100 Jahre MPG-Altbau - Max-Planck
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100 Jahre MPG-Altbau - Max-Planck
MPG Journal Das Magazin des MPG-Vereins für alle MPGler Ausgabe 2014 Nr. 38 100 Jahre MPG-Altbau Jubiläum – Entwicklung – Schulfest Editorial Herausgeber: Verein der Ehemaligen und Freunde des Max-Planck-Gymnasiums e.V. Verantwortlich: Martin R. Handschuh Redaktion: Martin R. Handschuh (Leitung), Tordis-Arlett Nitsch, Peter Brodbeck Anzeigen: Bernhard Mai, MPG-Verein Grafische Gestaltung: PAM-Network Studios Peter Brodbeck Lise-Meitner-Str. 5, 72622 Nürtingen Telefon (0 70 22) 21 27 97 E-Mail: [email protected] Druck: Colorpress Max-Born-Straße 2 72622 Nürtingen Auflage: 1700 Exemplare Werden Sie Mitglied im MPG-Verein! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Werte Leser! „Tradition ist nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“, formulierte einst Gustav Mahler in Anlehnung an Thomas Morus. Dessen eingedenk zu sein, bietet sich gerade anlässlich eines so bedeutsamen Jubiläums an, wie es am MPG mit der Feier zum 100-jährigen Bestehen des Altbaus vergangenen Juli begangen werden konnte, an. Ganz in diesem Sinne lag es nahe, die Feierlichkeiten nicht auf einen glanzvollen Festakt vor honorigen Persönlichkeiten zu fokussieren, sondern mit einem abwechslungsreichen Schulfest Generationen von ehemaligen und jetzigen MPG-lern zu Ehrengästen zu machen. Dank wohlorganisierter Vorbereitungen, an denen die gesamte Schulgemeinschaft beteiligt gewesen ist, fanden die Präsentationen der Projekte um 100 Jahre Schul- und Kulturgeschichte den großen Beifall einer interessierten Öffentlichkeit. Dass die Beschäftigung mit der Geschichte unabdingbare Voraussetzung ist, Zukunft zu gestalten, zeigt auch die Bilanz aus zehn Jahren Schulentwicklung im Spiegel der nun anstehenden „Fremdevaluation“, also mit Unterstützung eines kritischen Blicks von außen. Vieles hat sich verändert, wurde erprobt und weiterentwickelt; als Stichworte seien nur das Doppelstundenmodell, die Zukunftswerkstatt und das Sozialcurriculum genannt. Was das Schulleben innerhalb und außerhalb des Stundenplanes an Interessantem und Berichtenswertem zu bieten hatte, können Sie in diesem Heft erfahren. Dies danken wir hauptsächlich den eifrigen Berichterstattern, die durch die vorbildliche Planung und Begleitung der Themen durch Frau Tordis-Arlett Nitsch lebendige Rück- und Einblicke in die Geschehnisse des vergangenen Schuljahres geben. Für den MPG-Verein ist es eine angenehme Aufgabe, als Herausgeber dieser Schrift einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Ergebnisse der journa- listischen Arbeit in möglichst ansprechender Form veröffentlicht werden und eine breite Leserschaft erreichen. Schließlich dürfen wir nach diesen historischen Betrachtungen Ihren Blick, werte Leser, mit Zeilen Friedrich Nietzsches in vorgenanntem Sinne in die Zukunft lenken. Eine erbauliche Lektüre wünscht 3 Inhaltsverzeichnis Aktuelles Kultur Sport 100 Jahre Altbau ......................... 5 Vorfreude herbeigesungen .......... 22 Sommer, Sonne und ein 3. Platz ........................... 35 Wie aus einem Gebäude eine Schule wurde ....................... 8 Klassik trifft Pop ........................... 24 Feier, Feuer und Feuerwerk ........ 26 Nur ein Tor fehlte zum Weiterkommen ............................ 36 Treffpunkt Schule .......................... 12 Unterricht bei einem Meister ....... 27 Alles hat seine Zeit ......................... 14 Fürs nächste Jahr viel vorgenommen ....................... 37 Rhythm of Life im Kloster ............ 28 Ein Motto wird Realität ................... 16 Munteres Mörderraten ................. 29 Sport, Spiel und Spaß am Maientag ................................ 38 Lehrerwechsel am MPG .............. 17 Preise und Belobigungen ............ 18 „Die Poesie der Wirklichkeit“ im Abitur ...................................... 31 Nebulöser Auftakt ....................... 39 Wanderpokal bleibt daheim ......... 40 „Was machst du denn da?“ ......... 19 Mit Rollenspielen und alkoholfreien Cocktails ................ 21 4 Kunst von Öllampe bis Roboter .................................. 32 Sieg trotz (wegen) verschlafenen Starts .................... 41 Nach Jahrzehnten wiedererkannt .............................. 34 Nr. 38 • Ausgabe 2014 Inhaltsverzeichnis Exkursionen Projekte Reisen für die Freundschaft ......... 42 Schöner Nachmittag für den guten Zweck..................... 52 Sightseeing in zwei Hauptstädten ............................... 44 Schlaflos in Berlin ........................ 46 Salvete in Augusta Treverorum! .................. 48 Eine Woche Dolce Vita am Lago Maggiore … ........................ 50 Aktiv von Rallye bis Rafting … .... 51 Erfolg mit eigenem Werbespot .... 53 Zur Belohnung geht’s ins Backhäuschen ............................. 53 Ausflug in eine perfekte Welt ..... 54 Für ein Jahr nach Südafrika ........ 55 Wir bauen Autos mit Luftantrieb .............................. 56 Dem Täter auf der Spur .............. 57 Wenn die Mensa zur Nähstube wird ....................... 57 Nr. 38 • Ausgabe 2014 5 Aktuelles 100Gedanken Jahre Altbau vor dem Fest Von Eberhard Knoll - 2005 erhält die Schule ein neues Gebäude, in dem Musikräume, eine Aula und neue Klassenzimmer entstehen: Der Glasbau wird eingeweiht. - 2008/09 folgt Renovierung des Neubaus – und damit die Modernisierung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Der Altbau unseres Max-PlanckGymnasiums feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Er hat eine wechselhafte Geschichte, wie der folgende stichpunktartige Überblick verrät: - Das Eröffnungsfest ist für den 15. September 1914 geplant, aber es kommt anders: Der Erste Weltkrieg bricht aus. - Das Gebäude wird 1915/16 zum Reserve-Lazarett. - 1919 folgt dann die Einweihungsfeier des Realprogymnasiums, eines Schulgebäudes in „freier Natur“. - In der Weimarer Zeit diente die Schule vor allem als Bildungseinrichtung für den eher ländlichen Raum; Inflation und Weltwirtschaftskrise prägten die Zeit, verbunden mit der Gründung von Hilfsvereinen für bedürftige Schüler. 6 - Mit der Machtergreifung Hitlers ändert sich die Zielsetzung: „An die Stelle der übertriebenen Pflege des Verstandes soll die Erziehung zum völkischen Geist stehen“ (Kreisleiter F. Mader). - Nach dem Zweiten Weltkrieg steigt die Schülerzahl in den 50er Jahren rasant an. - Daraus resultiert die Erweiterung des Gymnasiums durch den Neubau für die naturwissenschaftlichen Fächer in den Jahren 1958 bis 1961. - Ende der 60er erreichen die Studentenunruhen die Schulen: Auch am MPG gibt es Teach-In und Schülerstreiks. - Die Bildungsreform der 70er Jahre bringt neue Lehrpläne. - 1971 folg die Teilung zwischen MPG und Hölderlin-Gymnasium sowie die Renovierung des Altbaus. Henry Ford stellt die Produktion des Ford Model T auf Fließband um. Die US-amerikanische Marine beschießt die mexikanische Stadt Veracruz. Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau werden bei einem Attentat in Sarajevo getötet. Die Kriegerklärung von Österreich-Ungarn an Serbien markiert den Beginn des Ersten Weltkrieges. Die SpVgg Fürth wird deutscher Fußballmeister. Das Schiff „Endurance“ ist im Packeis der Antarktis gefangen. Für die Schüler unseres Gymnasiums ist 1914 möglicherweise das Geburtsjahr ihrer Urgroßeltern – und: das Geburtsjahr ihrer Schule. In den 60er und 70er Jahren wurden Schulfeiern als erstarrte Formen der Begegnung abgelehnt. Spontaneität und Selbstverwirklichung, AuthentiNr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles zität und das Ausleben der Gefühle waren gefragt. Dennoch, die Zeit geht weiter, wir leben im Jahr 2014 in einer Zeit, die durch die individuellen Möglichkeiten des Einzelnen geprägt ist, in der wir oft von vielen Wahlmöglichkeiten überfordert sind. In einer solchen Zeit erscheint es notwendig, sich auf die positiven Funktionen von Feiern und Ritualen zurückzubesinnen und gute Formen des gemeinsamen Feierns zu entwickeln. Rituale geben unserem Alltag einen Rhythmus, sie markieren den Übergang von Arbeit und Ruhe, Schulalltag und Ferien. Vor allem stiften sie Gemeinschaft und bewirken Zugehörigkeit. Diese Vorüberlegungen waren der Grund für die Entscheidung, das 100-jährige Bestehen des Altbaus zu feiern. Die Feiern werden durch zwei großartige Konzerte eingeleitet, die einen Rückblick auf 100 Jahre Musikgeschichte geben und ein musikalisches Feuerwerk entzünden. Es fol- Nr. 38 • Ausgabe 2014 gen die Projekttage, an denen die Schüler sich mit 100 Jahre Zeitgeschichte, Kulturgeschichte oder der Geschichte ihrer Schule und der Stadt Nürtingen beschäftigen. Die Ergebnisse der Projektarbeiten werden in einer großen Ausstellung beim Schulfest am Ende der Festwoche ausgestellt, die mit einem bunten Rahmenprogramm viele Gäste, Ehemalige und derzeitige Schüler und ihre Eltern anziehen wird. Schüler, die eigene Projekt anbieten und durchführen, Eltern die selbstverständlich die erwarteten Gäste bewirten, Orchester- und Chormitglieder, die seit Wochen für die Konzerte proben, Ehemalige, die sich in ihrer alten Schule treffen - sie alle freuen sich auf eine Festwoche, die kein überflüssiges Ritual, sondern eine gemeinschaftsstiftende Feier unseres 100-jährigen Schulgebäudes darstellt. Der Dank gilt allen, die an der Planung, Vorbereitung und Durchführung der Festwoche „100 Jahre Altbau“ mitgewirkt haben. Aktuelles Wie aus100einem Gebäude eine Schule wurde Jahre Altbau – von der Planung bis zur Einweihungsfeier Von Jule Hermann (8a) und Nicola Becker Die Schulsituation in Nürtingen, das als Stadt auf eine lange Schultradition zurückblicken kann – schließlich wurde hier 1481 die erste Lateinschule Württembergs gegründet –, war im Jahr 1910 nicht mehr haltbar. In Sitzungen des Gemeinderats aus den Jahren 1910 und 1911 wurde die Lage beklagt. So seien „die Schüler des Realprogymnasiums in 3 Gebäuden verteilt“, die bestehenden Schulgebäude seien „in den letzten 10 Jahren durch verschiedene Bauten erweitert worden, so das Realprogymnasiumsund Knabenvolksschulgebäude je durch einen Stockaufbau und das Mädchenschulgebäude durch Erstellung des Frauenarbeitsschulgebäudes, wo zwei Klassen für Handarbeitsunterricht der Mädchenvolksund Mittelschule untergebracht sind.“ Ein weiterer Ausbau der bestehenden Gebäude war nun nicht mehr möglich, und so beschloss der Gemeinderat am 29. April 1911, „dass ein Neubau für das Realprogymnasium zu erstellen sei“. Für diesen Neubau kamen in den Jahren 1911 und 1912 acht verschiedene Standorte in Nürtingen in Frage. Diese befanden sich zum Teil mitten in der Stadt am Schillerplatz oder in der Heiligkreuzstraße, wo heute das Hotel am Schlossberg steht, oder in der Kirchheimer Straße. Zwei Standorte kamen schließlich zur Abstimmung: Der Platz neben der Schreibere und der Platz am Steinenberg. Eine Kommission, besetzt mit dem Bürgermeister, dem Gemeinderat, einem Bürgerausschuss, dem Stadtbaumeister und dem Schulleiter, sollte den besten Platz finden. Vieles sprach für die Schreibere: den Schülern des Realprogymnasiums wurde der weite Weg zugemutet. Die Entfernung der Stadt würde die nötige 8 Ruhe bringen, die Bundesstraße gab es damals noch nicht. Außerdem war die Sporthalle schon vorhanden. Das ebene Gelände, das bereits der Stadt gehörte, würde die Baukosten senken und die mögliche Ost-West-Ausrichtung der Klassenzimmer wäre günstig. Die damals schmale Neckarbrücke wurde vom Gutachter allerdings als Gefahrenquelle angesehen, sie müsste verbreitert werden. Trotzdem wäre der Neubau an der Schreibere 70.000 Mark günstiger gewesen als der Neubau am Steinenberg, also fast 30 Prozent. Auf dem Gelände der Schreibere befand sich aber der Viehmarkt. Bei einer Verlegung wurde von den Nürtinger Geschäftsleuten eine erhebliche Schädigung des Erwerbs- und Geschäftswesens in Nürtingen befürchtet. Deshalb waren die Geschäftsleute für den sonnigen Platz am Steinenberg. Auch das Lehrerkollegium wollte den Standort Steinenberg, vielleicht wollte es nicht so weit laufen. Am 8. März 1912 um 9.15 Uhr wurde vom Gemeinderat und dem Bürgerausschuss im zweiten Wahlgang mit 14 zu 10 Stimmen für den Standort Steinenberg gestimmt. Wäre das Ergebnis anders ausgegangen, würde das Max-Planck-Gymnasium heute direkt an der lauten Bundesstraße stehen. Nachdem der Standort schließlich feststand, musste ein Architekt für die neue Schule gefunden werden. Die Stadt Nürtingen leistete sich hierfür einen Architekturwettbewerb, der von der Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen und Elsass-Lothringen ausdrücklich gelobt wird. Im engeren Wettbewerb standen acht Architekten, die ihre Entwürfe genauer vorlegen sollten. Verlangt wurden „ein Lageplan im Maßstab 1:500 […]. Grundrisse sämtlicher Stockwerke, Längen- und Querschnitte soweit zur Klarstellung des Projekts erforderlich, Ansichten der gegen die Straßen gekehrten Außenseiten im Maßstab 1:200. Ein Schaubild von der südöstlichen Seite aus“ sowie natürlich auch genaue Kostenanschläge. Weil die Preisrichter, eine Kommission bestehend aus Baufachleuten und Vertretern der Stadt, mit keinem der Entwürfe vollständig zufrieden waren, konnte kein Architekturbüro den mit 800 Mark dotierten ersten Preis für sich verbuchen. Vergeben wurden lediglich zwei dritte Preise und ein zweiter Preis; letzterer ging an den Architekten Knoblauch aus Stuttgart, nach dessen Entwürfen die Schule später gebaut wurde. Insgesamt wurde sein Entwurf gelobt: „Die Situierung ist den Terrainverhältnissen und dem Stadtbild gut angepaßt. Das Schulgebäude ist auf eine Terrasse gestellt, während der Schulhof zwar auch aufgefüllt, aber doch tiefer belassen ist, immerhin dürfte die ganze Anlage ohne nennenswerte Nachteile noch etwas tiefer zu legen sein. […] Auch die Vergrößerung des Schulgebäudes ist leicht möglich.“ Einige Details, wie etwa die Anzahl der Toiletten (angeblich gab es zu wenige für die Knaben, aber zu viele für die Mädchen), sollten noch geändert werden, aber auch die Fassade und der Eingangsbereich wurden als „uninteressant“ kritisiert. Sie wurden später den Vorschlägen des Mitbewerbers Bonatz, der einen der dritten Preise erhalten hatte, angeglichen. Die eigentlichen Baumaßnahmen begannen im Jahre 1913. Ein Großteil des Baumaterials konnte von Betrieben in der Umgebung bezogen werden und die Baumaßnahmen gingen so zügig voran, dass mit einer Fertigstellung zum April 1914 gerechnet werden konnte. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles Die Einweihung des neuen Schulhauses war auf den 15. September 1914 festgelegt worden. Schon vorher, im April 1914, fand jedoch in dem fast fertiggestellten Gebäude eine Kunstausstellung statt, die in und außerhalb Nürtingens auf große Resonanz stieß. Es waren vor allem lebende württembergische Künstler, deren Werke ausgestellt wurden, davon viele aus dem Kreis Nürtingen, etwa der bekannte Oberensinger Julius Kornbeck, außerdem Herrmann und Elise Drück, Rudolf Brackenhammer, Max Körner, Wilhelm Bühler, Gotthilf Haug und noch viele andere mehr. In einer Besprechung in der Schwäbischen Tageszeitung vom 16. Mai 1914 werden die „feinen Landschaften der schwäbischen Heimat“, „die intime Wirkung [der] Naturschilderungen“ sowie die „Ausdauer, Genauigkeit und Liebe, ganz im Gegensatz zu den Modernen“ gelobt. Neben diesen zeitgeNr. 38 • Ausgabe 2014 nössischen Künstlern wurden aber auch ältere Werke ausgestellt, die teilweise von Privatleuten leihweise zur Verfügung gestellt wurden, darunter auch einige sakrale Gegenstände. Die Ausstellung richtete sich an alle Bevölkerungskreise, „Volkstümlichkeit“ und „Volksbildung“ waren wichtige Ziele, die ganz offensichtlich auch erreicht wurden: an den Wochenenden sollen bis zu 3000 Besucher durch die Ausstellungsräume geströmt sein, darunter auch „Ober- und Unterensinger Bauersleute, die Landbevölkerung aus dem Aichtal und von den Fildern herzu“. So entwickelte sich die ursprünglich eher regional gedachte Veranstaltung zu einer „richtigen schwäbischen Landesausstellung“, die zudem auch noch am 14. April durch den Besuch des württembergischen Königs geadelt wurde. Dieser Besuch des Königs im neuen Schulgebäude, an den sich noch ein Imbiss im Kreise des Austellungskommitees anschloss, war natürlich zum einen ein Großereignis für die Nürtinger Gesellschaft – an verschiedenen Stellen wird betont, dass die Tochter des Stadtschultheißen Baur „Seiner Majestät“ einen Blumenstrauß überreichen durfte – zum anderen war er auch für die Künstler von Bedeutung, da der König eine ganze Reihe von Gemälden käuflich erwarb. Weil sie so erfolgreich war, wurde die Ausstellung bis zum 2. Juni verlängert. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte dann einen Beginn des Schulbetriebs im September 1914. Im August herrschte noch Unsicherheit darüber, wie es nun mit der Schule weitergehen soll, doch dann wurde das Gebäude am 5. September zum Militärlazarett erklärt. In den eigentlich für Unterricht vorgesehen Räumen wurden nun stattdessen Verletzte gepflegt, und zwar während der ganzen Zeit des Krieges und noch darüber hinaus. Erst im Dezember 1918 verließen die letzten „Krieger […], welche hier liebevoll Pflege und Heilung von Wunden und Krankheit finden konnten“, wie es das Nürtingen Tagblatt ausdrückt, das Gebäude. 9 Aktuelles Die Nutzung der Schule als Lazarett während der Kriegsjahre hatte natürlich dazu geführt, dass der Schulbetrieb in den alten Räumen stattfinden musste, was mehr denn je schwierig war: „Die Schulzimmer wollten weder nach Zahl noch nach Größe mehr ausreichen, und um überhaupt durchkommen zu können, war ein steter, nach jeder Stunde sich vollziehender Wechsel mit den Zimmern nötig, der eine große Unruhe in den ganzen Schulbetrieb hereinbrachte und viel Zeitverlust zur Folge hatte. Wir hatten den Charakter einer Wanderschule mit Wanderlehrern“, wie es der Schulleiter in seiner Rede zur Schlussfeier im August 1919 noch beklagte. Allerdings war jetzt der Umzug in die neuen Räumlichkeiten doch herangekommen. Seit dem April 1919 war das ehemalige Lazarett wieder für den Schulbetrieb umgerüstet worden, und so stand Anfang September 1919 der tatsächlichen Übernahme des Schulgebäudes für den Schulbetrieb nichts mehr entgegen. Die Einweihungsfeier des „neuen Nürtinger Realprogymnasiums“ ist in einem Artikel des Nürtinger Tagsblatts vom 3. September 1919 genau beschrieben. Sie begann mit einem von der Stadtmusik begleiteten Festzug von Schülern, Lehrern und Vertretern der Stadt, der bei den alten Schulgebäuden begann und vor dem Haupteingang der neuen Schule endete. Zwischen den Reden des Stadtbaumeisters Vetter (der Architekt Knoblauch hatte leider in Stuttgart seinen Zug verpasst), des Rektors Müller und zahlreichen Grußworten wurde immer wieder gesungen, am Ende sprach der Dekan Dr. Ströle noch ein Weihegebet. Bei der sich anschließenden Besichtigung der neuen Räume zeigten sich offenbar viele von der guten Ausstattung der Schule beeindruckt; trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage war an dieser Ausstattung, vor allem in den naturwissenschaftlichen Fachbereichen, nicht gespart worden. Der Tagblatt-Artikel endet mit dem Wunsch, die Schüler 10 mögen „sich in dem prächtigen Heim die Kenntnisse […] erwerben, die sie zu tüchtigen und brauchbaren Menschen machen zur Ehre der Stadt Nürtingen und unseres ganzen deutschen Vaterlandes!