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tanznetz.de - das tanzmagazin im internet 23/08/14 10:55 Skip to navigation (Press Enter). Skip to main content (Press Enter). Passworthilfe | Registrierung | Login TANZ IM TEXT TERMINE FOREN BÖRSEN TIPPS MEDIEN PARTNER SHOP SERVICE SUCHE NEWS KRITIKEN LEUTE THEMEN BLOGS VORANKÜNDIGUNGEN TANZ UND BILDUNG TANZMEDIEN ENGLISH REVIEWS HOMEPAGE ZWISCHEN SELBSTBEHAUPTUNG UND FORMALÄSTHETIK Erste Gastspiele beim Berliner Festival „Tanz im August“ Mit der kleinen, aber feinen Produktion von Eduardo Fukushima hat der 26. „Tanz im August“ seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Eingeleitet hatten ihn zwei enttäuschende Gastspiele bekannter Compagnien. „Crooked Man“ von und mit Eduardo Fukushima bei Tanz im August 2014 Foto © Dieter Hartwig http://www.tanznetz.de/blog/26566/zwischen-selbstbehauptung-und-formalasthetik Página 1 de 7 tanznetz.de - das tanzmagazin im internet 23/08/14 10:55 Ein Mann strubbelt sich das schwarze Haar, winkt ab, bedauernd oder resignierend, mehrmals. Dann beginnt er zu einem sanften Song zu tanzen. Allein auf der weiß ausgeschlagenen Szene des HAU 3. So intensiv, dynamisch, rund und raumfüllend, dass man nicht aufhören mag, ihm zuzuschauen. Klein ist er, hat kurze Beine, doch welch ein Tänzer! Hält der Brasilianer Eduardo Fukushima in „Between Contentions“ einen Moment der leisen Unsicherheit im Widerstreit mit sich selbst fest, widmet sich „How to overcome the great tiredness?“ als sein zweites Solo der schlichten Frage, wie man gegen Müdigkeit ankämpfen könne. Aufregend klingt das nicht, was Fukushima indes daraus macht, ist es allemal. Immer wieder prallt seine Stirn gegen die Wand und rutscht daran ab, bis der Körper am Boden liegt. Als der Beat ihn antreibt, gerät er wie getrieben in Rage, fällt um, sucht wiederholt nach Standfestigkeit und gestaltet unversehens die Tragik des Gefangenseins: in Müdigkeit oder im geschlossenen Raum. Er zittert, kippt, kriecht, Glied für Glied, strampelt und ruckt, er bäumt sich auf, rudert, schlittert, verausgabt sich in permanent sich steigerndem Gehetztsein. Am Ende ein Hauch von Ironie: Er steht auf und läuft einfach weg. Einen Ausweg findet man stets, dies die frohe Botschaft. Mit dieser kleinen, aber feinen Produktion hat der 26. „Tanz im August“ seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Eingeleitet hatten ihn zwei enttäuschende Gastspiele bekannter Compagnien. Alleinsein und Einsamkeit will Daniel Léveillé aus Quebec mit fünf Tänzern in einer Folge von Soli gestalten. Weshalb das fortwährend mit krachenden Landungen aus wenig beherrschten Lufttouren Bachs Begleitmusik erdschwer zertrampeln muss, ist unklar. Kaum variant geraten die Soli, es bleiben einige gute Bewegungsideen. Gewichtiger steht die Frage, weshalb Virve Sutinen, die neue künstlerische Leiterin des Festivals, nach dem Debakel vom Vorjahr wiederum Trajal Harrell aus New York einladen musste. Diesmal fahndet der geriebene Trash-Guru dem Zusammenklang des antiken Dramas um „Crooked Man“ von und mit Eduardo Fukushima bei Tanz im August 2014 Foto © Dieter Antigone mit der Harlemer Voguing-Kultur nach.Hartwig Das lässt so Schlimmes ahnen, wie der geschlagene 140 Minuten währende Mix aus peinlicher Einfalt und dreister Anmache mit Tanz, Musik, Modenschau, Spiel auch lieferte. Sehr gute Darsteller von unermüdbarem Engagement, im Fall Thibault Lacs zudem warmtönigem Gesang, machen Harrells penetrant nervende Kommentare nicht wett. Dass auch der Brite Michael Clark nach seiner langen Berlin-Abstinenz nicht zu überzeugen wusste, mag man bedauern. Sein dreigeteiltes Programm „Animal/Vegetable/Mineral“ zitiert mit vorzüglichen Interpreten bieder klassisches Repertoire, schrägt es leicht an und kombiniert es mit Rock und Punk. Gut ist das anzusehen, bleibt jedoch allzu kühl, mechanisch und minimalistisch, wiewohl in bildschönen Kostümen. Als am Ende überdies Film die Leinwand im Haus der Berliner Festspiele füllt, verschlägt es der Choreografie die Sprache. Weniger ambitioniert, aber sehr präzis ließ in den Sophiensaelen die Italienerin Cristina Caprioli ihre