Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011
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Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011
www.kba.com 2|2011 PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN 39 Aus dem Inhalt KBA Editorial2 CLassic-Variante mit H-Druckeinheiten ergänzt erfolgreiche CompacT-Plattform Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011 Mit der Commander CL führt KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturmbauweise mit H-Druckeinheiten in den Markt ein M it einem nur 6 m hohen Druckturm hat KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturmbauweise entwickelt, die der internationalen Fachöffentlichkeit auf der Zeitungsmesse IFRA Expo Mitte Oktober in Wien vorgestellt wird. Die Maschine der mittleren Leistungsklasse mit nicht auseinander fahrbaren, nur 2,75 m hohen H-Druckeinheiten ist in verschiedenen Automatisierungsstufen lieferbar und deckt technisch die Anforderungen einer breiten Zielgruppe ab. Neben dem standardmäßig vorgesehenen manuellen Plattenwechsel kann die Commander CL zur Rüstzeitverkürzung optional mit Plattenwechselhalbbzw. -vollautomaten ausgestattet werden. Ein späteres Upgrade ist problemlos möglich. Durch die intelligente Modulbauweise wird ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht. Die mit MLC-Steuerungstechnik ausgerüstete Commander CL gewährleistet durch praxisorientierte Bausteine wie variable Bahnbreiten und Heißlufttrockner einen hochflexiblen Zeitungs- und Semicommercialdruck. Automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic zur Regelung des optimalen Walzenanpressdruckes vom Leitstand aus sind Standard. Wie die Highend-Anlage Commander CT verfügt die Classic-Version über modernste Farbwerktechnik mit drei Auftragwalzen für den qualitativ hochwer- tigen Druck. Die Commander CL ist optional mit vielen weiteren Features der am Weltmarkt sehr erfolgreichen CompacT-Maschinen der Commander CT- und CortinaBaureihen lieferbar. Dazu zählen die schnelle Voreinstellung über KBA PressNet und die Ein-KnopfBedienung über KBA EasyStart und KBA EasyStop. Das pragmatische und wirtschaftliche Konzept der neuen KBA Commander CL überzeugte bereits zwei renommierte süddeutsche Zeitungshäuser, die vor einigen Wochen zwei Anlagen mit insgesamt acht Drucktürmen in Auftrag gaben. Mehr zur neuen Commander CL in der nächsten Ausgabe. Bogenoffset GDZ setzt auf Rapida 106 3 China: Verpackungsriese wechselt ins Großformat 4 Italien: Tipolitografica und Lucaprint Group mit Rapida 106 6 KBA Internet-TV 9 Format Werk: Schreibhefte für Europa 12 hs-Druck mit Rapida 106 auf Wachstumskurs 13 Verpackungen für die Welt 14 Projekt „Low Migration Press“ 16 RS 106: mehr Leistung im Bogen 19 Thailand: Rapida 105 produziert edle Verpackungen 20 Rapida 162: mehr Flexibilität 21 Argentinien: Grafica Argentina und Scolnik investieren 22 Uruguay: zweite Rapida 105 für Imprimex 24 Interpack und KBA gemeinsam erfolgreich 25 KBA-Großformat in Fernost 28 UK: KBA-Service und Support 29 UV-Trocknungssysteme30 Rollenoffset C48 SG: gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden C16 demnächst in Frankreich Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg Zeitungsdruck 100. Commander CT-Druckturm für Malmö Cortina überzeugt bei MittMedia in Schweden KBA MaintainSoft Energieeffizenz: viele Facetten 32 34 35 36 37 38 39 UV- und Kennzeichnungstechnik alphaJET: eine Erfolgsgeschichte 40 Premiere der Genius 52UV in Japan 41 Australien: Genius 52UV leistet Umweltbeitrag 42 In Kürze43 Report 39 | 2011 1 Editorial Finanzmarktturbulenzen schaden der Realwirtschaft Auch Print braucht verlässliche Rahmenbedingungen Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses, Helge Hansen, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG drei Jahre nach der Insolvenz der amerikanischen Lehman-Bank, die allgemein als Startpunkt der anschließenden globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gilt, sorgen die durch die Staatsschuldenkrise in Europa und den USA ausgelösten Turbulenzen an den Börsen erneut für Beunruhigung bei Investoren und Konsumenten. Zunehmend wächst das Unbehagen, dass die von Gerüchten und Spekulationen getriebenen Finanzmärkte und nicht die politischen Entscheidungsträger über unser aller Wohl bestimmen. Die wachsende Dominanz virtueller anstelle realer Werte ist kein gesunder Zustand. Sie erschwert unternehmerisches Planen und Handeln in der sog. Realwirtschaft und gefährdet auf Dauer unser westliches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Koordiniertes und konsequentes politisches Handeln über Ländergrenzen hinweg tut hier dringend Not. Mit zusätzlichen Staatsschulden eilig geschnürte Milliarden-Programme zur vorübergehenden Stabilisierung spekulativer Märkte werden die Schuldenproblematik und ihre negativen Folgen eher vergrößern, aber nicht lösen. Im Prinzip gelten für öffentliche und private Haushalte die gleichen Regeln: Man kann nicht mit kurzsichtigem Blick auf Wählerstimmen kontinuierlich mehr Geld ausgeben als man einnimmt. Die Realität holt auch führende Wirtschaftsmächte ein. Die USA liefern dafür ein Lehrbeispiel. Die Schuldenkrise, die zurückhaltende Kreditvergabe in China, die Katastrophenfolgen in Japan und die Konflikte in Nordafrika und im Mittleren Osten bremsen in einigen Regionen das Geschäft mit Gedrucktem und den Absatz von Druckmaschinen. Dennoch konnte KBA in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr den Auftragseingang leicht auf 683 Mio. Euro und den Umsatz um fast 8 Prozent auf knapp 510 Mio. Euro steigern. Das Vorsteuerergebnis war zur Geschäftsjahresmitte mit –11,0 Mio. Euro zwar noch negativ, aber um 50 Prozent besser als vor zwölf Monaten. Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir im Konzern höhere Umsätze und die Rückkehr zu schwarzen Ergebniszahlen. Für das Gesamtjahr plant der Vorstand eine Umsatzsteigerung auf ca. 1,2 Mrd. Euro und eine moderate Verbesserung des bei KBA als einzigem unter den führenden Druckmaschinenbauern schon in 2009 und 2010 positiven Vorsteuerergebnisses. Auch außerhalb der schon länger wachstumsstarken Schwellenländer China, Brasilien oder Türkei spüren wir seit einigen Monaten die deutlich gestiegene Investitionstätigkeit der Verpackungsdrucker. Beispiele dafür finden Sie auch in dieser Ausgabe unserer Kundenzeitschrift. Im Verpackungsdruck ist KBA mit den Rapidas im Mittel- und Großformat international seit Langem die erste Adresse. Aber auch im Akzidenz-, Bücher-, Blech- und Sicherheitsdruck gab es in den letzten Monaten erfreuliche Bestellungen aus vielen Ländern. Im klassischen KBA-Segment Zeitungsdruck konzentriert sich die Nachfrage derzeit auf Europa. Bei den Neuinvestitionen punktete KBA als internationaler Marktführer zuletzt vor allem mit der innovativen Kompaktrotation Commander CT. Die wasserlos druckende Schwestermaschine KBA Cortina feierte als Hybridanlage für die Coldset-/Heatset-Produktion vor einigen Monaten ebenfalls eine weitere erfolgreiche Premiere in Schweden. Als nächstes steht die Inbetriebnahme der großen Cortina-Anlage bei Gulf News in Dubai mit vier Heißlufttrocknern an. Neben unseren vielfältigen Marktaktivitäten bereiten wir uns intensiv auf das Branchenereignis des nächsten Jahres vor. Zur drupa im Mai 2012 in Düsseldorf wird KBA neue und weiterentwickelte Produkte und Verfahren für viele Anwendungen aus unserem breiten Sortiment vorstellen. Einige sind bereits erfolgreich im Testbetrieb. Unter den Neuheiten wird im 195. Jahr unserer Geschichte erstmals eine von KBA produzierte Inkjet-Digitaldruckmaschine sein. Wir stellen uns diesen technischen Herausforderungen, um Print im Wettbewerb der Medien flexibler, wirtschaftlicher, edler, effizienter und nachhaltiger zu machen und freuen uns schon heute auf Ihren Besuch auf dem großen KBA-Messestand. Ihr Helge Hansen 2 Report 39 | 2011 Bogenoffset | Schweiz Eine Partnerschaft mit Biss: Peter J. Rickenmann (l.), Geschäftsführer Print Assist, und Urs Zieri, Leiter Technik GDZ/Mitglied der Geschäftsleitung, mit dem Modell der Zehnfarben-Rapida 106 Vor der Produktionsaufnahme der HightechAnlage von KBA hat GDZ progressiv bei bestehenden und potenziellen Kunden mit einer originellen Plakat-Aktion geworben Die für ihre hohen Qualitätsansprüche bekannte Schweiz entwickelt sich im Akzidenzdruck zu einem wichtigen Referenzmarkt für die Hightech-Mittelformatmaschine Rapida 106. GDZ AG setzt auf KBA-Technologie Rapida 106-Zehnfarbenmaschine seit August in Aktion E rst vor wenigen Monaten ist bei der Jordi AG in Belp (Bern) eine Achtfarben-Rapida 106 mit Lackturm und Wendung in Produktion gegangen. Bei der Ast & Fischer AG in Wabern (Bern) produzieren zwei Fünffarbenmaschinen mit Lackturm und Auslageverlängerung, eine davon brandneu. Die aus der Kooperation der Neidhart + Schön Group, Druckerei Feldegg und Bühler Druck neu entstandene Comprinta AG (Zürich) hat Anfang 2010 gleich zwei High-End-Maschinen, eine Achtfarben-Wendemaschine mit Lackturm und eine Sechsfarben-Anlage mit Lackaus- stattung und Wendung nach dem zweiten Druckwerk, in Betrieb genommen. Seit dem 1. August 2011 produziert auch bei der traditionsreichen GDZ AG (Zürich) eine Zehnfarbenmaschine Rapida 106 mit Bogenwendung für den 5 über 5-Druck. Die jüngste Investition stellt einen wichtigen Meilenstein für die künftige strategische Ausrichtung bei der GDZ AG dar. Urs Zieri, Technischer Leiter des Unternehmens: „Ursprünglich war geplant, unsere ältere Rollenoffsetmaschine durch eine neue, moderne 16-Seiten-Maschine zu ersetzen. Die Veränderungen im Akzidenzmarkt haben uns jedoch zum Umdenken veranlasst. Der Preisverfall für Rollenoffsetaufträge hat sich in den letzten Jahren massiv verschärft. Die Konkurrenz, insbesondere aus dem grenznahen Ausland, wird immer aggressiver. Um diesem Wandel gerecht zu werden, kamen wir zum Schluss, uns neben den vorhandenen Akzidenzdruckaufträgen vermehrt in Richtung Spezialitäten und Mehrwert zu bewegen. Parallel dazu sehen wir bei den Druckaufträgen einen deutlichen Trend: die Auflagen sinken, die einzelnen Aufträge werden komplexer. Nach Das Druckerteam von GDZ mit dem KBA-Instruktor Roman Lohse (l.) vor der neuen Rapida 106-Zehnfarbenanlage einer gründlichen Unternehmensanalyse wurde die Entscheidung für eine leistungsfähige Zehnfarben-Bogenoffsetmaschine aus dem Hause Koenig & Bauer gefällt. Das eröffnet uns neue und interessante Perspektiven.“ Spitzentechnik für ehrgeizige Ziele Zum umfangreichen Automatisierungspaket der neuen Rapida 106 bei GDZ gehören der wellenlose DriveTronic-Anleger, die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS, ein Zusatzpaket für den Dünndruck ab 40 g/m², Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik DriveTronic SPC für den simultanen Druckplattenwechsel innerhalb einer Minute, das automatische Vorregister DriveTronic Plate Ident, das spektrale und densitometrische Farbmessund Regelsystem DensiTronic professional, LogoTronic professional für die Vorstufenanbindung, Auftragsabwicklung und -verwaltung, das Inlinefarbmess- und -regelsystem QualiTronic Color Control, die AirTronic-Auslage mit einem leistungsstarken Venturi-Bogenführungssystem und eine zentrale Farbversorgung Betz ColorTrans. Klaus Schmidt Rückfragen: [email protected] Report 39 | 2011 3 Verpackungsdruck | China Z uvor hatte Lihua Color Printing seit dem Jahr 2000 in fünf Mittelformatmaschinen der Baureihen Rapida 104 und 105 investiert und sich mit dieser leistungsstarken Flotte eine hervorragende Position unter den chinesischen Verpackungsdruckern gesichert. Steiler Aufstieg mit Rapida-Flotte Die Rapida 162-5 ist die erste Großformatmaschine bei Lihua. Vor der Neuinvestition v.l.n.r.: Fabrikdirektor Zhengqing Liu, Chief Operation Officer Jetson Chai und Huang Nanbiao, KBA-Verkaufsleiter Ost-China Fünffarben-Rapida 162 bei Lihua Color Printing in Kunshan Verpackungsriese wechselt mit KBA ins Großformat Das Unternehmen ist ein Musterbeispiel für den rasanten Aufschwung der chinesischen Druckindustrie. 1996 mit einem Startkapital von fünf Millionen USD in der Zone für wirtschaftliche und technische Entwicklung von Kunshan gegründet, legte Lihua ein rasantes Wachstum zu einem der größten Verpackungsdrucker des Landes hin. Man investierte frühzeitig in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung in moderne westliche Technologien und schuf damit die Voraussetzungen für hohe Produktqualität und der steigenden Nachfrage entsprechende Kapazitäten. Schon 2007 reichte der Platz nicht mehr und Lihua zog in ein neues, mit 140.000 m2 zehnmal so großes Firmengelände um. Der chinesische Verpackungsriese Lihua Color Printing (Kunshan) Co. Ltd. ist mit einer Fünffarbenmaschine KBA Verpackungsdruck boomt Rapida 162 erfolgreich ins Großformat eingestiegen. Es ist bereits die sechste KBA-Bogenoffsetmaschine für den Die Zahl der Beschäftigten stieg angesichts der jährlichen Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent auf mehr als 1.300. Auch für die nächsten Jahre peilt das Management trotz wachsender Konkurrenz deutliche Zugewinne an. Im Herbst 2011 soll in Sui Ning City (Sichuan) ein rein auf den Verpackungsdruck ausgerichtetes Zweigwerk bezogen werden, das weitere 1.000 Arbeitsplätze schafft. Lihua Color Printing hat die vier Produktionsbereiche Verpackungen, Etiketten, Bedienungsanleitungen und Kartonagen/ Faltschachteln. Mit