“ Der Unterrichtsbetrieb begann schließlich am 3. September 1919, an dem auch der erste Lehrerkonvent stattfand. Neben organisatorischen Belangen – so wird etwa festgelegt, dass die Schüler die Pausen auf dem Hof zu verbringen haben und dass die „Aborte“ stets verschlossen sein müssen – sorgte man schon für die ersten Buchanschaffungen. Das erste neu für die Lehrerbibliothek erworbene Buch sollten die Kriegserinnerungen des Weltkriegsgenerals Erich Ludendorff sein. Wir danken dem Nürtinger Stadtarchivar Herrn Tietzen und außerdem Andreas Albers, Frank Fuchs und Fritz Köhler (damals Klasse 9), die uns bei der Recherche im Archiv unterstützt haben. Grundlegend für alles, was die Schulgeschichte betrifft, ist aber natürlich das Buch „Schulgeschichte – Schulgeschichten“, das die ehemaligen Kollegen Dr. Karl Trüdinger und Dr. Hans-Wolfgang Wetzel 1994 zum 75. Jubiläum des MaxPlanck-Gymnasiums erarbeitet haben. Ihnen gilt unser ganz besonderer Dank. ANWALTSKANZLEI DR. MITSDÖRFFER, WEIBLE & KOLLEGEN Postfach 1846 Brückenstraße 18 Telefon (07022) 6090-0 [email protected] 72608 Nürtingen 72669 Unterensingen Telefax (07022) 6090-30 www.anwaltsfirma.de 1949 gegründet, berät und vertritt die Kanzlei neben Privatpersonen zahlreiche mittelständische Unternehmen, Handwerksbetriebe, Kommunen und die öffentliche Hand auf folgenden Rechtsgebieten: Dr. Jörn Mitsdörffer Friedrich Weible Hans-Günter Knaupp Dr. Udo Steinhilper Rechtsanwalt, zugleich Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie für Familienrecht Rechtsanwalt Rechtsanwalt, zugleich Fachanwalt für Familienrecht Rechtsanwalt, zugleich Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht ! Arbeitsrecht ! Arzthaftungsrecht ! Firmenberatung ! Handelsvertreterrecht ! Erbrecht ! Familienrecht ! Mietrecht ! Verkehrsrecht Maike Vohl-Fetzer Beatrix Wicha Michael Hennrich Dr. Sven Mitsdörffer Rechtsanwältin, zugleich Fachanwältin für Arbeitsrecht sowie für Familienrecht und Mediatorin Rechtsanwältin Rechtsanwalt Rechtsanwalt ! Arbeitsrecht ! Bankrecht ! Familienrecht ! Maklerrecht ! Erbrecht ! Gesellschaftsrecht ! Kapitalanlagerecht ! Vertragsrecht ! Arbeits- und Sozialrecht ! Arztrecht ! Europarecht ! Gesundheitsrecht ! Bank- und Gesellschaftsrecht ! Insolvenzrecht ! Internationales Vertragsrecht ! Recht der neuen Medien hagebaumarkt Gebr. Ott Baustoffe GmbH Verkaufszeiten hagebau Gebr. Ott Baustoffe GmbH ! Bankrecht ! Bau- und Architektenrecht ! Immobilienrecht ! Verwaltungsrecht Verkaufszeiten Abi 2000 MPG ! Bank- und Kapitalmarktrecht ! Familienrecht ! Firmenberatung ! Gesellschaftsrecht Aktuelles Treffpunkt Schule Das Schulfest zum Altbau-Jubiläum in Bildern Von Tordis-Arlett Nitsch Runde Jahrestage gab es im Juli 2014 viele. Darunter waren so unterschiedliche Ereignisse wie der Beginn des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren oder das Attentat vom 20. Juli vor 70 Jahren, das „Wunder von Bern“ vor 60 Jahren und der 60. Geburtstag von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darunter war aber auch das 100-jährige Jubiläum unseres Altbaus – und damit unserer Schule. So ein Jubiläum kann man auf verschiedene Weise feiern: mit einem Festakt samt Reden, Rahmenprogramm und geladenen Ehrengästen – oder aber mit einem rauschenden Schulfest, das Schüler, Lehrer, Eltern und Ehemalige vereint und Ehrengäste natürlich nicht ausschließt. Genau so sollte es werden, und genau so wurde es auch. Die Planungen für das große Event begannen schon vor einem Jahr, in 12 die heiße Phase gingen die Vorbereitungen dann in den Projekttagen unmittelbar vor dem Schulfest am letzten Freitag vor den Sommerferien. Dabei drehten sich die Projekte natürlich thematisch um unsere Schule, allgemein um Zeit- und Kulturgeschichte der vergangenen 100 Jahre oder um die Geschichte der Stadt Nürtingen. Jedes Klassenzimmer, jeder Flur, jedes freie Fleckchen wurde genutzt – für Ausstellungen, Informationsstände, Vorführungen oder die kulinarische Versorgung. Auf den Bühnen in und vor der Aula lief ab 16.30 Uhr ein buntes Programm: Musical, Theaterszenen, Modeschau, Tanzshow oder Live-Musik – irgendetwas war immer geboten. Und so konnte sich das Publikum entweder unterhalten lassen, oder aber sich selbst unterhalten. An allen Ecken und Enden gab es ein großes Hallo, wenn ehemalige Schüler oder ehemalige Kollegen erkannt und begrüßt wurden. Bald fanden sich Grüppchen mit Abi-Jahrgängen, ja sogar ehemalige Neigungskurse samt Lehrern zusammen, um sich über das Jetzt auszutauschen oder an das Früher zu erinnern. Zum Glück spielte auch das Wetter mit, und auf das bunte Treiben auf dem Südhof schien bis in die späten Abendstunden die Sonne – und das war wahrlich keine Selbstverständlichkeit zu dieser Zeit. Angesichts einer Woche, in der es an keinem Tag trocken geblieben war, angesichts des Donnergrollens, das zwei Stunden vor dem Festbeginn den Organisatoren noch Angst und Bange machte, und angesichts eines total verregneten Samstags kann man die Sonnenstrahlen über dem Altbau schon fast als Zeichen ansehen. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles Nr. 38 • Ausgabe 2014 13 Aktuelles Alles hat seine Zeit Schule neu denken und gestalten Von Eberhard Knoll Wer über Jahre Schulentwicklung betreibt, ist an Schriften aus dem Buch Kohelet aus dem dritten Jahrhundert vor Christus erinnert, die in die Bibel aufgenommen wurden unter dem Stichwort: Alles hat seine Zeit, Kohelet 3, 1-3: „Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit, eine Zeit zum Gebären, eine Zeit zum Sterben, eine Zeit zum Pflanzen, eine Zeit zum Abernten…“ – man könnte fortfahren: …eine Zeit zum Abschließen, eine Zeit zum Weiterführen und eine Zeit zum Feiern. Das Schuljahr 2013/ 2014 hatte wieder einmal alle Merkmale einer erfüllten Zeit: - den Abschluss eines vor 10 Jahren begonnen Prozesses – der Fremdevaluation - die Weiterführung der begonnenen Arbeit – die Weiterentwicklung des Sozialcurriculums und - das Feiern – die Planung und Durchführung unseres Schulprojektes und Festes 100 Jahre Altbau Vor ca. 10 Jahren hat die Landesregierung Baden-Württemberg beschlossen, ihre Gymnasien zu evalu- ieren. Obwohl das Wort im Lateinischen valere wertschätzen bedeutet und das englische Wort value mit Wert übersetzt wird, verbinden die meisten von uns Negatives mit diesem Begriff. Wir assoziieren Schulinspektion, Kontrolle oder Bewertung; ein „Fremder“ wagt es, unsere Arbeit zu beurteilen und den Lehrern und der Schule Noten zu geben. Dieses Misstrauen ist dann berechtigt, wenn die Evaluatoren selbst nicht evaluiert werden und für ihre Aufgabe nicht qualifiziert sind. In der Literatur zur Schulentwicklung wird zwischen Fremd- und Selbstevaluation unterschieden. Bei der Fremdevaluation kommt ein Evaluator von außen mit „fremden“ Bewertungskriterien in eine Institution, die evaluiert wird. In unserem Fall kommen im Oktober zwei Evaluatoren aus dem Landesinstitut für Schulentwicklung ans Max-Planck-Gymnasium. Ihre Aufgabe ist es, Gespräche mit allen am Schulleben Beteiligten zu führen, einzelne Unterrichtsstunden zu besuchen, die Gremien der Schule und deren Aufgaben kennen zu lernen. Außerdem wurden bereits im Juni Online-Befragungen der Schüler, Eltern und Lehrer durchgeführt, die über das Schulklima Auskunft geben sollen. Um den Besuch der Evalua- toren vorzubereiten, wurden sämtliche Daten der Schule festgehalten, die Schulentwicklung der vergangenen 10 Jahre dokumentiert und alle organisatorischen Abläufe der Schule aufgeschrieben – eine Herkulesaufgabe, die die Schulleitung im vergangenen Jahr geleistet und erfolgreich abgeschlossen hat. Der Besuch im Oktober kann kommen! Das abgebildete Diagramm zeigt im Überblick, wie die pädagogischen Arbeitsgruppen der Schule (Qualitätssicherung) mit Fragebögen in den vergangenen Jahren die Bereiche ermittelt haben, die vom Kollegium in Angriff genommen und weiterentwikkelt wurden. Einige Beispiele: das Doppelstundenmodell, die Fremdsprachenfolge, das Leitbild, das Methodencurriculum, das Sozialpraktikum oder die individuelle Förderung. Die genannten Bereiche wurden von den Gremien der Schule selbst festgelegt und „ausgewertet“; dieser Vorgang wird in der Literatur zur Schulentwicklung als Selbstevaluation bezeichnet. Im Sommer 2011 hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, um ein Sozialcurriculum für unser Gymnasium zu !"#$%#&'()!*#$%!+'$!,(-.&$/01'()&./2!34!567 A>%!BCCDECF BCCDECF BCCFECG BCCGECH 8.3&'090:#$%$'(-!; "#$%&&'()$*+,&-.#'/.$0&'/()%/ <'#6C)&3#-+5%/+A022%7/$3#5%#:05%77/ 1#2.//3#-+ 40#$'#-%#$/$3#5%#$.6%7 8%3%+9&%:5/2&.()%#607-%;++++++++++1#2.//3#-+ <=+9*>+=+?$.7 40#$'#-%#$/$3#5%#$.6%7 1#2.//3#-+40#$'#-%#$@ /$3#5%#$.6%7 W%&.N/()'%53#-+5%/+>%'$N'75%/V+!GXO+S%N3&$/$.-+H0#+D.Y+L7.#(Q 8.3&'090:#$%$'(-!;;; B()376C)&3#-+*+D.#.-%:%#$ "#$%&&'()$+':+ A022%7/$3#5%#:05%77 D%$)05%#(3&&'(373:;++>%&#%#+7%&#%#+'#+47.//%+G +40#J%2$'0#+6C&+%'#++B0J'.72&.Q$'Q3: 136-.N%#H%&$%'73#-V+,&-.#'-&.::+%#$/2&'()$+5%:+5%&+ E3.7'$F$/N%&%'()%+5%/+>B LF5.-0-'/()%+1&N%'$;+ 69+<!=>/?$%$/@$/ )>&&$2'3&$!I>:J'030'>/K 8.3&'090:#$%$'(-!8 E3.7'$F$//'()%&3#- 14 1!G+B$%77%;+<H.73.$'0# <H.73.$'0#+ A022%7/$3#5%#:05%77 I%6&.-3#-+J3&+ 9&%:5/2&.()%#607-% 14;+?#$%#/'H'%&3#-+5%&+ 2F5.-0-'/()%#+1&N%'$ 9&.-%N0-%#+J3+40::3#'Q.$'0#=+ <H.73.$'0#;+++++++++++++RN%&-.#-++ 4002%&.$'0#=+>%&#Q37$3&=+ SB+*+ST: ?5%#$'$F$=+2F5.-0-'/()%&+ 40#/%#/ <&/$%+<H.73.$'0#+J3&+ "#$%&&'()$/K3.7'$F$ LF5.-0-'/()%&+M.-;+++++>%'$N'75 <H.73.$'0#+5%/+"#$%&&'()$/+'#+ I%6&.-3#-+5%&+B()C7%&+J3:+ LF5.-0-'/()%&+M.-;++++8%3%+ 47O+G+*+P+ >%'$N'75 >%&#Q37$3& 9&.-%N0-%#+B()C7%&+47O+P*U+J3&+ ?5%#$'6'Q.$'0#+:'$+5%:+DLSV+ I%6'#57'()Q%'$+*+ "#$%&&'()$/-%/$.7$3#- Nr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles entwickeln. Zum einen geht es hierbei um das gelingende Miteinander in der Klassen- und Schulgemeinschaft, das die Voraussetzung für gemeinsames Lernen darstellt. Zum anderen geht es um außerunterrichtliche Aktivitäten, z. B. die Förderung unserer SMVArbeit, die das Ziel haben, die Sozialkompetenz unserer Schüler zu stärken. Bereits bestehende Aktivitäten wurden den Zielsetzungen Ich-Stärkung, Prävention, integrative Wirkung und Verantwortung einüben zugeordnet. In diesem Zusammenhang stellten sich zwei Fragen: Kann eine Wochenstunde für soziales Lernen in der Unter- und Mittelstufe in unser Schulcurriculum aufgenommen werden? Kann die Schule ohne Hilfe von außen die Lehrer so qualifizieren, dass sie „soziales Lernen“ unterrichten können? Nach langen Diskussionen in den verschiedensten Gremien der Schule müssen beide Fragen verneint werden. Es besteht allerdings große Übereinstimmung bei den Eltern, Lehrern und der Schulleitung, dass die Förderung des Sozialverhaltens der Schüler ein zentrales Anliegen ist: Hierbei erscheint eins von größter Wichtigkeit: die Herstellung eines möglichst großen Konsenses bezüglich der Grundsätze unseres pädagogischen Handelns und die Einrichtung des sogenannten „autoritativen Erziehungsstils“, d.h. Grenzen setzen und die Klassen gut führen bei gleichzeitiger Wertschätzung der Schüler. !""#$%" In der Diskussion steht der Vorschlag eines „hausgemachten“ Sozialcurriculums: - Weiterführung der Klassenlehrerstunde in der Klassenstufe 5 - Etablierung des Klassenrats auf der Unter- und Mittelstufe, - Einrichtung eines „sozialen Tages“ für die Klassenlehrer und die Schüler der Klassenstufe 5, unter der Anleitung von Frau Fraenkel, - Einführung einer pädagogischen Konferenz, - Umwidmung von Zeugniskonferenzen zu pädagogischen Konferenzen, - Einrichtung von Lehrersprechzeiten für Schüler, - Ausbau des Patenkonzeptes und des Streitschlichtermodells, - gezielte Fortbildung für Kolleginnen und Kollegen im Bereich des sozialen Lernens. Der AK Sozialcurriculum wird im kommenden Schuljahr seine Arbeit weiterführen. In einer Gesamtlehrerkonferenz im Herbst 2013 wurde entschieden, den Geburtstag unseres Gymnasiums in Form einer Geschichtswerkstatt am Schuljahresende zu feiern. Schüler, Lehrer und Eltern wurden aufgefordert, Projektvorschläge aus den verschiedensten Lebensbereichen der vergangenen 100 Jahre anzubieten. Zahlreiche Vorschläge gingen ein, die sich in die Kategorien: Zeitgeschichte, !"%%$%! "#$%&&'#()*+#,-#(.#,0 &,'#/.#,%1.2 <.4%#6.4'#()/.&)=.-,;-2/.&7) >'6'#1,&?.46&,%,,)@32%#'#(A >'6'#1,&?.46&,%,, Folgende Projekte wurden angeboten: Esskul tur, Mode, Filmgeschichte, Audiovisuelle Medien, Populäre Musik, Telekommunikation, Marketing, Kinderspiele, Privatleben, Weltall, Auto, Tanz, Turnen, Fußball, Feldhandball, Eroberung des Weltalls, Theater. Schüleraustausch, Altbau als Lazarett, MPG im Spiegel der Zeit, Schülerbücherei, Physikalische Experimente, Mathematikabitur, Familiengeschichten on MPG-Schülern, Schülerarbeiten aus 100 Jahren, Geschichte des Schulhausbaus, MPG-Verein, Jubiläumsteppich. Stadtentwicklung, Nürtingen im Nationalsozialismus, NS-Opfer in Nürtingen/ Erinnerung gestalten !"%"$%% "#$%&&'#()*+#,-#(.#,&,'#/.#0 ,%1.2 Kulturgeschichte, Geschichte der Stadt Nürtingen und des Max-PlanckGymnasiums einteilen ließen. 1914 Merry Christmas – Impulse für eine friedliche Welt, John F. Kennedy in Berlin, Kubakrise, Verschwörungstheorien, 100 Luftballons, 100 Jahre Zeitgeschichte in Plakaten. !"%!$%& "#$%&&'#()*+#,-#(.#,0 &,'#/.#,%1.2 !"%&$%' "#$%&&'#()*+#,-#(.#,0 &,'#/.#,%1.2 <.4%#6.4'#()/.&)=.-,;-2/.&7))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))0"'1) /.K)Y.()Q'K)L+Q-%2C'44-C'2'K)))))))))))))))))))))))))))))))))))0) S42.;#-&$B/%(+(Z)34+5.6,.)1O4)*2%&&.)[ 3B/%(+(-&C:.4)D%(7) E#/-F-/'.22.)GH4/.4'#( 34+5.6,,%(.7)!88)9%:4.)"2,;%' I;.4%4;.-,'#()/.&) J.,:+/.#C'44-C'2'K& *++$.4%,-+#)L=)M)*+22.(-'K N.14%('#()/.4)LC:O2.4)/.4) *2%&&.)P)Q'4) R#,.44-C:,&(.&,%2,'#( G.&,2.('#()?.-,.4.4) X'%2-,B,&;.4.-C:.)1O4)/-.) 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Die Erfolgreichsten ihres Jahrgangs waren diesmal drei Jungen, wobei es sowohl Tim Zimmermann als auch Linus Kloker gelang, eine lupenreine 1,0 aufs Zeugnispapier zu bringen. Insgesamt 22 Schüler schafften die begehrte Eins vor dem Komma, wobei der Notendurchschnitt aller Abiturienten in diesem Jahr bei 2,4 lag. Wenn man sein Abitur mit 1,0 besteht, dann hat man quasi zwangsläufig in mehr als einem Fach einen Preis verdient. Und so darf sich Linus Kloker über die zusätzliche Auszeichnung seiner Leistungen in den Fächern Mathematik und Biologie sowie über den Ferry-Porsche-Preis freuen. Den Mathematik-Fachpreis teilt er sich sowohl mit Joachim Wallisch, der zudem den Preis der Mathematischen Vereinigung gewinnt, als auch mit Tim Zimmermann, der gleich vier Preise mit nach Hause nehmen darf: Neben dem Mathematik-Fachpreis gewinnt er auch den Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und die Fachpreise in Deutsch und Geografie, womit er der Allrounder unter den Preisträgern ist. Was die Naturwissenschaften angeht, vervollständigt Lukas Klass mit seinem Preis der Chemischen Industrie die Ehrentafel. Die Ehre, auf dem Abschlussball die Rede der Abiturienten zu halten, wurde Laura Micklitz zuteil, die in diesem 16 Von Tordis-Arlett Nitsch Jahr den Scheffelpreis zuerkannt bekommt. Zweifache Preisträgerin ist Anika Müller, die sowohl den BischofSproll-Preis für katholische Religion als auch den Musik-Fachpreis erhält. Der Sport-Fachpreis geht an Benjamin Secker. Im Fach Gemeinschaftskunde gibt es mit Friedrich Arndt und Julius Vetter ebenso ein kongeniales Preisträger-Duo wie in der Bildenden Kunst mit Saskia Lippe und Nadine Trust. Den von der Stiftung Humanismus Heute ausgelobten Preis für ausgezeichnete Leistungen in Latein gewinnt Carolin Ludwig, während Marie-Luise Taschner sich über den Preis der deutschen Wirtschaft Südwestmetall freuen darf. Neben den Schülern, die mit außergewöhnlichen Leistungen in bestimmten Unterrichtsfächern glänzten, wird aber auch eine Reihe von Abiturienten geehrt, die sich in einem ungewöhnlichen Maß außerunterrichtlich engagiert haben. Dazu zählen zunächst mit Mara Steinbrenner, Michael Herbst, Nadine Trust, Nick Hain und Ina Schauwecker fünf Schüler, die im Rahmen der SMV an der Organisation zahlreicher Projekte und Veranstaltungen federführend mitgewirkt haben. Ebenso ein Sonderpreis geht an Lukas Klass, Tim Zimmermann, Joachim Wallisch und Clara Rieger, die bei der Planung und Durchführung von „Schule als Staat“ Herausragendes geleistet haben. Clara Rieger erhält zudem gemeinsam mit Dominic Gruel für ihren Einsatz beim Sanitätsdienst des MPG einen Sonderpreis. Im Laufe des Schuljahres gibt es zahlreiche Gelegenheiten, das MPG nach außen zu vertreten – sei es bei Wettbewerben im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ oder bei Musikveranstaltungen. Ohne die helfende Hand von Mentoren wäre die Vorbereitung und Betreuung der Teilnehmer um einiges schwerer, weshalb sich die Schule bei der Musikmentorin Anika Müller genauso wie bei den Sportmentoren Nadine Trust und Annalena Saur mit einem Sonderpreis bedankt. Annalena Saur hat sich zudem den Sonderpreis „Theater“ verdient. Bleibt einer, der bei all den großen und kleinen Veranstaltungen eines Schuljahrs stets für den guten Ton und das rechte Licht sorgte: Michael Baumann bekommt den Sonderpreis im Bereich „Technik“. Einen Preis für einen besonders guten Notendurchschnitt (1,0 bis 1,6) verdienten sich: Tim Zimmermann, Linus Kloker, Julius Vetter, Anika Müller, Carolin Ludwig und Christian Lawall. Eine Belobung (Notendurchschnitt 1,7 bis 1,9) erhielten: Lukas Klass, Eva Reuschen, Janina Schwarz, Maren Lebsanft, Marie-Luise Taschner, Joachim Wallisch, Annalena Saur, Alexander Schilling, Laura Micklitz, Hendrik Gruschwitz, Martina Egli, Judith Keller, Friedrich Arndt, Nadine Trust, Lena Felten, Franziska Ocker. Alle Abiturienten von A bis Z: Friedrich Arndt, Leon Balz, Michael Baumann, Sina Becker, Lisa Breßlein, Lina Budde, Anne Budja, Shan Shan Chen, Robin Dorer, Katja Driesnack, Pia Eberle, Martina Egli, Lisa Eiberger, Dorothea Engl, Lena Felten, Daniel Fiore, Maximilian Fritz, Astrid Fughel, Ariane Gessner, Margarita Gjinolli, Alexander Gliese, Falk Görner, Meryem Gözalan, Dominic Gruel, Hendrik Gruschwitz, Nick Hain, Sophia-Marie Hartmann, Ingo Haußmann, Stephanie He, Moritz Heinzmann, Michael Herbst, Sebastian Herrmann, Tristan Hermann, Tim Heuschele, Oliver Hihn, Katharina Irmler, Nathalie Kasprus, Judith Keller, Charalampos Kiriakidis, Lukas Klass, Florian Klaß, Linus Kloker, Lisa Kraut, Felipe Krick, Sylvie Künstner, Nr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles Christian Lawall, Maren Lebsanft, Jule Leisner, Saskia Lippe, Paula Lötzbeyer, Carolin Ludwig, Martina Lutz, Laura Micklitz, Veronique Mosantu, Anika Müller, Patrick Müller, Sascha Neumann, Franziska Ocker, Martin Palmer, Marei Podehl, Azeem Raja, Eva Reuschen, Clara Rieger, Annalena Saur, Laura Schäfer, Ina Schauwecker, Alexander Schilling, Paul Schmidt, Manuel Schröter, Janina Schwarz, Natalie Schwindt, Benjamin Secker, Kevin Seidel, Melisa Selmani, Thomas Sievering, Pascal Sossalla, Mara Steinbrenner, Selina Stenzel, Jonas Stephan, Paul Stephan, Johanna Steuernagel, Thomas Stoll, Philipp Straub, Marie-Luise Taschner, Natalie Teml, Alina Theuer, Nadine