50 Jahre SOS-Kinderdorf in Harksheide

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50 Jahre SOS-Kinderdorf in Harksheide
50 Jahre
SOS-Kinderdorf
in Harksheide
50
50 Jahre
SOS-Kinderdorf
in Harksheide
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Inhalt
Vorwort / Begrüßung
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Geschichte des SOS-Kinderdorf e.V. 5
Geschichte SOS-Kinderdorf Harksheide
6
Das SOS-Kinderdorf Harksheide heute
Jugendhilfemaßnahmen
SOS-Kinderdorffamilie
SOS-Jugendwohngruppe
SOS-Kinderwohngruppen
SOS-Tagesgruppe
SOS-Verselbstständigung / Ambulante Hilfen
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Arbeitsagenturmaßnahme
Ausbildung
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Kooperationsprojekte
Familientreff
Schulsozialarbeit
Zentrum für kooperative Erziehungshilfen (ZKE)
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Dorfintern
Dorfmeisterei
Hauswirtschaftskräfte
Fachdienst
Verwaltung
Bereichsleitung
Pferdearbeit
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Freizeitangebote im SOS-Kinderdorf Harksheide
Fußball
Hip-Hop
Jugendtreff
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Wie wird man eine Kinderdorfmutter?23
Mein Leben als Kinderdorfmutter24
SOS-Kindermund
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Rätsel-Spaß
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Vorwort
Liebe Jubiläumsgäste, liebe Leser,
das 50. Jubiläum unseres Kinderdorfs ist der Anlass,
zu dem wir zusammengekommen sind. Für den
Einzelnen mögen sich hinter diesem Anlass ganz unterschiedliche Motivationen verbergen. Vielleicht mag
er oder sie schauen, was aus dem Dorf geworden
ist, in dem er oder sie einstmals gelebt hat – vielleicht
sogar den eigenen Kindern (oder Enkeln) zeigen, hier
bin ich aufgewachsen. Vielleicht haben Sie sich als
Förderer engagiert und wollen heute einmal sehen,
was wir aus Ihrem Engagement so gemacht haben.
Vielleicht haben Sie in der Zeitung immer wieder
etwas über das Dorf gelesen und waren ein wenig neugierig. Oder Ihre Kinder haben sich gerade
gelangweilt und die Aussicht auf Bratwürstchen und
Spielangebote waren heute genau das Richtige …
Wie auch immer, wir freuen uns, dass Sie heute mit
uns feiern. Das SOS-Kinderdorf Harksheide wurde
vor 50 Jahren gegründet, um Kindern, deren Eltern
sich nicht (mehr) um sie kümmern konnten, ein neues Zuhause anbieten zu können. Auch heute ist dies
noch eine wichtige Aufgabe für uns. In den Kinderdorffamilien und den Wohngruppen können die Kinder dieses Zuhause finden, wenn sie es benötigen.
Vor allem im vergangenen Jahrzehnt kamen allerdings noch etliche weitere Aufgaben hinzu, die aus
unterschiedlichen Blickrichtungen das Ziel verfolgen,
Familien darin zu unterstützen, dass sie selbst mit
ihren erzieherischen Aufgaben so gut klar kommen,
dass die Kinder gar nicht erst in die Situation geraten, ein neues Zuhause suchen zu müssen. Hierzu
zählen die Tagesgruppe, unser ambulanter Bereich
und die Arbeit an den Schulen wie auch im Familientreff.
Aus heutiger Sicht werden wir im kommenden Jahrzehnt vor allem zwei Herausforderungen zu bewältigen haben. Zum einen das Arbeitsfeld der Kinderdorfmutter so zu erneuern, dass es den steigenden
fachlichen Anforderungen einerseits und andererseits
den privaten Bedürfnissen der Menschen, die in
dieser Rolle leben sollen, gerecht wird. Gelingt uns
dies, können wir auch weiterhin Kindern, die dies
brauchen, eine Heimat an einem neuen Lebensort
anbieten.
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Zum anderen werden wir gemeinsam mit der Stadt
Norderstedt und dem Kreis Segeberg die präventive, am Willen der Hilfesuchenden orientierte Arbeit
im Sozialraum ausbauen und neue Arbeitsformen
entwickeln. Gelingt uns dies, wird hoffentlich die Zahl
der Kinder geringer, für die eine Fremdunterbringung
notwendig sein wird.
Heute jedoch wollen wir gemeinsam einen fröhlichen
Tag verbringen, weniger die vielfältigen belastenden
Anlässe für unsere Arbeit, als vielmehr das Mut machende Ergebnis unserer Bemühungen in den Blick
nehmen und uns an die Worte erinnern, die Mandy,
ein ehemaliges Kinderdorfkind rückblickend formuliert hat: „Meine Kinderdorfmutter gab mir die Freiheit
zurück – die Freiheit, Kind zu sein und meinen eigenen Weg zu finden.“
Für mich, liebe Gäste, ist dieses Jubiläum Anlass,
inne zu halten, sich am Erreichten zu freuen und
allen, die durch ihr Engagement dazu beigetragen
haben, ein ganz herzliches Dankeschön zu sagen.
Diese Zeitung gibt Ihnen einen ersten Einblick in
unser Dorf, den Sie gerne mit Hilfe der freundlichen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertiefen dürfen.
Wir freuen uns auf Sie und möchten mit unserem
Fest etwas von der Freude und dem Glück zurückgeben, zu dem Sie durch Ihr Engagement beigetragen haben.
Jörg Kraft
Einrichtungsleiter
* Liebe Leserin, lieber Leser, im Folgenden verwenden wir aus
Gründen der besseren Lesbarkeit jeweils nur die männliche Form.
Die Geschichte des
SOS-Kinderdorf-Vereins
Manchmal sind es die kleinen Ideen, die es
schaffen, die Welt zu verändern:
1949 gründete Hermann Gmeiner (1919-1986) in
Imst in Tirol das erste SOS-Kinderdorf. Seitdem
ist über den ganzen Globus verteilt ein privates,
überparteiliches und überkonfessionelles Netzwerk
entstanden, das Kindern, Jugendlichen und Familien
in Not hilft.
Gmeiners Grundidee war ebenso einfach wie genial:
Kriegswaisen, die der Zweite Weltkrieg zurückgelassen hatte, sollte die Geborgenheit einer Familie
geschenkt werden. Daraus entwickelte sich ein unverändert modernes Angebot der Jugendhilfe. Kinder
und Jugendliche leben gemeinsam mit einer SOSKinderdorfmutter in einer SOS-Kinderdorffamilie. In
dieser familiären Umgebung erfahren sie Vertrauen,
Halt, Förderung und Geborgenheit, bis sie irgendwann auf eigenen Beinen stehen und ein selbstbestimmtes Leben führen können.
Diese Idee ist von vier Grundsätzen gekennzeichnet:
Jedes Kind braucht eine Mutter und wächst am natürlichsten mit Geschwistern in einem eigenen Haus
innerhalb einer Dorfgemeinschaft auf.
1955: Gründung SOS-Kinderdorf e.V.
Auch in Deutschland war man von Hermann Gmeiners Idee begeistert, 1955 wurde der deutsche
SOS-Kinderdorf e.V. gegründet. Nur ein Jahr später
legte man in Dießen am Ammersee den Grundstein
für das erste deutsche SOS-Kinderdorf. Mittlerweile
gibt es in Deutschland 15 SOS-Kinderdörfer, ein
16tes wird noch 2013 in Gera eröffnet. Neben den
Kinderdörfern sind auch zahlreiche weitere Projekte und Einrichtungen entstanden. Dazu zählen die
SOS-Jugendhilfen, die SOS-Beratungszentren, SOSMütterzentren und Mehrgenerationenhäuser, die
SOS-Ausbildungs- und Beschäftigungszentren für
sozial benachteiligte Jugendliche und Dorfgemeinschaften für Menschen mit Behinderungen.
SOS-Kinderdörfer: Schwerpunkt der Arbeit
In den 42 Einrichtungen des SOS-Kinderdorf e.V.
wurden 2011* über 130.000 Kinder, Jugendliche und
junge Erwachsene dauerhaft oder zeitweise betreut,
beraten oder ausgebildet. Den Schwerpunkt der
SOS-Arbeit bilden nach wie vor die SOS-Kinderdörfer. 2011 lebten 644 Kinder und Jugendliche in
„Ich wollte nichts anderes,
als dem entwurzelten Kind
jene Welt der Geborgenheit
schenken, die es braucht,
um gedeihen zu können.“
Hermann Gmeiner
einer SOS-Kinderdorffamilie. Heute sind es nur noch
selten Waisenkinder, die bei SOS aufgenommen werden, sondern Kinder und Jugendliche, deren Eltern
sich nicht ausreichend um sie kümmern können.
Häufig haben Eltern verschiedene, zeitgleich auftretende Probleme, wie Krankheit, finanzielle Sorgen,
Partnerschaftsprobleme. Der SOS-Kinderdorf e.V.
leistet dann Unterstützung bei der erzieherischen
Verantwortung der Eltern, von der Beratung bis hin
zur vollständigen Übernahme der Betreuung und
Erziehung der Kinder.
„Die Kinder haben heute andere Rucksäcke zu tragen als zu Gmeiners Zeiten“, formulierte es der Einrichtungsleiter eines SOS-Kinderdorfs. Viele der Kinder und Jugendlichen, die heute ins SOS-Kinderdorf
kommen, sind traumatisiert und haben prägende
negative Erfahrungen gemacht. Therapeuten und Erzieher unterstützen die SOS-Kinderdorfmutter dabei,
diesen belasteten Kindern ein Umfeld zu schaffen, in
dem sie das Erlebte verarbeiten können und Geborgenheit erleben – als Voraussetzung dafür, dass sie
wieder positiv in die Zukunft schauen können.
