software, welche die optimale und untergrundfreie Aufnahme der Intensitätsprofile bei begrenzter Pixelzahl sichert, weiter verarbeitet (Bild 3). Mit Bestimmung der Grundfluoreszenz (ohne Anlagerung) ist eine Korrektur von lokalen störenden Effekten möglich. ten Bezug auf die angelagerten Profilkomponenten. Im Ergebnis erhält man eine Datenmatrix, die relative (Fluoreszenz) Intensitätswerte bei verschiedenen Wellenlängen der angelagerten Substanzen (und nicht mehr der Spots) enthält. Erst hier kann der Zusammenhang zwischen der Intensitätsverteilung auf dem Array und der Konzentration der dazugehörigen Komponente (oder mehrerer Komponenten) in verwertbare Ergebnisse überführt werden. Diese werden mit Hilfe einer Diskriminanzanalyse bewertet und KomponentenProfile erstellt, die eine eindeutige Unterscheidung unterschiedlicher Komponenten-Profile ermöglichen. In Bild 4 ist ein Beispiel einer chemometrischen Trennung von Komponentengemischen dargestellt. Die Eichung der pro Spot angelagerten Komponenten erfolgt über eine Thermodesorption der Komponenten und nachgelagerter Analyse im Gaschromatographen. Bild 3: Schema des Fluoreszenzmessplatzes mit Messzelle Durch eine nachgeschaltete Musteranalyse ermöglicht das Verfahren die parallele Bestimmung einer Vielzahl von Analyten in Substanzgemischen. Die Anlagerung ist mit einer Intensitäts- und spektralen Veränderung der Fluoreszenz von angebrachten Markern verbunden. Aufgrund der begrenzten Selektivität erfolgt die Anlagerung der zu bestimmenden Komponente an mehreren Wirtmolekülen, d. h. an mehreren Spots. Hauptproblem der weiteren Datenauswertung hin zu einer chemometrischen Diskriminanzanalyse ist die optimale Auswertung und Minimierung der (zwei-dimensionalen) Intensitäts-Wellenlängen-Da- 50 FB Medizintechnik und Biotechnologie Bild 4: Diskriminanzanalyse von 7 verschiedenen aber ähnlichen Komponentengemischen Die Arbeiten wurden im Rahmen des InnoNet-Projektes ChemoChips 16IN0217 durch das BMWi gefördert. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 SPME- GC-MS- Untersuchungen zu Duftstoffprofilen im Bienenstock und von Bienenprodukten Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. K.-H. Feller Mitarbeiter: Dr. rer. nat. Ch. Bartzsch Dipl.-Ing. (FH) J. Trompelt studentische Hilfskräfte Forschungspartner: Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e. V. (LIB) Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim Laufzeit und Fördermittelgeber: Januar 2006 bis November 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogrammes www.fh-jena.de/~feller/chem.htm Untersuchungen auf kleinstem Raum gerade zu an. So zeigte sich bei der Untersuchung der Stockgerüche, dass eine Unterscheidung nach Bienenvolk anhand des Stockgeruches sehr deutlich zu finden ist. Die Komplexität der Problemstellung erfordert es, für eine zuverlässige statistische Auswertung durch entsprechende Probenzahlen über umweltbedingte und zeitliche Einflüsse im Lebensjahr des Bienenstockes zu mitteln sowie unterschiedliche Substanzklassen in die Auswertung einzubeziehen, um ein einheitliches Bild des Geruchsprofils im Bienenstock bzw. von Honigsorten zu erhalten. Das macht es erforderlich, neben leichtflüchtigen auch schwerer flüchtige Komponenten sowie neben unpolaren auch polarere in die Auswertung einzubeziehen. Hier können flüssigchromatographische einschließlich LC-MS-Untersuchungen sehr hilfreich sein. Neben der Charakterisierung der Brutzelldeckel könnte auch die Untersuchung des Honigs neue Erkenntnisse für diese Problematik erbringen. Als wichtigstes Unterscheidungsmerkmal für Sortenhonige dient in Deutschland neben der Geruchs- und Geschmacksprüfung die Analyse des Pollenspektrums. Die Methode ist auf Grund der Vielzahl von Pollen schwierig, zeitaufwendig und erfordert Spezialkenntnisse. Mit der EU-Festlegung, dass auch der Verkauf von filtrierten Honigen zulässig ist, versagt diese wichtige Methode zur Unterscheidung von Sortenhonigen. Eine Verbesserung auf diesem Gebiet ist also dringend nötig. Gelänge es, eine gaschromatographische Methode zu entwickeln, mit der eine eindeutige Zuordnung der Honige zur Sorte möglich wäre, so wäre dies ein enormer und seit langem gewünschter Fortschritt für die Honigindustrie, da damit das Verfahren der Qualitätskontrolle erheblich abgekürzt werden würde. Die Honigbiene ist mit Abstand die viertwichtigste Nutztierspezies in Deutschland. Auf der einen Seite ist sie für die Bestäubung von Nutzpflanzen aber auch für viele ökologisch wichtige Wildpflanzen unverzichtbar, auf der anderen Seite liefert sie durch und mit dem Honig ein für die gesunde Ernährung wichtiges Naturprodukt. In der Arbeitsgruppe wurden in den letzten Jahren in verschiedenen Projekten Untersuchungen zum Varroa-Befall und dessen akarizidenfreier Bekämpfung durchgeführt. Aktuell ist die Situation so, dass ohne den Einsatz von Akariziden es bald keine Honigbienen mehr gäbe. Problematisch ist aber, dass zunehmend gegenüber synthetischen Akariziden resistente Milben auftreten, der Bienenstock bei einer solchen Behandlung allgemein geschwächt wird und Rückstände der Behandlung im Honig zu finden sind. Die Selektion varroatoleranter Bienen scheint zur Zeit die einzige Möglichkeit zu sein, der Varroose Herr zu werden und gleichzeitig die Gefahren der Resistenzentwicklung und Rückstandsbildung zu umgehen. Aus dieser Situation heraus wurde in die Untersuchung des Die ersten Ergebnisse hierzu sind sehr vielverspreMilbenbefalls (s. die früheren Forschungsberichte) die chend und aussagefähig: Untersuchung des Bienenstockes und der Bienenprodukte mit einbezogen. Eine sehr geeignete und empfindliche Methode für die Erfassung der flüchtigen Komponenten im Bienenstock bzw. der Bienenprodukte ist die Festphasenmikroextraktion. Dabei werden die Stoffe auf einem Polymerfilm über längere Zeit adsorbiert und damit „gesammelt“. Diese Methode, die für Proben mit einer großen Anzahl von Komponenten geeignet ist, ist so empfindlich, dass selbst auf dem Untergrund von hochkonzentrierten Komponenten noch Spuren anderer Substanzen nachgewiesen und mit Hilfe statistischer Methoden herausgefiltert werden können. Andererseits zeichnet sich die Festphasenmikroextraktion dadurch aus, dass die Faser, auf der die Adsorption erfolgt, aufgrund ihrer Maße fast an jeder Stelle (auch im Bienenstock) ohne Beeinträchtigung der Lebensfunktionen eingebracht werden kann. Somit bietet sich dieses Verfahren für Bild 1: Diskriminanzanalyse mit Sortenhonigen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Medizintechnik und Biotechnologie 51 Insgesamt zeigt sich, dass eine Sortencharakterisierung von Honig über das Aromaprofil mit einer vertretbaren Anzahl von Parametern möglich ist. Das statistische Modell kann durch Einbeziehung von besonders sortentypischen Substanzen noch verbessert werden (Bild 1). Es ist denkbar, dass dieses Verfahren in Zukunft die aufwendige Pollenanalyse ablösen und somit als neue automatisierte Analysenmethode Eingang in entsprechende Analysenvorschriften finden könnte. Seit einiger Zeit besteht außerdem eine große Nachfrage an therapeutisch wirksamen Honigen. Es sind bereits verschiedene Techniken angewandt worden, um therapeutisch wirksame Substanzen, wie z.B. Thymian oder Fenchel, in den Honig einzubringen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Extrakte der Kräuter direkt in den Honig einzurühren, was jedoch mit Schwierigkeiten bezüglich der Löslichkeit verbunden ist. Aus diesem Grund hat man die Kräuter in einer Zuckerlösung den Bienen gefüttert. Es wird behauptet, dass die dadurch entstandenen Honige eine vielfach höhere therapeutische Wirkung besitzen. Im Zusammenhang damit wurden Proben von verschiedenen Kräutern untersucht, welche wir in einer Zusammenarbeit mit mehreren Imkern erhielten. Es handelte sich im wesentlichen um 5 verschiedene Sorten (Holunder, Melisse, Weidenrinde, Sanddorn und Thymian). Von jeder Sorte wurde mit Hilfe des Verfahrens der SPME-GC/MS jeweils eine Honigprobe untersucht, in welche die Kräuter eingerührt wurden und eine Honigprobe, wo die Kräuter durch Bienen eingearbeitet wurden. Schwerpunkt der Untersuchungen war auch der Vergleich der Komponentenprofile um Hinweise auf eventuelle Umwandlungs- bzw. Abbauprozesse in der Honigblase zu erhalten. Aus den erhaltenen Chromatogrammen (vgl. Bild 2 bzw. Bild 3) sind Hinweise auf eine Umsetzung der verfütterten Substanzen in der Honigblase erkennbar. Die mehrjährigen Arbeiten (seit 2002) in Kooperation mit verschiedenen Partnern zu Duftprofilen in und um Bienenstöcke und Bienenprodukte haben zu einer Akkumulation von analytischem Wissen über die Charakterisierungsmöglichkeiten von Veränderungen (Krankheiten) im Bienenstock bzw. der Charakterisierung von Bienenprodukten über die SPME-GC/ MC Untersuchung geführt, die für weitere Applikationen äußerst hilfreich sind. Bild 2: Ergebnis der Analyse von therapeutischen Honigen am Beispiel von Sanddornhonig Schwarz: Sanddorn-Naturelexier (Sanddorn eingerührt) Rot: Sanddorn-Honigelexier (Sanddorn an Bienen verfüttert) Bild 3: Ergebnis der Analyse von therapeutischen Honigen am Beispiel von Thymianhonig Zucker mit Thymian schwarz (Thymian in Futterlösung) Honig mit Thymian rot (Thymian an Bienen verfüttert) 52 FB Medizintechnik und Biotechnologie FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Barrierefunktion des Dickdarmepithels und Translokation von Mikroorganismen Projektleiter: Prof. Dr. phil. nat. habil. A. H. Gitter Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) E. Hesse Dipl.-Ing. (FH) D. Thamke Forschungspartner: Prof. Dr. M. Fromm, Institut für Klinische Physiologie, Charité Berlin Prof. Dr. W. Künkel, AG Gentechnik, FH Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: April 2006 bis Dezember 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogrammes Listeria monocytogenes and Candida albicans are foodborne pathogens. Translocation across intestinal epithelium is a pathophysiological mechanism of both microbes. Restitution of epithelial defects plays a key role in defense. Listeriolysin, a virulence factor, affects ion secretion and barrier function of human intestinal epithelial cells. Das Darmepithel ist eine einschichtige Grenze zwischen der funktionellen Außenseite (Darmlumen) und dem Körperinneren (Interstitium, „Blutseite“). Hauptfunktionen sind zum einen die Bildung einer Barriere zwischen Darmlumen und Interstitium und zum anderen der transepitheliale Transport in resorptiver oder sekretorischer Richtung. Epitheldefekte stören die Bar- rierefunktion und erlauben den Durchtritt (Translokation) von Mikroorganismen und verursachen, wenn die Immunabwehr des Körpers unzureichend ist, schwerwiegende Krankheitssymptome. Wichtige pathogene Mikroorganismen sind beispielweise Listeria monocytogenes (Listerien, Bakterien) und Candida albicans (Hefepilze), die mit der Nahrung in den Darm gelangen. Die Translokation über das Darmepithel zur Blutseite ist ein wichtiger Pathomechanismus der beiden Mikroorganismen. Epitheldefekte müssen daher schnell geschlossen werden. Wir konnten Epitheldefekte und ihre Reparatur bildlich und funktionell darstellen (siehe Publikationen 2006). Kürzlich gelang es uns auch, den Wirkungsmechanismus von Listeriolysin, einem Virulenzfaktor der Listerien, zu erforschen (Veröffentlichung in Vorbereitung). Gegenwärtig untersuchen wir die Translokation von Candida albicans in einem von uns etablierten Untersuchungsverfahren. Dabei wird eine Zellkultur des Darmepithels auf einem Substrat gezüchtet, welches für die Hefepilze durchlässig ist, und die Barrierefunktion elektrophysiologisch (durch Messung des transepithelialen elektrischen Widerstands) aufgezeichnet. Die von einer zur anderen Seite des Epithels gewechselten Hefezellen werden gezählt oder mittels Immunfluoreszenz der Durchtritt sichtbar gemacht. Durch die funktionelle Untersuchung mutierter Hefepilzstämme, die von der Gentechnik-Arbeitsgruppe um Prof. Künkel bereitgestellt werden, können wir biochemische und biophysikalische Mechanismen sowie die genetischen Grundlagen erforschen. Bild 1: Darmepithel-Zellkultur mit rot gefärbten Zell- Bild 2: Hefepilzzellen von Candida albicans mit blau grenzen (Immunfluoreszenz: E-Cadherin) gefärbter Zellwand (Immunfluoreszenz) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Medizintechnik und Biotechnologie 53 Molekularpathologie von Fibrinogen-Defekten Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. M. Meyer Mitarbeiter: D. Schmidt, A. Seeliger (Studenten) Forschungspartner: Molecular Pathology Laboratory, Chistchurch Hospital, Christchurch, Neuseeland; Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, Universität Magdeburg Fibrinopeptid A-Freisetzung aus dem varianten Molekül komplett unterdrückt ist. Die Fibrinpolymerisation ist bei den Patienten stark verzögert und führt zu einem transparenten Gerinnsel. Diese funktionellen Defekte sind offensichtlich für die milde bis mäßige Blutungsneigung verantwortlich, die bei den Patienten beobachtet wird. Laufzeit und Fördermittelgeber: fortlaufend; teilweise gefördert mit Mitteln der FH Jena im Rahmen der Ausschreibung „Studentische Pojekte in Forschung und Entwicklung“ Molecular Patholgy of Fibrinogen Defects In patients with impaired haemostasis fibrinogen defects have been elucidated in 9 cases. Two of the molecular variants were characterized by functional, genetic and structural studies. Fibrinogen stellt ein multifunktionales Protein dar, das im Blut zirkuliert und als Substrat der Gerinnung und als Kofaktor der Thrombozytenaggegation an der Hämostase, darüber hinaus aber auch an weiteren biologischen Prozessen wie Wundheilung oder Einnistung des Embryos in der Gebärmutterwand beteiligt ist. Qualitative und quantitative Defekte dieses Proteinfaktors führen zu verschiedenen Störungen im HerzKreislauf-System, zu Wundheilungsstörungen oder auch zu einer Neigung zu Spontanaborten. Die Analyse genetisch bedingter Defekte des Fibrinogens hat diagnostische Bedeutung für die betroffenen Patienten, dient der Aufklärung der molekularen Pathogenese des jeweiligen Krankheitsbildes und trägt außerdem zum Verständnis der Struktur-Funktions-Beziehungen des Proteins bei. Bild 1: Aminosäure-Positionen in der Fibrinopeptid ARegion der Aα-Kette des Fibrinogens, die durch Mutationen bei Patienten mit Dysfibrinogenämie verändert sind (der Pfeil zeigt den hier beschriebenen neuen molekularen Defekt) Eine interessante Frage, die im Rahmen des studentischen Forschungsprojektes geklärt wurde, bezog sich auf die Entstehung der Mutation in den verschiedenen Patientenfamilien: Geht die Dysfibrinogenämie auf ein einziges Mutationsereignis zurück oder handelt es sich um voneinander unabhängige Ereignisse? Dazu wurde eine Haplotyp-Untersuchung zu insgesamt 17 genetischen Polymorphismen in den drei FibrinogenGenen in den drei Patienten-Familien durchgeführt. Diese Analyse ergab, dass die Mutation in allen Fällen mit dem gleichen Haplotyp assoziiert ist. Damit ist von In Zusammenarbeit mit einer Reihe klinischer Partner einem gemeinsamen Ursprung des Defekts bei allen (Technische Universität Dresden, Universität Leipzig, betroffenen Patienten auszugehen. Universität Magdeburg, Kinderklinik Braunschweig, Universitätskinderklinik Heidelberg u.a.) wurden 2006 Eine zweite Studie beschäftigte sich mit der molekudie molekularen Defekte bei 9 Patienten mit Dysfibri- laren und funktionellen Charakterisierung einer neuen Fibrinogenvariante, die bei einem Kind mit Schlagannogenämie bzw. Hypofibrinogenämie aufgeklärt. fall entdeckt wurde. Hier konnte eine Frameshift-MuBei Patienten aus drei scheinbar nicht verwandten tation in der γ-Kette des Fibrinogens nachgewiesen Familien aus unterschiedlichen Regionen Deutsch- werden. Mit Hilfe der 2-D-Elektrophorese wurde der lands wurde eine neue Missense-Mutation im FGA- Nachweis variabler Mengen der varianten Ketten bei Gen diagnostiziert: C1202G. Dieser Basenaustausch verschiedenen Mutationsträgern geführt. Das Ausmaß hat in der Aα-Kette des Fibrinogens den Aminosäu- der Fibrinpolymerisationsstörung korreliert mit dem reaustausch 16 Arg Gly zur Folge (siehe Bild 1). Da- Anteil varianter Fibrinogenmoleküle bei den Patienten. mit ist eine der beiden Thrombin-Spaltstellen im Fibri- Außerdem wurde eine Hyperglykosilierung der abnornogen betroffen. Es konnte gezeigt werden, dass die men γ-Ketten nachgewiesen. 54 FB Medizintechnik und Biotechnologie FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Kultivierung von Leishmania tarentolae in einer kontinuierlichen Prozessführung Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. H.-D. Pohl Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) C. Fritsche Dipl.-Ing. (FH) N. Weiland M. Sitz Forschungspartner: Jena Bioscience GmbH Laufzeit und Fördermittelgeber: 2004 bis 2007; gefördert mit Mitteln des TKM v. l.: Pohl, Sitz, Fritsche, Weiland Chemostatic cultivation of Leishmania tarentolae The parameters KS and μmax were determined for Leishmania tarentolae during continuous cultivation. These parameters are the basis for the development of optimal FedBatch-processes. Thereby, the stability of the culture was proved over 27 generations. Die Forschung an dem eukaryontischen Parasiten Leishmania tarentolae (L.t.) wird seit mehr als 2 Jahren an der FH Jena durchgeführt. L.t. ist ein neues Expressionssystem für rekombinante Proteine und kann als vielversprechende Alternative zu Zellkulturen angesehen werden, da diese Zellen N-Glykosilierungsstrukturen vom Säugertyp bei rekombinanten humanen Proteinen erzeugen können [Breitling et al., 2002]. L.t. weist im Vergleich zu anderen Expressionssystemen, die posttranslational glykosilieren können (z. B. Zellkulturen), bedeutend höhere spezifische Wachstumsraten auf und ist in kostengünstigeren Nährmedien kultivierbar. Erfolgreiche Kultivierungen im Laborfermenter mit unterschiedlichen Prozessbedingungen konnten bereits gezeigt werden. Neben der Entwicklung einer Analytik zur Inprozesskontrolle von Heminkonzentrationen, begleitenden Stabilitätsuntersuchungen hinsichtlich der Vitalität von L.t. und der Entwicklung eines zyklischen Batch-Verfahrens zur Erzielung hoher Biomassedichten, wurden die bioprozessbestimmenden Parameter Ks und μmax im Chemostaten für L.t. unter gegebenen Nährmedienbedingungen im Jahre 2006 ermittelt. Mit diesen Parametern ist die Basis für alle weiteren Fermentationsprozessentwürfe und -optimierungen gelegt. Nur die kontinuierliche Kultivierung liefert Aussagen zur Langzeitstabilität des Wachstumsprozesses. Für die Leishmania Spezies sind die Parameter des Monod-Modells unzureichend beschrieben. μ(s)= μmax * s Ks + s s − Glukosekonzentration Fermenter [g/L] μ − spezifische Wachstumsrate [h −1 ] μ max − maximale spezifische Wachstumsrate [h −1 ] K S − Halbsättigungskonstante [g/L] FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Schaefer et al. [1970] haben erste Chemostatenkultivierungen mit L. tropica durchgeführt, jedoch keine Wachstumsparameter bestimmt. Ziel war es, möglichst hohe Zellzahlen für weitere Untersuchungen zu produzieren. Im Steady state wurden Zelldichten von 8,25*107 Zellen mL-1 erreicht. Der beschriebene Prozess wurde über 15 - 25 Tage mit einer Verdünnungsrate von 0,072 h-1 durchgeführt und komplexes Nährmedium, bestehend aus Trypton, Hefeextrakt, Glukose, Salzen, Kaninchenserum und -hämoglobinlösung verwendet. Kuile und Opperdoes [1992] untersuchten erstmals die Parameter Ks und μmax von L. donovani in dem halbsynthetischen Nährmedium SDM 79 mit Zusätzen an Hemin und 10 % fötalem Kälberserum. Der Chemostat wurde glukoselimitierend gefahren und ein μmax von 1,96 Tage-1 (0,082 h-1) und ein KS -Wert von 0,1 mM (0,018 g/L) ermittelt. Bild 1: Kontinuierlicher Bioreaktor mit verschiedenen Anschlüssen: A) Nährmedienzufluss, B) Überlauf, C) Kühlwassereinlauf, D) Kühlwasserauslauf, E) Zuluftstrom und F) Abluftstrom Unsere Untersuchungen zielten darauf ab, die Abhängigkeit der spezifischen Wachstumsrate μ von der Glukosekonzentration (Substrat) für L. tarentolae zu bestimmen. Glukose ist die primäre Kohlenstoffquelle in komplexen Medien und wird vorrangig vor anderen Energiequellen metabolisiert. Die Kultivierung erfolgte in einem komplexen Nährmedium (”animal-free“) mit Zusätzen an Hemin (Eisenquelle) und Antibiotika in einem 100 mL Glasgefäß, siehe Bild 1. Der Reaktor besaß einen Nährmedieneinlauf und einen Überlauf für die Zellsuspension. Über einen Doppelmantel wurde der Reaktor auf 26 °C temperiert, siehe Bild 2. Die Zudosage an Nährmedium erfolgte durch eine Schlauchpumpe, um verschiedene Flussraten zu realisieren. Die Begasung erfolgte über ein Begasungsrohr bei 0.07 - 1 VVM, die Probennahmen über ein Septum im FB Medizintechnik und Biotechnologie 55 Überlauf und die Durchmischung des Reaktors durch einen Magnetfisch bei 250 rpm, wobei der Reaktor durch Alufolie vor Licht geschützt wurde. Als Inoculum dienten Zellen des Wildtyps eines exponentiell wachsenden Schüttelkolbens. Zur Kontrolle der Flussrate wurde die Zudosageflasche auf eine Präzisionswaage gestellt und die Gewichtsänderung registriert. d (x )= -D* x+ μ(s)* x dt D= Fzu VR d μ(s)* x (s )= D* (szu - s ) dt YX/S x - Biomasse [g/L TBM ] szu - Glukosekonzentration Vorlage [g/L] D - Verdünnungsrate [h-1 ] Fzu - Zuflussrate [mL/h] VR - Reaktorvolumen [mL] YX/S - Ertragskoeffizient Biomasse zu Glukose [-] Durch Parameteranpassungen im Programm Berkeley Madonna wurden die folgenden Parameter ermittelt: μmax = 0,103 h-1, KS = 0,046 g/L Glukose und YX/S = 0,98 - 1,19 g TBM g-1 Glukose Bild 2: Versuchsaufbau zur kontinuierlichen Kultivierung Die Fermentation wurde über 16 Tage (386 h) bei Verdünnungsraten von 0,059 h-1 und 0,047 h-1 geführt. Überraschenderweise stellte sich heraus, dass eine limitierende Fahrweise möglich ist, obwohl das verwendete Nährmedium verschiedene alternative Energiequellen bietet. Stattdessen bevorzugten die Zellen Glukose und ein typischer Einschwingvorgang des Chemostaten bis zum Steady state (Bild 3) wurde beobachtet. Die genaue Bestimmung der Glukosekonzentration im Steady state war nicht möglich (Glukosekonzentration < 0,1 g/L; Detektionslimit des Glukometers). Der gesamte Prozess konnte stabil über mehr als 2 Wochen mit über 27 Generationen der Zellen geführt werden. Der Verlauf von x(Modell)=f(t) und s(Modell)=f(t) in Bild 3 bestätigt diese Parameter, die auch teilweise schon in umfangreichen Schüttelkolbenversuchen bestimmt wurden. Im Vergleich zu den Parametern für L. donovani [Kuile und Opperdoes 1992] bestätigt sich, das die Nährmedienbedürfnisse der einzelnen Leishmania Spezies sehr unterschiedlich sind. Dieser Sachverhalt wurde schon für die Entwicklung von synthetischem Nährmedium beschrieben [Melo et al., 1985; O´Daly and Rodriguez, 1988; Merlen et al., 1999]. Mit den ermittelten Parametern wird das Forschungsziel an der FH Jena unterstützt, Hochzelldichtefermentationen für L.t. zu entwickeln, die auf glukoselimitierenden FedBatch-Strategien basieren. Literatur [1] Breitling, R., Klingner, S., Callewaert, N., Pietrucha, R., Geyer, A., Ehrlich, G., Hartung, R., Müller, A., Contreras, R., Beverley, S. and Alexandrov, K., 2002. Non-pathogenic trypanosomatid protozoa as a platform for protein research and production. Prot. Expr. Purific. 25, 209 – 218. [2] Kuile, B.H. and Opperdoes, F.R., 1992. Comparative physiology of two protozoan parasites, Leishmania donovani and Trypanosoma brucei, grown in chemostats. J. Bacteriol., 174, 2929 – 2934. [3] Schaefer, F.W., Bell, E.J., Etges, F.J., 1970. Leishmania tropica: Chemostatic cultivation. Exp. Parasitol., 28, 465 – 472. [4] Melo, N.M., Peixoto de Azevedo, H., Roitman, I. and Mayrink, W., 1985. A new defined medium for cultivating Leishmania promastigotes. Acta Trop., 42, 137 – 141. [5] Merlen, T., Sereno, D., Brajon, N., Rostand, F. and Lemesre, J.-L., 1999. Leishmania spp.: Completely defined Bild 3: Einschwingvorgang bis zum Steady state der medium without serum and macromolecules (CDM/LP) for kontinuierlichen Fermentation (D=0,059 h-1) the continuous in vitro cultivation of infective promastigote forms. Am. J. Trop. Med. Hyg., 60, 41 – 50. In einer kontinuierlichen Kultivierung gelten die folgenden Differentialgleichungen für die Biomassebildung [6] O´Daly, J.A. and Rodriguez, M.B., 1988. Differential growth requirements of several Leishmania spp. in chemiund den Glukoseverbrauch: cally defined media. Acta Trop., 45, 109 – 126. 56 FB Medizintechnik und Biotechnologie FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Einfluss von pflanzlichen Wirkstoffen auf die primär hämostatische Funktion von Thrombozyten und Leukozyten und auf die Barrierefunktion von Epithelien Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. habil. P. Spangenberg Prof. Dr. phil. nat. habil. A. Gitter Mitarbeiter: Dipl.-Chem. M. Grau Studentin I. Albert Student J. Bratsch Forschungspartner: Prof. Dr. S. Heptinstall, University of Nottingham, U.K. Doz. Dr. W. Lösche, Friedrich-Schiller-Universität Jena Laufzeit: April 2006 bis Dezember 2006 Dan Shen, a traditional Chinese medicine used in the treatment of cardiovascular diseases is studied in vitro to investigate a possible inhibitory effect on platelet aggregation in platelet rich plasma (PRP) or in whole blood. We found inhibitory effects of aqueous extracts of Dan Shen on aggregation in PRP and whole blood of healthy volunteers induced by adenosine diphosphate (ADP) and epinephrine, but not by collagen. Aggregation in whole blood is more sensitive compared to aggregation in PRP and the inhibitory effects of Dan Shen are more pronounced in whole blood compared to PRP. The effects of Dan Shen extracts on platelet-leucocyte interaction as well as on the barrier function of epithelial cells is still under work and will be reported in 2007. Pflanzliche Wirkstoffe zur Behandlung von Erkrankungen spielen besonders in der traditionellen Medizin eine große Rolle. So werden zum Beispiel wässrige Extrakte aus getrockneten Wurzeln von Rotwurzsalbei, chinesisch Dan Shen, unter anderem zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. Anliegen des Projektes ist es, die Effekte der Arznei auf die Funktionen der Thrombozyten und Leukozyten zu untersuchen, die in der Pathogenese von Herz-KreislaufErkrankungen eine entscheidende Rolle spielen. Um weitere Wirkungsmechanismen der Arznei zu finden, soll auch die Wirkung auf die Barriere- und Transportfunktion von Epithelien geprüft werden. die Untersuchungen der Thrombozyten-LeukozytenInteraktion im Durchflusszytometer sind gegenwärtig noch nicht abgeschlossen. Die Extrakte wurden dabei simultan mit dem jeweiligen Agonisten hinzugegeben bzw. die Probe wurde 5 min lang mit den Extrakten präinkubiert, bevor der Agonist addiert wurde. Das PRP wurde aus Blut von gesunden Probanden durch niedertourige Zentrifugation (120 x g) erhalten. Als Antikoagulantien kamen Citrat und Hirudin zum Einsatz. Die Aggregation wurde in einem kommerziellen Aggregometer untersucht. Im Citrat-PRP wurde lediglich in der Aggregation, ausgelöst durch Adenosindiphosphat (ADP), eine leichte Hemmung durch Dan Shen beobachtet, wenn der Extrakt durch Kochen in destilliertem Wasser oder PBS hergestellt wurde. Der bei RT präparierte Extrakt zeigte keine Hemmwirkung. Mit Collagen oder mit Adrenalin als Agonist konnte kein Hemmeffekt beobachtet werden. Im Hirudin-PRP dagegen lässt sich mit ADP als Agonist eine Hemmwirkung sowohl bei Extrakten, die durch Kochen als auch durch Inkubation bei RT entstanden sind, erzielen (siehe Bild 1 und 2). Auch bei Adrenalin als Agonist sind Hemmeffekte nachweisbar, nicht aber bei Collagen. Daraus kann geschlussfolgert werden, dass Calcium am Hemmeffekt beteiligt ist. Während bei Antikoagulation des Blutes mit Citrat die Calcium-Konzentration im PRP deutlich absinkt, bleibt die physiologische Calcium-Konzentration des Blutes im Hirudin-PRP erhalten. Es wurden verschiedene wässrige Extrakte von Dan Shen hergestellt, dabei orientierten wir uns an der Aufbereitung von Dan Shen als Tee. 60 g Dan Shen pro destilliertes Wasser bzw. gepufferte Saline (PBS) wurden entweder für 60 min aufgekocht oder bei Raumtemperatur (RT) extrahiert. Mit diesen Extrakten wurden die Aggregation der Thrombozyten im Plättchen-reichen Plasma (PRP) und im Vollblut untersucht, Bild 1 und Bild 2 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Medizintechnik und Biotechnologie 57 58 Die als Standardmethode eingesetzte Aggregation im PRP spiegelt aber nicht die physiologische Situation im Blut wider. Erstens wird sie im PRP und nicht im Vollblut durchgeführt und zweitens werden bei der Herstellung von PRP die Thrombozyten partiell aktiviert. Daher setzten wir die von Prof. Heptinstall entwickelte Vollblutaggregometrie im Durchflusszytometer ein. Hierbei wird die Vergrößerung des forward scatters als Maß der Zellgröße im Thrombozyten-gate (forward versus side scatter plot) als Parameter der Aggregation verwendet. Die Inkubationen mit Dan Shen wurden im Vollblut analog den Bedingungen im PRP vorgenommen. Anschließend werden die Proben mit einem kommerziellen Lyse/Fixativ behandelt, um die fragilen Erythrozyten zu lysieren und die Thrombozyten und Leukozyten zu fixieren. Sowohl im Citrat- als auch im Hirudin-Vollblut lassen sich mit ADP (siehe Bild 3 und 4) aber auch mit Adrenalin als Agonist Hemmwirkungen der Aggregationen erzielen. Mit Collagen als Agonist sind keine Hemmeffekte nachweisbar. Es fällt dabei auf, dass die Empfindlichkeit des Testes im Vergleich zur Aggregation im PRP größer ist. Bild 3 Bild 4 FB Medizintechnik und Biotechnologie Wir erwarten ebenfalls einen Einfluss der Dan Shen Extrakte auf die Thrombozyten-Leukozyten Interaktion, die wir im Durchflusszytometer, nach einer in unserem Labor etablierten Methode, messen werden. Diese Untersuchungen sind zur Zeit in Arbeit und werden gemeinsam mit den Ergebnissen der Einflüsse der Dan Shen Extrakte auf die Barrierefunktion von Epithelien im nächstfolgenden Forschungsbericht mitgeteilt. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Diagnostik der Koronaren Herzkrankheit (KHK) in Ruhe wurden abgeleitet aus dem EKG, dem nichtinvasiven Blutdruck sowie aus deren Kopplung und Interaktion. Weitere neue methodische Ansätze wie Pulswellengeschwindigkeit (PWV) und Ankle-Brachial-Index (ABI) beschreiben die periphere vaskuläre Hämodynamik. Die statistische Analyse (Cox-Regression, ROC-Analyse) führte zur Optimierung eines signifikanten Parametersets PS-KHK, welches in kommenden klinischen Studien erprobt und validiert werden soll. Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. A. Voß Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) S. Trübner Dipl.-Ing. (FH) J. Hopfe K. Witt Forschungspartner: medtrans GmbH, Jena Universitätsklinikum der Friedrich-SchillerUniversität Jena, Klinik für Innere Medizin I Laufzeit und Fördermittelgeber: 2005 bis 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogramms Auswertung und Ergebnisse Für die statistische Optimierung zur Bildung eines reduv. l.: Trübner, Voß, Witt, Hopfe zierten Parametersets wurde ein Patientensubset (Alters- und Geschlechtsmatch) mit 37 Gesunden und 163 Patienten verschiedener KHK-Ausprägung gebildet. Noninvasive diagnosis of the coronary artery disease (CAD) under resting conditions The aim of the study was the development of a multivariate parameterset to improve the early diagnosis of the coronary artery disease. The statistical analysis of dynamical parameters characterizing the ecg and blood pressure regulation, interaction and coupling phenomena as well as parameters from hemodynamics revealed an optimum patient’s classification capability. Zielstellung Die Atherosklerose der Herzkranzarterien (KHK) manifestiert sich in einem zunehmend schweren, multifaktoriellen Krankheitsbild. Aufgrund der Gefäßwandverhärtung ist eine Beeinträchtigung der Pressorezeptoren denkbar sowie ein negativer Einfluss auf die Adaptivität der Herzfrequenz an Blutdruckschwankungen. Die Analyse des Zusammenhanges zwischen Atherosklerose und Veränderungen in der kardiovaskulären Variabilität bildete die Grundlage für die Entwicklung einer Methodik zur Früherkennung der KHK. Atherosklerotisch hervorgerufene Pathologien spiegeln sich in der kardiovaskulären Dynamik wider, die in der bisherigen Diagnostik nur durch Stresseinwirkung (BelastungsEKG) nachgewiesen werden können. Das Ziel der Studie war, mit Hilfe eines multivariaten Parametersets die Diagnose der KHK gemessen unter Ruhebedingungen mit einer höheren Klassifikationsrate zu ermöglichen als durch die derzeitige Goldstandard Untersuchungsmethode mittels Stresseinwirkung. Materialien und Methoden Für die Entwicklung und Validierung eines dynamischen Parametersets wurden multiparametrische Datensätze klinisch diagnostizierter KHK-Patienten erhoben. Parameter der kardiovaskulären Regulation FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 KHK-Grad Gesunde KHK-1 KHK-2 KHK-3 Anzahl 37 85 41 37 Alter 63±10 62±9 62±9 66±9 Sieben Parameter (P1-P7) konnten während der statistischen Optimierung mittels Cox-Regression zwischen den einzelnen KHK-Gruppen untereinander bzw. in Bezug auf die Gesunden herausgearbeitet und in das Set PS-KHK aufgenommen werden. Im Test zwischen Patienten KHK-1 und Gesunden konnte die Spezifität (Rate der korrekt klassifizierten richtig-negativen Fälle, hier der Gesunden) auf 93,7%, die Sensitivität (Rate der korrekt klassifizierten richtig-positiven Fälle, hier KHK-Patienten) auf 87,5% und die AUC (Maß für die Klassifikationsstärke) auf 92,2% (siehe Bild) gesteigert werden. Damit konnte die Spezifität der Diagnostik mittels Belastungs-EKG von ca. 70% deutlich übertroffen werden. Weiterhin betrug die Klassifikationsstärke dieses Parametersets im Test zwischen Gesunden und allen KHK-Patienten 90,1%, die Sensitivität 84,6% und die Spezifität 81,2%. Im Zuge der klinischen Validierung soll das Parameterset (P1 bis P7) auf neue Datensätze angewandt und erweitert werden. FB Medizintechnik und Biotechnologie 59 Ambulantes Diagnosesystem zur nichtinvasiven und frühzeitigen Erkennung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. A. Voß flussgeschwindigkeit innerhalb des peripheren Gefäßsystems. Mitarbeiter: Dipl.