Trust, Julius Vetter, Lisa Wagner, Joachim Wallisch, Vincent Weeber, Lydia Wieland und Tim Zimmermann. Die Schüler der Klassenstufen 7-11 konnten sich ihre Projekte auswählen und hatten zweieinhalb Tage Zeit, sich mit dem Projekt ihrer Wahl auseinanderzusetzen; sie hatten außerdem die Aufgabe, einen Raum der Schule als Ausstellungsraum zu gestalten, den die Besucher unseres Schulfestes besichtigen konnten. Die Schüler waren während der Ausstellung als „guides“ anwesend. In vielfacher Hinsicht war die Festwoche 100 Jahre Altbau ein riesiger Erfolg: - die Programmgestaltung unserer Festwoche mit zwei großartigen Jubiläumskonzerten und der Geschichtswerkstatt in Verbindung mit der Ausstellung am Schulfest - das sichtbare Zusammenwirken und die gelungene Kooperation aller am Schulleben Beteiligten: Schüler, Eltern, Lehrer, Hausmeister mit einer positiven Wirkung nach innen und außen - ein Schulfest mit 2000 Gästen, bei dem sich die ehemaligen und derzeitigen Schüler begegnen konnten - das vielfältige Programm des Schulfestes, das mit Spiel, Sport, Tanz, Theater und Musik die Gäste aus nah und fern erfreute. Petrus war den Feiernden wohl gesonnen und das Geburtstagskind, unser Altbau, lächelte zufrieden und schaute stolz zu. Das MPG-Journal gratuliert herzlich! Lehrerwechsel am MPG Frau Johanna Benner (Deutsch, Religion) Frau Nadine Bosch-Fick (Englisch, Deutsch) Frau Emilia Kiefer (Mathe, Englisch, Bildende Kunst) Frau Melanie Schnichels (Deutsch, Biologie) Herr Marco Laumanns (Mathematik, Informatik) Herr Gerhard Knapp Herr Michael Lauppe Herr Anton Schädler Herr Siegfried Simper (Pensionierungen) Frau Carmen Wirsam-Mechel Herr Michael Tech (Versetzungen) Frau Sarah Ludwig (Chemie, Sport) Frau Sara Oldenburg (Französisch, Italienisch) Werden Sie Mitglied im MPG-Verein! Nr. 38 • Ausgabe 2014 17 Aktuelles Preise und Belobigungen Auszeichnungen für besonders gute Leistungen am Schuljahresende Preis: Kim Falter, Lara Fuchs, Maja Nestel; Belobigung: Kilian Frische, Jana Hanker, Carolin Meyer, Kira-Sophie Müller, Lena Nestel, Samuel Pfisterer, Luca Wilke Preis: Nick Beuter, Marie Breßlein, Katharina Ent, Sophie Hausch, Timon Martins; Belobigung: Natalie Barkovic, Xenia Hammley, Hannah Jehle, Judith Munk, Jule Reeth, Mika Schaaf, Mira Unyi Preis: Michael Bauknecht, Clarissa Burkhardt, Selin Cobankara, Leonie Duelli, Lea Gutekunst, Sina Kirchmaier, Elisa Kulay, Marie Winkler; Belobigung: Suna Limmer, Lukas Reinhardt, Jakob Weidlich Preis: Florian Kotschner, Emma Nowosadtko, Wasilia Taflanidou; Belobigung: Ida-Marie Conrad, Leonie Erb, Yannick Glaser, Felix Hutzel, Lilly Kehrer, Julian Risse, Nina Schwabe, Christina Taflanidou, Nils Weiß Preis: Florian Bahnmüller, Sarah Dorfschmid, Lena Durst, Lea Hornung, Julia Maier, Miriam Steinhilber; Belobigung: Otis Greiner, Lilith Huttenlocher, Robin Schmitt, Dennis Schweizer, Malte Siegmund, Klara Teufel Preis: Marialuisa Benedetto, Jannik Friedrich, Lukas Häring, Livia Müller, Nikolaos Zamanakos; Belobigung: Isabella Eckstein, Hannah Fischer, David Handel, Ben Schaal : Preis: Melissa Aichele, Simon Guilliard; Belobigung: Adrian Deuschle, Helene Lohr, Sarah Wagner Preis: Simon Grether, Valentin Hofgärtner; Belobigung: Marc Donauer, Marvin Dümmel, Sarah Nolte, Jan Volz Preis: Clara Brunner, Sarah Lieb; Belobigung: Johanna Bunk, Anna Federschmid, Kilian Fischer, Julian Heidt, Nathalie Kemmner, Timo Kemmner, Carla Reichhold, Mareike Schlensog Preis: Johanna Glotzmann, Louisa Knapp, Nick Schaffer, Jannis Schwarz; 18 Belobigung: Kati Hub, Ilias Kemanitzis, Sami Kuschmann, Jana Volpp, Zoe Wild Preis: Björn Binotto, Alexandra Hirsch; Belobigung: Sarina Falter, Patrick Halda-Rieger, Katherina Olbrich Preis: Leonhard Bauer, Rosa Burkhardt, Minh Hong Hoang, Lena Prang; Belobigung: Robin Bauknecht, Nicolas Gutekunst, Mattes Oertelt, Juliane Völter Preis: Judith Blank, Jakob Sautner, Sven Schreiber, Laura Trif, Patrick Weiss, Antje Weiß; Belobigung: Hanna Bauer, Maja Nagel, Dominik Rein, Paulina Saur Preis: Franz Altenpohl, Rinesa Kastrati, Claudia Lawall, Katharina Thies, Leonard Wierse; Belobigung: Chiara Brey, Lisa Dorfschmid, Natalie Fischer, Niclas Kirchner, Max Köhler, Lorena Mohnen Preis: Miriam Guilliard, Charlotte Hausch, Hannes Hemper, Carla Kehrer, Laura Seyferle, Alexander Steinhauer, Judith Weller Preis: Michelle Amler, Steffen Armbrüster, Jule Hermann; Belobigung: Merve Gözalan, Emmi Müllerschön Preis: Jakob Budde, Yannick Forschner; Belobigung: Dominik Buch, Marcel Graf, Philipp Kramer, Jonas Lieb, Clara Meißner, Leonie Weinschenk Preis: Katharina Bunk, Felix Zeiler; Belobigung: Tom Eberle Preis: Amelie Müller, Yaman Yousuf; Belobigung: Abdurrahman Yousuf Preis: Leonie Hammley, Vincent Moser; Belobigung: Kevin Hoss, Teresa Müller, Jan-Ole Senser Preis: Tobias Lustig, Benjamin Waldmann Preis: Karl Buchmann, Simon Kral, Armin Pezhhan, Lukas Scherzinger, Daniel Schirling, Corinna Schweikart; Belobigung: Sandra Ebner, Daniela Klaußer, Moritz Völter Preis: Fabian Durst, Leon Kloker, Kristin Müller, Nicole Schaal; Belobigung: Jacob Kirchner, Tim Traxler, Mara Valecka Preis: Saskia Bunz, Hannah Kaiser, Valerie Kemmner, Maren Reiber; Belobigung: Janina Hub, Rafael Krick Preis: Tobias Bunz, Lea Mayer, Christoph Schäfer, Hanna Vogler, Marcel Waldner, Carina Warwas, Clara Wierse Preis: Josephine Babel, Alexandra Bassermann, Fanny Kampmann, Elisa Schmid, Carolin Schüle, Lara Schüttler, Franka Vetter, Hannah Weinmann; Belobigung: Cara Dolde, Celine Gaber Preis: Andreas Albers, Christian Friz, Jonathan Friz, Daniel Gruschwitz, Johannes Mögerle, Annabelle Schmitt; Belobigung: Vanessa Hudich, Tim Scherzinger Preis: Kim Ferentiuk, Nathalie Groß, Tobias Immer, Felix Kleinhansl, Anna Kugler, David Ritzer, Mona Zander; Belobigung: Paul Arndt, Luisa Saur Preis: Chiara John, AnnMarie Schlosser, Vanessa Zwisele Preis: Lena Sautner; Belobigung: Anja Aschenbrenner, Selina Schneller, Julian Schwarz Die Redaktion des MPG-Journals gratuliert allen erfolgreichen Schülern! Werde Mitglied im MPG-Verein! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Aktuelles „WasZweimachst du denn da?“ Jahre Schulsozialarbeit am MPG Von Daniela Fraenkel Schulsozialarbeit am MPG? Als ich zum Schuljahr 2012/13 meinen Dienst als erste Schulsozialarbeiterin des MPG antrat, gab es viele erstaunte Stimmen, einige skeptische Blicke und auch Kommentare: „Braucht man Schulsozialarbeit an einem ländlich geprägten Gymnasium? Und was machst du dann da?“, war eine Frage, die ich – so oder so ähnlich – zu dieser Zeit häufiger hörte und die mich natürlich ebenfalls umtrieb: Was würde mich, angestellt bei der Stadt Nürtingen, am MPG erwarten? Durch meine vorhergehende Tätigkeit im Bereich der Familien- und Erziehungsberatung wusste ich, dass es bei Eltern und Schülern vom Gymnasium auf jeden Fall einen Beratungsbedarf bezüglich der üblichen Familienthemen gab und war mir insofern sicher, dass ich nicht plötzlich ohne Arbeit dasitzen würde. Mittlerweile kann ich auf die ersten zwei arbeitsintensiven Jahre zurückblicken und bei der Frage: „Was machst du denn da?“ aus dem Vollen schöpfen. Tatsächlich stellt die Einzelberatung von Eltern und Schülern einen sehr wichtigen und viel genutzten Teil der Schulsozialarbeit dar. Eltern nutzen die Beratung, um Erziehungsfragen zu klären und familiäre Krisen zu besprechen. Oft ergeben sich die Beratungsgespräche aus einem Elterngespräch mit dem Klassenlehrer, bei dem ich zusätzlich mit anwesend bin. Im Laufe dieser Gespräche stellt sich oft heraus, dass es um mehr geht, als um eine Schullaufbahnbesprechung oder einen Leistungsabfall. Aber auch ein geplantes Jahr im Ausland oder aber Sorgen um die Integration in der Klassengemeinschaft lassen Eltern zum Telefonhörer greifen und einen Termin vereinbaren. Im Einzelgespräch hatte ich im ersten Schuljahr noch überwiegend Schüler aus den Klassen 5 bis 7. Die Schüler kamen mit kleinen und größeren Konflikten in meinen Mini-Beratungsraum Nr. 38 • Ausgabe 2014 neben dem alten Sprachlabor am Nordhof, mit erstem Liebeskummer oder weil sie sich Sorgen um eine Freundin machten. Inzwischen haben auch die Großen die Schulsozialarbeit entdeckt und ihre anfänglich sehr großen Berührungsängste zunehmend abgebaut. Durch den großzügigen Schulsozialarbeitsraum im 3. Stock des Altbaus, den ich 2014 beziehen durfte, gibt es nun auch vielfältige Möglichkeiten, wie ich mit den Schülern arbeiten kann. Zurzeit hat sich die Altersverteilung sogar etwas gewandelt und es sind momentan überwiegend Schüler aus den Klassen 8 bis 12 in der Einzelberatung. Schulsozialarbeit ist grundsätzlich freiwillig, trotzdem wird es Schülern im Schulalltag auch nahegelegt, sich bei mir vorzustellen, von Seiten der Eltern, der Lehrer und auch von der Schulleitung. Die Gründe sind vielfältig: persönliche Krisen, Probleme im Klassenverband und Verhaltensauffälligkeiten sind die relevantesten Überthemen. Die Schüler kommen dann nicht ganz von alleine und haben deswegen auch größere Hemmungen. Solche Beratungssituationen stellen immer eine Herausforderung dar, gilt es doch, mit den Kindern und Jugendlichen einen gemeinsamen „Auftrag“ zu entwickeln, um mit Motivation an den entsprechenden Themen arbeiten zu können. Meine systemische Beratungsausbildung hilft an dieser Stelle enorm weiter. Mit Fragen wie: „Wie kann ich Dir wohl helfen, mich wieder loszuwerden?“ lockt man selbst bei sehr verschlossenen Gemütern eine brauchbare Aussage und oft auch ein Lächeln hervor, mit der dann gemeinsam gearbeitet werden kann. Neben der Einzelberatung sind in den zwei Jahren aber auch einige weitere Arbeitsfelder entstanden. In den Klassen 5 und 7 wurde in enger Zusammenarbeit mit der Schulleitung ein Kennenlerntag mit Schulsozialarbeit und (ab dem neuen Schuljahr) mit dem Klassenlehrer eingeführt. Schwerpunkt dieses Tages liegt bei der Stärkung des Klassenverbandes durch eine Sensibilisierung für die Grenzen der einzelnen Mitschüler und dem Einführen einer Haltung, die durch folgenden Leitsatz zum Ausdruck kommt: „Jeder Schüler hat das Recht, in der Schule in Frieden zu leben, in Ruhe zu arbeiten und dadurch im Rahmen der eigenen Möglichkeiten erfolgreich zu sein“ (Angelehnt an KonfliktKultur Freiburg). Diese Haltung betrifft den gesamten Schulalltag und wird mit den Schülern beim Kennenlerntag mit Leben und 19 Aktuelles entsprechenden Regeln gefüllt. Für die Einhaltung der Regeln und der Grundhaltung benötigen die Schüler aber zwingend Hilfestellungen im täglichen Miteinander. Diese erhalten sie z.B. im Klassenrat in Klasse 5, in Mediationsgesprächen in Konfliktfällen und im Falle von Mobbing oder größeren Klassenkonflikten auch durch ein spezielles Sozialtraining, bei Bedarf mit entsprechenden Interventionsmaßnahmen. Das Sozialcurriculum des MPG, dessen Arbeitskreis ich als Schulsozialarbeiterin ebenfalls angehöre, arbeitet aktuell intensiv an Umsetzungsmöglichkeiten dieser Haltung im Unterricht, da Unterrichtsstörungen, abwertende Kommentare, Auslachen, o.Ä. im Sinne des Leitsatzes eine entsprechende Reaktion verlangen. Schulsozialarbeit kann für eine positive, sozial geprägte Schulentwicklung nur Anstöße geben und in extremen Situationen mit speziellen Maßnahmen eingreifen. Das Weitertragen der angebahnten Haltung muss aber in der täglichen Unterrichtssituation gelebt werden, und es müssen Räume entstehen, damit unsere Schüler ihre sozialen Stärken – die die meisten von ihnen bereits mitbringen – auch ein- und umsetzen können. Eine weitere Möglichkeit dafür ist das Patenprojekt, das ich seit diesem Schuljahr übernommen und neu konzipiert habe. Vor meiner Zeit wurden die Paten als Streitschlichter ausgebildet und es wurden ihnen einige Übungen aus dem STUBS-Programm (Selbstbehauptungstraining) vermittelt, die sie dann mit den Fünfern durchführten. Das Streitschlichterprogramm kann nach meiner Erfahrung aber nur wirklich genutzt werden, wenn es auch eine Struktur dafür gibt (z.B. fester Raum, Sprechzeiten in der Schulzeit). Diese Struktur lässt sich am MPG zumindest momentan schlecht umsetzen. Da Neugierde, Lernlust und Motivation immer an das Grundgefühl Sicherheit, Bindung und Beziehung gekoppelt sind, habe ich das Patenprogramm auf diesen Schwerpunkt umgestellt. Unsere Paten aus Klasse 9 sind die „großen Brüder und Schwestern“ unserer 20 jüngsten Schüler. Sie sollen helfen, dass die Fünfer sich am MPG zurechtfinden, Ansprech- und Spielpartner sein, Klassenevents organisieren, um den neuen Klassenverband zu stärken, und den Schülern damit helfen, im ersten Jahr am MPG in ihre neue Identität als Gymnasiasten am MPG hineinzuwachsen. Über 40 Schüler sind 2013 als Paten angetreten, 38 haben bis zum Ende durchgehalten und erhalten nun über ihre ehrenamtliche Leistung ein ent- ch der „offenen Angebote“ ist am MPG eher weniger gut umzusetzen. Die Schüler haben viel Unterricht, dazu oftmals auch viele „Freizeitverpflichtungen“ und dadurch kaum Raum und Interesse an weitern Terminen. Momentan gibt es ein zeitlich begrenztes Projekt für die Jungs der 9. Klassen: “Ein Platz für uns!“ Auf dem Schulhof soll ein eigens gestalteter Platz mit Basketballkorb für diese Altersgruppe entstehen, die momentan kein richtiges „Fleckchen“ für sich sprechendes Zertifikat. Der krönende Abschluss ist dann eine Fahrt in den Europapark. Ich danke an dieser Stelle herzlich dem MPG-Verein für die finanzielle Spende, die das gesamte Patenprogramm gemeinsam mit den Geldern der Stadt Nürtingen ermöglicht hat. Für das neue Schuljahr gibt es bereits wieder 45 Anwärter für das Patenamt. Die Zusammenarbeit der Schulsozialarbeit mit den Kollegen aus dem Lehrerkollegium und der Schulleitung verläuft am MPG aus meiner Sicht besonders gut. Ich wurde zwar natürlich gerade hier am Anfang auch mit skeptischen Fragen, vor allem aber mit Offenheit und Neugierde empfangen. Mit vielen Kollegen ist ein enges Arbeitsverhältnis mit regem kollegialen Austausch entstanden. Das macht die Arbeit angenehm und oft auch erfolgreich. Der typische Schulsozialarbeitsberei- in den Pausen finden und dadurch öfter „anecken“. „Was machst du denn da?“ – die Beantwortung dieser Frage füllt nun diese Seiten und es ist noch lange nicht alles genannt. Unterrichtsergänzungen in Biologie, Gemeinschaftskunde und ITG, Gemeinwesenarbeit, Vernetzung mit der SSA des Hölderlin-Gymnasiums, Zusammenarbeit mit den Suchtpräventionslehrern, gemeinsame Projekte mit den anderen 13 Schulsozialarbeitern der Stadt Nürtingen, und, und, und. Meinen Kalender könnte ich in vielen Wochen fast doppelt besetzen. Wie schön, dass die Schulsozialarbeit einen festen Platz am MPG gefunden hat. Mein Motto für das nächste Schuljahr: das Aufgebaute verfeinern, weiter ausarbeiten, etablieren, weitergeben und gute organisatorische Strukturen schaffen. Ich freue mich darauf! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Akuelles Mit Rollenspielen und alkoholfreien Cocktails Das Suchtpräventions-Team blickt auf das Schuljahr zurück Von Karin Urban-Scheiblich und Melanie Schnichels Die Suchtpräventions-AG des MaxPlanck-Gymnasiums schaut auf ein sehr anstrengendes, aber auch sehr erfolgreiches Schuljahr zurück. Die abwechslungsreichen Aktionen ließen das Jahr wie im Flug vergehen: Zum Auftakt ihrer Präventionsarbeit machte die AG am Elternsprechabend auf sich aufmerksam: Der Getränkestand mit alkoholfreien Cocktails sowie die ausliegenden Informationsprospekte fanden großen Anklang – Suchtprävention einmal anders. Es folgten interessante Veranstaltungen, auf denen sich die AG-Teilnehmer fortbilden durften, wie während eines Ausflugs zum Schüler-LehrerSuchtkongress nach Tübingen. Auch von der dreitägigen Multiplikatorenausbildung im Jugendzentrum Wernau brachten die Teilnehmer neuen Tatendrang mit. So geschult und guter Dinge befasste sich die AG dann mit der Vorbereitung des Suchtpräventionstages, und damit des Höhepunkts der AG-Arbeit im Schuljahr. Die Themen „Rauchen und Alkohol- konsum“ waren Kernstück des Tages. Der am 25. Juni durchgeführte Suchtpräventionstag fand große Zustimmung unter den Schülern der Klassenstufe 7, wie auch einige ihrer Rückmeldungen zeigen: „Das Umbasteln der Zigarettenschachteln war cool!“ „Man hat viel Praktisches gemacht, das war toll.“ „Das Mixen der alkoholfreien Cocktails war cool und Frau Fraenkel auch.“ „Dass wir mit den Alkoholrausch-Brillen unsere Grenzen kennenlernen konnten, fand ich toll.“ Doch Suchtprävention ist weit mehr als nur die Folgen von Konsum aufzuzeigen. Dies erfuhren die Schüler der Klassenstufe 7 nicht nur am Suchtpräventionstag, sondern auch beim Theaterprojekt „Future for all“, das die „Wilde Bühne“ mit jeder einzelnen Klasse durchführte. Die Theatertruppe besteht aus ehemaligen Drogenabhängigen. Jede Klasse wird stets durch zwei Schauspieler des Ensembles betreut. Sie schildern ihre Lebensgeschichte, sprechen über Schlüsselrollen von Freunden, Fami- lien und besonderen Ereignissen. Zu diesem Theaterprojekt gehört auch ein Elternabend, in dem die Eltern über das Projekt informiert werden und bei kleinen Rollenspielen ein Eltern-Kind-Gespräch über heikle Themen einüben können. Aufgrund der unglücklichen Terminierung sollte an dieser Stelle erwähnt werden, dass die Eltern der Klassenstufe 8 auch im nächsten Schuljahr die Chance erhalten werden, an einem solchen Elternabend teilzunehmen. Zusätzlich zu diesen vom Präventions-Team durchgeführten Aktionen fanden in den Klassen ganz individuelle Projekte statt. Eines davon ist das Projekt „be smart - don‘t start“. Die Klassen 7a und 7e nahmen an dieser bundesweiten Anti-Raucher-Kampagne teil. Für ihre Bemühungen, in der Unterstufe kleine Aufklärungsvorträge zu halten, am Adventsmarkt eine kleine Aufklärungskampagne zu gestalten sowie eine Homepage mit vielen diversen Beiträgen zu erstellen, wurden beide Klassen mit einem Preis belohnt. Kultur Vorfreude herbeigesungen MPG-Weihnachtskonzerte sorgen für festliche Stimmung Von Katrin Hiller Man kann wahrlich nicht behaupten, dass es die Musizierenden im vergangenen Jahr besonders einfach gehabt hätten, bei ihrem Publikum für vorweihnachtliche Stimmung zu sorgen. Schließlich lagen die Termine für die beiden Konzerte mit dem 11. und 12. Dezember doch recht früh, und das Wetter hatte noch so gar nicht auf Winter umgestellt. Den ganzen Tag über schien die Sonne, die Temperaturen erreichten fast zweistellige Werte, und eine Schneeflocke war weit und breit nicht in Sicht. Doch schon mit dem Betreten der Kirche St. Johannes änderte sich die Stimmung der Besucher, und Vorfreude breitete sich aus. Festlich eröffnet wurde das Konzert vom Orchester unter der Leitung von Florian Aißlinger und Anika Glaser mit fünf Sätzen aus Händels Feuerwerksmusik. Das Vororchester – dominiert von der Melodie der Blockflöten – trug „I saw three ships“ vor, eine Volksweise aus England. Bei „Sleigh Ride“ von L. Anderson imponierte noch einmal das Hauptorchester durch die große Besetzung und die im Vordergrund stehende Perkussion, wobei Florian Aißlinger den jungen Musikern einen sauberen und vollen Klang entlocken konnte. Weihnachtslieder in deutscher und englischer Sprache brachte der Unterstufenchor unter Leitung von Claudia Burghard zur Aufführung. Die rund 60 Sängerinnen und Sänger standen strahlend auf der Bühne der vollbesetzten Kirche. Mal eher zart, mal eher fetzig stellten die Jüngsten der Schule ihr Einstudiertes vor. Bei „Macht hoch die Tür“ und „We wish you a merry christmas“ durfte Abiturientin Anika Müller den Dirigentenstab übernehmen. Den weiten Raum hervorragend ausfüllen konnte das Blechbläserensemble unter der Leitung von Florian Aißlinger. Die klangvolle „Spielmusik in Es“ von W. Haffner versetzte die Kir22 che in eine festliche Atmosphäre; alt bekannt, aber neu arrangiert von Florian Aißlinger ertönte anschließend „Go, tell it on the mountain“. Weihnachtslieder aus drei verschiedenen Ländern hatte sich der ElternLehrer-Chor unter der Leitung von Susanne Schüssele vorgenommen. Von Tasten und Saiten begleitet sangen die gut 20 Sängerinnen und Sänger überzeugend, sei es eine Salzburger Weise oder das getragene „Maria durch ein Dornwald“ ging. Mit „Christmas Lullaby“ von John Rutter, der für seine sonore Chormusik bekannt ist, beendeten sie ihren Auftritt. Mit beeindruckender Präsenz führten die beiden Neigungsfächer Musik um Florian Aißlinger und Herbert Kampmann das rhythmisch komplexe, doch darum nicht weniger zur Freude einladende „Gaudete“ von B. Kay auf. Tenor-Soli von David Masen und Herbert Kampmann wechselten sich mit voller, wunderschöner Sechsstimmigkeit ab. Einen Stilwechsel brachte dann die Big Band unter der Leitung von Susanne Schüssele, zuerst mit „Jingle bells“, dann eher ruhig und mit einem gefühlvollen Gesangssolo von Anika Müller „Have yourself a merry little christmas“. Es folgte die Weihnachtsansprache der Schulleiterin Ulrike Zimmermann, die ein Zitat von Papst Johannes XXIII. in den Mittelpunkt stellte, das mit der Aufforderung schließt: „Denke nicht an das, worin du versagt hast und gescheitert bist, sondern welche Möglichkeiten dir noch offen stehen.