Soziale Arbeit grenzenlos.
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Soziale Arbeit grenzenlos.
Soziale Arbeit grenzenlos. Fakultät für Sozialwesen/Studienjahrgang 2008 Studierende der DHBW Stuttgart, Fakultät Sozialwesen, berichten über ihre Auslandserfahrungen während der Praxisphase im dritten Semester Vorwort Die vorliegende Publikation belegt in eindrucksvoller Weise, wie unterschiedlich und facettenreich die Erfahrungen der Studierenden sind, die ihr Studium der Sozialen Arbeit an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, am Standort Stuttgart durch einen Auslandsaufenthalt bereichert und internationale Erfahrungen gesammelt haben. Zwischen 30 und 40 Studierende jedes Jahrgangs brechen jährlich für drei Monate in der Praxisphase des dritten Semesters (sogenannte „Wahlpflichtstation“ oder „Fremdpraktikum“) auf, um soziale Probleme und Lösungsansätze in anderen Ländern der Welt kennenzulernen und um sich vor Ort in unterschiedlichste Arbeitsfelder der sozialen Arbeit aktiv einzubringen. Diese Studierenden sind nicht nur „Botschafter“ und Informanten für andere Studierende, die sich mit dem Gedanken tragen, ins Ausland zu gehen. Sie steuern auch zur Internationalisierung der Sozialen Arbeit an der Fakultät bei und geben mit Ihren Auslandserfahrungen wichtige Impulse für das Studium in Theorie und Praxis. Die Idee, Studierende um eine Darstellung ihrer Erfahrungen zu bitten, entstand bei den regelmäßig stattfindenden „Welcome-Back“ Runden des ZIK, die jedes Semester für die Rückkehrer aus dem Ausland durchgeführt werden. Dort berichteten die „Heimkehrer“ stets lebendig und anschaulich, wie sie die letzten drei Monate verbracht haben und mit welchen Problemen, Sprachen und Gedankenwelten sie sich dabei umgaben. Ein Auslandsaufenthalt lässt die eigenkulturelle Prägung erst deutlich werden und bisher geltende Werte und Normen in einem anderen Licht erscheinen. Gefordert werden neben Sprachkompetenz, Selbstständigkeit und Durchsetzungsvermögen auch weitere in der der sozialen Arbeit besonders relevante Fähigkeiten der Studierenden. Denke man z.B. nur an die Bedeutung von Empathie, das Aushalten von Widersprüchen oder den offenen und toleranten Umgang mit fremdkulturell sozialisierten Klienten in der praktischen Sozialen Arbeit. Aber auch die Bereitschaft für ein Engagement hinsichtlich der Integration von Gaststudenten an der eigenen Hochschule kann das Resultat eines Auslandaufenthaltes sein, wie die Teilnehmer unseres Erasmus-Programmes immer wieder zeigen. Beim bilateralen Austausch an der Fakultät für Sozialwesen mit der University of Sunderland sind die “Ehemaligen“ eine verlässliche Stütze für neu eintreffende Gaststudenten. Die Berichte der deutschen und englischen Teilnehmer dieses Austausches finden sich ebenfalls in dieser Publikation. Mittels der Berichte unserer englischen Gaststudenten gelingt auch ein Perspektivenwechsel bei der Betrachtung von Sozialer Arbeit in Deutschland: sie beschreiben, welche Erfahrungen sie als Gaststudenten in Stuttgart und bei der sozialen Arbeit in Stuttgarter Jugendhäusern gemacht haben. Unsere Publikation soll dieses enorme Erfahrungspotential der Studierenden sichtbar und erfahrbar machen. Wir danken allen, die bei der Entstehung dieses Buches mitgewirkt haben. Vor allem den Studierenden, die trotz der knappen Zeit-Ressourcen zurück im Studienalltag an der DHBW in Stuttgart, ihren persönlichen Erfahrungsbericht verfasst und uns ihr Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben und hoffen, dass auch nachfolgende Jahrgänge dadurch motiviert werden, ihre internationalen Erfahrungen mit anderen zu teilen. Doris Kupferschmidt Leiterin Zentrum für interkulturelle Kompetenz und Sprachen (ZIK) Vanessa Zeh – Ägypten Caritas Egypt Ich habe mein Fremdpraktikum in der Einrichtung für Straßenkinder „Kafr-el-Sissi“ in Giza, Ägypten absolviert. Das Daycarecenter in Giza ist eine Einrichtung der Caritas Egypt, das Projekt in dem ich mitgearbeitet habe nennt sich „Children at Risk“. Dort werden Straßenkinder und Kinder aus problembehafteten Familien 5-Tage die Woche von 9-16 Uhr betreut. Die Einrichtung beschäftigt neben zwei ausgebildeten Sozialarbeitern zahlreiche andere Mitarbeiter. Das Team hat mich sehr herzlich und mit offenen Armen empfangen. In Ägypten wird arabisch gesprochen und nur eine handvoll der Mitarbeiter konnte Englisch, die Kinder ausschließlich nur arabisch. Anfangs war es schwierig auf Grund der Verständigungsprobleme, es gelang mir allerdings schnell die Basics der arabischen Sprache zu lernen und auch so einen guten Kontakt zu den Kindern herzustellen. Angeleitet wurde ich von einer englischsprachigen Sozialarbeiterin, die mir bereitwillig alle meine anstehenden Fragen beantwortet hat. Das Daycarecenter bietet ein vielfältiges Programm für die Kinder. Es wird Unterricht in Mathematik, Arabisch und Englisch angeboten. Zudem wird zweimal die Woche Musikunterricht gegeben und für die Jungs gibt es ein spezielles Angebot, mit Holz zu arbeiten. Die Einrichtung hat Unterrichtsräume, Bastelund Malräume, ein Lesezimmer und ein Musikzimmer. Einmal die Woche geht es für alle Kinder zum Sport in eine Schule. Es wird nie langweilig, das Angebot ist abwechslungsreich und vielseitig. Die Kinder haben in Kafr-el-Sissi die Möglichkeit sich zu duschen, bekommen neue Klamotten und bekommen zweimal am Tag eine Mahlzeit. Das Ziel der Einrichtung ist es, die Kinder in ihre Familien zurückzuvermitteln und den Kontakt zur Familie wieder herzustellen. Außerdem geht es darum, die Kinder von der Straße zu holen, sie zu bilden und vor allen Dingen ihnen eine unbeschwerte Zeit zu ermöglichen, die sie in ihren Familien und auf der Straße nicht haben. Das Arbeiten mit den Kinder hat großen Spaß gemacht. Ich wurde von allen sehr gut angenommen und super betreut. Die Kinder sind sehr offen und neugierig auf fremde Menschen. Sie haben mich sofort angenommen und zusammen hatten wir eine unvergessliche Zeit. Zum Anfang meines Praktikums war alles sehr aufregend, weil ich das Land, die Leute und vor allen Dingen die Sprache nicht gekannt habe. Ich hatte mich allerdings schnell eingewöhnt und den kleinen Kulturschock gut überwunden. Die Caritas Egypt hat alles gemacht, dass ich mich bei ihnen wohlfühlgefühlt habe. Die Ägypter sind sehr gast- und fremdenfreundliche Menschen. Gewohnt habe ich in Shobra, das ist ein sehr zentral gelegener Stadtteil von Kairo. Dort hat die Caritas ihre Verwaltung und in dem Haus gibt es auch Unterkünfte für Gäste. Ich musste zwar Miete bezahlen, habe mich aber sehr sicher und gut aufgehoben dort gefühlt. Insgesamt kann ich das Praktikum nur weiterempfehlen. Ich habe für mich persönlich mitgenommen, dass es noch etwas anderes gibt als Europa und dass es wichtig ist, einmal über den Tellerrand rausgeschaut zu haben. Ich denke, dass es ein höheres Verständnis gegenüber fremden Kulturen mit sich bringt. Außerdem hat die Arbeit mit Kindern großen Spaß gemacht und sämtliche Berührungsängste, die ich vorher hatte, sind nun wie weggeblasen. Afraish Sarwar – Deutschland Villa-Jo – Stuttgart My Name is Afraish Sarwar and I am currently studying Youth and community development in my second year at University in Sunderland, England. I carried out my Placement at a youth house called Villa – Jo based in Obertürkheim, Stuttgart. The duration of my placement was for 3 months and my role within the youth house was to carry out activates with the young people attending such as: At first I was not very sure what to expect and kept thinking that the young people would be pretty noisy and not well behaved, this was due to my preconceived ideas and working with young people back in England as a lot of the young people I work with in England are not in education training or employment and have a low attention span and sometimes can be very disruptive. • Boxing sessions • Cooking sessions • Football tournaments • DJ sessions • As well as informally educating and empowering the young people through conversations and talking about any issues that may arise as a result, as conversation is the most invaluable tool at a youth workers disposal. When I first started at the youth house a lot of the young people were very shy in approaching me and said that they could not speak English but after the first week or so once they had gotten used to having me around they slowly started approaching me and talking and the relationships I was building with them started to get stronger and I could tell they felt a lot more relaxed around me and in turn I also felt more confident in approaching them and engaging in activities with the young people. But during the first week and even to this day I was shocked at how well mannered and respectful the young people were who attended the youth house, I feel the reason for this was as the young people here in Stuttgart attend the youth house out of free choice as none of the workers tell them to come week after week to engage in a certain activity with them unlike in England where the young people are asked to come week after week as we carry out workshops or set projects helping to develop them and move them on. Another difference is that the youth service in Germany is a lot better funded than in England and I feel that this is a very good thing as the youth houses are needed and play an integral role in terms of educating and allowing the young people to develop, and the fact that the government fund the youth service so well I personally feel is a very good decision and is reflected within the youth houses that are all welcoming and have state of the art equipment for the young people to use. One last difference between England and Germany run youth houses is the fact that the staff here in Germany makes an effort to cook fresh food such as pasta, lasagne, and sandwiches which all the young people enjoy and buy lots of this fresh healthy food and not as many sweets and fizzy drink. In England we have a government policy that talks about healthy eating but this is not implemented within the youth service as the kids eat sweets, crisps, popcorn as they have no other alternative to choose from. I would like to conclude by saying I have thoroughly enjoyed my time in Stuttgart and at placement everyone has made me feel very