Osteoporose - Patienten
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Osteoporose - Patienten
Aktuell • Informationszeitschrift des BfO Kirchfeldstraße 149 • 40215 Düsseldorf PVSt • DPAG • Entgelt bezahlt • G12284 Ausgabe Nr. 75 Einzelheft € 2,50 3/2009 22. Jahrgang, ISSN 1611-3721 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:44 Seite 1 Osteoporose BfO Aktuell Dachverband für Osteoporose Selbsthilfegruppen Manifeste Osteoporose - Zuerst den Schmerz lindern ! - Erfassung von Wirbelkörperfrakturen M it O st eo po ro se le be n en br uc h ... . na ch de m er st en K no ch www.osteoporose-deutschland.de Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:45 Seite 2 Wir übersetzen die Sprache des Lebens in lebendige Medizin Wir von Amgen forschen, um therapeutische Lücken zu schließen. Unser vorrangiger Anspruch ist, Menschen mit bisher schwer behandelbaren Krankheiten zu helfen und die Lebensqualität von Patienten zu verbessern. Als Pioniere der Biotechnologie nutzen wir unseren Wissensvorsprung, um neue Therapien zu entwickeln. Die Baupläne der Natur helfen uns, Medikamente zum Nutzen der Patienten zu erforschen. www.amgen.de Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:45 Seite 3 INHALTSVERZEICHNIS Editorial .... nach dem Knochenbruch ____________________________________4 Schwerpunktthema: Maßnahmen nach einem Knochenbruch Osteoporose - auch eine Qualitätsfrage !, Professor Dr. Reiner Bartl ______5 Die Angst nach dem Knochenbruch, Ilona Klein _____________________6 Zuerst den Schmerz lindern !, Professor Dr. Reiner Bartl _______________6 Elastische Rumpforthesen in der Behandlung der Osteoporose, Professor Jürgen Franke _______________________________________8 Manifeste Osteoporose – erfolgreich behandeln, Professor Dr. Reiner Bartl 10 Erfassung von Wirbelkörperfrakturen, DVO Leitlinienentwurf 2009 ______10 Neu: Broschüre „Mit Osteoporose leben .... nach dem ersten Bruch“ ____11 Rehabilitationsverfahren, Professor Dr. Helmut Minne _______________12 Oberschenkelhalsbruch – Schenkelhals-Fraktur, Dr. Martin Schäfer ______14 Gut zu wissen Leserfrage zum Thema Ernährung / Stellenwert von Phosphor _________15 Fehlender Knochendichte-Anstieg bedeutet nicht Therapieversagen _____16 Buchpräsentation: Osteoporose: Prävention – Diagnostik – Therapie ____16 St. Marien Osteoporosetag 2009 ________________________________16 Aus Vorstand und Geschäftsstelle 9. Patientenkongress Osteoporose in Berlin _______________________18 Vortrag David Müller ________________________________________22 Ankündigung “Fort- und Weiterbildungstagung” zum Osteologiekongress_23 Unterstützung der DAK ______________________________________24 Der Bundesvorstand stellt sich vor: Monica Friedrich ________________24 Ärzte Hotline ______________________________________________25 Termine __________________________________________________25 Ankündigung WOT München __________________________________25 Forum aktuell Landesverband NRW - Seminare _______________________________26 SHG Bergisch Gladbach – Gruppenleiterin Anita Sasse _______________28 SHG Everswinkel - Radtour ___________________________________27 SHG Hennef I – 20jähriges Bestehen ___________________________29 SHG Lüdenscheid ___________________________________________28 SHG Neubrandenburg – 15jähriges Bestehen ______________________29 SHG Schopfheim - Jahresausflug _______________________________28 SHG Weeze – 10jähriges Bestehen ______________________________30 SHG Wiesbaden – 20jähriges Bestehen __________________________30 SHG Duisburg - Buchholz – 15jähriges Bestehen ___________________26 SHG Eschweiler – 5jähriges Bestehen ____________________________27 Einhefter: Selbsthilfegruppen und Landesverbände Manifeste Osteoporose Impressum Aktuell • Informationen des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V. Herausgeber: Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Kirchfeldstrasse 149 • 40215 Düsseldorf Telefon: 02 11 / 30 13 14 - 0 • Telefax: 02 11 / 30 13 14 -10 [email protected] www.osteoporose-deutschland.de Der Bundesselbsthilfeverband ist Mitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe (BAG) und der International Osteoporosis Foundation (IOF). BfO-Vorstand Präsidentin: Birgit Eichner Vize-Präsidentin: Gisela Klatt Schatzmeister: Dr. Hanshenning Powilleit Beisitzer: Monika Friedrich Beisitzerin: Dieter Debus Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Reiner Bartl, München PD Dr. Helmut Franck, Bonn Prof. Dr. Jürgen Franke, Bad Langensalza Prof. Dr. Peyman Hadji, Marburg Prof Dr. H. K. Kley, Singen Prof. Dr. Gertrud Krüskemper, Bochum Dr. Gerwin M. Lingg, Bad Kreuznach Prof. Dr. Johannes Pfeilschifter, Essen Dr. Dieter Schöffel, Kusel Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz, Frankfurt Prof. Dr. Harald Seelbach, Neuss Prof. Dr. Michael Weiß, Paderborn Prof. Dr. Armin Zittermann, Bad Oeynhausen Redaktion: Sabine Habicht, Dr. Hanshenning Powilleit, Doris Holzschneider Verlag und Anzeigenleitung: crossmed gmbH Oberer Schrannenplatz 9 • 88131 Lindau Telefon: 0 83 82 / 40 92 34 • Telefax: / 40 92 36 [email protected] Anschrift der Redaktion: PR SERVICE Sabine Habicht Oberer Schrannenplatz 9 • 88131 Lindau Telefon: 0 83 82 / 27 50 56 - Telefax 27 50 57 www.habicht.de und [email protected] Die Aktuell erscheint vierteljährlich jeweils am Monatsende im März, Juni, September und Dezember. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Berichte, Fotos, Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Redaktionsschluß ist der 15. Januar, 15. April, 15. Juli, 15. Oktober. Preis des Einzelheftes: € 2,50. Für Mitglieder des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose e.V. ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Nichtmitglieder können die Aktuell zum Abonnementpreis von € 8,- jährlich gegen eine Einzugsermächtigung bestellen. Auflage 18.000 Foto Deckblatt: Franz Pfluegl © www.fotolia.de Bildnachweis: www.fotolia.de BfO - Aktuell 3/2009 3 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:45 Seite 4 EDITORIAL Liebe Leserinnen und liebe Leser, ..... nach dem Knochenbruch ist vor allem Angst das stärkste Gefühl, mit dem man sich auseinander setzen muss. Angst vor Bewegungseinschränkungen, sich nicht mehr so bewegen zu können wie vorher. Angst, dass der Bruch nicht richtig heilt. Und insbesondere Angst vor weiteren Brüchen und den damit verbundenen Schmerzen. Diese Angst ist fast lähmend, sie lässt einen unsicher werden und nimmt den Mut, sich so unbeschwert wie vor dem Bruch zu verhalten und zu bewegen. Gerade jetzt ist es wichtig, alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu nutzen, um wieder beweglich zu werden. Oberstes Ziel ist es, „sich wieder sicher auf den Beinen zu fühlen“. Dabei hilft ein engmaschiger Behandlungsplan: frühestmögliches Aufstehen nach einer eventuell notwendigen Operation, Gehtraining, Schulung des Gleichgewichts, Ausdauer- und Krafttraining und eine spezielle medikamentöse Osteoporose-Behandlung. Eine ausreichende Muskelarbeit spielt eine Schlüsselrolle. Mehr Muskelkraft stützt nicht nur die verletzten Gliedmaße, sondern bessert auch die Körperkontrolle und gibt damit Selbstvertrauen zurück. Starke Muskeln üben außerdem einen Zug auf den Knochen aus – das regt die Bildung von neuem Knochenbaumaterial an. Gegen die Angst ist eines ganz besonders wichtig: „Aktiv sein – und sich nicht von der Angst vor einem möglichen Sturz unterkriegen lassen.“ Der Austausch mit anderen Betroffenen kann gerade jetzt sehr hilfreich sein. Zu erfahren, wie andere mit der Situation umgegangen sind – und sie gemeistert haben. Manchmal reichen schon Gesten und ein paar Worte aus, um sich gestärkt und wieder motiviert zu fühlen. Ich selbst habe in unseren Selbsthilfegruppen immer wieder erfahren, wie wertvoll gerade das Miteinander ist, um den Einzelnen, der eine besonders schwierige Situation durchlebt, seelisch wieder aufzurichten. Unser Leitmotiv „Gemeinsam sind wir stark“ hilft auch, besser mit der Angst nach einem Knochenbruch umzugehen. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre, viele Anregungen und Informationen, die Sie bei Ihrem aktiven Leben mit Osteoporose unterstützen und motivieren. Ihre Birgit Eichner Präsidentin 4 BfO - Aktuell 3/2009 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:45 Seite 5 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch Osteoporose – auch eine Qualitätsfrage ! Professor Dr. Rainer Bartl, München Der Knochen bricht nicht allein deswegen, weil er dünn ist. Diese Ungereimtheit erkennt man schon daran, dass die Hälfte aller Patienten mit erniedrigter Knochendichte nie einen Knochenbruch erleidet. Neuere Studien haben gezeigt, dass Osteoporose mehr ist als nur ein Dichteproblem, sie ist auch ein Qualitätsproblem. In unserem Knochen laufen ständig “Durchlöcherungen” von Knochenbälkchen, sogenannte „Mikrofrakturen“, ab, die zu einer Schwächung der Belastbarkeit führen und einer sofortigen Reparatur bedürfen. Osteoporotisches Knochenbälkchen Eine vorausgehende Ausdünnung der Knochenbälkchen durch verminderte knochenaufbauende Aktivität beschleunigt noch zusätzlich die Zerstörung der Mikroarchi- Die Angst nach dem Knochenbruch Mit 58 ein Leben im Stützkorsett ? Ilona Klein (58) aus Seddiner See in Brandenburg ist verunsichert. Eine Osteoporose ist bereits vor 8 Jahren bei ihr diagnostiziert worden. Sie hatte unerträgliche Rückenschmerzen, trotzdem war es ein langer Weg bis ihre Wirbelkörperbrüche erkannt wurden. Eine Odyssee durch viele Facharztpraxen liegt hinter ihr. tektur. Freistehende Knochenbälkchen, die ihre Verbindung zu den Knotenpunkten verloren haben und damit mechanisch funktionslos sind, werden rasch als nutzlos erkannt und abgebaut. Heilen diese Tausende winziger Frakturen nicht komplett aus, so kommt es ab einem kritischen Punkt zum Bruch des gesamten Knochens. Ist zudem die Knochenstruktur von Anfang an qualitativ minderwertig angelegt, so kann der Knochen selbst bei normaler Dichte brechen. Die osteoporotisch bedingte Knochenfraktur basiert daher in der Regel auf 8 unterschiedlich ausgeprägten Besonderheiten des Knochengewebes: ☛ erniedrigte Knochendichte, ☛ Unausgewogenheit von Kompakta (äußere Randschicht des Knochens) und Spongiosa (Innenraum des Knochens), ☛ Abnahme der „Knotenpunkte“ der Spongiosa, ☛ osteoklastische Perforation (knochenabbauende Durchlöcherung) der Knochenbälkchen, ☛ minderwertiger Aufbau neuer Knochensubstanz, ☛ mangelhafte Mineralisation (Einlagerung von Kalzium) der Knochenmatrix, ☛ fehlerhafte Struktur und Verknüpfung der Kollagenmoleküle und ☛ mangelhafte Reparaturmechanismen. Bei der Behandlung der Osteoporose müssen wir also nicht nur eine Erhöhung der Knochendichte, sondern auch eine Verbesserung der Mikroarchitektur, der Knochenqualität und der Reparaturmechanismen anstreben. Es ist heute kein Problem, Resorptionslakunen (Hohlräume aufgrund abgebauter Knochenmasse) wieder auszufüllen und dünne Knochenbälkchen wieder zu stärken. Es ist aber nicht möglich, einmal zerstörte und unterbrochene Verstrebungen von Knochenbälkchen wieder herzustellen. Dass sie durch die Einbrüche der Wirbelkörper um 8 cm kleiner geworden ist, hat sie erschreckt. Die Erleichterung, dass nun eine eindeutige Diagnose gefunden ist, ist schnell einer neuen Verunsicherung gewichen. Bereits kurz nach der Diagnose wurden erneute Wirbelkörperbrüche festgestellt. Angst, Hilflosigkeit und immer wieder der sorgenvolle Gedanke „Dieser Prozess muss doch zu stoppen sein !