einem weiter steigenden Anteil von derzeit 50 Prozent bilden Verpackungen das Hauptgeschäftsfeld. Speziell im Bereich Computer/Elektronik hat sich Lihua Color Printing einen sehr hohen Marktanteil gesichert und produziert für internationale Marken wie Sony, Toshiba, Panasonic, Hewlett-Packard und Acer. Fast die gesamte Produktion geht in den Export. Top-Kunden in der Industriestadt Kunshan. Dieser Wechsel ins Großformat unterstreicht einen Trend im Reich der Mitte. So hat KBA als Marktführer 2010 mehr als 30 Rapida-Jumbos an chinesische Kunden ausgeliefert. Auswahl der Produktvielfalt bei Lihua Color Printing 4 Report 39 | 2011 Dank der intensiven Schulung durch KBA waren die Drucker bei Lihua schnell mit der neuen Großformatmaschine vertraut Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Lihua Color Printing und KBA begann im Jahr 2000 mit einer Fünffarben-Rapida 104 Vier Rapida 105-Anlagen in Vier-, Fünf- und Sechsfarbenkonfiguration drucken seit Jahren in den Produktionshallen von Lihua Color Printing Lihua Color Printing beschäftigt derzeit etwa 1.300 Mitarbeiter. Nach dem Bezug des neuen Werkes in Sui Ning City (Sichuan) werden es noch 1.000 mehr sein Lihua-Fabrikdirektor Zhengqing Liu und Chief Operation Officer Jetson Chai schätzen den engen Kontakt mit KBA und der für die Region zuständigen Niederlassung KBA Printing Machinery Shanghai: „Nicht nur wir sind nach der langjährigen Erfahrung von der Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit der Rapidas überzeugt. Auch unsere Kunden fordern zunehmend den Einsatz der KBA-Maschinen, um verlässliche Garantien für Qualitätsstandards und Lieferzeiten zu haben. Wir schätzen an KBA die Innovationskraft, Geschwindigkeit, das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Produktqualität und die Service- beim Einstieg ins Großformat. Chief Operation Officer Jetson Chai: „KBA ist Marktführer in diesem Segment und verfügt über das notwendige Know-how und lange Erfahrung. Die in dieser Formatklasse sprunghaft gestiegenen Installationszahlen in China kommen nicht von ungefähr. Es gibt Alleinstellungsmerkmale, mit denen man der Konkurrenz voraus ist. Mit der neuen Großformatmaschine sind wir in der Lage, auch sehr kompetenz. Es ist wichtig, in Zeiten ständiger Marktveränderungen einen erfahrenen Partner zu haben, der für wachsende Anforderungen überzeugende technische Lösungen parat hat und uns in der täglichen Praxis mit Rat und Tat zur Seite steht.“ Alleinstellungsmerkmale des Marktführers nutzen Diese Gründe waren für Lihua Color Printing auch ausschlaggebend Aufgrund des rasanten Umsatzwachstums ist Lihua Color Printing in Kunshan 2007 auf ein 140.000 m2 großes Firmengelände am Yangcheng Lake umgezogen große Computer- und ElektronikVerpackungen in einem Durchlauf herstellen zu können. Auch die Qualitätsüberwachung ist dank des hohen Automatisierungsgrades der Rapidas komfortabler und effizienter geworden.“ Großformat mit Inline-Veredelung im Trend „Die Wachstumsraten im Verpackungsdruck machen eine Neuorientierung und Weiterentwicklung erforderlich. Um auch den Bereich der Luxus-Verpackungen schnell und effizient bedienen zu können, werden wir künftig verstärkt auf das Großformat setzen und die Maschinen auch mit Komponenten zur Inline-Veredelung ausstatten. Mit seinen unzähligen Installationen ist KBA auf diesem Gebiet bestens aufgestellt und spielt auch eine wichtige Rolle bei unseren Planungen für unser neues Werk in Sui Ning City, das wir im Herbst 2011 beziehen werden.“ Gerhard Renn [email protected] Report 39 | 2011 5 Bogenoffset | Italien Interessante Website: www.tipocs.com Federico (l.), Sergio und Irose Cecchin vor der neuen Rapida 106 mit Sonderausstattung für den Plastikdruck Der 2010 an Sergio Cecchin verliehene “La Gondola”-Preis (oben) und das innovative “Printpad” (unten). Dieser immerwährende Terminkalender wurde dieses Jahr von Tipolitografica CS vorgestellt und will Ideen für die Druckbranche liefern Plastikdruck mit der Rapida 106 Tipolitografica CS setzt auf innovative Produkte Beim langjährigen KBA-Anwender Tipolitografica CS im italienischen Padua ging Ende 2010 eine Mittelformatmaschine Rapida 106 mit UV-Paket für den Plastikdruck in Betrieb. Tipolitografica ist in Italien schon lange Marktführer im Foliendruck und belegt auch weltweit eine vordere Position. Im Werk in der Via Perù werden Bankkarten, Spielzeugfiguren, Telefonkarten, Dosen, Lentikulardrucke und Akzidenzen hergestellt. F irmenchef Sergio Cecchin gerät ins Schwärmen, wenn er die Unternehmensgeschichte erzählt: „Am Anfang stand die Begeisterung von zwei Menschen, die etwas Eigenes aufbauen wollten. 1981 übernahm ich zusammen mit einem Partner ein schon bestehendes Unternehmen – damals ein kleiner Handwerksbetrieb mit zwei Einfarbenmaschinen im Format 35 x 50.“ Einfarbenmaschinen von damals wurden zunächst durch Vierfarbenmaschinen und dann weiteren mit noch höherer Farbigkeit ersetzt, alle von KBA. Jahr für Jahr verzeich- nete Tipolitografica CS steigende Umsatzzahlen. Federico Cecchin: „Tipolitografica CS basiert auf einem Geschäftsmodell, das für den Nordosten Itali- ens typisch ist. Wir haben uns den Markterfordernissen angepasst und expandiert, ohne den Charakter als Familienbetrieb aufzugeben. Das ist eine unserer Stärken.“ Der Stärken eines Familienbetriebes Später zahlte Cecchin seinen Geschäftspartner aus und beteiligte seine beiden Söhne Alessandro und Federico am Unternehmen. Heute kümmert sich Federico um die Verwaltung, während Alessandro für den kaufmännischen Bereich zuständig ist. Ihr Vater betreut mit großem Engagement die Bereiche Technik und Produktion. Auch Ehefrau Irose Cecchin arbeitet in dem Familienbetrieb mit, der inzwischen 37 Beschäftigte zählt. Die 6 Report 39 | 2011 Die KBA Rapida 106 bei der Abnahme (v.l.n.r.): Sergio Cecchin, Graziano Mion von KBA-Italia, Marco Greggio und Lorenzo Gardin von Tipolitografica CS und Pietro Randazzo von KBA-Italia entscheidende Durchbruch kam mit der Spezialisierung auf den Kunststoff- und PVC-Druck. Sergio Cecchin erinnert sich: „Wir hatten den Mut, unser Unternehmen von traditionellen Offsetprodukten auf diese Nischenproduktion umzustellen. Dieser Entschluss wurde belohnt. Das lag auch daran, dass wir zu einer Zeit anfingen, als Kunststoffe noch im Siebdruck bedruckt wurden. Wir nutzten als einziger Betrieb das Offsetverfahren. Heute herrscht auch dort Konkurrenz, aber durch unsere Erfahrung sind unsere Produkte in der Regel hochwertiger.