Naturdenkmale in Brandenburg - Hochschule für nachhaltige
Transcrição
Naturdenkmale in Brandenburg - Hochschule für nachhaltige
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Arten- und Biotopschutz Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln • Naturdenkmale in Brandenburg Heinrich-Mann-Allee 103 14473 Potsdam Tel.: ( 0331) 866 70 17 Fax: ( 0331) 866 70 18 [email protected] www.mluv.brandenburg.de Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg Impressum Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln • Naturdenkmale in Brandenburg 1. Auflage 2007 Herausgeber: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee 103 • 14473 Potsdam Telefon: ( 0331) 866 70 17 Fax: ( 0331) 866 70 18 [email protected] www.mluv.brandenburg.de Autoren: Prof. Dr.-Ing. Jürgen Peters und Dipl.-Ing. (FH) Jan Eisenfeld c/o Fachhochschule Eberswalde Friedrich-Ebert-Straße 28, 16225 Eberswalde [email protected] www.fh-eberswalde.de Gestaltung: biodisplay Grafikdesign Jan Eisenfeld Am Grashorn 12, 14548 Schwielowsee OT Geltow [email protected] www.biodisplay.de Fachliche Beratung: Dr. habil. Heinz-Dieter Krausch, Potsdam Regine Auster, Förderverein Haus der Natur in Potsdam e.V. Fachliche Recherche: Dipl.-Ing. (FH) Antje Backhaus Mit freundlicher Unterstützung: Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) Untere Naturschutzbehörden der Landkreise (UNB) Druck: Druckerei der Nordbahn gGmbH • Werkstatt für Behinderte Schönfließ Glienicker Chaussee 6 • 16567 Schönfließ Titelbild: Foto S. 3: Schwedenlinde in Brielow • Foto: Jan Eisenfeld Kleiner Markgrafenstein • Foto: Jan Eisenfeld Diese Broschüre ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg. Sie wird kostenlos abgegeben und ist nicht zum Verkauf bestimmt. Sie darf nicht für Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Unabhängig davon, wann, auf welchem Weg und in welcher Anzahl diese Broschüre dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden könnte. Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg - von den Anfängen bis zur Gegenwart Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Inhalt Vorwort................................................................................................................................................................................................. 5 „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“................................................................ 5 Denkwürdigkeiten der Natur. ............................................................................................................................................... 7 Naturschutz unterm roten Adler........................................................................................................................................ 9 Heimatschutz als Reaktion auf den Landschaftswandel................................................................................................. 9 Preußen als Vorreiter der Naturdenkmalpflege in Deutschland................................................................................ 12 Von der Weimarer Verfassung bis zum Nationalsozialismus...................................................................................... 13 Naturschutz in der DDR............................................................................................................................................................... 14 Geologische Naturdenkmale ............................................................................................................................................. 17 Die Markgrafensteine in den Rauener Bergen . - Deutschlands größter Festland-Findling liegt in Brandenburg.............................................................................. 17 Der Kobbelner Stein....................................................................................................................................................................... 20 Der Große Stein bei Neuendorf................................................................................................................................................ 21 Der Rothsteiner Felsen - Gebirgsmassiv in der Lausitzer Heidelandschaft.......................................................... 23 Der Gipshut bei Sperenberg - östlichster Salzstock Deutschlands.......................................................................... 26 Susi Stoßzahn und das Eem von Klinge................................................................................................................................ 31 Die große Binnendüne nahe Kloster Zinna. ........................................................................................................................ 33 Die Rummeln im Fläming............................................................................................................................................................ 35 Das Plagefenn – Brandenburgs ältestes Naturschutzgebiet....................................................................................... 39 Der Gesundbrunnen bei Buckau im Fläming...................................................................................................................... 42 Die Goldborn-Quelle bei Werchow......................................................................................................................................... 43 Der Gräninger Spring..................................................................................................................................................................... 45 Die Rhin-Mäander bei Zechow................................................................................................................................................. 46 Die Schlatbach-Mäander bei Groß Linde............................................................................................................................. 47 Ausgewählte Bäume und Baumgruppen................................................................................................................... 49 Die „800“-jährige Ulme von Gülitz......................................................................................................................................... 49 Die „1000“-jährige Eiche in Gadow........................................................................................................................................ 50 Brandenburgs dickster Baum - die Schwedenlinde in Brielow ................................................................................ 51 Hohl aber standhaft - die Friedhofslinden von Rönnebeck......................................................................................... 53 Die Silke-Buche am Kleinen Pinnowsee - die mächtigste Rotbuche Brandenburgs?..................................... 55 Alte Bäume auf Pehlitzwerder.................................................................................................................................................. 57 Die Malerkiefer in Storkow......................................................................................................................................................... 61 Die Prangerlinde von Groß Kölzig............................................................................................................................................ 63 Landschaftsprägend - die Eichenallee von Wustrau...................................................................................................... 65 Die Lindenallee in Peetzig - von den Anfängen der Alleepflanzungen in Brandenburg................................ 66 Der Märchenwald bei Dornswalde - Kiefern, wie sie keiner kennt.......................................................................... 69 Die Feldhecken von Liebenhof - Das Beispiel einer „ferme ornée“ in der Märkischen Schweiz................ 71 Schutz und Pflege von Naturdenkmalen................................................................................................................... 73 Adressen............................................................................................................................................................................................ 74 Literatur............................................................................................................................................................................................ 80 Internetadressen.......................................................................................................................................................................... 82 Hinweise zur Nutzung der GPS-Koordinatenangaben..................................................................................... 83 GPS | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | Naturdenkmale in Brandenburg Vorwort „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ Im Sinne dieses geflügelten Wortes soll auf die Naturdenkmale aufmerksam gemacht werden, mit denen die Geschichte des Naturschutzes ihren Anfang nahm und mit denen Brandenburg so reich ausgestattet ist. Naturdenkmale sind Kleinode unserer Landschaften. Sie können Zeugen der Natur und Erdgeschichte sein oder auch mit einem kulturgeschichtlichen Hintergrund an lange zurückliegende Ereignisse erinnern. Bei manchen ehrwürdig alten Bäumen wie der „Prangerlinde“ oder der „Schwedenlinde“ nimmt bereits der überlieferte Name auf diesen historischen Hintergrund Bezug. Die Unterschutzstellung von Naturdenkmalen ist Ausdruck der gesellschaftlichen Wertschätzung dieser interessanten und häufig auch besonders pittoresken Einzelschöpfungen der Natur. Alexander von Humboldt - noch unter dem Eindruck seiner Südamerikareise – verwendete erstmals den Begriff „Naturdenkmal“ für besonders beeindruckende Landschaftselemente. Hugo Conwentz als Wegbereiter des modernen Naturschutzes nahm diesen Begriff auf und führte ihn in die öffentliche Verwaltungspraxis ein. Auch wenn sich inzwischen die wissenschaftlich begründete Strategie des Schutzes komplexer Ökosysteme (Flächenschutz) im modernen Naturschutz durchsetzte, hat auch heute noch der eher sinnlich orientierte, auf die Bewahrung von Naturschönheit orientierte “conventzionelle“ Naturschutz seine Berechtigung. Gerade die vielen wissenschaftlich nicht vorgebildeten Naturliebhaber, die sich einfach an der Schönheit von Natur und Landschaft erfreuen und nach wie vor eine sehr wichtige gesellschaftliche Basis des Naturschutzes darstellen, werden dadurch angesprochen. Mit der Bildung der ersten Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege am 17.02.1908 wurde vor nunmehr genau 100 Jahren die Geschichte des behördlichen Naturschutzes in Deutschland begründet. Das ist uns Anlass genug, die Broschüre diesem historischen Ereignis in der Geschichte des Naturschutzes zu widmen. Im Folgenden soll aber nicht so sehr auf den trockenen Verwaltungshintergrund der offiziell per Verordnung ausgewiesenen Naturdenkmale eingegangen werden, sondern das Augenmerk wird vielmehr auf Vielfalt, Eigenart und Schönheit dieser Naturerscheinungen gerichtet, die es überall in Brandenburg zu entdecken gibt. Das Auffinden der vielfach recht versteckt liegenden Kostbarkeiten wird dem moderner Technik gegenüber aufgeschlossenem Wanderer durch die Angabe der jeweiligen GPS Koordinaten auf zeitgemäße Weise erleichtert. Lassen Sie sich als heimatverbundener Brandenburger oder auch als Gast unseres schönen Bundeslandes von dieser Broschüre zu Erkundungstouren in unsere Brandenburgische Natur verführen! Dr. Dietmar Woidke Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg | Naturdenkmale in Brandenburg Denkwürdigkeiten der Natur Brandenburg ist nicht nur reich an schöner Natur, sondern auch an Naturdenkmalen. Wer sich hier durch Wald und Flur bewegt, wird immer wieder auf seltsame Namen treffen, die sich ohne Kenntnis der regionalen Eigenheiten kaum entschlüsseln lassen. Naturdenkmale sind „Denkwürdigkeiten der Natur“. Ihnen sollte die gleiche „Fürsorge zuteil werden, wie sie schon lange an den Denkmälern frühzeitiger Kunst erfolgreich geübt wird“, beschreibt Hugo Conwentz (1855 -1922) in seiner Denkschrift aus dem Jahre 1904 die Notwendigkeit einer staatlichen Einrichtung zu ihrem Schutz. In den Anfängen des Naturschutzes, zur Zeit der tief greifenden Landschaftsveränderungen, die mit einer Technisierung in der Landwirtschaft, mit Industrialisierung und Verstädterung einhergingen, konnten einzelne herausragende Schöpfungen der Naturlandschaft für die Nachwelt erhalten werden. Noch gab es keine Großschutzgebiete, in denen Naturschutz vor wirtschaftlichen Interessen Vorrang hatte. Nationalparks, wie sie in den USA bereits in der Mitte des. 19. Jahrhunderts entstanden, erschienen zur damaligen Zeit im dicht besiedelten Mitteleuropa illusorisch. So ging es in den Anfängen des Naturschutzes zunächst darum, einzelne außergewöhnliche Landschaftselemente zu bewahren. Der Schutz der Naturdenkmale repräsentiert somit den Beginn des staatlichen Naturschutzes. Mäander des „Strom“ bei Boitzenburg (Uckermark) - Neben landschaftsprägenden alten Bäumen können bemerkenswerte geologische Formationen als Naturdenkmale oder geschützte Landschaftsbestandteile ausgewiesen sein. Dazu gehören Felsen, Findlinge, Trockentäler, Steilufer, erdgeschichtliche Aufschlüsse, aber auch Mäander von Bächen und Flüssen. | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Heute ist ein großer Teil Brandenburgs Teil des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000. Die 620 FFH-Gebiete in Brandenburg entsprechen mit insgesamt rund 330.000 Hektar einem Anteil von 11,3 Prozent der Landesfläche. Im direkten Vergleich der Bundesländer liegt Brandenburg damit hinter Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg an vierter Stelle. Die 27 Vogelschutzgebiete in Brandenburg umfassen mit rund 650.000 Hektar immerhin einen Anteil von 22 Prozent der Landesfläche. Obwohl für die weitere Sicherung der FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete noch viel Arbeit zu leisten ist, besteht für 500 der insgesamt 620 Gebiete bereits ein Schutzstatus. Ebenso sind mehr als 60 Prozent der Vogelschutzgebiete, die nach europäischen Richtlinien ausgewiesen wurden, heute bereits als Landschaftsschutzgebiet (LSG) oder Naturschutzgebiet (NSG) gesichert. Der Nationalpark Unteres Odertal, drei Biosphärenreservate und elf Naturparks ergänzen das Schutzgebietssystem. In diesen flächenbezogenen Schutzgebietsansatz integriert, hat auch der Schutz einzelner Bäume und geologischer Besonderheiten seine Berechtigung. Die Naturdenkmale repräsentieren in besonderer Weise den Charakter der Landschaft. Was wäre der Fläming ohne die markanten eiszeitlichen Trockentäler, die Rummeln. Was wäre die Schorfheide ohne ihre uralten Hutebäume, die als letzte Zeugen auf die einst weit verbreitete Waldweidewirtschaft hinweisen? Markanteste Felsstruktur in Brandenburg - der Rothsteiner Felsen im Landkreis Elbe-Elster entstand vor etwa 550 Mio. Jahren. Er gehört zu den bedeutendsten geologischen Naturdenkmalen Deutschlands. | Naturdenkmale in Brandenburg Naturschutz unterm roten Adler Heimatschutz als Reaktion auf den Landschaftswandel „Was hätte auch eine unscheinbare Blume, eine Quelle, ein bemooster Stein, das Gezwitscher der Vögel, das Summen der Bienen (..) für sich selbst so Gefälliges für uns? Was könnte ihm gar einen Anspruch auf unsere Liebe geben? Es sind nicht diese Gegenstände, es ist eine durch sie dargestellte Idee, was wir in Ihnen lieben. Wir lieben in ihnen das stille, schaffende Leben, das ruhige Wirken aus sich selbst, das Dasein nach eigenen Gesetzen, die innere Notwendigkeit, die ewige Einheit mit sich selbst“ (F. SCHILLER 1796) 1. Im beginnenden Zeitalter der Romantik wurde die Erkenntnis der Eingebundenheit des Menschen in seine Umwelt zu einem wesentlichen Motiv für die ersten Bemühungen zum Schutz von Einzelschöpfungen der Natur. So schreibt Carl Leberecht IMMERMANN (1796 - 1840) in seinem 1836 vollendeten Roman Epigonen: „Mit Sturmesschnelligkeit eilt die Gegenwart einem trockenen Mechanismus zu; wir können ihren Lauf nicht hemmen, sind aber nicht zu schelten, wenn wir für uns und die Unsrigen ein grünes Plätzchen abzäunen und diese Insel so lange als möglich gegen den Sturz der vorüberrauschenden industriellen Wogen befestigen.