Auch im Ausland aktiv
Darüber hinaus finanzierte der deutsche SOS-Kinderdorf e.V. 2011* den Unterhalt von 130 Projekten
in 44 Ländern. Weltweit wurden insgesamt 351.000
Kinder betreut und unterstützt, davon 81.000 Kinder
in SOS-Kinderdörfern und 270.000 über Kinder- und
Familienstärkungsprogrammen (im Vergleich zum
Jahr 2010 mit 290.000 Kindern insgesamt, davon
78.000 in SOS-Kinderdörfern und 212.000 in Familienstärkungsprogrammen).
Die Hilfe aus Deutschland ist insbesondere für
die ärmeren Länder der Erde unerlässlich, um die
Finanzierung der SOS-Kinderdorfeinrichtungen in
den Ländern, in denen das Spendenaufkommen viel
niedriger ist als in Deutschland, zu sichern.
* Stand: Jahresbericht SOS-Kinderdorf e.V. 2012
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Hermann Gmeiner bei der
Grundsteinlegung 1962.
Unterstützung für weit
über 500 Kinder
Geschichte SOS-Kinderdorf
Harksheide
Das SOS-Kinderdorf Harksheide wurde offiziell am
14. September 1963 eröffnet. Seine Geschichte
beginnt aber bereits Ende der 50er Jahre, als der
Hamburger Rechtsanwalt und Notar Dr. Henning
Baur von dieser neuen Form der „Heimerziehung“
hört. Gemeinsam mit seiner Frau Minni reist er spontan nach Österreich, um sich in Imst, im ersten SOSKinderdorf überhaupt, von dieser neuen, modernen
Form der Jugendhilfe ein Bild zu machen. Dr. Baur
und seine Frau beschließen, ein Hamburger Kinderdorf zu gründen. Auf der Suche nach Unterstützern
für ihre Kinderdorf-Idee stoßen Minni und Henning
Baur auf den Lübecker Kaufmann Wilhelm Fabritz,
der dem Kinderdorfverein ein sechs Hektar großes
Grundstück im schleswig-holsteinischen Dorf Harksheide schenkt. So wurde aus dem Projekt Kinderdorf
Hamburg das Projekt Kinderdorf Harksheide.
1970: Kinderdorf aufgebaut
In den Jahren bis 1970, dem Gründungsjahr von
Norderstedt, wird das Kinderdorf nach und nach
fertig gestellt. Es entstehen insgesamt 20 Gebäude,
von denen 15 als Familienhäuser gebaut sind. Dazu
kommen ein Dorfgemeinschaftshaus, eine Werkstatt, Garagen, das Haus des Dorfmeisters und zum
Schluss ein Verwaltungs- und Wohngebäude. Bis in
die späten 90er Jahre hinein leben bis zu 14 Kinderdorffamilien mit bis zu sechs Kindern gleichzeitig im
Dorf. Danach wird die Einrichtung sowohl inhaltlich
als auch baulich modernisiert. Bereits 1986 wird
das Leistungsangebot des Dorfes um einen Ausbildungsbetrieb für Hauswirtschaftshelfer erweitert, der
seitdem ungefähr 100 jungen Menschen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur den Weg in eine
berufliche Zukunft ebnete.
Zu diesem Zeitpunkt ist das Grundstück, das heute
den nördlichsten Zipfel von Norderstedt bildet, noch
etwas einsam und abgelegen. Die nächste spärliche
Bebauung liegt hunderte Meter entfernt, befestigte
Wege sucht man vergebens. Aber das tut dem Enthusiasmus, die Kinderdorfidee hier zu verwirklichen,
keinen Abbruch. Als Leiter des neuen Kinderdorfs
wird Udo Pütt gewonnen, ein 27 Jahre alter Diakon
des Rauen Hauses. Er tritt seine neue Stelle am 1.
Januar 1963 an und wird erst 1994 von Jörg Kraft
abgelöst. Seine über Jahrzehnte erworbene Erfahrung bringt Udo Pütt beim Aufbau der SOS-Dorfgemeinschaft Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern
ein. Zu Beginn des neuen Jahrtausends geht er dann
in den verdienten Ruhestand. Heute lebt er mit seiner
Frau in Lüneburg und ist ein regelmäßiger und gern
gesehener Gast bei Festen in seinem alten Kinderdorf Harksheide.
1999: Eröffnung Tagesgruppe
Die eigentliche inhaltliche Erweiterung des Hilfsangebots beginnt im Jahr 1999 mit der Eröffnung der Tagesgruppe, in der Norderstedter Kinder in familiären
Notlagen umfangreiche und intensive Unterstützung
finden. Weitere Hilfsangebote, die danach in relativ
kurzer Zeit entstehen, sind die Jugendwohngruppe,
zwei Kinderwohngruppen, ambulante Betreuungsangebote, familienstärkende Programme – zum Teil in
Kooperation mit örtlichen Vereinen und Bildungsträgern – sowie letztlich der Einstieg in die Schulsozialarbeit. Alles in allem unterhält das SOS-Kinderdorf
Harksheide heute zehn verschiedene pädagogische
Hilfsangebote, von denen die Kinderdorffamilien
nach wie vor das prägende und tragende Fundament bilden.
1963: Eröffnung
Als das SOS-Kinderdorf Harksheide im September
1963 offiziell eröffnet wird, nehmen fünf SOS-Kinderdorfmütter ihre Arbeit mit ihren SOS-Kinderdorffamilien auf. Eine der ersten ist die ebenfalls 27-jährige
Kinderdorfmutter Ingrid Moser. 2001 – 38 Jahre später – geht Ingrid Moser in den Ruhestand, nachdem
sie 17 Kinder in Harksheide großgezogen hat. Sie
lebt heute noch in Norderstedt.
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Zeitgleich mit der pädagogischen Weiterentwicklung
begann 1999 auch die bauliche Veränderung des
Dorfs. Die in den 60er Jahren ebenerdig erstellten
Häuser mit ihren drei Kinderzimmern wurden den
qualitativen Ansprüchen an eine leistungsfähige Lebens- und Arbeitsgemeinschaft nicht länger gerecht.
Nachdem Umbau- und Erweiterungspläne für die
bestehenden Häuser geprüft und verworfen wurden,
kamen wir zu dem Entschluss, acht der alten Häuser
durch Neubauten zu ersetzen. Diese neuen Häuser,
die heute die südliche Seite des Kinderdorfs prägen,
verfügen über einen deutlich größeren Wohn- und
Wirtschaftsbereich für die Familien und über sechs
Kinderzimmer in der zweiten Etage. Damit wird auch
den Veränderungen, die die Familien und Kinder im
Lauf der Jahre natürlicherweise durchleben, wohnlich
Rechnung getragen. Und wenn es ihre Entwicklung
verlangt, können Kinder in ein Einzelzimmer ziehen.
2013: 44 Kinder und Jugendliche
Derzeit leben 44 Kinder und Jugendliche in acht
Familien und Gruppen dauerhaft im Kinderdorf
Harksheide. Viele Menschen gehen davon aus, dass
es sich bei den Kindern im Dorf um Waisen handelt.
Dies trifft nur in den seltensten Fällen zu. Im SOSKinderdorf Harksheide leben Kinder aus großen
familiären Notlagen, deren Wohl in ihrer Familie nicht
mehr gewährleistet ist. Zählt man alle Angebote
zusammen, erhalten derzeit ca. 70 junge Menschen
Geborgenheit, Liebe und individuelle Unterstützung
auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben. Und
das haben in den 50 Jahren seines Bestehens
bereits weit über 500 Kinder im SOS-Kinderdorf
Harksheide gefunden.
44 Kinder und Jugendliche
leben derzeit in acht Familien
und Gruppen im SOS-Kinderdorf Harksheide.
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Unsere Jugendhilfemaßnahmen
Kinderdorf erfahrene Sicherheit und Geborgenheit
sind die Grundlage für die anschließenden Schritte in
das Umfeld und die angestrebte Selbstständigkeit.
So wirkt die gelebte und gefühlte Familie noch lange
über das Ende der Jugendhilfemaßnahme hinaus.
Die SOS-Jugendwohngruppe
Dass es während des Erwachsenwerdens zu Konflikten zwischen Jugendlichen und ihren Familien
kommt, ist nichts Ungewöhnliches. Entstehen diese
Konflikte jedoch in einem sozialen Umfeld, das die
Persönlichkeitsentwicklung des Jugendlichen bisher
nicht ausreichend unterstützt hat, benötigt der junge
Mensch bei den entscheidenden Schritten in ein
eigenes Leben häufig zusätzliche Hilfe.
Die SOS-Kinderdorffamilie
Tragendes Element unserer Kinderdorffamilien ist
eine langfristig angelegte Lebensgemeinschaft. Hier
erfahren Kinder und Jugendliche Akzeptanz, Halt,
Geborgenheit, Sicherheit, individuelle Förderung und
Zuwendung. Jedes Kind ist einzigartig – doch das
Wohl und die gesunde Entwicklung der Kinder, die
bei uns leben, war andernorts nicht mehr gewährleistet. Wenn die Kinder zu uns kommen, brauchen sie
viel Zeit und Aufmerksamkeit, um ihre Vergangenheit
zu verarbeiten, wieder Zuversicht zu fassen und die
normalen Herausforderungen des Erwachsenwerdens anpacken zu können.
Die sechs Kinder (im Alter von eins bis 18 Jahren),
die heute gemeinsam in einer Familie leben, haben
in der Regel Einzelzimmer, die mit ihnen gemeinsam
eingerichtet werden. Die Kinderdorfmutter lebt natürlich ebenfalls im Haus. Unterstützt wird sie von ein
bis zwei Mitarbeitern.
