Aktuelles Pensionärstreffen 2015 14 Nachrichten aus dem HPRLL
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Aktuelles Pensionärstreffen 2015 14 Nachrichten aus dem HPRLL
Impulse GLB IMPULSE 4/2014 gabe 1/2014 Lebender Kolumnentitel Jahrgang 53 4 8 Ausgabe 4/2014 Aktuelles Pensionärstreffen 2015 14 Nachrichten aus dem HPRLL Beamte erhalten geringe Entschädigung wegen Auf die altersdiskriminierender Besoldung 16 Aktuelles aus Recht und Besoldung Haltung des Lehrers kommt es an 26 Aus den Kreisverbänden Dienstrechtsmodernisierungsgesetz Landesehrenbrief an Wenzel Preis . Gewerkschaft für berufliche Bildung im Deutschen Beamtenbund (DBB) Deutscher Deutscher Lehrerverband Lehrerverband Hessen Hessen Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen e.V. 1 2 GLB IMPULSE 4/2014 Inhalt Impulse Zeitschrift des Gesamtverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen e.V. I N H A LT Ausgabe Dezember 2014 3 Vorwort 4 Aktuelles – Lehramt an berufsbildenden Schulen – Nachwuchssicherung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen – Lernfeldbezogene Zeugnisse an der Berufsschule – 6. DEQA-VET-Fachtagung am 1. Oktober 2014 im BIBB Bonn unter dem Motto: »Attraktivität der beruflichen Bildung durch Qualitätssicherung« – Was wirklich hilft!? Effektive Lernprozesse und Strukturen in Lehrerfortbildung und Schulentwicklung – Entwickeltes Krisenmanagement an der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg – Peter Grothe ist 75 – Uwe Hädrich ist tot – Die VLW-Referententagung 2014 in Berlin 14 Senioren – Einladung zum Pensionärstreffen 20 HPRLL – dlh-Nachrichten IV-2014 21 Recht und Besoldung – Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Verbot einer altersdiskriminierenden Besoldung – Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts: Beamte erhalten geringe Entschädigung wegen altersdiskriminierender Besoldung – Einsparvorhaben kontraproduktiv – Geltendmachung der Kinderzulage nach § 23a TV-H – »Bezahlte Freistellung zur Pflege erkrankter Kinder im öffentlichen Dienst – § 29 TVöD« 25 Aus den Kreisverbänden – »Diagnose und Individuelle Förderung – die neuen »Allheilmittel«?« – Informationsveranstaltung »Bildungswesen in den beruflichen Schulen« impressum Zeitschrift des Gesamtverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen e. V. Herausgeber: Gestaltung/Druck: Redaktion: Manuskripte: Erscheinungsweise: ISSN: Gesamtverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen e. V. Lothringer Straße 3–5, 63450 Hanau, Telefon (06181) 25 22 78, Telefax (06181) 25 22 87, E-Mail [email protected] Grafik & Druck Steiner oHG Philipp-Reis-Straße 3, 63755 Alzenau, Telefon 06023-97950, Telefax 06023-979550, E-Mail [email protected] Theresa Rohde, Thomas Kramer, Wenzel Preis, E-Mail [email protected] Berichte oder Manuskripte werden gern entgegengenommen. Mit der Einsendung bestätigt der Verfasser, dass die Vorlage frei von Rechten Dritter ist. Die Redaktion behält sich eine Veröffentlichung, eine Auswahl, eine Kürzung oder eine redaktionelle Zusammenfassung vor bzw. berichtet über Inhalte. Für die Inhalte wird keine Gewähr übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge decken sich nicht unbedingt mit der Meinung des glb und dessen Redaktion. Honorare werden keine vergütet. Für Druckfehler wird keine Haftung übernommen. Der Verfasser stimmt einer Veröffentlichung der Impulseausgabe auf der Homepage zu und gestattet den Versand der Ausgabe mit E-Mail. 4-mal jährlich, der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. 1869-3733 GLB IMPULSE 4/2014 Liebe Mitglieder, Z um Jahresende wird es noch einmal turbulent in Sachen Hessens Bildung. Zum einen wird derzeit intensiv in den fünf Arbeitsgemeinschaften des Bildungsgipfels gearbeitet, zu dem unser Kultusminister Prof. Dr. Lorz eingeladen hat. Der GLB ist bei allen Arbeitsgemeinschaften beteiligt. In der kommenden Ausgabe beschäftigen wir uns intensiv mit diesem Thema und informieren Sie über die ersten Ergebnisse. Zum anderen wird mal wieder versucht, die Beamten zu schröpfen. Als hätten wir in der Vergangenheit nicht schon genug Reallohnverlust durch fehlende Lohnanpassung erdulden müssen, so soll zurzeit gleich an mehreren »Stellschrauben« die Arbeitsbedingungen/Reallöhne hessischer Beamte verschlechtert werden. Im hessischen Koalitionsvertrag wurde sich darauf geeinigt, 350 Beamtenstellen in Hessen zu streichen. Des Weiteren werden die hessischen Beamten von der tariflichen Lohnentwicklung abgekoppelt. Für das kommende Jahr soll gesetzlich eine Nullrunde angewiesen werden und bis zum Jahr 2019 ist geplant, eine Lohnerhöhung von 1 % pro Jahr zu geben. Das ergäbe bei einer durchschnittlichen Inflationsquote von 2 % pro Jahr einen Reallohnverlust gegenüber dem Stand von heute von 6 % bis 2019. Doch dem nicht genug, gleichzeitig mit den oben genannten Maßnahmen ist eine Beihilfekürzung geplant Diese Idee ist leidlich neu, wurde der Versuch doch bereits 2011 – auch seitens des GLBs – massiv und erfolgreich bekämpft und unterbunden. Die damals geplante Veränderung hätte – weitgehend unabhängig von seiner Besoldungsgruppe – in etwa 60,- Euro Netto monatlich gekostet. Es kann nicht sein, dass immer wieder versucht wird die Besoldung hessischer Beamte als Selbstbedienungsladen für die Linderung maroder hessischer Finanzen zu nutzen. Zu oft haben wir in den vergangenen Jahren unterproportionale Lohnanpassungen hingenommen. Wir werden uns weiter für den Erhalt unserer Arbeitsbedingungen einsetzen und die passenden Schritte zur Bekämpfung der Maßnahmen einleiten. Ein Großteil dieser Ausgabe widmet sich daher auch den vielen Neuerungen in der Rubrik »Recht und Besoldung«. Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass wir dabei sind, das Layout unserer Zeitschrift zu verändern. Gerne würden wir dazu Ihre Meinung hören. Aus diesem Grund finden Sie in dieser Beilage eine Leserumfrage. Wir hoffen auf eine große Beteiligung. Hatten wir im letzten Vorwort zum Schuljahresanfang die Rede von »Einem guten neuen Jahr«, so befinden wir uns auch schon wieder am Ende eines Jahres. Wir wünschen Ihnen eine schöne Weihnachtszeit verbunden mit dem Wunsch, dass Ihnen der Schulalltag eine besinnliche Vorbereitung auf das Fest zulässt sowie einen gutes und gesundes, erfolgreiches Neues Jahr 2015. Mit freundlichen Grüßen Hans Georg Walka, Bertram Böhser, Thomas Kramer In eigener Sache Versand der Impulse als PDF Auf vielfache Nachfrage ist es nun möglich, die Impulse zukünftig als PDF zu erhalten. Bitte mailen Sie uns dazu folgende Angaben an die Geschäftsstelle unter: [email protected] Name Wohnort Vorname Postleitzahl Straße E-Mail Adresse Sollten Ihre Adressdaten unvollständig oder nicht korrekt sein, bitten wir um Korrektur oder Ergänzung Ich möchte zukünftig die Impulse als PDF via E-Mail erhalten. Bitte senden Sie mir diese an folgende E-Mail-Adresse: Vorwort 3 4 GLB IMPULSE 4/2014 Aktuelles Der BLBS fordert: 1. Der hohe Qualitätsstandard in der bisherigen grundständigen Ausbildung der Lehrer an berufsbildenden Schulen ist zu garantieren und zu steigern. Die Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ist als universitärer Studiengang zu organisieren. 2. Die Anerkennung des Masterabschlusses (oder des 1. Staatsexamens) als Eingangsvoraussetzung in den Vorbereitungsdienst (Referendariat) ist bundesweit sicherzustellen. 3. Ein problemloser Studienortwechsel innerhalb Deutschlands ist zu gewährleisten. 4. Die zweite Phase der Lehrerausbildung (Referendariat/Vorbereitungsdienst) umfasst einen Zeitraum von mindestens 18 Monaten. Begründung: Die Studiengänge für das Lehramt an berufsbildenden Schulen sind in den Bundesländern in differenzierter Weise auf konsekutive Bachelor- und Master-Studiengangstrukturen umgestellt. Erste Phase Zum Studium gehört ein einjähriges gelenktes betriebliches Fachpraktikum. Dieses kann auch durch eine einschlägige Berufsausbildung ersetzt werden. Lehramt an berufsbildenden Schulen Vom BLBS Bundesverband Der erste sechssemestrige Studienabschnitt schließt mit dem Bachelor of Science bzw. Bachelor of Arts ab, der darauf aufbauende viersemestrige Studienabschnitt führt zum Master of Science in Technical oder Lifescience oder Health Care oder Social Care and Human Resource Education oder Master of Education. Dieser universitäre Abschluss erfüllt die Zugangsvoraussetzung für den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an berufsbildenden Schulen (Referendariat). Die Berufspädagogik als erziehungswissenschaftliche Disziplin erfüllt eine Integrationsaufgabe innerhalb des konsekutiven Studiengangs. Sie nimmt sowohl im Hinblick auf alle beteiligten Fächer bzw. beruflichen Fachrichtungen und die Fachdidaktik an einer Universität als auch im Hinblick auf die zweite und dritte Phase der Lehrerbildung eine Koordinationsfunktion wahr. Das erziehungswissenschaftliche Studium einschließlich der Fachdidaktik hat sich an dem von der Sektion Berufs- und Wirtschaftspädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft formulierten Basiscurriculum Berufs- und Wirtschaftspädagogik (2003) und den KMK-Standards für die Bildungswissenschaften (2004) zu orientieren. Das gesamte erziehungswissenschaftliche Studium sollte mindestens ein Fünftel des Gesamtstudiums umfassen. Im Studiengang Lehramt an berufsbildenden Schulen werden pädagogische Praktika organisiert, die von der Universität vor- und nachbereitet werden. Zweite Phase Die Ausbildung im Vorbereitungsdienst wird an staatlichen Studienseminaren bzw. an vergleichbaren länderspezifischen Ausbildungsinstitutionen und berufsbildenden Schulen durchgeführt. Die Kooperation zwischen den Institutionen Universität, Studienseminar und Ausbildungsschulen ist so zu fördern und zu organisieren, dass auf der Grundlage bundeseinheitlicher Standards mit einer kohärenten Kompetenzentwicklung ein kumuliertes Lernen bis zum Eintritt in den Beruf gesichert wird. Eine wesentliche Aufgabe eines reflexionsbasierten Vorbereitungsdienstes ist der Erwerb unterrichtspraktisch definierter Kompetenzen. D. h. es geht um den Aufbau einer grundlegenden professionellen Reflexions- und Handlungskompetenz als Ausdruck eines professionellen Selbstkonzeptes. Folgende Fach-, Methoden-, Personal- und Sozialkompetenzen müssen als Teile der professionellen Reflexions- und Handlungskompetenz im Vorbereitungsdienst erreicht werden: ➔ berufsfachliches und berufsübergreifendes Lehren und Lernen (auch kooperativ), ➔ Planen, Gestalten, Reflektieren und Evaluieren, damit die Schüler beruflich handlungsfähig werden, ➔ Bewältigen unterrichtlich komplexerer Situationen und Umgang mit unterrichtlichen Alltagssituationen, ➔ Fördern der Nachhaltigkeit und Anschlussfähigkeit von Lernen (Lernkompetenz), ➔ Beherrschen fachspezifische Leistungsbeurteilung und ➔ Berücksichtigen schulspezifischer und schulorganisatorischer Rahmenbedingungen des Lehrerhandelns. Die Ausbildung ist zudem insbesondere auf folgende Arbeitsschwerpunkte auszurichten: ➔ Qualitätsentwicklung und -sicherung von Unterricht, ➔ Schulentwicklung im Hinblick auf die Erarbeitung von Schulprogrammen, Unterrichts-, Personal- und Organisationsentwicklung sowie erweiterte Selbstverantwortung, Inklusion und Heterogenität und ➔ Förderung der Lernortkooperation. Dritte Phase Der Berufseinstieg und dem Lernen im Beruf ist - auch mit Blick auf die Personalpflege und die Personalentwicklung – ein größerer Stellenwert als bisher zuzu➔ messen. GLB IMPULSE 4/2014 Nachwuchssicherung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen Vom BLBS Bundesverband Der BLBS fordert: Zur Gewinnung von Lehrkräften an berufsbildenden Schulen ist der Kreis infrage kommender potenzieller Interessenten zu erweitern. Als besonders geeignet erscheint es dem Verband, Absolventen und Absolventinnen mit einer beruflichen Genese für das Lehramt an berufsbildenden Schulen zu qualifizieren. ➔ Zum einen würde der Verband Maßnahmen begrüßen, Absolventinnen und Absolventen aus den berufsbildenden Schulen über die Tätigkeit der Lehrkräfte in diesem Schulsystem zu informieren und so das Interesse zur Aufnahme des Studiums zu wecken. ➔ Zum anderen sind insbesondere Absolventinnen und Absolventen der Fachschulen und der Meisterschulen zur Aufnahme des Studiums für das Lehramt an berufsbildenden Schulen geeignet. Um für diese Gruppen attraktive Bedingungen zur Aufnahme des Studiums zu schaffen, müssen jedoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. ➔ Auf der einen Seite muss das Studium so organisiert sein, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Vertrauen gewinnen, den Studienanforderungen und damit auch den späteren Anforderungen als Lehrkraft gerecht werden zu können. ➔ Auf der anderen Seite müssen aber auch die oft sehr umfangreichen Vorleistungen (bis DQR Stufe 6) aus dem bisherigen Bildungsweg anerkannt und auf den Studienumfang angerechnet werden. Ein wesentliches Merkmal für die Attraktivität des beruflichen Schulwesens ist eine angemessene Vergütung. Nur