“ In diesem Sinne wurde 1836 ein erstes Schutzgebiet in Deutschland gesichert. Es handelte sich um den Drachenfels im Siebengebirge südlich von Bonn. Engagierte Bürger setzten sich dort gegen den Abbau von Trachytgestein zur Wehr. Der Drachenfels wurde schließlich vom preußischen Staat gekauft, um ihn auf Dauer zu erhalten. Es ist die Zeit der beginnenden Industrialisierung, die eine Bewegung entstehen lässt, die unter dem Begriff des Heimatschutzes die Forderungen nach einer Bewahrung herausragender Landschaftselemente artikuliert. 1| Friedrich Schiller (1796): Ueber naive und sentimentalische Dichtung. Aus: Nationalausgabe Schillers Werke, Zwanzigster Band, Hrsg. Benno Wiese, Weimar 1962, S. 8 „Der einsame Baum“ als Sinnbild der uralten Huteeichen, wie sie in der Schorfheide bis heute noch zu finden sind 2 2| Gemälde von C. D. FRIEDRICH (1774-1840) aus dem Jahr 1822 (Ausschnitt) 10 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Immer mehr Heimatfreunde setzten sich gegen den wachsenden Verbrauch von Landschaft durch die Industrialisierung ein. Galt das Interesse zunächst nur alten, ehrwürdigen Bäumen und Findlingen, so weitete es sich schnell auch auf weitere Teile der Natur aus: „Vielfach sind Naturdenkmäler aus wirtschaftlichen Gründen bedroht. Seen werden abgelassen, Sümpfe entwässert, Moore trocken gelegt. Genossenschaften werden gegründet, um große Moorstrecken in Ackerland zu verwandeln“, schrieb der Gubener Lehrer Karl GANDER 1907 im Schulblatt für die Provinz Brandenburg. Erstmals verwendet wurde die Bezeichnung Naturdenkmal um 1817 von Alexander von Humboldt, der auf einer Amerikareise zunächst die venezolanischen Berge Silla de Caracas und später bemerkenswerte Bäume als „Monuments de la nature“ beschrieb. Eine systematische Verwendung des Begriffs als Schutzbezeichnung für besondere Objekte der Natur bürgerte sich jedoch um 1900 ein - durch Hugo CONWENTZ, dem ersten Leiter der staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. Der Begriff Naturdenkmal war ursprünglich weit gefasst. Sowohl einzelne Pflanzen- und Tierarten, wie die Wassernuss und der Biber wurden als Naturdenkmale verstanden, als auch geologische Formationen, wie der Muschelkalk bei Rüdersdorf, oder kulturgeprägte Biotope, wie die Heideflächen in der Lüneburger Heide. Es waren die „Denkwürdigkeiten der Natur“ die das Interesse von Botanikern, Geologen und Heimatkundlern gleichermaßen erweckten. Ernst RUDORFF (1840 -1916) gehörte zu den Begründern der deutschen Heimatschutzbewegung gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Bereits 1880 setzte er sich für die „Schonung landschaftlicher Eigentümlichkeit“ ein. RUDORFF wird die Einführung des Begriffs „Naturschutz“ zugesprochen. Erste Schutzobjekte in Brandenburg waren Findlinge, die mit der Eiszeit aus Skandinavien hierher verfrachtet worden sind. CONWENTZ schreibt dazu: „Es ist notwendig, dass die durch Größe, Gesteinsart, Lage oder Pflanzendecke ausgezeichneten Exemplare möglichst geschützt werden“. Eines der ersten flächenhaften Naturdenkmale - nach heutigen Kategorien ein Naturschutzgebiet - war das Plagefenn bei Brodowin. Bei der Unterschutzstellung dieses | 11 Naturdenkmale in Brandenburg landschaftlich reizvollen Gebietes als Naturdenkmal ging es den Verantwortlichen auch um den Schutz der „Jagdtiere, einschließlich der Raubtiere“, offenkundig ein Hinweis darauf, dass viele Tierarten durch eine übermäßige Bejagung damals in ihrem Bestand bedroht waren. Auf Veranlassung von Forstmeister Dr. Dr. e. h. Max KIENITZ, Dozent der Forstakademie Eberswalde, wurde die Plänterwaldwirtschaft „mit Rücksicht auf die Erhaltung des naturgemäßen Vegetationsbildes“ eingeführt. Oft waren es landschaftsästhetische Motive, die zum Schutz von Landschaftsteilen führten. Hierbei spielte die Erfahrung des Landschaftswandels, der durch den Bauboom im Umfeld größerer Städte sowie durch Verkoppelung in der Landwirtschaft und durch die neuen Formen der Forstwirtschaft eingetreten war, eine zentrale Rolle. Für Ernst RUDORFF waren die einschneidenden Veränderungen der Landschaft bei Lauenstein im Weserbergland ein so prägendes Erlebnis, dass er hierauf sein späteres Programm des Heimatschutzes begründete. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gründeten sich vielerorts Heimatschutzvereine, denen die „Verschönerung“ ihrer Landschaft, aber auch der Erhalt von „Denkwürdigkeiten der Natur“ am Herzen lag. Hierbei verbanden sich oftmals landschaftsästhetische und touristische Zielsetzungen. So kümmerte sich in Eberswalde ein „Verein zur Verschönerung der hiesigen Umgebung“ um die Aufwertung der Landschaft zwischen der Waldstadt und Spechthausen. Überall im Lande wurden Alleen und Obstbäume gepflanzt, um der Ausräumung der Landschaft, wie sie vielerorts mit der Verkoppelung der Feldflur einherging, zu begegnen. Heimatschutz und Landesverschönerung wurden so zur ersten großen Bewegung des bürgerschaftlichen Engagements. Sie standen am Anfang der heutigen modernen Naturschutzbewegung. Das Landschaftsbild als Schutzgut in der noch jungen Heimatschutzbewegung am Anfang des 20. Jahrhunderts - Quelle: Blätter für Heimatschutz aus dem Jahr 1914. 12 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Preußen als Vorreiter der Naturdenkmalpflege in Deutschland Immer drängender stellte sich die Frage nach der Rolle des Staates im Naturschutz. Hier spielte Preußen eine Vorreiterrolle. Nachdem bereits 1902 ein erstes Verunstaltungsgesetz erlassen worden ist, welches das Anbringen von Reklameschildern in der freien Landschaft untersagte, kam es 1906 zur Gründung einer Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. Die Einrichtung hatte zunächst in Danzig, ab 1910 dann als Staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen in Berlin ihren Sitz. Ihre Aufgabe war die „Förderung der Erhaltung von Naturdenkmälern im preußischen Staatsgebiet“. Ihr erster Leiter, mit dem Titel „Staatlicher Kommissar für Naturdenkmalpflege“, war Hugo CONWENTZ, der sich als Direktor des Naturkundemuseums in Danzig bereits einen Namen gemacht hatte. CONWENTZ hatte zuvor in einer ausführlichen Denkschrift die Ziele und die Struktur der staatlichen Naturdenkmalpflege beschrieben. Zu den wesentlichen Aufgaben der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege gehörte die Erfassung und Erforschung der Naturdenkmäler, die „Erwägung von Maßnahmen“ zu deren Schutz und Pflege und die Öffentlichkeitsarbeit. Gelder für den Schutz und die Pflege wurden allerdings nicht bereitgestellt. Die „Beschaffung der notwendigen Mittel bleibt Sache der Beteiligten“, heißt es dazu lapidar. Die Platane in Forst (Lausitz) misst heute im Umfang fast 7 Meter. Mit ihren 140 Jahren ist sie ein Zeitzeuge der Anfänge der Heimatschutzbewegung im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Naturschutzverwaltung war, wie auch heute noch üblich, mehrstufig aufgebaut, mit der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege an der Spitze und den Provinzialkommissionen für Naturdenkmalpflege auf Ebene der Provinzen, der Bezirke und der Landkreise. Am 17. Februar 1908 fand die Gründungsversammlung der Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege statt. Aufgabe der Kommission war es, die in Brandenburg vorhandenen Naturdenkmale zu ermitteln Naturdenkmale in Brandenburg und ein Naturdenkmalverzeichnis herauszugeben. Joachim von WINTERFELDT (ab 1925 von WINTERFELDT-MENKIN), der Oberpräsidialrat der Provinz Brandenburg, betonte auf der Versammlung, dass es „jedem Märker am Herzen liege, die Schönheiten und Seltenheiten der heimatlichen Natur zu pflegen und zu erhalten“. Von der Weimarer Verfassung bis zum Nationalsozialismus In der einschlägigen Literatur zur Geschichte des Naturschutzes (s. Literaturliste im Anhang) bleibt die Rolle der Arbeiterbewegung weitgehend unbeachtet. Die oben genannten Protagonisten des Naturschutzes, mit CONWENTZ und RUDORFF an der Spitze, entstammen dem Bildungsbürgertum. Dennoch sollte nicht unerwähnt bleiben, dass auch aus dem „linken“ Milieu wichtige Impulse zum Naturschutz kamen. So wurde am 16. September 1895 in Wien der „Touristenverein- Die Naturfreunde“ gegründet. Der Verein setzte sich dafür ein, dass die Besonderheiten der Natur auch für die Arbeiter erlebbar waren und kein Privileg der Bildungsbürger blieben. Bis heute drückt sich diese Forderung im Naturfreunde-Gruß „Berg frei!“ aus. In der Weimarer Verfassung von 1919 wurde der Schutz der Naturdenkmäler zum Staatsziel erhoben. Im Artikel 150 hieß es: „Die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur sowie der Landschaft genießen den Schutz und die Pflege des Staates.“ Die Naturdenkmalpflege - damals wie heute eine Herausforderung für die Landesbehörden. Die Vermittlung zwischen Zielen des Naturschutzes und privaten Interessen birgt so manch amüsantes Detail, wie in dieser Aktennotiz von 1912 aus der Niederlausitz. | 13 14 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Gleichzeitig gab es Bestrebungen, ein umfassendes Gesetz zum Schutz der Natur zu verabschieden. Es war Hans KLOSE (1880 - 1963), ein ehemaliger Mitarbeiter von CONWENTZ, der das Gesetz noch vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten inhaltlich vorbereitet hatte. Allerdings waren die Jahre der Weltwirtschaftskrise mit ihren brennenden Problemen der Massenarbeitslosigkeit wenig dazu angetan, dem Naturschutz den politischen Stellenwert zu verschaffen, der für die Verabschiedung eines Naturschutzgesetzes erforderlich gewesen wäre. So war es dann den Nationalsozialisten vorbehalten, 1935 ein Reichsnaturschutzgesetz zu verabschieden und für ihre Propagandazwecke zu missbrauchen. Noch heute wird zuweilen der Eindruck erweckt, der Nationalsozialismus hätte mit seinem völkischen Gedankengut für den Naturschutz günstige Rahmenbedingungen geschaffen. Protagonisten des Naturschutzes wie SCHOENICHEN (1876 -1956) oder SCHULZE-NAUMBURG (1869 - 1949) waren überzeugte NS Anhänger. Vereine aus der Arbeiterbewegung hingegen wie die Naturfreunde wurden verboten, jüdische Mitglieder aus den Vereinen ausgeschlossen. Insgesamt stand der Naturschutz im „Tausenjährigen Reich“ auf der Verliererseite. Durch den Reichsarbeitsdienst, eine paramilitärische Organisation, wurden im Zuge des nationalsozialistischen Arbeitsprogramms in den Jahren von 1933 bis 1937 wertvolle Feuchtgebiete in einem Umfang von 733.000 Hektar entwässert - mit verheerenden Folgen für den Naturschutz. Dennoch begannen in der NS-Zeit viele Träger des Naturschutzes an der Basis, oft waren es heimatkundlich orientierte Lehrer, sich für die Unterschutzstellung und Pflege von Naturdenkmalen einzusetzen. Naturschutz in der DDR Das 1935 erlassene Reichsnaturschutzgesetz im engeren Sinne war aus naturschutzfachlicher Sicht fortschrittlich. Auch deshalb wurde es erst 1976 durch das Bundesnaturschutzgesetz abgelöst, wobei naturschutzfachlich programmatische Grundsätze übernommen wurden. Gleichzeitig fügten die Nazis durch das brutale Urbarmachen von „Ödland-Flächen“ und durch ihre Kriegswirtschaft der Natur vor und nach 1935 schwerste Schäden zu. 1954 wurde das Naturschutzgesetz der DDR verabschiedet, das sich inhaltlich an das Reichsnaturschutzgesetz anlehnte. Die hoheitlichen Aufgaben des Naturschutzes wurden wie schon zuvor von Naturschutzbeauftragten, nun auf der Ebene der Bezirke, Kreise und Gemeinden wahrgenommen. Die wissenschaftliche Anleitung und Betreuung der Naturschutzarbeit gehörte zu den Aufgaben des 1953 gegründeten Instituts für Landesforschung und Naturschutz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften. | 15 Naturdenkmale in Brandenburg Allerdings war der Naturschutz in der DDR personell und finanziell schlecht ausgestattet. Hinzu kam eine politische Gängelei. Im ehrenamtlichen Bereich wurden Mitglieder ehemaliger Vereine wie des „Bundes für Vogelschutz“ oder der „Naturfreunde“ 1949 als „Natur- und Heimatfreunde“ in den Kulturbund eingegliedert. Bis zur politischen Wende spielte der Kulturbund in der DDR für den organisierten Naturschutz eine dominierende Rolle. Hier haben sich die Menschen wiedergefunden, die sich für den Schutz der Landschaft einsetzten. Ein für die Öffentlichkeitsarbeit wichtiges Medium, in dem auch Naturdenkmale beschrieben wurden, war die Zeitschrift „Naturschutzarbeit in Berlin und Brandenburg“, die seit 1965 regelmäßig erschien. Zur Zeit der DDR ist eine beachtliche Zahl neuer Naturdenkmale ausgewiesen worden. Ein Schwerpunkt der Unterschutzstellung lag in den 1950er Jahren. In dieser Zeit wurden allein im Landkreis Elbe-Elster 80 Einzelbäume und zahlreiche andere Objekte als Naturdenkmale geschützt. Im folgenden Kapitel werden beispielhaft einzelne Naturdenkmale und schutzwürdige Besonderheiten der Natur vorgestellt, zum Teil sind es (noch) Geheimtipps. Jedes von ihnen ist einen Ausflug ins Grüne wert! „made in Brandenburg“ - das Symbol für den Naturschutz seit 1950 bis in das vereinte Deuschland In die wachsamen Augen der Naturschutzeule hat wohl jeder Naturfreund schon einmal geschaut. Geschaffen wurde die bekannte Eule von Kurt KRETSCHMANN (1914 - 2007), selbst Symbolfigur des ostdeutschen Naturschutzes. Mit dem „Haus der Naturpflege“ in Bad Freienwalde schufen Kurt KRETSCHMANN und seine Frau Erna eine der ersten Umweltbildungseinrichtungen des Landes. Der Vater der Naturschutzeule und Vorbild für Generationen von Naturschützern starb im Januar 2007 im Alter von 92 Jahren in Bad Freienwalde. So wie diese „Alte Rüster“ an der B167 in Sommerfelde, Landkreis Barnim, wurden auch zur DDR-Zeit alte Bäume konsequent geschützt. Einzelne, bis heute vitale Exemplare, standen bereits zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts unter besonderem Schutz. 