DRK Kreisversammlung 2010 - 20 Jahre DRK Kreisverband Eisenach
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DRK Kreisversammlung 2010 - 20 Jahre DRK Kreisverband Eisenach
DRK Kreisversammlung 2010 - 20 Jahre DRK Kreisverband Eisenach Gerhard Schneider, Präsident des DRK Kreisverbandes Eisenach, berichtet über 20 Jahre DRK Kreisverband Eisenach e.V. Hier einige Meilensteine: 1990 25. Januar 1990: Erster Kontakt mit dem DRK Marburg, Grundstein für eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Der DRK Kreisverband Eisenach wurde am 19. Juni 1990 in das Vereinsregister am Amtsgericht Eisenach unter der Registernummer VR 10 eingetragen. Damit war der DRK Kreisverband Eisenach e.V. offiziell gegründet. Kurz darauf am 7. Juli 1990 tagte im Friedrich-Wolf-Clubhaus die Kreisdelegiertenkonferenz, bestehend aus den Delegierten von 31 DRK-Grundorganisationen, um den Vorstand des neuen DRK Kreisverbandes Eisenach zu wählen und die zukünftige Ausrichtung zu erläutern. Dem neuen Vorstand steht nach wie vor Dr. Martin Kaspari vor. Im damaligen Jugendtreff 3008 (altes Pionierhaus) gründete sich am 14. Juni 1990 das Jugendrotkreuz in Eisenach. Zum 31. Juli musste die Arbeit der Bahnhofsdienste Gerstungen und Wartha nach 34 Jahren eingestellt werden. Sie haben einen großen Teil ihrer Aufgaben verloren und können nicht mehr finanziert werden. 1991 Zum 1. Januar 1991 konnte das DRK Eisenach die Trägerschaft des Eisenacher Pflegeheimes "Marie Rudloff", später dann Seniorenheim Justusstift, übernehmen. Am 2. Januar 1991 wurde die DRK Sozialstation Berka/Werra mit den Gemeindeschwestern der Landambulanz Gerstungen gegründet. Im August nahm das Obdachlosenheim am Eichrodter Weg, ausgestattet mit Möbeln aus dem Parkhotel, seine Arbeit auf. 1992 Insbesondere auch die angespannte Kostensituation machte es notwendig, dass im März 1992 die Kreisgeschäftsstelle von der Friedrich-Engels-Straße in die ehemalige SMH-Leitstelle, nun Rettungswache, in die Mühlhäuserstraße 87 umzieht. Nachdem bereits 1990/91 der Rettungsdienst dezentralisiert wurde, es entstanden neben der Rettungswache Eisenach die DRK-Rettungswachen Ruhla, Creuzburg und Berka/Werra, wechselt im Juni 1992 die Trägerschaft der Leitstelle vom DRK Eisenach zum Landratsamt Eisenach. Mit einem negativen Jahresendergebnis von über 700000 DM überlebt der Kreisverband nur durch ein zinsloses Darlehen des Landkreises sowie die Überziehungskredite der Kreissparkasse Eisenach. Ursächlich für das schlechte Ergebnis sind die nicht auskömmlichen landesweiten Benutzungsentgelte für Krankentransport und Rettungsdienst. 1993 Durch den Landkreis wird eine Gebührensatzung für den Rettungsdienst erlassen, die am 12. August 1993 in Kraft tritt. Mit den nunmehr auskömmlichen Entgelten können die Schulden zurückgezahlt werden. 1994 Am 1. April 1994 übernimmt das DRK Eisenach die Trägerschaft des Jugendtreffs in der Stedtfelder Straße. In den Kellerräumen eines Wohnblocks werden Kinder und Jugendliche von zwei Mitarbeiterinnen in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen betreut. 1995 Im August 1995 besucht eine Eisenacher Delegation zusammen mit den Marburger Kameraden das Kinderkurheim des slowenischen Roten Kreuzes Maribor auf Krk. Die partnerschaftlichen Kontakte zwischen Eisenach und Marburg werden durch das gemeinsame Projekt vertieft. Am 29. Dezember 1995 erwirbt das DRK Eisenach, nachdem es vorher den Zuschlag für den Trägerübergang des Kreispflegeheimes Mihla erhalten hatte, das Grundstück für den zukünftigen Neubau des Pflegeheimes. 