2 Dänische Themen Das Kronprinzenpaar

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2 Dänische Themen Das Kronprinzenpaar
Dänisches Aussenministerium
Dänische Themen
JANUAR 2006
DAS KRONPRINZENPAAR
Seine Königliche Hoheit Kronprinz Frederik und Ihre Königliche Hoheit Kronprinzessin Mary sind das neue und sehr
beliebte dänische Thronfolgerpaar. Von einem fernen Kontinent kommend gewann
Mary Donaldson durch ihre Anmut und
ihr freundliches Wesen nicht allein den
Kronprinzen, sondern zugleich das halbe
dänische Königreich. Am 14. Mai 2004
fand in Kopenhagen die Hochzeit statt, wobei die zahlreichen Fernsehkameras schamlos indiskret die Tränen des von Rührung
überwältigten Frederik einfingen, als er seine Braut zum Altar schreiten sah. Dieser
Moment hat sich als ein Symbol für die
menschliche Seite des jungen Paares in den
Herzen der dänischen Bürger festgesetzt.
Die Monarchie und das Volk
In Dänemark ist die Monarchie fest verwurzelt. Zum einen kann sie auf eine uralte, mindestens 1000-jährige Tradition
zurückblicken. Zum anderen herrschte im
Zeitraum 1660-1848 uneingeschränkter
Absolutismus, und die gesamte Staatsverwaltung wurde in engem Zusammenwirken zwischen dem König, dem Hof und
der Stadt Kopenhagen aufgebaut. Außerdem blieb die Monarchie auch in der demokratischen Verfassung von 1849 weiterhin ein wichtiger Bestandteil.
Wenn der politische Einfluss des Königshauses im Laufe der Jahre auch sank,
so hat es doch seinen Platz in der Gesinnung der Dänen bewahrt. Nach der Niederlage gegen Preußen und Österreich im
Krieg von 1864 wurde die Majestät zu
einem Symbol der dänischen Eintracht,
die nicht nur von den traditionellen Stützen der Monarchie wie Adel und Beamtenschaft, sondern auch von den Bauern getragen wurde. Dies war insofern von großer Bedeutung, als Dänemark zu dieser
Zeit ein ausgeprägtes Agrarland war. Erst
die Industrialisierung und Urbanisierung
Jubel um Kronprinzessin Mary und Kronprinz Frederik während der Fahrt in der Kutsche nach ihrer
Trauung im Kopenhagener Dom am 14. Mai 2004. Foto: Scanpix/Rune Feldt-Rasmussen.
ab 1870 gaben Raum für kritischere Stimmen, die jedoch nie ernsthaft laut wurden.
Im Gegensatz zu Präsidenten, die demokratisch zu Staatsoberhäuptern gewählt
werden, wird das Amt des Königs in der
Monarchie vererbt. So lange dies allein
mit dem Hinweis auf die Geschichte und
die Tradition begründet wurde, lebte der
Regent verhältnismäßig isoliert von der
Bevölkerung. Dies hat sich jedoch in der
zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich geändert. Heutzutage ist die Situation
so, dass von dem Monarchen eindeutig erwartet wird, die Gunst des Volkes zu gewinnen, nicht nur kraft seines Amtes, sondern gleichzeitig auch durch seine Person.
Dieser neue Vertrag zwischen Volk und
Monarch, der ebenso ein ungeschriebenes
Gesetz ist wie die Vorstellung von „politischer Korrektheit“ in der politischen Szene,
entstand in der Zeit nach dem Zweiten
Weltkrieg. Während der Besetzung Dänemarks durch die Deutschen 1940-1945
war es dem alten König Christian X. (reg.
1912-1947) auf seinen täglichen Ausritten
durch Kopenhagen gelungen, die dänische
Gesinnung sichtbar zu machen. Sein Sohn,
König Frederik IX. (reg. 1947-1972),
konnte diesen Kurs erfolgreich fortsetzen,
wobei er der Presse gestatte, seiner Familie
sehr nahe zu kommen.