16 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 17 Naturdenkmale in Brandenburg Geologische Naturdenkmale Landkreis Oder-Spree Die Markgrafensteine in den Rauener Bergen - Deutschlands größter Festland-Findling liegt in Brandenburg An fast höchster Stelle der reich bewaldeten Rauener Berge, südöstlich von Berlin, liegen die Markgrafensteine, zwei beachtliche Großgeschiebe, die in der Saaleeiszeit in die Mark kamen. Beide Steine bestehen aus Karlshamn-Granit, der im Südosten Schwedens vorkommt. Von dort waren sie während der Eiszeiten ins Norddeutsche Tiefland gelangt und beim Abschmelzen des Eises liegen geblieben. Selbst Goethe irrte, als er angesichts der Größe der Steine die skandinavische Herkunft in Frage stellte: „Mir mache man aber nicht weiß, daß (...) der Markgrafenstein bei Fürstenwalde weit hergekommen sei; an Ort und Stelle sind sie liegen geblieben, als Reste großer, in sich selbst zerfallener Felsmassen“. Der Kleine Markgrafenstein, mit einem Volumen von etwa 180 Kubikmeter und rund 21 Meter Umfang, ist der größte auf dem Land liegende Findling Deutschlands. Die Akademie der Geowissenschaften zu Hannover nahm den Findling in die Liste der 77 bedeutendsten geologischen Denkmale Deutschlands auf. Darunter sind so bedeutende wie die Kreideküste auf Rügen, der Brocken im Harz und die Insel Helgoland. S. 16: Den Brandenburgern gehören die wohl imposantesten Findlinge Deutschlands - die Markgrafensteine in den Rauener Bergen. Die mehr als 4 Meter hohe Wand des großen Findlings hinterlässt eher den Eindruck eines Felsens. oben: Der Kleine Markgrafenstein kam aufgrund der Spaltung des großen Steins zu späten Ehren und wurde erst kürzlich in die Liste der 77 bedeutendsten geologischen Denkmale Deutschlands aufgenommen. Der größte Findling, der etwa 206 Kubikmeter mächtige „Buskam“, liegt in der Ostsee vor Rügens Küste. unten: Der große Stein vor seiner Spaltung 1827 18 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Der Große Markgrafenstein war mit 300 Kubikmeter einst der größte Stein in Brandenburg. Im Auftrag von König Friedrich WILHELM III. (1770 - 1840) und nach Plänen Karl Friedrich SCHINKELS (1781 - 841) wurde der Fels 1827 unter der Leitung des Baumeisters Gottlieb Christian CANTIAN (1794 - 1866) in drei Stücke gespalten. Aus dem Mittelstück wurde die berühmte Granitschale gefertigt, die heute vor dem Alten Museum in Berlin zu bestaunen ist. Die Sprengung und Weiterverarbeitung des Großen Markgrafensteins zu der bekannten Brunnenschale in Berlin ist in illustrierten Blättern der damaligen Zeit ausführlich dargestellt worden. Zunächst wurde der Fels an mehreren Stellen durchbohrt und mit eingetriebenen Pflöcken in drei Teile gespalten. Das obere Teilstück liegt noch heute an Ort und Stelle. Aus dem unteren Stück wurde eine Sitzmöglichkeit mit steinernem Tisch und vier Bänken hergestellt. Aus dem mittleren Bruchstück des großen Steins fertigten die Steinmetze bereits am Fundort die Rohform der Schale. Im September 1828 wurde sie über hölzerne Walzen zur vier Kilometer entfernten Spree transportiert. Zu diesem Zweck wurden eigens Wege angelegt, die bis zu fünf Meter tief ins Gelände eingeschnitten sind. Mit einem Spreekahn fand der weitere Transport nach Berlin statt. Dazu musste eine Brückendurchfahrt erweitert werden, da die Schale mit einem Durchmesser von etwa 7 Metern zu groß war. Nach einer mehrwöchigen Reise traf sie mitsamt einem Tross von 44 Steinmetzen am 6. November 1828 in Berlin ein. oben: Bereits am Fundort in den Rauener Bergen wurde aus dem Granit der Rohling für die Schale gefertigt. Der steinerne Koloss wurde auf Holzrollen mit Pferdekraft zur Spree gebracht und mit Lastkähnen nach Berlin transportiert - Lithografie aus dem Jahre 1828. unten: Heute steht die „Suppenschüssel“, wie die Berliner ihre große Granitschale nennen, vor dem Alten Museum im Berliner Lustgarten. Markgrafensteine Naturdenkmale in Brandenburg Rauener Berge • Landkreis Oder-Spree Das Schicksal des Großen Markgrafensteins ist außergewöhnlich und doch ist es typisch für viele Findlinge, die im 19. Jahrhundert zerschlagen und zu Grabsteinen, als Sockel für Denkmäler oder zu Postmeilensteinen verarbeitet worden sind. „Viele Blöcke unserer Haiden werden jetzt zersprengt und (...) zum Wegebau verwandt“. So beschreibt Johann Friedrich Ludwig HAUSMANN in einer Abhandlung über die Ursprünge der erratischen Geschiebe, wie große Findlinge einst genannt wurden, die Situation im Jahre 1827. Die beiden Findlinge bei Rauen, der Kleine und die Reste des Großen Markgrafensteins, sind heute als Naturdenkmale geschützt. Der Fundort ist Bestandteil des Landschaftsschutzgebiets „Scharmützelsee – Storkower See - Schwenower Forst“. Die Markgrafensteine werden von Brandenburgern und Berlinern gerne besucht, was nicht zuletzt auf die Nähe der Rauener Berge zu Bad Saarow und der Touristenregion rund um den Scharmützelsee zurückzuführen ist. Weiterführende Quellen Hucke (1932): Der große Markgrafenstein auf den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde a.d. Spree und sein Schicksal. In: Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg. Heft 12. S. 33-36 Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR 2005): Geotopflyer - Die Markgrafensteine in den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde.- Cottbus Sehenswertes in der Umgebung Salzwiesen östlich von Philadelphia Binnensalzstellen sind geologische und botanische Besonderheiten, für die Brandenburg europaweit eine besondere Verantwortung hat. Die Luchwiesen bei Philadelphia gehören zu diesen seltenen Lebensräumen. www.mluv.brandenburg.de/info/salzstellen Vom Parkplatz sind die Markgrafensteine in einem 20-minütigen Fußweg bequem zu erreichen. Der befestigte Weg mit mäßiger Steigung ist für trainierte Rollstuhlfahrer gut zu bewältigen. Vom Bhf. Fürstenwalde besteht sonntags Anschluss mit dem BUS 435 bis nach Rauen. Von dort führt ein 30-minütiger, ausgeschilderter Fußweg zu den Markgrafensteinen. In Rauen ist die Straße bis zum Parkplatz nördlich der Autobahnbrücke ausgeschildert. 14°2,1066‘ Ost 52°19,1816‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 19 20 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Kobbelner Stein Kobbeln • Landkreis Oder-Spree 14°33,5117‘ Ost 52°5,9400‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) Landkreis Oder-Spree Der Kobbelner Stein Der Kobbelner Stein auf dem Springberg nördlich von Kobbeln wurde erst Anfang der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts freigelegt. Erst jetzt erschloss sich der riesige Block dem Betrachter in seiner ganzen Größe. Bis zu diesem Zeitpunkt war nur die Spitze des Steins sichtbar. Der Findling ist mit einem Umfang von ca. 19 m, einem Volumen von ca. 90 m³ und einem Gewicht von ca. 230 t der zweitgrößte erratische Block Brandenburgs. Der Granit war ursprünglich auf der Ostseeinsel Bornholm beheimatet. Schon bald nach seiner Entdeckung war der große Stein überregional bekannt und entsprechend seiner Bedeutung wurde die Fundstelle als kleiner Park mit einer aufwendig gestalteten Fundgrube angelegt. Alljährlich feiert das Dorf auf dem Springberg das Steinfest. Die Umgebung von Kobbeln ist waldreich. Zahlreiche Feldund Waldwege laden zum Wandern ein. Der nahe gelegene Naturpark Schlaubetal bietet sich für Ausflüge in eine abwechslungsreiche Natur an. „See an See reiht sich an dem mal von Wäldern und Forsten, mal von Wiesen, Mooren und Mühlteichen begleiteten Lauf der Schlaube. Sie durchfließt den Wirchensee, windet sich überraschend für den Betrachter wie ein Mittelgebirgsbach durch steile, bis zu 30 Meter hohe Schluchten, um später gemütlicher als sanfter Wiesenbach in den großen Müllroser See zu münden.“ Kontakt Naturwacht im Naturpark Schlaubetal 15898 Neuzelle. Tel.: 0336 73 / 550 97. e-mail: [email protected] www.naturpark-schlaubetal.de/naturpark/ | 21 Naturdenkmale in Brandenburg Großer Stein Neuendorf • Landkreis Barnim 14°2,7000‘ Ost 52°53,6333‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) Landkreis Barnim Der Große Stein bei Neuendorf Etwa 500 Meter westlich des Ortes Oderberg-Neuendorf, am Rande des Naturschutzgebiets „Urwald“ Breitefenn, liegt ein Granitblock von beachtlicher Größe, der deutliche Bearbeitungsspuren zeigt. Eine Informationstafel im Ort weist auf den nahegelegenen Stein hin und gibt erste Hinweise, welche die frühere Bearbeitung des Steins erklären. „Zwischen 1825 und 1828 wurde ein beträchtlicher Teil des Findlings für die Fertigung einer Granitschale für den Berliner Lustgarten abgesprengt. Das Material erwies sich jedoch als zu weich zur weiteren Berarbeitung.“ Die Granitschale wurde noch im gleichen Zeitraum aus einem Bruchstück des Großen Markgrafensteins gefertigt, wie bereits beschrieben. Der Findling bei Neuendorf, nach seiner Sprengung immerhin noch fast 4 Meter hoch und etwa 60 Tonnen schwer, weist an der Bruchseite zahlreiche senkrecht verlaufende Rillen auf. Es handelt sich um Reste von Bohrlöchern, welche über 4 Meter tief in den Stein reichen und durch die Spaltung des Steins sichtbar wurden. Um mit dem Stand der damaligen Technik die gezielte Sprengung eines so mächtigen Granitblocks zu bewirken, bedienten sich die Steinschläger einer einfachen aber genialen Methode. Sie schlugen trockene Holzkeile in zuvor gebohrte Löcher und brachten anschließend das Holz mit Wasser zum Quellen. Durch die Kraft des Wassers wurde der Stein langsam und mit glatter Fläche gesprengt. Es war die Kunst der damaligen Steinspalter und Steinmetze, dem Granit seine naturgegebene Flächenstruktur anzusehen und die Spaltung so auszuführen, dass der Block in die gewünschte Form zerfiel. Da die Spaltflächen im Vergleich zu den vom Eise geformten Steinen frisch sind, ist die kristalline Struktur der Steine bis heute gut zu erkennen1. 1) Quellen: www.eiszeitstrasse.de/Seiten/natur/index.htm. www.geologischer-garten.de/eisz/eisz.htm 22 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft Der Rothsteiner Felsen - Gebirgsmassiv in der Lausitzer Heidelandschaft Landläufig ist die Mark Brandenburg als „Streusandbüchse“ bekannt, mit eiszeitlichen Moränen, Urstromtälern und Rinnenseen. Eine Besonderheit ist der Rothsteiner Felsen. Hier in der Niederlausitzer Heidelandschaft, 5 Kilometer von Bad Liebenwerda entfernt, durchbricht ein uraltes GrauwackenFelsmassiv die eiszeitlichen Sande und erhebt sich in einer steilen Abbruchkante 20 Meter über der Geländehöhe. Die Grauwacke entstand aus Sedimentablagerungen eines urzeitlichen, tiefen Meeresbeckens vor etwa 550 Millionen Jahren. Das Gestein, bestehend aus Quarz, Feldspat sowie Gesteinsbruchstücken in einer tonigen Grundmasse, gehört zu den Sandsteinen. Die Grauwacke ist normalerweise ein dunkles, oft grün oder blaugrau eingefärbtes, metamorphes Sedimentgestein. Der rötliche Farbton der Lausitzer Grauwacke ist ungewöhnlich. Aufgrund seiner feinkörnigen Struktur war die Grauwacke in der ägyptischen Kultur sehr beliebt. Aus Grauwacke wurden Statuen, Sarkophage und schmückende Architekturteile gefertigt. Der Stein ist bei Geologen in aller Welt ein Begriff, denn in dieser Zusammensetzung existiert er weltweit nur an wenigen Stellen. Das Gestein war früher als regionales Baumaterial sehr begehrt. S. 22: Verkannter Riese - der Rothsteiner Felsen ist mit etwa 20 Metern Höhe zweifellos kein Gigant. Doch das ist nur die Spitze eines unterirdischen Gebirges, dessen wahre Größe niemand genau kennt. Der Fels, bestehend aus verkieselten vulkanischen Gesteinen, durchbrach bereits vor etwa 550 Mio. Jahren die Erdkruste. oben: Gipfel wie im Mittelgebirge - die Spitze des Rothsteiner Felsens links: Grauwacke als Baumaterial in der Region - der Sockel des Lubwartturms in Bad Liebenwerda. | 23 24 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Neben zahlreichen anderen Bauwerken wurde einst auch der Sockel des Lubwartturms in Bad Liebenwerda aus Blöcken von Grauwacke gefertigt. Der Rothsteiner Felsen ist heute ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Tagestouristen. Auch die Einheimischen wissen „ihren Stein“ zu schätzen. Die Südseite am Fuße des Felsens wurde zur Naturbühne ausgebaut. Hier feiern seit 1952 jedes Jahr im Juli die Ansässigen und ihre Gäste das Rothsteiner Felsenfest. Die Grauwacke zeigt sich normalerweise in dunkler, grünlicher oder blaugrauer Färbung. Der rötliche Farbton der Lausitzer Grauwacke ist ungewöhnlich. oben: An der steileren Nordwand des Steins wurden über die Jahre zahlreiche Haken befestigt, welche den Felsen als Kletterstein ausweisen. oben links: Etwa 15 Kilometer östlich von Rothstein, in einem ehemaligen Steinbruch nahe der Ortschaft Fischwasser, liegt oberflächennah der sogenannte Fischwasser-Quarzit. Dieser Quarzit und der Rothsteiner Felsen gehören beide zur gleichen geologischen Formation. Sie sind Teil des Lausitzer Blocks, dem Übergangsbereich zwischen der norddeutschen Tiefebene und dem Mittelgebirge im Süden. Rothsteiner Felsen Naturdenkmale in Brandenburg Rothstein • Landkreis Elbe-Elster Weiterführende Quellen MLUV 2007: Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft . www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/np_nlh/i_ausflugsziele.html (30.3.2007) Berliner Morgenpost vom 16.7.2002: Fischteiche, Felsen und famoses Fachwerk: www.morgenpost.de/content/2002/07/16/ brandenburg/535326.html (30.3.2007) Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft der Universität Leipzig 2005: Grauwacke - Ein Steinbruchwunder - Steine der Pharaonen in Leipzig. www.uni-leipzig.de/~egypt/Aktuelles/Aegyptiaca05/Grauwacke/ Grauwacke.htm (8.4.2007) Kontakte Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft Naturparkverwaltung . Markt 20, 04924 Bad Liebenwerda Tel. 035341 615-0. www.grossschutzgebiete.brandenburg.de Tourismusverband Elbe-Elster-Land e.V. Markt 20, 04924 Bad Liebenwerda Tel. 035341 30652. www.elbe-elster-tour.de. [email protected] Sehenswertes in der Umgebung Hügelgräberfeld aus der Bronzezeit Das Gräberfeld im Naturschutzgebiet Schweinert, etwa 4 Kilometer nordwestlich von Uebigau, gehört zu den bedeutenden Bodendenkmalen des Landes Brandenburg. Nach der Überquerung der L 65 Richtung Süden sind es vom Parkplatz nur wenige Schritte bis zum Felsen. Dank der guten Erreichbarkeit ist das Naturdenkmal für ältere Wanderer und Körperbehinderte, die weniger gut zu Fuß sind, ein empfehlenswertes Ausflugsziel. Allerdings ist die Besteigung des Felsens nur Geübten zu empfehlen. Die Anreise erfolgt am Besten über die B 101 zwischen Herzberg (Elster) und Elsterwerda. Nördlich der Ortschaft Winkel führt die L 65 Richtung Osten nach Rothstein. Der Parkplatz liegt nahe des Felsens direkt an der L 65. Hier findet der Wanderer auch eine Informationstafel. Vogelfauna am Lugkteich nördlich von Brenitz Am größten Fischteich des Naturparks Niederlausitzer Landrücken lassen sich Kranich, Rohrweihe und Seeadler beobachten. 13°24,4656‘ Ost 51°33,4707‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 25 26 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Landkreis Teltow-Fläming Der Gipshut bei Sperenberg - östlichster Salzstock Deutschlands Nirgendwo sonst in Nordostdeutschland lässt sich die geologische Formation der Zechsteinzeit vor ca. 250 Millionen Jahren so gut beobachten. Östlich der Stadt durchbricht ein Gipsgestein die Sedimentablagerungen der Weichseleiszeit. Es ist Teil eines mächtigen Salzstocks, den tektonische Prozesse in Jahrmillionen an dieser Stelle angehoben haben. Durch Auslaugungsprozesse hat sich der heute gut sicht- | 27 Naturdenkmale in Brandenburg bare „Gipshut“ gebildet. Nachdem deutsche Kolonisten im 12. Jahrhundert blaugraue Gesteinssplitter beim Pflügen im Boden gefunden hatten, begann schon bald die wirtschaftliche Nutzung des Gipsberges als Baustoff. Auch „Sperenberg“ verdankt seinen Namen den speerspitz-artigen Gesteinsfunden. Die steilen Abbruchkanten sind Beleg für die rege Abbautätigkeit, die noch bis ins Jahr 1958 andauerte. Bodenschätze aus dem Erdaltertum - durch erdinnere Kräfte steigen hier seit Millionen von Jahren Salz- und Gipsgesteine, die im Erdaltertum enstanden sind und gewöhnlich in über 2000 Meter Tiefe liegen, an die Erdoberfläche und durchbrechen sie. Die Hebungen finden bis in die Gegenwart statt. Aufgrund des viele Jahrhunderte andauernden Bergbaus ist das Gipshutgestein der direkten Beobachtung zugänglich - eine geologische Besonderheit im nordostdeutschen Tiefland. 28 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Gipshut Naturdenkmale in Brandenburg Sperenberg • Landkreis Teltow-Fläming Unter Geologen in aller Welt ist das Gebiet bekannt, da hier die ersten Tiefbohrungen zur Ermittlung der Temperaturzunahme im Erdinnern durchgeführt wurden. Der Gipsberg ist heute auf einer Fläche von 24 ha als Naturschutzgebiet geschützt. Die Steilhänge des Gipsbruches sind Lebensraum wärmeliebender Pflanzenarten, wie AlpenKlee, Schwalbenwurz, Raue Nelke und Berg-Ziest. Weiterführende Quellen Gander, Karl 1907: Über die Gefährdung und Erhaltung der Naturdenkmäler unter besonderer Berücksichtigung der Niederlausitz. In: Schulblatt für die Provinz Brandenburg, S. 500-514 Juschus, Olaf 2001: Das Jungmoränenland südlich von Berlin – Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe. Dissertation an der HU Berlin. . http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/juschus-olaf-2001-05-04/ XML/chapter6.xml (01.04.2007) Förderverein Heimatstube Sperenberg e.V. 2007: . Die geologische Besonderheit Sperenbergs. www.heimatstube-sperenberg.de/page8.html (01.04.2007) Erlebnisbahn Zossen - Jüterbog (Draisinenfahrten). Informations- und Buchungsservice: Tel. 033 77 / 3300 850. www.erlebnisbahn.de S. 28 oben: „Auslaugungszone“ - im Süden und Osten des Salzstockes sind unmittelbar am Fuße des Berges kleinere Teiche zu finden. Es sind die ehemaligen Gruben, in denen unter Rückhaltung des Grundwassers einst Gips abgebaut wurde. Das Wasser hat inzwischen die Gruben zurückerobert. Heute wird ein Teil der Teiche vom Angelverein genutzt. Der Salzgehalt des Wassers war nur in der Zeit des Gesteinsabbaus erhöht. S. 28 unten links: Kristallstruktur des Gipses von Sperenberg - in anderen Gipsvorkommen Deutschlands kann der Gips ganz anders aussehen. S. 28 unten rechts: Ein ausgewiesener Rundweg führt durch das Naturschutzgebiet am Gipshut bis auf die Höhen des knapp 80 Meter hohen Berges, von wo sich dem Wanderer ein herrlicher Blick über die Seen und die weitere Umgebung bietet. ca. 15 Minuten Fußweg vom Parkplatz am Freibad bis zum Fuße des Gipsbergs. Hier führt der „Gipswanderweg“ über die Kuppe des Berges durch das Gebiet. Insbesondere für Familien ein Erlebnis ist die An- und Abfahrt von Sperenberg mit einer Fahrrad- oder Handhebeldraisine auf den Gleisen der ehemals „Königlich- Preußischen-Militäreisenbahn“. (Kontakt siehe: Weiterführende Informationen). Aus den Richtungen Norden und Süden erfolgt die Anreise nach Sperenberg am Besten über die L 70, aus Richtung Osten über die L 74 von Wünsdorf. 