METRO April 2016 - Filmarchiv Austria
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METRO April 2016 - Filmarchiv Austria
AUS H R U T UL KINO K 2016 APRIL FRANZISKA GAAL GEORGES MÉLIÈS | KULTKINO KINOKULT BALKANTANGO: GORAN PASKALJEVIC ‘ „Das STANDARD E-Paper kann man nicht einfach wegwischen. Aber deshalb abonniere ich es ja.“ Die Zeitung für Leserinnen und Leser der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den STANDARD, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist, wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu der STANDARD – Die Zeitung in gewohnter Form. Das große Lesevergnügen mit einer Vielfalt an Beilagen. Weltoffen, kritisch, unabhängig. Von Montag bis Samstag. Seriös, unabhängig, unbeugsam Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt. Jetzt 4 Wochen gratis lesen. Gleich bestellen unter: derStandard.at/Testlesen dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Aus heimischen Politikerkreisen war zuletzt wenig zu vernehmen, nicht zum Thema Handformat, sondern ganz allgemein. Ein neuerliches Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus! Als Nachtrag mag an dieser Stelle noch angeführt werden, dass sich das Handformat entgegen der Vermutung der Argru HAND nicht im Inhalt unterscheidet, sondern lediglich im Umfang. Das bedeutet, dass keine Kürzung der einzel- Die Zeitung für Leser METRO KINOKULTURHAUS PROGRAMM 1. APRIL BIS 1. MAI 2016 E in Tanz zu den Rhythmen der menschlichen Seele – Goran Paskaljevićs Kino bewegt. Der April startet mit Balkantango und der weltweit umfassendsten Filmschau des serbischen Ausnahme-Regisseurs. Feurig war auch Franziska Gaal alias »Fräulein Paprika«, eine Protagonistin des von der »reichsdeutschen« Produktionslandschaft unabhängigen »unerwünschten Kinos«. Der hinreißenden Schauspielerin und Komödiantin widmen wir eine erste große Retrospektive. Die Cinema Sessions verzaubern diesmal mit Georges Méliès, dem ersten Geschichtenerzähler des frühen Kinos, der für seine Stummfilmpräsentationen bewusst »multimediale« Mittel einsetzte. Einige vom Filmarchiv Austria wieder entdeckte und neu restaurierte Fassungen feiern hier ihre Premiere, live-musikalischer Mondreise-Begleiter ist der Visual-Sound-Künstler Prcls [prizls]. Bausteine für eine mögliche Filmgeschichte abseits jedes Best-ofs und Rankingwahns bietet unsere neue, gemeinsam mit dem Kurier freizeit-Magazin präsentierte und von Hans Hurch gestaltete Reihe Kultkino – Kinokult. Das METRO blüht, wir freuen uns! Ernst Kieninger, Filmarchiv Austria INHALT 02 16 26 38 40 43 44 46 48 52 54 58 59 60 64 BALKANTANGO DIE FILME VON GORAN PASKALJEVIC’ 2.4.–1.5. RETROSPEKTIVE FRANZISKA GAAL 13.4.–1.5. CINEMA SESSIONS GEORGES MÉLIÈS 24.4.–1.5. FILM & THEATER THE MECHANICAL PARADISE 20.4.–29.4. BARRIEREFREI-TAG KURZFILMKINO FÜR ALLE 1.4. LIVING COLLECTION 4.4. KINDER KINO KLASSIKER 2.4. – 1.5. SECOND LIFE 5.4.–26.4. FILM NOIR RELOADED 8.4.–29.4. NITROFIEBER – FASZINATION FILMARCHIVIERUNG 10.4. KULTKINO – KINOKULT 12.4.–27.4. REVUE DIE MENSCHHEIT WILL BETROGEN SEIN 15.4. ASIFA AUSTRIA UNDER THE RADAR 15.4.–16.4. FILMARCHIV AUSTRIA CLUB SPIELPLAN Goran Paskaljevic’ BALKANTANGO DIE FILME VON GORAN PASKALJEVIĆ DUŠKO DIMITROVSKI | HELMUT PFLÜGL D as Filmarchiv Austria widmet dem heute vielleicht bedeutendsten und produktivsten Regisseur Serbiens, Goran Paskaljević, der neben Dušan Makavejev und Emir Kusturica zu den renommierten Filmemachern der historischen Großregion Jugo slawien zählt, die bisher weltweit umfassendste Filmschau. Paskaljevićs Kino durchmisst die äußere und innere Topografie eines Subkontinents in einer die Jahrzehnte umspannenden Tour d’Horizon. Sein künstlerisches Credo spiegelt sich in tragikomischen Geschichten mit großartigen Schauspielerinnen, einer eindrucksvollen Fotografie und einer feinste Schwingungen der menschlichen Seele auslotenden Musik, die meist von Zoran Simjanović stammt. Paskaljević bringt diese Faktoren ohne melodramatische Obertöne in ein harmonisches Zusammenspiel - bereit zum Dialog mit dem Publikum. Seit seinem Spielfilmdebüt 1976 sind 40 Jahre vergangen. In diesem Zeitraum entstanden 16 Filme. Der 17., in Indien gedreht, befindet sich noch in Postproduktion. Unzählige Festivalpreise pflastern Goran Paskaljevićs Weg durch das Weltkino. In seinem Werk dominieren poetisch aufgeladene Milieustudien, die das Alltägliche immer wieder vor den Hintergrund historischer Zäsuren rücken und damit Geschichte greifbar machen. Als erklärter Gegner nationalistischen Denkens versteht er seine Filme als humanistische Plädoyers. Der Einfluss seiner Studienzeit an der Prager FAMU ist in den früheren Filmen besonders deutlich. Anklänge an den subversiven tschechischen Humor leisten Schützenhilfe bei der ironischen Durchdringung kruder Alltagsrealitäten und öffnen den Blick auf die Tragik vordergründig komischer Figuren. 1984 vollzieht sich in VARLJIVO LETO ’68 ein Filmplot erstmals klar vor dem Hintergrund eines konkret historischen Ereignisses. Paskaljević studierte 1968 in Prag. Dieses böhmische Echo versetzt die galligen Balkanstories zunächst in tänzerische Schwingungen, die nach den Traumata des Bruderkrieges pechschwarze Rhythmen annehmen, welche sich mitunter zu einem explosiven Furioso steigern (BURE BARUTA) oder in eine düster poetische Metapher münden (OPTIMISTI). In Kooperation mit dem IFF Innsbruck, der Jugoslovenska Kinoteka Beograd und mit Unterstützung des Film Center of Serbia Beograd. Unser Partnerarchiv in Belgrad wurde 1949 als zentrale Kinothek für den Bundesstaat Jugoslawien gegründet und beherbergt eine Filmsammlung von über 90.000 Titel. Der internationale Anteil beträgt etwa 80%. Die Nitrofilmsammlung ist ein wesentlicher Bestandteil des europäischen Kulturerbes. Balkantango | 3 SA 2.4., 18:30 | SO 17.4., 21:00 POSEBAN TRETMAN SONDERBEHANDLUNG Goran Paskaljevic’, YU 1980 BUCH Goran Paskaljevic’, Dušan Kovačevic’, Filip David | KAMERA Aleksandar Petkovic’ | MUSIK Vojislav Kostic’ MIT Ljuba Tadic’, Milena Dravic’, Danilo Stojkovic’, Radmila Živkovic’, Bata Živojinovic’, Pavle Vujisic’, Dušica Žegarac 94 min | Farbe, OmeU, 35mm In einer Spezialklinik für Alkoholiker hat Dr. Ilic’ seinen Patienten eine Therapie verordnet, die aus Turnübungen, Apfeldiät, Wagnermusik und Psychodrama besteht. Die Busreise in eine Brauerei fungiert als letzte Prüfung. In der Höhle des Löwen soll die Gruppe den Brauereiarbeitern als Vorbild dienen, indem sie zeigen, dass sie allen Versuchungen widerstehen können. Ein hoher Anspruch – von mächtigen Hürden blockiert. Der Sündenfall ist vorprogrammiert. Schon während der Reise entwickeln die Therapierten heimlich Gegenstrategien und der Doktor selbst entpuppt sich als Trinker. In der Brauerei kulminieren die Ereignisse auf turbulent unterhaltsame Weise, doch der analytische Befund unter der heiteren Oberfläche ist weit weniger amüsant. Paskaljevic’ enthüllt in seiner vielschichtigen Parabel, in der nichts so ist wie es scheint, das Scheitern eines Gesellschaftsvertrags, weil alle Beteiligten versagen. (hp) SA 2.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’, Aleksandar Erdeljanovic’ (Jugoslovenska Kinoteka Beograd) und Helmut Groschup (IFFI Innsbruck). 4 | Balkantango SA 2.4., 21:00 | SO 17.4., 19:00 ČUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU STRANDWÄCHTER IM WINTER Goran Paskaljevic’, YU 1976 BUCH Gordan Mihic’ | KAMERA Aleksandar Petkovic’ | MUSIK Zoran Hristic’ | MIT Irfan Mensur, Gordana Kosanovic’, Danilo Stojkovic’, Bata Živojinovic’, Pavle Vujisic’, Mira Banjac, Dara Čalenic’ 89 min | Farbe, OmeU, 35mm Dragan, Absolvent einer Fachschule, ist arbeitslos. Er hilft in einer Wäscherei aus, aber der Vater empfindet Frauenarbeit als Schande. Er heiratet seine Freundin, doch die Brauteltern boykottieren die Hochzeit. Die Tante verhilft ihm zu einem Job als Strandwächter. Die junge Ehe währt nur kurz, denn der Brautvater entführt seine Tochter ins Elternhaus. Nach des Vaters Tod bleibt noch der schwedische Traum. Der Film brach in der Heimat alle Kassenrekorde und fand internationales Lob. Im Hang zu absurder Komik und melancholischer Parteinahme für marginalisierte und verletzliche Charaktere spürt man zwar deutlich den Einfluss der Prager Vorbilder, doch die Darstellung des familiären Mikrokosmos hat scharfe Kanten, die sich im Duell der zwei Kleinbürgerpatriarchen zeigen, wobei der wohlhabendere Brautvater seine bessere Position mit proletenhafter Arroganz zur Schau stellt. (hp) Spezialpreis der Jury, Berlinale 1976; Goldene Arena, Pula 1976. SA 2.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. Balkantango | 5 SO 3.4., 18:00 | DI 19.4., 19:00 ANDJEO ČUVAR SCHUTZENGEL Goran Paskaljevic’, YU 1987 BUCH Goran Paskaljevic’ | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ | MIT Ljubiša Samardžic’, Jakup Amzic’, Neda Arneric’, Šaban Bajramovic’ 88 min | Farbe, OmeU, 35mm Dragan, ein Journalist, geht dem Schicksal von Romakindern nach, die auf dunkle Weise von Belgrad nach Italien gelangen, wo sie als Taschendiebe und Prostituierte ausgenutzt und von ihren Peinigern bei geringsten Vergehen drakonisch bestraft werden. Obwohl Dragan überall auf Widerstand stößt, gelingt es ihm, die Hintergründe und Organisatoren des Menschenhandels aufzuspüren, doch er bezahlt dafür mit seinem Leben. Während Emir Kusturica ein Jahr später aus einer fast identen Story seine Romaballade TIME OF THE GIPSIES mit surreal märchenhaften Zügen fabrizierte und damit dank Cannes einen Welterfolg landete, blieb der kompromisslos nüchterne SCHUTZENGEL im Westen eher unbekannt. Er zeigt illusionslos wie Armut und Hunger den kriminellen Teufelskreis in Gang halten und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit auf der Strecke bleibt. Hier hilft kein Schutzengel mehr. (hp) SO 3.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. 6 | Balkantango SO 3.4., 20:30 | SO 10.4., 18:00 VARLJIVO LETO ’68 TRÜGERISCHER SOMMER 1968 Goran Paskaljevic’, YU 1984 BUCH Goran Paskaljevic’, Gordan Mihic’ | KAMERA Aleksandar Petkovic’ | MUSIK Vojislav Kostic’ | MIT Slavko Štimac, Danilo Stojkovic’, Mira Banjac, Mija Aleksic’, Ivana Mihic’ 88 min | Farbe, OmeU, 35mm Petar verbringt die Schulferien im Provinznest seiner Eltern und verzehrt sich nach der Traumfrau, wofür nur der Opa, ein Epikuräer, Verständnis zeigt. Der Vater möchte um der Karriere willen alle Versuchungen vom Sohn fernhalten. Da dringt die Außenwelt als Prager Blasmusikkapelle ins Kleinstadtleben ein. Petars Eltern erinnern nicht nur wegen der Darsteller an jene des Strandwächters. Die Rolle der Tante im Debütfilm übernimmt hier der Opa, und Petar könnte ein ferner Bruder von Formans CERNÝ PETR sein. Die humorvoll porträtierten lokalen Typen, die Abfolge nostalgischer Erinnerungen, die subtil monotone Provinzatmosphäre im Kontrast zur Außenwelt schaffen das Panorama einer lyrisch-politischen Satire. Die verheißungsvolle Pragerin entschwindet wie die Zirkusfee in Menzels ROZMARNÉ LETO (1967) aus dem Leben der Provinzler. Ein herzliches Danke an die tschechischen Vorbilder. (hp) SO 3.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. Balkantango | 7 MO 4.4., 18:00 | DO 21.4., 20:00 SAN ZIMSKE NOC’ I EIN WINTERNACHTSTRAUM Goran Paskaljevic’, SRB/MC/E 2004 BUCH Goran Paskaljevic’, Filip David | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ | MIT Lazar Ristovski, Jasna Žalica, Jovana Mitic’, Danika Ristovski 95 min | Farbe, OmeU, 35mm Serbien im Winter 2004. Wieder in die Heimat zurückgekehrt, dreht Paskaljevic’ mit seiner altbewährten Crew nach einer eigenen Kurzgeschichte ein berührendes Drama vor dem Hintergrund eines tief verwundeten Landes mit vielen Verlierern und wenigen Profiteuren. Nach zehn Jahren Haft kehrt Lazar heim. In seiner Wohnung haust Jasna, eine Bosnierin, mit ihrer autistischen Tochter Jovana. Lazar und Jasna, beide traumatisiert, empfinden allmählich scheue Sympathie füreinander. Er hat sogar den Ehrgeiz, die Tochter aus ihrer eigenen Welt zu holen. In dem Moment, da Hoffnung für ein gemeinsames Überleben aufkommt, führt eine Verkettung fataler Umstände in den finalen Alptraum. Shakespeares im Film als Kindertheater zitierter Sommernachtstraum wandelt sich hier von einer heiteren Posse zu einem dunklen Schattenreich, das am Ende zu einer unvergesslich poetischen Schlussmetapher gerinnt. (hp) Preis der Jury in San Sebastian 2004. MO 4.