Die neu gewonnene, volkstümliche Popularität zeigte sich offenkundig mit dem
Thronfolgegesetz von 1953, mit dem die
weibliche Thronfolge zugelassen wurde.
Vereinfacht ausgedrückt, entstand diese
Verfassungsänderung vor dem Hintergrund,
dass die Bevölkerung der Auffassung war,
die drei Töchter des Königspaares hätten
im Verhältnis zu dem bislang geltenden
Prinzip der männlichen Thronfolge einen
größeren legitimen Anspruch auf den
Thron. Der Grundstein für den Erfolg des
Königshauses wurde u.a. in König Frederiks und Königin Ingrids Zeit als Thronfolgerpaar (1935-1947) gelegt.
Die Rolle des Thronfolgerpaars
In einer Monarchie, wie sie die dänische
verkörpert, ist die Zeit als Thronfolgerpaar etwas Besonderes. Einerseits markiert
sie das Ende eines für einen Kronprinzen
oder eine Kronprinzessin langen und sicher
nicht ungefährlichen Weges, mit einem
anderen Menschen die Ehe zu schließen.
Andererseits wissen alle, dass die Ehe in
sich selbst nicht der Schlusspunkt, sondern nur der Beginn von etwas noch Größerem ist, nämlich der Thronbesteigung.
Deshalb sind die Erwartungen aller unerbittlich auf das Paar gerichtet.
Hinzu kommt, dass die Nation die Zeit
Kronprinz Frederik als Kind mit seiner
Mutter und seinem Großvater mütterlicherseits, König Frederik IX..
Foto: Polfoto.
Der Kronprinz erhielt eine
militärische Ausbildung im Heer, in
der Luftwaffe und in der Marine.
Foto: Scanpix/Claus Fisker.
mit einem Kronprinzenpaar nur im Abstand von Jahrzehnten erlebt. Zuletzt war
dies in dem kurzen Zeitraum von 1967
bis 1972 der Fall, als Dänemarks jetzige
Regentin, Königin Margrethe II. (geb.
1940), und Seine Königliche Hoheit, Prinz
Henrik (geb. 1934), diese Rolle einnahmen. Außerdem liegt es in der Natur des
Sache, dass niemand weiß, wie lange diese
Zeit dauert. Mit anderen Worten: für alle
Seiten gilt, diese Zeit zu genießen, solange
sie währt.
Hochzeit und ständige Erneuerung
Kronprinz Frederik begegnete Mary Donaldson während der Olympischen Spiele
2000 in Sydney. Damals war er 32 Jahre
alt, und sie 28. Bereits früh tauchten in
der dänischen Boulevardpresse Gerüchte
über eine Verbindung zwischen den beiden auf, aber sie verdichteten sich erst, als
Mary Donaldson 2002 in Kopenhagen
einen Arbeitsplatz bekam. Zuvor hatten
sie und Frederik beide eine Zeit lang in
Paris gearbeitet.
Am 8. Oktober 2003 gab Ihre Majestät
offiziell die Verlobung der beiden bekannt.
Auf der Pressekonferenz an diesem Tage
wandte sich Mary Donaldson erstmals an
die dänische Öffentlichkeit, und zwar in
der Muttersprache der Nation, dem für
viele schwer zugänglichen Dänisch. Das
mag vielleicht nicht viel bedeuten, aber
für eine kleine Nation von fünf Millionen
Menschen war es ein wichtiges Signal, dass
Mary bereit war, die Aufgabe der Kronprinzessin gemäß den besten Traditionen
des dänischen Königshauses zu übernehmen. Ein halbes Jahr später fand die
Vermählung statt.
Bei der Hochzeit wurde sichtlich erkennbar, dass das Paar einer jüngeren Generation angehört. So war in der Woche
vor dem Ereignis zu Ehren des Paares im
Kopenhagener Sportpark eine große RockShow veranstaltet worden, in der führende
dänische Rockmusiker auftraten. Auch
zitierte der Kronprinz beim Dinner in seiner Tischrede für seine Mary einen poetischen Rocktext des zeitgenössischen dänischen Musikers Lars H.U.G.. Die Liebe
wurde in der heutigen Sprache interpretiert und verstanden.