1996 Die Trägerschaft des Pflegeheimes Mihla geht zum 1. Januar 1996 auf das DRK Eisenach über. Die Zustände in dem Heim sind katastrophal. Eine Wanne für 50 Bewohner steht im Durchgangsflur. Mitarbeiter und Bewohner haben ein gemeinsames WC. Das Wasser zum Waschen der Bewohner muss in Eimern in die Zimmer getragen werden. Im Haus II gibt es keinen Fahrstuhl. Demzufolge müssen Bewohner mit Rollstühlen vom Personal die Treppe hoch und runter getragen werden. In den Zimmern sind bis zu 8 Heimbewohner untergebracht. Ebenfalls im Januar 1996 ziehen die Sozialstation Berka/Werra und die Rettungswache nach Herda um. Insbesondere für den Rettungsdienst soll sich durch den neuen Standort die Hilfsfristenerfüllung in Richtung Marksuhl verbessern. Im Juni 1996 wurde mit dem Aufbau einer Tagesstätte für psychisch Kranke in Eisenach begonnen, nachdem vorher durch das Gesundheitsamt ein dringender Bedarf festgestellt worden war. Nach längerer Vorbereitungszeit und Umbaumaßnahmen konnte dann im März 1997 die Tagesstätte in Eisenach Nord, in der ehemaligen Kinderkombination Am Gebräun ihren Dienst aufnehmen. Am 1. September 1996 bekam der DRK Kreisverband Eisenach weiteren Zuwachs durch die Übernahme der Kindertagesstätte Mitte in der Goethestraße 2. Ebenfalls im Jahr 1996 wurde aus der stationären Pflege des Justusstiftes heraus eine ambulante Pflege in Eisenach als Außenstelle der Sozialstation Herda erweitert. 1997 Am 8. Februar 1997 gründet sich mit 9 Hundeteams die Eisenacher Rettungshundestaffel. Am 26. März kann nach Umbaumaßnahmen die Kleiderstube des DRK in der Mühlhäuser Straße 87 in neuem Glanz erstrahlen. Insbesondere unsere Marburger Freunde hat das sehr beeindruckt. Lichte, helle Räume und ein angenehmer Geruch zeichneten die neue Kleiderstube aus. Zum 1. September 1997 wechselt die Trägerschaft des Obdachlosenheimes. Nach dem Willen der Stadt sollen in dem Obdachlosenheim zukünftig nicht nur Nichtsesshafte, sondern auch sesshafte Eisenacher Obdachlose gemeinsam untergebracht werden. Die Caritas nimmt sich dieser Aufgabe in der Friedensstraße an. Kurz vor Jahresende gibt es noch einen weiteren Höhepunkt. Nach vorherigen Grundstückserwerb und etwa sechsmonatiger Bauzeit wird im Beisein zahlreicher Gäste am 23. Dezember unsere Rettungswache in Thal eröffnet. Sie ist komplett aus Eigenmitteln finanziert und soll die Arbeitsplätze im Rettungsdienst sichern. Der bisherige Rettungswachenstandort Ruhla verlagert sich damit an den heutigen Standort, direkt an den verkehrstechnisch gut gelegenen Abzweig nach Seebach. 1998 Ab dem 1. Januar 1998 muss der Jugendtreff in der Stedtfelder Straße ohne festes Personal auskommen und wird noch kurze Zeit ehrenamtlich bzw. nebenberuflich fortgeführt 1999 Zum 1. September müssen wir unserer Tagesstätte für psychisch Kranke aufgeben. Von den Bedarfszahlen des Gesundheitsamtes ausgehend, hatte sie eine Kapazität von 18-20 Klienten. Über zwei Jahre ist es uns jedoch nicht gelungen mehr als drei Klienten und ein paar "Probeklienten" zu bekommen. Die Trägerschaft wechselt zur Diakonie. Ein großes Bauprojekt steht an. Am 13. September ist der Spatenstich für den Neubau des Pflegeheimes Justusstift. Zwei Monate später, am 19. November 1999, übergibt der Thüringer Sozialminister Dr. Frank-Michael Pietzsch den Förderbescheid über 10,5 Millionen DM für den Neubau des Seniorenheimes Justusstift. 2000 Nachdem im Jahr 2000 schon einige Arbeiten auf dem Grundstück und am Bau gelaufen waren, fand am 11. August die Grundsteinlegung für den Neubau des Seniorenheimes Justusstift statt. Viele unserer Aktivitäten wurden von unseren Marburger Freunden begleitet und so wurde auf ihre Initiative hin die Partnerschaft in zwei Festakten mit einer Urkunde besiegelt. Die Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde fand am 30. September in Eisenach im Rautenkranz sowie am 11. November 2000 im Marburger Rathaus statt. Bereits am 27. Oktober konnte am Pflegeheimneubau Richtfest gefeiert werden. Unser Rettungsdienst feierte am 14. November ein großes Ereignis. Nach längerer Vorbereitungszeit und mehreren Audits überreichte der TÜV-Thüringen im Berghotel das erste TÜV-Zertifikat. Am 17. November 2000 erhalten wir den Förderbescheid über 9 Mio. DM für den Neubau des Pflegeheimes in Mihla. Dem vorausgegangen war ein endlos langer Kampf um den Status des Heimes: Behinderteneinrichtung oder Pflegeheim. Viele Menschen, Lokal- und Landespolitiker sowie die Eisenacher Zeitungen haben uns damals unterstützt. 