wenn diese gewährleistet ist, hat das berufliche Schulwesen eine Chance, gerade die leistungsstarken Interessenten zu gewinnen. Im Ländervergleich ist ebenfalls eine vergleichbare Vergütung zu gewährleisten. Nur hierdurch wir eine unerwünschte Migration zwischen den Ländern um die Nachwuchskräfte besonders in den technischen Mangelfächern vermieden. Die mögliche Anrechnung vorheriger Leistungen ist insbesondere bei Meistern/Meisterinnen und Technikern/Technikerinnen aufgrund der fachlichen und berufsbezogenen Ausbildung gegeben. Darüber hinaus haben viele Absolventinnen und Absolventen Berufserfahrung und in der Regel auch eine Ausbildungsbe- Aktuelles rechtigung sowie Erfahrung in der Ausbildung und Betreuung von Praktikanten und Auszubildenden. Der BLBS befürwortet die Initiative einiger Bundesländer, die die Zulassung von Meistern/Meisterinnen und Technikern/Technikerinnen zum Masterstudiengang »Lehramt an berufsbildenden Schulen« ermöglicht. Diese erfolgt unter Anerkennung bisheriger Vorleistungen. Der BLBS hält es für notwendig, dass für diese Gruppe ein inhaltlich abgestimmter Studienplan entwickelt wird, um die besonderen Voraussetzungen aus dem bisherigen Bildungsweg anzuerkennen, aber auch gleichzeitig fehlende Inhalte aus dem wissenschaftlichen Bachelorstudiengang zu vermitteln und zu vertiefen. Nur so kann ein erfolgreicher Abschluss sichergestellt werden. Begründung: Der Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen setzt sich für die qualitativ hochwertige Nachwuchssicherung für Lehrkräfte an berufsbildenden Schulen ein. Der BLBS begrüßt daher die Initiative einiger Bundesländer, für Fachrichtungen mit großem Lehrkräftemangel neue Wege zur Sicherung des Lehrkräftenachwuchses zu gehen. Die geringe Attraktivität des Studiums zeigt sich in den freien Kapazitäten der Studiengänge an vielen Universitäten. Die unzureichende Attraktivität ist ein Grund für den bundesweiten massiven Lehrermangel. Die Anzahl der möglichen Interessenten nimmt von Jahr zu Jahr ab. Gleichzeitig steigen die Alternativen in der freien Wirtschaft für die jungen Menschen mit einem geeigneten Anforderungsprofil, sodass sich viel zu wenige junge Menschen für die Aufnahme des Studiums und die spätere Tätigkeit als Lehrkraft an berufsbildenden ➔ Schulen interessieren. 5 6 GLB IMPULSE 4/2014 Aktuelles I n der Rahmenvereinbarung der KMK über die Berufsschule wird eine einheitliche Regelung zur Bildung der Durchschnittsnote aufgenommen. Dazu wird Folgendes vorgeschlagen: 1. Die berufsübergreifenden Fächer sowie die beruflichen Lernfelder werden jeweils zu einer Note zusammengefasst. 2. Bei der Bildung der zusammengefassten Noten werden die berufsübergreifenden Fächer und Lernfelder im jeweiligen Unterrichtsumfang quotiert. Lernfeldbezogene Zeugnisse an der Berufsschule Vom BLBS Bundesverband Die Bundesländer gehen bei der Gestaltung lernfeldbezogener Zeugnisse ganz unterschiedlich vor. Die Ermittlung der Durchschnittsnote erfolgt sehr differenziert. 3. Für die Ermittlung der Gesamtdurchschnittsnote des Abschlusszeugnisses werden die zusammengefassten Lernfeldnoten und berufsübergreifenden Noten gleich gewichtet. Weiterhin ist die Zusammenfassung der Lernfelder in Fächer oder Lernbereiche aufzugeben, da die länderspezifischen Regelungen zu einer zu großen Vielfalt sowie einer nicht zu akzeptierenden Ungerechtigkeit geführt haben. Lernfelder sind in das Abschlusszeugnis nach Vorgabe der KMK zu übernehmen. Ein Ausweis von Fächern oder Lernbereichen darf somit nicht mehr erfolgen. 6. DEQA-VET-Fachtagung am 1. Oktober 2014 im BIBB Bonn unter dem Motto: »Attraktivität der beruflichen Bildung durch Qualitätssicherung« von Heidi Hagelüken D EQA-VET (Deutsche Referenzstelle für Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der beruflichen Bildung) erwies sich als Impulsgeber für die nationale Umsetzung von Qualitätsstrategien unter der Problemstellung: drohenden Fachkräfteengpasses in einer älter werdenden Gesellschaft, zunehmender Akademisierung von Bildungswegen sowie wachsender Passungsprobleme bei der Begründung: Eine Analyse der Leistungsbewertung zeigt, dass diese in allen Bundesländern lernfeldbezogen erfolgt. Jedoch sind erhebliche Unterschiede bei der Notenbildung sowie der Übernahme der Lernfeldnoten in das Abschlusszeugnis festzustellen. So werden in manchen Ländern die Lernfeldnoten direkt in das Abschlusszeugnis übernommen und in anderen Ländern beispielsweise einzelne Lernfelder zu Fächern oder Lernbereichen zusammengefasst und die daraus gebildete Note in das Abschlusszeugnis übernommen. Auch die Gewichtung der einzelnen Noten bei der Bildung der Durchschnittsnote für das Abschlusszeugnis erfolgt unterschiedlich. Bei der Bewertung der berufsübergreifenden Fächer besteht größere Übereinstimmung. In der Regel werden die Fächer einzeln bewertet und mit dieser Note im Abschlusszeugnis ausgewiesen. Dies betrifft auch Fächer, die im Ausbildungsverlauf früher abgeschlossen wurden. Allerdings sind die Benennung und der Stundenumfang der berufsübergreifenden Fächer in den Ländern nicht einheitlich. Dies wird in den jeweiligen länderspezifischen Stundentafeln festgelegt und folgt nur annähernd einer einheitlichen Regelung. Die dargestellte unterschiedliche Bewertung bei den Lernfeldern und die uneinheitliche Gewichtung bei der Bildung der Durchschnittsnote führen dazu, dass in einigen Bundesländern kein Abschlusszeugnis, sondern nur ein Entlassungszeugnis oder ein Abgangszeugnis erstellt wird. In anderen Bundesländern würde mit dem gleichen Notenbild aber ein Abschlusszeugnis erteilt werden und dies auch mit dem Zusatz, dass der Abschluss dem mittleren Bildungsabschluss gleichwertig ist, da ein Notendurchschnitt von mindestens 3,0 ➔ errechnet wird. Besetzung von Ausbildungsplätzen. Im Diskurs stellten sich Praktiker, Experten und andere Beteiligte die Frage, ob und inwieweit die Attraktivität der beruflichen Bildung durch qualitätssichernde Maßnahmen erhalten und gesteigert werden kann. Anhand konkreter Beispiele aus der schulischen sowie der betrieblichen Praxis wurde über den Nutzen von Qualitätssicherung, aber auch über Hemmnisse und nicht gewollte Wirkungen diskutiert. Die Tagung war Teil des handlungsleitenden Gesamtkonzeptes der Referenzstelle, das eine stärkere und pro-aktivere Vernetzung mit den Akteuren der beruflichen Bildung vorsieht, um auf diesem Wege Impulse zu setzen und zu verstärken, die unmittelbar auf die Qualitätssicherung und -Entwicklung in der Praxis des beruflichen Lehren und Lernens zielen. Ministerialdirigent Thomas Sondermann, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), machte in seinem Eröffnungsvortrag: »Die europäische Dimension: Das duale System als Exportschlager – wie steht es um die Qualitätssicherung?« darauf ➔ GLB IMPULSE 4/2014 http://www.bildungsserver.de/ innovationsportal/bildungplus. html?artid=939 https://www.deqa-vet.de/de/DEQA-VET-Fachtagung-2014-4159. php aufmerksam, dass viele Länder das deutsche duale System sehr schätzen und von ihm lernen wollen. Dass sich in Deutschland jedoch der Wettbewerb zwischen den Hochschulen und der beruflichen Bildung »um die besten Köpfe« zuspitze und es auch nicht gelinge, allen Jugendlichen einen reibungslosen Übergang von der Schule ins Berufsleben zu bereiten. »Wir brauchen Qualität für die Stärken, aber auch (Lösungen, d. V.) für die Schwächen, die das System hat«, folgerte er deshalb. Um das zu gewährleisten, verfolgt die nationale Referenzstelle DEQA-VET in Zukunft ein verändertes Handlungskonzept. War sie bisher Anlauf-, Informations- und Vernetzungsstelle für Qualität in der beruflichen Bildung, will sie künftig mehr in die Praxis, dorthin, wo berufliche Bildung und Qualitätssicherung umgesetzt werden, erklärte Helena Sabbagh, Kommissarische Leiterin von DEQA-VET. Prof. Dr. Michael Heister, BIBB, betonte, dass es zwar schon viele Qualifikationen in der Berufsbildung gebe: »Doch wir brauchen noch mehr.« Unter dem Motto »Erkennen - benennen - sichern und entwickeln« soll sich die Qualität in der betrieblichen Bildung in Deutschland weiterhin verbessern und dabei besonders auf Nachhaltigkeit Wert legen. »Das Interesse junger Menschen an der Ausbildung scheint abzunehmen«, bedauert Sabbagh. »Qualitätssicherung ist ein zentraler Faktor für die Zukunft der dualen Berufsbildung. Wenn wir Berufsbildung attraktiv gestalten, kann sie langfristig funktionieren.« Einen Überblick über gute Beispiele der Qualitätssicherungs-Praxis gab das von Kate Maleike, Deutschlandfunk, moderierte Gespräch mit Anwendern in Betrieb und Schule. Renata Naderi, Besitzerin des Hotels Smetana in Dresden, betonte, dass sie Qualität in der Ausbildung dadurch erreiche, indem sie mehr Personal als nötig einstellt. Man müsse sich Zeit für seine Auszubildenden nehmen und auf ihre Bedürfnisse eingehen. Detlef Winkler (stellvertr. Schulleiter der Peter-Paul-Cahensly-Schule in Limburg) gelang es, mit dem Q2E-Qualitätsmanagementsystem eine Feedbackkultur an der Schule zu etablieren. Lehrer sollten bereit sein, ihre Arbeit zu hinterfragen und durch Gespräche zu verbessern, meinte er. Markus Brunnbauer, Industrie und Handelskammer (IHK) Bodensee-Oberschwaben, stellte den »Ganzheitlichen Ausbildungsnachweis« vor. Aktuelles Ergebnisse der Workshops Berufliche Bildung ist dann attraktiv, wenn Jugendliche sich für eine Ausbildung entscheiden, weil sie sich durch diesen Schritt gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten versprechen, und wenn Betriebe in der Ausbildung junger Menschen einen aussichtsreichen Weg sehen, den eigenen Fachkräftebedarf zu sichern. In drei Workshops wurde der Frage nachgegangen, wie die Attraktivität beruflicher Bildung über die Nutzung qualitätssichernder Verfahren erhalten und gesteigert werden kann. Dazu wurden Beispiele aus der schulischen sowie betrieblichen Praxis herangezogen. Workshop 1: »Erfolgreich mit Qualitäts-Tools und -Konzepten für die betriebliche Ausbildungspraxis« Workshop 1 präsentierte ausgewählte Ergebnisse zweier Projekte aus dem Förderschwerpunkt und stellte erste Erfahrungen beim Praxiseinsatz in kleinen und mittelständischen Unternehmen zur Diskussion. Workshop 2: »Der DQR als Treiber der Sicherung von Qualität?« Nach einer kurzen Einführung in die wesentlichen Merkmale des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR) widmete sich Workshop 2 der Erörterung der Frage, ob und inwieweit der DQR Impulse zur Förderung von Qualität und Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung setzt. Workshop 3: »Regionale Qualitätsinitiativen und -netzwerke« Im Rahmen des Workshops 3 wurden die sächsische Landesinitiative QEK (Qualität - Erträge - Kosten) und das Q2E-Länderforum (Qualität durch Evaluation und Entwicklung) vorgestellt. Resümee und Blick in die Zukunft Zum Abschluss der DEQA-VET-Jahresfachtagung 2014 standen Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis in der Podiumsdiskussion zum Thema »Qualitätssicherung in der beruflichen Bildung – der richtige Weg für mehr Attraktivität?« Rede und Antwort. Um mehr Qualität(ssicherung) in der Ausbildung zu erreichen, will DEQA-VET auch in Zukunft Transparenz über die vielen Verfahren in der beruflichen Bildung herstellen, zog Barbara Hemkes, BIBB, Bilanz. Ideen zur Qualitätssicherung und zu den Qualitätsanforderungen, die bisher nirgendwo fixiert seien, müssten aufgenommen und weiterentwickelt werden, um den Gedanken der Qualitätssicherung in der Region zu befördern. Denn »nur wenn man ins Gespräch kommt, kann man Qualität sichern und entwickeln,« so Hemkes. ➔ 7 8 GLB IMPULSE 4/2014 Aktuelles Was wirklich hilft ! ? Effektive Lernprozesse und Strukturen in Lehrerfortbildung und Schulentwicklung Eine Tagung in Kooperation zwischen dem Deutschen Verein zur Förderung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung (DVLfB) und dem Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) vom 11. bis 13. Juni 2014 in der Evangelischen Akademie Loccum von Heidi Hagelüken Ü ber allen Themen standen die Aufforderungen: ➔ Lehrerbildung neu denken, Prof. Dr. Frank Lipowsky, Universität Kassel , hier: www. frank-lipowsky.de oder www.DVLfB/lipowsky.de ➔ Womit sich Lehrerbildung befassen sollte – Hatties Forschungsbefunde und ihre Konsequenzen für die Unterrichtsentwicklung mit dem Fazit: Methodenfragen wurden bisher überschätzt – Methodenvielfalt für sich hat keinen Wert! Ulrich Steffens, Landesschulamt und Lehrkräfteakademie Hessen, hier: www.lehrerfortbildung.de Fachtagung oder www.ulrich-steffens.de ; [email protected] Die Tagung hatte das Ziel, mit Fachkräften der Lehrerfortbildung zu beraten, wie das Wissen über wirksames Lehrerhandeln für Verfahren und Strukturen der Fortbildung und Schulentwicklung genutzt werden kann. Folgende Punkte wurden behandelt: ➔ Wie können Lernprozesse eines kompetenzorientierten Unterrichts erkennbar und für Fortbildung und kollegiale Beratungsprozesse übertragbar werden? Wie sind die gegenwärtigen Unterstützungssysteme