„Alltag leben“ heißt in einer Kinderdorffamilie in eine
bestehende Familienkultur hineinzuwachsen. Denn
die Kinder und ihre Kinderdorfmutter entwickeln
jeweils ihre eigene Familienkultur. Sie lernen dabei,
das Eigene mit dem Gemeinsamen zu verbinden.
Dass das möglich ist, ist für viele ganz neu. Die im
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Diese Hilfe bietet unsere Jugendwohngruppe seit
1999 im Haus Ssymmank an, das sich auf dem Gelände des SOS-Kinderdorf Harksheide befindet. Es
hat Platz für sieben junge Erwachsene im Alter von
14 bis 18 Jahren. Die Jugendlichen nehmen aktiv am
Gruppenalltag teil. Sie kochen, waschen, putzen und
müssen einer geregelten Tätigkeit nachgehen. Dabei
hat jeder Jugendliche „seinen“ Erwachsenen, auf
den er besonders zählen kann. Die fünf im Wechseldienst tätigen Betreuer unterstützen sie bei der
Bewältigung ihrer Probleme – ob bei der Entwicklung
realistischer schulischer oder beruflicher Ziele, bei
der Haushaltsführung oder bei der Aufarbeitung ihrer
familiären Konflikte.
Die „Jugendwohngruppe“:
Lebensraum gestalten,
Grenzen erfahren,
zusammenleben,
Sorgen teilen,
Freizeit erleben,
Weitergehen ...
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Unsere Jugendhilfemaßnahmen
Die SOS-Kinderwohngruppe
Neben den Kinderdorffamilien gehören zum SOSKinderdorf Harksheide auch zwei Kinderwohngruppen. Hier leben bis zu acht Kinder ab sechs Jahre,
die von jeweils fünf pädagogischen Fachkräften
abwechselnd betreut werden. Sie finden einen
beschützenden Platz, an dem sie ankommen und
Ruhe finden können. Sie erfahren Akzeptanz, Halt,
Geborgenheit und individuelle Förderung. Im Alltag
gehen wir auf die Bedarfe der Kinder ein, erkennen
und bearbeiten Konflikte und Probleme. Ausflüge,
Grillabende im Sommer und Spielabende im Winter
gehören genauso dazu, wie Hausaufgaben machen
oder gemeinsames Kochen.
Der Aufenthalt der Kinder in den Wohngruppen ist
langfristig angelegt. Die pädagogischen Mitarbeiter
überlegen zusammen mit dem Jugendamt sowie den
Angehörigen der Kinder, wohin der Weg führen kann
und was für die Kinder am besten ist. Manche Kinder
können nach einiger Zeit zurück zu ihren Familien.
Andere ziehen in eine der Kinderdorffamilien oder
später in die dorfinterne Jugendwohngruppe. Wieder
andere leben bis zur Verselbstständigung in ihrer
Kinderwohngruppe.
In den Kinderwohngruppen hat jedes Kind einen
Bezugsbetreuer. Dieser kümmert sich im besonderen Maße um das Kind und nimmt die „Elternrolle“
gegenüber der Schule, den Ämtern oder Ärzten ein.
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Die SOS-Tagesgruppe
Manchmal geraten Familien durch besondere Lebensumstände in Schwierigkeiten, die auch bei ihren
Kindern zu Problemen führen – zum Beispiel in der
Schule oder im weiteren sozialen Umfeld. Hier kann
eine vorübergehende, durch das Jugendamt finanzierte Hilfe die Familie bei der Erziehung der Kinder
entlasten und unterstützen.
Unsere Tagesgruppe hat dieses spezielle Angebot
seit 1999 kontinuierlich weiterentwickelt. In einem
eigenen Haus auf unserem Gelände bietet sie bis
zu sechs Kindern aus Norderstedt und Umgebung
einen geschützten und geregelten Rahmen. Die zwei
Mitarbeiter akzeptieren die Kinder so, wie sie sind,
und interessieren sich für ihre Probleme, Wünsche
und Ängste. Die Kinder kommen nach der Schule
in die Tagesgruppe, essen gemeinsam zu Mittag
und machen ihre Schularbeiten, bei denen sie nach
Bedarf unterstützt werden. Im Anschluss beginnt die
Freizeit. Dann unternimmt man zusammen etwas,
oder die Kinder toben auf unserem weitläufigen
Gelände herum. Bei schlechtem Wetter können sich
die Kinder aber auch prima in den sehr kindgerecht
eingerichteten Räumen des Hauses beschäftigen.
Und in den Sommerferien unternehmen wir traditionell gemeinsam eine 14-tägige Reise.
Ziel der Tagesgruppe ist, dass im Anschluss an die
Betreuung des Kindes keine weiteren Hilfen mehr
notwendig sind. So kommt der Zusammenarbeit mit
den Eltern natürlich eine besondere Bedeutung zu.
Regelmäßig tauschen wir uns mit ihnen darüber aus,
welche speziellen Entwicklungsaufgaben ihr Kind hat
und was sie dazu beitragen können, damit es diese
erfolgreich bewältigt, um wieder besser in seinem
Leben zurechtzukommen.
Eigenständiges Wohnen üben...
Ambulante Hilfen und
Verselbstständigung
■ Was tun, wenn das Haushaltsgeld nicht reicht?
■ Wie löse ich meine Probleme am Arbeitsplatz?
■ Ich kriege kaum meine Miete zusammen,
Manchmal sind es Alltagsprobleme, manchmal akute
Notlagen, bei denen Jugendliche und junge Volljährige Unterstützung brauchen. Unsere Ambulanten
Hilfen wenden sich an zwei Personenkreise. Einmal
an Jugendliche und junge Volljährige aus unseren
Kinderdorffamilien und Wohngruppen, die in unseren
insgesamt fünf Verselbstständigungs-Appartements
das eigenständige Wohnen üben. Zum anderen an
junge Menschen, die außerhalb des SOS-Kinderdorfs im eigenen Wohnraum leben und unmittelbar
konkrete Unterstützung in einer für sie schwierigen
Lebenslage benötigen. Den jungen Menschen fehlt
es dabei oft einfach an Erfahrung:
gibt es da Hilfe?
■ Ich komme mit dem Antrag an die Arbeitsagentur
nicht klar!
■ Ich brauche dringend einen Kühlschrank, kann
ich da irgendwo einen Zuschuss beantragen?
Unsere zwei Mitarbeiterinnen der Ambulanten Hilfe
haben sich auf diese Fragen spezialisiert und verfügen über ein großes Fachwissen bei der Begleitung
der jungen Menschen in die Selbstständigkeit.
... und dabei kompetente Hilfe erfahren!
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Arbeitsagenturmaßnahme
Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin
Mit erhöhten Chancen zur Eingliederung in den
Arbeitsmarkt unterstützt das SOS-Kinderdorf Harksheide junge Menschen selbstbestimmt leben und
arbeiten zu können – und somit ihren Platz in der
Gesellschaft zu finden. Aus diesem Grund bieten wir
seit 1986 für junge, langsam lernende Menschen
eine dreijährige Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin bzw. zum Hauswirtschaftshelfer (Fachpraktiker
HW) an. Pro Ausbildungsjahr bilden vier Hauswirtschaftsmeisterinnen und eine Sozialpädagogin bis zu
sechs junge Menschen aus.
Zur dreijährigen Ausbildung gehört der wöchentliche
Besuch der Berufsschule und mehrwöchige betriebliche Ausbildungsphasen in Betrieben unseres
lebendigen Netzwerks: Kindergärten, Senioreneinrichtungen, Kantinen, Cateringbetriebe, Hotels.
Die Ausbildung wird als Maßnahme der Agentur für
Arbeit gefördert und die Abschlussprüfung von der
IHK Lübeck abgenommen.
Spaß und Spiel im SOS-Familientreff.
Aus Erfahrung wissen wir: Jeder kann seine Stärken
herausfinden und einbringen – wir helfen dabei!
Hauswirtschaftshelfer: mehrwöchige betriebliche Ausbildungsphasen gehören dazu!
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Kooperationsprojekte
Familien- und sozialraumbezogene Angebote
SOS-Familientreff SOS-Schulsozialarbeit
Unter unserem Dach bündeln wir verschiedene
Angebote, die sich an Menschen aus der weiteren
Nachbarschaft des SOS-Kinderdorf Harksheide
richten. Unsere Besucher kommen aus Norderstedt,
Henstedt-Ulzburg und den umliegenden Gemeinden.
Die Angebote sollen Spaß machen, helfen und eine
Brücke zwischen unserer Arbeit im Kinderdorf und
dessen Umfeld darstellen. Gemeinsamkeit ist dabei
ein wichtiges Element.
Ein vielseitiges Angebot ist auch die Schulsozialarbeit. Es reicht vom kurzzeitigen Projekt, das eine
einzelne Klasse unterstützt, über ein Projekt, das den
Übergang von der Kindertagesstätte in die Schule
begleitet bis hin zur fest angesiedelten „sozialpädagogischen Insel“ am Förderzentrum. Das Ziel ist
immer dasselbe: Alle Kinder und Jugendlichen sollen
sich in der Schule adäquat wahrgenommen fühlen
und die für die schulische und persönliche Entwicklung notwendige Unterstützung erhalten.