2001 Zum 1. Januar 2001 wird aus der Eisenacher Nebenstelle die eigenständige Sozialstation Eisenach. Am 2. März gründet sich aus den Kameradinnen und Kameraden der San-Gruppe im Katastrophenschutz die Sanitätsbereitschaft. Zum Weltrotkreuztag am 8. Mai feiern wir in Mihla den Spatenstich für den Neubau unseres Pflegeheimes, bestehend aus zwei Häusern, eines für psychisch Kranke Menschen und eines für Menschen mit geistiger Behinderung. Am 7. Dezember 2001 können wir mit vielen Gästen die Einweihung unseres neu erbauten Pflegeheimes, Seniorenheim Justusstift, feiern. Zahlreiche Eisenacher besichtigen beim sich anschließenden Tag der offenen Tür das neue Haus. 2002 Im Februar 2002 erhält die bislang namenlose Verlängerung der Goethestraße einen eigenen Namen: Rot-Kreuz-Weg. Gleichzeitig beginnen die Umbaumaßnahmen am ehemaligen Pflegeheim. Hier soll bürgernah im Erdgeschoss die Kreisgeschäftsstelle einziehen. Weiterhin werden Räumlichkeiten für die Erste-Hilfe-Ausbildung und für die Kleiderstube benötigt. In Abstimmung mit dem Sozialamt der Stadt soll ein Haus der Vereine im alten Justusstift entstehen. Das DRK Eisenach nimmt sich dieser Aufgabe gerne an und schafft für viele im sozialen Bereich engagierte Vereine neue Räumlichkeiten. Im Dachgeschoss entsteht ein großer Vereinsraum der von den Vereinen tagtäglich genutzt wird. Im Sommer 2002 sind die Außenanlagen des Regenbogenhauses fertig gestellt. Nun kann die Komplettsanierung des Hauses beginnen. 2002 ist das Jahr des Elbe-Hochwassers. Vom 6. bis 22. August sind 19 Eisenacher Helfer beim ElbeHochwasser in Trossin im Einsatz und betreuen die Menschen die ihre Häuser verlassen mussten. Ebenfalls im August ist es dann soweit, die Kreisgeschäftsstelle zieht von der Mühlhäuser Straße in die neuen Räumlichkeiten an den Rot-Kreuz-Weg um. 2003 Am 14. Juni 2003 findet in Eisenach die 12. Landesüberprüfung der Bereitschaften des DRK Landesverbandes Thüringen statt. Mit dabei ist auch eine Marburger Gastmannschaft. Eine Woche später gibt es für die Bergwacht Ruhla Grund zum Feiern. Im Beisein von Landrat und DRK Präsident Dr. Kaspari sowie dem Landesvorsitzenden der Bergwacht Thüringen Dr. Krapp blickt man auf 50 Jahre Bergwacht Thüringen und Bergwachtbereitschaft Ruhla zurück. Am 1. Dezember ziehen die Bewohner des Pflegeheimes Mihla vorzeitig in ihrer neuen Häuser um. Bei der minimalen Vorlaufzeit ist das ein Kraftakt, der mit der Hilfe des Rettungsdienstes gut gelingt. 2004 Am 24. Februar 2004 kann dann die offizielle Eröffnung der neuen Häuser gefeiert werden. Für die Bewohner und für unsere Mitarbeiter haben sich die die Lebens- bzw. Arbeitsbedingungen deutlich verbessert. In Ütteroda blickt man am 6. Juni auf 50 Jahre DRK Ütteroda zurück. Der ganze Ort ist auf den Beinen. Zwischenzeitlich ist auch die Fassade des alten Justusstifts aufwendig saniert worden und am 9. September steht die offizielle Übergabe der komplett sanierten Kindertagesstätte Regenbogenhaus an. Insgesamt 1,84 Mio. EUR haben Umbau und Sanierung gekostet. Einen nicht unerheblichen Eigenanteil trägt das DRK Eisenach. Ein Höhepunkt des Jahres 2004 ist auch die Stippvisite des Generalssekretärs des DRK Clemens Graf von Waldburg Zeil am 10. Dezember in unserer Geschäftsstelle. Er informiert sich über die Arbeit vor Ort und insbesondere das Eisenacher Modell, des Vereins mit hauptamtlichen Vorstand. 