durch Beraterinnen und Berater in den Ländern gestaltet? Wie sieht eine Qualifizierung für die Schule in Zukunft aus? Die Untersuchung von Wirksamkeitsfaktoren für Qualifizierungen wurde in einen Kriterienkatalog aufgenommen, der Grundlage einer empirischen Untersuchung, beauftragt durch den DVLfB, sein wird. Moderation: Christa Hilbig und Dr. Rolf Hanisch, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, Ludwigsfelde; Dr. Eva-Maria Post, Regierung von Oberbayern ➔ Wie kann Fortbildung die Entwicklung von Kollegien zu professionellen Lerngemeinschaften unterstützen? Welche Rolle spielen die von Hattie identifizierten Lehrer- und Unterrichtsvariablen in der täglichen Arbeit eines Kollegiums? Inwiefern sind sie Ausgangspunkt und Ziel kollegialen Lernens? Es fand eine Auseinandersetzung mit Gelingensbedingungen und Formen kollegialen Lernens statt. Beispiele guter Praxis, z. B. aus Sachsen-Anhalt, wo diesem Ansatz folgend die gesamte Fortbildung umgestaltet wird, wurden reflektiert. Moderation: Dr. Sabine Prüfer und Petra Hübner, Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt, Halle; Prof. Dr. Michael Schratz, Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung, Universität Innsbruck ➔ Wie können Schulleiterinnen und Schulleiter ein gemeinsames Lernen im Kollegium fördern? Distributed Leadership zwischen empirischer Evidenz und Qualifizierungsanspruch Welche aktuellen Befunde liegen der empirischen Forschung zu diesem Thema vor? Implikationen für die Qualifizierungen von Schulleiterinnen und Schulleitern und der Anpassungsbedarf in der Fortbildung wurden herausgearbeitet mit dem Ziel, Schulleitungsteams zu »Leadership-Teams« weiterzuentwickeln. Moderation: Dr. Katrin Basold, NLQ Hildesheim; Dr. Stefan Brauckmann, Deutsches Institut für Pädagogische Forschung (DIPF), Berlin ➔ Wie kann die Qualität von Fortbildungen durch Evaluation ermittelt und entwickelt werden? Wie kann Evaluation die Wirkung von Fortbildungsprozessen erkennbar machen? Welche Konsequenzen können wir aus der bisherigen Praxis ziehen, Wirkungen im Hinblick auf verschiedene Zieldimensionen der Fortbildung nachzuweisen? Mit welchen Verfahren können Entwicklungsprozesse und Veränderungen erfahrbar gemacht werden? Moderation: Jochen Mogler, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz; Dieter Schoof-Wetzig, DVLfB; Jutta Wolff, Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung(IfBQ), Hamburg; Daniela Rzejak, Universität Kassel. ➔ Wie wirken bildungspolitische Rahmungen auf die Leistungsfähigkeit der Fortbildungssysteme? Kompetenzorientierter Unterricht und sichtbares Lernen Was zeichnet einen kompetenzorientierten Unterricht aus? Wie wird Kompetenzentwicklung sichtbar/erfahrbar? ➔ GLB IMPULSE 4/2014 Wie müssen Lernprozesse angelegt werden, um sie stärker an der »lernseitigen« Perspektive auszurichten? Diese Leitfragen wurden mit besonderem Blick auf die Lehrerfortbildung interpretiert. Moderation: Hannelore Müller, NLQ; Udo Klinger, Pädagogisches Landesinstitut Rheinland-Pfalz Die Tagung endete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema: Wie kann’s gehen? Lehrerfortbildung besser machen? www.Lehrerfortbildung.de www.ulrich-steffens.de Podiumsdiskussion unter der Moderation von Andrea Crimm mit: Wilhelm Büscher, Niedersächsisches Kultusministerium, Hannover; Wulf Homeier, Präsident des NLQ, Hildesheim; Prof. Dr. Michael Schratz, Universität Innsbruck; Dr. Roman Rösch, Robert Bosch Stiftung; Dr. Rolf Hanisch, Vorsitzender DVLfB. Diese Frage löste u. a. folgende weiteren Fragen aus: ➔ Was kommt in den Schulen an? ➔ Fortbildung in den Schulen (Prozessbegleitung statt einzelne Kolleginnen und Kollegen in Fortbildungskurse!) ➔ Bedarfe registrieren, aber auch reagieren! ➔ Was soll getan werden: strukturell, inhaltlich, ressourciell, damit Fortbildung mit vielen Themen erfolgreich für Schülerinnen und Schüler wird? ➔ Wie können klare Zuständigkeiten, Transparenz über Nachfrage und Angebot geschaffen werden? ➔ Wie werden Transaktion und Transformation gesichert? ➔ Welche Ressourcen werden gebündelt? Weitere Informationen unter: www.Lehrerfortbildung.de Zum DVLfB: ➔ der DVLfB ist offen für alle Personen in deutschsprachigen Ländern, die als Fortbildner, Schulentwickler, Coaches, Trainer, Supervisoren … in der und für die Schule und ihr pädagogisches Umfeld arbeiten, unabhängig von der Organisation, der sie angehören, ➔ der DVLfB unterstützt Fortbildnerinnen und Fortbildner, Schulentwicklerinnen und Schulentwickler beim Erwerb und Erhalt der notwendigen Professionalisierungskompetenz. Die von ihnen zu bewältigenden Aufgaben erfordern fachwissenschaftliche, fachdidaktische und erziehungswissenschaftliche, erwachsenen-pädagogische Kompetenzen und Steuerungswissen sowie soziale und motivationale Fähigkeiten, Aktuelles ➔ der DVLfB fördert und unterstützt seine Mitglieder bei der Gestaltung u. a. folgender zukünftiger Entwicklungslinien: ➾ Verbindung von klassischen Fortbildungsprozessen mit der schulischen Praxis durch Praktika, Praxisphasen, Supervision und Coaching …, ➾ Erwerb entsprechender Qualifikationen, insbesondere im Umgang mit Diversität, ➾ Zertifizierung von Lehrerfortbildung und die Zertifizierung von Programmen der Lehrerfortbildung und Verfahren der Schulentwicklung, ➾ Fokussierung der Fortbildung auf die Qualität der Lernprozesse der Schülerinnen und Schüler, ➔ Der DVLfB fordert und unterstützt eine sichere Verankerung von Lehrerfortbildungseinrichtungen in den Schul- und Bildungssystemen der Länder, ➔ Der DVLfB unterstützt den Dialog zwischen: ➾ Wissenschaft und Schule, ➾ Organisationen und Einrichtungen der Lehrerfortbildung und Schulentwicklung, Er tritt dafür ein, dass es eine relativ autonome Fortbildung neben der steuernden ministerialen Entscheidungs- und Verwaltungsstruktur gibt. ➔ Der DVLfB unterbreitet Vorschläge und Anregungen, wie: Wenn der Anfang gelingen soll, die Gestaltung der Berufseingangsphase von Lehrkräften, Forum Lehrerfortbildung , Heft 44/2012, DVLfB, Ev. Akademie Loccum 64/10 ➔ Der DVLfB möchte dazu beitragen: ➾ die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung des Schülerinnen und Schüler beim Lernen zu fördern und ihre Entwicklung zu stützen, ➾ Transparenz, Partizipation und demokratische Entscheidungsverfahren in Schule und Unterricht zu fördern. Darüber hinaus plant der DVLfB ein Projekt zur »weiteren Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung in den Ländern«. In den aktuellen Qualitätsdebatten und Entwicklungsarbeiten gewinnt das Format von Referenz- und Orientierungsrahmen immer mehr an Bedeutung in Analogie zu den Referenzrahmen Schulqualität in den ➔ Ländern. Der DVLfB möchte darum die Initiative zu einem Projekt ergreifen, das auf die weitere Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung in den Ländern gerichtet ist; im Fokus könnten bzw. sollten dabei die »Qualitätsstandards der Lehrerinnen- und Lehrerfortbildung« stehen. 9 10 GLB IMPULSE 4/2014 Aktuelles Entwickeltes Krisenmanagement an der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg von Karin Amend-Raab, in Zusammenarbeit mit dem Krisenteam der L-G-S D er Krisenfall kommt unverhofft! Amokläufe, Bombendrohungen, Brände, Unfälle oder Suizide und Suizidankündigungen bringen das Gleichgewicht eines schulischen Alltages außer Kontrolle. Für diesen Fall hat das berufliche Schulzentrum der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg die Empfehlung ein Krisenteam aufzustellen in die Tat umgesetzt, um für solche Fälle gewappnet zu sein. Zur besseren Reaktion auf Fälle auftretender Krisen wurde an der Landrat-Gruber-Schule in Dieburg, ein eingespieltes 6 köpfiges Krisen-Kern-Team mit professionalisierter Handlungsfähigkeit für den Extremfall zusammengestellt. Es besteht aus Lehrkräften, einem Schulsozialarbeiter und einem Mitglied der Schulleitung und verfügt über ein internes Netzwerk, umfangreiche Kontakte nach außen (z. B. Feuerwehr, Polizei, Jugendamt, Schulpsychologen) und trifft sich regelmäßig. Zu den Aufgaben dieses Kern-Krisen-Teams gehört auch die Organisation und Durchführung einschlägiger Fortbildungen und Materialentwicklung für das gesamte Kollegium. Für Warnsignale sensibilisieren, diese erkennen, einschätzen und Krisenprävention leisten, darum geht es, um solche Taten von vorneherein zu vermeiden. Das so genannte »Leaking« meint eine bereits auftretende Kommunikation im Vorfeld, die unter den Jugendlichen stattfindet und oft die Lehrkräfte nicht erreicht. Ein offenes, vertrauensvolles Schulklima ist ein Instrument aktiver Krisenprävention und es gilt, damit diesen »Code of Silence« aufzubrechen. U. a. diese Aspekte wurden an einem pädagogischen Tag 2013 mit Hilfe externer Referenten bearbeitet, theoretische Erklärungsansätze für Gewaltentstehung und –prävention vorgestellt und diskutiert und praktische Handlungsmöglichkeiten entwickelt. Erstellt hat das Krisenteam einen Katalog mit Handlungsanweisungen und geplanten Präventionsmaßnahmen, um Lehrkräfte bei krisenhaften Entwicklungen handlungsfähiger zu machen (siehe Ausführungen im Anschluss). Als Grundlage hierfür diente auch der Leitfaden zum »Handeln in Krisensituationen«, herausgegeben vom Hessischen Kultusministerium. Jede Lehrkraft trägt zusätzlich ein in roter Farbe laminiertes Blatt als Checkliste für Notfälle mit allen wichtigen Daten in der Schultasche. Eine Schule, die einen »offenen Umgang mit Problemen pflegt« und sich »den unliebsamen Aspekten des Schulalltags stellt«, das ist außerdem ein Ziel der im Krisenteam mitarbeitenden Kolleginnen und Kollegen. Umgesetzte bzw. geplante Präventionsmaßnahmen an der Landrat-Gruber-Schule Prävention im Allgemeinen ➔ Willkommenskultur mit Einführungswochen und erlebnispädagogischen Veranstaltungen ➔ Stärkung des positiven Bezuges zur Schule ➔ Bestmögliche Beteiligung der Schülerinnen und Schüler (SuS) an Entscheidungen ➔ Leben des ➔ Schulleitbildes; Lehrkräfte sind aktive Vorbilder GLB IMPULSE 4/2014 ➔ Kommunizieren des Regelwerkes der Schule und konsequenter pädagogischer Einsatz ➔ Bewusste Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der SuS ➔ Coach/ Tutor für alle SuS aus dem Schulkollegium ➔ Internes Beratungsnetzwerk der Schule für SuS, Eltern und Lehrkräfte ➔ Freundliche Gestaltung des Schulgebäudes mit attraktiven Arbeits- und Aufenthaltsbereichen unter bestmöglicher Beteiligung auch der Schülerinnen und Schüler. ➔ Gut funktionierendes Kommunikationssystem zur verbesserten Organisation des Schulalltages ➔ Regelmäßige Sicherheitschecks an den Gebäuden mit Ergebnismeldung an den Schulträger ➔ Eindeutige Kennzeichnung von Schulgebäuden und Eingängen zur besseren Orientierung für Rettungskräfte ➔ Kennzeichnung von Unterrichtsräumen aus Sicherheitsgründen auch im Inneren der Räume an den Türen Krisenprävention ➔ Alle Kolleginnen und Kollegen (KuK) sind für Gefahrenpotenziale sensibilisiert und handlungsfähig. ➔ Es gibt ein organisiertes und bekanntes Krisenmanagement-System. Die entsprechend fortgebildeten KuK sind nach innen und außen vernetzt. Peter Grothe ist 75 von Arnold Gündling, Ehrenvorsitzender E in Leben für die berufliche Bildung, vor allem für die Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen, so lässt sich rückblickend am ehesten das ehrenamtliche öffentliche Wirken von Peter Grothe an seinem Ehrentag charakterisieren. Ob seiner beachtlichen Fachkompetenz in Fragen der Bildungspolitik und des Dienstrechts war er immer ein gefragter Gesprächspartner für die Vertreter der politischen Parteien, der Arbeitgeber sowie der befreundeten Gewerkschaften im DBB und DGB. Dass er in diesen Gesprächen auch viele seiner Ziele umsetzen konnte, ist fast selbstverständlich. Höhepunkt seiner Aktivitäten als Bundesvorsitzender des BLBS von 1984 bis 1993 war die Wiedervereinigung. Damit verbunden war die Herkulesaufgabe, in den fünf hinzugekommenen Bundesländern das System der dualen Berufsausbildung sowie die beruflichen Vollzeitbildungsgänge zu etablieren. Und obendrein mussten fünf neue Landesverbände aus der Taufe gehoben werden. Bei der Realisierung hat sich Peter Grothe unbeschreibbare Verdienste erworben. Für jemanden, der in Berlin aufgewachsen ist, beflügelten die politischen Veränderungen ganz Aktuelles ➔ Das Krisenteam entwickelt das Krisenkommunikationskonzept kontinuierlich weiter und sorgt für die nötigen Fortbildungen. ➔ Das erweiterte Krisenteam trifft sich mindestens zwei Mal im Jahr zur Aussprache und gegebenenfalls zur Umorganisation. Es arbeitet mit externen Partnern ➔ zusammen. besonders. ganz besonders. Bereits 1990 konnten auf dem Berufsschultag in Würzburg die neuen Landesverbände in den BLBS aufgenommen werden. Insgesamt gehörte Peter Grothe 20 Jahre dem Bundesvorstand als stellvertretender Bundesvorsitzender und Bundesvorsitzender an. Ob seiner außerordentlichen Verdienste wurde Peter Grothe einstimmig von der Vertreterversammlung 1993 zum Ehrenvorsitzenden des BLBS ernannt. Auch heute nimmt er noch regelmäßig an den Sitzungen des Bundesvorstands teil und befruchtet oftmals mit seinem reichen Erfahrungsschatz die Debatte. Darüber hinaus wurde der langjährige Einsatz für die berufliche Bildung mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande gewürdigt. Und der GLB verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft als erfolgreicher Geschäftsführer in den siebziger Jahren. Für GLB, BLBS und damit für viele Lehrkräfte an Beruflichen Schulen war Peter Grothe als ihr Repräsentant immer ein Volltreffer, wobei sein Erfolg in hohem Maße ein Erfolg seines partizipativen Führungsstils war. Auch ich habe immer die Offenheit und Kollegialität erleben dürfen. Die einzige, die ein wenig traurig sein dürfte, ist die Familie, die häufig auf Mann und Papa verzichten mussten. Ich wünsche Dir, lieber Peter, in den nächsten Jahren noch die Erfüllung möglichst vieler (Reise)träume ge➔ meinsam mit deiner Frau bei bester Gesundheit. 