Die Angebote sind sehr vielseitig. Immer dabei sind
jahreszeitlich- und themenbezogene Veranstaltungen
wie unser Adventskranzbasteln oder unser Familienflohmarkt im Frühjahr. Einen lebhaften Einblick gibt
das Beispiel unserer Nähgruppe:
■ Zu unserer Nähgruppe kommen Mütter mit ihren
Kindern. Anfängerinnen und Fortgeschrittene setzen hier eigene Nähprojekte um. Wir stehen mit
Rat und Tat zur Seite. Die Kinder spielen – miteinander oder mit unserer ehrenamtlichen Helferin.
Wer Lust hat, nimmt an einem gemeinsamen
Mittagessen teil.
■ Einmal pro Woche nähen Ehrenamtliche Schönes
und Nützliches für das SOS-Kinderdorf. Sie setzen fast alle Wünsche in die Tat um: Von umgenähten Gardinen und geflickter Kleidung für die
Bewohner des Kinderdorfs bis hin zu hübschen
Kleinigkeiten, die zugunsten des SOS-Kinderdorf
Harksheide verkauft werden. Und natürlich bleibt
auch Zeit für einen Schnack bei einer Tasse Kaffee
oder Tee.
Begleiten wir den Übergang in die Schule, beginnt
unsere Arbeit schon vor dem eigentlichen Schuleintritt. Wir machen die Kindergartenkinder mit ihrer
zukünftigen Grundschule bekannt, damit ein gelungener Start in die Schulzeit als Grundlage vorhanden ist. Ist der Schulbeginn gut, kann es trotzdem
Höhen und Tiefen während der Schulzeit geben. Hier
freuen sich dann die Schüler des Förderzentrums
über die „Insel“ – ein Raum in der Schule, in dem sie
Sicherheit und Ruhe finden. Gerade in Situationen,
die überfordern und in denen man schnell wütend
wird, ist solch ein Ort wichtig, um den Umgang mit
sich selbst zu erlernen. Zusätzlich unterstützen feste
Inselstunden mit individuellen Schwerpunkten den
Schulbesuch und die Entwicklung der Schüler. Und
natürlich gehört auch jede Menge Spaß dazu, denn
so lässt es sich doch am besten lernen.
Begleitung vom Kindergartenkind
bis zum Jugendlichen.
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Kooperationsprojekte
Zentrum für kooperative Erziehungshilfe
in der Grundschule
Die Durchgangsklasse
Am Anfang des Kinderdorfgeländes, direkt neben
der Sporthalle, steht ein kleines Gebäude. Hier ist
die Durchgangsklasse (D-Klasse) des Zentrums für
kooperative Erziehungshilfe (ZKE) für den Grundschulbereich untergebracht. Das ZKE ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Förderzentrum ErichKästner-Schule, dem Norderstedter Jugendamt und
dem SOS-Kinderdorf Harksheide. In der D-Klasse arbeiten Regelschullehrerinnen, Sonderpädagoginnen,
Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen überwiegend
zu zweit am Schulvormittag zusammen.
In der D-Klasse unterstützen und stärken wir die
Grundschüler, die aufgrund vielfältiger Ursachen
vorübergehend nicht im großen Klassenverbund der
Regelschule beschult werden können. Wir nehmen
ihnen den Druck aus der schwierigen Unterrichtssituation sowie aus den persönlichen und familiären
Krisen. Ziel ist es, die Kinder für einen befristeten
Zeitraum in einer kleinen Gruppe so zu fördern, dass
sie anschließend wieder in die Regelschule gehen
können. Die Verweildauer in der D-Klasse ist individuell, maximal aber auf ein Jahr ausgelegt.
Das Angebot ist für alle Norderstedter Grundschulkinder der 1. bis 4. Klasse. Aufgenommen werden
maximal 5 Kinder zeitgleich. Im Vorfeld der Aufnahme in die D-Klasse bietet das ZKE für Lehrer, Schüler
und Eltern Beratung in den schwierigen Unterrichtsund Krisensituationen an. Kommt ein Kind in die
D-Klasse, beraten und unterstützen wir die Eltern
selbstverständlich auch während dieser Zeit.
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Dorfintern
Die SOS-Dorfmeisterei
Die gute Seele des SOS-Kinderdorf Harksheide ist
die Dorfmeisterei. Seit 1990 füllt Klaus-Dieter Koch
mit viel Leidenschaft seinen Posten als Dorfmeister
aus. Unterstützt von seinem langjährigen Dorfmeisterhelfer Alexander Holzmann. Seit diesem Jahr vervollständigt ein weiterer Dorfmeisterhelfer das Team:
Robert Braun. Vor einigen Jahren hat er als Zivildienstleistender bei uns im SOS-Kinderdorf angefangen. Es gefiel ihm so gut, dass er bleiben wollte.
Die Dorfmeisterei ist für den handwerklichen Bereich
zuständig, für Baumaßnahmen und Instandhaltungen. Kleinere Reparaturen erledigen die drei Kollegen
selbst, bei größeren oder Renovierungsarbeiten werden Handwerker hinzugezogen. Dafür klemmt sich
Klaus-Dieter Koch immer wieder ans Telefon und
verhandelt Angebote. Selbstverständlich bespricht
er alles mit dem Einrichtungsleiter Jörg Kraft und
hält auch zum Baureferat in der Geschäftsstelle von
SOS-Kinderdorf e.V. in München Kontakt, um Dinge
abzuklären.
Dorfmeisterhelfer Alexander Holzmann (Bild oben).
Dorfmeisterhelfer Robert Braun (Bild unten).
Darüber hinaus übernimmt die Dorfmeisterei einen
Großteil der vielen Fahrdienste und ist für die Pflege
des Geländes verantwortlich. Ob Schneeschippen,
Wege streuen, Rasen mähen oder Laub harken: Es
gibt zu jeder Jahreszeit viel zu tun. Einige Kinder
und Jugendliche helfen dabei gerne mit. Neben
der Pflege des Geländes ist das Team auch für den
SOS-internen Fuhrpark zuständig. Fünf Fahrzeuge
gilt es regelmäßig zu säubern, zu warten und zum
Reifenwechseln zu bringen.
Unser Dorfmeister ist auch Sicherheitsbeauftragter
des Kinderdorfs. Und unser Grillmeister. Sobald sich
eine Gelegenheit bietet, sieht man Klaus-Dieter Koch
hinter dem Grill stehen und sich mit besonderer
Hingabe den Würstchen widmen. Zusammenfassend kann man sagen, dass nur durch den allseits
bemühten Einsatz der drei Herren unser Dorfleben
funktioniert. DANKE!
Der Dorfmeister Klaus-Dieter Koch übernimmt
auch die Fahrdienste für die Kinder!
SOS-Kinderdorf in Harksheide
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Dorfintern
Unsere Hauswirtschaftskräfte
Manches weiß man erst richtig zu schätzen, wenn
es mal nicht mehr da ist. Dies trifft eindeutig auf
Sabine Wottrich, Kerstin Fischer, Bärbel Wohlfeil,
Sabine Lunau und Anna Stelter zu. Fragen Sie eine
Kinderdorfmutter, ob sie auf eine der obigen Damen
verzichten möchte. Sie werden nur eine Antwort
hören: Um Himmels Willen. Nein! Technisch gesprochen sind Sabine W., Kerstin, Bärbel, Sabine L. und
Anna die Hauswirtschaftskräfte im SOS-Kinderdorf
Harksheide. Doch sind sie noch vieles mehr. Und so
sagt hier auch keiner „Hauswirtschaftskraft“, sondern
den Vornamen und „unser guter Geist“ oder so
etwas in der Art!
Mittendrin im Familienleben
Die fünf guten Geister helfen den Familien dabei, die
Häuser in Ordnung zu halten. Bei sechs Kindern pro
Haus (oder acht in den Wohngruppen) mit zum Teil
äußerst schmutzintensivem Lebenswandel kann man
sich vorstellen, dass die Kinderdorfmutter jede Hilfe
gebrauchen kann. Egal, ob an Staubsauger oder
Waschmaschine. Aber das ist nicht alles. Denn wie
jeder im Kinderdorf irgendwie mehr sein muss als
das, wofür er eingestellt ist, sind auch die Hauswirtschaftskräfte mehr als nur für hygienische Fragen zuständig. Sie sind mittendrin im Familienleben. Wenn
spontan jemand getröstet werden muss, macht das
eben die, die gerade dasteht. Wer Kummer hat, dem
ist das doch egal, ob jemand gerade einen Putzlappen in der Hand hat. Hauptsache, man wird in den
Arm genommen!
Mit Dackelblick auch spielen
Solche Beispiele gibt es jede Menge. Schularbeitenprobleme? Fischi (= Kerstin Fischer), kannst Du mal
kommen? Oder wer hat ein Auge auf die Kleinen,
wenn Mutti nach vorne in die Verwaltung muss, um
das Haushaltsbuch abzugeben? Klar, der gute Geist.
Selbst das Kochen übernehmen sie, wenn Not am
Mann ist. Und wenn dir langweilig ist und du den
Dackelblick richtig gut drauf hast, dann kannst du
sie vielleicht rumkriegen, mit dir was zu spielen. Aber
dazu brauchst du echt den 1-A-Dackelblick, denn
meistens haben die fünf ganz schön viel zu tun.
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SOS-Kinderdorf in Harksheide
Unser Fachdienst
Eine zusätzliche Unterstützung der Kollegen, Kinder
und Jugendlichen in ihrem Alltag ist der Fachdienst. Im SOS-Kinderdorf Harksheide gehören zu
diesem Team zwei Mitarbeiter. Ihre Aufgaben sind
die systematische Förderung der Kinder sowie die
Beratung der Kollegen und Familien bei besonderen
Aufgaben oder im Krisenfall. Und ganz wichtig, die
Angehörigenarbeit: Um die Besuche der Eltern im
SOS-Kinderdorf für alle Beteiligten gut zu organisieren, ist eine neutrale Anlaufstelle sinnvoll. Unsere
Fachdienstkollegen koordinieren diese Besuche,
begleiten sie bei Bedarf bzw. sind Ansprechpartner,
falls Probleme auftreten. So unspektakulär Elternbesuche oberflächlich betrachtet oft sind – häufig sind
sie von starken Gefühlen begleitet.