13°22,6340‘ Ost 52°8,2223‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 29 30 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 31 Naturdenkmale in Brandenburg Niederlausitz Susi Stoßzahn und das Eem von Klinge Die Ortschaft Klinge, von der nach der Überbaggerung durch den Tagebau Jänschwalde 1985 nur ein kleiner Rest übrig blieb, ist bei vielen Quartärgeologen in aller Welt bekannt. Vor reichlich 100 Jahren wurden hier beim Abbau von Ton für die Ziegelproduktion Knochen von Großsäugetieren und eine Vielzahl interessanter Pflanzenreste aus der Eiszeit gefunden. Seit 1985 führt das Museum der Natur und Umwelt Cottbus hier eine geologisch-paläontologische Ausgrabung in Eem-warmzeitlichen Seeablagerungen des Pleistozäns durch1. In einem etwa 3 Meter hohen, 2 Meter breiten und 12 Meter langen Geländeeinschnitt ist die Schichtenfolge eines Eem-warmzeitlichen bis Frühweichsel-kaltzeitlichen Sees in bilderbuchhafter Weise aufgeschlossen. Der Aufschluss befindet sich zwischen einer ehemaligen Tongrube und der Südrandböschung des Tagebaus Jänschwalde. Das Eem-Vorkommen liegt auf dem Gelände der LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH), weshalb der Besuch des Geländes nur unter Aufsicht möglich ist. Das Museum für Natur und Umwelt Cottbus bietet Exkursionen in das Gebiet an. Die Schichtenfolge in der „Schmidt‘schen Tongrube“ mit Zuordnung der gefundenen Knochen und Reste von Säugetieren. Weiterführende Quellen www.naturmuseum-cottbus.de/fachbereiche/klinge_01.htm Kontakt Museum der Natur und Umwelt Cottbus. Bahnhofstraße 52 (im Stadtmuseum). Abt. Geologie, Bärenbrücker Straße. Tel.: 0355 / 493 97 42 Eem-Vorkommen in Klinge Klinge • Landkreis Spree-Neiße S. 30: Weltberühmt seit über 100 Jahren - das durch zahlreiche Funde fossiler Wirbeltiere und Pflanzen bekannte Eem von Klinge, ca. 12 km östlich von Cottbus, zählt zu den klassischen Eem-Fundpunkten in Deutschland. Neben einer Vielzahl anderer Wirbeltierfunde, ist das nahezu vollständige Skelett eines weiblichen Mammuts zweifellos der spektakulärste Fund. Es wurde 1903 zusammen mit den Skelettresten eines Wildrindes im Unteren Torf der Grosche‘schen Tongrube geborgen. „Susi Stoßzahn“, eine Nachbildung des Tieres, ist in der Kreisverwaltung in Forst (Lausitz) zu besichtigen. 1| „Eem“ bezeichnet einen Zeitabschnitt zwischen Saale- und Weichselkaltzeit vor ca. 128.000-113.000 Jahren, in dem im heutigen Nordostdeutschland wärmeres Klima vorherrschte. 14°30,9900‘ Ost 51°44,8433‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 32 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Wanderdüne Naturdenkmale in Brandenburg Kloster Zinna • Landkreis Teltow-Fläming Naturpark Nuthe-Nieplitz Die große Binnendüne nahe Kloster Zinna Ein typisches, wenn auch wenig bekanntes Landschaftselement Brandenburgs sind Binnendünen. Die Aufwehung dieser Dünen begann am Ende der letzten Kaltzeit, der Weichselvereisung vor ca. 15.000 Jahren. Begünstigt wurde der Massentransport von Sand durch die damals vorherrschenden Westwinde, verbunden mit trockenkalten Klimabedingungen und damit weitgehender Vegetationsfreiheit. Mit beginnender Erwärmung und Ausbreitung einer geschlossenen Vegetation kam die Dünenbildung vorerst zum Stillstand. Die Eingriffe des Menschen in die Landschaft, insbesondere großflächige Waldrodungen und Gewinnung von landwirtschaftlichen Nutzflächen, führten zu einer weitgehenden Zerstörung der geschlossenen Vegetationsdecke. Dem Wind wurden so erneut Angriffsflächen geboten und viele Dünen wurden zeitweise wieder reaktiviert. Nördlich der Ortschaft Kloster Zinna bildete sich in Folge militärischer Nutzung und der damit verbundenen Zerstörung der Vegetation eine solche Düne, eine der letzten aktiven Flugsanddünen im norddeutschen Tiefland. Die Naturparkverwaltung in Dobbrikow hält weiterführende Informationen zur Wanderdüne bereit und gibt Auskunft zu organisierten Führungen in das Gelände. Kontakt: Tel.: 033 732 / 506 - 0 Eine weitere bemerkenswerte Binnendüne ist die Elbtaldüne bei Klein Schmölen nahe der Stadt Dömnitz im Naturpark Mecklenburgisches Elbtal. S. 32: Dünensand im Binnenland - Brandenburgs Landschaften haben viel zu bieten. Neben entlegenen Mooren, herrlichen Wäldern und den unzähligen Seen wird der viel besagte märkische Sand zur Attraktion, wenn er zu einer großen Düne aufgeweht, den exotischen Charakter ferner Wüsten erahnen lässt. Warum in die Ferne schweifen ...? Die Wanderdüne liegt am östlichen Rand des ehemaligen Truppenübungsplatzes Jüterbog-West. Das Gelände kann aus verschiedenen Richtungen erwandert werden. Ein Zugang ist über die Nebenstraße nördlich des Ortsteils Neue Häuser möglich. Die Straße führt Richtung Westen in das ehemalige Truppenübungsgelände. Von hier sind es etwa noch 45 min Fußweg zur Düne. Da das Gelände als munitionsverseucht gilt, sollte das für Naturschutzgebiete ohnehin geltende Wegegebot unbedingt befolgt werden. Die Anfahrt kann über die B 101 zwischen Luckenwalde und Jüterbog erfolgen. Eine Parkmöglichkeit besteht direkt an der B 101 am Abzweig der Nebenstraße zum ehemaligen Truppenübungsplatz. 13°6,1160‘ Ost 52°3,8816‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 33 34 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Brautrummel Naturdenkmale in Brandenburg Grubo • Landkreis Potsdam-Mittelmark Naturpark Hoher Fläming Die Rummeln im Fläming Rummeln gehören zu den charakteristischen Landschaftselementen des Flämings. Der Ursprung des Begriffs liegt vermutlich in „Runzel“, also Falte oder Vertiefung, womit ein talartiger Geländeeinschnitt gemeint ist. Der Name „Rummel“ ist nur im Fläming gebräuchlich, in der märkischen Schweiz bezeichnet man die Trockentäler auch als „Kehlen“. Die Drachenkehle am Sophienfließ nördlich der Ortschaft Buckow ist eines der bekannteren Tälchen. Rummeln entwickelten sich bevorzugt an den Oberläufen der bereits existierenden periglaziären Trockentäler. Sie sind somit jüngeren Ursprungs als die Täler, die sich während der Eiszeit in der Nähe des Gletschers bildeten. Zur Zeit der Besiedelung des Flämings im 12. und 13. Jahrhundert, als große Teile der Landschaft entwaldet wurden, begann sich das verzweigte System der Trockentäler zu formen. Die Zerstörung der Vegetationsdecke führte dazu, dass die Niederschläge in zunehmendem Maße oberirdisch abflossen und infolgedessen eine verstärkte Bodenerosion einsetzte. KUHLMEY beschreibt die Erosionswirkung des Wassers am Beispiel der Neuendorfer Rummeln in einem Aufsatz von 1937: „Das Gefälle dieser Rummeln ist ziemlich scharf (...). Dadurch ist die Arbeit des Wassers eine recht erfolgreiche und viele Fuhren Sand werden bei Gewittergüssen manchmal bis an den Südeingang von Neuendorf getragen.“ Bis heute kann man beobachten, wenn auch in den letzten Jahren eher selten, dass sich die Sohle der Trockentäler zur Zeit der Schneeschmelze oder bei Starkregen mit Wasser füllt. S. 34: Seitentälchen der Gruboer Rummel - im Gegensatz zu den in ihrer Anlage wesentlich älteren Trockentälern entwickeln sich die Rummeln, besonders in ackerbaulich genutzten Gebieten, auch heute noch weiter. Der beste Einstieg in die Brautrummel befindet sich nördlich von Grubo, zwischen Grubo und Bergholz. Von hier aus lässt sich das in Richtung Süden zunehmend breiter und tiefer werdende Trockental gut erwandern. Im Frühjahr 2007 hinterlässt der Orkan „Kyrill“ in der Gruboer Rummel eine Spur der Verwüstung. Unzählige umgestürzte Bäume machen die Talsohle unpassierbar. Bis die Aufräumungsarbeiten beendet sind, ist es nur am Rande der Rummel möglich, sie zu erwandern. Empfehlenswert ist die Anfahrt über die B 246 oder die B 102 bis Belzig. Von hier führt eine Landstraße in südliche Richtung nach Bergholz und weiter nach Grubo. Etwa auf halber Strecke nach Grubo liegt linker Hand der Parkplatz zur Brautrummel. 12°32,3490‘ 52°5,3799‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 35 36 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 37 Naturdenkmale in Brandenburg Typisch für die Rummeln sind die steilen Abbruchkanten, die mit einer Höhendifferenz von bis zu 12 Metern der Landschaft des Hohen Fläming beinahe einen Mittelgebirgscharakter verleihen. An den süd-exponierten Hängen finden die Sonnenanbeter unter den Pflanzenarten, wie die Karthäuser-Nelke (Dianthus carthusianorum) oder die Gemeine Grasnelke (Armeria elongata) einen Lebensraum. Die Naturparkverwaltung „Hoher Fläming“ bietet fachkundige Führungen durch die Rummeln an. Der Sage nach ist einst ein Brautpaar aus Grubo am Tage vor der Hochzeit in der nahen Rummel spazieren gegangen. Am Abend wurden sie von einem heftigen Unwetter überrascht. Schnell füllte sich das Trockental mit Wasser. Das Paar flüchtete durch den reißenden Bach zum Rand der Rummel. Doch die Böschung war aufgeweicht, die Wurzeln der Bäume unterspült, so dass die beiden auch hier keinen Halt mehr fanden und schließlich in den Fluten ertranken. So kam die „Brautrummel“ bei Grubo zu ihrem Namen1. Weiterführende Quellen Uhlmey, Walther (1937): Von den Rummeln im Fläming. In: Brandenburgische und Berliner Provinzialstelle für Naturschutz (Hrsg. 1935-1937): Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg Heft 23-34.- Blätter der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz in Berlin und in der Kurmark. Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Berlin, 101-105 Die Fotografie der Neuendorfer Rummel aus dem Jahre 1927 zeigt das Trockental weitgehend gehölzfrei. Inzwischen sind Hänge und Talsohle der Rummel wieder dicht bewaldet. Eichen, Birken, Robinien und Kiefern bilden heute wieder einen nahezu geschlossenen Wald. Neuendorfer Rummel Neuendorf • Landkreis Potsdam-Mittelmark Landesumweltamt Brandenburg 2007: . www.grossschutzgebiete.brandenburg.de /np_hf/landschaft_04.html S. 36 oben links: Reliefstruktur am Rand der Gruboer Rummel S. 36 oben rechts: Im Frühjahr 2007 traf der Orkan „Kyrill“ mit voller Wucht die Gruboer Rummel. Dutzende alte Kiefern brachen oder wurden entwurzelt, das Landschaftsbild nachhaltig verändert. S. 36 unten: Die Neuendorfer Rummel - aufgrund ihres tiefen Geländeeinschnittes und der steilen Seitentäler ist hier der Charakter eines Trockentales noch intensiver erlebbar, als es die Brautrummel bietet. 1| nach: Jankowia, Christa und Johannes 1991: Die Lüchtermännchen - Sagen aus dem Fläming, Eigenverlag 12°40,0762‘ Ost 52°2,2161‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 38 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Plagefenn Naturdenkmale in Brandenburg Chorin • Landkreis Barnim Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Das Plagefenn – Brandenburgs ältestes Naturschutzgebiet Vor genau 100 Jahren, im Jahre 1907, wurde mit dem Plagefenn das erste Flächennaturdenkmal Norddeutschlands gesetzlich geschützt. Die Gründerväter des Schutzgebietes waren Hugo CONWENTZ, seit 1906 Direktor der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen, und Max KIENITZ, damaliger Verwalter des Lehrreviers (Oberförsterei) Chorin. In dem Bericht des staatlichen Kommissars für Naturdenkmalpflege, Professor Dr. Hugo CONWENTZ, aus dem Jahre 1906 heißt es zum Plagefenn: „In der Oberförsterei Chorin, Kreis Angermünde, findet sich ein ausgezeichnetes Landschaftsbild, das sogenannte Plage-Fenn, mit zahlreichen Werdern und dem angrenzenden Plage-See (...).“ Entstanden ist dieses einzigartige Moorgebiet als Zungenbecken eines ehemaligen Gletschers während der Weichselvereisung. Seit dem 19. Jahrhundert ist das 177 ha große Gebiet durch namhafte Vegetationskundler und Zoologen bestens untersucht. Heute ist es Lebensraum zahlreicher seltener Pflanzen- und Tierarten. Seeadler, Kranich und Europäische Sumpfschildkröte sowie Sonnentau und Sumpfporst finden hier ideale Lebensbedingungen. Inzwischen wurde die Schutzgebietszone auf 1.055 Hektar erweitert. Hiervon sind 290 ha als Kernzone des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin vor dem Betreten geschützt. S. 38: Einblicke in eine geheimnisvolle Welt - die faszinierende Moorlandschaft am Großen Plagesee läßt sich vom Wanderweg an der Nordseite des Plagefenns gut beobachten. Das Betreten dieses sensiblen Bereiches der Natur ist nur auf den Wegen gestattet. Wer die Pflanzen und Tiere des Gebietes näher betrachten möchte, sollte unbedingt ein Fernglas mitnehmen. Weite Teile des Fenns sind von Erlenbrüchen gesäumt. Die Brüche, mit ihren vielfältigen Strukturen, bilden ideale Brutplätze für die Kraniche, die hier zwar seltener zu beobachten aber im Frühjahr nicht zu überhören sind. Vom Kloster aus folgt man zuerst der Bundesstraße 2 Richtung Norden. An der scharfen Kurve der B 2 auf Höhe des Amtssees mündet rechter Hand eine Kopfsteinpflasterstraße ein, der Denglerweg. Dieser Straße folgend erreicht man nach ca. 2 km den DENGLER-Gedenkstein und trifft auf eine Kreuzung von zwei Pflasterstraßen. Hier biegt man in die Olbergstraße Richtung Süden ab und folgt ihr bis zum KIENITZ-Gedenkstein. Noch etwa 150 m, dann nimmt man den Weg linker Hand und erreicht nach weiteren 400 Metern den Fennweg, der an die nördliche Grenze des Schutzgebietes heranführt. Vom Fennweg aus, der unmittelbar am Rande des Plagefenns entlang führt, eröffnet sich ein schöner Einblick in das Gebiet. Auch trifft der Wanderer hier auf einen Gedenkstein, der zu Ehren von Hugo CONWENTZ im Jahre 2006 aufgestellt wurde. Die Anfahrt erfolgt über die Bundesstraße 2 zwischen Eberswalde und Angermünde. Von Eberswalde sind es etwa 6 km bis zum Kloster Chorin. Zum Abstellen des Fahrzeugs kann der große Parkplatz südlich des Klosters genutzt werden. 13°55,5966 Ost‘ 52°53,5750‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 39 40 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 41 Naturdenkmale in Brandenburg Gegenwärtig ist die wichtigste naturschutzfachliche Maßnahme die Rückhaltung des Wassers durch Anstauvorrichtungen in den Abzugsgräben, um das Moor vor der drohenden Austrocknung zu schützen. Das Plagefenn ist das älteste Schutzgebiet in Brandenburg. Einst als Naturdenkmal unter Schutz gestellt ist es heute als Naturschutzgebiet ein Teil der Kernzone im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Weiterführende Quellen Conwentz, H. (1910): Beiträge zur Naturdenkmalpflege - Erster Band. Gebrüder Bornträger Schmidt et.al. (2002): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. In: Institut für Länderkunde Leipzig (Hrsg.): Werte der deutschen Heimat, Bd. 64; Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien Lempke, Karl und Müller, Hartmut, 1988: Naturdenkmale – Bäume, Felsen, Wasserfälle, VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig. S.72 Deutscher Forstverein 2007: 100 Jahre Plagefenn. www.forstverein.de/dfv/land/brandenburg/veranstaltungen/plagefenn Schutzgebiet Plagefenn - Karte aus dem Jahre 1912 S. 40: Trotz drohender Austrocknung, der durch Anstauen von Wasser und dem Festschreiben von Stauhöhen entgegengewirkt wird, ist das Plagefenn auch heute noch in weiten Teilen ein vitales, artenreiches Moorgebiet wie schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Neben Schwarz-Erlen (Alnus glutinosa) und Kiefern (Pinus sylvestris) haben sich Moor-Birken (Betula pupescens) an den staunassen, mäßig nährstoffreichen und bodensauren Standort angepasst. Sie prägen als „Charakterbäume“ an vielen Stellen die Kernzone des Fenns. Einzigartig für Brandenburg ist das Vorkommen der Zwerg-Birke (Betula nana), die ihren Verbreitungsschwerpunkt in Skandinavien, Schottland und im nördlichen Russland hat (Bild unten links). Unter den Moor-Gehölzen breiten sich Torfmoose (Sphagnum spec.) und Wollgräser (Eriophorum vaginatum, E. angustifolium) aus. Sehenswertes in der Umgebung Kleiner Rummelsberg Von dem 81 Meter hohen Hügel östlich von Brodowin bietet sich ein herrlicher Blick in die umgebende Landschaft. Aufgrund seiner besonderen Geologie und dem Vorkommen von kontinentalem Trockenrasen steht der Kleine Rummelsberg unter Naturschutz. Technisches Denkmal „Schiffshebewerk Niederfinow“ Das 60 Meter hohe Hebewerk wurde 1934 eröffnet und ist das älteste noch aktive Schiffshebewerk in Deutschland. 