Bezüglich der ständigen Erneuerung des
Die Thronfolgeordnung
Der Status von Kronprinz Frederik als dänischer Thronerbe gründet sich auf das Thronfolgegesetz vom 27. März 1953. Mit diesem
Gesetz wurde das geltende Linearprinzip weitergeführt, d.h. die Erbfolge in direkter absteigender Linie. Neu festgelegt wurde jedoch,
dass die bisherige rein agnatische Thronfolge,
d.h. die Erbfolge für nur männliche Thronerben, in Zukunft agnatischkognatisch sein
sollte. Das bedeutet, dass laut dem neuen
Gesetz die Königswürde jetzt sowohl an männliche als auch weibliche Thronerben weitergegeben werden konnte, wobei allerdings ein
jüngerer Sohn Vorrecht vor einer älteren
Schwester genießt. Außerdem wurde durch
das Gesetz der Kreis der zur Thronfolge
berechtigten Personen unter den Nachkommen König Christians X. und Königin Alexandrines eingeschränkt. Infolge dieser Änderungen wurde die Mutter von Kronprinz Frederik –
die damals 12-jährige Prinzessin Margrethe,
älteste der drei Töchter des Regentenpaares mit Inkrafttreten des Gesetzes Thronfolgerin,
und demzufolge nach dem Tod König Frede-
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riks IX. am 14. Januar 1972 auch Regentin
und Königin unter dem Namen Margrethe II.;
der älteste Sohn des Regentenpaares erhielt
gleichzeitig den Titel des Kronprinzen.
Wie der Kronprinz genoss auch seine Mutter
eine sorgfältige Ausbildung, um sich darauf
vorzubereiten, eines Tages den Thron zu übernehmen. Nach dem Abitur 1959 absolvierte
sie eine Ausbildung zur Gruppenführerin beim
Weiblichen Fliegerkorps und studierte danach
Politische Wissenschaften und Archäologie an
dänischen und ausländischen Universitäten.
Der Großvater des Kronprinzen mütterlicherseits, König Frederik IX., wurde mit 13 Jahren
Kronprinz, als sein Vater im Jahre 1912 König
wurde. 1947 folgte er seinem Vater auf den
Thron und absolvierte während der langen
Zeit als Kronprinz eine vollständige Ausbildung
zum Seeoffizier mit mehreren Chefkommandos im aktiven Dienst. Vor der Thronbesteigung hatte er den Rang eines Konteradmirals
erreicht.
Knud J.V. Jespersen
Prof. dr.phil.
Königshauses hat Frederik einmal geäußert: „Die Gefahr, die in diesem Amt selbst
liegt, ist ja, dass man isoliert wird. In dieser Hinsicht muss man mächtig aufpassen.
Aber im Vergleich zu dem, was man in
anderen Ländern sieht, sind wir in unserem Land in keiner Weise isoliert. Hier
kann man sich glücklich preisen, dass unsere Institution mit der Zeit geht. Mit der
Zeit gehen: das ist wichtig! Schau dich also
um und lass dich von dem prägen, was du
erlebst. Und davon ausgehend schaffe dir
deine Institution.“
Diese Erneuerung kam auch bei der
Wahl der Gemahlin zum Tragen. Die Eltern von Mary Donaldson sind bürgerlicher Herkunft. Betrachtet man die beiden
vorigen Generationen des dänischen Könighauses, so hatte sich die Mutter des Kronprinzen 1967 mit einem Adligen, einem
französischen Grafen aus dem Geschlecht
der Montpezat vermählt, und sein Großvater mütterlicherseits hatte 1935 eine
schwedische Königstochter geheiratet, die
spätere Königin Ingrid (gestorben 2000),
der der Kronprinz im übrigen sehr nahe
stand. Dieser Wechsel, abrückend von
standesgemäßen Aspekten bei Eheschließungen, sagt mehr als alles andere über
den gleitenden Übergang der Modernisierung aus, die das dänische Königshaus
erlebt hat.
