Warum trinken auf einmal alle Tee? Weil Kaffee nur unnötig aufregt
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Warum trinken auf einmal alle Tee? Weil Kaffee nur unnötig aufregt
SONNABEND / SONNTAG, 13. / 14. NOVEMBER 2010 46 2010 Stadtleben: Familienfest am Flughafen › Stadtgespräch: Sportmoderator Gerhard Delling › Titel-Thema: Hamburgs beste Tee-Adressen Rezept: Hirschrücken in Kaffee-Pfefferkruste › Gestern & Heute: Wie der Falkplan vor 65 Jahren die Welt eroberte › Rätsel: Dreimal grübeln Heiß begehrt Warum trinken auf einmal alle Tee? Weil Kaffee nur unnötig aufregt. Und längst nicht so schick verpackt ist. VERA ALTROCK über den Aufstieg des einst gebeutelten Heißgetränks. W as, du hast noch nicht den neuen Kusmi probiert?!“ Totales Entsetzen bei meiner Freundin. Dabei geht es nicht etwa um den neuen Lippenstift einer britischen Kult-Marke oder den attraktiven Yogalehrer in ihrem Fitness-Studio. Nein, die Frage ist noch existenzieller. Meine Freundin ist ein waschechter Trendsetter. Eigentlich ist ihr nichts gut genug. Ist sie in Berlin, vermisst sie Hamburg – und umgekehrt. Obwohl Paris natürlich ohnehin das Optimum wäre. Yoga langweilt sie, sie joggt jetzt wieder. Lediglich in einer Hinsicht ist sich meine Freundin treu geblieben: Sie ist Teetrinkerin. Und zwar aus Überzeugung. Bevorzugte Marke: Kusmi Tea – ein Label aus St. Petersburg mit über 140 Jahren Erfahrung im Tea-Business. Wer an einer der fantasievollen Mischungen mit Aprikose, Zitronengras oder Minze schnuppert, atmet zugleich ein ganzes Kapitel russischer Geschichte ein: Darin taucht ein „Bouquet de Fleurs“ auf, das zunächst der Tochter des Hauses und später dem Zaren gewidmet wurde. Der grandiose Aufstieg eines Waisenkindes zum TeeOligarchen. Und schließlich der Umzug an die Seine, wo die Familie Kousmichoff ein Leben im Luxus führte und die Reichen und Schönen mit ihren Teemischungen verführte. Ebenso wie das legendäre Teehaus Mariage Frères, das heute an der Pariser Rue du Bourg-Tibourg prominente Genießer wie Elton John, Madonna und Hugh Grant bedient und in Hamburg nur in sehr ausgewählten Feinkostläden erhältlich ist. Aber genau das macht den Reiz dieses Heißgetränks aus. Tee steht für persönlichen Luxus im Kleinen. Sein angestaubtes Image hat er abgelegt, ist in Bars und trendbewusste Privathaushalte eingezogen. Die Tea-Partys von Samova, bei denen ein „TJ“ Lounge-Musik auflegt und Barchef Eyck Thormann Tealicious Drinks wie „Night Flight“ und „Crazy Baby“ mixt, aber auch der traditionelle Five o’Clock Tea im Hotel Vier Jahreszeiten sprechen eine neue Generation von jungen Teegenießern an. In der Tea-Lounge von Meßmer Momentum in der HafenCity serviert man Tee-Cocktails mit Schirmchen, es gibt die asiatisch inspirierte Matcha Latte und sämtliche Teesorten, die Fitness und Wohlbefinden versprechen. Zurzeit sind ayurvedische Mischungen sehr gefragt, denn das Heißgetränk steht nach wie vor für die Gesunderhaltung von Körper und Geist. Im vergangenen Jahr haben die Deutschen 18 000 Tonnen an Tee konsumiert, pro Kopf sind das etwa 77 Liter. Im Vergleich zum Kaffeegenuss macht das nur gut die Hälfte aus. Was dem Heißgetränk jedoch in die Karten spielt, ist der Trend zu Wellness und Entschleunigung. Ließ man sich in den 90er-Jahren durch Balzac’sche Kaffeerationen zu immer größerer Kreativität und Leistungsfähigkeit antreiben, schwören die Hedonisten der Post-Spaßgesellschaft auf ihre spezielle Teemarke mit entsprechender Zeremonie. Seitdem sogar eine große deutsche Kaufhauskette ihre Kräuterteemischung mit Ingredienzen von Anatolien bis Thailand anreichert und in feine Gazebeutelchen verpackt, dürfte auch dem letztem Trend-Verweigerer klar sein, dass Tee im „to go“-Zeitalter angekommen ist – nur eben auf einer höheren Genuss-Ebene und mit viel mehr Stil. Warum sonst sieht man so selten einen Chai Latte im Pappbecher? Sicher nicht, weil man sich so mörderisch gut die Lippen daran verbrennen kann. Wer es mit seiner Tee-Leidenschaft ernst meint, nimmt sich Zeit dafür. Genießt den Duft eines lieblichen Früchtetees, schmeckt Lavendel aus einer feinen Mischung heraus, wärmt seine Hän- Tee-Metropole Hamburg: Will der Hanseat vom Alltag entspannen, trinkt er Kreationen wie „Hafenmischung“. FOTO: PLAINPICTURE/ABLEIMAGES de am China-Bone-Porzellan – und lehnt sich entspannt zurück. Hinzu kommt das große Sortiment an neuen Mischungen und trendigen Kreationen. Während man bis vor wenigen Jahren in Cafés lediglich Pfefferminz- oder Schwarztee bekam, hat man heute die freie Wahl aus aller Welt. Manch einer schwört auf Flugtee, ein First-Flush-Darjeeling, der aus der ersten Pflückung stammt. Kaum geerntet und fermentiert, wird er per Flugzeug aus Indien überführt, er ist besonders frisch und hat ein feines Aroma. Wieder andere Connaisseure bestehen auf Gartentees. Diese stammen von einer einzigen Teeplantage und werden im Gegensatz zu den „Blends“ nicht mit anderen Teesorten gemischt. Wieder einmal hat Hamburg die Nase vorn, was Im- und Export dieses Kassenschlagers betrifft: Die Hansestadt ist Deutschlands Tee-Metropole. Selbstverständlich, dass pfiffige Produzenten diesem Titel Tribut zollen: mit Teesorten wie „Hafenmischung“ und „Kajütenliebe“. Nicht nur in der Vielfalt, auch in der Qualität haben Teehersteller einen großen Sprung gemacht. Erlebte man in den 80er-Jahren eine wahre Geruchsexplosion, sobald man einen auf das Heißgetränk spezialisierten Laden betrat, war die Enttäuschung vom Geschmacksergebnis so manches Mal zu Hause groß. Die künstlichen Aromen in Erdbeer-Rhabarber, SchokoMint und Sahne-Krokant hielten dem heißen Wasser nicht stand. Was blieb, war ein banaler Schwarztee. Klingende Namen haben die Teesorten noch heute. Nur dass der Zeitgeist nun nicht mehr auf bloße Aromen zielt, sondern vielmehr echte Inhaltsstoffe erfordert, die auch echt was bewirken: Die Wellnesstees des mittlerweile in Paris ansässigen Teehauses Kusmi Tea heißen zum Beispiel Boost, Detox und Be cool; Ingredienzen wie Verbene, Matetee und Guarana sollen anregen, entgiften und erfrischen. Und nebenbei auch noch ästhetischen Ansprüchen genügen: Als Must-have wird im Internet ein Etui mit 24 einzeln in Musselin verpackten Teebeuteln angepriesen, und dann noch diese hübschen bunten Döschen, die sich so wunderbar auf dem Küchenregal machen – Tee als trinkbares Lifestyle-Accessoire. „Ganz lecker“, war dagegen mein recht nüchternes Urteil, als ich nun endlich „den neuen Kusmi“ bei meiner Freundin probierte. Schon der chinesische Philosoph Laotse wusste schließlich: „Im Geschmack des Tees liegt ein zarter Charme, der ihn unwiderstehlich macht und dazu verführt, ihn zu idealisieren.“ S. 4/5 – „It’s Teatime“: die 32 besten Tee-Adressen zum Probieren, Entspannen und Shoppen. II › WOCHENENDE in Hamburg KARTE: GRAFIKANSTALT FOTO: PICTURE-ALLIANCE/SCHROEWIG Konny Reimann Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 1 4 6 Freizeit mit dem 55-jährigen RTL„Kult-Auswanderer“, der am 22.11. in den Fliegenden Bauten gastiert. 7 Mein perfekter Sonntag 2 5 Spannung & Spaß: im Ballon schweben und wild bemalt. FOTOS: MICHAEL PENNER 9 Uhr Das gemeinsame 11.30 Uhr Auf geht’s! Schon früher, als unser Hund Murphy noch lebte, sind wir immer gerne zum Klövensteen in den Wald gefahren. Nun spazieren wir allein durch das Dickicht. 13.30 Uhr Zurück in die Stadt. Im Hotel bestellen wir deftiges deutsches Mittagessen. Ich liebe es, dort Eisbein oder Labskaus zu essen, was wir in Texas nicht bekommen. Labskaus steht zwar nicht immer auf der Karte, aber es lohnt sich, danach zu fragen. 16 Uhr Kurzer Abstecher Richtung Hafen. Die Elbe ist und bleibt für uns ein Stück Heimat. Hier kann ich meine Seele baumeln lassen, schaue den Schiffen hinterher. Das mache ich auch sehr gern bei Schmuddelwetter. Das Wittenbergener Ufer ist einer meiner Lieblingsplätze. 17 Uhr Zu einem perfekten Sonntag gehört für mich Manus Käsekuchen, den sie nach dem Rezept ihrer Mutter backt. 19 Uhr Gerne gucken wir alle zusammen eine DVD oder spielen Mau-Mau. Eigentlich gewinne ich immer – heimlich lege ich zwei Karten ab … 22 Uhr: Es wird ruhig bei uns Reimanns. Die Kinder brauchen ihren Schlaf, und auch mir und Manu fallen langsam die Augen zu. 3 ACHT FRIEDHÖFE IN DER STADT 8 Uhr Ich lasse meine Familie etwas länger schlafen. Wenn wir zu Besuch in Hamburg sind, wachen wir im Hotel Boston (Missundestr. 2) auf. Sonntagsfrühstück gehörte schon immer uns allein als Familie. Früher holten unsere Kinder Janina und Jason mit dem Fahrrad in Schenefeld bei Bäcker Drawe die Brötchen. Jetzt genießen wir das Frühstücksbuffet: Ein 6½-Minuten-Ei darf nicht fehlen. 8 Fliegen mit Fantasie TIPPS & TERMINE Zu einem unterhaltsamen Familiensonntag unter dem Motto „Phantastische Welten“ lädt der Flughafen Hamburg ein. Mit einem Programm, das Träume wahr werden lässt: Ballonfahrten, virtuelle Skipisten und Ausflüge ins All. Nur Fliegen ist schöner … S kyWorld – so nennt sich die Werbegemeinschaft der gut 70 Geschäfte und Gastrobetriebe im Flughafen Fuhlsbüttel. Und eine eigene Welt ist die 570 Hektar große Anlage im Nordwesten Hamburgs tatsächlich: Zwölf Millionen Passagiere, vom routinierten Vielflieger bis zum aufgeregten Urlauber, wandeln jedes Jahr durch die Terminals. Rund 14000 Menschen arbeiten hier. An diesem Sonntag bietet der Flughafen aber nicht nur die „SkyWorld“, sondern auch „Phantastische Welten“ – so heißt die Veranstaltung der Flughafenfirmen, die vor allem Familien dazu einlädt, den Airport zu entdecken. „Auch ohne Flugticket“, wie es in der Ankündigung heißt. Aber mit Spaß: In beiden Terminals finden etliche Ausstellungen und Aktionen statt. Kinder können beispielsweise im Terminal 1 mit einem kleinen Helium-Ballon bis an die hohe Decke des Gebäudes schweben. An anderer Stelle ist ein „Alpin-Racer-Simulator“ aufgebaut, der eine virtuelle Skiabfahrt unterm Terminaldach möglich macht. Um Wissenschaft, Forschung und Geo-Phänomene geht es im Terminal 2. Die Mitmach-Ausstellung „Planet Erde“ erklärt die Ökosysteme auf dem Land, im Wasser und – natürlich – in der Luft. In noch fernere Welten geht es am Stand des Planetariums in der Airport-Plaza, wo Sternenbilder und Planeten erklärt werden. Torwandschießen, TannenbaumkugelnBasteln oder Schminken runden das Programm ab, das sich vor allem an die kleinen Flughafenfreunde richtet. Die Eltern können derweil an einer Weinverkostung teilnehmen. Den Aktionstag „Phantastische Welten“ veranstaltet die Werbegemeinschaft bereits seit acht Jahren. Mittlerweile kommen rund 18 000 Besucher – und damit mehr, als der Flughafen in seinen Anfangszeiten jährlich Passagiere zählte. Was allerdings wenig verwundert, wenn man weiß, dass Fuhlsbüttel bereits vor knapp 100 Jahren ganz zu Beginn der Passagierflugzeit gegründet worden war. Im Mai 1911 landete auf dem Areal mit der „Schwaben“ das erste Luftschiff, lediglich 233 Passagiere wurden noch im Jahr 1920 abgefertigt. Heute ist Hamburgs Airport – Gesellschafter sind zu 51 Prozent die Stadt Hamburg und zu 49 Prozent Hochtief Concessions – unter den 16 deutschen Verkehrsflughäfen der fünftgrößte. Und so geht es bei den „Phantastischen Welten“ natürlich auch um den Flughafen selbst – der auch ohne Flugticket eine Reise wert ist. Zu jeder vollen Stunde wird es am Sonntag Führungen in der flughafeneigenen Modellschau geben: der Airport als Miniaturwunderland, in dem klitzekleine Flieger zeigen, wie es in die große, weite Welt geht. 1 FRIEDHOF OHLSDORF Der größte Parkfriedhof der Welt ist mit seinen 391 Hektar zugleich Hamburgs größte Grünanlage, in der 450 Laub- und Nadelgehölzarten wachsen. Seit der Gründung 1877 wurden hier mehr als 1,4 Millionen Menschen beigesetzt. Zahlreiche Berühmtheiten sind hier begraben, Hans Albers ebenso wie Wolfgang Borchert, Ida Ehre und Heinz Erhardt. Auf dem Grab des Tierpark-Gründers Carl Hagenbeck ruht ein steinerner Löwe. Es gibt 19 Mausoleen, 2 Kolumbarien (für oberirdische Urnenbeisetzung) und einen Ruhewald. Der Ohlsdorfer Friedhof ist ein Gesamtkunstwerk, etwa 220 Architekten und Bildhauer haben hier gewirkt. Unter www.friedhof-hamburg. de werden verschiedene Spaziergänge beschrieben. » Fuhlsbüttler Straße 756, November–März tgl. 8–18 Uhr. 2 FRIEDHOF ÖJENDORF Charakteristisch für Deutschlands ersten Rasenfriedhof sind die kreisförmigen Grabfelder und das Schleemer Bachtal mit seiner naturnahen Gestaltung und dem Vogelschutzgebiet. Ab 1955 fanden hier Beisetzungen statt, seit 1978 gibt es nach Mekka ausgerichtete Grabanlagen für Bestattungen nach islamischen Riten. 2008 wurde eine Erweiterung für muslimische Beisetzungen eröffnet, die im Stil eines Gebetsteppichs gestaltet ist. » Manshardtstr. 200, November–März tgl. 8–18 Uhr. Am Totensonntag, d. 21.11., lädt der Öjendorfer Friedhof zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 11–15 Uhr sind das Beratungszentrum sowie beide Friedhofsgärtnereien geöffnet. Service » Aktionstag „Phantastische Welten“, Flughafen Hamburg, Flughafenstr. 1 – 3, So, 14.11., von 11 – 18 Uhr, Eintritt frei. Die Führungen in der Modellschau: 10 – 17 Uhr zur vollen Stunde (bis auf 13 Uhr). Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern P1 und P2 (1 Euro / Std.). DER GRÜNE PUNKT Der Duvenstedter Brook wird „entkusselt“, das heißt, junger Baumaufwuchs wird zurückgeschnitten. Der NABU freut sich über Helfer (in festen Schuhen und mit Arbeitshandschuhen) am 13.11. von 10–14 Uhr, danach gemeinsamer Imbiss. Treff: Info-Haus, Duvenstedter Triftweg 140. Hamburg hat einen neuen Einkaufsratgeber Jetzt auf abendblatt.de/shopping Alle Mode-Trends, Geheimtipps und Shop-Eröffnungen, eine exklusive Stil-Kolumne, Interviews und Testberichte – jetzt online. Historische Grabplatten, großartige Parkanlagen und ehrwürdige Gärten: leise Spaziergänge an Orten der Ruhe, der Besinnung und des Gedenkens. In Hamburg haben Friedhöfe Geschichte und sind Stätten der Begegnung. Bereits in der frühen Steinzeit wurden die Toten bestattet: Grabstätten sind die ältesten Zeugnisse menschlicher Zivilisation. Manche Hamburger Friedhöfe sind Hunderte von Jahren alt, einige wurden zu öffentlichen Parks umgewidmet, andere, wie der Gertrudenkirchof, überbaut. Nicht nur Beisetzungsfläche, auch Erholungsraum sollte der Friedhof sein, so die Idee vom ersten Ohlsdorfer Friedhofsdirektor Wilhelm Cordes, der die großzügige Grünanlage gestaltete, die auch Flora und Fauna Raum gibt. Und so flanieren die Lebenden auf gepflegten Wegen, bewundern manch kunstvoll gestaltetes Grab, lesen die Inschriften und gedenken der Toten. STADTLEBEN TEXT: AXEL TIEDEMANN Ruhe in Frieden 3 JÜDISCHER FRIEDHOF ALTONA Wegen seines Alters (1611–1877), seiner Größe (1,9 ha) und den vielen kulturhistorisch wertvollen Grabsteinen gilt der „Gute Ort“ als eines der weltweit bedeutendsten jüdischen Gräberfelder. Hier befinden sich die Grabstätten der einst größten jüdischen Gemeinde Deutschlands, kunstvolle im sephardischen, schlichtere im aschkenasischen Teil. Nach Einschätzung von Judaisten hat der Friedhof den Rang eines UNESCO-Weltkulturerbes. » Jüdischer Friedhof, Königstraße, Oktober–März Di, Do und So 14–17 Uhr. Führungen finden sonntags um 12 Uhr statt (5 Euro). 4 HAUPTFRIEDHOF ALTONA Ein zentraler Ehrenfriedhof für die Opfer der Kriege und mausoleumartige Sinti- und Roma-Gräber sind zwei der Besonderheiten des viertgrößten Hamburger Friedhofs von 1923. Die dritte: HSV-Grabstätten. Nur etwa einen Steinwurf von der Westtribüne entfernt können sich Fans zu Klängen eines Vereinsliedes im blauen Sarg mit HSV-Raute bestatten und mit garantiert „bespielter Erde“ zudecken lassen. Der verlegte Rasen kommt ebenfalls aus dem Stadion. » Stadionstraße 5, ganztägig geöffnet. 5 FRIEDHOF BERNADOTTESTRASSE Der kleinste und älteste der vier evangelischen Friedhöfe Altonas wurde im Jahr 1860 als „Moltkefriedhof“ gegründet. Von einer um 1880 erbauten Kapelle gelangt man über eine Mittelallee auf einen runden Platz mit achteckigem Sandsteinbrunnen. Die streng geometrische Wegeführung ist bis heute erhalten. » Bernadottestraße 32, tgl. bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. 6 FRIEDHOF DIEBSTEICH Bereits zum Zeitpunkt seiner Widmung (1868) bekam der Friedhof einen katholischen, einen lutherischen und einen reformierten Teil. Eine weitere Besonderheit sind die Grabstätten der Sinti und Roma im katholischen Bereich, die sich durch die individuelle Grabmalkultur deutlich abheben. Die ältesten Grabstätten befinden sich am Südrand, hier ließen sich wohlhabende Geschäftsleute in repräsentativen Familiengrabstätten beisetzen, wie Günther Ludwig Stuhlmann (der den Brunnen in Altona gestiftet hat). In der Nähe ist das Grab der 1818 verstorbenen Schwestern Schenk, deren Grabmal von Ernst Barlach gefertigt wurde. » Am Diebsteich 4, tgl. bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet. 7 MENNONITENFRIEDHOF Mit nur 6932 m2 der kleinste Friedhof in Hamburg. Der Platz wurde der Gemeinde als Ersatz für den alten Friedhof Große Roosenstraße (jetzt Paul-Roosen-Straße) zur Verfügung gestellt und 1873 eingeweiht. Unter Denkmalschutz stehende Sandstein-Grabplatten (die älteste von 1679) mit ihren Familienwappen und teils niederländischen Inschriften geben Aufschluss über die damals in Hamburg und Altona lebenden mennonitischen Kaufmannsfamilien. » Holstenkamp 80/82, tgl. geöffnet. 8 WOHLERSPARK, EHEMALS FRIEDHOF NORDERREIHE Heute flanieren zwischen alten Grabsteinen und verwitterten Grabplatten Spaziergänger durch die Alleen: Der „Wohlerspark“ war einst der Friedhof Norderreihe, 1945 fand hier die letzte Beisetzung statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Friedhof stark zerstört, zwischen Grabreihen wurden noch bis in die Nachkriegsjahre hinein Kartoffeln gepflanzt und etliche Alleebäume endeten als Feuerholz. 1978 wurde er nach einem Jahr Umgestaltung, bei der die strenge Gliederung erhalten blieb, als „Wohlerspark“ neu eröffnet. Noch heute befindet sich auf dem 4,9 ha großen Areal eine Grabstätte von dänischen Soldaten, die von Mitarbeitern des dänischen Königshauses gepflegt wird. » Wohlerspark, Wohlers Allee, jederzeit frei zugänglich. Jüdischer Friedhof Altona. FOTOS: THOMAS LEIDIG III Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 › STADTGESPRÄCH Jens Meyer-Odewald trifft Gerhard Delling Flankengott des Wortes Mit Günter Netzer schrieb er TV-Geschichte, doch er trifft auch solo: Fußball-Reporter Gerhard Delling über Kicken, Kommerz – und Netzer. W FOTO: THOMAS LEIDIG enn der große Klare aus dem Norden die Sportschau moderiert oder Länderspiele kommentiert, bleibt er dem Charakter seiner Heimat treu: Gerhard Delling kommt ohne Zirkuseinlagen, Effekthascherei und Wortgirlanden trefflich auf den Punkt. Seine Analysen sind schnörkellos, fundiert und mit intelligentem Wortwitz garniert. Im rhetorischen Doppelpass mit seinem kongenialen Partner Günter Netzer überbot beider Schlagabtausch nicht selten den Unterhaltungswert des Spiels. Dafür gab’s den Adolf-GrimmePreis, den Medienpreis für Sprachkultur und, noch bedeutender, zwölf Jahre anhaltenden Applaus des Publikums – quer durch alle Lager. Zwar ist der niveauvolle Spaß des Duos seit dem WM-Finale vorbei, doch glücklicherweise macht Delling mit seiner persönlichen Note weiter. Deutlich lukrativeren Offerten der privaten Sender widerstand der NDR-Mann stets: Seit dreißig Jahren ist er der ARD auch von Herzen verbunden und nährt seinen Nimbus als öffentlich-rechtliche Marke. Dabei zehrt der 51 Jahre alte Journalist von seinem Lausbub-Charme und dem Pluspunkt, selbst leidenschaftlich Fußball zu spielen. Zweimal die Woche trainiert er in den Reihen des TSV Sasel. Erlaubt es die Zeit, spielt der Schleswig-Holsteiner Golf oder Saxofon. Priorität indes genießen Ehefrau Isabell und Tochter Jill. Beim Gespräch am See in Treudelberg konnte der examinierte Volkswirt auch über sich selber lachen. Zum Beispiel beim Bekenntnis, bis vor kurzem sämtliche Schreibarbeiten per Hand erledigt zu haben. 3:0 für die Erotik des Schreibgeräts, den Wert eines Briefes und den Nutzen eines schönen Blattes Papier. Nordlicht: Gerhard Delling, 51, lebt in Duvenstedt vor den Toren Hamburgs und spielt in seiner Freizeit beim TSV Sasel. MAGAZIN: Herr Delling, wer kauft denn Ihre Krawatten? GERHARD DELLING: In dem Sinne keiner. Die gehören zu einer Kombination, immer von der gleichen Firma. Dann brauche ich nicht lange zu suchen. Warum? so viele Spiele, die wirklich faszinieren. Aber das gilt nicht nur für Fußball: Ich schaue auch gern Handball oder Leichtathletik oder ... alles, was ehrlichen und guten Sport bietet. MAGAZIN: Weil Sie in jüngeren Jahren bekannt für Ihre großformatigen, bunten Binder waren. DELLING: Ich war ein Fan von Manfred Krug in seiner damaligen Fernseh-Serie. Da trug er auch immer solche Dinger. Ein Stück von damals habe ich mir aufgehoben: ein Prachtexemplar mit tollen Farben, eher etwas für den Zirkus. Vorher habe ich Krawatten eigentlich gehasst. Sie beengen und gängeln einen. Heute mag ich sie manchmal ganz gern. MAGAZIN: Apropos Faszination: Sind Sie HSV-Fan? DELLING: Früher war ich mal Fan vom TSV Büdelsdorf, meinem Heimatverein. Heute bin ich Fan von nichts. Ich könnte mich nicht einer Sache mit Haut und Haaren verschreiben. Augen zu und kein Blick für anderes, das ist nicht mein Ding. Gilt übrigens nicht nur in Sachen Fußball. MAGAZIN: Wurmt es Sie, wenn man Sie als Schlaks mit ewig jugendlichem Charme bezeichnet? DELLING: Ganz im Gegenteil: Wer mich so bezeichnet, hat dafür ein Gläschen Schampus verdient. Das ist doch ein doppeltes Kompliment. Wenn’s nur stimmen würde. Ich habe aktuell mindestens zwei Kilo zuviel drauf, wie das eine oder andere Röllchen beweisen. Beim Fußballtraining komm ich wie eine Dampfwalze um die Ecke. MAGAZIN: Und etwas in die Jahre gekommen ist der Junge auch noch … DELLING: Der Junge bin ich leider schon lange nicht mehr. Andererseits fühle ich mich buten wie binnen gut in Schuss. Und das mit den Röllchen hat sich dann erledigt, wenn ich wieder regelmäßig mit den Alten Herren des TSV Sasel loslege. Wenn es geht, montags und mittwochs. Wird wieder höchste Zeit. MAGAZIN: Während Beckmann, Jauch und Kerner in Abendunterhaltung machen, sind Sie im Fernsehen in erster Linie am Ball. Ist das nicht Stillstand? DELLING: Keinesfalls. Sport ist mein Hobby, und ich möchte es auch nicht missen. Aber daneben bin ich an vielen anderen Themen interessiert und immer für substanzielle journalistische Formate zu haben. Deswegen habe ich fast zwei Jahre beim WDR „Dellings Woche“ gemacht. Das war zum Ende eine Sendung, wie ich sie richtig gut finde. Dazu schon so manchen Jahresrückblick, „Zapp, das Medienmagazin“ und nicht zu vergessen die „Tagesthemen“! Mal sehen, was sich noch ergibt. Aber es muss mich inhaltlich weiterbringen und interessieren! Substanz plus Spaß, das ist mein Ziel. Und nur das … MAGAZIN: Klingt sehr ehrbar. Haben Sie Showangebote? DELLING: Im Laufe der Jahre immer wieder. Aber es gibt nicht so viele Shows, die zu mir passen und zu denen ich passen würde. Das soll ja für alle Seiten etwas bringen. Aber ich liebe es auf jeden Fall, wenn es mit Wortwitz oder Ironie zur Sache geht. MAGAZIN: Und was ist mit Geld? DELLING: Dafür muss auch ich arbeiten. Aber ich bin nicht gierig. MAGAZIN: Ärgert es Sie trotzdem, dass Sie bei den Tagesthemen nicht Wickerts Nachfolger geworden sind? DELLING: Kein bisschen. Das ist ein tolles Format mit einer hochprofessionellen Mannschaft. Und es war sehr schön, als ich dort arbeiten durfte. Aber es war immer klar, dass es ein WDR-Mann wird. Außerdem hätte ich den Sport ganz aufgeben müssen, und ein Standbein möchte ich auf dem Rasen behalten. MAGAZIN: Hand aufs Herz: Sind Sie fußballverrückt? DELLING: Ja, zum Fußballspielen kann man mich noch heute nachts aus dem Bett holen. Ich habe jedoch nicht Sky abonniert, um rund um die Uhr Fußball gucken zu können. Es gibt auch im Free TV MAGAZIN: Sie haben die alte Hörfunkschule absolviert: im Stadion mittendrin. Vermissen Sie das heutzutage in der Beletage der Fernsehmoderation? DELLING: Auch da bin ich ja mittendrin. Früher habe ich zuerst immer die Fenster der Radiokabine aufgerissen: Atmosphäre aufsaugen. Wenn’s nach Bratwurst und Leben duftet. Herrlich. Ohnehin bin ich im Stadion zwei: auf der einen Seite der Berufsjournalist, der arbeiten muss – andererseits der Genießer, der die Emotionen im Stadion inhaliert. MAGAZIN: Nun zählen Sie nicht zu jenen Reportern, deren sizilianisches Temperament Purzelbäume schlägt. Fühlen Sie sich noch wohl in einer Ära, in der die Bundesliga immer mehr einem Zirkus gleicht? DELLING: Emotionen zu transportieren, ist Teil unseres Geschäfts heutzutage. Hinterfragen und bewerten jedoch ebenso. Das ist ein schmaler Grat. Und das ist ein Teil der Herausforderung. Fußball ist ein Event geworden. MAGAZIN: Vor der WM drängte die Frage nach dem Nationaltorwart alle anderen Meldungen ins Abseits ... DELLING: Der Trend geht eben hin zu diesen Megaevents. Die Verpackung selber wird zu einem Wert. Das ist aber ein gesellschaftliches Phänomen. Ich bin damit einverstanden, wenn Inhalt und Information immer noch im Vordergrund stehen. MAGAZIN: Spricht da der examinierte Volkswirt? DELLING: Da spricht der Beobachter, Mensch und Zeitzeuge. Man muss kein Intellektueller sein, um die Entwicklung zur Spaßgesellschaft zu erkennen. Manchmal wird die Wertigkeit falsch gewichtet, und wirklich wichtige Dinge kommen zu kurz. Schlagfertigkeit muss man sich im LiveFernsehen erarbeiten. Ich habe ein Faible für „Flachs“ und launige Wortgefechte. der Hand. Ein guter Füller hat irgendwie auch schon etwas Erotisches. Auch meine Frau und ich schreiben uns gelegentlich Briefe. Bis vor zwei Jahren habe ich alles handschriftlich erledigt. MAGAZIN: Außer im Job ... DELLING: Doch, doch, auch da. Für meine Mitarbeiter war die Zettelwirtschaft etwas schwierig, für mich jedoch ungemein praktisch. Denn ein Blatt Papier hat man immer zur Hand. Für die Arbeit mit der äußerst professionellen Sportschau-Redaktion benutze ich aber mittlerweile einen Laptop. MAGAZIN: Wenn es einem an Wortwitz mangelt, hilft der beste Stift nicht. DELLING: Eben. Eine gewisse Schlagfertigkeit muss man sich im Live-Fernsehen schon erarbeiten. Ich hatte immer ein Faible für „Flachs“, überraschende Pointen und launige Wortgefechte. MAGAZIN: Verbaler Flankenwechsel: Vermissen Sie noch eine Frage? DELLING: Überhaupt nicht. Aber ich mache aus der Flanke gerne den gewünschten Doppelpass. Ja, ich habe noch Kontakt zu Günter Netzer. MAGAZIN: Vermissen Sie den Altmeister? DELLING: Nein, weil ich ihn ja regelmäßig sehe oder spreche. Wir machen gemeinsame Veranstaltungen, nur ohne Kamera. Sonst telefonieren wir regelmäßig. Und um der nächsten Frage zuvorzukommen: Ja, wir siezen uns nach wie vor. Rendsburg geboren und wuchs im benachbarten Büdelsdorf auf. Der Sportjournalist wohnt mit seiner neunjährigen Tochter und Ehefrau Isabell Delling (Moderatorin