42 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Gesundbrunnen bei Buckau Buckau • Landkreis Potsdam-Mittelmark 12°19,9797‘ Ost 52°12,4100‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) Naturpark Hoher Fläming Der Gesundbrunnen bei Buckau im Fläming Mit 70 bis 100 l/s ist der Quellsumpf bei Buckau, bekannt als Gesundbrunnen, die schütungsreichste Quelle im Land. Ähnlich ergiebig ist nur noch das Quellgebiet des Kunsterbaches nahe Kunsterspring im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land, nördlich von Neuruppin. Nach alten Überlieferungen soll sich die Gesundbrunnen-Quelle am 23. Mai 1659 geöffnet haben. Mittlerweile hat das Wasser der Quelle eine beachtliche Schlucht von mehreren hundert Metern Länge ausgespült. Man sagte dem mineralreichen Wasser eine heilende Wirkung nach, was den Namen begründete. Heute nutzt eine Fischzuchtanlage das saubere Wasser der Quelle. Hinter dem Parkplatz südlich der Fischteiche führt ein kleiner Trampelpfad zum Quellsumpf. Naturdenkmale in Brandenburg Goldborn-Quelle Werchow • Landkreis Oberspreewald-Lausitz 13°57,2542‘ Ost 51°43,2632‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) Naturpark Niederlausitzer Landrücken Die Goldborn-Quelle bei Werchow Der Goldborn liegt etwa 600 Meter südlich des Ortskernes von Werchow, unmittelbar nördlich der Stegschänke. Der Born wurde 1720 erstmalig urkundlich erwähnt und gilt als die ergiebigste Quelle der Niederlausitz. Vergleichbar mit dem Gesundbrunnen bei Buckau haben auch hier die im Quellwasser liegenden Äste und Steine sowie die Algen einen rötlichen Farbüberzug. Es handelt sich um Ablagerungen von Eisenhydroxid, die der Quelle eine reizvolle Ausstrahlung verleihen und ihr zu dem phantasievollen Namen verholfen haben. Der ursprüngliche Charakter der Quelle wurde durch die Sicherung des Randbereiches weitgehend verändert, so dass ein befestigtes Quellbecken entstand. Die steile Böschung ist durch einen Zaun gesichert. Direkt neben der Quelle befindet sich ein Rastplatz. | 43 44 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg Gräninger Spring Gräningen • Landkreis Havelland 12°27,9590‘ Ost 52°34,2171‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) Naturpark Westhavelland Der Gräninger Spring Zu den schönsten Quellen im Havelland gehört wohl das Gräninger Spring. Am Osthang des Großen Berges befindet sich ein Quelltümpel mit gut 20 Metern Durchmesser, das Wasser fließt in einem steilwandigen Tälchen nach Osten ab und versickert nach ca. 80 Metern am Hangfuß wieder in den Boden. Dieses Phänomen wird allgemein auch als Bachschwinde bezeichnet. S 44: Der Quelltümpel bei Gräningen am Osthang des Großen Berges oben rechts: Wenige Meter unterhalb des Quelltümpels strömt punktförmig Grundwasser zu Tage. Es tritt artesisch aus dem Boden und wirbelt dabei Sand mit, so dass der Eindruck kochenden Wassers entsteht. unten rechts: Bachschwinde - kaum 100 Meter fließt das Quellwasser den Hang herab, um sogleich wieder im Boden zu verschwinden. | 45 46 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Rhin Zechow • Landkteis Ostprignitz-Ruppin Wunderschöner Mäander des Rhin südlich von Zechow im Naturpark Stechlin - Ruppiner Land. Hier windet sich der Fluss in längeren Abschnitten durch offenes Weideland. Fehlende Ufergehölze ermöglichen den Blick auf den Mäander in seiner ganzen Größe und Ästhetik. Naturpark Stechlin - Ruppiner Land Die Rhin-Mäander bei Zechow Das heutige Erscheinungsbild eines Großteils brandenburgischer Fließgewässer hat aufgrund vielfältiger wasserbaulicher Maßnahmen nur noch wenig mit seinem ursprünglichen Charakter zu tun. Nur ein geringer Teil unserer Flüsse konnte seinen naturnahen Charakter bewahren. 12°54,7629‘ Ost 53°2,8408‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 47 Naturdenkmale in Brandenburg Der Schlatbach zwischen Gramzower Mühle und Groß Linde im Landkreis Prignitz konnte in diesem Abschnitt seinen ursprünglichen Charakter bewahren. Hier lassen sich die Windungen des Baches mit den für naturnahe Fließgewässer charakteristischen Gleit- und Prallhängen gut beobachten. Schlatbach Groß Linde • Landkreis Prignitz Landkreis Prignitz Die Schlatbach-Mäander bei Groß Linde Der Schlatbach zwischen Gramzower Mühle und Groß Linde (nördlich von Perleberg) gehört zusammen mit dem schon genannten Rhin zu den wenigen naturnahen Fließgewässern in Brandenburg. Der natürliche Charakter dieser Flüsse wurde auch hier nur abschnittsweise bewahrt. 11°53,7026‘ Ost 53°7,5932‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 48 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 49 Naturdenkmale in Brandenburg Ausgewählte Bäume und Baumgruppen Landkreis Prignitz Die „800“-jährige Ulme von Gülitz Auf dem Dorfanger von Gülitz im Prignitzer Land steht die dickste Ulme des Landes, eine Feldulme (Ulmus carpinifolia) mit einem Stammumfang von fast 10 Metern. Das genaue Alter des Baumes ist nicht bekannt, die Schätzungen reichen von über 400 Jahre bis 850 Jahre. Allgemein wird sie als die „800-jährige Ulme von Gülitz“ bezeichnet. Ursprünglich an die Friedhofsmauer gepflanzt, hat sie diese längst überdauert, so wie auch die vielen Generationen von Einheimischen, die mit „ihrer Ulme“ leben und gelebt haben. Ulmen waren in früheren Zeiten beliebte Dorfbäume. Ihr hartes Holz wurde von den Stellmachern sehr geschätzt, da es zum Drechseln der Radnaben für die hölzernen Kutschen und Karren besonders geeignet ist. Hildegard von Bingen (1098 -1179) schreibt in ihrem „Buch von den Bäumen“ der Ulme eine „wohl temperierte“ sommerliche Wärme zu. Der Baum galt schon bei den Slaven als anti-dämonisch: „Dieser Baum hat in seiner Natur etwas Glückhaftes, so dass die Luftgeister sich nicht für ihre Trugbilder, Verführungen und Täuschungen bedienen können, die sie mit Zorn und vielen Streitigkeiten durchführen“. 1 Daher wurde die Ulme, neben der Linde, in vielen Ländern zum bevorzugten Baum, unter dem Recht gesprochen und Gottes Wort verkündet wurde. Durch das Ulmensterben, einer Pilzerkrankung, die vom Ulmensplintkäfer übertragen wird, sind die Ulmenbestände überall in Europa stark zurückgegangen. Alte Ulmen gehören daher heute zu den dendrologischen Kostbarkeiten. 1| Hildegard von Bingen (2001): Das Buch von den Bäumen - nach den Quellen übersetzt und bearbeitet von Peter Riethe.- Otto Müller Verlag Salzburg 800-jährige Ulme Gülitz • Landkreis Prignitz 11°58,1124‘ Ost 53°12,1212‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 50 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln 1000-jährige Eiche Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg Gadow • Landkreis Prignitz Die „1000“-jährige Eiche in Gadow Mit einem Stammumfang von über 9 Metern gehört die Stiel-Eiche (Quercus robur) in Gadow zu den stärksten Bäumen der Art in Brandenburg. Die mächtigste Eiche des Landes, mit einem Umfang von knapp 10 Metern, steht in Krügersdorf bei Beeskow, Landkreis Oder-Spree. Der ehrwürdige Baum in Gadow ist aufgrund seines gedrehten Wuchses besonders sehenswert. Die besten Jahre der Eiche sind vorüber, weite Teile des Baumriesen sind abgestorben. Doch der Betrachter wird sich dem Gefühl der Ehrfurcht vor einem großgartigen Lebewesen kaum entziehen können. 11°37,5817‘ Ost 53°4,8027‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 51 Naturdenkmale in Brandenburg Landkreis Potsdam-Mittelmark Brandenburgs dickster Baum - die Schwedenlinde in Brielow Ihren Namen erhielt sie im 30jährigen Krieg (1618-1648), als ein schwedischer Offizier auf dem Dorffriedhof unter dem Baum bestattet wurde. Seitdem hat sie weitere 400 Jahre auf ihrem Lebensweg zurückgelegt. Heute ist sie mit einem Stammumfang von 11,70m der dickste Baum Brandenburgs und immer noch erstaunlich vital! Die Schwedenlinde in Brielow, eine Sommer-Linde (Tilia platyphyllos), ist mit einem Umfang von ca. 12 Metern der dickste Baum der Mark. Noch weitgehend vital grünt er Jahr für Jahr. Schwedenlinde Brielow • Landkreis Potsdam-Mittelmark 12°32,5016‘ Ost 52°27,6300‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 52 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 53 Naturdenkmale in Brandenburg Ruppiner Land Hohl aber standhaft - die Friedhofslinden von Rönnebeck Es sind zwei uralte Linden (Tilia platyphyllos), welche die alte Feldsteinkirche noch würdevoller erscheinen lassen. Sie haben sich gut aufgestellt. Eine bildet den Mittelpunkt des Friedhofes (Bild S. 52), die andere bewacht das Ziegelportal der attraktiven Feldsteinmauer, die den Friedhof umgibt. Die Linden sind vermutlich so alt wie die Kirche selbst, noch Zeugen des Mittelalters mit all seinen Schicksalsschlägen: 30-jähriger Krieg, Pest, Verwüstung. In jener Zeit waren die Dorfkirchen nicht nur seelischer Halt, sondern oft auch Zufluchtsort. Vielleicht hat auch die Linde schon damals Zuflucht geboten vor marodierenden Söldnerheeren. Ähnlich der „Prangerlinde“ von Groß Kölzig dürfte auch hier unter der Linde von Rönnebeck die Gemeinde zusammen gekommen sein, um Recht zu sprechen. Urkunden belegen das alte „judicum sub tilia“, das noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts praktiziert wurde. Heute dient die mit 10 Meter Stammumfang wohl dickste Linde des Ruppiner Landes den Friedhofsgärtnern als lebendiger Geräteschuppen. Die Form des Stammes deutet darauf hin, dass sich die heutige Baumgestalt aus den Stockausschlägen eines ehemals gepflanzten Baumes entwickelt hat. Kaum ein anderer Baum hat eine solche Lebenskraft wie die Linde. Selbst ein abgesägter Baum regeneriert sich dank der Wurzelschösslinge oftmals wieder zu einer nur scheinbar „neuen“ Linde. Friedhofslinden Rönnebeck • Landkreis Oberhavel Alte Linden sind nicht nur als Zeugen der Kulturgeschichte sowie für das Orts- und Landschaftsbild bedeutsam, sie sind auch Lebensräume selten gewordener Tierarten. Die Larven des Eremiten (Osmoderma eremita) verbringen Jahre im Mulm abgestorbener Baumteile, bis sie sich zu dem 4 cm großen flugfähigen Käfer verpuppen. Eremiten sind europaweit vom Aussterben bedroht, in Brandenburg kommen sie noch in alten Bäumen vor. 13°2,3958‘ Ost 53°0,2358‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 54 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Silke-Buche Naturdenkmale in Brandenburg Kleiner Pinnowsee • Landkreis Barnim Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Die Silke-Buche am Kleinen Pinnowsee - die mächtigste Rotbuche Brandenburgs? Die Schorfheide ist als traditionelles Jagdrevier mit dem größten geschlossenen Waldbestand Deutschlands bekannt. Eine Besonderheit sind die alten Hutebäume, die rund um den Werbellinsee noch auf die Zeit der Waldweidewirtschaft hinweisen. Ein besonders stattlicher Baum, eine Rotbuche (Fagus sylvatica), steht am östlichen Rand des Kleinen Pinnowsee bei Groß Schönebeck. Eine Anekdote erzählt, dass einst ein vergesslicher Förster seiner Frau zum Geburtstag kein passendes Geschenk besorgt hatte. Voller Gram beschloss er, sich an dem Baum zu erhängen. Da traf er auf ein Männlein, dass ihm den Rat gab, doch diese schöne Buche seiner Frau zum Geschenk zu machen. Der Förster ging also nach Hause, entführte seine Silke in den Wald und feierte gemeinsam mit ihr bis tief in die Nacht den Geburtstag unter dem Baum. Seitdem heißt sie „Silke- Buche“. Die silbergraue glatte Rinde der Buche eignet sich hervorragend zum Schnitzen von Zeichen. So geht man davon aus, dass der „Buch-Stabe“ von der Verwendung eines Buchenholzes als Runenstab, den ersten „Büchern“ der Germanen stammt. Auch die ölhaltigen Bucheckern wurden seit jeher genutzt. Sie dienten nicht nur dem Vieh, sondern auch den Menschen als wichtiges Nahrungsmittel in der kalten Jahreszeit. Der botanische Name der Buche Fagus sylvatica“ ist dem griechischen Wort „phagein“ (= essen) entlehnt. Die Fagus sylvatica gibt dem Menschen also buchstäblich das „Essen aus dem Wald“. Ursprünglich hatten die Buchen, ebenso wie die Eichen, eine Bedeutung als Hutebäume. Die fürstlichen Wälder wurden noch bis ins 19. Jahrhundert als Viehweide für Rinder, Pferde und vor allem Schafe genutzt. Die Silke-Buche liegt einigermaßen versteckt am Ostufer des Kleinen Pinnowsees und ist nicht leicht zu finden. In einiger Entfernung zum Nordufer des Sees führt ein Weg Richtung Osten in das Revier Eichheide, Abt.144. Der Baum befindet sich nahe der Ecke der Jagen143,149 und 150. Mit der „Heidekrautbahn“ gelangt man von Berlin-Karow nach Groß Schönebeck, dann am besten mit dem Fahrrad entlang der Straße nach Joachimsthal weiter in Richtung Kleiner Pinnowsee. Von Groß Schönebeck aus führt eine Nebenstraße in Richtung Osten nach Joachimsthal. Nach etwa 4 km münden rechts mehrere Forstwege ein, an denen begrenzt Parkmöglichkeiten bestehen. 13°37,3041‘ Ost 52°55,5641‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) | 55 56 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Einzelne große Eichen und Buchen prägten zu jener Zeit die Landschaft. Heute sind diese Zeitzeugen im geschlossenen forstlich genutzten Waldbestand kaum noch sichtbar. Nur dem aufmerksamen Beobachter erschließt sich die Ästhetik der Baumriesen. Ein Pflegeziel ist es, die Hutebäume vom Unterwuchs freizustellen, um Ihnen auch weiterhin den nötigen Raum zu geben, den sie für eine gesunde Kronenentwicklung benötigen. Die Silke-Buche am Kleinen Pinnowsee ist einer der zahlreichen Patenbäume des Arbeitskreises Baumpatenschaften der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Der Begriff „Schorf“-Heide leitet sich vermutlich aus dem germanischen Wort „gesceorfan“ ab, was soviel heißt wie „beißen, kratzen“. Das Landschaftsbild der Schorfheide im Spätmittelalter dürfte von halboffenen Kiefern-Eichen-Wäldern mit offenen Calluna-Heide-Bereichen geprägt gewesen sein. Sehenswertes in der Umgebung Wildpark Schorfheide bei Groß Schönebeck In den großzügig angelegten Gehegen sind Großwildtiere und seltene ursprüngliche Haustierrassen zu beobachten. Rundwanderweg Hubertusstock Ausgangspunkt für die Wanderung ist das Jagdhaus Hubertusstock. Von hier aus führen zwei gut ausgeschilderte Wanderwege durch ausgedehnte Wald- und Hutewaldgebiete. Zahlreiche Schautafeln informieren über die Waldnutzung und die Natur des Waldes. Vielleicht schon heute ist die Silke-Buche die stärkste Buche in Brandenburg, niemand weiß das so genau. Ihre Maße sind auf jeden Fall beeindruckend: Mit einem Umfang von knapp 6 Metern und einer Höhe von über 30 Metern bringt sie immerhin 80 m³ Holz auf die Waage. Forstwirtschaftlich beeindruckende Zahlen! Dabei käme sicher niemand auf die Idee, diesen Baum zu fällen. Bei einem geschätzten Alter von 300 Jahren und kerngesunder Konstitution überlebt die Silke-Buche sicher noch so manche Forstreform. Spätestens in 200 Jahren dürfte sie dann zweifelsfrei die dickste Buche in Deutschland sein. Weiterführende Quellen Brucker, V. (2000): Liebenswerte alte Bäume in Brandenburgs Wäldern (5): Die Silke-Buche in der Schorfheide. In: Brandenburgische Forstnachrichten - Ausgabe 85 - 9 .Jahrgang, Januar/Februar 2000 Ebert, W. et. al. (2001): Natur und Geschichte der Schorfheide. In: Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße e.V. (Hrsg.): Entdeckungen entlang der märkischen Eiszeitstraße; Bd. 6.: Natur und Geschichte der Schorfheide. Eberswalde Feder, Manfred (2001): Wandern in der Schorfheide, Trescher Verlag, Berlin Hoffmann-Krayer, E. / H. Bächtold-Stäubli 1932: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin und Leipzig www.baumpaten.de (30.06.2007) Naturdenkmale in Brandenburg Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Alte Bäume auf Pehlitzwerder Aus den Fundamentresten des Klosters Mariensee, direkt am Südufer des Parsteinsees, ragt der wohl älteste Birnbaum Brandenburgs: die Knödel-Birne von Pehlitzwerder . Die Birne kam vor etwa 2000 Jahren aus Südosteuropa in unsere Region. Heute gibt es viele Kultursorten. Bei der „Knödel-Birne“ handelt es sich um ein verwildertes Exemplar der Hausbirne (Pyrus communis). 