Kommt zum Beispiel ein Papa zu Besuch, holen
wir seine Kinder gemeinsam bei der SOS-Kinderdorffamilie ab. Wenn sich die Kinder wünschen, ein
Eis essen zu gehen – und so etwas wünschen sich
Kinder ja auch bei „heißen“ 10 Grad – organisieren
wir den Spaziergang zu einer Eisdiele. Und der Papa
freut sich, seinen Kindern eine Freude machen zu
können. Wir ermuntern die Kinder aus ihrem Alltag,
von Klassenfahrten oder den Sommerferien zu erzählen. Sind alle spannenden Geschichten ausgetauscht, kümmern wir uns um einen harmonischen
Abschied im Kinderdorf. Alle sollen diese Stunden
in guter Erinnerung behalten, so dass sich jeder auf
den nächsten Besuch freuen kann.
Adrienne Kalkowsky
vom Fachdienst
Unsere Hauswirtschaftskräfte Sabine Wottrich,
Bärbel Wohlfeil, Sabine
Lunau, Anna Stelter und
Kerstin Fischer (Bild links).
Liane Froese, Ute Röhlke
und Marlies Pagel teilen
sich die Verwaltungsarbeit
(Bild Mitte).
Bereichsleiter Stephan
Thormann (Bild rechts).
Unsere Verwaltung
Mittelpunkt und zentrale Anlaufstelle unseres SOSKinderdorfs ist die Verwaltung. Die vielen verschiedenen Aufgaben managen mit Geduld und guter Laune
Liane Froese, Ute Röhlke und Marlies Pagel.
Unser Büro suchen Mitarbeiter und Bewohner auf –
mit oftmals unterschiedlichen Anliegen: Jemand hat
seinen Schlüssel vergessen und kommt nicht mehr
ins Haus. Ein Anderer hat etwas verloren und fragt,
ob es vielleicht im Büro abgegeben wurde. Ein Dritter
lässt sich den Kopierer erklären. Ein Vierter, wie man
ein Fax abschickt. Uns besuchen ebenso Menschen
von außerhalb, weil sie zum Beispiel Spenden abgeben möchten. Manchmal stehen auch Handwerker
auf dem Flur, die nach dem Dorfmeister fragen.
Morgens sehen wir die E-Mails durch und leiten sie
an die zuständigen Kollegen weiter. Wir nehmen Buchungen und Abrechnungen vor. Und an manchen
Tagen steht das Telefon nicht still. Wir beantworten
Fragen oder vermitteln die Gespräche weiter. Da
fragt jemand nach der Spendenkontonummer, eine
Frau möchte sich als Kinderdorfmutter bewerben,
eine Studentin bittet um Informationsmaterial für ein
Referat. Gelder werden ausbezahlt, Rechnungen
geschrieben und viele, viele andere Arbeiten erledigt.
Zusätzliches Leben kommt nachmittags ins Büro –
die Kinder fragen gerne mal nach einem „Naschi“.
Spaß macht uns die Arbeit gerade deshalb, weil sie
so abwechslungsreich ist und wir viel Kontakt zu
Menschen haben.
Unsere Bereichsleitung
Gemeinsam und möglichst gut den Aufenthaltszeitraum der Kinder und Jugendlichen zu begleiten und
ihnen notwendige Entwicklungsräume und -chancen
zu schaffen und zu eröffnen – das ist die zentrale
Aufgabe der Bereichsleitung. Im SOS-Kinderdorf
Harksheide haben wir drei Bereichsleiter. Die Teams,
Angebote und Projekte sind jeweils einem zugeordnet. Ihr Arbeitsalltag ist so bunt und vielfältig wie das
Kinderdorf selbst.
Sie sind verantwortlich für die fachliche Begleitung und Beratung der Kollegen. Sie unterstützen
die Teams und deren Mitarbeiter kontinuierlich in
ihrer Arbeit – ob in pädagogischen Fragen, bei der
Erstellung von Berichten und Anträgen oder bei der
Organisation der Ferienfreizeiten.
Manchmal gibt es auch pädagogische Krisen. Hier
geht es darum, gemeinsam mit den Kollegen und
den Kindern oder Jugendlichen nach Lösungen und
neuen Wegen zu suchen. Manchmal hören sie auch
einfach nur zu oder helfen, einen Streit zu schlichten.
Die Bereichsleiter übernehmen zudem die Prüfung
von Aufnahmeanfragen der Jugendämter sowie die
pädagogische Weiter- und Neuentwicklung von Angeboten im Rahmen der Jugendhilfe. Zudem kümmern sie sich um die Kooperationen und Vernetzung
mit den verschiedenen Behörden und Ämtern und
um die Anstellung neuer Mitarbeiter.
Bereichsleiterin Gesa
Dilling (Bild links) und
Bereichsleiter Sven
Petersen (Bild rechts).
SOS-Kinderdorf in Harksheide
17
„Am Anfang war Little
mein Lieblingspferd.
Jetzt ist es Mandy.
Oder Janosch. Ich
glaube, Mandy.“
(Hakim, 7 Jahre)
Justus begeistert
sich fürs schnelle
Reiten. Er kann aber
auch rückwärts.
18
SOS-Kinderdorf in Harksheide
Pferdearbeit pädagogisches Reiten im Kinderdorf
Seit zwei Jahren kommt die SOS-Kinderdorffamilie
von Angelika Isaakson regelmäßig zu den Pferden
auf den Zingelmannhof. In dieser Zeit hat der siebenjährige Hakim sehr viel von und mit den Pferden
gelernt. Er ist groß geworden, meint seine SOSKinderdorfmutter Angelika Isaakson.
„Ich wollte einfach nur springen.“ Faris, der große
Bruder von Hakim, hat immer ehrgeizige Ziele. Als
es ihm gelungen ist, mit der Stute Mandy über ein
Hindernis zu springen, war ihm die Bewunderung
der ganzen Familie gewiss. „Was Faris kann, möchte
ich auch“, und so versucht Steven den Hengst Little
ebenfalls zu einem Sprung zu bewegen. Mit ein
wenig Unterstützung gelingt es ihm auch. Justus
hingegen begeistert sich besonders für das schnelle
Reiten. Seine Lieblingsgangart ist Galopp. „Ich kann
aber auch rückwärts, guck mal.“ Für die vier Jungs
ist es stets wichtig zu wissen, welches Pferd das
schnellste oder das größte ist und welches Pferd
was besonders gut kann.
Pädagogische Arbeit
Dem SOS-Kinderdorf Harksheide stehen derzeit vier
Pferde zur Verfügung. Die Tiere leben in Dahmker,
bei Trittau, auf dem Zingelmannhof. Die Pferdearbeit
im Kinderdorf ist eingebettet in die pädagogische Arbeit. Gemeinsam entwickeln die beteiligten Kollegen
eine Idee, wie die Pferde die Entwicklung einzelner Kinder oder einer ganzen Gruppe am besten
unterstützen können. Je nach Bedarf kommen die
Kinder allein oder in der Gruppe zu den Pferden nach
Dahmker. Oder die Pferde werden in einen Anhänger
geladen und kommen zu den Kindern ins Kinderdorf.
Meist sind die Kinder dann schon am Reitplatz und
freuen sich auf unsere Ankunft.
Picknick bei den Pferden
Nach getaner Arbeit genießen wir gemeinsam ein leckeres Picknick bei den Pferden. Oft gibt es Kuchen,
den Vivien und Sarah, die beiden großen Mädchen
der Kinderdorffamilie, vorher gemeinsam gebacken
haben. Auch sie reiten gerne: „Besonders schön
sind neue Herausforderungen, Dinge zu tun, die man
woanders mit Pferden nicht machen kann. Dann
können wir einfach mal alles um uns herum vergessen.“ Im Rahmen eines Pferdeworkshops haben
Vivien und Sarah viele Pferdespiele entwickelt und in
einem kleinen Buch zusammengefasst.
„Schau mal, ich bin
über das Hindernis
gesprungen.“
(Justus, 10 Jahre)
SOS-Kinderdorf in Harksheide
19
Freizeitangebote
im SOS-Kinderdorf Harksheide
Bei uns im Dorf ist immer was los. Fast täglich gibt
es für unsere Kinder und Jugendlichen abwechslungsreiche Freizeitangebote wie:
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Judo
Sportgruppe (für jüngere Kinder)
Fußball
Fahrradwerkstatt
Bücherei
Dorfzeitung „Swing“
Internetcafé
Handarbeitsgruppe
„Tüddelband-Girls“
Jugendtreff
Was wir hier machen? Lesen Sie selbst. Wir stellen
Ihnen unsere Angebote Fußball, Hip-Hop und Jugendtreff hier genauer vor...
Fußball
Wir sind die normalste Fußballmannschaft der Welt.
Trainiert wird jeden Freitag um 15 Uhr. Egal, wie das
Wetter ist. Es sei denn, der Platz ist wirklich unbespielbar. Das passiert aber nur im Winter, wenn richtig viel Schnee liegt und man sich total dick anziehen
muss. Nur Sandro kommt auch im Winter in kurzen
Hosen. Er ist ein Kerl, sagt er. Trotzdem hat er seine
Probleme mit Debbie, unserer Stürmerin. Bei uns
spielen natürlich auch Mädchen mit. Insgesamt sind
wir 15 Leute. Wir trainieren zwei Stunden, danach
sind wir meistens ziemlich kaputt.