-Ing.(FH) R. Schröder Dipl.-Ing.(FH) St. Schulz Patienten / Methoden und Ergebnisse In einer ersten Pilotstudie wurde die Eignung einer neuen PWV-Messmethodik zur Charakterisierung des kardiovasForschungspartner: kulären Systems untersucht. Anhand von 20 herzgesunmedtrans GmbH, Jena Universitätsklinikum der Friedrich-Schillerden Probanden wurde die Änderung des Gefäßzustands Universität Jena, Klinik für Innere Medizin I durch die ärztlich kontrollierte Gabe eines gefäßerweiternden Medikaments simuliert. Während der 30 min MessLaufzeit und Fördermittelgeber: dauer wurden kontinuierlich EKG und nichtinvasiver Blut2005 bis 2006; gefördert mit Mitteln des BMWi im Rahmen des PROgramms v. l.: Schulz, Voß, Schröder druck aufgezeichnet sowie die Pulswellengeschwindigkeit „Förderung der Erhöhung der (PWV) und der Ankle-Brachial-Index (ABI) in definierten INNOvationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ (PRO INNO II) Abständen bestimmt. Es konnte gezeigt werden, dass auf Basis der angewandten Messtechnik und der Analyse der Herzraten- und Blutdruckvariabilität, der PWV und Non-invasive and early diagnosis of peripheral des ABI eine nichtinvasive Bestimmung des Gefäßstatus möglich ist. Dabei lässt die PWV Aussagen über die arterial occlusive disease (PAOD) Gefäßsteifigkeit zu. Hohe PWV-Werte weisen auf eine The aim of this study is the development of a non- niedrige Compliance (Dehnbarkeit) der Gefäße hin. Der invasive method for the diagnosis of PAOD. Patients ABI als Quotient des systolischen Blutdruckes von Unwith and without PAOD were investigated con- terschenkel und Oberarm weist bei Werten von deutlich cerning to their vas-cular status. Pulse wave velocity unter 1.0 auf periphere arterielle Verschlüsse (Stenosen) and ankle brachial index were suitable for a charac- hin. Mittels der bereits erwähnten Messmethodik wurden in einer klinisch durchgeführten Studie 40 männliche Patiterization of PAOD. enten (Alter = 68±10 Jahre) mit koronarer Herzkrankheit (KHK) hinsichtlich pathologisch veränderter Gefäßzustände untersucht. Die Einteilung der Gefäßzustände erfolgte Motivation Deutschlandweit leiden etwa 20 % aller über 55 jährigen durch die Bestimmung des KHK-Grades (0 bis 3) mittels Menschen an Durchblutungsstörungen, welche durch Koronarangiographie: die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) verursacht werden. Laut getABI-Studie versterben 10 % KHK-Grad Gefäßzustand aller pAVK-Patienten innerhalb von drei Jahren. In 90 % 0 keine Gefäßverengung der pAVK-Fälle führt die Arteriosklerose (Lipideinlagerung 1 Eingefäßerkrankung in die Arterienwände rufen Verkalkungen, Verengungen 2 Zweigefäßerkrankung bzw. Verschlüsse der Arterien hervor) zu einer krankhaften 3 Dreigefäßerkrankung Verengung der Extremitätenarterien, resultierend in einer ungenügenden Versorgung des umliegenden Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen. Oftmals wird eine pAVK Die univariate statistische Auswertung mittels Mannerst nach längerer Zeit diagnostiziert und behandelt, da Whitney U-Test zeigte bei Patienten mit KHK eine signiSymptome nur bei einem Drittel der Patienten auftreten. fikant veränderte BPV und eine erhöhte Gefäßsteifigkeit Die frühzeitige Erkennung von arteriosklerotischen Gefäß- (PWV) als Ausdruck einer verstärkten systemischen Arveränderungen ist für das rechtzeitige therapeutische Ein- teriosklerose gegenüber Patienten ohne KHK. Die mittlere greifen essentiell und könnte zur drastischen Reduzierung PWV war bei den Patienten mit Ein- oder Mehrgefäßerschwerwiegender Folgeerkrankungen, wie Gewebeschä- krankung gegenüber den Patienten ohne nachgewiesene Stenosen (Koronarangiographie) deutlich erhöht. Des den, Schlaganfall und Herzinfarkt, beitragen. Weiteren wiesen die erniedrigten ABI-Werte und die erhöhten UT-Werte (Anstiegsgeschwindigkeit der PulsZielstellung Primäres Ziel der Studie ist die Entwicklung neuer Ana- welle im rechten Oberarm und Unterschenkel) auf eine lyse-algorithmen zur frühzeitigen und nichtinvasiven Er- Stenosierung bei den Patienten mit KHK hin. Die erkennung von arteriosklerotischen Gefäßveränderungen in zielten Ergebnisse decken sich dabei mit denen der get Form eines einfachen und kostengünstigen Screeningver- ABI-Studie (bundesweite Praxisstudie zur arteriellen Verfahrens für den Hausarztbereich unter Verwendung des schlusskrankheit), in der gezeigt wurde, dass eine pAVK simultan aufgezeichneten Volumenpulses und der Blut- sehr stark mit einer KHK assoziiert ist. 60 FB Medizintechnik und Biotechnologie FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Dynamische Verformungsmessung beim Widerstandspunktschweißen mittels angepasster faseroptischer Sensorkonstruktion Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Bliedtner Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) J. Bolle M.E. Dr.-Ing. K. Zweinert, Dr.-Ing. W. Bürger Forschungspartner: Dr.-Ing. W. Faber, MSC-Technik GmbH, Halle (Saale) Laufzeit und Fördermittelgeber: Januar bis Dezember 2006 ; gefördert mit Mitteln des BMWi im Rahmen des PROgramms „Förderung der Erhöhung der INNOvationskompetenz mittelständischer Unternehmen“ (PRO INNO II) Dynamic deformation measurement with customised fiber-optical sensor layout on resistance welding Fasergitter-Dehnungsprinzips auf. Diese Eigenschaften prädestinieren den entwickelten Sensortyp für Anwendungen in allen Bereichen, wo es auf schnelle Montage und umgehend verfügbare Einsatzfähigkeit ankommt. Für das Feld der Online-Diagnose beim Widerstandspunktschweißen ergeben sich durch den Einsatz der hochentwickelten FasergitterDehnungstechnik neue Impulse für die störsignalfreie Signalaufnahme in elektromagnetisch belasteter Arbeitsumgebung. Die Eigenschaft des optischen Systems, Wellenlängenänderungen unbeeinflussbar von elektromagnetischen Feldern weiterzuleiten, ergänzt sich durch die spezielle Auswertbarkeit verschiedener FBG-Sensoren mit nur einer Auswerteeinheit zu einer interessanten Alternative gegenüber piezoelektrischen Systemen. The construction of a FBG sensor has to be carried out very carefully. Using FEM a customised FBG base was made which has proved to be very reliable under rough daily working conditions. The sensitivity of the FBG is not affected by the layout. Results are presented. Die in den letzten Jahren unaufhaltsam vorangeschrittene Entwicklung von optimierten Widerstandsschweißprozessen erfordert ständig erweiterte Ausbaumöglichkeiten zur 100 %-Bewertung der Schweißpunktqualität im Rahmen einer Online-Diagnose. Aufgrund des verstärkten Einsatzes von höher- und hochfesten Stählen in der Automobilfertigung drängen die Hersteller auf die Verbesserung bestehender Qualitäts-Prüfkriterien und zum Überdenken klassischer Bewertungsansätze. Die Aufnahme thermischer und dynamischer Eigenschaften während des Schweißprozesses lässt sich zusätzlich in ein Korrelationsmuster zur erzielten Schweißpunktqualität einbinden. Als begleitendes Instrument zur Schaffung eines Einblicks in die dynamischen Vorgänge während des Widerstandsschweißens laufen seit mehreren Jahren Untersuchungen an der FH Jena. Im Zuge der aktuellen Projektstellung erfolgte die Einbindung der hochempfindlichen Fasergitter-Dehnungs-Sensorik (FBG: Fiber Bragg Grating) in den Kraftfluss von Widerstandsschweißmaschinen zur Erstellung einer Online-Prozessüberwachung. In Eigenleistung konnte hierbei das bisher bestehende Problem der schwierigen Montierbarkeit von Fasergitter-Dehnungs-Sensoren in praxistauglicher Weise gelöst werden. Zur Erzielung der vorliegenden Erkenntnisse wurde von bisherigen Faser-Befestigungsvarianten, wie Aufkleben mit allen seinen Nachteilen, bewusst Abstand genommen. Die entwickelten vorliegenden Fasergitter-Dehnungs-Sensoren (siehe Bild 1) sind stabil, dabei universell montierbar und weisen weiterhin die gewünschte Empfindlichkeit des FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bild 1: FBG-Sensor-Funktionsmuster Die in Bild 2 sichtbare Anordnung zeigt einen auf einer stationären Punktschweißmaschine befestigten FBG-Sensor. Zu Vergleichszwecken wurde ein MFC (Macro Fiber Composite)-Piezo-Streifensensor in gleicher Belastungsrichtung angebracht. Bild 2: FBG-Sensor (Fertigung: FH Jena) und MFC-Piezo auf Punktschweißanlage Es wird deutlich, dass bei Konstruktion eines geeigneten Faserträgers die FBG-Technologie trotz ihrer filigranen Auslegung geeignet ist, um in anwenderfreundlicher Weise die Online-Diagnose zu unterstützen. Mit dieser Sensorentwicklung ergeben sich neue Möglichkeiten für die universelle Nutzung der optischen Sensoren in Widerstandpunktschweißprozessen. Die Entwicklung gestattet darüber hinaus den Einsatz dieser Sensoren für eine Reihe von interessanten Entwicklungsaufgaben, bspw. der dynamischen Bauteilüberwachung. FB SciTec 61 Optische Lithographie zur Strukturierung von Resistfilmen auf Funktionsflächen optischer Lichtleitfasern Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Bliedtner Mitarbeiter: Dr. rer. nat. S. Schröter Dipl.-Ing. (FH) U. Jauernig M. Eng. Forschungspartner: Institut für Photonische Technologien Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: Juni 2004 bis Mai 2007; gefördert mit Mitteln des TKM und BMBF im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogrammes Optical lithography for the patterning of photo resists on optical fibre surfaces Diffractive structures realised directly on the surfaces of optical fibres can be used, among others, for wavelength dependent beamsplitting, polarisation control, and to provide antireflective properties. Such compact and miniaturised fibre-optic components exhibit a high application potential in fibre-optic sensor technology) and measuring techniques. Neben der Nachrichtentechnik finden optische Lichtleitfasern vielfältige Anwendungen in verschiedenen Gebieten der Technik. Ein besonderes Augenmerk bei der vorgestellten Strukturierung von Resistfilmen auf Lichtleitfasern liegt in der Formung und Teilung der austretenden Strahlung sowie der faseroptischen Sensorik. Durch die direkte Strukturierung auf den Funktionsflächen der Lichtleitfasern können kompakte und miniaturisierte Module hergestellt werden. Zur Belichtung der aufgebrachten Photoresiste werden die direkt schreibende Laserlithographie (DWL) bei 442 nm (HeCd-Laser) sowie die DUV-Interferenzlithographie unter Nutzung eines gepulsten und bei 248 nm emittierenden Excimerlasers eingesetzt. Nach Vorarbeiten auf planaren Substraten zur Ermittlung der erforderlichen Prozessparameter erfolgte die Strukturerzeugung auf den Stirnflächen von Lichtleitfasern. Die mit dem zur Verfügung stehenden DWLSystem reproduzierbar realisierbare minimale Gitterperiode liegt bei 1600 nm. Bild 1 oben zeigt eine lichtmikroskopische Aufnahme einer derartigen Struktur, die bei einer Leistung von 650 μW in den Photoresist AZ 1514H eingeschrieben wurde. Die Strukturvermessung erfolgte am AFM (Bild 1 Mitte). Es ergibt sich unter diesen Bedingungen eine Strukturtiefe von ungefähr 400 nm, wie Bild 1 unten zeigt. 62 FB SciTec Bild 1: Mittels DWL auf einer LLF erzeugtes Gitter mit einer Periode von 1600 nm und einer Tiefe von 400 nm; lichtmikroskopische Aufnahme (oben) und Strukturvermessung im Bereich des Faserkerns mittels AFM – Messfeld von 7 x 7 μm² (Mitte) sowie das zugehörige Tiefenprofil (unten) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bild 2: Strahlaustritt vom strukturierten Faserende für verschiedene Wellenlängen – 633 nm (links), 542 nm (Mitte), 442 nm (rechts) Strukturen dieser Größenordnung sind z.B. zur Anwendung als strahlteilende Elemente im sichtbaren Spektralbereich geeignet. Dabei erfolgt eine wellenlängenabhängige Aufteilung der aus der Faser austretenden Strahlung auf die ungebeugt transmittierte Ordnung sowie die positive und negative erste Beugungsordnung, siehe Bild 2. Es ist erkennbar, dass für die Wellenlänge 633 nm die ungebeugte Ordnung nahezu unterdrückt wird. Dagegen treten für den grünen Spektralbereich die positive und negative erste Beugungsordnung mit gleicher Effizienz wie die nullte Ordnung auf. Für die Wellenlänge 442 nm tritt der Großteil der Strahlung ungebeugt aus der Lichtleitfaser aus. Mittels der Interferenzlithographie können Gitter mit Perioden zwischen 280 nm und 800 nm realisiert werden. Ein Beispiel für zweidimensionale Strukturen der Gitterperiode 280 nm ist in Bild 3 dargestellt. Dabei erfolgt die Belichtung in zwei Schritten, zwischen denen eine Drehung der Probe um 90° erfolgt. Wegen der geringen Periode erfolgt an diesem Gitter für den sichtbaren Spektralbereich keine Beugung. Derartige Gitter sind jedoch durch polarisationsabhängige effektive Brechzahlen gekennzeichnet und können zur Steuerung der Polarisation der aus der Lichtleitfaser austretenden Strahlung sowie für antireflektive Funktionalität (Entspiegelung der Faserstirnfläche) genutzt werden. Änderungen der effektiven Brechzahl unter dem Einfluss von Analyten (z.B. bei Befüllung der Zwischenräume) eröffnet Möglichkeiten zur sensorischen Nutzung der strukturierten Lichtleitfasern. Da Resiststrukturen eine geringe Beständigkeit gegenüber Umgebungsmedien und Temperaturen ausweisen, ist die Übertragung der Strukturen in das Lichtleitfasermaterial über einen Ätzprozess vorgesehen. Dies führt zu einer höheren Haltbarkeit und Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten der strukturierten Fasern. Bild 3: REM-Aufnahmen eines mittels Interferenzlithographie erzeugten Kreuzgitters mit einer Periode von 280 nm und einem Durchmesser der Resistzylinder von 90 nm – Übersicht (links), Ausschnitt im Kernbereich (rechts) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 63 Untersuchungen zur Politur von Werkzeugformeinsätzen aus Quarzglas mittels Laserstrahlung Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Bliedtner Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) K. Hecht, V. Heineck Forschungspartner: Dr. H. Müller, Dipl.-Ing. (FH) T. Schmidt, Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH, Jena A new manufacturing method of mould inserts from quartz glass was tested. The mould inserts are prepared by a conventional grinding process and polished by mean of laser radiation. Thus the problem of the time-consuming and cost-intensive polishing process in the field of tool- and mould-production is solved because of replacing the classical mould materials by quartz glass. Einleitung Bis heute besteht im Werkzeug- und Formenbau generell das Problem der zeit- und kostenaufwendigen Politur. Ferner sind die herkömmlichen Werkzeuge und Formen aus Stahl oder anderen metallischen Werkstoffen einem fortwährenden Verschleiß unterworfen, der eine periodische Nachpolitur oder teilweise deren vorzeitigen Ersatz erfordert. Ist die Oberfläche von Formelementen durch Abrieberscheinungen angegriffen, so reagiert sie schneller mit den eingesetzten Formmassen, es kommt zu unerwünschten Anhaftungen und das Entformen wird erschwert. Um diese Effekte zu minimieren bzw. zu vermeiden, wurden im Rahmen des Forschungsprojektes die klassischen Formeinsätze durch Quarzglas ersetzt. Dieses Material ist chemisch inert, besitzt eine hohe Festigkeit, einen geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten und eine extrem beständige, verschleißfeste Oberfläche. Nachfolgend werden Forschungsergebnisse zu dem neuartigen Verfahren zur Herstellung von Werkzeugformeinsätzen aus Quarzglas vorgestellt. Diese Einsätze werden zunächst mit einem konventionellen Schleifverfahren vorgearbeitet, danach unter Verwendung von Laserstrahlung poliert (Feuerpolitur) und abschließend in einfachen Spritzgusswerkzeugen zur Herstellung von Kunststoffteilen getestet. möglich, Mikrogeometrien oder Hinterschneidungen zu polieren. Die Bearbeitung der Quarzglasformeinsätze, vor allem die Politur ihrer Oberfläche, wird mittels Laserstrahlung durchgeführt. Die Laserstrahlung als „Polierwerkzeug“ zu verwenden, ermöglicht die Glättung von Hinterschneidungen, von rechtwinklig zueinander angeordneten Flächen und, aufgrund des kleinen Fokusdurchmessers der Strahlung, von feinsten Geometrien. Bei der Bearbeitung von metallischen Formen findet das Verfahren bereits Anwendung, ist jedoch insgesamt noch wenig verbreitet. Um Formeinsätze aus Quarzglas für spritzgusstechnische Verfahren herzustellen, sind die Vorbearbeitung der Form (bspw. durch Schleifen oder ultraschallunterstütztes Fräsen) und die Finishbearbeitung mittels Laserstrahlpolitur erforderlich. Obwohl Quarzglas eine hohe Temperaturwechselbeständigkeit aufweist, ist ein Temperierungsprozess im Anschluss an die Politur zum Abbau von bearbeitungsbedingten thermischen Spannungen im Material und zur Vermeidung von Rissbildungen erforderlich. Danach kann der Formeinsatz in einem Spritzgusswerkzeug verwendet werden. Die Forschungsschwerpunkte gliedern sich in die Prozessschritte Formeinsatzherstellung, Erzeugung der Konturen, Laserstrahlpolieren, Formeinsatz tempern, Aufbau der Werkzeugform und Spritzgießen. Nach relevanten Bearbeitungsstufen werden die erreichten Oberflächenqualitäten bestimmt. Als Ausgangsmaterial für die herzustellenden Werkzeugformeinsätze wurden Quarzglasplatten der Größe [40 x 40 x 6,5] mm verwendet. In diese wurden mittels Pendelschleifverfahren auf einer Hochgenauigkeits-, Flach- und Profilschleifmaschine ausgewählte Strukturen eingebracht. Um Quarzglas mit Laserstrahlung wirksam bearbeiten zu können, erfolgt die Feuerpolitur mit einem CO2 - Experimentelle Untersuchungen und Ergebnisse Die Endbearbeitung der meisten Formen erfolgt traditionell mit konventionellen Poliermitteln und Poliermittelträgern, was eine Einschränkung der Formgeometrien zur Folge hat. Die Korngröße der Poliermittel und der Durchmesser der Polierwerkzeuge bestimmen die minimale Größe und die Form der bearbeitbaren Konturen. Es ist daher auf herkömmliche Art nicht Bild 1: Prinzipieller Aufbau der Bearbeitungsanlage 64 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Laser (Wellenlänge 10,6 μm), welcher auf Grund seiner Eigenschaften für diese Bearbeitungsaufgabe sehr gut geeignet ist. So beträgt z.B. die Absorption der Laserstrahlung nahezu 100 %, womit eine wirksame Bearbeitung des Glasmaterials möglich wird. In Bild 1 ist der schematische Aufbau der Laseranlage und des Scanners zu sehen. Für die Politur wurde der Strahl scannend mit einer Geschwindigkeit von 500 mm/s über die Glasoberfläche geführt. Der Scanner selbst besteht aus zwei Umlenkspiegeln und einer F-Theta-Optik (Brennweite 200 mm), wobei der Strahl zeilenförmig (Zeilenabstand 25 μm) ausgelenkt wird. Die nach dem Schleifen vorhandenen Profilspitzen und Rauheiten werden durch die Oberflächenspannung und die Viskosität des Glases, welche mit steigender Temperatur der Schmelzschicht sinkt, eingeebnet. Erreichbare Polierzeiten liegen bei 8 s/cm², was im Vergleich zur konventionellen manuellen Politur mit 10 - 30 min/cm² einen klaren Zeitvorteil ermöglicht. Nach Abschluss jeder Bearbeitungsstufe erfolgte die Ermittlung der Oberflächenkenngrößen Rauheit und Welligkeit, um die Auswirkungen, Einflüsse und Ergebnisse der einzelnen Bearbeitungsschritte fortlaufend zu kontrollieren und teilweise zu optimieren. Mit Hilfe der Laserpolitur kann z.B. die durchschnittliche Oberflächenrauheit (quer zur Schleifrichtung) von Ra ≈ 920 nm auf Ra ≈ 196 nm reduziert werden. Ebenfalls zu beobachten ist, dass, im Unterschied zu konventionellen Polierverfahren, die Rauheit der Ausgangsoberfläche beim Feuerpolieren keinen signifikanten Einfluss auf die erreichbaren Verbesserungen nach der Politur hat. Mit Anpassung der verwendeten Laserleistung (hier im Bereich von 530 - 580 W) kann stets ein gutes Polierergebnis erzielt werden. Es ist dagegen nicht möglich, auf den Quarzglaskörpern vorhandene Formabweichungen im Welligkeitsbereich mit den verwendeten Laserparametern vollständig zu beseitigen. Dies belegt wiederum die Einsatzmöglichkeit des Laserpolierverfahrens bspw. bei der Endbearbeitung von periodischen Gitterstrukturen, ohne diese entscheidend in ihrer Struktur zu beeinflussen. Bild 2: Verwendete Spritzgussform Die Versuche zum Spritzgießen von Kunststoff erfolgten auf einer speziellen Spritzgießmaschine, welche für die Prototypen- und Kleinserienfertigung entwickelt wurde. Um die verschiedenen Versuchsreihen durchzuführen, musste zunächst eine geeignete Spritzguss-form FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 mit den Formeinsätzen aus Quarzglas erstellt werden. In Bild 2 ist diese Spritzgussform mit den Formeinsätzen zu sehen. Sie besteht aus einem Aluminiumgrundkörper mit speziellen, eingefrästen Gusskanälen, Angusstrichtern und Taschen, in welche die Einsätze mittels Hochtemperatursilikon eingeklebt sind. So werden die thermische Expansion des Aluminiums und die (geringe) Wärmeausdehnung des Quarzglases bzw. die daraus resultierenden Kräfte ausgeglichen. Für die Abformversuche lagen der Einspritzdruck konstant bei ca. 360 bar, die Einspritzzeit bei 60 s und die Verarbeitungstemperatur des verwendeten Polyamids bei ca. 266 °C. Im Verlauf der Versuche konnte eine ausgezeichnete Entformbarkeit und eine Übertragung der laserpolierten Oberfläche auf die Kunststoffteile beobachtet werden. Es wurden an der Form bzw. den darin befindlichen Quarzeinsätzen keinerlei Verschleißerscheinungen oder Zerstörungen festgestellt. Im Diagramm in Bild 3 ist beispielhaft die Entwicklung einer Glasoberfläche, vom Schleifen über die Laserpolitur bis hin zur Abformung dieser Oberfläche im Kunststoff, anhand der Rauheitskennwerte dargestellt. Bild 3: Entwicklung der Oberflächenrauheit Zusammenfassung Obwohl Quarzglas, nach dem gegenwärtigen Stand der Technik, kein typischer Werkstoff für Formen in der Kunststoffverarbeitung ist, sprechen einige Eigenschaften für seinen Einsatz in diesen Werkzeugformen. Seine Vorteile, wie chemische Beständigkeit gegen die verwendeten Kunststoffe, hohe Temperaturwechselbeständigkeit, geringer Wärmeausdehnungskoeffizient und hohe Verschleißfestigkeit, konnten in den Experimenten beobachtet und nachgewiesen werden. Die so hergestellten Quarzglasformeinsätze eignen sich zur Herstellung von Kunststoffteilen in nahezu allen geschlossenen Werkzeugformen, z.B. für die Verfahren Spritzgießen, Spritzpressen, Spritzprägen und Heißprägen. Eine wichtige Erkenntnis aus den Untersuchungen ist, dass Formeinsätze aus Quarzglas hergestellt, mittels Laserstrahlung poliert und für Werkzeuge zur Kunststoffverarbeitung eingesetzt werden können. Zusammen mit der Versuchsauswertung entsteht eine gute Grundlage für zukünftige Forschungen und Entwicklungen auf den im Einzelnen betrachteten Gebieten. FB SciTec 65 Entwicklung von innovativen Prozesslösungen für das Präzisionsspritzgießen von optischen Komponenten (SpropKom) Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Bliedtner Mitarbeiter: Dipl.-Ing. M. Fröhlich B. Eng. A. Lenhardt M. Eng. Dipl.-Ing. (FH) Y. Guddei Dr.-Ing. W. Bürger Forschungspartner: Dipl.-Ing. M. Fröhlich, Jenoptik Polymer Systems GmbH, Triptis Laufzeit und Fördermittelgeber: April 2006 bis Dezember 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogrammes The paper presents methods and requirements to ultra precision processing (Nanoform 350/SlowTool-Servo) of precision components with optical surfaces (toric surfaces). Die detaillierten fertigungstechnischen Angaben zum Fertigungsprinzip und den technologischen Parametern bei der Ultrapräzisionsbearbeitung torischer Oberflächen mit Slow-Tool-Servo (STS) mit der Ultrapräzisionsdrehmaschine Nanoform 350 der Firma Precitec sind in dem Fachbeitrag „Ultrapräzisionsbearbeitung von optischen Oberflächen mit Slow-Tool-Servo“ des Forschungsberichtes ausgewiesen. Das STS-Verfahren wird zur Fertigung von nicht rotationssymmetrischen zusammenhängenden Oberflächen, wie z.B. torischen Flächen, eingesetzt. Für die Erzeugung einer torischen Fläche (s. Bild 1), bei der zwei Radien um 90° zueinander versetzt sind, muss das Werkzeug für eine Umdrehung zwei Bewegungsperioden ausführen. Die Untersuchungen erfolgten für die Werkstoffe CuproNickel, Aluminium RSA-905 AE, Aluminium AlMgSi1, Einleitung Bedingt durch die technische Entwicklung weisen Zeonex E48R und PMMA gs. Präzisionsbauteile der unterschiedlichsten Bauteilsortimente immer höhere Fertigungsgenauigkeiten entsprechend den Anforderungen der Anwender auf. Das betrifft beispielsweise Bauteilsortimente bei beschichteten Oberflächen und bei mit speziellen Verfahren der Ultrapräzisionsbearbeitung bearbeiteten technischen Oberflächen (z.B. Werkzeugeinsätze für das Spritzgießen von Kunststoffen mit optischen Funktionsflächen). Im Fertigungsprozess müssen die Genauigkeitsansprüche der Anwender garantiert werden. Das erfordert eine entsprechende Objektivierung des technologischen Prozesses, einschließlich einer Prüfung der Mikrotopografie / Rauheit der technischen Oberflächen mit speziellen Messverfahren. Experimentelle Untersuchungen, Ergebnisse Die Untersuchungen zur Objektivierung der Mikrotopografie/Rauheit erfolgten in Zusammenarbeit mit den Anwendern, wobei eine Eingrenzung auf ausgewählte Bauteilsortimente ausgewählter Anwendungsfälle vorgenommen wurde. Aus dem Untersuchungsspektrum werden in diesem Beitrag exemplarisch ausgewählte Aspekte der Untersuchungsmethodik und Ergebnisse zu folgenden Bauteilsortimenten vorgestellt: • 66 Werkzeugeinsätze für das Spritzgießen von Kunststoffen mit optischen Funktionsflächen (Fertigung torischer Oberflächen). FB SciTec Bild 1: Darstellung einer torischen Oberfläche mit zwei unterschiedlichen Radien R1 und R2 Die Erfassung der Mikrotopografie (Rauheit) im Nanometerbereich erfolgte bei den Untersuchungen mittels AFM (Atomic Force Microscope). Für die Ermittlung der Rauheit wurde bei den torischen Oberflächen jeweils ein Scannbereich von 50 x 50 μm² erfasst. Aus den am AFM gewonnenen Daten wurde auch die Leistungsdichteverteilung (Power Spectral Density – Funktion (PSD)) als nützliches Instrument für die Analyse der Oberflächenrauheit ermittelt. Diese Funktion ermittelt die Amplitude zu einem Rauheitswert des Rauheitsprofils der technischen Oberfläche als Funktion der Raumfrequenz bzw. der Wellenlänge. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Zur Analyse der Mikrotopografie/Rauheit der technischen Oberflächen (Methodik) wurden jeweils ein Höhenbild, ein Bild der dreidimensionalen Oberfläche, die PSD-Funktion zu jeder Probe und die PSD-Funktionen aller Proben eines Werkstoffes (Zusammenstellung aller PSD-Funktionen des jeweiligen Werkstoffes) angefertigt. Aus den einzelnen PSD-Funktionen des jeweiligen Werkstoffes kann eine einzige gemittelte PSD-Vergleichsfunktion für den betreffenden Werkstoff abgeleitet werden, die ebenfalls dargestellt wurde. Bild 2 zeigt diese Darstellungen exemplarisch für den Werkstoff Cupro-Nickel. 2-c) PSD-Funktionen CuproNickel 1–3 2-a) Höhenbild CuproNickel 3 2-d) PSD-Vergleichsfunktion CuproNickel Bild 2 (a-d): Mikrotopografie Werkstoff CuproNickel 2-b) 3D-Oberfläche CuproNickel Nr. 3 (Rq = 5,5 nm) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bei den Untersuchungen wurden auch andere Bauteilsortimente, wie z.B. Mottenaugenstrukturen und spezielle beschichtete Glassubstrate, berücksichtigt. Diese Ergebnisse werden an anderer Stelle vorgestellt. Mottenaugenstrukturen dienen zur Verminderung störender Reflexe. FB SciTec 67 Ultrapräzisionsbearbeitung von optischen Oberflächen mit Slow-Tool-Servo Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. J. Bliedtner Mitarbeiter: Dr.-Ing. W. Bürger Dipl.-Ing. M. Fröhlich B. Eng. A. Lenhardt M. Eng. Dipl.-Ing. (FH) Y. Guddei Forschungspartner: Dipl.-Ing. M. Fröhlich, Dipl.-Ing. W. Müller, Dipl.-Ing. D. Kley, Jenoptik Polymer Systems GmbH, Triptis Laufzeit: September 2006 bis September 2007 The paper presents requirements to ultra precision processing (Nanoform 350/Slow-Tool-Servo) of precision components with optical surfaces (toric surfaces). Einleitung Durch die permanente technische Entwicklung auf dem Gebiet der Ultrapräzisionsbearbeitung können Formeinsätze zum Spritzgießen von Kunststoffoptiken mit sehr hoher Genauigkeit entsprechend den Anforderungen der Anwender qualitätssicher gefertigt werden. Darüber wurde z.B. in [1, 2] berichtet. Die bestehenden anspruchsvollen Forderungen für die Rauheit bedingen den Einsatz hochwertiger Oberflächenprüftechnik für die Qualitätssicherung der Bauteilsortimente. In dem Beitrag werden in inhaltlicher Fortsetzung zu [1] exemplarisch messtechnische Untersuchungsergebnisse zu präzisionsbearbeiteten torischen Oberflächen vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Jenoptik Polymer Systems GmbH realisiert worden sind [3, 4]. Experimentelle Untersuchungen, Ergebnisse Das untersuchte Teilesortiment besteht aus drei metallischen Formeinsätzen und zwei Prototypen aus Kunststoff mit torischen Oberflächen (metallische Formeinsätze: Radien R 800 und R 600; Formeinsätze aus Kunststoff: Radien R 800 und R 100). Von jedem Material standen jeweils drei Proben zur Verfügung, so dass insgesamt fünfzehn Proben an je fünf verschiedenen Stellen zu vermessen waren. Die Teile mit torischen Oberflächen wurden auf der Ultrapräzisionsdrehmaschine Nanoform 350 der Firma Precitech gefertigt (s. Bild 1). Sie besitzt drei servogesteuerte-Achsen (XZC) und bietet verschiedene Optionen für die Bearbeitung. Das zu untersuchende Teilesortiment wurde ausschließlich mit der Option Slow-Tool-Servo (STS) 68 FB SciTec gefertigt. Diese Bearbeitungsoption ist eine von drei Servo-Tool-Optionen, die momentan in der Ultrapräzisionsfertigung optischer Funktionsflächen Anwendung finden. Der Vorteil der Servo-Tool-Optionen liegt in der wirtschaftlichen Herstellung von nicht rotationssymmetrischen Geometrien, da diese sich zu deutlich geringeren Kosten gegenüber der konventionellen Herstellung fertigen lassen. Weiterhin lassen sich mit den Servo-Tool-Optionen z.B. Asphären, die bisher off-axis gefertigt wurden, on-axis fertigen. Bei der Bearbeitung mit dem STS ist das Werkstück auf der luftgelagerten Spindel (C-Achse) montiert. Die C-Achse ist oberhalb der hydrostatisch gelagerten Linearführung der X-Achse befestigt und rotiert um die Z-Achse (siehe Bild 1). a) Nanoform 350 b) Slow-Tool-Servo (STS)/CNC-Achsen Bild 1: Ultrapräzisionsdrehmaschine Nanoform 350 und Bearbeitung mit Slow-Tool-Servo/(CNC)–Achsen Das STS-Verfahren wird zur Fertigung von nicht rotationssymmetrischen zusammenhängenden Oberflächen, wie z.B. torischen Flächen, eingesetzt. Für die Erzeugung der optischen Strukturen werden einfache arithmetische Beziehungen zwischen Anregungsfrequenz fan [Hz] und Rotationsgeschwindigkeit [min-1] angewendet. Soll eine Oberfläche mit einer Drehzahl von n = 400 min-1 bearbeitet werden, so wird eine Anregungsfrequenz des Werkzeugs von fan = 400/60 Hz = 6.66 Hz benötigt. Für die Erzeugung einer torischen Fläche, bei der zwei Radien um 90° zueinander versetzt sind, muss das Werkzeug für eine Umdrehung zwei Bewegungsperioden ausführen. Die optischen Funktionsflächen des Teilesortiments stellen torische Flächen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 mit Radien von R = 600 mm und R = 800 mm (metallische Formeinsätze) bzw. Radien von R = 800 und R = 100 (Formeinsätze aus Kunststoff) um 90° zueinander versetzt dar. Alle Drehteile wurden beim Schruppen mit einer konstanten Drehzahl von n = 149 min1 und einem Schneideckenradius r = 0,5 mm sowie e beim Schlichten mit n = 133 min-1 und einem Schneideckenradius re = 1,5 mm bearbeitet. Folgende Werkstoffe wurden bei den Untersuchungen mit MKD-Werkzeugen bearbeitet: stellung aller PSD-Funktionen des jeweiligen Werkstoffes) realisiert. Aus den einzelnen PSD-Funktionen des jeweiligen Werkstoffes kann eine einzige gemittelte PSD-Vergleichsfunktion für den betreffenden Werkstoff abgeleitet werden, die ebenfalls dargestellt wurde. Aus den Untersuchungsergebnissen (siehe Bild 2 - 4) können wesentliche fachliche Erkenntnisse abgeleitet werden, die hier aus Umfangsgründen nur kurz exemplarisch angeführt werden können. Hinsichtlich der Rauheit der technischen Oberflächen 1. CuproNickel: gute Bearbeitbarkeit im kalten Zu- wurden bei gleichen technologischen Bearbeitungspastand, gute Warmformbarkeit rametern mit Slow-Tool-Servo (STS) folgende Werte 2. Aluminium RSA-905 AE: universell einsetzbar, (Mittelwerte) erreicht: korrosionsbeständig, hohe Steifigkeit 3. Aluminium AlMgSi1: vielseitig einsetzbar, gute Werkstoff Rauheit Rq [nm] Korrosionsbeständigkeit CuproNickel 5,4 4. Zeonex E48R (Kunststoff/Cyclo Olefin Polymer Aluminium RSA-905 5,2 (COP)): hervorragende Wärmebeständigkeit, gerinAluminium AlMgSi1 7,4 ge Wasseraufnahme, hohe Transparenz Kunststoff Zeonex E48R 14,1 5. PMMA gs (Polymethylmethacrylat (PMMA)): gute PMMA gs 7,7 Transparenz, UV-Beständigkeit, geringeres Gewicht gegenüber Glas. Bis auf den Werkstoff Zeonex E48R wurde bei allen Die mechanische Präzisionsbearbeitung erfolgte mit anderen Werkstoffen die Restriktion Rq ≤ 10 nm einausgewählten technologischen Parametern. Für die Er- gehalten. Aus den Darstellungen in Bild 3 ist sehr gut fassung der Mikrotopografie (Rauheit) im Nanometerbe- zu erkennen, dass die spezifische mikrotopografische reich wurde bei den Untersuchungen ein AFM (Atomic Ausprägung der bearbeiteten technischen Oberflächen Force Microscope) eingesetzt. Im Rahmen der durchge- vor allem aus der unterschiedlichen Bearbeitbarkeit führten Untersuchungen wurde für die Ermittlung der der verwendeten Werkstoffe (Werkstoffeinfluss/BeRauheit jeweils ein Scannbereich von 50 x 50 μm² er- arbeitbarkeit) resultiert. Zum Problemkreis spezifische fasst. Außerdem wurde die Leistungsdichteverteilung Rauheitsunterschiede in Zuordnung zum Eingriffsort (Power Spectral Density-Funktion (PSD)) als nützliches bei der Bearbeitung torischer Flächen müssen weitere Instrument für die Analyse der Oberflächenrauheit er- Untersuchungen durchgeführt werden. mittelt (s. a. [1]). Diese Funktion ermittelt die Amplitude zu einem Rauheitswert des Rauheitsprofils der techni- Bild 3 zeigt den Vergleich der spezifischen Mikrotoschen Oberfläche als Funktion der Raumfrequenz bzw. pografieausbildung bei der Ultrapräzisionsbearbeitung der Wellenlänge. Bild 2 zeigt die PSD-Funktion exem- mittels STS der unterschiedlichen Werkstoffe. Hieraus geht eindrucksvoll die unterschiedliche Ausbildung plarisch für den Werkstoff CuproNickel (Teile 1 – 3). der Mikrotopografie hervor, obwohl alle Teile mit dem gleichen Fertigungsverfahren (STS) bei gleichen technologischen Parametern gefertigt wurden. Die spezifische mikrotopografische Ausprägung der bearbeiteten technischen Oberflächen resultiert vor allem aus der unterschiedlichen Bearbeitbarkeit der verwendeten Werkstoffe (Werkstoffeinfluss). Sie ergibt sich aus der Überlagerung der durch die Geometrie des Diamantwerkzeuges und den technologischen Parametern bedingten Rauheit mit der in Abhängigkeit von der Bearbeitbarkeit des Werkstoffes bedingten Mikrorauheit. Der Vergleich der PSD-Vergleichsfunktionen der mit STS gefertigten Oberflächen (s. Bild 4) ergibt, dass die PSD-Funktion aller endbearbeiteten Teile annähernd Bild 2: PSD-Funktionen CuproNickel 1 – 3 den gleichen Funktionsverlauf aufweist. Die vorhanBei den AFM-Untersuchungen wurden jeweils ein denen Abweichungen resultieren aus den voneinander Höhenbild, ein Bild der dreidimensionalen Oberfläche, differierenden RMS-Werten, die wiederum aus der die PSD-Funktion zu jeder Probe und die PSD-Funk- spezifischen Bearbeitbarkeit der einzelnen Werkstoffe tionen aller Proben eines Werkstoffes (Zusammen- resultieren (Mikrorauheit). FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 69 3-a) 3D-Oberfläche CuproNickel Nr. 3 (Rq = 5,5 nm) Bild 4: PSD-Vergleichsfunktionen der bearbeiteten technischen Oberflächen 3-b) 3D-Oberfläche RSA-905 AE Nr. 2 (Rq = 5,0 nm) 3-c) 3D-Oberfläche AlMgSi1 Nr. 3 (Rq = 7,6 nm) 3-d) 3D-Oberfläche Zeonex E48R Nr. 3 (Rq = 13,6 nm) Literatur [1] Bliedtner, J.; Bürger, W.; Rosenkranz, S.; Müller, W.; Fröhlich, M.: Precision processing and microtopographical characterisation of optical components. 