“ Schließlich sei wohl niemand vor Enttäuschungen und negativen Erfahrungen gefeit. Niemals aufzugeben und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, dies sei gerade für Schüler eine ganz wichtige Botschaft, so Zimmermann. Zu diesem Zeitpunkt hatten es die Musizierenden längst geschafft, die so gar nicht vorweihnachtliche Stim- mung vergessen zu machen. Um so treffender war das Zitat von Jean Anouilh, mit dem Schulleiterin Zimmermann ihre Rede beschloss: „Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht“. Das musikalische Programm setzten ca. 20 Oberstufenschüler fort, die in einem tänzerischen Dreier unter der Leitung von Herbert Kampmann „Machet die Tore weit“ von A. Hammerschmidt musizierten, das immer wieder einen Hosianna-Ruf einschloss. Die jungen Stimmen kamen dabei gut zur Geltung und boten ein breites Spektrum an Klangfarben dar. Bis zum letzten Platz ausgenutzt wurde die Bühne, als der Hauptchor unter der Leitung von Herbert Kampmann auftrat. Voll in ihrem Element waren die Sängerinnen und Sänger der Mittel- und Oberstufe bei „Super Santa“, das sie durch choreographische Einlagen untermalten und damit ihrer Begeisterung an der Musik sichtbar Ausdruck verliehen. Weitere englischsprachige Weihnachtslieder, bewegt und fetzig mit komplexen Rhythmen, aber auch adventlich mit Flötensolo (Anika Müller), waren zu hören und durchgängig steckte der Chor mit seiner Freude an der Musik das Publikum an. So ließen sich die Zuhörer auch problemlos zum Mitmachen animieren und setzten zusammen mit allen Beteiligten den Schlusspunkt: Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Nun freut euch ihr Christen“ endete das Konzert. Außer den frischen Eindrücken nahm so manch ein Besucher auch weihnachtliche Vorfreude mit nach draußen in die nun doch fast klirrend kalte Nacht – schließlich hatte die Sonne längst kapituliert. Nicht nur der Tageszeit wegen. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur Nr. 38 • Ausgabe 2014 23 Kultur Klassik trifft Pop Das Chorkonzert zum Schuljahresende sorgte für Beifallsstürme Von Achim Zumbach und Katrin Hiller Wer das Max-Planck-Gymnasium kennt, der weiß, dass ein Schuljahr ohne die Auftritte der zahlreichen Chöre, Solisten, Ensembles und Bands nicht enden kann. So auch in diesem Jahr, in dem rund 150 Schüler aus allen Jahrgängen ein fulminantes drucksvolle Lichteffekte dar. Im zweiten Stück des Abends bekam das Publikum einen Einblick in die musikpädagogische Arbeit, denn in „A la mode“ werden die sieben Kirchentöne mit verschiedenen Eissorten auf humoristische Weise verknüpft und ver- Programm auf der Bühne darboten. Die Leitung hatte, wie auch schon in den Jahren zuvor, Herbert Kampmann, der wieder einmal bewies, dass klassische Musik, Musical-Hits, Balladen, zeitgenössischer Pop wie auch Tanz und Theater zu einem großartigen Ganzen verbunden werden können. Aufgrund der starken Kartennachfrage fand das diesjährige Chorkonzert in der Nürtinger Stadthalle K3N statt, die trotz ihrer Größe bis auf den letzten Platz besetzt war. Nicht nur Eltern, auch zahlreiche Schüler und Ehemalige, Lehrer und Gäste ließen sich diesen kulturellen Höhepunkt des Schuljahres nicht entgehen. Die Fünft- und Sechstklässler der Gesangsklassen eröffneten den Abend mit Liedern aus dem Unterricht. Zum bekannten „Der Mond ist aufgegangen“ boten die über 100 Sänger mit Taschenlampen ein- glichen. Mit „Jetzt ist Sommer“ präsentierten die Kinder noch einen zeitgenössischen Popsong, der – mit treibendem Beat und Basslauf unterlegt – den gesamten Saal zum Mitklatschen brachte. Es war beeindrukkend, zu sehen, wie die bunte Nachwuchstruppe textsicher und äußerst rhythmisch den Spaß an der Musik transportierte. Im Anschluss folgte das achtköpfige Ensemble „Carpe Vocem“. Hier griffen die Zehntklässlerinnen mit dem Lied „I have a dream“ ein äußerst aktuelles Thema auf. Friede, Hoffnung und Freiheit sind die Motive, um die das Stück kreist. Vor diesem Hintergrund passten der saubere Gesang und die zarten Stimmen der Mädchen hervorragend. Sie schafften eine ruhige und nachdenkliche Atmosphäre und leiteten dadurch perfekt zu MendelssohnBartholdys „Herbstlied“ über. Zwar passt das Stück nicht unbedingt 24 zur Jahreszeit, es dürfe aber aufgrund seiner „sehr schönen Melodie“, so Herbert Kampmann, auch im Sommer gesungen werden. Dargeboten wurde das Stück im Duett, bestehend aus der Sopranstimme von Fanny Kampmann sowie dem Bariton David Masen. Die beiden Sänger waren ausdrucksstark, kraftvoll und auch der Sopran war sicher bis in die Höhen. Die gefühlvolle Interpretation auch der Arie „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ aus der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart, beeindruckte das Publikum, was am lange anhaltenden Applaus deutlich zu erkennen war. Es folgten die „Mixed Voices“, ein aus 15 Mädchen der Oberstufe bestehendes Ensemble. Mit „Engel“ präsentierten sie unter anderen ein Lied, welches ursprünglich von der deutschen Hardrock-Band „Rammstein“ komponiert wurde. Die feinen Stimmen gaben dem Lied in dieser Inszenierung einen völlig neuen und interessanten Charakter. An dieser Stelle soll dem Ensemble auch noch einmal zum Erfolg bei den Baden-Württembergischen Schulchortagen, welche im Mai stattfanden, gratuliert werden, bei denen sie souverän den ersten Platz belegten! Einen deutlichen Kontrast bildete hierzu das Solo von Daniel Bauknecht, der sich selbst auf der akustischen Gitarre begleitete und mit „Let her go“ einen Top-Ten-Hit des Musikers „Passenger“ präsentierte. Er berührte mit seiner charakterstarken Stimme und seinem sauberen und druckvollen Gesang auf Anhieb das mitklatschende Publikum. Seit Jahren beeindruckt Josephine Reuschel mit ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrer ungeheuren Bühnenpräsenz das Publikum. So auch in diesem Jahr. Begleitet am Klavier vom frisch gebackenen Abiturienten Felipe Krik, verzauberte sie mit „Skinny Love“ von „Birdy“ das Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur Publikum. Der Kontrast aus schüchterner Verletzlichkeit und selbstbewusster, gereifter Stimme belegt eindrucksvoll, dass hier eine Sängerin heranwächst, die bereits jetzt alle Erwartungen des Genres erfüllt. Mit einem Remix aus aktuellen Popsongs ging das vielseitige Programm dann auch weiter, denn die erste Tanzeinlage des Abends wurde von den „Crazy Dancestars“ vorgeführt. Die sieben Mädchen aus der achten Klasse lockerten mit viel Dynamik und eigener Choreographie die Show auf und verdienten sich damit einen lange anhaltenden Applaus. Leider ergibt es sich zwangsläufig in Schulchören, dass die Sänger irgendwann die Schule und somit auch den Chor verlassen. Zum Glück kommen aber auch immer wieder neue Schüler nach. So war es möglich, dass die Schwestern Lisa und Marie Breßlein auf amüsante und charmante Weise verschiedene Lebensabschnitte der verfluchten Prinzessin Fiona aus dem Musical „Shrek“ darstellen konnten. Anika Müller ergänzte die beiden hervorragend, indem sie die Rolle der erwachsenen Prinzessin übernahm. Nach einer kurzen Pause nahm das Programm dank der Tänzerinnen der Gruppe „8 Moves“ wieder schnell an Fahrt auf. Es folgte das Ensemble „Da Capo“ mit dem Lied „Lass jetzt los“ aus dem aktuellen Disney-MusicalFilm „Die Eiskönigin“. Die Mädchen sichtigte Wirkung beim begeisterten Publikum. Mit Swing der 60er leiteten sie schließlich zu „Die Männer“ über, die schon vor ihrem ersten Ton mit Beifall gefeiert wurden. Es folgten ACappella-Klassiker wie „Mein kleiner heitlich roten, weißen und blauen Bekleidung bereits optisch ein überwältigendes Bild. Mit einem Medley aus den weltbekannten Liedern der „West Side Story“ von Leonard Bernstein eröffnete der Chor seinen Auftritt. Nicht grüner Kaktus“ oder „Veronika, der Lenz ist da“; aber auch mit dem „Verführer-Tango“ machten sich die Jungs alle Ehre. Nicht nur die witzige Inszenierung, auch die sauberen Harmonien und die Tonsicherheit der zwei Tenöre und drei Bässe ergaben eine homogene Truppe, die ausgezeichnet als Ensemble funktioniert. Nach einem weiteren Duett, bestehend aus Anika Müller und David Ma- transportierten mit ihren klaren Stimmen die kühle und schaurige Atmosphäre des Stücks und erzeugten durch saubere Intonation und Sicherheit in Rhythmus und Ton die beab- sen, folgte schließlich der Hauptchor des MPG. Die 130 Schülerinnen und Schüler betraten äußerst routiniert und selbstsicher aus allen Richtungen die Bühne und ergaben in ihrer ein- nur der volle Chorklang, auch das eingespielte, klare Dirigat von Herbert Kampmann faszinierte auf Anhieb den gesamten Saal. Es folgte die Titelmusik des letzten James-BondFilms „Skyfall“. Einheitlicher, voller Klang und ausgeprägte Dynamik erzeugten „Gänsehautfeeling“ im gesamten Saal. Mit „The Rhythm of Life“ aus dem Musical „Sweet Charity“ endete schließlich die Veranstaltung. Dass die Kinder und Jugendlichen des Hauptchors den Text des Liedes mit einer perfekt synchronen Choreografie mit dem Körper unterstützten, bescherte dem rundum gelungenen Abend ein fulminantes Ende. „Musik ist eine Reflexion der Zeit, in der sie entsteht.“ Diese Ansicht vertrat die Sängerin Diana Ross. An diesem Abend zeigten die zahlreichen Künstler des Max-Planck-Gymnasiums auf eindrucksvolle Weise, dass Musik nicht nur entsteht, wenn sie komponiert wird, sondern immer auch dann, wenn sie gespielt und aufgeführt wird. Somit waren die Sommerkonzerte des Schuljahres 2013/14 auch eine Hommage an das Musizieren selbst, das zum Glück einen hohen Stellenwert an unserer Schule genießt. Nr. 38 • Ausgabe 2014 25 Kultur Feier, Feuer und Feuerwerk Das Orchesterkonzert zum 100-jährigen Jubiläum des Altbaus Von Eberhard Knoll Ein wahres Feuerwerk wurde kurz vor den Sommerferien in der Aula des Max-Planck-Gymnasiums entfacht! Die verschiedensten Instrumentalensembles der Schule brachten dem Geburtstagskind – unserem Altbau – ein musikalisches Ständchen auf äußerst hohem Niveau. Bereits die Programmgestaltung versprach einen abwechslungsreichen Abend, die lebendige Aufführung der Ensembles jedoch übertraf alle Erwartungen. Feier, Feuer und Feuerwerk waren die Leitmotive des Programms, und so waren die Zuhörer in der vollbesetzten Aula gespannt auf den ersten Gratulanten, das Blechbläserensemble der Schule, das mit kurzen Intraden aus verschiedenen Musikepochen den Abend festlich eröffnete. Es versetze alle Anwesenden durch seine rhythmische Präzision und einwandfreie Intonation in eine festliche Stimmung. Hauptwerk des ersten Teils des Abends bildete die Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel. Anlass für die Uraufführung im 26 Jahre 1749 war natürlich nicht ein Geburtstag, sondern der Aachener Friedensschluss unter König Georg II, der mit einem großen Fest an der Themse gefeiert wurde. Das aufwändig vorbereitete Feuerwerk fiel damals buchstäblich ins Wasser; anstatt der Raketen brannte versehentlich ein Holzpavillon. Aus Rücksicht auf unser Geburtstagskind, das Schulgebäude, wurde auf sämtliche Pyrotechnik verzichtet, und der Dirigent Florian Aißlinger konzentrierte sich auf die Musik und eine spannungsvolle, exakte Aufführung des bekannten Werkes. Sie überzeugte durch die gelungenen Übergänge von Streichern und Bläsern, durch die passenden Wechsel zwischen forte und piano und die gut gewählten Tempi, die Haupt- und Nachwuchsorchester zu einer Einheit verbanden. Die beiden letzten Tänze der Feuerwerksmusik, Menuett I und II, wurden sehr einfühlsam von der Orchestermentorin Annika Glaser dirigiert. Es gelang ihr, die Zuhörer beschwingt in die Pause zu geleiten. Vom Mensateam der Schule bestens mit Essen und Trinken versorgt waren die Zuhörer gespannt auf den zweiten Teil des Abends, der mit Werken wie Firework, Chariots of Fire oder Hollowing Fire das Thema Feuer aufgriff und mit modernen Kompositionen weiterführte. Zunächst erklang – vom Nachwuchsorchester erstaunlich präzise gespielt – Festmusik zu Ehren eines weiteren englischen Königs: King William’s March, eine musikalische Rakete G-Force 5 startete auf den Weg zu den Sternen und ein modernes Firework von zwei zeitgenössischen Komponisten wurde angezündet. Die Zuhörer konnten spüren, mit welcher Begeisterung die jungen Musiker bei der Sache waren und wie viel Spaß ihnen das Musizieren bereitete. Dann ein Programmwechsel: Der Eltern-Lehrer-Chor unter seiner Dirigentin Susanne Schüssele besang das feurige Leben der Zigeuner mit dem Lied Zigeunerleben von Robert Schumann, den Regenbogen mit Over the Rainbow und einen Seehund The Seal Lullaby. So erfolgte der nahtlose Übergang vom Feuer zum Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur Wasser, was dem Chor in erstaunlicher Weise gelang: die ausdrucksstark vorgetragenen Melodien ergaben ein einheitliches Klangbild; die einzelnen Stimmen waren gut aufeinander abgestimmt. Danach ließ das Orchester feurige Triumphwagen mit stolzen Pferden lautlos und erhaben durch die Lüfte schweben. Es erklang Chariots of Fire von Vangelis, eine Hymne, mit der unter anderem auch die Olympischen Spiele in London 2012 eröffnet wurden. Obwohl den Zuhörern das Stück durch professionelle Orchesteraufführungen vertraut war, wurden sie nicht enttäuscht: denn Florian Aißlinger führte das Orchester mit seiner exakten, sparsamen Schlagtechnik sicher durch die schwierigen Stellen des Stückes. Der Abend schloss mit drei unvergesslichen Höhepunkten: der Uraufführung von Hollowing Fire von Felipe Krick, Gonna fly now von B. Conti/ J. Naulais und Starwars von J. Williams/ J. Brubaker. Hollowing Fire wurde von einem Schüler des MPG, dem Abiturienten Felipe Krick, komponiert. Es handelt sich um ein Stück für Solo- klavier und Orchester, das Felipe entwarf und zu einem in sich geschlossenen musikalischen Werk ausgestaltete. „Ich werde durch Themen aus der Filmmusik inspiriert, setze mich ans Klavier und beginne zu improvisieren. So entsteht in meiner Vorstellung eine Komposition, die ich dann aufschreibe und arrangiere“, sagte der junge Komponist über seine Arbeit. Er selbst war nicht nur der Konzertmeister des MPG-Orchesters, sondern spielte auch den Solopart in seiner Komposition. Sie ist durch einprägsame, lyrische Melodien gekennzeichnet, die vom Orchester aufgegriffen und variiert werden. Gonna fly now, der Titelsong aus dem Kult-Boxerfilm Rocky, ließ die Zuhörer nochmals eine Rakete besteigen und mit voller Kraft voraus davonfliegen, bevor dann die Jedi-Ritter aus Star Wars die Bühne betraten: Es erklang das Hauptthema der Filmmusik, die vom Orchester spannungsgeladen zur Aufführung gebracht wurde, gefolgt von Duel of the Fates. Gut und Böse, Orchester und Eltern-Lehrer-Chor wetteiferten im letzten Stück des Abends miteinander, bis bei immer schneller werdendem Tempo der Schlusstakt erklang. John Williams hat mit Duel of the Fates eine Komposition geschaffen, die durch einen eindrücklichen Rhythmus besticht. Aber erst durch die mitreißende Spielweise des Orchesters, die exakten Einsätze des Chors und das ausgezeichnete Dirigat von Florian Aißlinger wurde sie zu einem musikalischen Feuerwerk, das die Zuhörer begeisterte. Sie applaudierten, bis das Schlussstück als Zugabe wiederholt wurde. Florian Aißlinger nutzte die Gelegenheit, um sich von den Abiturienten zu verabschieden und ihnen für die Orchesterarbeit der vergangenen Jahre zu danken; zur Erinnerung überreichte er ihnen ein Geschenk und einen Feuerwerkskörper, der sie an diesen eindrucksvollen musikalischen Abend an ihrer Schule erinnern soll. Hervorgehoben wurde auch das Technikteam, das während der Festwoche zum 100-jährigen Bestehen des Altbaus des MPG unermüdlich im Einsatz ist. Im Anschluss lobte Schulleiterin Ulrike Zimmermann die gelungene Aufführung und dankte allen Beteiligten für die qualifizierte musikalische Arbeit. Unterricht bei einem Meister Weltbekannter Konzertpianist zu Gast bei Fünftklässlern Von Tordis-Arlett Nitsch Wie es sich anhören kann, wenn man im Musik-Unterricht immer schön bei der Sache ist und dazu noch mit einer gehörigen Portion Talent ausgestattet ist, das durfte die Klasse 5a in einer ganz besonderen Unterrichtsstunde erleben. Für den 19. Mai hatte sich nämlich ein ganz besonderer Gast angekündigt: Florian Uhlig, Professor an der Dresdener Musikhochschule und weltweit gefragter Konzertpianist. Den prominenten Besuch verdankte die Klasse zum einen dem Einsatz von Musiklehrerin Claudia Burghard, zum anderen dem Projekt „Rhapsody in School“, das sich zum Ziel gesetzt hat, „den Menschen hinter der öffentlichen Person kennen zu lernen“, wie es auf der gleichnamigen Webseite Nr. 38 • Ausgabe 2014 heißt. Florian Uhlig gehört zu insgesamt 240 Künstlern, die sich daran beteiligen und auf ihren Konzertreisen einen freien Vormittag opfern, um Schülern das Thema Klassische Musik einmal anders nahezubringen. Demzufolge beschränkte sich der Auftritt von Florian Uhlig auch nicht auf ein Gastspiel im Klassenzimmer. Nachdem der Pianist zunächst erfahren musste, dass bei der 5a in Sachen Musikinstrument die Gitarre eindeutig das Klavier schlägt, gingen die Schüler zur Fragerunde über. Natürlich wollten sie wissen, in welchem Alter er mit dem Klavierspielen angefangen habe und wie viele Stunden am Tag er noch üben müsse. Darüber hinaus interessierten aber auch Themen wie Tierliebe und Naturverbundenheit. Und so erfuhr die Klasse, dass der 39-jährige Uhlig zwar kein eigenes Auto besitzt, sich aber dennoch um seine Umweltbilanz sorgt, da er für seine Konzertreisen oft das Flugzeug nutzen müsse. Als sich der Klaviervirtuose schließlich an den Flügel setzte, um für und mit den Schülern Robert Schumanns „Carneval“ zu interpretieren, hatte er die jungen Zuhörer längst auf seiner Seite. Begeistert hörte und machte die Klasse mit, woraufhin Uhlig zum Schluss gerne auf Zugabenwünsche einging und sich freute, dass die Schüler ganz konkrete Vorschläge hatten – die der Meisterpianist umgehend erfüllte. 