bei „Eins extra“) in Duvenstedt. Dellings Vater war Inhaber einer Firma für Abbruch, Schrott, Containerdienst und Güternahverkehr. Bereits als Schüler schrieb Gerhard Artikel über die Bezirks- und Kreisliga, startete mit 21 Jahren als freier Mitarbeiter beim NDR in Kiel. 1988 folgte der erste Livebericht für die ARD vom Pokalfinale Bremen gegen Frankfurt, 1990 berichtete er als Kommentator von der WM in Italien. Parallel zum großen Sport moderierte er die Fernsehsendung „Zapp“ und von 2007 an wöchentlich „Dellings Woche“ im WDR. Zudem war er als Autor tätig, verfasste die amüsante KickerFibel „Fußball – Deutsch/Deutsch – Fußball“ (Langenscheidt, 5 Euro). Im Sommer 2005 übernahm er die Urlaubsvertretung für Anne Will bei den „Tagesthemen“. Seine Hobbys neben dem Fußball sind Golf und Saxofonspielen. Schönes Haar gute Laune MAGAZIN: Wer so denkt, sollte sich politisch betätigen ... DELLING: Schon als Jugendlicher habe ich immer politisch gedacht und mich auch engagiert. An der Uni ging es seinerzeit hochpolitisch zu. In eine Partei würde ich jedoch nicht eintreten. Da wird heutzutage zu viel inszeniert. Und ich bin überhaupt nicht geeignet für eine auferlegte Parteimeinung. MAGAZIN: Da liegt das Stichwort Berlin nahe. Wie beurteilen Sie die Politik der Bundesregierung? DELLING: Die wirtschaftlichen Weichenstellungen haben ja durchaus befruchtend gewirkt. Ich empfinde es als außergewöhnlich gelungen, wie wir Deutschen international dastehen. Andererseits: Vor 30 Jahren gab es die gleichen Themen wie heute – Entschuldung, Subventionsabbau, Steuern vereinfachen. Und was ist passiert? Eigentlich nichts. Was könnten wir allein für die Schuldenzinsen an großartiger Sozialpolitik machen! MAGAZIN: Sie sind bekannt für Ihre sanfte Rhetorik und schöne Formulierungen. Wie pflegt man das? DELLING: Ich schreibe von Kindheit an gerne Geschichten – meist nur für mich. Zur Zeit eine Art Roman, so etwas wie eine Familiensaga. Vor allem tippe ich nicht, ich schreibe. Ganz altmodisch, mit Kurz-Biografie » Gerhard Delling wurde am 21. April 1959 in www.Peter-Polzer.de Gänsemarkt Mönckebergbrunnen Elbe Einkaufs-Zentrum Bergedorf Eppendorf IV › THEMA DER WOCHE Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 24 TEE-SPECIALS The George Hotel 13 Barcastraße 3, Tel. 28 00 300, Afternoon Tea tgl. 15 – 18 Uhr, www.thegeorge-hotel.de Hamburger Regen und britische Teatime – nichts passt besser zusammen. Vielleicht noch Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Oder Tiramisu und Crème brûlée. Doch warum sich entscheiden, wenn es all das zusammen auf einer Etagere gibt? Täglich von 15 – 18 Uhr in der Bar DaCaio oder in der Bibliothek. Auch bei Sonnenschein. Die Teekultur hat in Hamburg nicht nur eine lange Geschichte und viel Tradition – sie ist heute auch lebendiger denn je. DIE BESTEN TEE-ADRESSEN der Stadt zum Probieren und Genießen, Entspannen und Entdecken, Staunen und Shoppen. „It’s Teatime!“ Teesorten: Probieren: Snack: 14 Die Reihenfolge von unten nach oben, also vom herzhaften Lachs-Sandwich zum süßen Himbeertörtchen, muss nicht eingehalten werden. Kann auch gar nicht – bei den verlockend glänzenden Macarons … Nach dem Tee geht’s allerdings wieder von oben nach unten: von der „Park Lounge“ auf die Mönckebergstraße. Teesorten: Probieren: Snack: Samova Hotel Vier Jahreszeiten 16 Tipps & Termine An der Alster 72 – 79, Tel. 28 880, High Tea tgl. 15 – 17 Uhr, www.kempinski.com Neuer Jungfernstieg 9 – 14, Tel. 34 940, Afternoon Tea tgl. 14 – 18 Uhr, www.hvj.de Für die Vorweihnachtszeit hat sich das Atlantic, zusätzlich zum täglichen High Tea, ein Extra ausgedacht. An den Adventssonntagen und den Weihnachtsfeiertagen öffnet von 14.30 bis 17.30 Uhr das High-Tea-Büfett mit großer Tee-Auswahl, Gebäck und Feuerzangenbowle. Reservierungen werden empfohlen, die Lobby mit Kamin und Kronleuchtern ist gut besucht. Im Dezember ist der Andrang auf die gemütlich-luxuriöse „Wohnhalle“ so groß, dass ausschließlich das „Königin Viktoria Teegedeck“ serviert wird, die Etagere mit Scones, Fingersandwiches und süßen Leckereien (42 Euro). Außerhalb der Adventszeit kehren dann die bewährten Torten zurück. Bereit, den 24 vorzüglichen Tees die Show zu stehlen. 14 Grüner Tee Flight of Dragon Apfel-Crumble Teesorten: Probieren: Snack: Mariage Frères 18 Hotel Atlantic Kempinski 15 Bugenhagenstr. 8, Tel. 33 32 12 34, Afternoon Tea tgl. 15 – 18 Uhr, www.hamburg.park.hyatt.de 17 Früchtetee Kaminfeuer Aprikosentarte 17 REDAKTION: PETRA NICKISCH Park Hyatt 20 Grüner Tee Sonne Asiens Royal Schwarzwälder Kirschtorte 19 Teesorten: Probieren: Snack: Tee-Handels-Kontor Bremen Teeverkostung Tee schlürfen wie die Profis. In etwa 90 Minuten führt TeeExperte Rainer Schmidt einmal monatlich im Speicherstadtmuseum durch die Welt der Tees. Grüne, weiße und schwarze Tees gießt er in Probiertassen auf. Wer auf den Geschmack gekommen ist, deckt sich danach im Museumsshop (60–80 Sorten) ein. Nächste Termine: Sa, 4.12.10 und 8.1.11, 14 u. 16 Uhr, 13 Euro. » Speicherstadtmuseum, St. Annenufer 2, Tel. 321191, Di–So 10–17 Uhr ( bisMärz), www.speicherstadtmuseum.de 24 Schwarzer Tee Golden Assam Käsetorte mit Kirschen Mutterland 20 1 28 22 10 27 25 9 3 11 13 32 2 17 16 20 18 21 8 Im Bistro im EG trinken Geschäftsleute schon mal einen Breakfast-Tee statt Espresso. Dass auf dem Wandmonitor n-tv läuft, interessiert sie kaum, sie haben viel zu besprechen. Fast so viel wie das Touri-Pärchen, das zum Kuchen kommt, aber lieber den Gewürztee Spicy Chocolate und einen China Jasmintee bestellt. Teesorten: Probieren: Snack: 10 Kräutertee Ruhige See Kirsch-Streuselkuchen 5 Elbchaussee 573, Tel. 86 66 620, Tee-Lounge tgl. 15 – 18 Uhr, www.baurspark.de So was Süßes: ein Keksbüfett! In Bonbonnieren aus Glas stehen sie auf dem Sideboard, von Kokosherzen bis Cranberry Taler, und können einzeln (20 – 30 ct) zum Tee bestellt werden. Pro Kännchen berechnet das moderne Blankeneser Hotelrestaurant 4,50 Euro (Fancy Sencha) oder 4,90 Euro (Bio-Assam Rambung). Vorm Kamin ist der Herbstblues passé. Teesorten: Probieren: Snack: 19 Oolong Peach Lachs-Kapern-Sandwiches Golden Temple Teehaus 6 Grindelallee 26, Tel. 0176 / 62 03 83 31, Mo – Fr 8.30 – 20.30, Sa 11 – 20.30, So 13 – 20.30 Uhr, www.gt-teehaus.de Das Kulturprogramm am Abend spielt hier – neben Tee und biologisch-ayurvedischen Speisen – eine große Rolle. Vom Spirit Cinema Club über Märchenabende bis zu Mantrakonzerten ist häufig Programm. Ein Yogi-Punsch to go (heißer Gewürztee mit Apfelsaft) wärmt auf dem Nachhauseweg noch lange nach. Teesorten: Probieren: Snack: 9 Witthüs Elbchaussee 499 a, Tel. 86 01 73, Di – Sa 14 – 23, So 10 – 23 Uhr, www.witthues.com „Aber bitte mit Sahne“, scherzen drei grauhaarige Damen mit der Serviererin. Die Vorfreude auf den Pflaumenkuchen ist ihnen anzusehen. Für den Spaziergang durch den Hirschpark müssen sie sich stärken. Wer erstmals im Witthüs einkehrt, wählt meist „Qualle auf Sand“. Der Nusskuchen mit frischen Früchten ist so beliebt, dass es ihn schon als Grußkarte gibt. Teesorten: 28 Probieren: Russ. Rauchtee mit Rumkirschen Snack: Gewürzbrot LOUNGES „Schmuckkästchen“ nennt Verkäufer Angelo den Teeshop auf der Feinschmecker-Etage im Alsterhaus. Er hat recht. Teeschalen und Samoware aus Glas blitzen und blinken mit edlen Silberkännchen um die Wette. Dazu die wunderbaren Tees vom Stammhaus in Paris. Do u. Fr von 17 – 19 Uhr können sie probiert werden. Samtig-süß duftet er, der Milky Oolong aus Fujian/China: Seine Teeblätter werden bei der Produktion über Milchwasserdampf erhitzt. Die blau-weiße Verpackung erinnert weniger an China. Eher an die Fischerhemden der Ostfriesen – für sie führt das Kontor friesische Kluntje und das Teegeschirr „Alt Friesland“. Ausgewählte Delikatessen stehen in den drei Mutterland-Filialen. Da darf eine eigene TeeLinie nicht fehlen: Fenchel, Ingwer, Minze und Petersilie treffen sich im „Tee der Inspiration“. Die „Perlen der Weisheit“ sind mit Jasminblüten aromatisiert und der „Männer Tee“ ist so kräftig wie die Muskelprotze auf dem Etikett. 13 Bio-Früchtetee Maybe Baby Tee-Cookies Teesorten: über 280 Probieren: Schwarzer Tee Yunnan d’Or Snack: Pralinen Chocolat des Mandarins 26 14 Tee Gschwendner 21 Teehaus Shila 22 Renaissance Hotel, Große Bleichen 36, Tel. 34 91 80, tgl. 7 – 1 Uhr, Sweat Tea Lounge 14 – 17 Uhr, www.bricks-bar.de Hanseviertel, Große Bleichen 36, Tel. 342837, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.teegschwendner.de (auch: Jungfernstieg 7, Heegbarg 31) Wandsbeker Chaussee 123, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 14 Uhr, Tel. 20 09 990, www.teehaus-shila.de Weit zurücklehnen kann man sich in den Sesseln und hat das verführerische Kuchenbüfett trotzdem noch im Blick. Genauso wie die eingemummelten Hamburger, die vor den raumhohen Glasfenstern über die Großen Bleichen ziehen. Doch nicht zu viel tagträumen: Der grüne Schattentee Gyokuro darf nur kurz ziehen. Vor allem Kräutertees, weiße und ayurvedische Tees tragen bei Gschwendner das Bio-Siegel. Ebenso speziell für Schwangere, Babys und stillende Mütter komponierte Kräuter- und Früchtemischungen. Zwei fair gehandelte BioSchwarz- und Grüntees aus Indien unterstützen mit 1 Euro/Teetüte ein Tigerschutzprojekt. Der bio-zertifizierte Teehändler Ajoy Wordtmann-Chatterjee importiert schadstoffkontrollierte Tees aus aller Welt. Zum Süßen empfiehlt er, ein Stück indischen Palmenkandis oder Dattelsaftkandis im Mund zergehen zu lassen und dazu den Tee zu trinken. Plus: ayurvedische Kräutertees aus eigener Mischung. Teesorten: 22 Probieren: Grüner Tee Gu Zhang Silver Jian Snack: Stachelbeer-Baiser-Kuchen Teesorten: rund 450 Probieren: Schwarzer Bio-Tee Black Oothu Snack: Kekse Toffee Apple Crumble Teesorten: über 300 Probieren: Schwarz. Bio-Tee Assam Sewpur Snack: Ind. Knabbermischung Jhuribhaja Hu Xin Ting Teehaus 7 Meßmer Momentum Teesorten: Probieren: Snack: über 175 Früchtetee Hamburger Sünde Friesischer Nougat Teesorten: Probieren: Snack: 8 Shiawase Claus Kröger 25 23 24 80 Prozent der Tees im liebevoll dekorierten Geschäft mit den beiden Engeln unter der Decke sind aus kontrolliert biologischem Anbau. Durch seine langjährigen Kontakte kann Udo Frobarth auch Raritäten wie den Assam Golden Tips Duflating (100 g, 20,50 Euro) oder den chinesischen Silbernadeltee Yin Zhen Pekoe (100 g, 16,50 Euro) anbieten. Klar und aufgeräumt ist der Laden in Volksdorf. Tee steht hier im Mittelpunkt, nicht das Zubehör. Gut ein Drittel der Dosen ist mit dem Bio-Logo versehen, wie der Rooibos Schwarze Johannisbeere oder der China Pouchong Wangjia. Dienstags von 14–18 Uhr ist Tea Taster Henning Schmidt vor Ort. Am 27.11. führt er im Speicherstadtmuseum eine Verkostung durch. Teesorten: Probieren: Snack: 240 Grüner Tee Salz und Pfeffer Bananenchips-Schokolade Stüdemann’s 27 Große Bergstraße 241, Tel. 38 06 060, Mo–Fr 9 – 18, Sa 9 – 15 Uhr, www.claus-kroeger.de Mohlenhofstraße 8, Tel. 32 43 11, Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 16 Uhr, www.teekiste.com Schulterblatt 59, Tel. 43 00 633, Mo – Fr 9 – 19, Sa 9 – 18 Uhr Gleich hinter dem Museum für Völkerkunde beginnt China – mit dem Nachbau des Shanghaier Teehauses Hu Xin Ting. Wenige Schritte über die Zickzack-Brücke, schon ist der Pavillon inmitten des kleinen Teichs erreicht. Winzige runde Hocker warten dort auf die Gäste. Und ausgewählte Tees, die mit viel Fachwissen mehrfach aufgegossen werden. Museum, Tee-Shop und Tee-Lounge in einem. Und nicht nur das. Die Meßmer-Crew zeigt, wie vielseitig das Getränk Tee zu verwenden ist. Matcha Latte, Tee-Cocktails wie der T-Caipi, Tea-Shakes mit Milch und sechs Eis-Tee-Variationen stehen auf der Karte. Kein Wunder, dass am Wochenende in der HafenCity vor dem Tee-Genuss die Warteschlange kommt. Sushi und Tee heißt das gastronomische Konzept im Shiawase. Mit Kalligrafien an den Wänden und Geschicklichkeitsspielen auf den Tellern: Es fällt nicht ganz leicht, jede der grünen Erbsen, die dekorativ und zahlreich um die Sushiröllchen herum liegen, einzeln mit den Stäbchen zum Mund zu führen. Da ist Teetrinken – trotz großer Auswahl – schon einfacher. Hier drinnen ist es so kuschelig, dass es kaum gelingt, die drei mit Naschwerk, Brotdosen, Glaskaraffen, Christbaumschmuck, Tee, Kaffee und Wein überquellenden Geschäftsräume wieder zu verlassen. Tausend tolle Sachen laden zum Stöbern ein. Und zum Staunen, wie die 1,1 Kilo schweren China-Teeziegel aus gepresstem Schwarztee (19,50 Euro/Stück). Das perfekte Geschirr für die Teatime? Südamerika-Fans kaufen Kalebassen für Mate-Tee, Romantikerinnen wählen Tassen in Blütenform von Franz Porzellan, Puristen ziehen Tonkannen aus China vor. Auch Liebhaber von Samowaren kommen zum Zug. Die ursprünglich aus Russland stammenden Wasserkocher gibt es elektrisch oder mit Holzkohlebetrieb. Seit 56 Jahren ist das Süßwaren- und Spirituosen-Geschäft in der Schanze. Das Viertel hat sich verändert, Stüdemann’s hat seinen Kaufmannsladen-Charme bewahrt. Hier länger zu bleiben ist normal, denn die Bauernhoffiguren aus Schokolade, Marzipanherzen und Teekannen mit Katzenbabys sind Blickfänger. Außerdem: zehn Darjeeling-Sorten und Kusmi-Tee. 10 Lühmanns Teestube Blankeneser Landstr. 