11 GLB IMPULSE 4/2014 Aktuelles W as ist die Bilanz eines Lebens? Auf jeden Fall gehören dazu die Erinnerungen an einen geliebten Menschen mit konstruktiven Gesprächen, mit dem Einsetzen für gemeinsame Überzeugungen und last but not least gemeinsamen Unternehmungen. All diese Facetten treffen auf den gemeinsamen Lebensabschnitt von 1993 bis 2000 von Uwe Hädrich und mir in der gemeinsamen Arbeit im Landesvorstand des GLB zu. Im Vorstand war Uwe Hädrich der Experte für Recht und Besoldung in all seinen Uwe Hädrich ist tot von Arnold Gündling, Ehrenvorsitzender Facetten für die Mitglieder. Jeden Dienstagnachmittag war er in der Geschäftsstelle in Hanau als Ratgeber und Unterstützer für die Mitglieder anzutreffen. Ganz gleich, ob ein Mitglied einen Dissens mit der Schulleitung, der Schulaufsicht oder der Beihilfestelle hatte, Uwe Hädrich unterstützte kompetent, immer freundlich und schnell die Hilfesuchenden. Niemand musste länger als eine Woche auf eine Antwort warten. Und wusste er selbst nicht weiter, so stellte er die Verbindung zu den Rechtsanwälten des Beamtenbundes her. Über seinen großen ehrenamtlichen Einsatz verlor er nie viele Worte. Nie ging es ihm darum mit seinem Wissen gegenüber anderen persönlich zu glänzen. Sein Engagement konzentrierte sich immer auf die Hilfe für Dritte. Er selbst blieb als Person immer bescheiden im Hintergrund. So hat er beispielsweise die Geschäftsstellenleiterin Renate Wolmer über viele Stunden hinweg bei dem Datenabgleich der Mitgliederdatenbank unterstützt. Und die Sitzungen des Landesvorstands sowie Seminare konnten dank seiner Unterstützung kostengünstig an seiner Schule, der Klingerschule im Frankfurter Nordend, stattfinden. Alle waren hierfür Uwe Hädrich außerordentlich dankbar, da die Klingerschule sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit dem Auto exzellent erreichbar war. Für ihn waren die Organisation sowie die Bereitstellung des Caterings für die Vorstände selbstverständlich. Es reichte ihm vollauf, anderen eine Freude bereitet zu haben. Ein hervorstechender Charakterzug von ihm, der in einer Gesellschaft von Individualisten, immer seltener anzutreffen ist. Aber GLB und Schule waren für Uwe Hädrich nicht alles in seinem Leben. Ferien waren für ihn immer verbunden mit der Leidenschaft zu verreisen, vorwiegend ins europäische Ausland. An allen Orten kannte er den besten Bäckermeister, den besten Konditormeister und das edelste Kaffeehaus. Dass Uwe Hädrich über das Jahr 2000 hinaus für das Referat Recht und Besoldung im Landesvorstand nicht mehr zur Verfügung stand, war für die Vorstandsarbeit sowie die Mitglieder im GLB ein herber Verlust. Nach kurzer Krankheit brach Uwe Hädrich am 8. Oktober 2014 zu seiner letzten großen Reise auf. .Hoffen wir, dass er im christlichen Dreiklang von Glaube. Liebe und Hoffnung gut sein Ziel erreicht hat. Gemeinsam mit den Hinterbliebenen trauert der GLB um sein langjähriges Mitglied und langjährig erfolgreichen Vorstand. Uwe wird in unserer Erinnerung mit seinen Taten weiterleben – versprochen. Die VLW-Referententagung 2014 in Berlin mit Bildungspolitischen Abend und Bundeshauptvorstandssitzung von Alexander Neuhoff V om 6. bis 8. November 2014 hatte der VLW zu seiner traditionellen Referententagung und Bundeshauptvorstandssitzung in Berlin eingeladen. Auch der Streik der Bundesbahn konnte nicht verhindern, dass diese Tagung wieder ein voller Erfolg wurde! Unser Bildungsland wurde dort vertreten durch Herrn Christoph Glaser (Referent im Kultusministerium), Frau Heidi Hagelüken (Ausschuss Lehrerbildung) sowie Herrn Alexander Neuhoff (unser VLW-Vertreter und Landesschatzmeister). ➔ 12 Eingeleitet wurde der Tagungsmarathon des VLW dieses Jahr erstmals mit einem »Bildungspolitischen Abend«, zu dem für die berufliche Bildung wichtige Akteure kamen. Unter dem Motto »Mit beruflicher Bildung zum Erfolg« begrüßten die Bundesvorsitzenden Dr. Angelika Rehm und Dr. Ernst G. John Gäste aus der KMK, dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB), dem Kuratorium der Deutschen Wirtschaft für Berufsbildung (KWB), Vertreter von Arbeitgeberverbänden, dem Deutschen Beamtenbund sowie Vorsitzende befreundeter dbb-Lehrerverbände, Vertreter der Kultusministerien der Länder, Vertreter der wirtschaftspädagogischen Institute der Universitäten und natürlich die Vorsitzenden und weitere Vorstandsmitglieder der VLW-Landesverbände. Die Bundesvorsitzenden benannten wichtige Problemfelder der Aus- und Weiterbildung und luden ihre Gäste ein, diese zum Gegenstand des einen oder anderen Gesprächs zu machen. Sie gaben der Hoffnung Ausdruck, dass es vielleicht auch zu der einen ➔ GLB IMPULSE 4/2014 Unsere VLW-Vertreter: Heidi Hagelüken (vlw), Christoph Glaser (HKM), Alexander Neuhoff (vlw) oder anderen Verabredung komme, demnächst eine Lösung kooperativ anzugehen. Als dringendste berufsbildungspolitische Handlungsbedarfe nannten die beiden Bundesvorsitzenden: ➔ die Sicherung der kaufmännischen beruflichen Bildung in einem sich ständig verändernden Bildungsumfeld, das sich aktuell in der Akademisierung der beruflichen Bildung und die demografische Entwicklung zeigt ➔ die Ausgestaltung der Europäisierung der beruflichen Bildung ➔ die Übergangsproblematik von der Allgemeinbildung in die berufliche Bildung ➔ die Umsetzung der inklusiven Schule in der beruflichen Bildung ➔ die Professionalisierung der Lehrertätigkeit durch Schaffung von Service-Agenturen und Unterstützungssystemen in Kooperation mit den Lehrstühlen für Wirtschaftspädagogik ➔ die strukturelle und inhaltlich-konzeptionelle Anpassung der Lehrerfort- und Weiterbildung an den aktuellen Bedarf ➔ die Tendenzen zur Verkürzung des Referendariats durch Einführung eines Praxissemesters im Studium der Wirtschaftspädagogik ➔ die Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs im Bereich Wirtschaftspädagogik. Am nächsten Morgen wurde die Referententagung mit einem sehr interessanten Vortrag von Professor Dr. Peter F. E. Sloane von der Universität Paderborn eingeleitet, der die Einführung der Inklusion in der beruflichen Bildung aus wissenschaftlicher Perspektive beleuchtete. Besondere Aufmerksamkeit fanden seine Ausführungen zu den Gelingensbedingungen inklusiver Beschulung an den beruflichen Schulen. Aktuelles Daran anschließend erläuterte Ministerialdirigent Klaus Lorenz vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg den Kolleginnen und Kollegen den facettenreichen Ansatz der individuellen Förderung an den beruflichen Schulen im »Ländle«. Über die dualisierte Ausbildungsvorbereitung in NRW, die unter der Leitlinie »kein Abschluss ohne Anschluss« steht, informierte Ministerialdirigentin Dr. Beate Scheffler vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Dabei ging sie auf einzelne Maßnahmen, aber auch auf die Probleme bei der Umsetzung ein. Ihre Ausführungen zeigten, dass Nordrhein-Westfalen mit ähnlichen Problemen konfrontiert ist wie wir in Hessen. Die sich an die Vorträge anschließende lebhafte Diskussion und Nachfrage zeigte, dass die Referentin und die Referenten die Erwartungen der Kolleginnen und Kollegen voll getroffen hatten. Mit den sogenannten »Blitzlichtern«, in denen die für die beruflichen Schulen zuständigen Referentinnen und Referenten aus den Kultusministerien der Länder - für Hessen referierte hier unser GLB-Mitglied Herr Glaser aus dem Kultusministerium - über die aktuellen berufsbildungspolitischen Entwicklungen informierten, endete die VLW-Referententagung 2014 am Nachmittag. Für Heidi Hagelüken und Alexander Neuhoff schloss sich nun die Bundeshauptvorstandssitzung des VLW an. Da informierten alle Landesvorstände über die aktuelle Situation in ihren Ländern. Am Samstagvormittag gab der geschäftsführende Bundesvorstand seinen Tätigkeitsbericht für die Zeit seit der letzten BHV im März dieses Jahres. Am Mittag blieb abschließend noch Zeit für einen kurzen Abstecher zum Brandenburger Tor, um die Vorbereitungen für die anstehenden Feierlichkeiten zum 25. Jahr des »Mauerfalls« anzuschauen, bevor wir in leeren Zügen unsere Bundeshauptstadt wieder Richtung Frankfurt ➔ verließen. Die VLW Bundesvorsitzenden mit den Referentinnen und Referenten aus den Kultusministerien der Länder (Foto: Schmich)Von links nach rechts: Dr. Ernst G. John, Christoph Glaser (Hessen), Klaus Lorenz (Baden-Württemberg), Petra Knobloch (Brandenburg), Dr. Beate Scheffler (Nordrhein-Westfalen), Viola Maßmann (Niedersachsen), Cornelia Frerichs (Niedersachsen), Hans-Jürgen Iske (Bremen), Helmut Landsiedel (Schleswig-Holstein), Dirk Oswald (Rheinland-Pfalz) 13 14 GLB IMPULSE 4/2014 Senioren Einladung zum Pensionärstreffen am 12./13.Juni 2015 in Bad Nauheim L iebe Kolleginnen und Kollegen, es ist mal wieder soweit. Zum traditionellen Pensionärstreffen möchte ich Sie im Namen des GLB, des Gesamtverbandes der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen in Hessen, ganz herzlich einladen. Unser Treffen findet diesmal in Mittelhessen in der Kurstadt Bad Nauheim vom 12. bis 13.Juni 2015 statt. Umgeben von den sanften Höhen des Taunus und des Vogelberges, liegt Bad Nauheim inmitten der Wetterauer Kulturlandschaft. Mit seinen fast 31 000 Einwohnern ist sie nach Bad Vilbel die zweitgrößte Stadt im Wetteraukreis. Internationale Bedeutung als Kurbad von Weltrang mit Tausenden von Gästen erlangte der bis dahin wenig bekannte Ort Nauheim um 1900. 1846 wurde der »große Sprudel« gefunden. Die Bedeutung lag in der damaligen Zeit in der sich entwickelnden Balneologie (Bäderkunde), speziell für die Entwicklung von Nauheim , in der Entdeckung und Anwendung der heilsamen Wirkung der natürlich vorkommenden Kohlensäure in der Thermalsole. 1869 erhielt die Stadt den Namenszusatz Bad. Bad Nauheim wurde zum weltbekannten Heilbad für Herz-Kreislauferkrankungen. Dabei diente die Kur nicht nur gesundheitlichen Zwecken sondern auch der Geselligkeit mit internationaler Prominenz. So kurten und weilten hier Otto von Bismark, der saudische König Saud, die vielgereiste österreichische Kaiserin Sissi, Zarin Alexandra, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria u. a. Die gewandelten hygienischen und ästhetischen Vorstellungen machen um die Jahrhundertwende die Einrichtung neuer Badehäuser unumgänglich. Der kunstsinnige hessische Großherzog Ernst Ludwig ließ diese zwischen 1905 und 1912 erbauen. Unter der Leitung des Großherzoglichen Regierungsbauinspektors Wilhelm Jost kam es zu einer einheitlichen Gestaltung der Bade-, Kur- und Wirtschaftsanlagen. So entstand die größte geschlossene Jugendstilanlage Europas. Die finanziellen Mittel stammten von den Abgaben der Spielbank in Bad Nauheim, die die Regierung konzessioniert hatte, als die Stadt zum Großherzogtum Hessen kam. Auch nach dem 1.Weltkrieg behielt Bad Nauheim seinen Ruf als mondänes Luxusbad. Den zweiten Weltkrieg überstand Bad Nauheim ohne nennenswerte Schäden. In den 1950er Jahren erlangte das Prominentenbad wieder kurz Bedeutung. Von Oktober 1958 bis März 1960 lebte der im benachbarten Friedberg als Wehrdienstleistender stationierte Elvis Presley in Bad Nauheim. Noch heute folgen Führungen den Spuren des King of Rock´n´Roll. Allmählich wandelte sich das Gesicht der Stadt. Durch die neugeschaffenen Sozialsysteme wurden Kuraufenthalte in größerem Umfang auch ärmeren Bevölkerungsschichten zugänglich. Die Zahl der GLB IMPULSE 4/2014 Kurgäste stieg enorm. Der Ruf der Stadt als Treffpunkt der internationalen High Society verblasste allmählich. Durch die Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen Mitte der 80 Jahre verlor der Krankenkassenkurbetrieb immer mehr an Bedeutung. Heute sichert sich Bad Nauheim seinen Status als Gesundheitsstadt vorwiegend durch mehrere große Krankenhäuser und Spezialkliniken. Wir werden sowohl das neuzeitliche als auch das historische Bad Nauheim erleben. Am Freitag gehen wir unter fachkundiger Führung durch den von Heinrich Siesmayer (1817-1900) im Stil englischer Parklandschaften geschaffenen Kurpark in die sehenswerte Altstadt. Am Abend erzählt uns Frau Oberingenieurin Wilhelmine Stockfisch, Hotelbesitzerin