jetzt wirklich - Interfakultärer Studiengang Religionswissenschaft
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis des Interfakultären Studiengangs Religionswissenschaft Sommersemester 2009 1. Geleitwort von Prof. Dr. Michael von Brück 3 2. Allgemeine Hinweise 4 3. Die Institute stellen sich vor 7 4. Studium der Religionswissenschaft 8 4.1 Zur Struktur des Lehrangebots – zugleich inhaltliche Empfehlungen zum Studienaufbau 4.2 Formale Anforderungen 4.3. Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens 4.4 Studiengang Religionswissenschaft (M.A., Dr. phil.) 4.4.1 Hauptfach 4.3.2 Nebenfach 4.3.3 Religionswissenschaftliche Pflichtveranstaltungen 4.3.4. Vorbereitungskurs für Prüfungen von Neben- und Hauptfachstudenten 5. Überblick Lehrangebote Sommersemester 2009 5.1 Vorlesungen 5.2 Proseminare 5.3 Hauptseminare 5.3 Oberseminar 5.4 Übungen 5.5 Colloquien und Repetitorien 8 8 9 9 10 10 12 13 13 14 14 15 17 18 18 18 6. Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen 6.1 Vorlesungen 6.2 Proseminare 6.3 Hauptseminare 6.4. Oberseminar 6.5 Übungen 6.5 Colloquien und Repetitorien 19 20 29 46 54 54 57 www.religionswissenschaft.lmu.de 7. Dozenten-Biographien 59 Literaturempfehlungen 63 Fachschaft Religionswissenschaft 63 2 1. Geleitwort von Prof. Dr. Michael von Brück Die Pluralität der Werte- und Lebensmuster in modernen Gesellschaften kann nicht verstanden werden ohne die Rolle der Religionen, die heute in noch nie dagewesener Weise in Dialog und Polemik miteinander vernetzt sind. Um überhaupt zu begreifen, genügt es nicht, nur eine Religion zu studieren, weil erst durch die Kenntnis des anderen zweierlei wirklich bewusst wird: erstens die Tatsache, dass es sehr andere Kultur- und Religionsformen als die eigene gibt, zweitens der Erkenntnisgewinn, der dann entsteht, wenn man gleichsam mit den Augen des anderen die eigene Traditionsgestalt betrachtet. Die Religionswissenschaft ist ein kulturwissenschaftliches Fachgebiet, das gesellschaftliche Zusammenhänge erforscht, die sich durch bestimmte Glaubens- und Wertvorstellungen, Riten und Normen definieren. Dabei geht es um das Verstehen historischer Zusammenhänge ebenso wie um die Erarbeitung von Methoden. Die Einheit der Religionswissenschaft ergibt sich aus vergleichenden Beobachtungen und verallgemeinerungsfähigen Mustern, die beim Studium der einzelnen Religionen gewonnen werden. Sie bedürfen gründlicher methodischer Reflexion und stetiger Überprüfung an Hand historischer und aktueller Daten. Schwerpunktmäßig wird mit den unterschiedlichen Methoden der Historischen Hermeneutik und der Religionsästhetik gearbeitet. Was darunter zu verstehen ist und wie beide Methoden aufeinander bezogen werden können, ist einer der Eckpfeiler unserer gegenwärtigen Arbeit. Verglichen werden nicht einzelne abstrahierte Erscheinungen von „Religion“ (das war die alte Phänomenologie), sondern systemische Kommunikationsfelder in ihren historischen Darstellungsformen und Translationen. Dieselben sind in ganz verschiedenen Medien greifbar, weshalb die RW mit Methoden arbeitet, die auch anderen kulturwissenschaftlichen Perspektiven eigen sind, z.B. Philologie und sozialwissenschaftliche Methoden. Den Philologien kommt ein besonderes Schwergewicht zu, da die Religionengeschichte der letzten Jahrtausende prominent (aber keineswegs ausschließlich) in literarischen Traditionen greifbar ist. Hieraus ergibt sich eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen (Ethnologie, Regionalwissenschaften wie z.B. Indologie, Sinologie, Turkologie, Japanologie und Theologie). Da der Gegenstandsbereich der Religionswissenschaft sehr unterschiedliche Kulturräume mit ihren Sprachen, Ethnien und Historien umfasst, ist es unerlässlich, die Kapazitäten zu bündeln, Schwerpunkte zu setzen, die Arbeitsgebiete des in München verfügbaren Personals zu nutzen und durch Lehraufträge ergänzend zusätzliche Kompetenz an die Institute zu binden. So haben wir neben der Theorie und Methodik der Religionswissenschaft und dem Religionenvergleich Schwerpunkte in Hinduismus und Buddhismus, in der Religionsästhetik und –ökonomie aufgebaut und kooperieren mit weiteren sozial- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen. Das Studium der Religionswissenschaft soll die Studierenden befähigen, die Werte- und Lebensmuster anderer Kulturen kompetent wahrzunehmen sowie die gegenwärtige Dynamik der Begegnung von Religionen und Kulturen zu verstehen. Diese Kompetenz wird im politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und pädagogischen Bereich noch weiter an Bedeutung gewinnen, weil sich die Möglichkeiten kultureller Entwicklungen und Konflikte genau an den Schnittstellen ergeben, die entstehen, wenn kreative kulturelle Prozesse aus der Begegnung und dem Zusammenprall von verschiedenen Lebens- und Kulturmustern (Religionen) erwachsen. Und genau dies ist auf nationaler, europäischer und weltweiter Ebene zunehmend der Fall. Aus dem Gesagten ergibt sich, dass wir den Studierenden empfehlen, das entsprechende Lehrangebot gemäß der eigenen Interessenlage so genau wie möglich aufeinander abzustimmen. Die Mitarbeiter der Institute stehen gern zur Beratung zur Verfügung. 3 2. Allgemeine Hinweise Wir möchten alle darauf aufmerksam machen, dass eine Anschlagtafel im Institut für Religionswissenschaft ständig aktuelle Informationen bietet sowie auf die Studienangebote in der Religionswissenschaft und auf Kongresse, Gastvorträge usw. hinweist (Ort: Ludwigstr. 31/II). Weitere Informationen und Aktuelles unter www.religionswissenschaft.lmu.de. Mit Fragen zu dem Hauptfach-Studiengang Religionswissenschaft (Magister M.A. und Dr. phil.) und der Umstellung auf den BA/MA-Studiengang wenden Sie sich bitte an die Studienberatung. Semester Semesterbeginn: Montag, 20.04.2009 Semesterende: Samstag, 25.07.2009 Alle Veranstaltungen beginnen mit dem Semesterbeginn und enden zum vorgegebenen Semesterende, außer es stehen andere Daten bei den Veranstaltungen. Einführungsveranstaltung Dienstag, 21.04.2009, 10-13 Uhr in R 227, Schellingstr. 3 Vorbesprechung Zwischenprüfung SoSe 2009 Vorbesprechung für alle, die ihre Zwischenprüfung RW im SoSe 2009 machen: Do, 28. Mai 2009, 15 s.t., Ludwigstr.31/II Raum 225, (Prüferinnen u. Prüfer: Dr. A . Grieser/ N. Heyer M.A., J. Kugele, M.A.). Die Vorbesprechung stellt das Procedere der Anmeldung vor, Tipps zur Prüfungsvorbereitung sowie formal die Prüfungsinhalte, Literatur für den Teil „Theorie und Methodik der RW“ und den Erwartungshorizont der Prüfer und Prüferinnen. Prüflinge sollen ihre Schwerpunkthemen-Wünsche für den religionsgeschichtlichen Teil der Prüfung bereits mitbringen und besprechen. Durch die Vorbesprechung können sich die Studierenden auch kennenlernen und Lerngruppen bilden. Beachten Sie auch den neuen Infozettel Zwischenprüfung auf unserer Homepage! Studienberatung Nicole Heyer M.A. Ort: Ludwigstraße 31/II, Zimmer 226 Mittwoch 9-12 Uhr und n.V.; Anmeldung [email protected] oder 089/21802142 4 Studium International Für Studierende der Religionswissenschaft wird ein Auslandsstudium sehr empfohlen. Erste Informationen rund um Studiensemester im Ausland finden Sie auf der LMU-Seite unter Startseite > Studium > Studium International Unterstützung bei Bewerbungen für Auslandsaufenthalte erhalten Sie in der Fachstudienberatung. Eine gute Möglichkeit, außerhalb Deutschlands zu studieren, bietet das ERASMUSProgramm, das 1987 von der EU ins Leben gerufen wurde, um die Mobilität der Studierenden innerhalb Europas zu fördern. Inzwischen ist auch unser Institut in das Netzwerk eingebunden. Bisher gibt es Austauschprogramme mit zwei Partnerinstituten mit Zürich und Rom. Auf Anregung können noch weitere ERASMUS-Kooperationen aufgebaut werden. Partnerschaften: University of Rom 1 Facolta die folosfia-lettere e filosofia Dipartimento die studie Storica-religiosi Università La Sapienza die Roma Hinweise zum neuen Online-Vorlesungsverzeichnis und der Möglichkeit dort Kurse zu belegen Mit dem Sommersemester 2009 führt die LMU ein neues Online-Portal für Studierende ein: LSF – Lehre, Studium, Forschung. Als Studieninformations-, -beratungs- und Planungssystem unterstützt es Studierende und Lehrpersonal bei spezifischen Planungen. LSF stellt Informationen zu Veranstaltungen der Hochschule, besonders über Lehrveranstaltungen, bereit ermöglicht Studierenden, sich ihren Stundenplan zusammenzustellen verfügt über Funktionen zur Belegung von Veranstaltungen (insbesondere auch teilnahmebeschränkter Veranstaltungen) durch die Studierenden selbst bietet Informationen über Studiengänge und Veranstaltungen, über den Aufbau von Hochschule, Organisationseinheiten und über Dozenten Universität Zürich Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie Koordinatorin Internationale Austauschprogramme: Dr. Ulrike Langbein Spalenvorstadt 2 CH-4003 Basel Mit dem Bachelor wird es (auch für Magisterstudierende) notwendig, sich vor Semesterbeginn in Lehrveranstaltungen einzuschreiben (hier belegen genannt). Damit dies ab dem nächsten Semester reibungslos funktioniert, werden wir das bereits in diesem Semester mit einigen Veranstaltungen üben. Im Online-Vorlesungsverzeichnis LSF sind solche Lehrveranstaltungen mit dem Hinweis „Platzvergabe“ gekennzeichnet. Hier im Kommentierten Vorlesungsverzeichnis findet sich ein Hinweis bei den Kommentaren. Eine detaillierte Anleitung zu den Funktionsweisen von LSF stellen wir Ihnen auf der Website bereit. Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise zu Ablauf, Form und Fristen der Bewerbungen, die von der zentralen Erasmus-Koordination der LMU gegeben werden. Startseite > Studium > Studium International > Studium im Ausland > Austauschmöglichkeiten der LMU > ERASMUS-Programm Die Belegfrist für das Sommersemester 2009 ist von 01.04.2009-16.04.2009. Nur innerhalb dieses Zeitraumes ist eine Belegung, d.h. Anmeldung bzw. Einschreibung, in die betreffenden Lehrveranstaltungen möglich. Wann, innerhalb dieses Zeitraumes, Sie die Belegung vornehmen ist bedeutungslos. Erasmus-Beauftragte des Interfakultären Studiengangs Religionswissenschaft ist Nicole Heyer. Bei Problemen mit der Belegung von Lehrveranstaltungen wenden Sie sich bitte an die Studiengangskoordinatorin Nicole Heyer. 5 6 3. Die Institute stellen sich vor 4. Studium der Religionswissenschaft Lehrstuhl Religionswissenschaft (Ludwigstr. 31/II) Leitung Prof. Dr. Michael von Brück (Zimmer 232) [email protected]; Sprechstunde: Mi 13-14 Uhr, Anmeldung im Sekretariat Sekretariat Barbara Pöhlmann (Zimmer 227), Öffnungszeiten: 9.30 - 12.00 Uhr Tel: (089) 2180-3484, Fax: (089) 2180-2835; [email protected] Assistent Jens Kugele M.A. (Zimmer 226), Tel. (089) 2180-2142, [email protected], Sprechstunde n.V. Lehrbeauftragte Dr. Michael Brinkschröder: Tel. (089) 2180-3484, [email protected] Dr. Stefan Eisenhofer, Tel: (089) 210136-138, Sprechstunde n.V. Dr. theol. Hans-Peter Müller: Tel: (08081) 3593, Sprechstunde n.V. 4.1 Zur Struktur des Lehrangebots – zugleich inhaltliche Empfehlungen zum Studienaufbau Seminar für Religionswissenschaft und Philosophie der Religionen Europas (Ludwigstr. 31/II) Religionswissenschaft Leitung Prof.’in Dr. Anne Koch (i. V.) (Zimmer 223), Tel: (089) 2180-5772; [email protected] Sprechstunde: Mi 16-17 Uhr und n. V. , Anmeldung im Sekretariat Sekretariat Mechthilde Dreier (Zimmer 230), Öffnungszeiten: Mo-Fr, 9-12 Uhr; Tel: (089) 2180-3282, Fax: (089) 2180-2152; [email protected] Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Studiengangskoordinatorin Dr. Alexandra Grieser (Zimmer 228), Tel: (089) 2180-2168; [email protected] , Sprechstunde: Do 14-15 Uhr und n.V. Nicole Heyer M.A. (Zimmer 226), Tel. (089) 2180-2142 [email protected], Sprechstunde: Mi 9-12 Uhr, Anmeldung per Mail oder Tel. Hilfskräfte: [email protected] Tutoren: Stefan Binder und Susanne Framberger (Grundkurs) Aufgrund der (augenscheinlichen) Fremdheit vieler unserer Themen bedarf die Struktur des Lehrangebots der Erläuterung: Wir haben es mit einer Weite von Inhalten und Traditionen zu tun, die historisch, systematisch und im Blick auf ihre Grundüberzeugungen zunächst nur wenig miteinander verknüpft sind. Die prinzipielle Zuständigkeit des Fachs reicht – neben methodischen Fragen – von afrikanischen indigenen Religionen über den pakistanischen Islam und den japanischen Buddhismus bis zur Europäischen Religionsgeschichte und zu neuen religiösen Bewegungen. Als unsere besondere Aufgabe sehen wir die methodisch reflektierte Zusammenschau der zahlreichen möglichen wissenschaftlichen Umgangsweisen mit dem Thema „Religion“. Die Veranstaltungen der beiden Institute können aber keinen Gesamtüberblick über dieses Feld geben. Für einen ersten Überblick über die philosophischen Voraussetzungen, Methoden, Quellen und Problemstellungen der Religionswissenschaft ist die Teilnahme am Grundkurs Religionswissenschaft für alle Studienanfänger der Religionswissenschaft Pflicht und wird die Grundlage für ein sinnvolles methodisches Arbeiten in den Seminaren legen. Ziel der Lehrveranstaltungen ist eine methodisch reflektierte und möglichst vorurteilsfreie Annäherung an das „Fremde“ – sei es Hinduismus in Indien, Buddhismus an der Seidenstraße oder Islam in deutschen Gastarbeiterwohnungen. Wir wählen Einzelaspekte aus der Fülle unseres Fachs aus und ermuntern die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, sich am jeweiligen Thema beispielhaft in die Beschäftigung mit dem „Fremden“ einzuarbeiten. Gleichzeitig bemühen wir uns jedoch, über die jeweilige Thematik hinaus Leitlinien und Ausblicke zu geben. Daher sind unsere Veranstaltungen durchaus nicht so „speziell“, wie es zunächst scheinen mag. Wir sind im Übrigen davon überzeugt, dass solche exemplarischen Studien die Teilnehmer und Teilnehmerinnen befähigen, sich bei Bedarf auch in ganz anderen Bereichen der Religionen selbständig die nötigen Kenntnisse zu verschaffen. Philosophie der Religionen Europas Leitung Prof. Dr. Rémi Brague (Zimmer 231), nur im Sommersemester Sprechstunde: Mi 15-16 Uhr, Anmeldung im Sekretariat Frau Dreier Assistent (Prof. Brague) Dr. phil. Hans Otto Seitschek (Zimmer 221), Tel: (089) 2180-2906; [email protected], Sprechstunde: Mo 11-13 Uhr Lehrbeauftragte Dr. Rocio Daga Portillo, Tel.: (089) 2180-3282, Sprechstunde n.V. Dr. Michael Heinzmann, [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung Adrian Hermann M.A. , [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung Dr. Katharina Wilkens, [email protected], Sprechstunde n. Veranstaltung 7 8 4.2 Formale Anforderungen 4.4 Studiengang Religionswissenschaft (M.A., Dr. phil.) Für einen laut Studienordnung geforderten Schein im Studiengang Religionswissenschaft müssen folgende Leistungen erbracht werden: 4.4.1 Hauptfach - Regelmäßige Teilnahme - Aktive mündliche Mitarbeit im Seminar - teilweise ein Referat (je nach Ankündigung des Dozenten/der Dozentin) - benotete Hausarbeit (Proseminar 10-15 Seiten; Hauptseminar 20-30 Seiten; Abgabe nach dem ersten Vorlesungstag des Folgesemesters nur nach Rücksprache), - benotete Scheine aufgrund einer Klausur oder mündlichen Prüfung werden nicht anerkannt! Empfehlung für Semester Es werden nur Scheinvordrucke des Studiengangs Religionswissenschaft anerkannt. Für ein solides Grundlagenwissen sind mehr Veranstaltungen als die formal geforderten dringend empfohlen. Der Schein muss von dem Institut abgestempelt werden, an dem er erworben wurde, und zur Anerkennung im Studiengang Religionswissenschaft zusätzlich in einem der RWSekretariate mit dem Studiengangsstempel. Ob es sich um einen historischen oder systematischen Schein handelt, richtet sich nach der mit dem Dozenten vereinbarten Ausrichtung der schriftlichen Seminararbeit. Veranstaltungsart Pflicht/ Wahlpflicht Grundkurs Religionswissenschaft 6 GK P 1 Vorlesung/Übung zur Hist. Religionswissenschaft Proseminar I zur Hist. bzw. Syst. Religionswissenschaft je nach Lehrangebot, Voraussetzung: Schein über erfolgreiche Teilnahme des GK 2 V/Ü WP 2 PS P Überblicksvorlesung zur Syst. Religionswissenschaft Vorlesung/Übung zur Hist. Religionswissenschaft Sprachkurs für Anfänger in einer außereuropäischen Quellensprache 2 V WP 2 V/Ü WP 2 SK P 3 Proseminar II zu dem nicht mit dem Proseminar I abgedeckten Bereich der Religionswissenschaft; Voraussetzung: Schein über erfolgreiche Teilnahme des GK 2 PS P 3 Vorlesung/Übung zur Syst. Religionswissenschaft Vorlesung/Übung zur Hist. Religionswissenschaft Sprachkurs in einer außereuropäischen Quellensprache (mit Leistungsnachweis) 2 V/Ü WP 2 V/Ü WP 2 SK P Überblicksvorlesung mit Tutorium: Grundwissen Religionswissenschaft 4 V P Veranstaltungen aus den Bereichen Syst. und Hist. Religionswissenschaft und/oder weitere Sprachkurse Pflichtveranstaltungen Wahlpflichtveranstaltungen Im Grundstudium SWS insgesamt 6 V/Ü/PS/ SK WP 2 2 2 3 3 4 4 1-4 9 SWS 1 4.3. Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens Wie bereitet man sich am besten auf ein Referat vor? Wo finde ich aktuelle Literatur? Wie erschließt man sich schwierige wissenschaftliche Texte? Welche Regeln gibt es für das Zitieren und das Erstellen eines Literaturverzeichnisses? Welche Form hat eine wissenschaftliche Hausarbeit? Auf der Homepage des Studiengangs Religionswissenschaft finden sich Anleitungen und Hinweise im pdf-Format zu grundlegenden Techniken und Formen wissenschaftlichen Arbeitens. Den Studierenden wird empfohlen, sich mit diesen Arbeitstechniken vertraut zu machen und sich bei der Erstellung von Referaten und Hausarbeiten an diesen Vorgaben zu orientieren. www.religionswissenschaft.lmu.de > Studium und Lehre > Studienhilfen >Wissenschaftliches Arbeiten Lehrveranstaltungen im Grundstudium (1. bis 4. Fachsemester) 10 16 18 34 P WP 4.3.2 Nebenfach Empfehlung für Semester Lehrveranstaltungen im Hauptstudium (5. bis 8. Fachsemester) SWS 5-8 Hauptseminar aus dem als „Erster Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der Hist. Religionswissenschaft (Zugangsvoraussetzungen: Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme an einer Sprachveranstaltung für Fortgeschrittene in der Quellensprache, Proseminarschein in dem Teilbereich, dem das Hauptseminar zugehört) 2 Veranstaltungen aus dem als „Erster Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der Hist. Religionswissenschaft 6 Hauptseminar aus dem als „Zweiter Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich der Syst. oder Hist. Religionswissenschaft (Zugangsvoraussetzungen: Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme an einer Sprachveranstaltung für Fortgeschrittene in der Quellensprache, Proseminarschein in dem Teilbereich, dem das Hauptseminar zugehört) 2 5-8 Veranstaltungen aus dem als „Zweiter Schwerpunkt“ ausgewählten Teilbereich 6 V/Ü/PS/ HS WP 5-8 Veranstaltungen nach freier Wahl 10 WP 7 bzw. 8 Repetitorium zur Hist. Religionswissenschaft (je nach Lehrangebot) 2 V/Ü/PS/ HS Ü 7 bzw. 8 Repetitorium zur Syst. Religionswissenschaft (je nach Lehrangebot) 2 Ü WP Pflichtveranstaltungen Wahlpflichtveranstaltungen Im Hauptstudium SWS insgesamt 4 26 30 5-8 5-8 11 Veranstal- Pflicht/ tungsart Wahlpflicht HS V/Ü/PS/ HS HS P WP Empfehlung für Semester Zahl der SWS Veranstaltungsart Pflicht/ Wahlpflicht 1 Grundkurs Religionswissenschaft 6 GK P 2 Proseminar I zur Hist. bzw. Syst. Religionswissenschaft je nach Lehrangebot, Voraussetzung: Schein über erfolgreiche Teilnahme am GK 2 PS P 2 Vorlesung/Übung zur Hist. Religionswissenschaft 2 V/Ü WP 3 Proseminar II aus dem nicht mit dem Proseminar I abgedeckten Bereich der Religionswissenschaft; Voraussetzung: erfolgreiche Teilnahme am GK 2 PS P 4 Vorlesung/Übung zur Syst. Religionswissenschaft 2 V WP 5-8 Hauptseminar (Voraussetzung: Nachweis über die erfolgreiche Teilnahme an jeweils einem Proseminar aus dem Bereich der Hist. und der Syst. Religionswissenschaft) 2 HS P 1-8 Veranstaltungen aus den Bereichen Hist. und der Syst. Religionswissenschaft nach Wahl 16 V/Ü/SK/P S/HS WP Pflichtveranstaltungen Wahlpflichtveranstaltungen Im Grundstudium SWS insgesamt 12 20 32 P WP Lehrveranstaltungen P WP 12 P WP 4.3.3 Religionswissenschaftliche Pflichtveranstaltungen 3-semestriger Turnus für die kommenden Semester SoSe 2009 WiSe 2009/10 Historisches Repetitorium (2 SWS) Vorlesung Grundwissen RW (4 SWS + 2 SWS Tut.) SoSe 2010 Systematisches Repetitorium (2 SWS) 4.3.4. Vorbereitungskurs für Prüfungen von Neben- und Hauptfachstudenten Nebenfachstudenten und -studentinnen: Magisterprüfung Hauptfachstudenten und –studentinnen: Zwischenprüfung Termine: Samstag, 25.04., 09.05. und 06.06.2009 jeweils von 9 – 13 Uhr in Ludwigstr. 31, 021. Anmeldung bis spätestens 19.04.09 per Mail an [email protected]. 5. Überblick Lehrangebote Sommersemester 2009 Der folgende Überblick ist zugleich eine Zusammenstellung aller Veranstaltungen, die im Rahmen des Magisterstudiengangs Religionswissenschaft anerkannt werden können. Hierzu ist ein Stempel des interfakultären Studiengangs nötig. Wir haben versucht, für alle Veranstaltungen zu klären, in welchen Räumen diese stattfinden. Sollte kein Raum angegeben sein, wenden Sie sich bitte an das entsprechende Institut, an dem der Dozent /die Dozentin tätig ist. Grundkurs Religionswissenschaft Di 10-13 Uhr und Fr 10-13 Uhr in R 227, Schellingstr. 3 Beginn 21.04.09, zugleich Einführungsveranstaltung Tutorien zum Grundkurs Religionswissenschaft 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 2-stündig, Do 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 Binder/Framberger 5.1 Vorlesungen Emanzipation der Juden im europäischen Vergleich 2-stündig, Do 10 -12 Uhr, Schellingstr. 3, E001 Die Yoga Sutras des Patanjali, Teil II 4-stündig, Do 8-12 Uhr, HGB A 240 Brenner von Brück Juden im Mittelalter (7.-16. Jahrhundert) 2-stündig, Mo 14-16 Uhr, Schellingstr. 3, E001 Haverkamp Twentieth Century Islamic Thought in the Balkans 2-stündig, Mo 14-16 Uhr, HGB M 014 Uhr Karić Die Werke von H.G. Kippenberg und B. Gladigow im Kontext der Religionswissenschaft der letzten Jahrzehnte 2-stündig, Do 8-10 Uhr, HGB-A 016 Koch Geschichte des antiken Christentums III 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HS B 106 König Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014 Koschorke Der Mahâyâna-Buddhismus II: Seine Vielfalt und seine Quellen 1-stündig, Do 15-16 Uhr, HGB A 213 Legittimo The Ottoman Empire from the Tanzimat to the First World War 2-stündig, Mi 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101 Neumann Kirche und Christentum im Zeitalter der Reformation 4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014 13 Grieser/Kugele 14 Oelke Geschichte der Heiligkeit im Mittelalter 2-stündig, Di 16-18 Uhr, HGB M 014 Schilling Die Geburt der islamischen Kunst im Spannungsfeld der Religionen 2-stündig, Mo 16-18 Uhr, HGB D 209 Religion und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer Beziehungen 2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen Grieser Der Arabisch-Israelische Konflikt von 1948 bis 1995 Hamed Shalem 4-stündig, Mo 10-13 Uhr, Historicum 201 Indische Religionen. Vorlesung IV: "Der Shivaismus. Götter, Kult und Tempel" 2-stündig, Fr 10-12 Uhr, Theresienstr. 39, B 139 Syed Einführung in die buddhistischen Traditionen Asiens 2-stündig, Mi 16-18Uhr, HGB A 214 Triplett Einführung in die Geschichte Japans II (ca. 1400-1800) 2-stündig, Do12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe 0.05, Vollmer Grundzüge der Dogmatik 2stündig, Di 8-10 Uhr, Gschw.-Scholl-Pl. 1, M 109 Wenz 5.2 Proseminare Grundzüge iranischer Religionen I 2-stündig, Fr 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Abka’i Khavari Martin Heidegger, Brief über den Humanismus 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB A 213 Religionen in München - Stadtsoziologische Perspektiven 2-stündig, Mo 18 -20 Uhr Die Kreuzzüge. Voraussetzungen, Verlauf, Wirkungen 3-stündig, Do 16-18.30 Uhr, Prof. Huber-Platz, Vestibuel, 050 Einführung in das islamische Gesetz 2-stündig, Di 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Brague Brinkschröder Burlacioiu Daga Portillo Kunst und Religion in Zentralafrika - Praxisseminar im Museum für Völkerkunde München Blockseminar: Do 23.04., 30.04., 25.06., 02.07. und 09.07.09 jeweils von 13-18 Uhr im Staatlichen Museum für Völkerkunde München, Maximilianstr. 42 Buddhistische Erzähltradierung im Wandel: Die früheren Inkarnationen des Gotama Buddha 2-stündig, Di 8-10 Uhr, Ludwigstr. 31/IV, R 427 Die Haltung der bayerischen Landeskirche zur sogenannten Judenfrage 1918 bis 1945 2-stündig, Mo 16-18 Uhr 15 Eisenhofer Einleitung in Talmud, Midrasch und rabbinische Hermeneutik 2-stündig, Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31, R 021 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen Heinzmann Grundlagen zum Judentum 3-stündig, Mo 18-21 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Heinzmann Theorien der Globalisierung und globale Religionsgeschichte 2-stündig, Do 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 (virtuelles) Proseminar "Orientierungswissen Religionen" 4-stündig, Einführungsveranstaltung zum Seminar: Samstag, 18.04.09 10-12 Uhr, Abschlusssitzung: Samstag 25.07.09 10-12 Uhr, Ludwigstr. 28, RG 026 Heyer Christlich-muslimischer Dialog in Deutschland – religionswissenschaftliche Analyse eines spezifischen Formates der Interreligiosität 2-stündig, Do 12-14 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen Koch „Sie sollen schweigen?“ – Frauen in der frühen Kirche 2-stündig, Do 8-10 Uhr, Schellingstr. 9, Zi. 108 Die Anfänge der Religionswissenschaft im Spiegel ihrer Zeit Fix König Kugele Freitag, 1. Mai 2009, 13:30 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Vorauss. am 06.06./07.06.09 oder 20.06./21.06.09 u. vorauss. am 04.07./05.07.09 Lebensbegleitende Riten im Christentum und in den Religionen 2-stündig, Mo 12-14 Uhr Müller Der Mensch und sein Tod – Menschenbilder und Todesdeutungen in den Religionen 2-stündig, Mo 14-16 Uhr Müller Introduction to western esotericism Blockveranstaltung/Sommerkurs: 21.09.-25.09.09 Fischer Hermann Augustiuns als Denker des Religiösen 2-stündig, Di 10-12 Uhr, HGB E 206 Pijnenburg Seitschek Von der französischen Revolution zum Zweiten Weltkrieg: Einführung in die neuere Geschichte der Juden in Europa 4-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 201 16 Triendl-Zadoff Lebende Bilder: Einführung in die Ikonographie des japanischen Buddhismus 2-stündig, Do 10-12 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe. 0.41 Triplett Feldforschung in der Religionswissenschaft 2-stündig, Mo 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 Wilkens Zen-Buddhismus und Nationalismus 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe. 1.13 Triplett Mythen und Mythentheorien Blockveranstaltung: Vorbesprechung: 08.05.09 29./30.05., 19./20.06. und 10./11.07.09 Triplett 5.3 Oberseminar 5.3 Hauptseminare Bäderantisemistismus und jüdisches Freizeitverhalten in Europa Brenner Doktorandencolloquium 1-stündig, 14-tägig, Di 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 232 von Brück 3-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 327 Strukturen des Mythos - Mythos der Struktur 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB D Z001 von Brück Gelebter Islam und muslimische Alltagskultur. Einführung in die Ethnologie Pakistans Fr 22.05. u. Sa 23.05.09 im Staatl. Museum für Völkerkunde Frembgen Jüdische Gemeinschaften im christlichen Umfeld während des Mittelalters 3-stündig, Di 10-13 Uhr, Historicum R 507 Haverkamp 5.4 Übungen Twentieth Century Islamic Thought in the Balkans 2-stündig, Di 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102 Karić Diskurstheorie und –analyse in der Religionswissenschaft. Grundlagen und Einüben an Anwendungsbeispielen 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen Koch Kirchenkritik und kommunitäre Gemeinschaft. Basilius von Caesarea (4. Jh.), Franz von Assisi (13. Jh.) und Dietrich Bonhoeffer (20. Jh.) 2-stündig, Do 16-18 Uhr Koschorke Mittel- und Ostanatolien in osmanischer Zeit 2-stündig, Di 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102 Neumann Protestantismus und gesellschaftlicher Wandel in den 1960er und 70er Jahren 2-stündig; Do 14-16 Uhr Oelke 17 von Brück Lektürekurs „Religion und Wissenschaft – Texte von der Antike bis in die Gegenwart“ 2-stündig, Di 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II R 225 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen Grieser "Prüfungsvorbereitungskurs Magister-Nebenfach-Prüfung und Zwischenprüfung Religionswissenschaft " Sa 25.04., 09.05. und 06.06. von 9-13 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21 Heyer Hinduismus in Deutschland – Einführung und Exkursion zum Tempelfest in Hamm Workshop: Sa./So. 09./10.05.09, 10-16 Uhr Exkursion: Sa/So 06./7. 06.09 Luchesi „Sozialwissenschaftliche Methoden für Studierende der Religionswissenschaft – Am Beispiel Islam“ Sa/So 16.05./17.05.09, 10-18 Uhr Sariönder 5.5 Colloquien und Repetitorien Magistranden- und Doktorandencolloquium „…wie mit erstaunten Kinderaugen“? Die Weltausstellungen und der Shalem, Troelenberg westliche Blick auf islamische Kunst. 3-stündig, Do 9– 12 Uhr, Zentnerstr. 31, Raum 510 Der Jakobsweg Fr 24.04. u. 26.06. 16-19 Uhr, Blocktage: 6.6. 9.30-17.30; 12.06. 15-18.30 Uhr. 13.06.09 ganztags Exkursion Theorie und Praxis der Zen-Meditation 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 25 Spliesgart Koch Blockveranstaltung, Termine n.V. Koch, Grieser Religionswissenschaftliches Colloquium Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 Colloquium für Hauptfachstudent i n n e n aller Semester in den Fächern Philosophie und Religionswissenschaft vierten u. vorletzten Di der Vorlesungszeit von 18-20 Uhr,12. 05.09 u. am 14.07.09 18 SchönwälderKuntze, Grieser 6. Erläuterungen zu den Lehrveranstaltungen 6.1 Vorlesungen I: Inhalt, L: Literatur, V: Vorkenntnisse, S: Scheinerwerb und Kategorie hist. oder syst., Z: Zeit Grundkurs Religionswissenschaft Dr. Alexandra Grieser / Jens Kugele M.A. Religionswissenschaft (Fak. 10) EMANZIPATION DER JUDEN IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH Prof. Dr. Michael Brenner Jüdische Geschichte (Fak. 09) I Das Zeitalter der Emanzipation und Assimilation für die Juden West- und Mitteleuropas zwischen 1789 und 1918 steht im Mittelpunkt dieser Vorlesung, die sich allerdings auch der jüdischen Geschichte Osteuropas, des Nahen Ostens und Amerikas annehmen wird. Dabei sollen sowohl Themen der Religionsgeschichte wie auch der Sozial- und Geistesgeschichte, die Integration der Juden, aber auch der beginnende jüdische Nationalismus in Form des Zionismus und Vorstellungen der nationalen Autonomie behandelt werden. S Syst. RW I Im Grundkurs werden religionswissenschaftliche Grundlagenkenntnisse erarbeitet, die den Studienanfängern und -anfängerinnen einen Überblick über die spezifisch religionswissenschaftliche Zugangsweise zu dem Gegenstand Religion vermitteln. Die Geschichte des Religionsbegriffs, die Entstehung der Religionswissenschaft und ihrer Teildisziplinen und die philosophischen Grundlagen der Methodendiskussion gehören zu dem Basiswissen, das den weiteren Studienverlauf begleiten wird und eine sinnvolle Studienplanung erlauben soll. Ein Überblick zur Forschungsliteratur, zu Fachzeitschriften, Bibliotheken, Hilfsmitteln sowie eine Einführung in wissenschaftliches Arbeiten (Methodenkenntnisse), in die Quellen und deren methodischer Erschließung runden den Kurs ab. Der Grundkurs ist Voraussetzung für die Teilnahme an Proseminaren. L Reader mit Texten KIPPENBERG, Hans G.: Die Entdeckung der Religionsgeschichte: Religionswissenschaft und Moderne, München: Beck 1997. MICHAELS, Axel (Hg.): Klassiker der Religionswissenschaft, München: Beck 1997. STOLZ, Fritz: Grundzüge der Religionswissenschaft, 2. überarbeitete Aufl., Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht 1997, UTB 1980 (zur Anschaffung empfohlen). DERS.: Weltbilder der Religionen: Kultur und Natur – Diesseits und Jenseits – Kontrollierbares und Unkontrollierbares, Zürich: Evangelische Verlagsanstalt 2001. HOCK, Klaus (Hg.): Einführung in die Religionswissenschaft, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2002. S Grundkursschein aufgrund aktiver Teilnahme und bestandener Prüfung (Klausuren, Referat, Hausarbeit) Z 6-stündig, Di 10-13 und Fr 10-13 Uhr in R 227 (Schellingstr. 3), Beginn 14.10.2008, zugleich Einführungsveranstaltung Z 2-stündig, Do 10-12 Uhr, Schellingstr. 3, E001 "DIE YOGA-SUTRAS DES PATANJALI" (TEIL II) Prof. Dr. Michael von Brück Religionswissenschaft (Fak. 02) I Die Vorlesung wird den zweiten Teil der Yoga Sutras des Patanjali behandeln. Dabei werden die Ausblicke auf die sogenannten Cakra-Theorien, die Lehren von den subtilen Körpern, der Anschluss an die indische Medizin und die esoterischen Wissensgebiete erörtert werden. Yoga wird als Übung des Lebens im weitesten Sinne beschrieben. Auch die Frage nach der Relevanz der hier vorgestellten Theorien und Übungssysteme für Menschen der Gegenwart wird behandelt werden. L B. Bäumer, Die Wurzeln des Yoga, Weilheim: O.W.Barth 41982; Hariharananda, Yoga-Philosophy of Patanjali, Albany: SUNY 1983; M. Eliade, Yoga. Immortality and Freedom, Princeton Univ. Press: Bollingen Series LVI 1970; S. Dasgupta, Yoga as Philosophy and Religion, Delhi: Motilal Banarsidass 31978; J.W. Hauer, Der Yoga als Heilsweg, Stuttgart: Kohlhammer 21958 P. Schreiner (Hg.), Yoga. Grundlagen, Methoden, Ziele. Ein bibliographischer Überblick, Köln 1979. TUTORIUM ZUM GRUNDKURS RELIGIONSWISSENSCHAFT I Das Tutorium versteht sich als Ergänzung des Grundkurses Religionswissenschaft. Es bietet in verschiedener Hinsicht den Teilnehmern des Grundkurses Orientierung und Unterstützung. In erster Linie werden Fragen und Probleme der Teilnehmer, die aus dem (Un-)Verständnis der philosophischen und religionswissenschaftlichen Texte hervorgehen, geklärt. Das Lernziel besteht darin, Fragestellungen, Methoden und Probleme der Religionswissenschaft, verschiedene Positionen der Forschungsgeschichte, insbesondere deren Thesen und Argumente, in eigenen Worten klar wiedergeben zu können und geübter im wissenschaftlichen Arbeiten und im Bibliotheksbestand sowie bei Literaturrecherchen zu werden. Z 2-stündig, Mi 16-18 Uhr oder Do 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 19 S Syst. RW Z 4-stündig, Do 8-12 Uhr, HGB A 240 JUDEN IM MITTELALTER (7.-16.JAHRHUNDERT) Prof. Dr. Eva Haverkamp Jüdische Geschichte (Fak. 09) I Mittelalterliche jüdische und allgemeine Geschichte werden häufig als getrennte Bereiche betrachtet, obwohl diese Geschichten eng miteinander verbunden sind. Die jüdischen, 20 christlichen und muslimischen Gemeinschaften haben in unterschiedlichen Beziehungen zueinander gelebt und sich gegenseitig beeinflusst. Diese Vorlesung behandelt in einem Őberblick jüdische Gemeinden und deren Beziehungen zur nichtjüdischen Welt von Baghdad und Russland bis Portugal und England, vom Aufstieg des Islam bis zu den Auswirkungen der Vertreibung der Juden aus Spanien. Verschiedene Themenbereiche werden angesprochen: Siedlung und Demographie, wirtschaftliche Bedingungen und Entwicklungen, rechtlicher Status, Gemeindeorganisationen, Gemeinde- und Familienleben, soziale Gruppierungen und Spannungen, Religiosität, intellektuelle Errungenschaften, Verfolgungen und die Bandbreite der Beziehungen zwischen Juden, Christen und Moslems, deren Vorstellungen über den anderen. S emeritierten Religionswissenschaftler H.G. Kippenberg (ehemals Bremen) und B. Gladigow (ehemals Tübingen) haben die Religionswissenschaft in dieser Zeit wesentlich mitentwickelt. Sie sind an der kulturwissenschaftlichen Wende und der handlungstheoretischen Ausrichtung der Religionswissenschaft in Rezeption von Max Weber maßgeblich beteiligt. Die Vorlesung rekonstruiert anhand ihres Werkes die religionswissenschaftliche Fachgeschichte seit 1970. Durch ihre Mitgliedschaften an Forschungseinrichtungen wie dem Max-Weber-Kolleg, dem Kulturinstitut Essen u.a. haben sie Querverbindungen in andere Disziplinen geschaffen. Über die Einflüsse von Kollegen und Kolleginnen kommt ein reicher Austausch mit angrenzenden Wissensordnungen wie der Soziologie, Altphilologie und Geschichtswissenschaft und Debatten um Postmoderne, Writing Culture, Fundamentalismus, sozialwissenschaftliche Quantifizierung versus Dekonstruktion usw. ins Spiel. Hist. RW Europäische Religionsgeschichte, Religionsproduktivität, Handlungssinn, diskursive Religionswissenschaft, Lesbarkeit von Religion, Religion als Zeichen- und Handlungssystem, Säkularisierung, Sinnpluralisierung und vieles mehr sind wichtige Konzepte, an denen Religionsgeschichte von der Antike bis in die Gegenwart systematisch entfaltet wird. Die Vorlesung entfaltet diese religionswissenschaftlichen Grundbegriffe. Beide Denker stellen Überlegungen zur gegenwärtigen Aufgabe der Religionswissenschaft und zur Diagnose der religiösen Gegenwartskulturen an, in die die Vorlesung einführt. Z 2-stündig, Mo 14-16 Uhr Schellingstr. 