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. 8 | Balkantango MO 4.4., 20:30 | SA 16.4., 20:00 BURE BARUTA DAS PULVERFASS Goran Paskaljevic’, F/MK/GR/TR 1998 BUCH Dejan Dukovski, Goran Paskaljevic’, Filip David, Zoran Andric’ | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ MIT Miki Manojlovic’, Lazar Ristovski, Sergej Trifunovic’, Milena Dravic’, Nebojša Glogovac, Bata Živojinovic’ 100 min | Farbe, OmU, 35mm Die Leuchtschrift des Nachtlokals »Cabaret Balkan« eröffnet den Seelenstriptease, zu dem der Clown des Hauses das verbale Motto liefert: »Ich weiß nicht, warum ihr über mich lacht. Findet ihr mich denn so komisch?« Ein Ausdruck tiefer Verstörung am Vorabend der Bombardierung von Belgrad durch die NATO gibt den Ton vor, den der Taxifahrer aufnimmt und wie in einer Stafette weiterreicht. Der Clown hat auch das letzte Wort, denn sein Toast beendet den Höllenritt durch die Belgrader Nacht, nachdem der Taxifahrer, der den pamphletartigen Reigen der Nachtschwärmer eingeleitet hat, die letzte Lunte entzündet. Dazwischen drehen die Kettenglieder dieses Reigens an der Spirale einer ziellos sich abreagierenden Gewalt und kehren die dunklen Seiten ihrer frustrierten Herzen voller Selbsthass nach außen. Eine emotionale Abrechnung gestaltet als kollektive Katharsis? (hp) FIPRESCI-Preise in Venedig und in der Europäischen Filmakademie 1998. MO 4.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. Balkantango | 9 DI 5.4., 18:00 | MO 18.4., 19:00 VREME ČUDA ZEIT DER WUNDER Goran Paskaljevic’, YU/GB 1990 BUCH Goran Paskaljevic’, Borislav Pekic’ | KAMERA Radoslav Radic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ | MIT Miki Manojlovic’, Dragan Maksimovic’, Svetozar Cvetkovic’, Ljuba Tadic’, Mirjana Karanovic’, Danilo Stojkovic’ 98 min | Farbe, OmeU, 35mm 1945. In Bethany spiegelt sich der Feuerschein der brennenden Schule im Fenster des Lehrers. Der Ortskommandant requiriert die Kirche des Popen als Ersatz. Unversöhnlich begegnen sich »Antichrist« und »Lügenprediger« im Wettstreit zwischen religiösem und säkularisiertem Glaubensbekenntnis. Spuren der alten Epoche werden getilgt. Die übermalten Ikonenbilder kommen aber wieder zum Vorschein, und als der scheinbar tote Lehrer in Anwesenheit eines stummen »Messias« wieder erwacht, wird das Wunder der vermeintlichen Auferstehung für den Kommandanten zum Problem. »Du hofftest, dass die Menschen deinem Beispiel folgen und keine Wunder brauchen würden, um an dich zu glauben. Aber wusstest du nicht, dass der Mensch, sobald er das Wunder ablehnt, auch dich ablehnt? Den Menschen verlangt es nicht so sehr nach dir als nach Wundern ...« (Zitat des Großinquisitors in Dostojevskijs Brüder Karamazov) (hp) FIPRESCI-Preis, San Sebastian 1990. DI 5.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. 10 | Balkantango DI 5.4., 20:30 | DO 14.4., 20:00 PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE DER HUND, DER DIE ZÜGE LIEBTE Goran Paskaljevic’, YU 1977 BUCH Gordan Mihic’ | KAMERA Aleksandar Petkovic’ | MUSIK Zoran Hristic’ | MIT Svetlana Bojkovic’, Bata Živojinovic’, Irfan Mensur, Pavle Vujisic’, Danilo Stojkovic’, Gordana Pavlov 90 min | Farbe, OmeU, 35mm Mika, als Drogenschmugglerin verurteilt, flüchtet aus einem Zug. Sie möchte zu ihrem Bruder nach Paris, doch ohne Geld und Pass ist sie auf einen Stuntman angewiesen, der mit seiner primitiven Rodeo-Show von Dorf zu Dorf tingelt. Am Weg treffen sie einen Jungen, der seinen Hund sucht. Als der Cowboy sie an die Polizei ausliefern will, flüchtet sie mit dem Jungen. Paskaljevic’ adaptiert das Genre des Road Movie für seine Story von Outcasts. An den Gestrandeten, ziellos Umherziehenden, misst er die Befindlichkeit seiner Heimat mit illusionslosem Blick, in dem der einzige aufrechte, hilfsbereite Charakter vor die Hunde geht. (hp) DI 5.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. MI 6.4., 18:00 | SO 24.4., 21:00 OPTIMISTI DIE OPTIMISTEN Goran Paskaljevic’, SRB/MC/E/CH 2006 BUCH Goran Paskaljevic’, Vladimir Paskaljevic’ KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Aleksandar Simic’ MIT Lazar Ristovski, Bojana Novakovic’, Petar Božovic’, Viktor Savic’, Mira Banjac 95 min | Farbe, OmeU, 35mm OPTIMISTI ist ein Omnibusfilm, der aus fünf Episoden besteht, die durch ein gemeinsames Thema und die Omnipräsenz eines Hauptdarstellers in verschiedenen Rollen miteinander verbunden sind. Die Episoden liefern Variationen vom Zustand Serbiens nach dem Trauma der Bombardierung Belgrads durch die NATO in bitter komischer Manier. Die symbolische Darstellung serbischen Lebensgefühls kulminiert, wenn in der letzten Story ein Reisebus von Gauklern auf Abwege geführt wird, die an einem vergifteten Schotterteich enden, in dessen schlammige Brühe sich die Verführten stürzen als wär es ein Swimmingpool des Paradieses. Co-Autor ist der Sohn des Regisseurs. (hp) Preise für den besten Film und Darsteller (Lazar Ristovski) in Valladolid 2006. MI 6.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. Balkantango | 11 MI 6.4., 20:30 | MO 25.4., 19:00 MEDENI MESEC FLITTERWOCHEN Goran Paskaljevic’, SRB/AL 2009 BUCH Goran Paskaljevic’, Genc Permeti | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Rade Krstic’ | MIT Nebojša Milovanovic’, Jelena Trkulja, Jozef Shiroka, Mirela Naska, Lazar Ristovski, Danica Ristovski, Petar Božovic’ 95 min | Farbe, OmU, 35mm In der Hoffnung auf ein besseres Leben verlassen zwei junge Brautpaare ihre Heimatländer. Melinda und Nik überqueren die Adria von Albanien Richtung Italien per Boot, während Vera und Marko Serbien per Bahn verlassen wollen. Ihr Ziel ist Wien, wo der begabte Cellist ein Offert für ein Engagement bei den Wiener Philharmonikern wahrnehmen will. Doch ihre Reise endet bereits an der ungarischen Grenze. Wegen eines Zwischenfalls im Kosovo, aus dem beide Paare stammen, werden sie verhaftet und sitzen in der Grenzstation fest. Noch schlimmer ergeht es den Albanern im Hafen von Bari. Die Autoren der ersten serbisch-albanischen Co-Produktion erzählen die Geschichten der beiden Paare parallel. Sie begegnen einander nicht, teilen aber ein ähnliches Schicksal. Man erlebt zwei separate, hoch emotionale Balkanhochzeiten als Vorspiele zu gescheiterten Zukunftsplänen. (hp) Grand Prix und FIPRESCI-Preis in Valladolid 2009. MI 6.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. 12 | Balkantango DO 7.4., 20:00 | SO 1.5., 19:00 ZEMALJSKI DANI TEKU DIE ERDENTAGE ZIEHEN VORÜBER Goran Paskaljevic’, YU 1979 BUCH Goran Paskaljevic’ | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ | MIT Dimitrije Vujovic’, Obren Helcer, Šarlota Pešic’, Mila Keča 85 min | Farbe, OmeU, 35mm Ein pensionierter Flussbootkapitän tauscht seine Hütte an der Save gegen ein Pensionistenheim. Mit seiner Lebenslust animiert er die Heiminsassen, schlummernde Fähigkeiten zu reaktivieren. Nur der verbitterte Zimmergenosse sträubt sich zunächst noch gegen die Einbeziehung in gemeinsame Aktivitäten. Am Silvesterabend präsentieren die Heimbewohner ihre künstlerischen Beiträge in seliger Hochstimmung. Der Film ist ein Mutmacher für alte Menschen, sich ihrer Vitalität zu besinnen und diese auszuleben. Für die elegischen Elemente sorgt vor allem das musikalische Leitmotiv, denn der Filmtitel ist einem Liedtext entnommen, dessen Melodie die Handlung begleitet. (hp) Film des Jahres in Jugoslawien. DO 7.4.: In Anwesenheit von Goran Paskaljevic’. SA 9.4., 18:00 | MO 25.4., 21:00 TANGO ARGENTINO ARGENTINISCHER TANGO Goran Paskaljevic’, YU 1992 BUCH Gordan Mihic’ | KAMERA Milan Spasic’ | MUSIK Zoran Simjanovic’ | MIT Nikola Žarkovic’, Miki Manojlovic’, Ina Gogalova, Mija Aleksic’, Predrag Lakovic’, Miča Tomic’ 93 min | Farbe, OmeU, 35mm Familiärer Überlebenskampf in Belgrad vor Ausbruch des Bruderkrieges. Der Vater von Nikola ist Musiklehrer. Er spielt auf Hochzeiten, um sein karges Einkommen aufzubessern. Meist streitet er mit seiner Frau, einer Übersetzerin ohne Job, die alte Menschen in deren Wohnungen betreut. Nikola kümmert sich rührend um die alten Leute, die er wieder zur Lust am Leben animiert, vor allem die »Opa-Bande« eines Ex-Tangosängers. Die Beziehung Nikolas zum Tango-Opa erinnert stark an jene zwischen Petar und dessen Großvater in VARLJIVO LETO ’68. Beide Opas werden von Mija Aleksic’ gespielt und Nikolas Rolle als Animator variiert jene des Kapitäns in ZEMALJSKI DANI TEKU. (hp) Publikumspreis bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig (1992). Balkantango | 13 MO 11.4., 18:00 | MI 20.4., 21:00 HOW HARRY BECAME A TREE KAKO JE HARI POSTAO DRVO Goran Paskaljevic’, IRL/GB/F/I 2000 BUCH Goran Paskaljevic’, Stephen Walsh, Christine Gentet-Paskaljevic’, nach der Erzählung Lao Dan von Yang Zhengsung | KAMERA Milan Spasic’ MUSIK Stefano Arnaldi | MIT Colm Meaney, Cillian Murphy, Adrian Dunbar 100 min | Farbe, eOF mit serb. UT, 35mm Irland 1924. Harry hat seinen liebsten Sohn und die Frau im Bürgerkrieg verloren. Jetzt lebt er mit seinem zweiten Sohn Gus am Dorfrand von Skillett. Um das Leben wieder zu spüren, sucht er sich einen Feind. Die Wahl fällt auf den Dorfkaiser und Frauenhelden George, dem er seine Ernte verkaufen muss. Die auf einer chinesischen Fabel basierende Story wurde ins rurale Irland nach dem Krieg mit England übertragen. In diesem Umfeld entwickeln die Autoren die Studie eines Paranoikers, der nicht merkt, dass er mit seiner obsessiven Intrige voll negativer Energie gegen einen stärkeren Gegner das Glück seines Sohnes zerstört. (hp) Bester Film und Darstellerpreis für Colm Meaney in Newport 2003. MO 11.4., 20:00 | SA 23.4., 20:00 SOMEONE ELSE’S AMERICA PARADIES BROOKLYN Goran Paskaljevic’, F/GB/D/GR 1995 BUCH Gordan Mihic’ | KAMERA Yorgos Arvanitis | MUSIK Andrew Dickson | MIT Tom Conti, Miki Manojlovic’, Zorka Manojlovic’, Sergej Trifunovic’, Maria Casarès, José Ramon Rosario 95 min | Farbe, OmU, 35mm In einem schäbigen Viertel von Brooklyn betreibt der Spanier Alonso die Paradiso-Bar. Sein Freund Bayo, ein illegaler Einwanderer aus Jugoslawien, findet als Türsteher bei ihm Unterschlupf. Die Aussichten, ihren American dream zu realisieren, stehen für beide schlecht. Als Bayos Familie aus Montenegro nach einer gefährlichen Reise via Mexiko, die dem jüngsten Sohn zum Verhängnis wird, New York erreicht, wendet sich das Blatt dank Bayos Sohn Luka. Die Immigranten aus Europa, Lateinamerika und Asien bringen ein Stück Vergangenheit mit in die neue Welt. Ihre Träume von der alten Heimat vermischen sich mit der Realität des Alltags in Brooklyn. (hp) Publikumspreis in Cannes 1995, Grand Prix in Valladolid 1995. 