welcome and if ever I needed help they have been there for me especially the staff at the Stuttgart Cooperative State University. I truly hope that the Erasmus exchange programme continues to prosper as if you are reading this thinking about going away to study or for your practical don’t think about it do it, as going to another country and integrating into their society and way of living is the best experience you will ever have and will make you fearless that you can go anywhere in the world as indeed there is much more to the world than Germany or England and going away makes you grow up very quick and opens your eyes to a whole different culture and way of living, and I promise you it will be an experience you will never forget. Brent Sowerby – Deutschland Café Ratz – Stuttgart My name is Brent Sowerby and I am currently studying a BA Honors degree in community and youth work at Sunderland university located in the North East of England. Each second semester we undertake a 3 month practical placement in an area of youth and community work which we feel would be beneficial to our particular learning and professional interests. This semester I have had the fantastic opportunity to live, work and study in Stuttgart, Germany. As well as studying at the university of Sunderland I also work as a detached youth worker for a charitable organisation called the A690 Youth Initiative based in Sunderland. My job involves working on the streets of 2 housing estates in the city engaging young people who would not normally access any kind of youth provision, we are there in a advisory capacity offering information and guidance on many issues that young people face growing up in the city. My placement is at a purpose built youth house situated in Unterturkhiem, 40 minutes from the city centre. It is ran and operated by the Stuttgart Jugendhaus non-profit LLC and was first established 50 years ago. Today it operates 37 facilities with 360 employees across the city limits and has thus become the second biggest supporter of open work with children and youth in Germany. Although the organisation is separate from the local authority we are given a small budget to run youth provisions on their behalf and work in partnership with them. In my observations and time working for a youth organisation in Stuttgart Germany there are many differences in the way we deliver youth work in England. Firstly because of the difficulties in finding funding to sustain a charitable youth organization in England it comes with strict guidelines of how you must use these resources, for example each piece of work undertaken comes with a mountain of paperwork and each session must be rigorously evaluated which detracts from valuable face to face work. These must be then reported back to the funders on a regular basis. This doesn’t seem to be the case at the youth house I currently work which sees the workers time being spent on dedicated face to face work with the young people. Secondly there are 37 dedicated youth houses in Stuttgart which in my experience and time here are all very well attended by young people of all ages. The youth house is called Café Ratz and is the largest of the 37 facilities, it boasts a wide range of facilities and activities for all young people who chose to visit. It has 3 floors with the ground floor catering for the youngest children and offers after school activities and crèche like facilities, this floor also boasts a fully functioning music and practice room which is open to all the young people of the youth house. The first floor holds the office space, sports hall, café and chill out area as well as a fantastic DJ room. The second floor has 3 rooms were young people can go to play video games or just get away and talk with friends in a relaxed and care free setting. The youth house is well used by all young people from, and around the area. As well as working in the youth house I also attend an English class once a week at the adjacent gymnasium school with a class of 14-15 year olds, this is an opportunity for the young people to practice and use their English with a native speaker. In Sunderland there are very few dedicated youth facilities, and it is seen that attending a youth club is uncool, and the few that do offer these facilities are not very well attended. With regards to the school system here there are big differences between Stuttgart and England, the separation between young people as early as 10 years of age depending on there intellect is something I don’t understand, or how it can be beneficial to the young people who find themselves in the lowest school. I understand from my observations and conversations with teachers that it is very difficult for young people to achieve high standards and move up through the school system from the bottom up. In England when you reach the age of 11-12 you would attend a comprehensive school regardless of your intellectual ability and have the opportunity to intermingle with all pupils of that school which the pupil attend, although you would attend the same school you will be assessed by exams and put into an appropriate class that suites the ability of the child, but there would be no separation from the school itself. Lastly the biggest difference between Stuttgart and my home town of Sunderland is the economic wealth of the former. Sunderland is a northern city currently struggling with the recession and high unemployment. I will close by saying my time here in Stuttgart has been a positive and exciting one and I have learnt so much, this will be invaluable for my studies and working experience alike when I return home. Lisa Buchholtz – England Earls Court YMCA Another problem is that young people can get isolated once they’ve moved into the hostel. They might have had a fall-out with their family and not having many friends who they can talk to. Especially when they’re nor in education neither in employment and hardly leave the hostel there’s a chance of them getting lonely. Therefore it is important to get them involved in life skills, residents meetings or other group activities. Furthermore a lot of residents seem to struggle with consistency, whether it is going to college regularly, bringing in necessary documents to claim benefits or to keep an appointment. Maybe they’ve never experienced this kind of consistency with their families or they think, that it doesn’t matter how consistent they are, because they already feel that they are being treated unfair anyway. Earls Court YMCA provides 24 rooms in a high-support hostel for single homeless young people aged between 16 and 25 years in the Royal Borough of Kensington and Chelsea. The hostel helps and encourages the residents to develop their self-respect and to prepare for independent living and also offers them help to find suitable move-on accommodation. Substance misuse is another problem, which is of course a subject in every resident’s needs and risk assessment. It is also a part of their licence agreement that they’re not allowed to use any drugs on the hostel’s premises. However some residents admit that they smoke cannabis or drink alcohol on a regular base. The hostel offers them to set up smoke reduction programmes if they feel they can’t control their use of cannabis anymore. The hostel is affiliated to the YMCA, a Christian charity committed to helping young people regardless of gender, race, ability, faith or sexual orientation. The staff consists of the chief executive, a support team (the deputy manager and 4 support workers), the night and cleaning staff, a financial administrator and a handyperson. A member of the support team will be available for residents every day from 7.30 am until 10.30 pm and a member of night staff will cover reception during the night. There are a lot of problems which makes the work of the Earls Court YMCA more difficult. The most obvious problem I see is that a lot of young people who are staying in the hostel aren’t actually homeless and therefore are not interested in getting support or open up to any offer from the hostel, because they are as a matter of fact not in need of a place to live. They all might have issues with their families but the real reason why they consider themselves as homeless is that they want their own place. Because most of the residents are not in a very high need considering housing, the majority of nights they aren’t staying in the hostel. For this reason, the staff of the hostel can hardly support them in areas, where they might have high needs, like emotional issues, education, substance misuse or financial problems. Hostel Earls Court These are only some of the subjects residents might have issues with. However the needs of each resident should be looked at and dealt with individually, because different needs may affect different young people in their own way. I had expected a lot more contact with and engagement from the residents, but I’ve learned that for most of the residents the hostel is a place to stay and to keep their belongings but not a real home to them and that it’s rather difficult to get them involved in any activities. I’ve also found out, that as a charity organisation it is very difficult and means a lot of work to meet all the legal requirements. As I was doing some research on professional boundaries policies I was learning how you have to assess every kind of risk in a workplace and how to reduce these risks. In addition to that I’ve learned that there are indeed differences between the work in Germany and in England. A lot of the work here is focused on improving the service for the client and to receive feedback in as many ways as possible. Furthermore a lot more of the work with the residents is documented and evaluated than in Germany. However I think that the time used for documentation, evaluation and improvement shouldn’t be more than the actual work with the client. Even though my expectations had been a little bit different from what I’ve been experiencing over the last eleven weeks, I was very pleased with my placement at the Earls Court YMCA, particularly with all members of staff, who were supporting me very much and who gave me every opportunity to get the most out of it. Vor dem Haus