27 Kultur Rhythm of Life im Kloster Musikfreizeit mit vielen Proben und gutem Essen Von Chiara John und Ann-Marie Schlosser (10d) Am Morgen des 16. Juli, einem Mittwoch, brachen die Sänger und Musikanten des Max-Planck-Gymnasiums zu einer dreitägigen Chorfreizeit auf. Nach einer knapp eineinhalbstündigen Fahrt mit Bussen, die am MPG um acht Uhr starteten, erreichten die musikbegeisterten Schüler das Kloster und Bildungshaus der Barmherzigen Schwestern in Untermarchtal. Die drei Hauptgebäude St. Vinzenz, St. Ignaz und St. Georg beherbergten neben den zahlreichen Zimmern der Schüler auch die zwei großen Speisesäle und die drei Proberäume der BigBand, des Orchesters und des Chores. Auf dem großen Gelände des Klosters findet man unter anderem eine Kirche, eine kleine Waldkapelle und eine kombinierte 28 Sport- und Schwimmhalle, die auch eifrig von den MPGlern besucht wurde. Um zwischen den vielen und anstrengenden Proben zu entspannen, bietet sich ein erholsamer Spaziergang entlang der Donau, die an das Klostergelände angrenzt, an. Nachdem die Jugendlichen mit den drei begleitenden Lehrern Frau Schüssele, Leiterin der BigBand, Herrn Kampmann, Leiter des Hauptchores und der Sängerensembles, und Herrn Aißlinger, Leiter und Dirigent des Orchesters, aus den Bussen gestiegen waren, standen auch gleich die ersten Proben an. Diese endeten zur Freude der Schüler pünktlich zum Mittagessen. Nach einer stärkenden und nahrhaften Mahlzeit, die aus Naturschnitzel in Champignon-Rahm- Soße mit Nudeln, Pellkartoffeln und/ oder Wilden Kartoffeln bestand, wurden die Zimmerschlüssel verteilt. Der restliche Tag sowie die zwei anschließenden Tage wurden von den Proben, in denen der Chor die Stücke Rhythm of Life, Skyfall und die Stücke aus dem Musical West Side Story für das Sommerkonzert vorbereitete, und den Essenszeiten bestimmt. Dennoch blieb noch genügend Zeit für verschiedene Freizeitaktivitäten. Wie schon in den Jahren zuvor war das Essen wieder sehr gut. Dank der netten Klosterschwestern und unserer engagierten Musiklehrer durften wir alle mal wieder eine tolle Zeit zusammen verbringen, wonach wir gesund und wohlgenährt am Freitagmittag zum MPG zurückkehrten. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur Munteres Mörderraten Die Theater-AG spielt „Einladung zum Mord“ Von Tordis-Arlett Nitsch Kriminalkomödien gehören zum bevorzugten Repertoire wohl jeder Schultheater-AG – um so mehr, wenn die Spielleiterin bekennende KrimiLiebhaberin ist. Als auch noch klar wurde, dass der geplante Aufführungstermin im Februar 2014 mitten in die Nürtinger Krimiwochen fiel, gab es natürlich gar keine Diskussion: Ein Krimi sollte es sein, am besten ein richtig schön klassischer Whodunit, bei dem das Publikum bis zum Schluss mitraten kann. Doch wie realistisch ist es wohl, dass niemand der rund 20 Darsteller irgendjemandem etwas verrät – nicht der besten Freundin, nicht den Geschwistern, nicht den Eltern, die beim Textlernen helfen? Und auch das Technikteam, das die Generalprobe Nr. 38 • Ausgabe 2014 betreut, müsste dichthalten. Wie wahrscheinlich ist das also? „Kein Problem, wir verraten nichts!“, beteuerten die Schüler. So war es dann auch, zwangsweise allerdings. Denn keiner konnte etwas verraten. Der Trick: Bis zur Uraufführung erfuhr niemand, wer der Mörder ist – nicht einmal der Mörder selbst. Die entscheidende letzte Seite des Skripts blieb das wohl bestgehütete Geheimnis in der zehnjährigen Geschichte dieser Theater-AG, und kein Bitten und kein Betteln, ja nicht einmal der Einsatz von Keksen brachte Spielleiterin Nitsch dazu, das Geheimnis zu offenbaren. Lediglich der Darsteller des Kommissars erfuhr bei den letzten Proben, wen er am Schluss verhaften sollte. Dementsprechend groß war die Spannung vor dem ersten Spielabend. Zum üblichen Kribbeln vor der Uraufführung gesellte sich die Frage: Wer war’s? Zuzutrauen war es vielen. Die Handlung spielt Mitte der Fünfziger Jahre in einem Ort mit dem schier unaussprechlichen Namen Whitewinewoodvillage (in England, natürlich) und beginnt damit, dass die örtliche Presse Ungewöhnliches vermeldet: Im Hause von Miss Musgrave (Marieke Frank) werde punkt 18.30 Uhr ein Mord stattfinden. Und das Beste: Freunde und Bekannte seien dazu herzlich eingeladen. Eine Einladung zum Mord? Die Hausbewohner selbst sind ratlos. Weder Miss Musgraves treue Freundin Miss 29 Kultur Doch dann geht das Licht aus, ein Maskierter (Valentin Zappel) stürmt herein, und es fallen wahrhaftig Schüsse. Aber keiner der Anwesenden ist es, der auf dem Wohnzimmerteppich zusammengesunken ist. Nein, der Mörder selbst liegt mausetot vor der entsetzten Gesellschaft. Wer ist der junge Mann? Was wollte er hier? Und ist ein Mörder, der sich selbst zum Opfer fällt, noch ein Mörder? Fragen über Fragen, die der extra aus London abkommandierte Detective Chief Inspector Sinclair (David Masen) beantworten muss. Bei seinen Ermittlungen stößt er schnell auf Ungereimtheiten; jeder Antwort wirft neue Fragen auf. Und vor allem: Keiner ist das, was er vorgibt zu sein. Mallory (Natalie Neumann) noch Neffe Patrick und Nichte Patrica (Robert Fischer und Nathalie Gross) haben eine Ahnung, was sich hinter dieser Annonce verbirgt. Ein Mörderspiel? Ein schlechter Scherz? Während Gärtnerin Jane Blackbourne (Sara Hiller) sich vollkommen ahnungslos gibt, befürchtet die italienische Haushälterin Francesca (Annalena Saur) einen Dreifach-Komplott von Nazis, Russen und Mafiosi. Neugierig sind natürlich auch alle anderen Dorfbewohner, und so trifft die gesammelte Nachbarschaft in der Hoffnung auf gute Unterhaltung (bestenfalls) oder zumindest ein Gläschen Sherry einer nach dem anderen bei Miss Musgrave ein: der senile Colonel Paterson samt Frau (Manuel Meier und Annabelle Schmitt), die neugierige Mrs Hastings mit Sohn Tyler (Ina Lohr und Rimon Schickle), die beiden unzertrennlichen alten Jungfern Holly und Joyce (Anika Müller und Mona Zander) und die naive Sarah Fletcher (Jennifer Rieger), deren Gatte Reverend Fletcher (Julia Manz) wegen einer Konfirmanden-Stunde verhindert und darüber untröstlich sei, wie sie wortreich behauptet. 30 Deshalb war es auch wenig verwunderlich, dass nur wenige der Zuschauer, die sich in der Pause am Mörderraten beteiligten, den richtigen Namen auf dem Zettel hatten. Selbst der ehrwürdige Reverend blieb nicht vom Verdacht verschont. Als dann kurz nach der Pause mit Miss Mallory und Miss Mullingham gleich zwei weitere Figuren der unsichtbaren Mörderhand – diesmal durch vergifteten Sherry – zum Opfer fielen, ging ein Stöhnen durchs Publikum. Allerdings war wohl weniger die abscheuliche Tat Anlass dafür als vielmehr die Erkenntnis, dass sich der eigene Tipp nunmehr erledigt hatte. Die von allen mit Spannung erwartete Schlussszene offenbarte dann den wahren Täter: Miss Musgrave höchstpersönlich war es, die jeden, der zwischen ihr und einem potentiellen Millionenerbe stand, aus dem Weg räumte. Darstellerin Marieke Frank quittierte diese Information mit einem durchaus entsetzten „oh nein“, gab allerdings anschließend zu, durchaus mit der Möglichkeit gerechnet zu haben, selbst die Täterin zu sein. Gewusst aber hatte dies niemand. So gut geplant die Aufführung auch war, so blieb doch ein Risiko: Während sich die Karten für den ersten Spielabend schnell verkauften und der Schlosskeller kaum Platz genug bot, war doch die Frage, wie viele Zuschauer am zweiten Abend noch kommen würden. Schließlich war der Mörder bekannt, die große Spannung verflogen. Doch auch bei der zweiten Aufführung blieb kaum ein Platz leer – herzlichen Dank! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur „Die Poesie der Wirklichkeit“ im Abitur Arbeitsergebnisse der Fachpraktischen Prüfung Von Hermann Dieter Maier Wer Bildende Kunst als Abiturprüfungsfach wählt, muss seine Fähigkeiten und Talente auch in einer Fachpraktischen Prüfung unter Beweis stellen. Was dabei – trotz Aufregung und Zeitdruck – entstehend kann, zeigen die beiden sehr gut gelungenen Arbeitsergebnisse von Saskia Lippe (Malerei) und Thomas Sievering (Architektur). Die Aufgabe zum Schwerpunktthema „Imagination und Wirklichkeit“ wurde im Sinne einer malerischen Aufgabe mit Acrylfarben auf Leinwand im Format 50 x 50 cm umgesetzt. Die Leinwand wurde vorab im aleatorischen Verfahren gestaltet und daraufhin in illusionistischer Feinmalerei differenziert und in surrealer Wirkung ausgestaltet. Thema: "Fundstücke der Natur - Die Poesie der Wirklichkeit". Zur Anschauung wurden den Schülern diverse Muscheln als Fundstücke zur Verfügung gestellt. Die Aufgabe zum Schwerpunktthema „Ideal und Konzept“ (Architektur) wurde im Sinne eines Architekturmodells Nr. 38 • Ausgabe 2014 mit verschiedenen Graupappen auf einer vorgegebenen Grundplatte im Format 30 x 40 cm umgesetzt. Das Arbeitsergebnis zeigt ein besonders spannungsreich in der Gesamter- scheinung ausgerichtetes Gebäude in klaren und schlichten Formen. Thema: "Ferienhaus mit Atelieranbau Architektur der Abstraktion". 31 Kultur Kunst von Öllampe bis Roboter Arbeitsergebnisse aus dem BK-Unterricht Von Felix Maier Ton und Engobe, Klasse 5 , Fluchtpunktperspektive mit zwei Fluchtpunkten, Klasse 9 , Fluchtpunktperspektive mit zwei Fluchtpunkten, Klasse 9 32 Nr. 38 • Ausgabe 2014 Kultur Klasse 6 Filzstiftzeichnung, Klasse 5 Tuschezeichnung, Klasse 7 Zeichnung, Klasse 6 Kultur Nach Jahrzehnten wiedererkannt Kunstausstellung im Rahmen des Schulfestes Von Stefan Sauter Im Raum 310, dem „Zeichensaal“, wurden während des Schulfestes Schülerarbeiten aus sieben Jahrzehnten gezeigt. Zwei große Wände waren komplett mit Werken aus dem Zeitraum 1949 bis 1965 verziert. Es war berührend, zu sehen, wie ältere Besucher nach so vielen Jahren ihren eigenen oder den Werken von ehemaligen Mitschülern wieder begegneten. Erinnerungen wurden rege ausgetauscht. Jüngere Besucher konnten Vergleiche zu ihrem Kunstschaffen anstellen. Insgesamt ein spannender Spiegel vom sich wandelnden Kunstbegriff in der Schule und darüber hinaus. Auch ein G r o ße r u n d Starker Wir beraten Geschäftsführer/innen zu benötigt manchmal Unterstützung! - Strategie - P roduktpolitik - Marketing stunden- / tageweise oder bei Engpässen. Sie führen ein kleines bis großes mittelständisches Unternehmen oder sind in Führungsfunktion in einem Großunternehmen tätig? Profitieren Sie von unserer neutralen Zweitmeinung und zusätzlichen, kreativen Ideen! Falls Sie keine eigene Marketingabteilung haben, decken wir diese Funktionen für Sie nach Bedarf ab! Nutzen Sie unsere Kompetenzen und Erfahrungen in Technik, Marketing & Vertrieb! Bernd Scherzinger Dipl.-Ing. (BA), Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Grabenstraße 14, 72669 Unterensingen Telefon +49 (0)7022 262601 www.scherzinger-consulting.com vCard Visitenkarte Sport Sommer, Sonne und ein 3. Platz MPG-Fußballer verpassen das Landesfinale nur knapp Von Martin Schmidt Nachdem die Mannschaft, bestehend aus Schülern der Klassenstufen 5 und 6, das Turnier in Neuffen souverän gewonnen hatte (vgl. Artikel „Sieg trotz verschlafenen Starts“), stand am 21. Mai 2014 das Kreisfinale im Schulsportzentrum Nellingen an. Im ersten Spiel traf man auf „alte Bekannte“, das für den Zweitplatzierten des eigenen Turniers, die Realschule Neuffen, nachrückende Gymnasium Neckartenzlingen. Nach etwas nervösem Start der MPGler war es einmal mehr die Schusskraft – in diesem speziellen Fall sogar gepaart mit einer gehörigen Portion Glück – von Offensivwaffe Ben, der durch seine „Bogenlampe“ nicht nur das 1:0 erzielte, sondern auch für mehr Ruhe sorgte. Trotz einiger aussichtsreicher Chancen, diesen Vorsprung auszubauen, blieb es beim verdienten 1:0-Sieg des Nr. 38 • Ausgabe 2014 MPG. Abermals ein äußerst sehenswerter Dropkick-Distanzknaller, dieses Mal abgefeuert von Mittelfeldmotor Joshua, brachte unsere „GrünWeißen“ gegen den absoluten Turnierfavoriten, das Mörike-Gymnasium Esslingen, in Front. Einige Unachtsamkeiten in der Defensive führten dann aber zum letztendlich gerechten Ausgleich, welcher auf Grund einiger spektakulärer Glanzparaden von Torhüter Dawid über die Zeit gerettet werden konnte. Im alles entscheidenden Spiel um den Turniersieg, welcher gleichbedeutend mit dem Einzug ins Landesfinale war, musste das Team um Abwehrorganisator Luis den hohen Temperaturen sowie der Qualität des Kontrahenten Nellingen Rechnung tragen. Trotz des vorbildlichen Einsatzes, gerade auch der „Newcomer“ Martin, Simon und Dean (Schüler der 5. Klasse), hieß es am Ende 1:4. – Aus der Traum vom Finale! Die große Niedergeschlagenheit war auch noch auf der langen Heimreise mit den diversen Bussen des öffentlichen „Nah“-Verkehres sichtlich spürbar. Diese Gefühlslage wird aber spätestens mit Beginn der neuen Saison in Zuversicht und Entschlossenheit umschlagen, wenn es wieder heißt: „Neues Spiel – und dieses Mal auch etwas mehr Glück!“ In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich bedanken, insbesondere bei meinem „Co“Trainer, Sportsfreund Lucas Hütten, für sein großes Engagement, die beispielhafte Hilfsbereitschaft und sein Herz fürs MPG. Mach weiter so, egal wo du in Zukunft auch bist! 35 Sport Nur ein Tor fehlte zum Weiterkommen Erstrunden-Aus für MPG-Fußballer Von Martin Schmidt Am Donnerstag, dem 10. Oktober 2013, stand die erste Runde des Fußballturnieres im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ an. Das MPGTeam trat die Reise zum Gymnasium Neckartenzlingen mit insgesamt 18 Spielern an, die überwiegend aus der Klassenstufe 8 stammten. Bei teilweise sehr schwierigen äußeren Bedingungen (tiefer Boden, Regen) kam es gleich im ersten Spiel zu einem echten Härtetest für unsere im Vergleich zu den Spielern der Realschulen noch jungen Kicker. Es galt, der Heimmannschaft des Gymnasiums Neckartenzlingen Paroli zu bieten. Nach kurzer Abtastphase kamen die Spieler um Stammkeeper Louay Salem immer besser in Tritt. Angriff auf Angriff lief in Richtung des Neckartenzlinger Gehäuses. Leider fehlte bei diesen Aktionen das Glück beziehungsweise die letzte Entschlossenheit, das Leder über die Linie zu bugsieren. Aus diesem Grund stand 36 nach 12 Minuten immer noch die Null. Im zweiten Spiel war „Derbytime“. Gegner dieser Partie war die Mannschaft der befreundeten Realschule aus Nürtingen. Insbesondere Flügelflitzer Florian Kleinhansel bewies sein weit mehr als überdurchschnittliches Können und stellte seine Gegenspieler permanent vor große Probleme. Aus einer dieser Einzelleistungen resultierte auch das erlösende und letztendlich auch vorentscheidende 1:0. Er ließ drei Verteidiger fast wie Slalomstangen stehen und schoss den Ball ins gegnerische Gehäuse. Der Bann war gebrochen! Zwei weitere Tore direkt im Anschluss bedeuteten eine komfortable 3:0 Führung. Dieses Ergebnis schaukelten die MPGler dann über die Zeit. Im dritten Match – gegen die Realschule Weilheim, den späteren Turniersieger – war nach dem Schlusspfiff, trotz zweier hundertprozentiger Torchancen, eine ebenso bittere wie unnötige 0:1-Niederlage zu konstatieren. Trotz des späten Gegentreffers zeigte die Mannschaft um Mittelfeldstratege René Bohlinger viel Moral. Leider führte die abermals mangelhafte Chancenverwertung nicht mehr zum wohlverdienten Ausgleich. Aus der Traum von der nächsten Runde! Neben den oben schon genannten Spielern möchte ich die Leistungen auf und neben dem Platz von Raphael Scheuermann sowie Enrico Piu besonders loben. Des Weiteren möchte ich mich bei allen beteiligten Spielern für die gezeigten Leistungen herzlich bedanken. Die Mannschaft präsentierte sich auf dem Spielfeld als spielstarke, homogene Truppe und vertrat das MPG durch das gezeigte Verhalten würdig. Auch den beiden Sportmentorinnen, Ines Trust und Annalena Saur, die durch ihr Engagement überhaupt erst die Teilnahme am Turnier ermöglichten, sei an dieser Stelle herzlicher Dank gesagt. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Sport Fürs nächste Jahr viel vorgenommen MPG-Handballer beim Kreisfinale Von Kilian Fischer (6d) Am 16. Januar sind wir Handballer zum Kreisfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ nach Nellingen/Ostfildern gefahren. Wir sind mit neun Mann angetreten und haben zwei gute Spiele abgeliefert. Das erste Spiel gegen den Gastgeber haben wir zwar mit elf Toren verloren, aber es war das bessere Spiel von beiden, weil wir mehr gekämpft haben. Im zweiten Spiel gegen das Gymnasium Plochingen haben wir nicht so gut gespielt wie im ersten, aber die Gegner haben auf Zeit gespielt. Deswegen haben wir das zweite Spiel mit drei Toren verloren. In der Umkleide hat uns Herr Wegmer immer gelobt und gesagt, was wir besser machen können. Und so haben wir uns für das nächste Jahr vorgenommen, alles zu gewinnen. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Sport Sport, Spiel und Spaß am Maientag Alternatives Torwandschießen, made by MPG Von Martin Schmidt 1602 erstmals nachgewiesen, gehört der Nürtinger Maientag zu den ältesten Kinder- und Heimatfesten in Südwestdeutschland. Von einem Ausflug der Schüler entwickelte sich der Maientag im Lauf der Jahrhunderte zu einem Frühlingsfest und schließlich zum traditionellen Nürtinger Heimatfest. Bis heute wird es stark von den Nürtinger Schulen geprägt: vom beschwingten Maisingen am Vorabend über den farbenfrohen Festzug, bei dem die Schüler auf einfallsreiche Art aktuelle und historische Themen präsentieren, bis zu den Aufführungen und Wettkämpfen auf der Festwiese. An deren Planung und Durchführung beteiligt sich auch das MPG. In diesem Jahr bot die Fachschaft Sport, in persona von Klaus Laski und Martin Schmidt, wieder das „alternative Tor- 38 wandschießen“ im Rahmen der Sportwettkämpfe auf der Festwiese in Oberensingen an. Hierbei schießen die Schüler mit einem Leichtball (300 g) gegen einen Tschoukballständer. Der im hohen Bogen abprallende Ball soll dabei im möglichst weit entfernten von insgesamt drei Sektoren landen, um die maximale Punktezahl zu erreichen. Neben diesem Spiel haben die Mädchen und Jungen der Nürtinger Schulen noch die Möglichkeit an weiteren Spielen, wie beispielsweise dem „Hupfensackschlagen“ oder dem „Paint-ball-Biathlon“, teilzunehmen. Beim diesjährigen Schulvergleich belegte die Mannschaft des MPG einen guten vierten Platz und freute sich über das kleine Preisgeld, das es für dieses Resultat gab. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Sport Nebulöser Auftakt Skiausfahrt Sport-Neigungsfach 2014 Von Lea Schmidt und Nina Henzler (11) Wir vom Neigungsfach Sport der Jahrgangsstufe 1 starteten unsere Skiausfahrt am 20. Januar um 6 Uhr am Mäuerle. Mit zwei Bussen des TSV Wolfschlugen ging‘s los in Richtung Gaschurn und dort angekommen direkt auf die Piste. Frau Maiero gab unseren Anfängern einen Crashkurs am Übungslift, und die anderen starteten direkt am Berg. Nach dem lecker österreichischen Mittagessen wagten sich auch die Anfänger auf den Berg. Das große Skigebiet bot für jedes Leistungsniveau die perfekten Pisten. Da es gegen 14 Uhr sehr neblig wurde, trafen wir uns schon um 15.30 Uhr am Parkplatz und fuhren gemeinsam zu unserer schönen Hütte. Danach begann das eingeteilte Team mit den Vorbereitungen für das Abendessen, die andern bezogen ihre Zimmer. Jeder freute sich nach diesem anstrengenNr. 