14 | Balkantango DI 12.4., 18:00 | SO 1.5., 21:00 KAD SVANE DAN WENN DER TAG ANBRICHT Goran Paskaljevic’, SRB/F/KRO 2012 BUCH Goran Paskaljevic’, Filip David | KAMERA Milan Spasic’ MUSIK Vlatko Stefanovski | MIT Mustafa Nadarevic’, Predrag Ejdus, Nebojša Glogovac, Meto Jovanovski 90 min | Farbe, OmeU, 35mm Der pensionierte Musikprofessor Miša Brankov erhält einen Brief vom jüdischen Museum in Belgrad. Dort erfährt er, dass bei einer Ausgrabung am Rummelplatz, wo sich während des Zweiten Weltkriegs ein berüchtigtes KZ für serbische Juden und Roma befand, eine eiserne Box gefunden wurde, deren Inhalt das Leben des Professors verändern wird. Die »Black Box« wird zum Leitfaden, der die Vergangenheit nach und nach erhellt: Sie evoziert düstere Bilder von der Deportation seiner wahren Eltern, enthält aber auch den Schlüssel zu Mišas neuer Lebensaufgabe, das Musikfragment des Vaters zu vollenden und an jener Stätte des Leidens aufzuführen. (hp) Große Preise in Merida, Terni und Cleveland 2012. MI 13.4., 21:00 | FR 22.4., 20:00 SUTON DÄMMERUNG Goran Paskaljevic’, YU/US 1982 BUCH Goran Paskaljevic’, Filip David | KAMERA Tomislav Pinter | MUSIK Walter Scharf | MIT Karl Malden, Jodi Thelen, Demian Nash, Mia Roth, Dragan Maksimovic’, Petar Božovic’ 102 min | Farbe, eOF mit serb. UT, 35mm In einem kleinen Gebirgsdorf in Istrien wartet ein Großvater mit seinen zwei Enkeln auf die Rückkehr der in der BRD arbeitenden Eltern. Als dies immer unwahrscheinlicher wird, verlassen ihn allmählich die Kräfte. Sein Leben geht zur Neige. Die Kinder müssen nun allein mit dem Leben als Bauern zurechtkommen. Der aus Jugoslawien stammende, knollennasige Hollywood-Darsteller Karl Malden, bekannt geworden als Partner von Marlon Brando in DIE FAUST IM NACKEN (1954), gestaltet das innere Drama eines Großvaters, der es nicht wagt, seinen Enkelkindern mitzuteilen, dass ihr Vater nicht mehr heimkehren und ihre Zukunft auf dem Land eine unsichere sein wird. (hp) Grand Prix der UNICEF (1982). Balkantango | 15 Franziska Gaal RETROSPEKTIVE FRANZISKA GAAL BRIGITTE MAYR F ranziska Gaal, am 1. Februar 1903 in Budapest als Franciska Silberspitz geboren, avanciert bereits in jungen Jahren zu einer beliebten Theaterschauspielerin. Als Produzent Joe Pasternak sie 1932 nach Berlin holt, landet sie mit ihrem ersten deutschsprachigen Film PAPRIKA einen großen Erfolg, der sich mit GRUSS UND KUSS – VERONIKA fortsetzt und ihr einen kometenhaften Aufstieg beschert. Da ihre Filme nach der Machtergreifung Hitlers mit einem Aufführungsverbot belegt werden, weicht sie nach Österreich und Ungarn aus, wo sie besonders mit den UniversalProduktionen des so genannten »unerwünschten Kinos« (KATHARINA – DIE LETZTE; PETER; KLEINE MUTTI) gemeinsam mit dem versierten Team Kosterlitz-JoachimsonPasternak maßgeblich zur Etablierung eines vom deutschen Markt unabhängigen Films beiträgt. Mit nur neun Filmen in Europa schafft Franziska Gaal ein Œuvre, das sie Mitte der 1930er-Jahre weltweit als »Fräulein Paprika«, wie Variety titelt, bekannt macht und Cecil B. DeMille dazu bewegt, sie für eine Hollywood-Produktion zu engagieren. Doch nach einem Achtungserfolg mit ihrem ersten US-Film THE BUCCANEER (1938) wird ihr Talent in B-Movies verschlissen, wie etwa THE GIRL DOWNSTAIRS, dem Abklatsch einer jener österreichischen Komödien, die sie mit ihrer Präsenz so maßgeblich prägte. Der einstige Star scheitert im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und zieht sich 1940 desillusioniert nach Ungarn zurück, wo die jüdische Künstlerin aber nicht mehr Fuß fassen kann. Sie kehrt wieder in die USA zurück, tritt aber nur einmal am Broadway auf und arbeitet ab den 1950er-Jahren angeblich in einem Kindermodengeschäft in New York. Sie stirbt, einsam und verarmt, im August 1972, wird jedoch von keinem einzigen Branchenblatt eines Nachrufs für würdig empfunden, was die einstmals so populäre Darstellerin in völlige Vergessenheit geraten ließ. Auf der Leinwand aber lebt sie weiter! Das Filmarchiv Austria zeigt zwölf Filme der Sängerin und Schauspielerin Franziska Gaal. Mit Dank an das Österreichsche Kulturforum Moskau. Franziska Gaal | 17 MI 13.4., 18:00 | SO 24.4., 19:00 PETER Hermann Kosterlitz, H/A 1935 BUCH Felix Joachimson, Johann von Vásáry | KAMERA Stefan Eiben | MUSIK Nicholas Brodszky | MIT Franziska Gaal, Hans Jaray, Etha von Storm, Felix Bressart, Anton Pointner, Otto Wallburg 100 min | s/w, OF, 35mm Mit ihrem Großvater delogiert, versucht sich Eva (Franziska Gaal) als Straßensängerin, fällt aber in die Hände eines Diebs, der sie ihres Kleids beraubt, um als Mädchen der Polizei zu entkommen. In seinen zerlumpten Hosen wird Eva zwangsläufig zum Jungen und erkennt bald, dass es Peter, wie sie sich nun nennt, weitaus leichter hat, als Zeitungsausträger oder Autowäscher in einer Garage zu arbeiten. Dort trifft sie auf einen jungen, feschen Arzt (Hans Jaray) und verursacht durch ihre spitzbübischen Streiche allerlei komische Zwischenfälle, bevor es zum unausweichlichen Happyend kommt. »Bezaubernde Anmut gepaart mit ungarischem Temperament« wären der beliebten Schauspielerin zu eigen, resümmiert die Österreichische Film-Zeitung, und dass sie »sich ausgezeichnet in der Rolle des halbwüchsigen Jungens mache, den sie mit viel Humor und überzeugender Wahrhaftigkeit zu geben weiß«. (bm) MI 13.4.: Mit einer Einführung von Brigitte Mayr (SYNEMA). 18 | Franziska Gaal MI 13.4., 20:15 | SO 24.4., 16:30 KATHARINA, DIE LETZTE Hermann Kosterlitz, A 1936 BUCH Felix Joachimson, Karl Noti | KAMERA Ted Pahle | MUSIK Nicholas Brodszky | MIT Franziska Gaal, Hans Holt, Otto Wallburg, Hans Olden, Dorothy Poole, Eduard Linkers, Ernst Verebes, Adrienne Gessner 94 min | s/w, OF, 35mm Der reiche Herr von Gerstikow (Hans Holt) muss mit seinem Chaffeur die Rolle und die Kleider tauschen, um in der Nähe seiner Angebeteten sein zu können, die er un bedingt heiraten möchte, deren Vater ihr aber jeden Umgang mit ihm verbietet. So macht er sich ans unterste Dienstmädchen des Hauses heran, um durch Katharina (Franziska Gaal) die strikte Order des strengen Papa zu umgehen. Diese, naiv und gutgläubig, interpretiert allerdings sein Interesse als tatsächliche Liebe, was zu jeder Menge Verwicklungen führt. Das Pariser Tageblatt bezeichnete die Leistung der Gaal »als ihre reifste«, wenn sie, während sie die Schuhe putzt, ein Liedchen singt, »sitzt man hingerissen vor diesen Manifestationen eines Naturtalents«. (bm) Franziska Gaal | 19 DO 14.4., 18:00 | DI 19.4., 18:00 FRÄULEIN LILLI Robert Wohlmuth/Hans Behrendt, A 1936 BUCH László Vadnay, István Békeffy, Siegfried Geyer | KAMERA Willy Goldberger, Ernst Mühlrad | MUSIK Hans J. Salter, Fritz Spielmann | MIT Franziska Gaal, Hans Jaray, Szöke Szakall, Karl Ehmann, Karl Paryla, Richard Eybner 86 min | s/w, OF, 35mm Die aus einer erstklassigen, aber verarmten Familie stammende Lilli Wagner (Franziska Gaal) sucht Arbeit. Ihr beredsamer Charme verschafft ihr bald eine Stellung bei einem Juwelier, der sie an die Riviera schickt, um zahlungskräftige Kunden zu animieren: Einerseits muss Lilli vorgeben, die Besitzerin der teuren Geschmeide zu sein, die sie trägt, und gleichzeitg das Gerücht verbreiten, bedingt durch hohe Spielverluste, den Schmuck verkaufen zu müssen. Während sich Lilli in den jungen Mann (Hans Jaray) verliebt, der durch ein Missverständnis als Dieb der Juwelen verhaftet wird, stiehlt ein Hochstapler den Schmuck. Am Ende finden die Preziosen schließlich einen seriösen Käufer und Lilli den Mann ihres Lebens. (bm) 20 | Franziska Gaal SA 16.4., 18:00 CSIBI, DER FRATZ FRÜCHTCHEN Max Neufeld, A 1934 BUCH Felix Joachimson, Karl Noti, Richard Eichberg KAMERA Georg Bruckbauer, Willy Goldberger | MUSIK Nicholas Brodszky | MIT Franziska Gaal, Leopoldine Konstantin, Hermann Thimig, Anton Edthofer, Tibor von Halmay 90 min | s/w, OF, 16mm Die gefeierte Sängerin Lucie Carell (Franziska Gaal) will ihre zu jung verwitwete Mutter nicht vor einem neuen Verehrer brüskieren und verwandelt sich, um ihr wahres Alter zu kaschieren, mithilfe eines Matrosenkleidchens in das 12-jährige Mädchen Csibi. Sie legt ihre Rolle als ungezogener Backfisch an, nimmt den Erwachsenen gegenüber kein Blatt vor den Mund und beschwört allerlei lustige Komplikationen herauf. In der Doppelrolle als berühmter Revuestar und kleines Mädchen ist Franziska Gaal »einfach unbezwingbar«, sind sich von Filmwoche bis Kino-Journal alle einig, denn »das Sujet ist nur Folie für sie, die mit ihrer charmanten Eigenart eine verblüffende Kongruenz der äußeren Erscheinung fertig bringt«. (bm) SO 17.4., 16:30 | DO 21.4., 18:00 GRUSS UND KUSS – VERONIKA Carl Boese, D 1933 BUCH Kurt Schwabach | KAMERA Bruno Mondi | MUSIK Franz Waxman | MIT Franziska Gaal, Paul Hörbiger, Otto Wallburg, Hilde Hildebrand, Margarete Kupfer, Kurt Lilien 80 min | s/w, OF, 35mm Die heimlich in einen Kunden verliebte Blumenverkäuferin Veronika (Franziska Gaal) sendet ihm (Paul Hörbiger) tagtäglich ein Sträußchen Veilchen mit dem immer gleich lautenden Kartengruß – nämlich dem Titel des Films. Eifersüchtig auf alle Damen, denen er Blumenspenden schickt, riskiert sie ihre Stellung, als sie zur Tarnung in die Rolle seiner Ehefrau schlüpft. Mit diesem flott inszenierten Film, so die Wiener Blätter, avancierte Franziska Gaal »vollends zum Liebling der Zuschauer, denn die bezaubernde Frau singt und bezwingt [...], lebt ihr kleines verliebtes Blumenmädel mit einer schauspielerischen Intensität, mit einem Nuancenreichtum, der verblüffend ist.« (bm) SO 17.4.: Mit einer Einführung von Brigitte Mayr (SYNEMA). Franziska Gaal | 21 SO 17.4., 18:15 | SO 1.5., 16:30 FRÜHJAHRSPARADE Géza von Bolváry, A/D/H 1935 BUCH Ernst Marischka | KAMERA Stefan Eiben | MUSIK Robert Stolz, Wilhelm August Jurek | MIT Franziska Gaal, Wolf Albach-Retty, Paul Hörbiger, Hans Moser, Theo Lingen, Adele Sandrock, Annie Rosar 93 min | s/w, OF, 35mm Wolf-Albach Retty gibt Wilhelm August Jurek, den Komponisten des Hoch- und Deutschmeistermarsches, Franziska Gaal die naiv-liebenswerte Marika aus der ungarischen Steppe, die zur Tante nach Wien kommt, um in deren beliebter Bäckerei zu arbeiten. Weil der Kammerdiener des Kaisers dort täglich die obligaten Kipferl für das Frühstück am Hof holt, p(b)ackt Marika in das Gebäck die Noten samt Bittbrief ein, damit die Komposition – wenn auch auf Umwegen – bis an die Ohren seiner Majestät dringt. Wieder zieht die Gaal, da ist sich die Presse einig, »sämtliche Register ihres Könnens« und »es strahlt ihre Drolerie in allen Farben leuchtend aus, dank ihrer natürlichen Liebenswürdigkeit, ihres frischen Spiels und ihrer unvergleichlich köstlichen Eigenart wegen«. (bm) SO 17.4., 20:00 | DO 28.4., 20:00 THE BUCCANEER Cecil B. DeMille, US 1938 BUCH Edwin Justus Mayer, Harold Lamb, C. Gardner Sullivan KAMERA Victor Miler | MUSIK George Antheil | MIT Frederic March, Franciska Gaal, Akim Tamiroff, Margot Grahame, Walter Brennan, Ian Keith, Anthony Quinn 126 min | s/w, OF, 35mm* Eine historisch verbürgte Episode des Kriegs von 1812: Von den Briten bedrängt, greifen die Amerikaner bei der Schlacht vor New Orleans auf die Hilfe des geächteten Piraten Jean Lafitte (Frederic March) zurück, der mit seinem Kampfgeist der Staatenunion den Sieg gegen die Engländer sichert. Doch Lafittes Hoffnung auf gesellschaftliche Anerkennung wird enttäuscht. Nur eine junge Holländerin (Franziska Gaal), die der Zufall an Bord des Piratenschiffs verschlagen hat, hält ihm allen Widrigkeiten zum Trotz die Treue. Die in Hollywood erblondete Künstlerin überzeugte mit ihrer eigenen, drolligen Art auch Regisseur DeMille: »I felt instantly that she ›had something‹; that the qualities possessed by Mary Pickford, Elisabeth Bergner and Clara Bow at their height of inter national renown, were also Miss Gaal’s.« (bm) 22 | Franziska Gaal *35mm preservation print courtesy of the UCLA Film & Television Archive. MO 18.4., 18:00 | SA 23.4., 18:00 KLEINE MUTTI Hermann Kosterlitz, A/H 1935 BUCH Felix Joachimson | KAMERA Stefan Eiben | MUSIK Nicholas Brodszky | MIT Franziska Gaal, Enrico Benfer, Otto Wallburg, Ernst Verebes, Annie Rosar, Karl Huszar-Puffy, Rudolf Carl 104 min | s/w, OF, 35mm Weil die Schülerin Marie Bonnard (Franziska Gaal) ein auf der Treppe eines Findel hauses weggelegtes Baby aufhebt, gerät sie in den Verdacht, die ledige Mutter des Kindes zu sein. Trotz ihrer Unschuldsbeteuerungen wird sie aus dem Internat entlassen und muss, ganz auf sich allein gestellt, den Kampf aufnehmen, um sich und das Baby durchzubringen. Als frischgebackene, unfreiwillige Mama nimmt sie einen Job als Staubsaugervertreterin an, und der Zufall will es, dass sie ihre Arbeit auch in das Haus des tatsächlichen Vaters des Kindes bringt, wo nach der Auflösung allerlei tragikomischen Verdächtigungen das Baby und seine kleine Mutti ihr großes Glück finden. »Und wieder stellt Franziska Gaal ihr eminentes schauspielerisches Können unter Beweis«, schreibt das Neue Wiener Journal. »Die vielseitige Künstlerin vermag jeder Szene und jedem Wort echtes Leben einzuhauchen und sie zeigt auch, dass ihrer Begabung nicht die Grenzen eines bestimmten Rollenfachs gesteckt sind.