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★ ★ ★★ FLORIDA Im Innern Floridas liegt eine stille Welt der Farmen und Wälder. In ihr sind Straßen schnurgerade, die wenigen Autofahrer rennradfreundlich und die Orientierung fällt leicht. Beste Voraussetzungen, um bei milden Temperaturen durch den Winter zu gleiten ★ ★ ★★ FLORIDA TE X T: J Ö R G G R Ü N E F E L D ; F OTO S : G Ü N TE R S TA N D L D as gackernde Teichhuhn, das mitten durch den Stadtweiher von Gainesville paddelt, hat das Gewässer ganz für sich allein. Seinesgleichen oder verwandtes Federvieh scheint es nicht zu geben. In jeder deutschen Stadt wäre so ein Ort der Tummelplatz von Enten, An diesem Morgen ist von den gefährlichen Reptilien aber nichts zu sehen. „Gestern lagen sie noch hier, keine Ahnung, wo sie heute sind“, wundert sich auch eine Joggerin. So kommt das Teichhuhn heute noch einmal davon. Und die Müsliriegel bleiben brav in der Trikottasche – aufgesparte Energiereserven für später. Denn Rennrad fahren bedeutet in Florida fast unweigerlich mit vielen, vielen Kilometern in Als würden sie dem Lehrbuch von Euklid entspringen, verbinden Geraden auf kürzestem Weg Floridas Orte. Langweilig zu fahren? Nein, sehr entspannend. Einfach Tempo halten Schwänen und allerlei Wasservögeln. Nicht so in Gainesville, Florida. Denn die eigentlichen Herrscher des Lake Alice, dem See im Park der Universität, haben die gefiederten Paddler zum Fressen gern. „Don’t feed the Alligators“, „Alligatoren füttern verboten“, steht auf Schildern am Ufer. Die Warnung ist ernst zu nehmen: Die Alligatoren sind flink und stark genug, jedem einen Arm oder ein Bein abzureißen, der sich zu nah herantraut – auch Radlern, die für das Spektakel eines aufgerissenen Mauls den einen oder anderen Müsliriegel zu opfern bereit wären. 132 T O U R 12/2003 den Beinen von einer Tour zurückzukommen. Was zum einen daran liegt, dass das Land weitgehend flach ist und das Kilometersammeln leicht fällt. Es werden aber auch die Sinne getäuscht, auf den Wegweisern stehen Meilen, nicht Kilometer. Außerdem ist es hier fast unmöglich, nur eine kurze Runde zu drehen. Auf den einsamen Straßen muss man oft unglaublich weit fahren, bevor es wieder eine Möglichkeit zum Abbiegen gibt. Wer aus der Stadt hinausfährt und drei, vier Landstraßen radelt, hat am Ende leicht wieder die „100“ auf dem Kilometerzähler stehen. So ist das nun mal in Florida, in Amerika, dem Land der großen Distanzen. Floridas Traumstraßen sind für kurvengewohnte Europäer gewöhnungsbedürftig, weil das ferne Ende, die nächste Kurve oder der nächste Ort einfach nicht näher kommen wollen. Gibt es eigentlich kein Mittel oder keinen Trick, damit die langen Geraden irgendwie kürzer werden? Rennrad-Freak Rodney, der auf dem 17 Meilen langen Hawthorne Trail, dem Rennrad-Treff von Gainesville, seine Florida goes Irland: Im Irish Pub treffen sich Amerika und Europa (links). Typisch amerikanisch: Floyd’s Food im Neon-Look Riesen einen Tunnel mit nebulösem Lichteinfall – ein Firmament in Grün, unter dem die Kilometer wie in Trance vorbeirauschen. Die längsten Straßen bieten die beste Gelegenheit, die Gedanken hängen zu lassen wie das Moos von den Bäumen: Tempo halten und einfach genießen! Wer das begreift, wird bald wie von einer Last befreit mit dem Rennrad über den Asphalt gleiten wie über ein Meer ohne Wellen. Willkommen im „flow“, willkommen in Florida! Im Sonnenstaat der USA ist Rennradfahren populär: Gainesville zählt 85.000 Einwohner, es gibt fünf gut sortierte Bike-Shops, einen aktiven