meiner Gastfamilie Wembley Stadium beim Freundschaftsspiel Mit Kollegen im Pub Katrin Schweizer – England Adult Day Care Centre “The Swallows” Das Adult Day Care Centre ‘The Swallows’ befindet sich in Salhouse, einem kleinen Sadtteil von Norwich in England. Dort werden von Montag bis Freitag zwischen 10 und 20 Uhr ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen tagsüber von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr, von 6 bis 8 MitarbeiterInnen betreut. Das Haus befindet sich in einer ruhigen und sehr schönen Lage. Es hat ein Wohnzimmer mit vielen Sitzmöglichkeiten, einen Ruheraum mit einem Bett, einen sehr großer Essbereich und einen Wintergarten, von dem man auch den Garten erreichen kann. Des Weiteren gibt es dort zwei Toilettenräume und ein Bad inklusive Badelifter. Mein Arbeitstag begann meist um 8.30 Uhr. Um diese Zeit wird dann zuerst unter den MitarbeiterInnen besprochen, wer an diesem Tag für welche Aufgaben z.B. Toilettengänge, Medikamentenausgabe zuständig ist. Wenn die KlientInnen ankommen, gibt es für jeden erst einmal eine Tasse englischen Tee oder Kaffee. Danach beginnen die verschiedenen Gruppenangebote. Meist gibt es eine Quizund Diskussionsgruppe, eine Kunst- und Bastelgruppe und eine Verwöhn- und Entspannungsgruppe. Mein Morgen bestand daraus, immer wieder in den verschiedenen Gruppen mitzuhelfen. Das heißt ich habe oft ein Quiz geleitet oder mit den KlientInnen zusammen gebastelt, gemalt oder gepuzzelt. Während des Morgens habe ich auch des Öfteren die Toilettengänge durchgeführt oder habe Klientinnen gebadet. Um zwölf Uhr gibt es dann für die KlientInnen ein eigens von der dortigen Köchin zubereitetes Mittagessen. Am Nachmittag finden erneut die verschiedenen Gruppenangebote statt. Um 15.00 gibt es dann für jeden erneut eine Tasse englischen Tee mit einem kleinen Muffin. So lässt man dann den Tag gemütlich ausklingen, bevor die KlientInnen wieder von Taxiunternehmen oder ihren Angehörigen abgeholt werden. Day Care Centre “The Swallows” Nachdem alle KlientInnen ‚The Swallows’ verlassen haben, wird dann noch aufgeräumt und die Dokumentation erledigt. Außerdem wird immer noch über den Tag gesprochen, damit jeder mit einem guten Gefühl um 17.00 Uhr Feierabend machen kann. Meine Zeit dort war super, da ich in alle Arbeitsschritte eingelernt wurde. Ich durfte nicht nur bei den verschiedenen Gruppenangeboten mithelfen, sondern wurde auch in die Pflege eingeführt. Außerdem durfte ich bei Hilfeplangesprächen teilnehmen und lernen wie man die Dokumentation und die Medikation durchführt. Allgemein kann ich sagen, dass ich die Zeit in Norwich vermissen werde, da es nicht nur eine schöne Zeit mit tollen ArbeitskollegInnen war, sondern auch Norwich und die Umgebung eine Reise wert ist. Norwich Castle Martin Jäger – England University of Sunderland Mein Name ist Martin Jäger, ich bin 26 Jahre alt und studiere an der Dualen Hochschule Baden Württemberg Soziale Arbeit. Unser Studium ist so organisiert, dass sich Theorie- und Praxisphasen alle drei Monate abwechseln. Für die dritte Praxisphase ist ein so genanntes Fremdpraktikum vorgesehen, das in einer anderen Einrichtung im Feld der Sozialen Arbeit absolviert wird. Ich war für diese drei Monate in Sunderland, England und habe in einem Jugendprojekt mitgearbeitet. Bevor ich näher auf die Einzelheiten eingehe, ist es mir wichtig vorab festzuhalten, dass diese Zeit eine großartige Erfahrung war, die ich auf keinen Fall missen möchte. Die Entscheidung ins Ausland zu gehen fiel relativ kurzfristig. Zwar hatte ich diese Möglichkeit schon früher ins Auge gefasst, aufgrund der zusätzlichen finanziellen Belastung davon aber wieder Abstand genommen. Als ich aber durch das „Zentrum für Interkulturelle Kompetenz“ (ZIK) unserer Hochschule von der Möglichkeit erfuhr nach England zu gehen und darüber hinaus klar war, dass wir Unterstützung durch das Erasmus-Programm erhalten würden, entschloss ich mich, diese Chance wahrzunehmen. Die Vorbereitung und Planung konnte also beginnen. Das wichtigste war zunächst den Kontakt mit der University of Sunderland, der Partneruniversität, herzustellen und die Bewerbung für einen Platz im Studentenwohnheim auf den Weg zu bringen. Als sehr hilfreich habe ich dabei die organisatorische Unterstützung seitens des ZIK und die moralische Unterstützung durch zwei andere Studenten, die das Jahr zuvor in Sunderland waren, erlebt. Es lief nicht alles rund und es war einiges an Geduld gefragt, bis kurz vor dem Abflug die Frage der Unterbringung geklärt war. Keine Frage, es ist natürlich mehr Aufwand einen Auslandsaufenthalt zu planen, als sich einen Praktikumsplatz zu Hause zu besorgen. Im Rückblick hat sich dieser aber definitiv gelohnt und die Unterstützung von deutscher Seite wie auch von englischer (insbesondere vor Ort) war wirklich sehr gut. Unser akademischer Kontakt an der University of Sunderland, auch ein Kommilitone hatte sich für England entschieden, hatte uns mitgeteilt, dass das Finden einer Praxiseinrichtung kein Problem darstellen würde und wir daher alles weitere nach unserer Ankunft klären würden. In England angekommen, wurden wir von einer englischen Studentin abgeholt, die einige Monate zuvor in Stuttgart war, und zu unseren Wohnheim gebracht. Nicht nur um unser Wohnheim zu finden, sondern auch wegen der Möglichkeit erste soziale Kontakte zu knüpfen waren wir für diesen Service sehr dankbar. Mein erster Eindruck von Sunderland und auch vom Studentenwohnheim war ehrlich gesagt etwas ernüchternd. Das Wohnheim bietet alles Notwendige, mehr aber auch nicht. Eine erste Erkundungstour durch die Stadt machte vor allem eines deutlich: Die offensichtlich hohe Arbeitslosigkeit und die damit einhergehenden sozialen Probleme prägen das Stadtbild nicht unerheblich. Dieser mäßige erste Eindruck wurde aber nach und nach durch viele positive Erlebnisse deutlich verbessert. Vor allem in den ersten Tagen war Frau Buchroth, unser akademischer Kontakt vor Ort, eine große Hilfe, da sie sich viel Zeit nahm, uns mit allen möglichen Leuten bekannt machte und natürlich das Finden einer passenden Praxiseinrichtung organisierte. So kam ich zum Southwick Neighborhood Youth Project (S.N.Y.P.), einem Jugendprojekt im ehemaligen Arbeiterstadtteil Southwick. Nach dem Zusammenbruch der Schiffsindustrie und der Schließung der Kohleminen vor rund zwanzig Jahren gehört dieser Stadtteil zu den Ärmsten der Stadt, mit einer sehr hohen Arbeitslosenquote. Meine Erfahrungen bei S.N.Y.P. waren vom ersten Tag an gut. Ich wurde von den Kollegen sehr freundlich aufgenommen und meine Hauptbefürchtung, die Sprachbarriere könnte zu groß sein, zerstreute sich schnell. Keine Frage, es ist wesentlich schwieriger, gerade in der Arbeit mit Kindern und Heranwachsenden, Kontakte zu knüpfen und sich kennen zu lernen wenn man nicht in der Muttersprache kommunizieren kann. Aber, es funktioniert genauso! Diese Erfahrung, langsam ein Mitglied des Teams zu werden, gemeinsam zu diskutieren und zu scherzen, war mit das wichtigste was ich aus dieser Zeit mitnehme. Die Gelegenheit Einblick in die Jugendarbeit in England zu bekommen war für mich sehr wertvoll. Auf der einen Seite gibt es große Unterschiede in der Organisation und Finanzierung sowie der Ausbildung, andererseits sind die Interessen und Probleme von Kindern und Heranwachsenden die gleichen wie in Deutschland. Hier die Unterschiede und Gemeinsamkeiten auszumachen und Vergleiche anstellen zu können hat meine Perspektive ganz sicher erweitert. Neben den vier Tagen pro Woche im Placement war auch der eine Tag University pro Woche eine Bereiche- rung. Beeindruckt war ich besonders davon, dass das Verhältnis von Studierenden und Lehrenden sehr persönlich ist und sich die DozentInnen sehr um ihre Studenten kümmern. Die Möglichkeit mit anderen Studenten ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsam auszugehen machte die drei Monate sehr abwechslungsreich. Sowieso verging die Zeit wie im Flug. Von Sunderland aus, lassen sich viele interessante Kurztripps unternehmen. Zunächst natürlich Newcastle, das nur einen Katzensprung entfernt ist und neben der schönen Stadt auch ausgezeichnete Ausgehmöglichkeiten bietet. Auch viele andere Städte wie York, Durham, Manchester, Leeds oder Middlesbrough sind mit Bus und Bahn relativ günstig zu erreichen. Und natürlich Schottland, hier bietet sich vor allem Edinburgh als Reiseziel an. Aber auch in Sunderland selbst lässt sich einiges erleben, vor allem das Nachtleben mit der Vielzahl an Pubs und Clubs ermöglicht es einem die englische Kultur hautnah zu erleben… Ein Vorteil der Unterbringung im Wohnheim ist, dass sich schnell Kontakt mit anderen internationalen Studenten knüpfen lässt. So hatten wir hier nie das Gefühl, ganz auf uns selbst gestellt zu sein. Noch ein Wort zum finanziellen Aspekt; die Unterbringung im Wohnheim ist relativ teuer und ich hatte das Glück, dass das Geld des Erasmusprogramms die Mietkosten annährend gedeckt hat. Aber natürlich ist ein Auslandsaufenthalt immer mit Mehrkosten verbunden. Trotzdem würde ich im Rückblick jedem empfehlen, diese Anstrengung zu unternehmen, da die neuen Erfahrungen und Erlebnisse sich nicht mit Geld messen lassen. Für mich persönlich besteht der Gewinn dieser drei Monate in Sunderland weniger in neuem berufsspezifischem Wissen, als vielmehr in einer veränderten und offeneren Sichtweise auf das Berufsfeld der Sozialen Arbeit. Christian Kiefer – England University of Sunderland Es war ein stürmischer Sonntagmorgen, als ich in Newcastle aus dem Flugzeug stieg. Voll bepackt stand ich am Flughafen und fieberte den nächsten drei Monaten Fremdpraktikum im Rahmen der DHBW-Stuttgart, Studiengang Sozialwesen, entgegen. Dieses Praktikum beinhaltete sowohl die zu absolvierende Praxisphase, als auch das Studieren an der „University of Sunderland“. Diese Kombination hat speziell dieses Fremdpraktikum so interessant gemacht. Die Verbindung von arbeiten und studieren in einem „anderen“ Land ist eine große Herausforderung, aber zugleich auch eine tolle Erfahrung. Ich wartete am Flughafen auf Stacey, eine Studentin aus Sunderland, die zu einer früheren Zeit das gleiche Praktikum in Deutschland absolviert hat und sammelte meine ersten Eindrücke über das englische Leben. Stacey war so nett und hatte sich bereit erklärt mich vom Flughafen abzuholen und nach Sunderland in das Studentenwohnheim zu bringen, in dem ich drei Monate verbracht habe. Als Stacey eintraf, machten wir uns mit der „Metro“ auf den Weg nach Sunderland. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde. Nach ein paar kleineren Orientierungsschwierigkeiten fanden wir die Unterkunft. Es war ein klassisches Studentenwohnheim mit ca. 100 Studentinnen und Studenten. Nach der Schlüsselvergabe und dem Erledigen des Papierkrams, konnte ich endlich mein Zimmer in Augenschein nehmen. Es war ein kleines Zimmer in einer WG, in der insgesamt noch 6 weitere Personen wohnten. Dusche, WC, Wohnzimmer und Küche wurden gemeinschaftlich genutzt. Im Zimmer selbst war das Nötigste vorhanden. Bett, Schrank, Schreibtisch und ein Waschbecken standen zur Verfügung. Insgesamt zufriedenstellend, jedoch war der Preis für die Unterkunft meiner Meinung nach viel zu teuer. Wie sich später herausgestellt hat, wäre es billiger und obendrein komfortabler gewesen, eine Privatwohnung anzumieten. „Sans Street Youth and Community Centre“ 40. Geburtstag Nach einer kurzen Vorstellrunde mit meinen Mitbewohnern, machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich traf mich mit einem Kollegen, der sein Fremdpraktikum auch in Sunderland absolvierte. Wir erkundeten die Stadt und verschafften uns einen ersten Überblick. Am nächsten Tag machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu Frau Buchroth. Frau Buchroth war die Koordinatorin des ganzen Praktikums auf englischer Seite. Sie hieß uns herzlich willkommen und erzählte und erklärte uns alles was wir wissen mussten. Wie zum Beispiel das Einschreiben an der „University of Sunderland“, der Besuch bei den uns zugeteilten Praxisstellen und weitere Termine, die wir in der ersten Woche erledigen sollten. Mit etwas Stress verbunden gelang uns dies und wir waren bereit, mit unserem Praktikum zu beginnen. Wir einigten uns darauf ein Tag in der Woche die Uni zu besuchen. Die Vorlesung lautete „Youth policy“, zu deutsch Jugendpolitik. Die Vorlesung fand jeden Freitag statt. Es war nicht immer einfach der Dozentin zu folgen und den Zusammenhang des Referats zu verstehen, aber nach ein paar Vorlesungen wurde es besser. Das Studieren an der Uni hat mir wirklich viel Spass gemacht. Man kam mit anderen Studenten ins Gespräch und verbesserte dadurch seine sprachlichen Fähigkeiten. Des Weiteren bekam man einen kleinen Einblick in das Bildungssystem Englands. Von Montag bis Donnerstag arbeitete ich in der mir zugeteilten Praxisstelle. Meine Praxisstelle war das „Sans Street Youth and Community Centre“, zu deutsch ein Jugend- und Gemeinschaftszentrum. Die Einrichtung lag etwa 20 Minuten von dem Studentenwohnheim entfernt. Ich konnte diese bequem per Fuß und Bus erreichen. Neben der klassischen Jugendarbeit zeichnete sich diese Einrichtung in einer Hinsicht besonders aus. City Sunderland Da es in England keine Schulsozialarbeit wie in Deutschland gibt, übernehmen dies die Jugendhäuser in Kooperation mit den Schulen. Das heißt, dieses Jugendzentrum betreute an zwei Tagen in der Woche eine Schulgruppe. Dies war eine Gruppe Jugendlicher im Alter zwischen 15 & 17 Jahren, die starke Verhaltensauffälligkeiten zeigten. Neben einer sinnvollen Freizeitgestaltung wurden verschiedene Sport- und Freizeitangebote sowie Präventionsund Aufklärungsarbeit angeboten. Ein weiteres Highlight der Einrichtung war die integrierte Sporthalle im Erdgeschoss. Dort war genug Platz für kleine & große Spiele in der Gruppe. Die Jugendlichen waren sehr sportbegeistert und verbrachten ihre meiste Zeit in der Sporthalle. Da ich selber sehr sportlich bin und schon seit über 15 Jahren Handball spiele und trainiere, war dies der Punkt, in dem ich mich einbringen & die Jugendlichen erreichen konnte. Weitere Aufgaben in meiner Zeit bei „Sans Street Youth and Community Centre“ waren zum Beispiel, das Organisieren von Angeboten, Hilfe bei Vorbereitungen und das Betreuen von Jugendlichen. Neben den Jugendlichen, die in dieser Einrichtung ihre Freizeit verbrachten, gab es auch noch die ein oder andere Erwachsenengruppe. Ein Computer- und Internetkurs für Anfänger oder das Lernen für die Fahrschule waren wesentliche Inhalte in diesen Kursen. Mein Aufgabenbereich beschränkte sich jedoch auf die Jugendarbeit. Es war ein tolles Team, mit dem ich zusammenarbeiten durfte. Jeder war sofort zur Stelle und stand mir bei jeglichen Fragen zur Seite. In meiner ganzen Zeit über habe ich mich kein einziges mal „fremd“ gefühlt. Auch die Jugendlichen akzeptierten mich und kamen auf mich zu. Gute Englisch-Kenntnisse waren klar von Vorteil, denn keiner bzw. nur ganz wenige sprachen deutsch. Mit dem „Schul-Englisch“ kam man nicht weit. Für den Dialekt, der dort gesprochen wird, musste man erst einmal ein Gefühl bekommen. Einen gewissen Wortschatz sollte man schon mitbringen. Aber irgendwie konnte man sich immer verständigen. Wenn man es nicht mit seinem beschränkten Wortschatz schaffte, nahm man eben noch Hand und Fuß dazu. Das Fremdpraktikum in Sunderland war eine ganz besondere Zeit für mich. Nicht nur, dass ich meine Sprachkenntnisse wesentlich verbessert habe, sondern auch, dass ich in einem fremden Land im Sozialen Bereich arbeiten und zugleich die Universität besuchen konnte, war für mich besonders von Bedeutung. Ich habe sehr viel in diesen drei Monaten gelernt, neue Erfahrungen gesammelt und nette Leute kennengelernt. Ich würde mir so eine Chance nicht entgehen lassen und es sofort wieder tun. Ich danke hiermit nochmals Frau Kupferschmidt und Frau Süchting und dem ganzen DHBWTeam für die tolle Unterstützung. Insgesamt war ich sehr zufrieden mit der Einrichtung und den Menschen, die dort arbeiteten. Der Abschied viel mir schwer. Hafen Sunderland Kathedrale Durham Ina Romer & Anja Wellie – Ghana Onipa Nti Hand in Hand mit Ghana e.V. Unser Fremdpraktikum in Ghana, von Anja Wellie und Ina Romer Am 03.01.2010 war es so weit. Der Flug nach Ghana in die Hauptstadt Accra startete. Bereits beim Aussteigen aus dem Flieger atmet man die afrikanische Luft ein und läuft gegen eine Hitzewand, allein dies ist schon ein Erlebnis für sich. Gleich in den ersten Tagen reisten wir in das Dorf in dem wir die nächsten drei Monate sesshaft werden sollten: Dormaa-Ahenkro, im Westen Ghanas gelegen. Da unsere Gastmutter schon öfter Praktikanten bei sich aufgenommen hatte, war der Empfang nicht sehr überschwänglich. Sie gehörte zu den wohlhabenden Bewohnern und war in dem Dorf nicht sonderlich beliebt, was es schwer für uns machte, Anschluss in Dormaa zu finden. Aber bald schon sollten wir viel zu tun bekommen: Unsere Arbeit bzw. die Schule startete. Am ersten Schultag wurden wir herumgeführt, alle Lehrer wurden uns vorgestellt und alle Gebäude wurden besichtigt. Wir konnten uns aussuchen, was wir gerne wo machen würden. Also beschlossen wir, in die Primary School mit Kindergarten zu gehen. Alle diese vier Klassen waren in einem Gebäude untergebracht. Die erste Woche fing damit an, dass wir uns aufteilten und in allen vier Klassen hospitierten. Gleichzeitig merkten wir, wie schwer es uns doch fiel, damit umzugehen, wie die Lehrer mit den Kindern umgingen. Diese wurden z.B. geschlagen, wenn es nicht gleich so funktionierte wie die Lehrer es sich vorstellten. Der Unterricht für die Schüler bestand hauptsächlich darin, Aufgaben abzuschreiben, bzw. abzumalen oder nachzusprechen; „Nachzügler“ wurden ignoriert. Die Lehrer erwarteten von uns, dass wir Unterricht machen, was uns, wie wir erklärten, aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten (die Kinder lernten erst seit kurzem Englisch) und der für uns so nicht umsetzbaren Unterrichtsmethoden schwer fiel. Wir erklärten, dass wir uns das Schulsystem anschauen und Kinder mit Schwierigkeiten unterstützen wollten. Trotzdem gerieten wir oft in die Situation, dass Lehrer in einer Klasse fehlten und so wir gezwungen waren die Kinder zu beschäftigen. Da uns die vierund fünfjährigen kaum verstanden, entschieden wir uns dafür, in eine Klasse mit sechs- bis neunjährigen Schülern zu gehen. Dort bestand unsere Aufgabe hauptsächlich darin, Hefte zu korrigieren und Aufgaben immer wieder zu erklären. Positiv war, dass wir Abwechslung brachten und neue Ideen in den eingefahrenen Schulalltag einbringen konnten. So gestalteten wir den Sportunterricht mit allen vier Klassen (120 Kinder) um nur ein Beispiel zu nennen. Es war ersichtlich, dass die Lehrer bereit waren neues anzunehmen, auch wenn klar war, dass die deutschen pädagogischen Ansätze nicht annähernd oder so kurzfristig umzusetzen waren. Persönlich können wir beide sagen, dass wir viel mehr für uns mitgenommen haben, als wir dort hätten vermitteln können. Die Menschen und die Kultur kennen zu lernen, die doch eine ganz andere war, ist eine Erfahrung, die wir jedem nur ans Herz legen können. Wobei drei Monate ein Zeitraum ist, der kaum mehr als ein Kennenlernen und Zurechtfinden zulässt. Wer allerdings eine Kompetenzerweiterung in Form von Wissen für das Studium erwartet, sollte seine Ansprüche gering halten, da fachliche Standards rar sind. Erfahrungen kann man hauptsächlich im persönlichen Bereich sammeln, davon jedoch nicht zu knapp. Rebekka Diebold – Kamerun Garden for Education and Healing Das christliche Kinderheim “Garden for Education and Healing” , das sich in der englischsprachigen Nordwestregion Kameruns befindet, ist eine Einrichtung, die sich um Kinder aus sehr schwierigen Verhältnissen kümmert. Zusätzlich zu den etwa 25 Kindern im Heim (von 0 Jahren bis etwa 20 Jahren) gehören noch 750 andere Kinder, die in Pflegefamilien wohnen, zum Programm der Nichtregierungsorganisation. Dazu gehört das Arbeitsgebiet „Fieldwork“, also Hausbesuche, Registrierung und „follow-up“. (Gewalt, Armut, …) aber vieles ist auch unersetztlich (Liebe, Hilfe, ein Lächeln,…) Meine Anleiterin, eine Nonne, ist eine sehr aktive, charismatische „Powerfrau“, mit der jeder Tag eine Herausforderung ist, durch die man sehr viel lernt. Teilweise kann das auch recht anstrengend sein, man ist 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche im Einsatz. Feste Arbeitszeiten gibt es nicht, weder für die Nonnen noch für die Freiwilligen dort. Alles in allem habe ich persönlich sehr viel gelernt und bereue keinen Tag. Es war aber auch eine wahnsinnig