3, E001 TWENTIETH CENTURY ISLAMIC THOUGHT IN THE BALKANS (IN ENGLISH) Prof. Dr. Enes Karić :Allianz-Gastprofessor für Islamstudien Universität Sarajevo Naher und Mittlerer Osten (Fak. 12) I The Islamic thought in Balkans throughout the 19th and 20th centuries is going through tremendous transformations. With the decline of the Ottoman Empire comes the modernisation and europeizing of the Balkans. The Muslims of the Balkans, first of all the Bosniaks and Albanians, found themselves in the new geopolitical orbit, and their Muslim theologians and alims/ulama gave some very interesting answers about the interpretation of islam and the Qur'an during the second half of 19th and in the 20th century. Their islamic thought mainly revolved around the promotion of the modernistic and reformistic ideas coming from the islamic East, and also from the West. Which educational institutions to form, how to engage in the modern scientific streams, how to bring muslim women into the participation in society, should the Qur'an be translated into the national languages, how to initiate islamic magazines, how to reform the pious endowments, has the caliphate been abolished for good, how should the waqf system be organized, may a Muslim Women be involved in political issues, should there be modern schools, etc. - all these were questions of vital interest for the Muslims of the Balkans during the 19th and 20th centuries. The most important question was how to reconcile the traditional islamic communities of the Balkans and the arrival of european and secular ideas. S Hist. RW L Auffarth, C., Rüpke J. (Hg.), Burkhard Gladigow. Religionswissenschaft als Kulturwissenschaft, Stuttgart 2005. (gesammelte Aufsätze 1976-2000) Gladigow B./Kippenberg, H.G. (Hr.), Neue Ansätze in der Religionswissenschaft, München 1983 Kippenberg, H.G., „Diskursive Religionswissenschaft. Gedanken zu einer Religionswissenschaft, die weder auf einer allgemein gültigen Definition von Religion noch auf einer Überlegenheit von Wissenschaft basiert“, in: B. Gladigow, ders. (Hg.) Neue Ansätze in der Religionswissenschaft, München 1983. Kippenberg, H.G., „Religionssoziologie ohne Säkularisierungsthese: E. Durkheim und M. Weber aus der Sicht der Symboltheorie“, in: Hubbeling/Kippenberg (Hg.), On Symbolic Representation of Religion, Berlin 1986. Kippenberg, H.G., „Was sucht die Religionswissenschaft unter den Kulturwissenschaften?“, in: H. Appelsmeyer/E. Billmann-Mahecha (Hg.), Kulturwissenschaft, 2001. Kippenberg, H.G., Die Entdeckung der Religionsgeschichte, München Kippenberg, H.G., Religiöse Gewalt. Religionskriege im Zeitalter der Globalisierung, München: Beck 2008. Luchesi, B., Stuckrad, K. von (Hg.), Religion im kulturellen Diskurs (Festschrift für H.G. Kippenberg), Berlin, New York 2004 Nünning, A. (Hg.), Metzler Lexikon der Literatur- und Kulturtheorie, Stuttgart, Weimar 2001. Stuckrad, K. von "From Ancient Religions to Modern Scholarship: The Work of Hans G. Kippenberg". In: Religious Studies Review 29 (2003) S.261-266. Symposium on Hans G. Kippenberg, "Discovering Religious History in the Modern Age". In: Journal of the American Academy of Religion 71 Heft 4 (2003). Tschopp, S.S., Weber, W.E.J., Grundfragen der Kulturgeschichte, Darmstadt 2007. S Syst. u. Hist. RW Z 2-stündig, Mo 14-16 Uhr, HGB M 014 DIE WERKE VON H.G. KIPPENBERG UND B. GLADIGOW IM KONTEXT DER RELIGIONSWISSENSCHAFT DER LETZTEN JAHRZEHNTE Prof.’in Dr. Anne Koch Religionswissenschaft (Fak. 10) I Z 2-stündig, Do 8-10 Uhr, HGB A 016 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen In dieser Vorlesung wird die Entwicklung der Religionswissenschaft im Kontext der mitteleuropäischen Wissenschaftsgeschichte der letzten Jahrzehnte verortet. Die mittlerweile 21 22 GESCHICHTE DES ANTIKEN CHRISTENTUMS III Prof.’in Dr. Hildegard König Kirchengeschichte (Fak. 01) I Die Vorlesung handelt vom Christentum des fünften und sechsten Jahrhunderts und schließt den dreiteiligen Vorlesungszyklus der Alten Kirchengeschichte ab. Im Mittelpunkt stehen einerseits die Debatten um das richtige Verständnis der Christologie, die zu den Konzilien von Ephesus 431 und Chalcedon 451 geführt haben, andererseits Leben, Werk und Wirkung Augustins, des größten lateinischen Kirchenvaters. Die Entfaltung des Christentums in zunehmend selbständige Kirchen in Ost und West, die Geschichte des Papsttums bis zu Gregor dem Großen und weitere Themen werden ebenfalls zur Sprache kommen. L E. Dassmann, Kirchengeschichte, Bde. II/1-2, Stuttgart u.a. 1996-99. S Hist. RW Z 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HS B 106, Beginn: 22.04.09 L S I Die Vorlesung will den Hörern einen Überblick über die Vielfalt des Grossen Fahrzeugs des Buddhismus und seinen Quellen geben. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung seiner Entwicklung und die Erörterung seiner Lehren. Ein weiteres Ziel ist, den Teilnehmern die moderne Forschung bezüglich der Lehren des Grossen Fahrzeuges vorzustellen. Diese buddhismuskundliche Veranstaltung eignet sich sowohl für Studierende der Indologie, Tibetologie, Sinologie und Japanologie, als auch für Studierende der Religionswissenschaft. S Syst. RW Z 1-stündig, Do 15-16 Uhr, HGB A 213 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen KIRCHENGESCHICHTE DES 19. UND 20. HAHRHUNDERTS Prof. Dr. Klaus Koschorke Fundamentaltheologie (Fak. 02) I DER MAHÂYÂNA-BUDHISMUS II : SEINE VIELFALT UND SEINE QUELLEN Dr. Elsa Legittimo Indologie und Tibetologie (Fak. 12) Wie kann man in einem kurzen Sommersemester 200 Jahre Christentumsgeschichte darstellen, ohne in der Stofffülle unterzugehen? Die Vorlesung wird sich auf bestimmte Schlüsseljahre – 1815 / 1848 / 1870 / 1910 / 1933 / 1948 / 1990 – beschränken und dabei zentrale Daten der deutschen und europäischen Kirchengeschichte beschreiben, jeweils mit Ausblick auf internationale Entwicklungen. Die Vorlesung setzt ein beim Wiener Kongress 1815 – Ausgangspunkt der kirchlichen und politischen Neuordnung Deutschlands und Europas nach den Wirren der napoleonischen Kriege – und endet im Epochenjahr 1989/90, das den Fall der Berliner Mauer, die deutsche Wiedervereinigung, den Kollaps des Sowjetimperiums und das Ende des Kalten Krieges sah. Es markierte eine tiefgreifende Zäsur nicht nur für die Kirchen und Christen Osteuropas, sondern auch in weltkirchlicher Perspektive. - Kurt Nowak, Geschichte des Christentums in Deutschland, München 1995. - Martin Greschat, Christentumsgeschichte II. Von der Reformation bis zur Gegenwart, Stuttgart/Berlin/Köln 1997. - Hugh McLeod (Ed.), World Christianities c. 1914–c.2000, Cambridge 200 Quellen: - Martin Greschat /Hans-Walter Krumwiede (Hg. ), Das Zeitalter der Weltkriege und Revolutionen, Neunkirchen-Vluyn 1999 (KTG Bd. 5). - K. Koschorke u.a. (Hg.), Außereuropäische Christentumsgeschichte 1450-1990, Neunkirchen-Vluyn 2006 (KTG Bd. 6). Hist. RW Z 4-stündig; Mi und Fr 10 - 12 Uhr, HGB A 014 THE OTTOMAN EMPIRE FROM THE TANZIMAT TO THE FIRST WORLD WAR Prof. Dr. Christoph K. Neumann Turkologie (Fak. 12) I The lecture completes the overview over Ottoman History. In dealing what one author has called “the longest century of the empire” it gives a record of the history of a society that built up its own modernities, while struggling with the power modernity had given to European powers and the consequences of this power on Ottoman society. Topics include not only political and military history, but also social and cultural history alongside with the economy. S Hist. RW Z 2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101 KIRCHE UND CHRISTENTUM IM ZEITALTER DER REFORMATION Prof. Dr. Harry Oelke Kirchengeschichte (Fak. 02) I Die Vorlesung bietet einen Überblick über die Kirchen- und Christentumsgeschichte der Reformation, sie darf gewissermaßen als der „Klassiker“ aus dem Zyklus der kirchengeschichtlichen Hauptvorlesungen evangelischer Provenienz gelten. Die Vorlesung zielt im engeren Sinn auf die Kernzeit der Reformation von der Öffentlichmachung der 95 Thesen Luthers 1517 bis zum Augsburger Religionsfrieden 1555 ab. Dabei werden die zeitlich vorausgehenden Krisensymptome und Reformansätze der spätmittelalterlichen Kirchen-, Christentumsund Kulturgeschichte ebenso berücksichtigt wie das sich anschließende Konfessionelle Zeitalter mit der Herausbildung der großen neuzeitlichen Konfessionskirchen bis zum Westfälischen Frieden 1648. Im Blickpunkt des Interesses stehen dabei die zentralen Themen, Ereignisse und Gestalten der Reformationsepoche, die zum Ausgangspunkt für eine unvergleichlich prägende Wirkungsgeschichte bis in die gegenwärtige Theologie, Kirche und Kultur geworden sind. Arbeitsform: Vorlesung; gemeinsames Studium von Bild- und Textquellen (Fr 11-12 Uhr) 23 24 L (zur Vorbereitung): - G. Seebaß, Geschichte des Christentums III: Spätmittelalter, Reformation, Konfessionalisierung, Stuttgart 2006 - U. Köpf, Art. Reformation, in: RGG4 7 (2004), Sp. 145-159 - B. Moeller, Deutschland im Zeitalter der Reformation, Göttingen 41999 (Dt. Gesch., 4) - P. Blickle, Die Reformation im Reich, Stuttgart 21992 Quellen: V. Leppin (Hg.), Die Kirche im Zeitalter der Reformation, Neukirchen-Vluyn 52004 (KTGQ, 3) S Hist. RW Z 4-stündig; Mi und Fr 10-12 Uhr, HGB A 014 Hochmittelalter (Vorträge und Forschungen 42, 1994) ; Dieter von der NAHMER, Die lateinische Heiligenvita. Eine Einführung in die lateinische Hagiographie (1994); Guy PHILIPPART (Hg.), Hagiographies. Histoire internationale de la littérature hagiographique latine et vernaculaire en occident des origines à 1550 (Corpus christianorum), bisher 4 Bde, 1009-2006; Thomas WETZSTEIN, Heilige vor Gericht. Das Kanonisationsverfahren im europäischen Spätmittelalter (2004); Otfried KRAFFT, Papsturkunde und Heiligsprechung. Die päpstlichen Kanonisationen vom Mittelalter bis zur Reformation (Archiv für Diplomatik: Beihefte 9, 2005); Roberto PACIOCCO, Canonizzazioni e culto dei santi nella christianitas (1198-1302) (Medioevo Francescano 11, 2006). S Hist. RW Z 2-stündig, Di 16-18 Uhr, HGB M 014 GESCHICHTE DER HEILIGKEIT IM MITTELALTER Dr. Beate Schilling Kirchengeschichte (Fak. 01) I L Die Vorlesung wird sich einem schillernden Begriff annähern, indem sie die Wandlungen nachzeichnet, die seine Inhalte, seine Funktionen und Ausdrucksformen im Laufe der „mittelalterlichen“ Jahrhunderte in Abhängigkeit von gesellschaftlichen, politischen und religionsgeschichtlichen Veränderungen erlebte: Der vielleicht entscheidende Wandel vollzog sich schon am Übergang von der Spätantike zum Frühmittelalter, als der Kreis potentieller „Heiliger“ erweitert wurde: Neben dem Märtyrer, der durch seinen Tod für den Glauben Zeugnis ablegte, galt fortan auch der confessor, der durch sein vorbildliches Leben höchste Vollkommenheit erlangte, als „heilig“. Die Adelsgesellschaft des Frühmittelalters brachte dann den „Adelsheiligen“ hervor, dem in der Gestalt des heiligen Bischofs bis zur Wende zum 12. Jahrhundert, in der Gestalt des heiligen Königs sogar darüber hinaus eine lange Karriere beschieden war. Schon in den Jahrzehnten vor dem großen Umbruch des Investiturund Reformzeitalters war das Ideal des heiligen Bischofs durch eine stärker monastischspirituelle Prägung fortentwickelt und seine Unvereinbarkeit mit manchen bischöflichen Aktivitäten des „ottonisch-salischen Reichskirchensystems“ bewusst geworden. Aber erst der Konflikt zwischen Kaiser und Papst machte, indem man dem König von kirchlicher Seite jeden sakralen Charakter absprach und mit Gregor VII. überspitzt den Papst schon von Amts wegen für heilig erklärte, paradoxerweise den Weg frei auch für laikale Heilige. Neben identitätsstiftende Heilige traten „widerständige“ Heilige, die die gewohnten Ordnungen in Frage stellten und sich oft an der Grenze zur Häresie bewegten. Ebenfalls im Gefolge der Kirchenreform und der mit ihr einhergehenden Verrechtlichung wurde die Aufnahme in den Stand der Heiligen zum päpstlichen Reservatrecht gemacht und an strenge prozessrechtliche Formen gebunden. Die „klassische“ lateinische Heiligenvita der früheren Jahrhunderte wurde abgelöst von Kanonisationsurkunden und -akten. Parallel zu diesem Wandel bei den schriftlichen Quellen sind mit dem Wunderwesen und der Reliquienverehrung weitere Erscheinungsformen mittelalterlicher Heiligkeit im Blick zu behalten. Peter BROWN, Die Heiligenverehrung. Ihre Entstehung und Funktion in der Christenheit (1981; dt. 1991); Regine PERNOUD, Die Heiligen im Mittelalter. Frauen und Männer, die ein Jahrtausend prägten (1984; dt. 1988); André VAUCHEZ, La sainteté en occident aux derniers siècles du moyen âge d’après les procès de canonisation et les documents hagiographiques (Bibliothèque des Ecoles Françaises d’Athènes et de Rome 241, 1988²); Arnold ANGENENDT, Heilige und Reliquien. Die Geschichte ihres Kultes vom frühen Christentum bis zur Gegenwart (1997²); Jürgen PETERSOHN (Hg.), Politik und Heiligenverehrung im 25 DIE GEBURT DER ISLAMISCHEN KUNST IM SPANNUNGSFELD DER RELIGIONEN Prof. Dr. Avinoam Shalem Kunstgeschichte (Fak. 09) S Hist. RW Z 2-stündig, Mo 16-18 Uhr, HGB D 209 INDISCHE RELIGIONEN. VORLESUNG IV: "DER SHIVAISMUS. GÖTTER, KULT UND TEMPEL“ Dr. phil. habil. Renate Syed Indologie und Iranistik (Fak. 12) I Erarbeitung der vedischen Religion und des upanischadischen Denkens behandelt die Vorlesung die Entstehung und Entwicklung des Shivaismus, seiner Mythologie, seiner philologischen Grundlagen, seines Kultes und seiner Tempel. Auch die zeitgenössische Shiva-Religion und seine Stätten werden erläutert. S Syst. RW Z 2-stündig, Fr 10-12 Uhr, Theresienstr. 39, Raum B 39 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen EINFÜHRUNG IN DIE BUDDHISTISCHEN TRADITIONEN ASIENS Dr. Katja Triplett Japan-Zentrum (Fak. 12) I Die Ursprünge der verschiedenen Traditionen des Buddhismus sind in einer Region zu suchen, die heute Nordindien zugerechnet wird. Von dort aus gelangten maßgebliche religiöse, rituelle und philosophische Impulse in andere Regionen des indischen Subkontinents, nach Südostasien und über Zentralasien nach China, Korea und Japan. Die 26 christlicher Dogmatik in Form von Traktaten mit folgender Themensequenz: 1. Religion. Aspekte ihres Begriffs und ihrer Theorie in der Moderne 2. Offenbarung. Problemhorizonte neuzeitlicher Theologiegeschichte 3. Kirche. Grundzüge der Ekklesiologie in ökumenischer Absicht 4. Theologie. Wissenschaftstheorie und Enzyklopädie 5. Der dreieinige Gott. Grundzüge der Trinitätslehre 6. Der auferstandene Gekreuzigte. Grundzüge der Christologie 7. Der Geist des Lebens und der Liebe. Grundzüge der Pneumatologie 8. Schöpfung. Die Bestimmung des Menschen im Zusammenhang der Kreaturen 9. Sünde. Die Übel der Welt und die Verkehrtheit des Bösen 10. Versöhnung. Die Rechtfertigung des Sünders und die Erlösung der Kreatur 11. Vollendung. Die Zukunft des Gekommenen 12. Dogmatik zu Beginn des 21. Jahrhunderts Überlieferung buddhistischen Gedankenguts von der Zeit des historischen Buddha an (5. Jh. v.u.Z.) erlebte vielfältige Entwicklungen und wirkte prägend sowohl im kulturellen, als auch im gesellschaftlichen und politischen Bereich. Buddhistische Lehren und Rituale stellen weiterhin bedeutende Faktoren im täglichen Leben der Menschen in zahlreichen Ländern Asiens dar. Die Vorlesung soll einen ersten Einblick in zentrale Lehrinhalte und bedeutende Rituale der unterschiedlichen buddhistischen Traditionen verschiedener Zeitepochen und Regionen Asiens geben. L Bechert, Heinz (2002). Der Buddhismus: Geschichte und Gegenwart. 2. Aufl. (dieser Ausg.), Beck'sche Reihe, 1338. München: Beck. Hutter, Manfred (2001), Das ewige Rad. Religion und Kultur des Buddhismus, Wien u.a.: Styria. Keown, Damien (2001), Der Buddhismus: eine kurze Einführung, Ditzingen: Reclam. Schmidt-Glintzer, Helwig (2007). Der Buddhismus. 2., durchges. Aufl. der Orig.-Ausg., Beck'sche Reihe, 2367. München: Beck. S Syst. RW Z 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, HGB A 214 L F. Wagner, Was ist Religion? Studien zu ihrem Begriff und Thema in Geschichte und Gegenwart, Gütersloh 1986; G. Wenz, Religion. Aspekte ihres Begriffs und ihrer Theorie in der Neuzeit, Göttingen 2005. P. Eicher, Offenbarung. Prinzip neuzeitlicher Theologie, München 1977; G. Wenz, Offenbarung. Problemhorizonte moderner evangelischer Theologie, Göttingen 2005. J. Werbick, Kirche. Ein ekklesiologischer Entwurf für Studium und Praxis, Freiburg/Basel/Wien 1994; G. Wenz, Kirche. Perspektiven reformatorischer Ekklesiologie in ökumenischer Absicht, Göttingen 2005. J. Schmidt, Philosophische Theologie, Stuttgart 2003. G. Wenz, Gott. Implizite Voraussetzungen christlicher Theologie, Göttingen 2007. W. Pannenberg, Grundzüge der Christologie, Gütersloh 1964. Chr. Henning, Die evangelische Lehre vom Heiligen Geist und seiner Person. Studien zur Architektur protestantischer Pneumatologie im 20. Jahrhundert, Gütersloh 2000. Chr. Link, Schöpfung. Schöpfungstheologie in reformatorischer Tradition, Gütersloh 1991. Chr. Gestrich, Die Wiederkehr des Glanzes in der Welt. Die christliche Lehre von der Sünde und ihrer Vergebung in gegenwärtiger Verantwortung, Tübingen 1989. E. Jüngel, Das Evangelium von der Rechtfertigung des Gottlosen als Zentrum des christlichen Glaubens. Eine theologische Studie in ökumenischer Absicht, Tübingen 1998. Chr. Walther, Eschatologie als Theorie der Freiheit. Einführung in neuzeitliche Gestalten eschatologischen Denkens, Berlin/New York 1991 S Syst. RW Z 2stündig, Di 8-10 Uhr, HGB M 109 EINFÜHRUNG IN DIE GESCHICHTE JAPANS II (CA. 1400-1800) Prof. Dr. Klaus Vollmer Japan-Zentrum (Fak. 12) I Diese Veranstaltung ist Teil einer auf drei Semester angelegten Vorlesung, die in Grundstrukturen und Probleme der japanischen Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart einführen möchte. Fragen der politischen Organisation und Sozialgeschichte kommen dabei ebenso zur Sprache wie solche der Kulturgeschichte. Auch Aspekte der Geistes- und Ideengeschichte werden mit einbezogen. Weitere Themen sind die Periodisierung und Bedeutung der einzelnen Epochen für die Interpretation und das Bild der japanischen Geschichte in der Historiographie und in modernen Repräsentationen von Kultur und Geschichte Japans. L Hall, John Whitney: Das Japanische Kaiserreich. Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch Verlag (zahlreiche Auflagen). S. 8-129. Hane Mikiso: Premodern Japan. A Historical Survey. Boulder: Westview Press, 1991.Sansom, George: A History of Japan. To 1334. Folkestone: Dawson 1978 (Reprint von 1958). Totman, Conrad: A History of Japan. Oxford (u.a.): Blackwell 2000, S. 1138 S Hist. RW Z 2-stündig, Do 12-14 Uhr, Oettingenstr. 