Radsportverein sowie das Radteam der Universität. In anderen Städten ist der Radsport ähnlich stark vertreten. Nach Clermont zieht es in den Wintermonaten regelmäßig Nationalmannschaften und amerikanische Radprofis, um im Sonnenschein Kilometer zu sammeln. Florida, das Mallorca der Neuen Welt? Vielleicht. Zwischen Herbst und Frühjahr gibt es auf der ganzen Nordhalbkugel sicher kein anderes Land, wo Radsportler neben mildem Klima gleichzeitig derart gute Straßen und rücksichtsvolle Autofahrer vorfinden. Amerikaner überholen wohltuend langsam und halten dabei meterweiten Abstand. Wenn überhaupt mal einer hupt, dann weil ein Radfahrer auf dem Mittelstreifen entlang träumt oder im Auto Touristen aus Europa sitzen. RAIL-TRAILS: LUXUS FÜR RADLER und den Rausch genießen... Runden dreht, hat für solche Fragen wenig Verständnis. „Lange Geraden?“, fragt Rodney zurück. „Unsere Straßen hier finde ich eigentlich kurz.“ Sein Motto: „Wenn du dich langweilst, denk’ nicht über die Straße nach, sondern fahr’ sie einfach bis zum Ende, und sieh nach, was dahinter kommt.“ Rodneys Psychotrick mag Fahrern mit angeschlagener Moral zwar keine große Hilfe sein, doch zum Glück wird der weite Blick in die Ferne oft versperrt von sanften, fast unmerklichen Anstiegen oder durch ausladende Baumkronen riesiger Eichen, in denen Spanisches Moos herunterhängt wie Lametta am Weihnachtsbaum. Als Allee bilden die Die Grundlage für eine gelungene Radtour sind Trainingskilometer – und ein gutes Frühstück. Wie das aussieht, ist natürlich Geschmackssache, aber Radler brauchen Kalorien, und amerikanische Restaurants sind wahre KalorienTankstellen. Eine davon, „Floyd’s Food“, liegt in High Springs, einer Kleinstadt im Nordwesten von Gainesville. „Tracey“, heiße sie, sagt die Bedienung und dass sie unser „host“ sei, unser Gastgeber. Die drei Pfannkuchen, die Tracey auf dem Tisch ablädt, türmen sich mit Belag, Sirup und Dekor zu einem Berg wie eine Familienschlachtplatte beim Jugoslawen. Dazu schüttet sie dünnen Kaffee nach bis zum Abwinken. Während das in Neon-Bonbonfarben leuchtende Floyd’s an die Glitzerwelt des amerikanischen Show-Biz erinnert, wirkt das zwei Kreuzungen entfernt gelegene „Corner Café“ wie ein kleines Museum über amerikanische Traumautos. Besitzer Larry hat hier alles ausgestellt, was er im Laufe der Zeit an Fotos und Krimskrams über „American Dream Cars“ in die Finger bekam. Draußen vor der Tür steht sein eigenes, chromblitzendes „Muscle Car“ T O U R 12/2003 133 ★ ★ ★★ FLORIDA “Racer„ trifft Auto-Fan in High Springs (links). Nach der Stärkung heißt’s „Go West!“: durchs Hügelland der großen Farmen (rechts), zum Rail Trail über den Suwannee River (unten) tern Geier hektischer über die Straße als ein ängstliches Huhn, und eine übersehene Schildkröte kann einen bösen Sturz verursachen. Ein anderer, ebenso attraktiver Rail Trail verbindet die Kleinstädte Trenton, Cross City, Old Town und Chief Land und hat eine Länge von 32 Meilen, also mehr als 50 Kilometer. Bei bestem Wetter auf den tadellos asphaltierten Radwegen zu fahren, ist ein Genuss, den man sich noch nicht einmal mit Inlineskatern teilen muss. Die Fahrt mit den schnellen Rollschuhen ist zwar auf den Trails nicht verboten, aber dieser Fitness-Trend ist bislang an Floridas Landbevölkerung vollkommen vorbeigegangen. ÖDE RÄNDER, SCHÖNER KERN gerade zum Verkauf. „Ich fahre auch gerne mal mit dem Bike, aber dann bevorzuge ich ein Motorbike“, sagt der Larry. „Jeder so, wie er es mag.