Zuverlässig – auch bei Regen
Mitmachen kann jeder. Wenn er mindestens acht
Jahre alt und in der Lage ist, sich in eine Mannschaft
einzufügen. Und wenn er nicht nur rumrennt wie ein
Huhn. Und zuverlässig ist. Aus dem Fenster gucken
und denken, och nö, es regnet, ich bleib’ Zuhause,
das geht gar nicht. Schließlich verlassen sich die
anderen auf Dich. Mit 13 Jahren ist Schluss bei uns.
Aber dann hast Du natürlich die Möglichkeit, in einen
Verein zu gehen.
Alles wie in der Bundesliga
Natürlich haben wir auch einen Trainer, Manfred. Der
trainiert unsere Mannschaft seit Neunzehnhundertblumenkohl. Wer im Dorf in den letzten 17 Jahren
Fußball gespielt hat, hat sich von ihm ganz sicher
einen Spruch anhören müssen. Oder mindestens
gelb gesehen. Unser Trainer steht auf Sachen wie
Einsatz, Fairness, Teamgeist und Nicht-so-rumheulen. Er sagt, man darf Kritik auf dem Sportplatz nicht
persönlich nehmen. Und Fußball spiele man, um
Spaß zu haben. Aber ein Witz sei Fußball deshalb
noch lange nicht. Und wenn dann einer nicht so
richtig Einsatz zeigt oder fies foult, dann wird Manfred schon sehr deutlich. Ob wir mit Abseits spielen?
Klar. Und mit Rückpassregel, Verwarnung, Platzverweis. Wenn Du foulst oder Dich schlecht benimmst,
dann gibt es auch mal eine Sperre. Alles wie in der
Bundesliga.
20
SOS-Kinderdorf in Harksheide
‚Bagspins‘ und ‚babyfreez“ – die Hip-Hopper
überlegen sich eigene
Choreografien.
1:0 bis kurz vor Schluss
So oft es geht, machen wir richtige Spiele. Vor zwei
Jahren haben wir beim Turnier in Allermöhe den
zweiten Platz geschafft. Wir waren richtig gut! Und
wir hatten mal im Dorf ein riesiges Turnier mit acht
Mannschaften, davon fünf Vereine. Am Ende waren
wir Dritter. Unser größter Erfolg war aber 2010. Da
sind wir beim Großen Pokal der SOS-Kinderdörfer
Zweiter geworden. 15 Mannschaften aus Österreich
und Deutschland waren dabei. Im Endspiel haben
wir bis zwei Minuten vor Schluss 1:0 geführt. Dann
kam dieser blöde Glücksschuss von den anderen,
Verlängerung und Elfmeterschießen. 4:3 verloren!
Mann, waren wir sauer. Wir waren die jüngste Mannschaft dort und im Endspiel! Was willst Du machen –
Freitag ist Training! Um 15 Uhr. Bei jedem Wetter!
Wir spielen Fußball, weil es Spaß
macht. Aber ein Witz ist Fußball deswegen noch lange nicht...
HIP-HOP
... 5 … 6 … 7 … 8 …
Der Bass hallt durch die Turnhalle. Die Kinder stürmen herein, schlagen Räder und ‚freezen’ in ihren
Breakdance Tricks ein. „Am meisten Spaß macht es,
neue Tricks zu lernen“, erzählt der zwölfjährige Leon.
„Nee, sich eigene Tänze auszudenken und vorzuführen ist das Beste“, entgegnet die gleichaltrige
Deborah, „und natürlich Sonny zu treffen.“
Sonny Tee ist eine Hamburger Breakdance Größe.
Er unterrichtet die jungen Tänzer und ist begeistert,
wie schnell sie dazu lernen. Während des Trainings
hat jeder Zeit, an seinen ‚Moves’ zu arbeiten oder
neue Tricks zu lernen. „Ich übe jetzt gerade meinen
Rückwärts Salto“, erzählt Dustin. Neben schnelleren
‚bagspins’ oder sicheren ‚babyfreez’ geht es auch
um den Ausdruck. So gibt es auch immer wieder
Schauspiel-, Pantomime- oder Playbackübungen.
Nach dem Training kann jeder in kleinen Battles
oder Vorführungen seine neu gelernten Kunststücke
zeigen. In kleinen Gruppen überlegen sich die Kinder
selbstständig ihre Choreografien dazu – natürlich so,
dass ihre Tricks besonders hervorstechen. Beim HipHop lernen die Kleinen also nicht nur tänzerisch viel
dazu. Das Erarbeiten neuer, eigener Choreografien
mit immer neuen Gruppen stellt sie zusätzlich vor die
Aufgabe, sich auf andere einzustellen, Kompromisse
einzugehen und Rücksicht zu nehmen.
Getanzt wird im SOS-Kinderdorf. Und auch außerhalb. Die jungen Tänzer waren bereits bei einer
Eröffnung einer Hip-Hop Tanzschule in Norderstedt
zu einer Vorführung eingeladen. Und ein paar der
älteren Jungen sind sogar schon zu einem öffentlichen Hip-Hop Battle nach Hamburg Altona gefahren.
Neugierig geworden, was die jungen Tänzer alles
können? Montags zwischen 17 und 20 Uhr heißt es
wieder:
... 5 … 6 … 7 … 8 …
SOS-Kinderdorf in Harksheide
21
Freizeitangebote
im SOS-Kinderdorf Harksheide
Wir haben coole, freie
Zeit und wenn
Du Probleme hast,
ist jemand da.
Der Jugendtreff N07
Im Haus mit der Nummer 7 ist die interne offene
Jugendarbeit zuhause. Es ist ein sehr zentral gelegenes Haus innerhalb des SOS-Kinderdorf Harksheide
– mit mehreren Räumen, einer großen Küche und
einer umfangreichen technischen Ausstattung. Unter
dem Dach der Nummer 7 sind ebenso die kleine,
vom Dorf genutzte Bücherei und das Internetcafé mit
fünf Arbeitsplätzen untergebracht. Alle Räume haben
wir gemeinsam mit den Jugendlichen gestaltet. Ein
kleiner Garten mit Terrasse grenzt unmittelbar an das
Haus und wird natürlich mitgenutzt.
Freiwillig gerne da
Das N07 hat an mehreren Tagen in der Woche bis
in die Abendstunden geöffnet (bis 20 oder 22 Uhr).
Zielgruppe des Angebots sind Jugendliche im Alter
von 13 bis 17 Jahren aus dem SOS-Kinderdorf
Harksheide sowie ehemalige Jugendliche oder
Freunde der Jugendlichen. Die Nutzung der Angebote und der Räume ist freiwillig, wird aber von einem
Großteil unserer Heranwachsenden sehr gerne in
Anspruch genommen. Die Jugendlichen werden in
den Räumen des Jugendtreffs sehr ernst genommen
und es besteht ein enges Vertrauensverhältnis zur
Mitarbeiterin. Sie haben hier die Möglichkeit, sich
neben sinnvoller Freizeitgestaltung auf verschiedenen
Ebenen einzubringen, sich zu erproben und Probleme zu besprechen.
22
SOS-Kinderdorf in Harksheide
Auch Zeit für Gespräche
Es gibt Zeiten mit freier Gestaltung, Zeiten für
Einzelkontakte und Zeiten mit fest installierten Aktivitäten. Während der freien Gestaltung entscheiden
die Jugendlichen alleine, was sie machen möchten
– Fernsehen schauen, malen, basteln, mit den Spielkonsolen spielen, Klönen, Kickern, Dartspielen und
noch vieles mehr. Bei den Einzelkontakten werden
sehr individuelle, persönliche Probleme besprochen
oder behandelt und Hilfestellung bei schwierigen
Hausaufgaben gegeben. Manchmal reicht es auch
einfach aus, dass die Jugendlichen jemanden haben,
dem sie außerhalb ihres Hauses ihre Sorgen erzählen
können. Feste Aktivitäten, bei dem sich jeder vorher
entscheiden muss, ob er mitmachen möchte, sind
zum Beispiel das gemeinsame Kochen am Freitag
(dem Perfekten Dinner nachempfunden), das regelmäßige Lagerfeuer machen, Ausflüge (Shoppingcenter, Schwimmbad, Kino usw.) oder Spielabende.
Zu den festen Aktivitäten gehört auch die von den
Jugendlichen gegründete Kinderdorfzeitung „Swing“.
Vier Jungredakteure treffen sich einmal in der Woche, um die monatliche Zeitung für die Kinder im
SOS-Kinderdorf zu schreiben und zu drucken.
Wie wird man
eine SOS-Kinderdorfmutter?
Yvonne Nienhuysen
SOS-Kinderdorfmutter in Ausbildung
berichtet...
Es gibt Momente im Leben, da erfährt man Neuigkeiten und Interessantes aus dem Leben von Freunden
und deren Freunden. Ich hörte vor mittlerweile acht
Jahren von einer Frau, die Kinderdorfmutter werden
wollte und eine Ausbildung zur Erzieherin anstrebte. Das fand ich spannend. Mehr aber auch nicht.
Meinen Beruf als Bekleidungstechnikerin habe ich zu
dieser Zeit einfach zu sehr geliebt.
Doch der Gedanke an eine sinnstiftende Arbeit und
vielleicht meinem Leben noch einmal eine völlig
andere Richtung zu geben, hat mich nicht mehr
losgelassen. Ich stellte mir immer öfter die Frage,
ob es möglich ist, einen Neuanfang zu wagen, ob
man Leben und Arbeiten sinnvoller verbinden kann.
