Reflexion, Brechung und Beugung
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Reflexion, Brechung und Beugung
INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Einführung in die Technische Akustik Inhalt 1 Grundbegriffe der Schwingungslehre 2 Schallfeldgrößen und Wellengleichung für fluide Medien 3 Ebene Schallwellen in fluiden Medien 4 Kugelwellen 5 Synthese von Schallquellen 6 Reflexion, Brechung und Beugung 7 Akustische Leitungen 8 Geometrische Akustik Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 1 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 6. Reflexion, Brechung und Beugung 6.1 Elementarwellen Huygensches Prinzip Jeder von einer Welle getroffene Raumpunkt kann als Ausgangspunkt einer sogenannten Elementarwelle aufgefasst werden. Die von allen Punkten einer Wellenfront gleichzeitig ausgesendeten Elementarwellen ergeben als Einhüllende eine Wellenfront die der Wellenfront des ursprünglichen Erregungszentrums entspricht. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 2 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Unter einer Elementarwelle versteht man bei 2- bzw. 3dimensionaler Ausbreitung eine Kreis- bzw. Kugelwelle Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 3 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Ebene Welle Kreis- bzw. Kugelwelle Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 4 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Huygens-Fresnelsches Prinzip Die an einem beliebigen Raumpunkt des Wellenfeldes beobachtete Schwingung lässt sich durch die Überlagerung sämtlicher Elementarwellen, die von einer Wellenfront ausgehen, beschreiben. Die Ausbreitung einer Welle vollzieht sich unter gegenseiti-ger Interferenz der von den Wellenfronten ausgehenden Elementarwellen. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 5 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 6.2 Reflexion Reflexion ebener Wellen an ebenen Grenzflächen Einfallslot 1 2 1' B D ε εr A 2' F E C Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 6 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Die Laufzeit der einfallenden Welle von B nach C ergibt sich zu C BC c . Der Radius der von A ausgehenden Elementarwelle beträgt nach der Zeit τC rA c C AD Es gilt also BC AD Alle Elementarwellen die von Punkten zwischen A und C ausgehen, z.B. E, haben als Radien Zwischenwerte, z.B. rE c( C E ) 2 EF Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 7 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY derart, dass sich als gemeinsame Tangente die Wellenfront CD ausbildet. Die beiden Dreiecke ABC und ADC sind rechtwinklig (Wellenfront zur Ausbreitungsrichtung) haben gemeinsame Basis AC und gleichlange Seiten BC AD Somit gilt für die gegen das Einfallslot gemessenen Winkel ε (Einfallswinkel) und εr (Aus- bzw. Reflexionswinkel) die Beziehung r . Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 8 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Reflexionsgesetz Die Ausbreitungsrichtung der einfallenden Welle, das Einfallslot und die Ausbreitungsrichtung der reflektierten Welle liegen in einer Ebene, d.h. einfallender Strahl, Einfallslot und reflektierter Strahl sind in einer Ebene. Dann gilt, der Einfallswinkel ε ist gleich dem Reflexionswinkel εr . Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 9 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Reflexion von Kugelwellen an ebenen Grenzflächen Kugelwellen werden an einer ebenen Grenzfläche so reflektiert, dass die reflektierten Wellen von einem Zentrum Z auszugehen scheinen, das bzgl. der Grenzfläche spiegelsymmetrisch zum wirklichen Zentrum liegt. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 10 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 6.3 Brechung Brechung ebener Wellen an ebenen Grenzflächen Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 11 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Die Laufzeit der einfallenden Welle von B nach C berechnet sich in Medium 1 zu C BC c1 . Der Radius der von A ausgehenden Elementarwelle beträgt nach der Zeit τC in Medium 2 rA,2 c2 C c2 c1 BC AD Alle Elementarwellen die von Punkten zwischen A und C ausgehen, z.B. E, haben als Radien Zwischenwerte, z.B. rE ,2 c2( C E ) 2 EF derart, dass sich als gemeinsame Tangente die Wellenfront CD ausbildet. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 12 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Aus den Dreiecken und folgt sin 1 BC AC und sin 2 AD c2 BC AC c1 AC Dividiert man beide Ausdrücke durcheinander, so erhält man mit sin 1 c1 const. sin 2 c2 das bereits von Snellius 1621 experimentell gefundene und deshalb nach ihm benannte Snelliussche Brechungsgesetz. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 13 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 6.4 Beugung Ebene Wellen treffen senkrecht auf eine Wand mit Öffnung (Wellenfronten parallel zur Wand) ein Hindernis (Wellenfronten parallel zum Hindernis) Beugung an einer Öffnung d 7 2 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 14 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Beugung an einer Öffnung d 7 4 Beugung an einer Öffnung d 3 8 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 15 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Beugung an einem Hindernis d 14 Beugung an einem Hindernis d 7 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 16 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Die Erklärung das Wellen in den Schattenraum gelangen, also um die Berandung der Öffnung / des Hindernisses herum in den Schattenraum gebeugt werden, liefert wieder das HuygensFresnelsche-Prinzip. Jeder Punkt des Mediums und somit jeder Punkt der Öffnung ist Ausgangpunkt einer Elementarwelle. Die Überlagerung aller Elementarwellen liefert ein Interferenzmuster, dass im Schattenbereich zwar abgeschwächt ist, aber das dort nicht verschwindet. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 17 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Streuung an einem Hindernis Ist die Ausdehnung des Hindernisses d <λ, so spricht man von Streuung. Die einfallende ebene Welle passiert das Hindernis fast ungestört. Vom Hindernis geht nur eine schwache Kreiswellen aus. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 18 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 6.5 Reflexions- und Transmissionskoeffizient An einer Grenzschicht zwischen zwei Medien sind der einfallende reflektierte und transmittierte Schall zu berücksichtigen. einfallende Welle reflektierte Welle Medium 1 ρ1,c1 1 1 Medium 2 ρ2,c2 2 x transmittierte Welle y Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 19 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Der Schalldruck der einfallenden, reflektierten und transmittierten ebenen harmonischen Welle ist gegeben durch pe pˆ exp j( t k Te r ) T pˆ exp j( t k r ) , pr R pˆ exp j( t k Tr r ) pt T t wobei r ( x , y )T ist und p̂ die Amplitude des Schalldrucks der einfallenden Welle bezeichnet. Die Größen R und T geben den Reflexions- und Transmissionskoeffizienten einer vom Medium 1 auf die Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 20 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Grenzschicht einfallenden und in das Medium 2 transmittierten ebenen Wellen an. Die Vektoren sin 1 sin 1 sin 2 , und k e k1 k k k k 1 2 r t cos cos cos 1 1 2 bezeichnen dabei die Wellenvektoren der einfallenden, reflektierten und transmittierten ebenen Welle. Die Beträge der Wellenvektoren sind die Wellenzahlen 2 2 k1 und k2 . 1 c1 2 c2 Die Wellenzahl hängt über 1 und 2 von den Eigenschaften der Medien ab. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 21 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Stetigkeitsbedingungen an der Grenzschicht Die Stetigkeitsbedingung für den Schalldruck lautet pe pr pt für r ( x ,0)T . Die Stetigkeitsbedingung für die Senkrecht auf der Grenzschicht stehende Komponente der Schallschnelle v kann mit ( pe pr ) y pt v v 1 2 und t y t durch v 1 ( pe pr ) 1 pt t 1 y 2 y ausgedrückt werden. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 22 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Einsetzen von pe , pr und pt in die beiden Stetigkeitsbedingungen liefert für r ( x ,0)T T T T ˆ j(t k e r ) R pe ˆ j (t k r r ) T pe ˆ j ( t k t r ) pe e j( k1 sin 1 x k1 cos 1 y ) R e j( k1 sin 1 x k1 cos 1 y ) T e j( k2 sin 2 x k2 cos 2 y ) e jk1 sin 1 x R e jk1 sin 1 x T e jk2 sin 2 x 1 R T e j( k2 sin 2 k1 sin 1 )x () und 1 1 j( tkTe r ) j( tkTr r ) j( tkTt r) R p̂e T p̂e p̂e 1 y 2 y 1 1 j(k1 sin 1xk1 cos1 y ) j(k sin xk cos y ) j(k sin xk cos y ) e Re 1 1 1 1 Te 2 2 2 2 1 y 2 y Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 23 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY 1 1 k1 (k cos 1 1 2 1 )e j( k1 sin 1 x k1 cos 1 y ) k1 cos 1R e j( k1 sin 1 x k1 cos 1 y ) ( k2 cos 2 )T e j( k2 sin 2 x k2 cos 2 y ) cos 1 1 (1 R )e j( k1 sin 1 x ) k2 cos 2 2 füry 0giltdann T e j( k2 sin 2 x ) . () Da der Reflexions- und Transmissionskoeffizient nicht von x abhängt, muss der Exponent in ( ) die Bedingung k2 sin 2 k1 sin 1 0 befriedigen. Umformen liefert das Brechungsgesetz Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 24 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY sin 1 k2 1 c1 f c1 n. sin 2 k1 2 c2 f c2 Außerdem folgt aus der Bedingung der Ausdruck 1 R T. Mit dem Brechungsgesetz sowie den Substitutionen m =ρ2/ρ1 und n =k2/k1 ergibt sich aus ( )dieGleichung 2 k cos 1 (1 R ) e j( k sin x ) 2 cos 2 T e j( k 1 k1 m cos 1 (1 R ) n cos 2 T . 1 1 2 sin 2 x ) Einsetzen von T =1+ R liefert nach Umformungen gemäß Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 25 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY m cos 1 (1 R ) n cos 2(1 R ) m cos 1 n cos 2 (m cos 1 n cos 2 )R für den Reflexionskoeffizienten den Ausdruck m cos 1 n cos 2 R m cos 1 n cos 2 bzw. mit cos 2 1 sin2 2 und n sin 2 sin 1 und deshalb n cos 2 n2 n2 sin2 2 n2 sin2 1 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 26 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY die Beziehung R m cos 1 n2 sin2 1 m cos 1 n2 sin2 1 Der Transmissionskoeffizient ergibt sich durch Einsetzen von R in T =1+R schließlich zu T 1 m cos 1 n cos 2 2m cos 1 m cos 1 n cos 2 m cos 1 n cos 2 bzw. T 2m cos 1 m cos 1 n sin 1 2 2 . Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 27 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Anmerkung: (Eigenschaften des Reflexions- und Transmissionskoeffizient) a) Wenn ε1 gegen π/2 strebt, dann streben R und T unabhängig von den Parametern der Medien gegen −1 bzw. 0. b) Für Einfallswinkel ε1 für die m2 n2 sin 1 , d.h. R 0 m2 1 gilt ist die Grenzschicht vollständig transparent. c) Für n reell, sinε1 >n und n cos 2 j sin2 1 n2 kann der Reflexionskoeffizient durch R m cos 1 j sin2 1 n2 m cos 1 j sin 1 n 2 2 , nur j sinvoll Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 28 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY oder nach Umformung durch sin2 n2 1 R exp( j ) mit R 1 und 2arctan mcos 1 ausgedrückt werden, d.h. es liegt Totalreflexion vor. Ferner besitzen die einfallende und reflektierte Welle eine Phasendifferenz von ϑ an der Grenzschicht. Der Einfallswinkel der sinε1 = n befriedigt wird kritischer Winkel genannt, d.h. ε1 =εcrit. Für ε1 >εcrit und k2 cos 2 k1n cos 2 j k1 sin2 1 n2 gilt für die Amplitude der transmittierten Welle pt exp( y) mit k1 sin21 n2 , nur j k sinvoll . 1 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 29 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Mit Hilfe der akustischen Impedanzen Z1 1c1 cos 1 Z1 cos 1 Z2 2c2 cos 2 Z2 cos 2 kann der Reflexionskoeffizient durch R m cos 1 n cos 2 2 1 cos 1 c1 c2 cos 2 m cos 1 n cos 2 2 1 cos 1 c1 c2 cos 2 2c2 cos 1 1c1 cos 2 Z 2 cos 1 Z1 cos 2 2c2 cos 1 1c1 cos 2 Z 2 cos 1 Z1 cos 2 Z 2 cos 2 Z1 cos 1 cos 1 cos 2 Z 2 Z1 Z 2 cos 2 Z1 cos 1 cos 1 cos 2 Z 2 Z1 und der Transmissionskoeffizient durch Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 30 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Z2 Z1 2Z2 T 1 R 1 Z2 Z1 Z2 Z1 ausgedrückt werden. Beispiel: (Senkrechter