“ Ob mit Motor- oder Muskelkraft, Gainesville ist der ideale Ausgangspunkt für Touren. Im Vergleich zu Orten an der Küste hat die Stadt den Vorteil, dass die Straßen in alle Himmelsrichtungen führen. Mike Gann, Besitzer des Radsportgeschäftes „Bike Route“, erklärt, wohin es Gainesvilles Rennradler am häufigsten zieht: „In unserem Club bevorzugen wir den Nordwesten und den Süden der Stadt. Dort gibt es auch einige leichte Anstiege. Unsere Hügel sind für die Typen, die von der Küste hierher kommen, eine Herausforderung.“ Nicht nur für die. Zwei, drei Klicks am Schalthebel braucht es schon, ehe die Anstiege bezwungen sind. Am Ende einer langen Tour oder bei Gegenwind können es auch ein paar Klicks mehr sein. Im äußersten Nordwesten von Gainesville führt ein Rail Trail – eine asphaltierte ehemalige Bahnstrecke – Radfahrer komfortabel und autofrei entlang des Highway 20 über Branford Springs nach Little River Springs. Schilder weisen auf Sehenswürdigkeiten hin oder warnen vor scharfen Kurven, Gegenverkehr oder wildlebenden Tieren wie Geiern oder Schildkröten. Wenn man sie aufscheucht, flat- 134 T O U R 12/2003 Von Old Town ist es nicht weit bis zur Küste des Golfs von Mexiko. Der Verlockung, eine Tour von Gainesville bis an die jeweils etwa 100 Kilometer entfernte West- oder Ostküste zu unternehmen, sollte man aber besser widerstehen. Wer hin und zurück nicht den kürzesten Weg findet, überschreitet deutlich die 200-Kilometer-Marke. Außerdem wird das Land zur Küste hin brettflach und öde. Im Osten kommt noch ein stärker werdender Verkehr störend hinzu. „Die letzten Kilometer sind nicht besonders schön“, findet auch Mike Gann. „Ich fahre höchstens einmal im Jahr ans Meer und frage mich hinterher jedes Mal, was ich da eigentlich wollte.“ Wer sich im Westen nicht auskennt, kann Pech haben und sieht kein Meer, weil er plötzlich am Ende einer Straße steht und am Anfang einer vor Alligatoren strotzenden Sumpflandschaft, die irgendwo weit draußen in den Golf von Mexiko übergeht. An der Ostküste gibt es andere Schwierigkeiten, um ans Wasser zu gelangen. An vielen Stellen ist die Küste verbaut und der Strand gehört zu abgeschirmten Grundstücken von Villen oder Hotels. Dann lieber ein zweites Mal zum Frühstück zu Tracey ins Floyd’s, um danach die dicke Pfannkuchen-Wampe auf einsamen Highways rund um Gainesville wieder abzutrainieren. Und zum Abschluss noch einmal zu den „Gators“ im Park der Universität. Aber wieder verschlafen die Reptilien ein Rendezvous unsichtbar im Irgendwo. Vom gackernden Teichhuhn keine Spur. Totenstille. Ob’s geschmeckt hat? Na, denn: „See you later, Alligator.“ INFOS ZUR ORIENTIERUNG das nicht geht, einfach den eingestellten Radumfang um den Faktor 0,62 (Kehrwert von 1,61) verkleinert eingeben, dann sind die angezeigten Kilometer mit Meilen annähernd identisch. Florida liegt etwa auf den selben Breitengraden wie die Kanarischen Inseln. Aufgrund der meernahen Lage zwischen Atlantik und dem Golf von Mexiko wächst eine subtropische Vegetation. Das Land ist weitgehend flach, im Binnenland der Halbinsel gibt es aber auch einige Hügel. Spezielle Bergübersetzungen benötigt man nicht. BESTE REISEZEIT Ideales Rad-Wetter gibt es nach Ablauf der Hurricane-Saison von Oktober/November bis April/Mai. Im Winter scheint die Sonne durchschnittlich sieben Stunden am Tag bei angenehmen 18 Grad Celsius. T-Shirt-Wetter mit weit mehr als 25 Grad ist auch zu Weihnachten nicht ungewöhnlich. Nur ganz selten drücken kalte Nordwinde die Temperaturen im Winter unter zwölf Grad. TOURENCHARAKTERISTIK FAHRRAD-SERVICE Gainesville oder Lake City und 150 Kilometer