« (bm) Franziska Gaal | 23 MO 18.4., 20:00 | FR 22.4., 18:00 PARIS HONEYMOON Frank Tuttle, US 1939 BUCH Don Hartmann, Frank Butler | KAMERA Karl Struss | MUSIK Ralph Rainger | MIT Bing Crosby, Franciska Gaal, Akim Tamiroff, Shirley Ross, Edward Everett Horton, Ben Blue, Rafaela Ottiano, Gregory Gaye 92 min | s/w, OF, 16mm Ein texanischer Millionär (Bing Crosby) reist nach Europa, um bei der Frau zu sein, die er bald heiraten wird. Da aber deren Scheidung in Paris noch anhängig ist, entschließt er sich, in der Zwischenzeit das für die Hochzeitsreise gemietete Schloss zu inspizieren. Dort, mitten im tiefsten Balkan, trifft er auf die frisch gekürte Rosen-Königin (Franziska Gaal), die als Preisgeld eine Woche Aufenthalt in eben jenem Palast gewonnen hat. Erst widerwillig, dann langsam, aber sicher verliebt, entscheidet sich der Held schließlich gegen die raffinierte Lady und für die pfiffige Unschuld vom Lande. Und nicht nur mit dem Song You’re a Sweet Little Headache macht Crosby Gaal in diesem romantischen Singspiel ein sehr charmantes Kompliment. (bm) MI 27.4., 21:00 THE GIRL DOWNSTAIRS Norman Taurog, US 1938 BUCH Harold Goldman, Felix Jackson, Karl Noti | KAMERA Clyde De Vinna | MUSIK Wiliam Axt | MIT Franciska Gaal, Franchot Tone, Walter Connolly, Reginald Gardiner, Rita Johnson, Reginald Owen 77 min | s/w, OF, 16mm Eine Aschenputtelgeschichte rund um das Küchenmädchen Katerina Linz (Franziska Gaal), deren Gefühle der Playboy Paul (Franchot Tone) zuerst nur ausnutzt, um an ihre Herrin heranzukommen, in die er unsterblich verliebt ist. Allerdings wird er durch Katerinas aufrichtige Zuneigung für ihn geläutert, doch es dauert, bis er ihr beweisen kann, dass er ihrer Liebe auch würdig ist. Der dritte und letzte Auftritt Franziska Gaals in einem Hollywood-Film ist ein Remake von KATHARINA, DIE LETZTE und der überaus traurige Abschluss einer glanzvollen Karriere, die in Europa so vielversprechend begonnen hatte. (bm) 24 | Franziska Gaal DO 28.4., 18:00 SKANDAL IN BUDAPEST István Székely/Géza von Bolváry, D 1933 BUCH Karl Noti | KAMERA Stefan Eiben | MUSIK Nicholas Brodszky | MIT Franziska Gaal, Paul Hörbiger, Werner Pledath, Lotte Spira, Szöke Szakall, Oskar Sima, Karl Huszar-Puffy 83 min | s/w, OF, 35mm Zur Hochzeit ihrer Freundin nach Budapest geladen, erfährt Eva (Franziska Gaal), dass deren Verlobter die Ehe doch nicht eingehen mag. Eva will ihm die Leviten lesen, verwechselt ihn aber im Hotel Atlantic mit dem ebenfalls dort logierenden, berühmten Pianisten Paul (Hörbiger) und versetzt dem Ahnungslosen mitten in der Lobby eine schallende Ohrfeige. Prompt verliebt sich Paul in Eva, doch bis die Richtigen einander tatsächlich finden, rutscht Eva noch mehrere Male die Hand aus ... Screwball vom Feinsten und Vorbild für das Astaire/Rogers-US-»Remake« TOP HAT (1935). Die Gaal liefert ein »grandioses Schauspiel mit allen Facetten ihrer fabelhaften Mimik [...] – vom Schmollen zum Lächeln, von der enttäuschten Verwunderung zur sprühenden Freude«. (bm) SO 1.5., 18:30 PAPRIKA Carl Boese, D 1932 BUCH Bobby E. Lüthge | KAMERA Reimar Kuntze MUSIK Franz Waxman | MIT Franziska Gaal, Paul Hörbiger, Paul Heidemann, Lieselotte Schaak 93 min | s/w, OF, 35mm Die quirrlige Ilona (Franziska Gaal) entdeckt beim Besuch ihrer frisch verheirateten Freundin, dass deren Schwager (Paul Hörbiger), ein etwas schrulliger Forscher und eingefleischter Junggeselle, just jener Mann ist, in den sie sich beim Internatsfest in Ungarn unsterblich verliebt hat. Um das der Weiblichkeit abholde Faktotum doch noch für sich zu gewinnen, setzt sie alles dran, um ihm nahe zu sein und schlüpft in die Rolle des Dienstmädchens. Paprika – dieses eine Wort bringt das im Genre der leichten musikalischen Komödie entfaltete Amüsement ebenso prägnant auf den Punkt wie die nonchalanten Attribute der überaus charmanten Hauptdarstellerin, die sich mit ihrem entzückenden ungarisch-deutschen Kauderwelsch und einem erfrischenden Temperament in die Herzen des Kinopublikums hineingespielt hat. (bm) Mit einer Einführung von Brigitte Mayr (SYNEMA). Franziska Gaal | 25 CINEMA SESSIONS GEORGES MÉLIÈS – KINOMAGIER NIKOLAUS WOSTRY G eorges Méliès, Magier und Vollblut-Schausteller, war der erste Geschichtenerzähler des frühen Kinos, er gilt als Schöpfer der bis heute noch gültigen Grammatik des narrativen Films. Als begnadeter Illusionist erkannte er als Erster das nur der Kinematografie eigene Potenzial, Zeit und Ort zu dekonstruieren und in ein völlig neues Kontinuum zu stellen. Mit Stopp-Tricks, Mehrfachbelichtungen, Überblendungen und Zeitrafferaufnahmen entwickelte Méliès das klassische Repertoire des analogen Filmtricks, mit dem er sein heute noch beeindruckendes Feuerwerk an Visionen umsetzte. Méliès war aber nicht nur ein Pionier, sein Werk markiert einen der Höhepunkte des Kinos der Attraktionen. Die Frische und anarchische Ungezügeltheit zeigen das emanzipatorische Potenzial eines Mediums, das sich an alle richtet, das keine Barrieren der Bildung, der Herkunft und der Sprache kennt, das allein bewegt durch die elementare Kraft der Bilder. Noch vor wenigen Jahren waren Méliès’ Filme fast nur in bescheidenen Duplikationen verfügbar. Dank neuer Funde, aber auch der digitalen Restaurierungstechnik ist es gelungen, einen in dieser Qualität bisher nicht vorhandenen Korpus aufzubauen. Die begnadeten Sammler und »Filminfizierten« Serge Bromberg und Eric Lange von Lobster Film haben ihren gewichtigen Teil dazu beigetragen. Das Filmarchiv Austria konnte schließlich mit A LA CONQUETE DU POLE ein Schlüsselwerk des Kinomagiers in einer schablonenkolorierten Fassung wiederentdecken und restaurieren. Georges Méliès hat seine Filme immer bewusst in einen musikalischen und sprachlichen Kontext gesetzt. Cinema Sessions knüpft an diese Inszenierungs- und Präsentationskunst des multimedialen Erlebnisses Stummfilm an. In Kooperation mit Lobster Film (Paris) zeigt das Filmarchiv Austria in fünf Programmen eine Auswahl der besten digitalen Neurestaurierungen. Mit Live-Musik von Gerhard Senz aka Prcls [prizls], vielseitiger Visual-, Sound- und Medienkünstler. Seine DJ-Sets pulsieren zwischen verträumten Sounds und Heavy Bass, sein Repertoire reicht vom künstlerischen Electronic-Sound bis hin zu Easy-Guitar-Pop. Mit seinem Gespür für atmosphärische, grenzüberschreitende Musik ist Prcls der ideale Mondreise-Begleiter durch das magische Méliès-Universum. In Kooperation mit: Georges Méliès | 27 LA SIRENE SO 24.4., 18:30 PROGRAMM 1: FEENWELTEN Die Feerie ist ein klassisches Genre des späten 18. Jahrhunderts, in dem sich aufwendige Bühnentricks mit raffinierter Beleuchtungstechnik mischen. Anstatt antiken Vorbildern wendet sie sich der mittelalterlichen Romantik mit ihrer Welt der Märchen und Feen zu. Mit seiner elaborierten Tricktechnik und seinen exzessiven Kolorierungen beschert Méliès der Feerie eine Hochblüte und macht sie zum dominierenden Genre des frühen Kinos. (nw) CENDRILLON OU LA PANTOUFLE MERVEILLEUSE LE BAQUET DE MESMER Georges Méliès, F 1912 Das klassische Märchen von Aschen puttel hier in einer der aufwendigsten Produktionen von Méliès. Der berühmte Dr. Messmer, Meister des tierischen Magnetismus, kann mit seiner Kunst Gegenstände zum Leben zu erwecken. LE THAUMATURGE CHINOIS NOUVELLES LUTTES EXTRAVAGANTES Georges Méliès, F 1904 Georges Méliès, F 1900 Ein chinesischer Magier vollführt mit einer einfachen Papierlaterne die seltsamsten Metamorphosen. Dieser Film nimmt Jahrmarktsattraktionen aufs Korn und parodiert Wettkämpfe, in denen auch Frauen »ihren Mann« stehen. 28 | Georges Méliès Georges Méliès, F 1905 CENDRILLON LE THAUMATURGE CHINOIS JACK LE RAMONEUR LA SIRENE Georges Méliès, F 1906 Georges Méliès, F 1904 Witzige Parodie einer Feerie, in der ein Rauchfangkehrer von seinem Chef gehindert wird, sich in einen Märchenprinzen zu verwandeln. Ein feiner Herr verwandelt sich in Neptun und herrscht in einem Reich, das in Wirklichkeit ein winziges Aquarium ist. LA DANSE DU FEU PAUVRE JOHN OU LES AVENTURES D’UN BUVEUR DE WHISKY Georges Méliès, F 1899 Ein Teufel lässt aus seinem Zauberkessel Gestalten erscheinen, die einen exzessiven Serpentinentanz aufführen. LE CHATEAU HANTE Georges Méliès, F 1907 Ein Kutscher, der seine Kunden zu einer Ruine bringt, blickt zu tief ins Whisky-Glas und wird von heftigen Halluzinationen geplagt. Georges Méliès, F 1897 In einem verwunschenen Schloss lässt Satan Skelette tanzen und triumphiert über alle Eindringlinge. L’HOMME MOUCHE Georges Méliès, F 1902 Sechs russische Tänzer scheinen ihre Pirouetten in der Luft zu vollführen. LA DANSEUSE MICROSCOPIQUE Georges Méliès, F 1902 Ein Magier zieht ein Dutzend Eier aus seinem Mund, die frappierendste Verwandlungen durchmachen. Gesamtlänge: ca. 58 min s/w, Farbe Georges Méliès | 29 LE ROYAUME DES FEES SO 24.4., 20:30 PROGRAMM 2: FANTASTISCHE WELTEN Das Méliès-Universum umfasst alle Dimensionen und Bewusstseinszustände. Sie sind aufregend und mit viel Temperament inszeniert, werden immer wieder augenzwinkernd in Frage gestellt, der Zuschauer wird zur Komplizenschaft verführt und gleichzeitig ihrer überführt. Dieser spezielle Humor Méliès’ trägt ganz wesentlich zur wunderbaren Frische seiner Werke bei. (nw) LE ROYAUME DES FEES LE TRIPOT CLANDESTIN Georges Méliès, F 1903 Georges Méliès, F 1905 Handkolorierte Feerie, in der eine Hexe dem Prinzen seine Prinzessin raubt. Kurz vor einer Polizeirazzia verwandelt sich ein Spielsalon in ein elegantes Modengeschäft und narrt die staatliche Autorität. LES MESAVENTURES D’UN PHOTOGRAPHE Georges Méliès, F 1908 Burleske um einen Lausbub mit Gartenschlauch, der beim Fotografieren stört. 30 | Georges Méliès LE DIRIGEABLE FANTASTIQUE JEANNE D’ARC LE DIRIGEABLE FANTASTIQUE OU LE CAUCHEMAR D’UN INVENTEUR LES ILLUSIONS FANTAISISTES Georges Méliès, F 1905 Ein Zauberer lässt Menschen erscheinen. Preziose eines verschollenen Reisefilms, der nur in diesem zauberhaften Fragment erhalten geblieben ist. Georges Méliès, F 1909 FAUST AUX ENFERS Georges Méliès, F 1903 LE ROI DU MAQUILLAGE Georges Méliès, F 1904 | Star Film Die Legende von Faust, erzählt vom großen Illusionisten Méliès. Der Zauberer Méliès verwandelt sich nach und nach in seine eigenen Zeichnungen. LE VITRAIL DIABOLIQUE JEANNE D’ARC Ein Alchemist wird von süßen Träumen und schrecklichen Visionen heimgesucht. Georges Méliès, F 1900 Georges Méliès, F 1911 Historiendrama über die große französische Nationalheilige. LE COMPOSITEUR TOQUE Gesamtlänge: ca. 62 min s/w, Farbe Georges Méliès, F 1905 Ein Musiker wird von Nymphen zu seinen Schöpfungen inspiriert. Georges Méliès | 31 VOYAGE A TRAVERS L’IMPOSSIBLE MO 25.4., 18:00 PROGRAMM 3: DIE EROBERUNG DES UNMÖGLICHEN Auch die großen Pionierleistungen der Wissenschaft finden Eingang in die filmische (De-)Konstruktionen von Méliès, die er mit Dramatik und großem Gestus zur roman tischen Verheißung überhöht und gleichzeitig mit sardonischem Anarchismus desavouiert. (nw) VOYAGE A TRAVERS L’IMPOSSIBLE Georges Méliès, F 1904 LA CHAISE A PORTEUR ENCHANTEE Eine Gruppe von Wissenschaftlern tritt unter der Leitung von Ingenieur Mabouloff eine Expedition zur Sonne an. Georges Méliès, F 1905 LE MAESTRO DO-MI-SOL-DO LE FAKIR DE SINGAPOUR Georges Méliès, F 1906 Georges Méliès, F 1908 Ein Dirigent tritt in einen erfolglosen Kampf mit einem Schreibtisch, einer Posaune und einem Klavier. Ein Fakir lässt aus Eiern Kinder schlüpfen. 