Aber ich hinterfragte mich auch kritisch, ob ich dieser
Arbeit gewachsen bin. Ausprobieren ist immer die
beste Lösung. So fing ich an, mit Freunden darüber
zu sprechen und mich intensiv mit einem Neustart
auseinanderzusetzen. Mein Sohn hatte mittlerweile
sein Abitur geschafft und genießt sein eigenes Leben
in einer Wohngemeinschaft und mit seiner Ausbildung. Der Zeitpunkt war also günstig.
Ein aufregendes Praktikumsjahr
Es folgten die Bewerbung in München mit einem
ausführlichen, handgeschriebenen Lebenslauf, das
Vorstellungsgespräch im SOS-Kinderdorf Harksheide
und der Schnupperarbeitstag in der Kinderdorffamilie, in der ich mit dem Praktikum starten sollte. Nachdem alles positiv verlaufen war, konnte es losgehen...
Mittlerweile liegt das fast einjährige Praktikumsjahr
schon hinter mir. Es war turbulent, aufregend, bereichernd, bestückt mit Krisen und vielen, schönen
Erlebnissen. Mir wurde schnell bewusst, dass diese
Arbeit eine andere Herausforderung bedeutet, als
eigene Kinder zu erziehen. Und im Nachhinein weiß
ich, dass dieses Jahr unglaublich wichtig ist, damit
man sich selber vergewissern kann, ob diese Tätigkeit die richtige ist. Ich habe sehr, sehr viel gelernt,
vor allem auch von den Kindern. Jede Krise, die
durchlebt wird, ist ein neuer Entwicklungsschritt und
sehr positiv. Das kannte ich zwar schon von der Entwicklung meines Sohnes, ist aber damit überhaupt
nicht zu vergleichen.
Arbeit bereichert
Nach diesem Jahr habe ich eine sehr positive Resonanz erhalten. Ich kann sagen, dass ich diese Arbeit
bereichernd finde und ihr gewachsen bin. Das ist die
erste Grundlage, um die Ausbildung zur Erzieherin
beginnen zu können. Dann folgte ein psychologischer Test und ein intensives Gespräch mit der
Personalleitung in der Geschäftsstelle München. Im
September 2012 habe ich die Teilzeitausbildung zur
Erzieherin mit dem Schwerpunkt Jugend- und Heimerziehung in Tübingen begonnen. Diese Ausbildung
brauche ich, um SOS-Kinderdorfmutter werden zu
können. Sie dauert drei Jahre und ist berufsbegleitend.
Stärken und Schwächen erkennen
Die Theorie erlerne ich in regelmäßigen zweiwöchigen Schulblöcken in Tübingen. Es geht schwerpunktmäßig um Psychologie, Pädagogik und Methoden der sozialpädagogischen Arbeit. Aber auch
um Allgemeinbildung, Persönlichkeitsentwicklung
und systemische Ansätze. Die eigenen Stärken und
Schwächen bewusster zu erkennen und zu reflektieren. Und ganz wichtig: Die Entwicklungsbedürfnisse
der Kinder zu erkennen und zu fördern. Der berufspraktische Teil findet in der SOS-Kinderdorffamilie
statt. Begleitet und unterstützt werde ich hierbei von
der Kinderdorfmutter, der Erzieherin und der Bereichsleitung.
In zweieinhalb Jahren könnte ich dann Kinderdorfmutter sein. Dieser Weg ist ohne Frage langwierig
und arbeitsintensiv. Oft kam ich schon an meine
Grenzen und habe mich gefragt, ob es richtig ist,
was ich hier mache. Doch trotz allen Hochs und
Tiefs bin ich glücklich, hier zu sein und die Kinder ein
Stück begleiten zu dürfen, positive Entwicklungen zu
sehen und dann hoffentlich auch eine eigene SOSKinderdorffamilie gründen zu können.
SOS-Kinderdorf in Harksheide
23
Mein Leben als SOS-Kinderdorfmutter
von Ulrike Hagemann
Kinderdorfmutter zu werden und genau in diesem
Dorf zu bleiben, in dem ich mich einfach nur wohl
fühlte. Im zweiten Jahr besuchte ich die vereinseigene Mütterschule Mörlbach in der Nähe des Starnberger Sees – eine mittlerweile historische Ausbildung,
denn Mörlbach gibt es schon lange nicht mehr. Im
März 1990 war es dann endlich soweit – „mein“
Haus 15 war fertig eingerichtet, vier Geschwister
im Alter von neun, fünf, drei und eineinhalb Jahren
zogen ein und stellten als erstes alles auf den Kopf,
was ich mir so nett für unseren Anfang ausgedacht
hatte! Ich erinnere mich noch lebhaft, wie ich durchs
Haus stürmte, um alle Schrankschlüssel in Sicherheit
zu bringen.
Unser Kinderdorf feiert 50-jähriges Jubiläum. Und ich
blicke in diesem Jahr auf 25 Jahre bei SOS-Kinderdorf zurück, davon 23 Jahre als SOS-Kinderdorfmutter. Nun soll ich darüber auf ein paar Seiten etwas
erzählen – wie, das ist mir gerade noch schleierhaft,
aber ich fange einfach mal an…
Mein Leben als Kinderdorfmutter hat natürlich ganz
viel mit Kindern zu tun. Zu meiner Kinderdorffamilie
gehören insgesamt neun Kinder, zwei davon leben
noch mit mir in unserem Haus. Meine Ausbildung
zur Kinderdorfmutter begann ich nach elf Jahren
Tätigkeit im Buchhandel. In meiner Kindheit habe ich
viel Geborgenheit erfahren – das wollte ich gerne an
Kinder, die dies nicht so selbstverständlich erleben
durften, weitergeben. Hermann Gmeiner und die
SOS-Kinderdörfer waren mir durch Erzählungen
meiner Großeltern seit meinen Kindertagen ein
Begriff. Als ich sah, dass es ein Kinderdorf fast in
Hamburg, der schönsten Stadt der Welt, gibt, stand
mein Entschluss fest: Harksheide sollte meine neue
Heimat werden. Zum Glück war Herr Pütt, unser
damaliger Dorfleiter, der gleichen Meinung. Am 1.
April 1988 (nein, kein Scherz!) begann mein neuer
Lebensabschnitt mit einem Umzug vom Kohlenpott
nach Schleswig-Holstein.
1990: die eigene SOS-Kinderdorffamilie
Ein Jahr lang lernte ich den Alltag in verschiedenen
Kinderdorffamilien kennen, unterstützte die Kinderdorfmütter und vertrat sie an ihren freien Tagen.
In dieser Zeit verfestigte sich bei mir der Wunsch,
24
SOS-Kinderdorf in Harksheide
Oma und Opa gehörten dazu
In den ersten Wochen und Monaten mussten wir erst
mal Strukturen ins Chaos bringen, angefangen von
festen Essenszeiten bis hin zu der Tatsache, dass
die Nacht zum Schlafen da ist. Und ganz wichtig:
Streiten bedeutet nicht, dass man sich nicht mehr
lieb hat. So nach und nach wuchsen wir zusammen
und lebten in Vielem einen ganz normalen Alltag wie
andere Familien auch. In der Woche bestimmten u.a.
Schule, Kindergarten, Haushalt, Nachmittagstermine
und das leidige Aufräumen den Tagesablauf. An den
Wochenenden genossen wir es, Ausflüge an die Alster oder an die Nordsee zu machen und viel draußen
zu sein. Zur Selbstverständlichkeit wurde ebenso
der sonntägliche Kirchgang und ist es noch heute.
Meinen mittlerweile verstorbenen Eltern lagen ihre
Kinderdorfenkel genauso am Herzen wie die Kinder
meiner vier Geschwister, sie machten da keinerlei
Unterschied. Besuche bei Oma und Opa waren trotz
der langen Fahrt ins Ruhrgebiet immer wieder ein
Highlight. Auch meine Geschwister wurden zu wichtigen Personen und jedes Baby, das dort ankam,
wurde mit Spannung als Cousin oder Cousine erwartet. Opa Hagemann wurde nicht nur von meinen
Jungs zu Silvester sehnlichst im Kinderdorf erwartet.
Die anderen genossen es ebenso, wenn er mit ihnen
„richtige Raketen“ knallen ließ und sich nicht wie die
ängstlichen Kinderdorfmütter nur auf Kinderknaller
beschränkte.
Ein Pullover als Pfand bei Reisen
Aber natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen bei uns und natürlich ist auch nicht alles „normale Familie“. Die Kinder bringen viele Verletzungen,
Ängste und Unsicherheiten mit. Auch haben sie oft
noch gar keine oder nur wenig Struktur und Verlässlichkeit in ihrem Leben gehabt. Ihnen Sicherheit zu
geben, das Gefühl zu vermitteln „Du bist Du, und Du
bist so wie Du bist okay“, eine verlässliche Alltagsstruktur zu leben, sind oft erst einmal wichtigere Ziele
als die deutsche Rechtschreibung und das kleine
Einmaleins. Ebenso ist es für sie wichtig zu begreifen, dass ich sie nicht alleine lasse, dass ich tatsächlich wiederkomme, wenn ich meinen freien Tag habe
und mein Kollege mich vertritt. Lange brauchten
einige der Kinder ein Tuch oder einen Pullover als
eine Art Pfand von mir, wenn ich verreiste.