29, Tel. 86 34 42, Mo – Fr 9 – 23, Sa 9 – 18, So 10 – 23 Uhr, www.luehmanns-teestube.de Sich wie früher bei Oma zu fühlen, gelingt in den wohlig-warmen Wohnzimmern der Lühmanns leicht. Am Wochenende überfüllt, gelingt es unter der Woche eher, einen Tisch zu ergattern. Gerne im Wintergarten zum „Cornish Cream Tea“. Oder im Grünen Salon zum Schokopuffer mit Rumkirschen. Teesorten: Probieren: Snack: 42 Kräutertee Zauberkraut Gedeckter Apfelkuchen 11 Kajüte Teesorten: Probieren: Snack: 12 über 90 Griechischer Bergtee Gurkenrolle Kappa Maki Café Koppel An der Alster 10 a, Tel. 24 30 37, tgl. 11 – 23 Uhr, www.kajuete.de Lange Reihe 75 / Koppel 66, Tel. 24 92 35, tgl. 10 – 23 Uhr, www.cafe-koppel.de Der Herbstspaziergang an der Außenalster hat seit zwei Jahren ein neues Ziel. Direkt auf dem Wasser hat die urige Kajüte Zuwachs mit einem Wintergarten bekommen. Wenn die Sonnenwärme nicht mehr ausreicht, um auf der großen Außenterrasse zu relaxen, warten drinnen nicht nur ein knisternder Ofen, sondern auch zwölf Sorten Tee, Blechkuchen und Seeblick. Auf dem roten Samtsofa, dicht nebeneinander, können sich beste Freundinnen zum Marokkanischen Minztee ihre kleinen Geheimnisse erzählen. Das Café Koppel liegt etwas versteckt in einem Hinterhof der Langen Reihe, aber besonders Vegetarier kennen es. Fleisch suchen neue Gäste auf der Karte vergebens, dafür finden sie viel Bio-Gemüse und Demeter-Säfte. Teesorten: 12 Probieren: Schwarz. Tee Assam Dark Passion Snack: Kirsch-Rhabarber-Kuchen Teesorten: Probieren: Snack: 13 Bio-Rooibos Karamell Vollwert-Bananenkuchen Teesorten: 250 Probieren: Grüner + weißer Tee Japans Garden Snack: Gebrannte Cashewkerne 29 The Tea Embassy 30 Teehandelskontor Sturm Glockengießerwall 8 – 10, Tel. 30 70 99 43, Mo – Mi 9.30 – 20.30, Do / Fr 9.30 – 21.30, Sa/So 9–20.30 Uhr, www.the-tea-embassy.de Papenhuder Str. 28, Tel. 46 77 76 00, Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 13 Uhr, www.teehandelskontorsturm.de Erst vor kurzem hat Harald Saacke sein Sortiment um rund 30 Ronnefeldt-Tees erweitert. Wo versteckt er nur die vielen Sorten in seinem kleinen, verglasten Shop in der Wandelhalle? „Auch unterm Tresen“, sagt er. Seine Regale biegen sich bereits unter Porzellanbechern, Hamburg-Andenken und Clotted Cream … 800 Tees umfasst das Sortiment von Holger Sturm. Im Uhlenhorster Laden mit den zartgrün-weißen Kacheln ist nur ein Bruchteil davon ausgestellt. Dafür kann jeder Tee probiert werden. „Teakeeper“ Andreas Frentzel brüht ihn frisch auf (ab 1,80 Euro/Glas) und würzt ihn mit einer unterhaltsamen Prise Fachwissen. Teesorten: Probieren: Snack: knapp 300 Grüner Tee Japan Genmaicha Montellimar Nougat Teesorten: Probieren: Snack: 160 – 200 Gelber Tee Kekecha Vanille-Waffeln Teesorten: Probieren: Snack: 31 rund 400 Mate Yerba Tee Ingwer in Schokolade Kräuterhaus Teesorten: Probieren: Snack: 32 über 150 Oolong Tee mit Orangenblüten Erdbeer-Champagner-Trüffel Colonnaden Teekontor Lange Reihe 70, Tel. 24 93 56, Mo – Sa 9 – 20 Uhr, www.kraeutermayer.de Colonnaden 39, Tel. 35 89 752, Mo–Fr 10–19, Sa 11 – 18 Uhr, www.colonnaden-tee.de Erdrauch, Maisbart oder Stiefmütterchen steht auf den Dosen im Kräuterhaus. Neben grünen und schwarzen Tees sind hier vor allem Kräutertees erhältlich. Ob Haferstroh für die Nerven, Angelikawurzel zur Abwehrsteigerung oder bereits fertige Kräutermischungen wie Figur Fit oder Apfelpunsch, die Auswahl ist riesig und die Beratung extrem kompetent. Sie mögen Earl Grey? Peter Edelmann führt sechs Sorten des mit Bergamotteöl aromatisierten Tees. Vier davon auf Basis von schwarzen Tees, einen Grüntee und einen Rooibos Earl Grey. Oder Sie lassen sich Chai Sansibar empfehlen, mit rotem Pfeffer und Vanille-Kardamomduft. Tolle Idee: der Tee-Adventskalender. 24 Beutel hinter 24 Türen – ohne Kalorien! Teesorten: Probieren: Snack: über 400 Einstein-Gedächtnis-Tee Optimisten-Lakritz Teehaus im Japanischen Garten Planten un Blomen beherbergt den größten Japanischen Garten Europas, dessen Mittelpunkt ein kleiner See mit angrenzendem japanischen Teehaus bildet. Von Mai bis September ist das Teehaus geöffnet. Di–Sa können die Parkbesucher dann gratis grünen Tee probieren und an zwei Sonntagen im Monat Kazuko Chujo bei ihrer Zeremonie beobachten. » Planten un Blomen, Marseiller Straße, Tel. 428544723, Park geöffnet Oktober–März 7–20, April 7–22, Mai–September 7–23 Uhr, www.plantenunblomen.hamburg.de Teesorten: 220 Probieren: Bio-Matcha-Tee Snack: Kekse Die himmlischen Schwestern Jungfernstieg 7, Tel. 36 09 99 99, Mo – Sa 12 – 22 Uhr, www.shiawase.de Teesorten: 72 Probieren: Schwarzer Tee Ceylon Shawlands Snack: Birnentarte Hamburger Teespeicher Weiße Rose 1, Tel. 8888186, Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30 – 14 Uhr, www.teespeicher.de Am Kaiserkai 10, Tel. 73 67 90 00, tgl. 11 – 20 Uhr, www.messmer-momentum.de 12 Weißer Tee Bai Mu Dan Klebreiskuchen Tee-Chillout „Le moment“ heißt die Veranstaltungsreihe, die Raphaël Marionneau jeden 2. Mittwoch im Monat (18–22 Uhr) etabliert hat. Der DJ („le café abstrait“) bringt chillige Klänge in die HafenCity. Sein Sound zum Tee hat den Weg auf die Getränkekarte gefunden, mit „Le Thé Abstrait Madame Grey“, einer duftig-blumigen Earl-GreyVariante mit Rooibos-Anteilen. Nächste Termine: Mi, 17.11. u. 8.12. » Meßmer Momentum, Am Kaiserkai 10, Tel. 73679000, tgl. 11–20 Uhr, www.messmermomentum.de 19 Schwarzer Tee Wanderlust Kemmsche Kuchen Mönckebergstr. 7, Tel. 32 52 65 15, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.comcol.de Die Teekiste 26 Compagnie Coloniale Feldbrunnenstr. 67, Tel. 41 62 26 988, Mo– Fr 12 – 18, Sa / So 12 – 19 Uhr, www.yuyuan.de Teesorten: Probieren: Snack: 82 Grüner Tee Grüne Energie Feige-Mandel-Muschel Bricks Tea Lounge Bar 4 Bis Ende März 2011 schlägt Samova ein zusätzliches Winterquartier in der Gänsemarkt Passage auf. Im Weltraum-Design, denn aus der HafenCity bringt das Team seine neueste Kreation mit: Space Cookie, ein Bio-Chai mit Lebkuchen-Geschmack. Die drei Blooming Teas erblühen in heißem Wasser zu Teeblumen. ACCESSOIRES Teesorten: 32 Probieren: Schwarzer Tee English Breakfast Snack: Avocado-Chicken-Chili-Sandwich Am Kaiserkai 13, Tel. 31812200, Mo 11.30–18, Di – Fr 11.30 bis open end, Sa 10 bis open end, So 10 – 18 Uhr, www.wandrahm.de Baurspark 3 KUSCHELIG Während sich im Mühlenkamp ein Café an das nächste reiht, setzen die Inhaber des New Earl auf Tee. In ihrem Tearoom mit den lila-grünen Wänden bleibt die Zeit für eine Weile stehen, wenn der Earl Grey fertig im Kännchen, begleitet von warmer Milch, auf den Tisch kommt. Etwas Zucker aus dem Silberschälchen macht den ersten heißen Schluck perfekt. Wandrahm SPEZIALISTEN Mühlenkamp 48, Tel. 85 10 40 64, Di – Fr 9 – 20, Sa / So 10 – 20 Uhr, www.newearl.de 2 Ernst-Merck-Str. 9–11, Tel. 28 40 79 78, Mo– Sa 8 – 21, So 10 – 18 Uhr, www.mutterland.de (auch: Lenhartzstr. 1, Große Bleichen 36) 23 19 New Earl Galleria, Große Bleichen 21, Tel. 35 37 84, Mo – Fr 10 – 20, Sa 10 – 18 Uhr, www. thk-bremen.de (auch: Eppendorfer Baum 43) 29 4 1 Alsterhaus, Jungfernstieg 16 – 20, Tel. 18 12 47 68, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.mariagefreres.com Teesorten: Probieren: Snack: 31 SHOPS MITBIO-TEES 7 12 15 Gänsemarkt Passage, Gänsemarkt 50, Mo–Sa 10 – 20 Uhr, Tel. 85 40 36 40, www.samova. net (auch: Hongkongstr. 1, Osakaallee 14) Teesorten: 350 Probieren: Bambustee Pink Grapefruit Snack: Bonbons Hamburger Goldnüsse 28 Kleine Teekunde TeeQuelle Schwarzer Tee Assam, Cylon und Darjeeling sind wohl die bekanntesten Teeanbaugebiete. Um schwarze Tees herzustellen, müssen die Blätter im ersten Schritt welken. Dann werden sie gerollt, um die Zellwände aufzubrechen und die Oxidation (auch Fermentation genannt) einzuleiten. Zum Schluss werden sie mit Heißluft getrocknet. Osterstraße 95, Tel. 49 00 666, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 16 Uhr (im Dezember bis 18 Uhr), www.teequelle-hamburg.de Die Basis für guten Tee? Gutes Wasser! Andreas Schreiber möchte für eine Verbesserung der Wasserqualität sorgen und bietet diverse Trinkwasserfilter an, vom einfachen Kalkfilter bis zum Aktivkohleblockfilter, der Schadstoffe aufnehmen soll. Zu seinem Tee-Sortiment gehören vier Tulsi Tees aus indischem Basilikum. Teesorten: Probieren: Snack: Oolongtee Oolongs sind halbfermentierte Tees. Die Blattmitte bleibt grün, nur der Blattrand wird schwarz. Sie zu produzieren gehört zu den aufwendigsten und schwierigsten Verfahren. 170 Tulsi Tee Orange Ingwer Cranberry Buttertaler Gelber Tee Gelbtee ist zwischen Grüntee und Oolong anzusiedeln. Seine Triebe werden erhitzt und können anschließend noch ruhen, bevor sie endgültig getrocknet werden. FOTOS: GRAFIKANSTALT, ISTOCKPHOTO, PR. KARTE: GRAFIKANSTALT 30 5 GROSSEAUSWAHL 6 Japanische Teezeremonie Der japanischen Teezeremonie liegen strenge Regeln zugrunde, die der Teemeister und seine Gäste mit innerer und äußerer Ruhe befolgen. Ein Bambusbesen und grüner Pulvertee (Matcha) sind dabei unverzichtbar. Im Teehaus Shoseian, im 2. Stock des Museums für Kunst und Gewerbe, dauert die Zeremonie „Chanoyu“ etwa eine Stunde. Nächste Termine: Sa, 20.11. u. 11.12., 13/14/15/16 Uhr, So, 21.11. u. 12.12., 13/14/15 Uhr, 2,50 Euro zzgl. Museumseintritt. » Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, Tel. 4281342732, Di, Mi, Fr–So 11–18, Do 11–21 Uhr, www.mkg-hamburg.de MARKEN-SHOPS HIGHTEAIMHOTEL ZeitfürTee! V Grüner Tee Sencha und Gyokuro sind unfermentierte Grünteesorten aus Japan. Sie werden mit Dampf erhitzt, um die Oxidation der Blätter zu unterbinden und die grüne Blattfarbe zu erhalten. Weißer Tee Die Teeknospen und die silbrigen Blattspitzen werden ganz jung von Hand gepflückt. Nur wenige Teesträucher eignen sich zur Produktion von weißem Tee, der bloß leicht anfermentiert ist. Pu-Erh-Tee Ein mit Pilzkulturen und Mikroorganismen behandelter Tee (Nachfermentation), der lange lagert, um zu reifen und seinen erdigen Geschmack zu entwickeln. IV › THEMA DER WOCHE Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 24 TEE-SPECIALS The George Hotel 13 Barcastraße 3, Tel. 28 00 300, Afternoon Tea tgl. 15 – 18 Uhr, www.thegeorge-hotel.de Hamburger Regen und britische Teatime – nichts passt besser zusammen. Vielleicht noch Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Oder Tiramisu und Crème brûlée. Doch warum sich entscheiden, wenn es all das zusammen auf einer Etagere gibt? Täglich von 15 – 18 Uhr in der Bar DaCaio oder in der Bibliothek. Auch bei Sonnenschein. Die Teekultur hat in Hamburg nicht nur eine lange Geschichte und viel Tradition – sie ist heute auch lebendiger denn je. DIE BESTEN TEE-ADRESSEN der Stadt zum Probieren und Genießen, Entspannen und Entdecken, Staunen und Shoppen. „It’s Teatime!“ Teesorten: Probieren: Snack: 14 Die Reihenfolge von unten nach oben, also vom herzhaften Lachs-Sandwich zum süßen Himbeertörtchen, muss nicht eingehalten werden. Kann auch gar nicht – bei den verlockend glänzenden Macarons … Nach dem Tee geht’s allerdings wieder von oben nach unten: von der „Park Lounge“ auf die Mönckebergstraße. Teesorten: Probieren: Snack: Samova Hotel Vier Jahreszeiten 16 Tipps & Termine An der Alster 72 – 79, Tel. 28 880, High Tea tgl. 15 – 17 Uhr, www.kempinski.com Neuer Jungfernstieg 9 – 14, Tel. 34 940, Afternoon Tea tgl. 14 – 18 Uhr, www.hvj.de Für die Vorweihnachtszeit hat sich das Atlantic, zusätzlich zum täglichen High Tea, ein Extra ausgedacht. An den Adventssonntagen und den Weihnachtsfeiertagen öffnet von 14.30 bis 17.30 Uhr das High-Tea-Büfett mit großer Tee-Auswahl, Gebäck und Feuerzangenbowle. Reservierungen werden empfohlen, die Lobby mit Kamin und Kronleuchtern ist gut besucht. Im Dezember ist der Andrang auf die gemütlich-luxuriöse „Wohnhalle“ so groß, dass ausschließlich das „Königin Viktoria Teegedeck“ serviert wird, die Etagere mit Scones, Fingersandwiches und süßen Leckereien (42 Euro). Außerhalb der Adventszeit kehren dann die bewährten Torten zurück. Bereit, den 24 vorzüglichen Tees die Show zu stehlen. 14 Grüner Tee Flight of Dragon Apfel-Crumble Teesorten: Probieren: Snack: Mariage Frères 18 Hotel Atlantic Kempinski 15 Bugenhagenstr. 