“ Mit KBA bestand von Anfang an eine Beziehung, die durch Zusammenarbeit und Partnerschaft geprägt war. „Sowohl KBA-Italia als auch das Mutterhaus in Deutschland haben uns gut betreut und bei der Entwicklung der UV-Technologie unterstützt. Beide Unternehmen waren uns bei allen Investitionen ein verlässlicher Partner“, freut sich Sergio Cecchin. Doppellack für noch edlere Effekte Die jüngste Investition von Tipolitografica CS ist eine SechsfarbenRapida 106 mit Doppellack-Ausstattung, Trockenturm und dreifacher Auslageverlängerung. Neben der Ausstattung für den Druck mit UV-Farben, auf Kunststoffen und besonders dicken Materialien verfügt die Maschine über FAPCPlattenwechselvollautomaten und DensiTronic professional zur Farbdichtemessung und -regelung. „Wir haben ein Upgrade unseres Maschinenparks beschlossen, da wir als Spitzenunternehmen in diesem Marktsegment immer auf die neuesten Drucktechnologien setzen“, fügt Federico Cecchin hinzu. „Wir wollen mit einer optimalen Nutzung unserer Ressourcen einen höheren Umsatz erzielen. Neben Italien sitzen unsere Kunden hauptsächlich in den Niederlanden, Deutschland und Frankreich.“ Vor fünf Jahren lancierte Tipolitografica CS Werbeaktionen, um das Unternehmen und seine Mög- lichkeiten bekannter zu machen. „Zuerst haben wir Werbeseiten in der Fachpresse geschaltet. Dann kamen Kalender. Diese waren damals bei vielen Firmen für die Eigenwerbung und als Marketinginstrument sehr beliebt.“ Stolz legt die Familie Cecchin ein paar Beispiele vor: den Fotokalender von 2006, den Life Season-Kalender über die einzelnen Lebensabschnitte von der Geburt bis zum Alter. Das noch vor Tim Burtons Film in Kooperation mit einem südafrikanischen Grafikbüro entstandene kleine Meisterwerk „Alice im Wunderland“. Auf zwölf handgefertigten Tafeln wird darin Alices Erzählung in modernem Gewand dargestellt, wobei jede Tafel eine andere Technik – Hybrid-, UV-, Flock-, Reservedruck – verwendet. Im Jahr 2009 setzte die Druckerei auf die Würfelform und entwickelte zusammen mit Küchenchef und Erfinder Moreno Cedroni die Serie der „chinesischen Schachteln“, alle auf PVC gedruckt. Preisgekrönte Ideen Nach einem weiteren Kalender zur Fußball-WM in Südafrika folgte 2011 das Printpad. Der Name weckt Assoziationen mit dem iPad, dem es in Format und Layout ähnelt. Im Kern handelt es sich um einen immerwährenden Terminkalender, der neue Ideen für die Druckbranche liefern will. Federico Cecchin: „Bei diesen Projekten beziehen wir neben externen Grafikbüros auch gerne unsere Lieferanten mit ein. Sie sind unsere Partner, unsere Pluspunkte, ob es nun um Rohstoffe geht oder, wie bei KBA, um Technologie.“ 2010 wurde Sergio Cecchin der „La Gondola“-Preis verliehen. Er geht an Betriebe, die sich durch Innovation und besondere Anwendungen ausgezeichnet haben oder Vorbildcharakter innerhalb ihrer Branche besitzen. Manuela Pedrani [email protected] Für ehrgeizige Expansionspläne im Verpackungsdruck Lucaprint Group modernisiert Werk in Pordenone mit Rapida 106 Als Teil ihres Innovationsprozesses hat die Lucaprint Group kürzlich eine neue KBA Rapida 106 beim Tochterunternehmen Sa.Ge.Print in Pordenone installiert. Seit mehr als 50 Jahren ist die Gruppe im Verpackungsdruck tätig. Sie gehört in diesem Marktsegment zu den führenden Druckereien Italiens und erzielt mit 120 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 17 Millionen Euro. Die Lucaprint Group ist seit über 50 Jahren im Verpackungsdruck tätig. Das renommierte Unternehmen zählt berühmte Marken zu seinen Kunden. Hier der Vorstandsvorsitzende Dr. Alberto Luca mit Beispielen aus der vielfältigen Produktpalette Report 39 | 2011 7 Bogenoffset | Italien Interessante Website: www.lucaprintgroup.com D ie norditalienische Lucaprint Group unterhält in den Regionen Venetien und FriaulJulisch Venetien drei Betriebsstätten – Lucaprint, Sa.Ge.Print und WorkUp. Unter einem gemeinsamen Dach decken sie alle Etappen vom Entwurf über den Druck bis hin zur Weiterverarbeitung und zum Versand der Verpackung ab. Obwohl der Verpackungsmarkt auch von der Wirtschaftskrise nicht verschont blieb, hat die Lucaprint Group eine positive Entwicklung verzeichnet. Seit 2010 will sie auch im Ausland expandieren. Bis zu 30 Prozent der Produktion soll zukünftig exportiert werden – nach Frankreich und Nordeuropa sowie baldmöglichst auch nach Brasilien und Indien. Die Lucaprint Group fertigt Faltschachteln und Kartonagen aus Vollkarton, aus kaschiertem Karton, mit spezieller Ausstattung, Schaufenster- und Bodendisplays, Kataloge, Broschüren, Ordner, Verlagsprodukte und Bücher, sie betreut Internetprojekte und bietet einen Komplettservice an. Ihre Kunden stammen aus der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, der Pharmazie sowie der optischen Industrie. Lucaprint mit Sitz in Pianezze ist hauptsächlich im großformatigen Verpackungsdruck tätig. Im Werk produziert eine Rapida 162a mit sechs Druckwerken und Lackturm sowie eine weitere großformatige KBA-Maschine. Die in Pordenone ansässige Sa.Ge.Print ist auf die Fertigung von kleinformatigen Faltschachteln und Kartonagen spezialisiert und auf den Druck hochwertiger Akzidenzprodukte. Dr. Alberto Luca (l.), Vorstandsvorsitzender der Lucaprint Group, und Giuseppe Augiero, Vorstandsmitglied von Sa.Ge.Print, sind mit der neuen Rapida 106 sehr zufrieden tifizierung nach EN ISO 9001 haben wir Mitte der 1990er-Jahre als eines der ersten Unternehmen unserer Branche bekommen.“ 2008 erhielt Lucaprint die Umweltzerti- fizierung EN ISO 14001:2004. Ein Jahr später wird sie als erstes Unternehmen Italiens im Rahmen der Lebensmittelsicherheit nach EN 15593 zertifiziert, einer wichtigen Partnerschaft mit KBA seit 15 Jahren (V.l.n.r.) Silverio Valent, Giuseppe Augiero (Vorstandsmitglied), Claudia Versolato (Leiterin Verkauf), Carmelo Raineri (Leiter Marketing), Eros Mazzer (Management und Drucker von Sa.Ge.Print) vor der neuen Rapida 106 Umfangreiche Zertifizierungen „Wir sind einer der großen Verpackungsdruckkonzerne Italiens, und unser Hauptziel ist stets Qualität gewesen“, betont Dr. Alberto Luca, Vorstandsvorsitzender der Gruppe. „Wir wollen das Qualitätsniveau unserer Produkte hoch halten und jederzeit in der Lage sein, die kontinuierlich wechselnden Markterfordernisse zu befriedigen.“ Deshalb auch die umfangreiche Liste an Zertifizierungen. „Wir halten sie für äußerst wichtig. Denken Sie nur an die Lebensmittelsicherheit“, merkt Dr. Luca an. „Die Zer- 8 Report 39 | 2011 internationalen Norm zum „Hygienemanagement bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen“. Die jüngste Zertifizierung ist die EN ISO 22000 im Jahr 2010. Das Werk in Pordenone wurde kürzlich komplett modernisiert. Zur neuen Ausstattung gehört auch die Rapida 106, eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm, Auslageverlängerung und Ausrüstung für den Kartondruck. Das Werk in Pordenone wurde komplett modernisiert. Zur neuen Ausstattung gehört auch die Rapida 106, eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm, Auslageverlängerung und Ausrüstung für den Kartondruck Giuseppe Augiero, Vorstandsmitglied von Sa.Ge.Print: „Wir wollen unsere Qualitätsstandards stetig verbessern. Dies geht nur mit moderner Technik. Die Rapida 106 ist Teil der Automatisierungsstrategie in unserem Werk, in dem die gesamte Produktion vom Wareneingang über die Auftragsverwaltung bis hin zur Lagerhaltung, automatisch übers Web verwaltet wird.