Die Herkunft der Kronprinzessin
Mary Elizabth Donaldson kam am 5. Februar 1972 in Hobart zur Welt, der Hauptstadt von Tasmanien, das zu Australien
gehört. Die Insel ist anderthalb Mal so
groß wie Dänemark, allerdings ist die Einwohnerzahl mit 456.652 (2001) erheblich
geringer. Mary wuchs als jüngste von vier
Geschwistern auf. Der Vater, John Dalgleish Donaldson, war 1963 aus Schottland auf die gebirgige Insel emigriert,
wenige Monate nach seiner Hochzeit mit
der Mutter der Kronprinzessin, Henrietta
Clark. Er ist als Professor für angewandte
Mathematik tätig. Die Mutter, die 1997
starb, hatte als Direktionssekretärin an der
University of Tasmania gearbeitet.
Mary besuchte nach Abschluss der
Grundschule von 1983 bis 1986 das College. 1989 begann sie an der Universität
Prinz Henrik, Königin Margrethe, Kronprinzessin Mary und Kronprinz Frederik feuern
die dänischen Handballspielerinnen bei
den Olympischen Spielen 2004 in Athen an.
Foto: Scanpix/Lars Møller Jensen.
Das Kronprinzenpaar im Hafen von Sydney.
Foto: Scanpix/Ernst van Norde.
der Insel ein Studium in Handel und Jura,
das sie fünf Jahre später mit dem BachelorExamen abschloss. Darüber hinaus schloss
sie eine weitere Ausbildung (1994-1996)
in Werbung und Marketing mit einem
Zertifikat ab.
Von 1996 bis 2003 hatte die Kronprinzessin mehrere Funktionen innerhalb
der Werbebranche, wo sie eine leitende
Position in der Kundenbetreuung bekleidete. Bereits früh versuchte sie, sich international zu orientieren, zuerst mit einem
Aufenthalt 1999 in Edinburgh, der schottischen Heimat ihres Vaters, und 2002 in
Paris. Als sie nach Kopenhagen übersiedelte, bekam sie eine Stelle in dem Unternehmen Microsoft Business Solutions, wo
sie für Unternehmensentwicklung, Kommunikation und Marketing zuständig war.
Wie der Kronprinz war Mary stets sehr
sportlich interessiert und auch selbst aktiv,
u.a. im Regattasegeln, Golf und Reiten.
Das Marathonlaufen dagegen hat sie Kronprinz Frederik überlassen.
Die ersten Jahre des Kronprinzen
Kronprinz Frederik wurde am 26. Mai
1968 geboren. Sein einziger Bruder, Prinz
Joachim, ein Jahr später. Ungeachtet ihrer
königlichen Herkunft konnten sie zusammen mit anderen in den Jahren 1974-1981
die Privatschule Krebs’ Skole in Kopenhagen besuchen. Der Leiter der Schule war
Jørgen Stegelmann, der als guter Geschichtenerzähler bekannt war. 1982 wurden
Kronprinz Frederik und Prinz Joachim auf
Wunsch ihres Vaters, Prinz Henrik, an der
französischen Eliteschule École des Roches
in der Normandie eingeschrieben, wo sie
Einblick in die Kultur und Geschichte
Frankreichs erhielten. Ihre Gymnasialausbildung erhielten die Prinzen am Øregaard Gymnasium in Hellerup im Norden
von Kopenhagen. Hier machte Frederik
im Sommer 1986 im neusprachlichen
Zweig sein Abitur.
Einen Monat zuvor war er dem Staatsrat beigetreten, wo der Regent in der konstitutionellen Monarchie sich etwa 15 Mal
im Jahr mit seinen Ministern zur Unterschreibung der Gesetze des Landes trifft.
Als Kronprinz kann Frederik seine Mutter
als Regent Dänemarks vertreten, wenn sie
Kronprinzessin Mary und Kronprinz Frederik im Tivoli an einem Samstagabend im August 2005.
Foto: Scanpix/Jens Nørgaard Larsen.
auf Reisen oder aus anderen Gründen verhindert ist, dieses Amt selbst auszuüben.