38 • Ausgabe 2014 den Tag auf die leckeren Spaghetti Bolognese. An diesem Abend gingen die meisten von uns schon nach dem gemeinsamen Abendessen früh schlafen. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück gestärkt auf den Berg. Wie der Wetterbericht leider vorhergesagt hatte, war der zweite Tag so neblig, dass man weder die Piste noch seine Gruppe sah und es so zu einigen lustigen Problemen kam. Auch nach dem Mittagessen sah das Wetter nicht besser aus, dennoch machten wir das Beste daraus und hatten jede Menge Spaß. Leider konnten wir wie am Tag zuvor nicht bis zur letzten Liftfahrt fahren. Deshalb gab es früher als vorhergesehen Abendessen. Das zuständige Team bekochte uns mit leckeren Maultaschen. Zum Ausklingen des Tages traf man sich dann im Gemeinschafts- raum, um noch bei einigen schönen Spielen Spaß zu haben. Am dritten und somit letzten Tag hieß es nach dem Frühstück, ran ans Putzen und Aufräumen, um so schnell wie möglich auf die Piste zu kommen, denn die Sonne schien. Nach einem kleinen Zwischenfall und Krankenhausbesuch konnten wir endlich in den Tag starten. Es war der perfekte Skitag mit Sonne und Spaß. Da das Wetter so toll war legten, wir den vereinbarten Abfahrttermin nach hinten, sodass wir den letzen Tag noch voll ausnutzen konnten. Als alle gesund und munter an unseren Bussen ankamen, machten wir noch ein gemeinsames Gruppenbild, um die schöne Zeit festzuhalten. Dann fuhren wir – mit einem sportlichen Zwischenstopp bei McDonalds – zurück nach Nürtingen, wo wir gegen 20.30 Uhr müde von unserer schönen Skiausfahrt ankamen. 39 Sport Wanderpokal bleibt daheim MPG-Lehrer verteidigen den Pott Von Martin Schmidt Im Jahresablauf eines Sportlehrers gibt es grundsätzlich drei (bei noch „frisch“ verheirateten Kollegen prinzipiell vier) „wirklich“ wichtige Termine: Weihnachten, Ostern (sowie der Hochzeitstag) und natürlich das HöGy-Volleyball-Turnier – die Betonung liegt auf „das“. Dieses Turnier findet immer an einem Samstag, immer eine Woche nach den Herbstferien und immer am HöGy statt – alle Jahre wieder. Das wichtigste diesmal kurz und knapp zum Anfang: unsere Ladies haben einen gleichermaßen hervorragenden wie verdienten 2. Platz erzielt. Und für die Herren gilt, frei nach dem berühmten Spruch von Englands Fußballlegende G. Lineker: „Fußball – äh – Volleyball ist ein Spiel mit zwölf Mann, die baggernd und hechtend dem Objekt der Begierde hinterherjagen – und am Ende gewinnt das MPG“. So zumindest, sehr zum Leidwesen der demoralisierten Gegner, seit der Ära 2012. Unter diesen Umständen bekommt der Begriff „Wanderpokal“ eine ganz neue Bedeutung – „Wandpokal“. Es gibt nämlich keine prunkvollen Gefäße mehr, sondern „nur“ noch Urkunden. Diese sind zwar nicht ganz so schön, aber dafür äußerst praktisch. Sie lassen sich viel leichter in unserer kleinen „Hall/Wall of Fame“ (Kaffeezimmer) installieren. Für die geneigten Statistikliebhaber unter den Lesern im Folgenden noch die Chronologie/ Dramaturgie der Ereignisse bis zur Verteidigung der Meisterschaft. Im ersten Spiel stand gleich das prestigeträchtige Derby gegen die „befreundete Konkurrenz“ des HöGy an. Nach kleineren Anlauf40 schwierigkeiten fand sich die Truppe, dieses Jahr verstärkt durch Newcomer Lukas Hütten, immer besser mit Spielfeld und Gegner zurecht. Letztendlich wurde es ein souveräner 2:0-Arbeitssieg. Im darauffolgenden Match ging es gegen die nicht nur wegen ihrer schö- nen bunten Trikots herausstechenden Spieler der Philipp-Matthäus-HahnSchule. Deren Hauptangreifer hätte gefühlt in der MPG-Halle die Deckenlampen ohne Leiter wechseln können. Aber auch hier war das Team, unter anderem wegen der Sprunggewalt von Schmetterfreund Wend Wolter und der Stellerqualitäten von Sportsgenosse Andreas Wegmer, mit 2:0 Sätzen erfolgreich. Somit waren die ersten beiden Brocken aus dem Weg geräumt. Gerhard Knapps schulübergreifendes Team – spätestens seit den in dieser Spielzeit getätigten spektakulären Neuverpflichtungen etwas irreführend als die „Oldies“ titulierte Mannen – galt es als nächstes, die Stirn zu bieten. Nach einem fulminanten Blitzstart lag die Truppe um Angreifer Laski, aka „die Faust Gottes“, schnell in Front. Mit 20:13 konnte der Vorsprung bis zum Ende des Satzes ins Ziel gerettet werden. Doch plötzlich riss der Faden; Konzentration und Spielfluss waren völlig weg. Schnell lag das Team um Halbfeldstratege Marius Koch mit 13:3 bzw. 17:7 im Hintertreffen. – Timeout. Und hier schlug wieder einmal, wie so oft, die Stunde von Spielertrainer Steffen Heilmann, der im gleichen Maße klinisch präzise, wie diabolisch die Schwächen des gegnerischen Teams analysierte. Seine Parole: „Wir spielen über den HORST.“ Überlieferungen, wonach fünf von sechs Spielern diese Losung nicht verstanden haben sollen („Was oder wer ist überhaupt ein Horst?“), sind in den Bereich der Fabeln abzutun. Schließlich war dies der Wendepunkt dieser nervenzerfetzenden Partie. In einer an schieren Wahnsinn grenzenden Aufholjagd wurde sich Punkt um Punkt herangekämpft. Showdown beim Stand von 19:19. Der letzte Punkt brachte die Entscheidung. Und hier schlug vollkommen überraschend die Millisekunde von Lobspezialist Martin Schmidt. „Bäämm“ oder viel eher „dops“ machte der Ball, als er im gegnerischen Feld landete und damit das Spiel zu Gunsten des MPGs gelaufen war. Das letzte Match gegen den ehemals größten Rivalen um den Pott geriet, auf Grund der Verletzungsmisere der Kirchheimer, zur Formsache. Zweimal 20:12 hieß es am Ende. Danach durfte mit ein paar Kalterfrischungsgetränken auf den satzverlustfreien Turniersieg angestoßen und sich für die gezeigten Leistungen anerkennend zugeprostet werden. Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal bei allen Anwesenden und Abwesenden für die Unterstützung und Anteilnahme bedanken. Bis zum nächsten Jahr! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Sport Sieg trotz (wegen) verschlafenen Starts MPG-Fußballer gewinnen Hallenpokal Von Lukas Hütten und Martin Schmidt Am Montag, dem 31.März 2014, stand die erste Runde des Hallenfußballturnieres im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ an. Das MPG-Team trat die Reise zur Realschule nach Neuffen mit insgesamt neun Spielern des Jahrgangs 2002 und jünger an. Gleich im Eröffnungsspiel hatten es unsere „Grün-Weißen“ mit dem Ausrichter zu tun. Zwei Tore nach Kontersituationen brachten das MPGTeam um Torhüter Hamdel jeweils in Rückstand, welcher bis zum Ende der Partie, trotz des zwischenzeitlichen Ausgleichs durch Topstürmer Schaal, bestand hielt. Nun hieß es, trotz dieses vermeidbaren Rückschlages in den kommenden Spielen nicht die Köpfe hängen zu lassen. Auf Grund des Turniermodus galt nun die Devise: „Attacke“. Gesagt, getan. Gegen die Realschule Wendlingen bescherten zwei frühe Tore zu Beginn der Spielzeit den MPGlern ein gutes Nr. 38 • Ausgabe 2014 Polster, und die Mannen um die zwei äußerst torgefährlichen Abwehrrecken Schwarz und Karli retteten diesen Vorsprung – trotz eines Gegentreffers – letztendlich verdient über die Zeit. Endstand 3:1. Im dritten Match, diesmal gegen Neckartenzlingen, ging es nun auf Grund der Ergebnisse der anderen Spielpaarungen darum, den Turniersieg einzufahren. Der viel umjubelte Führungstreffer, abermals durch „Knipser“ Schaal, fiel nach ausgeglichenem Spielverlauf fünf Minuten vor dem Ende. Das Spiel wurde schließlich souverän mit 2:0 gewonnen. Wir möchten uns bei allen beteiligten Spielern für die gezeigten Leistungen herzlich bedanken. Die Mannschaft präsentierte sich auf dem Spielfeld als homogene Truppe und vertrat das MPG auch durch das gezeigte Verhalten in der Halle mehr als würdig. Spenden Sie an den MPG-Verein und fördern Sie damit Schulprojekte! 41 Exkursionen Reisen für die Freundschaft Schüleraustausch Nürtingen – Oullins 2013/2014 Von Kerstin Haug und den Austauschschülern Nach unserer Ankunft am Donnerstagabend und dem ersten Kontakt mit den Austauschpartnern wurden wir an unserem ersten Tag, wie in den letzten beiden Jahren, von Monsieur Benyaha, dem Schulleiter, und dessen Stellvertreter Monsieur Brochet im Speisesaal der Schule empfangen. Während die Schüler eine heiße Schokolade und Croissants zum Frühstück serviert bekamen, hieß Monsieur Benyaha uns alle recht herzlich willkommen und erzählte uns viel über die Bedeutung des Schüleraustausches im Rahmen der deutsch-französischen Freundschaft. Er betonte dabei immer wieder, wie gerne das collège Brossolette die Schüler und Schülerinnen des MaxPlanck-Gymnasiums empfinge! Nach dieser doch sehr angenehmen Stunde im Speisesaal der Schule begann für die Schüler des MPG das Kennenlernen des französischen Schulalltags im collège Brossolette. 42 Jeder erhielt einen eigenen Stundenplan und musste sich selbstständig auf die Suche nach den Klassenräumen begeben. Nach einem ungewöhnlich langen Freitag in der Schule konnten dann alle das Wochenende zum gegenseitigen Kennenlernen nutzen. Als wir endlich in Frankreich ankamen, wurden wir herzlich von unserer Gastfamilie empfangen und aufgenommen. Wir konnten uns wie zu Hause fühlen und wurden wie ein Teil der Familie behandelt. Auch beim Essen, das etwas anders ist als bei uns, denn in Frankreich isst man vier Mal am Tag, wobei die dritte Mahlzeit eher gering ausfällt, denn es ist ein kleiner (meistens süßer Snack) nach der Schule. Das Mittag- und Abendessen ist eher groß gehalten, mit meistens mehr als drei Gängen. Die Schüler haben wenig Freizeit, da sie bis auf Mittwoch jeden Tag nach- mittags Unterricht haben. Mittwochs haben sie dann Zeit für ihre AGs. (Lea Mayer, Hanna Vogler, Carina Warwass) Am Montag und am Donnerstag haben wir die Stadt Lyon besucht. Zuerst bekamen wir am Montagvormittag eine wunderschöne Stadtführung, die mit einem herrlichen Ausblick auf ganz Lyon vor der großen Kirche „La Fourvière“ aus dem 19. Jahrhundert begann. Über das alte römische Theater spazierten wir hinunter zur Altstadt, dem „Vieux Lyon“ mit seiner mittelalterlichen Kirche St. Jean. Das alte Lyon mit seinen „traboules“ war wirklich sehr beeindruckend. Zu Mittag picknickten wir in der Altstadt. Danach gingen wir in ein Museum des Kinos und der Miniaturen. Dort gab es viele interessante Dinge, wie zum Beispiel die Masken von Nr. 38 • Ausgabe 2014 Exkursionen „Planet der Affen“. Am Donnerstag gingen wir in ein Museum des Buchdrucks. Wir durften einen eigenen Satz zusammenstellen, der später auch gedruckt wurde. (Michaela Schumayer, Kim Haßdenteufel, Sophie Bayer) In Vienne besuchten wir am Vormittag ein Museum, in dem wir alte römische Mosaiken anschauten und später auch selbst eines machen durften. Nach dem Picknick in einem Park bekamen wir die Stadt mit einem römischen Tempel und anderen sehenswerten Gebäuden gezeigt. Dazu erzählte uns eine Fremdenführerin interessante Fakten über die alte römische Stadt Vienne. Der Ausflug hat allen gefallen und wir lernten viel Neues. (Alexander Böhm, Johannes Schach, Christoph Schäfer) Am Mittwoch haben wir eine Stadtrallye gemacht. Sie begann an der katholischen Kirche St. Martin. Wir haben das Theater „La Renaissance“, die Stadtbibliothek „mémo“, die Grundschule und vieles mehr gesehen. Auch haben wir das Bahnhofsviertel angeschaut, das einer großen Baustelle gleicht, da dort gerade eine U-Bahn gebaut wird. In Oullins gibt es außerdem ein paar Wandgemälde. Die Künstlergruppe „cité de la création“, die aus Oullins kommt, hat in Lyon viele Hauswände bemalt. Dadurch wurde sie in ganz Europa bekannt. Bei der Rallye haben wir viele Leute um Hilfe gebeten und sie waren alle sehr nett und hilfsbereit. (Vera Burkhardt, Saskia Bunz, Hannah Kaiser) Der Unterricht am collège Pierre Brossolette fängt erst um 8 Uhr an. Jeder Schüler besitzt einen Schülerausweis (ein carnet d’élève), die er vorzeigen muss, wenn er in die Nr. 38 • Ausgabe 2014 Schule kommen will. Jede Unterrichtsstunde dauert genau 60 Minuten, nach zwei Stunden gibt es immer 15 Minuten Pause. Um 12.30 Uhr beginnt die Mittagspause, die bis um 14 Uhr dauert. Der Nachmittagsunterricht geht je nach Klasse bis um 15 Uhr oder 17.30 Uhr. Jede Pause wird von Aufsichtspersonen (les surveillants) überwacht, auch die Mensa, in der jeder essen muss. Die Klassen sind relativ klein, besonders bei Sprachen, die man selbst wählen kann wie Italienisch, Spanisch, Deutsch. (Mateo Immer, Caroline Seybold, Vivien Ferentiuk) Wie gefällt es dir am Lycée „Antoine de Saint-Exupéry“? Eigentlich gut. Bloß die Schule und die Lehrer sind strenger als in Deutschland. Ich wollte die Sprache und die französische Kultur noch besser kennenlernen und neue Erfahrungen sammeln. Letztendlich stammt mein Vater auch aus dieser Gegend, d.h. aus St.-Genis-Laval bzw. Oullins wenige Kilometer von hier. Das ist bekanntlich die Partnerstadt von Nürtingen. Nein, ich lebe in einer Gastfamilie ganz in der Nähe des Lycées. Nathalie, meine Gastmutter, ist Sportlehrerin in einer anderen Schule in Lyon und mit ihrem Sohn Louis komme ich super klar. Er mag auch Sport wie ich und ist nur eine Klassenstufe über mir. Na ja, es hilft schon. Vor allem bei Französich. Da muss man sich viel mit Literatur auseinandersetzen. Das ist nicht einfach. Auch Geschichte ist ein harter Brocken. Da bin ich entweder bei meinem On- kel Laurent. Er wohnt auch hier wie ich auf „La Croix-Rousse“. Da sind auch meine Cousins und meine Cousine. Oder ich fahre mit der Metro und dann mit dem Bus nach Saint-GenisLaval zu meinen Großeltern. Ja sicher. Wir verstehen uns prima. Aber er ist dort im Lycée und mit den Abiturvorbereitungen hat er nicht so viel Zeit. Ich habe hier den Rudersport für mich entdeckt. Es gibt an der Saône sogar drei Clubs nebeneinander. Wie für meinen Bruder in Nürtingen ist es eine Leidenschaft geworden. Mit „Antho“, meinem Trainer, trainieren wir fünf- bis sechsmal in der Woche, egal bei welchem Wetter. Und wenn das Wasser zu hoch ist, wie jetzt, dann müssen wir auf das Ergometer. Manchmal geht es zu Regatten. Damit komme ich in einige andere Orte in der Region. Wir waren sogar in der französischen Schweiz trainieren. Ich war schon auf ein Paar Open-AirKonzerten in der Stadt. Das war echt toll. Es gibt auch viele Kinos. Ich kannte schon einiges von Lyon, da ich zweimal an einem Schüleraustauch zwischen dem MPG und Brossolette teilgenommen hatte. Aber in einer so großen Stadt wie Lyon zu leben, ist wieder etwas ganz anderes. Ja, ja. Sofiane aus meiner Klasse ist ein echter Kumpel geworden. Und das sind auch alle die vom „Aviron Club Lyon Caluire“. Auf jeden Fall! Aber ich würde auch gerne in ein anderes Land gehen wie die USA oder England oder noch besser: Südafrika. De rien! Das Interview führten Alexander Haro und Lucas Gscheidle 43 Exkursionen Sightseeing in zwei Hauptstädten Schüleraustausch Nürtingen – Wales Von Lena Sautner (10e) Am 24. Juni, einem Dienstag, war es endlich soweit. Das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt, denn es ging mit dem Flugzeug nach London und danach mit dem Bus weiter nach Wales. An der Austauschschule Ysgol Gyfun Rhysywaun angekommen, mussten wir noch kurz auf unsere 44 Austauschpartner warten. Als dann alle 15 Schüler auf ihre Austauschpartner verteilt waren, fuhren wir mit ihnen nach Hause und lernten unsere Gastfamilien kennen. Am nächsten Tag waren wir kurz im Unterricht, verstanden aber kein Wort, da die Lehrerin walisisch sprach. Da- nach fuhren wir mit dem Bus nach Pontypridd und schauten dort die Brücke an, nach der die Stadt benannt worden ist. Später wurden wir noch vom Bürgermeister begrüßt. Abends trafen wir uns alle zum Bowlen und verbrachten einen schönen Abend zusammen. Am Donnerstag machten wir einen Ausflug mit den walisischen Schülern. Mit dem Bus fuhren wir zweieinhalb Stunden nach Aberystwyth, wo wir die „National Library of Wales“ besuchten. Darin werden alle walisischen Bücher, Bilder, Zeitungen, aber auch Filme und Fernsehserien mit walisischen Schauspielern archiviert. Nach einem Stadtbummel traten wir am späten Nachmittag die Heimfahrt an. Freitag war ein beweglicher Ferientag. Wir fuhren mit dem Zug etwa eine Stunde nach Cardiff, die Hauptstadt von Wales, wo wir das Nationalmuseum besuchten. Nachmittags besichtigten wir das Parlamentsgebäude und das nationale Opernhaus. Um ins Parlament zu gelangen, mussten wir erst eine Personenkontrolle, ähnlich wie am Flughafen, passieren. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Exkursionen Am Samstag sind wir dann zum Shoppen nochmals nach Cardiff gefahren. Wieder zurück, trafen wir uns abends alle im Jugendhaus, um dort etwas zu feiern und anschließend zu übernachten. Für Sonntag war kein gemeinsames Programm geplant, und so verbrachte jeder den Tag mit seiner Gastfamilie. Wir machten einen Ausflug ans nahegelegene Meer, leider war es zu windig um zu baden. Am Montag machten wir einen Ausflug zu der stillgelegten Kohlemine „Big Pit“. Ausgestattet mit Helm und Grubenlampe ging es mit dem Aufzug 90 m nach unten. Ein ehemaliger Minenarbeiter führte uns durch die unterirdischen Gänge und erklärte uns alles. Die Führung war sehr interessant und vermittelte uns einen Eindruck, unter welchen schwierigen Bedingungen die Menschen dort arbeiten mussten. Abends veranstalteten wir alle zusammen ein Barbecue und schauten anschließend das WM-Spiel Deutschland gegen Algerien an. Am Dienstagmorgen war unsere Zeit in Wales zu Ende. Der Abschied war tränenreich und die Stimmung etwas betrübt. Doch die Aussicht auf die drei kommenden Tage in London verbesserte diese wieder. Nr. 38 • Ausgabe 2014 In London waren wir in einem schönen Jugendhotel untergebracht. Wir hatten jeden Tag einen sehr engen Zeitplan, damit wir so viel wie möglich von London sehen konnten. Gleich am ersten Tag schauten wir uns den Buckingham Palace, den Big Ben und das London Eye an. Am Mittwoch waren wir in Greenwich beim Nullmeridian. Anschließend hatten wir etwas Zeit zur freien Verfügung, bis wir uns nachmittags am Global Shakespeare Theater trafen, um an einem Workshop und einer Führung teilzunehmen. Danach besichtigten wir noch die Tower Bridge. Am Donnerstagvormittag nahmen wir an einer Walking Tour quer durch East London teil. Nachmittags zogen wir in Kleingruppen los und erkundeten London auf eigene Faust. Ich ging mit ein paar Freundinnen ins berühmte Wachsfigurenkabinett Madame Tussauds. Am Freitag packten wir unsere Koffer und fuhren mit der U-Bahn zum Flughafen, um den Heimflug anzutreten. Nach einem etwas turbulenten Flug wurden wir von unseren Eltern am Flughafen abgeholt. Wir hoffen, dass uns die Waliser bald einen Gegenbesuch abstatten und wir noch lange in Kontakt bleiben. Zum Schluss möchten wir allen, die diesen Austausch ermöglicht haben, ein großes Dankeschön aussprechen. Exkursionen Schlaflos in Berlin Studienfahrt in die Bundeshauptstadt Von Anika Müller Voller Enthusiasmus und Vorfreude auf die Studienfahrt – oder auch auf eine Woche schulfrei – starteten rund 100 Abiturienten und Begleitlehrer am 16. September 2013 um sechs Uhr morgens in Richtung Berlin. Nach einer anstrengenden Fahrt, die vorzugsweise mit Schlafen oder Musikhören verbracht wurde, konnten sofort die Zimmer in den Hotels am Hauptbahnhof und am Kurfürstendamm bezogen werden. Da für diesen Tag kein weiteres Programm vorgesehen war, wurde ab 17 Uhr die Stadt erkundet und unsicher gemacht. Da es am nächsten Tag allerdings verhältnismäßig früh losgehen sollte, lagen alle Schüler um Punkt 12 Uhr Mitternacht brav und friedlich schlafend in ihren Betten. Warum die Lehrer am nächsten Morgen trotzdem relativ kleine Schüleraugen zu Gesicht bekamen, konnten sie sich nicht einmal ansatzweise erklären. Der Dienstag begann dann mit dem voll Spannung erwarteten Besuch des 46 Nr. 38 • Ausgabe 2014 Exkursionen Axel-Springer-Verlags. Aufgeteilt in zwei Gruppen, „Bild-Zeitung“ und „Die Welt“, konnte bei beiden Redaktionen eine große Redaktionssitzung miterlebt werden, die einen kleinen Einblick in die Arbeit solcher Verlage gab. Da der zweite Tag vollgepackt mit Programmpunkten war, ging es gegen Nachmittag sofort mit einer Stadtrundfahrt im Bus weiter, an die dann sogleich der nächste Punkt der Tagesordnung anknüpfte: die Besichtigung der Unterwelten. Für die überaus technisch interessierten Abiturienten markierte dies ein Highlight der Fahrt, da man in die Tiefen der Funktionsweisen von sämtlichen Lüftungs- und Schleusenanlagen entführt wurde. Das Abendprogramm stand den Schülern dann wieder zur freien Gestaltung offen. Am Mittwoch war dann politische und geschichtliche Bildung angesagt – zunächst im Haus der Wannseekonferenz, einem Ort von großer geschichtlicher Bedeutung. Denn hier wurde 1942 die Vernichtung der Juden „geplant“. Von vergangener Politik ging es dann direkt zu aktueller Politik in den Bundesrat. Nach einer kurzen Besichtigung des Gebäudes wurde dort ein Rollenspiel gestartet, in dem die Abiturienten die Plätze der Länder, der Regierung und des Vorsitzes des Bundesrates einnahmen. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Angeregt, doch unter Einhaltung der vorgeschriebenen Sitzungsregeln im Bundesrat, wurde über die Einführung einer PKW-Maut in Deutschland diskutiert. Einem kurzen Besuch der Bundestags-Ausstellung im Deutschen Dom folgte am Donnerstag dann eine interessante und mit Berlinerischem Humor vollgepackte Stadtrundfahrt durch Potsdam, während der wir viel über den „Alten Fritzen“ und die Trinkgewohnheiten der russischen Soldaten erfuhren. Abgerundet wurde der Tag dann mit dem Besteigen der Reichstags-Kuppel, von der man an diesem sonnigen Abend einen fantastischen Blick auf ganz Berlin hatte, den viele eine ganze Weile genossen. Den Abschluss der Studienfahrt bildete am Freitag eine Führung durch das Jüdische Museum. Viele waren begeistert von der Art der Ausstellung, die sich doch sehr von „normalen“ Museen unterscheidet, andere waren betroffen von der Geschichte des jüdischen Volkes. An diesem Nachmittag machten sich die Abiturienten dann wieder auf den langen Heimweg. Nach vielen vergeblichen Versuchen, im Bus eine einigermaßen bequeme Schlafposition zu finden, erreichte die Gruppe schließlich um 2 Uhr nachts den Nürtinger Busbahnhof. An dieser Stelle bedanken wir uns bei unseren Lehrern für eine tolle und interessante Woche in Berlin und hoffen, dass die nachfolgenden Generationen dieses Erlebnis mit uns teilen können. 47 Exkursionen Salvete in Augusta Treverorum! Exkursion nach Trier der Lateinklassen 9a und 9b Von Davina Rüd (9a) und Daniel Schirling (9b) Wir, die Lateinklassen 9a und 9b, sind nach Trier gefahren, um die römische Kultur besser kennenzulernen. Trier ist die älteste Stadt Deutschlands, die in jeder Ecke vom Kulturerbe, ganz besonders aus römischer Zeit, geprägt ist. Auf dieser Exkursion begleiteten uns Frau Daub, Herr Link-Wolters, Herr Fehling und Herr Knoll, um mit uns die Zeugnisse der Antike zu erkunden. Schon gleich am ersten Tag sammelten wir erste Eindrücke von der Kaiserstadt Augusta Treverorum. Dabei besuchten wir das Diöszesanmuseum. Anschließend folgte der Dom mit der Liebfrauenbasilika, in dem sich der Jesusrock, den die Kaisermutter Helena aus dem Heiligen Land mitgebracht hatte, befindet. Er ist die älteste Bischofskirche Deutschlands und ein UNESCO-Weltkulturerbe. Anschließend überquerten wir auf dem Weg zur Mariensäule, dem höchstgelegenen Bau Triers, die Römerbrücke. Diese ist die älteste römi48 sche Brücke nördlich der Alpen und ebenfalls ein UNESCO-Weltkulturerbe. Nach einer langen, sich aber doch lohnenden Wanderung kamen wir schließlich an der Mariensäule an. Von dort aus genossen wir den wunderschönen Ausblick auf Trier und die Mosel. Völlig erschöpft kamen wir am Abend zurück zum Warsberger Hof, unserer Unterkunft, wo es auch schon um 19 Uhr Abendessen gab. Schon früh am nächsten Morgen begann der Tag mit einer „kleinen Lateinstunde“, in der wir Schriften Caesars übersetzten. Gegen 10 Uhr brachen wir zur Führung „Trier als römische Kaiserresidenz“ auf. Hierbei besuchten wir zuerst die Porta Nigra („schwarzes Tor“), eines der fünf Stadttore des römischen Triers, durch die die Straße Cardo Maximus läuft. Auch die Porta Nigra ist ein UNESCO-Weltkulturerbe. Danach strebten wir die über 60 Meter lange und 33 Meter hohe Palastaula des Kaisers Konstantin an. Sie ist die erste und älteste protestantische Kirche im katholischen Trier. Zum Abschluss besuchten wir noch die Kaiserthermen. Nach einer Mittagspause gingen wir zum Rheinischen Landesmuseum, das ab dem 19. Jahrhundert als Forum für Fundstücke gilt. Der bisher populärste Fund ist ein Goldschatz, der 18,5 kg wiegt und aus reinem Gold besteht. Auch massenweise Denkmäler sind in dem Museum vorzufinden. Am späten Nachmittag kamen wir zu einem Programmpunkt, auf den wir uns alle schon sehr gefreut hatten: Valerius der Gladiator. Ein vermeintlicher Gladiator führte uns durch Triers Amphitheater, von dem aber nicht mehr allzu viel erhalten ist. Leider fing es an zu regnen, sodass wir völlig durchnässt, aber mit guten Eindrücken des Tages in der Unterkunft ankamen. Dort freuten wir uns schon sehr auf den versprochenen Film, der aber aufgrund technischer Probleme nicht angeschaut werden konnte. Die Abende verbrachten wir deshalb mit Spielen und Lachen. Nr. 38 • Ausgabe 2014 Exkursionen Auch diesen Tag begannen wir wieder mit einer kleinen theoretischen Übungsphase. Danach besuchten wir das Karl-Marx-Haus, wo wir ein Quiz bearbeiten durften. Auch Herr Link-Wolters wurde mit seinen TrierKenntnissen aktiv und bot uns eine interessante Führung durch das mittelalterliche Trier. Bevor wir letztendlich zur Rückfahrt nach Nürtingen antraten, hatten wir noch ein wenig Freizeit, die wir damit verbrachten, durch die Innenstadt Triers zu bummeln. Auf dem Heimweg machten wir dann noch an der Keltenschanze in Nonnweiler Halt. Hierbei bestiegen wir den ca. 10 Meter hohen Ringwall bei typisch keltischem Wetter. Schließlich trafen wir abends am Nürtinger Busbahnhof ein, wo die Studienfahrt endete. Diese Trierfahrt war für uns ein spannendes Erlebnis, bei dem wir praktisch und theoretisch die Sprache Latein und ganz besonders die römische Kultur näher erleben konnten. Ein Erlebnis, das uns allen in schöner Erinnerung bleiben wird. Unser Dank gilt ganz besonders Herrn Link-Wolters, Herrn Fehling, Frau Daub und Herrn Knoll, die uns bei dieser Exkursion begleitet und unterstützt haben. Typisch BW-Bank Kunden: Holen sich Extra-Prämien für tolle Leistungen. tandene s e b s r ü f 10 Euro les mehr! 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Geburtstag, jeweils ein »Mein Sparbuch« pro Kunde. www.bw-bank.de/meinsparbuch Exkursionen Eine Woche Dolce Vita am Lago Maggiore Italien-Austausch, erster Teil Von Clara Sievering und Alex Bassermann (10a) Am Freitag, dem 11.Oktober, machten wir uns auf den Weg in das 500 Kilometer entfernte Verbania, gelegen am Lago Maggiore. Wir, das waren in diesem Fall 16 Schülerinnen und zwei Schüler, begleitet von den Lehrerinnen, Frau Calà und Frau Sagert. Da wir dank der außerordentlich strukturierten Organisation seitens der Italiener erst wenige Tage vor Abreise Kontakt zu unseren Austauschpartnern aufnehmen konnten, war die Aufregung groß. Nach einer neunstündigen Busfahrt kamen wir an der Austauschschule „Liceo IlS Ferrini“ in Verbania an. Auch hier mussten wir zunächst noch einige Minuten warten (die italienische Organisation waren wir ja bereits gewöhnt), aber dann kam eine kreischende Horde Italienerinnen auf uns zu gerannt. Einige Meter weiter hinten trotten die etwas desinteressiert scheinenden Jungen. Nach einer Begrüßung, die von überschwänglichem Kreischen bis zu einem lässigen „Ciao“ reichte, fuhren wir mit unseren Austauschschülern in ein vielversprechendes Wochenende. Nach dem individuell gestalteten Samstag trafen wir uns am Sonntag alle zusammen auf dem „Festa della Cioccolata“ in Gravellona Toce. Jeder freute sich darauf, den anderen von seinen bisherigen Erlebnissen zu 50 erzählen. Am Montagmorgen froren wir erst einmal in der Aula, da zum einen die Heizung noch nicht angeschaltet war und wir zum anderen eine Stunde auf die Italiener warten mussten. Anschließend lernten wir in Gruppen das Schulleben Verbanias kennen, das sich in einigen Punkten sehr von dem deutschen unterscheidet. Vom Aussehen her erinnert die Schule zwar an ein Krankenhaus, was aber die Stimmung im Innern in keiner Weise beeinflusst, da es auf den Gängen und in den meisten Klassenzimmern eher lustig zugeht. Eine Schulstunde dauert dort 60 Minuten, dazwischen finden zehnminütige Pausen statt. In der Mensa gibt es, anders als bei uns, kein warmes Essen, nur kaltes aus Automaten, aber dafür einen tollen Automaten mit vielseitigem Kaffeeangebot. Nachdem wir die Schule kennengelernt hatten, stand dann am Nachmittag eine StadtRallye auf dem Plan. Dienstag war das absolute Highlight der Woche: Mailand! Nach einer fast zweistündigen Zugfahrt kamen wir im Hauptbahnhof an, wo wir von Frau Calà die obligatorischen „drei Minuten Kultur“ verabreicht bekamen. Anschließend kam Frau Sagert ihrem Beruf als Sportlehrerin nach und hetzte uns mit Rufen wie: „Ragazzi, veloce,veloce,veloce“ gen Dom. Dort be- sichtigten wir nach ein paar Minuten „Fotoshooting“ den Dom von innen und oben. Anschließend ging es zum berühmten Mailänder Opernhaus „La Scala“. Zum Ausgleich fand dann am Mittwoch ein Sporttag statt, bei dem Spiele wie Handball, Basketball, Volleyball und Fußball angeboten wurden. Und am darauffolgenden Tag schipperten wir bei herrlichem Wetter zur Isola Bella, der größten der drei Inseln im Lago Maggiore. Dort besichtigten wir das Castello mit seinem traumhaften Garten. Am Abend fand dann bereits eine Abschlussfeier unter Beteiligung der Gasteltern statt. Der Freitag begann mit der Besichtigung eines Savoyer-Schlosses nahe Turin und dessen weitläufigen Gartens. Darauf folgte eine Busfahrt nach Turin. Dort angekommen, gingen wir in die Kirche, die das sagenumwobene Grabtuch Jesu ausstellte. Anschließend hatten wir zwei Stunden Freizeit. Samstagmorgen war es dann leider soweit: es war Zeit, sich zu verabschieden, was teilweise sehr emotional ausfiel. Die Zeit in Italien war wirklich toll und wir raten jedem, am Italien-Austausch teilzunehmen! Auch bei Frau Calà und Frau Sagert möchten wir uns noch einmal recht herzlich bedanken! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Exkursionen Aktiv von Rallye bis Rafting Schullandheim der Sechstklässler in Bad Tölz Von Nick, Memo, Joshua und Jannis (6e) Am Sonntag, dem 29. Juni 2014, stieg die Vorfreude auf das anstehende Schullandheim. Die Klassen 6a und 6d fuhren mit uns, der Klasse 6e, nach Bad Tölz in die Jugendherberge. Die Busfahrt begann am Montag um 8 Uhr und dauerte etwa vier Stunden. Nachdem wir angekommen waren, entdeckte die nicht sehr gut gelaunte Busfahrerin einen kaputten Klapptisch. Natürlich fühlte sich keiner von uns angesprochen. Anschließend durften wir unsere Zimmer besichtigen. Alle waren erstaunt, wie modern die Jugendherberge war. Jedes Zimmer hatte sein eigenes Bad. Nach dem Essen starteten wir mit einer Stadtrallye durch Bad Tölz. Nur Luis konnte nicht mitmachen, denn er lag bereits mit einer Platzwunde im Krankenhaus und musste sich nähen lassen. Nach dem Abendessen schauten wir begeistert das WM-Fußballspiel Deutschland gegen Algerien an. Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Zug von Bad Tölz nach Lenggries. Zwei Mitschüler vergaßen ihre Sachen im Zug (einer von ihnen war natürlich Memo). Nach einer kleinen Verzögerung bekamen wir unsere Sachen zurück und liefen zum Kletterpark. Dort hatten wir viel Spaß. Nur wenige trauten sich auf die 15-m-Ebene hoch. Auf ca. 7,5 m Höhe hingen ein Biertisch und zwei Bierbänke, auf denen wir nach einer längeren Kletteraktion schließlich zu sechst saßen. Nach einiger Zeit verabschiedeten wir uns und fuhren mit dem Zug zurück zur Jugendherberge. Nach dem Abendessen kickten wir auf dem Bolzplatz beim Schullandheim. Am Mittwoch mussten wir wieder ganz früh aufstehen. Das Frühstück war vegetarisch, denn es war „Veggie-Day“. Leider war an diesem Tag das Wetter nicht so gut. Als wir zur Wanderung gingen, sah es schon nach Regen aus. Wir nahmen den Bus zum Blomberg. Als wir gerade Nr. 38 • Ausgabe 2014 loslaufen wollten, begann es zu regnen. Der Anstieg zur 600 m hoch gelegenen Blomberghütte war sehr anstrengend und beschwerlich. Trotzdem kamen am Ende alle oben an. Von dort aus wanderten wir dann weiter bis zum Gipfelkreuz. Dort oben hatte man eine sehr schöne Aussicht. Leiter der Raftingtour, zeigte uns dann, wie wir uns im Boot verhalten müssen. Wir ließen die Boote zu Wasser, und dann ging es auch schon los. Das Wasser der Isar war trotz des Neoprenanzuges eiskalt. Unterwegs bauten wir mit einem Boot eine Wasserrutsche. Das Rafting machte Trotz des ganzen Nebels konnte man das „Mount-Everest-Massiv“, sehen, wie Herr Hagelstein meinte. Als wir wieder bei der Hütte waren, tranken wir noch eine Suppe und machten uns dann auf den Heimweg. Wegen des Regens war leider die Rodelbahn geschlossen. An der Jugendherberge angekommen, gingen alle auf ihre Zimmer. Nach dem Abendessen spielten wir im Gemeinschaftsraum Pantomime. Am nächsten Tag gingen wir nach dem Frühstück direkt los zum Bahnhof und nahmen den Zug nach Lenggries zum Rafting. Dort angekommen, mussten wir einen Neoprenanzug, eine Schwimmweste und einen Helm anziehen. Jeder bekam noch ein Paddel in die Hand gedrückt. Ted, der uns sehr viel Spaß. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück nach Lenggries. Dort holten wir unsere Sachen und fuhren wieder zur Jugendherberge zurück. Die meisten kickten oder spielten Tischtennis. Am Abend spielten wir alle noch „Capture the flag“. Danach ging es auf die Zimmer. Nach einer kurzen Nacht durften wir nach dem Frühstück in die Stadt. Es war der letzte Tag. Dort aßen wir alle zusammen ein Eis. Wir trafen uns wieder an der Jugendherberge, wo der Bus schon auf uns wartete. Wir luden alle Koffer ein und machten uns auf den Heimweg. Das Schullandheim hat auf jeden Fall sehr viel Spaß gemacht. So schnell werden wir es nicht vergessen. 51 Projekte Schöner Nachmittag für den guten Zweck SMV-Projekt „MPG for Lima“ Von Mara Steinbrenner (12) „Eine mächtige Flamme entsteht aus einem winzigen Funken“ (Dante Alighieri) – diese Erfahrung haben auch die Schüler des Max-Planck-Gymnasiums gemacht. Mit ihrem Weihnachtsbasar nahmen sie 5000 Euro ein und konnten diese an das Kinderwerk Lima übergeben. Mit dem Geld wird der Ausbau einer Schule in Lima unterstützt. „Wir hätten niemals mit so vielen Einnahmen gerechnet! Es ist ein tolles Gefühl zu wissen, dass die Schule in Lima mit so viel Geld unterstützt werden kann“, meinten die Initiatorin und Hauptverantwortliche des Projekts, M a r a Steinbrenner, und die Mithauptverantwortlichen Nick Hain und Nadine Trust. Denn das Projekt wurde von der SMV weitgehend selbstständig organisiert, jedoch mit ständiger Unterstützung durch die Schulleitung und die Vertrauenslehrer. Der Weihnachtsbasar fand am 13. Dezember 2013 in den Räumlichkeiten der Schule statt. Alle Schüler hatten klassenweise kleine Verkaufsstände eröffnet. Dank der Mitarbeit von Schülern und Lehrern gab es für die Besucher eine Vielfalt an Angeboten, wie Punsch, Waffeln und Cock- tails, aber auch viele Gewinnspielaktionen und Bastelstände. Dieses Projekt ermöglichte den Schülern, ihre kreativen Ideen umzusetzen und einen schönen Nachmittag mit Freunden, Lehrern und Eltern für einen guten Zweck zu verbringen. Der Weihnachtsbasar wurde in diesem Schuljahr bereits zum zweiten Mal durchgeführt. Im vergangenen Jahr gingen die Einnahmen an eine Schule in Sambia. Was also mit einer simplen Idee begann, konnte die SMV in den letzten beiden Jahren zu einem erfolgreichen Projekt etablieren. Anzeige Projekte Erfolg mit eigenem Werbespot Juniorfirma des MPG feiert Messeauftritt Von Marc Bachmeier, Michelle Hinrichs, Natalie Reiter (11) Unser Juniorunternehmen COP (Choose our Pics) des Max-PlanckGymnasiums Nürtingen stellt individuelle und personalisierte Grußkarten mit einer Vielzahl an frei zu wählenden Motiven her. Nach der Genehmigung der Geschäftsidee durch die mehr als 80 Anteilseigner während der Hauptversammlung am 14. Dezember 2013 startete COP seine unternehmerische Laufbahn. Seitdem waren wir unter anderem am Spendentag unserer Schule vertreten, dort wurden die ersten Verkäufe erfolgreich abgeschlossen. Außerdem vergrößerten wir mit einer Facebookseite und einer Homepage unseren Bekanntheitsgrad. Am Samstag, dem 15. Februar 2014 nahmen wir an einer überregionalen Messe im SternCenter Sindelfingen teil. Zu der Veranstaltung waren ausschließlich Unternehmen von JUNIOR aus ganz Baden-Württemberg eingeladen. Wir waren eine der 30 aus 240 ausgewählten Firmen. Dort konnten wir noch einmal Werbung für unsere Geschäftsidee mit Hilfe eines selbst entworfenen Werbespots machen, den wir einem interessierten Publikum auf der großen Show-Bühne, direkt am Haupteingang der Shopping-Mall, präsentieren durften. Auf einem eigenen Stand hatten wir anschließend die Möglichkeit, unser Produkt anzubieten und Fragen der Besucher zu beantworten. Über den ganzen Tag war unser Stand gut besucht und am Abend konnten wir einen gelungenen Geschäftstag, mit zahlreichen verkauften Grußkarten, abschließen. In der Zukunft werden wir auf weiteren Veranstaltungen, wie beispielsweise der 100-Jahr-Feier des MPG oder aber beim Junior Landeswettbewerb, vertreten sein. Des Weiteren sind wir für Fragen jederzeit auf unserer Facebookseite erreichbar. Zur Belohnung geht’s ins Backhäuschen Klasse 7a erfolgreich beim Projekt „be smart - don’t start! Von Rosina Valente und Janine Wiegmann (7a) Die Anzahl der Jugendlichen, die im Alter von 13 Jahren rauchen, ist sehr hoch. Über die Gefahren und Folgen denken sie jedoch nicht nach. Das Rauchen wird als „cool“ bezeichnet und ob es teuer ist oder nicht (5 Euro pro Schachtel), interessiert sie recht wenig. Aus diesem Grund startete die Klasse 7a das Projekt „be smart don’t start!“, was so viel heißt wie „sei schlau - beginne nicht!