anstrengende Zeit und wer sich für so einen Aufenthalt entscheidet, benötigt eine riesige Portion an Ausdauer, Kraft und Geduld sowie die Bereitschaft, sich auf die Probleme der Kinder in einer völlig anderen Kultur einzulassen. Man sollte sich bewusst sein, dass man relativ „alleine“ ist und die Einrichtung eben keine europäischen Standards in Bezug auf Hygiene, Essen und professioneller Sozialer Arbeit leistet. Dies sollte man aushalten können. Ich und einige meiner Kinder aus dem Waisenhaus Zu meinen Aufgaben gehörten tägliche Unterrichtsstunden mit den Kindern: Hausaufgaben betreuen, Prüfungen vorbereiten, erklären, lernen, etc. sowie Projekte mit den Kindern (Massage, Mosaik, Backen und anderes). Außerdem war ich Ansprechpartnerin, „Mamaersatz“, Babysitterin, Mitorganisation von großen Veranstaltungen (Weihnachten, Taufe, Spendenaktion); eben immer dort unterwegs wo angepackt werden musste und Hilfe gebraucht wurde (auch mal kochen oder sauber machen). Die Kinder im Heim benötigen viel Zuwendung und sind häufig traumatisiert. Es sind Straßenkinder, Kinder aus Kinderarbeit oder Kinderhandel, HIV-Kinder, Aidswaisen, inzestuöse Kinder, geistig behinderte oder misshandelte und missbrauchte Kinder. Ganz anders als in Deutschland ist professionelle Distanz kaum oder nicht möglich. Für die Kleinen übernimmt man die Rolle der Mutter, für die größeren die der „großen Schwester“ oder Freundin. Trotzdem wurde ich mit sehr viel Respekt behandelt, die Kinder bezeichneten mich teilweise als ihr Vorbild. Andere Freiwillige hatten hier größere Probleme, mit den Kindern zurechtzukommen, da sie oft sehr verschlossen und auch nicht berechenbar sind (ich war allerdings auch schon nach dem Abitur ein halbes Jahr in dieser Einrichtung tätig). Überhaupt ist vieles, was ich dort gesehen und erlebt habe, sehr schwer zu ertragen Sister Ann Emmanuel, die “Hausmutter”, eine presbyterianische Nonne Das Waisenhaus, "Garden for Education and Healing" in Bamenda, Kamerun Benedikt Seybel – Kenia UHURU – Für Kinder ohne Hoffnung e.V. Die Eindrücke in Kenia und das Erlebte in Kisumu, der 800.000 Einwohnerstadt, sind schwer in Worte zu fassen. Daher das wichtigste zuerst: Die Mühen in der Vorbereitung und auch vor Ort haben sich mehr als gelohnt und ich bin überaus dankbar für die dort verbrachte Zeit. Was beispielsweise zu den Vorbereitungen gehört ist das Impfprozedere lang im Voraus und so lästige Fragen wie: Nehme ich eine Malariaprophylaxe oder nicht und wenn ja, welche?! Dies sind aber nur überaus deutsche Probleme die sich relativ schnell in Luft auflösen wenn man erst vor Ort ist; denn hier lautet die Frage: Wie dusche ich aus Plastikbechern oder Eimern und wie erkläre ich dem Polizisten, dass es eventuell gegen jegliche Menschenwürde ist, als erste Wahl die Straßenkids beim Wegrennen gleich zu erschießen? Eine Kommilitonin und ich sind in einer kenianischen Familie untergebracht gewesen, die uns sehr gut in die Kultur eingeführt hat. Dadurch, dass Davies, unser Anleiter und Familienvater, mit seiner Familie selber im Slum wohnt konnten wir das Lebensgefühl direkt erleben. Aus Eimern duschen, kochen auf dem Gasherd bzw. Feuerstellen und Stromverfügbarkeit wenn man Glück hat, das „Eingesperrt-Sein“ am Anfang wenn es dunkel wird, weil es draußen zu unsicher ist: All dies sind die ersten Eindrücke gewesen; genau wie auch die vielen Menschen, die wie „human traffic“ überall und immer neben den Straßen sind und man sich fragt „wo kommen die alle her, was machen sie und wo gehen sie hin?“. Das Leben spielt sich auf der Straße ab, warum auch nicht, bei 25 Grad (fast) durchgehend auf dem Äquator. Der Aufgabenbereich von mir lässt sich nicht sehr klar eingrenzen, ich will es jedoch versuchen. Als Studenten aus Deutschland war klar, wir sind hier, um zum Einen die Sozialarbeit in Kenia kennenzulernen, also Davies zu begleiten, zum Anderen aber auch für einen fachlichen Austausch zu sorgen. Und wir können durchaus zum professionellen sozialarbeiterischen Handeln beitragen. Die Woche über wurde gearbeitet, hier gab es feste Termine wie dienstags und freitags Streetwork, montags Wochenplanung und Teambesprechung, Mittwochnachmittag am Kindergericht zu sein. Die restliche Arbeit gruppierte sich um diese Punkte. Wir haben also am Anfang in Allem Davies begleitet, sei es mit der Frauengruppe, mit dem Näherinnen-Projekt, auf den Straßen oder Sportplätzen mit den Straßenkindern, bei Amtsgängen oder in der Arbeit mit den verschiedenen Exekutiven, Verhandlungen/ Prozessen am „Highcourt“ und Besuchen im Kindergericht, Besuchen im Hochsicherheitsgefängnis oder im Kindergefängnis. Ein weiterer Bestandteil war auch, verschiedenen Individuen (Straßenjungs, allein auf sich gestellte junge Mädchen, etc.) Hilfe bei der Lösung alter Familienkonflikte anzubieten oder entlegene Dörfer zu besuchen und zu vermitteln. Dieser Teil der Arbeit ist auch deswegen wichtig, weil der deutsche Teil der Organisation Spender für diese Individuen sucht und vermittelt um dann zielgerichtet das (wenige) Geld einzusetzen. Ich bin mir sicher ich habe noch Einiges vergessen aufzuzählen, aber die Arbeit war nie gleich und somit jeder Tag eine neue Überraschung. Es gab nicht viel Negatives was an dieser Stelle zu berichten wäre. Ich denke, dass jeder individuell mit den Eindrücken umgehen muss. Man sollte sich meiner Meinung nach klar sein, dass Afrika nicht mit den westlichen Ländern verglichen werden kann. Trotzdem tut man es natürlich. In dieser Hinsicht kann das Erlebte manchmal ganz schön runterziehen. Man muss also einen Weg finden, wie man mit den Eindrücken umgehen kann. Ich habe beispielsweise ein Tagebuch geschrieben. Eine Stelle lautet: „Die Grenze zwischen im Gefängnis sein und es nicht sein ist relativ schmal. Ich bin froh wieder draußen zu sein, denn nicht nur die Gefangenen schauen mich komisch an...das Gefühl ist echt komisch wenn man sich die jungen Wärter so anschaut, wie sie da sitzen mit ihren G3 Maschinengewehren, obendrauf die Kappe gehängt. Alles ist so zum greifen nah real. Krass. They don't get what a human beeing should get. You feel not like a human beeing should feel. They take their human dignity“. Negativ sind also manche Eindrücke die u.a. auf andere Selbstverständlichkeiten zurückzuführen sind. Die Todesstrafe existiert und viele finden das gut. Dass Menschen sterben - und zwar andauernd - ist normal. Ist es hier in Deutschland auch, aber wir gehen anders damit um. Aber alleine das Land hat soviel Schönes zu bieten, gigantische Naturphänomene und umwerfende Landschaft rauben einem oft den Atem. Was die Arbeit angeht war mir als krassester Unterschied aufgefallen, dass sie mir viel gegeben hat. Die Straßenjungs sind anders dankbar für die Hilfe und die Unterstützung als es Punker hier sind. Mit kleinen Gesten kann viel Vertrauen und gegenseitige Sympathie erworben werden. Die Erlebnisse mit den Kids sind teilweise krasser und Familiengeschichten schockierender, aber man kann auch soo viel tun und im Einzelnen Helfen. Und das bekommt man zurück. Die Mühe lohnt sich so oft. Wie wir in die Kultur und die Andersartigkeit der Arbeit eingeführt wurden habe ich als durchwegs positiv empfunden. Die Anleitung war am Anfang sehr gut, als wir dann auch selbstständig Dinge erledigen konnten war das toll. Für jeden, der mit dem Gedanken spielt, sein Fremdpraktikum im Ausland zu absolvieren: Es ist einfach, eine gute Stelle zu finden, es ist nicht mit hohen Kosten verbunden und es ist eine so tolle Erfahrung die einen Impfmarathon durchaus aushaltbar macht. Mein Fazit: MACHEN! Einzige Voraussetzung: Offen sein für alles. Jeder der auf Cheesburger und heiße Duschen angewiesen ist sollte in Deutschland bleiben ;) Umso mehr ich mich auf die Dinge eingelassen habe umso mehr habe ich kennengelernt und für mich gewonnen. Und das kann mir keiner nehmen – Benne Davies Bruder, ein Student, Davies, Lisa und Benne Lisa Frank – Kenia UHURU – Für Kinder ohne Hoffnung e.V. UHURU – für Kinder ohne Hoffnung e.V. ist der deutsche Verein, der auf UCDP zurückgeht, Uhuru Children Development Project. Der ursprüngliche Gründer ist Davies Okombo, der u.a. versucht, die Jugendarbeit in Ostafrika zu entwickeln und voranzutreiben. Er ist der Leader des East African Mobile Youth Network! Des Weiteren besteht eine Zusammenarbeit mit ISMO (International Mobile-Work Organisation, Stuttgart). Neben Davies’ Tätigkeit als Prediger und Familienvater von zwei adoptierten Mädchen und einem eigenen Sohn, betreibt er gemeinsam mit seiner Frau Projekte, die sich an Straßenkinder, Waisenkinder, Frauengruppen, Stadtteile, Schulen und vieles mehr richten. Vor allem die Arbeit seiner Frau Christin besteht darin, Bedürftige aufzunehmen und ihnen ein sicheres und geborgenes Zuhause zu gewähren – jeder ist willkommen! Davies Herz schlägt hauptsächlich für die Straßenkinder. Er ist immer für sie da und eines seiner Mottos ist: “It’s always social-work time!” Zu dieser Arbeit gehört Streetwork, Gruppenarbeit, Reintegration und Einzelfallhilfe; um nur die Oberbegriffe zu nennen. Bei der Streetwork geht es in erster Linie um den Vertrauensaufbau als Voraussetzung der späteren Zusammenarbeit. Bei Davies kann man viel lernen, was Partizipation und Gegenseitigkeit angeht. Wenn ich etwas von dem Kind will muss ich mich auf Augenhöhe begeben und individuell seine Bedürfnisse anhören, egal welcher Art diese nun sind. Ich nehme das Kind ernst, genau so wie ich möchte, dass es mich ernst nimmt. Als wir mittags mit acht Kindern sprechen wollen, bringen wir Milch und Toastbrot mit, unsere Geste der Wertschätzung. Wir wissen aber auch, dass die Kids sonst nur ans Essen denken würden und sich nicht konzentrieren könnten, jeder Gedanke würde sich nur damit beschäftigen, wie sie etwas zu essen bekommen können... Mirgul Jahakova – Kirgisistan Ministerium Arbeit und Sozialschutz Mein Fremdpraktikum in Kirgisistan Ich heiße Mirgul Jahakova und komme aus Kirgisistan. Kirgisistan liegt in Zentralasien und ist ein ganz kleines Land mit 6 Million Einwohnern. Die Hauptstadt ist Bischkek. Unsere Muttersprache ist Kirgisisch, zweite Sprache Russisch. Seit drei Jahren bin ich in Deutschland. Zur Zeit studiere ich an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Mein Fremdpraktikum habe ich in meiner Heimat in Kirgisistan gemacht. Als Studentin von Deutschland Praktikantin im Heimatland zu sein, das war ein besonderes Gefühl! Ich war im Ministerium für Arbeit und Soziales und hatte Gelegenheit in einem Kinderhaus mit behinderten Kindern zu arbeiten. Ich habe mir vorher nie viel Gedanken über behinderte Menschen gemacht, man hat sie eben wahrgenommen oder eben auch nicht. Wie wertvoll die Arbeit mit diesen Menschen ist und wie sehr sie einen im positiven Sinn verändern kann, habe ich gelernt. Ich habe gelernt, dass auch und gerade Menschen mit Behinderungen Gefühle und Begabungen haben, die man auf den ersten Blick so nicht vermuten würde. Das waren meine positiven Erfahrungen. Aber leider gab es auch negative Seiten: z. B. zu wenig Personal und nicht ausreichend Ausrüstung und Hilfsgeräte für behinderte Menschen. Allgemein in Fremdpraktikum habe ich viel Spaß gehabt. Wenn es noch mal ein Fremdpraktikum geben würde, könnte ich mir gut vorstellen, noch mal dort hinzugehen. Bettina Weidner – Österreich Haus am Seespitz Es war einmal, vor nicht allzu langer Zeit, eine DHBW - Studentin, die im Rahmen ihres Studiums, wie viele andere Studenten, vor eine große Frage gestellt wurde: „Wo soll ich nur mein Fremdpraktikum absolvieren…?