1stJubilee Scientific Conference: “Manufacturing Engineering in Time of Information Society”, Gdansk University of Technology, Faculty of Mechanical Engineering, Department of manufacturing engineering and automation, Gdansk, 1st – 2nd June 2006, S. 59 - 66 [2] Bliedtner, J.; Bürger, W.; Rosenkranz, S.; Froehlich, M.: PRECISION PROCESSING AND MICROTOPOGRAPHICAL CHARACTERSATION OF TOOLING INSERTS AND THEIR MOULDINGS. DAAAM International Scientific Book 2006, S. 45 – 58, DAAAM International Vienna, Vienna, 2006 [3] Lenhardt, A.: Charakterisierung der Mikrotopografie/Rauheit ausgewählter präzisionsbearbeiteter Bauteile mit optischen Funktionsflächen. Bachelorarbeit Fachhochschule Jena, 2006 [4] Fröhlich, M.: Integration der C-Achse (Slow-Tool-Servo) in das Fertigungssortiment der Ultrapräzisionsbearbeitung sowie Charakterisierung ausgewählter optischer Funktionsflächen. Manuskript Masterarbeit Fachhochschule Jena, 2007 3-e) 3D-Oberfläche PMMA gs Nr. 2 (Rq = 8,2 nm) Bild 3 (a-e): Spezifische Mikrotopografieausbildung bei der Ultrapräzisionsbearbeitung verschiedener Werkstoffe mit konstanten technologischen Parametern 70 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Adaptiver Echtzeit-Phoropter Projektleiter: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) H.-J. Grein Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) H. Jungnickel Dipl.-Ing. (FH) St. Butzke M. Krauel Forschungspartner: Prof. Dr. rer. nat. habil. R. Kowarschik (Koordinator), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Angewandte Optik (IAO) Prof. Dr. rer. nat. habil. B. Fleck, Prof. Dr.-Ing. M. Gebhardt, Fachhochschule Jena, Fachbereich SciTec Carl Zeiss Meditec AG, Jena Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2006 bis Juni 2009; gefördert mit Mitteln des BMBF im Programm „Innovationswettbewerb Medizintechnik“ irregulären Brechungen der Lichtstrahlen erzeugen so genannte Aberrationen höherer Ordnung und können nicht durch ein Standard-Brillenglas korrigiert werden. Diese Tatsache gab den Anstoß für das Projekt zur Entwicklung eines adaptiven Echtzeit-Phoropters. Projektpartner sind die Fachhochschule Jena, Fachbereich SciTec, und das Institut für Angewandte Optik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Unterstützt wird die Entwicklung durch die Firma Carl Zeiss Meditec AG, die Geräte wie den WASCA Analyzer (Wellenfrontaberrometer) für die Entwicklung des adaptiven Echtzeit-Phoropters zur Verfügung stellt. Der Echtzeit-Phoropter soll durch ein optimiertes Messverfahren die Aberrationen höherer Ordnung erfassen und mit einem integrierten adaptiven Spiegel während der Untersuchung ausgleichen. Der Patient kann dann Purpose of this project is to develop a new subjec- direkt Auskunft darüber geben, ob sich sein Sehvertive refraction procedure for the eye, including cor- mögen verbessert - eine Beurteilung, die zurzeit meist rection of higher order aberrations. A Shack-Hart- erst nach Fertigstellung von Brille oder Kontaktlinse mann wavefront sensor, combined with an adaptive getroffen werden kann. Der neuartige Phoropter wird mirror system, is applied. vom Institut für Angewandte Optik der FSU Jena unter Leitung von Prof. Dr. Kowarschik entwickelt. Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) H.-J. Grein vom Fachbereich SciÜber die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland sind Tec, Studiengang Augenoptik, betreut die praktische Brillenträger. Kurz- oder Weitsichtigkeit sowie die Erprobung und Optimierung des Adaptiven EchtzeitStabsichtigkeit lassen sich mit einer Brille oder Kon- Phoropters. taktlinsen gut korrigieren, aber nicht für jeden ist diese Korrektion ausreichend. Vielmehr verfügt ein erheb- Für die klinischen Untersuchungen wurden im Studienlicher Anteil der Menschen über geringe Irregularitä- gang Augenoptik die ersten Vorbereitungen getroffen. ten der Hornhaut und der Augenlinse, die eine exakte Im Rahmen einer Diplomarbeit fand eine umfangreiche Fokussierung der Lichtstrahlen in der Netzhautgrube Literaturrecherche zu den bisherigen Erkenntnissen verhindern und ein undeutliches Bild erzeugen. Diese über die Abbildungsfehler höherer Ordnung am Auge statt. Im Durchschnitt beträgt der Wellenfrontfehler etwa 0,3 μm, was einer Defokussierung von 0,33 dpt entspricht. Jedoch unterscheidet sich dieser Wert von Mensch zu Mensch erheblich. Auch bei ein und demselben Menschen ist der Wellenfrontfehler nicht konstant, sondern schwankt in Abhängigkeit von der Akkommodation, von der Pupillengröße und vom Lebensalter. Untersuchungen amerikanischer Forscher haben gezeigt, dass bei bestimmten Menschen durch die Korrektion der Aberrationen höherer Ordnung eine deutliche Steigerung der Sehschärfe und der Kontrastempfindlichkeit möglich ist. In der Diplomarbeit wurde ferner untersucht, mit welchen Sehfunktionstests sich die Korrektionserfolge überprüfen lassen. Relevante Sehfunktionen sind hierbei die Sehschärfe, die Kontrastempfindlichkeit und die Blendempfindlichkeit. Wichtig ist, dass die Teste gerade feine Änderungen der Sehqualität zuverlässig messen können. Dennoch sollen sie einfach und ohne großen Aufwand für Untersucher und Proband durchBild 1: WASCA Analyzer der Firma Carl Zeiss Meditec AG führbar sein. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 71 Bild 2: Korrektionsprinzip mittels adaptivem Spiegel Bild 3: Sehzeichengerät mit Blendeinrichtung (nach [1]) Für die Messung der Sehschärfe erwies sich der Freiburger Visus- und Kontrasttest als sehr gut geeignet. Dabei wird das Sehzeichen auf einem Monitor dargestellt. Je nach Antwortverhalten des Probanden (richtige oder falsche Antwort) wird das Sehzeichen verkleinert oder vergrößert. Auf diese Weise wird die Erkennbarkeitsschwelle nach und nach eingegrenzt und nach relativ kurzer Messdauer ein zuverlässiger Sehschärfewert angezeigt. Von besonderer Bedeutung ist die Prüfung der Sehfunktionen bei Dunkelheit. Die Pupille ist größer, dadurch nehmen die Abbildungsfehler höherer Ordnung deutlich zu. Eine Korrektion dieser Fehler wird unter diesen Lichtbedingungen voraussichtlich den größten Nutzen bringen. Gelingt es, funktionstüchtige Sehhilfen anzubieten, die durch entsprechende Korrektion von Abbildungsfehlern höherer Ordnung neben der deutlicheren WahrWeiterhin wurden 7 Kontrastempfindlichkeitsteste mit- nehmung eine Verbesserung des Kontrastes und der einander verglichen, von denen aber keiner die spezi- Nachtsicht zur Folge haben, kann das den Markt der ellen Anforderungen vollständig erfüllt. Hier ist eine klassischen Sehhilfen nachhaltig verändern. Veränderung der vorhandenen Kontrastteste oder die Bildquelle: Erstellung eines neuen Kontrasttestes notwendig. [1] http://129.7.217.162/VOI/WavefrontCongress/2005/ Für die Prüfung der Blendempfindlichkeit wurde eine presentations/47-Chen-AdaptiveOptics.pdf Blendeinrichtung mit 8 kreisförmig angeordneten Leuchtdioden gebaut (Bild 3). Damit können reale Situationen, wie zum Beispiel ein entgegenkommendes Fahrzeug beim nächtlichen Autofahren, simuliert werden. 72 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Ermittlung von Sehleistungsparametern und Evaluation von sehleistungsverbessernden Korrektionsmaßnahmen im Bereich Sport- und Funktionaloptometrie Projektleiter: Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) H.-J. Grein Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) M. Friedrich Dr. rer. nat. C. Wicher Prof. Dr. rer. nat. habil. J. Schütze Einfluss auf die Haltungsregulation (posturales System). Das posturale System wird durch vier Subsysteme gesteuert: das visuelle, das vestibuläre, das somatosensorische und das cerebellär-nigrostriatale System. Für die Bereiche des vestibulären, des somatosensorischen und des cerebellären Systems gibt es bereits vielfältige Untersuchungen zum Haltungssystem. Eine gängige Methode zur Untersuchung der Subsysteme des v. l.: M. Friedrich, H.-J. Grein Laufzeit: posturalen Systems ist der Einsatz von FußApril 2006 bis Dezember 2006 druckmessplatten (Interactive Balance System: IBS). Über eine Fourieranalyse der Fußausgleichsbewegungen lassen sich einzelne Frequenzspektren den postuSubsystemen zuordnen. Wissenschaftlich wenig Evaluation of visual parameters and improvement ralen untersucht ist bisher der Einfluss des visuellen Sysof visual performance in the field of sports and tems auf die Haltungsregulation. Ziel dieses Projektes war es, grundlegende Auswirkunbehavioural optometry gen von verschiedenen simulierten visuellen SituatioIn this study the influence of simulated visual situa- nen auf das posturale System zu untersuchen, wobei tions on the postural balance of the human body was im Besonderen der Frequenzbereich F1 (0,03 – 0,1 Hz) investigated. Changes in postural regulation could be betrachtet werden sollte, der das visuelle System reproofed for reduced visual acuity, simulated hyper- präsentiert. Konkret sollte die Frage beantwortet werden, ob Veränderungen von visuellen Leistungsparaopia, yoke prisms and pursuits. metern (z.B. Sehschärfe, Vergenz, Version) Einfluss auf die Balanceregulation des Körpers nehmen. Hintergrund und Zielstellung Bild 2: Messplatz: Gutes Sehen ist sehr wichtig, um im Sport, genauso Der Proband steht wie im Alltag, leistungsfähig zu sein. Bewegungshandauf zwei Drucklungen werden maßgeblich durch Wahrnehmungs- und messplatten. Vor Sinnesleistungen beeinflusst. Erst durch bestmögliches ihm befindet sich Sehen werden die richtige und schnelle Beurteilung eine Tafel mit einem einer Situation und die adäquate Reaktion möglich. InsFixierobjekt (Kreuz). besondere hat die visuelle Kontrolle einen wesentlichen Während der Messung werden die Verteilung der Kräfte pro Platte auf einem Bildschirm angezeigt, die Daten gespeichert und danach an eine Auswertesoftware übermittelt. Bild 1: Methode VestibuloDafür wurden 27 Personen mit gutem Sehen (Visus ≥ okulärer Re0,8) mit dem IBS auf die posturale Stabilität und die flex als Haltungsregulation unter verschiedenen visuell simueine zentrale lierten Bedingungen untersucht, wie zum Beispiel HyKomponente peropie (3,0 dpt), reduzierte Sehschärfe (Visus 0,1), des somatoYoke Prismen (4 cm/m), Augenfolgebewegung (Pensensorischen del). Veränderungen in den posturalen Parametern Systems Forschungspartner: Prof. Dr. phil. habil. K. Hottenrott, PD Dr. phil. habil. R. Schwesig, Martin-Luther-Universität Halle/ Wittenberg Institut für Sportwissenschaften FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 73 (Frequenzbereiche und Stabilitätsindikator) bezogen auf die Simulationen wurden mit einer Standardsituation (Augen offen, Fixationsabstand 3 m) verglichen und mit dem Friedman Test sowie einer Rangvarianzanalyse nach Conover statistisch ausgewertet. Ergebnisse Visuelle Simulationen haben eine Auswirkung auf den Frequenzbereich F1 (0,03 – 0,1 Hz). Im Vergleich zur Standardsituation wurden signifikante Unterschiede bei einem reduzierten Visus (0,1), bei Augenfolgebewegung und bei Yoke Prismen gefunden. Die Stabilität verschlechterte sich signifikant bei simulierter Hyperopie, bewegtem Fixierobjekt und Yoke Prismen Basis unten. Bild 3: Vergleich der Leistungsanteile (relative Einheiten) für den Frequenzbereich F1 in den verschiedenen Sehsituationen (A bis H) in der Messposition NO (Augen offen). Dargestellt sind die Mediane, die Interquartilsabstände und die Spannweiten. Die signifikanten Unterschiede der Sehsituationen sind mit einem Stern (*) gekennzeichnet. Die Haltungsregulation ist als multisensorischer Prozess aus visuellem, vestibulärem, somatosensorischem und cerebellärem System zu verstehen. Ist der Anteil eines Subsystems geringer, wirken die anderen Subsysteme kompensierend. Es konnte frequenzanalytisch belegt werden, dass selbst ein geringer zentraler Visus von 0,1 sich nachweisbar auf das visuelle System, aber nur gering auf die Haltungsregulation auswirkt. Wenn der visuelle Input herabgesetzt ist, was vergleichbar mit einem reduzierten Visus von 0,1 ist, sinkt der Anteil für den Frequenzbereich F1 (visuelles System). Im Gegensatz dazu steigt der Anteil in den Frequenzbereichen F2 – F4 (vestibuläres System) und F7 – F8 (cerebellärnigrostriatales System) signifikant an. Offensichtlich wird der reduzierte Input des visuellen Systems durch 74 FB SciTec das vestibuläre System ausgeglichen. Zudem steigt in dieser Situation die Körperschwankung, was sich in erhöhten Werten des Stabiliätsindikators nachweisen lässt. Schlussfolgerung und Ausblick Im Rahmen dieses Projektes wurden die Auswirkungen von ausgewählten visuellen Defiziten auf das posturale System mit dem Interactive Balance System (IBS) erfasst und untersucht. Daraus leiten sich Maßnahmen zur Reduktion der Defizite sowie der zur Optimierung spezieller visueller Fähigkeiten benötigten Sehleistungsparameter ab. Als Hauptergebnis dieser Studie konnte statistisch nachgewiesen werden, dass Veränderungen von visuellen Leistungsparametern Einfluss auf die Balanceregulation des Körpers haben. Spezielle visuelle Dysfunktionen können die visuellen Informationen für das posturale System reduzieren. Der Frequenzbereich F1 (0,03 – 0,1 Hz) repräsentiert den visuellen Input für das posturale System. Simulierte visuelle Defizite verschlechtern die Standstabilität. Mit der durchgeführten Studie wurde generell evaluiert, ob simulierte visuelle Dysfunktionen einen Einfluss auf das posturale System haben. Da die Studie nur der ersten Selektion von visuellen Parametern diente, die nachweisbaren Einfluss auf das posturale System haben, wurde nur der Kurzzeiteffekt der Simulationen erfasst. Es ist jedoch denkbar, dass bei längerfristiger Veränderung des Sehens eine Adaptation innerhalb des posturalen Systems eintritt. Ziel weiterer Studien könnte es sein, herauszufinden wie und in welchem Umfang (Zeitfaktor) die entsprechenden Manipulationen Einflüsse auf die Stabilität und Lage des Körperschwerpunktes haben. Darauf aufbauend können sich Einsatzgebiete zur Leistungsoptimierung und Unfallverhütung in der Sportwissenschaft ergeben. Sollte eine gezielte Beeinflussung des visuellen Systems zeitlich stabile Auswirkungen auf das posturale System haben, so könnten sich Einsatzmöglichkeiten für die Bereiche der rehabilitativen Medizin, der Sportmedizin sowie der Brillenglasentwicklung ergeben. Insbesondere die Gleitsichtglasentwicklung kann von den Ergebnissen profitieren, da zum Beispiel Verzeichnungen in der Peripherie von Brillengläsern Einfluss auf das Gleichgewichtssystem und damit auf die Verträglichkeit von Gleitsichtgläsern nehmen könnten. Danksagung Die Autoren bedanken sich recht herzlich bei Frau Dr. Wicher und Frau Prof. Schütze (FH Jena) sowie bei Prof. Hottenrott und Dr. Schwesig (Universität Halle/ Wittenberg) für die Unterstützung des Projektes. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Untersuchungen zum Einfluss von Dotierungen und Dispersoiden auf Rekristallisationsverhalten, mechanische Hochtemperatureigenschaften und Verarbeitbarkeit von Iridium Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. B. Fischer Prof. Dr.-Ing. J. Merker Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) T. Schurig Dipl.-Phys. W. Thieme Dipl.-Ing. (FH) M. Friedrich Forschungspartner: W. C. Heraeus GmbH, Hanau B. Fischer J. Merker Laufzeit und Fördermittelgeber: März 2005 bis März 2009; gefördert mit Mitteln des BMBF im Rahmen des Förderprogramms „Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft (FH3)“ Investigations on the influence of dopants and dispersed particles on recrystallization behaviour, high temperature mechanical properties and workability of iridium The goal of the project is to develop iridium materials with improved properties: stable fine grain structure and higher strength with good ductility. dem Rekristallisationsverhalten besondere Bedeutung beigemessen werden. Außerdem ist Iridium sehr empfindlich gegenüber Spurenverunreinigungen in geringsten Gehalten (wenige ppm), die aus den Rohstoffen stammen oder bei der Herstellung und Verarbeitung aufgenommen werden können. Durch geringste Verunreinigungsgehalte in den Korngrenzen des Kristallgefüges kann Iridium sehr stark verspröden, wodurch die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Hochtemperatureigenschaften beeinträchtigt werden. Weiterhin neigt reines Iridium bei hohen Temperaturen sehr stark zur Kornvergröberung, wodurch interkristalline Rissbildung begünstigt wird. Auch dadurch werden die Verarbeitbarkeit und die mechanischen Hochtemperatureigenschaften negativ beeinflusst. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von Iridiumwerkstoffen mit verbesserten Eigenschaften. Das ist auf Grund der komplexen Einflussfaktoren auf seine Kristallstruktur und seine Eigenschaften eine schwierige Aufgabe. Durch Legierungselemente bzw. Dotierungen in geringen Gehalten oder die Ausfällung von Dispersoiden mittels innerer Oxidation im Iridiumhalbzeug sollen Kornstabilität, d.h. die Erhaltung des feinkörnigen Gefüges, und eine Steigerung der Festigkeit bei hohen Temperaturen erreicht werden. Dabei dürfen aber die Duktilität und daraus die Verarbeitungseigenschaften nicht beeinträchtigt werden. Um ein solches Ziel erreichen zu können, müssen die Einflüsse von Spurenverunreinigungen und des Rekristallisationsverhaltens untersucht und besser beherrscht werden. Iridium ist ein Edelmetall, das auf Grund hervorragender Eigenschaften als Konstruktionswerkstoff unter extremen Bedingungen trotz seines hohen Preises besondere Bedeutung besitzt. Hervorzuheben sind insbesondere seine hervorragende Korrosionsbeständigkeit und gute mechanische Festigkeit bei höchsten Temperaturen. Deshalb wird Iridium zum Beispiel eingesetzt für Schmelztiegel zum Ziehen von Einkristallen Es wurden eine Reihe von möglichen Dispersoidbildfür die Lasertechnik aus hochschmelzenden Oxiden, nern im Iridium auf ihre innere Oxidierbarkeit überprüft. wie Yttrium-Aluminium-Granat (YAG-Laser), Saphir Des weiteren ist die Untersuchung des Einflusses eiund Spinell. Die Schmelztemperaturen dieser Oxide niger möglicher Legierungselemente bzw. Dotierungen betragen ca. 1970 °C, 2050 °C bzw. 2115 °C. Weite- auf die Eigenschaften des Iridiums erfolgt. re Einsatzbeispiele sind Ziehdüsen für die Quarzröhrenherstellung und Thermoelemente (IrRh40 – Ir) für einen Messbereich von 1000 bis 2200 °C. Andererseits ist Iridium fertigungstechnisch außerordentlich schwierig zu beherrschen. Obwohl es im kubisch-flächenzentrierten Gitter kristallisiert, verfestigt sich Iridium bei einer Verformung extrem, was sehr leicht zur Rissbildung führt. Die a) Rein-Iridium b) IrRe-Legierung Ursache liegt in seiner Fähigkeit zur Speicherung sehr hoher VerBild 1: Gefüge von Iridium nach dem Zeitstandversuch bei 1800 °C setzungsdichten. Deshalb muss FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 75 Die besten Ergebnisse wurden bis jetzt mit der Legierung IrRe3Mo0,05Hf0,03 erzielt, die 3 % des Legierungselementes Rhenium sowie Dotierungen von 0,05 % Molybdän und 0,03 % Hafnium enthält. Das Material blieb bei einer Temperatur von 1800 °C im Zeitstandversuch im Gegensatz zu unlegiertem Iridium (Bild 1) feinkörnig. Die Zeitbruchlinien in Bild 2 zeigen eine deutlich höhere Zeitstandfestigkeit und die Darstellung des Norton’schen Kriechgesetzes in Bild 3 bei der jeweiligen Spannung eine wesentlich geringere Kriechgeschwindigkeit und damit bessere Formbeständigkeit der neuen Legierung im Vergleich zu reinem Iridium. Aus der Kriechkurve der Legierung in Bild 4 mit einer Bruchdehnung von fast 60 % folgt eine hohe Duktilität. Das Material ließ sich in der Fertigung sehr gut zu Tiegeln verarbeiten. Bild 3: Norton’sches Kriechgesetz von Reiniridium und IrRe3Mo0,05Hf0,03 bei 1800 °C Bild 2: Zeitbruchlinien von Reiniridium und IrRe3Mo0,05Hf0,03 bei 1800 °C Bild 4: Kriechkurve von IrRe3Mo0,05Hf0,03 bei 1800 °C und 28 MPa Belastung 76 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Hochschmelzende Edelmetalle und Refraktärmetalle mit technisch relevanten Zeitstandfestigkeiten bis 3000 °C Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. B. Fischer Mitarbeiter: Dipl.-Ing. (FH) T. Schurig Dipl.-Chem. E. Hartmann Dipl.-Ing. F. Lehner Dipl.-Ing. (FH) M. Friedrich Forschungspartner: W. C. Heraeus GmbH, Hanau Laufzeit: September 1992; fortlaufend High-melting precious metals and refractory metals with technically relevant stress-rupture strengths up to 3000 °C Andererseits sind auch die Einsatzbedingungen von Edelmetallkonstruktionen in der Produktion, z. B. bei der Herstellung von Glasfasern, weiter zu optimieren. Es stehen keine handelsüblichen Anlagen für Zeitstandversuche bis 3000 °C zur Verfügung, und aus der internationalen Literatur sind bisher keine Aussagen über mechanische Eigenschaften von Werkstoffen bei derartig extremen Temperaturen bekannt. Um die Werkstoffanforderungen beim Hochtemperatureinsatz erfüllen zu können, sind aber konkrete Angaben über das Werkstoffverhalten unter diesen Bedingungen erforderlich. Ausgehend von einem Patent des Projektleiters waren mehrere Anlagen für Zeitstandversuche an Metallen entwickelt und aufgebaut worden. Mit diesen Anlagen wurden an der FH Jena Arbeiten zum Zeitstandverhalten folgender Hochtemperaturwerkstoffe durchgeführt: • Rhodium The research project includes the investigation of • Platin und Platinlegierungen mit unterschiedlichen the mechanical properties of precious metals and Zusammensetzungen sowie Herstellungs- und refractory metals at high temperatures as well as the Verarbeitungsbedingungen development of new alloys with improved properties. • Rhenium in unterschiedlichen Fertigungszuständen • Iridium mit verschiedenen Verunreinigungsgehalten und Legierungszusätzen. Die Bearbeitung des Vorhabens ist zeitlich nicht begrenzt. Die Fortschreibung der Arbeiten erfolgt in jährlichen gemeinsamen Arbeitsplänen durch die Zur Klärung des Werkstoffverhaltens im Zeitstandversuch FH Jena, Fachbereich SciTec-Werkstofftechnik, und dienten metallkundliche Untersuchungen: die W.C. Heraeus GmbH, Hanau, Geschäftsbereich • metallographische Untersuchungen der Gefügestruktur Engineered Materials Division. Der Bedarf an speziellen Materialien für den Einsatz bei höchsten Tempera- • Rasterelektronenmikroskopie, Bruchflächenuntersuchungen turen für innovative Lösungen neuester technischer Aufgabenstellungen steigt ständig und kann mit her- • Elektronenstrahl-Mikroanalysen und SekundärionenMassenspektroskopie zur Untersuchung der kömmlichen Werkstoffen nicht abgedeckt werden. Elementverteilungen. Im Rahmen des Forschungsprojektes erfolgen daher materialwissenschaftliche Untersuchungen an hochschmelzenden Edelmetallen und Refraktärmetallen mit Die Arbeiten haben zu praktischen Rückschlüssen technisch relevanten Zeitstandfestigkeiten bis 3000 °C auf die Werkstoffherstellung und zu Verbesserungen in der Fertigungstechnologie bei der W. C. Heraeus hauptsächlich für folgende Einsatzgebiete: • Glasschmelztechnik GmbH in Hanau sowie zu Werkstoffen mit verbes• Einkristallzucht serten Eigenschaften geführt. Untersuchungen an • Katalysatoren Platinlegierungen mit unterschiedlichen Legierungs• Raketenantriebstechnik elementen und Legierungsgehalten dienten der • Weltraumtechnik Ermittlung einer geeigneten Werkstoffzusammenset• Chemische Industrie. zung für die Herstellung von Düsen in Raketentriebwerken von Satelliten und der Dimensionierung dieser Das Forschungsvorhaben beinhaltet die Untersuchung Bauteile bei der Daimler Benz Aerospace AG. An des Einflusses der Herstellungsbedingungen und dispersionsverfestigtem Platin, Platin-Rhodium- und Verarbeitungsverfahren sowie der dadurch bedingten Platin-Gold-Legierungen erfolgten Untersuchungen zur Spurenverunreinigungen und Kristallstrukturen auf die Zeitstandfestigkeit und zum Kriechverhalten. Die Bilder mechanischen Hochtemperatureigenschaften mit den zeigen als Beispiel Zeitbruchlinien sowie den Einfluss von Zielen der Optimierung der Verfahren, Werkstoffstruk- Temperaturwechselbeanspruchung und Kerbwirkung turen, Werkstoffeigenschaften und Einsatzbedingun- entsprechend den praktischen Einsatzbedingungen der Materialien. gen sowie der Entwicklung neuer Werkstoffe. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 77 Bild 1: Zeitstandfestigkeit verschiedener Platinmaterialien bei 1600 °C Bild 2: Einfluss von Temperaturwechselbeanspruchung und Kerbwirkung auf die Zeitstandfestigkeit von PtAu5 DPH bei 1600 bzw. 1450 °C und 10 Stunden Prüfzeit 78 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung von Superlegierungen auf Platinbasis Projektleiter: Prof. Dr.-Ing. habil. B. Fischer Mitarbeiter: Dr.-Ing. St. Vorberg Forschungspartner: Prof. Dr.-Ing. U. Glatzel, Universität Bayreuth, Lehrstuhl Metallische Werkstoffe Laufzeit und Fördermittelgeber: ab Oktober 2000; gefördert mit Mitteln der DFG (2003–2007) v. l.: U. Glatzel, St. Vorberg, B. Fischer Development of Platinum-base superalloys Pt-base Superalloys for high mechanical and corrosive demands in high temperature applications were developed. In der Arbeitsgruppe „Hochtemperaturwerkstoffe“ werden neue metallische Werkstoffe für den Hochtemperatureinsatz unter gleichzeitiger hoher mechanischer Belastung und extremen korrosiven Umgebungsbedingungen entwickelt. Im Hinblick auf den Verfestigungsmechanismus sind die hochentwickelten Nickelbasis-Superlegierungen, welche u. a. in stationären Gasturbinen und Fluggasturbinen bei Einsatztemperaturen bis etwa 1100 °C in großem Umfang eingesetzt werden, das Vorbild der neuen Legierungen. In Kooperation mit dem Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe der Universität Bayreuth werden im Rahmen eines DFG-Projektes ausscheidungsverfestigte Platinbasis-Superlegierungen entwickelt (Bild 1). reichenden Erfahrungen aus dem Gebiet der Nickelbasis-Superlegierungen optimiert. Darüber hinaus erfolgt eine Mischkristallverfestigung der Matrix durch weitere Legierungselemente, die in Ni Basis-Superlegierungen jedoch die Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit der Legierung überwiegend negativ beeinflussen. Der Oxidations- und Korrosionsschutz der Platinbasis-Superlegierungen wird durch die Matrix selbst bzw. durch eine dünne oberflächliche Al2O3 -Schicht gewährleistet. Zurzeit sind mischkristallverfestigte und oxiddispersionsgehärtete Platinbasislegierungen z.B. als Glasfaserziehdüsen in der Glasindustrie oder als SatellitenSteuerdüsen im Einsatz. Jedoch steht die mechanische Festigkeit und Kriechbeständigkeit der genannten Platinbasislegierungen im mittleren Temperaturbereich bis 1200°C erheblich hinter denen der NickelbasisSuperlegierungen zurück. Daher soll die neue Gruppe der Pt-Basis-Superlegierungen die hervorragenden mechanischen Eigenschaften der Nickelbasis-Superlegierungen mit der Oxidations- und Korrosionsbeständigkeit bekannter Platinbasislegierungen vereinen. Im Laufe der Entwicklung der Pt-Basis-Superlegierungen wurden durch Optimierung der Zusammensetzung und Wärmebehandlungsparameter Legierungen mit deutlich erhöhten Festigkeiten und Duktilitäten entwickelt (Bild 2). Bild 2: Entwicklungsprozess am Beispiel der Kriechkurven verschiedener neuer Pt-Basis-Superlegierungen Bild 1: REM Aufnahme einer konventionellen Ni-BasisSuperlegierung und einer neuen Pt Basis-Superlegierung Analog zu den Nickelbasis-Superlegierungen werden aus einer übersättigten Platinmatrix (sog. γ−Mischkristall) Teilchen der intermetallischen Phase Pt3Al (sog. γ'-Phase) kohärent und fein verteilt ausgeschieden. Morphologie und Volumenanteil der Ausscheidungsphase werden entsprechend den weit- FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 79 Ferroelektrische Composites Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat . B. Ploss Mitarbeiter: M. Krause Forschungspartner: Dept. of Applied Physics, The Hong Kong Polytechnic University, China Abteilung für Physik der weichen Materie, Johannes-Kepler Universität Linz, Österreich Laufzeit: Seit 2001 fortlaufend The pyroelectric coefficient of 0-3 composites of PZT particles in PU is improved by a factor of twenty by doping. Compensated pyro- and piezoelectric composites are an appropriate material for a pressure and temperature sensitive “artificial skin”. A general effective medium theory for the pyroelectric coefficient of composites has been derived. aufgebracht. Im Gegensatz zum Abscheiden von Keramikfilmen findet dies bei Raumtemperatur statt, und es besteht keine Gefahr einer Kontamination des Siliziumchips durch Komponenten aus der Keramik. Allerdings hatten solche pyroelektrische 0-3 Composites bislang einen entscheidenden Nachteil: der erzielbare pyroelektrische Koeffizient ist erheblich kleiner als der von guten pyroelektrischen Keramikfilmen. Grund dafür ist der große Unterschied zwischen den dielektrischen Konstanten von ferroelektrischen Keramiken und Polymeren. Die daraus resultierende dielektrische Fehlanpassung verhindert eine effiziente Auskopplung der pyroelektrischen Aktivität. Aus theoretischen Überlegungen ergab sich eine Lösungsmöglichkeit, die zunächst als abwegig erscheinen mag: Verwendung einer leitfähigen Matrix. Auf den ersten Blick erscheint ein pyroelektrisches Teilchen in einer leitfähigen Matrix von einem Faraday-Käfig umgeben und man mag erwarten, dass die Auskopplung der pyroelektrischen Aktivität zu den Elektroden weiter verschlechtert wird. Tatsächlich wirkt dieser Farady-Käfig für statische Signale als Abschirmung; die Auskopplung der dynamischen pyroelektrischen Signale kann erheblich verbessert werden, wenn die Leitfähigkeit des Matrixmaterials für die spezielle Konfiguration und Betriebsfrequenz optimiert ist. Für pyroelektrische Composites aus Bleizirkonat-Titanat (PZT) Partikeln in Polyurethan (PU) wurde eine Dotiermethode entwickelt, bei der gezielt Lithiumchlorat in das PU eingebracht wird. Tatsächlich wurde