“ Dazu gab es eine Reihe von Aktivitäten: beim Spendentag, den die Schule jedes Jahr um die Weihnachtszeit veranstaltet, organisierte die Klasse 7a einen Informationsstand, an dem die Schüler eine große Umfrage starteten, Flyer verteilten und an dem auch informative Plakate aushingen. Im Anschluss daran drehte die Filmgruppe zwei Filme zum Thema Rauchen. Eine weitere Gruppe bereitete einen Vortrag für die Unterstufenschüler vor. Mittlerweile ist das Projekt zu Ende, Nr. 38 • Ausgabe 2014 aber die Klasse 7a wird sich weiterhin gegen das Rauchen einsetzen. Ihre bisherigen Bemühungen wurden mit einem Preis belohnt. Die Klasse gewann einen Besuch im Freilichtmuseum Beuren. Hier wird die Klasse im Backhäuschen backen. 53 Projekte Ausflug in eine perfekte Welt Zehntklässler bei den „Tagen der Orientierung“ Von Berit Soukup (10c) Alles hat angefangen mit einem Infoblatt, welches wir im Reli-Unterricht bekamen. Da hatten wir zwar noch keine wirkliche Vorstellung, was man bei den „Tagen der Orientierung“, kurz TdO, überhaupt macht und wie es werden würde, aber die Themen klangen spannend. Nach der Anmeldung erfuhren wir auch bald, dass wir zusammen mit Schülern des Schelztor-Gymnasiums aus Esslingen die TdO besuchen würden. Zunächst waren wir davon nicht gerade begeistert, aber während den TdO hat sich das dann sogar als richtig toll herausgestellt. Gut gelaunt brachen wir an einem Mittwochnachmittag nach Wernau auf. Wir freuten uns schon eine Weile darauf und waren gespannt auf die Umsetzung der Themen, die wir uns ausgesucht hatten. Als wir ankamen, lernten wir auch gleich die anderen TdOler und die Gruppenleiter bzw. Betreuer kennen. Die Betreuer stellten uns dann auch gleich den Plan für die kommenden Tage vor. Der sah erst einmal absolut voll aus, bot uns aber auch viel Freiraum. Wir TdOler entschieden uns dann für einen der zwei Themenbereiche, auf die (nach einer Vorwahl) unsere Auswahl beschränkt worden war. Es entstand eine Kleingruppe, die sich mit dem Thema „Fremdwahrnehmung – Selbstwahrnehmung“ auseinandersetzen würde, und eine, die sich mit ihrer Zukunft beschäftigen würde. In den Kleingruppen gab es viele gestalterische Aufgaben, und man hatte die Möglichkeit, absolut offen über die Dinge, die einen beschäftigten, zu reden. Wir lernten die anderen aus der Gruppe kennen und lernten sie zu verstehen. Alle redeten so offen, wie sie es normalerweise nie taten. Die Möglichkeit, alles zu erzählen, ohne dass es jemals jemand außerhalb dieser Gruppe erfahren würde, bot uns der Kleingruppen54 vertrag, dessen Regeln wir gleich am Anfang gemeinsam festlegten. Jeder hat es als selbstverständlich gesehen, die Dinge für sich zu behalten. Die gestalterischen Aufgaben und das Reden in der Gruppe boten einem auch einen tollen Weg, sich selbst besser kennen zu lernen. Man nahm sich auf einmal die Zeit, darüber nachzudenken, was man gerne tut, was man mag, was man eventuell ändern möchte und welche Wünsche man an die Zukunft hat. Dass wir einen Großteil der TdOler noch gar nicht kannten, gab dies insbesondere der Fremdwahrnehmung-Selbstwahrnehmungs-Gruppe, die Chance auf eine objektive Sichtweise der anderen auf das, was man erzählte und wie man war. Vielleicht war auch gerade dies der Grund, dass es eigentlich allen so leicht fiel, so offen zu erzählen, auch die geheimsten Dinge. Man hat sich im Innersten ordnen und kennen lernen können, gerade auch durch die anderen TdOler. Morgens gab es außerdem einen Impuls und abends einen Expuls. Der Impuls gab einem die Möglichkeit auf einen guten Start in den Tag mit ein paar Gedankenanstößen und beim Expuls konnte man noch einmal den Tag – und damit all die schönen Momente – reflektieren und zur Ruhe kommen, bevor man dann schlafen ging. Wir sind, obwohl die TdO viel zu kurz waren, zu einer kleinen Gruppe zusammengewachsen. Am ersten Tag blieben noch alle für sich, doch schon am zweiten ging man mit den anderen abends raus, musizierte und redete. Wir vertrauten einander immer mehr. Auch als Großgruppe (also beide Kleingruppen zusammen) gab es Treffen. Und am zweiten Abend überlegten sich ein paar von uns mit den Betreuern tolle Spiele für den gemeinsamen Spieleabend, der wirklich jedem Spaß gemacht hat. Nicht zu vergessen ist das fantastische Essen bei den TdO! Es gab eine riesige Auswahl, und alles schmeckte unglaublich gut. Man wollte am liebsten alles probieren. Am ersten Tag blieben die Schüler von der anderen Schule und auch wir eher für uns, aber es dauerte nicht lange, da aßen wir auch zusammen und unterhielten uns über die kreativen und wirklich tollen Aufgaben der Kleingruppen. Als dann der Tag der Abreise anstand, wollten wir nicht gehen. Die TdO waren wie eine andere, perfekte Welt, in der wir gerne noch eine Weile geblieben wären. Doch leider ging das nicht. Wir tauschten zwar mit den anderen die Nummern, aber wir wussten, dass die Tage hier unvergesslich, doch leider auch unwiederbringlich waren. Wir werden sie jedenfalls nie vergessen, und wir bedanken uns hiermit offiziell bei allen, die diese Tage möglich gemacht haben, bei denen, die sie realisiert haben und den anderen aus der Gruppe, mit denen wir dieses Erlebnis teilen durften! Auch jetzt, Monate nach den TdO reden wir noch oft über unsere Erinnerungen und die fantastische gemeinsame Zeit. Danke dafür! Nr. 38 • Ausgabe 2014 Projekte Für ein Jahr nach Südafrika Erfahrungen bei der Organisation eines Auslandsjahrs Von Carolin Raunecker (10d) Wenn dieser Bericht erscheint, wohne ich schon seit gut drei Monaten in Südafrika, in einem Vorort von Kapstadt, etwa 9.200 Kilometer von zu Hause entfernt. Dort werde ich für ein Jahr bei einer Gastfamilie leben und eine öffentliche High School besuchen. Viele fragen sich jetzt bestimmt, wie man auf die Idee kommt, ein Auslandsjahr in Südafrika zu verbringen. Für mich ist Südafrika ein faszinierendes Land, mit vielen verschiedenen Kulturen, wunderschönen Landschaften und einer beeindruckenden Tierwelt. So war es für mich relativ schnell klar, dass ich mein Auslandsjahr gerne dort verbringen würde. Das war etwa vor einem Jahr. Wieso ich überhaupt ein Auslandsjahr machen möchte? In erster Linie möchte ich mein Englisch verbessern, aber auch andere Leute treffen und eine fremde Kultur kennen lernen. Außerdem interessiert es mich sehr, wie es ist, in einer anderen Familie mit einer völlig anderen Kultur und Sprache zu leben. In den Sommerferien des letzten Jahres begann ich damit, mich ausgiebig im Internet zu informieren, forderte viele Prospekte an und meine Eltern musste ich auch noch von meiner Idee überzeugen. Gar nicht so einfach unter ca. 70 seriösen Organisationen die richtige zu finden! Schließlich besuchte ich mit meinen Eltern die Schüleraustausch-Messe im Dillmann- Gymnasium in Stuttgart, welche jedes Jahr im Herbst stattfindet. Dort präsentierten sich etwa 35 Organisationen. Viele konnte ich gleich ausschließen, da sie Südafrika nicht im Programm hatten. Kurz vor Schluss fanden wir dann eine Organisation, die zu meinen Vorstellungen passte und auch meine Eltern überzeugen konnte. Diese Organisation heißt „international experience“ kurz „ie“. Das Tolle ist, dass sie vor Ort (in Kapstadt) mit einer deutschsprachiNr. 38 • Ausgabe 2014 gen Betreuerin zusammenarbeitet. Insgesamt fand ich die Messe sehr informativ und würde sie jedem empfehlen, der gerne ein Auslandsjahr machen möchte. Wieder zu Hause, füllte ich auf der Internetseite dieser Organisation eine erste Bewerbung für ein persönliches Vorstellungsgespräch aus, woraufhin sich ein paar Tage später eine Mitarbeiterin bei uns meldete, um einen Termin auszumachen. Ungefähr drei Tage später kam eine sehr nette Mitarbeiterin der Organisation zu uns nach Hause. Sie führte zuerst ein kurzes EnglischInterview mit mir. Danach sprachen wir über den weiteren Ablauf, das Programm, offene Fragen, die aktuelle Schulsituation, Hobbys, Ziele und weitere Möglichkeiten. Das ganze Vorstellungsgespräch dauerte ca. zwei bis drei Stunden. Nach ein paar Tagen kam dann der ersehnte Brief mit der Zusage und dem Vertrag, den meine Eltern unterschrieben zurückschickten. Jetzt kam erst einmal ganz viel Papierkram auf mich zu, da ich nun die ausführlichen Bewerbungsunterlagen einreichen musste, wie etwa mehrere Fragebögen über mich, ärztliche Atteste, Übersetzungen der letzten drei Zeugnisse, eine Lehrereinschätzung, einen Brief an meine zukünftige Gastfamilie von mir und einen von meinen Eltern, sowie Bilder. An einem Wochenende im Mai fand dann ein Vorbereitungsseminar in Bonn statt. Dort lernte ich die acht Austauschschüler kennen, die mit mir nach Südafrika, sowie alle Austauschschüler, die mit „ie“ ins Ausland gehen. An diesem Wochenende bekamen wir viele hilfreiche Tipps, spielten Situationen nach und bekamen die Regeln noch einmal erklärt. Wir, die nach Südafrika gehen, hatten zudem noch das Glück, unsere Betreuerin kennen zu lernen, da diese extra dafür aus Südafrika angereist war. Am letzten Abend überbrachte sie mir die tolle Nachricht, dass sie für mich schon eine Gastfamilie und eine Schule gefunden hatte. Ich freute mich riesig darüber. Nun musste das Visum beantragt werden, und ich sollte bei meiner Gastfamilie anrufen. Das Visum zu beantragen bedeutete wiederum sehr viel Papierkram und war sehr kompliziert. Für mich persönlich jedoch war der Anruf bei meiner Gastfamilie die größere Hürde, da ich nicht wusste, ob ich sie und sie mich verstehen würden und über was ich mit ihnen reden sollte. Zum Glück hatte ich Kontakt zu der Austauschschülerin, die gerade dort lebte. Daher sprach ich zuerst mit ihr, bevor sie das Telefon an meine Gastmutter übergab. Ich war anfangs total aufgeregt, was sich dann aber schnell legte, und so wurde es am Ende sogar ein ganz lustiges Telefonat. Jetzt freue ich mich auf ein spannendes und erlebnisreiches Jahr in Südafrika! 55 Projekte Wir bauen Autos mit Luftantrieb Experiment der Klasse 5d im Fach Natur-Phänomene Von Wasilia Taflanidou und Nina Schwabe (5d) Kann ein zehn- oder elfjähriger Schüler einer 5. Klasse ein Auto mit einfachen Materialien aus dem Alltag bauen, das eine Strecke von mindestens 3 m fahren kann? Ja! Die Klasse 5d hat es geschafft, Autos mit Luftballonantrieb zu bauen. Und sie fahren! In drei Doppelstunden haben Ideensammlungen stattgefunden. Dabei half uns Frau Urban mit Beispielen und Tipps. Es hat nicht immer geklappt oder nicht beim ersten Versuch, aber zum Schluss war doch jeder Schüler stolz auf sein Auto. Die Luftballons erhielten den Verschluss einer Spülmittelflasche. Mit diesem konnte die Luftausströmung gut reguliert werden. Dieser Verschluss wurde an dem Autokörper befestigt. Die Autokörper waren aus Styropor, leeren Plastikflaschen, Obstschalen aus Kunststoff, Brettern oder Pappe. Als Räder konnte man Korken, Flaschendeckel, CDs, Garnspulen oder Pappräder verwenden, die man mit Draht, Schaschlikspießen oder Strohhalmen an der Autokarosserie befestigte. Im Durchschnitt wogen die Autos ca. 20 g und hatten eine Größe von einem A5-Blatt. In 15 bis 25 Sekunden fuhren die Autos zwischen 3 und 7 Metern. Eine sehr gute Note und das Lob der Lehrerin waren die Belohnung und der Preis für das Experiment sowie die Anspannung im Fach NaturPhänomene im Mai 2014. Spenden Sie an den MPGVerein und fördern Sie damit Schulprojekte! 56 Nr. 38 • Ausgabe 2014 Projekte Dem Täter auf der Spur Die Klasse 5d zu Besuch im Fehling-Labor Von Christina Taflanidou und Emma Nowosadtko (5d) Wir, die Klasse 5d, waren mit Frau Urban und Frau Daub im Fehling-Labor der Universität Stuttgart, Fakultät Chemie. Wir sind an einem Montagmorgen vom MPG-Nürtingen zum Nürtinger Bahnhof gelaufen und von dort aus mit der Bahn nach Stuttgart gefahren. Ein Student der Universität Stuttgart hat uns am Hauptbahnhof abgeholt. Unsere Klasse ist mit ihm zum Labor gelaufen. Als wir ankamen, mussten alle einen weißen Kittel anziehen und dann ging es endlich los! Die Betreuer zeigten und erklärten uns alle Geräte und wir wurden in drei Gruppen eingeteilt. Es gab drei Versuche. Die erste Gruppe ging zum ersten Versuch. Dort musste man einen Mord aufklären. Es ging um einen Mann, der tot auf dem Boden lag. Er war allergisch gegen Aspirin; man musste also herausfinden, ob im Zucker, im Salz oder im Mehl der Brötchen Aspirin war. Es stellte sich heraus, dass Aspirin in dem Mehl der Brötchen war. Die zweite Gruppe ging zu dem zweiten Versuch, der sich mit Kohlenstoffdioxid befasste. Nach ca. einer halben Stunde wechselten die Gruppen. Beim dritten Versuch experimentierten wir mit Säuren. Das Experimentieren hat uns sehr viel Spaß gemacht. Den meisten Schülern hat der erste Versuch am besten gefallen. Am Ende bekam jeder Schüler noch eine Brezel, ein Experimentier-Set und ein schönes Erinnerungsfoto. Es hat sich gelohnt, dahin zu fahren, denn man hat viel Interessantes gelernt und deswegen empfehlen wir auch anderen, das Fehling-Labor mal zu besuchen. Vielen Dank an Frau Urban und Frau Daub! Wenn die Mensa zur Nähstube wird Textil-AG – nicht nur für Schüler Von Miriam Bildersheim, Ebru Karayazgan und Carolin Raunecker (10d) Die Textil-AG von Frau Locke findet fünf Mal im Jahr statt. Jeweils an einem Samstag von 10 bis 16 Uhr wird in der Mensa genäht, gestrickt und gehäkelt. Dabei darf jeder Teilnehmer selbst entscheiden, was er oder sie herstellen möchte. Anleitung und/oder Schnittmuster sowie Material mitbringen und loslegen! Frau Nr. 38 • Ausgabe 2014 Locke unterstützt jeden dabei, die Anleitungen zu verstehen und umzusetzen. Außerdem erklärt sie alle wichtigen Begriffe und Tricks. So entstehen jedes Jahr aufs Neue die verschiedensten Einzelstücke: Mützen, Taschen, Hosen oder Schals. Sogar Frau Sagert nutzte in diesem Jahr die Gelegenheit, um für ihr Baby zu nähen. So lernen am MPG nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer etwas Praktisches dazu. Die Textil-AG richtet sich an Schüler ab Klassenstufe 8. Weil aber so viele Fünft- und Sechstklässler großes Interesse zeigen, gibt es manchmal auch Sondertermine für die Kleinen! 57 Projekte „Als Papa ein Engel wurde“ Anika Müllers Roman gewinnt Wettbewerbspreis Von Robert Kohler Für ihre Arbeit „Als Papa ein Engel wurde – Selbsttötung und Glaube – zwei nicht zu vereinbarende Dinge?“ wurde die Abiturientin Anika Müller vom Max-Planck-Gymnasium in Nürtingen mit dem dritten Preis im landesweiten Schülerwettbewerb „Christentum und Kultur“ ausgezeichnet. Erzbischof Dr. Robert Zollitsch überreichte die Auszeichnungen am Mittwoch, 15. Januar, in der Katholischen Akademie Freiburg. Dabei forderte er die Preisträger auf, am ,,kulturellen Gedächtnis der Menschheit" mitzuarbeiten. Denn Christen hätten die Aufgabe, ihren Glauben verantwortet weiterzugeben ,,und dabei sprachfähig zu sein, um gehört zu werden". Gerade die Schule sei ,,eine Schnittstelle von lebendiger Kommunikation – zwischen tradiertem Wissen und lebenspraktischer Kenntnis". icht, davon 53 Einzelarbeiten und 11 Gruppenarbeiten. Zweimal wurde der mit 500 Euro dotierte erste Preis vergeben; ein zweiter Preis (300 Euro), fünf dritte Preise (je 200 Euro) und vier Buchpreise im Wert von je 25 Euro. Fünf der Arbeiten haben sich mit dem Schwerpunkt ,,Fenster auf? 50 Jahre 2. Vatikanisches Konzil" beschäftigt, elf mit ,,Oh my God! Gottesbilder von Jugendlichen", acht mit dem Thema ,,Macht Religion das Leben leichter?" Alle anderen Arbeiten hatten eigene Schwerpunkte. Zum elften Mal waren Schülerinnen und Schüler aus Baden-Württemberg aufgerufen, Arbeiten zum Thema ,,Christentum und Kultur" einzureichen. Der Wettbewerb wird von den beiden Evangelischen Landeskirchen in Baden und in Württemberg sowie den katholischen Bistümern Rottenburg-Stuttgart und Freiburg gemeinsam verantwortet und jedes Schuljahr neu ausgeschrieben. Die Schirmherrschaft haben Kultusminister Andreas Stoch und die Bischöfe Dr. Gebhard Fürst (Rottenburg) und Dr. Ulrich Fischer (Karlsruhe) übernommen. Der Wettbewerb richtet sich an Schülerinnen und Schülern der Kursstufe elf. Sie verfassen eine Jahresarbeit, die als besondere Lernleistung in die Abiturprüfung einfließen und dort die fünfte mündliche Prüfung, die sogenannte Präsentationsprüfung ersetzen kann. Anika Müller setzte sich in einem selbstverfassten Roman mit den Fragen und Emotionen der Hinterbliebenen nach dem Suizid eines Vaters auseinander. Im Mittelpunkt steht die Tochter Emilie, die immer wieder mit der Frage nach dem „Warum?“ die Tat ihres Vaters verstehen will. Durch die Selbsttötung ihres Vaters ist Emilies Welt aus den Fugen geraten: Wem kann sie noch vertrauen, nachdem sie ihr Vater, den sie so gut zu kennen glaubte, scheinbar „getäuscht“ hat? Ist sie selbst schuldig am Tod? Welche Rolle spielt Gott bzw. der Glaube an ihn in diesem „Drama des Lebens“, wenn ein Mensch keinen anderen Ausweg in seinem Leben mehr sieht als die Selbsttötung? Nach Antworten suchend geht Anika Müller in ihrer Erzählung wie auch in ihrer kommentierenden Reflexion diesen Fragen nach und findet die Ahnung einer Antwort im Bild des Schneeengels, den In diesem Schuljahr nahmen 100 Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb teil, davon 80 Schülerinnen. Insgesamt 64 Arbeiten wurden eingere58 der Vater im Moment des Todes hinterlassen hat. Im Schneeengel findet die Romanfigur Emilie die Hoffnung auf Erlösung ihres Vaters im Tod, die Gewissheit der Liebe ihres Vaters, dadurch schließlich Trost in ihrer Trauer und Mut zu neuem Vertrauen. In ihrem Roman verdeutlicht Anika Müller, dass die Religion das Leben nicht automatisch „leichter“ macht, aber „dass der Glaube oftmals der beste Weg ist, den Schmerz und das Leiden zu überwinden. Aus dem Glauben können wir die Kraft schöpfen, die uns hilft, in diesen Zeiten zu bestehen und nicht aufzugeben, für ein besseres Leben zu kämpfen.“ Nr. 38 • Ausgabe 2014 I r rtinger Metz ü N ge hr !"#$%&'&()#&(*%+*+(,#-*+ Vereinsservice Partyservice Imbiss Tagesessen Tel.: 07022/39541 www.buchhaus-zimmermann.de www.metzgerei-luz.de Matthias Berg bei uns zu Gast: am Dienstag, 11. November, 20 Uhr in unserem Buchhaus in Nürtingen „Mach was draus!“ ll beste s t e k ic itig T e z t h Rec en !!! Zimmermann. Die Buchhandlung in Nürtingen Schillerplatz 1 Tel. 07022-9 33 32 0 Foto: @ privat Guthabenverzinsung 2,00 % p. a.* * 2,00 % p. a. bis 2.500 Euro, Zinssatz variabel, übersteigende Beträge werden wie Spareinlagen mit 3-monatiger Kündigungsfrist verzinst. Stand: 01.05.2013. Ein Freund fürs Leben: das mitwachsende Konto Dieses Konto begleitet Ihr Kind durch alle Lebensphasen. Topverzinsung, tolle Geschenke und vieles mehr – Ihr Kind wird begeistert sein. 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Leasingrate 299 € 1 2 2 Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers, zuzüglich lokaler Überführungskosten. Die Bestandteile des Jürgen Klopp, Genossenschaftsmitglied seit 2005 serer n u n vo Jetzt en artig g i ichen z l t n f ei a ch ssens o eren! i n t i e f g o r ung p t a r e B Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis langer und harter Arbeit. Gut, wenn man sich auf seinem Weg dahin auf einen starken Partner verlassen kann: Mit unserer genossenschaftlichen Beratung helfen wir Ihnen, Ihren ganz persönlichen Antrieb zu verwirklichen und Ihre Ziele zu erreichen. Lassen Sie sich beraten – vor Ort in einer Filiale in Ihrer Nähe oder online unter www.vbkint.de