“ Sie überlegte hin und her, hatte eine schlaflose Nacht, nach der anderen… und kam schließlich zu dem Entschluss, dass es eine Einrichtung im Suchtbereich sein sollte. Doch wenn du jetzt glaubst, damit wäre diese Frage beantwortet… liegst du ziemlich daneben! Denn nachdem der Fachbereich feststand, kam sogleich die nächste Frage: „Soll ich in Deutschland bleiben, oder mich ins Ausland wagen?“ Da diese Studentin allerdings mit der Englischen Sprache nicht allzu gut befreundet ist, wurde die Auswahl ziemlich eingegrenzt. Schließlich, nach vielem grübeln, stand endlich die Entscheidung. Es sollte Österreich sein! „Wie kommst du denn auf Österreich?“ wurde sie sehr häufig gefragt. „Das ist ganz einfach!“ erklärte sie daraufhin immer wieder geduldig. „1. verstehe ich die Sprache dort. 2. habe ich eine Einrichtung der Therapienetz GmbH gefunden, welche meinen Vorstellungen entspricht und 3. liegt diese Einrichtung mitten im Ski-Gebiet, was eben gerade im Winter für mich sehr praktisch ist.“ Doch mit dem ersten Punkt hat sich die Studentin ganz schön getäuscht. Denn man sollte nie vergessen, dass auch Österreich ein eigenes Land ist! Österreich ist zwar nicht weit entfernt, trotzdem ist es für jemanden der nicht von dort kommt, fast unmöglich die Österreicher mit ihrem Dialekt von Beginn an zu verstehen. Die Österreicher selbst, machten auf die Praktikantin allgemein einen sehr offenen und herzlichen Eindruck, wozu sicher auch die Begrüßung „Griaß di“ und das generelle „du“ zwischen allen Personen seinen Teil dazu beiträgt. Auch mit einigen rechtlichen und kulturellen Unterschieden wurde die Studentin sehr überrascht. Es war ihr schon bewusst, dass sie sich in einem anderen Land befindet, doch hat sie mit derlei Unterschiede zu Deutschland nicht gerechnet. Gearbeitet hat die Studentin direkt am Aachensee, in einer Kurzzeittherapie für Drogenabhängige, im ´Haus am Seespitz`. Dies ist eine stationäre Einrichtung mit verschiedenen Therapieangeboten, wie Psychotherapie, Arbeitstherapie und Musiktherapie. Die meisten Klienten im Zeitraum zwischen Januar und März, waren zwischen 20 und 30 Jahre alt. Im Rahmen der Arbeitstherapie werden der Haushalt, Küche mit eingeschlossen und die Instandhaltung des Hauses erledigt. Kurse wie z.B. Deutschkurs, Gedächtnistraining, Soziales Kompetenztraining und Bewerbungstraining sind – wie die Therapieangebote – fest in die Wochenstruktur mit eingegliedert. Was hat denn da diese Studentin den ganzen Tag so gemacht? Begonnen hat das Praktikum hauptsächlich mit beobachten und mitlaufen in verschiedene Gruppen, aber auch kleinere Aufgaben wie z.B. Klienten bei Arztbesuchen zu begleiten, waren von Anfang an möglich. Mit der Zeit bekam die Studentin dann immer mehr Aufgaben, wie unter anderem den Deutschkurs und das Gedächtnistraining zu übernehmen und die Mitarbeit in der Arbeitstherapie sowie viele andere Dinge. Auch in der Sozialarbeit konnte sie einen weit gefächerten Einblick bekommen. Dieser ging von der Sozialanamnese, verschiedenen Antragstellungen, Schuldenregulierung, Jahresausgleich, Ausgangsplanung mit Klienten,… bis hin zur Vorbetreuung von Klienten im Entzug, welche im Anschluss in die Kurzzeittherapie kommen möchten. Sehr wichtig bei dieser Arbeit ist Wertschätzung, Respekt, Klarheit und Abgrenzung gegenüber den Klienten. Angst vor Konflikten sollte jemand, der in diesem Bereich arbeiten möchte, nicht haben. Denn unter anderem kommt es durch konsequentes Verhalten gegenüber den Klienten zu manchen Konflikten und Meinungsverschiedenheiten, welchen man nicht aus dem Weg gehen sollte. Doch trotz allem hat der Studentin das Praktikum in Österreich sehr viel Spaß gemacht – und wenn sie nicht studieren würde, wäre sie dort noch heute. Sascha Knödler – Rumänien Sozialprojekt Concordia Nach meinem Sprachkurs (3 Wochen) war ich für eine Woche im Kinderdorf von Concordia in Ploiesti. Dort half ich in einem der Häuser und leitete das tägliche Sportprogramm am Nachmittag. Danach arbeitete ich im Sozialzentrum in Bukarest. Hier bekamen die Straßenkinder medizinische Erstversorgung, Waschgelegenheit, frische Kleidung, Essen, Notschlafplätze und Beratung. Ich kümmerte mich um die Freizeitgestaltung, hauptsächlich am Nachmittag und Abend. Außerdem unterrichtete ich Gitarre, Deutsch und Englisch. Ich beim abendlichen Toben im Kinderhaus in Moldawien. Vormittags bin ich gemeinsam mit dem Leiter des Sozialzentrums auf die Straße gegangen. Dort haben wir Obdachlose (meist junge Erwachsene, aber auch Jugendliche und vereinzelt Kinder) aufgesucht, unser Projekt vorgestellt und Tee ausgeteilt. Ein wichtiger Teil im Leben dieser Jugendlichen und Kinder ist der Glaube an Gott. Darum begann und endete jeder Morgen auch mit einem gemeinsamen Gebet. Hier konnte jeder auf seine Weise (egal welchem Glauben er angehört) danken und für seine Freunde und Familie bitten. Es wurde mir auch ermöglicht, in andere Bereiche der Sozialen Arbeit hineinzuschnuppern. So konnte ich einige Male in der Verwaltung Erfahrungen sammeln und sogar für 4 Tage nach Moldawien reisen, in das ärmste Land Europas. Dort betreibt Concordia ein weiteres Kinderdorf und über 30 Suppenküchen für die Ärmsten (Jung und Alt). Hier verlebte ich schöne Abende mit den Kindern im Kinderdorf und half mittags beim Verteilen der Suppen. Viele Kinder finden bei CONCORDIA ein Zuhause und die Möglichkeit, ein selbständiges Leben zu führen. Aus Kindern am Rande der Gesellschaft werden Hoffnungskinder. Weihnachtsfeier in der Sporthalle des Sozialzentrums mit 250 Menschen von den Straßen Bukarests Das Kinderdorf "Farm" in Ploiesti. In jedem Haus leben bis zu acht Kinder in familiären Strukturen zusammen. Abstieg in einen Wartungskanal - hier schlafen auf engstem Raum teilweise bis zu 20 Straßenkinder. Abendessen meiner "Gast"-Familie auf der Farm. Larissa Neick – Schottland Yipworld mercial use and free to local schools. The team I am working with is focused on disadvantaged young people. The team is specialised on the educational needs and aspirations for the future career or employment choice of these children. They are aged 14 till 19. Their work consists of supporting them to get back into the school daily routine. This can happen in one to one sessions or a course which includes online learning, lots of group building sessions and discussions about subject areas which matter to these kids. E.g. truancy, behaviour of teachers, private circumstances such as territorialism, family issues or even just talking about the latest news. These children get referred to yipworld mostly by schools. Heeyyja everyone, My name is Larissa and... well how to introduce myself? I started studying social work at the Cooperative University of Education in October 2008 – and how all of you guys because we are all in the same semester J. So, what can I tell you? I achieved my final degree in Science of Education in the Black Forest and moved on with travelling around the world for nearly two years. I love to travel. If you do as well or if you are interested in intercultural competencies e.g., you could easily attend a ZIK course – they offer a wide range of really interesting classes to join. My placement contact initially got transferred by ZIK as well. Honestly, never thought about moving to Scotland before but when the first thought came into my head and grew I kept on going and thought: well... actual why not? I tried to find someone to move into my flat in Stuttgart, successfully. I tried to find a nice room or house to share in Scotland and I did so successfully. And right now I am sitting in the office and just realizing that a “wee” (Scottish for little, small) dream came true: always wanted to live next to the sea, always wanted to have an open fire in the lounge and always wanted to hear sea gulls on my way to work... My placement is located in yipworld (for further information please visit www.yipworld.org). The organisation was launched by Janice Hendry ten years ago. Based in Cumnock, a rural area, yipworld provides a wide range of services to children, young people and adults. A free drop-in service during evenings and weekends, an outreach service to schools and local communities via their high profile mobile internet satellite van – the T.A.R.D.I.S (training and recreation delivered in situ), delivering a wide range of recreational and educational personal developmencourses. The most recent service is the PULSE full professional recording studio. Open to members of the public for com- After the courses, the young folk is able to attend the lessons in schools again or focus on finding a job. A wider understanding of the importance of education and employment as well as an increased belief in themselves, higher self-esteem and self-reliant which all attribute to them becoming confident individuals. These are some of the positive outcomes after a class with yipworld. I have seen groups on the beginning and on the end of such sessions and it’s an incredible change the young people is going trough. Differences: the first few weeks I worked in the U.K. I