2005 Das Jahr 2005 startete mit einer großen Spendenaktionen im Eisenacher Marktkauf für die Tsunami Opfer am 10. Januar. Zahlreiche ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter haben sich daran beteiligt. Am 12. Mai 2005 konnten wir nach großen Umbau und Erweiterungsmaßnahmen unsere Rettungswache Eisenach eröffnen. Funktional und der heutigen Zeit angemessen bietet sie beste Voraussetzungen sowohl für die Mitarbeiter des Rettungsdienstes, aber auch insbesondere für die Einsatzkräfte unserer Bereitschaften. Ordentliche und moderne Lager, ein Aufenthalts- und Schulungsraum, ein Dach für die Einsatzfahrzeuge und vieles andere mehr. Das Jugendrotkreuz Horschlitt feiert am 27. August 10 -jähriges Bestehen. Im Dezember 2005 startet das erste gemeinsame Projekt aller Thüringer Kreisverbände, der DRK Hausnotruf in Thüringen. 2006 Nachdem bereits 2002 der Rot-Kreuz-Weg seinen Namen erhalten hat, werden zum 1. April 2006 auch die zwei Bushaltestellen der Hospitalstraße in Haltestelle Rot-Kreuz-Weg umbenannt. Damit können die Eisenacher ihr DRK immer gut finden, da der Rot-Kreuz-Weg nun auch in allen Fahrplänen angegeben ist und der Halt im Bus angesagt wird. 2007 Im Januar 2007 ist es soweit, unsere Kindertagesstätte Regenbogenhaus wird als Kneipp-Einrichtung vom Kneipp Bund zertifiziert. Das DRK Eisenach beteiligt sich an der Versteigerung des ehemaligen Polizeigeländes und erhält den Zuschlag am 2. April 2007. Mit einer Machbarkeitsstudie beginnen die ersten Planungen. Im Juli kommt dann eine ganz große Herausforderung für alle Mitglieder der Bereitschaften und auch für die hauptamtlichen Mitarbeiter: der Thüringentag Eisenach. Über drei Tage sind 96 Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. 2008 Qualitätsmanagement gibt es nicht nur in den pflegenden Bereichen und im Rettungsdienst, sondern auch in der Ausbildung. Am 19. Juni 2008 erhalten wir nach einem Audit von den Berufsgenossenschaften die Ermächtigung für die Durchführung von Erste Hilfe Lehrgängen. Nach einer Ausschreibung der Kassenärztlichen Vereinigung nimmt am 1. Juli der Fahrdienst für den kassenärztlichen Notdienst seiner Arbeit auf. 2009 Kurz vor dem Baubeginn des geplanten Ärztehauses ziehen sich mehrere potentielle Mieter zurück. Die Wirtschaftlichkeit und damit die Durchführbarkeit der Baumaßnahme ist nicht mehr gewährleistet. Am 30. September konnten wir nach relativ kurzer aber sehr intensiver Planungszeit den Bauantrag für unser neues Pflegeheim einreichen. Zur weiteren Realisierung muss ein sogenannter Vorhaben bezogener Bebauungsplan erstellt werden. 2010 Am 25 Januar 2010 können wir in Eisenach 20 Jahre Partnerschaft DRK Eisenach-Marburg feiern. So wie jetzt hier, in diesem stark gerafften Rückblick über 20 Jahre, tauschten Eisenacher und Marburger ihrer Erinnerungen aus. Ein Jahr lang hat die Eisenacher Firma ESAFILM unsere Ehrenamtlichen in den Bereitschaften und ihr Engagement für den Katastrophenschutz mit der Kamera begleitet. Dabei herausgekommen ist ein dreißigminütiger Film dessen Premiere am 20. März im Eisenacher Capitol stattfindet. Dank der Unterstützung vieler Eisenacher konnten wir bereits am 22. September den Spatenstich für unser neues Pflegeheim durchführen. Mit der in Eisenach ansässigen Firma Vollack wurde ein zuverlässiges Generalunternehmen gefunden. Der Fertigstellung des neuen Pflegeheimes nach nur zwölf Monaten Bauzeit im Herbst nächsten Jahres sehen wir mit Freude entgegen. Heute sind wir Arbeitgeber von 234 Menschen in den unterschiedlichsten Bereichen. Wir retten, helfen, pflegen, betreuen, kochen, erziehen, bilden aus und fort ... und vieles mehr.