8, Tel. 33 32 12 34, Afternoon Tea tgl. 15 – 18 Uhr, www.hamburg.park.hyatt.de 17 Früchtetee Kaminfeuer Aprikosentarte 17 REDAKTION: PETRA NICKISCH Park Hyatt 20 Grüner Tee Sonne Asiens Royal Schwarzwälder Kirschtorte 19 Teesorten: Probieren: Snack: Tee-Handels-Kontor Bremen Teeverkostung Tee schlürfen wie die Profis. In etwa 90 Minuten führt TeeExperte Rainer Schmidt einmal monatlich im Speicherstadtmuseum durch die Welt der Tees. Grüne, weiße und schwarze Tees gießt er in Probiertassen auf. Wer auf den Geschmack gekommen ist, deckt sich danach im Museumsshop (60–80 Sorten) ein. Nächste Termine: Sa, 4.12.10 und 8.1.11, 14 u. 16 Uhr, 13 Euro. » Speicherstadtmuseum, St. Annenufer 2, Tel. 321191, Di–So 10–17 Uhr ( bisMärz), www.speicherstadtmuseum.de 24 Schwarzer Tee Golden Assam Käsetorte mit Kirschen Mutterland 20 1 28 22 10 27 25 9 3 11 13 32 2 17 16 20 18 21 8 Im Bistro im EG trinken Geschäftsleute schon mal einen Breakfast-Tee statt Espresso. Dass auf dem Wandmonitor n-tv läuft, interessiert sie kaum, sie haben viel zu besprechen. Fast so viel wie das Touri-Pärchen, das zum Kuchen kommt, aber lieber den Gewürztee Spicy Chocolate und einen China Jasmintee bestellt. Teesorten: Probieren: Snack: 10 Kräutertee Ruhige See Kirsch-Streuselkuchen 5 Elbchaussee 573, Tel. 86 66 620, Tee-Lounge tgl. 15 – 18 Uhr, www.baurspark.de So was Süßes: ein Keksbüfett! In Bonbonnieren aus Glas stehen sie auf dem Sideboard, von Kokosherzen bis Cranberry Taler, und können einzeln (20 – 30 ct) zum Tee bestellt werden. Pro Kännchen berechnet das moderne Blankeneser Hotelrestaurant 4,50 Euro (Fancy Sencha) oder 4,90 Euro (Bio-Assam Rambung). Vorm Kamin ist der Herbstblues passé. Teesorten: Probieren: Snack: 19 Oolong Peach Lachs-Kapern-Sandwiches Golden Temple Teehaus 6 Grindelallee 26, Tel. 0176 / 62 03 83 31, Mo – Fr 8.30 – 20.30, Sa 11 – 20.30, So 13 – 20.30 Uhr, www.gt-teehaus.de Das Kulturprogramm am Abend spielt hier – neben Tee und biologisch-ayurvedischen Speisen – eine große Rolle. Vom Spirit Cinema Club über Märchenabende bis zu Mantrakonzerten ist häufig Programm. Ein Yogi-Punsch to go (heißer Gewürztee mit Apfelsaft) wärmt auf dem Nachhauseweg noch lange nach. Teesorten: Probieren: Snack: 9 Witthüs Elbchaussee 499 a, Tel. 86 01 73, Di – Sa 14 – 23, So 10 – 23 Uhr, www.witthues.com „Aber bitte mit Sahne“, scherzen drei grauhaarige Damen mit der Serviererin. Die Vorfreude auf den Pflaumenkuchen ist ihnen anzusehen. Für den Spaziergang durch den Hirschpark müssen sie sich stärken. Wer erstmals im Witthüs einkehrt, wählt meist „Qualle auf Sand“. Der Nusskuchen mit frischen Früchten ist so beliebt, dass es ihn schon als Grußkarte gibt. Teesorten: 28 Probieren: Russ. Rauchtee mit Rumkirschen Snack: Gewürzbrot LOUNGES „Schmuckkästchen“ nennt Verkäufer Angelo den Teeshop auf der Feinschmecker-Etage im Alsterhaus. Er hat recht. Teeschalen und Samoware aus Glas blitzen und blinken mit edlen Silberkännchen um die Wette. Dazu die wunderbaren Tees vom Stammhaus in Paris. Do u. Fr von 17 – 19 Uhr können sie probiert werden. Samtig-süß duftet er, der Milky Oolong aus Fujian/China: Seine Teeblätter werden bei der Produktion über Milchwasserdampf erhitzt. Die blau-weiße Verpackung erinnert weniger an China. Eher an die Fischerhemden der Ostfriesen – für sie führt das Kontor friesische Kluntje und das Teegeschirr „Alt Friesland“. Ausgewählte Delikatessen stehen in den drei Mutterland-Filialen. Da darf eine eigene TeeLinie nicht fehlen: Fenchel, Ingwer, Minze und Petersilie treffen sich im „Tee der Inspiration“. Die „Perlen der Weisheit“ sind mit Jasminblüten aromatisiert und der „Männer Tee“ ist so kräftig wie die Muskelprotze auf dem Etikett. 13 Bio-Früchtetee Maybe Baby Tee-Cookies Teesorten: über 280 Probieren: Schwarzer Tee Yunnan d’Or Snack: Pralinen Chocolat des Mandarins 26 14 Tee Gschwendner 21 Teehaus Shila 22 Renaissance Hotel, Große Bleichen 36, Tel. 34 91 80, tgl. 7 – 1 Uhr, Sweat Tea Lounge 14 – 17 Uhr, www.bricks-bar.de Hanseviertel, Große Bleichen 36, Tel. 342837, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.teegschwendner.de (auch: Jungfernstieg 7, Heegbarg 31) Wandsbeker Chaussee 123, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 14 Uhr, Tel. 20 09 990, www.teehaus-shila.de Weit zurücklehnen kann man sich in den Sesseln und hat das verführerische Kuchenbüfett trotzdem noch im Blick. Genauso wie die eingemummelten Hamburger, die vor den raumhohen Glasfenstern über die Großen Bleichen ziehen. Doch nicht zu viel tagträumen: Der grüne Schattentee Gyokuro darf nur kurz ziehen. Vor allem Kräutertees, weiße und ayurvedische Tees tragen bei Gschwendner das Bio-Siegel. Ebenso speziell für Schwangere, Babys und stillende Mütter komponierte Kräuter- und Früchtemischungen. Zwei fair gehandelte BioSchwarz- und Grüntees aus Indien unterstützen mit 1 Euro/Teetüte ein Tigerschutzprojekt. Der bio-zertifizierte Teehändler Ajoy Wordtmann-Chatterjee importiert schadstoffkontrollierte Tees aus aller Welt. Zum Süßen empfiehlt er, ein Stück indischen Palmenkandis oder Dattelsaftkandis im Mund zergehen zu lassen und dazu den Tee zu trinken. Plus: ayurvedische Kräutertees aus eigener Mischung. Teesorten: 22 Probieren: Grüner Tee Gu Zhang Silver Jian Snack: Stachelbeer-Baiser-Kuchen Teesorten: rund 450 Probieren: Schwarzer Bio-Tee Black Oothu Snack: Kekse Toffee Apple Crumble Teesorten: über 300 Probieren: Schwarz. Bio-Tee Assam Sewpur Snack: Ind. Knabbermischung Jhuribhaja Hu Xin Ting Teehaus 7 Meßmer Momentum Teesorten: Probieren: Snack: über 175 Früchtetee Hamburger Sünde Friesischer Nougat Teesorten: Probieren: Snack: 8 Shiawase Claus Kröger 25 23 24 80 Prozent der Tees im liebevoll dekorierten Geschäft mit den beiden Engeln unter der Decke sind aus kontrolliert biologischem Anbau. Durch seine langjährigen Kontakte kann Udo Frobarth auch Raritäten wie den Assam Golden Tips Duflating (100 g, 20,50 Euro) oder den chinesischen Silbernadeltee Yin Zhen Pekoe (100 g, 16,50 Euro) anbieten. Klar und aufgeräumt ist der Laden in Volksdorf. Tee steht hier im Mittelpunkt, nicht das Zubehör. Gut ein Drittel der Dosen ist mit dem Bio-Logo versehen, wie der Rooibos Schwarze Johannisbeere oder der China Pouchong Wangjia. Dienstags von 14–18 Uhr ist Tea Taster Henning Schmidt vor Ort. Am 27.11. führt er im Speicherstadtmuseum eine Verkostung durch. Teesorten: Probieren: Snack: 240 Grüner Tee Salz und Pfeffer Bananenchips-Schokolade Stüdemann’s 27 Große Bergstraße 241, Tel. 38 06 060, Mo–Fr 9 – 18, Sa 9 – 15 Uhr, www.claus-kroeger.de Mohlenhofstraße 8, Tel. 32 43 11, Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 16 Uhr, www.teekiste.com Schulterblatt 59, Tel. 43 00 633, Mo – Fr 9 – 19, Sa 9 – 18 Uhr Gleich hinter dem Museum für Völkerkunde beginnt China – mit dem Nachbau des Shanghaier Teehauses Hu Xin Ting. Wenige Schritte über die Zickzack-Brücke, schon ist der Pavillon inmitten des kleinen Teichs erreicht. Winzige runde Hocker warten dort auf die Gäste. Und ausgewählte Tees, die mit viel Fachwissen mehrfach aufgegossen werden. Museum, Tee-Shop und Tee-Lounge in einem. Und nicht nur das. Die Meßmer-Crew zeigt, wie vielseitig das Getränk Tee zu verwenden ist. Matcha Latte, Tee-Cocktails wie der T-Caipi, Tea-Shakes mit Milch und sechs Eis-Tee-Variationen stehen auf der Karte. Kein Wunder, dass am Wochenende in der HafenCity vor dem Tee-Genuss die Warteschlange kommt. Sushi und Tee heißt das gastronomische Konzept im Shiawase. Mit Kalligrafien an den Wänden und Geschicklichkeitsspielen auf den Tellern: Es fällt nicht ganz leicht, jede der grünen Erbsen, die dekorativ und zahlreich um die Sushiröllchen herum liegen, einzeln mit den Stäbchen zum Mund zu führen. Da ist Teetrinken – trotz großer Auswahl – schon einfacher. Hier drinnen ist es so kuschelig, dass es kaum gelingt, die drei mit Naschwerk, Brotdosen, Glaskaraffen, Christbaumschmuck, Tee, Kaffee und Wein überquellenden Geschäftsräume wieder zu verlassen. Tausend tolle Sachen laden zum Stöbern ein. Und zum Staunen, wie die 1,1 Kilo schweren China-Teeziegel aus gepresstem Schwarztee (19,50 Euro/Stück). Das perfekte Geschirr für die Teatime? Südamerika-Fans kaufen Kalebassen für Mate-Tee, Romantikerinnen wählen Tassen in Blütenform von Franz Porzellan, Puristen ziehen Tonkannen aus China vor. Auch Liebhaber von Samowaren kommen zum Zug. Die ursprünglich aus Russland stammenden Wasserkocher gibt es elektrisch oder mit Holzkohlebetrieb. Seit 56 Jahren ist das Süßwaren- und Spirituosen-Geschäft in der Schanze. Das Viertel hat sich verändert, Stüdemann’s hat seinen Kaufmannsladen-Charme bewahrt. Hier länger zu bleiben ist normal, denn die Bauernhoffiguren aus Schokolade, Marzipanherzen und Teekannen mit Katzenbabys sind Blickfänger. Außerdem: zehn Darjeeling-Sorten und Kusmi-Tee. 10 Lühmanns Teestube Blankeneser Landstr. 29, Tel. 86 34 42, Mo – Fr 9 – 23, Sa 9 – 18, So 10 – 23 Uhr, www.luehmanns-teestube.de Sich wie früher bei Oma zu fühlen, gelingt in den wohlig-warmen Wohnzimmern der Lühmanns leicht. Am Wochenende überfüllt, gelingt es unter der Woche eher, einen Tisch zu ergattern. Gerne im Wintergarten zum „Cornish Cream Tea“. Oder im Grünen Salon zum Schokopuffer mit Rumkirschen. Teesorten: Probieren: Snack: 42 Kräutertee Zauberkraut Gedeckter Apfelkuchen 11 Kajüte Teesorten: Probieren: Snack: 12 über 90 Griechischer Bergtee Gurkenrolle Kappa Maki Café Koppel An der Alster 10 a, Tel. 24 30 37, tgl. 11 – 23 Uhr, www.kajuete.de Lange Reihe 75 / Koppel 66, Tel. 24 92 35, tgl. 10 – 23 Uhr, www.cafe-koppel.de Der Herbstspaziergang an der Außenalster hat seit zwei Jahren ein neues Ziel. Direkt auf dem Wasser hat die urige Kajüte Zuwachs mit einem Wintergarten bekommen. Wenn die Sonnenwärme nicht mehr ausreicht, um auf der großen Außenterrasse zu relaxen, warten drinnen nicht nur ein knisternder Ofen, sondern auch zwölf Sorten Tee, Blechkuchen und Seeblick. Auf dem roten Samtsofa, dicht nebeneinander, können sich beste Freundinnen zum Marokkanischen Minztee ihre kleinen Geheimnisse erzählen. Das Café Koppel liegt etwas versteckt in einem Hinterhof der Langen Reihe, aber besonders Vegetarier kennen es. Fleisch suchen neue Gäste auf der Karte vergebens, dafür finden sie viel Bio-Gemüse und Demeter-Säfte. Teesorten: 12 Probieren: Schwarz. Tee Assam Dark Passion Snack: Kirsch-Rhabarber-Kuchen Teesorten: Probieren: Snack: 13 Bio-Rooibos Karamell Vollwert-Bananenkuchen Teesorten: 250 Probieren: Grüner + weißer Tee Japans Garden Snack: Gebrannte Cashewkerne 29 The Tea Embassy 30 Teehandelskontor Sturm Glockengießerwall 8 – 10, Tel. 30 70 99 43, Mo – Mi 9.30 – 20.30, Do / Fr 9.30 – 21.30, Sa/So 9–20.30 Uhr, www.the-tea-embassy.de Papenhuder Str. 28, Tel. 46 77 76 00, Mo – Fr 10 – 18, Sa 10 – 13 Uhr, www.teehandelskontorsturm.de Erst vor kurzem hat Harald Saacke sein Sortiment um rund 30 Ronnefeldt-Tees erweitert. Wo versteckt er nur die vielen Sorten in seinem kleinen, verglasten Shop in der Wandelhalle? „Auch unterm Tresen“, sagt er. Seine Regale biegen sich bereits unter Porzellanbechern, Hamburg-Andenken und Clotted Cream … 800 Tees umfasst das Sortiment von Holger Sturm. Im Uhlenhorster Laden mit den zartgrün-weißen Kacheln ist nur ein Bruchteil davon ausgestellt. Dafür kann jeder Tee probiert werden. „Teakeeper“ Andreas Frentzel brüht ihn frisch auf (ab 1,80 Euro/Glas) und würzt ihn mit einer unterhaltsamen Prise Fachwissen. Teesorten: Probieren: Snack: knapp 300 Grüner Tee Japan Genmaicha Montellimar Nougat Teesorten: Probieren: Snack: 160 – 200 Gelber Tee Kekecha Vanille-Waffeln Teesorten: Probieren: Snack: 31 rund 400 Mate Yerba Tee Ingwer in Schokolade Kräuterhaus Teesorten: Probieren: Snack: 32 über 150 Oolong Tee mit Orangenblüten Erdbeer-Champagner-Trüffel Colonnaden Teekontor Lange Reihe 70, Tel. 24 93 56, Mo – Sa 9 – 20 Uhr, www.kraeutermayer.de Colonnaden 39, Tel. 35 89 752, Mo–Fr 10–19, Sa 11 – 18 Uhr, www.colonnaden-tee.de Erdrauch, Maisbart oder Stiefmütterchen steht auf den Dosen im Kräuterhaus. Neben grünen und schwarzen Tees sind hier vor allem Kräutertees erhältlich. Ob Haferstroh für die Nerven, Angelikawurzel zur Abwehrsteigerung oder bereits fertige Kräutermischungen wie Figur Fit oder Apfelpunsch, die Auswahl ist riesig und die Beratung extrem kompetent. Sie mögen Earl Grey? Peter Edelmann führt sechs Sorten des mit Bergamotteöl aromatisierten Tees. Vier davon auf Basis von schwarzen Tees, einen Grüntee und einen Rooibos Earl Grey. Oder Sie lassen sich Chai Sansibar empfehlen, mit rotem Pfeffer und Vanille-Kardamomduft. Tolle Idee: der Tee-Adventskalender. 24 Beutel hinter 24 Türen – ohne Kalorien! Teesorten: Probieren: Snack: über 400 Einstein-Gedächtnis-Tee Optimisten-Lakritz Teehaus im Japanischen Garten Planten un Blomen beherbergt den größten Japanischen Garten Europas, dessen Mittelpunkt ein kleiner See mit angrenzendem japanischen Teehaus bildet. Von Mai bis September ist das Teehaus geöffnet. Di–Sa können die Parkbesucher dann gratis grünen Tee probieren und an zwei Sonntagen im Monat Kazuko Chujo bei ihrer Zeremonie beobachten. » Planten un Blomen, Marseiller Straße, Tel. 428544723, Park geöffnet Oktober–März 7–20, April 7–22, Mai–September 7–23 Uhr, www.plantenunblomen.hamburg.de Teesorten: 220 Probieren: Bio-Matcha-Tee Snack: Kekse Die himmlischen Schwestern Jungfernstieg 7, Tel. 36 09 99 99, Mo – Sa 12 – 22 Uhr, www.shiawase.de Teesorten: 72 Probieren: Schwarzer Tee Ceylon Shawlands Snack: Birnentarte Hamburger Teespeicher Weiße Rose 1, Tel. 8888186, Mo–Fr 9.30–18, Sa 9.30 – 14 Uhr, www.teespeicher.de Am Kaiserkai 10, Tel. 73 67 90 00, tgl. 11 – 20 Uhr, www.messmer-momentum.de 12 Weißer Tee Bai Mu Dan Klebreiskuchen Tee-Chillout „Le moment“ heißt die Veranstaltungsreihe, die Raphaël Marionneau jeden 2. Mittwoch im Monat (18–22 Uhr) etabliert hat. Der DJ („le café abstrait“) bringt chillige Klänge in die HafenCity. Sein Sound zum Tee hat den Weg auf die Getränkekarte gefunden, mit „Le Thé Abstrait Madame Grey“, einer duftig-blumigen Earl-GreyVariante mit Rooibos-Anteilen. Nächste Termine: Mi, 17.11. u. 8.12. » Meßmer Momentum, Am Kaiserkai 10, Tel. 73679000, tgl. 11–20 Uhr, www.messmermomentum.de 19 Schwarzer Tee Wanderlust Kemmsche Kuchen Mönckebergstr. 7, Tel. 32 52 65 15, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.comcol.de Die Teekiste 26 Compagnie Coloniale Feldbrunnenstr. 67, Tel. 41 62 26 988, Mo– Fr 12 – 18, Sa / So 12 – 19 Uhr, www.yuyuan.de Teesorten: Probieren: Snack: 82 Grüner Tee Grüne Energie Feige-Mandel-Muschel Bricks Tea Lounge Bar 4 Bis Ende März 2011 schlägt Samova ein zusätzliches Winterquartier in der Gänsemarkt Passage auf. Im Weltraum-Design, denn aus der HafenCity bringt das Team seine neueste Kreation mit: Space Cookie, ein Bio-Chai mit Lebkuchen-Geschmack. Die drei Blooming Teas erblühen in heißem Wasser zu Teeblumen. ACCESSOIRES Teesorten: 32 Probieren: Schwarzer Tee English Breakfast Snack: Avocado-Chicken-Chili-Sandwich Am Kaiserkai 13, Tel. 31812200, Mo 11.30–18, Di – Fr 11.30 bis open end, Sa 10 bis open end, So 10 – 18 Uhr, www.wandrahm.de Baurspark 3 KUSCHELIG Während sich im Mühlenkamp ein Café an das nächste reiht, setzen die Inhaber des New Earl auf Tee. In ihrem Tearoom mit den lila-grünen Wänden bleibt die Zeit für eine Weile stehen, wenn der Earl Grey fertig im Kännchen, begleitet von warmer Milch, auf den Tisch kommt. Etwas Zucker aus dem Silberschälchen macht den ersten heißen Schluck perfekt. Wandrahm SPEZIALISTEN Mühlenkamp 48, Tel. 85 10 40 64, Di – Fr 9 – 20, Sa / So 10 – 20 Uhr, www.newearl.de 2 Ernst-Merck-Str. 9–11, Tel. 28 40 79 78, Mo– Sa 8 – 21, So 10 – 18 Uhr, www.mutterland.de (auch: Lenhartzstr. 