von 1912, von den Freuden und Kümmernissen einer Hotelbesitzerin zur damaligen Zeit. Der Samstag ist der Königin der Blumen gewidmet. Im Rosendorf Steinfurth, ein Mekka der Rosenwelt, werden wir den Rosenbetrieb und das Rosenmuseum besuchen. Im Anschluss an die Besichtigung besteht die Möglichkeit, im Museumscafe eine Tasse Kaffee und ein Stück Rosentorte zu genießen. Als Treffpunkt und Unterkunft steht uns das 4-Sterne-Hotel »BEST WESTERN Hotel Rosenau« zur Verfügung. Es liegt am Stadtrand von Bad Nauheim gegenüber dem Kurpark. Die Altstadt ist von da aus leicht zu erreichen. Gemütliche Räumlichkeiten, modern ausgestattete Zimmer, bei denen auf Schlafkomfort geachtet wird, sowie kulinarische Genüsse und erfrischende Getränke erwarten uns. 15 Senioren Sollte Ihnen das gewählte Ziel und Programm zusagen, melden Sie sich so bald wie möglich an, spätestens jedoch bis zum 30.April 2015. Ich freue mich auf Ihr Kommen und verbleibe bis dahin mit freundlichem Gruß Ihre Barbara Schätz Seniorenvertreterin des glb ➔ 16 GLB IMPULSE 4/2014 Senioren Programmüberblick Freitag, 12. Juni 2015 Samstag, 13. Juni 2015 12:30 Uhr Begrüßung der Teilnehmer im BEST WESTERN Hotel Rosenau (Steinfurther Str. 1 – 5, 61231 Bad Nauheim, Tel. (06032) 96 46-0) durch Barbara Schätz (glb-Seniorenvertreterin) anschließend kleiner Imbiss (bei schönem Wetter im Biergarten und Lounge) 14:00 – 17:00 Uhr Stadtbesichtigung (Abholung am Best Western Hotel Rosenau) 17:00 – 18:00 Uhr Zeit zur freien Verfügung 18:00 Uhr Informationen zu Ruhestandsfragen und zur aktuellen Schulpolitik 19:00 Uhr Abendbuffet und gemütliches Beisammensein im Wintergarten 20:30 Uhr Auftritt der Hotelbesitzerin »Wilhelmine Stockfisch« 07:30 – 09:45 Uhr Frühstück (für Übernachtungsgäste des Hotel) 10:00 Uhr Abfahrt mit dem eigenen PKW zum »Rosendorf Steinfurth« 10:30 – 13:00 Uhr Führung durch einen Steinfurther Rosenbetrieb mit Besichtigung des Schaugartens Führung durch das Rosenmuseum 13:00 Uhr Ende der Veranstaltung Wer möchte, kann anschließend noch das Museums-Café auf eigene Kosten besuchen. Hinweise Selbstbeteiligung Die Selbstbeteiligung beträgt pauschal 45,00 Euro pro Person. Im Preis enthalten sind: ➔ Besichtigungen und Führungen am Freitag und Samstag ➔ Abendessen (reichhaltiges Buffet) - ausgenommen Getränke ➔ Auftritt »Wilhelmine Stockfisch« Einzel- und Doppelzimmern inkl. Frühstücksbüfett zum Sonderpreis können bis zum 30. April 2015 als verbindliche Zimmerreservierung abgerufen werden. Bitte überweisen Sie die Selbstbeteiligung bis zum 30. April 2015 auf das Konto des GLB Postgiroamt Frankfurt BLZ 500 100 60, Kto.Nr. 100 813 600 (IBAN: DE 83 5001 0060 0100 8136 00, BIC: PBNKDEFF) Verwendungszweck: Pens.Treff 2015 Stornierungsbedingungen für die verbindliche Zimmerreservierung zum Sonderpreis: 6 Wochen vor Anreise kostenfrei 4 Wochen vor Anreise 30 % 2 Wochen vor Anreise 60 % 8 Tage vor Anreise 80 % Die Teilnahmebestätigungen und detailliertes Informationsmaterial erhalten Sie nach dem Ablauf der Anmeldefrist nach Eingang der Selbstbeteiligung auf dem Konto des GLB. Ab dem 30.04.2015 stehen noch 5 Zimmereinheiten als Abrufkontingent bis zum 25. Mai 2015 zum Preis von 65,00 Euro pro Einzelzimmer und Nacht sowie 85,00 Euro pro Doppelzimmer und Nacht zur Verfügung. Die Stornierung der Buchung mit Rückzahlung der Selbstbeteiligung ist bis zum 30. April 2015 möglich. Bei späterer Stornierung ist eine Rückzahlung der Selbstbeteiligung leider nicht möglich, da auch wir rechtzeitig die konkrete Teilnehmerzahl angeben und die gebuchten Leistungen nach gemeldeter Teilnehmerzahl bezahlen müssen. Im Zimmerpreise enthaltene Leistungen: Übernachtung, Frühstücksbuffet, Nutzung der Sauna Die Zimmer müssen zu den genannten Preisen direkt beim Hotel unter dem Stichwort »glb« gebucht werden. Übernachtung Übernachtungsmöglichkeit besteht im BEST WESTRN Hotel Rosenau Steinfurther Straße 1 - 5, 61231 Bad Nauheim Tel.: (06032) 96 46 - 0 Fax: (06032) 96 46 - 6 66 Internet: www.rosenau.bestwestern.de eMail: [email protected] Einzelzimmer Doppelzimmer 55,00 Euro (anstatt 79,00 Euro) 75,00 Euro (anstatt 99,00 Euro) Parkmöglichkeiten Hoteleigene Parkplätze: kostenfrei Öffentliches Parkhaus/Parkplatz: 4,50 Euro pro Tag Bahnreisende Der Bahnhof Bad Nauheim liegt 1,5 km vom Hotel entfernt. Ein Taxistand und die Bushaltestelle befinden sich vor dem Bahnhof. Fahren Sie mit der Linie 11 zur Haltestelle Zahnfabrik Richtung Nieder-Mörlen. Anmeldung Pensionärstreffen am 12./13.Juni 2015 in Bad Nauheim Name Vorname Straße Wohnort Postleitzahl E-Mail Adresse Name Vorname Straße Wohnort Postleitzahl E-Mail Adresse Ich/wir nehme/n am Pensionärstreffen teil, bitte Entsprechendes ankreuzen: Freitag, 12. Juni 2015 Stadtbesichtigung von Bad Nauheim, Abendbuffet mit Auftritt »Wilhelmine Stockfisch« Samstag, 13. Juni 2015 Besuch und Besichtigung des Rosendorfs Steinfurth (Rosenbetrieb, Schaugarten, Museum) Besuch des Museums-Cafés auf eigene Kosten Ich/wir reise/n mit dem Zug an Stornierungen mit Rückerstattung des Selbstkostenanteils sind nur bis 30.04.2015 möglich. (Datum, Unterschrift) Senden Sie die Anmeldung bitte bis 30. April 2015 an die Geschäftsstelle des GLB Lothringer Straße 3 – 5 63450 Hanau 18 GLB IMPULSE 4/2014 Impulse D ie Zeiten ändern sich, und manchmal muss man Dinge den Zeiten anpassen. Das Layout der Impulse war in die Jahre gekommen und sollte einer umfangreichen Neugestaltung unterzogen werden. Wie so oft bei solchen Prozessen stellt man fest, dass auch inhaltliche Strukturen hinterfragt werden müssen mit dem Ergebnis, dass gestalterische Maßnahmen von inhaltlicher Neustrukturierung und Entschlackung flankiert werden. Die neue Typografie Ein Ziel war die Zeitschrift in ihrer Anmutung leiser, weniger kühl und etwas feuilletonistischer wirken zu lassen. Im ersten Schritt wurde das in den 70ern und 80ern populäre »Helvetica-Layout« in Frage gestellt. Diese technisch nüchterne Schrift aus den 50er Jahren war ursprünglich nicht für lange Lesestrecken gedacht. Sie wurde ersetzt durch die Garamond in einer Inter- Impulse Im pulse in neuem Kleid Work in progress – Verbandszeitschrift im typografischen Umbruch Peter Wolf ist Grafik-Designer und arbeitet an der Eugen-Kaiser-Schule Hanau, Fachoberschule Gestaltung als Fachlehrer für Visuelle Kommunikation pretation von Robert Slimbach für Adobe von 1989. Die Wurzeln dieser humanistischen Renaissance-Antiqua liegen im Frankreich des 16. Jh. Um Inhalte angemessen strukturieren zu können bedarf es einer sog. Auszeichnungs-Schrift für Überschriften. Die Wahl fiel auf die von Bernd Möllenstädt 1984 gezeichnete Formata. Das neue Layout kommt luftiger daher. Der Zwang die Seiten »randvoll« mit Text und Bild zu füllen ist einerseits eine große Herausforderung für den Layouter, andererseits bedeutet der Verzicht darauf eine moderne und hellere Ausstrahlung für die Impulse. Die Basis dafür ist ein möglichst flexibler Gestaltungsraster. (Hier blau hinterlegt) Als Ergänzung zum »kühlen« Blau wurde die Farbpalette kostenneutral um ein Dunkelblau erweitert. Handwerklich und typografisch korrekt Auch dafür hatte die Redaktion ein offenes Ohr. Impulse sollte nicht den Weg vieler Publikationen gehen, die typografische Fehler aus Unkenntnis und/ oder Bequemlichkeit in Kauf nehmen. Glücklicherweise haben wir mit dem Ausbildungsbetrieb Grafik und Druck Steiner einen Partner gefunden, der uns Textschrift: Garamond (Adobe) Überschriften: Formata in diesem Anspruch tatkräftig unterstützt. In Impulse wird deshalb mit typografisch-handwerklicher Sorgfalt gearbeitet. Um nur zwei Beispiele zu nennen bedeutet das: Gedankenstriche werden nicht als Bindestriche dargestellt, An- und Abführungen sind korrekt. In unserem Fall die französische »Spitze nach innen«. Der Preis der Demokratisierung in der Typografie und die ausdrückliche Nennung des Nichts Als gelernter Schriftsetzer (Bleisatz) raufe ich mir schon seit vielen Jahren die Haare, wenn ich auf Plakaten und in Anzeigen sehe, mit welcher Sorglosigkeit mit unserer, aus langjährigen Erfahrungen gewachsenen typografischen Tradition umgegangen wird. Wie konnte es dazu kommen? Heute arbeiten alle ganz selbstverständlich in komplexen Textverarbeitungsprogrammen, gestalten Texte, gehen mit Schrift um wie es vor 30 Jahren nur Experten vorbehalten war. Das ist gut so. Nur, es fehlt das Expertenwissen. So werden wir dann zu einer Feier mit führender Null am 01.05.2015 eingeladen – die ausdrückliche Nennung des Nichts. Nachgefragt heisst es dann: So steht es doch in der din 5008! Dabei handelt es sich bei dieser Norm um eine Empfehlung für Laien und nicht um eine verbindliche typografische Regelung für Veröffentlichungen. Und überhaupt, würden wir uns in der Typografie streng an Normen halten, wären wir arm dran. Nur ein Beispiel: Bei Einführung des Euro hat sich die EU-Kommission tatsächlich vorgestellt, dass wir mit einem einzigen Euro-Zeichen auskommen. Präzise ausgezirkelt mit genauen Winkelangaben und dadurch ein Fremdkörper in jeder Schrift. Glücklicherweise haben sich alle Schriftenhersteller länderübergreifend darauf geeinigt, dass ebenso wie alle anderen Währungszeichen auch unser Euro-€ (entgegen der EU-Norm) einer individuellen Behandlung bedarf. Typografie als Schulfach Was tun? Um dem Stellenwert der Typografie in der Gesellschaft gerecht zu werden wünsche ich mir, dass der Umgang mit Schrift in den allgemeinen Lehrplänen adäquat abgebildet wird. Und damit bin ich nicht alleine. Auch der deutsche Chairman des Type Directors Club of New York und erfolgreiche Verleger von Fachbüchern zum Thema Typografie Bertram Schmidt-Friderichs träumt diesen Traum. Er stellt sich einen typografischen Führerschein für die Tastatur vor. Da wäre ich gerne dabei! Hamburgefonsitiv Hamburgefonsitiv GLB IMPULSE 4/2014 D ie Pflege zu Hause bietet Pflegebedürftigen ein Leben in der gewohnten Umgebung. Doch ist der Wunsch vieler Betroffenen auch häufig mit hohen finanziellen Belastungen verbunden: Vom Umbau der eigenen vier Wände, über ambulante Pflegekräfte bis hin zu Hilfen für pflegende Angehörige. Die gesetzliche Pflegeversicherung kann diese Kosten in der Regel nicht decken. Aber auch Beihilfeberechtigte sollten sich nicht in Sicherheit wiegen: Bei einer Pflegebedürftigkeit entsteht auch hier häufig eine Versorgungslücke. 70 Prozent der PflegebePflegebedürftigen werden zu Hause versorgt Private Pflege frühzeitig absichern Und plötzlich ist alles anders... Heike Schmidt, 66 Jahre erleidet zu Hause einen Schlaganfall. Im Krankenhaus teilen die Ärzte ihrem Mann Peter mit, dass seine Frau halbseitig gelähmt, und damit schwerpflegebedürftig sein wird. Seine Frau in ein Heim zu geben, kommt für Herrn Schmidt nicht in Frage. Doch ist die Pflege zu Hause überhaupt finanziell tragbar? Die langjährigen dbb-Mitglieder gingen bisher immer davon aus, dass die Beihilfe sie im Ernstfall umfassend absichert. Doch jetzt, da der Ernstfall eingetreten ist, merkt Peter Schmidt: Die Leistungen reichen nicht aus, um die hohen Kosten für die häusliche Betreuung seiner Frau zu decken. Zwar erhält Heike Schmidt den Status Pflegefall der Stufe II und damit monatlich bis zu 1.100 Euro für die Aufwendungen ihrer häuslichen Pflege. Doch unter dem Strich fehlen Monat für Monat rund 1.700 Euro. Anzeige Familie Schmidt ist kein Einzelfall. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in Deutschland auf Pflege angewiesen – nach Angaben des Statistischen Bundesamtes könnten es im Jahr 2050 bis zu 4,7 Millionen sein. Darunter sind auch viele Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die sich wie Peter Schmidt und seine Frau in Sicherheit wiegen. Erst jetzt im Pflegefall erkennen sie, dass zum Beispiel Beihilfe und Private Pflegepflichtversicherung nicht ausreichen und sie sich schwer tun, die monatliche Versorgungslücke zu schließen. Dies gilt insbesondere für die ambulante Pflege – 70 Prozent der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Frühzeitig privat vorsorgen Mit dem Tarif »Flex« der DBV Deutsche Beamtenversicherung über das dbb vorsorgewerk profitieren dbb-Mitglieder von einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis und zusätzlich von 3 Prozent Beitragsvorteil. Unter www. dbb-vorsorgewerk.de/pflege ist der Tarif Flex online abschließbar. Berechnen Sie hier ganz unverbindlich Ihren Beitrag – auch mit staatlicher Förderung. Sie haben Fragen? Die Kolleginnen und Kollegen der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk sind unter der Telefonnr. 