Militärische und akademische
Laufbahn
Der Kronprinz hat auch die traditionelle
Verbundenheit der dänischen Könige zum
Heer, zur Marine und zur Luftwaffe gepflegt. So trat er 1986 als Rekrut in die
Königliche Leibgarde ein. Später ließ er
sich zu den Gardehusaren versetzen. 1995
war er Mitglied einer Eliteeinheit, des
Kampftaucher-Korps der dänischen Marine. Unter dem Namen „Pingo“ absolvierte
er eine der körperlich und psychisch härtesten Ausbildungen in den dänischen
Streitkräften. Allein hierdurch zeigte der
Kronprinz neue Grenzen auf, zu was ein
künftiger König in der Lage sein kann.
Unter großem, wohlwollenden Interesse
der Medien bestand der Kronprinz die Herausforderungen im Kampftaucher-Korps
und wurde 1995 Oberleutnant.
Seit 1997 hat er innerhalb der drei Waffengattungen allmählich immer höhere
Dienstgrade erreicht. Zunächst wurde er
im Heer und in der Luftwaffe zum Haupt-
mann der Reserve sowie in der Marine
zum Kapitänleutnant ernannt (1997-2000),
dann zum Major des Heeres und der
Luftwaffe sowie zum Fregattenkapitän der
Marine (2002-2003) und schließlich zum
Oberstleutnant des Heeres und der Luftwaffe sowie zum Commander der Marine
(2004). Ferner schloss der Kronprinz
2002 eine Ausbildung für Führungskräfte
an der Militärakademie ab und arbeitete
2002-2003 beim dänischen Verteidigungskommando. Ab 2003 war er außerdem
Dozent an der Militärakademie.
In den Jahren 1989-1995 studierte der
Kronprinz an der Universität in Aarhus,
der zweitgrößten Stadt Dänemarks, Politische Wissenschaft wie es seine Mutter,
Königin Margrethe II., in ihrer Jugend
einige Semester lang ebenfalls getan hatte.
Frederik ist jedoch der erste im dänischen
Königshaus, der eine vollständige akademische Ausbildung genossen hat. Von
1992 bis 1993 studierte Frederik außerdem in den USA an der Harvard University. 1995 schloss er sein Studium mit
einer Staatsexamensarbeit über die Außenpolitik der baltischen Länder erfolgreich ab.
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Das Kronprinzenpaar
Dänische Themen. Herausgegeben vom Dänischen Außenministerium.
Adresse: Asiatisk Plads 2, DK-1448 Kopenhagen K, Dänemark.
Telefon: (+45) 3392 0000. Telefax: (+45) 3254 0533.
E-mail: [email protected]. Internet: www.um.dk.
Redaktion: Flemming Axmark.
Übersetzung: Bernd Kretschmer.
Design: Ole Jensen - ojdesign.
Wiedergabe des Textes mit oder ohne
Quellenangabe gestattet.
Erschienen: Januar 2006.
ISBN 87-7667-550-5
peditionen seit Beginn des 20. Jahrhunderts gestreift wurden. Später hat Frederik
in mehreren Interviews und Publikationen
die große Bedeutung dieser Reise für ihn
betont.
Am 21. Januar 2006 wird der Sohn des Kronprinzenpaares in der Schlosskirche von Christiansborg
getauft. Foto: Scanpix/Keld Navntoft.
Internationale Aufgaben
Im Herbst 1994 hielt sich der Kronprinz
für eine dreimonatige Schulung an der
dänischen Vertretung bei den Vereinten
Nationen in New York auf. Der Aufenthalt trug dazu bei, dem Kronprinzen ein
internationales Profil zu vermitteln, das
weiter entwickelt wurde, als er 1998-1999
und wiederum 2002 an die dänische Botschaft in Paris entsandt war.
Außerdem repräsentiert Kronprinz Frederik Dänemark auf offiziellen Auslandsreisen. Er stand bereits an der Spitze dänischer Wirtschaftsdelegationen und ist internationalen Spitzenpolitikern sowie nicht
zuletzt auch einfachen Menschen begegnet.