1, Große Bleichen 36) 23 19 New Earl Galleria, Große Bleichen 21, Tel. 35 37 84, Mo – Fr 10 – 20, Sa 10 – 18 Uhr, www. thk-bremen.de (auch: Eppendorfer Baum 43) 29 4 1 Alsterhaus, Jungfernstieg 16 – 20, Tel. 18 12 47 68, Mo – Sa 10 – 20 Uhr, www.mariagefreres.com Teesorten: Probieren: Snack: 31 SHOPS MITBIO-TEES 7 12 15 Gänsemarkt Passage, Gänsemarkt 50, Mo–Sa 10 – 20 Uhr, Tel. 85 40 36 40, www.samova. net (auch: Hongkongstr. 1, Osakaallee 14) Teesorten: 350 Probieren: Bambustee Pink Grapefruit Snack: Bonbons Hamburger Goldnüsse 28 Kleine Teekunde TeeQuelle Schwarzer Tee Assam, Cylon und Darjeeling sind wohl die bekanntesten Teeanbaugebiete. Um schwarze Tees herzustellen, müssen die Blätter im ersten Schritt welken. Dann werden sie gerollt, um die Zellwände aufzubrechen und die Oxidation (auch Fermentation genannt) einzuleiten. Zum Schluss werden sie mit Heißluft getrocknet. Osterstraße 95, Tel. 49 00 666, Mo – Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 16 Uhr (im Dezember bis 18 Uhr), www.teequelle-hamburg.de Die Basis für guten Tee? Gutes Wasser! Andreas Schreiber möchte für eine Verbesserung der Wasserqualität sorgen und bietet diverse Trinkwasserfilter an, vom einfachen Kalkfilter bis zum Aktivkohleblockfilter, der Schadstoffe aufnehmen soll. Zu seinem Tee-Sortiment gehören vier Tulsi Tees aus indischem Basilikum. Teesorten: Probieren: Snack: Oolongtee Oolongs sind halbfermentierte Tees. Die Blattmitte bleibt grün, nur der Blattrand wird schwarz. Sie zu produzieren gehört zu den aufwendigsten und schwierigsten Verfahren. 170 Tulsi Tee Orange Ingwer Cranberry Buttertaler Gelber Tee Gelbtee ist zwischen Grüntee und Oolong anzusiedeln. Seine Triebe werden erhitzt und können anschließend noch ruhen, bevor sie endgültig getrocknet werden. FOTOS: GRAFIKANSTALT, ISTOCKPHOTO, PR. KARTE: GRAFIKANSTALT 30 5 GROSSEAUSWAHL 6 Japanische Teezeremonie Der japanischen Teezeremonie liegen strenge Regeln zugrunde, die der Teemeister und seine Gäste mit innerer und äußerer Ruhe befolgen. Ein Bambusbesen und grüner Pulvertee (Matcha) sind dabei unverzichtbar. Im Teehaus Shoseian, im 2. Stock des Museums für Kunst und Gewerbe, dauert die Zeremonie „Chanoyu“ etwa eine Stunde. Nächste Termine: Sa, 20.11. u. 11.12., 13/14/15/16 Uhr, So, 21.11. u. 12.12., 13/14/15 Uhr, 2,50 Euro zzgl. Museumseintritt. » Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, Tel. 4281342732, Di, Mi, Fr–So 11–18, Do 11–21 Uhr, www.mkg-hamburg.de MARKEN-SHOPS HIGHTEAIMHOTEL ZeitfürTee! V Grüner Tee Sencha und Gyokuro sind unfermentierte Grünteesorten aus Japan. Sie werden mit Dampf erhitzt, um die Oxidation der Blätter zu unterbinden und die grüne Blattfarbe zu erhalten. Weißer Tee Die Teeknospen und die silbrigen Blattspitzen werden ganz jung von Hand gepflückt. Nur wenige Teesträucher eignen sich zur Produktion von weißem Tee, der bloß leicht anfermentiert ist. Pu-Erh-Tee Ein mit Pilzkulturen und Mikroorganismen behandelter Tee (Nachfermentation), der lange lagert, um zu reifen und seinen erdigen Geschmack zu entwickeln. VI › BROT & SPIELE Sonnabend/Sonntag, 13./14. November 2010 Samurai-Sudoku 6 7 4 1 5 7 4 9 1 8 7 3 7 1 2 5 Funktional und fein: Dicht an dicht sitzen die Gäste und stehen die guten Weinflaschen. LOKAL-TERMIN Offenbarung in Ottensen 1 5 2 7 5 4 7 6 2 2 3 4 6 3 6 einen Block mit dem ZentralSudoku teilt! Dabei gelten für jedes der 5 Sudoku-Diagramme die klassischen Spielregeln: Alle Diagramme sind mit den Zahlen Lösungsweg: Beim Samurai-Sudoku sind vier Eck-Sudokus so um ein ZentralSudoku angeordnet, dass jedes der vier Eck-Sudokus sich je Im Restaurant „Kleine Brunnenstrasse“ seufzen Gäste vor Esslust und wird Gewöhnliches zum Erlebnis. FOTO: GRAFIKANSTALT 33 34 26 35 36 27 37 42 11 12 13 14 15 28 38 29 39 40 30 41 43 44 45 46 48 49 50 47 51 Waagerecht: 1 Gestampft erscheint es als Beilage auf dem Teller. 16 Das Umfeld einer bösen Zunge und behaarten Zähnen. 17 Blickfang britischer Sportsfreunde. 18 Kleiner Anzeigenleiter mit Courage. 19 Saiteninstrument für Sinnesorgane. 20 Können Sie die Getränkereste sehen? 21 Dem erst abgezogen, dann feinen Leuten angezogen. 22 Jeder Jargon enthält dieses Element. 23 Das Nachrichtenbüro Italiens sitzt mitten in einem Staat der USA. 24 Was Poeten nasal wahrnehmen und oft mit Lug und Trug in einen Topf werfen. 27 Jeder Falter hat dieses gewürzte Schweinehack verinnerlicht. 29 So sieht ein Schluss ohne Schluss aus. 31 Gestade eines Elefantenzahnes. 42 Dieses Längenmaß kann man an Land nicht gebrauchen. 43 So zu sein bietet die Möglichkeit zum Diskutieren. 44 Schließt Al sich an, wird es vollständig. 45 Lässt Franzosen an eine denken. 46 Was Weihnachtsgänse vielleicht noch als Gänschen erleben. 47 Poetischer Teil einer Moderation. 48 Endlose Ente mit Ente im Gefolge ein Bündnis. 49 Das ist der erste Teil einer Folge. 50 Dies Auto kommt aus Kleve. 51 Die Märchengestalt erraten Sie bald. 52 Dieser große ist an der Themse gut hörbar. Auflösungen: 8 1 7 5 4 3 9 6 2 2 4 9 6 1 8 5 7 3 8 4 6 9 2 7 1 3 5 3 5 6 9 2 7 4 1 8 9 1 5 7 4 8 3 2 6 6 9 4 8 7 5 3 2 1 7 6 8 3 9 2 5 1 4 1 3 8 2 9 6 7 5 4 4 2 3 6 1 5 8 7 9 7 2 5 1 3 4 6 8 9 9 6 2 3 5 1 8 4 7 2 1 3 6 5 9 2 7 1 4 8 3 5 7 1 4 8 9 2 3 6 9 7 5 1 8 4 5 6 3 7 9 2 4 8 3 7 6 2 1 9 5 4 8 6 3 7 2 4 8 9 6 5 1 4 1 2 6 9 7 8 3 5 7 6 3 5 2 8 4 9 1 5 8 9 1 3 4 2 6 7 6 7 1 2 9 4 3 5 8 7 4 1 9 2 6 5 1 3 8 4 7 4 3 2 8 6 5 9 7 1 8 6 2 5 4 3 7 2 8 1 9 6 9 5 8 1 3 7 6 2 4 3 5 9 7 1 8 6 9 4 3 5 2 1 5 9 3 7 2 6 8 4 7 8 6 5 4 9 2 1 3 3 6 4 8 5 9 2 7 1 5 1 4 3 2 6 8 9 7 2 8 7 1 4 6 5 3 9 2 9 3 7 1 8 4 6 5 8 9 2 4 3 1 7 6 5 3 2 5 6 8 1 7 4 9 6 7 1 9 8 5 4 2 3 1 6 9 4 7 3 5 8 2 4 3 5 2 6 7 9 1 8 8 4 7 9 5 2 1 3 6 » PRINSESSAN, Woldsenweg 1, Tel. 46 77 88 29 , Di–Sa 10–22, So 10–20 Uhr, www.prinsessan.de 32 25 5 9 1 8 3 4 2 6 7 » HEINSENS, Hauptstr. 1, Ellerbek, Tel. 04101/37 770, Mo–Fr 12–15, Mo–So 18–21 Uhr, www.heinsens.de 10 22 2 3 7 1 5 6 9 4 8 Fast wie im Schlaraffenland: Im „Prinsessan“ werden beim Drei-GängeMenü nur Desserts serviert, von Sorbet bis Käse. Während die Gäste warten, sehen sie in der skandinavischen Wohnküche der Patissière Pia Paulus zu, wie sie Crème brûlée in drei Variationen anrichtet und Petit Fours. Dazu trinken sie einen wuchtigen Dessertwein, Cider aus Schweden oder auch Schokoladenbier. 9 52 Senkrecht: 1 Gutes Motiv für ein Familienfoto. 2 Nicht in der Küche, aber doch am Kocher. 3 Nicht matt, doch auch nicht gewonnen, dieses Schachspiel. 4 Evergreen unter den Tannengewächsen, alias Hemlocktanne. 5 Sie rauben alles, was sich im Wasser tummelt. 6 Niederdeutscher Sumpf befindet sich immer in Hafennähe. 7 Wovon ein französischer Millionär ziemlich viel hatte. 8 Name der Vorgängerin der B-Meise, sehr emsig. 9 Ist dieser Pegel zu hoch, müssen wir unsere Ohren schützen. 10 Ein Goldschmied nimmt sie unter die Lupe. 11 Sie hält sich im Schullandheim auf. 12 Grasland unter blau-weißer Flagge. 13 Gut aufgelegt macht es rosig und frisch. 14 An diesem Platz stand einst ein Fernseh-Haus. 15 Verwirrte Lene mutiert zum Hirsch. 23 Diese Zweighalter sind Eichhörnchens Jogging-Terrain. 25 Gerstensaft aus dem Untergrund. 26 Er war der Störtebeker der Alpen, mit gleichem Schicksal anno 1771. 28 „Ein jeder kehre vor seiner ...“ (Goethe). 30 Restaurator angefochtener Ehre. 32 Von unten erscheint ein französisches Weihnachtslied. 33 Der, der es wegbekommen hat, ist auch nicht glücklich. 34 Brei aus dem fünften Buchstaben. 35 Sandwichgans auf Hawaii, keine Jasagerin. 36 Müßig, diesem kurzen Verkehrsmittel Dampf machen zu wollen. 37 In jede von dieser passt eine Feder. 38 Sie wollte, dass es für sie rote Rosen regnet. 39 Zahlwort in der Heine-Gesamtausgabe. 40 Bei ihm ist das Brett vor dem Kopf aus Teakholz. 41 Sie senkt und hebt die Meeresbewohner und sorgt für Bewegung. Hamburg: Staatliche Jugendmusikschule, „Michael Otto Haus“, Mittelweg 42. Seit dem 11.11., dem Martinstag, steht Gans auf dem Speiseplan der weißen Villa vor den Toren der Stadt: zuerst eine Consommé von der Gans mit Waldpilz-Ravioli, dann eine Hamburger Gänsekeule, mürbe und goldbraun mit Rotkohl und Klößen, zuletzt ein Parfait von weißer Schokolade mit Nougatfüllung. Bis zum 1.12. wird das Dreigängemenü für 25 Euro serviert. Reservierung erbeten. 24 31 E L E N D E G E N Prinsessan 23 E A T O N T I D E Heinsens 8 21 R O U G E S N O B CAFÉ/RESTAURANT 20 E G A R T E I N E RESTAURANT 7 19 U L L A T U E R E Essen und ausgehen 6 18 P U N Z E K N E F 1 Aus den Knochen und Abschnitten eine Jus herstellen und zu einer Sauce einkochen lassen. 2 Chicoree halbieren, in Butter leicht anbraten, zuckern und karamellisieren lassen, mit dem Orangensaft ablöschen und im Ofen ca. 25 Min. gar ziehen lassen. Herausnehmen, Saft reduzieren, mit Essig und Salz abschmecken und etwas kalter Butter binden, hierin den fertigen Chicoree wieder erwärmen. 3 Cranberrysaft mit Zucker aufkochen; Kartoffelstärke binden. Cranberrys darin erhitzen; ziehen lassen. 4 Zutaten für Kaffeekruste nicht zu fein mörsern. 5 Hirschrücken anbraten und im Ofen bei ca. 165 °C langsam rosa garen, 3 Min. ruhen lassen, trockentupfen, von einer Seite dünn mit flüssiger Schokolade bepinseln und mit der Kaffeekruste bestreuen. 6 Hirschrücken aufschneiden. Mit Beilagen anrichten. 5 17 L A E R M N U T E 1 TL Tomatenmark, 0,1 l Rotwein, Wasser, 1 Thymianzweig, 1 Lorbeerblatt, 5 Pfefferkörner, 2 Wachholderbeeren Beilagen: 4 Stk. Chicoree, 1 EL br. Zucker, je 0,2 l O- u. Cranberry-Saft, 2 EL Butter, 100 g Cranberrys, 1 EL Zucker, 1 TL Kartoffelstärke, 8 Scheiben Speck „Was Miralles hier geschaffen hat, tönt wie gebaute Musik“, lobte die Neue Zürcher Zeitung, als 2000 das dekonstruktivistische Feuerwerk aus verkanteten Kuben eröffnet wurde. Das Werk des früh verstorbenen Architekten aus Barcelona trägt den Namen eines Mäzens und beherbergt die Zentrale der mit weit über 12 000 Schülern größten schulischen Einrichtung in Hamburg. Zur Zeit ist dort eine Baustelle, denn das bunt-markante Haus bekommt einen Anbau, eine 400 m2 große Aula in der Anmutung einer Kartoffel auf Stelzen. 16 E M S E H I E S L Für 4 Personen: 800 g Hirschrücken, schier (+ Knochen u. Abschnitte) Kaffee-Pfefferkruste: je 1 TL Espressobohnen, Steakpfeffer, Kakaobohnensplitter, Mandelsplitter & Weißbrot – jew. geröstet, 2 EL dunkle Kuvertüre Sauce: Röstgemüse (ca. 100 g Zwiebel, Karotte, Sellerie) 4 F R A N C E L O K Hirschrücken in Kaffee-Pfefferkruste 3 F E N N U B I E R REZEPT VON ANDREAS STEINWANDT 2 O T T E R N E N E » Kleine Brunnenstrasse, Kleine Brunnenstraße 1, Tel. 39 90 77 72, Mo–Sa 12–15 und tägl. ab 18 Uhr, www.kleine-brunnenstrasse.de 1 T S U G A E M U S Andreas Steinwandt, 47, ist Geschäftsführer und Küchenmeister der „Kleinen Brunnenstrasse“. Nach der Ausbildung im „Landhaus Scherrer“ arbeitete er u.a. für den Internet-Milliardär Tom Perkins und im „Quellental“ in Nienstedten. 1994 wurde er zum Jahrgangsbesten Küchenmeister Hamburgs gewählt. Sein Partner Holger Schweizer, 41, kochte bereits in mehreren Sternerestaurants und leitete die Küche der „Osteria Due“. Beide leben in Ottensen. 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile und jeder Spalte sowie in jedem 3 × 3 Feld nur einmal vorkommen. Lösung: siehe unten … Für scharfe Denker R E M I S F E T T Kurz-Biografie A A L E N L E O N s fällt einem kein besserer Ort ein für das Restaurant „Kleine Brunnenstrasse“: Die Gasse, der es seinen Namen verdankt, befindet sich im Herzen des lebensfrohen, manchmal etwas engen, aber stets für alles offenen Stadtteils Ottensen. Hier haben Andreas Steinwandt und sein Partner Holger Schweizer das Eckhaus zur Rothestraße zum Wohnzimmer ihrer Nachbarschaft gemacht. Deswegen sollte man auch nicht in die Kleine Brunnenstrasse gehen, wenn man Details zur bevorstehenden Privatinsolvenz besprechen will: Zu dicht stehen die Tische, als dass man unter sich bleibt. Was auch Vorteile hat: So kann man den Nachbarn besser auf den Teller schauen. Den Nebenleuten scheint das Tagesgericht Ossobucco mit Semmelknödeln auf getrüffeltem Rosenkohl (18,50 Euro) gut zu munden – die Lustseufzer lassen keinen anderen Schluss zu. Bei einem Cèpage Grenache von der Domaine Gayda aus dem Languedoc (6,50 Euro/Glas) mäandern wir durch die überschaubare Karte und bleiben beim gratinierten Ziegenfrischkäse mit Birne, Rosmarin und Radicchio (8,90 Euro) und dem kleinen Salat (4,80 Euro) hängen. Während die Ziegenkäsetaler regen Appetit auf mehr machen, kommt der Salat ein wenig lieblos daher. Zum Hauptgang bestellen wir gebratenes Filet vom Loup de mer mit frischen Palbohnen und Oliven-Petersiliensalat (18 Euro) sowie das überraschenderweise einzige vegetarische Hauptgericht: Kürbisstrudel mit glacierten Maronen und Weintrauben (14,50 Euro). Beides wird den Erwar- tungen voll gerecht: Der Loup de mer kommt in zwei auf den Punkt gegarten Stücken von beachtlicher Größe daher. Im Ensemble mit den Beilagen wird der recht gewöhnliche Fisch zum Erlebnis. Ähnlich verhält es sich mit dem Strudel: Maronen, Weintrauben, Kürbis – kennt man. Das Zusammenspiel macht’s. Entgegen jeder Vernunft muss es noch ein Dessert sein. Wir entscheiden uns, wie ein Großteil der Anwesenden, für einen toskanischen Schokoladenkuchen mit Rotweinfeigen und Vanilleeis (7,50 Euro). Eine gute Wahl, die wir da alle getroffen haben. Ein Großteil seiner Gäste, so erzählt uns Andreas Steinwandt, stammt aus dem Viertel. „Die Leute sollen sich nicht in Schale schmeißen müssen. Wir bieten Spitzenküche, ohne elitär zu sein.