030.4081 6444 für Sie da. 19 20 GLB IMPULSE 4/2014 HPRLL D as Hessische Kultusministerium hat dem HPRLL einen Entwurf vorgelegt, der die Vergabe von A-14 Beförderungsstellen regeln soll. Aufgrund der gelieferten statistischen Daten stellte der dlh fest, dass der zur Verfügung stehende Stellenkegel nicht ausgeschöpft wird. Die angestrebte Verteilung von 60 % A13 und 40 % A14 wird nicht erreicht, sie liegt momentan eher bei 70 % A13 und 30 % A14. Weiterhin konstatierte der dlh, dass mit einer Ausnahme die Verteilung ebenso in den Staatlichen Schulämtern zwischen den einzelnen Schulformen unausgewogen ist und es signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Schulformen gibt. dlh-Nachrichten IV-2014 Entwurf Vergabeverfahren A14-Beförderungsstellen von Jürgen Hartmann Der dlh forderte in diesem Zusammenhang einen zeitnahen Ausgleich der prozentualen Verteilung, eine Gleichbehandlung der Schulformen und der StSchÄ. Ein weiteres Anliegen des dlh ist, dass die Personalräte frühzeitig in das Vergabeverfahren einbezogen werden und durch Offenlegung der Berechnungsmodi ein für alle Beteiligten nachvollziehbares landesweites transparentes Vergabeverfahren geschaffen wird. Der dlh hofft, dass das Vergabeverfahren zügig umgesetzt werden kann und in diesem Bereich durch mehr Transparenz für mehr Gerechtigkeit gesorgt wird. Der HPRLL und der dlh sind daran interessiert, dass die Beförderungsstellen in vollem Umfang den Beschäftigten zeitnah zugutekommen. Bildungsgipfel Am 17. September 2014 war der dlh in Wiesbaden zur Auftaktveranstaltung des Bildungsgipfels mit prominenter Beteiligung geladen. Der Bildungsgipfel wurde vom Hessischen Kultusminister Prof. Dr. Ralf Alexander Lorz initiiert, um mit allen an Bildung Beteiligten offen und konstruktiv nach Gemeinsamkeiten zu suchen. Der dlh begrüßt diesen konstruktiven Ansatz und freut sich auf die Mitarbeit in den gegründeten Arbeitsgruppen. Diese sind nachfolgend kurz dargestellt: AG1 - Gestaltung von Schule: Wie lässt sich Schule unter sich verändernden Rahmenbedingungen in Zukunft abgestimmt auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler weiterentwickeln? Leitung: Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel und die Landesschulsprecherin Fevzije Zeneli AG2 - Herausforderungen der Bildungsregionen: Wie kann die Verzahnung zwischen den Bildungspartnern vor Ort zum Wohle der Schülerinnen und Schüler weiter gestärkt werden? Leitung: Innenminister Peter Beuth, Dr. Karl-Ernst Schmidt AG3 - Gestaltung individueller Unterstützungsangebote: Wie können wir unsere Unterstützungsangebote für Schülerinnen und Schüler noch wirkungsvoller gestalten? Leitung Stefan Grüttner, Karen Anschütz AG4 - Schule als Vorbereitung für die Arbeits- und Lebenswelt: Welchen veränderten Herausforderungen muss sich Schule heute stellen und wie können die Schülerinnen und Schüler den Anforderungen entsprechend auf die Arbeits- und Lebenswelt vorbereitet werden? Leitung: Tarek Al-Wazir, Désirée Derin-Holzapfel AG5 - Lehrerbildung: Wie können Lehrkräfte und Schulleitungen darauf optimal vorbereitet werden? Leitung: Prof. Dr. Joybrato Mukherjee und ein weiterer Vertreter der Hessischen Landesregierung Der dlh erhofft sich die notwendigen Impulse, um unser Bildungssystem weiter voran zu bringen, damit nachfolgende Generationen optimal davon profitieren können. ➔ GLB IMPULSE 4/2014 D erzeit erreichen uns viele Anfragen in Bezug auf eine mögliche Geltendmachung von Besoldungsbestandteilen für das Jahr 2014. Hier stelle ich noch einmal kurz den Hintergrund dar: Das EuGH hat somit in seiner Entscheidung vom19. Juni 2014 die geltenden Übergangsregelungen, die als altersdiskriminierend kritisiert worden sind, grundsätzlich gebilligt. Aus dem Urteil leitet sich daher hierfür kein zwingender gesetzlicher Änderungsbedarf ab. Mit dieser Entscheidung ist die Ungewissheit dahingehend beendet, ob die Überleitungsregelungen des Besoldungsrechts für die Beamtinnen und Beamten mit deren Bezugnahme auf die Dienstaltersstufen einen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Verbot einer altersdiskriminierenden Besoldung Besoldung und Anwendungsbereich der Richtlinie 2000/78/EG - Weiteres Vorgehen in Hessen auch für das Jahr 2014 von Ute Wiegand-Fleischhacker, dbb-Landesvorsitzende Verstoß gegen das geltende Unionsrecht darstellt. Dennoch stellte der EuGH fest, dass das – so auch in Hessen seinerzeit bis zum 28. Februar 2014 geltende – frühere System auf einer Altersdiskriminierung der Beamtinnen und Beamten beruhte. Letztlich ist offen, wie die Aussage der Richter des EuGH zu interpretieren ist, dass eine Haftung der Bundesrepublik Deutschland von deutschen Verwaltungsgerichten zu prüfen sei. Mithin ist eine letztinstanzliche Klärung in Deutschland durch das Bundesverwaltungsgericht notwendig. Recht und Besoldung Wichtig für Sie: Diese Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes hinsichtlich der Staatshaftung wird Ende Oktober 2014 erwartet. Dies hatten wir bereits im Rahmen des dbb Hessen-Infos 38/2014 erwartet und Ihnen dies auch so dargestellt. Weiteres Vorgehen Diese Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes gilt es nun abzuwarten, denn sie hat eine maßgebliche Relevanz für das/Ihr weitere/s Vorgehen. Hintergrund ist die Tatsache, dass diese dann vom Bundesverwaltungsgericht zu treffende Entscheidung letztlich Aussagen über die Haftung der Bundesrepublik Deutschland treffen wird. Es wird hierdurch geklärt werden, inwieweit eine mögliche Nachzahlung für Besoldungsbestandteile erforderlich ist. Diese Entscheidung bildet die Grundlage auch für die bis zum Jahr 2013 gestellten »Anträge auf Besoldung aus der letzten Dienstaltersstufe«, bzw. die ruhend gestellten Verfahren. Erst nach dieser ausstehenden Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts kann ein konkretes Vorgehen von uns als dbb Hessen empfohlen werden. Wie bereits eingangs ausgeführt: Der EuGH bekräftigte die zeitnahe Geltendmachung von Besoldungsansprüchen im Laufe eines Haushaltsjahres. Situation für das Jahr 2014 Basierend auf den oben dargestellten Ausführungen bedeutet dies für eine mögliche Geltendmachung der »Besoldung aus der letzten Dienstaltersstufe« für das Jahr 2014, dass hierzu ein Zeitfenster bis Ende Dezember 2014 besteht. Zeitschiene Wir werden Sie spätestens Mitte November 2014 über das weitere Vorgehen informieren und Ihnen zeitnah nach Ergehen der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts die Inhalte dieser Entscheidung darlegen. ➔ Wir halten Sie auf dem Laufenden! Abschließend gebe ich Ihnen noch den Link zur diesbezüglichen Pressemeldung des Bundesverwaltungsgerichts vom 20. Juni 2014 bekannt. Dieser Link lautet: http://www.bverwg.de/presse/ pressemitteilungen/ pressemitteilung.php?jahr=2014&nr=41 21 22 GLB IMPULSE 4/2014 Recht und Besoldung B eamte haben unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf eine Entschädigung, wenn die Höhe ihrer Bezüge entgegen den europarechtlichen Vorgaben allein von ihrem Lebensalter abhing. Das hat das Bundesverwaltungsgericht (BVerwG) in Leipzig am 30. Oktober 2014 entschieden. Die Höhe der Entschädigung beträgt 100 Euro für jeden Monat abhängig vom Zeitpunkt der Geltendmachung bis zum Inkrafttreten eines nicht diskriminierenden Besoldungsrechts. System übergeleitet. Zwar setze sich die Altersdiskriminierung in der Überleitung fort, wie das BVerwG feststellte, doch sei dies von der übergeordneten Idee geleitet, einen früheren rechtswidrigen Zustand zu ändern und deswegen gerechtfertigt. Weiterhin hatte das BVerwG die Frage zu klären, ob den Beamten für die Zeit zwischen ihrem Einspruch gegen die Altersdiskriminierung und ihrer tatsächlichen Überleitung in das neue System eine höhere Besoldung, ein Schadensersatz oder eine Entschädigung zusteht. Diese Frage hat das Gericht, wie oben beschrieben, bejaht und eine Entschädigung von 100 Euro pro Monat in besagtem Zeitraum festgelegt. Im verhandelten Streitfall mit dem längsten Zeitraum wurde dem Kläger so ein Zahlungsanspruch in Höhe von 5.550 Euro zuerkannt. Für das sächsische Besoldungsrecht war vom Gericht darüber hinaus zu klären, ob der dortige Gesetzgeber die Besoldungstabellen rückwirkend bis September 2006 auf das neue System umstellen durfte. Dies hat das BVerwG für zulässig erklärt. Da zwischen dem Inkrafttreten des AGG in Deutschland zum 15. August 2006 und dem Inkrafttreten der nicht altersdiskriminierenden Besoldungstabelle in Sachsen zum 1. September 2006 nur zwei Wochen lagen, wurde einem klagenden Beamten entsprechend eine Entschädigung in Höhe von 50 Euro zugesprochen. Entscheidung des BundesBundesverwaltungsgerichts: Beamte erhalten geringe Entschädigung wegen altersdiskriminierender Besoldung Das BVerwG hatte zu prüfen, ob die Besoldung vom Lebensalter abhängig gemacht werden darf. Die Abhängigkeit der Besoldung vom Lebensalter ist eine unzulässige, nicht gerechtfertigte Diskriminierung jüngerer Beamter, die entsprechend mit einer angemessenen Entschädigung auszugleichen sei. Die Rechtsgrundlage hierfür sei das AGG aus dem Jahre 2006. Im Wissen darum, dass das Lebensalter kein zulässiges Kriterium für die Besoldung sein darf, haben der Bund und bereits viele Länder die Besoldungsstruktur dahingehend geändert, dass die Berufserfahrung ein wesentliches Kriterium der Besoldungshöhe darstellt. Die zum Zeitpunkt der Besoldung auf Erfahrungsstufen vorhandenen Beamten wurden auf der Basis der bisherigen, altersdiskriminierenden Bezüge in das neue Mehrere Klagen von Soldaten gegen den Bund, bei denen der Zeitpunkt der Geltendmachung des Anspruchs außerhalb der einschlägigen Antragsfrist lag, wurden vom Bundesverwaltungsgericht abgewiesen. ➔ (08/42/14) Liebe Leserin, lieber Leser, wir möchten gerne über die inhaltliche und redaktionelle Weiterentwicklung unserer Zeitschrift diskutieren. Ihre Meinung dazu ist uns wichtig! Bitte senden Sie den Fragebogen bis zum 1. Februar 2015 per Fax an: (06181) 25 22 87 Leserinnen- und Leserbefragung zur Zeitschrift Impuls Zu den Inhalten: 1. Die Schwerpunktthemen sind für mich interessant 2. Ich erhalte hilfreiche Hinweise für die Praxis 3. Mit dem Informationsgehalt bin ich zufrieden 4. Die Themen passen in die aktuellen Diskussionen. 5. Das Niveau der Artikel ist angemessen. Zum Layout: 6. Die Schriftarten sind für das Objekt richtig gewählt 7. Die Schriftgrößen sind angemessen 9. Das Layout ist lesefreundlich und ansprechend. Weiteres: Ich wünsche mir folgende Themen: Ich habe die folgende Kritik: Ich habe die folgenden Anregungen: Trifft gar Trifft nicht zu nicht zu Trifft eher Trifft Trifft zu Trifft nicht zu etwas zu voll zu GLB IMPULSE 4/2014 D ie von der hessischen Landesregierung vorgesehenen Einsparmaßnahmen im öffentlichen Dienst sind kontraproduktiv«, sagte heute die Vorsitzende des dbb Hessen, beamtenbund und tarifunion, Ute Wiegand-Fleischhacker zu den jüngsten diesbezüglichen Verlautbarungen aus Wiesbaden. Einsparvorhaben kontraproduktiv Erfolgreiche Entwicklung des Landes benötigt gut aufgestellten öffentlichen Dienst »Der hessische Finanzminister hat in einer Pressemitteilung festgestellt, dass die Landesverwaltung gut aufgestellt ist für eine erfolgreiche Entwicklung des Landes Hessen«, so Wiegand-Fleischhacker. »Aber gilt das auch künftig?« »Der dbb Hessen hält die durch die schwarz-grüne Koalition angekündigten Einsparmaßnahmen für höchst kontraproduktiv«. Wer dem öffentlichen Dienst in Hessen den Abbau von 1800 Stellen in den Jahren zumute und gleichzeitig die Besoldungserhöhungen für 2015 mit 0 Prozent und dann jährlich mit 1 Prozent deckele, trage nicht zur Stärkung des öffentlichen Dienstes bei. »Die Motivation der Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungen, den Sicherheitsbehörden, Schulen und anderen staatlichen Geltendmachung der Kinderzulage nach § 23a TV-H Herabgesetzte Altersgrenze für den Bezug von Kindergeld wird vom Bundesverfassungsgericht überprüft von Ute Wiegand-Fleischhacker, dbb-Landesvorsitzende L iebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Mitglieder, die Absenkung der Altersgrenze für den Bezug von Kindergeld wird vom Bundesverfassungsgericht überprüft. Da die Kinderzulage nach § 23a TV-H vom Bezug von Kindergeld abhängig ist, ist es zur Wahrung eventueller Rechte geboten, aktiv zu werden. Recht und Besoldung Verwaltungen geht so völlig flöten«, so die dbb-Landesvorsitzende. In diesem Zusammenhang verwies Wiegand-Fleischhacker darauf, dass der Bundesrechnungshof kürzlich festgestellt hat, dass neues Personal für den öffentlichen Dienst knapper werde. Stelleneinsparungen in den Behörden ließen immer weniger Spielraum für Neueinstellungen. Gleichzeitig stelle sich für den öffentlichen Dienst das Problem der demografischen Entwicklung. Das bedeute, dass deutlich zunehmende altersbedingten Abgängen weniger Bewerbende gegenüber stünden. »Will das Land Hessen eine gut funktionierende Dienstleistung für die Bürger garantieren, wird er dies garantiert nicht mit dem Sparstrumpf in der Hand vollbringen. Qualität kostet.«, so die dbb-Landesvorsitzende. Gleichzeitig monierte sie den im Geschäftsbericht des hessischen Finanzministers gewählten Begriff »Pensionslasten« im Zusammenhang mit dem im Haushalt für Pensionen anzusetzenden Betrag. »Diese Wortwahl suggeriert ein falsches Bild. Denn: hätte das Land Hessen von Anbeginn an bei der Einstellung der Beamtinnen und Beamten durch Rücklagen für die entstehenden Pensionen den hierfür erforderlichen Finanzstock aufgebaut, wäre diese Situation jetzt nicht gegeben.