“. Der behandelnde Orthopäde verordnet ein Stützkorsett, das täglich getragen werden muss, um weitere Einbrüche zu vermeiden. BfO - Aktuell 3/2009 5 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 6 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch An medikamentöser Therapie erhält Ilona Klein Kalzium und Vitamin D. Ihre Frage, ob Osteoporose nicht aufzuhalten oder gar heilbar sei, wird verneint. Das Stürzkorsett sei für sie die optimale Versorgung. Ilona Klein schließt sich einer Selbsthilfegruppe an und wird kurze Zeit später sogar Gruppenleiterin. Ihr Wissensdurst, immer mehr über Osteoporose zu erfahren, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, ist groß. Sie will aktiv sein, Eigenverantwortung übernehmen, endlich aus der Unsicherheit über die eigene Erkrankung heraustreten. Heute kennt sie die unterschiedlichsten therapeutischen Möglichkeiten, weiß, dass es knochenaufbauende Medikamente gibt. Hat viel über knochenfreundliche Zuerst den Schmerz lindern ! Professor Dr. Reiner Bartl, München Die psychische Verarbeitung und Bewältigung einer chronischen Erkrankung wie der Osteoporose ist ein langfristiger Prozess, der in charakteristischen Phasen über Jahre abläuft. Eine große Bedeutung gewinnt dabei die Persönlichkeitsstruktur des Patienten und seine Erfahrung mit bisherigen Lebenssituationen. Daneben bieten Bezugspersonen (Familie, Freunde, Nachbarn und Gemeinschaften) eine entscheidende Unterstützung in Krisensituationen. Dem behandelnden Arzt kommt in der Anfangsphase die Aufgabe zu, den Patienten zu führen, ihn aufzuklären und ihn vor allem psychisch wieder aufzubauen. Osteoporosebedingte Schmerzen sind akute Schmerzen, 6 BfO - Aktuell 3/2009 Ernährung und den gezielten Einsatz von Bewegung erfahren. Das Gespräch mit dem behandelnden Arzt fällt ihr trotzdem schwer. Es ist eine starke Überwindung erneut die eigenen Zweifel über die Ausschließlichkeit der verordneten Therapie zu äußern. Doch Ilona Klein hat beschlossen, nicht locker zu lassen. Sie will mit ihrer Erkrankung aktiv umgehen. Die bestmöglichen therapeutischen Maßnahmen nutzen. Gespräche mit anderen Betroffenen sowie Informationsveranstaltungen machen ihr Mut und stärken das Selbstbewusstsein. Der Weg zu einer optimalen Therapie kann manchmal genauso lang und beschwerlich sein, wie der Weg zu einer eindeutigen Diagnose. denen fast immer eine Fraktur im mittleren und unteren Wirbelsäulenabschnitt zugrunde liegt. Dieser schlagartig einsetzende Rückenschmerz lässt langsam nach, kann aber auch nach Abheilung der Fraktur in einen chronischen Schmerz übergehen. Er entsteht durch Verformung der Wirbelgelenke, Fehl- und Überbelastung der Muskulatur und Schädigung der Wirbelgelenke. Patienten klagen auch häufig über nächtliche Schmerzen, die an den Sudeck-Schmerz erinnern und auf nichtsteriodale Antiphlogistika (Entzündungshemmer) ansprechen. Der chronische Schmerz kann zu Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Angst und Depression führen, die das Schmerzempfinden nur noch mehr betonen. Hinzu kommt, dass die Schmerzempfindlichkeit der einzelnen Patienten sehr unterschiedlich sein kann. Es gilt, als erste Therapiemaßnahme diese „Schmerzspirale“ zu durchbrechen. Im Vordergrund der Behandlung stehen die physikalische The- Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 7 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch rapie und die psychologische Führung, Analgetika (Schmerzmittel) werden erst in zweiter Linie eingesetzt. Gelockerte Bettruhe bzw. körperliche Bewegung In jedem Fall sollte eine Röntgenaufnahme des Skeletts im Schmerzbereich durchgeführt werden, um eine Fraktur nachzuweisen und das Ausmaß der Knochenzerstörung zu erkennen. Im akuten Stadium ist zur Achsenentlastung eine gelockerte Bettruhe sinnvoll, aber nur so lange, bis der akute Schmerz gelindert ist („So konsequent wie nötig, aber so kurz wie möglich“). Danach können Phasen vorsichtiger und kurzzeitiger Achsbelastung, abwechselnd mit Übungen von Entlastungshaltungen, mehrmals pro Tag eingebaut werden. Zusätzlich ist zur Durchblutungsförderung eine Kältebehandlung mit kalten Wickeln sinnvoll, während eine Wärmebehandlung erst bei chronischen Schmerzen infrage kommt. Der Arzt sollte krankengymnastische Behandlungen mit Entspannungs- und Atemübungen verordnen. Weitere Möglichkeiten zur Schmerzbehandlung sind Massagen, Akupunktur, Elektrotherapie und Injektionsbehandlungen mit Lokalanästhetika. In ausgewählten Fällen tragen auch stabilisierende orthopädische Maßnahmen wie Korsett und Stützmieder zur Schmerzlinderung bei. Ist der Schmerz erträglicher geworden, geht es vor allem um die Mobilisierung des Patienten und um die Kräftigung seiner Muskulatur. Dies geschieht mit Anspannungsbewegungen kombiniert mit einer Entlastungslagerung. Eine durchblutungsfördernde und entspannte Wärmebehandlung mit lokalen Wärmepackungen in Form von heißen Rollen, feucht-heißen Kompressen, Moorerdepackungen oder auch Infrarotbestrahlungen Muskellockerung und Beschwerdelinderung. Vor allem das Schwimmen stellt eine ideale Kombination aus Wirbelsäulenentlastung und Muskeltraining dar. Wenn es der Beschwerdeverlauf erlaubt, kann die Krankengymnastik nach und nach durch sporttherapeutische Maßnahmen abgelöst werden. Aktives Muskeltraining ist einerseits für die Stärkung des Knochens und der Muskulatur wichtig, andererseits trägt sie langfristig zur Linderung chronischer Schmerzen bei. Wichtig ist, dass die Übungen regelmäßig ausgeführt werden und dem Alter angepasst sind. Das Training sollte unter krankengymnastischer Leitung oder im Rahmen einer Rückenschulung erlernt und später als Heimprogramm selbständig weitergeführt werden. Schwerpunkt ist die Stabilisierung und Kräftigung der Rückenmuskulatur. Unter allen Umständen sollte man 4 Übungen vermeiden, die ein erhöhtes Risiko für Wirbelfrakturen bedeuten: ☛ Übungen vermeiden, die die Wirbelsäule stauchen ! ☛ Übungen vermeiden, die ein Abbiegen der Wirbelsäule nach vorne beinhalten ! ☛ Übungen vermeiden, die ein Fallrisiko haben ! ☛ Übungen vermeiden, die eine seitliche Bewegung gegen Widerstand aufweisen („Abduktion“ und „Adduktion“)! Medikamente Um akute Schmerzen zu beseitigen und bewegungstherapeutische Maßnahmen überhaupt erst zu ermöglichen, müssen vorübergehend auch Analgetika (Schmerzmittel) gegeben werden. Diese schrittweise Schmerzbehandlung und der Einsatz von Analgetika richten sich nach dem WHO-Stufenschema: ☛ Stufe I: Nicht-Opioidanalgetika (z.B. Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac, Etoricoxib, Paracetamol, Metamizol). Bei nicht ausreichender Wirkung der Stufe I wird ein schwaches Opioid ergänzt. ☛ Stufe II: Schwach wirkende Opioide (z.B. Codein, Dihydrocodein, Tramadol, Tildin/Naloxon). Bei nicht ausreichender Wirkung der Stufe II wird das schwache durch ein starkes Opioid ersetzt. ☛ Stufe III: Stark wirkende Opioide (z.B. Hydromorphon, Morphin, Fentanyl, L-Methadon, Oxycodon, Buprenorphin). Thermalbäder bewirken Linderung erleben schmerzgeplagte Patienten wohltuend. Massagen sind dagegen weniger wirksam. Bewegungsbäder im warmen Wasser (Thermalbad) bewirken zusätzlich durch den gewichtsentlastenden Auftrieb im Wasser Man wird zuerst peripher wirksame Schmerzmittel mit guter Wirkung auf Skelett-, Muskel- und Gelenkschmerzen einsetzen: Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol, Metamizol oder vor allem die nichtsteriodalen Antirheumatika. Diese Medikamente entfalten ihre Wirkung durch lokale Hemmung des schmerzauslösenden Prostaglandins. Wegen der gleichzeitigen Möglichkeit von Nebenwirkungen, z.B. Magenblutung oder KnochenBfO - Aktuell 3/2009 7 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 8 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch markschädigung, sollten sie nur kurzzeitig verabreicht werden. Inzwischen gibt es nichtsteroidale Antirheumatika, die selektiv die Schmerzrezeptoren beeinflussen und weitgehend frei von den bisherigen schwerwiegenden MagenDarm-Nebenwirkungen sind: die COX-2-Hemmer (Coxibe). Derzeit gibt es aber eine verbreitete Unsicherheit bezüglich des Stellenwerts der COX-2-Hemmer in der Schmerzbehandlung. So konnte bei Langzeiteinnahme der Coxibe ein erhöhtes kardiovaskuläres (Herz/Kreislauf) Risiko in Studien nachgewiesen werden. Hauptargument für die Coxibe bleibt ein deutlich selteneres Auftreten gastrointestinaler Nebenwirkungen (im Magen / Darm). Andererseits muss betont werden, dass keines der klassischen NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika) aufgrund der hohen gastrointestinalen Komplikationsrate heutige Kriterien für eine Neuzulassung erfüllen würden. Knochenschmerzen können besonders schnell und erfolgreich mit Bisphosphonaten behandelt werden. Diese neue Substanzgruppe hat das früher verwendete Kalzitonin weitgehend verdrängt. Bei starken Schmerzen und frischen Deckplatteneinbrüchen können die oben aufge- führten Medikamente noch mit schwach wirkenden Opioiden kombiniert werden. Ist damit der Schmerz nicht zufriedenstellend zu behandeln, so sollte gemeinsam mit einer Schmerzambulanz ein individueller Behandlungsplan erarbeitet werden, wobei Dosierung und Zeitplan vom Patienten fest eingehalten werden müssen. „Muskelrelaxanzien“ zur Besserung der Muskelverspannungen sollten vermieden werden, da sie wegen der gleichzeitig müdemachenden Wirkung das Sturzrisiko erhöhen. Experimentelle Arbeiten an menschlichen knochenaufbauenden Zellen belegen, dass bei der Entscheidung für ein bestimmtes Schmerzmittel etwaige Nebenwirkungen auf die Knochenbruchheilung beachtet werden sollten. Während Tramadol mit seiner analgetischen Wirkung über zentrale Rezeptoren keine negative Wirkung auf die Osteoblasten zeigt, hat Diclofenac einen wachstumshemmenden Effekt auf die Osteoblasten und damit auf die Frakturheilung. Besonders in den ersten Tagen nach dem Bruch soll Diclofenac die Osteoblastenvermehrung hemmen. Elastische Rumpforthesen in der Behandlung der Osteoporose Professor. Dr. med. habil. Jürgen Franke, Bad Langensalza Eine optimale Osteoporosetherapie beinhaltet nicht nur die medikamentöse Behandlung, sondern auch die Schmerzbekämpfung, die intensive Bewegungstherapie, die Ergotherapie, orthopädisch-chirurgische Maßnahmen, die soziale Betreuung der Patienten und allgemeine Maßnahmen wie Sturzprophylaxe, Ernährungsberatung und Krankheitsaufklärung. Die Ziele dieser Komplexbehandlung sind die Verbesserung der Knochenstabilität (Verhinderung von Frakturen) und der Lebensqualität. Die Orthesenversorgung gehört sowohl zu den orthopädischen Maßnahmen als auch zur Schmerzbekämpfung nach Wirbelfrakturen. Noch vor 20 bis 30 Jahren galt unter osteologisch tätigen Orthopäden die Verordnung eines Korsetts bei Osteoporose fast als Kunstfehler, da dieses die Inaktivität als eine der Ursachen der Osteoporose verstärkt. Bis heute findet man meist unter der Überschrift „Orthesenversorgung bei Osteoporose“ das gesamte Repertoire von Korsetten, Bandagen und Miedern, wie es in jedem Handbuch oder Lehrbuch für Orthopädie bei unterschiedlichen Wirbelsäulenleiden empfohlen wird. Dabei werden von Miedern und Banda8 BfO - Aktuell 3/2009 gen über Dreipunkt-, Jewett- und Hessing-Korsette bis hin zu Überbrückungsmiedern und Rahmenstützkorsetten aus Kunststoff, die die ganze Brust- und Lendenwirbelsäule umfassen, aufgezählt. In der amerikanischen Literatur ist eine ähnliche Tendenz erkennbar. Dabei ist zu beachten, dass Wirbelsäulenbeschwerden bei Osteoporose erst akut nach Wirbelfrakturen und dann chronisch durch den dadurch hervorgerufenen Gestaltwandel (verstärkte Brustkyphose, Steilstellung oder seltener Hyperlordose der LWS (Verkrümmung der Lendenwirbelsäule), Hyperlordose der HWS (Verkrümmung der Halswirbelsäule)) aufttreten. Eine Indikation zur Orthesenversorgung bei Osteoporosen ohne Wirbelfrakturen sehen wir daher nicht, es sei denn, degenerative Veränderungen führen zu Kreuzschmerzen. Aufgrund unserer jahrzehntelangen Erfahrung bei der Behandlung von Osteoporosepatienten konnten wir immer wieder feststellen, dass alle starren Korsette von den Patienten nicht akzeptiert und damit auch nicht getragen werden. Andere, die mutig diese Korsettpanzer trugen, waren tief unglücklich mit erhöhtem Leidensdruck. Selbst die Pelotten der Kreuzstützbandagen wurden von den auf Druck äußerst empfindlichen Osteoporosepatienten kaum toleriert entfernt. Es setzte sich bei uns immer mehr die Erkenntnis durch, dass nur leichte, einfach anzulegende, elastische Bandagen von den Patienten wirklich getragen werden und die bei diesen Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 9 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch dann zu einer deutlichen Schmerzlinderung führten. Welche Anforderungen sind nun an eine Osteoporoseorthese zu stellen ? 1. Verbesserung der Statik 2. Akzeptanz der Orthese durch den Patienten: a. Wirksamkeit (Schmerzlinderung) b. schnelle und einfache Anlegbarkeit durch die meist älteren Patienten c. Tragekomfort: keine Beeinträchtigung der Atmung, kein Druck auf die schmerzempfindlichen Knochenvorsprünge 3. keine negative Beeinflussung der Funktion der Rumpfmuskulatur (Inaktivität) Bei uns haben sich elastische Bandagen wie Dynacross, LumboLoc, Lumbo-Aktiv, DosiXEQ, RS-Rückenstützbandage oder ähnliche bewährt. - - Wie lange sollte eine elastische Osteoporosebandage getragen werden ? 1. Nach frischer Wirbelfraktur mit starken Schmerzen anfangs ständig, 2. dann stundenweise bei besonderen Belastungen wie Gartenarbeit, Einkaufen, große Hausordnung, Reisen. 