“ Wie sein Partner eignete er sich sein Können im „Osteria Due“ und dem „Il Ristorante“ an. 2005 wagten sie den Schritt in die Selbstständigkeit. Seitdem sind mittags wie abends fast alle Plätze belegt – vor allem dank des überragenden Preis-Leistungs-Verhältnisses. Steinwandt: „Wir verzichten bewusst auf Luxusprodukte wie Hummer. Unser Fleisch beziehen wir direkt von einem Hof bei Flensburg. Bei uns kann es auch schon mal Geschmortes geben – und mittags Frikadellen.“ Die allerdings nicht mit Mutters fetter Stippe, sondern an Zitronen-Salbei-Butter gereicht werden. Bürgerlich, aber nicht spießig. So wie der Stadtteil, in dessen Herz sich die Kleine Brunnenstrasse befindet. 2 Irgendwo in Hamburg. Nur wo? K L A N A E S T E E TEXT: JAN-ERIC LINDNER • FOTOS: THOMAS LEIDIG 7 2 6 4 2 3 1 8 3 9 1 5 3 6 5 8 6 9 6 3 5 4 9 1 2 4 5 8 4 6 9 4 3 3 7 2 9 4 7 8 9 3 5 6 1 2 4 3 6 9 6 9 3 5 7 4 7 6 3 4 2 7 6 8 1 2 9 6 5 2 9 1 4 6 8 3 5 4 6 2 1 9 1 7 4 9 7 4 6 5 8 9 3 4 IMPRESSUM Chefredaktion: Claus Strunz (V.i.S.d.P.) Redaktion: Anika Riegert (verantwortlich) Art Direction: Julia Wagner Mitarbeiter dieser Ausgabe: Vera Altrock, Albrecht Barke, Bettina Ebel, Oliver vom Hofe, Nina Holley, Hanna Kastendieck, Thomas Leidig, Jan-Eric Lindner, Karin Lübbe, Peter Maus, Julia Marten, Petra Nickisch, Norman Raap, Kirsten Rick, Maike Schiller, Axel Tiedemann, Josephine Warfelmann Konzeption & Realisation: mar10 media GmbH Geschäftsführer: Nikolas Marten Anzeigen (verantwortlich): Dirk Seidel, Tel. 040/34 72 25 56 Verlag & Druck: Axel Springer AG, Axel-Springer-Platz 1, 20350 Hamburg VII Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 › GESTERN & HEUTE 65 JAHRE FALKPLAN Ein Mann ein Plan Gerhard Falk hatte in einer Hamburger Straßenbahn 1945 einen Geistesblitz, der die Kartografie revolutionierte. HANNA KASTENDIECK blättert auf, wie der Falkplan von der Elbe aus die Welt eroberte. E FOTO: PICTURE-ALLIANCE in milder Sommertag im Jahr 1945. Der Krieg ist seit wenigen Monaten vorbei, Hamburg liegt in Trümmern. Langsam rumpelt die Straßenbahn über das Kopfsteinpflaster. Sie ist überfüllt wie immer, die Menschen müssen stehen. Sie schauen aus dem Fenster, hängen ihren Gedanken nach. Viele von ihnen haben nichts mehr, es geht für sie ums Überleben. Die Kriegsjahre haben sich tief in ihre Gesichter eingebrannt. Unter ihnen steht ein junger Mann, 23 Jahre alt und erst vor kurzem aus der Gefangenschaft in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Eine Stadt, in der seit den Bombenangriffen nichts mehr so ist, wie es einmal war. Gerhard Falk fühlt sich hier wie ein Fremder. Er findet sich nicht mehr zurecht. Und er glaubt, dass es den Hamburgern geht wie ihm. Plötzlich hat Falk eine Idee. „Ich hab’s!“, ruft er laut. Einige Leute drehen sich verdutzt nach ihm um. Doch der junge Mann lächelt nur. Er hat einen großen Plan. Wenn Volkmar Mair diese Geschichte erzählt, verklärt sich sein Blick. So, als sei es unvorstellbar, dass ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 180 Millionen Euro seinen Ursprung in einer staubigen Straßenbahn genommen hat. 65 Jahre ist das jetzt her. Erfinder Gerhard Falk ist seit 32 Jahren tot. Sein Unternehmen aber produziert heute noch mehr als 100 Millionen Falkpläne pro Jahr. Seit 1998 ist es im Besitz von MairDumont, in der Eingangshalle des Verlags im schwäbischen Städtchen Ostfildern bei Stuttgart steht eine große Vitrine. Darin liegen alte Ziehfedern, Gravurstiche All das geschieht unter heute undenkbaren techund -ringe – sowie ein Stadtplan. Eine Karte von nischen Bedingungen. Die Herstellung eines Plans Hamburg, der erste Falkplan überhaupt, exakt vor nimmt Monate in Anspruch – alles wird per Hand 65 Jahren gezeichnet, graviert, gedruckt, gefaltet gemacht, jede Straße erst mit Tusche auf eine und 1946 herausgebracht. Kunststofffolie gezeichnet, dann als Negativ graNach seiner legendären Straßenbahnfahrt zöviert und anschließend gedruckt. Straßen, Kongert Gerhard Falk nicht lange. Er weiß, diese veränturlinien, Gebäude, Wälder, Wiesen werden in derte Stadt braucht einen neuen Plan. Und er wird Handarbeit gestochen. Zuletzt werden die Pläne ihn erfinden. Falk engagiert drei freie Mitarbeiter, schließlich gefalzt, ein Arbeitsvorgang, der noch bis mietet einen Hinterraum in einer Gaststätte an. in die 80er-Jahre ebenfalls per Hand geschieht, Doch er will mehr als nur ein Straßenverzeichnis – bis auch hier die Automatisierung Einzug hält. er will den Menschen perfekte Orientierung vermitZwei der patentierten Falzmaschinen stehen teln, auf einer Fläche von sechzig mal vierzig Zentiheute im niedersächsischen Wittingen. Sie wurde metern. Denn größere Papierbögen gibt die Militär1982 von einem sauerländischen Tüftler entwiregierung nicht frei. Seine Idee ist so einfach wie ckelt, angeregt durch eine Fernsehreportage. Gegenial. „Stellen Sie sich vor, Sie schauen auf einen nauer gesagt handelt es sich dabei um eine ganze Globus. Dort, wo Ihr Blick hinfällt, ist das Bild gröFaltstraße, in die vorn der bedruckte Bogen eingeßer als an den Rändern“, erklärt Volkmar Mair das spannt wird und aus der hinten der fertige StadtPatent. Dieses Prinzip ermögplan inklusive Umschlag herlicht es, den verzweigten Stadtausläuft. Keine geheimnisvolle kern in einem größeren Maßstab High-Tech-Maschine, sondern darzustellen, der nach außen hin eine lautstarke Bastlerkonst– in die Außenbezirke – immer ruktion, die schnalzt, patscht kleiner wird. und stampft und niemals ohne Falk hat aber noch ein zweites menschlichen Kontrolleur falProblem zu bewältigen: Selbst ten darf. dieser kleine Bogen ist in den Thomas Drumm kennt die hoffnungslos überfüllten StraZeiten der Handarbeit noch aus ßenbahnen nicht aufzuklappen. eigener Erfahrung. Der KartoEs soll so funktionieren wie ein graf hat bis in die 90er-Jahre „Nur wer sein Buch, das man in alle RichtunKarten per Hand gezeichnet. gen blättern kann. Stadtteil für Heute steht er nicht mehr geZiel kennt, findet Stadtteil soll nachgeschlagen bückt über dem Leuchttisch, den Weg.“ werden können, ohne dass man sondern sitzt am Computer, Laotse, chinesischer Philosoph, dazu den ganzen Plan auseinanstatt eines Gravurrings die 6. Jahrhundert vor Christus derfalten muss. Tagelang tüftelt Maus in der Hand. 29 KartograFalk an einem Faltpatent, dann fen beschäftigt das Unternehist auch diese Aufgabe gelöst: men. Früher waren es sehr viel Ein Jahr später kommt der erste Falkplan mit der mehr. Zur Ruhe kommen die Kartografen nie, alle Stadt Hamburg auf den Markt. zwölf bis achtzehn Monate müssen die Pläne der großen Städte aktualisiert werden. Als Gerhard Falk 1951 den ersten außereuropäiie neue Karte ist dermaßen erfolgreich, dass schen Plan herausbringt – für die brasilianische bald Falkpläne von Hannover, Frankfurt, Metropole Sao Paulo –, hat er den endgültigen Berlin, München, Düsseldorf und Nürnberg Durchbruch geschafft. Innerhalb von zehn Jahren erscheinen. 1947 gründet Falk eine Filiale in Berlin werden mehr als hundert verschiedene Pläne erund eine Schwesterfirma in Den Haag/Holland. stellt und Falk 1961 damit ganz offiziell „Europas 1950 wagt er den Schritt ins Ausland. Passend zum größter Stadtplan-Verlag“. In Buchhandlungen, Heiligen Jahr bringt er seine Karte von Rom heraus, Tankstellen und Kiosken, überall stehen die Pläne den ersten Auslandsplan. Das Geschäft läuft. Die mit dem gelben Einband und dem weißen Falkerste Million Pläne sind verkauft. Und WirtschaftsSchriftzug im roten Kreis. Falk vermarktet sein wunder-Deutschland erholt sich vom Krieg. Neue Produkt mit Humor und Slogans wie: „Hilflos irrt er Stadtviertel entstehen, Straßen werden gebaut, durch die Stadt, weil er keinen Falkplan hat.“ Oder: Autobahnen. Der Verkehr rollt an und mit ihm der „Nicht verlaufen, Falkplan kaufen.“ erste Autoatlas der jungen Bundesrepublik. D Genialer Unternehmer: Gerhard Falk erfand nicht nur den Falkplan, sondern auch das faltbare Schwimmbad. HAMBURG À LA KARTE » Der allererste Falkplan aus dem Jahr 1945 zeigte Hamburg – beziehungsweise das, was nach dem Bombenkrieg von der Stadt übrig geblieben war – und kostete bei Erscheinen 3 Reichsmark. Ins Auge stechen dem Betrachter heute die rot gerasterten Flächen, die einen beträchtlichen Teil der Karte ausmachen: zerstörte Gebiete und Ruinenflächen, akribisch dokumentiert. Zum 50. Jubiläum 1995 kam ein Reprint des alten Stadtplans heraus, der heute auch ein Zeitdokument ist. Beide Ausgaben sind vergriffen, man kann sich die Karte aber online anschauen: www.landkartenarchiv.de/ falk_hamburg1_1945.htm Hamburg zum Blättern: Die Wiederauflage des ersten Falkplans von 1945, Hunderte Städte sollten folgen. Faltenbildung: Bis 1982 wurde von Hand gefalzt, seither wird der patentierte Knick von der Faltstraße erledigt. Volkmar Mair erinnert sich gut an diese Zeit. Und an Gerhard Falk. Er hatte den Unternehmer 1954 beim Studium in Hamburg kennengelernt. Sie mochten sich, auch wenn sie Konkurrenten waren. Mair hatte mit Mairs Geographischem Verlag eine eigene Firma gegründet, die vornehmlich Straßenkarten produzierte. In die Quere kamen sich die beiden Männer dennoch nie. Enge Freunde wurden sie jedoch auch nicht. Erst Jahrzehnte später kamen sie geschäftlich zusammen – 1998, als die Mair-Gruppe, heute MairDumont, den FalkVerlag von Bertelsmann übernahm. Zu diesem Zeitpunkt war die Familie Falk schon nicht mehr im Unternehmen. Falks Sohn Alexander und seine Halbschwester Karin hatten die Firma 1996 verkauft – ein Jahr, nachdem sie ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte. Surfer, hat die Insel sogar mit dem Surfbrett umrundet“, erinnert sich Mair. Der Tod kam plötzlich: 1978, zwei Jahre nachdem mit dem „Großen Autoatlas“ wieder ein Bestseller erschienen war, starb Gerhard Falk mit nur 56 Jahren an einem Herzinfarkt. Man kann Millionenstädte auf einen Bogen Papier zwingen, doch das Leben ist nicht wirklich planbar, wie auch die tragische Familiengeschichte der Falks zeigt. Gerhard Falks Ehefrau Evelyn nahm sich 2005 das Leben, ihr gemeinsamer Sohn Alexander sitzt wegen Millionenbetrugs im Gefängnis. Und in Hamburg selbst, der Heimat des Falkplans, zeugt kaum mehr etwas von seinem genialen Erfinder – abgesehen von einer kurzen Sackgasse in einem Gleisdreieck inmitten eines Industriegebiets in Bergedorf: die Gerhard-Falk-Straße. » Historische Karten von Hamburg hat der Dozent Christian Terstegge in seinem Internetportal archiviert und auch zum Download bereitgestellt. Eine echte Fundgrube: Denn hier kann man nicht nur alte Stiche mit den Stadtgrenzen von 1071 bewundern und Entwürfe des Sielnetzes aus dem Jahr 1846, sondern auch Stromkarten der Unterelbe anno 1635, die Belagerungspläne der Festung von Harburg 1757 und Zeitungsartikel nach dem Hamburger Brand 1842. www.christian-terstegge.de » Dr. Götze Land & Karte, Deutschlands größte geografische Fachbuchhandlung, bietet neben Reiseliteratur und -karten antike Pläne von Hamburg an. Während Originale je nach Zustand 250 bis 5000 Euro kosten, schlagen Reproduktionen mit 40 bis 60 Euro zu Buche. Alstertor 14 – 18, Tel. 35 74 630, www.mapshop-hamburg.de H eute beschränkt sich Falk längst nicht mehr auf klassische Verlagsprodukte. Mit der Falk Content & Internet Solutions GmbH vermarktet man digitale Mobilitätslösungen, betreibt mit falk.de eine Plattform im Internet und beliefert Partner-Webseiten mit maßgeschneiderten Geo-Informationsdiensten. Auch Navigationsgeräte werden in Ostfildern vertrieben. Chef der Sparte ist Sohn Frank Mair. Volkmar Mair ist sich jedoch sicher, dass der gedruckte Falkplan neben den Online-Angeboten bestehen bleiben wird – jedes Jahr kommen immer noch Pläne für 300 Städte heraus. „Ein Stadtplan zeigt mir doch viel mehr als ein Navigationsgerät“, erklärt Mair Senior. „Es geht nicht nur darum, ein Ziel zu finden, sondern sich den Weg und das Drumherum anzuschauen, mit allem, was auf der Strecke zu entdecken ist. Das bietet nur ein Stadtplan.