bis Ocala. Für Reisen in die USA brauchen Sie einen mindestens noch sechs Monate gültigen Reisepass; ab dem 26. Oktober 2004 einen maschinenlesbaren Pass. Gainesville: Bike Route, 3443 West University Av., Telefon 3 52/3 74 45 50, www.bikerouteonline.com Gator Cycle, 3321 SW Archer Road, Telefon 3 52/3 73 39 62 High Springs: Santa Fe Bicycle Outfitters, 10 N Main Street, Telefon 3 86/4 54 24 53 RADVEREINE ZEITVERSCHIEBUNG In fast ganz Florida gilt die Eastern Time der USA, sie liegt sechs Stunden hinter der deutschen Zeit. Einzig im äußersten Westen, dem „Panhandle“, gilt die Central Time – sieben Stunden hinter deutscher Zeit. Florida ist etwa halb so groß wie Deutschland. Die besten Tourenmöglichkeiten und ein relativ feinmaschiges Straßennetz gibt es nördlich der Großstädte Tampa und Orlando bis hinein in den äußersten Nordwesten, den „Panhandle“ (Pfannenstiel). Der äußerste Süden Floridas, besonders im Winter der wärmste Teil des Landes, eignet sich nicht zum Radfahren: Die Küstenstädte zwischen West Palm Beach und Miami sind groß und der Verkehr ist erdrückend. Gainesville: Die Studentenstadt mit 85.000 Einwohnern ist der beste Standort der Region: Von hier sind attraktive Landschaften im Nordwesten und Süden gut erreichbar. Es gibt zahlreiche Nebenstraßen, alle durchweg in gutem bis sehr gutem Zustand, und sehr wenig Verkehr. High Springs: Kleines Örtchen, etwa 35 Kilometer nordwestlich von Gainesville. Radsportler bekommen hier alles, was für den Rennradurlaub nötig ist, aber nicht viel mehr. Tipp: Touren durch das weite Hinterland an die Ufer und Quellen der Flüsse Suwannee, Santa Fe und Ichetucknee. Die zahlreichen Quellen von High Springs sind auch ein beliebtes Ziel für Taucher. Micanopy: Südlich von Gainesville gelegen, eignet sich der beschauliche Ort mit viktorianischen Bauten vor allem als Ausgangspunkt für Ausflüge durchs Farmland. Interstates: Vergleichbar mit Autobahnen. Highways: Entsprechen deutschen Bundes-, Land- und Kreisstraßen. Der meiste Verkehr herrscht auf US-Highways und auf Highways mit einstelliger Ordnungszahl; gemessen an deutschen Maßstäben ist er aber moderat. Country Roads: Oftmals befestigte Sandwege. Asphaltiert (paved) können sie Traumstraßen für Rennradler sein. Bike Lanes: Der Stolz vieler Stadtväter führt entlang viel befahrener Straßen und ist Radfahrern vorbehaltenen. Tatsächlich sind es Seitenstreifen, wo sich der Straßendreck ansammelt. Besser meiden! Rail Trails oder auch Greenways: Breite Radwege, teilweise auf stillgelegten Eisenbahnlinien angelegt und für den motorisierten Verkehr gesperrt. Asphaltierte Rail Trails sind Luxus-Rennradstrecken. Eine Übersicht über die Rail Trails gibt’s unter www.floridagreenwaysandtrails.com AN- UND EINREISE DISTANZEN Zahlreiche Airlines fliegen von Deutschland nach Florida. Mindestens eine Fluglinie der Star Alliance, zum Beispiel United Airlines, fliegt täglich weiter nach Jacksonville. Von dort sind es etwa 100 Kilometer bis nach Die Entfernungen werden in Meilen angegeben. Eine Meile sind 1,61 Kilometer. Wer sich das ständige Umrechnen sparen will, stellt den Radcomputer auf Meilen um und denkt fortan auch nur noch in Meilen. Wenn GESUNDHEIT Schließen Sie eine Auslandskrankenversicherung ab. Deutsche Kassen sind nicht zur Übernahme in den USA angefallener Kosten verpflichtet. Praxen und Kliniken kassieren vor Ort direkt über Kreditkarte. STRASSENBEZEICHNUNGEN Gainesville: Cycling Club, 18th Av., Telefon 3 52/33331 84, www.afn.org/~bike White Springs: Suwannee Bicycle Assoc., Telefon 