3. nach erfolgreicher Komplextherapie mit Verbesserung der Knochenstruktur und –stabilität, Ausbleiben neuer Frakturen und deutlicher Schmerzlinderung kann die Bandage nach zwei bis drei Jahren, manchmal auch etwas früher, weggelassen werden. Neuere Entwicklungen - In den letzten Jahren sind einige neue OsteoporoseOrthesentypen entwickelt worden, die hier erwähnenswert sind. Zum ersten die Spinomed-Rückenorthese aus dem Arbeitskreis um Professor Minne. Es hat sich dabei herausgestellt, dass diese Orthese weniger zur Behandlung akuter Schmerzen nach frischen Wirbelfrakturen geeignet ist, sondern neben einer gewissen stabilisierenden Wirkung vor allem eine aktive Aufrichtung der Wirbelsäule (Trainingseffekt) nach sich zieht und deshalb eventuell als Zweitorthese zu empfehlen ist. - Eine ähnliche Entwicklung stellt die dynamische Reklinationsorthese Torso Strech nach Professor Grifka dar. Beide Orthesen sind so genannte Steuerungsbandagen für einen aktiven Muskeleinsatz, sie sollten deshalb auch nur stundenweise getragen werden. Sinaki propagiert eine Haltungstrainingsbandage, die aus zwei Schulterschlaufen, die am Rücken in einer Tasche verbunden sind, besteht. In diese Tasche können zur Aufrichtung Gewichte von ¼ bis 2 Pfund eingelegt werden. Die Orthese Osteoporosebody ist dem Kleidungsstück eines sogenannten Body nachempfunden, der durch ventrale und dorsale etwas elastischen Stofflaschen verstärkt wird, verbunden durch zwei paarige seitlich zu verklettende Zügel in der seitlichen Lumbalregion. Zusätzlich sind drei aufblasbare Pelotten (Luftkammern) eingearbeitet. Auch nach unserer Erfahrung wird diese Orthese von den Patienten gut akzeptiert, sie führt zu einer gewissen aktiven Aufrichtung der Wirbelsäue, vermindert die Schmerzen und die nur zu 2/3 oder ¾ aufgeblasenen Pelotten haben einen Massageeffekt. Interessant ist auch die abrüstbare Multifunktionsorthese SofTec Lumbo nach Professor Harms, primär entwickelt zur zeitweisen Stabilisierung nach Versteifungsoperationen und Frakturen der unteren LWS. Dabei handelt es sich um eine 3-Phasenorthese, eine Kombination aus einem elastischen Innenund Außengestrick mit karbonfaserverstärkten Kunststoffstäben, einer Kunststoff-Halbschale und einer Abdominalplatte. In drei Stufen kann die stabilisierende Wirkung der Orthese vermindert werden. Zusammenfassung Zusammenfassend kann man feststellen, dass eine elastische Rumpforthese mit oder ohne Geradhalter neben der medikamentösen und Bewegungstherapie einen wichtigen Baustein in der Komplexbehandlung besonders der schmerzhaften Osteoporose darstellt. Starre Korsette führen zu weiterer Inaktivität der Rumpfmuskulatur, verstärken damit die Osteoporose und werden außerdem von den meist älteren Patienten nicht toleriert und damit nicht getragen. BfO - Aktuell 3/2009 9 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 10 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch Erfassung von Wirbelkörperfrakturen Aufgrund der hohen Anzahl von klinisch nicht erfassten Wirbelkörperfrakturen und deren großer Bedeutung für den weiteren Verlauf der Erkrankung sollte bei der Erstuntersuchung bei jedem Patienten mit einer erniedrigten Knochendichte, der für eine Basisdiagnostik in Frage kommt, ein bildgebendes Verfahren zum Nachweis von Wirbelkörperfrakturen durchgeführt werden. Als angemessen sind entweder Röntgenaufnahmen der Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule oder bei entsprechender Erfahrung ein vertebrales Fraktur-Assessment (VFA) mittels DXA (bei niedriger Strahlenbelastung, aber geringer Bildqualität) anzusehen. DXA ist nur verwertbar, sofern mindestens die Wirbelkörper T4 – L5 abgebildet und beurteilbar sind. Mit VFA kann keine Differentialdiagnose einer Wirbelkörper-Verformung anderer Ursache gemacht werden. Eine Wirbelkörperfraktur kann angenommen werden´bei Höhenabnahmen der Vorder-, Mittel-, oder Hinterkante eines Wirbels um mehr als 20 %, sofern diese Deformitäten sich nicht auf andere erkennbare Ursachen zurückführen lassen. Es können alternativ aber auch aktuelle andere bildgebende Befunde, wie z.B. eine Seitenaufnahme des Thorax mit Nachweis von typischen Sinterungsfrakturen, die bereits hinreichend über das mit Frakturen erhöhte Risiko Auskunft geben, in die Diagnostik einbezogen werden. Bei einem Nachweis von Frakturen sollte eine weitere differentialdiagnostische Abklärung zum Ausschluss sekundärer Frakturursachen durchgeführt werden. Unabhängig davon wird eine Röntgendiagnostik empfohlen bei akuten, neu aufgetretenen, starken und/oder unverändert über Tage anhaltenden umschriebenen Rückenschmerzen. Frische Wirbelkörpereinbrüche sind in der Frühphase oft radiologisch nicht eindeutig nachweisbar. Bitte beachten Sie zu dieser Thematik unbedingt auch den Artikel aus der Aktuell II/2009 vom Juni diesen Jahres ! Manifeste Osteoporose – erfolgreich behandeln Professor Dr. Reiner Bartl, München Welche Behandlungsstrategien sind heute Standard ? Zur Therapie der Osteoporose steht heute eine Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung, die aufgrund ihrer Wirkungsmechanismen vor allem folgende Effekte erzielen sollen: ☛ Optimierung des Knochenumbaus, ☛ Steigerung der Knochendichte, ☛ Verbesserung der Knochenqualität sowie ☛ Reduktion des Frakturrisikos Antiosteoporotische Medikamente können in 2 Gruppen eingeteilt werden: ☛ Knochenabbau hemmende Substanzen: Bisphosphonate, Raloxifen, Kalzitonin / Kalzium, Vitamin D, Vitamin-D- Metabolite, Statine, Östrogene, Östrogen /Gestagen und Tibolon, Denosumab, Kathepsin K-Inhibitoren. ☛ Knochenaufbau fördernde Substanzen: Parathormon, Teriparatid, Fluoride, Strontium, Anabolika und Testosteron. sind je nach Stadium: ☛ Verhinderung des Knochenschwundes, ☛ Verhinderung osteoporosebedingter Brüche und von Folgefrakturen, ☛ Verminderung von Beschwerden und Folgen der Frakturen und Knochenverformungen, ☛ Verringerung des Ausmaßes der damit verbundenen Begleiterkrankungen und der Sterblichkeit sowie ☛ Verbesserung der physischen, psychischen und Bewegungs-Situation. Ein erfolgreiches Behandlungskonzept der Osteoporose umfasst vielfältige Aspekte: ☛ ☛ ☛ ☛ ☛ ☛ ☛ ☛ Während die antiresorptiven Medikamente den Knochenumbau insgesamt reduzieren (bei insgesamt positiver Knochenmassenbilanz), regen die osteoanabolen Medikamente den Knochenumbau an, wobei die Aktivierung der Osteoblasten (knochenaufbauende Zellen) dominiert. Therapieerfolg – eine Frage des Gesamtkonzepts Die wichtigsten Ziele einer Therapie für den Patienten 10 BfO - Aktuell 3/2009 ☛ ☛ ☛ Schmerztherapie mit psychischer Betreuung, Bewegungstherapie und Gymnastik, Sturzvorbeugung, gesundheitsorientierter Lebensstil, knochenbewusste Ernährung, Vitamin-D- und Kalzium-Ergänzung, Hormonersatztherapie (HRT) erwägenswert, für maximal 4 Jahre, antiresorptive (Knochenabbau hemmende) Therapie Bisphosphonate, Strontium oder Raloxifen), osteoanabole (Knochenaufbau fördernde) Therapie (Teriparatid, Parathormon oder Strontium), Rehabilitation und Selbsthilfe. Wann ist eine medikamentöse Therapie angezeigt ? In den vorangegangenen DVO-Leitlinien lag der Therapie- Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 11 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch empfehlung ein einheitlicher T-Score von < (= kleiner als) -2,5 SD (DXA-Messung) zugrunde. In der neuen DVO-Leitlinie 2006 richtet sich die Empfehlung für den Beginn einer spezifischen medikamentösen Therapie nach Alter und Geschlecht, bestimmten Risikofaktoren (periphere Fraktur, Schenkelhalsfraktur eines Elternteils, Nikotinkonsum, multiple Stürze und Immobilität), Nachweis von Wirbelkörperfrakturen und dem T-Score (nur anwendbar auf DXA-Werte!). Die Messung der Knochendichte mittels der DXA-Messung ist derzeit weder durch die pQCT-Methode noch durch die Ultraschallmessung ersetzbar. Um eine unnötige doppelte und damit teure Diagnostik zu vermeiden, empfehlen der DVO und die European Guidance 2008 der ESCEO daher als Regelfall nur die DXA-Messung. Der Therapiebeginn wird dann empfohlen, wenn das auf der Grundlage der derzeit verfügbaren epidemiologischen Daten geschätzte 10-Jahresrisiko für Wirbelkörper- und Schenkelhals nahe Brüche > (mehr als) 30 % beträgt und die T-Werte der DXA-Messung an der Lendenwirbelsäule oder Hüfte < (kleiner als)-2,0 betragen und damit eine therapeutische Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Osteoporosetherapeutika belegt ist (DVO-Leitlinie 2006). Die Dauer der Medikamenteneinnahme sollte den Zeitraum umfassen, für den ein hohes Frakturrisiko besteht und grundsätzlich mindestens 3 – 5 Jahre betragen. Nur bei Teriparatid ist die Therapiedauer auf 18 Monate, bei Parathormon auf 25 Monate begrenzt. Doppelte Strategie im Management der Osteoporose Das Auftreten einer Fraktur ohne entsprechende Krafteinwirkung ist die wichtigste „rote Flagge“, dass eine Osteoporose zugrunde liegen könnte. Die American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS) hat daher für ihre Mitglieder vor Kurzem ein Empfehlungspapier publiziert. Es muss demnach auch in Deutschland eine doppelte Strategie im Management der Osteoporose verfolgt werden: ☛ Vorbeugung und wirksame Therapie im Frühstadium der Osteoporose zur Verhinderung von Frakturen. Die Verantwortung und Finanzierung liegt dabei vor allem beim Patienten und in Vorsorge- und Aufklärungsprogrammen. ☛ Wirksame Therapie der manifesten Osteoporose (nach dem 1. Bruch) zur Verhinderung von Folgefrakturen. Die konsequente Umsetzung der Leitlinie ist Aufgabe des behandelnden Arztes. Die Umsetzung setzt eine interdisziplinäre Zusammenarbeit von Hausärzten, Unfallchirurgen und Osteoporosezentren voraus – modellhaft innerhalb einer integrierten Versorgung. Neue Broschüre: „Mit Osteoporose leben ... nach dem ersten Knochenbruch!“ Häufige Veröffentlichungen in den vergangenen zwei Jahrzehnten haben dazu beigetragen, dass der Begriff Osteoporose in der Öffentlichkeit bekannt geworden ist. Viele Menschen wissen, dass vorbeugende Maßnahmen insbesondere im Bereich der Bewegung und Ernährung dazu beitragen, das Risiko , an einer Osteoporose zu erkranken, verringern. Großer Aufklärungsbedarf besteht jedoch nach wie vor darin, aufzuzeigen, dass auch nach einem Knochenbruch viele Maßnahmen erfolgreich angewendet werden können, um die Situation des Patienten zu stabilisieren und zu verbessern – insbesondere auch um Folgebrüche zu verhindern. Derzeit besteht die breite Meinung in der Öffentlichkeit, dass nach einem osteoporotisch bedingten Knochenbruch „alles zu spät“ sei und man nun wohl „nichts mehr machen könne“. Eine fatale Situation für den Patienten. Die neue Broschüre ist ab 1. November 2009 über die Geschäftsstelle des BfO erhältlich. Die Entwicklung und der Druck dieser Broschüre konnte Dank der freundlichen Unterstützung der KKH – Kaufmännischen Krankenkasse Halle realisiert werden. Wir möchten uns an dieser Stelle dafür herzlich bedanken. BfO - Aktuell 3/2009 11 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 12 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch Wie beantrage ich die Kostenübernahme eines stationären Rehabilitationsverfahrens durch Kostenträger? Prof. Dr. med. Helmut Minne, Bad Pyrmont In der Regel erzeugt eine Osteoporose Schmerzen im Zusammenhang mit ihren Spätkomplikationen, den Knochenbrüchen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass unspezifische Beschwerden auch vor der Erkennung eines radiologisch nachweisbaren Bruches entstehen, dann als Folge möglicher Mikrofrakturen im Bereich der Binnenstrukturen der Knochen. Wenn durch Krankheit ein Mensch im Vergleich zu altersgleichen gesunden Personen Einschränkungen der Leistungsfähigkeit sowie Verstärkung von Schmerzen und Beschwerden hinzunehmen hat, so besteht ein Anspruch auf gezielte Rehabilitationsmaßnahmen. Dies wurde in § 1 und § 2 der Neufassung des Sozialgesetzbuches (SGB IX) festgelegt. Es gibt mehrere unterschiedliche Rehabilitationsformen, die angeboten werden. Stationäre Rehabilitation Sie wird durch Kostenübernahme durch die Rentenversicherungen ermöglicht, die diese Behandlungsmöglichkeiten mit dem Ziel der Bewahrung der Arbeitsfähigkeit finanziell unterstützen. Dieser Kostenträger kommt also bei allen in Frage, die noch im Berufsleben stehen. Menschen, die im Rentenalter sind, können die Kostenübernahme für ein stationäres Rehabilitationsverfahren bei ihren Krankenkassen beantragen. SGB IX beschreibt die Pflicht zur Kostenübernahme bei berechtigter Antragstellung auch für diese Kostenträger. Nicht selten werden derartige Anträge, u.a. mit Hinweis auf SGB V (abgelöst durch SGB IX seit dem 1. Juli 2001) 12 BfO - Aktuell 3/2009 abgelehnt. Insbesondere private Krankenkassen verweigern häufig die Übernahme von Kosten für Rehabilitationsverfahren. Begründet wird dieses mit dem Hinweis darauf, dass sog. Kurortmedizin oder Sanatoriumsmedizin vertraglich aus dem Versicherungsrahmen herausgenommen seien, weil offensichtlich ihre medizinische Behandlung als umstritten im Hinblick auf die Wirksamkeit interpretiert wird. Wenn jedoch bei der Osteoporose Beschwerden und Leistungslimitationen auftreten, so sind speziell auf die Behandlung dieser Patienten ausgerichtete Rehabilitationskliniken im Vergleich zu den dann häufig eingesetzten stationären Maßnahmen in Akutkrankenhäusern eine wirtschaftlich attraktive Alternative, allein wegen der deutlich niedrigeren Tagespflegesätze. Ein Antrag auf Kostenübernahme eines stationären Heilverfahrens erfolgt mit Unterstützung durch den Hausarzt (üblicherweise sind entsprechende Formblätter auszufüllen) bei den oben dargestellten Kostenträgern. Bei Ablehnung eines berechtigten Antrages ist diese immer schriftlich einzufordern. Es besteht dann die Möglichkeit eines Widerspruches, der insgesamt bei entsprechender rechtlicher Begründung (Hinweise auf die entsprechenden Paragraphen von SGB IX) Aussicht auf Erfolg hat. SGB IX legt