“ Als die Entscheidung für diese Investition anstand, wurden unterschiedliche Hersteller angefragt, doch angesichts der äußerst positiven Erfahrung mit der bei Lucaprint installierten Rapida 162a fiel die Wahl erneut auf KBA. „Wir sind mit der KBA-Technologie zufrieden. Die Zusammenarbeit begann vor über 15 Jahren, als wir die erste Anlage im 142er-Format gekauft haben. Deshalb wollten wir die Partnerschaft mit KBA fortsetzen; es ist eine Frage des Vertrauens. Wir sind froh über diese Entscheidung.“ Manuela Pedrani [email protected] Bogenoffset | Internet KBA Internet-TV: Online unterstützt Print Interaktive Druckdemos live übers Internet Wie kann man einem Interessenten trotz großer räumlicher Entfernung eine Druckdemonstration ohne eine zeit- und kostenaufwendige Reise anbieten? Was ist, wenn ein Kunde keine Zeit hat, sich eine moderne Rapida im Radebeuler Democenter, beim Anwender oder bei einer der Vertriebsgesellschaften anzusehen? Kein Problem. Mit KBA Internet-TV steht nun eine zeitgemäße Lösung zur Verfügung: Eine Druckdemonstration im sächsischen KBA-Kundenzentrum kann live auf den Computer des Interessenten übertragen werden und dieser hat die Möglichkeit, auf den Ablauf Einfluss zu nehmen. Wolfram Zehnle, Leiter des KBA-Kundenzentrums, präsentiert die Zehnfarben-Rapida 106 im KBA-Democenter D afür wird modernste Technologie verwendet. Signale von Videokameras und Tontechnik direkt an der Druckmaschine werden über einen Video-Encoder in das Netzwerk eingespeist. Der Encoder bereitet die Bild- und Tondaten der Druckdemonstration auf und liefert einen Livestream. Der interessierte Kunde loggt sich über einen Webbrowser auf den KBA Internet-TV-Server ein und kann den Livestream dann direkt von seiner Druckerei aus verfolgen. Eindruck fast wie vor Ort Die Maschinen im KBA-Kundenzentrum werden so präsentiert, dass der Zuschauer den Eindruck hat, er sei vor Ort. Diese moderne Präsentationsform kann bei Kundengesprächen, Fachveranstaltungen oder Messen eingesetzt werden und der Beobachter aus der Ferne kann direkt mit dem Moderator an der Druckmaschine kommunizieren, Fragen stellen oder Wünsche bezüglich des Demoablaufes und der Kameraeinstellungen an der Maschine äußern. Fachleute des Niederösterreichischen Pressehauses verfolgen die Präsentation im KBA-Werk Radebeul per KBA Internet-TV bei KBA-Mödling in der Nähe von Wien In den vergangenen Monaten war die Live-Übertragung von Druckdemonstrationen schon erfolgreich im Einsatz. Im Frühjahr verfolgten Lehrer und Studenten der Höheren Graphischen BundesLehr- und Versuchsanstalt in Wien die Demonstration mehrerer Auftragswechsel an einer Rapida 75E. Später sahen Entscheider des Niederösterreichischen Pressehauses aus St. Pölten die Live-Demonstration an einer Zehnfarben-Rapida 106 am Firmensitz von KBA-Mödling. Vier Aufträge wurden produ- ziert. Dietmar Dörfler, Abteilungsleiter Zeitung- und Bogenoffset beim Niederösterreichischen Pressehaus, äußerte sich beeindruckt: „KBA überrascht immer wieder mit Weltpremieren. Wir sind von dieser Art der Präsentation begeistert. Rüsten, Produktion, Bogenlauf und Qualitätsprüfung – letztendlich alle für uns relevanten Parameter – konnten von uns über das Internet sehr genau verfolgt und bewertet werden.“ Die Internet-Übertragung der Rüst- und Produktionsvorgänge, des fliegenden Jobwechsels oder der Arbeitsweise der Inline-Farbregelung mit QualiTronic Color Control ergänzt die Präsentation technischer und kommerzieller Inhalte beim Kunden um realitätsnahe Bilder aus der Produktion in sehr effizienter und kostenorientierter Weise und ist ein innovatives Beispiel für die sinnvolle Nutzung der Online-Medien zugunsten von Print. Live-Demos per KBA InternetTV sind in allen Ländern mit ausreichender Internet-Versorgung möglich. Martin Dänhardt [email protected] Report 39 | 2011 9 Bogenoffset | Verpackungsdruck Z u Beginn stellte Steffen A. Rapp, Sales Director von Smurfit Kappa Carton, die Recyclingkarton-Qualitäten Multiprint und Twin Coat als HighPerformance-Produkte für die Faltschachtelproduktion vor. Beide Materialien stoßen hinsichtlich ihrer Oberflächenbeschaffenheit und Performance im Druck in die GCRegion vor. Sie bieten u. a. einen sehr hohen Weißgrad, eine gute Opazität, ein optimales Wegschlagverhalten, eine glatte Oberfläche und einen hohen Glanz. Beim Druck überzeugen sie durch eine nur minimale Verunreinigung der Gummitücher durch Strich- oder Schnittkantenstaub sowie sehr gute Lagenfestigkeit. Dadurch sind die Reinigungsintervalle sehr lang und die Leistungsfähigkeit der Druckmaschine kann optimal ausgenutzt werden. Neuer Recycling-Karton von Smurfit Kappa schont Ressourcen Recycling-Karton ist ein ressourcenschonendes, nachhaltiges Produkt, da er einerseits aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt und andererseits der Faserstoff mehrfach genutzt wird. Zudem ist bei der Herstellung im Vergleich zu Frischfaser-Karton wesentlich weniger Energie erforderlich. Der Recycling-Karton ist für alle Produktbereiche einsetzbar, auch für Lebensmittel-Verpackungen und damit ist er eine wirtschaftliche Alternative zu Frischfaser-Bedruckstoffen. Dipl.-Chem. Antje Kersten aus dem Fachgebiet Papierfabrikation und mechanische Verfahrenstechnik der TU Darmstadt sprach über die Bestimmung, Bewertung und Möglichkeiten zur Reduzierung von Mineralölen in Lebensmittelverpackungen. Untersuchungen haben ergeben, dass in Karton verpackte Lebensmittel Spuren von Mineralölen enthalten können, über deren konkrete Gefährdung für den Verbraucher noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen. Diese Mineralöl-Spuren können u. a. auch aus mineralölhaltigen Farben stammen, mit denen die Kartonverpackungen bedruckt wurden oder aus Recyclingkarton mit einem hohen Anteil an Zeitungsaltpapier. Anhand der Zusammensetzung von 10 Report 39 | 2011 Rund 300 Druckfachleute trafen sich zur Verpackungs-Fachveranstaltung „Performance is the key“ mit KBA, Epple und Smurfit Kappa Carton in Radebeul. Das Foto zeigt Dirk Winkler, Bereichsleiter Drucktechnik bei KBA, bei der Vorstellung der Tests und Produktentwicklungen vor dem Einstieg von KBA in das Verbrauchsmaterial-Geschäft Fachveranstaltung in Radebeul