32 | Georges Méliès Ein Zauberer lässt ein Paar aus der Zeit Louis XIV. erscheinen. LE VOYAGE DE GULLIVER A LILLIPUT CENDRILLON LA COLLE UNIVERSELLE LA CHRYSALIDE ET LE PAPILLON Georges Méliès, F 1907 Georges Méliès, F 1901 Ein Hausierer versucht sich mit einem Zauberkleber an Polizisten zu rächen, die ihn bei seinen Geschäften stören. Ein Zauberer verwandelt eine Raupe in eine Schmetterlingsfrau. Er versucht sie an sich zu binden, indem er ihr die Flügel nimmt, aber sie weiß sich zu rächen. LE VOYAGE DE GULLIVER A LILLIPUT ET CHEZ LES GEANTS Georges Méliès, F 1902 L’AUBERGE ENSORCELEE Eine sehr freie Paraphrase auf Swifts Klassiker. Georges Méliès, F 1897 LE TONNERRE DE JUPITER Ein Reisender muss erleben, wie in einer Herberge sein Gepäck Stück für Stück verschwindet. Georges Méliès, F 1903 Jupiter beschädigt bei der Schöpfung der neun Musen seinen mächtigen Donner, der göttliche Mechaniker Vulkan fungiert als Reparateur. LE TAMBOURIN FANTASTIQUE Georges Méliès, F 1908 Ein Zauberer vollführt mit Hilfe seines possenreißenden Dieners die skurrilsten Kunststücke. CENDRILLON Georges Méliès, F 1899 Eine frühe Version des Märchens von Aschenputtel. Gesamtlänge: ca. 61 min s/w, Farbe Georges Méliès | 33 A LA CONQUETE DU POLE MO 25.4., 20:00 PROGRAMM 4: IMAGINIERTE REISEN A LA CONQUETE DU POLE ist Méliès’ letzte große Produktion und ein finales Feuerwerk, in dem er noch einmal alle Elemente seiner Kunst vereint. Diese zauberhafte Wunderreise war lange nur in Schwarzweiß-Fassungen überliefert. Mit der Entdeckung einer schablonenkolorierten, zeitgenössischen österreichischen Verleihversion durch das Filmarchiv Austria liegt dieses Schlüsselwerk wieder in der Ursprungs fassung vor. (nw) A LA CONQUETE DU POLE LES FROMAGES AUTOMOBILES Georges Méliès, F 1912 koloriert, 35mm Georges Méliès, F 1907 Eine Gruppe von Wissenschaftlern macht sich mit dem Flugzeug auf den Weg zum Nordpol. Digitale Neurestau rierung der schablonenkolorierten Fassung durch das Filmarchiv Austria. Ein Käseverkäufer bringt mit den Düften seiner Produkte einen ganzen Autobus in Aufruhr. LES AFFICHES EN GOGUETTE Georges Méliès, F 1906 Ein Kampf mit lebendigen Werbe plakaten. 34 | Georges Méliès LE CAUCHEMAR BARBE-BLEUE Georges Méliès, F 1901 Der Kampf gegen den teuflischen Frauenmörder Blaubart. L‘HOMME A LA TETE EN CAOUTCHOUC L‘HOMME A LA TETE EN CAOUTCHOUC Georges Méliès, F 1901 Ein Apotheker bläst einen menschlichen Kopf bis zum Zerplatzen auf. LE CAUCHEMAR Georges Méliès, F 1896 LE GENIE DU FEU Ein Mann wird im Traum vom Gegen spieler von Pierrot und Columbine heimgesucht. Georges Méliès, F 1908 LE MAGICIEN Ein verlobtes Paar gerät in eine Zaubergrotte. Prinz und Prinzessin müssen eine Hexe bekämpfen, um zueinander zu finden. Georges Méliès, F 1898 Pierrot wird von einem Zauberer verwandelt. Gesamtlänge: ca. 58 min s/w, Farbe LE REVEIL D’UN MONSIEUR PRESSE Georges Méliès, F 1900 Beim Kofferpacken erlebt ein eilig Reisender die wunderliche Verwandlung seiner Kleidung. Georges Méliès | 35 VOYAGE DANS LA LUNE SO 1.5., 20:30 PROGRAMM 5: DIE GRAMMATIK DES FILMS Misst man die Bedeutung eines Künstlers daran, wie oft sein Werk kopiert wird, so gehört Méliès zweifellos auch in dieser Beziehung zu den ganz Großen des Kinos. Insbesondere DIE REISE ZUM MOND, sein berühmtester Film, der schon zum Zeitpunkt des Erscheinens für Furore sorgte, tauchte in unzähligen Versionen und Raubkopien auf. Dennoch sollte es über hundert Jahre dauern, bis dieser Klassiker wieder in einer kolorierten Ursprungsfassung vorliegt – der krönende Abschluss dieser Hommage. (nw) LE PALAIS DES MILLE ET UNE NUITS LE CAKE-WALK INFERNAL Georges Méliès, F 1905 Georges Méliès, F 1903 Ein junger Prinz ohne Geld verliebt sich in die schöne Aouda, die Tochter des Rajah, die einem reichen Bösewicht versprochen ist. Im Reich des Hades entfesseln Teufel einen dämonischen Cake-Walk. ECLIPSE DE SOLEIL EN PLEINE LUNE Georges Méliès, F 1907 36 | Georges Méliès Ein Professor der Astronomie erklärt in einem Observatorium die Phänomene des Himmels. VOYAGE DANS LA LUNE LE PALAIS DES MILLE ET UNE NUITS L’ALCHIMISTE PARAFARAGARAMUS ECLIPSE DE SOLEIL EN PLEINE LUNE L’ALCHIMISTE PARAFARAGARAMUS OU LA CORNUE INFERNALE LE REVE D’UN FUMEUR D’OPIUM Georges Méliès, F 1906 Die Halluzinationen eines Opium rauchers. Aus der Retorte des großen Alchemisten Parafaragaramus entsteigen die fürchterlichsten Kreaturen. Georges Méliès, F 1908 VOYAGE DANS LA LUNE Georges Méliès, F 1902 LE MELOMANE Georges Méliès, F 1903 Eine musikalische Zauberei mit der englischen Nationalhymne. LA FEE CARABOSSE OU LE POIGNARD FATAL Georges Méliès, F 1906 Der bekannteste Méliès-Klassiker DIE REISE ZUM MOND in der neuesten Restaurierung mit den bisher verschollenen, originalen Handkolorierungen. Gesamtlänge: ca. 72 min s/w, Farbe Ein junger Troubadour zieht sich die Rache der bösen Fee Carabosse zu. Georges Méliès | 37 ATER THE FILM & MI 20.4., 18:00 | DO 21.4., 18:00 | DI 26.4., 18:00 | MI 27.4., 18:00 DO 28.4., 18:00 | FR 29.4., 18:00 THE MECHANICAL PARADISE Yosi Wanunu, A 2016 KONZEPT Yosi Wanunu, Paul Horn | PRODUKTION Kornelia Kilga | MUSIK Michael Strohmann, David Schweighart, Ina Ebensberger | MIT Irene Coticchio, Susanne Gschwendtner, Magda Loitzenbauer, Anna Mendelssohn, Markus Zett u. a. »Ein ganzes Atelier sprießt und breitet sich aus mit Dunkelkammern, Dekors, Modellen, Kulissen, Kostümen: eine Maschine, die Wunder herstellt, eine Fabrik, die Geister erzeugt.« (H. M. Enzensberger) In THE MECHANICAL PARADISE sieht man Georges Méliès in seinem Studio beim Arbeiten zu. Die Zuseher werden Zeugen des Prozesses des Méliès’schen Filmemachens, der Entstehung der Mèliès’schen Magie, live auf der Bühne eines Filmtheaters. Zusammen mit seiner 20-köpfigen Mannschaft aus Bühnenarbeitern, Komparsen, Technikern, Spielern und Musikern erschafft er eine Reihe von phantasmagorischen Tableaus für den Dreh, um Sie, das Publikum, zu verwirren, zu blenden, zu verzaubern, zu betrügen. Entlang dieser in Echtzeit und -raum und in Live-Regie geschaffenen Kurzfilme aus dem bislang gefundenen Material entsteht ein semi-fiktionales Biopic über einen Mann, der es wagte, zu viel zu träumen. Aber der Meister arbeitet hier auch an einem seiner vermutlich zerstörten oder bislang nicht entdeckten Filme, er heißt DIE JUDEN und erzählt angeblich die Anfangsgeschichte der zionistischen Bewegung. (kk) Eine Kooperation von toxic dreams und Filmarchiv Austria. Tickets: EUR 14,– | EUR 8,50 (ermäßigt, mit einem Cinema-Sessions-Ticket) 38 | The Mechanical Paradise THE MECHANICAL PARADISE BARRIEREFREI-TAG KURZFILMKINO FÜR ALLE LISA NEUMANN A ls »Nahversorger« für Filmkunst und Filmdiskurs und Begegnungsraum für Menschen, die darauf brennen, private wie politische Komfortzonen zu verlassen, hat das internationale Open-Air-Kurzfilmfestival dotdotdot im Sommer 2015 im 8. Bezirk die Nachfolge von espressofilm angetreten. Frei nach dem Festival-Credo von dotdotdot, an dessen Ende drei Punkte stehen, lässt das Programm Leerstellen, an denen sich Diskussionen entzünden können, und öffnet Raum zum Denken, Reden und Tun. Aber nur wer miteinander Filme sehen kann, kann miteinander über Filme sprechen. Ein »Kino für alle« muss also her – unabhängig von individuellen Fähigkeiten, ethnischer wie sozialer Herkunft, Geschlecht oder Alter. Eine Utopie? Barrierefreiheit: Ein neuer Zugang zum »Kino für alle« Als erstes Filmfestival in Österreich setzt dotdotdot schwerpunktmäßig inklusive Strategien um, um Menschen verschiedener Generationen, Menschen mit und ohne Behinderungen und Menschen mit und ohne Budget gemeinsam ins Kino zu bringen. Barrierefreiheit ist also nicht utopisch, ihre Umsetzung erfordert aber konkrete Konzepte und beinhaltet viele kleine Schritte. Mit dem barriereFREItag hat dotdotdot bereits in der ersten Saison einen wöchentlichen Fixtermin etabliert, an dem nicht nur wie an allen Spieltagen der Eintrittspreis selbst gewählt werden kann, sondern das gesamte Programm – Workshops, Filme, Filmgespräche – durch entsprechende Unter titelungen und Übersetzungen in Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) für gehör lose Menschen und Menschen mit Hörbehinderungen (HoH) aufbereitet ist. 2016 wird dieses Angebot durch Audiodeskriptionen für blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderungen ergänzt. Das Filmarchiv Austria hat das Festival dotdotdot eingeladen, die Idee des barrierefreien Kinos in zwei Programmen im METRO Kinokulturhaus zu präsentieren. Die nächste Ausgabe von dotdotdot findet vom 5.7. bis 26.8.2016 im Garten des Vokskundemuseums statt. PAY AS YOU WISH: Ticket-Preis frei wählbar. Barrierefrei für gehörlose Menschen und Menschen mit Hörbehinderungen: Filme mit HoH-Untertiteln, Gespräche mit den anwesenden Filmemacher Innen mit Übersetzung in ÖGS. Eine Kooperation von dotdotdot und dem Filmarchiv Austria. www.dotdotdot.at 40 | Kurzfilmkino für alle ... A CAR ... FR 1.4., 19:00 KURZFILMPROGRAMM: ON LOOP PAY AS YOU WISH! Montag, 7:00 Uhr. Mit einem gezielten Schlag auf den Snooze-Button eröffnet Stian das härteste Match des Tages - die Aufwärmübung für eine Reihe von Verrenkungen, die nötig sind, um den Alltag zu meistern. Selbst schuld, wer die Familienkutsche in Wiens kleinste Parkgarage stellen will? Wer sich einbildet, mit dem O-Wagen zügig durch die Stadt zu kommen? Oder wer mit verschwiegenen NachbarInnen rechnet, wenn eine verbotene Party steigt? Und wie kommt es, dass gerade die unerfreulichen Nachrichten loopartig immer wiederkehren? Mit sechs komischen Kurzfilmen, deren Spektrum von subtil bis haarsträubend reicht, zollt dieses Programm dem sportlichen Ehrgeiz Tribut, gegen alle Widerstände doch noch ans Ziel zu gelangen. (ln) HJEMMEKAMP | HOME GAME ÖSTERREICH! … A CAR … CHEFU | HOUSE PARTY RADETZKYPLATZ Gesamtlänge: 49 min alle Filme untertitelt (HoH) Martin Lund, N 2004 10 min | Farbe, OmeU, digital Carola Dertnig, A 2010 8 min | Farbe, OmeU, digital Hubert Sielecki, A 2010 4 min | Farbe, OmdU, digital ON LOOP Christine Hooper, GB 2013 5 min | Farbe, OmeU, digital Hubert Sielecki, A 2001 4 min | Farbe, OmdU, digital Adrian Sitaru, RO 2012 18 min | Farbe, OmeU, digital In Anwesenheit von Hubert Sielecki und Carola Dertnig. Kurzfilmkino für alle | 41 LES LEZARDS FR 1.4., 21:00 KURZFILMPROGRAMM: IN LOVE PAY AS YOU WISH! Es knistert im Kurzfilmkabinett. Da ist die unglückliche Liebesgeschichte des Teenagers Noah, die sich via Facebook, Skype, Chatroulette, YouPorn und iTunes entspinnt. Die Liebe ist schön, auch wenn vergangen, wie Adele Raczkövi in einer Fleisch bzw. Wurst gewordenen Telefontirade bekräftigt. Selbst die Tatsache, dass der längste Kuss der Welt auf eine Initiative des Apothekerverbandes zurückgeht, tut der Stimmung keinen Abbruch. Stellt sich am Ende nur die Frage, ob ein Hamam wirklich der passende Ort für ein Blind Date ist. Vincent Macaigne, sympathischer Loser des neuen französischen Films, wird es jedenfalls ausbaden müssen. (ln) LES LEZARDS | THE LIZARDS BUT MILK IS IMPORTANT NOAH ESEL Vincent Mariette, F 2013 14 min | s/w, OmeU, digital Patrick Cederberg/Walter Woodman, US 2013 17:30 min | Farbe, OmeU, digital Anna Mantzaris/Eirik Grønmo Bjørnsen, N 2012 10 min | Farbe, OmdU, digital Rafael Haider, A 2014 23 min | Farbe, OmdU, digital DER LÄNGSTE KUSS Hubert Sielecki, A 2014 4:30 min | Farbe, OmdU, digital WURSCHT Adele Raczkövi/Julian Vavrovsky, A 2005 4 min | Farbe, OmdU, digital 42 | Kurzfilmkino für alle Gesamtlänge: 73 min alle Filme untertitelt (HoH) In Anwesenheit von Rafael Haider, Hubert Sielecki und Adele Raczkövi. ECTION L L O C LIVING SUBCUTAN FREMDE Living Collection sixpackfilm liefert jeden ersten Montag im Monat eine lebendige Montage