auch fest, dass die Wünsche des Patienten im Hinblick auf die Auswahl des Klinikums zu berücksichtigen sind. Es ist nicht zulässig, wenn der Kostenträger, u.a. allein aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen versucht, die trägereigenen Kliniken bei der Vergabe von Rehabilitationsmaßnahmen bevorzugt. Bei Antragstellung ist es opportun, auf der einen Seite den Rehabilitationsanspruch zu begründen, auf der anderen Seite die angestrebten Rehabilitationsziele zu beschreiben. Im Falle eines stationären Rehabilitationsverfahrens bei Patienten mit Osteoporose können folgende Ziele angestrebt werden: Einsatz physikalisch balneologischer, krankengymnastischer und mobilisierender Maßnahmen zur Beschwerdelinderung und zur Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit. Hierdurch soll das Risiko zukünftiger Abhängigkeit von Fremdhilfe bei alltäglichen Verrichtungen minimiert werden, die Wahrscheinlichkeit auch zukünftiger Selbstversorgungsmöglichkeiten im Alltag gesteigert werden. Daneben wird durch gesundheitserziehende Maßnahmen die Voraussetzung für eine angemessene Lebensführung trotz chronischer Krankheit des Bewegungsapparates geschaffen. Diese Maßnahmen dienen insgesamt auch der Nutzung aller nichtpharmakologischer Maßnahmen zur Senkung des Risikos zukünftiger Frakturen (angepasstes Verhalten im Alltag, Vermeidung von Überlastung der vorgeschädigten Knochen, Minimierung des Sturzrisikos). Nach wie vor wird von den Kostenträgern zwischen einer Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 13 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch üblichen Rehabilitationsmaßnahme und einem sog. Anschlussheilverfahren nach frischer, überwiegend peripherer Fraktur getrennt. Dies ist, wenn eine spezialisierte Osteoporose-Klinik zur Verfügung steht, nicht gerechtfertigt, sondern in aller Regel auch kontraproduktiv. Es hat sich nämlich zeigen lassen, dass nahezu 100% aller Pati- der Regel stressreiche Mehrbelastung erleben (vormittags 7 - 10 Uhr: Hausarbeit und Familienversorgung; Transport zur örtlichen Rehaeinrichtung, Rehamaßnahmen, Transport zurück in häusliche Umgebung und dann erneut unter Zeitdruck ausgeübte Arbeiten zur häuslichen Versorgung). Gerade die wohnortferne Ansiedlung einer Rehabilitation führt zu vorteilhaften Abläufen, weil die Patienten nur in einem derartigen Umfeld die Möglichkeit erhalten, sich neu auf die eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren und hierdurch erfolgreich neue Verhaltensweisen einüben können. Insbesondere der Einsatz gesundheitserziehender Maßnahmen erweist sich als vorteilhaft im Rahmen eines stationären Rehabilitationsverfahrens. 6. Auflage 2008 s-Verzeichn Osteoporose Adres is 2008 Osteoporose - Kompaktkur: Dieses Verfahren eignet sich insbesondere bei Patienten, die im Rahmen stationärer Verfahren eine Grundbehandlung erhielten und nach Jahresfrist die Möglichkeiten einer "Auffrisch-Maßnahme" suchen. Kompaktkuren für Patienten mit Osteoporose wurden z.B. in Bad Pyrmont durch die Einrichtungen des Staatsbades entwickelt. Sie führen Patienten in geschlossenen Gruppen Funktionstraining, hier bei der SHG München, zusammen, die über einen Zeitraum von mehreren ist auch in der Reha wichtig Wochen alle Aspekte eines Rehabilitationsverfahrens enten, die zum Beispiel nach Oberschenkelhalsbruch eine gemeinsam erleben. In der Regel ist für Unterbringung Anschlussheilbehandlung erhalten, während des Verfah- und Verpflegung selbst aufzukommen, die im Zusammenrens eine spezifische Osteoporosebetreuung nicht erhal- hang mit den rehabilitativen Maßnahmen entstehenden ten. Insbesondere ist in diesem Zusammenhang herauszu- Kosten unterliegen einer Ersatzregelung durch die Kostenstellen, dass die überwiegende Mehrzahl dieser Patienten träger. Auch hier sind schriftliche Anträge mit auf eine nachfolgende gezielte und spezifische Osteo- Unterstützung des porose-Pharmakotherapie nicht vorbereitet werden. In spezialisierten Fachkliniken werden hingegen nicht Hausarztes an ss-Verzeichnis allein die rehabilitativen Maßnahmen durchgeführt, son- die KostenträOsteoporose Adre dern wird auch die Frage eines gezielten langfristig wirk- ger zu richten. sam werdenden Behandlungsbedarfes geklärt. Nachdem In aller Regel unbehandelt Patienten mit osteoporotisch bedingten Kno- sind dies bei chenbrüchen ein exponentiell angestiegenes Risiko weite- Menschen, die rer Brüche hinzunehmen haben, erweist sich ein alle aus dem aktiAspekte der Betreuung eines Patienten mit Osteoporose ven Arbeitsleausgeberücksichtigendes Verfahren naturgegeben als vorteil- ben haft nicht nur im sozialmedizinischen sondern auch im schieden sind, die eigenen gesundheitsökonomischen Sinne. Krankenkassen. Auch die BeanAmbulante, wohnortnahe Rehabilitation: chkliniken / Ärzte Rehabilitation / Fa Besonderer Beliebtheit erfreut sich der Einsatz der sog. tragung derartilbsthilfegruppen ambulante Kur / Se ambulanten wohnortnahen Rehabilitation, u.a. auch, weil ger Verfahren hier eine kostengünstigere Behandlungsform vorzuliegen kann die gesetzbei Osteoporose Hilfe zur Selbsthilfe lichen Vorgaben scheint. Bislang unbewiesen ist, dass durch derartige Verfahren bei von SGB IX erfolPatienten mit Osteoporose vergleichbare Heilungsverläufe greich als Begründung heranziehen. erzielt werden können, wie nach stationärer Rehabilitation. Insbesondere nachteilig erscheint es, wenn Patienten Hinweis: Adressen von Reha-Kliniken finden Sie auch im aus häuslicher Umgebung derartige Verfahren durch- Osteoporose Adressverzeichnis des Bundesselbsthilfeverführen, hierdurch in der Pflicht der Verrichtung häuslicher bandes für Osteoporose e.V. und im Internet unter Tätigkeiten bleiben und somit eine unerwünschte und in www.osteoporose-deutschland.de. ose e.V. rband für Osteopor Bundesselbsthilfeve Herausgegeben vom gruppen oporose Selbsthilfe Dachverband der Oste BfO - Aktuell 3/2009 13 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 14 Schwerpunktthema Maßnahmen nach einem Knochenbruch Oberschenkelhalsbruch (Schenkelhals-Fraktur) Dr. med. Martin Schäfer, Facharzt für Chirurgie Der Oberschenkelknochen (Femur) besteht aus einem langen Schaft und einem kurzen, leicht abgewinkelten Hals, der die Kugel des Hüftgelenks trägt. In diesem Halsbereich ist der Knochen nicht besonders kräftig. Durch die zunehmende Knochenentkalkung im Alter (Osteoporose) steigt das Risiko für einen Bruch stark an. Die Häufigkeit eines Schenkelhalsbruches nimmt ab dem 60. Lebensjahr zu, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Mehr als 100.000 Bundesbürger jährlich erleiden einen Oberschenkelhalsbruch. Nach mehrjährigem Krankheitsverlauf führen diese Brüche dazu, dass ein Drittel der Patienten auf Hilfe im Alltag angewiesen ist. Welche Ursachen hat ein Oberschenkelhalsbruch? In höherem Lebensalter ist die Osteoporose die Hauptursache des Knochenbruchs. Dann können banale Stürze etwa im Haus oder über eine Bordsteinkante den Knochen brechen lassen. Gefürchtet sind diese Brüche vor allem wegen der langen Behandlungszeit und der hohen Wahrscheinlichkeit von Komplikationen. Junge Menschen hingegen sind sehr selten betroffen. Hier erfolgt eine Verletzung praktisch nur durch starke Gewalteinwirkung, beispielsweise bei Verkehrsunfällen oder Stürzen aus großer Höhe. Wie macht sich ein Oberschenkelhalsbruch bemerkbar? Anzeichen für einen Oberschenkelhalsbruch sind: ☛ Teilweise heftige Schmerzen in der Leistengegend ☛ Stehen oder Gehen ist in der Regel nicht möglich ☛ Im Liegen fällt eine Verkürzung und eine Verdrehung des Beines nach außen auf 14 BfO - Aktuell 3/2009 Wie wird eine Schenkelhalsfraktur diagnostiziert? Röntgenaufnahmen sichern die Diagnose und dienen zur Vorbereitung einer Operation. Weitere Untersuchungstechniken sind selten erforderlich. In der Erstversorgung wird der Patient möglichst schmerzfrei gelagert, unterstützt durch eine behelfsmäßige Schienung. Wie wird ein solcher Bruch behandelt? Ein Oberschenkelhalsbruch wird fast immer operiert. Sinn dieses Eingriffes ist es, die Belastbarkeit möglichst schnell wiederherzustellen. Dies ist vor allem bei älteren Menschen wichtig, weil die Knochenmassen durch längere Bettlägerigkeit schneller abgebaut werden. Je nach genauer Lokalisation des Bruches und Alter des Patienten stehen vier Verfahren zur Wahl: ☛ das bloße Verschrauben oder Verplatten des Bruchs ☛ der Ersatz des Oberschenkelhalses und Hüftgelenks durch eine Endoprothese (künstliches Hüftgelenk, TEP, HEP); hier kommen verschiedene Modelle mit oder ohne Ersatz der Hüft-GelenksPfanne zum Einsatz ☛ das Verplatten bzw. Verschrauben des Bruchs mit einer speziellen Schraube (dynamische Hüftschraube, DHS) ☛ das Einbringen eines speziellen, kurzen Marknagels (PFN) Wurde der Bruch nur verschraubt oder verplattet, muss das Bein zwölf Wochen konsequent entlastet werden. Bei den anderen genannten Methoden (auch bei der dynamischen Hüftschraube) ist ein zügiger Aufbau der Belastung möglich und sinnvoll. Nach der Genesung sollten Sie mit einer intensiven Physiotherapie beginnen, die vor allem die Oberschenkelmuskulatur trainiert. Zur vollständigen Wiederherstellung müssen Sie den Gang schulen und das Treppensteigen üben. Prognose Der Bruch des Oberschenkelhalses ist vor allem deshalb gefürchtet, weil die meisten Patienten schon älter sind. Durch eine schnelle Operation ist aber meist ein sehr gutes Ergebnis und die volle Mobilität erreichbar. Am besten eignen sich Operationsverfahren, die eine schnelle Belastung erlauben. Unterziehen Sie sich nach der Operation einer konsequenten Physiotherapie über einen möglichst langen Zeitraum - das verbessert Ihr Operationsergebnis weiter. Im Idealfall wird eine stationäre Anschlussheilbehandlung durchgeführt. Mögliche Komplikationen Komplikationen wie Wundheilungsstörung, Blutung, Nachblutung, Gefäß- oder Nervenverletzungen sind selten. Wegen der Thrombosegefahr, die nach einer Operation am Schenkelhals besonders groß ist, wird eine konsequente Vorbeugebehandlung mit Medikamenten, Stützstrümpfen und Krankengymnastik verordnet. Sie wird solange durchgeführt, bis das Bein wieder mit vollem Körpergewicht belastbar ist. Infektionen sind vor allem nach dem Einpflanzen eines künstlichen Hüftgelenkes eine gefürchtete und langwierige Komplikation. Selten bricht der Prothesenschaft aus dem Oberschenkelknochen heraus und muss in einer weiteren Operation ersetzt und fixiert werden. Dies verzögert den Heilungsverlauf erheblich. In seltenen Fällen wird durch eine Verschraubungs- oder Verplattungsoperation die Durchblutung des Hüftkopfes verschlechtert. Der Hüftkopf kann absterben (Hüftkopfnekrose) und muss durch eine Prothese ersetzt werden. Das Risiko dieser Komplikation steigt mit höherem Lebensalter, weshalb vielfach von vornherein eine Endoprothese bevorzugt wird. Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:46 Seite 15 GUT ZU WISSEN Frage zum Thema Osteoporose und Ernährung / Stellenwert von Phosphor beantwortet von Privatdozent Dr. Armin Zittermann Mehrfach wurde mir gegenüber u.a. von Orthopäden geäußert, dass Kalzium in Frischkäseprodukten (insbes. Quark) wegen des Phosphorgehalts vom Körper nicht genutzt werden könne und sogar Kalk aus der Knochensubstanz herausziehe. Gleiches gelte für das in kohlesaurehaltigen Mineralwässern enthaltene Kalzium. Nur das in einem stillen Wasser enthaltene Kalzium sei vom Körper verwertbar. Ich bin nun sehr verunsichert und wäre für eine diesbezügliche Aufklärung Ihrerseits sehr dankbar. Antwort von Privatdozent Dr. Zittermann Phosphor ist ein lebenswichtiger Nährstoff für den Menschen. Zusammen mit Kalzium ist es in den harten Körpergeweben wie Zähnen und Knochen lokalisiert und trägt zu deren Festigkeit bei. Ein ernährungsbedingter Phosphormangel ist allerdings infolge der reichlichen Zufuhr mit der Nahrung (Phosphor ist insbesondere enthalten in Getreideprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen, Fleisch, Fisch und Milchprodukten) nicht bekannt. Gesundheitsstörungen durch eine überhöhte Phosphorzufuhr sind jedoch beim Gesunden ebenfalls nicht bekannt. Bilanzstudien haben ergeben, dass selbst eine Phosphormenge, die dem 3fachen des Referenzwertes für die tägliche Phosphoraufnahme entsprach, beim Menschen nicht zu einer Verschlechterung der Kalziumbilanz führte. Speisequark der Fettstufe 20% enthält pro 100 g essbarem Anteil 200 mg Phosphor. Dies sind ca. 29 % der empfohlenen Phosphorzufuhr, die bei täglich 700 mg liegt. 