67, Oe 0.05, GRUNDZÜGE DER DOGMATIK Prof. Dr. Gunther Wenz Fundamentaltheologie (Fak. 02) I Unter der Überschrift “Geist des Christentums” entfaltet die Vorlesung Grundbestände 27 28 6.2 Proseminare GRUNDZÜGE IRANISCHER RELIGIONEN I Dr. Manijeh Abka’i Khavari Religionswissenschaft (Fak. 10) I Die iranische Geisteswelt hat einen wichtigen Beitrag zu den religiösen Vorstellungen vieler Völker geleistet. Im Einflussbereich iranischer Kultur, der vom 6. Jh. v. Chr. bis zur Islamisierung im 7. Jh. von Mittelasien bis zum Mittelmeer reichte, haben die religiösen Vorstellungen der Iraner und ihre Mythen starke Verbreitung und Aufnahme gefunden. Gleichwohl haben sich in dem von vielen Völkern bewohnten Reich der persischen Großkönige unterschiedliche Religionen und Götterglauben mit ihren spezifischen Riten und Kulten verbreitet und sind miteinander interessante Symbiosen eingegangen. In diesem Seminar werden die iranischen Gottheiten Ahura-Mazda, Mitra und Anahita und die Amesha Spentas vorgestellt. Die ursprünglichen Gestalten dieser Gottheiten sollen in der gemeinsamen religiösen Tradition der Inder und Iraner gesucht und ihre Weiterentwicklung nach den Reformen Zarathustras behandelt werden. Die archäologische Hinterlassenschaft altiranischer Dynastien soll nach Tempeln, Kulteinrichtungen und Bildnissen dieser Götter hinterfragt werden. Da kaum eine Frage der iranischen Religionsgeschichte bis heute so kontrovers behandelt wird wie die um die Person Zarathustras und seine Lehre, kommen die unterschiedlichen Theorien über sein Auftreten und das Ausmaß seiner Wirkung zur Sprache. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung bekommen die Studienanfänger eine Einführung in die iranische Kultur und Geistesgeschichte. Sie können die Quellen zur iranischen Geistesgeschichte (in Übersetzung) kennenlernen, und sich mit den unterschiedlichen Richtungen und Theorien in der Interpretation dieser Überlieferungen vertraut machen. L H. S. Nyberg, Die Religionen des alten Iran (1938) (1966)2W. Hinz, Zarathustra (1961) G. Widengren, Iranische Geisteswelt von den Anfängen bis zum Islam (1961)R. C. Zaehner, The Teachings of the Magi, London 1966B. Schlerath (Hrsg.), Zarathustra (1970) = Wege der Forschung 169 M. Stausberg, Die Religion Zarathustras, Geschichte - Gegenwart - Rituale, 13, Stuttgart 2002-2004. S Syst. RW Z 2-stündig, Fr 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 L S Syst. RW Z 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB A 213 RELIGIONEN IN MÜNCHEN - STADTSOZIOLOGISCHE PERSPEKTIVEN Dr. Michael Brinkschröder Religionswissenschaft (Fak. 10) I L MARTIN HEIDEGGER, BRIEF ÜBER DEN HUMANISMUS Prof. Dr. Rémi Brague Religionsphilosophie (Fak. 10) I Gleich nach dem Ende des II. Weltkriegs meldete sich der während der Kriegszeit so gut wie stumm gebliebene Martin Heidegger wieder zu Wort. Im „Brief über den Humanismus“ (1946) lässt sich der deutsche Philosoph auf ein öffentliches Gespräch mit seinem französischen Briefpartner und künftigen Vermittler Jean Beaufret ein. Parallel dazu setzt er sich auch mit Jean-Paul Sartre auseinander. Der „Humanismus“ in seinen verschiedenen Formen, die in den Sartre’schen „Existenzialismus“ münden, sei nicht um jeden Preis zu verteidigen. Er überschätze nämlich die Stellung des Menschen im Kosmos, bedenke dagegen zugleich das Wesen des Menschlichen ungenügend und greife folglich zu kurz. Heidegger entwirft eine Besinnung über die Folgen seines in „Sein und Zeit“ (1927) angebahnten 29 Umdenkens dieses Wesens als „Dasein“. Dabei wird der Mensch von seinem Verhältnis zum Sein her gedacht. Vorläufig ausgesprochen: Die Anthropologie muss sich auf einer Ontologie gründen. Ziel des Seminars ist, sich den Inhalt des Werks durch eine fortlaufende Interpretation anzueignen im Hinblick auf die heutzutage „brenzlige“ Problematik der sogenannten Anti-, Nach-, Post- oder Transhumanismen. M. Heidegger, Über den Humanismus, 10. erg. Aufl., Klostermann, 2000, 56S. P. Sloterdijk, Regeln für den Menschenpark: Ein Antwortschreiben zu Heideggers Brief über den Humanismus, Suhrkamp, 2006, 60S. S Z Dieses Proseminar erkundet, welche theoretischen Kategorien die Stadtsoziologie für die Erforschung der Religionen in München bereithält und setzt dieses Theorieangebot kritisch in Beziehung zu empirischem Material, das im Rahmen des Projekts „Religionen in München“ erhoben wird. Dabei vergleichen wir die Verteilung von Religionsgemeinschaften und Klientenreligionen in unterschiedlichen Stadtteilen und analysieren sie vor dem Hintergrund der sozialen Strukturen dieser Quartiere. Außerdem untersuchen wir, ob sich nach dem Zerbröseln der traditionellen Hegemonie der katholischen Kirche bereits die Konturen einer neuen Kultur urbaner Religiosität, eines neuen „Munich way of religion“ abzeichnen. Erkennbar – so die zu überprüfende Hypothese – sind einerseits das energische Bemühen der städtischen Elite um Integration und Kooperation der großen Religionsgemeinschaften, neben denen andererseits ein breitgefächertes Angebot esoterischer Heilerinnen und Heiler steht. Das Proseminar findet in Zusammenhang mit dem Schulprojekt „Religionen in München“ statt. Von den Teilnehmern/-innen wird erwartet, dass sie eigenständig ein Stadtgebiet kartieren und als „Scout“ eine Gruppe von Schülern/-innen bei ihrer Feldforschung begleiten. Das Schulprojekt bietet die Möglichkeit, eigene Unterrichtserfahrungen zu sammeln. Martina Löw; Silke Steets; Sergej Stoetzer: Einführung in die Stadt- und Raumsoziologie, Opladen 2007. Hartmut Häußermann; Walter Siebel: Stadtsoziologie - Eine Einführung, Campus, Frankfurt am Main/New York 2004. Syst. RW 2-stündig, Mo 18-20 Uhr DIE KREUZZÜGE. VORAUSSETZUNGEN, VERLAUF, WIRKUNGEN Dr. Ciprian Burlacioiu Kirchengeschichte (Fak. 02) I Die „Kreuzzüge“ sind eines der zentralen und bis heute nachwirkenden Ereignisse des Mittelalters. Mit dem relativ jungen Begriff werden unterschiedliche Vorgänge bezeichnet: 30 die militärischen Aktionen der lateinischen Christenheit für die „Rückeroberung“ des heiligen Landes; die harte Hervorgehensweise gegen Häretiker und Schismatiker im eigenen Land, aber auch gegen andere von Rom geschiedene christliche Kirchen; die Zurückdrängung des Heidentums im Zuge der Christianisierung Europas; sowie in jüngster Vergangenheit als „Kampf gegen das Böse“, der freilich geografisch verortet ist. All diesen Phänomenen ist gemeinsam, dass sie religiös motiviert waren und nicht vor der Anwendung grausamer Gewalt zurückschreckten. Auf der anderen Seite haben die Expeditionen ins Heilige Land auch vielfältige Kontakte mit der orientalischen Welt ermöglicht. Diese Kontakte haben sich u.a. in Religionsgesprächen und der Übernahme intellektueller Werte niedergeschlagen. Sie führten aber auch zur Formung starrer Feindbilder, die bis heute als Argumentationsmuster in den Diskursen bestimmten Gruppen dienen. In der Veranstaltung werden primär die lateinischen Expeditionen zur Eroberung des heiligen Landes, aber auch der innerchristliche „Kreuzzug“ gegen Albigenser und Katharer behandelt. Zentral ist die Frage nach den Akteuren, ihren Motiven und der offizielle Kreuzzugsideologie. Zugleich sollen zeitgenössische Entwicklungen in der Beziehung zwischen Christentum und Islam erörtert werden. H. E. Mayer, Geschichte der Kreuzzüge, 102005. N. Jaspert, Die Kreuzzüge, 42008. F. Gabrielli (Hg.), Die Kreuzzüge aus arabischer Sicht, 2000. S. Eidelberg (Hg.), The Jews and the Crusaders, 1996. Weitere Literatur wird im Seminar bekanntgegeben S Syst. RW Z 2-stündig, Di 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 KUNST UND RELIGION IN ZENTRALAFRIKA - PRAXISSEMINAR IM MUSEUM FÜR VÖLKERKUNDE MÜNCHEN Dr. Stefan Eisenhofer Religionswissenschaft (Fak. 02) I Blockseminar: Im Mittelpunkt des Seminars stehen die sogenannten traditionellen Weltbilder und Religionen Zentralafrikas. An ausgewählten Skulpturen und Masken aus dem Museum für Völkerkunde München soll grundlegenden Fragen über damit verknüpfte religiöse Vorstellungen und rituelle Praktiken nachgegangen werden. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die Interaktion dieser Religionen mit dem Christentum, das in einigen Regionen Zentralafrikas bereits seit dem späten 15. Jahrhundert seine Spuren hinterlassen hat. Zudem sollen auch heutige Entwicklungen betrachtet werden. V Lateinkenntnisse V Teilnehmerbeschränkung auf 15 Personen! Persönliche Anmeldung erforderlich unter [email protected] S Syst. RW S Hist. RW Scheinerwerb: regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats und Proseminararbeit Z Z 3-stündig, Do 16-18.30 Uhr, Prof. Huber-Platz, Vestibuel, 050 BUDDHISTISCHE ERZÄHLTRADIERUNG IM WANDEL: DIE FRÜHEREN INKARNATIONEN DES GOTAMA BUDDHA Silke Yasmin Fischer, M.A. Indologie und Tibetologie (Fak. 12) EINFÜHRUNG IN DAS ISLAMISCHE GESETZ Dr. Rocio Daga Portillo Religionswissenschaft (Fak. 10) I L Die Schari´a ist die Grundlage der Religion des Islams. Durch Lektüre von Quellen und Handbücher des islamischen Gesetzes werden wir das Gesetz kennenlernen, die Bedeutung und Rolle der Schari´a in der islamischen Gesellschaft untersuchen und gleichzeitig einen Blick auf die Religion des Islams werfen, um sie besser zu verstehen. Die folgenden Themen werden behandelt: 1. Schari´a als Offenbarung/Schari´a als Naturrecht. Gottesrechte und Menschenrechte. 2. Geschichte und Entwicklung des Rechtes. Schari´a und Fiqh. 3. Die Rechtsprechung. 4. Aufteilung und Gebiete des islamischen Rechtes: Religiöse Pflichten. Ehe. Erbe und Besitz. Strafgesetz. Handel und Wirtschaft. Beziehung mit den Nicht-Muslimen (als Schwerpunkt). Do 23.04., 30.04., 25.06., 02.07. und 09.07.09 jeweils von 13-18 Uhr im Staatlichen Museum für Völkerkunde München, Maximilianstr. 42 I Erzählungen über die früheren Inkarnationen des Gotama Buddha werden im buddhistischen Kulturraum seit über 2000 Jahren überliefert. Wir untersuchen in dem Seminar die Veränderung der srilankischen Erzähltradierung zwischen dem 5. und 20. Jahrhundert. Als Textgrundlage dienen deutsche und englische Übersetzungen von buddhistischen Quellentexten; die moderne Textschicht entstammt Schulbüchern, die an staatlichen Grundschulen Sri Lankas für den Buddhismus-Religionsunterricht verwendet werden. Ziel des Seminars ist es, herauszuarbeiten, inwiefern die ältere Textschicht verändert worden ist, welchem Zweck diese Veränderungen dienen und welche Einflussfaktoren dafür verantwortlich sein könnten. Voraussetzungen: Die Lektüren werden auf Deutsch und Englisch ausgeführt. Kenntnis in Arabischer Sprache erwünscht aber nicht erforderlich. V Die Anmeldung zum Proseminar erfolgt in der ersten Seminarsitzung. Regelmäßige Teilnahme, die Bearbeitung schriftlicher und mündlicher Aufgabenstellungen sowie die Übernahme eines Referates sind Teilnahmevoraussetzung. Es kann ein Proseminarschein erworben werden für Indologie, Tibetologie oder Religionswissenschaft. NAGEL, T.: Das Islamische Recht, Westhofen, 2001. IBN HALLAQ, W.: Islamic Legal Theories, Cambridge, 1997. BADERIN, M.A.: International Human Rights and Islamic Law. Oxford, 2003. S 31 Syst. RW 32 Z 2-stündig, Di 8-10 Uhr, Ludwigstr. 31/IV, R 427 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen intensive Textlektüre wissenschaftlicher, populärwissenschaftlicher und religiöser Texten sein wird. L Clayton, Philip/ Simpson, Zachary (Hg.): The Oxford Handbook of Religion and Science, Oxford 2006. Dürr, Hans-Peter: Auch die Wissenschaft spricht nur in Gleichnissen. Die neue Beziehung zwischen Religion und Naturwissenschaften. Ausgewählte Vorträge, heraus-gegeben von Marianne Oesterreicher, Freiburg Basel Wien 2004. Faivre, Antoine/Hanegraaff, Wouter J. (Hg.): Western Esotericism and the Science of Religion, Leuven 1998. Fleck, Ludwik: Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache: Einführung in die Lehre vom Denkstil und Denkkollektiv, Frankfurt/M.1980 (1935). Fyfe, Aileen: Science and Salvation. Evangelical Popular Science Publishing in Victorian Britain, Chicago/London 2004. Hakl, Hans Thomas: Der verborgene Geist von Eranos. Unbekannte Begegnungen von Wissenschaft und Esoterik. Eine alternative Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts, Bretten 2001 (Verlag Scientia Nova) Krech, Volkhard: Wissenschaft und Religion. Studien zur Geschichte der Religionsforschung in Deutschland 1871-1933, Tübingen 2002. Pfister, Friedrich: Religion und Wissenschaft. Ihr Verhältnis von den Anfängen bis zur Gegenwart, Bern/München 1972. Schechner Genuth, Sara: Comets, Popular Culture, and the Birth of Modern Cosmology, Princeton 1997. S Syst. RW Z 2-stündig, Mi 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen DIE HALTUNG DER BAYERISCHEN LANDESKIRCHE ZUR SOGENANNTEN JUDENFRAGE 1918 BIS 1945 Dr. Karl-Heinz Fix Kirchengeschichte (Fak. 02) I Die „Judenfrage“ war spätestens seit der Niederlage im I. Weltkrieg und der Novemberrevolution 1918 ein von Theologen viel behandeltes Thema. Offen diskutierte man über den „zersetzenden“ und glaubensgefährdenden Einfluss jüdischer Intellektueller, über Möglichkeiten der gesellschaftlichen Ausgrenzung einer in Wirklichkeit verschwindend kleinen Bevölkerungsgruppe. Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der sofort einsetzenden Ausgrenzung und späteren Verfolgung der jüdischen Mitbürger bis hin zur massenhaften physischen Vernichtung wurde die „Judenfrage“ für die Kirche zur Bewährungsprobe ihrer Predigt der Nächstenliebe. Im PS sollen Texte aus dem Bereich der bayerischen Landeskirche seit den frühen 1920er Jahren gelesen werden, um der Frage nachzugehen, wie Protestanten mit Ausgrenzung und Rassismus umgegangen sind, ob sie den Opfern geholfen haben und wie sie ihr Schweigen bzw. ihren Widerspruch gegen die NS-Rassenpolitik formuliert und begründet haben. L Baier, Hartmut: Die Bayerische Landeskirche und ihr Verhältnis zu den Juden in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, in: Wolfgang Kraus (Hg.): Auf dem Weg zu einem Neuanfang, München 1999, S. 79–104 S Hist. RW Scheinerwerb: regelmäßige Mitarbeit und schriftliche Hausarbeit (verbindliche Abgabe der PS-Arbeit bis 14. Oktober 2009!) Z 2-stündig, Mo 16-18 Uhr DER ARABISCH-ISRAELISCHE KONFLIKT VON 1948 BIS 1995 Dr. Abdel-Samad Hamed Jüdische Geschichte (Fak. 09) RELIGION UND WISSENSCHAFT – FACETTEN UND GESCHICHTE IHRER BEZIEHUNGEN Dr. Alexandra Grieser Religionswissenschaft (Fak. 10) I Religion und Wissenschaft sind keine universellen Größen, sondern Konzepte, die sich im Laufe der zunächst abendländischen Geschichte entwickelt haben, und dies vor allem in Polemik, Abstoßung und Annäherung aneinander. Jede Epoche gestaltet das Verhältnis von Religion und Wissenschaft vor anderen Hintergründen und mit anderen Interessen. Vor allem für die Europäische Religionsgeschichte der Moderne scheinen Religion und Wissenschaft als Gegensätze zu existieren, deren Überwindung wiederum neue religiöse Muster schafft. Das Seminar thematisiert den historischen Wandel dieser Beziehungen, angefangen von der Antike über die artes liberales des Mittelalters, die Entstehung „Moderner Wissenschaft“ in Konkurrenz zur Religion und zu Neuformulierungen wie Intelligent Design oder einer aktuell religiös gedeuteten Astrophysik. Zu einem guten Teil werden sich die systematischen Fragen an das Seminar vom WS zur Popularisierung von Religion und RW anschließen, die Teilnahme ist jedoch unabhängig davon möglich. Sinnvoll ist die Ergänzung durch die Übung „Lektürekurs Religion und Wissenschaft“, in der Zeit für 33 I Die Ausrufung des Staates Israel bedeutete die Rückkehr der als Minderheit in der Welt zerstreuten und verfolgten Juden in eine Heimat. Eine Heimat, um die sich die palästinensischen Araber betrogen fühlten. Der Krieg von 1948 galt als Unabhängigkeitskrieg für die Israelis, und als Nakba (arabisch; Katastrophe) für die Araber. Die Ergebnisse dieses ersten arabisch-israelischen Krieges veränderten die nahöstliche Landkarte grundlegend, und sie bestimmen bis heute die Konturen des Friedensprozesses. Die Gründung Israels war der Auslöser mehrerer Kriege im Nahen Osten und Konflikte, die bis heute andauern. Das Proseminar untersucht die historischen Wurzeln des Nahostkonfliktes sowie die Entwicklungen seit der Gründung des Staates Israel bis zur Ermordung von Izchak Rabin bei einer Friedensdemonstration im Jahre 1995. Die Umstände der Gründung Israels, die SuezKrise, der Sechs-Tage-Krieg, die Erdölkrise, der Yom-Kippur-Krieg und das OsloFriedensabkommen sind einige Stationen, die Gegenstand der Untersuchung sind. Im Proseminar werden Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auf dem Gebiet der neueren und neuesten Geschichte vermittelt. Als Voraussetzungen für den Scheinerwerb gelten regelmäßige Mitarbeit, Lektüre, Referat, Abschlussklausur und Seminararbeit. 