« Das vom dbb Hessen geforderte und mittlerweile umgesetzte Versorgungsrücklagegesetz sei viel zu spät gekommen. »Die hessischen Beamten tragen nicht die Verantwortung dafür, dass früher keine Rück➔ lagen gebildet wurden.« (DBB Hessen) Das Bundesverfassungsgericht wird sich erneut mit der Frage beschäftigen, ob die von 27 auf 25 Jahre herabgesetzte Altersgrenze für den Bezug von Kindergeld verfassungsgemäß ist (Az. 2 BvR 646/14). Mit dem Steueränderungsgesetz 2007 war unter anderem die Altersgrenze für den Bezug von Kindergeld von 27 auf 25 Jahre abgesenkt worden. Es ist nicht auszuschließen, dass diese Herabsetzung der Altersgrenze verfassungswidrig ist. Sollte das Bundesverfassungsgericht die Verfassungswidrigkeit feststellen, hätte diese Entscheidung auch Auswirkungen auf die Gewährung der Kinderzulage nach § 23a TV-H, da gemäß § 23a Absatz 1 TV-H die Kinderzulage der Gewährung des Kindergeldes folgt. Daher sollten Tarifbeschäftigte des Landes Hessen, die durch die herabgesetzte Altersgrenze Nachteile erleiden, unter Verweis auf das Verfahren beim Bundesverfassungsreicht bei ihrem Arbeitgeber die Zahlung der Kinderzulage für das in Betracht kommende Kind geltend machen. Die einmal durchgeführte schriftliche Geltendmachung wahrt den Anspruch unter Berücksichtigung des § 37 TV-H auch für die Zukunft und ➔ unterliegt der Regelverjährung von drei Jahren! 23 24 GLB IMPULSE 4/2014 Recht und Besoldung Z um Thema »Bezahlte Freistellung zur Pflege erkrankter Kinder im öffentlichen Dienst« entschied das Bundesarbeitsgericht (BAG) am 5. August 2014 (9 AZR 878/12) folgendes: Ein im Geltungsbereich des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) nicht gesetzlich krankenversicherter Beschäftigter hat nach § 29 Abs. 1 Satz 1 Buchst. e Doppelbuchst. bb iVm. Satz 2 TVöD Anspruch, bis zu vier Arbeitstage unter Fortzahlung des Entgelts von der Arbeit freigestellt zu werden, wenn ein Kind unter zwölf Jahren schwer erkrankt, eine andere Person zur Pflege oder Betreuung nicht sofort zur Verfügung steht und die Notwendigkeit der Anwesenheit des Beschäftigten zur vorläufigen Pflege ärztlich bescheinigt wird. Entscheidung des Bundesarbeitsgerichtes (BAG) zum Thema »Bezahlte Freistellung zur Pflege erkrankter Kinder im öffentlichen Dienst – § 29 TVöD« von Ute Wiegand-Fleischhacker, dbb-Landesvorsitzende Erkrankt ein anderes Kind des Beschäftigten schwer und sind die übrigen tariflichen Voraussetzungen erfüllt, steht dem Beschäftigten eine weitere bezahlte Freistellung von der Arbeit zu, wenn die in § 29 Abs. 1 Satz 3 TVöD festgesetzte Freistellungsobergrenze von insgesamt fünf Arbeitstagen im Kalenderjahr nicht überschritten wird. Die Beklagte stellte die bei ihr beschäftigte Klägerin im April 2010 an vier Arbeitstagen wegen einer Erkrankung ihres Sohnes, der das zwölfte Lebensjahr nicht vollendet hatte, unter Fortzahlung des Entgelts von der Arbeit frei. Im Mai 2010 beantragte die Klägerin aufgrund einer Erkrankung ihrer Tochter, die ebenfalls das zwölfte Lebensjahr nicht vollendet hatte, einen weiteren Tag bezahlte Freistellung. Die Beklagte stellte die Klägerin von der Verpflichtung zur Arbeit frei, lehnte die Fortzahlung des Entgelts jedoch ab und verminderte die Vergütung der Klägerin entsprechend. Die Vorinstanzen haben die Klage, mit der die Klägerin die Vergütung eines Freistellungstags im Mai 2010 beansprucht hat, mit der Begründung abgewiesen, die Beklagte habe den tariflichen Freistellungsanspruch der Klägerin wegen schwerer Erkrankung eines Kindes bereits im April 2010 erfüllt. Die Revision der Klägerin hatte vor dem Neunten Senat des Bundesarbeitsgerichts Erfolg. § 29 Abs. 1 Satz 1 Buchst. e Doppelbuchst. bb TVöD begrenzt den Anspruch auf bezahlte Freistellung für jedes schwer erkrankte Kind unter zwölf Jahren auf höchstens vier Arbeitstage im Kalenderjahr. Bei schwerer Erkrankung eines anderen Kindes unter zwölf Jahren ist ausschließlich die in § 29 Abs. 1 Satz 3 TVöD festgesetzte Freistellungsobergrenze von insgesamt fünf Arbeitstagen im Kalenderjahr maßgebend. Deshalb steht der Klägerin noch die Vergütung für einen Freistellungstag im Mai 2010 i.H. v. 165,21 Euro brutto zu. (Vorinstanz: Sächsisches Landesarbeitsgericht; Urteil ➔ vom 22. März 2012 - 9 Sa 487/11) Quelle: dbb Hessen-Info Nr. 47/2014 vom 27.8.2014 Einladung Auszeit im Advent Die Zeit des Advent erinnert uns daran, dass Gott »zu seiner Zeit« Mensch geworden ist. Manchmal muss man lange auf einen solchen »Kairos« warten - so war es in der Geschichte des Volkes Israel, so ist es aber auch in unserem eigenen Leben. Der VKR lädt Kollegen und Kolleginnen und deren Angehörige zur Adventsbesinnung am 13./14.12.14 ins Exerzitienhaus der Franziskaner in Hofheim ein. Thema: »Gott hat für alles seine Zeit« – Die Lebensgeschichte Mary Wards Referentin: Sr. Ruth Arnold CJ, Bad Homburg Anmeldung: Beate Denfeld ([email protected]) Kosten 30 € für VKR/GLB-Mitglieder, 40 € für Nichtmitglieder Verband katholischer Religionslehrer/innen an Berufsbildenden Schulen e. V. Landesverband Hessen GLB IMPULSE 4/2014 Aus den Kreisverbänden A m 10. Juli 2014 sprach David-S. Di Fuccia, Professor für Chemiedidaktik an der Universität Kassel und Mitglied im Vorstand des DPhV, vor gut zwanzig Mitgliedern des dlh-Kreisverbandes Kassel zum Thema »Diagnose und Individuelle Förderung – die neuen »Allheilmittel«?«. Nach einer kurzen Einführung durch die beiden Kreisvorsitzenden Bertram Böhser (GLB) und Boris Krüger (HPhV), die dem Vortragenden herzlich dafür dankten, nun schon zum vierten Mal die Einladung des Kasseler dlh zu einer gemeinsamen Veranstaltung angenommen zu haben, berichtete Di Fuccia über die neusten Entwicklungen in Wissenschaft und Politik im Hinblick auf sein Thema. Bei der Individuellen Förderung unterschied er zwischen Ansätzen, die eine Lerngruppe egalisieren wollen und damit Potenziale unter den Schülern zerstören könnten, von solchen, die sie differenzieren wollen. Generell schätzte Di Fuccia die Effekte der Individuellen Förderung als mäßig ein, da häufig an der tatsächlichen Bedarfslage vorbei gefördert werde, und unterstrich damit das Fragezeichen im Titel seines Vortrages. Als Ursachen dafür machte er zu große Lerngruppen aus, die eine vernünftige Diagnose, die einer wirklichen Individuellen Förderung vorangehen müsse, nicht zuließen, die hohe Stundenzahl »Diagnose und Individuelle Förderung – die neuen »Allheilmittel«?« von Bertram Böhser der Lehrkräfte, die keine Zeit hätten, sich eingehend mit allen Schülern zu beschäftigen, sowie fehlende rechtliche Rahmenbedingungen für differenzierte Lernzielkontrollen. Als eine pragmatische Möglichkeit der Forderung nach Individueller Förderung zu entsprechen schlug er vor, die Individuelle Förderung auf die Zeit außerhalb des Unterrichts zu legen und beispielsweise Zusatzmaterialien im schulischen Intranet einzustellen. Im Hinblick auf die Diagnostik, die Vorstufe der Diagnose, mahnte Di Fuccia an, diese von der Bewertung sauber zu trennen. Alles dürfe zwar diagnostiziert werden, doch nicht alles in die Bewertung einfließen. Hier müsse es eine »Schranke« im Kopf der Lehrkraft geben, d.h. sie müsse sich bewusst sein, was sie von den Diagnosematerialien in die Bewertung einfließen lassen will, und dies auch transparent machen. Nur wenn ein solches Bewusstsein vorhanden sei, hätten die Schüler auch das Gefühl, faire Noten zu bekommen. Außerdem seien Diagnostik und Diagnose nur sinnvoll, wenn sie in der Mitte einer Unterrichtseinheit stattfänden, so dass Mängel bei den Schülern noch behoben werden könnten. Als praktischen Tipp gab er den Anwesenden mit auf den Weg, nicht zu umfangreiche Beobachtungsbögen zu verwenden, diese den Schülern offen zu legen oder sie sogar zusammen mit ihnen zu entwickeln. Außerdem könnte man die Schüler auch einmal die Vorstellungen zu einem bestimmten Thema zeichnen lassen, so dass greifbares Material für die Diagnostik zur Verfügung stände, das aber nicht bei allen Schülern überprüft werden müsse, sondern nur bei denen, zu denen die Lehrkraft zusätzliche Informationen benötigt. Beide Maßnahmen würden auch eine Arbeitsentlastung für die Lehrerin oder den Lehrer bedeuten. Anschließend wurden die Thesen Di Fuccias von den Anwesenden lebhaft diskutiert und auch weitere Themen aufgegriffen wie die Bedeutung von zentralen Abschlussprüfungen, das Verhältnis von Inklusion und Individueller Förderung sowie die Wirksamkeit von selbstgesteuertem Lernen. Nach zwei Stunden verließen die Zuhörer mit viel neuem Wissen über die aktuellen Entwicklungen in Politik und Forschung die Veranstaltung. Professor Di Fuccia sagte sein Kommen ➔ für das nächste Jahr bereits wieder zu. 25 26 Aus den Kreisverbänden GLB IMPULSE 4/2014 Informationsveranstaltung »Bildungswesen in den beruflichen Schulen« von Karin Amend Raab A www.schulamt-darmstadt.lsa. hessen.de [email protected]. hessen.de m Mittwoch, den 12. November, fand im Justus-Liebig-Haus Darmstadt unter der Moderation von Norbert Leist (Martin-Behaim-Schule, Darmstadt) eine Informationsveranstaltung zum Thema »Bildungswesen in den beruflichen Schulen« statt, an der alle sieben staatlichen beruflichen Schulen des Schulamtsbezirkes (Alice-Eleonoren-Schule, Erasmus-Kittler-Schule, Friedrich-List-Schule, Heinrich-Emanuel-Merck-Schule, Landrat-Gruber-Schule, Martin-Behaim-Schule, Peter-Behrensschule) und die private Fachschule der pädagogischen Akademie des Elisabethenstiftes mit Informationsständen als »Marktplatz« mit ihrem Beratungsangebot im Anschluss an das offizielle Programm vertreten waren. Die Veranstaltung des Staatlichen Schulamtes für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt, dem Hessencampus Darmstadt und dem Hessencampus Darmstadt-Dieburg hatte zum Ziel, Eltern mit Heranwachsenden, Lehrerinnen und Lehrer im Übergangssystem der Sekundarstufe I zu Sekundarstufe II, Auszubildende, Weiterbildungsinteressierte und Ratsuchende über die Vielfältigkeit der Wege zu informieren, die berufliche Schulen ermöglichen und somit zur beruflichen Zielfindung beizutragen. Die Nutzung schulinterner Beratungsangebote oder externer Beratungsstellen (z. B. Staatliches Schulamt, Agentur für Arbeit, Bildungsberatung Hessencampus) ermöglicht jedem Einzelnen, unter entsprechender Berücksichtig seiner bisherigen Bildungslaufbahn, passende Aus- und/oder Weiterbildungswege zu finden. Den begrüßenden Worten von Frau Stephanie Jacobi, Schulleiterin der Martin-Behaim Schule und Sprecherin des Hessencampus Darmstadt, folgten im Anschluss Redebeiträge von Rafael Reißer, Bürgermeister und Schuldezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Rosemarie Lück, erste Kreisabgeordnete des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Birgit Förster, Leiterin der Agentur für Arbeit in Darmstadt, Ralph von Kymmel, Leiter des Staatlichen Schulamtes , Gerhard Bruckmann, Sprecher des Netzwerkes Berufliche Bildung sowie Schulleiter der Erasmus-Kittler-Schule und Achim Rollmann, kommissarischer Schulamtsdezernent für berufliche Schulen, der die Möglichkeiten des beruflichen Schulwesens im Überblick vorstellte (siehe auch PPT –Präsentation einsehbar über www. schulamt-darmstadt.lsa.hessen.de oder [email protected]). Sehr interessant gestaltete sich auch der anschließende Part zu Beispielen für Bildungswege im Beruflichen Schulwesen, der von ehemaligen Schülerinnen und Schülern verschiedener beruflicher Schulen individuell vorgestellt wurde. Mancher konnte durch die beruflichen Bildungsgänge über den so genannten zweiten Bildungsweg eine Chance für einen Schulabschluss erhalten oder durch eine Ausbildung im dualen System sich somit die Möglichkeit für ein Studium erarbeitet. Auch Herr Reißer (Lehre zum Stahlbauschlosser, BWL FH Mainz) sowie Herr Leist bekannten sich zu ihrem zweiten Bildungsweg über die beruflichen Schulen. Herr Reißer betonte, es seien 70 Millionen Euro in den Schwerpunkt beruflicher Bildung zu investieren. Die Sanierung der Berufsschulzentren Nord und West stellten eine große Herausforderung dar, was in Kürze nicht leistbar sei. Auch müsse man sich in Zukunft darüber unterhalten, wie die berufliche Bildung für Südhessen aussehen werde. Darmstadt und Dieburg wollten in dieser Hinsicht gemeinsam planen. Frau Lück sieht das Zusammenwachsen der Bildungsregion Darmstadt und Dieburg ebenso für den beruflichen Bereich als wichtig an. Die Vielfältigkeit des Angebotes beruflicher Schulen ermögliche eine Individualität der Laufbahn, sei aber gleichzeitig unüberschaubar und für die Übergänge aus der Sekundarstufe I in seiner Komplexität eine große Herausforderung. Frau Förster betonte die wichtige Säule der Bildungsberatung als tägliche Herausforderung. Die Vernetzung der Agentur für Arbeit mit allen Beteiligten der beruflichen Bildung mache erst ein umfassendes Bild der Bildungswege in Hessen möglich. Ob Hausfrau oder Rentner, der Hessencampus in Land und Stadt ermögliche vielen Ratsuchenden