3 86/3 97 23 47, www.suwanneebike.org Orlando: Florida Bicycle Assoc., Telefon 4 07/3 27 39 41, www.floridabicycle.org TELEFONIEREN Die USA schicken Menschen zum Mond, und von europäischem Telefonkomfort ist man ähnlich weit entfernt. Europäische Handys funktionieren nicht. Nur Tri-Band-Handys lassen sich auf die veränderte Hertz-Frequenz umstellen. Telefonkarten gibt es an Tankstellen und in Geschäften. Für ein Gespräch in die Heimat müssen aber bis zu 40 Ziffern für Code-, Pin- und Telefonnummer eingegeben werden. Auf der Karte stehen Netzbetreiber- und Codenummer. Verwirrend: Der Schlitz an den Fernsprechern ist nicht für die Telefon-, sondern für die Kreditkarte, um mit ihr leere Telefonkarten wieder aufzuladen; man kann genauso gut eine neue kaufen. Vorwahl von USA nach Deutschland: 01149; für die USA: 001 UNTERKUNFT Von schlicht bis luxuriös ist in Gainesville alles zu haben. Das Einstufen der Hotels in Sterne-Kategorien ist unüblich. Fragen Sie bei der Buchung nach dem Frühstück; Motels bieten meist keines an. Besser: Bedand-Breakfast-Unterkünfte; sie kosten ab 80 Dollar je Zimmer und Nacht. Der Wunsch nach einem sicheren Platz für das Rennrad stößt hier meist auf offene Ohren. Nicht selten darf das Rad mit aufs Zimmer. Micanopy: Shady Oak Bed & Breakfast, Cholokka Blv., Telefon 3 52/4 66 34 76. Eines der schönsten Häuser des Ortes. T O U R 12/2003 135 ★ ★ ★★ FLORIDA High Springs: Grady House Bed and Breakfast, 420 NW First Avenue, Telefon 9 04/4 54 22 06, www.gradyhouse.com Gainesville: Sweetwater Branch Inn Bed and Breakfast, 625, East University Av., Telefon 3 52/3 73 67 60. Zentral gelegen. Eine Zimmerliste kann angefordert werden beim Alachua County Visitors and Convention Bureau (siehe Informationen). ESSEN UND TRINKEN In Florida wird fetter gekocht und gegessen als in Europa. Portionen sind riesig, selbst ausgehungerten Radfahrern genügt ein Gang. Wer zum Frühstück Müsli mag, muss sich umstellen: das gibt es fast nirgends. INFORMATIONEN Alachua County Visitors and Convention Bureau, 30 East Univesity Av., Gainesville, Florida 32601, Telefon 3 52/3 74 52 60 oder unter www.visitgainesville.net High Springs: Floyd’s Food, 615 NW Santa Fe Boulevard, Telefon 3 86/4 54 57 75. Restaurant im Glitzer- und Glamour-Look mit sehr gutem Essen und Frühstück. Gainesville: Harry’s Seafood, 110 SE 1st St., Telefon 3 52/3 72 15 55. Angenehmes, unkompliziertes Ambiente. Emiliano’s Café, 7 SE 1st Av., Telefon 3 52/3 73 14 37. Spanisches Restaurant, lecker, aber nicht ganz günstig. NACHTS AUF TOUR ROUTEN Freitags und samstags gibt es Live-Musik in Clubs und Bars in Downtown, Gainesville. Durty Nell’s Irish Pub, 208 West University Av. Der Name ist zwar geklaut von Irlands ältestem Pub, das Konzept aus irischem Bier, Musik und netten Leuten ist aber auch hier äußerst erfolgreich. :08 (8 Seconds), 201 West University Av. Country- und Western-Club mit Square Dance für Jedermann. Lilian’s, 112 SE 1st Street. Gepflegte Musikkultur im Entrée der alten Oper. BIKE THE DJUNGLE 82 Kilometer (51 Meilen) 1 Gainesville – Hawthorne Trail – Evinston – Micanopy – Wacahoota – Gainesville Durch urwüchsige Landschaften und Pferdefarmen in eine der ältesten Ortschaften der Region. Die Tour beginnt am Parkplatz des Boulware Springs Park, der von Gainesville aus über die University Avenue, die Hawthorne Road und die SE 15th Street (Highway 2043) sehr gut mit dem Rad zu erreichen ist. Öffnungszeiten: täglich von 8.00 Uhr morgens bis zum Sonnenuntergang. Vom Parkplatz aus führt ein breiter Radweg