34 L Krämer, G.: Geschichte Palästinas, München, 4. Aufl. 2003; Johannsen, M.: Der NahostKonflikt. Lehrbuch, Wiesbaden 2006 S Hist. RW Z 4-stündig, Mo 10-13 Uhr, Historicum 201 GRUNDLAGEN ZUM JUDENTUM Dr. Michael Heinzmann Religionswissenschaft (Fak. 10) I Der Begriff „Religion“ ist auf Judentum nicht anzuwenden. So hat das Hebräische kein Wort für „Religion“. Das heute verwendete „dat“ ist ein Lehnwort aus dem Persischen und bedeutet ‚Anordnung, Gesetz‘. Dennoch bleibt nichts anderes übrig, als dieses Wort „Religion“ zu verwenden. Das Leben, in einen sakralen und profanen Bereich nicht aufgeteilt, sondern beide ineinander verwoben, mit dem jüdischen Volk unlöslich verbunden, ist Religion: das Aufwachsen in einem jüdischen Haus, das Lernen des hebräischen Alphabets, die Sprache der Hebräischen Bibel und damit die Verständigung Gottes mit seinem Volk, die Auslegungsregeln der rabbinischen Hermeneutik, das Suchen nach dem „Sinn“ der Geschichte, aber auch wie man sich kleidet, was man isst, Gebet und Gottesdienst. Die Geschichtserfahrung von der Schöpfung über die Zeit am Sinai bis hin zur Schoa, die Ereignisse der Gegenwart, die Erfahrung der Gemeinschaft, das Eingebundensein im Volk Gottes als konkrete Alltagserfahrung - Gemeinde, Volk, Nation, Land, Staat Israel und Geschichte - sind Teil dieser religiösen Wirklichkeit. Daraus ergibt sich, dass es „das“ Judentum nicht gibt. Es ist keine erstarrte Form biblischer Religion, sondern hat sich auf der Grundlage der Hebräischen Bibel und des Talmud über Jahrtausende hin entwickelt und verschiedene Gruppierungen herausgebildet. L Becher, M.; Gateway to Judaism, New York 2005; Katz, J.; Tradition und Krise. Der Weg der jüdischen Gesellschaft in die Moderne, München 2002; Landesmann, P.; Die Juden und ihr Glaube, München 1987; Magonet, J.; Einführung ins Judentum, Berlin 2003; Nave Levinson, P.; Einblicke in das Judentum, Paderborn 1991; Nouwen, H.J.M.; Du bist der geliebte Mensch. Religiöses Leben in einer säkulären Welt, Freiburg 1994; Strenger, G. [Übersetzer]; Rabbi Aharon HaLevi von Barcelona: Sefer HaChinuch. Der punktierte hebräische Text basiert auf der ersten Ausgabe (Venedig 1523) nach Vergleich mit vier alten Handschriften; 5 Bde., Basel 1998-2003; Urbach, E.E.; The Sages. The World and Wisdom of the Rabbis of the Talmud. Cambridge (Mass.), London 1987; Yerushalmi, Y.H.; Zachor: Erinnere Dich! Jüdische Geschichte und jüdisches Gedächtnis, Berlin 1996; Zweig, A.; Herkunft und Zukunft. Zwei Essays zum Schicksal eines Volkes, Wien 1929. S Syst. RW Z 3-stündig, Mo 18-21 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 EINLEITUNG IN TALMUD, MIDRASCH UND RABBINISCHE HERMENEUTIK Dr. Michael Heinzmann Religionswissenschaft (Fak. 10) I L Talmud ist die Bezeichnung für die beiden großen Textsammlungen, die zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert u.Z. in den jüdischen Lehrhäusern in Babylonien und Palästina entstehen. Diese beiden richtungsweisenden Sammlungen sind das Ergebnis einer Verschriftlichung der ursprünglichen mündlichen Lehre, die in zwei Schritten - „Mischna“ und „Gemara“ - vollzogen wurde. Als Grundbestand jüdischer Lehre ist die Mischna in beiden Talmudausgaben identisch; die Gemara ist im bT eine andere als im jT. Maßgeblich für das Verstehen der Hebräischen Bibel ist die mündliche Lehre . Nach rabbinischem Verständnis wurde Moses die Tora zuerst in mündlicher Form von Gott „gelehrt“ und danach dem Volk als Vermächtnis übermittelt. Dieses Vermächtnis umfasst Schrift und gesprochenes Wort und lässt sich nicht auf die fünf Bücher Mose beschränken. Aus dieser hermeneutischen Gleichursprünglichkeit und -zeitlichkeit des Textes mit der Geschichte seiner Auslegung in der einen Offenbarung Gottes wird die Bedeutung des Lernens deutlich: ohne Talmud bleibt der Sinn der schriftlichen Tora verborgen. In dieser Lehrveranstaltung werden formaler Aufbau des Talmuds, die 'Geographie' der Talmudseite erläutert, Auszüge aus talmudischer Literatur in Orginal und Übersetzungen gelesen sowie die wichtigste Sekundärliteratur dazu ausführlich besprochen. (Hebräisch- oder Aramäischkenntnisse sind wünschenswert, aber keine Voraussetzung) Literatur in Auswahl: Brody, Robert, The Geonim of Babylonia and the Shaping of Medieval Jewish Culture. New Haven, Conn. 1998; Chernik, Michael (Hg.), Essential Papers on the Talmud. New York 1994; Neusner, Jacob, A History of the Jews in Babylonia. Bd. I-V. Leiden 1965-1970 [ND 1999]. Neusner, Jacob, The Reader’s Guide to the Talmud. Leiden 2001; Stemberger, Günter, Midrasch. Vom Umgang der Rabbinen mit der Bibel. Einführungen Texte - Erläuterungen. München 1989; Stemberger, Günter, Einleitung in Talmud und Midrasch. München (8)1992 [Aufl. 1-6 von Hermann L. Strack]; Stemberger, Günter, Der Talmud. Einführungen - Texte - Erläuterungen. München (3)1994; Urbach, Ephraim E., The Sages. Their Concepts and Beliefs. Cambridge, Mass. 1975. S Syst. RW Z 2-stündig, Mi 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31, R 021 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen 35 THEORIEN DER GLOBALISIERUNG UND GLOBALE RELIGIONSGESCHICHTE Adrian Hermann M.A. Religionswissenschaft (Fak. 10) I PROSEMINAR - finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen Seit dem Ende der 1980er Jahre ist der Begriff der „Globalisierung“ zu einer zentralen Interpretationskategorie der aktuellen Weltlage geworden und erfreut sich auch in religionswissenschaftlichen Debatten großer Beliebtheit. Das Seminar führt daher zunächst in die wichtigsten Globalisierungstheorien ein und fragt nach der Bedeutung, die Religion in diesen beigemessen wird. Im Anschluss werden u.a. die Thesen des Religionssoziologen Peter Beyer behandelt, der in seinem neusten Buch Religions in Global Society (2006) Religion im 36 Anschluss an Niklas Luhmann als weltgesellschaftliches Funktionssystem beschrieben hat. Eine globale Perspektive auf die Religiongeschichte besonders der letzten beiden Jahrhunderte lässt im Weiteren die Frage nach Entstehung, Verbreitung und Durchsetzung westlich inspirierter Konzepte von „Religion“ aufkommen. Neben der Frage nach den Zusammenhängen von Religion, Globalisierung und Gewalt sollen dabei Beispiele globaler Religionsgeschichte aus dem christlichen und buddhistischen Kontext untersucht werden, wie z.B. das Phänomen des „buddhistischen Modernismus“ im Sri Lanka des 19. Jahrhunderts oder die in den letzten Jahrzehnten immer schnellere weltweite Verbreitung pentekostaler Formen des Christentums. L S Osterhammel, Jürgen / Petersson, Niels P.: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen, München, C.H.Beck, 2003. Dürrschmidt, Jörg: Globalisierung, Bielefeld, transcript, 2002. Bayly, Christopher: Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780-1914, Frankfurt am Main, Campus Verlag, 2006 (Kapitel: „Weltreiche der Religion“). Beyer, Peter: Religions in Global Society, Routledge, 2006. Dubuisson, Daniel: „Exporting the Local: Recent Perspectives on 'Religion' as a Cultural Category“, in: Religion Compass 1, 6, 2007, S. 787–800. Fitzgerald, Timothy: Discourse on Civility and Barbarity. A Critical History of Religion and Related Categories, New York, Oxford Univ. Press, 2007. Juergensmeyer, Mark (Hrsg.): Global Religions. An Introduction, New York, Oxford Univ. Press, 2003. Syst. u. Hist. RW Z 2-stündig, Do 14-16 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 - Anwendung von Lern-, Strukturierungs- und Archivierungsmethoden für Wissen und Aufzeichnungen -Erarbeiten und aktives Verwenden religionswissenschaftlicher Theorie- und Deskriptionssprache - effizientes kooperatives und virtuelles Lernen Anmeldung: Bitte bis spätestens Freitag, 03.04.09 per Mail ([email protected]). Bitte geben Sie dabei Ihren vollen Namen, Ihre Emailadresse sowie Ihr Hauptfach und Ihr Fachsemester an. In der Woche nach der Anmeldung erhalten Sie die Zugangsinformationen zur Lernplattform per Email. V - Grundkurs Religionswissenschaft - Campus-Kennung (für Hilfestellungen siehe http://helpdesk.campus.lmu.de) - regelmäßigen Zugang zu einem PC mit Internetanschluss - Bereitschaft zu aktiver Mitarbeit S Scheinvoraussetzungen: Bedingt durch die virtuelle Lernform, ist hier ausnahmsweise ein Scheinerwerb ohne eine Hausarbeit möglich. Der Schein wird durch aktive Mitarbeit, Arbeiten und Tests im Laufe des Seminars erworben. Z 4-stündig, Einführungsveranstaltung zum Seminar: Samstag, 18.04.09 10-12 Uhr; Ludwigstr. 28, RG 026, Abschlusssitzung: Samstag 25 .07.09 10-12Uhr, Ludwigstr. 28, RG 026 CHRISTLICH-MUSLIMISCHER DIALOG IN DEUTSCHLAND - RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHE ANALYSE EINES SPEZIFISCHEN FORMATES DER INTERRELIGIOSITÄT Prof.’in Anne Koch Religionswissenschaft (Fak. 10) (VIRTUELLES) PROSEMINAR "ORIENTIERUNGSWISSEN RELIGIONEN" Nicole Heyer M.A. Religionswissenschaft (Fak. 10) I Das Seminar „Historisches Orientierungswissen Religionen“ ist als virtuelles Seminar konzipiert; nur die Einführungs- und die Abschlusssitzung sind Präsenzsitzungen. Das Seminar vermittelt den Studierenden orientierendes Grundwissen über folgende Religionen: - Hinduismus - Buddhismus - Judentum - Christentum - Islam. Ein Ensemble aus verschiedenen Materialien und Aufgabenstellungen sowie das Kennenlernen einschlägiger Literatur und das Training kooperativen Lernens gibt den Studierenden eine Basis für das weitere Studium. Lernziele: - Kennen einschlägiger Lexika, Handbücher und Wörterbücher des Faches - Einführung in weiterführende Literatur - Vertiefung des im Grundkurs „Theorie und Methodik der Religionswissenschaft“ angelegten Problemwissens um Begriffe und Beschreibungsebenen - Grundlegende Informationen über Inhalt und Entwicklung der im Hinblick auf Politik, Ausbreitung und allg. geistesgeschichtlichen Einfluss bedeutendsten Religionen. Dieses Wissen soll strukturiert als Anknüpfungspunkte für weiteres Selbststudium angelegt werden. 37 I „Selig sind die Belogenen“, so titelt Bassam Tibi seine Position zur Möglichkeit einer aufrichtigen Auseinandersetzung von Christen und Muslimen. Im Gegenstandsbereich Dialog werden viele, zum Teil polemische oder durch Superioritätsgefühle geprägte Positionen vertreten. Das Seminar untersucht unter religionswissenschaftlicher Perspektive Ausschnitte des theologischen und öffentlichen Diskurses zum Dialog insbesondere zwischen Christen und Muslimen in Deutschland und das Verständnis von Dialog, das in diesem Diskurs zum Vorschein kommt. Implizite Auffassungen über Verständigung, Leitkultur, Integration, Wertepluralismus und ähnlich relevante Größen der gesellschaftlichen Praxisform Dialog werden herausgearbeitet. In einigen Feldversuchen werden Dialogveranstaltungen in teilnehmender Beobachtung besucht. Zum einen lernen Religionswissenschaftler ihre Position zu festigen, und zum anderen werden in diesen Besuchen Daten zur Diskursform Dialog erhoben. L (innenperspektivisch und religionswissenschaftlich) Berger, P. L., Ein Marktmodell zur Analyse ökumenischer Prozesse, Internationales Jahrbuch für Religionssoziologie I (1965) 235-249. Bielefeldt, H.: Krise des christlich-islamischen Dialogs? Sammelrezension, in: Newsletter des Forschungsnetzwerks ethnisch-kulturelle Konflikte, Rechtsextremismus und Gewalt, Nr. 10(2/98), S. 99-104. Evangelische Kirche Deutschlands, „Zusammenleben mit Muslimen in Deutschland" (2000) 38 (http://www.ekd.de/download/ekd-islam.pdf) und „Klarheit und gute Nachbarschaft" (2006) url: Homepage der EKD, http://www.ekd.de/download/ekd_texte_86.pdf Höbsch, W., Die Sprache des Anderen. Überlegungen zu einer Theologie des Dialogs, in: Hünseler, P. (Hg.), Im Dienst der Versöhnung. Für einen authentischen Dialog zwischen Christen und Muslimen, Regensburg, 2008, S. 105-113 Marx, D.: Vom 'feministischen Schreckgespenst' zur gefragten Expertin - Alice Schwarzers Islamismuskritik als Eintrittskarte in die Welt der Mainstream-Medien. In: Jäger, Magarete; Link, Jürgen (Hg.): Macht, Religion, Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten, Münster: Unrast-Verlag 2006. Pratt, D., Franke, N., Pluralität und Pluralismus: Zu Kontexten und Grundformen des christlich–islamischen Dialogs in Deutschland, Marburg Journal of Religion 13.1 (May 2008). Schmid, H., Anwälte, Vermittler oder Partner? Zur sozialen Rolle kirchlicher Akteure im christlich-islamischen Dialog, in: Hünseler, P. (Hg.), Im Dienst der Versöhnung. Für einen authentischen Dialog zwischen Christen und Muslimen, Regensburg, 2008, S. 115-145 Schreiner, S.: Die „Häresie der Ismaeliten“. Der Islam als politisches und theologisches Problem der Christen und die Anfänge der christlich-antiislamischen Polemik, in: Schmid, H. et al. (Hg.), Identität durch Differenz? Wechselseitige Abgrenzungen in Christentum und Islam, Regensburg 2007. Schwarzer, A. (Hg.): Die Gotteskrieger und die falsche Toleranz. München 2002. Tibi, B., Selig sind die Belogenen. Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen und fördert weltliches Wunschdenken, in: DIE ZEIT Nr. 23/2002, 31.05.2002, url: http://homepages.compuserve.de/HeppyE/texte/0europa1.html S Hist. o. Syst. RW Z 2-stündig, Do 12-14 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21 DIE ANFÄNGE DER RELIGIONSWISSENSCHAFT IM SPIEGEL IHRER ZEIT Jens Kugele M.A. Religionswissenschaft (Fak. 02) I Strukturell ist dieses Seminar als Kooperation zwischen den religionswissenschaftlichen Instituten Heidelbergs (Johannes Quack) und Münchens (Jens Kugele) konzipiert und wird nach einer separaten konstituierenden Sitzung an den respektiven Universitäten in Form einer gemeinsamen Blockveranstaltung in Heidelberg und einer zweiten in München abgehalten werden. Thema dieses Seminars ist die Disziplingeschichte der Religionswissenschaft und die Bedeutung sowie das Verständnis von aufklärerischen und romantischen Positionen als ihr jeweiliger Ursprung. Zur Beleuchtung dieses Themenfelds werden wir gemeinsam das Feld skizzieren, in dem sich das Fach konstituiert hat und uns die geistes- und sozialgeschichtlichen Kontexte dieser Formationsphase exemplarisch erarbeiten. Im Mittelpunkt werden zum einen Texte stehen, welche die Studierenden als "Klassiker" bereits kennen gelernt haben, und zum anderen Texte, die repräsentative Einblicke in Diskurse des Umfelds um 1900 ermöglichen. Besonderes Augenmerk wollen wir dabei auf die Reaktionen und Antworten legen, die sich auf eine als "entzaubert" apostrophierte Moderne ablesen lassen. Methodisch lässt sich diesbezüglich fragen, wie ein rezeptionsgeschichtlicher bzw. diskursanalytischer Umgang mit diesem Themenkomplex aussehen könnte. Zudem ist es ein zusätzliches Anliegen des Seminars, den Studierenden im direkten Austausch die jeweiligen Institute und Schwerpunkte näher zu bringen. Bei Rückfragen schreiben Sie mir bitte gern unter [email protected] Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen L Berner, U. 1997. Religionswissenschaft und Religionsphilosophie. Zeitschrift für Religionswissenschaft 2:149-178. Berner, U.. 2007. "Aufklärung als Ursprung und Aufgabe der Religionswissenschaft," in Watchtower Religionswissenschaft: Standortbestimmungen im wissenschaftlichen Feld. Edited by A. Koch, pp. 180-161. Marburg: Diagonal Verlag. Kippenberg, Hans G.; Luchesi, Brigitte (Hg.), Religionswissenschaft und Kulturkritik, Marbug: Diagonal-Verlag 1991, S. 13-28. Kippenberg, Hans G., Die Entdeckung der Religionsgeschichte. Religionswissenschaft und Moderne, München 1997; Kippenberg, Hans G. (1983), "Diskursive Religionswissenschaft - Gedanken zu einer Religionswissenschaft, die weder auf einer allgemein gültigen Definition von Religion noch auf einer Überlegenheit von Wissenschaft basiert", in Burkhard Gladigow and Hans G. Kippenberg (eds.), Neue Ansätze in der Religionswissenschaft, München: Kösel, 9-28. Flasche, Rainer (1982), "Religionsmodelle und Erkenntnisprinzipien der Religionswissenschaft in der Weimarer Zeit", in Hubert Cancik (ed.), Religions- & Geistesgeschichte der Weimarer Republik, Düsseldorf: Patmos, 261-276. Flasche, Rainer (1991), "Der Irrationalismus in der Religionswissenschaft und dessen Begründung in der Zeit zwischen den Weltkriegen", in Luchesi Kippenberg (ed.), Religionswissenschaft und Kulturkritik, Marburg, 243-257. Otto, R. 1917, 2004. Das Heilige - Über das Irrationale in der Idee des Göttlichen und sein Verhältnis zum Rationalen. München: C. H. Beck. Schleiermacher, F. 1799, 2004. Über die Religion - Reden an die Gebildeten unter ihren Verächtern. Hamburg: Meiner. S Syst. RW Z Erstes Treffen: Freitag, 1. Mai 2009, 13:30 Uhr, Ludwigstr. 31, R 225 Erste Blockveranstaltung: vorauss. am 6./7. Juni oder 20./21. Juni Zweite Blockveranstaltung: vorauss. am 4./5. Juli „SIE SOLLEN SCHWEIGEN?“ – FRAUEN IN DER FRÜHEN KIRCHE Prof. Dr. Hildegard König Kirchengeschichte (Fak. 01) I Frauen in der frühen Kirche schweigen nicht, auch wenn diese Forderung seit Paulus erhoben wird. Sie leben ihr Christsein, nicht nur im Haus und in der Familie, sondern auch in der Gemeinde. Sie sind als Seelsorgerinnen und Lehrerinnen mit vielfältigen Aufgaben befasst. Zugleich wird ihre Arbeit von manchem Mann der Kirche kritisiert und abgelehnt. Der Blick in die einschlägigen Quellen lässt erkennen, welche Räume Frauen einnehmen konnten, welche Grenzen ihnen die patriarchale Gesellschaft setzte und welche Mechanismen zum Verschwinden der Frauen aus der historischen Wahrnehmung beitrugen. L Ross Sounders, Die Frauen im Neuen Testament. Darmstadt 1999. König, H., „…eine Frau zum Dienste der Weiber“ – Seelsorge von Frauen an Frauen in frühchristlicher Zeit. In: Pemsel-Maier, S. (ed.), Zwischen Alltag und Ausnahme: Seelsorgerinnen. Geschichte, Theologie und gegenwärtige Praxis. Ostfildern 2001, 40-57. S Syst. RW Z 2-stündig, Do 8-10 Uhr, Schellingstr. 9, R 108 39 40 LEBENSBEGLEITENDE RITEN IM CHRISTENTUM UND IN DEN RELIGIONEN Dr. Hans-Peter Müller Religionswissenschaft (Fak. 02) I Der Lebenslauf des Menschen ist durch zahlreiche Einschnitte, Abschiede, Übergänge und Neuanfänge gekennzeichnet. In Verbindung mit derartigen biologisch oder kulturell bedingten Veränderungen und/oder Krisensituationen wie z.B. Geburt, Pubertät, Heirat, Tod bieten nahezu alle Religionen -wenn auch mit unterschiedlicher Gewichtung- Rituale an, die diese Übergänge symbolisch vergegenwärtigen und mit Sinn ausstatten. - Im Seminar soll eingangs nach dem Stellenwert von Riten und Ritualen im menschlichen Leben allgemein gefragt werden. Dabei sollen klassische Ritualtheorien vorgestellt werden und die unterschiedlichen wissenschaftlichen Zugänge und Interessen Berücksichtigung finden. Der Hauptteil des Seminars widmet sich sodann jenen Ritualen, die an den lebensgeschichtlich bedeutsamen Wendepunkten orientiert sind und allgemein als Übergangsriten (rites de passage) bezeichnet werden. Dabei sollen repräsentative Beispiele aus den Religionen vorgestellt und im Hinblick auf ihre Struktur, Funktion und Sinnvermittlung gedeutet werden. Sie dienen zugleich als Grundlage für vergleichende Untersuchungen. L Biasio, E. und V. Münzer: Übergänge im menschlichen Leben. Zürich 1980. Gennep, A. van: Übergangsriten. Frankfurt a.M. 1986. Hauschildt, E.: Was ist ein Ritual? Versuch einer Definition und Typologie in konstruktivem Anschluss an die Theorie des Alltags, in: Wege zum Menschen 45 (1993), S. 24-35. Krieger, D. J. und A Belliger: Ritualtheorien. Wiesbaden 1998. Lang, B.: Kleine Soziologie religiöser Rituale, in: H. Zinser (Hrsg.). Religionswissenschaft. Eine Einführung. Berlin 1988, S. 73-95. Luckmann, Th.: Riten als Bewältigung lebensweltlicher Grenzen, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie 3 (1985), S. 535-551. Steck, W.: Transformation der Sinnlichkeit. Die Bedeutung der rituellen Erfahrung für die neuzeitliche Frömmigkeit, in: Wege zum Menschen 39 (1987), S. 262-280. Turner, V.: Das Ritual. Struktur und Anti-Struktur. Frankfurt a.M. 1989 S Z vergleichende Untersuchungen dienen. Diese werden einerseits von der Frage nach analogen Strukturen und Elementen geleitet, andererseits von der Frage nach den spezifischen Sinngebungen der jeweiligen Religionen. L V Grundkurs Religionswissenschaft S Hist. o. Syst. RW Benoteter Proseminar-Schein aufgrund eines Kurzreferates und einer Hausarbeit Z 2-stündig, Mo 14-16 Uhr INTRODUCTION TO WESTERN ESOTERICISM Joyce Pijnenburg M.A. Religionswissenschaft (Fak. 10) I Syst. RW EWS-Schein aufgrund eines schriftlich ausgearbeiteten Referats oder einer Klausur am Semesterende Benoteter Proseminar-Schein aufgrund eines Kurzreferates und einer Hausarbeit 2-stündig, Mo 12-14 Uhr Das Proseminar dient der Einführung in Arbeitsweisen und Problemstellungen der Vergleichenden Religionswissenschaft. Dies geschieht exemplarisch an der Todesthematik. In den Sitzungen sollen zunächst anhand von Texten aus den Heiligen Schriften der Religionen oder anhand von darstellenden Abhandlungen die Wahrnehmung der Sterblichkeit, die Deutung des Todes, das menschliche Verhalten angesichts des Todes und das durch die Todesthematik geprägte Bild vom Menschen und seinem nachtodlichen Geschick in ausgewählten Religionen erarbeitet werden. Die Ergebnisse sollen sodann als Basis für 41 Dieser Sommerkurs ist aus Studienbeiträgen finanziert unterrepräsentierten und vielfach gewünschten Themen. und bietet Lehre zu This summer course has two objectives. Firstly, it offers an outline of central themes in the history of western esotericism, such as Hermetism; Platonism; Gnosticism; Kabbalah; claims of higher knowledge or (personal) salvation; and the so-called occult sciences and (natural) magic. Secondly, the course provides an introduction to the various scholarly approaches to this area of study within religious and cultural studies. The outlook will be thematic rather than chronological. All seminars will focus on one or two topics, each of which will be set in the context of two varying periods in western history, ranging from the late classical period to today. DER MENSCH UND SEIN TOD – MENSCHBILDER UND TODESDEUTUNGEN IN DEN RELIGIONEN Dr. Hans-Peter Müller Religionswissenschaft (Fak. 02) I Beck, R. (Hrsg.): Der Tod. Ein Lesebuch von den letzten Dingen. München 1995. Brück, M. von: Ewiges Leben oder Wiedergeburt? Sterben, Tod und Jenseitshoffnung in europäischen und asiatischen Kulturen. Freiburg 2007. Graf, F.