“ Gerhard Falk hätten diese Entwicklungen sicherlich gefallen. Er war ein moderner Mensch – experimentierfreudig und mit den verrücktesten Ideen. Sogar ein faltbares Schwimmbad hat er erdacht, das erste mobile überhaupt: eine Folie, in einen Rahmen eingehängt, im Winter leicht abzubauen und zusammenzufalten. Ein Mitarbeiter charakterisierte den Unternehmer einmal so: Falk habe „wie eine Kerze an beiden Enden gebrannt“. Im Beruf, wie auch privat. Zweimal war er verheiratet, drei Kinder hat er aus diesen Ehen. Er war viel unterwegs, am liebsten auf Sylt. „Er war ein wilder DITHMARSCHER GÄNSEKEULE D I T H M A R S C H E R G Ä N S E K E U L E I N 3 K Ö S T L I C H E N VA R I AT I O N E N : ª+ROVWHLQLVFK© Gänsekeule aus dem Backofen mit Beifußsauce, geschmortem Altländer Apfel-Rotkohl und Kartoffelklößen. ª(OVlVVLVFK© Gänsekeule mit glacierten Apfelspalten, Champagnerkraut und Brasseriekartoffeln. ª$VLDWLVFK© Gänsekeule mit grünem Spargel und Kaiserschoten aus dem Wok in Ingwersauce, serviert mit Duftreis. Brasserie Flum | Rothenbaumchaussee 10 | 20148 Hamburg | Tel.: 040/41 41 27 23 | Täglich geöffnet 12:00 – 00:00 Uhr VIII › STIL & LEBEN Sonnabend / Sonntag, 13. / 14. November 2010 MARKENMACHER FOTOS: ISTOCKPHOTO, PRIVAT Die Welt des Lesens Es begann in einem Laden in Hamburgs ThaliaTheater, und immer noch setzt die Marke Thalia auf Vielseitigkeit: mit Büchern, E-Books, CDs. D BETTINA EBEL, 39, Speditionskauffrau, lebt seit 2007 in Oslo und kann nach Feierabend skifahren gehen. Ich wollte ins Ausland, aber als mir eine interessante Position in Oslo bei einer Spedition angeboten wurde, habe ich gezögert. Norwegen klang nach „janz weit draußen“, „viel Natur“. Immer dunkel und kalt sollte es dort sein, viel Schnee, wenig Sonne. Vor allem: nur rund 550000 Einwohner, eigentlich fast ein Dorf. TEXT: HANNA KASTENDIECK as Licht ist weich, die Regale sind sanft geschwungen, in der Mitte des Raumes thront ein mit Mosaiksteinen verziertes Becken, an dessen Rand weiche Kissen zum Schmökern einladen. „Vitao“ heißt diese literarische Wellness-Oase. Und das ist längst nicht alles: In der 2000 Quadratmeter großen Lesewelt stehen Monitore, Computer zum Spielen, sogar eine Rutsche für Kinder – und daneben kleine Tische, darauf stapelweise Bücher. Das also ist er, der Buchladen der Zukunft. Er liegt in Weiterstadt bei Darmstadt – aber sein Ursprung liegt im Jahr 1919 in Hamburg. Denn er gehört zur wohl bekanntesten Marke des nordeuropäischen Buchhandels: zu Thalia. Der Mann hinter der Marke heißt Michael Busch. Ein Diplom-Volkswirt, der nie in einem Buchladen gearbeitet hat, aber groß darin ist, Bücher zu verkaufen. Gedruckte und Nicht-Gedruckte, sogenannte E-Books, Hörbücher, Zeitschriften, dazu Lernspiele und Postkarten. MultichannelStrategie nennt Geschäftsführer Busch das. „Unsere Kunden sollen jedes Buch in jeglicher Form bekommen, und das in kürzester Zeit, egal, wann und wo sie es haben möchten.“ Er will ein „Einkaufserlebnis rund ums Buch“. Busch ist Realist und damit so ganz anders als Alfred Schulze, der seine am 15. August 1919 in Hamburg gegründete Buchhandlung Thalia nach der Muse der schönen Künste benennt – und weil sie im Haus des Thalia-Theaters liegt. Im Geschäft steckt viel Herzblut, aber wenig Geschäftssinn: 1931 steht der Laden vor dem Konkurs. Der junge Buchhändler Erich Könnecke, 27 Jahre alt, übernimmt das bankrotte Unternehmen und läutet eine neue Ära ein, die bis heute andauert: die Ära der Familie Könnecke. Wie aus einem Buchladen eine Marke wird? Könneckes Sohn Jürgen macht es vor. 1957 steigt er ins väterliche Unternehmen ein, acht Jahre später wird er Mitinhaber – da ist der Junior gerade mal 30 Jahre alt. „Wir müssen dorthin, wo die Leute wohnen“, ist seine Devise, „Filialisierung“ das Rezept. Die erste Thalia-Filiale eröffnet im Elbe-Einkaufszentrum in Osdorf, weitere folgen. Welche Titel im Zukunft und Vergangenheit: oben das Thalia-Multichannel in Weiterstadt, unten die erste Buchhandlung im Thalia-Theater 1919 – 1939. Buch-Führung: die ThaliaInhaber Erich (l.) und Jürgen Könnecke 1969. Schaufenster landen, entscheidet Könnecke gerne selbst. Hildegard Knef, Anthony Quinn, Helmut Kohl, Wolfgang Schäuble, sie alle waren schon bei ihm, um aus ihren Büchern vorzulesen. Politiker, erinnert sich Könnecke, seien besonders nervös. „Viele sind sehr aufgeregt, wenn sie bei uns lesen. Sie sind einfach unsicher, wie ihre Gedanken ankommen.“ Bücher seien eben etwas sehr Persönliches. Das erste Thalia-Buchhaus eröffnet 1984 – und ist eine Sensation. Auf 2000 Quadratmetern werden 200 000 Bücher angeboten. Wenn Könnecke über die Entwicklung des Unternehmens erzählt, spricht er gern von der „Demokratisierung des Buchhandels“. Früher hätten sich ausschließlich die Bildungsbürger in einen Buchladen getraut, sagt er, heute gäbe es keine Hemmschwellen mehr. 2001 fusioniert Thalia mit der Hagener Gruppe Phönix-Montanus zur Thalia Holding GmbH. Gesellschafter wird die Douglas Holding AG, die 75 Prozent der Anteile übernimmt. Die Könneckes bleiben mit 25 Prozent im Unternehmen. Erst 2004 verlässt Jürgen Könnecke seinen Platz als Geschäftsführer. Sein Kollege Michael Busch übernimmt allein das Ruder – und schlägt einen neuen Kurs ein. 300 Standorte hat das Unternehmen inzwischen im deutschsprachigen Raum, 13 davon in Hamburg. Der Nettoumsatz lag 2008/2009 bei 819 Millionen Euro. Jeder zehnte Euro, der hierzulande für Bücher ausgegeben wird, landet in den Kassen der Kette. „Wir legen großen Wert auf die Pflege der buchhändlerischen Tradition, Lese- und Kulturförderung“, erklärt Marketing-Direktor Michael Wetzel. „Gleichzeitig steht die Marke Thalia aber auch für eine große Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen und Trends. Und nicht zuletzt für eine konsequente Kundenorientierung – und das immer im Zeichen der Muse.“ Im vergangenen Jahr wählten die Kunden Thalia zu ihrem Lieblingsbuchhändler. Geschäftsführer Michael Busch nahm die Auszeichnung „Händler des Jahres 2009“ persönlich entgegen. Jetzt will er mit Thalia eine Milliarde Umsatz erreichen. „Spätestens übernächstes Jahr möchten wir das schaffen, da steckt wirklich eine Menge Herzblut drin.“ „Was ist norwegisch?“, habe ich meine norwegischen Freunde vor kurzem gefragt: Käsehobel, Øl (Bier) und „best chocolate of the world“ standen hoch im Kurs. Wer hätte das gedacht? War ich doch auf braunen Käse, Skifahren, Party, Familie und Hytta (Wochenend-Urlaub) aus. Fjord? Natur? Das auch. Dunkel und kalt? Kommt ebenso vor, wie hell und heiß. Kontakt » Thalia-Buchhandlung Spitalerstraße, Spitalerstraße 8, Tel. 48 50 10, Mo– Sa 10– 20 Uhr, www.thalia.de MEIN STYLE-TRIO SCHILLERS STADTGEFLÜSTER Fit for Fernsehen Automatische Welt Klassiker: Franzbrötchen – das Hamburger Original, z. B. in Dat Backhus, CarlPetersen-Str. 116, 95 ct. I Wie halten Sie sich fit? Zu den großen Sportlern des Jahrhunderts würde ich mich nicht zählen, aber Laufen gehört zu meinen liebsten Beschäftigungen. Nicht der Fitness wegen, sondern weil ich dabei wunderbar meinen Kopf frei bekomme. Wetter spielt keine Rolle, aber die richtigen Schuhe sind unentbehrlich. Was gucken Sie nach einem anstrengenden Drehtag selbst? Meinen TV-Anschluss habe ich abgeschafft, indem ich das Antennenkabel nach stundenlangem „Zappen“ durchgeschnitten habe. Ich habe eine schnell wachsende DVDSammlung, gucke Filme gerne im Original. „Heat“ mit Al Pacino und De Niro ist ein spannender Action-Thriller. Kino: DVD „Heat“, Thriller mit Al Pacino und Robert De Niro (1996), Rest-Exemplare über amazon.de, ab 9 Euro. FOTOS: KLAUS BODIG, PR „Kopf frei“: Brooks-Joggingschuhe, z. B. Modell Adrenalin GTS 10, gesehen bei Laufladen Lunge, Lämmersieth 1, um 125 Euro. Die Wochenvorschau MONTAG DIENSTAG KONZERT: Volbeat, der beste dänische Rock-Export überhaupt, sind nicht nur die Erfinder des „Elvis Metal“, sondern beweisen, dass harte Klänge Spaß und Seele haben. Alsterdorfer Sporthalle, 20 Uhr. VORTRAG: Michael Blumenthal, Direktor des Jüdischen Museums Berlin, stellt seine Memoiren „In achtzig Jahren um die Welt“ vor und diskutiert mit Dr. Theo Sommer. Bucerius Kunst Forum, 20 Uhr. FILMPREMIERE: Die Ski-Dokumentation „Up and down“ mit viel Tiefschnee-Action wird bei der Freeride-Night präsentiert. East, Simon-von-Utrecht-Str. 31, 19 Uhr. SPORT: Die HSV-Handballer können gegen den Erzrivalen THW Kiel einen wichtigen Schritt zum 1. Titel machen. O² World, 20.15 Uhr. n meinem Mail-Eingangsfach findet sich die Nachricht, dass Nürnberg bald wieder von der „Automatisierungswelt“ in ihren Bann gezogen wird. „Wir finden, dass auch Sie dabei nicht fehlen sollten“, schreibt der mir vollkommen unbekannte Absender, und bevor ich zum Nachdenken komme, woher er denn bloß diese Idee hat (oder, zum Beispiel, meine Mail-Adresse), verspricht er auch schon eine „kostenlose Eintrittskarte“, einen „netten Plausch zwischendurch“ oder „auch einfach nur eine leckere Tasse Kaffee“. Und damit hat er mich natürlich. Ich finde auch, und schon lange!, dass ich in der Automatisierungswelt nicht fehlen sollte. Welch eine Verlockung! Ich stelle mir vor, dass ich mir in diesem Schlaraffenland gar keine Gedanken mehr machen müsste über Texte wie diesen – in der Automatisierungswelt passieren sie von ganz allein. Schwupps! fügen sich Formulierungen und Pointen zu einem sinnvollen Ganzen, während ein Heinzelmännchen meine Wäsche macht und den Müll herunterträgt. Das Paradies! Vorsichtshalber schlage ich bei Wikipedia nach, man traut ja nicht blind jeder E-Mail heutzutage, wie oft hätte ich sonst schon Schecks nach Nigeria geschickt zu einem Kerl, dessen Cousin sehr, sehr krank ist und meine Hilfe dringend braucht. Auch der vertrat die Ansicht, ich solle in seiner Sache nicht fehlen, einen netten Plausch zwischendurch aber hat er nie in Aussicht gestellt. Und was finde ich im Netz über die Automatisierungswelt: das antike Griechenland. Man verehrte schon damals die Automatia – und weihte ihr Kapellen. Na bitte! Kurz mogelt sich der Gedanke dazwischen, warum die zauberhafte Automatisierungswelt ausgerechnet in Nürnberg liegt, Griechenland wäre doch hübscher, und sehr viel automatischer wäre es, käme die Automatisierung direkt nach Altona, wo ich ja ohnehin schon bin. Ich werde das bei einem netten Plausch und einer leckeren Tasse Kaffee vorschlagen. Und der Automatia anschließend zur Sicherheit ein paar Nürnberger Lebkuchen opfern. SHOW: Bei der großen SchmidtWintergala sind Comedians, Musiker und tollkühne Akrobaten zu Gast bei Emmi & Willnowsky. Premiere im Schmidt Theater, 20 Uhr. AUSSTELLUNG: „Hohe Uhrmacherkunst“ zeigt die Schweizer Uhrenmanufaktur Parmigiani Fleurier und gibt Einblicke in die Fertigung. Juwelier Hansen, Große Bleichen 8, bis 27.11. DONNERSTAG ESSEN: „Grünkohl satt, bis nix mehr geht“ gibt’s in der Fischauktionshalle, mit Kassler, Kochwurst, Schweinebacke, Bratkartoffeln, Bier und Köm. Musik: u. a. Hafenmusikanten, 22,80 Euro. 18 Uhr. FAMILIENFEST: „Lesetag der 7. Wilhelmsburger Lesewochen“, mit Bühnenprogramm, Büchern und Lesetipps. Bürgerhaus Wilhelmsburg, 15 – 18 Uhr. Oslo ist schlank, sportlich und international. Dabei irgendwie immer beschaulich, übersichtlich, freundlich, tolerant. Mit Englisch kommt man weit, aber selten bis nach Hause zum Norweger. Im Bus hört man oft alles, nur kein Norwegisch. Der Tag beginnt früh, dafür schließen viele Cafés bereits um 17 Uhr. Feste feiern wir bis um drei Uhr morgens, dann werden die Kantsteine hochgeklappt. Der Burka begegnet man ebenso wie Designerklamotten. Abends aufrüschen, dafür im Büro eher leger. Trotzdem immer mit Stil. Doch Überraschung! Oslo ist nicht „jwd“, und mit dem Flieger bin ich „zack, zack“ zurück! MADE IN HAMBURG Kolumnen-Buch » Hier schreiben im wöchentlichen Wechsel Maike Schiller und Joachim Mischke. Ausgewählte Kolumnen aus dem „magazin“ und der „Welt“ erscheinen in dem Band Hamburger Momente, 9,95 Euro. www.abendblatt.de/shop oder über Tel. 34 72 65 66. FREITAG MARKT: Festlich erstrahlt der Harburger Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus. Bis 23.12., Mo – Sa 11 – 20, So 13 – 20 Uhr. ROCK: The Scorpions, Weltstars aus Hannover, wollen nach dieser „Get Your Sting And Blackout“Tour, die sie bis 2012 über fünf Kontinente führen soll, ihre Karriere beenden. O² World, 19.30 Uhr. Ein handgepflückter Premium-Schwarztee als Hommage an Hamburg mit einer „Brise hanseatischem Understatement“. Dabei glänzt die Dose mit dem lauten und herzlichen Bekenntnis zur Heimat eher auffällig … Teedose I Love HH (90 g), gesehen bei Mutterland, ErnstMerck-Str. 9 – 11, um 9 Euro. 15.–21. NOVEMBER MITTWOCH Die Menschen sind anders, die Erwartungshaltung im Arbeitsleben wie auch Freizeit sind grundverschieden. Zeit ist plötzlich dehnbar. Inzwischen beobachte ich erst „den Norweger“, um dann zu entscheiden, ob auf „eilig“ auch tatsächlich „Stress“ folgen muss. Vielleicht hat es ja doch bis morgen Zeit? Mediterrane Charakterzüge im hohen Norden. Dafür scheint Pünktlichkeit auch hier gefragt. In Oslo muss ich mir eingestehen, wie ungeduldig ich bin, wie deutsch. Und dass auch in mir ein „Naturmensch“ steckt. Dennoch, so gerne ich nach Feierabend skifahre, es zieht mich zurück in die große Stadt. Ich werde meine Freunde sehr vermissen, wenn es irgendwann Abschied nehmen heißt ... ILLUSTRATION:JOSEPHINE WARFELMANN Der Hamburger Schauspieler Tayfun Baydar, 35 („GZSZ“), guckt im Fernsehen nur DVDs, hält sich laufend fit und liebt Franzbrötchen. Dürfen Sie als Seriendarsteller auch mal sündigen? Zum Glück schließt das eine das andere nicht aus, aber es kam schon vor, dass meine Mutter anrief und meinte, ich hätte zugenommen. Man steht ständig unter Beobachtung. Aber in Hamburg gönne ich mir gerne ein Franzbrötchen. Oslo SONNABEND THEATER: „Peggy Pickit sieht das Gesicht Gottes“ in der AfrikaAuseinandersetzung von Roland Schimmelpfennig. Premiere im Thalia Theater, 20 Uhr. AUSSTELLUNG: Am „Markttag“ stellen 6 regionale Künstlerinnen Schmuck, Wunderkammerobjekte, Skulpturen, Karaffen und Fotografien aus. Sabine Krischke Galerie, Goldbekufer 30, 11.30 – 17 Uhr. SONNTAG COMEDY: Mit „Liebesbeweisen“ beschäftigt sich Dr. Eckart von Hirschhausen, vor allem mit den peinlichen … CCH, 20 Uhr. KINDER: Doris Dörr liest aus „Oskar und Lotti und der Hafengeburtstag“. Was tun, wenn man im Gedränge verloren geht? Für Kinder ab 5, Eintritt frei. Schauspielhaus, Rangfoyer, 11.30 Uhr.