mit interessanten Innovationen „Performance is the key“ in der Faltschachtelproduktion Am 5. April folgten knapp 300 Druckfachleute aus 16 Ländern der Einladung von KBA, Smurfit Kappa Carton und Epple Druckfarben zur Fachveranstaltung „Performance is the key“ nach Radebeul. Im Mittelpunkt der Vorträge und Druckdemonstrationen standen verfahrens- und verarbeitungstechnische Neuheiten bei der Faltschachtelproduktion für Foodund Non-Food-Produkte. Dabei wurde das Zusammenspiel von Faltschachtelkarton, Druckfarben, Druck, Veredelung und Logistik detailliert beleuchtet. Zum Anfassen: An speziell vorbereiteten Mustern konnten die Teilnehmer die einzelnen Lagen der Recyclingkarton-Qualitäten selbst analysieren Rege Diskussion zwischen Fachpublikum und Referenten: Auch Wilfried Grieger von Walter Grieger Offsetdruck aus Nettetal nutzte die Gelegenheit für Detailfragen Matteo Piller, Produktmanager Verpackungsdruckfarben bei Epple Druckfarben, erläuterte die Entwicklungsschritte bis hin zu den heutigen migrationsunbedenklichen Druckfarben Offsetdruckfarben erläuterte Antje Kersten die Herkunft der Mineralöle in den unterschiedlichen Offset-Druckprozessen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der jeweiligen Druckfarben. Auf den Seiten 16-18 dieser Report-Ausgabe können Sie mehr darüber erfahren, was an der Druckmaschine getan werden kann, um die Migration von Mineralölen zu reduzieren. und innerhalb der PressConsumVerbrauchsmittelserie verfügbaren SensPrint MU vor. Bis zu den heutigen migrationsunbedenklichen Farbserien gab es mehrere Entwicklungsschritte. Den Startpunkt setzten gerucharme Farben (GA-Serie): Sie verfügen über sehr gute organoleptische Eigenschaften, ein minimiertes Swellingpotenzial, sind mineralölfrei und drucktechnisch optimiert. Mit diesen Eigenschaften werden sie für sensorisch anspruchsvolle Verpackungen im Non-Food-Bereich, für Sekundärverpackungen im Lebensmittelbereich, als Primärverpackungen mit funktioneller Barriere sowie als Primärverpackung nach Freigabe durch ein unabhän- giges Institut empfohlen. Die Weiterentwicklung sind Low-Migration Druckfarben wie die CareFood MAW-Serie. Diese erfüllen bereits alle rechtlichen Anforderungen in Europa und eignen sich damit für Verpackungen von Lebensmitteln im Direktkontakt. Als derzeitiges non plus ultra der Druckfarben für Lebensmittelverpackungen wurden – bisher ausschließlich von Epple – migrationsunbedenkliche Farben entwickelt. Die BoFood MU- und die SensPrint MU-Farbserien enthalten unbedenkliche Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe als einzige potenziell migrierende Bestandteile. Das gleiche Bindemittel gewährleistet ein schnelles Wegschlagen der Far- Geruchs- und migrationsunbedenkliche Druckfarben von Epple und KBA Ing. Matteo Piller, Produktmanager Verpackungsdruckfarben von Epple Druckfarben, stellte die migrationsunbedenklichen Druckfarbenserien BoFood MU bzw. die für Rapida-Maschinen optimierte be und eine sehr gute Verdruckbarkeit. Die BoFood MU- und die SensPrint MU-Farbserien erfüllen damit alle derzeitigen und für die Zukunft absehbaren rechtlichen Vorgaben und Anforderungen des Lebensmittelmarktes. Performance und Wirtschaftlichkeit im Verpackungsdruck waren das Thema des Vortrages von Jürgen Veil, Leiter Marketing und Produktmanagement Bogenoffsetmaschinen bei KBA. Er präsentierte dabei zwei Schwerpunkte – Konzepte zur Rüstzeitsenkung für den Verpackungsdruck an der Rapida 106 im weit verbreiteten Mittelformat sowie Neuheiten im großformatigen Bogenoffset. Bei den DriveTronic-Komponenten im Mittelformat bietet schon die ziehmarkenfreie Anlage (Sensoric Infeed System) viele Vorteile für den Verpackungsdruck: Sie arbeitet einstellungs- sowie markierungsfrei und reduziert so die Rüstzeiten. Sie lässt eine Streuung bis +/- 7 mm und dadurch viel mehr als jedes andere Ziehsystem zu. Das reduziert die Stopperanfälligkeit deutlich. Und es gibt keine Vorderkantenfehler mehr, da die Bogen nicht seitlich gezogen werden und damit nicht mehr verreißen. Der simultane Druckplattenwechsel DriveTronic SPC beschleunigt den Rüstprozess durch den Plattenwechsel in „Null“ Minuten, denn weitere Rüstprozesse laufen parallel. DriveTronic Plate Ident sorgt dabei für maximale Prozesssicherheit: durch die Plattenerkennung beim Wechselprozess, durch die Vorregister-Einstellung, durch eine Plausibilitätskontrolle zwischen Druckauftrag und Platte. Mehr Produktivität und Wirtschaftlichkeit durch simultane Rüstprozesse Mit CleanTronic Synchro ermöglicht KBA an den Rapidas im Mittel- und Großformat das parallele Waschen von Druck-, Gummizylindern und Walzen – an der Rapida 106 mit SPC-Einzelantriebstechnik sogar parallel zum Plattenwechsel. Letzteres führt zu einer weiteren Rüstzeitverkürzung um knapp 30 Prozent. Das synchrone Waschen von Gummi- und Druckzylinder bzw. das schnellere Waschen der Gummizylinder erfolgt im Großformat mit zwei Waschbalken: dadurch wird wertvolle Druckzeit gewonnen. Im Großformat dauert der komplette Plattenwechselprozess inklusive der Nullstellung der Nonstop-Stapelwechsel mit Twin Coat an der Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h Jürgen Veil erläuterte die Prozessabläufe bei der Produktion einer Lebensmittelverpackung mit Multiprint Auch im Großformat begeisterten die Nonstop-Stapelwechsel bei 15.000 Bogen/h die Druckfachleute Register ca. 2,5 Minuten. Der automatisierte Lackplattenwechsel an den Rapidas ist wesentlich schneller als bei vergleichbaren Maschinen. Farbkastenfolien beschleunigen die Reinigungszeit bei Farbwechseln immens. Einen wertvollen Umweltbeitrag leistet das besonders energieeffiziente Trocknersystem VariDryBLUE. Durch die Rückführung ungesättigter Heißluft reduzieren sich Heizleistung und Abluftvolumen. Neben geringeren Kosten entsteht eine deutlich bessere CO2-Bilanz. Mit Nonstop-Automatiken an Anleger und Auslage sowie automatischen Logistik-Systemen werden die Rapidas zu hoch effizienten Verpackungsdruckmaschinen. Dies ist aber in der Branche bekannt. Zwei Stunden hoch effiziente Verpackungsproduktion Auch an der Auslage wurden die Stapel vollautomatisch gewechselt. Wolfram Zehnle, Leiter des Kundenzentrums, moderierte die Druckdemonstration Nach der Theorie folgte die Praxis. Die Fachbesucher konnten im Kundenzentrum das perfekte Zusammenspiel von Materialien und Druckmaschinen der drei beteiligten Firmen live verfolgen. Auf einer höher gesetzten und mit automatisierter Stapellogistik ausgestatteten Rapida 106 wurde ein Veranstaltungsplakat auf dem GT-Karton Twin Coat 350 g/m² produziert. Anschließend wurde die Maschine schnell auf eine Süßwaren-Faltschachtelverpackung mit den vier Skalenfarben, Gold und Dispersionslack umgestellt. Eine knappe Stunde lang liefen 18.000 Bogen von sieben Paletten mit hoher Geschwindigkeit und automatischen Stapelwechseln durch die Maschine. Dieser Ablauf wiederholte sich im Großformat. Die Rapida 142 druckte zuerst ein Plakat und dann in der Farbbelegung Euroskala mit Sonderfarbe grün und Dispersionslack eine Tiefkühlverpackung auf einem 400 g/m²-GD2-Karton Multiprint. Auch hier kamen neben Nonstop-Systemen Logistikkomponenten für den Bedruckstofftransport zum Einsatz. Insgesamt standen für eine Produktionsstunde zwölf Stapel mit 15.000 Bogen zur Verfügung. Auf beiden Maschinen wurde die migrationsunbedenkliche Verpackungsdruckfarbserie SensPrint MU eingesetzt. Martin Dänhardt [email protected] Report 39 | 2011 11 Bogenoffset | Spezialitäten Interessante Website: www.formatwerk.com F ormat Werk ist der größte Hersteller von Papierwaren für Schule und Büro in Österreich. 