der pyroelektrische Koeffizient der PZT/PU Composites durch die Dotierung um einen Faktor zwanzig gesteigert - und dies im Frequenzbereich von einigen zehn Hertz, in dem pyroelektrische Detektoren üblicherweise betrieben werden. Darüberhinaus kann in einer üblichen Verstärkerschaltung für pyroelektrische Signale mit Feldeffekttransistoren über ein solches leitfähiges Pyroelektrikum der Arbeitspunkt des Transistors eingestellt werden. Der sonst notwendige hochohmige Widerstand, das teuerste Bauelement in der Verstärkerschaltung, entfällt. Ferroelektrische Composites oder Verbundwerkstoffe bilden seit längerem ein zentrales Forschungsthema im Labor für Physikalische Messtechnik und Materialphysik des Fachbereichs SciTec. Neben der pyroelektrischen und piezoelektrischen Aktivität besitzen Composites aus ferroelektrischen Keramikteilchen in einer Polymermatrix attraktive Eigenschaften, wie mechanische Flexibilität und niedrige akustische Impedanz. Hochinteressant sind diese Materialien für die Anwendung in Sensoren und Aktoren. Durch passende Auswahl von Komponenten, Volumenanteilen und Konnektivität lassen sich Materialeigenschaften für spezielle Anwendungen maßschneidern. Dabei können mit Composites sogar effektive Materialeigenschaften realisiert werden, die in homogenen Substanzen unmöglich sind. Drei aktuelle Aspekte von ferroelektrischen Composites sollen im folgenden kurz beleuchtet werden: Composites aus Keramikpartikeln in einer leitfähigen Matrix, die besonderen Eigenschaften von Composites aus zwei verschiedenen Ferroelektrika und die theoretische Modellierung von pyroelektrischen Composites. Pyro- oder piezoelektrisch kompensierte ferroelektrische Composites 0-3 Composites aus Keramikpartikeln in einer leitfähi- Alle (homogenen) Ferroelektrika sind pyro- und auch gen Matrix piezoelektrisch und finden deshalb breite Anwendung Als Sensormaterial für integrierte pyroelektrische Sen- in Sensoren, z. B. für Wärmestrahlung oder für mesoren haben Composites aus ferroelektrischen Kera- chanische Größen wie Druck, mechanische Spannung mikpartikeln in einer Polymermatrix einen entscheiden- oder Schall. Während die Empfindlichkeit sowohl auf den Vorteil gegenüber Keramikfilmen: Die Präparation Temperatur- als auch auf Druckänderungen die breiund das Sintern der Keramikteilchen sowie die Her- te Anwendbarkeit von Ferroelektrika in der Sensorik stellung des Compositematerials finden getrennt von ermöglicht, bewirkt sie zwangsläufig eine Querempder Chipfertigung statt. Erst in einem letzten Ferti- findlichkeit der Sensoren auf die jeweils andersartige gungsschritt wird das Compositematerial, z. B. durch Einflussgröße. Schleudertechnik, aus Lösung auf den Halbleiterchip 80 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Tatsächlich bilden diese Querempfindlichkeiten oft das gravierende Problem für den Einsatz ferroelektrischer Sensormaterialien in der Praxis. Vor einiger Zeit haben wir ferroelektrische Composites aus Bleititanatpartikeln (PT) in dem Copolymer Polyvinylidenfluorid-Trifluorethylen (PVDF-TrFE) präpariert und ein Polungsverfahren entwickelt, das es ermöglicht, die dielektrische Polarisation von Matrix und Einschlüssen entweder parallel oder antiparallel zu orientieren. Die pyroelektrischen Koeffizienten von PT und PVDF-TrFE haben das gleiche, die piezoelektrischen Koeffizienten jedoch entgegengesetzte Vorzeichen. Deshalb verstärkt sich bei paralleler Orientierung der Polarisation die pyroelektrische Aktivität, während die piezoelektrische Aktivität abgeschwächt wird. Bei passender Präparation ergibt sich eine vollständige Kompensation der piezoelektrischen Aktivität und man erhält ein Pyroelektrikum, das nicht piezoelektrisch ist. Entsprechend kann durch antiparallele Polarisation ein Piezoelektrikum präpariert werden, das nicht pyroelektrisch ist. Theoretische Modellierung von pyroelektrischen Composites Die effektiven physikalischen Eigenschaften von Composites werden im Allgemeinen auf komplizierte Weise von den physikalischen Eigenschaften der Bestandteile, deren Volumenanteil, geometrischer Form, räumlicher Anordnung und insbesondere Konnektivität bestimmt. Aus diesem Grund beschäftigen sich theoretische Physiker seit über einem Jahrhundert mit Fragestellungen wie der dielektrischen Konstante von Composites (Lord Rayleigh 1892, J.C. Maxwell 1892, K.W. Wagner 1924, O. Wiener 1912, D.A.G. Bruggeman 1935, D.J. Bergman 1982, Y.M. Poon und F.G. Shin 2004, um nur einige zu nennen). Auf der Basis früherer Vorarbeiten war die theoretische Beschreibung des effektiven pyroelektrischen Koeffizienten von Composites im Jahr 2006 besonderer Arbeitsschwerpunkt. Dabei ist es gelungen, eine völlig allgemeingültige Beziehung herzuleiten, in der der effektive pyroelektrische Koeffizient p als Funktion der pyroelektrischen Koeffizienten pi und pm der Bestandteile, deren dielektrischer Konstanten ε i und ε m sowie der effektiven dielektrischen Konstanten ε des Composites dargestellt wird: Im Gegensatz zu anderen Beziehungen stehen Form und Anordnung der Komponenten nicht explizit in dieser Formel, sondern deren Einfluss ist vollständig implizit in der effektiven dielektrischen Konstanten enthalten. Deshalb beschreibt die neue Relation den effektiven pyroelektrischen Koeffizienten für alle Konnektivitäten korrekt und bildet ein hilfreiches Werkzeug für die Optimierung pyroelektrischer Composites. Die Beziehung bleibt auch korrekt für komplexe dielektrische Konstanten, d. h. der Fall leitfähiBild 1: Schematische Darstellung eines ferroelektri- ger Materialien ist in der Theorie mit enthalten. schen 0-3 Composites mit paralleler (Bild oben) bzw. antiparalleler (Bild unten) Orientierung der Polarisation von Matrix und Einschlüssen Auf Basis dieser kompensierten Pyro- und Piezoelektrika wurde mit der Abteilung für Physik der weichen Materie der Johannes-Kepler Universität Linz eine Zusammenarbeit gestartet, die die Entwicklung einer „künstlichen Haut“ zum Ziel hat. Es soll ein flexibles Sensormaterial entwickelt werden, bei dem benachbarte Bereiche (Pixel) abwechselnd pyrobzw. piezoelektrisch sind und bei dem DünnschichtTransistoren auf flexiblem Substrat zur Signalverstärkung eingesetzt werden. Wie die natürliche Haut soll dieser elastische Sensorfilm in der Lage sein, ortsaufgelöst Wärme- und Druckeinfluss zu detektieren und zu unterscheiden. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 81 Analyse und Charakterisierung von physikalischen Veränderungen des Gefüges und der Oberfläche von β-Tricalciumphosphat Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. F. Schirrmeister Mitarbeiter: Dr. rer. nat. A. Rechtenbach Forschungspartner: Innovent e.V. Jena; FSU Jena, Otto-SchottInstitut, Institut für Materialwissenschaften und Werkstofftechnologie; Technische Universität Ilmenau; Institut für Bioprozess- und Analysemesstechnik e.V. Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2002 bis März 2007; gefördert mit Mitteln des TKM Characterization and modification of thin layers and bulk materials according to their physical and bioactive properties as basis of surface-functionalizing of materials. trolliert und dadurch die Entwicklung einer geeigneten Vorschrift für die Herstellung von phasenreinen β-TCP-Keramiken ermöglicht. Die Erzeugung gerichteter Porensysteme und die Herstellung komplex strukturierter patienten-spezifischer Keramiken bzw. Implantate ist über geeignete Druck- und Sinterbedingungen möglich. Ziel des Vorhabens bei Innovent ist die Entwicklung eines geeigneten Pulver-Binder-Systems auf CalciumphosphatBasis und die Testung dieses Systems im 3DDruckverfahren (Rapid-Prototyping). In einer Reihe von Versuchen zur Aushärtung von pulverförmigem Tetracalciumphosphat (TTCP) oder deren Mischungen mit β-Tricalciumphosphat bzw. Calciumsulfat wurde gefunden, dass wäßrige Citronensäure (CA) einen geeigneten Binder darstellt, der auch unter den Bedingungen des 3D-Druckprozesses zur Ausbildung eines stabilen Verbunds zwischen den aufeinanderfolgenden Pulverschichten führt. Die Arbeiten zur Herstellung von dreidimensionalen Formkörpern mittels 3D-Drucktechnik wurden in Kooperation von Innovent mit dem Beckmann-Institut für Technologieentwicklung e.V. Lichtenstein durchgeführt. Zur Aufklärung der chemischen Zusammensetzung der durch das 3D-Drucken sowie nachfolgendem Sintern erhaltenen Materialien erfolgten XRDUntersuchungen an der Fachhochschule Jena. Aus der Röntgendiffraktometrie konnten wichtige Aussagen zur Produktreinheit bzw. vorhandener Nebenphasen, die den Anwendungszweck aber nicht negativ beeinflussen, gewonnen werden. Diese Untersuchungen bilden zusammen mit Untersuchungen zur Optimierung applikationsrelevanter Eigenschaften die Voraussetzungen für eine angestrebte Überführung der entwickelten keramischen Implantatmaterialien in die klinische Praxis. Im Fachbereich SciTec der FH Jena werden Oberund Grenzflächen im Hinblick auf biologisch aktivierbare Oberflächen charakterisiert. Hauptaugenmerk gilt dabei der zu festigenden Zusammenarbeit von Forschungs- und Industriepartnern, um produktrelevante Ergebnisse zu erzielen. Der Fachbereich SciTec verfügt über eine messtechnische Grundausstattung zur Oberflächen- und Grenzflächenanalyse. Insbesondere die Röntgendiffraktometrie (XRD), die zur Phasenbestimmung genutzt wird, stellt den Schwerpunkt der Messungen dar. In diesem Bericht wird über Untersuchungen zu Calciumphosphatkeramiken berichtet. Calciumphosphatkeramiken bilden eine wichtige Gruppe artifizieller Knochenersatzmaterialien, da sie in Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung und der Struktur in das Knochengewebe integriert, resorbiert und durch natürlichen Knochen ersetzt werden können oder auch als nichtresorbierte Implantate vorliegen. Sie besitzen eine gute Biokompatibilität, eine gute Druckfestigkeit und haben in poröser Form osteokonduktive Eigenschaften, doch sie sind weder osteoinduktiv noch elastisch. Von Vorteil ist ein großes Oberflächen-Volumenverhältnis, welches durch eine hohe, interkonnektierende Mikroporosität von phasenreinem β-Tricalciumphosphat (β-TCP)-Keramiken erreicht werden kann. Bei größeren Defekten (z.B. in Kiefer- und Gesichtschirurgie) können patientenspezifische Implantate mit individuellen Geometrien dem sich neu bildende Knochen als „Leitschiene“ dienen. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von mikround makroporösen β-TCP-Keramiken bei Innovent dient β-TCP. Dessen Synthese (Edukte und Produkte) Bild 1: Schädelsegment (hergestellt über das wurde mittels XRD an der Fachhochschule Jena kon- 3D-Druckverfahren) 82 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Röntgenographische Untersuchungen an Materialien für bleifreie piezoelektrische Werkstoffe Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: G. Picht Forschungspartner: PI Ceramic GmbH, Lederhose Laufzeit: 2005 bis 2006 G. Picht, J. Töpfer Charakteristisch für die Tetragonalität ist die Aufspaltung der Röntgenreflexe in einem Winkelbereich von 44 - 48° 2Θ. Die in diesem Projekt gewonnenen Informationen über strukturelle Eigenschaften bleifreier piezokeramischer Materialien erlauben eine umfangreichere Interpretation der bei PI Ceramic GmbH bereits gewonnenen Erkenntnisse über das Phasensystem BNBT und sind ein wichtiger Schritt für eine Beurteilung dieser Materialien im Hinblick einer technischen Nutzung. Detailed XRD-Analysis of lead free piezoelectric materials Bismuth sodium titanate (BNT) is a new lead-free piezoceramic material and a potential candidate for the substitution of lead zirconate titanate (PZT). The research project includes a detailed XRD-phase analysis and a precise determination of the lattice parameters for a more comprehensive evaluation of these new materials. Piezoelektrische Materialien finden eine Vielzahl an technischen Applikationen im aktorischen und sensorischen Bereich, wie zum Beispiel bei adaptiven Opti- Bild 1: Perowskitstruktur ken, kleinsten Autofokussystemen, Nanostelltechnik, a) kubisch, b) tetragonal verzerrt und gelten als Schlüsselkomponenten für moderne Einspritzsysteme in Dieselmotoren. Die hierfür am meisten verwendeten Werkstoffe basieren auf dem System PbZrO3 – PbTiO3 (PZT). Aufgrund der toxischen Wirkung des Schwermetalls Blei gegenüber der Umwelt und dem Menschen ergibt sich die Notwendigkeit der Entwicklung bleifreier piezo-elektrischer Keramik. Als einen potentiellen Kandidaten für die Substitution von PZT wird das System bestehend aus Bi 0,5Na 0,5TiO3 (BNT) und BaTiO3 (BT) angesehen. Sowohl BNT als auch BT kristallisieren in der Perowskitstruktur, welche bei Raumtemperatur von der idealen kubischen Struktur durch eine geringe Deformation abweicht (Bild 1). Im Fall des BNT ist die Verzerrung der Elementarzelle rhomboedrisch, für BT ist sie tetragonal. Im Übergangsgebiet zwischen diesen beiden Phasen, welches als morphotrope Phasengrenze bezeichnet wird, sind die piezoelektrischen Eigenschaften besonders hoch. Bild 2: Röntgendiffraktogramm einer tetragonal Ziel dieses Projektes war eine weitergehende Charak- verzerrten Perowskitstruktur terisierung der von der Firma PI Ceramic GmbH hergestellten bleifreien Werkstoffe unter dem Gesichtpunkt einer detaillierten röntgenographischen Phasenanalyse und einer präzisen Gitterkonstantenbestimmung. Bild 2 zeigt ein beispielhaftes Röntgendiffraktogramm für eine tetragonal verzerrte Perowskitstruktur. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 83 FANIMAT Nano Shape: Herstellung und prozessoptimierte Formgebung von nanoskaligen oxidischen Funktionskeramikpulvern Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: A. Angermann Forschungspartner: Tridelta GmbH, Hermsdorf Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V. Laufzeit und Fördermittelgeber: September 2005 bis August 2008; gefördert mit Mitteln des BMBF J. Töpfer, A. Angermann Nanocystalline Mn-Zn ferrites by wet-chemical routes Durch geeignete Wahl von Syntheseparametern soll die Morphologie und Größe der Precursoren gezielt eingestellt werden. Die anschließend thermisch behandelten Pulver werden einem definierten Sinterprozess unterzogen und bilden dabei Magnetokeramiken mit feinem Gefüge, geringer Porosität und hochohmigen Korngrenzen. Bei der Oxalatfällung werden Lösungen von Mn2+-, Zn2+- und Fe2+-acetat und Oxalsäure vereint, im Ergebnis entstehen Mn-Zn-Fe-Oxalate. Durch Variation der Temperatur, der Fällung und der Alterungsdauer können die Morphologie (Habitus, Größe, spezifische Oberfläche) und der Phasenbestand der Oxalate eingestellt werden (Bild 1). MnZn-ferrite nanoparticles are synthesised by different wet-chemical routes. The particle size and morphology are controlled by the variation of precipitation parameters. Calcination of the precursors led to ferrite particles with diameters of 10 nm to 1 μm. Sintered Mn-Zn ferrites show dense and finegrained microstructures. MnZn-Ferrite sind wichtige Magnetwerkstoffe für den Hochfrequenzeinsatz, z. B. in Transformatoren, Spulen und Drosseln. Im Zuge der Miniaturisierung elektronischer Komponenten werden immer leistungsfähigere Bauelemente benötigt. Für MnZn-Ferrite zur Leistungsübertragung werden aufgrund der kleineren Bauteilgeometrien immer höhere Arbeitsfrequenzen gefordert. Daraus leitet sich ein Bedarf an neuen Werkstoffqualitäten mit geringen Verlustleistungen ab. Diese werden durch Design der keramischen Mikrostruktur, d.h. durch Ausbildung einer homogenen und dichten Mikrostruktur mit kleinen Körngrößen und hochohmigen Korngrenzen, realisiert. Dem Einsatz durch chemische Syntheseverfahren erzeugter nanodisperser Pulver kommt dabei eine hohe Bedeutung zu. Daraus leiten sich die zwei Hauptarbeitsschwerpunkte des Projektes ab: 1. Entwicklung chemischer Methoden zur Präparation nanodisperser Oxide mit definierter Teilchenmorphologie mittels chemischer Verfahren (SolGel-Verfahren, Hydroxid- u. Oxalatfällungsprozesse, Polyolprozess, Mikroemulsions-Technik) Bild 1: Mn-Zn-Fe Oxalate hergestellt bei 25 °C (β -Struktur) und 90 °C (α-Struktur) Die Überführung der Oxalate in Oxidpulver wird bei 300 - 750 °C durchgeführt. Die hergestellten Ferritpartikel weisen Durchmesser von 10 - 600 nm auf. Aus diesen Pulvern wurden Mn-Zn Ferrit-Keramiken hergestellt. Gefügeaufnahmen (Bild 2) von aus Pulver A (konventionelles Pulver, d = 1 μm, gesintert bei 1300 °C) und B (Oxalatpulver, d = 30 nm, gesintert bei 1100 °C) hergestellten Keramiken zeigen, dass aufgrund der hohen Sinteraktivität der Nanopulver die Sintertemperatur um 200 °C herabgesetzt werden kann bei vergleichbar hohen Sinterdichten und Ausbildung homogener Gefüge. Gleichzeitig wird die mittlere Korngröße im gesinterten Magnetgefüge von 8.8 μm (Pulver A) auf 3.9 mm bei Verwendung des nanodispersen Pulvers B reduziert. 2. Charakterisierung der Nanopartikel (Phasenbestand, Partikelgröße, spezifische Oberfläche, magnetische Eigenschaften, thermische Eigenschaften) Ziel des Vorhabens ist, nanodisperse Mn-Zn Ferritpar- Bild 2: Gefüge gesinterter Mn-Zn Ferrite unter Verwendung tikel der Teilchengröße 10 - 500 nm zu synthetisieren. von Pulver A (Oxidmischung) und B (Oxalatfällung) 84 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Grundlagenuntersuchungen zur Defektchemie von nichtmetallisch-anorganischen Oxiden mit Perowskitstruktur Bei Perowskiten mit polyvalenten Ionen (Co, Fe, Mn, Ni, Cr) auf dem B Platz variiert die Wertigkeit des B-Ions in Abhängigkeit von der Temperatur und dem Sauerstoffpartialdruck entsprechend: Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: Dr. rer. nat. R. Kircheisen Forschungspartner: Hermsdorfer Institut für Technische Keramik e.V. Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2006 bis Dezember 2007; gefördert mit Mitteln des TMWTA ABO3-δ` R. Kircheisen, J. Töpfer The nonstoichiometry δ and the concentration of point defects in perovskite oxides ABO3-δ is measured by thermogravimetry. The data are used for modelling the charge transport properties of mixed conductors. These materials are interesting candidates for oxygen separation with ceramic membrans. T↑ pO2↑ ABO3-δ`` + (δ’’-δ’)/2 O2 Die Konzentration der gebildeten SauerstoffVakanzen ist damit ebenfalls von den thermodynamischen Bedingungen (T, pO2) abhängig. Mittels thermogravimetrischer Messungen (Variation des Sauerstoffpartialdrucks bei konstanter Temperatur und Messung der Masseänderung) kann die Art und Konzentration der Punktfehler, wie z. B. Sauerstoffvakanzen, bestimmt werden. In Bild 1 ist die Variation der Stöchiometrieabweichung δ für LaCoO3 dargestellt. Oxidkeramiken des Perowskit-Typs (Formeltyp ABO3-δ ; A: Erdalkali und Seltenerdelemente, B: 3d-Elemente) weisen hochinteressante Kombinationen chemischer und physikalischer Eigenschaften und wechselseitige Korrelationen dieser Eigenschaften auf, die eine Vielzahl potentieller Anwendungsmöglichkeiten eröffnen. Ein interessantes Eigenschaftsfeld von Perowskiten ist deren mischleitender Charakter, d.h. diese Verbindungen zeichnen sich durch eine große Elektronen- sowie auch Ionenleitfähigkeit aus. Sauerstoffionenleitende Materialien können daher für den Transport von Sauerstoff von einem Bereich höherer zum Bereich niedrigerer Sauerstoffdrücke verwendet werden. Besonderes Interesse gilt hierbei Bild 1: Stöchiometrieabweichung δ von LaCoO3-δ als der Sauerstoffseparation aus Luft durch keramische Funktion des Sauerstoffpartialdrucks bei 900 und 1000 °C Membranen aus gemischtleitenden Perowskiten. Zum Aufstellen eines allgemeingültigeren Modells des Sauerstofftransports in Perowskiten ist es zunächst erforderlich, die anwendungsrelevanten Eigenschaften ausgewählter Materialien in Abhängigkeit von Temperatur und O2 Partialdruck zu erfassen und damit die Datenbasis für eine Modellierung der funktionalen Zusammenhänge zu schaffen. Schwerpunkte dafür sind Bestimmungen der Sauerstoff-Defektkonzentrationen durch hochauflösende Thermogravimetrie. Zu diesem Zweck wurde die Thermowaage mit einer Gasdosierung gekoppelt. Damit können stöchiometrieabhängige Masseänderungen im Bereich der Sauerstoffpartialdrücke von 1 - 10 -20 atm bei verschiedenen Temperaturen bestimmt werden. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 85 Phasenbeziehungen, Struktur und magnetische Eigenschaften von substituierten Hexaferriten: Optimierte Dauermagnetwerkstoffe Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: Dipl.-Min. D. Seifert Forschungspartner: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Lehrstuhl für Allgemeine und Angewandte Mineralogie Laufzeit und Fördermittelgeber: Mai 2005 bis April 2007; gefördert mit Mitteln der DFG J. Töpfer, D. Seifert Gegenstand derzeitiger Forschung sind Sr-Hexaferrite. Die exakte Kenntnis der Phasenbeziehungen im System SrO-Fe2O3 bilden die Grundlage für ein detailliertes Verständnis der Struktur-Eigenschaftsbeziehungen dieser Magnetwerkstoffe. Die aus der Literatur bekannten Phasendiagramme sind allerdings widersprüchlich. In Zusammenarbeit mit der Universität Erlangen werden die Phasenstabilitätsber eiche im eisenreichen Gebiet des Systems SrO-Fe2O3 bestimmt, mit dem Ziel der Erstellung eines präzisen pseudobinären Phasendiagramms. Darauf aufbauend sollen Hexaferrite hergestellt und charakterisiert werden. Die Kristallstrukturen dieser Verbindungen leiten sich aus der Kombination der drei Grundbaueinheiten hexagonaler Ferrite (R-, S-, T-Block) als Stapelvarianten ab. Neben dem M-Typ SrFe12O19 konnte die Existenz des Sr-W-Typs SrFe18O27 (RSS-Block, siehe Bild) nachgewiesen und dieser reinphasig hergestellt werden. Eine weitere, neu gefundene hexagonale Ferrithase in diesem System ist der X-Typ (Sr2Fe30 O46). Zur In der Elektrotechnikbranche besteht großes Interesse Charakterisierung der Verbindungen wurden XRDan leistungsstarken und preiswerten Permanent- Analysen gekoppelt mit REM/EDX-Untersuchungen magneten, die für den Einsatz in Motoren geeignet genutzt. sind. Die Gruppe der Hexaferrite sind für diese Applikationsfelder die bevorzugten Magnetwerkstoffe. Zur Optimierung der magnetischen Eigenschaften Weltweit werden Hartferrite auf Basis von BaFe12O19 der Hexaferrite werden gezielt Substitutionen durchbzw. SrFe12O19 großtechnisch synthetisiert. geführt. So werden in den M-Typ z.B. La-Ionen (Sr1-xLaxFe12O19) bzw. La- und Co-Ionen (Sr1-xLax Fe12-yCoyO19) eingebaut. For the development of modern hexaferrite magnets exact knowledge of the phase relations is required. This project is concerned with the reinvestigation of the phase diagram of the system SrO-Fe2O3 and the structure-properties relationships of hexaferrites. Bild: Röntgendiffraktogramm der Verbindung Sr-W-Typ Hexaferrit 86 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Neue reaktionskontrollierte Keramik zur Integration passiver Komponenten in leistungselektronische Module Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: Dipl.-Chem. J. Mürbe Forschungspartner: HITK e.V., VIA electronic GmbH, Siegert TFT GmbH (alle Hermsdorf), BAM, IZM (beide Berlin), W. C. Heraeus GmbH & Co. KG, Hanau CEAG AG Ostbevern, Siemens AG, München Laufzeit und Fördermittelgeber: Oktober 2005 bis September 2008, gefördert mit Mitteln des BMBF im Rahmen des Programms „WING“ J. Töpfer, J. Mürbe For integrated inductive and dielectric multilayer devices LTCC-compatible Mg-Cu-Zn-ferrite systems were developed. Addition of bismuth oxide as sintering additive to sinteractive ferrite powders results in dense ceramics with 95 % of theoretical density and initial permeabilities of μi = 500 at a Curie temperature Tc = 135 °C after sintering for 2 hours at 900 °C. how eine komplette Zusammensetzungs- und Technologieentwicklung. Durch Variation der Anteile von Mg, Cu und Zn und einer intensiven Feinstmahlung des vorkalzinierten Ferritpulvers in der Planetenkugelmühle konnte eine optimale Zusammensetzung Mg0,2Cu0,3Zn0,52Fe1,98O3,99 gefunden werden, die nach Sinterung 2 h 900 °C bei 95 % theoretischer Dichte eine Anfangspermeabilität μi von 400 und eine Curietemperatur von 135 °C aufweist. Zur Verbesserung der Gefügesteuerung wurden außerdem Sinteradditive zugesetzt. Besonders geeignet ist Bismutoxid, welches sowohl in reiner Form als auch als Bi-haltiges Glas zugesetzt werden kann und bei entsprechender Dosierung bis 0,5 Gew.-% neben einer zügigeren Verdichtung zu einer Permeabilitätserhöhung bis auf μi = 500 führt. Die Entwicklungen wurden begleitet von physikalischen Charakterisierungen wie Partikelgrößenverteilung durch Laserbeugung, Schwindungsverhalten am Dilatometer, Gefügeaufnahmen mittels Rasterelektronenmikroskopie sowie Permeabilitätsmessungen (Bild 1 – 2). Mit dem Förderprogramm „Werkstoffinnovationen für Industrie und Gesellschaft - WING“ will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den interdisziplinär ausgerichteten Werkstofftechnologien neue Impulse geben. Das hier vorgestellte Verbundprojekt ist Teil dieses Programms und setzt sich zum Ziel, magnetische und hochdielektrische Keramikwerkstoffe für integrierte Mehrlagen-Funktionalitäten im Verbund mit keramischen Multilayer-Schaltungsträgern zu entwickeln, die als kompakte LTCC-Module für Filteranwendungen in AC-/DC-Kleinleistungsnetzteilen aufgebaut werden Bild 1: Schwindungsverhalten der Mg-Cu-Zn Ferrite sollen. Wir befassen uns mit den grundlegenden materialspezifischen Anforderungen an die Ferritkomponenten und stehen somit am Anfang der Entwicklungskette. Um den Ferrit-Werkstoff LTCC-kompatibel zu gestalten, dürfen Sintertemperaturen von 900 °C nicht überschritten werden. Das Material soll hochpermeabel, langzeit- und temperaturstabil sein und keine Wechselwirkungen mit den in direktem Kontakt liegenden anderen Materialien (Dielektrikum, Basistape, Silberelektroden) zeigen. Das bereits in einem früheren Projekt entwickelte Ni-Cu-Zn-Ferritsystem wird daher weiterentwickelt mit dem Ziel, durch Substitution von Ni durch Mg und/oder Mn die Magnetostriktion zu verringern und gleichzeitig NiO als karzinogen wirkenden Stoff zu eliminieren. Die Entwicklung eines niedrig sinternden Mg/Mn-Cu-Zn-Ferritsystems er- Bild 2: Permeabilitäten der Ferrite in Abhängigkeit des forderte trotz vorhandenem umfangreichem Know- Gehalts an Sinteradditiv FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB SciTec 87 Multilayer-Ferritinduktivitäten für Hochfrequenzanwendungen Projektleiter: Prof. Dr. rer. nat. J. Töpfer Mitarbeiter: Dr. rer. nat. S. Kracunovska Forschungspartner: VIA Electronic GmbH, Inoceramic GmbH, Tridelta GmbH (alle Hermsdorf) Die Präparation phasenreiner Co2Z Pulver ist schwierig. Die folgenden Verfahren wurden optimiert: Kalzinierung der Rohstoffmischung 1. Mischoxidroute (BaCO3, Co3O4, Fe2O3), Feinmahlung und nochmalige Kalzination bei 1310 °C. Copräzipitation von Ba-Co-Fe2. Oxalat-Mischfällung Oxalat und Kalzinierung bei 1310 °C. Laufzeit und Fördermittelgeber: Juli 2006 bis Dezember 2008, gefördert mit S. Kracunovska, J. Töpfer Mitteln des BMBF im Rahmen des Förderprogramms „Angewandte Forschung an Fachhochschulen im Verbund mit der Wirtschaft (FH³)“ Z-type hexaferrites (Co2Z) were synthesized by means of the conventional solid-state reaction and oxalate coprecipitation. XRD studies showed that the single phase Z-type ferrites are formed by calcination at temperatures of 1310 °C. It was shown that Z-hexaferrite itself is not stable at maximum LTCC processing temperature of 950 °C and degrades to M- and Y-type ferrites including a dramatic reduction of the permeability. This has to be taken into account when considering Co2Z materials for multilayer applications. Im Rahmen des Forschungsprojektes werden Werkstoffe für eine neue Generation Mehrlagen(Multilayer)-Ferritinduktivitäten für Hochfrequenzanwendungen im Bereich von 200 kHz bis 2 GHz entwickelt. Magnetische Induktivitäten stellen wichtige passive Bauelemente der Mikroelektronik und Kommunikationstechnik dar, deren Dimensionen im Zuge der allgemeinen Miniaturisierung immer stärker reduziert werden. Aufgrund ihrer hohen Permeabilität μ im betreffenden Frequenzbereich eignen sich für das Vorhaben besonders kobaltdotierte Hexaferrite mit planarer Kristallanisotropie vom Z-Typ (Ba3Co2Fe24O41: Co2Z). Der Z-Typ-Ferrit als magnetische Komponente im Multilayer-Verbund hat bei einer Grenzfrequenz von etwa 2 GHz eine Permeabilität von μ = 10 – 20. Durch Foliengießen hergestellte Ferrittapes werden mit Ag als Kontaktierungs- und Windungsmaterial zu Mehrschichtbauelementen gebrannt (Cofiring). Die Schmelztemperatur der Ag-Komponente begrenzt hierbei die Prozesstemperaturen auf 950 °C. Bild 1: XRD Diffraktogramme der Co2Z Ferrite Mit beiden Herstellungsverfahren gelang die Synthese nahezu phasenreiner hexagonaler Z-Typ Ferritpulver (Bild 1). Mit Zusatz von 3 Ma-% Bi2O3 als Sinteradditiv ist eine thermische Verdichtung der Ferritpulver schon bei 950 °C möglich. Zur Erzielung einer hohen Permeabilität ist jedoch die thermische Stabilität der Co2Z-Phase von großer Bedeutung. Bei der Sintertemperatur von 950 °C ist die Z-Phase jedoch instabil und zerfällt; mit zunehmender Sinterdauer nimmt das Ausmaß der Degradation der Co2Z-Phase unter Bildung von Begleitphasen der Typen BaM und Co2Y zu. Dieser Zerfall wirkt sich nachteilig auf die Anfangspermeabilität aus, bei einer Frequenz von 1 MHz wurde eine Abnahme der Permeabilität von μ = 18 auf μ = 3 verzeichnet. Die Stabilität der Co2Z-Phase erfordert eine Sintertemperatur von 1310 °C. An derart hergestellten Probekörpern können Anfangspermeabilitäten von μ = 25 erzielt werden (Bild 2). Arbeitsziele: • Entwicklung und Optimierung von hexgonalen Ferritwerkstoffen mit hoher Sinteraktivität bei T 950 °C, so dass bei Nutzung der konventionellen LTCC-Technologie (Low Temperature Ceramic Cofiring) die Kontaktierung und Spulenwicklung mit Ag realisierbar ist. • Bildung einer keramischen Gefügestruktur, die für HF-Anwendungen bei Frequenzen bis 2 GHz eine erforderliche Permeabilität von mindestens μ = 10 Bild 2: Permeabilität der Co2Z Ferrite als Funktion der gewährleistet. Frequenz 88 FB SciTec FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Optimierung der Abbildung des Pflegeprozesses in der Pflegepraxis und der Pflegedokumentation Mit der Vorbereitung der Präsentation der IST-Analyse wird derzeit die erste Projektphase abgeschlossen. Zu Projektphase II gehören: 1. die Erarbeitung von Lösungsansätzen und Interventionen (SOLL-Konzept); 2. die Umsetzung der Interventionen in der Praxis 3. sowie die Durchführung der Evaluation. Projektleiter: Prof. Dr. phil. St. Dorschner Mitarbeiter: Dipl.-Pflegewirtin (FH) A. Meussling-Sentpali, Koordinierungsstelle „Projekt Pflegeprozess“ Forschungspartner: Landesverbände der Pflegekassen Thüringens Laufzeit: April 2006 bis März 2008 Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion zum Themenkreis „Pflegeprozess“ und „Pflegedokumentation“ einerseits1 und einer subjektiv wahrgenommenen Bürokratisierung der Pflege sowie den daraus resultierenden Versuchen einer „Entbürokratisierung“ andererseits2,3,4,5 zielt das Projekt auf wissenschaftlicher Basis darauf, Lösungskonzepte für Thüringen zu entwickeln, die die Anwendung des Pflegeprozesses in der Pflegepraxis erleichtern und zu einer Verbesserung der Dokumentationsqualität führen. Die zu entwickelnden Lösungsansätze gehen von einem einrichtungsspezifischen Vorgehen aus, so dass im Ergebnis des Projektes Veränderungen jeweils patienten-, bewohner- bzw. klientenzentriert umgesetzt werden können. Aus den 337 verbindlich teilnehmenden Pflegeeinrichtungen wurde eine Gruppe von 30 Modelleinrichtungen ausgewählt, d. h. 13 Pflegeheime und 17 ambulante Pflegedienste. In dieser repräsentativen Stichprobe wird derzeit die IST-Erhebung abgeschlossen. Sie umfasst insbesondere die Analyse von Pflegedokumentationen, Interviews mit Pflegenden und Pflegedienstleitungen, eine Tätigkeitsanalyse sowie eine Untersuchung zur Arbeitsbelastung von Pflegenden in Thüringer Pflegeeinrichtungen. Methodisch wird von einem pflegewissenschaftlichen und organisationstheoretischen Beratungsansatz ausgegangen, der die jeweiligen am Projekt beteiligten Pflegeeinrichtungen in die Lage versetzen soll, nach einer begleiteten Implementierungsphase die Lösungsansätze kontinuierlich selbstständig adaptieren und weiterentwickeln zu können. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen: a) Datenerhebungen in allen teilnehmenden Pflegeeinrichtungen, b) Datenerhebungen in der repräsentativen Stichprobe von 30 Modelleinrichtungen (13 Pflegeheime und 17 ambulante Pflegedienste). Die Ergebnisse stehen im Anschluss an das Forschungsvorhaben allen beteiligten Partnern für die träger- bzw. einrichtungsspezifische Umsetzung zur Verfügung. Außerdem sollen die Projektergebnisse im Sinne von konkreten Handlungsempfehlungen in die Aus-, Fort- und Weiterbildung von Pflegenden in Teil a) umfasst: Thüringen einfließen. 1. Ersterhebung durch Datenblatt und Fragebogen; 2. Analyse ausgewählter Pflegekonzepte von Thüringer Pflegeeinrichtungen (diese wurden im Das Projekt ist in zwei Projektphasen geplant: Rahmen der Ersthebung erfasst). Phase 1: Erhebung des Ist-Standes (IST-Analyse) Phase 2: Erarbeitung von Lösungsansätzen und Interventionen (SOLL-Konzept) sowie 1 Vgl. z. B. Grundsatzstellungnahme Pflegeprozess und DokuUmsetzung der Interventionen in der mentation. Handlungsempfehlung zur Professionalisierung Praxis/Durchführung der Evaluation und Qualitätssicherung in der Pflege. Hrsg.: Medizinischer Erarbeitung von Empfehlungen Dienst der Spitzenverbände der Krankenkassen e.V. (MDS), April 2005 (Implementierung und Evaluation). 