1998 wurde unter diesem Baum die Birne von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald zum „Baum des Jahres“ gekürt. Sie hat heute einen Stammumfang von 2,60 Meter. Der Name „Knödel“-Birne weist auf die kleinen, rundlichen und wenig schmackhaften Früchte der Wildbirne. Ein Spaziergang auf dem Pehlitzwerder lohnt sich jedoch nicht nur wegen der Knödelbirne. Auf der Halbinsel findet sich eine bemerkenswerte Vielfalt von insgesamt 183 Baum- und Straucharten. Besonders eindrucksvolle solitäre Bäume sind: ▪ 300 bis 500-jährige Stiel-Eichen (Quercus robur) ▪ eine 400-jährige Trauben-Eiche (Quercus petraea) ▪ zwei 200-jährige Hainbuchen (Carpinus betulus) ▪ ein 80-jähriger Weißdorn (Crataegus monogyna) ▪ ein 120-jähriger Wacholder (Juniperus communis) rechts: Die hellgrüne Patina auf der Rinde des alten Baumes lässt den Stamm der Knödel-Birne buchstäblich leuchten. Die Farbe wird durch die Ansiedlung von Flechten und Moosen auf der Rinde hervorgerufen. | 57 58 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 59 Naturdenkmale in Brandenburg Eine weitere Besonderheit ist die wohl mächtigste Elsbeere (Sorbus torminalis) Deutschlands. Sie hat einen Stammumfang von über 3 Metern. Leider ist der Stamm der Elsbeere bei dem Orkan im Januar 2007 im oberen Drittel abgeknickt. In dem hohlen Stamm befand sich ein riesiges Wespennest. Um den Baum zu erhalten, sind jetzt baumchirurgische. Sicherungsmaßnahmen gefragt. Lange Zeit wurde der Pehlitzwerder im Volksmund auch „Ziegeninsel“ genannt, da hier Kühe, Schafe und eben auch Ziegen weideten. Dadurch haben sich hier besonders viele „Hutebäume“ entwickelt, die ohne Konkurrenz von Jungbäumen zu Solitärbäumen aufwachsen konnten. Noch vor etwa 70 Jahren prägten Wacholderheiden das Landschaftsbild der Halbinsel. In Pehlitzwerder bekommt man heute noch einen hervorragenden Eindruck, wie eine Hutelandschaft in Brandenburg vor mehr als 200 Jahren ausgesehen haben könnte. Alle hier genannten Bäume sind wegen ihrer Seltenheit, Eigenart oder der landeskundlichen Bedeutung als Naturdenkmale geschützt. Wer sie besuchen möchte, der erreicht Pehlitzwerder am günstigsten über das Ökodorf Brodowin. Weiterführende Quellen Hainer Weißpflug (1998): Die Wildbirne war Baum des Jahres. In: Berlin im Detail - Heft 12/1998 S. 60–62, Edition Luisenstadt Alte Bäume auf Pehlitzwerder Pehlitzwerder • Landkreis Barnim S. 58: Eine prächtige Stiel-Eiche (Quercus robur) im östlichen Bereich der Halbinsel, ein Paradebeispiel eines alten Hutebaumes. Durch die fehlende Belaubung während der Wintermonate ist der herrliche Wuchs des Baumes gut sichtbar. oben rechts: Kaum weniger imposant ist die mächtige Winter-Linde (Tilia cordata) nördlich der Klosterruine. 14°0‘1143‘ Ost 52°54,8225‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 60 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 61 Naturdenkmale in Brandenburg Landkreis Oder-Spree Die Malerkiefer in Storkow Mehr als 200 Jahre schon steht diese prächtige Kiefer am Rande eines Kiefernforstes. Ihre Artgenossen in der Nähe lässt sie wie klappriges Stangenholz aussehen. Wenn die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) 1 den Raum für ein selbstbestimmtes Wachstum bekommt, kann sie sich zu einem, in der Tat, malerischen Baum entfalten. Es ist anzunehmen, dass die Kiefer bereits in ihrer Jugend als einzeln stehender Baum ungeschützt den Unbilden des Wetters ausgesetzt war. Vermutlich haben auch heimisches Wild und durchziehende Schafherden, die im Winter auch junge Kieferntriebe nicht verschmähen, durch den Verbiss die heutige Gestalt des Baumes mit geprägt. Die kombinierte Streu-, Weide- und Brennholznutzung in den einstigen Bauernwäldern Brandenburgs gab den Bäumen ihr heutiges charakteristisches Erscheinungsbild. Die Zeit der Kiefer in Mitteleuropa ist eigentlich schon lange vorbei. Einst hatten diese Nadelgehölze zusammen mit Birken, Pappeln und Weiden die nacheiszeitliche Landschaft geprägt. Vor etwa 8.000 Jahren, das Klima wurde wärmer, hat die Kiefer ihre Vorherrschaft an die Laubgehölze abgegeben, zuerst an Hasel und Eiche, später folgten Ulme, Esche, Erle und Linde. Doch die Kiefer sollte in Mitteleuropa eine zweite Chance bekommen. Im ausgehenden Mittelalter waren weite Teile der Laubwälder heruntergewirtschaftet, jedoch die Nachfrage nach Holz war ungebrochen hoch. Bei dem Versuch, die gerodeten Flächen wieder aufzuforsten, erwies sich die Kiefer als die Baumart, welche am besten mit den wüstgefallenen Standorten zurechtkam. So war es der Kiefer bestimmt, bald zum „Brotbaum“ der Forstwirtschaft zu werden. Aber die kultivierten „Holzäcker“ sind nicht mit den nacheiszeitlichen Kiefernwäldern vergleichbar. Doch dort, wo der Standort es erlaubt, findet heute ein Waldumbau statt, wieder hin zu artenreicheren Mischwäldern. 1| Die Wald-Kiefer - Baum des Jahres 2007. Weiterführende informationen: www.baumdesjahres.de Malerkiefer Storkow • Landkreis Oder-Spree 13°57,1278‘ Ost 52°14,5691‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 62 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 63 Naturdenkmale in Brandenburg Niederlausitz Die Prangerlinde von Groß Kölzig In der Ortschaft Groß Kölzig im „Strittmatterland“ steht auf der Dorfaue eine Sommer-Linde (Tilia plathyphyllos) von besonders skurilem Wuchs. Der Baum liegt teils vermorscht am Boden, aber aus Teilen des Geästes hat sich ein neuer, bereits recht kräftiger Stamm entwickelt. Die Linde wurde vor etwa 500 Jahren gepflanzt, zu einer Zeit, als in Brandenburg die Reformation eingeleitet wurde. Die Linde war der Ort, an dem das Recht gesprochen und oft auch exekutiert wurde. Im Mittelalter war die Arretierung an sogenannten Prangerbäumen eine gebräuchliche Methode, soziale Verfehlungen zu ahnden, so dass jeder im Dorf es mitbekam. Nach einem aus dem Jahre 1667 stammenden Patent Ferdinands II. von Biberstein wurden „Lästerer, Schwörer und Flucher ...“ drei Sonntage nacheinander mittels Halseisen an die Gerichtslinde gekettet und so vor allen Kirchgängern „... an den Pranger“ gestellt. Bis um die Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert) waren an der Prangerlinde noch die Reste des Halseisens zu sehen, mit dem die Übeltäter angeschlossen wurden. Für die Vollstreckung von Todesurteilen hingegen wurde nicht diese Linde, sondern ein gesonderter Galgenbaum am Rande des Ortes gewählt. Die Linde in Groß Kölzig ist seit 1937 als Naturdenkmal geschützt. Die Form des Dorfangers weist darauf hin, dass der Ort ursprünglich als Runddorf angelegt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 1346. Weitere bemerkenswerte Bäume in der Umgebung „1000-jährige“ Eiche in Bärenklau Standort: Bärenklau, Schlossstraße. Anreise: Von Guben kommend - Richtung Cottbus bis Mitte Ortslage Bärenklau - hier rechts in die Schlossstraße abbiegen - 300 Meter der Straße folgen - dann links vor dem ersten Gehöft. Alte Platane in Forst (Lausitz) Standort: Kirchstraße / Bibersteinstraße, . etwa 300 Meter nordöstlich der Kirche „700“-jährige Eiche in Hornow Die Eiche ist der älteste Baum des Landkreises.. Standort: Der Baum steht neben der Kirche im Zentrum des Dorfes. Hornow liegt 15 km nördlich von Spremberg Weiterführende Quellen Kühn, U.; Kühn, S.; Ullrich, B. 2005: Bäume die Geschichten erzählen. Von Tanzlinden und Gerichtseichen, Baumheiligtümern und Gedenkbäumen in Deutschland.- BLV, München Gemeinde Neiße-Malxetal 2007: www.gross-koelzig.de. /sehenswert/sehenswertes_prangerlinde.php Prangerlinde Groß Kölzig • Landkreis Spree-Neiße Linden sind seit alters her in deutschen Landen, neben den Eichen und den Ulmen, die häufigsten Bäume, unter denen das Dorfgericht tagte. Die Linde war Freya, der Göttin der Liebe und des häuslichen Friedens, geweiht. Anders als unter der „männlichen“ Eiche fiel das Urteil hier eher „lind“, also milde aus. 14°36,1800‘ Ost 51°38,2616‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 64 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 65 Naturdenkmale in Brandenburg Landkreis Havelland Landschaftsprägend - die Eichenallee von Wustrau Eine der ältesten Alleen des an Alleen reich gesegneten Landes steht an der Straße von Wustrau nach Langen. Erstaunlicherweise erwähnt Fontane diese Allee in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg nicht, obwohl er ein ganzes Kapitel dem Gutsdorf Wustrau widmet. Zu fasziniert war er von den Heldentaten des Generals VON ZIETEN, dessen Familie seit 1766 das Schicksal des Ortes bestimmte. Es ist zu vermuten, dass die Allee im Sinne einer ferme ornée - den Idealen der Landesverschönerung folgend - nach 1766 gepflanzt wurde, als das Rittergut zu seiner wirtschaftlichen Blüte gelangte. Alleen, die vom Zentrum des Gutshauses in die umgebende Landschaft führten, wurden nicht nur aus landschaftsästhetischen Gründen gepflanzt. Sie sollten auch den Herrschaftsanspruch über das Land markieren. Heute ist die Allee selbst zu einer eigenständigen Attraktion dieser Region gewachsen. Sie markiert in eindrucksvoller Weise die Grenze zwischen Rhinluch und Ruppiner Land. Mächtig erhebt sie sich zwischen den Wiesen und Äckern. Sie gibt der Landschaft das Antlitz einer historisch gewachsenen Kulturlandschaft. Gleichzeitig sind die Bäume Lebensräume für spezialisierte Tierarten wie den Hirschkäfer (Lucanus cervus), der bevorzugt im Mulm alter Eichen lebt. Auch der in Deutschland gefährdete Ortolan (Emberiza hortulana) baut sein Nest bevorzugt in der Krone mächtiger Eichen. Die Eiche war zur Zeit der Romantik (1800-1830) ein überaus beliebter Baum in Preußen, galt sie doch als typisch „deutsch“. In Folge der nationalen Besinnung zur Zeit der französischen Besatzung wurden viele Eichenalleen gepflanzt. Aber auch hier gab es regionale Schwerpunkte. In keiner anderen brandenburgischen Landschaft haben die Stieleichen traditionell einen so hohen Anteil am Alleenbestand, wie in der Prignitz und im Ruppiner Land. Eichenallee Wustrau • Landkreis Havelland Bisher sind die großen Verkehrssicherungsmaßnahmen, die an anderen Straßen zur Verstümmelung von Bäumen geführt haben, an diesen Eichen vorbeigegangen. Ist es der Respekt vor dem Alter oder der besondere Schutzstatus als Naturdenkmal? Es ist zu hoffen, dass die Eichen ihre knorrigen Äste noch viele Jahre gen Himmel strecken werden. 12°50,0322‘ Ost 52°50,5258‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 66 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Die Lindenallee in Peetzig - von den Anfängen der Alleepflanzungen in Brandenburg Brandenburg ist das Alleenland schlechthin. Etwa die Hälfte der geschätzten 23.000 km bundesdeutscher Alleen stehen in diesem Bundesland. Diese Lindenallee gehört zu den ersten, die im 17. Jahrhundert zur Zeit des Barock im Umfeld der Herrenhäuser und Schlösser gepflanzt wurden. links: Nachpflanzung junger Linden - bis sie zu prächtigen Bäumen herangewachsen sind, werden sich die Reihen ihrer alten Artgenossen (Bild oben) noch weiter gelichtet haben. | 67 Naturdenkmale in Brandenburg Die Bäume der einstigen Allee westlich von Peetzig sind bis heute landschaftsprägend. Altersbedingt weist die Allee inzwischen große Lücken auf. Um die Reihen wieder zu schließen, wurden bereits junge Linden nachgepflanzt. Unweit von Peetzig, in Richtung Angermünde, liegt das NABU-Informationszentrum „Blumberger Mühle“. Für Familien ist ein Besuch des Zentrums ein besonderes Naturerlebnis. Alte Lindenallee Peetzig • Landkreis Uckermark Weiterführende Quellen Peters, J. (1996): Alleen und Pflasterstraßen als kulturgeschichtliche Elemente der brandenburgischen Landschaft. Dissertation Technischen Universität Berlin. 13°53,4500‘ Ost 53°4,5800‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 68 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 69 Naturdenkmale in Brandenburg Landkreis Teltow-Fläming Der Märchenwald bei Dornswalde - Kiefern, wie sie keiner kennt Der merkwürdige Drehwuchs der Kiefern im Märchenwald Dornwalde gibt zu allerlei Deutungen Anlass. Waren hier geheime Mächte am Werk? Der Wald war als militärisches Sperrgebiet ab 1960 bis 1990 für die Bevölkerung gesperrt. Der Ursprung des Märchenwaldes liegt aber viel weiter zurück. Es handelt sich um die Reste eines alten Hutewaldes. Während ein Großteil der Flächen um Baruth im Eigentum der Fürsten und Grafen Solms-Baruth waren, ist dieser Teil von den Bauern als Waldweide genutzt worden. Auch die Nadelstreu wurde aufgesammelt und in die Stallungen des nahen Ortes verbracht. Durch die anhaltende Nutzung entwickelten sich sogenannte „Streuwälder“. Dem natürlichen Bodenstoffkreislauf wurden die Nährstoffe entzogen. Durch Aushagerung des ohnehin nährstoffarmen Talsandbodens und den ständigen Verbiss waren die Wuchsbedingungen für die Kiefern (Pinus sylvestris) denkbar schlecht. So kam es zu den kuriosen Verwachsungen der Kiefern. Die Bäume sind mehr als 150 Jahre alt, aber kaum höher als 12 Meter. Von Dornswalde ist es nicht weit bis nach Glashütte. Das Museumsdorf in der Nähe der märkischen Ortschaft Baruth zählt zu den schönsten Glasmacherorten in Deutschland und steht komplett unter Denkmalschutz. Ohne die Naturdenkmale ganz aus dem Auge zu verlieren, ist ein Abstecher nach Glashüttte empfehlenswert. Am östlichen Ortseingang steht die etwa 500-jährige „Bosdorfs-Eiche“, die zu Ehren des gleichnamigen Hegemeisters benannt wurde. Leider ist der Baum durch mehrere Brände stark geschädigt (s. S. 73). „Märchenwald“ Dornswalde • Landkreis Teltow-Fläming Märchenhaftes in der Dornwalder Heide - verwunschenen Gestalten gleich zeigen sich die alten Kiefern in einem kleinen Bestand bei Dornswalde, östlich von Baruth (Mark). Solche lichten Streuwälder sind wichtige Lebensräume für Flechten, Pilze und Bärlappgewächse. 13°37,2186‘ Ost 52°3,3636‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 70 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln | 71 Naturdenkmale in Brandenburg Naturpark Märkische Schweiz Die Feldhecken von Liebenhof - Das Beispiel einer „ferme ornée“ in der Märkischen Schweiz Inmitten einer abwechslungsreichen Landschaft, die nahezu alle Landschaftsformen Brandenburgs auf engem Raum vereint - Seen, Moore, Fließe, Laub- und Mischwälder mit tief eingeschnittenen Kerbtälern, den sogenannten „Kehlen“ sind auf den Hochflächen Ackerflächen vorherrschend, wie man sie auch in anderen Landschaften Brandenburgs kennt. Während sich jedoch anderswo der Blick in der ausgeräumten Feldflur verliert, ist die Landschaft hier im Westen der Märkischen Schweiz, zwischen Ruhlsdorf, Bollersdorf und Liebenhof in idealtypischer Weise durch ein Netz aus Feldhecken und Alleen gegliedert. Die Anlage dieses Heckensystems fällt in die Zeit der Landesverschönerung, in der die „Verbindung des Schönen mit dem Nützlichen“ durch den Potsdamer Landschaftsarchitekten Peter Joseph LENNÉ (1789–1866) propagiert wurde. Alleen als Grundgerüst und Hecken als ergänzende Elemente dienten dazu, die Landschaft im Sinne eines Gesamtkunstwerkes zu gestalten. Die dem Gedanken der Landesverschönerung aufgeschlossenen Gutsbesitzer bepflanzten ihre kahlen Ackerschläge mit einem System aus Hecken und Alleen als „aufgeschmückte Feldflur“. Vielerorts sind solche Heckensysteme zur Zeit der LPG-Wirtschaft wieder verloren gegangen. Doch hier in der Märkischen Schweiz kann man sie in der damaligen Ausprägung noch erleben. Feldhecken von Liebenhof Liebenhof • Landkreis Märkisch-Oderland S. 70: Gesäumt von alten Hecken - die beispielhaft sanierte Kopfsteinpflasterstraße zwischen Liebenhof und Garzin oben rechts: In den Hecken liegen zahllose kleine und große Findlinge, die im Laufe der Jahre von den Feldern geräumt und hier abgelegt wurden. So entstanden in den Hecken regelrechte Steinhaufen. Auch große Steine von mehreren Tonnen Gewicht lassen sich hier finden. 