100 g Hühnchen enthalten ebenfalls 200 mg Phosphor, 100 g Roggenvollkornrot 153 mg Phosphor, 100 g Haselnüsse 330 mg Phosphor und 100 g Erbsen 301 mg Phosphor. Dies verdeutlicht, dass der Phosphorgehalt im Quark als unbedenklich anzusehen ist. Allerdings enthält der Speisequark mit 75 mg/100 g nur relativ geringe Mengen an Kalzium. Falls nun zum Frühstück ein Brot mit 30 g Quark verzehrt wird, dann liefert diese Menge an Speisequark lediglich 38 mg Kalzium an. Würde die Scheibe Brot stattdessen mit einer Scheibe Gouda (30 g) belegt, würden hierdurch 245 mg Kalzium aufgenommen. Dies verdeutlicht, dass nicht der hohe Phosphorgehalt, sondern der relativ geringe Kalziumgehalt im Rahmen der Osteoporosevorbeugung und Therapie ein Problem darstellen könnte, wenn bei häufigem Quarkverzehr nicht darauf geachtet wird, dass ausreichende Mengen an Kalzium über andere Lebensmittel zugeführt werden. Man kann lediglich vermuten, dass manche – fälschlicherweise - bei Kohlensäure-haltigem Mineralwasser meinen, dass es zu einer Säurebelastung des Körpers führen könne und dadurch Kalzium aus dem Knochen herauslöst. Kohlensäure (chemisch: H2CO3) ist eine schwache Säure. Im menschlichen Organismus wird Kohlensäure in seine Bestandteile Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) zerlegt und in dieser Form auch ausgeschieden bzw. abgeatmet. Eine zusätzliche Säurebelastung tritt hierdurch für den Körper nicht auf. In vielen Mineralwässern überwiegt außerdem die anionische Komponente der Kohlensäure, das Hydrogencarbonat (HCO3-). Dieses entzieht dem menschlichen Organismus sogar die für den Säuregehalt einer Lösung verantwortlichen H+ Ionen bevor es als Wasser und Kohlendioxid ausgeschieden/abgeatmet wird. Deshalb haben diese Mineralwässer eine alkalisierende Wirkung. Generell weisen Mineralwässer eine Bioverfügbarkeit für Kalzium (vom Körper aufnehmbares Kalzium) auf, die derjenigen anderer Lebensmittel vergleichbar ist. Mineralwässer mit hohem Kalziumgehalt können daher unabhängig von ihrem Kohlensäuregehalt zur täglichen Kalziumversorgung beitragen. Die Patientenfragen zeigen, dass Verbraucher und Patienten leider immer wieder durch unsinnige Ernährungsempfehlungen verunsichert und dadurch von den wirklich wichtigen Ernährungsmaßnahmen zur Vorbeugung und Therapie der Osteoporose abgebracht werden. Diese sind: Angemessene Kalzium- und Vitamin D-Versorgung sowie insbesondere im hohen Alter Vermeidung von Untergewicht und Muskelabbau durch angemessene Energie- und Eiweißzufuhr! Armin Zittermann, PhD, Associate professor Department of Cardio-Thoracic Surgery Heart Center NRW Georgstrasse 11 Bad Oeynhausen Phone: + 49 5731 97 1912 Fax: + 49 5731 97 2020 BfO - Aktuell 3/2009 15 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:47 Seite 16 GUT ZU WISSEN Fehlender Knochendichte-Anstieg bedeutet nicht Therapieversagen Die Knochendichte ist zur Beurteilung der Therapie bei Patienten mit Osteoporose nur bedingt geeignet. von Ingrid Kreutz Knochendichtemessung mit der DXA-Methode bei einer Patientin. Ein Anstieg der Knochendichte ist nach der derzeitigen Datenlage kein guter Indikator für den Erfolg einer medikamentösen Therapie bei Osteoporose. "Bei einer antiresorptiven Therapie (den Knochenabbau hemmend) mit Bisphosphonaten oder Raloxifen ist ein Anstieg der Knochendichte für den Therapieerfolg weder erforderlich, noch verbessert er die Prognose (Vorhersage des Krankheisverlaufes) der Patienten", sagt Professor Johannes Pfeilschifter vom Alfried Krupp Klinikum in Essen. Er ist der Koordinator des aktuellen Leitlinienentwurfs des Dachverbands Osteologie (DVO) zu Osteoporose. Lediglich bei einem eindeutigen Abfall der Knochendichte sollte das Behandlungskonzept überprüft werden, empfiehlt der Osteoporose-Experte (Der Internist 49, Buchpräsentation: Osteoporose: Prävention – Diagnostik – Therapie 3. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage Broschiert: 273 Seiten Verlag: Thieme, Stuttgart ISBN-10: 313105753X ISBN-13: 978-131057532 Preis: 29,95 16 BfO - Aktuell 3/2009 2008, 1178). Ein fehlender Anstieg der Knochendichte hingegen sei bei einer antiresorptiven Therapie keineswegs mit einer schlechteren Wirkung der Medikamente verbunden. Auch mit nicht-medikamentösen Maßnahmen wie Sport steigt nach Angaben von Pfeilschifter die Knochendichte häufig allenfalls nur geringfügig, weil damit wie bei der medikamentösen Therapie überwiegend andere Komponenten der Knochenfestigkeit verbessert würden, die derzeit noch schwierig routinemäßig zu überprüfen seien. Da über die Messfehlergrenze hinausgehende Änderungen der Knochendichte vor Ablauf von zwei Jahren selten sind, sollten Kontrolluntersuchungen in der Regel auch nicht vor Ablauf von zwei Jahren erfolgen. Die Knochendichte sollte nach Meinung der Experten auch nicht zur Entscheidung über die Dauer einer medikamentösen Therapie herangezogen werden. Im aktuellen Leitlinienentwurf wird empfohlen, die Dauer der medikamentösen Therapie an der Höhe des Knochenbruchrisikos auszurichten. Fallen bei einem Patienten im Behandlungszeitraum Risiken weg, etwa durch Beendigung einer oralen Kortisontherapie oder des Rauchens (Nikotinabstinenz), vermindere sich das Frakturrisiko entsprechend, so Pfeilschifter. Bei den meisten Patienten bleibe das Bruchrisiko im Verlauf der Therapie dagegen hoch oder steige aufgrund des Älterwerdens eher an. Hier sei eine Fortsetzung der spezifischen Therapie zur Frakturvorbeugung gerechtfertigt. Für Sie gelesen in der Ärzte Zeitung, 01.07.2009 St. Marien Osteoporoseta g Am 4. Juli 2009 hat in der Klinik St. Marien, Bad SodenSalmünster, der 11. Osteoporose-Tag stattgefunden. Unter Schirmherrschaft/Leitung von Prof. Dr. Dr. Elmar Keck konnten sich die Teilnehmer einen ganzen Tag lang über Aktuelles in der Osteoporose-Therapie informieren. Vorträge und praktische Übungen sowie ein Einblick in das neue chipkartengesteuerte Kraftzirkel-Training der Therapieabteilung rundeten das Programm ab. Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:47 Seite 17 Anzeige Probieren geht über Studieren! Wir machen es kurz, da Sie heute gewiß schon viel lesen mußten. Die Wissenschaft sagt: Pflanzliche Nahrung ist gesund. Überspringen wir deshalb die trockenen Studienergebnisse und kommen gleich dazu, wie köstlich Gesundheit schmecken kann. Für die Herstellung unserer Sojaprodukte verwenden wir nur die besten Bohnen. Das garantiert ihren milden und natürlichen Geschmack. Probieren Sie es aus. Soja stimuliert den Knochenaufbau In Europa werden ca. 50 % aller Frauen über 55 Jahre mit dem Thema Osteoporose (Knochenabbau) konfrontiert. Aus einem im European Journal of Clinical Nutrition erschienenen Artikel geht hervor, dass Isoflavone den Knochenaufbau signifikant stimulieren und den Abbau massiv reduzieren. Sojalebensmittel enthalten von Natur aus Isoflavone. Seit 1966 wurde eine Vielzahl an Studien über den Zusammenhang zwischen Isoflavonen aus Soja und Knochenschwund durchgeführt. Das European Journal of Clinical Nutrition publizierte hierzu die Ergebnisse einer Meta-Analyse. In dieser Meta-Analyse wurden neun Studien mit insgesamt 432 gesunden Teilnehmern - Frauen zwischen 51 und 63 Jahren, die noch nie aufgrund einer Osteoporose behandelt wurden - untersucht. Diese Frauen bekamen im Laufe der Untersuchungen entweder Isoflavone aus Soja oder ein Placebo verabreicht. Anschließend wurden die Auswirkungen auf den Knochenaufbau und den Knochenabbau analysiert. Die Forscher konnten feststellen, dass Isoflavone den Knochenaufbau signifikant stimulieren und den Abbau reduzieren. Man stellte sowohl bei Studien mit einer hohen Verabreichung von Isoflavonen (mehr als 90 mg pro Tag) www.alpro-soya.de als auch bei Studien mit einer niedrigeren Verabreichung (weniger als 90 mg pro Tag) positive Auswirkungen auf die Knochen fest. Die Einbindung von Soja in die Ernährung ist einfach. Als tägliche Verzehrsempfehlung gelten ca. 2 Gläser Sojadrink (2 x 300ml) plus ein Becher Soja-Joghurtalternative (125g) oder einem Becher Soja Dessert (125g). Tipps für gesunde Knochen: - Bleiben Sie in Bewegung: Gehen Sie täglich eine halbe Stunde spazieren, Rad fahren oder arbeiten Sie im Garten. Je mehr die Knochen belastet werden, desto stärker bleiben sie. - Verwenden Sie mit Calcium angereicherte Sojaprodukte: Die Isoflavone aus Soja können zur Verzögerung der Knochenentkalkung beitragen. Die Aufnahme von ausreichend Calcium ist ebenfalls wichtig. - Auch Vitamin D spielt eine Rolle beim Erhalt gesunder Knochen: Vitamin wird im Körper unter Einwirkung von Sonnenlicht produziert. Sorgen Sie dafür, dass Sie regelmäßig ins Freie kommen. Quelle: Ma D.F, et al, Soy isoflavone intake inhibits bone resorption and stimulates bone formation in menopausal women meta-analysis or randomized controlled trials, European Journal of Clinical Nutition (2007) 1-7. Anzeige BfO - Aktuell 3/2009 17 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:48 Seite 18 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE 9. Patientenkongress Osteoporose des BfO zum Welt-Osteoporose-Tag am 17. Oktober 2009 in Berlin EINLADUNG 9. Patientenkongress Welt-Osteoporose-Tag Informationsveranstaltung für Patienten und Interessierte URANIA BERLIN Urania - Kongresszentrum Foto: Fotolia.de Samstag, 17. Oktober 2009 09.00 Uhr - 18.00 Uhr · Eintritt frei ! ® eine Veranstaltung des Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Dachverband für Osteoporose Selbsthilfegruppen und der Medical Park Humboldtmühle in Kooperation mit Liebe Kongressteilnehmerinnen und –teilnehmer, Osteoporose ist ein wichtiges Gesundheitsthema, das viele unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger betrifft. Der schleichende Knochenschwund wird leider oft viel zu spät bemerkt, weil uns diese Gefahr noch zu wenig bewusst ist. Erhöhte Aufmerksamkeit und eine breite Aufklärung sind daher wichtig und Ihr Kongress trägt dazu bei. Häufig wird die Osteoporose erst erkannt, wenn Knochenbrüche eingetreten sind. Dies bedeutet nicht nur eine beträchtliche Einbuße an Lebensqualität für die Betroffenen und ihre Angehörigen, sondern verursacht zudem hohe Kosten. Doch gegen Osteoporose kann man aktiv handeln. Optimal ist, wenn schon in der Jugendzeit durch eine gesunde, knochenfreundliche Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung damit begonnen wird, dieser Erkrankung entgegenzuwirken. Wichtig ist, die bewusste Ernährung und gesunde Lebensführung bis ins hohe Alter fortzuführen und möglichst auf Nikotin und zu viel Alkohol zu verzichten. Eine gesunde Lebensweise soll vor allem auch Spaß machen. Und so freut es mich besonders, dass das Motto der Veranstaltung „Aktiv, mit Lebensfreude älter werden – trotz Osteoporose“ lautet. Ich wünsche Ihnen eine interessante, informative und motivierende Veranstaltung. Ihre Eva Luise Köhler Ursula Andress Ehrengast des 9. Patientenkongress Osteoporose ist ein „stiller Dieb“, der den Knochen die Stabilität raubt und die Fähigkeit nehmen kann, aktiv zu sein. Osteoporose betrifft Frauen (und Männer !) jeden Alters – doch, je älter man wird, desto größer wird auch die Gefahr an Osteoporose zu erkranken. Häufig wissen die Menschen nicht einmal, dass sie erkrankt sind, bis sie sich ein Handgelenk oder den Oberschenkel brechen. Ich unterstütze daher sehr gerne die Kampagne Timeless Women – Eine Initiative für Knochengesundheit - denn diese Kampagne steht für unabhängige Frauen wie mich, die aktiv sind, voll im Leben stehen und nicht wollen, dass Osteoporose sie einbremst oder gefangen nimmt. Wie viele andere Menschen wusste auch ich nur sehr wenig über Osteoporose – bis ich die Diagnose selbst erhielt. Ich war darüber geschockt und wollte die Diagnose nicht wahrhaben. Osteoporose konnte doch nicht mich treffen, ein ehemaliges Bond Girl, das viel reist, schwimmt, täglich viele Kilometer läuft – und dazu noch einen riesigen Garten selbst versorgt. Ich machte mir große Sorgen, dass sich nun meine Lebensqualität verändern würde. Ich bin sehr glücklich, dass ich mit Unterstützung meines Arztes auch heute noch so leben kann wie vor der Diagnose. Gehen Sie bewusst mit der Diagnose Osteoporose um, passen Sie auf sich auf und sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Osteoporose hat mich nicht aufhalten können und soll auch Sie nicht beeinträchtigen. 