12.700 Tonnen Schreibwaren, darunter 35 Mio. Schulhefte verlassen jährlich die Fertigungsbänder in Gunskirchen. 60 Prozent der Produktion gehen in den Export: Hauptabnehmerländer sind die Schweiz, Skandinavien, die Benelux-Staaten und Deutschland. Die organisatorische Herausforderung liegt in der Produktvielfalt. In Österreich hat ein Standard-Schulheft 20 Blatt und eine blaue Liniatur, in Deutschland sind es 16 Blatt mit grauer Liniatur. Es gibt Standardund Zwischenformate und große Warengruppen neben Kleinstauflagen. Das Produktionsportfolio bei Format Werk beinhaltet 600 Artikel der Eigenmarken, 1.700 im Private Label-Geschäft sowie noch einmal rund 2.000 Kalender. Perfekte Organisation Die Kompetenz von Format Werk besteht darin, trotz dieser Vielfalt schlank und hoch automatisiert zu produzieren. Im Klartext heißt das: ununterbrochenes Rüsten, Wechseln der Formate, der Liniaturen, der Eckengestaltung, Papierqualitäten und, und, und. 10.000 m² umfasst die Produktionsfläche inklusive Fertigwarenlager. Beeindruckend ist die Logistik. Fahrerlose Transportsysteme bringen Papierrollen, wenden auf engstem Raum und holen geschnittene und konfektionierte Fertigprodukte wieder ab. Kein einziger Mitarbeiter und kein Gabelstapler sind in diesem ausgeklügelten Materialfluss zu sehen. Schüler der 4. Klasse von der Rosenschule aus Attnang-Puchheim „belagern“ die KBA Rapida 106 KBA Rapida 106 bei Format Werk in Gunskirchen, Oberösterreich Schreibhefte für Europa Kurz vor 9 Uhr werden knapp 50 Schüler am Eingang von Format Werk in Empfang genommen. In den nächsten Stunden erleben sie die Fabrik, die einen Großteil ihrer Schulhefte und Schreibblöcke produziert. Sie lassen sich von gewaltigen Maschinen, darunter seit kurzem auch eine Rapida 106, in den Bann ziehen. Sie malen und basteln gemeinsam. Für Format Werk ist dies Normalität, denn alljährlich besuchen 3.500 Kinder den Betrieb. hat sie im Zweischichtbetrieb rund 20 Mio. Drucke absolviert. Der Rüstanteil lag über 25 Prozent. Die vorherige Bogenoffsetmaschine brauchte dafür drei Schichten. Für die Umschläge von 36.000 Schreibblöcken im Format DIN A6 sind gerade einmal 1.000 Druckbogen erforderlich, für 1 Mio. Schulhefte dagegen stattliche 250.000 Bogen. Die Bedruckstoff-Palette Schneller Jobwechsel und exakte Qualität Die einzige Bogenoffsetmaschine im Betrieb ist eine hoch automatisierte Rapida 106 mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic SIS, simultanem Plattenwechsel DriveTronic SPC und vielen anderen Features für den schnellen Jobwechsel. Sie produziert fast ausschließlich Umschläge für die Schul- und Büroartikel. „Technologisch war sie für uns ein Quantensprung“, kommentiert Thomas Riemer, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, die Investition. Im vergangenen Jahr 12 Report 39 | 2011 Das regelmäßig renovierte und erweiterte Werk im oberösterreichischen Gunskirchen präsentiert sich mit einer modernen und gepflegten Optik Geschäftsführender Gesellschafter Thomas Riemer (r.) und Geschäftsführer Christian Moser erlebten mit der Rapida 106 einen Quantensprung im Bogenoffset reicht von ca. 70 g/m² bis 300 g/m². Wichtig war für Format Werk die Inline-Farbregelung. Liegen fünf unterschiedliche Schreibblocks im Verkaufsregal nebeneinander, darf es optisch keine Unterschiede geben. Mit QualiTronic Color Control können Farbschwankungen vermieden werden. Entsprechend sind die Reklamationsquoten deutlich gesunken. Fast durchgängig ist die InlineLackierung der Umschläge. Dies erfordert häufige Wechsel der Lackplatten. Auch hier punktet die Rapida 106 mit ihrem halbautomatischen Lackplattenwechsel in maximal zwei Minuten. Umweltorientierte Produktion Die Zahl der Öko-Labels für die Produkte von Format Werk ist riesig und je nach Land unterschiedlich – vom Österreichischen Umweltzeichen über den Blauen Engel, den Nordic Swan, FSC- und PEFC-Zertifizierung bis hin zur klimaneutralen Druckproduktion. Rund 25 Prozent der Gesamtproduktion werden nach dem ClimatePartner-Prozess klimaneutral produziert. Trotz digitaler Medien und Lesegeräte ist die Herstellung von Papierwaren ein Wachstumsmarkt. Der Umsatz bei Format Werk ist von 14 Mio. Euro im Jahr 2000 auf heute über 22 Mio. Euro gestiegen. Martin Dänhardt [email protected] Bogenoffset | Österreich Interessante Website: www.hs-druck.at Auch in Oberösterreich produziert der Rüstzeitweltmeister hs-Druck mit Zehnfarben-Rapida 106 auf Wachstumskurs Vor 17 Jahren wurde hs-Druck im oberösterreichischen Hohenzell bei Ried als 4-Mann-Unternehmen gegründet und ist mittlerweile zu einem stattlichen Druckbetrieb mit über 60 Mitarbeitern gewachsen. Ende Januar nahmen die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl ihre erste Rapida 106 in Betrieb. Die Zehnfarbenmaschine für die 5 über 5-Produktion mit umfassender Automatisierung verfügt über alles, was den Rüstzeitweltmeister auszeichnet. V on Beginn an produziert hs-Druck alles von der Visitenkarte bis zum umfangreichen Katalog. Hauptstandbein sind Drucksachen für die Tourismusindustrie. Mit dem ausgegründeten Lettershop reicht das Angebot heute bis zum individuellen Prospektversand für Hotels und Tourismusverbände. 20 bis 30.000 Sendungen werden täglich für die Kunden des Unternehmens versandt. Daneben übernimmt hs-Druck für seine Auftraggeber logistische Aufgaben. Allein das Fertigwarenlager umfasst 350 Palettenstellplätze. Egal welche Auflage – schnell muss es gehen Als Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl eine neue Druckmaschine für die wirtschaftliche Der 1998 erstellte Firmensitz von hs-Druck in Hohenzell bei Ried wurde bereits dreimal ausgebaut und erweitert Produktion vieler kleiner, aber auch großer Aufträge von 500 bis 50.000 Bogen suchten, schlug die Stunde des Rüstzeitweltmeisters Rapida 106. Eine Zehnfarben sollte es sein, um das jeweils fünfte Werk für Drucklack, Sonderfarben in der Katalogproduktion oder für Perforierungen nutzen zu können. Ansonsten war alles, was die Jobwechsel beschleunigt, entscheidend. So zum Beispiel DriveTronic SPC für den simultanen Plattenwechsel parallel zum Waschen. „Der Plattenzylinderdirektantrieb revolutioniert den Bogenoffset“, freut sich Helmut Hörmanseder. „Die zehn Druckplatten an der Rapida 106 sind schneller gewechselt als fünf Druckplatten an unserer anderen Mittelformatmaschine.