2 2005 2006 Vorlauf 1 Phase 1 Vorlauf 2 Phase 2 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 2007 2008 3 4 5 Runder Tisch Pflege, Arbeitsgruppe III: Entbürokratisierung. Diskussionszwischenstand 01. März 2005 (Geschäftsstelle Runder Tisch Pflege: Deutsches Zentrum für Altersfragen) Bundestagsdrucksache 15/5732 Projekt „Entbürokratisierung der Pflegedokumentation“ im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, 2004 Ministerium für Soziales, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Schleswig-Holstein. Das schleswig-holsteinische Modell „Vereinfachte Pflegeplanung und -dokumentation“. Ergebnisse des Modellprojektes. März 2005 FB Sozialwesen 89 2. Qualitative Analyse von problemorientierten InterTeil b) umfasst: 1. Analyse von 150 Pflegedokumentationen aus den views in den 30 Modelleinrichtungen (jeweils die PDL und eine Pflegefachkraft) zum subjektiven 30 Modelleinrichtungen im Hinblick auf die AbbilErleben bzw. des Umgangs mit dem Pflegeprodung des Pflegeprozesses (pro Pflegeeinrichtung zess(es) in der Einrichtung; werden fünf Pflegedokumentationen analysiert, die zuvor bei den Erstbesuchen in den Modelleinrich- 3. Tätigkeitsanalyse im Hinblick auf den Pflegeprozess; tungen nach folgenden Kriterien ausgewählt wurden: je ein Patient/Bewohner mit Pflegestufe I, II 4. Analyse von Arbeitsbelastungen von Pflegenden in Thüringer Pflegeeinrichtungen (geplant als Promound III, eine abgeschlossene Dokumentation, eine tionsvorhaben). von der Einrichtung frei ausgewählte Dokumentation; außerdem sollte – wenn möglich – mindestens ein Mann dabei sein); 90 FB Sozialwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Entwicklung und Evaluation von „Palliative Care-Angeboten“ für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen Projektleiter: Prof. Dr. phil. St. Dorschner Mitarbeiter: Dr. rer. medic. I. L. Schaefer Laufzeit: Januar 2006 bis Dezember 2006; gefördert mit Mitteln des TKM im Rahmen des Hochschulwissenschaftsprogramms I. L. Schaefer, St. Dorschner In Deutschland leben derzeit ca. eine Million Menschen, die an Demenz leiden. Bis zum Jahr 2050 wird sich die Zahl der Demenzkranken auf über zwei Millionen erhöhen (Bickel, 2001). Die Prävalenz der Demenz nimmt mit dem Alter deutlich zu. 60% der Demenzkranken werden in Deutschland in Privathaushalten hauptsächlich von Angehörigen versorgt, z. T. mit Unterstützung von ambulanten Pflegediensten. Demenzen sind einer der häufigsten Gründe für einen Heimeintritt (BMFSFJ, 2002). Die mittlere Überlebenszeit nach Diagnosestellung der Demenz beträgt 6,6 Jahre bei großen individuellen Unterschieden (Richter & Richter, 2004; Vollmar, Löscher, Koch & Butzlaff, 2005). Die Demenz verläuft langsam progressiv. Es wird davon ausgegangen, dass Demenzkranke ihre Veränderungen und Verluste bis ins fortgeschrittene Krankheitsstadium wahrnehmen und erleben, wobei die Reflexionsfähigkeit zunehmend nachlässt. Verluste umfassen dabei vier Dimensionen: Verlust an Kompetenz (Alltagsaktivitäten können nicht mehr selbstständig durchgeführt werden), Verlust an Kommunikation (nicht mehr sprechen und verstehen können), Verlust an Kontinuität (zeitliche Einordnung von Ereignissen geht verloren), Verlust an Kongruenz (das eigene Erleben stimmt nicht mehr mit dem von Gesunden überein) Die emotionale Kontaktfähigkeit bleibt erhalten (Wilz, Adler & Gunzelmann, 2001). hier besteht ein hohes Risiko der Überlastung der Hauptpflegeperson. Die subjektive Belastung der pflegenden Angehörigen stellt einen entscheidenden Faktor dar beim Wechsel in die institutionelle Versorgung. Gleichzeitig besteht eine Diskrepanz zwischen den Belastungen der Angehörigen und der Inanspruchnahme von entlastenden Diensten. Die Versorgung von Demenzkranken erfordert ein patienten- und familienorientiertes Konzept, das im Hinblick auf die Progredienz die subjektiven Lebensqualitäten aller Betroffenen berücksichtigt. Dieses Ziel versuchen Palliative Care und die darunter subsummierte, von bürgerschaftlichem Engagement geprägte Hospizbewegung zu realisieren, die sich an den Lebensrealitäten der anvertrauten Menschen orientieren. Mit dem Pflegeleistungsergänzungsgesetz1 vom 01.04.2002 soll ehrenamtliches Engagement in der Betreuung Demenzkranker gefördert werden. Parallel dazu werden auch ambulante Hospizdienste zunehmend mit Patienten mit fortgeschrittener Demenz sowohl im häuslichen Bereich als auch in Pflegeheimen konfrontiert. Allerdings sind die meisten ehrenamtlichen Mitarbeiter auf dieses Arbeitsfeld kaum vorbereitet. Ehrenamtliche Hospizbegleiter werden in einem umfangreichen Vorbereitungskurs für das Handlungsfeld „Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden“ geschult. Als Orientierungsrahmen für die Qualifizierung Ehrenamtlicher für die Hospizarbeit gibt es mehrere Modelle, die von den Hospizdiensten entsprechend ausgestaltet werden. Das Krankheitsbild Demenz findet in diesen Modellen jedoch wenig Berücksichtigung. Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Entwicklung und Evaluation von Palliative Care-Angeboten für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen“ des Fördervereins Hospiz Jena e.V. und des GeorgStreiter-Instituts für Pflegewissenschaft der Fachhochschule Jena wurde auf der Grundlage pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse diese empirische Die Vermittlung von Schutz und Empathie durch qualitative Feldanalyse unter Anwendung des Bezugspersonen, die ihre Suche nach der Person interpretativ phänomenologischen Ansatzes durchund das Verhalten im Kontext des Selbsterlebens nachvollziehen können, ist für die Lebensqualität von Demenzkranken wichtig. Die Pflege eines dementen Familienmitglieds bringt das Familiensystem aus dem 1 Niedrigschwellige Betreuungsangebote nach §45c SGB XI Gleichgewicht. Demenzkranke und ihre Angehörigen sind Angebote, in denen freiwillige Helfer unter pflegefachstellen eine besonders vulnerable Gruppe dar. Die licher Anleitung die Betreuung von Pflegebedürftigen mit Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung erheblichem Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Bewerden durch die Demenzkrankheit zunehmend ein- treuung in Gruppen oder im häuslichen Bereich übernehmen geschränkt bis zur völligen Abhängigkeit von frem- sowie pflegende Angehörige entlasten und beratend unterder Hilfe. Der überwiegende Anteil demenzkran- stützen. Die Helfer müssen eine angemessene Schulung und ker Menschen wird in Privathaushalten gepflegt, Fortbildung erhalten haben. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Sozialwesen 91 geführt, die bei der folgenden Entwicklung eines Curriculums für ehrenamtliche Hospizbegleitung im Hinblick auf die Problematik „Demenz“ berücksichtigt wurde. In dem Curriculum wurde ein Schwerpunkt auf die theoretische und fachwissenschaftliche Begründung gelegt. Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Demenzkranke stellen eine wichtige Ergänzung zu den etablierten professionellen Versorgungsangeboten dar. Sie sind charakterisiert durch die Verknüpfung von haupt- und ehrenamtlicher Arbeit. Eine hohe Qualität der niedrigschwelligen Betreuungsangebote ist dadurch gekennzeichnet, dass kreativ und flexibel auf die Bedarfslagen von Betroffenen und Angehörigen reagiert wird und die Angebote sowohl familienorientiert sind als auch die besondere Situation der Demenzkranken berücksichtigen. Dies erfordert eine fachlich fundierte Arbeit der hauptamtlichen Fachkräfte bei Planung und Durchführung der Betreuungsangebote sowie bei Aufbau und Schulung der ehrenamtlichen Helfergruppen. Die Angebote ermöglichen am jeweiligen Krankheitsverlauf der Dementen orientierte psychosoziale Betreuung und Therapieangebote unter Berücksichtigung des Normalitätsprinzips und der Ressourcenförderung. Als pflegetheoretischer Rahmen für das Curriculum und das Palliative Care-Angebot wurden das Modell der Krankheitsverlaufskurve nach Corbin/Strauss und das Modell der familien- und umweltbezogenen Pflege nach Friedemann gewählt. Das Curriculum bildet einen Rahmen für handlungsorientierte Schulungen, die die konstruktivistische Perspektive berücksichtigen. Die Schulungen sind angelegt auf 10 Veranstaltungen mit insgesamt 22 Stunden. Im Rahmen des Projektes konnten in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Hospiz Jena e.V. zwei Schulungen durchgeführt werden. Insgesamt wurden 33 Personen für die Begleitung von Demenzkranken geschult. Die Evaluation der Schulung zeigte einen deutlichen Zuwachs an Wissen zum Krankheitsbild Demenz, Sicherheit in der Kommunikation und Umgang mit demenztypischen Verhaltensänderungen. Das Verständnis für Angehörige und das Repertoire an Beschäftigungsmöglichkeiten wurden erweitert. Persönliche Ängste und Vorbehalte gegenüber Demenzkranken konnten abgebaut werden. Parallel dazu nahm die Anzahl der Demenzkranken, die vom Hospizdienst des Fördervereins Hospiz Jena e.V. begleitet wurden, zu. 2006 wurden 32 Demenzkranke und ihre Familien begleitet, dies sind 30 % aller Begleitungen, davon verstarben 14 Demenzkranke, 18 werden 2007 weiter betreut. Die Begleitungsdauer unterscheidet sich in der Länge wesentlich von der Begleitungsdauer Tumorkranker, da das Angebot deutlich früher, oft im Stadium 2 der Erkrankung, angefragt wird. Die durchschnittliche Begleitungszeit 92 FB Sozialwesen der 2006 Verstorbenen betrug 154 Tage. Für die eingesetzten ehrenamtlichen Hospizhelfer bedeutet die lange Begleitungszeit Durchhaltevermögen. Ein Hospizdienst, der Demenzbegleitungen übernimmt, muss über ausreichend Hospizhelfer verfügen, da die Hospizhelfer meistens eine lange Zeit nicht bei anderen Personen eingesetzt werden können. Die Zeiteinheiten bei einem Demenzeinsatz sind ebenfalls größer, der einzelne Einsatz dauert im Durchschnitt mindestens 4 Stunden, zum Teil werden auch ganze Wochenenden in Anspruch genommen. Für die betroffenen Familien hat das Angebot nur Sinn, wenn sie wirklich eine zeitliche Entlastung spüren. Nicht alle Hospizbegleiter, die an der Schulung teilgenommen haben, übernehmen anschließend Demenzbegleitungen, einige stellen fest, dass ihr Interessenschwerpunkt bei anderen Schwerkranken liegt. Allerdings haben mehrere Hospizhelfer ein besonderes Geschick und Einfühlungsvermögen für Demenzkranke entwickelt, das durch die Schulung zur Entfaltung kam. Zusammenfassend kann konstatiert werden, dass Hospizdienste gute Voraussetzungen bieten, die Versorgung von Demenzkranken und ihren Familien zu verbessern, wenn entsprechende Qualifikationsmaßnahmen erfolgen. Die betroffenen Familien sind mit den Hospizbegleitungen sehr zufrieden. Sie schätzen neben den qualifizierten Ehrenamtlichen und der professionellen Beratung u.a. auch die unbürokratische Inanspruchnahme, das prompte Reagieren und die Flexibilität des Dienstes bei Anfrage. Literatur [1] Bickel, H.: Demenzen im höheren Lebensalter Schätzungen des Vorkommens und der Versorgungskosten. Z Gerontol Geriat, 34, 2001: 108 - 115 [2] Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ): 4. Altenbericht 2002. Stand: 15.04.2004. http://www.bmfsfj.de [3] Richter, B., Richter, R.W.: Alzheimer in der Praxis. Huber, Bern, 2004 [4] Vollmar, H.C., Löscher, S.; Koch, M.; Butzlaff, M.: Evidenzbasierte Leitlinie zu Diagnose und Therapie. Version 05/2005. Stand: 08.06.2005. http://www.evidence.de [5] Wilz, G., Adler, C.; Gunzelmann, T.: Gruppenarbeit mit Angehörigen von Demenzkranken. Hogrefe, Göttingen, 2001 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Älter werden im Wohngebiet. Herausforderungen des demografischen Wandels für die Wohn- und Lebenssituation älterer Menschen in verschiedenen Wohngebieten der Städte Jena und Weimar. Projektleiter: Prof. Dr. rer. soc. U. Lakemann Mitarbeiter: S. Recke Dr. H. Kreikenbom Forschungspartner: aproxima Agentur für Markt- und Sozialforschung Weimar, Arbeiterwohlfahrt Jena Weimar, Wohnungsunternehmen aus Jena und Weimar Laufzeit: September 2006 bis Oktober 2007 www.lakemann.com Considering the demographical change, the amount of the elder population will grow excessively, with completely new challenges to the urban housing-, infrastructure- and social policy. The target of the project is to analyze the needs of elder people in different residential areas in the two cities of Jena and Weimar. We will conduct a quoted survey with 2.000 respondents. terschiedlichen Wohngebietstypen der Städte Jena und Weimar zu erforschen. Angesichts des massiven demografischen Wandels, dessen Konsequenzen die Bundesrepublik Deutschland in den kommenden Jahrzehnten auf zahlreichen Ebenen erfassen werden, ist es notwendig, sozialplanerische Grundlagen für eine städtische Wohnungs-, Infrastruktur- und Sozialpolitik zu erarbeiten. Dazu soll die Bevölkerung aus den mittleren und älteren Jahrgängen in ausgewählten Stadtquartieren mit Blick auf ihre zukünftige Bedarfslage befragt werden. Umsetzungsziel des Projektes ist es, Wohngebiete auch in den nächsten 20 bis 30 Jahren für diese Bewohnergruppen attraktiv zu gestalten. Grundüberlegungen und Untersuchungsfragen des Projekts Das Projekt richtet sich gezielt auf die heutigen Bedürfnisse älterer Menschen ab 60 Jahren und die zukünftigen Bedürfnisse der Altersgruppe ab 50 Jahren. Aufgrund ihrer zum Teil eingeschränkten Mobilität sind bzw. werden diese Bevölkerungsgruppen besonders stark auf Angebote in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld angewiesen sein. Gleichzeitig ist es erforderlich, dass sich eine effektive Sozialplanung angesichts der knappen Haushaltsmittel unmittelbar am Bedarf der jeweiligen Zielgruppen orientiert. Ausgangssituation: Demografische Entwicklungen Die demografische Struktur der Bundesrepublik Deutschland wird sich in den nächsten Jahrzehnten Untersuchungsfragen sind beispielsweise: gravierend verändern. Angesichts des massiven • Welche Wohnformen wünschen sich ältere MenGeburtenrückganges und der gestiegenen Lebensschen? Wie groß ist der Anteil derjenigen, die sich erwartung sprechen Sozialwissenschaftler von eiein Wohnen in betreuten Wohngruppen, Wohngener Überalterung der Gesellschaft. Diese Tendenzen meinschaften oder ein Wohnen von Alt und Jung werden auch in Thüringen und in den Regionen Jena vorstellen können? und Weimar weit reichende Konsequenzen nach sich ziehen. Das Statistische Amt der Stadt Jena prognos- • Welche technischen Vorkehrungen sind notwendig, tiziert beispielsweise für die über 75-jährigen fast eine damit auch bei gesundheitlicher Beeinträchtigung Verdoppelung ihres Anteils an der Jenaer Bevölkeim Alter die gewünschte Wohnform realisiert werrung im Jahr 2020. Mit Blick auf verschiedene Wohnden kann? gebietstypen, wie z. B. innerstädtische Quartiere aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch die • Welche sozialen und medizinischen Dienste zur allgroßen, teils randstädtischen Stadtteile der 60er, 70er täglichen und gesundheitlichen Unterstützung wünund 80er Jahre, stellt sich schon heute die Frage, wie schen sich ältere Menschen in ihrem Wohngebiet? sich eine städtische Wohnungs-, Infrastruktur- und Sozialpolitik auf solche Veränderungen einzustellen • Welcher Bedarf besteht hinsichtlich der Anbindung des Wohngebiets an den öffentlichen Personennahhat. verkehr? Zielstellungen Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt setzt • Welche Freizeitaktivitäten möchten ältere Menschen in ihrem Wohngebiet wahrnehmen können und wie sich zum Ziel, die Bedarfslage älterer Menschen mit Blick auf die Wohnsituation und Infrastruktur in ungroß ist der Bedarf an sozialen Kontakten? FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Sozialwesen 93 Methoden Durchgeführt wird eine schriftliche, quotierte Befragung in unterschiedlichen Wohnquartierstypen der beiden Städte Jena und Weimar mit insgesamt 2.000 Befragten aus der Zielgruppe. Bild 1: Wohngebiet Winzerla 94 FB Sozialwesen Bild 2: Wohngebiet Lobeda FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wahrnehmung von Bedrohung. Europa und die Islamische Welt der Universität Erfurt (Ltg. Prof. Dr. Jamal Malik) durchgeführt, beide Teilstellen hat Dr. Michael Dusche inne. Projektleiter: Prof. Dr. rer. soc. M. Opielka (FH Jena) Prof. Dr. J. Malik (Uni Erfurt) Mitarbeiter: Dr. phil. M. Dusche Forschungspartner: Universität Erfurt, Lehrstuhl für Islamwissenschaft Laufzeit und Fördermittelgeber: Juni 2006 bis Mai 2009; gefördert mit Mitteln des BMBF Michael Opielka www.uni-erfurt.de/mobilisierung _ religion/einzelprojekte/3 _ 1.htm Conceptions of the ‘other’ as a potential enemy restrict the likeliness of peaceful conflict resolution through dialogue. This is particularly true of conflicts arising between people adhering to different religions or world-views. This project attempts to capture the principal patterns of threat perceptions and the patterns of stereotyping the ‘other’ on both sides. The project focuses particularly on academic, but also on public intellectuals’ representations of Europe / the ‘West’ and the so called ‘Muslim world’. For reasons of practicality, the project focuses on reactions to the pope’s Regensburg lecture. The reactions to this lecture give an almost representative cross-section of the current thinking about the so called ‘West’ and the ‘Muslim world’. Furthermore, the speech addresses the topic that is central to the present concern (threat, violence). Lastly, the speech expounds the problems of conflicting rationalities of science and religion in the Modern world, which can be interpreted as a direct challenge of the hegemonic role of science in the global cultural reference frame. Das Forschungsprojekt ist ein Teilprojekt im Rahmen des Projektverbundes „Mobilisierung von Religion in Europa“ der Universität Erfurt, der Fachhochschule Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Der Projektverbund wird zu 100 % gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Das Teilprojekt „Wahrnehmung von Bedrohung – Europa und die Islamische Welt“ wird zu je 50 % an der Fachhochschule Jena (Ltg. Prof. Dr. Michael Opielka) und FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bedrohungswahrnehmungen und Feindbilder schränken die Dialogbereitschaft von Menschen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen ein. Dies ist Jamal Malik im Verhältnis des Westens und Europas zu den Staaten der islamischen Welt sowie im Innenverhältnis Europas zu seinen hier lebenden Muslimen augenfällig. Das Projekt will die prinzipiellen Muster und Aussagen dieser Bedrohungsszenarien erfassen und mit seinen Ergebnissen dazu beitragen, die Wechselseitigkeit von Bedrohungsvorstellungen zu vermitteln und damit die Dialogfähigkeit wieder zu verbessern. Dazu bedarf es eines Verständnisses der Wirkungsweise kultureller Muster im Konfliktverhalten zwischen Staaten, Organisationen und Einzelpersonen. Im empirischen Teil sollen diese untersucht und durch qualitative Interviews mit Experten aus Deutschland, Indien, Israel/ Palästina und der Türkei gestützt werden. Dazu sind drei jeweils einmonatige Forschungsaufenthalte in der Türkei, in Israel/Palästina sowie in Indien geplant. In der Analyse des Problemaufrisses bedient sich das Vorhaben der Begriffswerkzeuge des Neo-Institutionalismus (John W. Meyer u. a.). Danach kommen drei Kategorien von Akteuren in Konflikten in Frage: Individuen, Organisationen und Staaten. Kulturen und Zivilisationen geben den drei Akteursarten Normen und Verhaltensmuster sowie Vorstellungen über die Beschaffenheit der Welt und die darin vorkommenden möglichen Gegner und Feinde an die Hand. Solche Feindbilder sind im Wesentlichen kulturelle Konstruktionen und können daher durch Analyse dekonstruiert und durch Empirie entkräftet werden. Dies ist eine vordringliche Aufgabe der Wissenschaft. Das Projekt fokussiert daher auf das soziale System Wissenschaft, um anhand der genannten Länder auf die Fähigkeit bzw. das Unvermögen des Wissenschaftssystems zur analytischen Dekonstruktion und empirischen Richtig- FB Sozialwesen 95 stellung von kulturellen Mustern hinzuweisen, die im Verkehr von Konfliktparteien die Rolle von Feindbildern annehmen. Als Beispiel für den Umgang des Wissenschaftssystems mit Wahrnehmungsmustern zwischen Europa und der islamischen Welt dienen zunächst Studien zum ‚Orientalismus’ und ‚Okzidentalismus’ (Said, Buruma). An beiden Beispielen lässt sich die Abhängigkeit auch des Wissenschaftssystems von Verwerfungen im jeweiligen kulturellen Referenzsystem zeigen. Eine zunehmende Tendenz zur differenzierteren Ausdrucksweise nicht nur in wissenschaftlichen Veröffentlichungen weist jedoch auch auf den umgekehrten, positiven Einfluss des Wissenschaftssystems auf den weiteren kulturellen Referenzrahmen hin. Intellektuelle haben sich differenziert zu der Rede geäußert. Das zu untersuchende Material ist überschaubar. Zusätzliches Material wird durch Archivrecherchen und Interviews auf den geplanten Reisen gewonnen werden. Die Zielländer Indien, Israel/Palästina und die Türkei wurden u.a. ausgewählt, weil sie, wie Europa, Regionen darstellen, in denen sich Menschen auf demselben geographischen Gebiet gleichzeitig auf unterschiedliche kulturelle Referenzrahmen beziehen können (Europa: Moderne, … Christentum; Türkei: Islam, … Moderne; Indien: Islam, Hinduismus, … Moderne; Israel/Palästina: Islam, Judentum, … Moderne). Außerdem repräsentieren sie drei Regionen des intensiven Kontakts der Europäer mit der Welt des Islam (das ‚heilige Land’ für das Mittelalter; das Vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Orienta- osmanische Reich für die frühe Neuzeit; Indien für die lis-/Okzidentalimsmusdebatte stellt sich die Frage nach Zeit des Kolonialismus und späteren Imperialismus der dem aktuellen Stand der Verarbeitung wechselseitiger Europäischen Großmächte). Wahrnehmungsmuster im Wissenschaftssystem. Aufschluss darüber erwartet das Projekt zunächst von Konkret geplant sind für 2007: Präsentationen des einer Fokussierung auf die Reaktionen auf die Regens- Projekts beim Workshop „Neo-Institutionalistische burger Rede Papst Benedikt XVI. in Europa und der Organisationstheorie“ in Bergamo im März, bei der islamischen Welt. So spricht die Regensburger Rede Konferenz „Neue Westöstliche Diwane“ in Porto das Thema Bedrohung (Rechtfertigung von Gewalt im Mai, sowie bei der Konferenz „Europa und die durch Religion) direkt an. Darüber hinaus fand sie an Anderen“ in Leipzig im Juni. Im April ist ein eigener einer prototypischen Schnittstelle von Religions- und Workshop zum Thema Neo-Institutionalismus mit dem Wissenschaftssystem statt (Universität/Kontext Papst- Mitbegründer des Ansatzes, Prof. John W. Meyer reise, ehemaliger Professor/Religionsführer). Gelehrte (Stanford University) in Erfurt geplant. Noch in dieaus allen relevanten Disziplinen (Islamwissenschaftler, sem Jahr findet auch die erste Forschungsreise (nach Sozial- und Geisteswissenschaftler) sowie öffentliche Indien) statt. 96 FB Sozialwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bedarf und Implementation von Evaluation in Arbeitsfeldern von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen in Thüringen Projektleiter: Prof. Dr. phil. M. Opielka Mitarbeiter: Dipl. Soz.Arb./Soz.Päd. (FH)/Soziologe (M.A.) M. Müller Dipl. Soz.Arb./Soz.Päd. (FH) M. Henn Forschungspartner: Der PARITÄTISCHE, L.V. Thüringen Laufzeit: August 2006 bis Juni 2007 www.sw.fh-jena.de/forschungsprojekte/evaluation-soziale-arbeit.htm Our project which is a cooperation between University of Applied Sciences Jena and Der PARITÄTISCHE Thüringen has the aim to investigate chances, risks and successful strategies for the practical application of evaluation in organisations of social work. We plan to develop suggestions to simplify the application of evaluation in practical social work. Der Erfolg einer kaufmännischen Unternehmung lässt sich in vielen Fällen einfach bestimmen – er drückt sich im Gewinn aus. Der Erfolg sozialarbeiterisch/sozialpädagogischer Initiativen ist dagegen oft schwerer fassbar: Wie soll ein Ziel wie „Förderung der Bürgerbeteiligung“ gemessen werden und sind beobachtbare Verhaltensänderungen auch „nachhaltig“? Besteht in einem Stadtteil oder einer Region überhaupt Bedarf nach einer solchen Initiative, und wenn ja, passt die Vorgehensweise anderer auf die eigene Zielgruppe? Zur Klärung solcher und ähnlicher Fragen werden Evaluationen eingesetzt. Es handelt sich um sozialwissenschaftliche Erhebungen und Analysen zur Bearbeitung konkreter, praktischer Fragen. In einer Situation, in der öffentliche Gelder knapper werden, Organisationen alternative Geldgeber von sich überzeugen müssen, in der bei komplexer werdenden Anforderungen verstärkt nach Ergebnissen gefragt wird, gewinnen Evaluationen an Bedeutung. Je nach Problemlage lassen sie sich einsetzen, um den einer Projektidee zugrunde liegenden Bedarf zu prüfen, Ansatzpunkte zur Verbesserung von Abläufen zu finden oder die komplexen Wirkungen der eigenen Arbeit nachzuweisen. Dabei steht ihr Einsatz in einer engen Beziehung zu Instrumenten der Unternehmenssteuerung. So sind insbesondere Qualitätsmanagementsysteme auf fundierte Daten über interne und externe Zusammenhänge angewiesen. Und schließlich können Evaluationen, durch FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ihren Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Praxis, einen wichtigen Beitrag zur professionellen Weiterentwicklung der sozialen Arbeit leisten. Die Bedeutung von Evaluationen ist weitgehend anerkannt. Dennoch werden sie in der Breite der Sozialen Arbeit kaum eingesetzt. Warum ist das so? Wo liegen Hindernisse beim Einsatz von Evaluationen und für welche Organisationen sind sie wann und in welcher Form sinnvoll? Um zur Klärung dieser Fragen beizutragen und Möglichkeiten zur Verbesserung der Anwendung von Evaluation in Arbeitsfeldern von Sozialarbeitern/ Sozialpädagogen in Thüringen zu finden, starteten zum 1. August 2006 Reinhard Müller, Landesgeschäftsführer des PARITÄTISCHEN Thüringen, und Prof. Dr. Michael Opielka, Professor für Sozialpolitik am Fachbereich Sozialwesen, eine Kooperation im Rahmen eines vom Freistaat Thüringen finanzierten Forschungsund Entwicklungsprojektes. Der Projektzeitraum endet am 30.06.2007. Theoretische Basis des Projektes bildet, neben einschlägiger Evaluationsliteratur, das von Prof. Dr. Michael Opielka entwickelte Viergliederungsmodell. Eine der Grundannahmen dieser an Talcott Parsons AGILSchema angelehnten systemtheoretischen Sichtweise ist es, dass menschliche Handlungen letztlich immer durch wirtschaftliche, politische, gemeinschaftliche und auf „höhere Werte“ ausgerichtete Aspekte zu verstehen sind. Diese Aspekte, so eine weitere Grundannahme, finden sich mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen in allen sozialen Systemen. So untergliedert sich das System Gesellschaft in diesem Modell in die vier Subsysteme Wirtschaft, Politik, Gemeinschaft und Legitimation, die sich ihrerseits wieder in entsprechende Subsysteme unterteilen. Im Projekt wird dieses Modell genutzt, um einen umfassenden Blick auf den Forschungsgegenstand sicher zu stellen. Da sich die vier Ebenen auch in den Handlungen der an Evaluation Beteiligten abbilden, richtet sich der Fokus des Projektes auf wirtschaftliche, politische, gemeinschaftliche und legitimatorische Aspekte der Einbindung von Evaluation in Organisationen der sozialen Arbeit. Schwerpunkt der Methodik bilden weitgehend offene qualitative Interviews mit Fach- und Führungskräften sozialwirtschaftlicher Organisationen. Ergänzt werden sie durch zwei Forschungsworkshops, die Sichtweisen und erfolgreiche Strategien der Praxis beleuchten und wissenschaftlich reflektieren. Darüber hinaus werden verschiedene Daten zu beteiligten Organisationen und Evaluatoren im Rahmen eines Fragebogens erhoben. Zur Verknüpfung von Forschung und Lehre wurden Studierende im Rahmen eines Seminars in Planung, Erhebung und Auswertung mit einbezogen. FB Sozialwesen 97 Wissenschaftliche Begleituntersuchung des Modellprojektes zur politischen Bildung mit Grundschülern „Findet Demo!“ Kinder (er)leben Demokratie Kinder werden deshalb politische Grundwerte, wie z.B. Gerechtigkeit, Toleranz, Solidarität, Mitbestimmung oder Engagement, als abstrakte Größen in konkrete Mitarbeiter: Situationen überführt, um sie für die Kinder begreifbar H. Böhm und übertragbar zu gestalten. Forschungspartner: Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleituntersuchung Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) wird der Lernprozess der Projektteilnehmenden nachDiskurs e.V. Jena gezeichnet. Die Befragungen folgen einem erfahLaufzeit: rungsorientierten und lebensweltorientierten Ansatz. Juli 2005 bis Juni 2008 Hieraus generieren sich die zu messenden Merkmale und Variablen mit ihren Ausprägungen (Kategorien), die letztendlich in den Items der Fragebögen abgebil„Kinder (er)leben Demokratie“ ist das Motto eines erfah- det werden. rungsorientierten Modellprojektes zum DemokratieLernen mit Grundschülern. Träger des Projektes sind Im Rahmen der Evaluation von „Findet Demo!“ wurdie Europäische Jugendbildungs- und Jugendbegeg- den folgende Kategorien zur Messung generiert: nungsstätte Weimar (EJBW) und der Diskurs e.V. 1. Schulklima, Klassenklima (Wie ist das Klima an der Jena. Aufbauend auf den Erfahrungen, die in der wisSchule und in der Klasse? Wirkung der Lerneinheiten senschaftlichen Begleitung des Projektes „Schule und auf das Klassen- und Schulklima), Ausbildung für Toleranz und Demokratie“ gesammelt 2. Kognitive Resultate der Lerneinheiten (Einschätzung wurden, sowie den Erkenntnissen der Forschung zum der kognitiven Resultate der Lerneinheiten), Schul- und Klassenklima soll im Rahmen einer parti- 3. Einschätzung der Veränderungen an der Schule zipativen Evaluation das Projekt evaluiert werden. Es (Was tut sich an der Schule?), geht darum, den Handlungsraum Schule als jenen Ort 4. Einschätzung der Lerneinheiten (Seminarinhalte). zu bestimmen, in dem mögliche Wirkungen der außerschulischen politischen Bildung nachweisbar sind. Die Evaluationsforschung folgt dem Konzept der partizipativen Evaluation. Dieser speziell für den Bereich der Bei dem Projekt „Findet DEMO!“ handelt es sich politischen Bildung entwickelte Ansatz zielt darauf ab, um ein Modellprojekt zur politischen Bildung mit die Perspektiven unterschiedlicher Interessengruppen Kindern im Grundschulalter, welches in kooperativer (stakeholder) zu erfassen und zu berücksichtigen (vgl. Zusammenarbeit von außerschulischen Bildungsträgern Ulrich/Wenzel 2003, S. 20). und Grundschulen verwirklicht wird. Geleitet von einem Angesichts der prinzipiellen Wirkungsungewissheiten Ausspruch John Deweys „Die Demokratie ist mehr als gewinnt ein Evaluationskonzept an Bedeutung, das eine Regierungsform; sie ist in erster Linie eine Form der Tatsache Rechnung trägt, dass Bildung stets als der gemeinsamen und miteinander geteilten Erfahrung.“ ein in permanenter Bewegung befindlicher Prozess der (Dewey 1916/2000, S. 121) werden Methoden und aktiven Aneignung durch die Lernenden zu verstehen Angebote dazu genutzt, Demokratie nicht ausschließ- ist. Da Bildung nicht vollständig plan- und steuerbar lich als ‚Staatsform’ sondern vielmehr auch als eine ist, kann es auch eine adäquate Evaluation nicht sein. ‚Lebensform’ zu vermitteln und zu verankern. Dies kann Mit dem Konzept der „Partizipativen Evaluation“ liegt aber nur gelingen, wenn parallel zur Vermittlung von ein Ansatz vor, der darauf abzielt, die unterschiedWissen auch der Entwicklung bestimmter Fähigkeiten lichen Interessen und Perspektiven der Stakeholder im Sinne demokratischer Kompetenzen gleichermaßen zu integrieren. Die Ziele der Evaluation werden durch Aufmerksamkeit geschenkt wird. die Zielstellung des Projektes vorgegeben. Soziale Das Modellprojekt „Findet DEMO!