18 BfO - Aktuell 3/2009 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd d Osteoporose ist 14.09.2009 12:48 Seite 19 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE 9. Patientenkongress Osteoporose des BfO zum Welt-Osteoporose-Tag am 17. Oktober 2009 in Berlin Nachfolgend finden Sie den derzeit aktuellen Programmablauf vom 17. Oktober in der Urania. Die Programmflyer sowie Plakate zur Veranstaltung in A2 können Sie über die Geschäftsstelle (Telefon 0211 - 301314-0) anfordern. Legen Sie die Flyer auch in Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäusern, Altenheimen etc. aus, damit möglichst viele Interessierte die Einladung zum Patientenkongress erhalten. Plakate sollten an möglichst zentralen Plätzen aufgehangen werden. Am 17. Oktober erhalten Sie am Informationsstand des BfO das tagesaktuelle Ablaufprogramm mit Hinweisen zu den Räumlichkeiten. Veranstaltungsprogramm Urania Moderation: Susan Bäthge, TV-Moderatorin, Journalistin, Berlin 9:00 -10:00 Uhr 14:30 -15:30 Uhr 1. Women Leaders Round Table in Deutschland Diskussionsrunde - Frauenpower gegen Osteoporose „Osteoporose – Es ist Zeit zu handeln” Teilnehmerinnen - Dr. Jutta Semler, Kuratorium Knochengesundheit - Judy Stenmark, Internationale Osteoporose Stiftung - Helga Kühn-Mengel, MdB, Patientenbeauftragte der Bundesregierung - Claudia Roth, Die Grünen (angefragt) - Dr. Josefine Heusinger, Institut für Gerontologische Forschung e.V., stellv. Sprecherin „Altern und Gesundheit“ bei Gesundheit Berlin e.V. parallele Workshops (zertifiziert - eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig) Knochenfreundliche Ernährung unter Berücksichtigung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten Dr. Jutta Semler, Berlin Leitlinien zur Physiotherapie der Osteoporose Professor Dr. Bernd Kladny, Herzogenaurach Susan Bäthge, TV -Moderatorin, Journalistin, Berlin Neue Entwicklungen in der medikamentösen Therapie Professor Dr. Andreas Kurth, Frankfurt 10:00 -10:30 Uhr Pause 15:30-15:55 Uhr Prominente Ernährungstipps mit Sven-David Müller, Zentrum für Ernährungskommunikation, Diätberatung und Gesundheitspublizistik (ZEK), Berlin Professor Dr. Franz Jakob, Würzburg 11:30 -12:00 Uhr Vorstellung Osteoporose Quiz (mit attraktiven Preisen) und Preisverleihungen (Medienpreis und OsteopoRose 2009) Ort: Zeit: Ablauf: Bewegte Lebensfreude Präsentation der Selbsthilfegruppe Marktheidenfeld 10:30 -11:00 Uhr offizielle Eröffnung und Grussworte 11:00 -11:30 Uhr Plenarvortrag: Osteoporose – Was kann ich tun ? Sonntag, 18. Oktober 15:55-16:00 Uhr Ankündigung des 10. Patientenkongress 2010 16:00-16:30 Uhr Pause 16:30-17:30 Uhr parallele Workshops (zertifiziert - eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig) durch Birgit Eichner, Präsidentin BfO Neue Erkenntnisse zu Kalzium und Vitamin D N. N. 12:00 -12:30 Uhr Plenarvortrag: Osteoporose Leitlinien 2009 Professor Dr. Johannes Pfeilschifter, Essen 13:30 -14:00 Uhr Auflösung und Preisvergabe Osteoporose Quiz Manifeste Osteoporose – nach dem ersten Knochenbruch Professor Dr. Almut Tempka, Charité Berlin 14:00 -14:30 Uhr Was kann der Patient von der Wissenschaft erwarten ? Aktueller Status und Zukunftsaussichten Professor Dr. Georg N. Duda, Berlin Fahrverbindungen Osteoporose und Sport – was darf ich, was muss ich tun ? Professor Dr. Dieter Felsenberg, Berlin 12:30 -13:30 Uhr Mittagspause Anfahrtskizze Parallel Parallel 10:30 -13:00 Uhr und 14:00 -16:30 Uhr „Meet the Expert“ (Osteoporose-Sprechstunde) 9:00 -18:00 Uhr unter Leitung von Dr. Klaus Dittmar mit weiteren Vertretern des Osteonet Berlin (Orthopäden und Osteologen) 9:00 -18:00 Uhr Osteoporose-Sturzrisiko-Parcours mit Osteoporose-Messungen / Gesundheitstestungen / Beratungen Realisierung durch die Medical Park Klinik Humboldtmühle Einladung Industrieausstellung BfO - Aktuell 3/2009 19 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:48 Seite 20 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE 9. Patientenkongress Osteoporose des BfO zum Welt-Osteoporose-Tag am 17. Oktober 2009 in Berlin Erstmals finden sowohl am Freitag, 16. Oktober, wie auch am Sonntag, 18. Oktober, Zusatzprogramme zum normalen Kongressprogramm statt, an denen jeder Interessierte teilnehmen kann. Für Teilnehmer am Sonntag ist es wichtig zu beachten, dass ein kostenfreier Transfer von der Urania zum Rahmenprogramm “Schifffahrt Zille Revue” mit Bussen organisiert wird. Bitte beachten Sie unbedingt, dass die Veranstaltung am Sonntag in der Medical Park Berlin Humboldtmühle durchgeführt wird. Die Anreise dorthin müssen Sie selbst organisieren. Eine telefonische Anmeldung ist nur für den Freitag notwendig. 14:30 -15:30 Uhr 1. Women Leaders Round Table in Deutschland Zusatzprogramm Diskussionsrunde - Frauenpower gegen Osteoporose „Osteoporose – Es ist Zeit zu handeln” Freitag, 16. Oktober 2009 Am Vorabend der BfO-Konferenz wird eine neue weltweite Initiative der International Osteoporosis Foundation (IOF) vorgestellt, die von der AMGEN GmbH unterstützt wird. Im Fokus stehen zum einen die Veröffentlichung aktueller Umfrageergebnisse zur Arzt-Patienten-Kommunikation sowie die Umsetzung des Programms in Deutschland. Programm: Vorstellung einer weltweiten Osteoporose Initiative der Internationalen Osteoporose 15:30-15:55 Uhr Prominente Ernährungstipps Stiftung (IOF) Teilnehmerkreis: Bewegte Urania Lebensfreude Berlin e. V. Ort: ssworte Osteoporose-Patienten und Angehörige sowie Ärzte An der Urania 17 10787 Berlin www.urania.de – Was kann ich 15:55-16:00 Uhr Ankündigung des 10. Patientenkongress 2010 Raum: Loft im Dachgeschoß Zeit: 17.15 – 18.30 Uhr 16:00-16:30 Uhr Pause en Zusatzprogramm Veranstaltungsort Sonntag, 18. Oktober 2009 Anreiseplan Herr Dr. Karsten Dreinhöfer freut sich, Ihnen persönlich die Medical Park Klinik Berlin Humboldtmühle vorstellen zu können und Sie zu weiteren Workshops einzuladen. Ort: Medical Park Berlin Humboldtmühle Veranstaltungsdatum An Samstag, 17. Oktober 2009 Berlin - Tegel der Mühle 2 – 9, 13507 Telefon 030-300240-0, www.medicalpark.de Eintritt kostenfrei Zeit: 09.00 – 13.00 Uhr Veranstalter Ablauf: 09.00 – 13.00 Uhr Führungen durch die Klinik, Vorstellung des Klinikkonzeptes Osteoporose-Sturzrisiko-Parcours mit vielfältigen Messungen und Tests 09.30 – 10.15 Uhr Tagungspräsident Workshop – Künstlicher Gelenkersatz bei Osteoporose–bestehen Gründe zur Besorgnis ? Professor Dr. Carsten Perka, Charité Berlin 10.15 – 10.30 Uhr Kaffeepause / Erfrischungen 10.30 – 11.15 Uhr Workshop – Diagnostik und Therapie der Osteoporose Sponsoren Goldsponsor 16:30-17:30 Uhr parallele Workshops Ablauf: 17.15 - 17.45 Uhr Kaffee-Empfang im Loft-Foyer 17.45 - 18.30 Uhr Auftaktvortrag der neuen Initiative 18.30 Uhr Ende der Veranstaltung / ggfs. Abfahrt zum Abendprogramm Wichtig ! Für die Teilnehmer der BfO-Abendveranstaltung „Schifffahrt Heinrich Zille“ wird von der Urania ein Bustransfer zum Schiff organisiert. Leitlinien 2009 11.15 – 11.30 Uhr Kaffeepause / Erfrischungen Kongressorganisation 11.30 – 12.15 Uhr Workshop – Prävention und Rehabilitation der Osteoporose Fahrverbindungen Osteoporose Quiz r Wissenschaft Anfahrt: tsaussichten Parallel 9:00 -18:00 Uhr -Sprechstunde) Teilnahme/ Anmeldung: 9:00 -18:00 Uhr 20 Die Urania finden Sie mitten in der City-West, an der Verlängerung des Kurfürstendamms; vom Bahnhof Zoologischer Garten mit Bus und U-Bahn in wenigen Minuten erreichbar, 5 Minuten Fußweg von den U-Bahnhöfen Osteoporose-Sturzrisiko-Parcours Wittenbergplatz und Nollendorfplatz. Siehe Anfahrtsskizze in diesem Flyer. Eintritt kostenfrei. Wir bitten Sie um telefonische Anmeldung bei der organisierenden Industrieausstellung Agentur Herzschlag unter 089/46 136-0. BfO - Aktuell 3/2009 Bewirtung Die U-Bahnstation (U6) Alt-Tegel befindet sich ca. 5 Gehminuten vor der Klinik. Die S-Bahn (S25) hält ca. 10 Minuten vor der Klinik, Station Tegel. Anfahrtskizze Medical Park Berlin Humboldtmühle Zertifizierung Zusatzprogramm Einladung Interessierte sind Herzlich Willkommen. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Eintritt kostenfrei. Bronzesponsoren Aussteller Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd Osteoporose Osteoporose r die Teilnehmer „Schifffahrt rania ein nisiert. 14.09.2009 12:48 Seite 21 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE 9. Patientenkongress Osteoporose des BfO zum Welt-Osteoporose-Tag am 17. Oktober 2009 in Berlin Ausstellerergänzung: Werkmeister GmbH, Verbandsmittel, Bandagen und Krankenpflegeartikel Allgemeine Informationen Allgemeine Informationen Veranstaltungsort Urania Berlin e.V. An der Urania 17 10787 Berlin Telefon 030 – 2189091 Telefax 030 – 2110398 www.urania.de Anreiseplan Veranstaltungsdatum Samstag, 17. Oktober 2009 Eintritt kostenfrei Veranstalter Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. Kirchfeldstr. 149, 40215 Düsseldorf Telefon 02 11- 30 13 14 - 0 Telefax 02 11- 30 13 14 -10 www.osteoporose-deutschland.de www.welt-osteoporose-tag.de [email protected] Tagungspräsident Dr. med. Karsten Dreinhöfer Medical Park Berlin Humboldtmühle An der Mühle 2 – 9 13507 Berlin Telefon 030 – 3002409212 Telefax 030 – 3002409219 [email protected] www.medicalpark.de Zoologischer Garten S DB Sponsoren Besonderer Dank für die großzügige Unterstützung der Tagung gilt den nachstehend aufgeführten Firmen und Verbänden (bei Drucklegung August 2009): Goldsponsor Bronzesponsoren Kongressorganisation Bewirtung Sabine Habicht PR Service Oberer Schrannenplatz 9, 88131 Lindau Telefon 0 83 82 - 27 50 56 Telefax 0 83 82 - 27 50 57 [email protected] Während der gesamten Veranstaltungszeit werden im Café Pegasus in der Urania Speisen und Getränke angeboten. In der Mittagspause können Sie verschiedene warme und kalte Gerichte bestellen. Familie Streubel freut sich, Sie bewirten zu können. Zertifizierung Auch in diesem Jahr erhalten die Teilnehmer an einem Workshop eine Teilnahmebescheinigung. Diese wird Ihnen unmittelbar nach dem Workshop überreicht. Zusatzprogramm Tagungspräsident Dr. Karsten Dreinhöfer freut sich, Ihnen am Sonntag zwischen 09.00 und 13.00 Uhr die Medical Park Klinik Humboldtmühle vorzustellen zu können. Aussteller Arcus Orthopädie – ein Gschäftsbereich der Ofa Bamberg GmbH Eisenmoorbad Bad Schmiedeberg-Kur-GmbH medi GmbH & Co.KG Medical Park Berlin Humboldtmühle Medtronic GmbH Mibe GmbH Arzneimittel MSD Sharp & Dohme GmbH Novartis Pharma GmbH Novotec Medical GmbH Sandoz Pharmaceuticals GmbH Ebenso möchten wir uns bei allen Referenten und Mitwirkenden, die zum Gelingen der Veranstaltung beitragen, herzlich bedanken: Dachverband Osteologie e.V. International Osteoporosis Foundation Bone and Joint Decade BfO - Aktuell 3/2009 21 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:48 Seite 22 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE 9. Patientenkongress Osteoporose des BfO zum Welt-Osteoporose-Tag am 17. Oktober 2009 in Berlin Restkarten für die Spreefahrt mit Zille Revue am 16. und 17. Oktober Sie möchten schon rechtzeitig nach Berlin anreisen und haben Interesse an einem attraktiven Rahmenprogramm am 16. Oktober oder 17. Oktober ? wieder auferstehen, wobei das Publikum aktiv in die Spielhandlungen einbezogen wird. Erleben Sie, wie sich das ganze Schiff in eine einzige Zille-Kneipe verwandelt. Natürlich sind auch „Claire Waldorff“, „Heinrich Zille“ und „Knast-Ede“ mit dabei und nicht zu vergessen das zünftige „Milljöh-Buffet“ mit Schmalzbrot und Kümmel, Sol-Ei, Bouletten, warmen Spezialitäten. Zeit: jeweils 19.30 Uhr bis 22.00 Uhr Es sind noch für beide Tage einige wenige Restkarten erhältlich. Der BfO organisiert eine ganz besondere Schiffsfahrt am Abend des 16. Oktober sowie am 17. Oktober für die Teilnehmer des Patientenkongress: Zille Revue Erleben Sie während einer Fahrt auf dem 100 Jahre alten Museumsschiff „Heinrich Zille“ eine Veranstaltung der besonderen Art: An Bord des Schiffes lassen Schauspieler und Sänger während einer Fahrt über die Berliner Gewässer Zilles „Milljöh“, das Berlin der Zwanziger Jahre Sonderpreis: 33,-- € pro Person inklusive Buffet Im Preis enthalten ist die Schiffsfahrt, die Zille Revue und das Buffet. Getränke sind im Preis nicht enthalten. Anmeldung: Da auf dem Schiff nur eine begrenzte Teilnehmerzahl möglich ist, bitten wir um telefonische oder schriftliche Anmeldung an die Geschäftsstelle des BfO, Telefon 0211 – 301314-0 oder die Organisation des Patientenkongress, Telefon 08382 – 275056. Mehr Informationen zur Zille-Revue finden Sie auch unter www.zille-revue.de. 1. Osteoporose Fort- und Weiterbildungstagung Dachverband Osteologie e.V. (DVO) Der wissenschaftliche Kongress Osteologie 2010 im kommenden Jahr in Berlin steht unter besonderen Vorzeichen: Das kommende Jubiläum 25 Jahre interdisziplinäre Osteologie verpflichtet die Veranstalter in besonderer Weise zu einem vielseitigen und attraktiven Kongressprogramm. Im Rahmen des Osteologie Kongress findet erstmals in Kooperation zwischen dem DVO (Ärzten) und BfO (Patienten) eine Fort- und Weiterbildungstagung statt. Wir freuen uns, wenn Sie sich schon heute diesen Termin notieren. Nähere Informationen zur Tagung erhalten Sie in der nächsten Ausgabe der Osteoporose Aktuell und über die Rundschreiben an die Selbsthilfegruppen. 22 BfO - Aktuell 3/2009 Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e.V. (BfO) Einige Daten und Fakten: Tagungspräsidenten Prof. Dr.