got more and more surprised at how many differences there actually are. But after a while I just realized that I made a mistake: to be quite honest I didn’t expect that much differences because we are all looking the same. For example: if you are travelling to China or Africa the people look so different. And I did not know what to expect or maybe haven’t been aware of the fact, that it is still a different culture over here. What I have realised is how innate our own culture can be. When I have reflected on this, I have realised that it is the link to our own culture which make us more judgemental towards others. I didn’t see this during all of my travels but the time over here gave me a lot to think about and trying to see my own culture from a bird’s point of view which has allowed me to stand back a look at Germany. It doesn’t mean, just because you are used to something it’s automatically the best... If someone told me I would have been in Scotland a year ago, working with a Social Enterprise company I would not have been able to picture myself but now that I have been I am able to reflect on the best and live changing experience that has ever happened to me. I will miss the ‘Highland Hairy Coos’. And I am so thankful, can’t explain... to everybody who pushed me forward! Elisabeth Blank – Schweiz Stiftung Wendepunkt Es ist 6.45 Uhr und ich sitze ziemlich verschlafen im Bus auf dem Weg zur Arbeit. Im Radio ertönt irgendeine Jodel/Örgelie-Musik, die ich überhaupt nicht zuordnen kann und mein einziger Gedanke ist: „Oh mein Gott, ich bin in der totalen Pampa gelandet!“ Plötzlich beginnt jemand auf die Örgelie-Musik zu rappen, was mir wiederum das Gefühl verleiht nun vollends von allen guten Geistern verlassen worden zu sein. In der halben Stunde, in der der Bus durch sämtliche Käffer der Schweiz (ich befinde mich in der Zentral Schweiz, ca. 60 km von Bern entfernt auf der Fahrt von Zofingen nach Oftringen bei Olten) zu fahren scheint, kommt mir der Gedanke an zu Hause. Da würde ich mich jetzt nochmal gemütlich im Bett rumdrehen und weiterschlafen. Und hier? Ich komme um 7.15 Uhr in meiner Einrichtung an, der Stiftung Wendepunkt. Im Internet habe ich schon gelesen ge- habt, dass die Einrichtung Langzeitarbeitslosen und Asylbewerbern Arbeitsplätze bietet. Ich bin in der Konfektionierung eingesetzt und muss eine Gruppe von ca. 20 Personen dazu bringen, verschiedenste Packarbeiten zu erledigen. Alles nach einem genauen, zum Teil sehr straffen Zeitplan. Um 7.15 Uhr ist Teambesprechung, um 7.30 Uhr Arbeitsbeginn, um 12.00 Uhr Mittagspause, um 14.50 Uhr die zweite Teambesprechung, um 17.00 Uhr Arbeitsende, die Ausbildungsvergütung beträgt 1200, - CHF pro Monat, wovon Miete und Lebensmittel den Bärenanteil verschlingen (Lebenshaltungskosten in der Schweiz extrem hoch, wer aber bei der Migros einkauft, kommt gut über die Runden). Problematik? Ganz klar, die Sprache! Aber nicht nur die der Menschen aus dem Kongo (Französisch mit extremem Dialekt), aus Spanien, dem Iran, aus Afghanistan oder Vietnam, sondern ganz klar auch das Schweizerdeutsche macht mir ziemlich zu schaffen. Wer in Deutschland lebt und denkt, Schweizerdeutsch sei nur so eine Art abgekupferter Dialekt des Deutschen, da er ja schon so oft in der Schweiz zum Skifahren war, der irrt. Die Schweiz mit ihren 26 Kantonen hat in beinahe jedem Kanton einen ganz eigenen Dialekt. Damit ist nicht einmal nur der französische, italienische oder retoromanische Dialekt gemeint, sondern ganz klar auch der Deutsche! Erst nach ca. 4 Wochen erschließt sich mir langsam, was die Mittagessensunterhaltungen eigentlich genau bedeuten. Zu Hilfe dabei kommt mir, mancher Norddeutsche wird das nicht verstehen können, mein Schwäbisch, da es dem Schweizerdeutschen mit den vielen sch-Lauten ähnlich ist. Nach 6 Wochen dann die erste entspannte Unterhaltung und das erste Kompliment: „Eli, du bisch a Guete! Am Anfang hesch no nüüüht verschdanda, abr jetzt redsch wia dr Ottmar Hitzfeld!“ Aha. Danke ( ). Auch sonst möchte ich noch auf ein paar Eigenheiten der Schweizer kurz eingehen. Neben ihrer freundlichen Art anderen Nationen gegenüber, ist ihnen der Deutsche zunächst einmal etwas suspekt. Mit Vorurteilen, wie dem arroganten Deutschen, der auf Mallorca sich am Ballermann die Birne wegsäuft, das perfekte Hochdeutsch spricht, ganz ohne Dialekt, dessen Autobahnen ja über die Berge gehen, statt einfach durch einen Tunnel ( ), der immer noch ein verkappter Bürokrat ist muss auf jeden Fall gerechnet werden. Allerdings ist aus meiner Sicht hierzu folgendes zu sagen: Wenn man ein Praktikum bei der Stiftung Wendepunkt macht, wird man freundlich aufgenommen. Ich habe in den drei Monaten, die ich dort gearbeitet habe, Menschen kennengelernt, die ich heute als Freunde bezeichnen würde und die mir unheimlich ans Herz gewachsen sind. Ich habe gelernt, dass man aus Vorurteilen nichts ziehen kann, außer Angst und Hass und, dass es die Aufgabe von mir war, diese Vorurteile bei meinen Schweizerdeutschen Kollegen abzubauen. Dass mir das zum größten Teil gelungen ist, zeigt sich an den Abschiedsgeschenken, die ich bekommen habe, ebenso wie an dem Mail-Kontakt, den ich immer noch mit Einigen habe. Wer offen auf die schweizerdeutschen Kollegen zugeht (auch der Begriff des Kollegen ist dort anders zu gebrauchen, nämlich als im Deutschen „Freund“), der wird auch offen aufgenommen. Ich habe in den drei Monaten, die ich dort war gelernt, dass auch ein Volk, das von meinem Stuttgarter „Daheim“ nicht so weit entfernt ist, eine eigenständige Nation ist, die auch so verstanden werden möchte und eben gerade nicht als verkappte Deutsche. Das schönste Kompliment, das ich in den drei Monaten erhalten habe (extra aus dem Dialekt des Berner Oberlandes übersetzt ;-)): „Eli, an dir ist eine Schweizerin verloren gegangen!“ …und noch etwas: Die Musik, die ich an meinem ersten Tag im Bus gehört habe, stammt von einem Sänger namens Bligg (Hip-Hop), der auf schweizerdeutsche Heimatmelodien rappt-ganz anders und viel besser als DJBobo!! Auf das Konzert von ihm, zu dem ich von meiner Mitbewohnerin dort eingeladen wurde, freue ich mich jetzt schon. Hebts Guet! Eli Sindy Becker – Südafrika Masifunde Bildungsförderung e. V. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2009 absolvierte ich mein Fremdpraktikum in Port Elizabeth in Südafrika. Dort arbeitete ich im Bildungsförderungsverein e.V. „Masifunde“. Masifunde bedeutet auf der Sprache der Xhosa: „Lasst uns lernen!“ Masifunde e.V. ist ein privat über Spenden finanzierter Bildungsförderungsverein, der es Kindern und Jugendlichen aus Walmer Township in Port Elizabeth in Südafrika ermöglicht, eine High School außerhalb des Townships zu besuchen. Lehrer aus den Township-Kindergärten und Krippen suchen Kinder mit besonderen Kompetenzen aus den Gruppen heraus und vermitteln sie über Masifunde e.V. an eine Schule außerhalb des Townships. Diese Kinder/Jugendliche werden über eine Patenschaft aus Deutschland unterstützt. Unter anderem werden somit Schuluniform und -gebühren, die dort anfallen, übernommen. Um für die zu unterstützenden Kinder eine umfassende und nachhaltige Förderung sicherzustellen, bietet Masifunde eine nachschulische Betreuung im Rahmen des „Homework Club“ an. Im Rahmen von „Learn4Life!“ Stunden wird den geförderten Kindern eine intensive außerschulische Förderung in grundlegenden „Life-Skills“ angeboten. Weitere 90 Kinder und Jugendliche aus dem Township, können an den außerschulischen Projekten teilnehmen. Zu den außerschulischen Angeboten gehörte unter anderem das Fotoprojekt „Connecting Conntinents“, welches parallel in meiner Stammeinrichtung der Ev. Stiftung Arnsburg in Lich lief und durch mich in Port Elizabeth im Township Walmer durchgeführt wurde. Dieses Fotoprojekt sollte die interkulturellen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen beider Länder verstärken. Durch regelmäßige Briefaustausche und Themen zu Freundschaften, Familie, Hobbies, Fußball u.a. wurde dieses Projekt zum Leben erweckt. Das Fotoprojekt hat in Zusammenarbeit mit einer südafrikanischen Studentin stattgefunden und war für mich eine tolle Erfahrung. Die Wege durch das Township und die Menschen, die einen offen in die Herzen schließen, hat mich sehr bewegt. Auch die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen, die verschiedene Ideen in das Projekt brachten und schnell zu begeistern waren, war ein schönes Erlebnis. Das Team von Masifunde war offen für neue Ideen, Fragen und Problemen. Auch die Umgebung und die Landschaften von Südafrika waren einfach etwas fürs Auge. Ich persönlich würde diese „Reise“ jedem empfehlen, der offen für Neues ist, auf sich alleine gestellt sein und auch Aufgaben selbstständig übernehmen kann! Melanie Kuttelwascher – Südafrika Nhelengelo Home Based Care Nach kurzer aber intensiver Vorbereitung hat mir der Verein 'takathemba e.V.' die Möglichkeit geboten für 3 Monate in einem von ihnen unterstützten Projekt in der Republik Südafrika mitzuarbeiten. Hierbei handelt es sich um ein Projekt das sich um verwaiste und vernachlässigte Kinder in der Mpumalanga-Provinz kümmert. Außerdem werden in 'Nhlengelo' sogenannte 'care-giver' ausgebildet, die sich um Kranke und Sterbende in der umliegenden Umgebung kümmern. vor, während und nach den Tests waren 8 'lay-counsellor' zuständig, die mich schnell in die Arbeit eingeführt hatten und ihre Erfahrungen bereitwillig mit mir geteilt haben. Die Arbeit in diesem Projekt war sehr vielseitig und hat großen Spaß gemacht. Sowohl der direkte Kontakt zu den Patienten wie auch die alltägliche Mitarbeit in der Klinik haben mir die dortige Kultur ein Stückchen näher gebracht. Auch die Organisation von großen und kleinen Events, wie zum Beispiel zum Welt-AIDS-Tag, verdeutlichten mir so manchen Unterschied in der Arbeitsweise. Untergebracht war ich in dieser Zeit bei einer alleinerziehenden Mutter und deren 3 Kindern im Alter von 5 bis 19 Jahren. Bereits die erste Begegnung war sehr herzlich und ich habe mich vom ersten Moment an wohl gefühlt. Die Situation bei der Arbeit war allerdings weniger zufriedenstellend und bereits nach 2 Wochen war klar, dass ich mich um einen Projektwechsel bemühen musste, wenn ich den Ansprüchen der Ausbildungsinhalte gerecht werden wollte. Durch viel Glück und die richtigen