durch Buschland und Urwald. Nach etwa 16 Kilometern (10 Meilen) liegt links ein Parkplatz mit Sendemast; an der folgenden Querstraße nach rechts abbiegen in den Highway 325 (SE CR 325). Nach sieben Kilometern rechts in den Highway 346, ihm fünf Kilometer folgen und links über den Highway 225 nach Evinston, einem winzigen Ort mit historischem Postamt. Dahinter an der Querstraße rechts abbiegen und sofort wieder nach links auf den Highway 441. Nach 1,5 Kilometern, in Macintosh, rechts ab auf den Highway 320 bis zum Highway 75 und 93. Dort rechts einbiegen und weiter bis ein Schild rechts nach „Historic Micanopy“ weist. Nach 1.000 Metern erreicht man den schmucken Ortskern aus dem Jahr 1821. Links nach Norden zum Highway 441. Nach zwei Kilometern links in die „Wacahoota Road“, die am Ende in die 121 mündet. Weiter auf dem Bike Lane Richtung Norden, die Interstate 75 unterqueren und geradeaus zur 331, der „Willinston Road“. Die 441 überqueren, an der folgenden Gabelung rechts halten und der 331 (gleichzeitig die SE 11th St.) folgen. Gera- 136 T O U R 12/2003 KARTEN „Florida Atlas & Gazetteer“, Delorme Verlag, USA, 18,20 Euro, ISBN 0-89933318-4, Die ideale Grundlage für die Tourenplanung, hat leider kein Trikottaschen-Format. In den in Deutschland erhältlichen Karten für die Trikottasche sind rennradgeeignete Straßen meist nicht verzeichnet. Besser Karten vor Ort kaufen: „Northeastern Florida Roadmap“, Universal Map, Williamston, 4,95 Dollar. „Street Map Gainesville“ (Alachua County), Map Supply Incorporated, Flat Rock, USA, 3,95 Dollar. Außerdem gibt es beim Fremdenverkehrsbüro in Gainesville Karten für Radfahrer. REISEFÜHRER Baedeckers „Florida“, 358 Seiten. Mairs Geographischer Verlag, 19,95 Euro; ISBN 3-87504-413-4. Stephan Loose: Travel Handbuch „Florida“, 432 Seiten. DuMont Reiseverlag, 18,95 Euro; ISBN 3-7701-6103-3. deaus Richtung Downtown. Wer zum Start zurück will, biegt an der SE 11th Av. rechts ab, fährt bis zur SE 15th St., wo es rechts wieder zum Boulware Springs Park geht. WILDE, WIDE WEST 140 Kilometer (87 Meilen) Gainesville – Bell – High Springs – Gainesville 2 Kilometer sammeln in der Weite des Westens. Die Tour beginnt an der University Avenue, Ecke NW 34th Street. Von hier der NW 34th St. nach Norden folgen. Nach 5,5 Kilometern an ersten Kreuzung nach wieder rechts auf die 137 bis man auf den Highway 27/20 stößt. Auf einem Radweg geht es bis Fort White, wo man links abbiegt in den Highway 47; ihm folgen bis zur Kreuzung des Highway 238. Hier lohnt ein Abstecher zu den Ichetucknee Springs (links abbiegen, etwa 13 zusätzliche Kilometer). Rechts führt Highway 238 nach Westen. An seinem Ende rechts abbiegen und sofort wieder links auf den Highway 18. Der trifft auf den Highway 41, dort rechts und zurück nach High Springs. HORSEPOWER CHRISTIAN ROLLE; HOLZKIRCHEN 80 Kilometer (50 Meilen) 4 Irvine – Orange Lake – Flemington – Williston – Cara – Fairfield – Reddick – Irvine einer BP-Tankstelle scharf links abbiegen in die Millhopper Road (NW 53rd Av. oder Highway 232). Den Bike Lane ignorieren und den parallel verlaufenden Rad-/Fußweg benutzen. An der T-Kreuzung rechts in den Highway 241 (NW 143rd St.) einbiegen; nach 2,5 Kilometern links zum Highway 232. Diesem folgen, bis man bei Kilometer 55 den Highway 49 erreicht. Rechts abbiegen und weiter bis zur 340. Dort wieder rechts bis High Springs. Am Ende der 340 rechts abbiegen in den Highway 41, ihm folgen bis links die 94th Av. abzweigt. Auf ihr bis zum Highway 241, dort rechts abbiegen; an der Einmündung