- Ing. Georg Duda, Berlin Kongresspräsident Prof. Dr. Franz Jakob, Würzburg Co-Kongresspräsident Datum: Freitag, 05. März 2010 und Samstag, 06. März 2010 Tagungsort: Estrel Hotel, Berlin Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:48 Seite 23 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE Ernährungstipps bei Osteoporose Sven David Müller ist 1. Vorsitzender des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik e.V. und außerdem Diabetesberater, Journalist und Autor einer Vielzahl von Ernährungsratgebern. Anlässlich des 9. Patientenkongress wird Sven David Müller den Teilnehmern Ernährungstipps bei Osteoporose präsentieren. Sie haben gerade einen neuen Ernährungsratgeber für Osteoporose veröffentlicht. Mit welchen Intentionen sind Sie an diese Thematik herangegangen ? Mir war es wichtig, die Leser darüber aufzuklären, dass Osteoporose mehr als ein Kalziumproblem ist. Eine Vielzahl von Vitalstoffen nehmen Einfluss auf den Knochenstoffwechsel. Grundsätzlich darf aber auch der ernährungstherapeutische Ansatz nicht überschätzt werden. Bei der Osteoporose müssen medikamentöse Therapie, Bewegungstherapie (physikalische Therapie) und Ernährungstherapie zusammenkommen. Es ist erstaunlich, dass heute noch so viele Menschen glauben, dass es schwierig, ist 1000 mg Kalzium aufzunehmen. Demgegenüber aber kaum jemand weiß, dass der Konsum von Kleie, Haferflocken, Rhabarber, Spinat, Kakao (dunkle Schokolade, die ja gerade sehr in ist), Mangold (auch “altes” Gemüse ist wieder ganz in) die Kalziumaufnahme hemmt. Das Müsli mit Milch am Morgen ist also kaum in der Lage, die Kalziumaufnahme zu verbessern. Mit Osteoporose verbinden die meisten Patienten in Punkto Ernährung eine erhöhte Aufnahme von Kalzium und Vitamin D. Ist diese Regel ausreichend ? Leider ist die Kalzium- und Vitamin-D Versorgung bei vielen Menschen im jugendlichen und jungen Erwachsenenalter nicht optimal. Das Ziel muss sein, ab Geburt eine optimale Kalzium- und Vitamin D- Versorgung zu gewährleisten, bis der Zeitpunkt der Peak Bone Mass (Zeitpunkt der höchsten Knochendichte) erreicht ist. Das bietet einen optimalen Osteoporoseschutz. Aber auch im Therapeutischen Konzept geht die Ernährungstherapie weit über Kalzium und Vitamin D hinaus. Fluorid, Vitamin K und viele weitere Vitalstoffe spielen eine Rolle in der Knochengesundheit. Wichtig ist es auch, eine knochengesunde Verhaltensweise zu erlernen und das geht über die Bewegungstherapie hinaus. Wichtig ist es auch, Zustände zu vermeiden, die die Kalziumausscheidung erhöhen und den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen. Dazu gehören Nichtrauchen anstreben, möglichst keinen Alkohol trinken und eine extrem eiweißreiche Ernährungsweise vermeiden. Eine knochenfreundliche Ernährung sollte ein OsteoporosePatient täglich umsetzen. Haben Sie Tipps für den Alltag ? Knochengesunde Ernährungsweise heißt natürlich auch mindestens 1.000 bis 1.500 Kalzium täglich (!!!) aufzunehmen und auf eine optimale Vitamin D Zufuhr zu achten und durch regelmäßige "Lichtduschen" die Vitamin D Synthese im optimalen Bereich zu halten. Wer keinen Käse mag, muss auf angereicherte Lebensmittel (Kalziumangereicherter Orangensaft oder kalzi-umangereicherte Sojaprodukte) zurückgreifen. Pflanzliche Kalziumquellen sind in der Regel nicht optimal, da die Bioverfügbarkeit nicht ideal ist. Bei Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergie sollte die Ernährung mit einem Diätassistenten besprochen werden. Überhaupt ist die Osteoporose eine wichtige Indikation für die Diätberatung. Ausgewogene Ernährung nach der Ernährungspyramide - auch bei Osteoporose Bildnachweis: Brigitte.de BfO - Aktuell 3/2009 23 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:48 Seite 24 AUS VORSTAND UND GESCHÄFTSSTELLE Der Bundesvorstand stellt sich vor: Monika Friedrich, Beisitzerin Bereits bei der Gründung unserer Selbsthilfegruppe am 17.11.1997, wir waren zunächst beim Bayer. Behinderten und Versehrtensportverein, war ich in der Vorstandschaft und ehrenamtlich als 2. Vorsitzende tätig. Im Oktober 2000 beschlossen wir dann im Rahmen einer Vorstandssitzung, die Mitgliedschaft beim BSV aufzugeben und stattdessen dem Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose in Düsseldorf beizutreten. Seit dem 1.1.2001 sind wir also mit inzwischen 110 Mitgliedern beim BfO und am 21.1.2005 wurde ich zur 1. Vorsitzende der Osteoporose Selbsthilfegruppe Bad Königshofen gewählt. Auf der Delegiertenversammlung am 31.05.2008 in Nürnberg wurde ich als Beisitzerin in den Bundesvorstand gewählt. Meine Tätigkeit sollte sich auf das Ausrichten und Betreuen von Messen und Veranstaltungen konzentrieren, ausserdem bin ich für die Knochenschule und den Osteolino zuständig. Ich besuchte die Rehacare in Düsseldorf, richtete zusammen mit der Präsidentin, Frau Eichner, eine Veranstaltung in Rostock aus und war zuständig für den 9. Deutschen Seniorentag 2009 „Alter leben – Verantwortung übernehmen”, in Leipzig. Nach dem Ausscheiden der Vizepräsidentin, Frau Linde, aus dem Bundesvorstand wurde Frau Klatt zur Vizepräsidentin und Herr Dieter Debus als neuer Beisitzer gewählt. Während Herr Debus nun für die Messen zuständig ist, wird meine Tätigkeit künftig auf die Mitarbeit bei einem neuen Projekt, dass wir Ihnen in Kürze vorstellen werden, ausgerichtet sein. Ausserdem gehört zu meinen Aufgaben die Betreuung der Gruppen ohne Landesverband. Für diese Gruppen bin ich auch Ansprechpartner für Fragen und Probleme. Haben Sie Fragen zu den Projekten Osteolino oder Knochenschule? Gerne bin ich Ihre Kontakt- und Ansprechpartnerin. Überdies gibt es für mich auch im Rahmen meiner Funktion als 1. Vorsitzende der Osteoporose Selbsthilfegruppe Bad Königshofen immer viel zu tun: die Mitglieder wollen betreut, Vorträge müssen organisiert und Veranstaltungen geplant werden. Zum Glück jedoch verteilt sich die Arbeit auch hier auf viele Schultern, denn nicht umsonst lautet ja auch unser aller Motto: „Gemeinsam sind wir stark“. Unterstützung der DAK Wir freuen uns besonders, dass auch in diesem Jahr die DAK die Arbeit des Bundesselbsthilfeverbandes für Osteoporose wieder unterstützt. Der Betrag in Höhe von €14.000,-- wurde im Rahmen der kassenindividuellen Projektförderung zur Durchführung von Schulungsmaßnahmen der Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter der Selbsthilfegruppen des BfO zur Verfügung gestellt. Herr Dr. Freikamp, Geschäftsführer des BfO, bedankte sich herzlich bei den Herren Weber und Hoffmann von der DAK bei der Überreichung des Schecks. Nachtrag Verabschiedung Ingebog Linde In dem Artikel zur Delegiertenversammlung in Weimer 2/2009 haben wir über die Verabschiedung von Frau Linde aus der Bundesvorstandschaft berichtet. Irrtümlich wurde formuliert, dass Frau Linde weiterhin im Landesverband tätig sein wird. Dies möchten wir an dieser Stelle richtig stellen. Frau Linde ist in keinem Landesverband mehr aktiv tätig, steht aber, wenn es gewünscht wird, unterstützend und bei Fragen, gerne zur Verfügung. 24 BfO - Aktuell 3/2009 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 25 FORUM AKTUELL Ärzte Hotline des BfO Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine Tel.: 0 2 1 1 - 3 0 1 3 1 4 - 0 Wenn Sie zu den in der Übersicht angegebenen Zeiten anrufen und Sie ein langes Freizeichen hören, legen Sie nicht auf, da der Anruf auf jeden Fall entgegengenommen wird. Dauert es Ihnen zu lange, rufen Sie bitte erneut an. Die Weiterschaltung von hier aus an die entsprechenden Ärzte ist kostenlos. Name Fachrichtung Wochentag Datum Uhrzeit Oktober Prof. Johannes Pfeilschifter Prof. H.-K. Kley Osteoporosespezialist Innere Medizin Dienstag Mittwoch 13.10.09 21.10.09 16.00 – 18.00 16.00 – 18.00 November Prof. Michael Weiß Prof. Jürgen Franke Sportmedizin Osteoporosespezialist Mittwoch Dienstag 04.11.09 24.11.09 16.00 – 18.00 16.00 – 18.00 Dezember Dr. Helmut Franck Dr. Jörg Henning Orthopädie, Endokrinologie Orthopädie, Schmerztherapie Dienstag Donnerstag 01.12.09 10.12.09 16.00 – 18.00 16.00 – 18.00 9. Patientenkongress des BfO 17. Oktober 2009 Interessierte / Mitglieder Berlin zum Welt-Osteoporose-Tag REHA CARE 14.-17. Oktober 2009 Mitglieder / Ärzte / Interessierte Düsseldorf MEDICA 18.-21.November 2009 Mitglieder / Ärzte / Interessierte Düsseldor So erreichen Sie uns Welt-Osteoporose-Tag 2009 Mit Schwung gegen Osteoporose Ludwig-Maximilians-Universität München U-Bahn Linie 3 oder 6 Haltestelle Universität Ausgang: Geschwister-Scholl-Platz 1 7. Informationsveranstaltung des LfO Baden-Württemberg zum Welt-Osteoporose-Tag 26. September, 10.00 - 16.30 Uhr Bad Urach, Haus des Gastes Die besten Tipps zur Vorsorge und Therapie Samstag, 26.09.2009 9. Aktionstag der SHG Mengen 3. - 4. Oktober 10.00 - 15.00 Uhr Universität München Große Aula/ Lichthof Eintritt und Getränke frei Moderation Dr. Marianne Koch, Werner Buchberger BR/Bayern 2 Kontakte: 4. Oktober, Hotel Baier 17.30 - 20.30 Uhr Prof. Dr. Reiner Bartl Bayerisches Osteoporose-Zentrum Klinikum Großhadern 81366 München Telefon 089 / 70 95 25 20 E-Mail [email protected] Wolfgang Dietzel, Kreisgeschäftsführer VdK-Kreisverband München Schellingstr. 31/I, 80799 München Telefon 089/2117-430 Fax 0 89/ 21 17 - 401 E-Mail [email protected] Internet www.vdk.de/kv-muenchen 3. Oktober Ablachhalle 10.00 - 18.00 Uhr Schirmherr Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch Ehrengast Karin Stoiber Weitere Informationen finden Sie unter: www.osteoporose-deutschland.de BOZ Gestaltung: VdK-Landesverband, Abt. Grafik BfO - Aktuell 3/2009 25 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 26 FORUM AKTUELL LfO NRW – Seminare von Erika Seipel SHG Duisburg-Buchholz – 15jähriges Bestehen von Doris Holzschneider 1. Seminar – 20./21. Juni 2009 in Duisburg für Gruppenleiter/innen Schwerpunktthema: Konfliktbewältigung Gekonnt locker führte der Referent, Herr Weitz, durch das Seminar. In 5er Gruppen wurden verschiedene Situationen durchgespielt, z.B. Konflikt: Gruppe-TherapeutinLeiterin Oder Gruppenmitglieder gegeneinander – Leitung sowie Schlichtung des Konfliktes durch die Leiterin oder fremden Schlichtern, z.B. Landesverband / BfO. Es wurden die Hintergründe der Konfliktsituation durchleuchtet und Lösungen gefunden. In diesem Jahr besteht unsere Gruppe 15 Jahre. Das ist eine lange Zeit: 15 Jahre gemeinsame Aktivitäten, 15 Jahre gemeinsam gelacht und geweint. Wir dachten, dass dies ein Grund zum Feiern ist. Und so trafen sich am 02. September d.J. die Mitglieder im Hotel Mercure in Duisburg, um mit einem Glas Sekt auf weitere gemeinsame Jahre anzustoßen. 18 Gründungsmitglieder sind heute noch in unserer Gruppe, diese wurden von unserer Gruppenleiterin für ihre Treue mit einer Urkunde und einer roten Rose geehrt. Ein besonderer Dank ging an den Gründungsvorstand, der die Geschicke der SHG 10 lange Jahre gelenkt hat. Sicher gingen die Teilnehmer mit neuen Erkenntnissen zurück in ihre Gruppen. Die durch den Mineralbrunnen Steinsieker gesponserten Getränke sorgten dafür, dass die Kehlen immer gut befeuchtet waren. 2. Seminar am 15./18. August 2009 in Duisburg für Leiter/innen Der Referent, Herr Weitz bearbeitete mit den Teilnehmern das Thema Öffentlichkeitsarbeit. An Hand von einheitlichen Flyern und Briefbögen für den LV NRW soll in der Öffentlichkeit der Begriff Osteoporose Selbsthilfe noch besser bekannt gemacht werden. Es wurde den Leiter/innen gezeigt, wie gezielt Öffentlichkeitsarbeit gestaltet werden kann, z.B. wie Pressemitteilungen, Interviews in Lokalzeitungen interessant und peppig aufbereitet werden sollten, um Aufmerksamkeit der Leser zu erregen: Nach einem ausgiebigen Brunch führten einige Mitglieder ihre Tänze vor. Als dann auch noch die „Mauerblümchen“, dargestellt von Hilde Welz, Renate Persch und Hilde Sauer, ihren Sketch vorführten und beklagten, dass kein Mann sie haben will, wollte das Lachen kein Ende nehmen. Die Feier zeigte einmal mehr, wie groß doch der Zusammenhalt in dieser Gruppe ist und die Mitglieder verabschiedeten sich mit der Gewissheit: Gemeinsam sind wir stark ! mit der Öffentlichkeit für die Öffentlichkeit in der Öffentlichkeit Auch in diesem Seminar wurden Gruppenspiele durchgeführt, die diese Arbeit noch anschaulicher machte. Das leckere Essen im Hotel Mercure Duisburg und die Getränke des Mineralbrunnen Steinsieker in den verschiedensten Geschmacksrichtungen trugen zum Gelingen des Seminars bei. Der Vorsitzende des LV NRW, Herr Debus, freute sich über die große Teilnahme der Mitglieder bei den Seminaren. Der Vorstand des LV NRW wird weitere interessante Themen aufgreifen und den Leiter/innen in Seminaren anbieten. 26 BfO - Aktuell 3/2009 Der Steinsieker Brunnenbetrieb zeigte sich wieder einmal sehr großzügig und stellte uns sein calciumreiches Mineralwasser in vielen Geschmacksrichtungen zur Verfügung, so dass wir auch noch etwas für unsere Gesundheit tun konnten. Herzlichen Dank ! Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 27 FORUM AKTUELL SHG Eschweiler – 5jähriges Bestehen von Marianne Boost Am 19.05.2004 führten wir eine Infoveranstaltung im „AGO Senioren Zentrum“ in Eschweiler durch. Bei dieser Veranstaltung waren der Landesverband, vertreten durch Herrn Dieter Debus, die niedergelassene Orthopädin, Frau Dr. Plum-Schunk sowie die AOK Rheinland.Schirmherr dieser Veranstaltung war Herr Dr. Schneider, Facharzt für Rehablitation im St.