-W. und H. Meier (Hrsg.): Der Tod im Leben. Ein Symposion. München 2004. Kessler, H. (Hrsg.): Auferstehung der Toten. Ein Hoffnungsentwurf im Blick heutiger Wissenschaften. Darmstadt 2004. Hasenfratz, H.-P.: Sinngebung des Todes in säkularer und „postsäkularer“ Welt, in: GlLern 9 (1994), S. 50-59. Klimkeit, H.- J. (Hrsg.): Tod und Jenseits im Glauben der Völker. Wiesbaden 1993. Oberhammer, G.: (Hrsg.): Im Tode gewinnt der Mensch sein Selbst. Das Phänomen des Todes in asiatischer und abendländischer Tradition. Wien 1995. Thiel, J. F. (Hrsg.): Der Tod. Ende oder Tor zum Leben? Frankfurt a.M. 1990. Anmeldung: Die Vergabe der Themen und Literaturbesprechung findet im Voraus per Mail statt. Bitte melden Sie sich bis 15. Juli bei Frau Pijnenburg an ([email protected]). Vorbereitung von Referaten wird erwartet, Sie sollten Englisch verstehen, können Ihre Referate aber in Deutsch halten. L Broek, Roelof van den. “Gnosticism I: Gnostic Religion”. In: Dictionary of gnosis and western esotericism. Leiden 2005. 403-415. “Hermes Trismegistus I: Antiquity”. In: Dictionary of gnosis and western esotericism. Leiden 2005. 474-478. 42 “Hermetism”. In: Dictionary of gnosis and western esotericism. Leiden 2005. 558-570. Stuckrad, Kocku von. Was ist Esoterik? Kleine Geschichte des geheimen Wissens. München 2004. Hanegraaff, Wouter J. “Beyond the Yates paradigm. The study of western esotericism between counterculture and complexity.” Aries 1/1 (2001). 5-37. S Syst. RW Z Blockveranstaltung/ Sommerkurs, 21.09.– 25.09.09, ganztägig Seminar ein wenig näher kommen. Dabei nehmen wir Augustinus als Religionsphilosophen, als Denker des Religiösen in den Blick. Hier sind vor allem die Werke "Confessiones", "De vera religione", "De trinitate" und "De doctrina christiana" von zentraler Bedeutung. Ausgehend von seiner Religionsphilosophie soll im Seminar aber auch das ganze Oeuvre des Augustinus - insbesondere auch sein Hauptwerk "De civitate Dei" - kritisch-analysierend untersucht werden. So soll die Aktualität seines spätantik-frühchristlichen Denkens und seiner Fragestellungen in bezug auf Probleme unserer Zeit deutlich werden. Darüber hinaus werden speziell für Studienanfängerinnen und -anfänger grundsätzliche Hinweise zu wissenschaftlichen Arbeitstechniken gegeben und diese eingeübt. Ludwigstr. 31/II, R 225 Achtung, für Ihre Planung: Der Sommerkurs findet Ende September statt!!! L Augustinus-Lexikon [AL], hg. v. P. C. Mayer u.a. (5 Vols. gepl.), Basel: Schwabe 1986 ff. Vol. I/Fasc. 1-8: Aaron-Conversio (1986-1994), Vol. II/Fasc. 1-8: Cor-Fides (1996-2002), Vol. III/Fasc. 1-2: Figura(e)-Hieronymus (2004), Fasc. 3-4: Hieronymus-Institutio, institutum (2006). W. Beierwaltes, Platonismus im Christentum, Frankfurt am Main: Klostermann 1998, 2. Aufl.: 2001. K. Flasch, Was ist Zeit? Augustinus von Hippo. Das XI. Buch der Confessiones. Text – Übersetzung - Kommentar, Frankfurt a. M.: Klostermann 1993, 2. Aufl.: 2004. W. Geerlings, Augustinus, Freiburg i. B. u.a.: Herder 1999. Chr. Horn, Augustinus (= Beck'sche Reihe, Bd. 531/Denker), München: Beck 1995. Ders. [Hg.], Augustinus: De civitate dei (= Klassiker auslegen, Bd. 11), Berlin: AkademieVerlag 1997. E. v. Ivánka, Plato Christianus. Übernahme und Umgestaltung des Platonismus durch die Väter, Einsiedeln: Johannes Verl. 1964. R. Kany, Augustins Trinitätsdenken. Bilanz, Kritik und Weiterführung der modernen Forschung zu "De trinitate", Tübingen: Mohr-Siebeck 2007. Th. Kobusch / B. Mojsisch [Hg.], Platon in der abendländischen Geistesgeschichte. Neue Forschungen zum Platonismus, Darmstadt: WBG 1997. Chr. Schäfer, Unde malum. Die Frage nach dem Woher des Bösen bei Plotin, Augustinus und Dionysius, Würzburg: Königshausen & Neumann 2002. S Syst. RW Scheinerwerb: Übernahme eines Referats und Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit Z 2-stündig, Di 10-12 Uhr, HGB E 206 LEBENDE BILDER: EINFÜHRUNG IN DIE IKONOGRAPHIE DES JAPANISCHEN BUDDHISMUS Dr. Katja Triplett Japan-Zentrum (Fak.1 12) I Verehrung von Bildwerken ist aus der buddhistischen Praxis Ostasiens – insbesondere auch Japans – nicht wegzudenken. Dennoch wird die Bilderverehrung in zahlreichen aktuellen Abhandlungen über ostasiatische buddhistische Traditionen kaum erwähnt, obwohl Abbildungen von Buddha-Statuen und Porträts berühmter Meister diese Studien häufig als Illustrationen schmücken. Sind die Buddha-Bilder tatsächlich als „Symbole“ für die Lehre oder die Erleuchtung gedacht, wie viele der Abhandlungen behaupten? Dienen sie rein didaktisch als „Meditationshilfen“? Ist die Bildproduktion wirklich Ausdruck „völkischen“ Kulthandelns? Neuere Ansätze in der Buddhismusforschung räumen den Bildwerken einen zentraleren Stellenwert ein und nehmen die rituelle Funktion der Bilder verstärkt in den Blick. Im Seminar sollen nicht nur konkret ikonographische Aspekte japanischbuddhistischer Bildwerke kennengelernt, sondern auch die neueren Forschungsansätze und ihre Themen beleuchtet werden. L Horton, Sarah J. (2007). Living Buddhist statues in early medieval and modern Japan. New York, NY [u.a.]: Palgrave Macmillan. Sharf, Robert H., Hg. (2001). Living images: Japanese Buddhist icons in context. Stanford, CA: Stanford University Press. S Syst. RW Z 2-stündig, Do 10-12 Uhr, Oettingenstr., Oe. 0.41 AUGUSTIUNS ALS DENKER DES RELIGIÖSEN Dr. Hans Otto Seitschek Religionsphilosophie (Fak. 10) I Aurelius Augustinus steht geistesgeschichtlich am Ende der Antike und am Beginn des Mittelalters. Er ist gewissermaßen das "Scharnier" zwischen antik-neuplatonischem und christlichem Gedankengut, ja für manche sogar der erste (Vor-)Denker der Neuzeit. Was und wie denkt Augustinus über Religion? Was macht ihn intellektuell so anziehend? Warum ist er für uns heute noch so relevant? Den Antworten auf diese Fragen wollen wir im 43 VON DER FRANZÖSISCHEN REVOLUTION ZUM ZWEITEN WELTKRIEG: EINFÜHRUNG IN DIE NEUERE GESCHICHTE DER JUDEN IN EUROPA Dr. Mirijam Triendl-Zadoff Jüdische Geschichte (Fak. 09) I Vor dem Hintergrund der europäischen Realität des 21. Jahrhunderts und zentralen Themen wie Migration, Assimilation und multiple Identitäten erhält die jüdisch-europäische Erfahrung eine exemplarische Dimension. Unsicherheit, Diskriminierung und Willkür prägten das Leben der europäischen Juden, als gegen Ende des 18. Jahrhunderts unter dem Eindruck der Aufklärung eine Politik der Toleranz ihre Anfänge nahm. Nicht überall ging es so schnell wie in Frankreich, wo Juden im Zuge der Revolution 1790/91 die vollständigen Staatsbürgerrechte erhielten, doch wurde ein Prozess der Emanzipation allerorten in Gang gesetzt. So ambivalent dieses Angebot war, das sich an die Forderung nach – idealerweise – absoluter Assimilation knüpfte, löste es doch eine Revolution in der jüdischen Welt aus: 44 Innerhalb weniger Jahrzehnte wurden aus deutschen (französischen, österreichischen...) Juden, die meist in einfachen Verhältnissen und ländlicher Umgebung lebten, Bürger, Städter und nicht zuletzt jüdische Deutsche (Franzosen, Österreicher...). Im Kurs werden wir sowohl auf die Geschichte der unterschiedlichen Regionen Europas eingehen, als auch auf politische, kulturelle und religiöse Entwicklungen in innerjüdischem Kontext. Auf diese Weise werden wir eine Vielzahl von Themen und Persönlichkeiten berühren, die die europäisch-jüdische Welt im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ausmachten und zugleich integraler Bestandteil einer allgemeinen Geschichte Europas sind. Darüber hinaus werden wir aktuelle Bezüge sowie Theorien zu den Themen Assimilation, Migration, Säkularisierung und religiöser Pluralisierung diskutieren. Im Grundkurs werden Methoden und Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens auf dem Gebiet der neueren und neuesten Geschichte vermittelt. Zum Einlesen: Michael Brenner: Kleine jüdische Geschichte. München 2008, S. 165-325. S Hist. RW Als Voraussetzungen für den Scheinerwerb gelten regelmäßige Mitarbeit, Lektüre, Referat, Abschlussklausur und Seminararbeit. Z 4-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 201 6.3 Hauptseminare BÄDERANTISEMITISMUS UND JÜDISCHES FREIZEITVERHALTEN IN EUROPA Prof. Dr. Michael Brenner Jüdische Geschichte (Fak. 09) I Am Beispiel des Antisemitismus in Kurorten und Sommerfrischen wird auf die sich verschlechternde Lage der Juden in Mitteleuropa während des frühen 20. Jahrhunderts eingegangen. Hierzu werden einige jüngst erschienene historische Darstellungen eingehend diskutiert. Das Seminar ist verbunden mit Teilnahme an der einwöchigen Sommeruniversität in Hohenems in Vorarlberg vom 12.-17. Juli, die sich auf einen ähnlichen Themenkreis konzentriert. S Syst. RW Vorbereitungstreffen und Anmeldung (dabei bitte gleich die erforderlichen Nachweise für die Teilnahme an einem HS vorlegen: bestandene Zwischenprüfung bzw. entsprechende Scheine für Nebenfach-Studenten): 5.2.09, 11-12 Uhr, Zimmer 130 Z 3-stündig, Mi 8-11 Uhr, Historicum 327 FELDFORSCHUNG IN DER RELIGIONSWISSENSCHAFT Dr. Katharina Wilkens Religionswissenschaft (Fak. 10) I PROSEMINAR - finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen STRUKTUREN DES MYTHOS - MYTHOS DER STRUKTUR Prof. Dr. Michael von Brück Religionswissenschaft (Fak. 02) I Feldforschung ist eine zunehmend beliebte Methode in der gegenwartsorientierten, qualitativen Religionsforschung. Migration, Heilung, Konversion sowie religionsbiographische Themen stehen bei entsprechenden Untersuchungen oft im Vordergrund. In diesem Seminar werden zunächst grundlegende methodologische und ethische Fragen im Zusammenhang mit Feldforschung erörtert. Danach sollen exemplarisch ausgewählte Methoden der Feldforschung, z.B. teilnehmende Beobachtung, Auswertung von Ephemera, verschiedene Interviewarten, u. a., ausprobiert werden. Dazu gehört auch die Entwicklung relevanter Forschungsfragen sowie die Auswertung der gewonnen Daten nach anerkannten Kriterien. Zum Abschluss werden die eigenen Erfahrung im Forschungsprozess reflektiert und zugleich an die theoretische Debatte um eine Religionsdefinition angebunden, die in einem engen Zusammenhang mit der jeweils erhobenen Datenlage steht. L Das Seminar führt ein in die Problematik der Interpretation der Mythen. Dabei werden die Begriffe geklärt sowie Mythos-Theorien erörtert, die seit dem 19. Jh. in den Kulturwissenschaften, besonders der Religionswissenschaft, aber auch den Theologien bestimmend waren. Ein Schwergewicht des Seminars besteht in der Bestimmung des Mythos zu den Ritualen, die individuell wie kollektiv Identität stiften so wie Raum und Zeit strukturieren. Ist Mythos dem Logos entgegengesetzt? Ist mythisches Denken ein vorwissenschaftliches Denken, oder folgt es einer eigenen, aber stringenten Logik? Können Mythen interkulturell typisiert und interpretiert werden? Sind Mythen abgeschlossen, oder ist die "Arbeit am Mythos" ein offenes Projekt, in dem Gesellschaften sich selbst verständigen? Gibt es Mythisierungen auch in gegenwärtigen Gesellschaften? Hans Blumenberg, Arbeit am Mythos Kurt Hübner, Wahrheit des Mythos Jürgen Mohn, Mythostheorien Ernst Cassirer, Philosophie der symbolischen Formen C. Levi-Strauss (zwei Titel zu seiner strukturalist. Mytheninterpretation) (Zum Thema Mythos und Ritus) Bellinger/Krieger, Ritualtheorien. Knoblauch, Hubert (2003): Qualitative Religionsforschung. Religionsethnographie in der eigenen Gesellschaft, Paderborn u.a.: Schöningh UTB. S Syst. RW S Syst. RW Z 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, HGB D Z001 Z 2-stündig, Mo 10-12 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 225 45 46 GELEBTER ISLAM UND MUSLIMISCHE ALLTAGSKULTUR. EINFÜHRUNG IN DIE ETHNOLOGIE PAKISTANS PD Dr. Jürgen Wasim Frembgen Institut für den Nahen und Mittleren Osten (Fak. 12) I L Pakistan steht als zweitgrößtes muslimisches Land, als Atommacht und nicht zuletzt als Frontstaat militärischer und terroristischer Konflikte im Brennpunkt des Weltgeschehens. Im Rahmen dieser Übung werden nach einem Überblick über die ethnischen Gruppen und Sprachen des Landes verschiedene kulturelle Felder vorgestellt und diskutiert: Dimensionen des normativen Islam (Mulla, Moschee und Medrese), Reformislam und politischen Islam (einschließlich des Aspektes der Gewalt), Sufismus (Welt- und Menschenbild, Organisationsformen) und Volksislam (Heiligenverehrung, Pilgerfahrten, Netzwerke von Devotees) sowie indigene Werte, Symbole, Formen körperlichen Ausdrucksverhaltens und andere Facetten der Lebenswelt. Zur Veranschaulichung werden neben Museumspräsentationen auch Filme, Dias, Musikeinspielungen verwendet. rechtlicher Status, Familie, soziale und wirtschaftliche Lage sowie religiöse Vorstellungen und intellektuelle Leistungen behandelt. L Yitzchak Baer, The Origins of the Jewish Community of the Middle Ages, in: Binah 1 (1988), pp. 59-82. Grossman, Avraham, From Father to Son: The Inheritance of Spiritual Leadership in Jewish Communities of the Middle Ages, in: Kraemer, David (Hg.), The Jewish Family. Metaphor and Memory (1989) S. 3-23; Kanarfogel, Ephraim, Unanimity, Majority, and Communal Government in Ashkenaz during the High Middle Ages: A Reassessment, in: PAAJR 58 (1992) S. 79-106. Yuval, Israel, Heilige Städte, heilige Gemeinden – Mainz als das Jerusalem Deutschlands, in: Jütte, Robert und Kustermann, Abraham (Hg.), Jüdische Gemeinden und Organisationsformen von der Antike bis zur Gegenwart (1996), S. 91-101 S Hist. RW Z 3-stündig, Di 10-13 Uhr, Historicum 507 J.W. Frembgen, Alltagsverhalten in Pakistan, Berlin 1987 (Express Edition); Akbar S. Ahmed, Pakistan. The Social Sciences’ Perspective, Karachi 1990 (Oxford University Press); Tariq Rahman, Language and Politics in Pakistan, Karachi 1996 (Oxford University Press); J.W. Frembgen, Nahrung für die Seele. Welten des Islam, München 2003 (Staatl. Museum für Völkerkunde) [Kap. 3: Punjab]. S Syst. RW Kein Scheinerwerb Z Blockveranstaltung: Fr 22.05., 14-18 Uhr, Sa 23.05.09 10s.t.-17 Uhr, Staatl. Museum für Völkerkunde, Maximilianstr. 42; 1. Stock Ost/ Unterrichtsraum „Werkstatt der Kulturen“; Treffpunkt jeweils im Museumsfoyer Teilnehmerzahl begrenzt auf 15 Personen! Anmeldung bitte ab sofort per e-mail! [email protected] TWENTIETH CENTURY ISLAMIC THOUGHT IN THE BALKANS (IN ENGLISH) Prof. Dr. Enes Karić : Allianz-Gastprofessor für Islamstudien Universität Sarajevo Naher und Mittlerer Osten (Fak. 12) I The Islamic thought in Balkans throughout the 19th and 20th centuries is going through tremendous transformations. With the decline of the Ottoman Empire comes the modernisation and europeizing of the Balkans. The Muslims of the Balkans, first of all the Bosniaks and Albanians, found themselves in the new geopolitical orbit, and their Muslim theologians and alims/ulama gave some very interesting answers about the interpretation of islam and the Qur'an during the second half of 19th and in the 20th century. Their islamic thought mainly revolved around the promotion of the modernistic and reformistic ideas coming from the islamic East, and also from the West. Which educational institutions to form, how to engage in the modern scientific streams, how to bring muslim women into the participation in society, should the Qur'an be translated into the national languages, how to initiate islamic magazines, how to reform the pious endowments, has the caliphate been abolished for good, how should the waqf system be organized, may a Muslim Women be involved in political issues, should there be modern schools, etc. - all these were questions of vital interest for the Muslims of the Balkans during the 19th and 20th centuries. The most important question was how to reconcile the traditional islamic communities of the Balkans and the arrival of european and secular ideas. S Hist. RW JÜDISCHE GEMEINSCHAFTEN IM CHRISTLICHEN UMFELD DES MITTELALTERS Prof. Dr. Eva Haverkamp Jüdische Geschichte (Fak. 09) I Vom achten Jahrhundert an zogen Juden vom Lande verstärkt in die Städte, und die jüdische Kultur wurde erheblich urbanisiert. Jüdische und christliche Gemeinschaften einer Stadt lebten im “christlichen” Europa in einer Koexistenz, die spannungsgeladen war und bis zu Verfolgungen und Vertreibungen der Juden führen konnte. Andererseits haben in Städten, die aus vielen beruflichen, politischen und sozialen Gemeinschaften bestanden, religiöse Unterschiede insbesondere im täglichen Umgang nicht immer absondernd gewirkt. In dieser Übung werden wir Unterschiede und Parallelen zwischen jüdischen und christlichen Gemeinschaften herausarbeiten sowie den Beziehungen zwischen diesen Gemeinschaften nachgehen. In wie weit haben sich diese Gemeinschaften gegenseitig beeinflusst? Wie eng waren diese Beziehungen und welches Wissen über die jeweils “anderen” war vorhanden? Welche Formen von städtischer Kultur können wir ausmachen, die die christlichen und jüdischen Gemeinschaften gestalteten und prägten? Mit jeweils geographischer