“ versteht sich als Schlüsselkompetenzen sollen gefördert, das demoAngebot, welches sich die Förderung einer demokra- kratische Miteinander erlebbar gemacht und gestärkt tischen Grundhaltung zum Ziel gemacht hat. Die Arbeit werden. Auswirkungen der Seminare sollen an der im Modellprojekt basiert auf bereits vorhandenen und Veränderung des Schul- und Klassenklimas gemessen im Bereich der Jugendarbeit erfolgreich erprobten De- werden. Beachtung finden hierbei die Wahrnehmung mokratietrainingskonzepten, welche in ihren Methoden der Schüler, der Lehrer, des sonstigen pädagogischen und Ansätzen für Kinder adaptiert bzw. neu gefasst Personals sowie der technischen Angestellten in den werden. Ausgehend von den Alltagserfahrungen der Schulen. Projektleiter: Prof. Dr. phil. E. Schäfer 98 FB Sozialwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 „Frühpädagogik in der Simulationsgesellschaft“ – Zum Ansatz der „Regulativen Bild- und Filmtherapie“ der Forschungsgruppe „Bildkommunikation“ für die Frühpädagogik Projektleiter: Prof. Dr. phil. B. B. Schmidt für seine Wahrnehmung und sein Verhalten in der Situation darstellt. Mitarbeiter: I. Voigt R. Auchter Ziel der Studie ist demzufolge die Entwicklung eines gedächtnisorientierten Analyse- und Regulationsmodells, welches Forschungspartner: die Wahl der pädagogischen Mittel zur Kita „Knirpsenland“, Rudolstadt Kompetenzentwicklung von Kindern auf Kita „Wirbelwind“, Jena „Integrations-Kinderzentrum“, Ilmenau der fundierten Analyse ihres spezifischen Verhaltens- und „Regulierungs-Systems“ Laufzeit: v.l.: B. Schmidt, I. Voigt, R. Auchter ableitet. Da die Ausformung von Gedächt2005 bis 2009 nisinhalten, genauer: von „Gedächtnisspuren“, mit der Aufzeichnung und Speicherung von „Bewegungs-Mustern“ im sogenannten „Bewegungs„Children-Media-Behaviour” – a motivational gedächtnis“ sowie mit der Aufzeichnung und Speicherung von Atmosphären-gestaltenden Komponenten violence prevention project in kindergarten wie Licht, Geräusche, Gerüche, Temperaturen im „AtThe study was launched in April 2005 by the mosphärischen Gedächtnis“ bereits im Mutterleib beresearch group „Pictoral Communication” to pro- ginnt, sollten „Bewegung“ und „Atmosphäre“ als die duce a catalogue explaining and containing con- beiden primärsten Wahrnehmungs-Phänomene des ditions that children at kindergarten age need to Menschen auch den Ausgangspunkt des diagnostischen develop their memories – the basis of motivational Verfahrens bilden. Auf dieser Grundlage wurde paralbehaviour regulation – in the best way possible. The lel zur Projektlinie „Kindertagesstätten“ eine Projektstudy is based on prenatal knowledge. linie „Pränatales Verhalten“ eröffnet, um herauszufinden, welche Bedeutung vorgeburtliche viszerale und atmosphärische Erfahrungen als Basis-Ausprägungen generell für die noch zur Entwicklung ausstehenden Ausgangspunkt Die erfolgreiche, forschungsrelevante Zusammenar- postnatalen Gedächtnisspuren („Ikonisches Gedächtbeit zwischen der Kindertagesstätte „Knirpsenland“, nis“, „Szenisches Gedächtnis“, „Verbales Gedächtnis“, Rudolstadt und der Forschungsgruppe „Bild-Kommuni- „Integrales Gedächtnis“) und damit auch für die Entkation“ der Fachhochschule Jena, Fachbereich Sozial- stehung von „Verhaltensauffälligkeiten“ haben. wesen (Leitung: Prof. Dr. Bernd B. Schmidt) bezüglich der früheren Pilotstudien „Kinder-Bilder - BilderKinder“ Im Zentrum der pränatalen Forschungs-Linie steht (1999 – 2004) bzw. „Film-Vergleich - Vergleichs-Film“ demnach die Frage, inwieweit es grundlegende Vo(1999 – 2005) findet seit Beginn des Wintersemesters raussetzungen in der pränatalen Wahrnehmung, Ver2005/06 mit einer weiteren Pilot-Studie „Kinder-Medi- arbeitung und Speicherung des werdenden Kindes en-Verhalten“ im „Knirpsenland“, in der Kindertages- gibt, welche die Ausprägung einer Balance zwischen stätte „Wirbelwind“, Jena sowie im „Integrativen Kin- seiner „Eigenbewegung/ Eigen-Atmosphäre“ und der derzentrum“, Ilmenau ihre Fortführung. Stand in den „Fremdbewegung/Fremd-Atmosphäre“ der Mutter ersten beiden Studien allgemein die Erforschung des begünstigen bzw. erschweren oder unter Umstänindividuellen „Bild- und Film-Vergleichs“ von Kindern den sogar verhindern. Und damit verbunden die Fraund dessen Einfluss auf ihre situative Handlungsregu- ge, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen dem lation im Mittelpunkt, so konzentriert sich die aktuelle Maß des „Gelingens“ /„Misslingens“ dieser vorgeburtUntersuchung auf die fallspezifische Analyse, Diagno- lichen Rhythmus- und atmosphärischen Balance und se und Regulation individueller „Gewaltverhaltens-Mu- der Ausprägung von „Auffälligkeiten“ bzw. Gewaltverhaltensmustern. Die Durchführung der praktischen ster“ bzw. „Verhaltensauffälligkeiten“ von Kindern. Untersuchung zum pränatalen Kindes-Verhalten ist in der gynäkologischen Abteilung der Friedrich-SchillerGrundannahme, Ziel und Methode Wir nehmen dabei an, dass der Gedächtnisentwick- Universität Jena geplant. lungs-Stand eines Kindes allgemein den Hintergrund FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Sozialwesen 99 Für die Forschungsarbeit in der Projektlinie „Kindertagesstätten“ steht dagegen die Frage im Vordergrund, welche besonderen Bedingungen einem Kind für seine optimale Gedächtnisspurenentwicklung zur Verfügung gestellt werden sollten, damit es in der Lage ist, ein möglichst großes und vielfältiges Potential zur selbstregulativen Bewältigung von Konflikt-Situationen zu entwickeln. Um dies zu gewährleisten, wurde zur Durchführung der Kita-Studie das folgende, wechselseitig korrespondierende „Transfer-Setting“ gewählt: Die Projektlinie „Kindertagesstätten“ wird als Verbundprojekt zwischen drei unterschiedlichen Kindertageseinrichtungen in Rudolstadt, Jena und Ilmenau und der Forschungsgruppe „Bildkommunikation“ der Fachhochschule durchgeführt. Ausblick Nach Abschluss der ersten Projektphase zu Ende des Jahres 2007 soll erreicht werden, dass die ausgewählten Kinder generell durch individuell gestaltete Spielideen Selbst-Regulation entlang ihres jeweiligen Gedächtnisentwicklungs-Standes erfahren. Darüber hinaus soll bis zu diesem Zeitpunkt gewährleistet sein, dass die an der Studie beteiligten MitarbeiterInnen der jeweiligen Kindertageseinrichtungen die Theorie und Methode des „gedächtnisorientierten“ Ansatzes zumindest grundlegend verstehen und lernen, sie praktisch anwenden zu können, um so im Kita-Alltag mit wenig Aufwand einen erheblichen Gewinn für das einzelne Kind zu erzielen, indem seinen besonderen Bedingungen und der Förderung seiner spezifischen „Ressourcen“ Rechnung getragen wird. Eine diesbezüglich orientierte Forschung leistet damit einen wohl bisher nicht erbrachten aktuellen Beitrag zur Grundlagenforschung für die Frühpädagogik und gibt ihr damit ein richtungsweisendes Fundament. Die praktische, selbst- und fremdregulative Arbeit mit ausgewählten, „verhaltensauffälligen“ Kindern vor Ort in der Kindertagesstätte durch die Kita-MitarbeiterInnen. Dies umschließt die Datenerhebung („Materialgewinnung“ durch Beobachten und Aufzeichnen des Spiel-Verhaltens des Kindes), die Verhaltens-Erst-Diagnose sowie die spätere Umsetzung des im Forschungsverbund für das einzelne Kind entwickelten individuellen „Regulations-Settings“. 2. Regelmäßige vergleichende „Fall-Analysen“ zu einzelnen Kindern der verschiedenen am Projekt beteiligten Kindertageseinrichtungen innerhalb der Forschungsgruppe unter den Aspekten „Auswahl eines Kindes“, „Analyse und Diagnose des Kind-Systems“ sowie „Entwicklung eines individuellen Regulations-Settings“. Die Durchführung Weitere Informationen zur Forschungsarbeit sind auf der der Fallbesprechungen wird begleitet von ver- Homepage der Forschungsgruppe unter „stoerbild.de“ tiefenden Betrachtungen zur Theoriebildung des zu finden. „gedächtnisorientierten“ Ansatzes zur Frühpädagogik in der Simulationsgesellschaft auf der Grundlage des „Ganzheitlichen Ansatzes der Bildkommunikation“ nach Bernd B. Schmidt (vgl.: Bernd B. Schmidt: Die Macht der Bilder. Shaker Verlag, Aachen. 2002), des „psychoneuralen / intrapsychischen Ansatzes“, abgeleitet aus der Kognitiven Neurobiologie (Gerhard Roth), sowie der „Regulativen Bild- und Filmtherapie“ (B. B. Schmidt). 1. 100 FB Sozialwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Strategien und Methoden konsensorientierter Streiterledigungsformen / Mediation Schwerpunkt des Aufenthaltes von Prof. Trenczek war die Weiterentwicklung von Strategien und Methoden konsensorientierter Streiterledigungsformen (insb. Mediation) sowie vergleichende Studien zwischen den KonfliktmaForschungspartner: Prof. Dr. N. Alexander, nagementsystemen im common law Bereich ACPACS, University of Queensland, Brisbane (z.B. Australien) und den europäischen civil law Rechtssystemen (z.B. Deutschland). Prof. Laufzeit: Trenczek hatte neben seiner wissenschaftApril 2006 bis August 2006 KollegInnen des ACPACS (v. l.: Prof. lichen Tätigkeit die Möglichkeit, einerseits als Boulle, Alexander, Walker, Trenczek) Lehrtrainer und Coach des ACPACS sowie des landesweiten Dispute Resolution Programms des Justizministeriums tätig zu sein und andererseits Professor Dr. jur. Thomas Trenczek, M.A. was in der Praxis im Rahmen zahlreicher Mediationen vor spending his sabbatical as visiting professor at the allem im Unternehmens- und Wirtschaftsbereich neue ACPACS (Australian Center for Pease and Conflict Erfahrungen zu sammeln. Hierzu diente auch der Studies) to do research and practical training in Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit mit der ADR. His major interest was/is the comparison of örtlichen Handelskammer (Commerce Queensland), ADR schemes in common law (e.g. Australia) and der Queensland Law Society, den Mediatoren des statutory civil law systems (e.g. continental Europe), Institutes for Arbitrators and Mediators (IAMA), einem ADR policies and practice as well as the develop- der führenden Fachverbände in Australien, und besonment of mediation skills. While he was in Australia, ders erfahrenen Anwaltmediatoren in Queensland. Prof. Trenczek worked closely with Professor Nadja Alexander (ACPACS) as well as the Dispute Resolu- Dienstliche Höhepunkte seines Aufenthaltes waren tion Branch, Qld. Dept. of Justice on issues relating ein Vortrag auf der 8th National Mediation Conference to ADR, especially Mediation. in Hobart (Tasmanien), Vorträge auf Einladung des Parlamentarischen Dienstes im Australischen Parlament und auf einer Veranstaltung des Law Council Auf Einladung des Australian Centers for Peace and of Australia in Canberra sowie ein Vortrag auf der Conflict Studies (ACPACS) der University of Queens- Jahrestagung von IAMA in Queensland zum Thema land in Brisbane und der Bond Law School, Gold- „Successful Mediation“. Zum Schluss seines Aufcoast, arbeitete Prof. Dr. jur. Thomas Trenczek von enthaltes reiste Prof. Trenczek im August nach Perth April - August 2006 in Australien. Das APACS ist ein (West Australien), um dort auf Einladung der Murdoch interdisziplinäres Institut (insb. Sozial-, Politik- und Law School über den Stand der Mediation in Europa Rechtswissenschaften) im Bereich der Konfliktfor- zu referieren. schung und des professionellen Konfliktmanagements (ADR – früher Alternative Dispute Resolution - heute: Appropriate Dispute Resolution), welches weltweit besondere Anerkennung genießt. Projektleiter: Prof. Dr. jur. Th. Trenczek, M.A., Mediator (S.C.Qld.) Lehrtrainer (BMWA) Mediation ist in Australien im Bereich ADR die dominierende Vorgangsweise. Es ist schlicht normal, einen Streit zu mediieren anstatt vor Gericht zu ziehen. Das gilt insbesondere für den Unternehmens- und Wirtschaftsbereich, aber auch in privatrechtlichen Streitigkeiten ist Mediation in der Regel die erste Wahl, wenn man einen Streit nicht ohne Einschaltung eines Dritten lösen kann. So hält z. B. das Landesjustizministerium in Queensland parallel zum Gerichtsweg einen weitgehend kostenfreien Zugang zur Mediation durch das landesweite Dispute Resolution Programm bereit. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 FB Sozialwesen 101 Online-Folien-Druck – Internet-Abwicklung von Design- und Bestellprozessen für Drucksachen Projektleiter: Prof. Dr. rer. pol. R. Mottl Mitarbeiter: L. Dietzsch, BBE Laufzeit und Fördermittelgeber: Mai 2006 bis April 2007; gefördert mit Mitteln des BMWi und des Europäischen Sozialfonds im Rahmen des Programms „EXIST - Existenzgründungen aus Hochschulen“ www.exist.de The implementation of the online creation and print concept supports the customers to realize their own designs and ideas for car design or the design of shop-windows. With an online interface, the target group will be able to realize own ideas and wishes in high quality foils with a 3D-simulation application. Connected printing and plotting partners will finish the business process by providing the complete production and fulfilment process and concept. This process optimization will cut the communication costs. A straight process chain and lower prices are added values for the customers. The planned efficient process structure and the high automation are the main success factors of this business model. Im Projekt wird eine Benutzerschnittstelle entwickelt, die es dem Kunden ermöglicht, einfach per Internet Druckinhalte zu bearbeiten. Diese Schnittstelle wird als Hauptkomponente in eine eigene schon erstellte Online-Shop-Lösung integriert. Über diese Shop-Lösung wird der gesamte Bestellprozess abgebildet. Die Kombination der einzelnen Komponenten wird im Folgenden als Portallösung bezeichnet. Das angestrebte Geschäftsmodell wird im unteren Bild verdeutlicht. Die Kunden werden durch die geplante Portallösung in die Lage versetzt, Graphiken und Schriftzüge direkt im Internet einzustellen, zu bearbeiten und den Druck zu veranlassen. Für den Foliendruck können die Benutzer aus einem umfangreichen Fundus die individuellen Fahrzeugtypen und/oder Schaufenster (verschiedene Maße) auswählen. An den so dargestellten 3D-Objekten können die Kunden ihre Folienwünsche realisieren. Eine Erweiterung des Kundennutzens besteht durch die Betrachtung der Folienelemente auf dem realistischen 3D-Modell unter realistischen Bedingungen und virtuellen Umgebungen (z. B. Tageslicht / Einstrahlungswinkel). Die 3D-Objekte werden dem Kunden im Internet durch einen animierten Konfigurator dargeboten. Das Portalsystem ist bereits konzipiert und wird mit der Modellierungsschnittstelle erweitert werden. Bild: Angestrebtes Geschäftsmodell 102 FB Wirtschaftsingenieurwesen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Forschung in Zahlen und Fakten Messen ..................................................................................................................................................................... Wissenschaftlicher Nachwuchs „Tag der Forschung 2006“ ..................................................................................... ........................................................................................................... 106 110 ....................................................................... 112 .................................................................................................................................................... 120 Wissenschaftliche Veranstaltungen Publikationen 104 Preisverleihungen ...................................................................................................................................... Patente und Patentanmeldungen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ................................................................................... Forschung in Zahlen und Fakten 133 134 103 Ausgewählte Messebeteiligungen der Fachhhochschule Jena im Jahr 2006 CeBIT Medica Hannover, 09. - 15. März 2006 Prof. Herbert Wagner FB Elektrotechnik und Informationstechnik Düsseldorf, 15. - 18. November 2006 Prof. Dr. Matthias E. Bellemann FB Medizintechnik und Biotechnologie Exponat: Schnelles Bildverarbeitungssystem Exponat: Magnetische Darmkapseln (MDK) zur Objektverfolgung zur Diagnose, Wirkstofftestung und Therapie im Verdauungstrakt Mit optimierten Objekterkennungsalgorithmen und einem neuen digitalen Signalprozessor werden dreidimensionale Objekte hinsichtlich optischer Eigenschaften zeitnah erkannt. Dadurch können die Objekte mit einer schnellen, hoch auflösenden Digitalkamera in ihrer Bewegung verfolgt werden. Als mögliche Einsatzgebiete kommen die Automobilbranche, die Fertigungsindustrie und die Qualitätskontrolle in Betracht. Die MDK basieren auf einem einfachen Prinzip: Sie enthalten eine kleine Dauermagnet-Kugel, die wie ein Kompass durch ein schwaches magnetisches Orientierungsfeld ausgerichtet wird und in dieser Richtung nach Abschalten des Orientierungsfeldes kurze Zeit verbleibt. In dieser Zeit wird das magnetische Streufeld der Kugel mit empfindlichen Sensoren außerhalb des Körpers gemessen und dadurch der Ort der Kugel bestimmt. Dieser Vorgang wird dreimal pro Sekunde wiederholt. Dieselbe Kugel kann durch ein rotierendes Magnetfeld kontaktlos zu schneller Rotation angeregt werden. Dabei wird durch Reibung in der Kapsel die Temperatur erhöht und mit einem einfachen Prinzip die Freisetzung von Wirkstoffen ausgelöst. Anwendungsgebiete sind: - Die Motilitätsdiagnose bei Reizdarmsyndrom (RS). Die üblichen Diagnose-Methoden (Röntgen, Ultraschall, Endoskopie, MRT usw.) versagen bei dieser funktionellen Störung. Die Motilitätsdiagnose mit MDK ist daher die einzige Möglichkeit einer Differenzialdiagnose beim RS. - Auch bei der Kontrolle der Magen-Verweilzeit von so genannten gastrorentiven Arzneiformen (GRAF) bietet die MDK die einzige Möglichkeit, die tatsächliche Verweildauer im Magen zu ermitteln. - Für Tests der lokalen Wirkstoff-Absorption im Darm (HDA-Studien) bieten MDK eine wesentlich einfachere und kostengünstigere Variante als das herkömmlich genutzte Verfahren. - Bei einer gezielten Therapie im Gastrointestinaltrakt (Drug-Targeting) im Falle schwerer Darm-Krankheiten können mit MKD auf einfache Weise gezielt Wirkstoffe am gewünschten Applikationsort freigesetzt werden, ohne dass die betreffenden Wirkstoffe auf dem Weg zum Anwendungsort zum großen Teil verloren gehen. 104 Messen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Hannover Messe Glasstec Hannover, 24. - 28. April 2006 Prof. Dr. Peter Dittrich FB Elektrotechnik und Informationstechnik Düsseldorf, 24. - 28.10.2006 Prof. Dr. Otto R. Hofmann FB Grundlagenwissenschaften Exponat: 3-Koordinaten Planarmotor Exponat: Infrarotspiegel zur Messung der Umfangstemperatur rotationssymmetrischer Der 3-Koordinaten-Planarmotor erzeugt als geschlossene Einheit und ohne mechanische Übertragungs- Körper – Patentanmeldung der FH Jena glieder Bewegungen in den drei Koordinaten der Ebene. Der untersuchte Motor ist dabei zur Positionierung von Lasten bis zu 1 kg ausgelegt und erzeugt Kräfte zwischen 15 N im Dauerbetrieb und 70 N im Kurzzeitbetrieb. Der Planarmotor arbeitet mit vier Induktoren, die einzeln angesteuert werden. Die Grundplatte aus Stahl mit Kupferauflage ist das Sekundärteil. Die erzeugten Bewegungen werden mit zwei optischen 2D-Navigationssensoren gemessen und in einer Regelung verarbeitet. Die Spiegel-Lösung der FH Jena kann zur kontinuierlichen Prozesskontrolle und zu kurzzeitigen Messeinsätzen bei Qualitäts- und Betriebsstörungen angewendet werden. Als Einsatzgebiete auf dem Glassektor kommen die Temperaturmessung am fallenden Gob und die Rohrproduktion in Betracht. Bild 1: Modell des 3-Koordinaten Planarmotors Bild 3: Messestand „Forschung für die Zukunft“, Hannover Messe Bild 2: Prof. Dr. P. Dittrich mit Besucher Bild 4: Minister des Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Technologie und Arbeit J. Reinholz, Rektorin Prof. Dr. G. Beibst und Prof. Dr. P. Dittrich (v.l.n.r.), Hannover Messe FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Messen 105 Kooperative Promotionen an der Fachhochschule Jena 2006 Fachhochschulabsolventen können in Kooperation mit einer Universität promovieren und den Doktortitel erwerben. In einem Eignungsfeststellungsverfahren weisen die Fachhochschulabsolventen nach, dass sie in gleichem Maße wie die Absolventen universitärer Studiengänge zur wissenschaftlichen Arbeit befähigt sind (die Details sind in den individuellen Promotionsordnungen der Universitäts-Fakultäten geregelt). Die Fachhochschule Jena fördert die Promotion von hervorragenden Absolventen durch die Vergabe von Promo- tionsstellen. Diese werden in regelmäßigen Abständen an der FH Jena im Wettbewerb ausgelobt. Im Jahr 2006 wurden auf diesem Wege 9 Doktoranden gefördert. Des Weiteren promovieren Doktoranden in drittmittelfinanzierten Projekten. Mit Unterstützung dieser Promotionsarbeiten und deren Förderung durch die FH Jena soll zur weiteren Ausgestaltung und Absicherung der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an der FH Jena beigetragen werden. Geförderte Promotionsarbeiten können über die Eingliederung in FH-Arbeitsgruppen mit langjähriger Erfahrung und ausgeprägten Forschungsprofilen einerseits die Qualität der Qualifikationsarbeit garantieren als auch insbesondere die Forschungs- und Entwicklungsarbeitsgruppen an der FH Jena personell stärken. FachName bereich Arbeitsthema betreuender Prokooperierende fessor der FH Jena Universität MT/BT Dr. Karina Weber Untersuchung fluoreszensdetektierbarer Wirt-Gast-Wechselwirkungen und deren Einsatz für sensitive Sonden in Mikroarrays Prof. Feller TU Clausthal SW Ulrike Knoll-Geißler Sanktionseinstellungen Prof. Ludwig TU Dresden SciTec Uta Jauernig Lithografische Strukturierung der Funktions- Prof. Bliedtner/ flächen von optischen Lichtleitfasern und Prof. Fleck deren Anwendung TU Ilmenau MT/BT Claudia Fritsche Gewinnung rekombinanter Produkte durch Verwendung integrierter Fermentationsund Aufarbeitungstechnik mittels Adsorption an Flüssigmembranen Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg ET/IT Matthias Fischer Nichtlineare, prädiktive Regelung zeitvarian- Prof. Morgeneier ter Systeme mit Methoden der künstlichen Intelligenz TU Ilmenau ET/IT Uwe Fohry Optimierung von intelligenten RegelungsProf. Morgeneier systemen mittels evolutionären Algorithmen TU Ilmenau MB Katrin Hädrich Spanen duro- und thermoplastischer Kunststoffe mit mehrschneidigen Werkzeugen mit geometrisch bestimmten Schneiden (Stirnfräsen) Prof. Lochmann TU Chemnitz MT/BT Christiane Rickmann Endozytotische Signalreaktionen als molekulares Target für die Tumortherapie Prof. Reichardt Friedrich-SchillerUniversität Jena SciTec Kerstin Hecht IR-Wechselwirkungsprozesse an Glasoberflächen und in Glasvolumina Prof. Bliedtner/ Prof. Merker TU Ilmenau ET/IT Daniel Radeck Innovative Ansätze für Hochleistungsantriebe Prof. Dittrich TU Ilmenau MT/BT Silvio Dutz Keramische Verbundwerkstoffe in magnetischen Wechselfeldern für die ferngesteuerte Freisetzung von Wirkstoffen im Gastrointestinaltrakt Mikrofluidik von flüssigen und gasförmigen Komponentengemischen zur GeruchsstoffAnalytik Prof. Bellemann TU Bergakademie Freiberg MT/BT Michael Schimmelpfennig Prof. Pohl a) b) Prof. Feller Martin-LutherUniversität Halle-Wittenberg Tabelle: a) intern: geförderte Promotionen 2006 über Vergabe von Promotionsstellen der FH Jena b) extern: geförderte Promotionen 2006 über Drittmittelfinanzierung 106 Wissenschaftlicher Nachwuchs FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Erfolgreiche Promotion der ersten Diplom-Pflegewirtin der Fachhochschule Jena Bild: Dr. rer. medic. Iris Luzie Schaefer, Prof. Dr. phil. Stephan Dorschner Dr. rer. medic. Schaefer, erste Absolventin des Diplom-Fernstudiengangs Pflege/Pflegemanagement der Fachhochschule Jena, ist seit 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fachhochschule Jena. Vor ihrem Pflege-Fernstudium zur Diplom-Pflegewirtin (FH) im Fachbereich Sozialwesen der FH Jena (1997 bis 2001) hatte sie bereits eine Ausbildung als Krankenschwester abgeschlossen und viele Jahre in der Intensivpflege gearbeitet. In ihrem Promotionszeitraum absolvierte Frau Dr. Schaefer an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg noch zusätzlich das Studium zur Diplom-Pflege- und Gesundheitswissenschaftlerin. Für ihre Diplomarbeit an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Betreuer: Prof. Dr. S. Dorschner) erhielt sie bereits den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie. Dr. rer. medic. Iris Luzie Schaefer verteidigte im Juli 2006 erfolgreich ihre Dissertation zum Thema „Lebensqualität von Patienten mit Betreuer ihrer Dissertation waren Prof. Dr. Stephan chronisch obstruktiver Lungenerkrankung unter Langzeit-Sauerstoff- Dorschner (FH Jena) und Prof. Dr. Johann Behrens therapie – Relevanz für die Pflege“. (MLU Halle). Frau Dr. Schaefer will sich auch zukünftig intensiv der Erforschung chronischer Krankheiten In Deutschland leiden geschätzt etwa drei bis fünf widmen. Insbesondere gilt ihr Interesse chronischen Millionen Menschen an der chronisch obstruktiven Lungenkrankheiten, der Demenzkrankheit aber auch Lungenerkrankung (COPD). Diese häufig erst spät dia- der wissenschaftlichen Fundierung der Palliativpflege. gnostizierte chronische Krankheit zählt zu den so Ihre Dissertation ist eingebunden in den Forschungsgenannten Volkskrankheiten, mit hohen direkten und schwerpunkt „Pflege und chronische Krankheiten“ des indirekten Kosten. COPD-Patienten fanden bisher in Georg-Streiter-Institutes für Pflegewissenschaft, des neu der Pflege und Pflegeforschung wenig Beachtung, gegründeten und ersten Institutes innerhalb der FH Jena. obwohl ein rasanter Anstieg dieser letztlich nicht Dr. Schaefers Dissertations-Ergebnisse dienen somit auch der Weiterentwicklung der Pflegestudiengänge der heilbaren Krankheit zu verzeichnen ist. Fachhochschule Jena. Frau Dr. Schaefer untersuchte in ihrer Dissertation die Patienten, die sich bereits im sehr schweren Krankheitsstadium befinden und zusätzlich zur medikamentösen Kontakt: Therapie eine Langzeit-Sauerstofftherapie durchführen. Prof. Dr. Stephan Dorschner Diese Therapie beeinträchtigt neben den schon besteTel.: (03641) 20 58 53 henden Problemen durch die COPD das Alltagsleben der E-Mail: [email protected] Patienten und ihrer Familien beträchtlich, und oft tritt soziale Isolation als eine Folge auf. Die Patienten betrachten ihre Lebensqualität als deutlich eingeschränkt. Neben Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität beschäftigte sich Frau Dr. Schaefer in der Dissertation auch mit Aufgaben und Qualifikationsprofil professionell Pflegender, die diese Patienten betreuen. Für sie ist vor allem die persönliche Beratung der Patienten und ihrer Familien ein ganz wichtiges Feld: „Wir müssen zu einer Individualisierung bei der Patienten-Betreuung kommen“, erklärte die Pflegewissenschaftlerin, „die Beratung muss in der Wohnung, in der Familie stattfinden, dort wo die Patienten mit ihrer Krankheit und Therapie leben.“ FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftlicher Nachwuchs 107 Forschung und Entwicklung an der FH Jena schafft Voraussetzung für künftige Einsparungen von Flugbenzin onsbeständigkeit wurde Platin als Basiselement gewählt. Hauptaugenmerk der Legierungsentwicklung lag auf einer gezielten Verfestigung des Materials durch eine Anpassung der chemischen Zusammensetzung und der Wärmebehandlungen. Der Promovend untersuchte die von ihm auf Platinbasis entwickelten Legierungen von der klassischen Zeitstandfestigkeit bis hin zur atomaren Strukturuntersuchung mittels 3-dimensionaler Atomsonde. Seine Forschungen waren Teil des mehrjährigen Verbundprojektes „Platinbasis-Superlegierung“ der Universität Bayreuth und der Fachhochschule Jena, das von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) gefördert wird. Nach der Verteidigung gratulierten dem frischgebackenen Dr.-Ing. besonders herzlich sein Betreuer Professor Dr. Bernd Fischer vom Fachbereich SciTec der FH Jena Ende Juli verteidigte Dr.-Ing. Stefan Vorberg der Fachhochschule Jena und sein Doktorvater Professor Dr. Uwe Glatzel von der erfolgreich seine Dissertation an der Universität Bayreuth. Thema seiner Universität Bayreuth. mit magna cum laude bewerteten Doktorarbeit war die „Entwicklung von Platinbasis Superlegierungen: Untersuchungen im Mikro- und Nanometer- Professor Fischer verwies im Gespräch auf die bemerkenswert kurze Zeitspanne von drei Jahren, die zwibereich sowie die Ermittlung mechanischer Kennwerte“. schen Aufgabenstellung und Einreichen der Dissertation Flug- und Raumfahrttechnik, aber auch die Chemische- lag. Für ihn und seinen Bayreuther Kollegen sei neben und die Glasindustrie stellen stetig steigende Anforde- den vielversprechenden Ergebnissen der Dissertation rungen hinsichtlich der mechanischen Belastbarkeit und auch das ein Indiz für das hohe wissenschaftlich fachlider Korrosionsbeständigkeit von Werkstoffen unter dem che Potential von Dr. Vorberg. Der renommierte WerkEinfluss sehr hoher Temperaturen. In Flugzeugturbinen stoffwissenschaftler Professor Fischer ist schon heute beispielsweise werden Arbeitstemperaturen von bis gespannt auf die weiteren Forschungsergebnisse von zu 1.100 °C erreicht. Dabei wird besonders die erste Dr.-Ing. Stefan Vorberg im Rahmen des gemeinsamen Reihe der feststehenden Turbinenschaufeln von den hei- Projektes, an dem der junge Wissenschaftler ein weiteßen Verbrennungsgasen mit Überschallgeschwindigkeit res Jahr mitarbeiten wird. angeströmt und dabei extrem mechanisch und korrosiv belastet. Durch eine Erhöhung der Arbeitstemperatur könnte der Wirkungsgrad der Flugzeugturbinen erhöht werden. Dies würde zu einer deutlichen Treibstoffersparnis und Kontakt: damit spürbaren Kostensenkung führen. Die derzeit Prof. Dr. Bernd Fischer eingesetzten Werkstoffe arbeiten jedoch bereits dicht Tel.: (03641) 20 54 75 unterhalb ihres Schmelzpunktes. Deshalb werden neue, E-Mail: [email protected] höherschmelzende Materialien mit dadurch höherer thermischer Belastbarkeit benötigt. So verwundert es nicht, dass namhafte Hersteller von Flugzeugturbinen die Forschungen auf diesem Gebiet sehr interessiert verfolgen. Bild: Prof. Dr. Uwe Glatzel, Dr.-Ing. Stefan Vorberg und Prof. Dr. Bernd Fischer (v.l.) Ziel der Arbeit von Herrn Dr.-Ing. Vorberg war die Entwicklung eines neuartigen Hochtemperaturwerkstoffes für den Einsatz in sauerstoffhaltigen Atmosphären bis 1.300 °C. Wegen seines hohen Schmelzpunktes sowie seiner hervorragenden Oxidations- und Korrosi- 108 Wissenschaftlicher Nachwuchs FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Absolventin der Fachhochschule Jena schließt ihre Promotion erfolgreich ab Bild: Prof. Dr. rer. nat. habil. Karl-Heinz Feller, Dr. rer. nat. Karina Weber Dr. rer. nat. Karina Weber verteidigte ihre Dissertation Anfang Juli 2006 erfolgreich an der Technischen Universität Clausthal-Zellerfeld. Thema ihrer mit magna cum laude bewerteten Promotionsarbeit war die „Untersuchung fluoreszensdetektierbarer Wirt-Gast-Wechselwirkungen und deren Einsatz für sensitive Sonden in Mikroarrays“. zierende Wirtmoleküle, insbesondere Kronenether und Calixarene, in flüssiger Phase bei verschiedenen Umgebungsbedingungen wie Änderung des Lösungsmittels, pH-Einfluss oder Temperaturänderungen fluoreszenzspektroskopisch charakterisiert. Entsprechend der erhaltenen Ergebnisse wurden ausgewählte Sondenmoleküle in Hydrogelfilme übertragen und deren fluoreszenzspektroskopisches Verhalten ebenfalls untersucht. Eine Modifikation der Immobilisierung beeinflußt die Ergebnisse ganz wesentlich. Damit konnten Verbesserungen erzielt werden, die die Möglichkeit zur positiven Anwendung in Mikroarrays geschaffen haben. Einen weiteren Schwerpunkt stellten die Untersuchungen zu Wechselwirkungen der eingesetzten Sonden mit Modellsubstanzen aus der Gruppe leicht flüchtiger Terpene, Aminosäuren und Alkaloide dar. Aufbauend auf den gewonnenen Ergebnissen bestand im Weiteren das Ziel für ein funktionsfähiges Sensorsystem ein Verfahren zur Kalibrierung der an den eingesetzten Sondenmolekülen angelagerten Analyten zu entwickeln. Hierzu wurde der Einsatz einer kombinatorischen Methode von optischer Detektion und Gaschromatographie/Massenspektrometrie (GC/MS) angestrebt. Untersuchungen zur Thermostabilität sowie dem Anlagerungsverhalten von Modellsubstanzen an die Hydrogelfilme wurden zunächst mittels Headspace-Festphasenmikroextraktion GC/MS durchgeführt. Weiterhin wurde eine eigene Thermodesorptionseinheit für die angestrebten Chiparrays konzipiert. Die Zuführung der an die Sondenmoleküle angelagerten Analytsubstanzen in den Gaschromatographen erfolgt dabei durch Thermodesorption. Neben der Analyse der profiltypischen Komponenten pro Sondenmolekül besteht somit die Möglichkeit, durch Zuführung thermischer Energie eine teilweise oder sogar vollständige Regeneration der Sensorkomponenten in den Hydrogelfilmen zu erreichen. Auf diese Weise könnte ein mehrfach einsetzbares Sensorsystem geschaffen werden. Im Rahmen der Dissertation konnte die Funktionsweise des zu entwickelnden sensorischen Verfahrens in seiner Gesamtheit erarbeitet, dargestellt und einzelne Komponenten bezüglich ihrer Funktion optimiert werden. Das wachsende Bestreben zur Miniaturisierung von Systemen bzw. Systemkomponenten bietet auch auf dem Gebiet der Analytik ein enormes Forschungspotential. Neben miniaturisierten Messsystemen ist die Suche nach sensitiven und zum Teil sehr selektiven Materialien von großem wissenschaftlichem Interesse. In Anlehnung an in der Natur vorkommenden komplexen, spezifischen Erkennungssystemen stellen beispielsweise synthetisch hergestellte Wirtmoleküle in zunehmendem Maße ein äußerst effektives Mittel zur gruppenspezifischen bzw. selektiven Detektion von Substanzgemischen bzw. deren Einzelkomponenten dar. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist die Frage der Nachweismethode der Wirt-Gast-Wechselwirkungen und deren qualitative sowie quantitative Auswertung. Eingebunden in das Projekt ChemoChips mit Ziel einen Chiparray zu entwickeln, der über sensitive bzw. selektive Sondenmoleküle Einzelkomponenten bzw. gruppenspezifische Substanzen aus komplexen Probengemi- Dr. Karina Weber ist die zweite Frau mit einem an der schen mittels entkoppelter optischer Detektion erkennen Fachhochschule Jena erarbeiteten Doktortitel. soll, steht die Fluoreszenzspektroskopie im Mittelpunkt des Interesses. Gegenstand der vorliegenden Dissertation ist es, die Funktionsweise des zu entwickelnden Kontakt: sensorischen Verfahrens in der Gesamtheit anhand eines Modellbeispiels darzustellen. Demzufolge umfasst Prof. Dr. Karl-Heinz Feller Tel.: (03641) 20 56 21 die Arbeit die gesamte Kette der Sensorchip-VerfahE-Mail: [email protected] rensentwicklung von der Charakterisierung neuartiger Sondenmaterialien über die Einbringung und Testung in die Polymermatrix des Arrays bis zur Entwicklung eines Kalibrierverfahrens. Zunächst wurden neuartige fluores- FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftlicher Nachwuchs 109 Tag der Forschung 2006 Thema: „Lebenswissenschaften / Life Siences“ an der Fachhochschule Jena am 22.11.2006 Plenarvortrag „Wie Mikrochips riechen lernen.