des Highway 222 (NW 39th Av.) links und der Straße folgen bis zur NW 34th St. Dort rechts zurück zum Start. WATERWORLD 96 Kilometer (60 Meilen) 3 High Springs – Branford Springs– Little River Springs – Fort White – Ichetucknee Springs – High Springs Zu den Quellen der Flüsse Suwannee, Santa Fe und Ichetucknee. Ausgangspunkt ist High Springs, etwa 20 Autominuten nordwestlich von Gainesville. Vor dem Radladen „Santa Fe Bicycle Outfitters“ (Main Street 10) gibt es Parkmöglichkeiten. Wer mit dem Rad über den Highway 441 nach High Springs fährt und zurück, verlängert die Runde um 80 Kilometer. High Springs über die Main Street (Highway 41/27/45) in südliche Richtung verlassen. Hinter dem Ort rechts abbiegen in den Highway 340, die „Poe Springs Road“. Nach 16 Kilometern rechts in den Highway 47 einbiegen, ihm fünf Kilometer folgen und links ab in den 138. Auf diesem Highway bis zur 49, wo man rechts abbiegt. Hinter der Brücke über den Santa Fe River links in den William Guy Lemon Memorial Park. Der Straße folgen bis man den Rail Trail von Fort White nach Little River Springs erreicht (kurz vor Highway 27/20). Links abbiegen und auf dem Radweg durch Brandford, wo er nach Norden schwenkt. An seinem Ende bietet sich ein Abstecher zur den Little River Springs an – dazu links abbiegen. Wer direkt zurück fährt, biegt rechts ab, folgt Highway 248 bis Beachville. Dort rechts und auf der 49 nach Süden. Links abbiegen in die 256th St., danach Durch die Pferde-Ranches des reichen Südens. Start ist an der BP-Tankstelle in Irvine, etwa 30 Autominuten südlich von Gainesville, direkt am Interstate 75. Von dort geht es nach Osten, Richtung Orange Lake. Nach 2,5 Kilometern links abbiegen in die 60th Av. Dieser folgen bis zur Querstraße, dort wieder links. Nach dem Wald liegt links die Silver Leave Farm, eine der größten der Gegend. Der Straße folgen bis zu einer T-Kreuzung; dort links abbiegen bis zu einer weiteren T-Kreuzung. Rechts auf den Highway 329 bis Flemington, wo man am Highway 318 rechts abbiegt. Dem 318 folgen bis Williston; vor den Bahnschienen links einbiegen in den 323. Parallel der Schienen geht es nach Süden. An der Stopp-Straße den Highway 316 überqueren, ihm folgen bis zum 322. Dort links abbiegen bis zu einer T-Kreuzung. Wieder links, den US-Highway 27 überqueren und am Ende der Straße nach rechts in den 316 Richtung Reddick. Nach 13 Kilometern nach rechts in die 100th St. abzweigen, ihr folgen bis zum Highway 225 (an einer Stopp-Straße), links abbiegen. Über die 329 nach Fairfield, wo man wieder rechts auf den 316 nach Reddick einbiegt. Dort links auf den Highway 25 A, der in den 441 mündet; geradeaus weiter. In Orange Lake links zurück nach Irvine. UP AND DOWN 116 Kilometer (72 Meilen) 5 Gainesville – Alachua – Hainesworth – La Crosse – Santa Fe – Traxler – Spring Hill – Arno – Forest Grove – Gainesville Durch die Hügellandschaften des Nordens. Analog zur Tour 2 geht es über die Millhopper Road und den 232 zum Highway 241. Dort rechts abbiegen nach Alachua. Von dort über den Highway 235 sowie den 121 nach La Crosse, wo man Highway 121 folgt, bis links Highway 236 abzweigt. In diesen einschwenken, den 241 überqueren und vor dem Örtchen Traxler auf den 235 A abbiegen, eine unscheinbaren Straße. Ihr folgen, den Highway 441 überqueren und nach etwa drei Kilometern rechts in den Highway 2054 Richtung Arno einbiegen. Die Straße macht einige Schlenker, bis sie wieder zur NW 94th Av. führt. Dort links und wie in Tour 2 über Highway 241 zurück nach Gainesville. T O U R 12/2003 137