Meilenweite EM-Freude in Vaduz
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Meilenweite EM-Freude in Vaduz
INLAND LIECHTENSTEINER VATERLAND | DONNERSTAG, 8. MAI 2008 3 Meilenweite EM-Freude in Vaduz Bald im EM-Fieber: Johannes Pingitzer, Mitarbeiter der Regierung im Ressort Sport, Bürgermeister Ewald Ospelt, Peter Kranz von der Telecom Liechtenstein und Veranstalter Markus Goop, Geschäftsführer Skunk AG (v. l.), freuen sich auf eine erfolgreiche EM-Meile. Der Vaduzer Rathausplatz wird sich so gestalten, wie auf der Skizze zu sehen ist. Bild Elma Velagic/pd In genau 29 Tagen wird auch in Liechtenstein das EM-Fussballfieber ausbrechen. Das Beste: Es darf gemeinsam gefeiert werden. Mit der EM-Fan-Meile wird das Vaduzer Städtle zu einem sportlichen wie auch gesellschaftlichen Treffpunkt. Von Bettina Frick Heute in einem Monat haben bereits die Schweizer Fussballer gegen die Tschechei gespielt und die Portugiesen haben sich auf dem Fussballplatz mit der Türkei gemessen – dann ist der Startschuss für die Fussball-Europameisterschaft gefallen. Und damit hat auch die Fan-Meile bereits die ersten Besucherinnen und Besucher nach Vaduz gelockt. Bis dahin laufen die Arbeiten für die Landes-Fan-Meile aber noch auf Hochtouren.Wie das Städtle im EM-Fieber aussehen soll und was die Besucherinnen und Besucher drei Wochen lang erwarten wird, darüber informierte gestern der Veranstalter Markus Goop, Geschäftsführer Skunk AG, gemeinsam mit Bürgermeister Ewald Ospelt, Peter Kranz von der Telecom Liechtenstein und Johannes Pingitzer, Mitarbeiter der Regierung im Ressort Sport. Public Viewing Highlight der Fan-Meile wird eine aus Deutschland angelieferte 30 Quadratmeter grosse Leinwand sein, welche auf dem Rathausplatz mitten imVaduzer Städtle positioniert wird. Sie wird für das «Public Viewing»-Fieber sorgen – gemeinsam können sich die Besucher ein Fussballspiel anschauen, Die Länderpatronate Real: Frankreich Nexus: Schweiz Mansion: Spanien Stadionrestaurant: Griechenland Zwei: England Grün.eck: Österreich Café Wolf: Tschechien Hotel Engel: Rumänien Engpass befürchet Swisspatat darf im Hinblick auf die EURO 2008 5000 t Kartoffeln zusätzlich importieren. Bundesrätin Doris Leuthard hat dem Gesuch der Branchenorganisation stattgegeben. Swisspatat hatte einen Engpass bei Pommes Frites und Chips befürchtet. (sda) Qualität Akutspital für Innere Medizin mit integrierter Rehabilitation Tel. +41 52 742 11 11 Fax +41 52 742 16 11 8265 Mammern, Thurgau [email protected] www.klinik-schloss-mammern.ch www.swissleadinghospitals.ch Residence/Blue Lounge: Deutschland Crash Bar: Holland Lett: Portugal Burg: Italien Adler/Vanini: Schweden Café im Kunstmuseum: Russland Old Castle: Liechtenstein für die Lieblingsmannschaft fanen, über verschiedenste Fussballstrategien fachsimpeln und unter all den Besuchern den Abend geniessen. «Wir möchten möglichst viele Menschen während dieser drei Wochen ins Vaduzer Städlte bringen und die Fussballbegeisterung so in die Herzen der heimischen Fans und auch der ausländischen Gäste tragen», sagte Veranstalter Markus Goop. Ein weiteres Highlight wird die Gastro-Meile sein: 16 Gastrobetriebe im Vaduzer Städtle funktionieren das Zentrum um und präsentieren dabei Länderpatronate der einzelnen Teams (siehe Kasten).Während der kompletten Europameisterschaft werden diese 16 Betriebe tagsüber wie auch am Abend kulinarische Spezialitäten und Überraschungen anbieten. Dabei kommten natürlich auch verschiedenen Spezialevents mit Musik und Unterhaltung nicht zu kurz. Sicherheit gewährleistet «Ich freue mich, dass es in Vaduz eine EM-Meile geben wird», sagte Bürgermeister Ewald Ospelt – als wichtigster Partner der EM-Meile ist die Gemeinde Vaduz Träger des Anlasses.Allerdings habe sich der Gemeinderat die Entscheidung nicht leicht gemacht: «Trotz EM-Fieber und Spass muss die Sicherheit gewährleistet sein», fordert der Bürgermeister. Demzufolge wurden von dem Veran- stalter zwei Neuerungen ausgearbeitet: Zum einen wird die Liechtensteinische Bus-Anstalt (LBA) dafür sorgen, dass jeder Besucher das Fussballspiel auch im Falle einer Verlängerung bis zur letzten Minute geniessen und anschliessend mit dem Bus nach Hause fahren kann. Dieses Angebot gilt für alle Gemeinden Liechtensteins. Wer kein LBA-Abonnement hat, bekommt die Möglichkeit, für diese drei Wochen ein Monats-Abo zu kaufen. Zum anderen möchte der Veranstalter ein Augenmerk auf die Alkoholprävention legen: In der ganzen FanMeile – ausgenommen sind die Gastrobetriebe – werden keine Spirituosen ausgeschenkt. Die Erfahrung aus Vorjahren zeige ausserdem, dass die Nachfrage nach hartem Alkohol gering sei, wie Markus Goop sagte.Weiters wird zum ersten Mal in Liechtenstein das neue Alkoholpräventionskonzept «smartconnection» umgesetzt. Neben zielgruppengerechten Werbe- und Schulungsmassnahmen setzt «smartconnection» die Präventionsarbeit an wichtigen Spieleabenden vor Ort in der Public-Viewing-Zone um. «Smartconnection» belohnt Jugendliche und junge Erwachsene, welche an einer Veranstaltung nur mässig oder keinen Alkohol trinken. Human Kicker Als Hauptsponsor konnte das Unternehmen Telecom Liechtenstein ge- wonnen werden. «Wir möchten damit unsere Unternehmensphilosphie, nahe an den Kunden und am Puls der Zeit zu sein, unterstreichen», sagte Peter Kranz. Der Leitsatz des Unternehmens «einfacherleben» passe hervorragend zu diesem Grossevent in Liechtenstein. Unter anderem präsentiert die Telecom Liechtenstein ein täglich inszeniertes «Human Kicker»-Spiel: Die Plastikfiguren eines Fussballkastens werden durch Menschen ersetzt und der Gaudi sind keine Grenzen gesetzt. «Zu diesem Spass sind natürlich alle herzlich eingeladen», sagte Peter Kranz. Voll im Trend Sicher in dem menschlichen Fussballkasten zu sehen ist Johannes Pingitzer, der die Einladung ganz spontan annahm. Auch er freut sich auf die EM-Meile. «Abgesehen davon, ist der Event ein positiver Imagefaktor für unser Land», so Pingitzer. «Und die Meile wird Menschen zusammenbringen – das ist eine super Sache, mit der wir voll im Trend liegen.» Eben mittendrin. So wie Liechtenstein – noch nie war ein Land bei einer Grossveranstaltung zwischen zwei Durchführungsländern eingebettet. Umso mehr ein Grund, dass sich auch in Liechtenstein alles um das runde Leder dreht! Betrugsabkommen auf gutem Weg «Wir sind zuversichtlich, dass das Betrugsabkommen zwischen Liechtenstein und der EU im ersten Halbjahr abgeschlossen werden kann», sagte Regierungschef Otmar Hasler im Rahmen des gestrigen Mediengesprächs in