“ Dr. Maximilian Fleischer, Siemens AG, Abteilung Corporate Technology / Power & Sensor Systems Vortragsblock I: „Untersuchung fluoreszenzdetektierbarer Wirt-Gast-Wechselwirkungen und deren Einsatz zur sensorischen Mehrkomponentenanalyse“ K. Weber, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Magnetische Marker in der Medizin“ M. E. Bellemann, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Diagnostik der koronaren Herzkrankheit in Ruhe“ 1 1 S. Trübner, R. Schröder, M. Goernig , H. R. Figulla , A. Voss, FB Medizintechnik und Biotechnologie, Klinik für Innere Me1 dizin der Friedrich-Schiller-Universität Jena Vortragsblock II: „Optimierung der Abbildung des Pflegeprozesses in Thüringer Pflegeeinrichtungen - Ausgewählte Aspekte eines Forschungsund Entwicklungsprojektes“ S. Dorschner, A. Meussling-Sentpali, Georg-Streiter-Institut für Pflegewissenschaft im FB Sozialwesen „Der intrazelluläre Proteintransport als Target zur Suche nach Wirkstoffen gegen humanpathogene Pilze“ 1 R. Eck, K. Franke, M. Nguyen , D. Thamke, U. Fässler, 1 E. Hesse, P. Zipfel , A. Gitter, W. Künkel, FB Medizintechnik und Biotechnologie, Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e. V. (HKI), Jena1 „Translokation von Candida albicans im Darmepithel“ D. Thamke, U. Fässler, K. Franke, E. Hesse, R. Eck, W. Künkel, A. Gitter, FB Medizintechnik und Biotechnologie Vortragsblock III: „Pflanzen als Farbstoffquelle - regionale und globale Bedeutung am Beispiel des Indigos“ B. Rudolph, FB SciTec „Einfluss von pflanzlichen Wirkstoffen auf die primär hämostatische Funktion von Thrombozyten und Leukozyten und auf die Barrierefunktion von Epithelien“ P. Spangenberg, A. Gitter, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Genetisch-bedingte Fibrinogendefekte: Untersuchungen zu Struktur-Funktionsbeziehungen“ M. Meyer, D. Schmidt, A. Seeliger, D. Ketscher, FB Medizintechnik und Biotechnologie 110 Tag der Forschung FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Preisträger „Forschungspreis für hervorragende Forschungsund Entwicklungsleistungen“ Prof. Dr. Karl-Heinz Feller, FB Medizintechnik und Biotechnologie Preisträger Posterwettbewerb: 1. Preis: „Entwicklung, Konstruktion und messtechnische Erprobung von Wegsensoren zur Konfiguration in einem hexapodischen Messsystem“ Amir Abou Alam, FB Maschinenbau, Studienrichtung Maschinenbau 2. Preis: „Untersuchung des Einflusses der Vorfeld- und Seitenbeleuchtung automobiler Scheinwerfer auf die Erkennbarkeitsentfernung von Sehobjekten“ Christian Jebas, FB SciTec, Studienrichtung Augenoptik 3. Preis: „Umfangstemperatur von Glasprodukten“ Andreas Juckenburg, FB Maschinenbau, Studienrichtung Fertigungstechnik Auszeichnung sehr erfolgreich abgeschlossener Promotionsarbeiten durch die Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT): „Untersuchung fluoreszensdetektierbarer Wirt-Gast-Wechselwirkungen und deren Einsatz für sensitive Sonden in Mikroarrays“ Dr. rer. nat. Karina Weber, FB Medizintechnik und Biotechnologie, Betreuer Prof. Dr. Feller „Entwicklung von Platinbasis Superlegierungen: Untersuchungen im Mikro- und Nanometerbereich sowie die Ermittlung mechanischer Kennwerte“ Dr.-Ing. Stefan Vorberg, FB SciTec, Betreuer Prof. Dr. Fischer durch die Fachhochschule Jena: „Lebensqualität von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung unter Langzeit-Sauerstofftherapie – Relevanz für die Pflege“ Dr. rer. medic. Iris Luzie Schaefer, FB Sozialwesen, Betreuer Prof. Dr. Dorschner Die Preisverleihung des Forschungspreises, der Promotionspreise und der Preise zum Posterwettbewerb wurde durch Herrn K. Berka, Vorstandsvorsitzender des Förderkreises der FH Jena e. V., Herrn Prof. Dr. H. Bartelt (Institut für Physikalische Hochtechnologie (IPHT), Bereichsleiter Optik), Mitglied im Kuratorium von STIFT und Herrn Prof. Dr. M. Meyer, Prorektor für Forschung und Entwicklung vorgenommen. Die FH Jena dankt dem Förderkreis der FH Jena e. V. für die Bereit- stellung des Forschungspreises sowie der Posterpreise. Gleicher Dank gilt der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) für die Bereitstellung der Promotionspreise. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Tag der Forschung 111 3. Jenaer Technologietag (JeTT) „Beschichtungen für die Optik und Optoelektronik“ Mit dem JENAER TECHNOLOGIETAG ist für Entwickler in Unternehmen und anwendungsorientierte Wissenschaftler regional und thüringenweit ein neuartiges wissenschaftlich-technisches Forum etabliert worden. Jährlich werden neueste Ergebnisse und Trends zu einer ganz spezifischen Thematik aus Forschung und Entwicklung sowie Applikation vorgestellt und diskutiert. Mit Vorträgen international ausgewiesener Spezialisten aus Wissenschaft und Wirtschaft, Podiumsdiskussionen und begleitenden Ausstellungen sollen über einen regen Erfahrungsaustausch die Prozesse von innovativer Produktentwicklung und der Anbahnung neuer bzw. vernetzter Kooperationsbeziehungen nachhaltig unterstützt werden. Der JENAER TECHNOLOGIETAG ist ein Beitrag zum Regionenmarketing Mitteldeutschland und dient damit auch der länderübergreifenden Zusammenarbeit. Definition Optische Schichten Optische Schichten, in der Regel mehrlagig, dienen zum Einstellen der optischen Eigenschaften (Reflexion, Transmission, Absorption) einer Oberfläche. Ihre Funktion beruht auf dem Interferenzeffekt und/oder den intrinsischen Eigenschaften (Absorption) der Schichtmaterialien. Beschichtungen für die Optik Optische Beschichtungen sind heute sowohl im Alltagsleben als auch in den Schlüsseltechnologien, wie der Informations- und Kommunikationstechnologie oder der Lasertechnik, nicht mehr wegzudenken. Jenaer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten in Kooperation mit vielen Thüringer Industrieunternehmen an der Weiterentwicklung optischer Oberflächenbeschichtungen und den dafür benötigten Herstellungstechnologien. Die optische Beschichtungstechnologie bietet ein enormes Spektrum verschiedenster Möglichkeiten, die Funktionalität optischer Oberflächen zu beherrschen. Die Anwendung optischer Beschichtungen geht heutzutage weit über die klassische Optik, wie z.B. bei Brillen, Fotoapparaten oder Mikroskopen hinaus: ohne Optik gäbe es keine Mikroelektronik, keine elektronische Datenverarbeitung und keine Computer. Die immer kleineren Strukturen der Schaltkreise werden mit optischer Lithografie hergestellt. In den kommenden Jahren sollen auf Mikrochips Strukturbreiten von weniger als 20 nm erreicht werden. Dazu benötigt diese Technologie neue Lichtquellen und neue Optiken. Die eingesetzten Wellenlängen, um die Strukturen zu belichten, verkürzen sich von Gerätegeneration zu Gerätegeneration. Derzeit vollzieht die Industrie einen Sprung von 248 nm im Ultraviolett auf 193 nm, und für die kommende Generation soll Extremes Ultraviolett (EUV) bei einer Wellenlänge von 13,5 nm eingesetzt werden. Schichten für die Photovoltanik Optoelektronisch aktive Schichten können einfallendes Licht in elektrischen Strom umsetzen. Photovoltaik auf der Basis von Dünnschichten verspricht eine Kostenreduktion gegenüber konventionellen Solarzellen auf Waferbasis. Zudem werden neue effiziente Möglichkeiten zur lokalen und autarken Energieversorgung technischer Systeme eröffnet. 112 Jenaer Technologietag - JeTT FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftlicher Beirat des 3. Jenaer Technologietages Prof. Dr. Hartmut Bartelt – Institut für Physikalische Hochtechnologie e. V., IPHT, Jena Prof. Dieter Beckmann – Institut für Bioprozess und Analysenmesstechnik e. V., IBA, Heiligenstadt Dr. Klaus-Friedrich Beckstette – Carl Zeiss AG, Oberkochen Prof. Dr. Norbert Kaiser – Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena Dr. Hans Lauth – JENOPTIK Laser, Optik, Systeme GmbH, Jena Prof. Dr. Hans-Jürgen Tiller/Dr. Bernd Grünler – INNOVENT e. V. Technologieentwicklung, Jena Programm des 3. Jenaer Technologietages Keynote-Vortrag „Hochleistungsbeschichtungen für die Lasertechnik“, Dr. Detlev Ristau, Laser Zentrum Hannover e.V. VORTRAGSBLOCK I: BESCHICHTUNGEN FÜR DIE OPTIK „Industrielle Fertigung optischer Dünnschichtfilter für die Fluoreszenzmikroskopie“, Uwe Schallenberg, mso jena, Mikroschichtoptik GmbH, Jena „Vom EUV bis zum IR: Schichten in den optischen Technologien“, Helmut Bernitzki, Oliver Falkenstörfer, Elvira Gittler, Hans Lauth, Thomas Weyh, Jenoptik L.O.S. GmbH, Jena „Optische Schichten für mikrostrukturierte Bauelemente“, Michael Thaut, POG Präzisionsoptik GmbH, Gera „Möglichkeiten der Entspiegelung von Kunststoffoptiken“, Peter Munzert, Ulrike Schulz, Norbert Kaiser, Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik, Jena „Substrate und Beschichtungen für Optiken mit geringsten Verlusten“, Peter Zimmermann, Hartmut Heyer, Stefan Schippel, Layertec GmbH, Mellingen „Optiken für extrem ultraviolette Strahlung“, Torsten Feigl, Sergiy Yulin, Nicolas Benoit, Norbert Kaiser, Fraunhofer Institut Angewandte Optik und Feinmechanik (IOF), Jena „Visualisierung magnetischer Streufelder mit magnetooptischen Granatschichten“, Andreas Lorenz, M. Lindner, H. Richert, P. Görnert, INNOVENT e.V., Jena VORTRAGSBLOCK II: SCHICHTEN FÜR DIE PHOTOVOLTAIK „Dünnschichttechnologie mit Silizium“, Bernd Rech, Stefan Gall, Wolfhard Beyer, Hahn-Meitner-Institut, Berlin/Forschungszentrum Jülich „Anforderungen an und industrielle Umsetzung von Beschichtungen für CSG Solar Module, Jens Schneider, CSG Solar AG, Thalheim „CdTe-Dünnschicht-Solarzellen“, Dieter Bonnet, Friedrichsdorf „ETF Fab1 – Eine der modernsten Fertigungsstätten für a-Si Dünnschicht Module“, Lutz Mittelstädt, ErSol Thin Film GmbH, Erfurt „Laserkristallisierte Dünnschichtzellen aus Silizium auf Glas“, Gudrun Andrä, Fritz Falk, Institut für Physikalische Hochtechnologie e.V. (IPHT), Jena FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Jenaer Technologietag - JeTT 113 Wissenschaftliche Veranstaltungen Ringvorlesungen „Forum Wissenschaft & Technik“ Koordinator: Prof. Dr. M. Meyer, FH Jena, Prorektor für Forschung und Entwicklung Ringvorlesung „Anfang und Ende. Ausgewählte ethische Spannungsfelder des menschlichen Lebens“ „Biotechniken und vorgeburtliches menschliches Leben - ein ethisches Spannungsfeld“ Prof. M. Meyer, FH Jena, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Ethische Aspekte des Lebensendes aus der Sicht der Pflegewissenschaft“ Prof. St. Dorschner, FH Jena, FB Sozialwesen FH Jena, 24. Januar 2006 Ringvorlesung “20 Jahre Tschernobyl – der Reaktorunfall und seine Folgen” Prof. V. Wesselak, FH Nordhausen, Prorektor für Forschung und Hochschulentwicklung FH Jena, 2. Mai 2006 Ringvorlesung “Politikberatung – ein Bericht aus der Praxis des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag” Dr. Th. Petermann, stellvertretender Leiter des Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag FH Jena, 23. Mai 2006 Ringvorlesung “Ruppe und Sohn, Apolda - ein erfolgreicher Kleinwagenhersteller der Kaiserzeit” Prof. B. Spessert, FH Jena, FB Maschinenbau FH Jena, 5. Dezember 2006 „Wissenschaftliches Kolloquium der FH Jena“ Koordinator: Prof. Dr. K.-H. Feller, FH Jena, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Werkzeuge für Ameisen - Extreme Miniaturisierung: Molekulare Geräte und Maschinen“ Prof. M. Venturi, Universität Bologna, Italien FH Jena, 13. November 2006 Jenaer Technologietag JeTT Fachübergreifende Veranstaltung von FH Jena und BVMW Jena, IGG Göschwitz, TIP Jena, STIFT Erfurt, Stadt Jena Koordinator: Prof. Dr. A. Voß, FH Jena, FB Medizintechnik und Biotechnologie 3. Jenaer Technologietag (JeTT 2006) „Beschichtung für die Optik und Optoelektronik“ Vorträge - Diskussionen - Ausstellungen FH Jena, 4. Oktober 2006 Ehrenkolloquium Verabschiedung von Prof. Dr. B. Fischer und Prof. Dr. P. Pertsch (beide FB SciTec) in den Ruhestand FH Jena, 2. Februar 2006 1. Antrittsvorlesung an der FH Jena „Es wurde Licht“ Prof. Dr. N. Kaiser, Fraunhofer Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF Jena FH Jena, 19. April 2006 114 Wissenschaftliche Veranstaltungen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Fachbereich Betriebswirtschaft Prof. Dr. K. Watzka „Studenten schnuppern Praxisluft“ 400 Studierende waren in Begleitung ihrer Professoren zu Gast in insgesamt 14 Unternehmen Thüringens. Diese Veranstaltung bildete den Auftakt für den künftig jährlich am ersten Mittwoch im Mai stattfindenden Exkursionstag im FB Betriebswirtschaft. FH Jena, 3. Mai 2006 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Prof. Dr. P. Dittrich Interessengemeinschaft “Elektrische Antriebe und Aktoren”, Elektrotechnisches Kolloquium der FH Jena „Integrierte elektrodynamische Mehrkoordinatensysteme“ Dr. Ch. Schäfel, Institut für Mikroelektronik und Mechatronik-Systeme gGmbH, Ilmenau FH Jena, 18. Januar 2006 „Positioniersysteme für die Elektronenstrahllithographie“ G. Schubert, Vistec Electron Beam GmbH, Jena FH Jena, 3. Mai 2006 „Solarzellen aus Thüringen“ Dr. R. Schulz, ErSol Solar Energy AG, Erfurt FH Jena, 6. Dezember 2006 Prof. Dr. K.-D. Morgeneier Stammtisch „Automatisierungstechnik“ (VDI) Nr. 19: „Optimierte Bewirtschaftung von Kläranlangen“ Prof. Dr. H. Puta, Technische Universität Ilmenau “Vorgehensweise und ausgewählte Beispiele zur Modellbildung nichtlinearer Systeme mit neuronalen Netzen und Fuzzy-Systemen” M. Fischer, U. Fohry, FH Jena, FB Elektrotechnik und Informationstechnik Jena, 22. März 2006 Nr. 20: “Innovation in der Gebäudeautomation (Vorstellung der neuen Reglergeneration ems4 und Einsatz von BACnet)” M. Strempel, O. Durst, GFR - Gesellschaft für Regelungstechnik und Energieeinsparung mbH, Jena Jena, 14. Juni 2006 Nr. 21: “Visuelle Qualitätssicherung mit digitaler Bildverarbeitung” Prof. Dr. D. Hofmann, VisQuaNet e.V. Jena „Bildverarbeitungstechnologien im Bereich der Stanz-Umformtechnik“ G. Otto, OTTO Vision Technology GmbH, Jena „Wieviel Frame-Grabber-Funktionalität passt in eine (kleine) digitale Kamera?“ H. A. Mattfeldt, Allied Vision Technologies GmbH, Stadtroda Jena, 15. November 2006 Fachbereich Grundlagenwissenschaften Prof. Dr. K. Kleine (Initiator dieses Verbundes und Koordinator FH Jena) Gemeinsame Jenaer Informatik Kolloquien der Regionalgruppen Ostthüringen der Gesellschaft für Informatik (GI), der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Fachhochschule Jena FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftliche Veranstaltungen 115 Fachbereich Maschinenbau Prof. Dr. B. Spessert 3. Jenaer Akustiktag am “Tag gegen den Lärm 2006” Themenbereiche: - Musik oder Lärm? - Akustische Messtechnik - Fahrzeugakustik - Verbrennungsmotorenakustik FH Jena, 26. April 2006 Vortrag „Die Geschichte des Strahlflugzeuges Messerschmitt Me 262 und seiner Fertigung 1944/45 durch die REIMAHG im Walpersberg bei Kahla“ FH Jena, 2. Mai 2006 1. Jenaer Anwendertagung „PULSE-Geräusch- und Schwingungsmesssystem“ Erfahrungsaustausch der Anwender, die das vielseitige PULSE-System in den unterschiedlichsten Branchen und Anwendungsfällen nutzen. FH Jena, 27. Juni 2006 Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie Prof. Dr. K.-H. Feller Internationale Tagung zu den neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der chemischen Sensorik Symposium „ChemoChips“ Themenschwerpunkte: - Synthese und Applikation von supramolekularen Strukturen als Sensoren - Gast-Wirt-Molekülwechselwirkungs-Systeme (speziell nicht-ionische Stoffe) - Optische Detektion in der chemischen Sensorik - Mikrostrukturierte und mikrofluidische Bauteile für Sensoren und Transducer - Support- und Chip-Technologie für Sensor-Arrays - Entwicklung der Auswertesoftware - Systemintegration und kommerzielle Entwicklung Weimar, 15. bis 16. November 2006 Prof. Dr. A. Voß Internationale Tagung zu Herzfrequenz und Blutdruckforschung in Jena „ESGCO 2006 - Conference and Meeting of the European Study Group on Cardiovascular Oscillations“ Die im Rhythmus von zwei Jahren stattfindende Veranstaltung widmet sich vor allem der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Herzfrequenz- und Blutdruckvariabilität (HRV). Jena, 15. bis 17. Mai 2006 Fachbereich SciTec Präzision - Optik - Materialien - Umwelt Prof. Dr. J. Bliedtner 12. Fertigungstechnisches Kolloquium „Moderne Maschinenkonzepte für die 5-Achsen- und 5-Seitenbearbeitung“ G. Dieling, Maschinenfabrik Berthold Hermle AG, Gosheim FH Jena, 28. Juni 2006 3. Mitteldeutsche Werkzeug- und Formenbautagung „HSC-Fräsen und 5-Achsbearbeitungen - Erfolgsfaktoren in der Fertigung“ Vorträge, Workshops und Ausstellungen FH Jena, 7. November 2006 116 Wissenschaftliche Veranstaltungen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 5. Jenaer Lasertagung Themenschwerpunkte: - Entwicklungsstand der Laserstrahlungsquellen - Komponenten- und Systementwicklung - Neue Verfahrensentwicklung in der Lasermaterialbearbeitung - Anwendung der Lasertechnologie im Unternehmen Plenarvortrag: „Stand und Perspektiven des Scheibenlasers“ Prof. Dr. A. Giesen, Institut für Strahlwerkzeuge Stuttgart (international anerkannter Erfinder des FestkörperScheibenlasers) Jena, 23. bis 24. November 2006 Prof. Dr. B. Fleck / Prof. Dr. W. Sickenberger / Prof. Dr. H.-J. Grein 9. Augenoptisches Kolloquium „Wellenfront und adaptive Optik - braucht das die Augenoptik?“ Prof. Dr. B. Fleck, FH Jena, FB SciTec „Ophthonix - Erste Erfahrungen mit wellenfrontkorrigierten Brillengläsern im Augenoptik-Fachgeschäft“ H. Pult MSc., Horst Riede GmbH, Weinheim „Individuelle Siliconhydrogele“ Prof. Dr. W. Sickenberger, FH Jena, FB SciTec „Adaptiver Echtzeitphoropter - Refraktionsbestimmung der Zukunft“ Prof. Dr. H.-J. Grein, FH Jena, FB SciTec FH Jena, 11. November 2006 Prof. Dr. W. Sickenberger Expertenworkshop Augenoptik an der FH Jena „Fälle aus der Praxis für die Praxis im Bereich Kontaktlinse“ FH Jena, 11. Mai 2006 Prof. Dr. J. Merker 23. Regionaltreffen des Metallographiekreises Thüringen „Anlagenüberwachung und Qualitätssicherung“ Moderne Linienfertigung mit integrierten Induktionshärteanlagen MITEC Automotive AG, MITEC engine.tec.gmbh, Eisenach Eisenach, 18. Oktober 2006 Prof. Dr. H. Bergner (Koordinator FH Jena) JENAer Carl-Zeiss-Optikkolloquien veranstaltet von der Carl Zeiss Jena GmbH unter Mitwirkung der Friedrich-Schiller-Universität Jena, des Fraunhofer Instituts für Angewandte Optik und Feinmechanik Jena, des Instituts für Physikalische Hochtechnologie e.V. Jena, der Technischen Universität Ilmenau und der Fachhochschule Jena sowie unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Angewandte Optik. Fachbereich Sozialwesen Prof. Dr. M. Opielka Studentische Fachtagung zur Sozialpolitik „Sozialpolitische Innovationen trotz oder wegen der Globalisierung?“ FH Jena, 8. Juni 2006 Prof. Dr. B. Bütow / Prof. Dr. K.-A. Chassé / Prof. Dr. R. Hirt Ringvorlesung „Geht das Sozialpädagogische Jahrhundert zu Ende? – Soziale Arbeit im 21. Jahrhundert“ in Kooperation mit dem Paritätischen Landesverband Thüringen „Soziale Arbeit nach dem Sozialpädagogischen Jahrhundert“ Prof. Dr. M. Galuske, Universität Kassel, Institut für Sozialpädagogik und Soziologie der Lebensalter FH Jena, 19. Januar 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftliche Veranstaltungen 117 „Subjektivität und Solidarität im Neuen Kapitalismus“ Prof. Dr. R. Hirt, FH Jena, FB Sozialwesen FH Jena, 6. April 2006 „Zwischen Mode und Tradition: Wie flexibel soll Soziale Arbeit sein?“ Prof. Dr. M. Winkler, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Erziehungswissenschaften FH Jena, 27. April 2006 „Soziale Arbeit im Osten – Prototyp oder Sonderfall für die Bundesrepublik Deutschland?“ Prof. Dr. B. Bütow, Prof. Dr. K.-A. Chassé, FH Jena, FB Sozialwesen FH Jena, 18. Mai 2006 „Bildung als Zukunftsprojekt der Sozialen Arbeit?“ Prof. Dr. H. Thiersch, Universität Tübingen (emeritiert) FH Jena, 22. Juni 2006 „Welchen Sozialstaat braucht die Zukunft der Sozialen Arbeit?“ Prof. Dr. M. Opielka, FH Jena, FB Sozialwesen FH Jena, 9. November 2006 „Auf dem Weg in die Bürgergesellschaft?“ Prof. Dr. L. Böhnisch, Technische Universität Dresden, Fakultät Erziehungswissenschaften FH Jena, 30. November 2006 „Zur Zukunft der Professionalität in der Sozialen Arbeit“ Prof. Dr. F. Hamburger, Universität Mainz, Pädagogisches Institut für Sozialpädagogik FH Jena, 14. Dezember 2006 Prof. Dr. R. Adler 3. Thüringer Fundraisingtag Fachtagung zum Spendenwesen für gemeinnützige Organisationen in Thüringen in Kooperation mit FundraisingForum e.V. „Sozial verantwortlich - ökonomisch klug“ FH Jena, 9. März 2006 2. Thüringer Betreuungstag Fachtagung für rechtliche Betreuer in Thüringen in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Soziales und Familie Thüringen „Bedingungen und Perspektiven der Kooperation zwischen beruflichen Betreuern und Einrichtungen des Sozialund Gesundheitswesens nach dem 2. BtÄndG“ FH Jena, 19. September 2006 Prof. Dr. E. Schäfer „Weiterbildung im Kontext von Bologna - Das Verhältnis von grundständigem Studium und wissenschaftlicher Weiterbildung in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“ EU-Fachtagung in Kooperation mit der Hochschulrektorenkonferenz FH Jena, 27. bis 28. April 2006 Prof. Dr. B. B. Schmidt Forschungs-Kolloquium zur Frühpädagogik in der Simulationsgesellschaft „Neuer Ansatz der Forschungsgruppe „Bildkommunikation“ zur Frühpädagogik“ Prof. B. B. Schmidt, I. Voigt, R. Auchter, M. Söllner, FH Jena, FB Sozialwesen Jena, 4. Dezember 2006 118 Wissenschaftliche Veranstaltungen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Prof. Dr. St. Dorschner 4. Thüringer Pflegetag „Der Pflegeprozess in der Pflegepraxis - Aktuelle Aspekte von Konzeptentwicklung, Qualitätsmanagement und Theorie-Praxis-Transfer in der Pflege“ Plattform für den fachlichen Dialog zwischen Pflegewissenschaft, Pflegemanagement und Pflegepraxis Jena, 22. bis 23. September 2006 Georg-Streiter-Symposium mit Jenaer Thesen zu Pflege und Pflegewissenschaft anlässlich der Gründung des Georg-Streiter-Insitutes im Fachbereich Sozialwesen der FH Jena FH Jena, 18. Dezember 2006 Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Prof. Dr. U. Jacobs / Prof. Dr. H. Ostermaier Fachtagung zum Schwerpunkt „Produktion“ „Aktuelle Entwicklungen des Wirtschaftsingenieurwesens - 2006“ jährliche Veranstaltung des FB Wirtschaftsingenieurwesen gemeinsam mit dem Verein Jenaer Wirtschaftsingenieure e.V. (JWI) FH Jena, 10. November 2006 Doktorandenkolloquien Koordinator: Prof. Dr. M. Meyer, FH Jena, Prorektor für Forschung und Entwicklung 1. Doktoranden-Kolloquium 2006 „Lithografische Strukturierung der Funktionsflächen von optischen Lichtleitfasern und deren Anwendung“ U. Jauernig, FB SciTec FH Jena, 26. April 2006 2. Doktoranden-Kolloquium 2006 „Gewinnung rekombinanter Produkte durch Verwendung integrierter Fermentations- und Aufarbeitungstechnik mittels Adsorption an Flüssigmembranen“ C. Fritsche, FB Medizintechnik und Biotechnologie „Nichtlineare, prädiktive Regelung zeitvarianter Systeme mit Methoden der künstlichen Intelligenz“ M. Fischer, FB Elektrotechnik und Informationstechnik “Optimierung von intelligenten Regelungssystemen mittels evolutionärer Algorithmen“ U. Fohry, FB Elektrotechnik und Informationstechnik FH Jena, 21. Juni 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Wissenschaftliche Veranstaltungen 119 Auszug Publikationen im Jahr 2006* Fachbereich Betriebswirtschaft Prof. Dr. G. Beibst Beibst, G., Lautenschläger, A.: Anforderungen und konzeptionelle Überlegungen für ein Gründer-Ausbildungsprogramm am Campus Jena, in: Fachhochschule Jena (Hrsg.): Jenaer Schriftenreihe zur Unternehmensgründung, Nr. 9, ISSN 1860-9147, 2006 Haase, H., Lautenschläger, A.: Gründungsförderung an Thüringer Hochschulen: Zur Erfolgsanalyse des GET UP-Gründernetzwerkes, in: Fachhochschule Jena (Hrsg.): Jenaer Schriftenreihe zur Unternehmensgründung, Nr. 8, ISSN 1860-9147, 2006 Prof. Dr. Th. Enders Enders, Th.: Darstellung und Bedeutung des Jugend(medien)schutzes im Direktmarketing, ZUM (Zeitschrift für Urheberund Medienrecht), 353, ISSN 0177-6762, 2006 Enders, Th.: Das Recht im Direktmarketing – Eine Einführung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte, in: Steckler/Pepels (Hrsg.), S. 222 ff., ISBN 3-503-093745, Berlin 2006 Enders, Th.: §§ 95a bis 119 UrhG im Urheberrecht, LexisNexis Online-Kommentar, Elsevier Verlag, Münster 2006 Prof. Dr. H. Geyer von Schimmelmann, W., Franke, G., (Hrsg.), Geyer, H.: Finanzplatz Deutschland, Neue Wege für das Bankensystem, in: F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformation, ISBN 3-89981-118-6, Frankfurt/Main 2006 Geyer, H.: Immobilien und ihre Finanzierung, Fachbibliothek Verlag Büren, ISBN 3-932647-39-4, 2006 Geyer, H., Ehrhardt, S., Müller Hipper, A., Schaaf, T., Schlochow, K., Usmanowa, A.: Die Vertriebsbank als Beraterbank, Postbank Finance Award, S. 249 - 250, Essay, 2006 Prof. Dr. K. Watzka Watzka, K.: JETT-M – Jenaer Entrepreneur Test & Training Modul: Ein Assessment-Center für Unternehmensgründer, Jenaer Beiträge zur Wirtschaftsforschung, Jahrgang 2006, Heft 1, ISBN 3-939046-01-9, Jena, 2006 Meyer, H., Watzka, K.: Zufriedene Zeitarbeiter, in: Personal, 58. Jg., Heft 4, Düsseldorf, S. 6 - 9, 2006 * Es werden Publikationen benannt, die auf eine schriftliche Veröffentlichung verweisen können (Jahr 2006). 120 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Prof. Dr. P. Dittrich Dittrich, P., Radeck, D.: 3–DOF Planar Induction Motor, IEEE International Conference on Electro/Information Technology EIT2006, East Lansing, May 2006, S. 81 - 86, Xplore Digital Object Identifier 10, 1109/EIT, 2006, 252173 Prof. Dr. K.-D. Morgeneier Fischer, M.: Analysis of Nonlinear Predictive Control with Extended Dynamic Matrix Control, IEEE International Conference on Control Applications, October 4 - 6, Munich, Germany, 2006 Fischer, M., Morgeneier, K.-D.: Untersuchungen zur nichtlinearen prädiktiven Regelung mit dem Extended DMC-Algorithmus, 7. Nachwuchswissenschaftler-Konferenz, Wernigerode, ISBN 3-00-018148-2, 2006 Fachbereich Grundlagenwissenschaften Prof. Dr. O. R. Hofmann Hofmann, O. R., Philipp, G., Geißler, E.: A new Approach to calculate glass Homogenity and tank Homogenization, Conference of Europ. Soc. of Glass, Sunderland (UK), proc pp. 128, September 2006 Hädrich, C., Ortmann, C., Hofmann. O. R., Seilwinder, J., Klein, A.: Influence of electricity on post-mortal body temperature, Forensic Science International, 160, 173 - 177, 2006 Prof. Dr. B. Fritz, Prof. Dr. D. Planer Fritz, B., Planer, D.: Mathematikausbildung in den Bachelor-Studiengängen der FH Jena; in: Tagungsband zu den X. Internationalen Wissenschaftlichen Tagen für Agrarökonomie, Gyöngyös, ISBN 963-229-623-0, 2006 Planer, D.: Studieren[de] in Deutschland - Ausgewählte Ergebnisse aus den Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerkes; in: Tagungsband zu den X. Internationalen Wissenschaftlichen Tagen für Agrarökonomie, Gyöngyös, ISBN 963-229-623-0, 2006 Prof. Dr. J. Schütze Lehmann G., Ott U., Schütze J., Steiner Th., Wolf G.: Renale Osteodystrophie (ROP) bei chronischer Niereninsuffizienz, unter Dialysebehandlung und nach Nierentransplantation - eine histomorphometrische Analyse bei 469 Patienten, in: Interdisziplinary journal for bone and joint studies, Band 15, Supplement 1, ISSN 1019-1291, Tagung „Osteologe 2006“, März, Köln, 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 121 Prof. Dr. V. Weiß Nagel, W., Weiß, V.: STIT tessellations in the plane, Rendiconti del Circolo Matematico di Palermo, serie II, suppl. 77, pp. 441 - 458, 2006 Mecke, J., Nagel, W., Weiß, V.: Length distributions of edges in planar stationary and isotropic STIT tessellations, Jenaer Schriften zur Mathematik und Informatik, 10/06, pp.1 - 22, 2006 Prof. Dr. P. Wilde Wilde, P.: Mathematik für Studierende technischer Fachbereiche, Ein Lehr- und Arbeitsbuch für das Grundstudium, 3. Auflage, Verlag Fachhochschule Jena, Jena, 2006 Fachbereich Maschinenbau Prof. Dr. B. M. Spessert Spessert, B. M.: Auf den Spuren einer „Wunderwaffe“ – Der Düsenjäger MESSERSCHMITT Me 262 und seine Fertigung im Walpersberg bei Kahla, in: Jenaer Jahrbuch zu Technik- und Industriegeschichte, Glaux Verlag Christine Jäger KG, Jena, ISBN 3-931743-02-0, 2006 Träger, A., Spessert, B. M., Vogt, P., Veiz, A.: Akustische Untersuchung eines Industriedieselmotors, 3. Jenaer Akustik-Tag der Fachhochschule Jena und der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 26. April 2006, Internetveröffentlichung http://www.fh-jena.de/contrib/fb/mb/akustiktag/Träger2006.pdf, 2006 Spessert, B. M.: Tagungsbericht 3. Jenaer Akustik-Tag, Lärmbekämpfung - Zeitschrift für Akustik, Schallschutz und Schwingungstechnik, 4/2006, Springer-VDI-Verlag, ISSN 0174-1098, 2006 Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie Prof. Dr. K.-H. Feller Schönefeld, K., Ludwig, R., Feller, K.-H.: Fluorescence studies of host-guest interaction of a dansyl amide labelled calix[6]arene, Journal of Fluorescence 16, 449 - 454, 2006 Prof. Dr. A. H. Gitter Schulzke, J. D., Bojarski, C., Zeissig, S., Heller, F., Gitter, A. H., Fromm, M.: Disrupted barrier function through epithelial cell apoptosis, Ann. N.Y. Acad. Sci, 1072: 288 - 299, 2006 Günzel, D., Florian, P., Richter, J., Tröger, H., Schulzke, J. D., Fromm, M., Gitter, A. H.: Restitution of single-cell defects in the mouse colon epithelium differs from that of cultured cells, Am. J. Physiol. - Reg. Integ. Comp. Physiol, 290: R1496 - R1507, 2006 122 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Prof. Dr. M. Meyer Meyer, M., Bergmann, F., Brennan, S. O.: Novel fibrinogen mutation (γ313 SerJAsn) associated with hypofibrinogenemia in two unrelated families, Blood Coagul Fibrinolysis, 17:63 - 7, 2006 Marchi, R., Carvajal, Z., Meyer, M., Soria, J., Ruiz-Saez, A., Arocha-Pinango, C. L., Weisel, J. W.: Fibrinogen Guarenas, an abnormal fibrinogen with an Aalpha-chain truncation due to a nonsense mutation at Aalpha 467 Glu (GAA)-->stop (TAA), Thromb Res., 118:637 - 50, Epub 2006 Jan 9., 2006 Brennan, S. O., Homer, V. M., Davis, R. L., Meyer, M., George, P. M.: Hypofibrinogenaemia associated with common gamma82Ala-->Gly mutation is not mediated by altered mRNA splicing, Thromb Haemost., 96:535 - 7, 2006 Prof. Dr. H.-D. Pohl Fritsche, C., Pohl, H.