14°1,6016‘ Ost 52°33,3183‘ Nord Bezugssytem: WGS84 (World Geodetic System 1984) 72 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln ost-westlicher Richtung und 200 Meter in Nord-Süd-Richtung. Die Hecken üben heute eine bedeutende Funktion auf die Ackernutzung der (...) Böden aus und sind (..) zugleich historisches Zeugnis ehemaliger Landeskultureller Maßnahmen zur Verbesserung der Ertragsfähigkeit und Förderung der Artenvielfalt“. Auf dem Europäischen Fernradwanderweg R1 lässt sich das Gebiet um Liebenhof im Westen des Naturparks Märkische Schweiz mit dem Rad erkunden. In der Begründung zur Unterschutzstellung des Heckensystems als Flächennaturdenkmal heißt es: „Ehemals wahrscheinlich geschlossene Anlage - ein Teil ist noch nördlich Liebenhof erhalten, mit Heckenabständen von 125 Meter in Sehenswertes im Naturpark Märkische Schweiz Für die Landwirtschaft erfüllen die Hecken bis heute vielfältige Funktionen. So wird der Wind gebremst und damit die Austrocknung des Bodens und der Abtrag wertvollen Ackerbodens vermindert. Außerdem können die Heckengehölze, die regelmäßig „auf den Stock gesetzt“ werden müssen, als Brennholz genutzt werden. Nicht zuletzt sind Hecken auch wichtige Biotopverbindungselemente in der Landschaft. Der Ortsname „Hasenholz“ im Zentrum dieser Landschaft macht die Bedeutung der Feldhecken für das Niederwild deutlich. Die Hecken setzen sich aus vielfältigen Gehölzarten zusammen. Mehr als 25 Arten wurden bei einer Inventur in den 1980er Jahren nachgewiesen. Wildobstgehölze, wie Birne und Apfel sowie fruchttragende Straucharten, wie Holunder, Schlehen und Wildrosen finden sich in den Hecken neben Abschnitten mit Großbäumen wie Eichen, Linden, Pappeln und Weiden. Aufgrund des Alters der Hecken sind die Gehölze als Genressource von hohem Wert. Während die heute gepflanzten Gehölze meist aus dem internationalen Sortenhandel stammen, kann man in diesem Fall davon ausgehen, dass es sich um indigene, d.h. aus der Region stammende Sorten handelt. Die Landschaft am Kleinen und Großen Tornowsee Nahe der Seen liegen mehrere Trockentäler, wie sie auch im Fläming („Rummeln“) vorkommen. Die beiden bekanntesten Tälchen sind die „Silberkehle“ und die „Wolfsschlucht“. Europäisches Vogelschutzgebiet Altfriedländer Teiche Die einzigartige Teichlandschaft im Osten des Naturparks ist Brut- und Raststätte zahlreicher seltener Wasservögel. Weiterführende Quellen Amt Garzau: www.amt-maerkische-schweiz.de Simone Schulz (2005): Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée „The Leasowes“ im Spiegel seines literarischen Zirkels | 73 Naturdenkmale in Brandenburg Schutz und Pflege von Naturdenkmalen Seit dem Jahr 1992 ist das Brandenburgische Naturschutzgesetz (BbgNatschG) in Kraft. Nach § 23 des Gesetzes sind Naturdenkmale Einzelschöpfungen der Natur oder entsprechende Flächen bis zu einer Größe von fünf Hektar. Naturdenkmale können aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, erdgeschichtlichen sowie landeskundlichen Gründen oder aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart oder Schönheit unter Schutz gestellt werden. Als schützenswerte Einzelschöpfungen der Natur kommen insbesondere bemerkenswerte Bodenformen, erdgeschichtliche Aufschlüsse, Erdfälle, Rummeln, Sölle, Trockenhänge, Felsen, Steilufer, Höhlen, Findlinge, Gletscherspuren und landschaftsprägende alte, seltene oder wertvolle Bäume in Betracht. In Brandenburg genießen die Alleen als geschützte Teile von Natur und Landschaft einen generellen Schutz nach § 31 BbgNatSchG. Allerdings sind besonders wertvolle Alleen in Einzelfällen ergänzend auch als Naturdenkmale geschützt. Naturdenkmale werden durch einen Erlass der Unteren Naturschutzbehörde des jeweiligen Landkreises rechtskräftig ausgewiesen. Für die Kennzeichnung der Naturdenkmale hat auch heute noch die von Kurt KRETSCHMANN entworfene Eule ihre Gültigkeit. Naturdenkmale im Wald werden als Waldfunktion erfasst und bei forstlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen und Planungen berücksichtigt. Brandenburgs Naturdenkmale sind nicht nur wichtige Bausteine im Ökosystem, sie sind auch wichtige Bestandteile des landschaftsbezogenen Tourismus. Mit der Kampagne „Lust auf NaTour“ wirbt die Landesregierung erfolgreich für den Naturtourismus. Die Großschutzgebiete sind inzwischen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Land geworden. Was wären aber die Schutzgebiete ohne ihre oftmals versteckten „Perlen“, die Naturdenkmale? oben: Die Buckower Wurzelfichte nach dem Orkan „Kyrill“ 2007 unten: Feuer durch Brandstiftung hat die Bosdorfs-Eiche in Glashütte, im Landkreis Teltow-Fläming, irreparabel geschädigt. Im Gegensatz zu den geologischen Naturdenkmalen, die bei konsequentem Schutz die kommenden Generationen von Menschen überdauern werden, sind die Baumdenkmale, wie alles Lebendige, vergänglich. 74 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Adressen Landkreis Elbe-Elster • Umweltamt Nordpromenade 4 a 04916 Herzberg Tel.: 035 35 / 469 210 Fax: 035 35 / 469 372 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-elbe-elster.de Fachbehörden Landkreis Havelland • Umweltamt Platz der Freiheit 1 14712 Rathenow Tel.: 033 21 / 403 54 14 Fax: 033 21 / 403 54 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.havelland.de Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUV) Abteilung 4 - Forst und Naturschutz Albert-Einstein-Straße 42 - 46 14473 Potsdam Tel.: 0331 / 866 75 01 [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de Landesumweltamt Brandenburg Seeburger Chaussee 2 14476 Potsdam, OT Groß Glienicke Tel.: 033 201 / 442 0 Fax: 033 201 / 436 77 www.mluv.brandenburg.de/info/lua Untere Naturschutzbehörden in Brandenburg Landkreis Barnim • Landwirtschafts- und Umweltamt Heegermühler Straße 75 16225 Eberswalde Tel.: 033 34 / 214 500 Fax: 033 34 / 214 550 E-Mail: [email protected] Internet: www.barnim.de Landkreis Dahme-Spreewald • Dezernat 5, Umweltamt Beethovenweg 14 15907 Lübben (Spreewald) SG Untere Naturschutzbehörde Tel.: 035 46 / 202 440 Fax: 035 46 / 202 317 E-Mail: [email protected] Internet: www.dahme-spreewald.de Landkreis Märkisch-Oderland • Fachbereich 3, Umweltamt Puschkinplatz 12 15306 Seelow Tel.: 033 46 / 850 297 Fax: 033 46 / 850 655 E-Mail: [email protected] Internet: www.maerkisch-oderland.de Landkreis Oberhavel • Fachbereich Umwelt und Landwirtschaft Adolf-Dechert-Str. 1 16515 Oranienburg Fachdienst Naturschutz Tel.: 033 01 / 601 381 Fax: 033 01 / 601 380 E-Mail: [email protected] Internet: www.oberhavel.de Landkreis Oberspreewald-Lausitz • Umweltamt Joachim-Gottschalk-Str. 36 03205 Calau SG Untere Naturschutzbehörde Tel.: 035 41 / 870 34 71 Fax: 035 41 / 870 34 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.osl-online.de | 75 Naturdenkmale in Brandenburg Landkreis Oder-Spree • Umweltamt Rathenaustr. 13 15841 Beeskow Tel.: 033 66 / 351 670 Fax: 033 66 / 352 679 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-oder-spree.de Landkreis Ostprignitz-Ruppin • Umweltamt Neustädter Str. 14 16816 Neuruppin SG Untere Naturschutzbehörde Tel.: 033 91 / 688 67 10 Fax: 033 91 / 688 67 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.ostprignitz-ruppin.de Landkreis Potsdam-Mittelmark • Fachbereich 3 - Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niemöllerstr. 1 (Sitz: Papendorfer Weg 1) 14806 Belzig Fachdienst Naturschutz Tel.: 033841 / 911 25 Fax: 033 841 / 911 64 E-Mail: [email protected] Internet: www.potsdam-mittelmark.de Landkreis Prignitz • Geschäftsbereich 4 Sachbereich Natur- und Gewässerschutz Berliner Str. 49 (Sitz: Industriestraße 1) 19348 Perleberg Tel.: 038 76 / 713 733 Fax: 038 76 / 713 712 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-prignitz.de Landkreis Spree-Neiße • Umweltamt Heinrich-Heine-Str. 1 03149 Forst (Lausitz) SG Untere Naturschutzbehörde Tel.: 035 62 / 986 170 03 Fax: 035 62 / 986 170 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.landkreis-spree-neisse.de Landkreis Teltow-Fläming • Umweltamt Am Nuthefließ 2 14943 Luckenwalde SG Untere Naturschutzbehörde Tel.: 033 71 / 608 25 00 Fax: 033 71 / 608 91 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.teltow-flaeming.de Landkreis Uckermark • Dezernat 1, Landwirtschafts- und Umweltamt Karl-Marx-Str. 1 17291 Prenzlau Tel.: 039 84 / 70 11 83 Fax: 039 84 / 70 42 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.uckermark.de Landeshauptstadt Potsdam • Bereich Umwelt u. Natur Friedrich-Ebert-Straße 79 - 81 (Bürocontainer 2) 14469 Potsdam Tel.: 0331 / 289 18 00 Fax: 0331 / 289 18 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.potsdam.de Brandenburg an der Havel • Amt für Umwelt und Naturschutz Potsdamer Str. 18 14770 Brandenburg an der Havel Tel.: 033 81 / 583 100 Fax: 033 81 / 583 104 E-Mail: [email protected] Internet: www.stadt-brandenburg.de 76 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Stadtverwaltung Cottbus • Umweltamt Neumarkt 5 03046 Cottbus Tel.: 0355 / 612 27 50 Fax: 0355 / 612 27 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.cottbus.de Besucherzentrum NationalParkHaus Park 2 16303 Schwedt (Oder), OT Criewen Tel.: 033 32 / 267 72 44 Fax: 033 32 / 267 72 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.unteres-odertal.de Stadtverwaltung Frankfurt (Oder) • Amt für Umweltschutz. Landwirtschaft und Forsten (Amt 39) Goepelstr. 38 (Stadthaus) 15234 Frankfurt (Oder) Untere Naturschutzbehörde Tel.: 0335 / 552 39 30 Fax: 0335 / 552 39 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.frankfurt-oder.de Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg Neuhausstr. 9 19322 Rühstädt Tel.: 038 791 / 980 10 Fax: 038 791 / 980 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323681.de Großschutzgebietsverwaltungen und Umweltinformationszentren Landesumweltamt Brandenburg Abt. Großschutzgebiete / Raumentwicklung (GR) Tramper Chaussee 2 16225 Eberswalde Tel.: 033 34 / 662 612 oder 033 34 / 662 726 Fax: 033 34 / 662 650 oder 033 34 / 662 650 E-Mail: [email protected] Nationalpark Unteres Odertal Park 2 16303 Schwedt (Oder), OT Criewen Tel.: 033 32 / 26 77 0 Fax: 033 32 / 267 72 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323680.de Europäisches Zentrum für Auenökologie, Umweltbildung und Besucherinformation Burg Lenzen Burgstr. 3 19309 Lenzen (Elbe) Tel.: 038 792 / 12 21 Fax: 038 792 / 806 73 E-Mail: [email protected] Internet: www.burg-lenzen.de Besucherzentrum Neuhausstr. 9 19322 Rühstädt Tel.: 038 791 / 980 22 E-Mail: [email protected] oder [email protected] Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin Hoher Steinweg 5 - 6 16278 Angermünde Tel.: 033 31 / 36 54 0 Fax: 033 31 / 36 54 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323682.de | 77 Naturdenkmale in Brandenburg NABU-Informationszentrum „Blumberger Mühle“ Blumberger Mühle 2 16278 Angermünde Tel.: 033 31 / 26 04 0 Fax: 033 31 / 26 04 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.blumberger-muehle.de Infobüro und Touristeninformation Töpferstr. 1 16247 Joachimsthal Tel.: 033 361 / 633 80 Fax: 033 361 / 633 83 E-Mail: [email protected] Internet: www.schorfheide-chorin Biosphärenreservat Spreewald Schulstraße 9 03222 Lübbenau (Spreewald) Tel.: 035 42 / 89 21 0 Fax: 035 42 / 89 21 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323683.de Infozentrum Schlossberghof Burg Byhleguhrer Str. 17 03096 Burg Tel.: 035 603 / 691 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.377650.de Infozentrum Haus für Mensch und Natur Schulstr. 9 03222 Lübbenau (Spreewald) Tel.: 035 42 / 89 21 30 Fax: 035 42 / 89 21 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.377669.de Infozentrum Alte Mühle Schlepzig Dorfstraße 52 15910 Schlepzig Tel.: 035 472 / 648 98 Fax: 035 472 / 648 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.377605.de Naturpark Barnim Wandlitzer Chaussee 55 16321 Bernau b. Berlin Tel.: 033 38 / 751 761 0 Fax: 033 38 / 751 76 13 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323685.de Naturpark Dahme-Heideseen Arnold-Breithor-Str. 8 15754 Heideseen, OT Prieros Tel.: 033 768/ 969 - 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323686.de Naturpark Hoher Fläming Brennereiweg 45 14823 Rabenstein, OT Raben Tel.: 033 848 / 600 01 Fax: 033 848 / 600 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323687.de Naturpark Märkische Schweiz Lindenstr. 33 15377 Buckow Tel.: 033 433/ 158 41 oder 158 46 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323688.de Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft Am Markt 20 04924 Bad Liebenwerda Tel.: 035 341/ 615 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323689.de 78 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturpark Niederlausitzer Landrücken Alte Luckauer Str. 1 15926 Luckau, OT Fürstlich Drehna Tel.: 035 324 / 30 50 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323691.de Naturpark Uckermärkische Seen Zehdenickerstr. 1 17279 Lychen Tel.: 039 888 / 645 47 Fax: 039 888 / 645 55 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323695.de Naturpark Nuthe-Nieplitz Beelitzer Str. 24 14947 Nuthe-Urstromtal, OT Dobbrikow Tel.: 033 732 / 506 0 Fax: 033 732 / 506 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323692.de Nebenstelle Woblitz 16798 Himmelpfort Tel.: 033 089 / 412 04 Fax: 033 089 / 412 04 Naturpark Schlaubetal • Wirchensee 15898 Neuzelle, OT Treppeln Tel.: 033 673 / 422 Fax: 033 673/ 550 51 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323693.de Naturpark Stechlin-Ruppiner Land Am Friedensplatz 9 16775 Stechlin, OT Menz Tel.: 033 082 / 407 0 Fax: 033 082 / 407 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323694.de Besucherzentrum NaturParkHaus Stechlin Kirchstr. 4 16775 Stechlin, OT Menz Tel.: 033 082 / 512 10 Fax: 033 082 / 406 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.naturparkhaus.de Naturpark Westhavelland Dorfstr. 5 14715 Havelaue, OT Parey Tel.: 033 872/ 743 0 Fax: 033 872/ 743 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.mluv.brandenburg.de/cms/detail.php/lbm1.c.323696.de Besucherzentrum Milow Stremmestr. 