des künstlerischen Films in Österreich abseits der üblichen Kategorisierungen und stellt die unter schiedlichsten Werke und Arbeiten in den Kontext eines jeweiligen Programmschwerpunkts. MO 4.4, 19:00 DAS UNBEHAGEN AN DER KULTUR FREMDE ICH ARBEITE KUNST & REVOLUTION SUBCUTAN Kathrin Resetarits, A 1999 29 min | Farbe, OFmeU, 16mm Ernst Schmidt Jr., A 1968 2 min | s/w und Farbe, ohne Dialog, 16mm Sabine Marte, A 1996–98 20 min | Farbe, OF, BetaSP Johannes Rosenberger, A 1988 20 min | Farbe, OF, 16mm Unaufgeregt setzt Kathrin Resetarits in Szene, wie sich eine alleinerziehende Frau und ihr Kind an die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen versuchen. Das kulturelle Nachkriegsklima förderte die Konfrontation des Publikums mit radikalen aktionistischen Performances, die in der legendären »Uni-Ferkelei« (Kronen Zeitung) gipfelten, die Ernst Schmidt Jr. mitgefilmt hat. Spielerisch greift Sabine Marte sprachliche Festschreibungen an, überzeichnet, rhythmisiert, erfindet ihre eigene, das Medium immer mitreflektierende, künstlerische Sprache. Groteske Mimik, verzerrende Aufnahmewinkel und trashige Aufmachung verstärken die befreiende Wirkung. SUBCUTAN von Johannes Rosenberger montiert ein glühend beißendes Porträt vom Wien des Jahres 1988, als die Proteste gegen das Verdrängen der NS-Verbrechen und Waldheim als seinen inthronisierten Vertreter ein Gebot der Stunde waren. (bbu) Mit einer Einführung von Brigitta Burger-Utzer (sixpackfilm). Eine Kooperation von sixpackfilm und dem Filmarchiv Austria. Living Collection | 43 ER ASSIK L K O R KIN KINDE »Alle Menschen sollten ihre Kindheit von Anfang bis Ende mit sich tragen«, meinte Astrid Lindgren. Ein Ort, der das ermöglicht, ist das Kino. Die Reihe Kinder Kino Klassiker umfasst Klassiker des europäischen Kinderfilmschaffens, aber auch echte Raritäten. Ein zeitloses Vergnügen für die ganze Familie, das bleibende Momente schafft. SA 2.4., 16:00 | SO 3.4., 16:00 | SA 9.4., 16:00 | SO 10.4., 16:00 DIE KLEINE HEXE MALÁ ČARODĚJNICE Zdeněk Smetana, ČSSR/BRD 1983 BUCH Kamil Pixa, Zdeněk Smetana, Jaroslav Vokrál | KAMERA Jiří Švecík, Zdeněk Pospíšil 91 min | Farbe, dF, 35mm Das beliebte Kinderbuch von Otfried Preußler als liebevoll origineller Zeichentrickfilm entführt mit viel Poesie in die Welt des Märchens, wo sich gute und böse Mächte noch ungestört begegnen können. Im Mittelpunkt steht eine »erst« 127 Jahre junge Hexe, die beim Hexenfest in der berühmt berüchtigten Walpurgisnacht heimlich mittanzt, obwohl es ihr von den Oberhexen verboten wurde. Prompt wird sie erwischt und von der Nebelhexe bestraft. Beim nächsten Tanz ist sie zwar mit dabei, aber nur, wenn sie eine »gute« Hexe wird. Doch was ist eine »gute« Hexe, gibt es die überhaupt? Ihr Freund, der Rabe Abraxas, steht mit Rat und Tat zur Seite und hilft ihr, die Tricks, die Hexen so können müssen, in den Griff zu bekommen. (rf) Eintritt pro Kind und Begleitperson je € 5,-, mit kinderaktivcard pro Kind und Begleitperson je € 4,50. 44 | Kinder Kino Klassiker ER ASSIK L K O R KIN KINDE SA 16.4., 16:00 | SO 17.4., 16:00 | SA 23.4., 16:00 | SO 24.4., 16:00 | SO 1.5., 16:00 KARLSSON AUF DEM DACH VÄRLDENS BÄSTA KARLSSON Olle Hellbom, S/BRD 1972 BUCH Olle Hellbom, Astrid Lindgren | KAMERA Lars Björne, Bertil Rosengren | MIT Mats Wikström, Lars Söderdahl, Catrin Westerlund, Stig Ossian Ericson, Staffan Hallerstam 101 min | Farbe, dF, 35mm Der achtjährige Lillebror wünscht sich einen Hund. Den bekommt er zwar nicht, dafür fliegt eines Tages, einfach so, Karlsson beim Fenster herein, keine Drohne, sondern ein sonderbarer Kerl mit Propeller am Rücken, der behauptet, hinter dem Schornstein auf dem Dach zu wohnen und »der gescheiteste und beste Karlsson der Welt« zu sein. Die beiden freunden sich natürlich an und erleben viele Abenteuer. Niemand glaubt Lillebrors spannenden Erzählungen, für seine Eltern hat er »wohl geträumt«, was an ihrer Ignoranz, aber auch an Karlssons spontanem Verschwinden liegen könnte. Doch ist es gerade der scheinbar Unsichtbare, der Lillebror wieder in ihr Gesichtsfeld rückt. Schnoddrig, heillos von sich selbst überzeugt, die Erwachsenen auf selten witzige Art karikierend liefert KARLSSON AUF DEM DACH neben großer Unterhaltung eine gute Portion Gesellschaftskritik und zeigt einmal mehr, warum Lindgrens Werke Klassiker sind. (rf) Kinder Kino Klassiker | 45 IFE DL SECON In der Reihe Second Life »Fundstücke« präsentiert Filmarchiv-Austria-Mitarbeiter Raimund Fritz Fundstücke aus den Archiv-Kollektionen des Filmdepots Laxenburg und bringt selten zu sehende Filme und Klassiker wieder auf die Leinwand. Seine kinoarchäologischen Expeditionen laden monatlich zu einer etwas anderen Reise durch die internationale Filmgeschichte ein. DI 5.4., 19:00 | DI 12.4., 21:00 DIE GEBROCHENE LANZE BROKEN LANCE Edward Dmytryk, US 1954 BUCH Richard Murphy | KAMERA Joseph MacDonald | MIT Spencer Tracy, Robert Wagner, Richard Widmark, Jean Peters, Katy Jurado 98 min | Farbe, dF, 35mm Ein despotischer Großgrundbesitzer, reich geworden durch seine Rinderzucht, überwirft sich mit seinen drei Söhnen aus erster Ehe, da er seinen vierten Sprössling, der aus der Beziehung mit einer Indianerin stammt und sich dem Vater gegenüber als loyal erweist, bevorzugt. Nach dem Motto »Wer sich ein Reich aufgebaut hat, der muss es auch wieder verlieren, damit die anderen nicht aufhören müssen, von ihren Möglichkeiten zu träumen« (Georg Seeßlen) erzählt der mit einem Drehbuch-Oscar ausgezeichnete Film von einem Vater-Sohn-Konflikt der besonderen Art, aber auch vom Rassenhass gegenüber Indianern. DIE GEBROCHENE LANZE ist ein Meilenstein des Western-Genres, nicht nur, weil er Partei ergreift für die Ureinwohner Amerikas und deren Rechte und deshalb in den USA entsprechend umstritten war. Auch die darstellerischen Leistungen, allen voran jene von Spencer Tracy, sorgten für den verdienten Status als Klassiker. (rf) 46 | Second Life IFE DL SECON DI 19.4., 21:00 | DI 26.4., 18:45 FLÜSTERNDE WÄNDE THE WHISPERERS Bryan Forbes, GB 1966 BUCH Bryan Forbes | KAMERA Gerry Turpin | MIT Edith Evans, Eric Portman, Nanette Newman, Gerald Sim, Ronald Fraser 107 min | s/w, dF, 35mm Die Pensionistin Margaret Ross, verheiratet mit einem Spieler und Säufer, führt ein Leben in Abgeschiedenheit und fällt ihrer unmittelbaren Umgebung nur durch ihre Schrullen auf. Als sie jedoch eines Tages ein Paket mit gestohlenem Geld findet zieht sie die Aufmerksamkeit einer Betrügerbande auf sich … »Dame« Edith Evans zählt zu den ganz Großen der britischen Schauspielkunst. Mit ihren 79 Jahren legte Sie eine erstaunliche Performance hin, die ihr den Silbernen Bären, einen Golden Globe und den New York Film Critics Award sowie eine OscarNominierung einbrachte. Ein weiteres Highlight dieses Films ist die Musik des fünf fachen Oscar-Preisträgers John Barry, der mit einem subtilen, leisen Score Margarets Lebensgefühl zwischen Scheinwelt und Wirklichkeit auf akustischer Ebene gelungen umsetzte. (rf) Second Life | 47 FILM NOIR RELOADED PSYCHOANALYSE – FINAL GIRLS CHRISTINA WIEDER | FRANK STERN W ie bereits SHIRLEY, Gustav Deutschs Auftaktfilm zu dieser Reihe, zeigte, ist die Frau im Film noir so vielschichtig, undurchsichtig und facettenreich wie in kaum einer anderen Kunstströmung. Versuchte die Kritik über Jahrzehnte hinweg, die Akteurinnen des Film noir im Antagonismus von Femme fatale und Femme fragile zu fassen, so macht es sich Film noir reloaded in den nächsten Monaten zur Aufgabe, eben diese dogmatischen Kategorisierungen, die zum großen Teil vom Production Code auferlegt wurden, aufzubrechen, indem das Final girl ins Zentrum der Retrospektive rückt. Subversive Wiederkehr des vermeintlich Verdrängten Die Bestrebungen des Hays Office, der Filmproduktion ein »moralisches« Regelwerk vorzuschieben, das Gewalt, progressive Darstellungen von Sexualität und selbstbewusste, emanzipierte Frauen aus Hollywood verdrängen sollte, führten allerdings weniger zu einer spießigen Versittlichung des Kinos als vielmehr zu unzähligen Produktionen, die durch subversive Elemente im Schatten der Bilder all jenes zu sagen vermochten, was die Zensurbehörden gern verboten hätten. Im Zuge der Reihe Film noir reloaded, die mit THE STORY OF TEMPLE DRAKE sowohl ein Pre-Code-Drama als mit FLAMINGO ROAD und THE ACCUSED auch Filme aus der Production-Code-Ära auf die Leinwand bringt, wird deutlich, dass sich zwar die visuelle Aufbereitung wandelte, die Themen jedoch ähnlich blieben. Die kommenden Filme präsentieren also jene Final girls, die nicht länger sexualisierten und herabwürdigenden Blicken ausgesetzt bleiben wollen, sondern unabhängig und bestimmt den Weg der Selbstermächtigung und, zum filmischen Vergnügen, manchmal auch der Rache wählen. Eine Kooperation des Instituts für Zeitgeschichte (Schwerpunkt Visuelle Zeit- und Kulturgeschichte), des Instituts für Judaistik der Universität Wien und des Filmarchiv Austria. 48 | Film noir reloaded FR 8.4., 19:00 | MO 11.4, 21:00 THE STORY OF TEMPLE DRAKE DAS HAUS DES UNHEILS Stephen Roberts, US 1933 BUCH Oliver H. P. Garrett, nach William Faulkners Roman Sanctuary | KAMERA Karl Struss MIT Miriam Hopkins, William Gargan, Jack La Rue, Florence Eldridge, Irvin Pichel, Oscar Apfel 70 min | s/w, OF, 35mm* Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die Opfer sexueller Gewalt wird und der Manipulation ihres Peinigers ausgesetzt ist. Temple Drake (Miriam Hopkins) findet zwar einen Weg, sich aus dieser brutalen Herrschaft zu befreien, bleibt aber weiter in einem von Männern dominierten Werte- und Normensystem gefangen. Dieses Pre-CodeDrama ist wohl eines der nachhaltigsten und prägendsten Werke der Filmgeschichte, da es ausschlaggebend war für die Gründung des Hays Office, der Zensurbehörde Hollywoods. THE STORY OF TEMPLE DRAKE schockiert nicht nur durch die unzähligen moralischen Fragen, die sich auftun und unbeantwortet bleiben, sondern auch durch die stets in Verknüpfung mit Sexualität visualisierte, provozierende Darstellung von Gewalt. (cw) FR 8.4.: Mit Einführung von Frank Stern, psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolff Bernstein und anschließender Diskussion. *Print courtesy The Museum of Modern Art, New York Film noir reloaded | 49 FR 15.4., 19:00 | MO 18.4., 21:00 FLAMINGO ROAD DIE STRASSE DER ERFOLGREICHEN Michael Curtiz, US 1949 BUCH Robert Wilder, Edmund H. North, Sally Wilder, nach dem gleichnamigen Theaterstück von R. und S. Wilder MUSIK Max Steiner | KAMERA Ted D. McCord | MIT Joan Crawford, Zachary Scott, Sydney Greenstreet, David Brian, Fred Clark 94 min | s/w, OF, 35mm FLAMINGO ROAD ist eine emotional eindringliche Erzählung und exemplarische Inszenierung eines Final girls, die durch Michael Curtiz’ filmisches Geschick und subtile visuelle Spielereien in noirischer Tradition leidenschaftliche Gefühle mit politischen Intrigen mixt. Erneut sind es rechtschaffende Sheriffs und Deputies, die über den Lebensweg der Protagonistin Lane Bellamy (Joan Crawford) entscheiden, und wenn auch nicht Lane selbst, so doch – aufgrund der Stigmatisierung ihrer beruf lichen Tätigkeit – mit Sicherheit Hollywoods Zensurbehörde in ein moralisches Dilemma stoßen. Korruption, Gewalt, Sexualität und eine rachlustige Frau zeichnen FLAMINGO ROAD aus und beweisen, wie raffiniert der Production Code mit seinen absurden Vorgaben unterlaufen werden kann. (cw) FR 15.4.: Mit Einführung von Frank Stern, psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolff Bernstein und anschließender Diskussion. 