Hilfestellung und sei nicht mehr wegzudenken. Ralph von Kymmel, Leiter des Staatlichen Schulamtes, sieht die Veranstaltung zu »Bildungswesen in beruflichen Schulen« als Auftaktveranstaltung. In allen Schulformen des allgemeinbildenden Schulsystems müsse über die Chancen des zweiten Bildungsweges informiert und sogar bereits im vierten Jahrgang der Grundschule damit begonnen werden. Das Abitur sei zu sehr im Mainstream, Königsdiziplin sei aber die duale Ausbildung, auch um den Qualifikationsbedarf von Wirtschaft und Unternehmen gerecht zu werden. Jungen Menschen eine Orientierung zu geben sei wichtig. Der Fokus müsse auf Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss mit Nachqualifizierungsbedarf gesetzt werden, auch um deren Ausbildungsreife zu ermöglichen. Problematisch sei zudem die hohe Abbruchrate in Studium und dualer Ausbildung, der außerdem entgegengewirkt werden müsse. Herr Bruckmann betonte in seiner Funktion als Sprecher des Netzwerkes Berufliche Bildung, dass ➔ die Vielfalt den Weg nicht einfacher mache. Finanzielle GLB IMPULSE 4/2014 Möglichkeiten gäben Grenzen vor. Ausstattungsherausforderungen seien politisch zu lösen. Seine Forderung: Abbau des Fachkräftemangels über Stärkung der Zugänge ins duale Ausbildungssystem. Vielen Jugendlichen fehle es an Ausbildungsreife, die Bachelor-Studienabbrecher-Rate im Bereich Technik läge bei 35 %. Von diesen »unversorgten Jugendlichen« werde zu wenig gesprochen. Die Idee des Netzwerkes für berufliche Bildung bietet Chancen mit Anschlussmöglichkeiten für jeden Schulabschluss. In der eingangs erwähnten Präsentation von Herrn Achim Rollmann, ging es in seinem Vortrag im Weiteren um die Vorstellung des Bildungsauftrages der hessischen Schulen, individuelle Wege durch das Bildungssystem mit dem Weg in die duale Ausbildung als Königsweg bei 500 verschiedenen Ausbildungsberufen, Wege in die duale Berufsausbildung, ohne und mit Abschluss (Hauptschulabschluss, Mittlerer Bildungsabschluss, allgemeine Fachhochschulreife, Abschluss am beruflichen Gymnasium mit allgemeiner Hochschulreife). »Es geht darum Schülerinnen und Schüler an die Hand zu nehmen und Wege der beruflichen Schulen aufzuzeigen. Wir müssen noch mehr versuchen die jungen Menschen in die Berufe zu bringen, unter Einhaltung geforderter Standards versteht sich«, so Rollmann. Auch Gymnasiasten sollten eher für Berufswege interessiert werden. Sicher ist, ein Sparkurs an beruflichen Schulen einzuschlagen ist falsch und kontraproduktiv in einem Land, dessen Stärke in der Ressource Bildung angelegt ist, da es nicht über Rohstoffressourcen verfügt. Das Aus den Kreisverbänden duale Bildungssystem Deutschlands findet weltweit Anerkennung. Dieses beizubehalten, auszubauen und weiterzuentwickeln gilt es. Die Vielfältigkeit des beruflichen Aus- und Weiterbildungssystems, auch unter dem Stichwort lebenslanges Lernen zu sehen, ist u. a. der Garant für eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit. Wie viele Menschen haben bereits trotz ungeradem Bildungsweg über die Möglichkeiten beruflicher Bildung ihre Chancen ergriffen. Es gibt unzählige Biographien, die sich ohne die vielfältigen Möglichkeiten beruflicher Schulen nicht so positiv gestaltet hätten. Die Vorstellungsrunde der Schülerinnen und Schüler und ehemaliger Schülerinnen und Schüler haben dies gezeigt. Till Stöckmann fordert daher zu Recht: »Mehr Anerkennung für die berufliche Bildung«. Bleibt zu hoffen, dass sich solche Veranstaltungen wiederholen. Mehr Werbung um Teilnehmer ist dabei wichtig und wünschenswert. Diese haben nämlich letztendlich gefehlt. Ein weiteres Fazit wird möglich: Der gemeinsame Berufsschulentwicklungsplan zwischen Stadt und Land erfährt zurzeit einen Stillstand. Letztendlich fehlt es an Geld für das staatliche System. Private Anbieter schlafen nicht, wie in einem Artikel des Darmstädter Echo kürzlich zu lesen war. Eine private berufliche Schule baut für viele Millionen Euro ein neues Gebäude in Darmstadt. Bedarf ist da. Das zeigen auch die zahlreichen Prüfungen im sozialpädagogischen Bereich, die für private Anbieter in Frankfurt von staatlichen Schulen in Darmstadt und Dieburg abzunehmen sind. ➔ Schöne neue (verkehrte) Welt! Wichtige Mitteilung Der (SEPA)-Beitragseinzug für 2015 wird voraussichtlich erst im Februar erfolgen und nicht wie angekündigt zum 20. Januar 2015. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis! 27 28 Eine Berufliche Schule stellt sich vor GLB IMPULSE 4/2014 Eine berufliche Schule stellt sich vor Kaufmännische Schulen Marburg Berufliche Schule Schulleitung Schulleiter: OStD Siegmar Günther Abteilungsleiter StD Hans-Jürgen Schlimme Stellv. Schulleiter StD Carsten Erbes Abteilungsleiterin StD’in Regina Schöpe-Hellwig Abteilungsleiterin StD’in Angelika Fresenborg Koordinator für Fachpraxis FLatF Siegfried Groß Abteilungsleiter OStR’in Dr. Brigitte Seefeldt-Schmidt Anzahl Kollegen Schülerzahlen Berufsfeld »Wirtschaft und Verwaltung« Berufsfeld »Gesundheit« 110 1940 • Bankkaufleute • Kaufleute für Büromanagement • Bürokaufleute • Kaufleute im Gesundheitswesen (Gebietsfachklasse) • Fachkräfte für Lagerlogistik (Gebietsfachklasse) • Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Schwerpunkt Großhandel • Fachangestellte für Bürokommunikation • Kaufleute im Groß- und Außenhandel, Schwerpunkt Außenhandel (Gebietsfachklasse) • Fachlageristen • Medizinische Fachangestellte • Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte (Gebietsfachklasse) • Zahnmedizinische Fachangestellte • Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistungen • Informatikkaufleute • Rechtsanwalts- (und Notar-)fachangestellte • IT-Systemkaufleute • Steuerfachangestellte • Kaufleute im Einzelhandel • Verkäufer(innen) • Kaufleute für Bürokommunikation • Verwaltungsfachangestellte GLB IMPULSE 4/2014 Eine Berufliche Schule stellt sich vor Schulformen • Zweijährige Berufsfachschule, die zum mittleren Abschluss führt • Ausbildung der Assistentenberufe: - Zweijährige Höhere Berufsfachschule für Bürowirtschaft - Zweijährige Höhere Berufsfachschule für Informationsverarbeitung - Zweijährige Höhere Berufsfachschule für Fremdsprachensekretariat Abschluss: Staatlich geprüfte(r) Assistent(in) • Fachoberschule, Schwerpunkt Wirtschaft und Verwaltung, in den Organisationsformen A und B; Abschluss: Allgemeine Fachhochschulreife • Berufliches Gymnasium, Schwerpunkt Gesundheit sowie Schwerpunkt Wirtschaft; Abschluss: Allgemeine Hochschulreife/Abitur • Kooperation mit Marburger Schulen für Lernhilfe (Projekt »BESO«) • Kooperation mit zwei Marburger Schulen in der Mittelstufenschule Besondere Einrichtungen • 47 Klassenräume • 4 Textverarbeitungsräume mit PC’s • 14 Datenverarbeitungsräume • 1 Lernbüro • 1 Fachraum für Warenwirtschaft/Verkaufskunde • 1 Fachraum für Lagerwirtschaft • 1 Fachraum für Biologie/Gesundheitslehre • 1 Fachraum für Physik • 1 Fachraum für Chemie • 1 Fachraum für Medizin (Lernpraxis) • 1 Laborraum für medizinische Berufe • 1 Sporthalle mit 4 Spielflächen (wird auch anderen Schulen zur Verfügung gestellt) • 1 Aula • 1 SV-Raum • 1 Mediathek (u. a. mit PC-Arbeitsplätzen, Betreuung durch pädagogische Mitarbeiter) • 1 Konferenz- und Seminarbereich • 1 Sozialraum für Lehrkräfte Unter 4 Augen mit der Schulleitung Die KSM ist eine von fünf beruflichen Schulen in der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf – zuständig für das Berufsfeld »Wirtschaft und Verwaltung« und in Kooperation mit einer zweiten beruflichen Schule für das Berufsfeld »Gesundheit«. Weit über 600 Schülerinnen und Schüler (Vollzeit- wie Berufsschüler) haben in den letzten Jahren im Rahmen ihrer Ausbildung mehrwöchige Auslandspraktika absolviert. Unsere Mediathek (mit Präsenzbibliothek und Computerarbeitseinheiten) ermöglicht das Lernen auf der Grundlage virtueller Lehr- und Lernformen (E‑Le@ rning, Distance Le@rning und »SOL« – Selbstorganisiertes Lernen). Zum Schulprofil gehören die seit vielen Jahren in wechselnder Reihenfolge durchgeführten Projekttage (Bewegungstag, Ernährungstag, Sucht- und Gewaltpräventionstag, Verkehrssicherheitstag). Ende Juli 2014 erhielt die Schule als erste hessische kaufmännische Berufsschule das Zertifikat »Gesundheitsfördernde Schule«. Kaufmännische Schulen Marburg, Leopold-Lucas-Straße 20, 35037 Marburg (Lahn), Tel.: 06421 201-710, Fax: 06421 201-427, E-Mail: [email protected], Internet: www.ksm-mr.de 29 30 Ticker GLB IMPULSE 4/2014 ++++++++++++++ Ticker ++++++++++++++ Zusammengestellt von Dr. Christian Lannert »Digitale Werk-Auszüge für die Lehre bleiben erlaubt« Die große Koalition will den Zugang zu urheberrechtlich geschützten Werken in Bildungseinrichtungen verbessern und die bislang mehrfach verlängerte »Intranetklausel« im Gesetz verankern. (...) http://www.heise.de/newsticker/meldung/Digitale-Werk-Auszuege-fuer-die-Lehre-bleiben-erlaubt-2411745.html Wie viel Geld ist eine Lehrer/in wert? »Lehrer/innen bilden Schüler/innen aus - und haben damit einen wesentlichen Anteil daran, wie gut die Volkswirtschaft läuft. Wir fragen den Bildungsökonomen Professor Ludger Wößmann, ob man den Wert von Lehrer/innen in Geld messen kann und ob das Bildungssystem eher die Volkswirtschaft oder das Glück der Einzelnen im Auge haben soll.« http://www.lehrerfreund.de/schule/1s/lehrer-wert/4524 (Der Artikel wurde in wenigen Tagen bereits über 1200 mal gelesen) »Handy in der Schule - Darf der Lehrer mein Handy wegnehmen?« Die meisten Schüler besitzen ein Mobiltelefon und nehmen es fast überall hin mit. Dürfen sie es auch in der Schule dabei haben? Wenn die Handynutzung in der Schule oder im Unterricht nicht erlaubt ist, dürfen die Lehrer es dem Schüler dann wegnehmen? Ein Beitrag zum Thema Handy in der Schule. http://www.rechtsindex.de/recht-urteile/4511-handy-in-der-schule-darf-der-lehrer-mein-handy-wegnehmen »Ausländerbericht: Bildung zahlt sich für Einwandererkinder oft nicht aus« Deutschlands Einwandererkinder machen immer höhere Schulabschlüsse - aber die Aufholjagd zahlt sich laut Ausländerbericht bei der Jobsuche nicht aus. Besorgniserregend ist der Anstieg der fremdenfeindlichen Straftaten. http://www.spiegel.de/politik/deutschland/regierungsbericht-migranten-haben-nachteile-im-job-a-999777.html#ref=rss Und was sonst noch war: »Schulschwänzerin: Berufsschülerin fälscht Klinik-Attest - und fliegt auf« Sieben Tage fehlte eine Berufsschülerin im Unterricht, ein Attest musste her. Da die 25-Jährige keins hatte, täuschte sie einen Krankenhausaufenthalt vor. Doch sie flog prompt auf - wegen Rechtschreibfehlern im gefälschten Dokument. http://www.spiegel.de/schulspiegel/berufsschuelerin-faelscht-attest-und-taeuscht-krankenhaus-aufenthalt-vor-a-999770.html#ref=rss Wir trauern um unsere Mitglieder OStR a. D. Günter Merz geb. 23.6.1930 verst. 22.2.2014 Kreisverband Limburg-Weilburg StD a. D. Uwe Hädrich geb. 21.11.1944 verst. 8.10.2014 Kreisverband Frankfurt Wir werden ihr Andenken in Ehren halten! Wir gratulieren 100 Jahre 95 Jahre 90 Jahre 20.10.1914 Margarethe Bernat, Kassel 70 Jahre 10.10.1944 Ulrich Eisenreich, Bad Nauheim 9.11.1944 Alfred Ackermann, Eschwege 15.11.1944 Friedrich-Paul Gondolph, Bensheim 17.11.1944 Heinfrid Habrich, Villmar-Seelbach 24.11.1944 Gerd Klose, Wettenberg 28.11.1944 Hans-Josef Schmitt, Limburg 15.12.1944 Dieter Runkel, Groß-Gerau 19.12.1944 Ortwin Wirth, Usingen 30.12.1944 Hans-Otto Jürgen Schleider, Wiesbaden 31.12.1944 Helga Rothenberger, Niedernhausen 65 Jahre 9.10.1949 12.10.1949 15.10.1949 23.10.1949 27.10.1949 30.10.1949 2.11.1949 6.11.1949 11.11.1949 20.11.1949 7.12.1949 9.12.1949 22.12.1949 23.12.1949 24.12.1949 24.12.1949 2 3.11.1919 Wilhelm Landeck, Bruchköbel 9.12.1919 Margarete Dingeldein, Reichelsheim 1.10.1924 Rolf Grossmann, Groß-Gerau 8.10.1924 Karlheinz Protze, Michelstadt 26.10.1924 Heinrich Cornelius, Fulda 18.11.1924 Lieselotte Fehr, Kassel 3.12.1924 Elisabeth Wehenkel, Oberursel 12.12.1924 Erna Pfaff, Darmstadt 85 Jahre 1 0.11.1929 Rosemarie Bittner, Gießen 27.11.1929 Hans Jürgen Deutsch, Wiesbaden Bierstadt 1.12.1929 Willi Franz, Darmstadt 5.12.1929 Eberhard Noebel, Korbach 13.12.1929 Ursula Wenzlitschke, Marburg 80 Jahre 7 .10.1934 Heinrich Gille, Korbach 1.11.1934 Herbert Steinbach, Homberg 14.11.1934 Siegfried Winkel, Eschwege 75 Jahre 1 .10.1939 Erich Grobauer, Bad Nauheim 12.10.1939 Rainer Pflomm, Limburg 19.10.1939 Helga Mengistu-Faust, Heusenstamm 10.11.1939 Dieter Zickler, Königstein 14.11.1939 Dr. Manfred Zimmer, Eschwege 20.11.1939 Peter Grothe, Roßdorf 2.12.1939 Karlheinz Jung, Hainburg 9.12.1939 Bernhard Schlachter, Mörfelden-Walldorf Klaus Schmidt, Lauterbach Reinhard Saalfeld, Bad Soden Raimund Blümlein, Niddatal Wolfgang Behrend, Staufenberg Heinz-Ulrich Niedermeyer, Oberursel Harald Appel, Kassel Eugen Übelacker, Flonheim David Albrecht, Frankfurt Hans-Jürgen Hammerich, Linsengericht Bernd Winkler, Immenhausen Klaus Weber, Langgöns Klaus Burschil, Oberursel Hans-Otto Schäfer, Neuental Wolfgang Burchard, Oberursel Hans-Gerd Ellrich, Bebra Christel Glaum, Langgöns