10 14715 Milower Land, OT Milow Tel.: 033 86 / 21 12 27 Fax: 033 86 / 21 13 65 E-Mail: [email protected] Landesämter Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) Inselstraße 26 03046 Cottbus Tel.: 0355 / 486 40 0 Fax: 0355 486 405 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.lbgr.brandenburg.de/ | 79 Naturdenkmale in Brandenburg Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) Außenstelle Kleinmachnow: Stahnsdorfer Damm 77 14532 Kleinmachnow Tel.: 033 203 / 366 00 Telefax: 033 203 / 367 02 Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum Wünsdorfer Platz 4–5 15838 Wünsdorf Tel.: 033 702 / 712 00 Fax: 033 702 / 712 02 Fachhochschule Eberswalde Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz Friedrich-Ebert-Straße 28 16225 Eberswalde Tel.: 033 34 / 657 308 Fax: 033 34 / 236 316 E-Mail: [email protected] Internet: www.fh-eberswalde.de Vereine und Verbände Wissenschaftliche Einrichtungen Universität Potsdam Institut für Geowissenschaften Karl-Liebknecht-Straße 24, Haus 27 14476 Potsdam, Germany Tel.: 0331 / 977 5871 Fax: 0331 / 977 5700 Internet: www.uni-potsdam.de Brandenburgische Technische Universität Cottbus Fakultät 4 - Umweltwissenschaften und Verfahrenstechniken Siemens-Halske-Ring 8 03046 Cottbus Tel.: 03 55 / 692 317 fax 03 55 / 692 252 Internet: www.tu-cottbus.de Förderverein Haus der Natur in Potsdam e.V. Arbeitskreis Naturschutzgeschichte Lindenstraße 34 14467 Potsdam Telefon: 0331 / 201 55-0 Telefax: 0331 / 201 55 27 E-Mail: [email protected] Internet: www.hausdernatur-brandenburg.de NABU Landesgeschäftsstelle Brandenburg Haus der Natur Lindenstraße 34 14467 Potsdam Telefon: 0331 / 201 55 70 Fax: 0331 / 201 55 77 E-Mail: [email protected] Internet: brandenburg.nabu.de Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Brandenburg e.V. Friedrich-Ebert-Str. 114a 14467 Potsdam Tel.: 0331 / 237 001 41 Fax : 0331 / 237 001 45 E-Mail: [email protected] Internet: www.bund-brandenburg.de 80 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Literatur Feder, M. (2001): Wandern in der Schorfheide, Trescher Verlag, Berlin Berliner Morgenpost (2002): Fischteiche, Felsen und famoses Fachwerk. Artikel vom 16.7.2002. www.morgenpost.de/ content/2002/07/16/brandenburg/535326.html (30.3.2007) Fischer, R. (Hrsg. 1998): Das Naturdenkmal „Saurierfährten Münchenhagen“. Mitteilungen aus dem Institut für Geologie und Paläontologie der Universität Hannover. Heft 37. Universität Hannover Blätter der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz in Berlin und in der Kurmark (1932-34 und 1935-37): Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg (Hefte 11-22 und Hefte 2334). - Naturschutzverlag Dr. H. Helfer, Berlin Lichterfelde Franke, L. (2005): Von Königseichen und Kirchenlinden. Vierundzwanzig Brandenburger Baumgeschichten. - Kopfweide Buchund Zeitschriftenverlag Fred Pilarski, Lebus Bock, W. (ohne Jahr): Die Naturdenkmalpflege. Die Bestrebungen zur Erhaltung der Naturdenkmäler und ihre Durchführung. - Verlag von Strecker und Schröder, Stuttgart Brucker, V. (2000): Liebenswerte alte Bäume in Brandenburgs Wäldern (5): Die Silke-Buche in der Schorfheide. In: Brandenburgische Forstnachrichten - Ausgabe 85 - 9.Jahrgang, Januar/Februar 2000 Gander, K. (1907): Über die Gefährdung und Erhaltung der Naturdenkmäler unter besonderer Berücksichtigung der Niederlausitz. In: Schulblatt für die Provinz Brandenburg, S. 500-514 Gradmann, E. (1910): Heimatschutz und Landschaftspflege. - Verlag von Strecker und Schröder, Stuttgart Gröning, G. & Wolschke-Buhlman, J. (1986): Die Liebe zur Landschaft. Teil 1: Natur in Bewegung. - Minerva Publikation Brüggemeier, F.-J. & Engels, J. E. (Hrsg. 2005): Natur- und Umweltschutz nach 1945. Konzepte, Konflikte, Kompetenzen. Campus Verlag, Frankfurt - New York Hener, K. (1912): Denkmalpflege und Heimatschutz im Deutschen Recht. - Karl Hermanns Verlag, Berlin Conwentz, H. (1904): Naturdenkmäler. Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung – Denkschrift. - Gebrüder Borntraeger, Berlin Heyen, E. V. (1999): Naturnutzung und Naturschutz in der europäischen Rechts- und Verwaltungsgeschichte. - Nomos Verlagsgesellschaft, Baden- Baden Conwentz, H. (1910): Beiträge zur Naturdenkmalpflege (1. Band). - Gebrüder Borntraeger, Berlin Hildegard von Bingen (2001): Das Buch von den Bäumen - nach den Quellen übersetzt und bearbeitet von Peter Riethe. Otto Müller Verlag Salzburg Conwentz et.al. (1912): Das Plagefenn bei Chorin - Ergebnisse der Durchforschung eines Naturschutzgebietes der preußischen Forstverwaltung. Gebrüder Bornträger, Berlin Hoffmann-Krayer, E. & Bächtold-Stäubli, H. (1932): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Berlin und Leipzig Denkmale Glambeck e.V. (2003): Stille Winkel am Rande der Schorfheide. Glambeck Der Rat des Kreises Belzig (Hrsg. 1954): Die Naturdenkmale. Geschützte Alleen und Landschaftsschutzgebiete im Kreise Belzig. - Volksdruckerei Luckenwalde Hucke 1932: Der große Markgrafenstein auf den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde a.d. Spree und sein Schicksal. In: Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg. Heft 12. S. 33-36 Institut für Mineralogie, Kristallographie und Materialwissenschaft der Universität Leipzig (2005): . Grauwacke - Ein Steinbruchwunder - Steine der Pharaonen in Leipzig DIE WELT (2005): Brandenburgs dickster Baum - die „Schwedenlinde“ in Brielow. - Artikel vom 06.10.2005. . www.welt.de/data/2005/10/06/785216.html (30.3.2007) Jankowia, C. & J. (1991): Die Lüchtermännchen- Sagen aus dem Fläming. Eigenverlag Ebert, W. et. al. (2001): Natur und Geschichte der Schorfheide. In: Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße e.V.(Hrsg.): Entdeckungen entlang der märkischen Eiszeitstraße; Bd. 6.: Natur und Geschichte der Schorfheide. Eberswalde Juschus, O. (2001): Das Jungmoränenland südlich von Berlin – Untersuchungen zur jungquartären Landschaftsentwicklung zwischen Unterspreewald und Nuthe. Dissertation an der HU Berlin. . http://edoc.hu-berlin.de/dissertationen/juschus-olaf-2001-05-04/ XML/chapter6.xml (01.04.2007) | 81 Naturdenkmale in Brandenburg Klose, H. (1921): Warum Naturschutz? - In: Mitteilungen der Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege. o.O. Lipp, W. (1987): Natur-Geschichte-Denkmal. Zur Entstehung des Denkmalbewußtseins der bürgerlichen Gesellschaft. - Campus Verlag Frankfurt - New York Körner, St. (2001): Theorie und Methodologie der Landschaftsplanung. Landschaftsarchitektur und Sozialwissenschaftliche Freiraumplanung vom Nationalsozialismus bis zur Gegenwart. - TU- Berlin, Landschaftsentwicklung und Umweltforschung - Schriftenreihe der Fakultät Architektur Umwelt Gesellschaft Nr. 118 Milnik, A. (2006): Hugo Conwentz - Klassiker des Naturschutzes. . Sein Waldweg zum Naturschutz. 3., verbesserte und aktualisierte Auflage. Kessel, Remagen-Oberwinter Kraft, M. & Plachter, H. (2006): Die naturschutzfachliche Bedeutung von Alleen. In: Lehmann, Rohde (Hrsg.): Alleen in Deutschland - Bedeutung, Pflege, Entwicklung. Edition Leipzig. S. 76-83 Krause, R. (1999): Gespräch mit Bäumen auf dem Pehlitzwerder. Herausgegeben vom Ökodorf Brodowin e.V.. Druckhaus Eberswalde Kretschmann, E. (1955): Naturdenkmäler. - Sachsenverlag, Dresden Kretschmer, H., Pfeffer, J., Hoffmann, G., Schrödl & I. Fux (1995): Strukturelemente in Agrarlandschaften Ostdeutschlands. Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz. ZALF-Berichte Nr. 19. Müncheberg Kröber, H. (2000): Natur und Landschaft in Niedersachsen. Die Naturdenkmaltypen. - Schlütersche Verlag und Druckerei GmbH & Co KG, Hannover Kühn, U.; Kühn, S. & Ullrich, B. (2005): Bäume die Geschichten erzählen. Von Tanzlinden und Gerichtseichen, Baumheiligtümern und Gedenkbäumen in Deutschland. BLV, München Kühne, G. & Kühne, H. (2000): Nordische Boten, Findlinge im Fläming und anderswo. - GHK-Verlag, Potsdam Kurth-Gilsenbach, H. (1993): Schorfheide und Choriner Land. Neumanns Landschaftsführer. Radebeul Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (2005): Geotopflyer - Die Markgrafensteine in den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde. Cottbus Lehmann, I. & Rhode, M. (2006): Alleen in Deutschland. Edition Leipzig. Lempke, K. & Müller, H. (1988): Naturdenkmale - Bäume, Felsen, Wasserfälle. - VEB Tourist Verlag, Berlin - Leipzig Moewes, F. (1926): Zur Geschichte der Naturdenkmalpflege. In:. Schoenichen, Walther (Hrsg.): Wege zum Naturschutz. Breslau 1926, . S. 28 - 71, Nachrichten des Volksbunds Naturschutz e.V. (1929-31): Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg, . Heft 1-10, Naturschutzverlag Dr. H. Helfer, Berlin Lichterfelde Nägler-Karlshorst, K. (1927): Die märkische Scholle - Ihre Landschaftsformen und Bodenschätze. Herausgegeben von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen. NeumannVerlag. -Neudamm Oberkrome, W. (2004): Deutsche Heimat. -Schöning, Paderborn Peters, J. (1996): Alleen und Pflasterstraßen als kulturgeschichtliche Elemente der brandenburgischen Landschaft.- Band 1: Textteil, Band 2: Anhang. Dissertation am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Berlin Radkau, J. & Uekötter, F. (2003): Naturschutz und Nationalsozialismus. - Campus Frankfurt - New York Rasmus, C. & Klaehne, B. (1998): Alte Bäume in Brandenburg. Wanderungen, Radtouren und Spaziergänge. - KlaRas-Verlag, Berlin Rösler, M, Schwab, E & Lambrecht, M. (1990): Naturschutz in der DDR. - Economica Verlag, Bonn Runge, K. (1998): Entwicklungstendenzen der Landschaftsplanung. - Springer Schafranski, F. (1996): Landschaftsästhetik und räumliche Planung - Theoretische Herleitung und exemplarische Anwendung eines Analyseansatzes als Beitrag zur Aufstellung von landschaftsästhetischen Konzepten in der Landschaftsplanung. Dissertation an der Universität Kaiserslautern Schlesinger, M. (o.J.): Die Buche Silke oder der vergessene Geburtstag. Eine Wanderung durch die Schorfheide http://209.85.135.104/ search?q=cache:5NA3p-0ernIJ:www.dav-berlin.de 82 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Schmidt et.al. (2002): Um Eberswalde, Chorin und den Werbellinsee. In Institut für Länderkunde Leipzig (Hrsg.): Werte der deutschen Heimat. Bd. 64; Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien. Schoenichen, W. (1954): Naturschutz, Heimatschutz - Ihre Begründung durch Ernst Rudorff, Hugo Conwentz und ihre Vorläufer. - Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft m.b.H., Stuttgart Schroeder, J.H. & Brose, F. (Hrsg. 2000): Führer zur Geologie von Berlin und Brandenburg Nr.7. - Selbstverlag der Geowissenschaftler in Berlin und Brandenburg e.V., Berlin Schulz, S. (2005): Gartenkunst, Landwirtschaft und Dichtung bei William Shenstone und seine Ferme Ornée „The Leasowes“ im Spiegel seines literarischen Zirkels Seiler, M. (2006): Maulbeeren - Zwischen Glaube und Hoffnung. Potsdamer Pomologische Geschichten. Vacat Verlag. Potsdam Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg. 1998): . Der Neubeginn im Naturschutz nach 1945. Zeitzeugenberichte von Naturschutzbeauftragten aus Nordrhein- Westfalen und Brandenburg. - Verlag Petra Knecht, Landau Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg. 2000): Wegmarken. Beiträge zur Geschichte des Naturschutzes. - Klartext Verlag, Fulda Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg. 2001): Natur im Sinn. Zeitzeugen im Naturschutz. - Klartext Verlag, Fulda Stiftung Naturschutzgeschichte (Hrsg. 2002): Naturschutz hat Geschichte. - Klartext Verlag, Fulda Trepl, L. (1987): Geschichte der Ökologie. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart. - Athnäum Taschenbücher Uhlmey, W. (1937): Von den Rummeln im Fläming. In: Brandenburgische und Berliner Provinzialstelle für Naturschutz (Hrsg. 1935-1937): Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg Heft 23-34 - Blätter der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz in Berlin und in der Kurmark. Weidmannsche Verlagsbuchhandlung, Berlin. , 101-105 Weißpflug, H. (1997): Berliner Denkmale der Natur. - Edition Luisenstadt, Berlin Weißpflug, H. (1998): Die Wildbirne war Baum des Jahres. In: Berlin im Detail - Heft 12/1998 S. 60–62 Edition Luisenstadt Wolf, B. (1920): Das Recht der Naturdenkmalpflege in Preußen. - Gebrüder Borntraeger, Berlin Internetadressen Amt Döbern-Land 2007: Gemeinde Neiße-Malxetal. www.amt-doebern-land.de Amt Garzau: Homepage der Gemeinde. www.amt-maerkische-schweiz.de Förderverein Heimatstube Sperenberg e.V. 2007 Die geologische Besonderheit Sperenbergs. www.heimatstube-sperenberg.de/page8.html Gardening, Agriculture and Poetry: William Shenstones Ferme Ornée The Leasowes and his literary circleetc (Internetausgabe) . www.diss.fu-berlin.de/2005/115 Gemeinde Neiße-Malxetal 2007: Sehenswertes www.gross-koelzig.de/sehenswert/sehenswertes_prangerlinde.php Baumpatenschaften. www.baumpaten.de/baumpaten/3.html Märkische Eiszeitstraße. www.eiszeitstrasse.de/Seiten/natur/index.htm Geologischer Garten Stolzenhagen. www.geologischer-garten.de/eisz/eisz.htm Unger, E. (1912): Fürstenwalde an der Spree und Umgebung. - J. Seyfarth, Fürstenwalde NABU Touristinformation. www.nabu-brandenburg-havel.de/tourismus.html Weber, R. (1992): Kunsterspring. Eine Perle der Ruppiner Schweiz. - Osthavelland-Druck GmbH, Velten Landesumweltamt Brandenburg 2007: Hoher Fläming. www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/np_hf/landschaft_04.html | 83 Naturdenkmale in Brandenburg Landesumweltamt Brandenburg 2007. www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/np_whl/i_highlights_01.html Lindenallee in Peetzig. www.landleben-ev.de/aesthetik/seiten/haupt/Hofpt/pet.html Großschutzgebiete in Brandenburg. www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/np_nlh/i_ausflugsziele.html Hinweise zur Nutzung der GPS-Koordinatenangaben Weiterführende Internetangebote zu Naturschutz und Schutzgebieten in Brandenburg Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und . Verbraucherschutz des Landes Brandenburg www.luis-bb.de GPS Zur besseren Auffindbarkeit der in der Broschüre dargestellten Objekte wurden jeweils auch die GPS Koordinaten angefügt. Bei allen zur Navigation im Gelände vorgesehenen GPS-Handgeräten lassen sich die zu den einzelnen Objekten jeweils rechts unten in Verbindung mit dem Symbol angegebenen GPS-Koordinaten manuell eingeben. Über die „go to“ Funktion dieser Geräte können diese Objekte dann sehr einfach auch unter schwierigen Bedingungen sicher aufgefunden werden. Autorouting-Navigationsgeräte verfügen meist nicht über diese Funktionalität. Zu beachten ist, dass an den Geräten im Menü „Setup/ Einrichten“ unter Menüpunkt „Position“ das entsprechende Positionsformat (hddd°mm.mmm‘) und das entsprechende Kartendatum (WGS 84) eingestellt sind. Vorstehende Angaben entsprechen dem Menü von GARMIN-Geräten. Vergleichbare Optionen lassen sich auch bei anderen Herstellern, z. B. Magellan oder Alan, finden. Entsprechend lassen sich diese Koordinaten auch verwenden, um in GPS-kompatiblen Karten, die ein entsprechendes Koordinatensystem haben, z.B. bei Kompass Wanderkarten mit Bezugssystem WGS 84/UTM 33, diese Positionen hinreichend genau aufzufinden. Mit Hilfe der GPS-Koordinaten in dieser Broschüre lassen sich auch die im Gelände versteckten Naturdenkmale, wie die Gesundbrunnen-Quelle bei Buckau im Havelland (s. S. 42), leicht auffinden. 84 | Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Abbildungen Seite 9, bpk / Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin - Foto: Jörg P. Anders Seite 10, Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Rep. 3B Regierung Frankfurt, I Hb, Nr. 863, datiert 1914 Seite 11, Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Rep. 3B Regierung Frankfurt, I Hb, Nr. 863, datiert 1914, S. 3 Seite 13, Brandenburgisches Landeshauptarchiv (BLHA), Rep. 3B Regierung Frankfurt, I Hb, Nr. 863, datiert 28.08.1912 Seite 15, oben, Jürgen Peters Seite 17, unten, aus: Naturdenkmalpflege und Naturschutz in Berlin und Brandenburg, Heft 12, 1932, Tafel 5, Abb. 2 (Ausschnitt) Seite 18, oben, Ludwig August Most: „Rohling Granitschale auf Lastkahn“, 1828, Lithographie auf Papier (Ausschnitt). Stiftung Stadtmuseum Berlin, Inv.Nr. VII 64/244 W Seite 23, unten, beide Ines Duncker Seite 37, oben, aus: Nägler-Karlshorst, K. (1927): Die märkische Scholle - Ihre Landschaftsformen und Bodenschätze. . Herausgegeben von der Staatlichen Stelle für Naturdenkmalpflege in Preußen.- Neumann-Verlag, Neudamm Seite 40, unten links, Frank Trosien Seite 41, oben, aus: Conwentz et.al. (1912): Das Plagefenn bei Chorin - Ergebnisse der Durchforschung eines Naturschutzgebietes . der preußischen Forstverwaltung.- Gebrüder Bornträger, Berlin Seite 65, Jürgen Peters Seite 66, unten, Jürgen Peters Seiten 70, 71, 72, Jürgen Peters alle übrigen: Jan Eisenfeld Quelle der topografischen Daten: Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg Nutzung mit Genehmigung der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg, GB-GI/99 Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Arten- und Biotopschutz Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln • Naturdenkmale in Brandenburg Heinrich-Mann-Allee 103 14473 Potsdam Tel.: ( 0331) 866 70 17 Fax: ( 0331) 866 70 18 [email protected] www.mluv.brandenburg.de Von Schwedenlinden, Findlingen und Rummeln Naturdenkmale in Brandenburg