50 | Film noir reloaded FR 29.4., 19:00 THE ACCUSED FRAU IN NOTWEHR William Dieterle, US 1949 BUCH Ketti Frings, nach dem Roman Be Still, My Love von June Truesdell | KAMERA Milton R. Krasner MIT Loretta Young, Robert Cummings, Wendell Corey, Sam Jaffe, Douglas Dick 101 min | s/w, OF, 16mm FRAU IN NOTWEHR – der deutsche Titel drückt viel deutlicher die Schutzbedürftigkeit bzw. die Affekthandlung der Protagonistin Wilma Tuttle (Loretta Young) aus als das englische Original THE ACCUSED. Den Fragen, wer denn wen aus welchem Grund anklagt und v. a. wer schlussendlich für schuldig befunden und wessen Unschuld dagegen beteuert wird, geht Regisseur William Dieterle in diesem tiefschwarzen Meisterwerk der psychologischen Intrige nach. Dass Wilma Tuttle, eine Psychologieprofessorin, die, nachdem sie einen Studenten aufgrund einer versuchten Vergewaltigung unvorhersehbar und ohne Absicht tötet, für viele als die zu Verurteilende gilt, scheint klar. Dieterle zeigt dagegen, dass Rechtsprechung nicht immer einer eindimensionalen Logik folgt und Rache ebenso auf nicht-institutionalisiertem Wege erfolgen kann. (cw) Mit Einführung von Frank Stern, psychoanalytischem Kommentar von Jeanne Wolff Bernstein und anschließender Diskussion. Film noir reloaded | 51 NITROFIEBER – FASZINATION FILMARCHIVIERUNG 1945–1955: AUFBRUCH UND VERGESSEN NIKOLAUS WOSTRY N ur langsam beginnt sich das Leben in der Zweiten Republik zu konsolidieren. Mit massiver alliierter Unterstützung wird vornehmlich die lebensbedrohliche Nahrungsknappheit – wenn auch mit Surrogaten wie dem Kakona-Schokoladeersatz aus Erbsenpulver – gemildert, der Wiederaufbau angekurbelt. Mangelwaren des täglichen Lebens wie Dvorak-Schuhe, aber auch Luxusgüter wie Svoboda-Öfen werden wieder verfügbar. Die juristische Aufarbeitung der Nazigräuel, anfänglich noch eine Legitimationsfrage der jungen Republik, verliert spätestens mit der Zulassung der ehemaligen Nationalsozialisten zu den Nationalratswahlen 1949 ihr Movens. Und mit dem Erwachen eines nationalen Bewusstseins, der Stimme Österreichs, formiert sich jene Blendung, die bis zur Waldheim-Affäre von Verdrängung und Konzilianz gegenüber dem Intolerablen geprägt sein wird. Doch der Übergang geschieht nicht ohne Kanten, nicht ohne Widerstände. Hugo Hermann, Spanienkämpfer und Freiheitsdelirierer, schafft in Österreich und später in der DDR ein kompromissloses Werk, das ihn hier wie dort isolieren wird. Dabei transportiert er seinen Anspruch eindrücklich und mit einer rabiaten, formal herausragenden Montagetechnik. Besonders ihm und seiner singulären Bedeutung im österreichischen Filmschaffen des ersten Nachkriegsjahrzehnts ist diese Folge gewidmet. Nitrofieber brennt für die Konsistenz des analogen Films, die aus greifbaren Arte fakten – nicht selten Unikate – Licht-Träume des Kinos spinnt. Einerseits, chemisch fragil, bedarf sie besonderer konservatorischer Sorgfalt, wie sie die Klimakammern des weltweit einmaligen Vollholz-Archivs in Laxenburg ermöglichen, andererseits hat sie aber auch eine erstaunliche archivarische Eignung bewiesen, dieses reiche Erbe an spätere Generationen weiterzugeben. 52 | Nitrofieber – Faszination Filmarchivierung DIE STIMME ÖSTERREICHS FRÜHLING OHNE SONNE SO 10.4., 20:00 NUR EIN MÄRCHEN? KAKONA FRÜHLING OHNE SONNE A 1946 | Gustav Mayer-Film 71 Meter, s/w, OF, 35mm Hugo Hermann, A 1953 423 Meter, s/w, OF, 35mm IM SPIEGEL DER ZEIT. KRIEGSVERBRECHERPROZESS GEGEN LEO PILZ FANFAREN DER WERBUNG A 1946 | Helios GesmbH 54 Meter, s/w, OF, 35mm SOLDATEN DES 1. UND 2. WELTKRIEGES! A 1949 | Hergestellt im Auftrag der ÖVP 48 Meter, s/w, OF, 35mm WÄHLE DEN FRIEDEN Franz Bres Nikar, A 1954 | FBN-Film 52 Meter, s/w, OF, 35mm DER PULSSCHLAG WIENS Lutz Bayer, A 1949 | Schönbrunn Film 378 Meter, s/w, OF, 35mm Gesamtdauer: ca. 64 min Mit einer Einführung von Nikolaus Wostry Hugo Hermann, A 1949 407 Meter, s/w, OF, 35mm DIE STIMME ÖSTERREICHS (AUSSCHNITT) Karl Heinz Langbein, A 1952 | Willi Forst-Film 210 Meter, s/w, OF, 35mm Nitrofieber – Faszination Filmarchivierung | 53 KULTKINO – KINOKULT BAUSTEINE FÜR EINE MÖGLICHE GESCHICHTE DES KINOS Mitte April startet eine Serie von Werken der Filmgeschichte, ausgewählt von Hans Hurch, vorgestellt im freizeit-Magazin des Kurier und präsentiert vom Filmarchiv Austria im METRO Kinokulturhaus. E s gibt einen schönen Ausspruch von Karl Kraus über den Kritiker Alfred Kerr. »Die Leute sagen, Alfred Kerr hat einen Zettelkasten. Ich sage, sein Zettelkasten hat ihn.« Ähnlich verhält es sich mit manchen Filmliebhabern und Kinospezialisten und ihrer seltsamen Leidenschaft für Listen und Bewertungen. Eine ganz besondere Form dieses Spezialistentums ist die Vorstellung von den »Besten Filmen«. Den 10 besten Filmen. Den 100 besten Filmen. Den wichtigsten Filmen der Filmgeschichte. Von CITIZEN KANE bis PANZERKREUZER POTEMKIN. Von BIRTH OF A NATION bis FAHRRADDIEBE. Die Liste aller Listen. Zugegeben, es ist eine Möglichkeit, über das Kino zu sprechen, aber es ist eine berechenbare und abgesicherte. Und so schön und wesentlich all diese Filme auch sind, es ist ein »Zettelkasten des Kinos«. Die einzelnen ausgewählten Filme, die der Kurier ab Anfang April wöchentlich in seinem freizeit-Magazin vorstellen wird und das Filmarchiv Austria im METRO Kinokulturhaus präsentiert, sind nicht als ein weiteres »Best-of« oder »Essential Cinema« zu lesen, sondern als eine Folge von Vorschlägen. Als eine Reihe von Bausteinen für eine mögliche Geschichte des Kinos. Es geht bei dieser Serie darum, eine Auswahl von wesentlichen und besonderen Kino-Momenten zu skizzieren, die weder von willkürlichen Geschmacksfragen oder persönlichen Vorlieben diktiert ist, noch dem autoritären Gestus des Kanons oder zwanghaftem Spezialistentum folgt. Oder, um es ein wenig pathetisch zu sagen: der Anspruch ist, eine Art subjektiv-objektiven Glückszustand von Kino herzustellen. Nicht mehr und nicht weniger. Es geht nicht um den Kasten, es geht um ein paar schöne, freie, fliegende Zettel. Hans Hurch Eine Kooperation von Kurier und Filmarchiv Austria. 54 | Kultkino – Kinokult DI 12.4., 20:00 | MI 13.4., 18:45 PLAYTIME TATI’S HERRLICHE ZEITEN – PLAYTIME KULTKINO KINOKULT 1 Jacques Tati, F/I 1967 BUCH Jacques Tati, Jacques Lagrange, Art Buchwald | KAMERA Jean Badal, Andréas Winding | MIT Jacques Tati, Barbara Dennek, Rita Maiden, France Rumilly, France Delahalle 126 min | Farbe, OmU, 35mm Monsieur Hulot irrt durch Paris, auf der Suche nach Arbeit und einem gewissen Giffard, den er aber ständig verpasst. Ebenfalls auf Expedition ist eine Gruppe amerikanischer Touristinnen, die sich das Reisen durchaus sparen könnte, sieht sich jede Weltstadt zum Verwechseln ähnlich. Im »Royal Garden«, einem Restaurant, finden ihre Wege schließlich zusammen. Vereinheitlichung und Versachlichung, zweckrationale Kälte und eine labyrinthartige Architektur, die die Menschen im Kreis schickt und kanalisiert – Tati zaubert aus dem Stoff für eine dystopische Abrechnung die denkbar leichtfüßigste, gewiefteste und unterhaltsamste Modernismuskritik. Sein hochpräzis choreografiertes Gewusel und Sprachengewurl hebelt bewusst jedes dramaturgische Abwarten aus, man hat hier schlichtweg Zeit zum Lachen und Schauen. (sb) »PLAYTIME ist mit nichts zu vergleichen, was bereits im Kino zu sehen war. Ein Film von einem anderen Planeten, wo man andere Filme dreht.« (François Truffaut) Kultkino – Kinokult | 55 DI 19.4., 20:00 | MI 20.4., 18:30 THE WEDDING MARCH KULTKINO KINOKULT 2 DER HOCHZEITSMARSCH Erich von Stroheim, US 1928 BUCH Erich von Stroheim, Harry Carr | KAMERA Hal Mohr, Bill McGann, Harry Thorpe, Roy Klaffki, B. Sorenson MIT Erich von Stroheim, Fay Wray, George Fawcett, Maude George 130 min | s/w, eZT, 35mm Prinz Nicki, der Spross einer heruntergekommenen Adelsfamilie, verliebt sich in das einfache Mädchen Mitzi. Als ihr brutaler Verlobter von dem Verhältnis erfährt, versucht er, Mitzi zu vergewaltigen, wird aber im letzten Moment von seinem Vater daran gehindert. Nicki willigt nach kurzer Bedenkzeit trotz seiner Liebe zu Mitzi in eine Geldheirat ein. Ihr Verlobter zeigt Mitzi den Zeitungsartikel, in dem die bevor stehende Hochzeit Nickis angekündigt wird. Mitzi ist am Boden zerstört, trotzdem verteidigt sie den Prinzen, als ihr Verlobter beschließt, ihn zu ermorden ... Stroheim at his best. Trotz der der Kürzungen – vor allem der Bordellszenen – bleibt die detailgetreue Erschaffung einer korrupten Welt, in der selbst die Liebe nur noch eine Ware ist, auch durch das ausgeklügelte Licht und die virtuosen Kameraeinstellungen lange im Gedächtnis. (Günter Pscheider) Mit Live-Begleitung von Gerhard Gruber. 56 | Kultkino – Kinokult The presentation of THE WEDDING MARCH by arrangement with Photoplay Productions and Paramount. DI 26.4., 21:00 | MI 27.4., 18:30 LOST HIGHWAY KULTKINO KINOKULT 3 David Lynch, US/F 1997 BUCH David Lynch, Barry Gifford | KAMERA Peter Deming | MUSIK Trent Reznor, Angelo Badalamenti, Rammstein MIT Bill Pullman, Patricia Arquette, Balthazar Getty, John Roselius, Richard Pryor 134 min | Farbe, OF, 35mm Mit LOST HIGHWAY überschreitet David Lynch Grenzen: er widersetzt sich Genre konventionen, mischt Film noir mit Horrorfilm und Mysterythriller. Außerdem ignoriert der extrem verschachtelte Plot das auf größtmögliche Klarheit abzielende Realitätsprinz Hollywoods. Es geht um Fred und seine Frau Renée sowie Pete und Alice, deren Geschichten dem Anschein nach wenig miteinander zu tun haben, sich aber auf mysteriöse Weise überschneiden. Interpretationsansätze gibt es viele: so kann der zweite Filmteil psychologisch als dissoziative Halluzination Freds gesehen werden. In diesem Sinne reflektiert und hinterfragt LOST HIGHWAY auch das Kino als eine Art der Dissoziation von der Realität. (Theresa Rodewald) »Unter brachialem Einsatz assoziationsgeladener Bilder, Geräusche und Töne kommuniziert Lynch mit dem Persönlichsten des Einzelnen.« (Andreas Thomas) Kultkino – Kinokult | 57 FR 15.4., 19:00 REVUE DIE MENSCHHEIT WILL BETROGEN SEIN ERÖRTERUNGEN UND DARBIETUNGEN ZUR WIRKLICHKEIT DES FIKTIVEN Beate Hofstadler/Robert Pfaller, A 2016 BUCH Sigmund Freud | SCHNITT Judith Ransmayr | MIT Wolfram Berger, Valie Export, Beate Hofstadler, Ulrike Kadi, Robert Pfaller, Alexander Roesler, August Ruhs, Ernst Strouhal, Gerhard Swoboda FÜR August Ruhs 180 min (inkl. Pause) | Farbe und s/w, OoU Einbildungen sind nicht nur die Qual kranker Menschen oder der müßige Zeitvertreib verträumter Phantasten. Sie bilden – wie zum Beispiel in der Höflichkeit – ein unverzichtbares Element des Soziallebens; sie tragen wesentlich dazu bei, das Leben reizvoll, würdevoll und glamourös erscheinen zu lassen; und sie sind – wie Hans Vaihinger in seiner »Philosophie des Als Ob« nachgewiesen hat – sogar notwendige Elemente jeglicher wissenschaftlicher Konstruktion für das Erkennen der Wirklichkeit. »Der Verzicht auf jegliche Fiktion bringt auch die Wirklichkeit des Lebens zum Erliegen«, meinen die Regisseure augenzwinkernd. Beate Hofstadler und Robert Pfaller eröffnen aus gegebenem Anlass eine ganze Wunderkammer voller Illusionen, einschließlich eines nicht lange verschollen geglaubten Werks von Sigmund Freud sowie einer rundherum gedrechselten Revue für einen geschätzten Jubilar, mit theoretischen Erörterungen sowie praktischen Darbietungen zur Wirklichkeit des Fiktiven. Im Anschluss Foyergespräche mit dem Jubilar und den HauptdarstellerInnen. Eine Kooperation von Neue Wiener Gruppe/Lacan Schule, Wiener Arbeitskreis für Psychoanalyse und Filmarchiv Austria. 