Vaduz. Von Günther Fritz Auf die Frage, ob es im Zuge der Steueraffäre über neue Entwicklungen im Verhältnis zur EU und insbesondere zu Deutschland zu berichten gibt, sagte Regierungschef Otmar Hasler anlässlich des Mediengesprächs, dass Liechtenstein seine europäischen Partner zeitnah über die aktuellen Ergebnisse des laufenden Reformprozesses informiere. «Wir zeigen in den Gesprächen auf, dass wir unseren Weg, den wir vor der Steueraffäre eingeschlagen haben, konsequent weitergehen», betonte der Regierungschef. Liechtenstein mache aber auch stets deutlich, «dass wir als EWR-Mitglied nicht nur mit Pflichten, sondern auch mit Rechten ausgestattet und als gleichberechtigter Partner anzuerkennen sind».Wir erwarten einen fai- ren Umgang in den verschiedenen Verhandlungsrunden», sagte Otmar Hasler gestern vor den Medien in Vaduz. Wichtige Fragen noch offen Regierungschef Hasler erinnerte an die jüngste Verhandlungsrunde mit der Delegation der EU-Kommission über das Betrugsabkommen in Vaduz. In verschiedenen Fragen hätten Bereinigungen erzielt werden können. Es gebe aber wichtige Fragen, die noch offen sind.Als Beispiel nannte der Regierungschef die Definition des Tatbestands des Steuerbetrugs, der im Betrugsabkommen nicht exakt dem liechtensteinischen Recht entspreche. In den Verhandlungen gehe es also auch darum, den Tatbestand des Steuerbetrugs im beidseitigen Einvernehmen klar zu definieren. Ein weiterer Diskussionspunkt würden beispielsweise die Übergangsregelungen bilden. Insgesamt gibt sich Regierungschef Otmar Hasler aber zuversichtlich, dass das Betrugsabkommen zwischen Liechtenstein und der EU noch im ersten Halbjahr 2008 unter Dach und Fach gebracht werden kann. Zu den innerstaatlichen Vorbereitungen im Hinblick auf das Inkrafttre- Hand habe, sei der Ratifizierungsprozess aufseiten der einzelnen EU-Staaten. Ob hier noch parlamentarische Vorbehalte zu erwarten sind, sei im Moment schwierig einzuschätzen. Bald Schengenaussengrenze? Eine pragmatische Übergangslösung soll dies verhindern, falls der SchengenBeitritt zeitgleich mit der Schweiz Bild Wodicka Ende 2008 nicht gelingt. ten des Schengenabkommens – möglichst zeitgleich mit der Schweiz –, sagte Regierungschef Otmar Hasler: «Die Regierung wird dem Landtag den Bericht und Antrag mit Vorschlägen für entsprechende Gesetzesanpassungen für die Juni-Sitzung vorlegen.» Was Liechtenstein nicht in der Pragmatische Lösung erwartet Zur Anbindung Liechtensteins an das Schengener Informationssystem (SIS) erklärte Regierungschef Otmar Hasler im Rahmen des Mediengesprächs, dass das laufende System «SIS I für alle» (SIS one 4 all) relativ zeitnah durch SIS II ersetzt werden soll.Auch vor diesem Hintergrund mache es natürlich Sinn, wenn für Liechtenstein eine vernünftige Übergangsregelung gesucht werde. Falls der Schengenbeitritt zeitgleich mit der Schweiz Ende 2008 nicht gelingen wird, geht die Regierung davon aus, dass für eine entsprechende Übergangsregelung eine pragmatische Lösung gefunden werden kann. Die Nachbarländer Schweiz und Österreich würden auf jeden Fall keinen Sinn darin sehen, wenn Liechtenstein als Schengenaussengrenze wahrgenommen werden müsste. Deshalb werden die Schweiz und Österreich eine pragmatische Übergangsregelung unterstützen.