Einfall, d.h. Z1 Z1 , Z2 Z2 ) a) angepassterÜbergang,d.h.Z1 1c1 , Z 2 Z1 R 0, T 1 b) schallharterÜbergang,d.h.Z1 1c1 , Z 2 R 1, T 2 c) schallweicherÜbergang,d.h.Z1 1c1 , Z 2 0 R 1, T 0 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 31 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY kg m kg , 340 442 c Z L L s m3 m2s kg m kg Wasser: W 1000 3 , cW 1480 ZW 1,48 106 2 s m ms Luft: L 1,3 zu b) schallharter Luft → Wasser Übergang Z1 Z L R 0,9994 Z 2 ZW T 1,9994 zu c) schallweicher Wasser → Luft Übergang Z 1 ZW R 0,9994 Z2 Z L T 0.0006 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 32 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Wegen 2 2 1 1 | p| 1 | p| I Re pv 2 2 ReZ 2 c ergeben sich die Intensitäten der einfallenden, reflektierten und transmittierten Welle zu | pe |2 pˆ 2 pˆ 2 , Ie 21c1 21c1 2Z1 Ir und It | pr |2 21c1 | pt |2 22c2 R2 | pe |2 ˆ2 R2 pˆ 2 2 p R 21c1 2Z1 T 2 | pe |2 ˆ2 T 2 pˆ 2 2 p T 22c2 2Z2 21c1 22c2 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 33 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Der Reflexions- und Transmissionskoeffizient der Intensitäten ist dann durch RI I c Ir Z n R2 und TI t 1 1 T 2 1 T 2 T 2 Ie I e 2c 2 Z2 m gegeben. Nach Umformen von 4m2 cos2 1 n 2 n TI T m m (m cos 1 n cos 2 )2 in TI cos 1 4nm cos 1 cos 2 cos 2 (m cos 1 n cos 2 )2 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 34 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY wird deutlich, dass bei Vertauschen der Übertragungsrichtung 1 2 , 1 2 c1 c2 , für schräg einfallende Schallwellen die Ungleichung TI ,12 TI ,21 gilt. Die Grenzschicht ist also abgesehen vom senkrechten Schalleinfall nicht übertragungssymmetrisch. Zum besseren Verständnis sei abschließend noch auf die physikalische Bedeutung des Faktors 1 2 hingewiesen. Aus der nachfolgenden Abbildung können für die Querschnitte des einfallenden, reflektierten und transmittierten SchallstrahlKapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 35 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY bündels die Beziehungen Se S r lz x cos 1 , St lz x cos 2 und hergeleitet werden. Se cos 1 St cos 2 reflektiertes Schallstrahlbündel einfallendes Schallstrahlbündel Se S r 1 1 Medium 1 St ρ1,c1 x 2 Medium 2 ρ2,c2 y x bundle of transmitted rays Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 36 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Das Verhältnis vom Kosinus des Einfalls- zum Kosinus des Ausfallswinkels ist somit gleich dem Verhältnis der Querschnitte des einfallenden und transmittierten Schallstrahlbündels. Mithilfe der Leistungen der einfallenden, reflektierten und transmittierten Welle, d.h. Pe =SeIe, Pr =SrIr und Pt =StIt , erhält man dann über die Reflexions- und Transmissionskoeffizienten der Leistungen 2 m cos 1 n cos 2 I P SI RP r r r t R2 cos cos Pe S e Ie Ie m n 1 2 und Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 37 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY TP Pt St It cos 2 It cos 2 1c1 2 T Pe S e Ie cos 1 Ie cos 1 2c2 cos 2 n 4m2 cos2 1 4nm cos 1 cos 2 cos 1 m m cos 1 n cos 2 2 m cos 1 n cos 2 2 auch eine Bestätigung des Energieerhaltungssatzes RP +TP=1 Pe =Pr +Pt. Überdies kann man zeigen, dass das Vertauschen der Übertragungsrichtung, i.e. 1 2 , c1 c2 , 1 2 RP and TP unverändert lässt. Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 38 INSTITUTE OF W A T E R A C O U S T I C S, SONAR ENGINEERING AND SIGNAL THEORY Literatur zu Kapitel 6 [1] D.T. Blackstock, Fundamentals of Physical Acoustics, Wiley, 2000 [2] L.M. Brekhovskikh und O.A. Godin, Acoustics of Layered Media I, Springer, 1997 [3] L. Cremer und M. Möser, Technische Akustik, Springer, 2003 [4] E. Hering, R. Martin und M. Stohrer, Physik für Ingenieure, Springer, 2002 [5] H. Kuttruff, Akustik: Eine Einführung, Hirzel Verlag, 2004 [6] R. Lerch, G. Sessler und D. Wolf, Technische Akustik: Grundlagen und Anwendungen, Springer, 2009 [7] P.A. Tipler, Physik, Spektrum, 1994 Kapitel 6 / Einführung in die Technische Akustik / Prof. Dr.-Ing. Dieter Kraus 39