Melbourne 2014 2

Erfahrungsbericht
Name:
Studienrichtung:
Auslandspraktikum:
Sara M.
Humanmedizin
6-wöchiges PJ-Praktikum Emergency Department
Western Health Sunshine Hospital
Organisation
Ich habe meine Praktikumsstelle ca. 8 Monate im Voraus organisiert. Zu diesem Zeitpunkt waren
bereits viele Stellen durch einheimische Medizinstudenten in den Krankenhäusern in und rund um
Melbourne vergeben. Dennoch konnte ich einen Platz in einem Emergency Department, 20
Minuten vom Melbourne CBD (Central Business District) entfernt, ergattern.
Die Abwicklung erfolgte per E-mail mit Frau Tamara Haseljic: [email protected] relativ
unkompliziert und nach einer Entrichtung von 600 AUD war mein Platz gesichert.
Daneben wurde der Nachweis einer Accident Insurance, Health Insurance, Professional indemnity
insurence und public liability insurance verlangt.
Die professional indemnity insurance habe ich bei mips (mips.com.au) abgeschlossen welche auch
für ausländische Medizinstudenten gratis angeboten wird. Darüber hinaus ließ ich mir von der ÖH
ein Insurance Certificate auf Englisch ausstellen und schloss ein Krankenversicherung für meinen
Australienaufenthalt ab.
Den Flug habe ich über checkfelix.com gebucht, welcher mir einen wunderschönen Tagesaufenthalt
in Abu Dhabi erlaubte. Vor Beginn meines Prakikums suchte ich mir in der Nähe vom Krankenhaus
(Cairnlea 2,5 km entfernt, "besseres Viertel" als Sunshine selbst) via Gumtree ein Zimmer und
kaufte mir ein Rad, da die Verkehrsanbindung im Westen leider schlecht ist. (Nicht so ins
Stadtzentrum CBD)
Emergency Department
Angekommen im Krankenhaus wurde ich von Dr Peter Ritchie durch das Emergency Department
geführt. In den folgenden Wochen konnte ich selbst über den Verlauf meiner Tage entscheiden. Es
ist sehr erwünscht Patienten selbständig zu befragen, zu untersuchen und anschließend
Untersuchungen und Therapievorschläge auszuarbeiten um diese dann dem zuständigen Consultant
oder Resident vorzustellen.
Dies wird dort von den lokalen Studenten, welche bereits ab dem 2. Studienjahr ganz jährlich durch
alle Fachabteilungen rotieren jeden Tag aufs Neue geübt.
Dadurch wird großer Wert auf eine strukturierte Arbeitsweise gelegt und durch den lockeren
Umgang mit Ärzten kann man grundsätzlich fast alles fragen. Durch das Präsentieren von Fällen
bekommt man aufgrund von Feedback und Hinterfragung eigentlich am meisten Teaching.
Des weiteren kann man jederzeit auf den bereit gestellten Computern von allen im Emergency
Department befindlichen Patienten auf diverse Blut/Röntgen/CT und MR-befunde zugreifen und die
Verfolgung bis hin zur Abklärung von Patienten wird sehr einfach.
Auch darf man jederzeit in die Resus Bay oder in die Kindernotaufnahme gehen um dort sein
Wissen zu erweitern. Die Notfallschwestern waren jederzeit bereit diverse Kanülen, EKG's und
Blutabnahmen an Studenten abzugeben. Es gibt auch wöchentliche Fortbildungen für Residents an
denen man ungehindert teilnehmen darf.
Sprachlich musste ich mich anfangs an die zahlreichen oft andersartigen Abkürzungen gewöhnen
und es dauerte ein paar Tage den eigenen Schatten Patienten zu befragen zu überspringen.
Der Bezirk Sunshine gehört zu den ärmeren Vierteln in Melbourne mit vielen ausländischen
Patienten aus Vietnam, Korea, Sudan, Zypern, Griechenland, usw. Des öfteren ist dadurch eine
erhebliche Sprachbarriere vorhanden. Durch den Völkermix ist es sehr abwechslungsreich und die
Bevölkerung rund um Sunshine hat teilweise neben einem erstaunlichen Nikotin und Alkoholabusus
auch drogentechnisch einiges zu bieten.
Ich kann Sunshine Hospital im Rahmen des PJ als sehr interessantes Praktikum mit hervorragender
Betreuung von den Ärzten sehr empfehlen und auch sonst hat Australien einiges zu bieten.