-D.: Kultivierung des Parasiten Leishmania tarentolae im Laborfermenter, in: Tagungsband zur 7. Nachwuchswissenschaftler-Konferenz mitteldeutscher Fachhochschulen, Fachhochschule Harz, Wernigerode, S. 231 - 232, ISBN 3-00-018148-2, 2006 Fachbereich SciTec Prof. Dr. J. Bliedtner Bliedtner, J., Bürger, W., Rosenkranz, S., Müller, W., Fröhlich, M.: Precion Processing and Microtopographical Characterisation of Optical Components, 1st Jubilee Scientific Conference: „Manufacturing Engineering in Time of Information Society“, Gdansk University of Technology, Faculty of Mechanical Engineering, Department of manufacturing engineering and automation, S. 59 - 66, ISBN 83-88579-61-4, 2006 Schmidt, Th., Müller , H., Wächter, S., Bliedtner, J., Köhler, G.: Welding of Fused Silica by CO2-Laser, 1. South-East European Welding Congress, Welding and Joining Technologies for a Sustainable Development and Environment, Timisoara, Proceedings, pages 251 - 254, 2006 Schmidt, Th., Müller, H., Wächter, S., Bliedtner, J.: Laserschweißen von Quarzglas, 6. Symposium Zukunft Glas, Zwiesel, Tagungsband OTTI e.V. Regensburg, 2006 Bürger, W., Bliedtner, J., Rosenkranz, S., Müller, W., Fröhlich, M.: Ultrapräzisionsbearbeitung von Werkzeugeinsätzen für das Spritzgießen von optischen Oberflächen – Fertigung und Messung der Mikrotopographie, Tagungsband Fachkolloquium Präzisions- und Mikrobearbeitung, Dresden, 2006 Bliedtner, J., Möller, K.: Online detection and analysis of cutting forces during the milling process with robots, 17th International DAAAM Symposium, Proceedings, ISBN 3-901509-57-7, 2006 Bliedtner, J., Bürger, W., Rosenkranz, S., Fröhlich, M.: Precision processing and microtopographical characterisation of tooling inserts and their mouldings, DAAAM International Scientific Book 2006, S. 45 - 58, ISBN 3-901509-57-7, DAAAM International Vienna, Vienna, 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 123 Bolle, J., Bliedtner, J., Zweinert, K., Bürger, W.: Analyse und Nutzung des dynamischen Dehnungsverhaltens von Widerstandsschweißanlagen zur Online-Qualitätssicherung, 35. Wissenschaftliche Konferenz Mittweida, 2006 Bliedtner, J., Müller, H.: Lasertechnik - neue Entwicklungen und Anwendungen, Lasertagung 2006, DVS-Band 241, ISBN 3-87155-797-8 (Herausgeber), 2006 Guddei, Y., Kasch, S., Bliedtner, J., Müller, H., Wächter, S.: Laserstrahllöten von OLED-Baugruppen, Lasertagung 2006, DVS-Band 241, ISBN 3-87155-797-8, 2006 Patschger, A., Stolberg, K., Bliedtner, J.: Untersuchungen zum Einfluss der Laserwellenlänge beim Materialabtrag an metallischen Oberflächen, Lasertagung 2006, DVS-Band 241, ISBN 3-87155-797-8, 2006 Göbel, M., Hildebrand, J., Werner, F., Müller, H., Schmidt, T., Wächter, S., Bliedtner, J.: Die Anwendung des Laserstrahlschweißens als Fügetechnik für Bauteile aus Quarzglas, Lasertagung 2006, DVS-Band 241, ISBN 3-87155-797-8, 2006 Hecht, K., Bliedtner, J., Heineck, V., Müller, H., Schmidt, T.: Untersuchungen zur Politur von Werkzeugformeinsätzen aus Quarzglas mittels Laserstrahlung, Lasertagung 2006, DVS-Band 241, ISBN 3-87155-797-8, 2006 Prof. Dr. B. Fischer Vorberg, S.: Entwicklung von Platinbasis Superlegierungen: Untersuchungen im Mikro- und Nanometerbereich sowie die Ermittlung mechanischer Kennwerte, Dissertation, Universität Bayreuth, Germany, ISBN 978-3-89574-607-9, 2006 Fischer, B., Vorberg, S., Völkl, R., Beschliesser, M., Hoffmann, A.: Creep and tensile tests on refractory metals at extremely high temperatures, International Journal of Refractory Metals & Hard Materials, Elsevier, Ed. H.M. Ortner, Breitenwang/Reutte, Austria, 24, pp. 292 - 297, ISSN 0263-4368, 2006 Weiland, R., Lupton, D. F., Fischer, B., Merker, J., Scheckenbach, C., Witte, J.: High-Temperature Mechanical Properties of the Platinum Group Metals, Platinum Metals Review (e-journal), Ed. B.W. Copping, Johnson Matthey Public Limited Company, Orchard Road, Royston, Hertfordshire, 50, 4, pp. 158 - 170, E-ISSN 1471–0676, 2006 Vorberg, S., Fischer, B., Murakumo, T., Ping, D., Yamabe-Mitarai, Y., Harada, H., Wenderoth, M., Glatzel, U., Völkl, R.: Optimization and Investigation of Pt-based superalloys, 30th Precious Metal Conference, International Precious Metals Institute, Las Vegas, Nevada, USA, 10 - 13 June 2006, Proceedings, 22 pages, IPMI, Pensacola, Florida, USA, 2006 Merker, J., Fischer, B., Lupton, D. F.: Investigations on Structure and High Temperature Properties of Iridium, International Conference on Processing & Manufacturing of Advanced Materials, 4 - 8 July 2006, Vancouver, Canada, Proceedings, 6 pages, Materials Science Forum, Trans. Tech. Publications, Switzerland, 2006 124 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Fischer, B., Beschliesser, M., Hoffmann, A., Vorberg, S.: Mechanical properties of refractory metals at extremely high temperatures, Powder metallurgy world congress, Busan, Korea, 24 - 28 September 2006, Proceedings, Part 2, pp. 946 - 947, ISBN 89-5708-123-2 94580, Materials Science Forum, Trans Tech Publications, Zuerich, Progress in Powder Metallurgy, pp. 1269 - 1272, ISBN 0-87849-419-7, 2006 Völkl, R., Wenderoth, M., Preussner, J., Vorberg, S., Fischer, B., Glatzel, U.: A review on the progress towards Pt-base Superalloys for ultra high temperature applications, 2nd Intl. Platinum Conference, 8 - 12 October 2006, Sun City, South Africa, Proceedings: THE SOUTHERN AFRICAN INSTITUTE OF MINING AND METALLURGY, Symposium Series S45, pp. 67 - 71, 2006 Vorberg, S., Fischer, B., Lupton, D., Wenderoth, M., Glatzel, U., Völkl, R.: Overview about high-temperature mechanical properties of Pt alloys, 2nd Intl. Platinum Conference, 8 - 12 October 2006, Sun City, South Africa, Proceedings: THE SOUTHERN AFRICAN INSTITUTE OF MINING AND METALLURGY, Symposium Series S45, pp. 73 - 79, 2006 Prof. Dr. H.-J. Grein, Prof. Dr. W. Sickenberger Grein, H.-J., Morgan, P., Efron, N., et al.: International contact lens prescribing in 2005, Contact Lens Spectrum, Januar 2006 Grein, H.-J., Schreckenbach, U., Verweyen, P.: Exzentrisches Sehtraining bei Sehbehinderung mit Zentralskotom, Optometrie 1/ 2006, S. 58 - 64, 2006 Grein, H.-J.: Gleitsichtgläser verstehen und beherrschen, Opthalmologische Nachrichten, Kongressausgabe 2, AAD, S. 3 - 4, 2006 Grein, H.-J., Meinold, U., Verweyen, P.: Exzentrisches Sehtraining bei Sehbehinderungen mit Zentralskotom, Zeitschrift für praktische Augenheilkunde, November 2006, S. 497 - 503, 2006 Grein, H.-J., Gebhardt, M.: Einzelne Hilfsmittel unter der Lupe, in: „Hilfsmittel für sehbehinderte Menschen“, Broschüre des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes (DBSV) und des Zentralverbandes der Augenoptiker (ZVA), 2006 Grein, H.-J., Sickenberger, W., Morgan, P. B., et al.: Kontaktlinsenanpassung 2005 im internationalen Vergleich, Die Kontaktlinse, S. 9 - 13, Oktober 2006 Sickenberger, W., Friedrich, M., Marx, S.: Alpine Sports Vision and Contact Lens Contest 2005, Deutsche Optiker Zeitung, S. 30 - 34, Februar 2006 Sickenberger, W., Friedrich, M., Marx, S.: Praxistest: Kontaktlinsen beim Skisport, Focus, S. 22 - 24, März 2006 Sickenberger, W., Friedrich, M., Marx, S.: Sports Vision: Screening und optische Versorgung im Sport, Optometrie, Juni 2006 Sickenberger, W., Friedrich, M., Marx, S.: Sports Vision: Kontraststeigernde Brillengläser, Focus, S. 36 - 39, Juni 2006 Sickenberger, W., Rehor, M.: In Vivo Studie zur Fließdynamik des Tränenfilms, Optometrie IV, 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 125 Prof. Dr. B. Ploss Chew, K. H., Shin, F. G., Ploss, B., Chan, H. L. W., Choy, C. L.: Pyroelectric properties of ferroelectric 0-3 composites near matrix transition temperature, Ferroelectrics 325, 151 - 154, 2005*) Ploss, B., Wong, Y. W., Shin, F. G.: Pyroelectric ceramic/polymer composite with electrically conducting matrix material, Ferroelectrics 325, 165 - 169, 2005*) Ploss, B., Kopf, S.: Improving the pyroelectric coefficient of ceramic/polymer composite by doping the polymer matrix, Ferroelectrics 338, 145 - 151, 2006 Ploss, Bernd, Ploss, Beatrix, Shin, F. G.: A general formula for the effective pyroelectric coefficient of composites, IEEE Trans. on Diel. and El. Ins. 13, 1170 - 1176, 2006 Prof. Dr. J. Töpfer Dutz, S., Hergt, R., Mürbe, J., Töpfer, J., Müller, R., Zeisberger, M., Andrä, W., Bellemann, M. E.: Magnetic nanoparticles for biomedical heating applications, Z. Phys. Chem., 220, 145 - 151, 2006 Mürbe, J., Töpfer, J.: Ni-Cu-Zn Ferrites for low temperature firing: II. Effects of powder morphology and Bi2O3 addition on microstructure and permeability, J. Electroceramics, 16, 199 - 205, 2006 Töpfer, J., Mürbe, J., Angermann, A., Kracunovska, S., Barth, S., Bechtold, F.: Soft Ferrites for multilayer inductors, Int. J. Appl. Ceram. Technol., 3[6], 455 - 462, 2006 Prof. Dr. F. Schirrmeister Rechtenbach, A., Schirrmeister, F., Berger, St., Schnabelrauch, M.: Phasencharakterisierung von biokompatiblen Calciumphosphaten mittels Röntgendiffraktometrie, Tagungsband: Innovationsforum Grenzflächenfunktionalisierung/Biointerfaces, 53, Liefeith, K., Hildebrand, G., Beckmann, D. (Hrsg.), ISBN-10: 3-00-018872-X, ISBN-13: 978-3-00-018872-5, 2006 Berger, St., Rechtenbach, A., Schnabelrauch, M.: Investigations on the enhanced carbonate-incorporation into the hydroxyapatite lattice by using different educt combinations and educt concentrations, Zusammenfassung in: Biomaterialien 2006, Jahrgang 7, Heft 3, Seite 117, ISSN 1616-0177, 2006 Rechtenbach, A., Schmidt, J.: Analytische Charakterisierung der Magnesiumknetlegierung AZ31, Zusammenfassung im Tagungsband: 2. Thüringer Grenz- und Oberflächentage 2006, 321, Innovent e.V. (Hrsg.), ISBN 978-3-00-019-289-0, 2006 Tölke, T., Frigge, M., Rechtenbach, A.: Mikrostrukturcharakterisierung von selbstreinigenden Schichtsystemen für die Photovoltaik, Zusammenfassung im Tagungsband: 2. Thüringer Grenz- und Oberflächentage 2006, 334, Innovent e.V. (Hrsg.), ISBN 978-3-00-019-289-0, 2006 *) 126 im Forschungsbericht 2005 noch nicht aufgeführt ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Khalyfa, A., Rechtenbach, A., Vogt, S., Wiesser, J., Grimm, G., Meyer, W., Schnabelrauch, M.: Pulver-Binder-Systeme auf Calciumphosphat-Basis für die Herstellung patientenspezifischer Implantate, Tagungsband „Technische Systeme für Technische Systeme und Umwelt“, 13. Heiligenstädter Kolloquium 2006, 29 - 35, Institut für Bioprozess- und Analysenmesstechnik e.V. (Hrsg.), ISBN-10: 3-00-018621-2, ISBN-13: 978-3-00-018621-9, 2006 Fachbereich Sozialwesen Prof. Dr. R. Adler Adler, R., Manser, T.: Empirische Bedeutung des 2. BtÄndG für das Management der rechtlichen Betreuer in stationären Suchthilfeeinrichtungen, in: KONTUREN 2/2006 Adler, R.: Auf Wiedersehen Betreute! Bedeutung und Konsequenzen des zweiten Betreuungsrechtsänderungsgesetzes für soziotherapeutische Suchthilfeeinrichtungen und deren rechtlich betreute Klienten, in: KONTUREN 1/2006 Prof. Dr. B. Bütow, Prof. Dr. K.-A. Chassé Bütow, B.: Mädchen in Cliquen. Sozialräumliche Konstruktionsprozesse von Geschlecht in der weiblichen Adoleszenz, Juventa, Weinheim und München, ISBN 3-7799-1374-7, 2006 Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): Soziale Arbeit zwischen Aufbau und Abbau. Transformationsprozesse im Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, ISBN 3-531-14630-0, 2006 Bütow, B.: Kinder- und Jugendschutzdienste in Thüringen: Zwischen Lebensweltorientierung und neuen sozialstaatlichen Rahmenbedingungen, in: Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): Soziale Arbeit zwischen Aufbau und Abbau. Transformationsprozesse im Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 117 - 132, 2006 Bütow, B., Maurer, S.: Zur Jugendhilfe und Sozialpädagogik in der DDR – ein Gespräch mit Prof. Dr. habil. Eberhard Mannschatz, in: Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): Soziale Arbeit zwischen Aufbau und Abbau. Transformationsprozesse im Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 59 - 72, 2006 Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S.: Normalisierungspolitiken? – Querlese, Kommentar und versuchte Zwischenbilanz. in: Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): Soziale Arbeit zwischen Aufbau und Abbau. Transformationsprozesse im Osten Deutschlands und die Kinder- und Jugendhilfe, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden, S. 219 - 244, 2006 Bütow, B.: Rezension – Eble, K., Schumacher, I. (Hrsg.): Mädchen mit Medien aktiv. Medienarbeit in der außerschulischen Bildung, kopaed verlagsgmbh, München, 2005 – erschienen in: www.socialnet.de/rezensionen/3182.php, Juni 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 127 Chassé, K.-A.: Armutsrisiken, Kinderarmut und Jugendhilfe in Ostdeutschland, in: Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): S. 73 - 86, 2006 Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S.: Vorwort, in: Bütow, B., Chassé, K.-A., Maurer, S. (Hrsg.): S. 7 - 12, 2006 Chassé, K.-A. u.a.: Vorwort: Was ist heute kritische Soziale Arbeit, in: Widersprüche 26. Jahrgang 2006, Heft 100, S. 5 - 18, ISBN 3893704205, 2006 Prof. Dr. W. Kühl Kühl, W.: Systemische Supervision in der Heimerziehung, in: Jugendhilfe, 44. Jg., H 5, Neuwied, S. 235 - 241, 2006 Prof. Dr. U. Lakemann Lakemann, U.: Psychiatrische Familienpflege aus familiensoziologischer Sicht. Ergebnisse der Evaluation des Thüringer Modells – Jena und Umkreis, in: Dresler, K.-D., Neukirchner, J. (Hrsg.): Psychiatrische Familienpflege – Betreutes Leben in Gastfamilien gestern – heute – morgen, Dokumentation 20. Bundestagung Familienpflege 2005 Jena, S. 74 - 83, http://pflege.sw.fh-jena.de/familienpflege/downloads.asp, 2006 Lakemann, U.: Zehn Jahre Erlebnispädagogik an der Fachhochschule Jena. Grundlagen und Erfahrungen in Lehre und Forschung, in: Fischer, T. (Hrsg.): Erlebnispädagogik und Hochschule. Hochschuldidaktische Bausteine einer handlungs- und erlebnisorientierten Pädagogik, Baltmannsweiler, S. 175 - 185, 2006 Lakemann, U.: Wie wirkt Erlebnispädagogik? Fallstudien in Personalentwicklung, Qualifizierung, Jugendarbeit und Erziehungshilfe, in: e&l - erleben und lernen, 14. Jahrgang, Heft 3 & 4, S. 42 - 44, 2006 Lakemann, U.: Familie – Geschichte und Zukunft der Vielfalt, in: Zukunftsforum Familie e. V. (Hrsg.): Der Vielfalt auf den Grund gehen – Perspektiven des 7. Familienberichts – Positionen des Familienverbandes, ZFF. Dokumentation des 2. Fachkongresses Zukunftsforum Familie e. V. Berlin, Bonn, S. 100 - 109, 2006 Lakemann, U.: Erlebnis Gruppe. Dynamik von Gruppen und Teams in Erlebnispädagogik und Outdoor-Training, in: Ferstl, A., Scholz, M., Thiesen, Ch. (Hrsg.): wirksam lernen weiter bilden weiser werden. Erlebnispädagogik zwischen Pragmatismus und Persönlichkeitsbildung, Ziel-Verlag Augsburg, S. 98 - 109, 2006 Lakemann, U.: Gemeinwesenarbeit in Thüringen. Grundlagen und Umsetzungsperspektiven, in: Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband Thüringen e. V. (Hrsg.): Gemeinwesenarbeit. Lebensqualität durch Beteiligung, Neudietendorf, S. 5 - 11, 2006 Lakemann, U.: „Wühlst Du immer noch im Dreck...?“ - ein Streitgespräch, in: e&l erleben und lernen, 14. Jahrgang, Heft 6, S. 11, 2006 128 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Prof. Dr. M. Opielka Opielka, M.: Welfare Regime und soziale Dienstleistungen. Ein Vergleich USA – Deutschland, Studie im Auftrag der HansBöckler-Stiftung, Königswinter: Institut für Sozialökologie 2006 Opielka, M., Strengmann-Kuhn, W.: Das solidarische Bürgergeld. Finanz- und sozialpolitische Analyse mit Empfehlungen zur Operationalisierung, Studie im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (unter Mitarbeit von Bruno Kaltenborn), Königswinter: Institut für Sozialökologie 2006 (Buchveröffentlichung: unter dem Titel „Das Solidarische Bürgergeld. Finanzund sozialpolitische Analyse eines Reformkonzepts – Studie im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung“, in: Michael Borchard (Hrsg.), Das Solidarische Bürgergeld. Analysen einer Reformidee, Stuttgart: Lucius & Lucius 2007, 13 - 141 Opielka, M., Carigiet, E., Mäder, U., Schulz-Nieswandt, F. (Hrsg.): Wohlstand durch Gerechtigkeit. Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich, Zürich: Rotpunktverlag 2006 Opielka, M.: Der Sozialstaat als wahrer Staat? Hegels Beitrag zur politischen Soziologie, in: Politisches Denken, Jahrbuch 2005, Berlin: Duncker & Humblot 2006, 103 - 119 Opielka, M.: Europas soziale Werte. Der Wohlfahrtsstaat als Projekt europäischer Identität, in: Internationale Politik, 4, 61. Jg., 106 - 115, 2006 Opielka, M.: Culture matters - aber wie? Zur Kritik von Kulturkonzepten, in: Neue Praxis, Sonderheft 8 „Soziale Arbeit in der Migrationsgesellschaft“, H.-U. Otto, M. Schrödter (Hrsg.), 28 - 40, 2006 Opielka, M.: Politische Kultur – Zur Aktualität eines Theorieprogramms, in: SI:SO. SIEGEN:SOZIAL, Jg. 11, 2, 45 - 50, 2006 Opielka, M.: Wie wollen wir leben? Ein Grundeinkommen für alle ließe die sozialen Grundrechte zur Wirklichkeit werden, in: Zeitzeichen. Evangelische Kommentare zu Religion und Gesellschaft, 11, 8 - 11, 2006 Opielka, M.: Ist ein Bürgergeld konservativ? Zur Idee eines allgemeinen Grundeinkommens, in: Die Politische Meinung, 51. Jg., Nr. 443 (Oktober), 25 - 28, 2006 Opielka, M.: Grundeinkommen für alle. Chancen für psychisch kranke Menschen, in: Treffpunkte. Frankfurter Zeitschrift für Gemeindepsychiatrie, 2, 7 - 9, 2006 Opielka, M.: Sieben Fragen an Michael Opielka, in: Blätter der Wohlfahrtspflege, 153. Jg., 3, 120, 2006 Opielka, M.: Was ist Gesellschaft? Ein Platz zum Aushandeln von Gemeinsamkeiten und zum Austragen von Konflikten, in: Menschen. Das Magazin, 2, 62 - 65, 2006 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 129 Opielka, M.: Gerechtigkeit durch Sozialpolitik?, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 8 - 9, 32 - 38, leicht veränderter Nachdruck unter gleichem Titel in: UTOPIE kreativ, Heft 186, April 2006, 323 - 332, 2006 Opielka, M.: Gerechter Neid. Warum es soziale Gerechtigkeit heute schwer hat, in: Forum SOZIAL (Zeitschrift des DBSH), 1, 34 - 36, 2006, überarbeitet und erweitert unter dem Titel „Gerechter Neid? Warum es soziale Gerechtigkeit heute schwer hat“, in: Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur, 24. Jg., 1, 26 - 29, 2006 Opielka, M.: Tönnies im Wohlfahrtsstaat. Sozialpolitik als Organisationsmodus von Gemeinschaft in Gesellschaft, in: Carstens, U. u.a. (Hrsg.), Neuordnung der Sozialen Leistungen. Verhandlungen des Fünften Internationalen Tönnies-Symposions, 14. - 15. Oktober 2005 in Kiel (Tönnies-Forum, Sonderband 1/2006), Norderstedt 2006, 255 - 286 Opielka, M.: Die Gemeinschaft der Schweiz. Wie Sozialpolitik den Nationalstaat sinnvoll erhält, in: Sonderfall Schweiz, Eberle, Th. S., Imhof, K. (Hrsg.), Zürich: Seismo-Verlag, 2007, 188 - 209 Opielka, M.: Sozialhilfe – Grundsicherung – Grundeinkommen in Deutschland. Chancen einer Grundeinkommensversicherung, in: Wohlstand durch Gerechtigkeit. Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich, Carigiet, E., Mäder, U., Opielka, M., Schulz-Nieswandt, F. (Hrsg.), Zürich: Rotpunktverlag 2006, 170 - 190 Opielka, M., Carigiet, E.: Deutsche Arbeitnehmer – Schweizer Bürger? Zum deutsch-schweizerischen Vergleich sozialpolitischer Dynamiken, in: Wohlstand durch Gerechtigkeit. Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich, Carigiet, E., Mäder, U., Opielka, M., Schulz-Nieswandt, F. (Hrsg.), Zürich: Rotpunktverlag 2006, 15 - 46 Opielka, M.: Interview: „Selbst lösen, was man selbst lösen kann. Freiwilliges Engagement ist die Grundlage des Sozialstaats“, in: sozial. Magazin für Politik, Kirche und Gesellschaft in Baden-Württemberg (Hrsg.: bruderhausDIAKONIE), 4, 2006, 4 - 5 Opielka, M.: Interview: „Recht auf Einkommen – von Geburt an“, in: Südthüringer Zeitung, 20.6.2006 Opielka, M.: Interview: „Der Mensch ist keine Maschine“, BZ-Interview mit dem Jenaer Sozialwissenschaftler Michael Opielka über die Frage, warum Menschen arbeiten: Zwang oder Streben nach Glück?, in: Badische Zeitung, 13.6.2006 (Wirtschaft), 15, 2006 Opielka, M., Kipping, K., Ramelow, B.: „Sind wir hier bei ‚Wünsch dir was?’“, Thesen für einen neuen Sozialstaat, in: UTOPIE kreativ, Heft 186, April 2006, 333 - 336 Opielka, M.: Der Schweizer Sozialstaat als Vorbote internationaler Entwicklung. Vom Liberalismus zum „weichen Garantismus“, in: Neue Züricher Zeitung, 16.3.06, Nr. 64, 15 („Schweiz“ – „Staat und Gesellschaft“), 2006 Dusche, M.: Dialogue(s) with Islam(s) – A Critical Approach, in: Rising India – Europe’s Partner? Foreign and Security Policy, Politics, Economics, Human Rights and Social Issues, Media, Civil Society, and Intercultural Dimensions, Voll, K., Beierlein, D. (eds.), Berlin: Weißensee Verlag & New Delhi: Mosaic Books, pp. 945 - 958, 2006 130 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Dusche, M.: Asserting Religious Identities in the Federal Republic of Germany, in: Assertive Religious Identities: India and Europe, New Delhi: Manohar, Saberwal, S., Hassan, M. (eds.) pp. 415 - 437, 2006 Dusche, M.: Experts or Mediators? Philosophers in the Public Sphere, in: Post-Structuralism and Cultural Theory, New Delhi: Allied Publishers, Manjali, F. (ed.), pp. 170 - 184, 2006 Dusche, M.: The Study of Migrant Identities through Migrant Literatures, in: German Studies in India. Aktuelle Beiträge aus der indischen Germanistik, Germanistik in Indien, Munich: Iudicium Verlag, Jecht, D., Mazumdar, S. (eds.), pp. 81 - 116, 2006 Dusche, M.: Staatliche Einheit und religiöse Vielfalt in Indien, in: suedasien.info, Link: http://www.suedasien.info/analysen/1457, 11.11.2006 Prof. Dr. E. Schäfer Schäfer, E., Schack, S., Rahn, P., Uhl, S.: Wer sich selbst versteht, versteht auch andere besser. Eine Längsschnittstudie zu Wirkungen eines Projektes der politischen Jugendbildung zum Demokratie-Lernen, Verlag IKS Garamond, Jena, ISBN 3-938203-21-8, 2006 Bredl, K., Holzer, D., Jütte, W., Schäfer, E., Schilling, A.: Wissenschaftliche Weiterbildung im Kontext des Bologna-Prozesses. Ergebnisse einer trinationalen Studie zur Neubestimmung des Verhältnisses von grundständigem Studium und wissenschaftlicher Weiterbildung im Rahmen des Bologna-Prozesses, Verlag IKS Garamond, Jena, ISBN 978-3-938203-42-2, 2006 Prof. Dr. B. B. Schmidt Voigt, I.: Neurobiologische Grundlagen für das Verhalten von Kindern, Vertiefungsrichtung „Bildkommunikation in der Kinder- und Jugendarbeit“, Internetveröffentlichung unter stoerbild.de, Fachhochschule Jena, Jena, 2006 Auchter, R.: Biopsychosoziale Mechanismen in der Pubertät, Vertiefungsrichtung „Bildkommunikation in der Kinder- und Jugendarbeit“, Internetveröffentlichung unter stoerbild.de, Fachhochschule Jena, Jena, 2006 Prof. Dr. T. Trenczek Trenczek, T., Alexander, N., Gottwald, W.: Mediation in Germany, in: Alexander, N. (ed.) Global Trends in Mediation, 2. Auflage 2006 Kluwer, Amsterdam 2006, S. 285 ff.. Trenczek, T.: Streitregelung in der Zivilgesellschaft - Jenseits von Rosenkrieg und Maschendrahtzaun ...; Zeitschrift für Rechtssoziologie, Bd. 26, Dez. 2005, S. 3 ff., erschienen 2006 Trenczek, T., Netzig, L.: Mediation in der Praxis lernen, in: perspektive mediation 1/2006, S. 20 - 25 und Recht in der Mediation, in: perspektive mediation 2/2006, S. 93 - 96 FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ausgewählte Publikationen 131 Trenczek, T.: Frankfurter Kommentar zum SGB VIII: Kinder- und Jugendhilfe (Mitverfasser), 5. Auflage Weinheim 2006 Trenczek, T., Pelikan, C.: Victim Offender Mediation and Restorative Justice - the European landscape, in: Handbook of Restorative Justice: A Global Perspective, Taylor and Francis, London (UK) 2006, Sullivan, D., Tifft, L. (eds.), S. 63 - 90, 2006 Trenczek, T.: Ist TOA Mediation, in: Verantwortung für Jugend, 26. Dt. Jugendgerichtstag, Godesberg 2006, DVJJ (Hrsg.), S. 229 - 239, 2006 Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen Prof. Dr. W. Eibner Eibner, W.: Understanding International Trade: Theory & Policy – Anwendungsorientierte Außenwirtschaft: Theorie und Politik, Oldenbourg Verlag, München, ISBN3-486-58140-6, 2006 Eibner, W.: Außenhandelsbeziehungen und Globalisierung. Studienbrief 2-010-0704 der Service Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning, Brandenburg 2006 Eibner, W.: Finanzpolitik. Studienbrief 2-010-0702 der Service Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning, Brandenburg 2006 Eibner, W.: Internationale Finanzbeziehungen. Studienbrief 2-010-0705 der Service Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning, Brandenburg 2006 Eibner, W.: Handlungsfelder der Wirtschaftspolitik: Umwelt und Wettbewerb. Studienbrief 2-010-0703 der Service Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning, Brandenburg 2006 Eibner, W., Böckmann, L.: Regionale Wirtschaftspolitik: Lehrmeinungen, Ziele und Instrumente. Studienbrief 2-010-0701 der Service Agentur des Hochschulverbundes Distance Learning, Brandenburg 2006 Prof. Dr. R. Schuhmann Schuhmann, R.: Nach der Schuldrechtsreform: Technische Garantien im Anlagenbau, Zeitschrift für das gesamte Schuldrecht, S. 290 - 296, 2006 132 ausgewählte Publikationen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Preisverleihungen Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Kahnt, H., Braun, St.: *) Ehrenurkunde anlässlich der Internationalen Fachmesse „IDEEN - ERFINDUNGEN - NEUHEITEN“ IENA Nürnberg 2005 für ihre Erfindung: „Signalbearbeitungseinheit und Signalbearbeitungsverfahren Der ‘Intelli-Q‘ - der intelligente Equalizer“ Kahnt, H., Lohfing, J.: Preis der Stadtwerke Jena für die beste Diplomarbeit auf dem Gebiet der Elektrotechnik 2006 St. Braun, Prof. H. Kahnt Fachbereich Grundlagenwissenschaften Hofmann, O. R., Juckenburg, A.: Bronzemedaille anlässlich der Internationalen Fachmesse „IDEEN - ERFINDUNGEN - NEUHEITEN“ IENA Nürnberg 2006 für ihre Erfindung:„Infrarotspiegel“ Fachbereich Medizintechnik und Biotechnologie Feller, K.-H.: Forschungspreis für hervorragende Forschungs- und Entwicklungsleistungen an der Fachhochschule Jena anlässlich des Tages der Forschung am 22.11.2006 verliehen durch den Förderkreis der Fachhochschule Jena e.V. Fachbereich SciTec Prof. K.-H. Feller, K. Berka Bliedtner, J., Müller, H.: Bronzemedaille anlässlich der Internationalen Fachmesse „IDEEN - ERFINDUNGEN - NEUHEITEN“ IENA Nürnberg 2006 für ihre Erfindung:„Laserdekor“ Sickenberger, W., Haberland, P.: Gunter-Scharmberger-Preis 2006 anlässlich des Kongresses der Vereinigung Deutscher Contactlinsenspezialisten (VDC) zur Internationale Wissenschaftstagung „Contact 06“ in Oberhausen im Oktober 2006 für die Diplomarbeit „Trockenlagerung bei formstabilen Kontaktlinsen“ Fachbereich Sozialwesen Schäfer, E.: Theo-Prax-Preis 2006 2. Platz in der Kategorie „Fachhochschulen“ für das Projekt „24 Stunden Pflege“ *) im Forschungsbericht 2005 noch nicht aufgeführt FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Preisverleihungen 133 Patente und Patentanmeldungen Gräfe, G.; Bliedtner, J. (FB SciTec); Dietrich, H.: „Verfahren zur Herstellung von Polygonen mit n gleichen Polygonaußenseiten” Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 005 006 B3 (angemeldet: 31.01.2006) Schimmelpfennig, M.; Kirschner, M.; Feller, K.-H. (FB MT/BT); Berka, K.: „Vorrichtung zur Fassung einer planaren ein- oder mehrteiligen Mikroreaktionskammer“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 022 511 B3 (angemeldet: 11.05.2006) Voß, A. (FB MT/BT); Schrödner, R.; Trübner, S.: „Kardiovaskuläre Turbulenz“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 018 910 (angemeldet: 19.04.2006) Hofmann, O. (FB GW); Juckenburg, A.: „Infrarotspiegel“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 039 069 (angemeldet: 05.08.2006) Anger, I. (FB WI): „Zigarette mit verminderter Zündungsneigung“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 039 078 (angemeldet: 11.08.2006) Pohl, H.-D. (FB MT/BT); Fritsche, C.; Weiland, N.: „Protozoan“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 041 388 (angemeldet: 29.08.2006) Bliedtner, J. (FB SciTec); Müller, H.; Hecht, K.: „Präzisionswerkzeug“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 043 774 (angemeldet: 14.09.2006) Bliedtner, J. (FB SciTec); u.a.: „LED-Lupe“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2006 062 636 (angemeldet: 28.12.2006) Andrä, W.; Bellemann, M. E. (FB MT/BT); Danan, H.; Schmieg, R.: „Arrangement for remote-controlled release of active ingredients” US-Patentschrift Nr.: US 2006/0015088 A1 (offengelegt: 19.01.2006) Andrä, W.; Bellemann, M. E. (FB MT/BT); Danan, H.; Dutz, S.; Liebisch, St.; Schmieg, R.: „Kapsel zum Freisetzen von in ihr befindlichen Wirkstoffen an definierten Orten in einem Körper“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2004 034 355 A1 (offengelegt: 16.02.2006) Anger, I. (FB WI); Linde, H.: „Zigaretten mit Brandschutzfilter“ Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2004 043 222 A1 (offengelegt: 23.03.2006) Kahnt, H. (FB ET/IT); Braun, St.: “Signalbearbeitungseinheit und Signalbearbeitungsverfahren” Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2004 055 738 A1 (offengelegt: 24.05.2006) 134 Patente und Patentanmeldungen FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Bolle, J.; Bliedtner, J. (FB SciTec); Zweinert, K.; Ecke, W.; Willsch, R.; Bürger, W.: “Schweissanordnung, insbesondere zum Verbinden von Werkstücken durch Widerstands- oder Pressschweißen” Internationale Patentschrift Nr.: WO 2006/108468 A1 (offengelegt: 19.10.2006) Bolle, J.; Bliedtner, J. (FB SciTec); Zweinert, K.; Ecke, W.; Willsch, R.; Bürger, W.: “Schweissanordnung, insbesondere zum Verbinden von Werkstücken durch Widerstands- oder Pressschweißen” Deutsche Patentschrift Nr.: DE 10 2005 017 797 A1 (offengelegt: 19.10.2006) Denner, W-J. (FB MB); Wolf, J.; Lorenzen, D.: „Kapillare Verdampferstruktur und Kühlsystem“ Patentschrift Nr.: DE 103 01 873 B4 (erteilt: 20.04.2006) Schleicher, A. (FB SciTec); Herrmann, L. (FB MT/BT): „Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Messung der Staubkonzentration in strömenden Gasen“ Patentschrift Nr.: DE 10 2004 010 661 B4 (erteilt: 14.06.2006) Andrä, W.; Bellemann, M. E. (FB MT/BT); Danan, H.; Dutz, S.; Liebisch, St.; Schmieg, R.: „Kapsel zum Freisetzen von in ihr befindlichen Wirkstoffen an definierten Orten in einem Körper“ Patentschrift Nr.: WO 2006/005287 A3 (erteilt: 13.07.2006) Hoffmann, O. (FB GW); Eckhardt, K.: „Messanordnung zur Bestimmung der Temperatur, der Feuchte und anderer physikalischer Größen“ Patentschrift Nr.: DE 10 2004 038 085 B4 (erteilt: 10.08.2006) Kahnt, H. (FB ET/IT); Braun, St.: “Signalbearbeitungseinheit und Signalbearbeitungsverfahren” Patentschrift Nr.: WO 2006/053684 A3 (erteilt: 14.12.2006) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Patente und Patentanmeldungen 135 Übersicht über die Projektleiter / Autoren im Forschungsbericht Name 136 E-Mail Telefon Seite Ahrens, Bernd, Prof. Dr. Assfalg, Helmut, Prof. Dr. Beibst, Gabriele, Prof. Dr. Buerke, Günter, Prof. Dr. Bliedtner, Jens, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205562 205563 205578 205595 205444 12 13 15 13 61 Dittrich, Peter, Prof. Dr. Dorschner, Stephan, Prof. Dr. Ephrosi, Luis, Dr. Feller, Karl-Heinz, Prof. Dr. Fischer, Bernd, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205716 205853 205573 205621 205475 23 89 13 47 75 Gitter, Alfred H., Prof. Dr. Grabow, Jörg, Prof. Dr. Grein, Hans-Jürgen, Prof. Dr. Heiderich, Thomas, Prof. Dr. Heinze, Dirk, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205665 205319 205428 205321 205308 53 35 71 36 36 Hofmann, Otto, Prof. Dr. Kahnt, Hanno, Prof. Dr. Lakemann, Ulrich, Prof. Dr. Lochmann, Klaus, Prof. Dr. Merker, Jürgen, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205513 205707 205802 205306 205477 32 24 93 42 75 Meyer, Michael, Prof. Dr. Morgeneier, Karl-Dietrich, Prof. Dr. Mottl, Rüdiger, Prof. Dr. Müller, Jörg, Prof. Dr. Opielka, Michael, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205634 205713 205926 205702 205816 54 26 102 30 95 Ploss, Bernd, Prof. Dr. Pohl, Hans-Dieter, Prof. Dr. Sauer, Thomas, Prof. Dr. Schäfer, Erich, Prof. Dr. Schirrmeister, Falk, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205353 205635 205568 205815 205450 80 55 19 98 82 Schmidt, Bernd, Prof. Dr. Spangenberg, Peter, Prof. Dr. Spessert, Bruno, Prof. Dr. Stoetzer, Matthias-W., Prof. Dr. Töpfer, Jörg, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205821 205620 205307 205569 205479 99 57 44 19 83 Trenczek, Thomas, Prof. Dr. Voß, Andreas, Prof. Dr. Watzka, Klaus, Prof. Dr. Weiß, Viola, Prof. Dr. Wilde, Peter, Prof. Dr. [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] (03641) (03641) (03641) (03641) (03641) 205825 205625 205584 205507 205531 101 59 21 34 33 Übersicht über die Projektleiter FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 ServiceZentrum Forschung und Transfer Dr. Dirk Schlegel Evelyn Jahn Katrin Sperling Leiter SZT Mitarbeiterin SZT Mitarbeiterin SZT (ab 2007) Das ServiceZentrum Forschung und Transfer (SZT) ist Ihr zentraler Ansprechpartner an der Fachhochschule Jena für alle Fragen zu Forschung, Entwicklung und Transfer. Es arbeitet als Schnittstelle zwischen Professoren und Mitarbeitern, externen Kooperationspartnern und Fördermittelgebern. Wir bieten Ihnen Orientierung in der Vielfalt der Kooperationsmöglichkeiten mit der FH Jena und unterstützen Sie mit folgenden Serviceleistungen: X X X X X X X X Information und Beratung über Fördermöglichkeiten Unterstützung bei Projektbeantragung und Projektmanagement Beratung zu Forschung- und Entwicklungsvorhaben Information zu Forschung, Arbeitsgebieten und Laborausstattungen an der FH Jena Kontaktvermittlung zu Professoren und Arbeitsgruppen Förderung von Kooperationen und Netzwerken mit Beteiligung der FH Jena Veranstaltungsunterstützung für Tagungen, Messen, Kolloquien eigene Veranstaltungen, wie Tag der Forschung und Firmenkontaktbörse/Kontaktbörse Soziales Kontakt: ServiceZentrum Forschung und Transfer Haus 5 Raum 05.00.27/28 (EG) Tel.: (03641) 20 51 25 Fax: (03641) 20 51 26 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.fh-jena.de/forschung Firmenkontaktbörse “Praxis trifft Campus” Am 18. Oktober 2006 fand an der Fachhochschule Jena die jährliche Firmenkontaktbörse, organisiert vom ServiceZentrum Forschung und Transfer, statt. Unternehmen nutzten die Gelegenheit, sich an der Fachhochschule zu präsentieren und persönliche Kontakte zu Studenten zu knüpfen. Sie lernten Interessenten für Praktika, Diplomund Masterarbeiten oder Jobs kennen. Studenten gewannen Einblicke in Kompetenzen und gebotene Perspektiven der Unternehmen. An einer Job-Wand wurden weitere konkrete Angebote für Studierende und Absolventen offeriert. Diese an der FH Jena zur Tradition gewordene Veranstaltung fand bei allen Teilnehmern, sowohl aus der Praxis als auch aus der Hochschule, großen Zuspruch. FH Jena Forschungsbericht 2006/2007 Forschung und Transfer 137 Anfahrtsskizze und Lageplan des Campus der FH Jena im Unternehmens-, Hochschul- und Forschungspark Jena Der Campus der FH Jena befindet sich im Südwesten der Stadt Jena und ist Teil des Unternehmens-, Hochschul- und Forschungsparkes Jena. In direkter Umgebung befinden sich eine Vielzahl technologieorientierter Unternehmen und Start-ups sowie die Institute des Beutenberg-Campus - mit allen verbindet die FH Jena eine enge Kooperation. 3 6 4 5 2 1 Carl Zeiss Jena GmbH 2 Technologie- und Innovationspark Jena (TIP) 3 Günter-Köhler-Institut für Fügetechnik und Werkstoffprüfung GmbH 4 SCHOTT Jena GmbH 4 5 Gewerbezentrum Tatzendpromenade 6 Jenapharm GmbH & Co. KG 1 X W Z ^ Y \ _ ] [ ` 138 Anfahrtsskizze & Plan des Campusgeländes a W X Y Z [ Max-Planck-Institut für Biogeochemie \ ] Abbe-Zentrum Beutenberg ^ _ ` BioInstrumentezentrum a Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut (HKI) Max-Planck-Institut für chemische Ökologie Institut für Angewandte Physik der FSU Jena Technologie- und Innvationspark Jena (TIP) Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik Institut für Virologie und antivirale Therapie der FSU Jena Institut für Photonische Technologien e.V. Leibniz-Institut für Altersforschung Fritz-Lipmann-Institut (FLI) FH Jena Forschungsbericht 2006/2007