Differenzierung werden die Themen Ansiedlung, Demographie, Gemeindeorganisation und 47 Z 2-stündig, Di 10–12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 102 48 DISKURSTHEORIE UND –ANALYSE IN DER RELIGIONSWISSENSCHAFT. GRUNDLAGEN UND EINÜBEN AN ANWENDUNGSBEISPIELEN Prof.’in Dr. Anne Koch Religionswissenschaft (Fak. 10) I L Diskurstheorien werden in den 1970er Jahren in mehren Disziplinen und Abwandlungen greifbar. H.G. Kippenberg hat bereits in den 1980er Jahren eine „diskursive Religionswissenschaft“ entworfen, die von Stuckrad 2003 revidiert. Für die Religionswissenschaft ist weniger die linguistische und die transzendentalpragmatische als vielmehr die poststrukturalistische Tradition der Diskursanalyse folgenreich. Von initialem Einfluss ist das machtanalytische Werk M. Foucaults, der nach den Grundlagen des modernen Bewusstseins und der modernen Humanwissenschaften fragt, sie diskursanalytisch freilegt und einen distanzierten Blick, wenn auch in der Kritik als mehr oder weniger gelungen beurteilt, auf die Prämissen und Regeln des eigenen europäischen Diskurses wirft. Das Hauptseminar führt in die Theorie der Diskursanalyse ein, klärt verschiedene Bedeutungen des verbreiteten Begriffs und übt die Diskursanalyse als Methode an ausgewählten religionsgeschichtlichen Beispielen über islamische Diskurse in Deutschland ein. Voraussetzung: ZP, Lektüre Michel Foucault, Ordnung des Diskurses I, bis Semesteranfang. Zur Einführung empfohlen: Bublitz, Hannelore, Diskurs, Bielefeld 2003 Foucault, Michel, Die Ordnung des Diskurses, Frankfurt 1993. Foucault, Michel, Archäologie des Wissens, Frankfurt 1981. Kippenberg, H.G. „Diskursive Religionswissenschaft. Gedanken zu einer Religionswissenschaft, die weder auf einer allgemein gültigen Definition von Religion noch auf einer Überlegenheit von Wissenschaft basiert“, in: B. Gladigow, ders. (Hg.) Neue Ansätze in der Religionswissenschaft, München 1983. Stuckrad, K. von, „Discursive study of religion: From states of the mind to communication and action”, Method & Theory in the Study of Religion 15 (2003) 255-271. Keller, R., Hirseland, A., Schneider von W. (Hg.), Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse Bd. 1: Theorien und Methoden I. Bd. II Forschungspraxis, Wiesbaden: VS Verlag 2004, 2006. Bührmann, A.D., Schneider, W., Vom Diskurs zum Dispositiv, Bielefeld 2008 Islam (Auswahl): Asad, T., The Idea of an Anthropology of Islam, 1986. Braun, C. von, Mathes, B., Verschleierte Wirklichkeit. Die Frau, der Islam und der Westen, Berlin 2007. Ceyhun, O. (Hg.), Politik im Namen Allahs. Der Islamismus - eine Herausforderung für Europa, 2. Aufl. Sept. 2001. (Autoren: Seidel, E., Dantschke, C., Yildirim, A.), url: http://www.ceyhun.de/download/politik_im_namen_allahs.pdf Bielefeldt, H., Das Islambild in Deutschland. Zum öffentlichen Umgang mit der Angst vor dem Islam, in: Deutsches Institut für Menschenrechte (Hg.), Essay Nr. 7, September 2007. Nökel, S., Die Töchter der Gastarbeiter und der Islam. Zur Soziologie alltagsweltlicher Anerkennungspolitiken. Eine Fallstudie, Bielefeld 2002. Voraussetzung: ZP, Lektüre Michel Foucault, Ordnung des Diskurses I, bis Semesteranfang. Zur Einführung empfohlen: Bublitz, Hannelore, Diskurs, Bielefeld 2003 S Hist. RW u. Syst. RW Z 2-stündig, Mi 14-16 Uhr Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen 49 KIRCHENKRITIK UND KOMMUNITÄRE GEMEINSCHAFT. BASILIUS VON CAESAREA (4. JH.), FRANZ VON ASSISI (13. JH.) UND DIETRICH BONHOEFFER (20. JH.) Prof. Dr. Klaus Koschorke Abteilung für Kirchengeschichte Fak. (02) I Kritik und Unbehagen an der Kirche gibt es, seitdem es die Kirche gibt. Sie führte zu zahlreichen Experimenten und unterschiedlichen Formen der Suche nach alternativen Lebensformen. Eine wichtige Rolle spielte dabei das christliche Mönchtum. Es verstand sich von Anfang an als Gegenmodell zu einer als verweltlicht kritisierten Kirche und als Reformaufruf an die gesamte Christenheit – und beschränkte sich dabei keineswegs nur auf den engen Kreis einiger asketischer Weltflüchtlinge. Dies ist sehr deutlich etwa im 4. Jh. bei Basilius von Caesarea – der später als „Vater des griechischen Mönchtums“ gefeiert wurde – oder im ganz anders gearteten soziokulturellen Kontext des 13. Jh.s bei Franz von Assisi und seiner Bewegung, die sich immer wieder dem Korsett des traditionellen Ordenslebens zu entziehen suchte. Aber auch Dietrich Bonhoeffer konnte sich die notwendige „Restauration der Kirche“ nur vorstellen als „eine neue Art Mönchtums, das mit dem alten nur die Kompromisslosigkeit eines Lebens nach der Bergpredigt gemeinsam hat“. Diesem Ziel diente sowohl das (nie realisierte) Projekt einer Indienreise zu Gandhi wie die Einübung „gemeinsamen Lebens“ im Predigerseminar Finkenwalde. L S K. Koschorke, Kirchlicher Öffentlichkeitsanspruch und asketische Weltdistanz bei Basilius von Caesarea, in: Philanthropia kai eusebeia. Fs. Albrecht Dihle (Hg. v. G. W. Most, H. Petersmann u. A. M. Ritter), Göttingen 1993, 199–216. H. Rüegger, Bruderschaftliche Existenz nach Dietrich Bonhoeffer (in: ThBeitr 13, 1982, 101– 120). Syst. RW Z 2-stündig, Do 16-18 Uhr MITTEL- UND OSTANATOLIEN IN OSMANISCHER ZEIT Prof. Dr. Christoph K. Neumann Turkologie (Fak. 12) I Das Hauptseminar behandelt quellenorientiert verschiedene Themenkreise, die für die Geschichte Zentral- und Ostanatoliens von Belang sind und in der Forschung diskutiert werden: Demographie, das Gegen- und Miteinander verschiedener sozialer Gruppen, das Wirtschaftsleben (auch im Zusammenspiel mit so verschiedenen externen Faktoren wie dem osmanisch-safawidischen Verhältnis oder der Industrialisierung Europas), die Rolle lokaler und regionaler Eliten. Da ein guter Teil der verfügbaren Forschungsliteratur auf Türkisch vorliegt, sind gute Lesekenntnisse in dieser Sprache Voraussetzung für eine erfolgreiche Teilnahme. Das Seminar steht im Zusammenhang mit der Exkursion im Mai. S Hist. RW Z 2-stündig, Di 10-12 Uhr, Veterinärstr. 1, HS 101 50 PROTESTANTISMUS UND GESELLSCHAFTLICHER WANDEL IN DEN 1960ER UND 70ER JAHREN Prof. Dr. Harry Oelke Kirchengeschichte (Fak. 02) I Die Jahre zwischen 1960 und 1980 haben wie keine andere Zeitspanne nach dem zweiten Weltkrieg die Bundesrepublik, bedingt auch die DDR, in gesellschaftlicher Hinsicht einem epochalen Wandel ausgesetzt. Einen wesentlichen Impuls erhielt dieser Umbruch aus der nachrückenden Generation, die das Bemühen kennzeichnete, die bis dahin gültigen kulturellen und soziokulturellen Werte des Nachkriegsdeutschlands durch neue Leitvorstellungen zu überwinden. Auch die Kirchen waren von diesem Wandlungsprozess in fundamentaler Weise betroffen. Während sich traditionelle Formen evangelischer Kirchlichkeit jetzt tendenziell auflösten und eine kirchliche Krise heraufführten, setzte gleichzeitig ein nachhaltiger Umbruch im Bereich von Kirchen und Religion ein, der zu einer Pluralisierung und Politisierung, aber auch Polarisierung im evangelischen Christentum führte. Das Seminar möchte für den Protestantismus diesen umfassenden Umbruch und die darin wirksam werdende soziale Dynamik untersuchen. Dazu wird der Beitrag wichtiger sozialer Bewegungen (wie die Studenten-, Frauen- oder Dritte-Welt-Bewegung), zentraler Institutionen (wie der Deutsche Ev. Kirchentag) und exponierter Leitpersonen (wie Helmut Gollwitzer) einer Analyse unterzogen. Kaum je zuvor hat sich der Protestantismus in einer vergleichbaren Frist so nachhaltig verändert in dieser Zeitspanne. Eine gewichtige Rolle wird schließlich die Frage nach der wirkungsgeschichtlichen Bedeutung des umfassenden gesellschaftlichen und kirchlichen Wandlungsgeschehens für den Gegenwartsprotestantismus ausmachen. L Siegfried Hermle u.a. (Hg.), Umbrüche. Der deutsche Protestantismus und die sozialen Bewegungen in den 1960er und 70er Jahren, Göttingen 2007 (AKiZ.B, 47) W.-D. Hauschild, Evangelische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland zwischen 1961 und 1979, in: Hermle, Umbrüche (wie oben), S. 51-90 J.-C. Kaiser, Der Protestantismus von 1918-1989, in: H. Wolf (Hg.), Ökumenische Kirchengeschichte III, Darmstadt 2007, S. 251-270 D. Pollack, Der Protestantismus in Deutschland in den 1960er und 70er Jahren: Forschungsprogrammatische Überlegungen, in: Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte 24 (2006), 103-125 M. Görtenmaker, Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 2003 (= München 2002), S. 100-323 S Hist. RW Scheinerwerb: unbenoteter Schein durch regelmäßige Teilnahme und Kurzreferat für eine Sitzung; benoteter Schein durch eine Seminararbeit Z 2-stündig; Do 14-16 Uhr „…WIE MIT ERSTAUNTEN KINDERAUGEN“? DIE WELTAUSSTELLUNGEN UND DER WESTLICHE BLICK AUF ISLAMISCHE KUNST Prof. Dr. Avinoam Shalem, Dr. Eva Troelenberg Islamische Kunstgeschichte (Fak. 09) „Als 1851 auf der Londoner Weltausstellung der Orient zum ersten Male in einiger Übersichtlichkeit sich zeigte, war er eine ganz neue und eigentümliche Erscheinung. Das Publikum verstand ihn nicht und betrachtete ihn als etwas ganz Fremdartiges wie mit erstaunten Kinderaugen.“ 51 So fasste Jakob von Falke die Orientrezeption der ersten Weltausstellung zusammen – im Lauf der folgenden Jahrzehnte sollten sich auf diesem Gebiet wesentliche Entwicklungen vollziehen. Während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erfuhr die Wahrnehmung islamischer Kunst in Europa neue Dimensionen: Einerseits war es die Blütezeit des künstlerischen und architektonischen Orientalismus, andererseits kristallisierte sich mehr und mehr das Bedürfnis nach einer theoretisch-wissenschaftlichen Durchdringung des Sujets heraus. Ziel des Seminars ist es, zunächst einen repräsentativen Überblick über die Erscheinungsformen der Orientrezeption im Kontext der Weltausstellungen bis zur Jahrhundertwende zu erhalten. Darauf aufbauend soll die Frage gestellt werden, inwiefern dadurch das wissenschaftliche Denken über islamische Kunst in diesem Zeitraum geprägt und weiterentwickelt wurde. 1 Jacob Falke: Die Kunstindustrie auf der Wiener Weltausstellung 1873 S Syst. RW Z 3-stündig, Do 9-12 Uhr, Zentnerstr. 31, Raum 510 DER JAKOBSWEG PD Dr. Roland Spliesgart Fundamentaltheologie (Fak. 02) Die Pilgerschaft zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela – auch als Jakobsweg (Camino de Santiago) bekannt – ist eine überaus dynamische religiöse Tradition. Vor etwa 1000 Jahren entstanden mit einem Höhepunkt im späten Mittelalter verzeichnet sie seit den 1990er Jahren wieder enormen Zulauf von Menschen aus den entferntesten Ländern. So unterschiedlich ihre Motive auch sein mögen, sie alle lassen sich auf eine spirituelle Reise ein, die einerseits Erfahrungen zur Selbstfindung befördert, andererseits an die Tradition der mittelalterlichen Jakobspilgerschaft anknüpft. Weniger bekannt als der spanische Jakobsweg (Camino de Santiago) sind dessen französische und deutsche Zubringerwege. Das Blockseminar hat ein zweifaches Ziel: zum einen die Beschäftigung mit der historischen Dimension des Jakobsweges, d.h. der Entstehung und Veränderung der Jakobstradition im Wandel der politischen und religiösen Kontexte; zum anderen die praktische Erfahrung der Pilgerschaft in einer ,wander-pädagogischen Exkursion‘ im süddeutschen Raum: neben der kunsthistorischen Dimension soll hier v.a. der Frage nach der Bedeutung des Pilgerns anhand der inflationär erscinenden Pilgerberichtsliteratur nachgegangen werden. Voraussetzungen für die Seminarteilnahme sind die Bereitschaft zur Übernahme eines Referates sowie zum Pilgern. L Klaus Herbers: Der Jakobsweg. Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt, München 2006. Andreas Drouve: Mythos Jakobsweg. Fakten, Kurioses, Geheimnisse, Innsbruck Wien, 2004. Klaus Herbers: „Wol auf sant Jacobs straßen!“ Pilgerfahrten und Zeugnisse des Jakobskults in Süddeutschland, Ostfildern, 2002. S Hist. u. Syst. RW Z Fr 24.04. u. 26.06. 16-19 Uhr, Blocktage: 6.6. 9.30-17.30; 12.06. 15-18.30 Uhr. 13.06.09 ganztags Exkursion 24.04.09 16-19 Uhr (konstituierende Sitzung) 52 6.4. Oberseminar ZEN-BUDDHISMUS UND NATIONALISMUS Dr. Katja Triplett Japan-Zentrum (Fak. 12) I L Keine andere religiöse Tradition Japans ist in Deutschland so bekannt und gleichzeitig als Inbegriff „ostasiatischer Weisheitslehren“ so romantisiert worden wie die Zen-buddhistische. Die Gründe für die oft verzerrte Wahrnehmung liegen in der Überlieferungs- und Rezeptionsgeschichte dieser religiösen Tradition. In dem Seminar sollen die geschichtlichen und ideologischen Kontexte der Diskurse über „Zen“ und den japanischen Zen-Buddhismus in den Blick genommen werden. Besonders sollen die religionsgeschichtlichen Entwicklungen vor dem Hintergrund der so genannten Modernisierung beginnend mit der frühen Meji-Zeit (1868) untersucht und Fragen nach der aktiven Teilnahme an den Kriegen bis 1945 oder der heftigen Opposition gegen diese Kriege seitens Zen-buddhistischer Schulen und Einzelpersonen diskutiert werden. Sharf, Robert (1995). „The Zen of Nationalism.“ In Curators of the Buddha. The Study of Buddhism under Colonialism, hg. von Donald S. Lopez, Chicago u. London: The University of Chicago Press, S. 107-160. Victoria, Brian (Daizen) A. (1999). Zen, Nationalismus und Krieg: Eine unheimliche Allianz. Translated by Theo Kierdorf in Zus. mit Hildegard Höhr. Berlin: Theseus-Verlag. S Hist. RW Z 2-stündig, Mi 14-16 Uhr, Oettingenstr., Oe. 1.13 DOKTORANDENCOLLOQUIUM Prof. Dr. Michael von Brück Religionswissenschaft (Fak. 02) Z 1-stündig, 14-tägig, Di 18-20 Uhr, Ludwigstr. 31/II, R 232 6.5 Übungen THEORIE UND PRAXIS DER ZEN-MEDITATION Prof. Dr. Michael von Brück Religionswissenschaft (Fak. 02) I Diese Übung verbindet die praktische Einführung in das Zazen mit Yoga-Übungen, die leiblich seelische Verspannungen lösen helfen. Theoretische Erwägungen zum religionsgeschichtlichen Hintergrund des Zen sowie Reflexion der Praxis ergänzen die Übungen. L KAPELAU, Ph.: Die drei Pfeiler des Zen, Weilheim: Barth 1975. BRÜCK, M. v.: Einheit der Wirklichkeit, München: Kaiser 1987, Kap. 11 Z 2-stündig, Mi 16-18 Uhr, Ludwigstr. 25 Raum D 4b MYTHEN UND MYTHENTHEORIEN Dr. Katja Triplett Japan-Zentrum (Fak. 12) I Was sind Mythen, was ein Mythos? Die Definitionen, was ein Mythos sei, reichen von 'einer Geschichte, mit der man denken kann' (C. Lévi-Strauss) bis zu 'eine Art Kommunikationssystem, das selbst eine Botschaft ist' (R. Barthes). Anhand von ausgewählten Beispielen - wie Schöpfungs-, Endzeit- und Gründungsmythen aus verschiedenen Kulturen – wird im Seminar in die Begrifflichkeit und die verschiedenen Mythentheorien eingeführt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Bedeutung der Mythenforschung für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Religionen. L „Mythos“ in: Cancik, Hubert und Karl-Heinz Kohl, Hg. (198x) religionswissenschaftlicher Grundbegriffe. 5 Bde, Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer. S Syst. RW Z Blockveranstaltung: Vorbesprechung Fr, 08.05.09 14-17 Uhr Fr/Sa 29./30.05., 19./20.06. u. 10./11.07.09 jeweils Fr 14-19/Sa 10-18 Uhr 53 LEKTÜREKURS „RELIGION UND WISSENSCHAFT – TEXTE VON DER ANTIKE BIS IN DIE GEGENWART“ Dr. Alexandra Grieser Religionswissenschaft (Fak. 10) I In dieser Übung werden historische Originaltexte in Übersetzung gemeinsam gelesen und analysiert, die das Verhältnis von Religion und Wissenschaft in der abendländischen Geschichte thematisieren. Die Auswahl reicht von religionskritischen antiken Texten früher Wissenschaftsgeschichte über die Phase des frühen Christentums, der artes liberales, der Renaissancewissenschaft, über Texte neuzeitlicher Wissenschaftler („Gott als Uhrmacher“: Die Versöhnung von Wissenschaft und Religion), über die „Lösung der Welträtsel“ (Ernst Haeckel) durch den Siegeszug der Wissenschaften im 19. Jahrhundert, bis hin zu aktuellen Konkurrenz- und Kohärenzmodellen, die die Grenzen zwischen Religion und Wissenschaft entweder beschwören oder aufheben wollen. Die Übung ergänzt das Proseminar „Religion und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer Beziehungen“, Sie können aber auch unabhängig davon teilnehmen. Eine Leseliste wird zu Beginn des Semesters herausgegeben. Sie können bis dahin selbst recherchieren und Ihre Interessen und Ideen mit einbringen. Sie qualifizieren sich, indem Sie kurze Essays über einzelne Texte verfassen. Diese Form des wissenschaftlichen Schreibens zu üben, gehört zum Lernziel des Kurses. L Wird in Ergänzung zum Seminar „Religion und Wissenschaft – Facetten und Geschichte ihrer Beziehungen“ zusammengestellt und zu Beginn des Semesters besprochen und bekannt gegeben. Handbuch 54 S Tempelwagen am 6. Juni, spezielle asketische Übungen von Gläubigen auf dem Tempelgelände, freie Nahrungsversorgung, Tempelmarkt) stehen allen Besuchern offen und eröffnen so die Möglichkeit zu vielseitiger teilnehmender Beobachtung. Darüber hinaus bietet die Konstruktion des im südindischen Stil gehaltenen Tempels wie auch des Tempelwagens Einblicke in südasiatische sakrale Architektur. Hist. RW Z 2-stündig, Di 16-18 Uhr, Ludwigstr. 31/II R 225 Bitte über das Online-Vorlesungsverzeichnis belegen In einem Workshop sollen Kenntnisse über tamilische Hindus aus Sri Lanka in Deutschland erarbeitet werden, mit Schwerpunkt auf ihren Verehrungsorten und ihrer religiösen Festkultur in der europäischen Diaspora. Es sollen dem Gegenstand angemessene Methoden der empirischen Religionsforschung diskutiert und Beobachtungsfelder für den Aufenthalt vor Ort entwickelt werden. PRÜFUNGSVORBEREITUNGSKURS NEBENFACH-MAGISTERPRÜFUNG ZWISCHENPRÜFUNG RELIGIONSWISSENSCHAFT Nicole Heyer M.A. Religionswissenschaft (Fak. 10) I Dieser Kurs ist als Hilfe zur Vorbereitung auf die Magister-Nebenfach-Prüfung oder die Zwischenprüfung Religionswissenschaft gedacht. Was wir machen: - Wir vertiefen das im Grundkurs angelegte Wissen zu Theorie und Methodik der Religionswissenschaft, das für alle Prüflinge Teil der Prüfung sein wird. - Üben von Prüfungssituationen - Wir diskutieren und klären gemeinsam offen geblieben Fragen. - Weitere Anregungen der Teilnehmenden willkommen! Was wir nicht machen: - Klassischen Frontalunterricht. - Eine Wiederholung des Grundkurses. Anmeldung bis 15.April 2009 an [email protected]. Literaturliste und einführende Texte werden danach zugänglich sein. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 Personen begrenzt. Z „SOZIALWISSENSCHAFTLICHE METHODEN FÜR STUDIERENDE DER RELIGIONSWISSENSCHAFT – AM BEISPIEL ISLAM“ Refika Sariönder Universität Bielefeld, Fakultät für Soziologie, Bitte melden Sie sich bis 19. April 2009 verbindlich per Mail bei mir an ([email protected]). Nennen Sie dabei bitte Ihren vollen Namen, ihre Fächerkombination und ihre Emailadresse. Z WORKSHOP – finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen: Dieser Workshop führt in die qualitativen Methoden der empirischen Sozialforschung ein. Besonderer Fokus wird neben dem Erlernen der Techniken der teilnehmenden Beobachtung auf das Entwickeln von Interviews gelegt. Dabei werden die unterschiedlichen Interviewtechniken (strukturierte, teilstruktierte, narrative, usw.) dargestellt and projekthaft entworfen. Des weiteren wird auf die Methoden oral history und Biographieforschung eingegangen. Anhand von Beispielen aus der gegenwärtigen Forschungspraxis über Muslime werden wir diese Methoden in ihren Anwendungsmöglichkeiten und ihrer Reichweite diskutieren, indem wir uns mit der Fragestellung, der Datenerhebung und deren Interpretation auseinandersetzen. Hierbei wird eines der Lernziele darin bestehen, auch die Aspekte des Religiösen in ihrem Bezug auf lokale wie translokale Prozesse hin zu untersuchen. Sa 25.04., 09.05. und 06.06. von 9-13 Uhr, Ludwigstr. 31, R 0.21 HINDUISMUS IN DEUTSCHLAND – EINFÜHRUNG UND EXKURSION ZUM TEMPELFEST IN HAMM Dr. Brigitte Luchesi ehemals Universität Bremen I WORKSHOP u. EXKURSION – finanziert aus Studienbeiträgen zur Verbesserung der Lehre durch Veranstaltungen zu unterrepräsentierten Themen: 2002 wurde der bislang größte Hindutempel Kontinentaleuropas in einem Vorort der westfälischen Stadt Hamm fertig gestellt. Der Bau verdankt sich vor allem den Spenden tamilischer Hindus aus Sri Lanka, die als Bürgerkriegsflüchtlinge in die Bundesrepublik kamen. Der Tempel dient der täglichen Verehrung der Gottheiten, denen er geweiht ist, wie auch der Feier zahlreicher religiöser Feste im Jahresverlauf. Herausragendes Ereignis ist das zweiwöchige Tempelfest, zu dessen Haupttagen bislang mehr als 15.000 srilankische Tamilen aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland anreisten. Workshop: Sa 09.05./So 10.05.09, 10-16 Uhr Exkursion: Sa 06.06./So 07.06.09 Anmeldung bis 15. April 2009, zu richten an [email protected]. Literaturliste und Vorbereitungstexte werden nach erfolgter Anmeldung verteilt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf 25 Personen. S Syst. RW Z Blockveranstaltung: Sa/So 16./17.05.09 , 10-18 Uhr Der Besuch dieses Festes bietet Gelegenheit, südasiatische religiöse Festkultur mitten in Europa kennen zu lernen. Sowohl die in diesen Tagen besonders elaborierten Götterdienste im Tempelinneren wie auch die Aktivitäten draußen um den Tempel (Prozession mit großem 55 56 6.5 Colloquien und Repetitorien Wir laden alle Philosophie- und Religionswissenschaftstudentinnen herzlich zu unserem Colloquium ein und freuen uns auf herz- und ernsthafte Diskussionen mit Ihnen !!! Für die Anmeldung, Fragen und die Aufnahme in unseren Verteiler, durch den Sie den Vorzug erhalten, gezielt auf Stellenausschreibungen, Vortragsreihen etc. hingewiesen zu werden, schreiben Sie eine kurze Email an: [email protected] MAGISTRANDEN- UND DOKTORANDENCOLLOQUIUM Prof.’in Dr. Anne Koch Religionswissenschaft (Fak. 10) Z Blockveranstaltung, Termine nach Vereinbarung RELIGIONSWISSENSCHAFTLICHES COLLOQUIUM Prof.’in Dr. Anne Koch, Dr. Alexandra Grieser Religionswissenschaft (Fak. 10) I Tatjana Schönwälder-Kuntze (Ludwigstr. 31/E 032, Tel: 2180-2027, [email protected]) Alexandra Grieser (Ludwigstr. 31/210a , Tel: 2180-2168, [email protected]) Z Di 12.05. und 14.07.09 jeweils von 18-20 Uhr Das Religionswissenschaftliche Colloquium wendet sich an alle Interessierte „höheren“ Semesters sowie an Kolleginnen und Kollegen religionswissenschaftliche interessierter Nachbardisziplinen, die sich über die aktuellen Diskurse in der Religionswissenschaft und in ihren Teil- und Nachbardisziplinen informieren wollen. Neuerscheinungen sollen referiert und diskutiert, theoretische und methodische Neuansätze geprüft und entwickelt und der Dialog mit den Nachbardisziplinen aufgenommen und gepflegt werden. Das Religionswissenschaftliche Colloquium ist als Diskussionsforum gedacht, in dem die aktuellen Debatten über Religion/Religionen/Religiosität mitverfolgt und diskutiert werden können. Es wird angestrebt, Referenten aus den Münchner Nachbardisziplinen und aus der religionswissenschaftlichen ‚Szene’ zu Vortrag und Diskussion einzuladen. Schwerpunkt ist in diesem Semester : Diskursanalyse in der Religionswissenschaft. S Hist. u. Syst. RW Z 1-stündig, Mi 18-20 Uhr Termine und Themen auf der Website COLLOQUIUM FÜR HAUPTFACHSTUDENT I N N E N ALLER SEMESTER IN DEN FÄCHERN PHILOSOPHIE UND RELIGIONSWISSENSCHAFT Dr. Tatjana Schönwälder-Kuntze , Dr. Alexandra Grieser (Frauenbeauftragte Fak. 10) I Mit Beginn dieses Wintersemesters 06/07 haben wir unsere 'losen Treffen' zwischen Studentinnen und Dozentinnen aus der Fakultät 10 institutionalisiert. Dafür haben wir je zwei feste Termine zu Beginn und gegen Ende des Semesters festgelegt: die Treffen werden immer am vierten und vorletzten Dienstag der Vorlesungszeit von 18:00 - 20:00 Uhr stattfinden, d.h. in diesem Wintersemester am 12. Mai 2009 und am 14.Juli 2009. Den zweiten Termin nutzen wir noch traditionell zum 'geselligen' Semesterausklang. Das Colloquium dient der Vernetzung der Frauen unserer Fakultät, und gibt den Magistrandinnen und Doktorandinnen die Möglichkeit, ihre Arbeiten vorzustellen und zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Ort ist in der Regel das MKE (M 210 im HG); Themen der Veranstaltung finden Sie rechtzeitig auf der Homepage unserer Fakultät, an den Türen der Frauenbeauftragten oder über den Emailverteiler. 57 58 7. Dozenten-Biographien DR. PHIL. MICHAEL BRINKSCHRÖDER Dr. Michael Brinkschröder (*1967) lebt in München. Studium der Kath. Theologie, Soziologie, Philosophie und Psychologie in Münster, Frankfurt/Main und Würzburg. 1993 Diplom in Kath. Theologie in Münster. 1998–2001 Stipendiat des Graduiertenkollegs "Wahrnehmung der Geschlechterdifferenz in religiösen Symbolsystemen" an der Julius-MaximiliansUniversität Würzburg. 2003 Promotion in Soziologie mit einer Dissertation über "Sodom als Symptom. Gleichgeschlechtliche Sexualität im christlichen Imaginären – eine religionsgeschichtliche Anamnese" (Berlin/New York 2006). Soziologische Lehrveranstaltungen in Münster und Würzburg über Geschlecht und Sexualität, Kultur- und Religionssoziologie. Mitherausgeber der vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift "Werkstatt Schwule Theologie" und Autor von zahlreichen Aufsätzen zum Thema "Schwule Theologie". PROF. DR. MICHAEL VON BRÜCK Michael von Brück (*1949), Prof. für Religionswissenschaft an der Universität München, Studium der Evangelischen Theologie, des Sanskrit und der Indischen Philosophie in Rostock, Bangalore und Madras, 5-jährige Dozentur und Studium in Indien, Ausbildung zum Zen- und Yoga-Lehrer in Indien und Japan (Kursleitung in Deutschland, USA und Indien), mehrmals Gastprofessor in den USA, Mitglied unterschiedlicher wissenschaftlicher Gremien weltweit, wiss. Beirat des Goethe-Instituts und des Suhrkamp Verlags: Edition Weltreligionen. Zahlreiche Publikationen zum Buddhismus, Hinduismus, Interkulturellen Dialog, z.B.: „Einheit der Wirklichkeit. Gott, Gotteserfahrung und Meditation im Hinduistisch-Christlichen Dialog“ (1986), „Bhagavadgita“ (1993), „Die Welt des tibetischen Buddhismus“ (1996), „Buddhismus und Christentum. Geschichte-Konfrontation-Dialog“ (1997), „Buddhismus. Grundlagen, Geschichte, Praxis (1998), „Wie können wir leben? Religion und Spiritualität in einer Welt ohne Maß“ (2002), „Zen. Geschichte und Praxis“ (2004). “Ewiges Leben und Wiedergeburt“ (2007). Dr. Stefan Eisenhofer (*1960), Ethnologe und Historiker ist seit 2001 Leiter der AfrikaAbteilung des Staatlichen Museums für Völkerkunde München. Mitbegründer und organisator u.a. der "Münchner EthnoFilmFest", der Konzertreihe "Urban African Sounds" und des "Ethnologischen Salons" im Museum für Völkerkunde. Kurator zahlreicher Ausstellungen, darunter "Kulte, Künstler, Könige. Tradition und Moderne in Südnigeria" (1997) und "Spuren des Regenbogens Kunst und Leben im Südlichen Afrika" im Oberösterreichischen Landesmuseum Linz (2001). Zuletzt in München "Genocide Monument" zusammen mit dem Afghanaischen Künstler Kofi Setordji, "StillePost - Angelika Böck und Hans Himmelheber" über unterschiedliche Wahrnehmungs- und Darstellungstraditionen in Europa und Westafrika sowie "Schwarze Götter im Exil - Fotografien von Pierre Fatumbi Verger". Zahlreiche Publikationen zu afrikanischer Kunst und Geschichte. DR. ALEXANDRA GRIESER Dr. Alexandra Grieser (*1965), Studium der Allg. u. Vergl. Religionswissenschaft, Allg. Rhetorik und Germanistik in Tübingen (MA 1994). Bis 1997 tätig als freie Texterin und in der Erwachsenenbildung. 1997-1999 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Religionswissenschaft Tübingen und am Institut für Religionswissenschaft Erfurt. 1999 Stipendiatin am Graduiertenkolleg „Der religiöse Erfahrungsbegriff in der europäischen Religion und Religionstheorie“ an der LMU München. 2002-2004 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studiengang Religionswissenschaft/Religionspädagogik Bremen, Redaktion des „Wörterbuch der Religionen“, Kröner Verlag. 2005 Promotion in Tübingen: Transformationen von Unsterblichkeit. Zum Wandel religiöser Plausibilitätsmuster in der Moderne. München 2008. Seit 2004 wissenschaftliche Assistentin am Interfakultären Studiengang Religionswissenschaft der LMU. Forschungsschwerpunkte: Geschichte, Theorie und Methodik der Religionswissenschaft; Religionsgeschichte der Moderne; Religionsästhetik, Religion und Schöne Literatur; Religion und Rhetorik (Geschichte, Systematik, Methode), Interferenzen von Religions- und Wissenschaftsgeschichte, Religion und Popularisierung. DR. MICHAEL HEINZMANN DR. ROCIO DAGA-PORTILLO Dr. Rocio Daga Portillo (*1961), Studium in Arabische Philologie (1984), Universität Granada, Spanien. Promotion in Islamwissenschaft (Recht), Forschung und Übersetzung von AlAhkam al-Kubra li-Ibn Sahl (1990). Postdoc an der Princeton University, U.S.A. (1991-3) über "Das Islamische Recht in Bezug auf die Nicht-Muslime, insbesondere in Al-Andalus". Während der Promotion 3 Jahre Aufenthalt in Kairo, Arbeit unter Prof. Ahmad Yusuf von Dar al-Ulum/American University in Cairo. 1989-1990 Lehrtätigkeit am Instituto de Filología Clásica y Oriental, Madrid. 1994-97 Lehraufträge an der FU Berlin über Islamisches Recht. 2004/05 Arbeit über Interreligiösen Dialog an Black Friars Hall, Oxford University. Ca. 10 Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschiften über das Thema Islamisches Recht, Schwerpunkt al-Andalus, auf Spanisch. Dr. Michael Heinzmann (*1965); Studium der Jüdischen Philosophie und Geistesgeschichte an der „Hochschule für Jüdische Studien“ in Heidelberg, der hebräischen Sprache, rabbinischen und talmudischen Literatur in Jerusalem sowie der Philosophie, Psychologie und Erziehungswissenschaften in Heidelberg. 1999 Promotion am Institut für Judaistik in Wien zu: „Delmedigos ,Behinat Ha-Dat‘. Die Problematik des Intellekts bei Maimonides, IbnRuschd und Delmedigo. Die Gesetze des Denkens und die Prinzipien des jüdischen Glaubens.“ Seit 1997 Lehrbeauftragter in der „Abteilung für jüdische Geschichte und Kultur“ sowie Wissenschaftlicher Mitarbeiter am „Seminar für Religionswissenschaft und Philosophie der Religionen Europas“ der LMU. Forschungsschwerpunkte: Jüdische Philosophie des Mittelalters bis zur Neuzeit, Klassische und moderne jüdische Hermeneutik. ADRIAN HERMANN M.A. DR. STEFAN EISENHOFER 59 Adrian Hermann (*1981), Studium der Theaterwissenschaft, Religionswissenschaft und Amerikanischen Literaturgeschichte an der LMU München. 2006 Magisterabschluss mit 60 einer Arbeit zu "Religiösen Theaterkonzeptionen in der Europäischen Religionsgeschichte 1900-1970". Seit 2006 Stipendiat am DFG Graduiertenkolleg "Weltgesellschaft" an der Univ. Bielefeld mit einem Dissertationsprojekt zum Thema "Die verflochtene Globale Religionsgeschichte und die Weltgesellschaft. Transformationen des thailändischen Buddhismus im 19. Jahrhundert". Forschungsschwerpunkte: Theorie- und Methodik; Religion und Globalisierung; Außereuropäische Christentumsgeschichte. NICOLE HEYER M.A. Nicole Heyer, (*1981), studierte von 2002-2007 Religionswissenschaft, Politische Wissenschaft und Pädagogik an der LMU. 2007 Magisterarbeit zum Thema „Natürlich natürlich! ‚Natürlichkeit’ als Sinnangebot und Orientierungsmuster: Eine religionswissenschaftliche Analyse des Verhältnisses von Mensch und Natur in der zeitgenössischen Religionsgeschichte anhand rezenter Ratgeberliteratur“ ab. Seit September 2007 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interfakultären Studiengang Religions-wissenschaft besonders für Studiengangskoordination und Fachstudienberatung. Schwerpunkte: Didaktik der Religionswissenschaft und europäische Religionsgeschichte. Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes; seit August 2005: PhD-Studium der Literatur- und Kulturwissenschaft an der Georgetown University, Washington DC. Forschungsinteressen: Literatur und Religion; Deutsch-jüdische Religions-, Kultur- und Literatur-Geschichte; Memory Studies. DR. THEOL. HANS-PETER MÜLLER Dr. theol. Hans-Peter Müller (*1945); Studium der Germanistik, Philosophie, Religionswissen-schaft und Evangelische Theologie in München und Bangalore (Indien). Promotion mit einer religionswissenschaftlichen Studie über die Ramakrishna-Bewegung: „Die Ramakrishna-Bewegung“, Gütersloh 1986. Darüber hinaus zahlreiche Veröffentlichungen zum Hinduismus und Buddhismus. Zurzeit Arbeit an einem Habilitationsprojekt über die Idee der Wiedergeburt in den indischen Religionen und in den modernen religiösen Strömungen des Westens. 1975-1987 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Missions- und Religionswissenschaft der Universität München. Heute Lehrbeauftragter an diesem Institut. DR. KATHARINA WILKENS PROF.’IN DR. ANNE KOCH Prof. Dr. Anne Koch (1971*) , Studium der Philosophie (Hochschule für Philosophie, M.A. 1995) und Theologie (LMU, Diplom 1998) in München, Paris und Jerusalem. 1996-1997 Aufbaustudium Erwachsenenbildung. 1998-2001 Wiss. Mitarbeiterin im Alten Testament an der Kath.-Theologischen Fakultät der LMU. 1997-2001 Promotion in Philosophie an der LMU mit einer Erkenntnistheorie für Kulturwissenschaften über das simulative Verstehen des Fremden. Seit 2001 Wiss. Mitarbeiterin im Interfakultären Studiengang Religionswissenschaft, LMU. 2007 Habilitation in Religionswissenschaft mit der Arbeit: „Körperwissen. Grundlegung einer Religionsaisthetik“. 2007/08 Vertretungsprofessur in Religionswissenschaft, LMU München. Lehraufträge in Heidelberg, Westminster/US Münster. Forschungsschwerpunkte: Religionsästhetik. Forschungskooperation mit Gregory Alles (USA) zur Religionsökonomie. Religionswissenschaftliche Wissenschaftstheorie. Religion, Heilung und Medizin. Angewandte Religionswissenschaft. Publikationen: Das Verstehen des Fremden. Eine Simulationstheorie im Anschluss an W.V.O. Quine 2003. Multireligiös + Multikulturell. Kompetenz im religiösen Feld der Gegenwart. Ein Praxishandbuch + CD-Rom mit drei Religions-Kompetenz-Trainings 2006. Herausgeberin von Ästhetik – Kunst - Religion in der Münchener Theologischen Zeitung 2004 und Watchtower Religionswissenschaft. Standortbestimmungen im wissenschaftlichen Feld 2007. Dr. Katharina Wilkens (1977*), Studium der Religionswissenschaft, Ethnologie und Islamwissenschaft mit Schwerpunkt Afrika in Bayreuth und Edinburgh (M.A. 2003). 2003-07 Promotion in Religionswissenschaft an der Universität Bayreuth mit der Arbeit „Religious Healing in East Africa. A Case Study of the Marian Faith Healing Ministry“. 2003/04 und 2007/08 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Planung und Umsetzung der Umstellung des Studiengangs Religionswissenschaft auf BA/MA. Ab 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Interfakultären Studiengang Religionswissenschaft an der LMU. Forschungsschwerpunkte: Afrikanische Religionsgeschichte: Islam, Christentum, indigene Religionen; Katholizismus, besonders Marienverehrung in Europa und Afrika; Besessenheitsrituale, Religion und Heilung, Religionsethnologie, Kognitive Religionswissenschaft; Religionsästhetik. JENS KUGELE M.A. Jens Kugele (*1979) Studium der Religionswissenschaft, Politikwissenschaft und der Jüdischen Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München von 2000 bis 2005; August 2003 bis Mai 2004: Auslandsstudium der Religionswissenschaft und Arabistik an der Georgetown University, Washington DC; Juli 2005: Magister Artium; 1998 bis Juni 2005: 61 62 Literaturempfehlungen EMPFEHLENSWERTE EINFÜHRUNGEN IN DIE RELIGIONSWISSENSCHAFT HOCK, Klaus: Einführung in die Religionswissenschaft, Darmstadt 2002 KIPPENBERG, Hans G. u. STUCKRAD, Kocku von: Einführung in die Religionswissenschaft: Gegenstände und Begriffe, München 2003. STOLZ, F.: Grundzüge der Religionswissenschaft, Göttingen 1988. Eine ausführliche Literaturliste mit einführender und grundlegender Literatur zur Religionswissenschaft, ihrer Methodik, ihren Teildisziplinen sowie zu einzelnen Religionen und Themen wird im Rahmen des Grundkurses zur Verfügung gestellt. Fachschaft Religionswissenschaft Die Fachschaft ist die uni-politische Vertretung der Studierenden. Wir kümmern uns also um Aufgaben wie Beratung zum Studium, Vertretung der studentischen Belange, Vermittlung zwischen Dozenten und Studenten etc. Doch in erster Linie will die Fachschaft eine Plattform für den Austausch von Studierenden untereinander sein. Im Sommersemester 07 haben wir daher einen Erstsemester-Brunch, Stammtische und ein RW-Sommerfest organisiert. Im Wintersemester 07/08 kam es zu einer Premiere - einer Erstsemesterfahrt, die erfolgreich auch im Sommersemester 08 wiederholt wurde. In den letzten Semestern hat sich die Besetzung der Fachschaft fast vollkommen erneuert. Das hat viel frischen Wind gebracht. Dank Euch sind wir nun auch eine gewählte Fachschaft und haben daher unabhängig von der Fachschaft Philosophie Anspruch auf Mitsprache und Gelder. Die Wahl hat den Studierenden der Religionswissenschaft außerdem ein offizielles Gesicht gegeben: Laura Reiher Eure gewählte Vertreterin und Anna Sarikaya als ihre Stellvertreterin. Jeder, der mitmachen will, ist herzlich willkommen. Wir treffen uns jeden 1. Mittwoch im Monat. Achtet einfach auf unsere Mails. Kontakt (neu!): [email protected] Schaut doch auch mal auf unsere Seite unter: www.religionswissenschaft.lmu.de Impressum Verantwortlich: Studiengang Religionswissenschaft Layout: Mechthilde Dreier 63