Beide Mamas haben ihren Platz
„Andere Kinder haben zwei Väter – ihr habt eben
zwei Mütter“, mit diesem Satz konnte die leibliche
Mutter nach langem Hin- und Hergerissen-Sein
ihrer Tochter erlauben, sich in ihrer Kinderdorffamilie
endlich daheim zu fühlen. Beide Mamas durften ihren
Platz haben. Vor diesem Satz habe ich heute noch
Hochachtung. Er hat auch mir bei meiner Haltung
den leiblichen Eltern gegenüber sehr geholfen. Nicht
immer ist die Arbeit mit den Herkunftsfamilien einfach. Umso dankbarer bin ich, dass uns das in unserer Familie größtenteils gut gelingt. Wenn die Kinder
groß sind und „aus dem Haus gehen“, wird die
Arbeit nicht weniger, denn neue Kinder folgen. Dann
ändert sich die Hackordnung, Kleine werden plötzlich
zu Großen. Bis das neue Miteinander klappt, vergeht
einige Zeit. Manche Rituale bleiben, manche ändern
sich. Die „Ehemaligen“ gibt es natürlich weiterhin,
sie rufen an und kommen zu Besuch – das ist dann
wieder wie „normale Familie“!
Umstrukturierung wichtig, wenn auch aufwändig
Eine große Herausforderung für das Leben als
Kinderdorfmutter war die (notwendige) Umstrukturierung des Vereins um die Jahrtausendwende.
Nun gab es nicht mehr nur Kinderdorffamilien auf
unserem Gelände, sondern auch Wohngruppen,
um den verschiedenen Bedürfnissen der Kinder
gerecht zu werden. Das Zusammenfinden und die
gegenseitige Akzeptanz der nun fast verdoppelten
Mitarbeiterschaft waren ein sehr langer und zum Teil
sehr schmerzhafter Prozess. Auch wuchsen in dieser
Zeit die Ansprüche an die schriftliche Dokumentation unserer Arbeit. War bis dahin das monatliche
Wirtschaftsbuch meine fast einzige bürokratische
Herausforderung, muss ich nun einige Zeit mehr am
Schreibtisch sitzen, um z.B. Entwicklungsberichte,
Protokolle und Aktennotizen zu verfassen – nicht
gerade meine Lieblingsbeschäftigungen. Die Zusammenarbeit mit meinem Kollegen, der unsere Familie
unterstützt, der regelmäßige Austausch mit der
Bereichsleitung und mit anderen Kollegen sowie die
monatliche Supervision sind sehr hilfreich, erfordern
allerdings auch viel zeitlichen Aufwand und nicht
immer geht alles reibungslos ab.
Oasen außerhalb des Dorfs
Mein Leben als Kinderdorfmutter ist nicht einfach nur
ein Job. Rund um die Uhr bin ich da, meine Arbeit
und mein Privatleben sind eng miteinander verbunden und oftmals schwer oder gar nicht zu trennen.
Es gibt Zeiten, in denen das Leben im Kinderdorf
einfach nur wunderschön ist, und es gibt Zeiten, in
denen ich ganz arg an meine Grenzen gerate. Als
Kinderdorfmutter hat frau besondere Stahlnerven, die
jedoch auch gepflegt werden müssen. Ganz wichtig
sind mir meine „Tankstellen“ und Oasen außerhalb
des Dorfs, kleine Auszeiten, mein wöchentlicher
freier Tag und mein Urlaub. Meine Schwester, meine
Freundinnen und einige Menschen, die mir ans Herz
gewachsen sind, sind Wegbegleiter, auf die ich nicht
verzichten möchte. Die Nordsee, mein Lieblingsplatz
auf der Welt, ist erfreulicherweise nicht so weit weg.
Den steten Wechsel der Gezeiten zu beobachten,
hat bei mir schon so manches Problem klarer werden lassen und der Wind so manchen Ärger weggepustet. „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“
– meine größte Kraftquelle für mein Leben (nicht nur)
als Kinderdorfmutter ist mein christlicher Glaube.
Ohne die Gewissheit, dass Gott mich an diesen Platz
geführt hat, könnte ich meinen Beruf nicht leben.
25 Jahre auf ein paar Seiten – vielleicht konnten Sie
einen kleinen Eindruck von meinem Leben als Kinderdorfmutter gewinnen. In einem Jahr geht meine
aktive Zeit hier zu Ende, die letzten zwei Kinder und
ich werden die Ära der Familie Hagemann in Haus 15
beenden. „Mama“ bleibe ich weiterhin…
SOS-Kinderdorf in Harksheide
25
SOS-Kindermund
Wo Kinder sind, gibt es immer etwas zum Schmunzeln.
Wir haben für Sie eine Auswahl der besten „Sprüche“ zusammengefasst...
Tina, acht Jahre, zappelt
beim Abendessen mit den
Füßen unter dem Tisch. Die
neben ihr sitzende Kinderdorfmutter sagt zu ihr;
„Tina, du stehst gerade
auf meinem Fuß.“ Darauf
die 15-jährige Elena: „Tina,
du betrittst heiligen Mutterboden.“
Kinderdorfmutter:
„Tim, antworte bitte!“ Darauf Tim, sechs Jahre: „Ja
gleich, Mami, ich muss
erst alle Ausreden in
meinem Kopf sortieren.“
Simon, fünf Jahre fragt Tim,
vier Jahre: „Hast du auch
Läuse?“ Tim antwortet:
„Nee, ich hab Locken.“
In der Nacht wurden die
Uhren von Sommerzeit auf
Normalzeit umgestellt. Die
Kinderdorfmutter erklärte,
dass die Uhren um eine
Stunde zurückgestellt würden. Darauf fragt Melanie,
fünf Jahre erstaunt: „Laufen die Uhren dann ab
morgen in eine andere
Richtung?“
Über Nacht wurde es sehr
kalt, so dass sich an den
Fensterscheiben Kondenswasser gebildet hatte. Die
Kinderdorfmutter erklärte
Susi, fünf Jahre), dass es
draußen viel kälter wäre
und die Fenster deshalb
beschlagen seien. Kurz
darauf ging das Kind in
die Küche und kam sofort
wieder angerannt: „Mama,
Mama, die Küchenfenster sind auch zerschlagen.“
Zum Frühstück gab es
ACE-Saft. Der 5-jährigen
Melanie schmeckte der
Saft so gut, dass sie zum
Mittag erstaunt fragte: „Ist
denn der ICE-Saft schon
alle?“
26
SOS-Kinderdorf in Harksheide
Simon, vier Jahre fragt die
Kinderdorfmutter: „Warum
hast Du so viele Schals
genädelt?“ (gestrickt)
Simon, fünf Jahre bemerkt:
„Nee, das dürfen nur
die Gewachsenen.“ Ein
Betreuer fragt: „Was ist
denn der Unterschied
zwischen einem Gewachsenen und einem
Erwachsenen?“ Marcus,
neun Jahre mischt sich ein:
„Na, Erwachsener fängt
mit R an.“
Der 9-jährige Marcus zu
seiner Kinderdorfmutter:
„Mami, guck mal, ich
habe einen Blutaugust.“
(Bluterguss)
Rätsel-Spaß
Umlaute erlaubt
20.
8.
17.
16.
10.
7.
15.
14.
13.
18.
19.
1.
11.
6.
5.
4.
9.
3.
12.
2.
Bringe die Lösungsbuchstaben
in die richtige Reihenfolge.
21.
1.Wie hieß der Gründer von SOS-Kinderdorf?
2.In welcher Stadt stand das erste SOS-Kinderdorf?
3.Wie heißen die Einrichtungen im Verein, in denen
Menschen mit Behinderung leben?
4.Wie hieß die Frau von Dr. Henning Baur?
5.Wie hieß der erste Dorfleiter vom SOS-Kinderdorf
Harksheide?
6.Welcher Beruf wird im Kinderdorf Harksheide ausgebildet?
7.Wie hieß das Haus der Jugendwohngruppe?
8.Wobei unterstützt die Tagesgruppe bei Bedarf?
9.Mit wem hat Zusammenarbeit in der Tagesgruppe eine
besondere Bedeutung?
10.Woran fehlt es jungen Menschen oft?
11.Wie heißt der Dorfmeister in Harksheide mit Nachnamen?
12.Wie heißt der Dorfleiter mit Vornamen?
13.Wonach fragen die Kinder in der Verwaltung?
14.Wie heißt die Kinderdorfzeitung?
15.Wie heißt der Jugendtreff?
16.Wie heißt die Handarbeitsgruppe?
17.Mit wem hat Sandro seine Probleme?
18.Wie heißt der Fußballtrainer mit Vornamen?
19.In welcher Stadt war der Jugendtreff im Jugendzeltcamp?
20.In welcher Stadt macht Yvonne Nienhuysen ihre
Ausbildung?
21.Wo war Frau Hagemann auf der Mütterschule?
SOS-Kinderdorf in Harksheide
27
Kontakt
SOS-Kinderdorf Harksheide
Henstedter Weg 55
22844 Norderstedt
Telefon 040 5897954-0
Telefax 040 5897954-150
[email protected]
www.sos-kinderdorf.de
Spendenkonto
Bank für Sozialwirtschaft
Konto 700 205 00
BLZ
780 80 05
IBAN DE02 7002 0500 0007 8080 05
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Verwendungszweck: AC 462013
SOS-Kinderdorf Harksheide
Herausgeber
SOS-Kinderdorf e.V.
Renatastraße 77
80639 München
Telefon 089 12606-0
Telefax 089 12606-404
[email protected]
www.sos-kinderdorf.de
Druckerei
Renk Druck und Medien
Boschstraße 2
24568 Kaltenkirchen
Fotos
Torsten Kollmer (S. 2, 8, 11, 13,
14, 18, 19, 20, 25)
tpa-pictures (S. 5, 6)
Jessica Kassner (S. 25)
SOS-Kinderdorf Harksheide
Redaktion
Karin Puhlmann, Petra Feuser
SOS-Kinderdorf Harksheide
Gestaltung
Gabriele Kramer
Grafik & Layout & Bildbearbeitung
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München