sechs Tänzer agieren und lieferte in diverser Formation filigrane Raumerkundungen zur Funktionalität des Körpers, frei und harmonisch fließend, mit sich verlängernden, kreuzenden, verknotenden Linien. „Crooked Man“ von und mit Eduardo Fukushima bei Tanz im August 2014 Foto © Dieter Hartwig Noch bis 30.8. www.tanzimaugust.de Veröffentlicht am 21.08.2014, Autor Volkmar Draeger in Homepage, Gallery, Tanz im Text, Kritiken 2013/2014 Dieser Artikel wurde 132 mal angesehen. Ähnliche Beiträge "Antigone Sr. / Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal Harrell Foto © Dieter Hartwig SPERRIGE UFOS IM NIRGENDWO Die 22. Ausgabe von “Tanz im August” besinnt sich auf die ästhetische Eigenart des Tanzes 1 Veröffentlicht am 02.09.2010, Autor Frank Weigand DA GEHT DER HIMMEL AUF "Antigone / Twenty Lookseröffnet or Parismit is Burning theFestival Judson Church (L)" von Trajal Die Lucinda ChildsSr. Dance Company „Dance“atdas Harrell Foto © Dieter Hartwig Tanz im August 1 Veröffentlicht am 16.08.2011, Autor Boris Michael Gruhl http://www.tanznetz.de/blog/26566/zwischen-selbstbehauptung-und-formalasthetik Página 2 de 7 tanznetz.de - das tanzmagazin im internet 23/08/14 10:55 EINE IDEE IST NOCH KEINE CHOREOGRAFIE „2. repulsion & 3. isolation“ von Hiroaki Umeda bei Tanz im August 1 Veröffentlicht am 16.08.2011, Autor Boris Michael Gruhl TAUMEL FÜR TANZGLADIATOREN Susanne Linke, Guilherme Botelho, Yuval Pick und Renate Graziadei: Halbzeit bei Tanz im August 1 Veröffentlicht am 23.08.2011, Autor Volkmar Draeger SUBTILE PROVOKATIONEN Die Eröffnungsstücke “TanzLooks im August” sich an "Antigone Sr. /von Twenty or Pariswagen is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal gesellschaftliche Tabuthemen 1 Harrell Foto © Dieter Hartwig Veröffentlicht am 22.08.2010, Autor Frank Weigand GELLENDE SCHREIE, RUCKELNDE RHYTHMEN Tanz im August mit Jecko Siempo, Meg Stuart und anderen 1 Artikel aus Berliner Zeitung vom 27.08.2010 "Antigone Sr. / Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal Harrell Foto © Dieter Hartwig REDEFREUDIGE PERFORMANCE VERSUS TANZ Abschluss beim 24. Internationalen Festival „Tanz im August“ 1 Veröffentlicht am 25.08.2012, Autor Volkmar Draeger FREUNDLICHER RÜCKBLICK, VERHALTENER AUSBLICK UND EINE "Antigone Sr. / Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal ÜBERRASCHUNG Harrell Foto © Dieter Hartwig 0 25 Jahre „Tanz im August“ in Berlin tanznetz.de-Korrespondent Boris Michael Gruhl berichtet ausführlich von der Eröffnung des Berliner Festivals. Veröffentlicht am 19.08.2013, Autor Boris Michael Gruhl VIRVE SUTINEN WIRD NEUE KÜNSTLERISCHE LEITERIN FÜR TANZ "Antigone Sr. / Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal Harrell Foto © Dieter Hartwig IM AUGUST 0 Frau Sutinen wird die Festivalausgaben 2014 und 2015 betreuen. Virve Sutinen ist seit 2008 Künstlerische Leiterin und http://www.tanznetz.de/blog/26566/zwischen-selbstbehauptung-und-formalasthetik Página 3 de 7 tanznetz.de - das tanzmagazin im internet 23/08/14 10:55 Geschäftsführerin des Dansens Hus Stockholm. Veröffentlicht am 17.05.2013, Autor Pressetext ZWEI FRAUEN UND JEDE MENGE MÄNNER AUS PAPIER „Je pense comme une fille enlève sa robe“ von Perrine Valli beim Tanz im August 1 Veröffentlicht am 17.08.2011, Autor Boris Michael Gruhl EINE STUNDE SPIEL UND ZÄRTLICHKEIT Emanuel Gat Dance mit „Brillant Corners“ beim Festival Tanz im August 1 Veröffentlicht am 17.08.2011, Autor Boris Michael Gruhl "Antigone Sr. / Twenty Looks or Paris is Burning at the Judson Church (L)" von Trajal Harrell Foto © Dieter Hartwig HOMMAGE AN DIE POSTMODERNE Trisha Brown und Steve Paxton bei der 25. Ausgabe von „Tanz im August“ 0 25 Jahre "Tanz im August": Das Berliner Festival erinnerte an die Postmoderne und präsentierte Browns "Early Works" und Paxtons "Bound" von 1982 Veröffentlicht am 18.08.2013, Autor Volkmar Draeger Trajal Harrell bei Tanz im August 2014 Foto © Ian Douglas „LOOK AT ME, I’M CHINESE“ Eine Produktion von Rubato & Mahjong bei „Tanz im August“ Veröffentlicht am 23.08.2010, Autor Volkmar Draeger 1 SCHREIB DAS AUF! 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