Bekanntschaften vor Ort gelang es mir ein Vorstellungsgespräch bei 'Hlokomela' zu arrangieren. Dieses Projekt hat das ehrgeizige Ziel die Verbreitung von HIV und anderen Krankheiten auf den Farmen in und um Hoedspruit einzudämmen. Zu diesem Zweck wurden 4 private Kliniken errichtet in denen Menschen mit HIV kostenlose, medizinische Versorgung bekommen können. Außerdem sorgen die Mitarbeiter des Projekts für eine umfangreiche Aufklärung zu Themen wie 'sexuell übertragbaren Krankheiten' oder 'häuslicher Gewalt'. Eine meiner Aufgaben bestand darin die Krankenschwester bei ihren täglichen Visiten zu den unterschiedlichen Kliniken zu begleiten und unter anderem die Patienten beim Beantragen von Zuschüssen zu unterstützen. Außerdem wurden stets freiwillige, kostenlose HIV-Tests angeboten. Für die Beratung Im Großen und Ganzen habe ich durch die Mitarbeit in diesem zweiten Projekt jedoch hauptsächlich gelernt, dass der Einsatz eines einzigen Menschen das Leben vieler zum positiven wenden kann. Das Projekt wurde vor nur 5 Jahren ins Leben gerufen, da die Gründerin einen dringenden Bedarf an Aufklärung unter den Farmarbeitern der Region sah. Vor allem die saisonalen Arbeitskräfte forcieren die AIDS-Problematik und Projekte wie Hlokomela tragen einen großen Teil zur Verbesserung der Lebensumstände bei. Nataschka Nicaise, Jennifer Molzen & Tina Grzes – Tanzania SOS Kinderdorf Hujambo Pamoja!!! Firstly we would like to introduce ourselves. Our Names are Jennifer, Nataschka and Tina. Our Internship took place in Arusha, Tanzania. We worked in the SOS-Organisation in all the following parts: in the Village itself the Kindergarten and the Hermann-GmeinerSchool. The main work was in the SOS-Children Village which is an organisation for children who are orphans coming from difficult backgrounds, aged from birth to 18 years old. There are ten houses with ten children who live together with one house mother. For the whole village there is one village father. We took the opportunity to work in all ten houses. During the mornings we helped the mothers in managing the households. Cooking, cleaning and washing tasks were required. When the children returned from school we supported them with their homework and occupied them with games and other activities until dinner. The Kindergarten is divided into three groups. The children learn how to read and write, basic mathematical skills such as counting numbers, addition and subtraction. The children also have a playing time supervised by the teachers and a resting time in which the teachers train them to understand the responsibilities of everyday life through stories and songs. We assisted the teachers in educating and were also responsible for supervising the children during breaks and encouraged them to play games. In the Hermann-Gmeiner-School orphans from the SOSVillage and some of the underprivileged children from the surrounding communities are taught. The school is divided into two parts, primary school from class one to class seven and secondary school from class eight to class twelve. Part of our responsibility there was to participate in the lessons and supervising the breaks. A further task was to accompany the children to their homes to get to know the childrens´ backgrounds and to experience their living situation. The internship in the third semester is in a different working area. Therefore a comparison can not be made. Even if we were to work in the same area as our organisation in Germany, there would still be a major difference between social work in Tanzania and in Germany. Social work in Tanzania is not a well known profession and a lot of social areas are still in a process of developing social work. Due to that fact, the so called social workers are very grateful to have students from Europe to help the development of social work through European standards. Marion Hensel – Thailand Christliche Deutsche Schule Chiangmai Warm und chaotisch – das war mein erster Eindruck von Thailand. Aber dabei blieb es nicht. Während meines Fremdpraktikums an der Christlichen Deutschen Schule Chiang Mai (CDSC) in Thailand durfte ich viele Erfahrungen sammeln, von denen ich noch lange zehren werde. An der CDSC war ich in der Schulsozialarbeit und der kirchlichen Gemeindearbeit tätig. Diese Arbeit hat mir viel Freude bereitet - jeden Tag gab es etwas zum Lachen. Nach den 3 Monaten fand ich es schade schon wieder nach Deutschland zurück zu gehen, aber natürlich habe ich mich auch sehr auf meine Lieben zu Hause gefreut. Pünktlich zu Weihnachten durfte ich wieder gesund und munter am 24.12. in Frankfurt ankommen. Die vielen Eindrücke von Thailand werde ich wohl nie vergessen: Die Freundlichkeit der Menschen, die Gelassenheit, die lockere, kreative und bescheidene Lebensart der Thais, das Mopedfahren, die Geckos, die Hunde, die Natur, der liegende Mond, die Sonne, die Sandstrände…. Absolut unvergesslich sind die zahlreichen Wochenendtrips durch Nordthailand und ein abschließender Urlaub in Bangkok und auf Koh Samui. All meine Erwartungen und Wünsche an dieses Praktikum wurden bei weitem übertroffen. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit und möchte sie auf keinen Fall missen. Àrpád Ernyes – Ungarn Familien und Jugendhilfe Ich habe mein Fremdpraktikum im Südosten Ungarns, in einer kleinen Stadt absolviert. Dévaványa hat 8900 Einwohner, die vor allem in der Landwirtschaft tätig sind. In dieser Gegend (Kommitat Békés) war die Arbeitslosigkeit schon immer sehr hoch, über 12% liegt sie derzeit. Die Einrichtung, in der ich gearbeitet habe, ist eine „Familien- und Jugendhilfe“. Zu uns kamen Klienten mit den verschiedensten Problemen: Schulden, Probleme mit der Ehe, Schwierigkeiten bei der Erziehung usw. In Dévaványa gibt es sehr wenige Möglichkeiten zu arbeiten, aber die Einwohner, die dort geboren sind, möchten nicht wegziehen. Es gibt aus diesem Grund sehr viele Arbeitslose, die aber trotz des Mangels an Geld, Familie gründen wollen und dies auch tun. ähnlich und man könnte schon sagen, dass die Familienhilfe, bei der ich mein Praktikum gemacht habe, nach einem Konzept gearbeitet hat, das man als „Lebensweltorientierung“ bezeichnen könnte. Es wird auch individuell ein Hilfeplan für den jeweiligen Fall erstellt, allerdings nicht so präzise und ausführlich wie in Deutschland. Man kann sagen, dass in der Einrichtung teilweise auch „Case-Management“ betrieben wurde. Wenn jemand in der Stadt doch einen Job findet, ist seine Existenz trotzdem noch nicht gesichert. Man verdient hier im Durchschnitt 80.000 Forint = 320€, die Preise sind aber nicht viel niedriger (mittlerweile sind sie gleich hoch) als in Deutschland. Wegen des niedrigen Gehaltes, bekommt man, wenn man arbeitslos wird, auch dementsprechend wenig. Im Durchschnitt bekommen Arbeitslose monatlich 25.000 Forint = 100 Euro! Aber es gibt auch Klienten, die noch weniger, oder gar nichts bekommen. Wir hatten Fälle im Bereich Kindeswohlgefährdung, Schuldenprobleme, Erziehungsprobleme; halfen Klientinnen und Klienten aber auch z.B. beim Ausfüllen eines Antrags für Sozialhilfe, da sie es alleine nicht hinbekommen hätten. In Ungarn ist es auch ein Problem, dass zu wenige Sozialarbeiter zu viele Klienten „betreuen“ müssen. Außerdem haben nicht alle eine sozialarbeiterische Ausbildung, d.h. von den 6 Beschäftigten haben 2 Sozialarbeit/Sozialpädagogik studiert. Die anderen haben entweder „nur“ Pädagogik studiert oder waren Lehrerinnen und sind nach einer Weiterbildung (familientherapeutische) in der Familien- und Jugendhilfe gelandet. Insgesamt kann ich sagen, dass ich sehr schöne und interessante 3 Monate in Ungarn verbracht habe. Ich habe in der Einrichtung sehr viel gelernt und weiß nun, dass auch bei uns in Ungarn immer mehr für die Bedürftigen getan wird. Die Sozialarbeiter in Ungarn haben andere Bezeichnungen für die Konzepte und Methoden nach denen sie arbeiten. In Ungarn gibt es auch Theoretiker, die diese Konzepte entwickeln, deshalb gibt es dort keine lebensweltorientierte Beratung oder multiperspektivische Fallarbeit. Die deutschen und ungarischen Theorien sind aber sehr Bemerkung: Um in Ungarn ein Fremadpraktikum machen zu können, muss man aber sehr gut ungarisch sprechen können, da die Klienten andere Sprachen nicht verstehen. Bei der Arbeit mit Roma-Klienten kann die Romani („Roma-Sprache“) noch eventuell von Vorteil sein. Mirjam Morlok – USA Denver Rescue Mission „Welcome to the Champa House New Life Program! The staff welcomes you to Champa House. We are glad that you have taken this opportunity to make significant changes in your Life. In order to help you walk in your new life and reach your goals, we have established Champa House as a refuge where you will be protected from unsafe and undesirable influences. If these are your desires as well, we think you will find hope and restoration at Champa House!“ Resident Handbook Praktikum Bei der Denver Rescue Mission Es lohnt sich! Champa House von vorne – zum Schutz der Frauen, gibt es kein Namensschild! Die DRM hat viele verschiedene Bereiche ( z.B. da Champa House) und lässt die Studierenden wählen in welchem Bereich sie arbeiten wollen, außerdem haben die Studenten je einen/eine Anleiter/in. Die Einrichtung stellt Kost und Logis außerdem ein kleines Taschengeld, das „locker“ für die Freizeitgestaltung reicht. Die Arbeit ist professionell und interessant, die Arbeitszeiten wie in Deutschland. Alles in Allem hat mein Praktikum super viel Spaß gemacht, ich habe viel dazu gelernt und kann es total empfehlen! Mirjam Morlok Bewerben geht ganz einfach unter www. denverrescuemission.org Spaß muss sein – mit den Kids im Zoo! Und auch die Freizeitgestaltung darf nicht zu kurz kommen – wir Praktikanten in den Rocky Mountains IMPRESSUM Herausgeber: Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Baden-Württemberg Cooperative State University Stuttgart Prof. Dr. Günter Rieger, Leiter des Studiengangs Soziale Dienste in der Justiz und Dekan Sozialwesen Auflage: 100 Stück Stand: Mai 2010 Redaktion: Doris Kupferschmidt Mitarbeit: Studierende der Dualen Hochschule Studienjahrgang 2008, Studierende der University of Sunderland Gestaltung und Druck: Walter Druck GmbH, Korntal-Münchingen Fotos: Privat Alle Rechte vorbehalten. 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