2002 übernahm Frederik von seinem
Vater das Amt des Beauftragten des Dänischen Roten Kreuzes. Die Liste seiner
Ehrenämter ist lang, was auch für die Kronprinzessin gilt. So ist der Kronprinz u.a.
Schirmherr der Außenpolitischen Gesellschaft und der Grönländischen Gesellschaft sowie Präsident der Königlich Dänischen Geographischen Gesellschaft. Die
Kronprinzessin ist u.a. Schirmherrin der
Dänischen Flüchtlingshilfe, des Verbandes
Dänischer Kunsthandwerker, des Dänischen Kulturinstituts und der Modemesse
Copenhagen International Fashion Fair.
Dem Kronprinzen sind außerdem viele
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dänische und ausländische Orden verliehen worden, so Auszeichnungen der nordischen, der baltischen und der übrigen
europäischen Länder sowie Brasiliens, Japans, Jordaniens, Nepals und Thailands.
Kronprinzessin Mary ist u.a. Ritter des
Elefantenordens und Trägerin des norwegischen St. Olavs Ordens.
„Expedition Sirius 2000“
Ein Erlebnis der ganz besonderen Art war
für den Kronprinzen die Teilnahme als
Hundeschlittenführer an der „Expedition
Sirius 2000“, einer 2.795 Kilometer langen Reise entlang der Nord- und Nordostküste von Grönland, an der nur sechs
Personen teilnahmen. Diese Expedition,
die große Anforderungen an körperliche
wie auch psychische Stärke und Ausdauer
stellte, dauerte vier Monate und wurde
anlässlich des 50-jährigen Bestehens der
Schlittenpatrouille Sirius veranstaltet. Die
Patrouille überwacht die Gebiete im Norden und Nordosten Grönlands und wahrt
das Hoheitsrecht Dänemarks in dieser
Region der dänischen Reichsgemeinschaft.
Die Dänen konnten die Tour in mehreren
Fernsehsendungen verfolgen, in denen der
Kronprinz selbst von den Strapazen und
den großartigen Naturerlebnissen erzählte,
wobei auch die berühmten Grönland-Ex-
Zukünftige Thronfolge gesichert
Am 15. Oktober 2005 wurde das Paar Eltern eines kleinen Prinzen. Er wurde am
21. Januar 2006 in der Schlosskirche von
Christiansborg auf den Namen Christian
Valdemar Henri John getauft. Damit ist
die Thronfolge in Dänemark für die nächsten zwei Generationen gesichert.
Die Popularität des Kronprinzenpaares
in Dänemark ist sehr groß und reicht bis
in Kreise hinein, die sich traditionell nicht
für das Königshaus interessieren. Bereits
vor seiner Ehe wurde der Kronprinz mehrmals zum „Dänen des Jahres“ gewählt.
Das Paar hat die schwierige Kunst der Erneuerung gemeistert, ohne dabei die Mystik der Monarchie zu demontieren. Auf
politischer Ebene ist das dänische Königshaus per Definition neutral, aber im Zuge
der zunehmenden Annäherung der Politik
an eine Wertegesellschaft ist die Aufgabe
hier für einen künftigen Regenten nicht
leichter geworden. Bis auf weiteres ist es
dem Kronprinzen jedoch gelungen, einen
offenen Stil an den Tag zu legen, u.a. mit
der Äußerung, er wolle gerne König einer
Nation werden, die sich zunehmend multikulturell entwickelt.
Wohnsitz von Kronprinzessin Mary und
Kronprinz Frederik ist Schloss Amalienborg, die Residenz der königlichen Familie
in Kopenhagen, und teilweise auch das
Kanzleigebäude von Schloss Fredensborg
im Norden der Insel Seeland, seit Generationen Sommerresidenz der dänischen
königlichen Familie.
Lars Bisgaard
Lektor, Universität Süd-Dänemark
Weitere Informationen
Dänemarks offizielle Website
www.denmark.dk
Hofmarskallatet
(Hofmarschallamt)
Det Gule Palæ
Amaliegade 18
DK-1256 Kopenhagen K
(+45) 3340 1010