-Antonius Hospital in Eschweiler. Das Ergebnis dieser Veranstaltung war, dass wir am 01.07.2004 die Osteoporose Gruppe 329 Eschweiler gründeten. An diesem Tag meldeten sich 6 Mitglieder an. Derzeitiger Stand in 5 Jahren sind 40 aktive und 8 inaktive Mitglieder. Neben den monatlichen Gruppentreffen mit Vorträgen SHG Everswinkel – Radtour von Ärzten, Apothekern, Ernährungsberatern etc., Gesprächsrunden, Teilnahme an Infoveranstaltungen, an Sommerfesten und Weihnachtsfeier bietet die Gruppe ihren Mitgliedern pro Woche 5 Funktionstrainingsgruppen – 3 x Trocken- und 2 x Wassergymnastik. Wegen meiner Erkrankung Osteoporose bin ich frühzeitig aus dem Berufsleben ausgeschieden. Somit war es mir möglich; und ich habe es mir zur Aufgabe gemacht; anderen Menschen zu helfen. Ein Aufruf an euch alle: „Haltet zusammen, denn nur gemeinsam sind wir stark !“ Ich bedanke mich bei meinen Mitgliedern für das entgegengebrachte Vertrauen. Einen herzlichen Dank der Frau Müller als Kassen-Aufsicht und an alle, die uns bei der Gruppenarbeit helfen. Ein besonderer Dank gilt natürlich unserem Therapeuten, Herrn Frank Krüttgen. Seinem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass wir auch nach fünf Jahren noch immer mit Begeisterung bei der Sache sind. Aus Anlass des 5jährigen Bestehens machte die Gruppe einen Tagesausflug nach Winningen. Mit dem Bus fuhren wir bis Linz. Von dort aus bestiegen wir bei strahlendem Sonnenschein die M.S. Beethoven. ten duftende Kräuter und üppige Blumenstauden nebeneinander zu bewundern waren. Hohe alte Bäume SHG Everswinkel – Radtour In diesem Sommer führte uns unsere alljährliche Radtour nach Freckenhorst zum Demeterhof Schulze Schleppinghoff. Hier wird die biologisch dynamische Anbauweise praktiziert. Der achtsame Umgang mit Menschen, Tieren und Pflanzen lässt eine ganz besondere Atmosphäre auf dem 200 Jahre alten, liebevoll gepflegten Bauernhof entstehen. Nach neun Kilometern Radtour durch Wiesen und Felder hatten wir unser Ziel erreicht. In dem kleinen Bistro, das dem Hofladen angeschlossen ist, standen schon Torten und belegte Schnittchen – alles aus eigener Produktion – für uns bereit und als wir auch mit Kaffee versorgt waren, erzählte uns Frau Schulze Schleppinghoff vom Leben und Arbeiten auf einem Biobauernhof, der nach Demeterrichtlinien bewirtschaftet wird. Danach bekamen wir eine informative Führung durch ihren Bauerngarten, wo in buchsbaumgesäumten Bee- rundum geben dem Garten einen schützenden und beeindruckenden Rahmen. Hier hätte man gerne noch verweilen mögen, aber wir hatten ja noch unsere Rückfahrt vor uns und am Himmel zogen dunkle Wolken auf, die uns zum Aufbruch mahnten. Unsre Gruppe hatte einen richtig schönen Nachmittag und wir haben wieder einiges dazu gelernt. BfO - Aktuell 3/2009 27 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 28 FORUM AKTUELL SHG Lüdenscheid – Busausflug nach Bad Eilsen von Karin Antepohl Bei strahlendem Sonnenschein unternahm die SHG Lüdenscheid Anfang August einen Busausflug nach Bad Eilsen. Das dortige Ziel war die Reha-Klinik Bückeburg. Diese liegt im Zentrum des kleinen heilklimatischen Kurortes im Schaumburger Land, circa 50 Kilometer von Hannover entfernt. Außer Osteoporose werden dort Behandlungen unter anderem nach Gelenkoperationen, Unfällen und bei Rheuma durchgeführt. Nach dem Frühstück hörten die Gäste aus Lüdenscheid einen kurze Vortrag von Dr. Papasimos, Facharzt für Orthopädie. Er klärte auf, dass man unter anderem durch gesunde Ernährung – mit viel Calcium und vitaminreich – und durch viel Bewegung der Osteoporose vorbeugen kann. Aufgrund der großen Teilnehmerzahl wurden die Lüdenscheider in zwei Gruppen von dem Klinikleiter Schönwald und einer Mitarbeiterin durch das Haus geführt. Als besonders beeindruckend empfanden die Mitglieder der Osteoporosegruppe den großen Bereich der Trainingsgeräte zur Stärkung der Muskulatur. Sehr viele Mitarbeiter, Therapeuten und Ärzte, so der Eindruck, kümmern sich dort um das Wohl der Patienten. Die Lüdenscheider empfanden eine sehr heimelige, familiäre Atmosphäre. Dazu, so ihr Eindruck, gehört auch der eigenen kleine Kurpark mit Küchenkräuterbeet und Wassertretbecken. SHG Bergisch Gladbach – Dank an Anita Sasse von Elisabeth Hein Auf diesem Weg möchten wir uns bei Frau Anita Sasse, unserer langjährigen Gruppenleiterin, bedanken. Sie hat 10 Jahre die Geschicke unserer Gruppe mit viel Engagement und Erfolg geleitet. Die von Karin Antepohl Mitgliederzahl ist unter ihrer Leitung stetig gewachsen. Schon bald Bei strahlendem Sonnenschein unternach der Übernahme der Gruppe nahm die SHG Lüdenscheid Anfang August einen Busausflug nach Bad Eilsen. Das dortige Ziel war die Reha-Klinik Bückeburg. Diese liegt im Zentrum des kleinen heilklimatischen Kurortes im Schaumvon Annemarie Haering burger Land, circa 50 Kilometer von Hannover entfernt. Außer Osteoporose werden dort Behandlungen unter Am 18. Juni 2009 war es wieder soweit. Die Mitglieder anderem nach Gelenkoperationen, Unfällen und bei und Gäste trafen sich beim Busbahnhof. Mit vollem Bus Rheuma durchgeführt. Nach dem Frühstück hörten die fuhren wir an den Kaiserstuhl, wo wir einen Kräuterhof Gäste aus Lüdenscheid einen kurze Vortrag von Dr. besichtigten. Wir erfuhren viel von Gewürzen, Kräutern Papasimos, Facharzt für Orthopädie. Er klärte auf, dass und für was man welchen Tee einsetzen kann. Dies alles man unter anderem durch gesunde Ernährung – mit erweckte großes Interesse. Danach fuhren wir nach viel Calcium und vitaminreich – und durch viel BeweSchliengen. Dort steht seit November 2008 ein Osteogung der Osteoporose vorbeugen kann. porose-Parcour. Nun hieß, es diesen zu besichtigen. Es war eine schöne Sache. Wir haben uns nun alle mit dieAufgrund der großen Teilnehmerzahl wurden die sem Parcour beschäftigt und auch die angegebenen Lüdenscheider in zwei Gruppen von dem Klinikleiter Übungen „ die fünf Markgräfler „durchgeführt. Es war Schönwald und einer Mitarbeiterin durch das Haus dann nicht nur Gymnastik, sondern wir haben auch viel geführt. Als besonders beeindruckend empfanden die setzte sie sich sehr engagiert und mit Erfolg für das Angebot zur Wassergymnastik ein. Immer war sie besorgt um den Zusammenhalt und Erhalt unserer Gruppe. Stets hatte sie ein offenes Ohr für jedes Mitglied. Selbst telefonisch war sie immer zu erreichen. Wir möchten Mitglieder Osteoporosegruppe hier DANKEder sagen und wünsche ihr den Bereich der Trainingsallesgroßen Gute, vor allem Gesundheit. geräte zur Stärkung der Muskulatur. Sehr viele Mitarbeiter, Therapeuten und Ärzte, so der Eindruck, kümmern sich dort um das Wohl der Patienten. Die Lüdenscheider empfanden eine sehr heimelige, familiäre Atmosphäre. Dazu, so ihr Eingelacht. Beim gemütlichen Abendessen ließen wir den druck, gehört auch der eigenen kleine Kurpark mit Tag ausklingen. Wir werden den Osteoporose-Parcour Küchenkräuterbeet und Wassertretbecken. sicher wieder aufsuchen. SHG Schopfheim - Jahresausflug SHG Ermlitz/Rübse n - 5jähriges Bestehen 28 BfO - Aktuell 3/2009 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 29 FORUM AKTUELL SHG Hennef I – 20jähriges Bestehen von Anne Gottler Am 24. April 2009 feierte die Osteoporose-Selbsthilfegruppe 23 unter der Schirmherrschaft von Herrn Bürgermeister Pipke in der Mey´s Fabrik ihr 20-jähriges Bestehen. Frau Seipel, Leiterin der Gruppe, begrüßte die Ehrengäste, Referenten und Mitglieder und ehrte mit einer Rose das älteste aktive Mitglied von 92 Jahren sowie frühere Leiterinnen und Mitarbeiterinnen. Frau Althoff, eine der Gründungsmitglieder, stellte die Gruppenarbeit von 1989 bis 2009 vor – Herr Althoff erfreute die Anwesenden mit einer Gesangseinlage. Als Überraschungsgast reiste die Präsidentin des BfO Düsseldorf extra aus Würzburg an, um dem Vorstand Präsente und eine Ehrenurkunde zu überreichen. Herr Debus, Vorsitzender des Landesverbandes NRW, betonte nicht nur die Wichtigkeit einer gezielten Therapie, sondern auch den Zusammenhalt einer Gruppe mit gegenseitiger Hilfe und dem Gefühl, sich aufgehoben zu fühlen – denn nur „gemeinsam sind wir stark“. Frau Dr. Hiepler sowie Herr Dr. Birnbaum referierten sowohl über die medikamentöse Behandlung und ihre Wirkung, die künftige Gestaltung der ärztlichen Versorgung unter politischen Gesichtspunkten, verschiedenen neuartigen Medikamenten sowie Operationstechniken bei Gelenkleiden. Ganz wichtig sei jedoch Bewegung, hiervon habe man sich durch die gezeigten Tanzeinlagen, einstudiert von der seit 10 Jahren für die Gruppe tätigen Therapeutin Anita Müller, überzeugen können. Ein ausführlicher Vortrag von Frau Binnenbuck (Milchwirtschaft) betonte abschließend die Wichtigkeit der richtigen Ernährung im Hinblick auf Kalzium und Vitamin D. Sowohl das von den Mitgliedern gesponserte Büffet sowie der selbstgebackene Kuchen fanden großen Anklang, ebenso die für die Mitglieder gepackten Überraschungstüten, gespendet von Geschäftsleuten aus Hennef, Eitorf und Uckerath. Mit dem Lied „Ein schöner Tag“ und einem Kranz aus 20 Kerzen fand die Feier einen harmonischen Abschluss. SHG Neubrandenburg – 15jähriges Bestehen von Johanna Metzker Am 8. Mai feierte die Selbsthilfegruppe den 15. Jahrestag ihres Bestehens im Hotel am Ring. 1994 haben der Internist Prof. Dr. Rühle und die Orthopädin Frau Dr. Krezschmar die Selbsthilfegruppe gegründet. Als Physiotherapeutin stand ihnen Frau Sadowski zur Seite, die Trockengymnastik und Wassergymnastik durchführte. Die Gruppe begann mit 11 Personen, heute sind es 94 Mitglieder. Zurzeit bestehen 6 Therapiegruppen, die wöchentlich einmal Trockengymnastik und einmal Wassergymnastik absolvieren. Unsere speziell für Osteoporose qualifizierten Therapeuten kommen vom Polizeisportverein. Ihnen sprechen wir unseren Dank für die gute Betreuung aus. Zum 15. Jahrestag wurde uns die Ehre zuteil, dass unsere Landespräsidentin Frau Sylvia Bretschneider unserer Einladung folgte. In ihrem Grußwort sprach sie von der großen Bedeutung des Ehrenamtes in einer Demokratie und dankte uns für unseren Einsatz. Außerdem waren BfO Präsidentin Birgit Eichner und Dr. Jutta Semler (v. li. nach r.) BfO - Aktuell 3/2009 29 Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 30 FORUM AKTUELL die Präsidentin des Bundesverbandes für Osteoporose Frau Eichner, der 2. Stellvertreter des Oberbürgermeisters Herr Walter, Vertreter der AOK und der Barmer, des Deutschen Roten Kreuzes, Herr Dr. Grunwald, das Ehrenmitglied Frau Dr. Kretzschmar, Vertreter anderer Selbsthilfegruppen aus Neustrelitz, Pasewalk und Penkun zu Gast. Auf der Tagesordnung standen ein Fachvortrag von der Chefärztin Frau Dr. Semler aus Berlin und ein Vortrag vom Chefarzt Dr. Schober aus Rostock. Frau Dr. Semler sprach zum Thema: Leben mit Osteoporose und Herr Dr. Schober zeigt einen Bildbericht über seinen ehrenamtlichen Einsatz im Kongo. Die Berichte waren für uns sehr lehrreich und interessant. Die kulturelle Umrahmung gestalteten Vertreter der Musikschule mit Herrn Rosin, die Line Dance Gruppe unter Leitung von Marina Engel vom PSV, ein Frauenchor (ehemalige Sänger des Philharmonischen Chores) unter Leitung von Frau Westin. Nicht zu vergessen, das Hotelpersonal, das uns in der Pause gut versorgt hat und beste äußere Bedingungen zur Verfügung stellte. Allen Beteiligten noch einmal großen Dank. SHG Weeze – 10jähriges Bestehen von Johannes Willemsen Anlässlich des 10jährigen Bestehens unserer Gruppe machten wir einen Ausflug zur „ZOOM Erlebniswelt“ in Gelsenkirchen. Bei bestem Wetter verbrachten wir einen wunderschönen Tag. Mit einem gemeinsamen Abendessen haben wir den Tag ausklingen lassen. SHG Wiesbaden – 20jähriges Bestehen von Brigitte Groth Am 23. Juni 2009 unternahm die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Wiesbaden anlässlich des 20jährigen Bestehens einen Tagesausflug nach Baden-Baden, an dem 102 Mitglieder und 6 Gäste teilgenommen haben. Für die geplante Stadtführung mussten drei Gruppen gebildet werden - ein Teil hat nicht daran teilgenommen. Danach standen uns noch zwei Stunden zur freien Verfügung. 30 BfO - Aktuell 3/2009 Am frühen Nachmittag ging es nach Königstädten ins Restaurant zur Krone. Dort wurden nach der Begrüßung die Mitglieder geehrt, die seit 20 Jahren der Selbsthilfegruppe angehören. Anwesend waren 12 Mitglieder von 20, denen für ihre Treue mit einer Urkunde und Rose gedankt wurde. Danach richtete die Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Frau Elster, ein Grußwort an die Anwesenden. Nach dem gemeinsamen Abendessen ging es glücklich und zufrieden zurück nach Wiesbaden. Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:49 Seite 31 - Anzeige - Aktuell_3_2009 19:Aktuell_56_16.qxd 14.09.2009 12:50 Seite 32 Für starke Knochen. tten e l b a aut 100 K 18,20 €* NUR t%JF,BVUBCMFUUFEJF BVGEFS;VOHF[FSHFIU t/VSJO*ISFS"QPUIFLF *unverbindliche Preisempfehlung Calcium-Sandoz® D Osteo Kautabletten, Wirkstoffe: Calciumcarbonat/Colecalciferol-Trockenkonzentrat, Anw.: Vorbeugung und Behandlung von Vitamin D- und Calcium-Mangelzuständen bei älteren Menschen. Zur Unterstützung einer spezifischen Therapie zur Prävention u. Behandlung der Osteoporose. Hinweis: Enthält Aspartam, Sorbitol, Sucrose, partiell hydriertes Sojabohnenöl. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Apothekenpflichtig, Stand 01/2006, Sandoz Pharmaceuticals GmbH, Raiffeisenstr. 11, 83607 Holzkirchen. Sandoz – Der Calcium-Experte seit 80 Jahren.