58 | Die Menschheit will betrogen sein ASIFA AUSTRIA PRÄSENTIERT UNDER THE RADAR Bereits zum sechsten mal bietet das Symposium und Festival Under the Radar eine interdisziplinäre Austauschplattform für KünstlerInnen, Filmschaffende, Studierende und alle an kreativer Bewegtbildproduktion Interessierte. Neben Vorträgen, Gesprächsrunden und Ausstellungen sind Filmprogramme ein zentraler Aspekt des Projekts, das scheinbar getrennt existierende Bereiche wie Populärkultur und Underground oder akademische Forschung und Produktionspraxis einander gegenüber stellt. Unabhängig von Kategorisierungen wie Film, Video, Animation oder Experimentalkunst stehen die Begriffe Ton und bewegtes Bild im Mittelpunkt der Diskussion. (hl) FR 15.4., 21:00 SA 16.4., 21:00 PROCESS AND SUBSTANCE CONTEMPORARY AUSTRIAN ANIMATED EXPERIMENTS 2016 Die amerikanische Künstlerin Corrie Francis Parks präsentiert persönlich ihre eigenen Animationskurzfilme und stellt sie in einen Bezug zu Arbeiten von zeitgenössischen FilmemacherInnen. SA 16.4., 19:00 RADAR AWARD 2016 STUDENTENFILMPROGRAMM Die hier präsentierte Auswahl verbindet Werke von ASIFA-AUSTRIA-Mitgliedern aus den letzten Jahren mit brandneuen Produktionen – ein fokus sierter Blick auf die gegenwärtige Entwicklung der Animationskunst in Österreich. under-radar.com/2016 Die interessantesten Arbeiten von StudentInnen mit Schwerpunkt Animation und New Media werden vorgestellt und der/die GewinnerIn ausgewählt. Under the Radar | 59 U A H C S R VO KINOMAGIE #2 Die partizipative Pré-Cinéma-Ausstellung »Schade eigentlich, dass so eine plastische Schau zur Filmhistorie nicht zum Standard in Wiens Kulturleben gehört ...« schreibt die Wiener Zeitung über unsere Ausstellung Kinomagie und gibt damit die oft gehörte Meinung vieler BesucherInnen des METRO Kinokulturhauses wieder. Aus diesem Grund werden wir den Zauber des frühen Kinos, nach einem kurzem Facelift im April, ab Mai 2016 in Verlängerung nehmen. Noch einmal wird Kinomagie - in einer partizipativeren Form - Teil des Wiener Kulturlebens: mit neuen Exponaten aus der Sammlung des Filmarchiv Austria und einem erweiterten Vermittlungsangebot für Schulen und IndividualbesucherInnen. Da wir aber bereits andere wunderbare Themen wie Andy Warhol in der Pipeline haben, die nur darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden, kann Kinomagie keine Dauerausstellung im METRO Kinokulturhaus sein, dafür aber bis zum Sommer noch genossen werden. Ihr Filmarchiv Austria Team G N U D A EINL C I G A M S ‘ T I , NG U S L L E E T YILM UND AUSS F EINLADUNG ZUR FILMPREMIERE & PROJEKTPRÄSENTATION YES, IT‘S MAGIC Film & Ausstellung der 5A & 5B der AHS Kenyongasse Dienstag, 19. April 2016 ab 16:00 freier Eintritt in die Filmvorstellung ab 16:30 freier Eintritt in die Ausstellung METRO Kinokulturhaus Johannesgasse 4, 1010 Wien Im Rahmen einer Kooperation mit dem Filmarchiv Austria schufen 59 SchülerInnen unter der Gesamtleitung der Künstlerin Verena Faißt mit einem LehrerInnen–Team, einem Kameramann und einem Musiker den Film und die Ausstellung INSIDE ME (2016). Diese Produktion entstand im Rahmen der Pré-Cinéma-Ausstellung Kinomagie. Es gab kein Drehbuch oder vorgegebenes Thema – vielmehr wuchs das Werk organisch aus den Beiträgen aller Beteiligten. Eine unheimliche, kollektive Erzählung über die archaische Urangst, sich selbst zu verlieren. Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Mit freundlicher Unterstützung von FÖRDERER & SPONSOREN MEDIENPARTNER VERANSTALTUNGSPARTNER KOOPERATIONSSPARTNER MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien REDAKTION Larissa Bainschab, Silvia Breuss, Ernst Kieninger, Tomáš Mikeska BILDREDAKTION Aldijana Bečirović BILDBEARBEITUNG Martin Benner TEXTE Brigitta Burger-Utzer, Duško Dimitrovski, Raimund Fritz, Beate Hofstadler, Hans Hurch, Ernst Kieninger, Kornelia Kilga, Holger Lang, Brigitte Mayr, Lisa Neumann, Robert Pfaller, Helmut Pflügl, Frank Stern, Christina Wieder, Nikolaus Wostry KURATOREN GORAN PASKALJEVIC’ Duško Dimitrovski, Helmut Pflügl KURATORIN FRANZISKA GAAL Brigitte Mayr KURATOR CINEMA SESSIONS und NITROFIEBER Nikolaus Wostry KURATOR KINDER KINO KLASSIKER und SECOND LIFE Raimund Fritz KURATORIN LIVING COLLECTION Brigitta Burger-Utzer KURATOR FILM NOIR RELOADED Frank Stern KULTKINO KINOKULT Hans Hurch KOPIENBESCHAFFUNG Raimund Fritz LEKTORAT Silvia Breuss, Raimund Fritz, Doris Kieninger, Marlis Schmidt, Peter Spiegel COVERFOTO Filmarchiv Austria GRAFIK Peter Chalupnik, Martin Benner; Perndl+Co DRUCK alwa & deil Druckerei GmbH, Wien ADRESSE METRO, Programmzeitschrift des Filmarchiv Austria, Obere Augartenstraße 1, 1020 Wien, T +43 1 2161300, [email protected], www.filmarchiv.at DANK ASIFA AUSTRIA (Holger Lang) | British Film Institute, London (Fleur Buckley) | Bundesarchiv Filmarchiv, Berlin (Jutta Albert) | Cinema Quadrat, Mannheim (Sabine Fischer) | Walter Dillenz, Wien | Daniel Dlouhy, Innsbruck | dotdotdot, Wien (Lisa Neumann) | Einhorn-Film, Bludenz (Michael Wieser) | Film Center of Serbia, Belgrad (Boban Jevtić, Andjelija Andrić) | Filmladen, Wien (Doris Sumereder) | Christine Gentet-Paskaljević, Paris | Gosfilmofond of Russia, Belye Stolby (Oleg Bochkov) | Helmut Groschup, Innsbruck | Beate Hofstadler, Wien | Jugoslovenska Kinoteka, Belgrad (Aleksandar Erdeljanović, Saša Banjović) | Lobster Film, Paris (Eric Lange) | mk2, Paris (Margot Rossi) | Museum of Modern Art, New York | Österreichisches Kulturforum, Moskau (Julia Tauber, Simon Mraz) | Park Circus, Glasgow (Mark Truesdale) | Goran Paskaljević, Belgrad/Paris | Photoplay, London (Sophie Dijan) | Fritz Schmidt, Innsbruck | sixpackfilm, Wien (Brigitta Burger-Utzer) | Stadtkino Filmverleih, Wien | Studio Canal, Berlin | toxic dreams, Wien (Kornelia Kilga) | Trigon-Film, Ennetbaden (Christine Brönnimann) | UCLA Film & Television Archive, Los Angeles (Todd Wiener) | Xenix-Film, Zürich (Jan Klemenz) Impressum | 63 14:00 – 19:30 20:00 – 22:00 FR, 1.4. 19:00 H BARRIEREFREITAG (S. 40) 21:00 H BARRIEREFREITAG (S. 40) SA, 2.4. 16:00 P DIE KLEINE HEXE (S. 44) 18:30 H POSEBAN TRETMAN (S. 4) 21:00 H ČUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU (S. 5) SO, 3.4. 20:30 H VARLJIVO LETO ’68 (S. 7) MO, 4.4. 16:00 P DIE KLEINE HEXE (S. 44) 18:00 H ANDJEO ČUVAR (S. 6) 18:00 H SAN ZIMSKE NOC’I (S. 8) 19:00 P LIVING COLLECTION (S. 43) DI, 5.4. 18:00 H VREME ČUDA (S. 10) 19:00 P DIE GEBROCHENE LANZE (S. 46) 20:30 H PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE (S. 11) MI, 6.4. 18:00 H OPTIMISTI (S. 11) 20:30 H MEDENI MESEC (S. 12) DO, 7.4. 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE 20:00 P ZEMALJSKI DANI TEKU (S. 13) FR, 8.4. 19:00 P THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE SA, 9.4. 16:00 P DIE KLEINE HEXE (S. 44) 18:00 P TANGO ARGENTINO (S. 13) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE SO, 10.4. 16:00 P DIE KLEINE HEXE (S. 44) 18:00 H VARLJIVO LETO (S. 7) 20:00 H NITROFIEBER (S. 52) MO, 11.4. 18:00 H HOW HARRY BECAME A TREE (S. 14) 20:00 H SOMEONE ELSE’S AMERICA (S. 14) 21:00 P THE STORY OF TEMPLE DRAKE (S. 49) DI, 12.4. 18:00 H KAD SVANE DAN (S. 15) 20:00 H PLAYTIME (S. 55) 21:00 P DIE GEBROCHENE LANZE (S. 46) MI, 13.4. 18:00 H PETER (S. 18) 18:45 P PLAYTIME (S. 55) 20:15 H KATHARINA, DIE LETZTE (S. 19) 21:00 P SUTON (S. 15) DO, 14.4. 18:00 P FRÄULEIN LILLI (S. 20) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE 20:00 P PAS KOJI JE VOLEO VOZOVE (S. 11) FR, 15.4. 19:00 H DIE MENSCHHEIT WILL BETROGEN SEIN (S. 58) 19:00 P FLAMINGO ROAD (S. 50) 21:00 P UNDER THE RADAR (S. 59) SA, 16.4. 16:00 P KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) 18:00 P CSIBI, DER FRATZ (S. 21) 19:00 H UNDER THE RADAR (S. 59) 20:00 P BURE BARUTA (S. 9) 21:00 H UNDER THE RADAR (S. 59) SO, 17.4. 16:00 16:30 18:15 19:00 P H H P 20:30 H BURE BARUTA (S. 9) KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) 20:00 H THE BUCCANEER (S. 22) GRUSS UND KUSS – VERONIKA (S. 21) 21:00 P POSEBAN TRETMAN (S. 4) FRÜHJAHRSPARADE (S. 22) ČUVAR PLAŽE U ZIMSKOM PERIODU (S. 5) SPIELPLAN APRIL 2016 16:00 – 19:30 20:00 – 22:00 MO, 18.4. 18.00 H KLEINE MUTTI (S. 23) 19:00 P VREME ČUDA (S. 10) 20:00 H PARIS HONEYMOON (S. 24) 21:00 P FLAMINGO ROAD (S. 50) DI, 19.4. 18.00 H FRÄULEIN LILLI (S. 20) 19:00 P ANDJEO ČUVAR (S. 6) 20:00 H THE WEDDING MARCH (S. 56) 21:00 P FLÜSTERNDE WÄNDE (S. 47) MI, 20.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 18:30 P THE WEDDING MARCH (S. 56) 21:00 P HOW HARRY BECAME A TREE (S. 14) DO, 21.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 18:00 P GRUSS UND KUSS – VERONIKA (S. 21) 20:00 P SAN ZIMSKE NOC’I (S. 8) FR, 22.4. 18:00 P PARIS HONEYMOON (S. 24) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE 20:00 P SUTON (S. 15) SA, 23.4. 16:00 P KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) 18:00 P KLEINE MUTTI (S. 23) 19:30 H THEATER: MEISTERKLASSE 20:00 P SOMEONE ELSE’S AMERICA (S. 14) SO, 24.4. 16:00 P KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) 16:30 H KATHARINA, DIE LETZTE (S. 19) 18:30 H GEORGES MÉLIÈS: PROGRAMM 1 (S. 28) 19:00 P PETER (S. 18) 20:30 H GEORGES MÉLIÈS: PROGRAMM 2 (S. 30) 21:00 P OPTIMISTI (S. 11) MO, 25.4. 18:00 H GEORGES MÉLIÈS: PROGRAMM 3 (S. 32) 20:00 H GEORGES MÉLIÈS: PROGRAMM 4 19:00 P MEDENI MESEC (S. 12) (S. 34) 21:00 P TANGO ARGENTINO (S. 13) DI, 26.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 18:45 P FLÜSTERNDE WÄNDE (S. 47) 21:00 P LOST HIGHWAY (S. 57) MI, 27.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 18:30 P LOST HIGHWAY (S. 57) 21:00 P THE GIRL DOWNSTAIRS (S. 24) DO, 28.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 18:00 P SKANDAL IN BUDAPEST (S. 25) 20:00 P THE BUCCANEER (S. 22) FR, 29.4. 18:00 H THE MECHANICAL PARADISE (S. 38) 19:00 P THE ACCUSED (S. 51) SPEAKER SLAM SA, 30.4. SO, 1.5. 16:00 16:30 18:30 19:00 P H H P KARLSSON AUF DEM DACH (S. 45) FRÜHJAHRSPARADE (S. 22) PAPRIKA (S. 25) ZEMALJSKI DANI TEKU (S. 13) SPEAKER SLAM 20:30 H GEORGES MÉLIÈS: PROGRAMM 5 (S. 36) 21:00 P KAD SVANE DAN (S. 15) H: Historischer Saal P: Pleskow Saal BALKANTANGO GORAN PASKALJEVIC’ 2.4. – 1.5. RETROSPEKTIVE FRANZISKA GAAL 13.4. – 1.5. CINEMA SESSIONS GEORGES MÉLIÈS 24.4. – 1.5. FILM & THEATER THE MECHANICAL PARADISE 20.4.–29.4. WILLKOMMEN IM CLUB! MITGLIEDSCHAFT 2016 JETZT LÖSEN M it dem METRO KINOKULTURHAUS hat das Filmarchiv Austria eine neue Institution für die Präsentation von Filmkultur im Herzen Wiens geschaffen. Mit der Jahresmitgliedschaft profitieren Sie zusätzlich vom reichen kulturellen Angebot des Filmarchiv Austria! Der Beitrag für eine Jahresmitgliedschaft beträgt € 25,–. Mitgliedskarte anfordern unter Tel +43 1 216 13 00 oder [email protected] Sie können die Mitgliedschaft auch persönlich im METRO Kinokulturhaus (Johannesgasse 4) lösen. LEISTUNGEN FÜR MITGLIEDER: Kino-Eintritt: € 6,– statt € 8,50 Mitglieder-Abo für 10 Karten um € 50,– statt € 65,– Einladungen zu Eröffnungs- und Sonderveranstaltungen (eine Karte gilt für zwei Personen) Gratis-Zusendung des Programmheftes 10%-Rabatt auf alle Produkte des Filmarchiv-Austria-Verlagsprogramms Zu jedem Programmheft Gratis-Poster eines historischen Filmplakats Ermäßigungen und Vergünstigungen bei Filmarchiv-Kooperationspartnern BEI DIESEN KOOPERATIONSPARTNERN ERHALTEN SIE ERMÄSSIGTEN EINTRITT: 21er Haus BRUT ImPulsTanz Kunsthalle Wien Österreichische Nationalbibliothek Salon5 Schauspielhaus Wien TAG Österreichisches Theatermuseum WERK X WestLicht WUK US N O B CLUB PAPRIKA (1932) ORIGINALPLAKAT AUS DER SAMMLUNG DES FILMARCHIV AUSTRIA Mitglieder erhalten an der METRO-Kassa mit einem gültigen Ticket einen 1:1 Reprint dieses klassischen Kino-Posters. Limitierte Stückzahl, Aktion solange der Vorrat reicht! en Rot ent urm str aße Gr ab U1, U3 Stephansplatz U2, U4 Schwedenplatz U3 Stubentor Sin ners traß e ger str a Par kri n g Kärn t ße Joha nnes gass e Walfi sc hgas se Kärn tner U1, U2, U4 Karlsplatz U4 Stadtpark Ring METRO KINOKULTURHAUS – DAS FILMZENTRUM IM HERZEN DER STADT Johannesgasse 4, 1010 Wien | Tel 01 512 18 03 | www.filmarchiv.at TICKETS UND INFOS: KINO 8,50 | ermäßigt 7,– | FAA Club-Mitglieder 6,– AUSSTELLUNG 6,– | ermäßigt 4,50 KOMBITICKET 11,– | ermäßigt 9,50 10ER BLOCK 65,– | ermäßigt 50,– RESERVIERUNG [email protected] oder +43 1 512 18 03 ÖFFNUNGSZEITEN MO – FR 14:00 – 00:00 | SA, SO & Feiertag 11:00 – 00:00 Mitteilung des Filmarchiv Austria Nummer 03/2016 • Österreichische Post AG Sponsoring Post • Verlagspostamt 1020 Wien GZ 02 Z030091S