“ Der fliegende Jobwechsel soll später beim Druck von Betriebsanleitungen die Prozesse weiter optimieren. Dabei handelt es sich um Produkte mit rund 160 Seiten mit Auflagen um die 3.000 Exemplare. Besonders schätzen gelernt haben die Druckfachleute auch die ziehmarkenfreie Anlage: „Wir hatten immer mal wieder Probleme mit der Kennzeichnung der Ziehmarke beim zweiten Druckgang und höheren Farbdichten“, erklärt Herbert Seidl. „Die sind mit der ziehmarkenfreien Anlage ausgestanden.“ Während bisher an zwei Mittelformatmaschinen in drei Schichten gearbeitet wurde, übernimmt Die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder (r.) und Herbert Seidl begutachten einen 4/4-farbig bedruckten Bogen aus ihrer neuen KBA Rapida 106 jetzt die Rapida 106 den Hauptteil der Produktion. Mit dem Wegfall der früher permanent erforderlichen Wochenendproduktion reduzieren sich die Personalkosten. Das wirkt sich positiv auf die Druckkosten aus. Daneben verbleibt für das stark saisonale Geschäft in der Tourismusbranche eine Reserveschicht. Rapida 106 schafft Reserveschicht Von Ende Januar bis Mitte Juni produzierte die Rapida 106 über 10 Mio. Druckbogen bzw. knapp 400 Aufträge mit 550 Druckformen. Durch die Inline-Qualitätsregelung mit QualiTronic professional ist der Zuschuss deutlich gesunken. Besonders bei Folgeformen werden oft weniger als 200 Bogen benötigt. Für das Einrichten eines Schön- und Widerdruck-Auftrages ist nicht mehr Zeit erforderlich als für den gleichen Vorgang an der Schöndruckmaschine. Hier zeigt sich die Leistungsexplosion der modernen Hightech-Anlage Rapida 106. Zur ökologischen Druckproduktion trägt das alkoholreduzierte Drucken bei. Bisher wurde der IPAAnteil im Feuchtmittel von 8 auf 3,5 Prozent gesenkt. Die Rapida 106 kann aber auch ganz „ohne“ betrieben werden. Die Verbannung der Alkohol-Emissionen aus dem Drucksaal erhöht zusätzlich die ohnehin sehr gute Akzeptanz der Maschine bei den Mitarbeitern. 15.000 Bogen/h im Wendebetrieb sind für Drucker Andreas Strasser kein Hexenwerk. Dank Inline-Qualitätsregelung bleibt immer noch Zeit für den Abtransport eines bedruckten Stapels Komplettleistungen für den Tourismus Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl bieten mit ihrem Team Komplettleistungen für ihre Auftraggeber von der Drucksachenkonzeption über Fotografie, Gestaltung, Marketing bis hin zum Postversand mit Portooptimierung und Personalisierung im Digitaldruck. Dabei arbeiten sie mit Partnern aus Salzburg zusammen. So kann hs-Druck als Universalanbieter auftreten und bessere Margen als im reinen Druckgeschäft erzielen. Drucksachen für den Tourismus sind noch ein Wachstumsmarkt. So stiegen 2010 die Umsätze in diesem Marktsegment zweistellig. Davon profitierte auch hs-Druck. Martin Dänhardt [email protected] Report 39 | 2011 13 Bogenoffset | Deutschland Die RHIEM-Gruppe – ein Dienstleister für alle Anforderungen Überzeugt von KBA und den beiden neuen Rapida 106-Anlagen (v.r.): Ulrich Treiber, Director Business Development & Sales, Drucker Martin Storm, Dirk Nondorf, Geschäftsführer RHIEM Druck, und Jürgen Fischenich, Leiter der KBA-Niederlassung Nordwest RHIEM Druck in Voerde vertraut auf modernste KBA-Technologie Verpackungen für die ganze Welt Verpackungen haben mehr denn je eine wesentliche Bedeutung für den Erfolg eines Produktes. Die Vielzahl gleichartiger Produkte erfordert am Point-of-Sale (PoS) eine Verpackung, die auffällt und ein positives Image vermittelt. Dies wiederum verlangt vom produzierenden Unternehmen und den Mitarbeitern hohes Problembewusstsein und eine entsprechende Sachkompetenz. Über beides verfügt die in diesem Marktsegment erfolgreich tätige RHIEM Unternehmensgruppe in Voerde. Sie beschäftigt in Deutschland 480 Mitarbeiter und arbeitet international mit einer Vielzahl spezialisierter Partner RHIEM, 1958 als Druckerei gegründet, ist heute ein inhabergeführter Fulfillment-Dienstleister mit Sitz im nordrhein-westfälischen Voerde und Unternehmensstrukturen in Nordamerika, Asien und Europa. Die RHIEM-Gruppe besteht aus den Bereichen: RHIEM Druck, RHIEM Services, RHIEM Intermedia, RHIEM Distribution Systems und PPS Solutions. Mit 480 Mitarbeitern ist RHIEM in den Bereichen Project Engineering, Druck-Produktion, BlisterProduktion, CD/DVD-Produktion, Media-on-Demand, Fulfillment, Logistik, Reverse-Logistic, MarketingSupport und E-Commerce tätig. Zum Leistungsspektrum gehören Planung, Organisation, Beschaffung, Druck, Veredelung, Verpackung, Lagerung, Kommissionierung und Versand. So wird den Kunden die Möglichkeit geboten, ihre Produkte weltweit erfolgreich verkaufen zu können. RHIEM sieht sich als Berater und Umsetzer spezifischer Kundenlösungen. RHIEM unterstützt seine Kunden von der Idee über die Prozessdefinition bis zur erfolgreichen Implementierung. zusammen. Ü ber die drei Tochterfirmen RHIEM Druck, RHIEM Intermedia und RHIEM Services bietet man den Kunden eine Rundum-Betreuung von der Konzeption und Beratung über modernste Prepress-, Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungssysteme bis hin zum Inventory Management, Warehousing samt zugehöriger Logistik sowie zahlreichen weite- ren Dienstleistungen. Dabei setzt RHIEM nicht nur auf das Bedrucken von Papier, Pappe und Karton. Man verfügt zusätzlich über Tiefziehanlagen, produziert Wellpappen, kaschiert sie und stellt die Blister für die gleichnamigen Verpackungen her. Rund 80 Mitarbeiter sind bei RHIEM Druck tätig. Das vielfach zertifizierte Unternehmen (DIN ISO 9001:2008, FSC, PEFC, FograZert) wurde von Franz Rhiem gegründet und widmete sich von Anfang an dem Verpackungssegment. Die beiden Söhne Dr. Stefan Rhiem und Franz Rhiem entwickelten den Betrieb zum Fulfillment-Anbieter weiter. Heute, 21 Jahre später, agiert das Untenehmen inhabergeführt als weltweit tätiger Dienstleister. RHIEM Druck produziert Verpackungen aller Art, einschließlich Blisterverpackungen und Wellpappkartonagen. Hinzu kommen Akzidenzen, Werbematerialien, Broschüren und Marketingunterlagen. Flexibel und innovativ Neben dem Druck ist man auch in der Weiterverarbeitung sehr innovativ. Maschinen zum Cellophanieren, Kaschieren, Fenster kleben, Blister- und Kartonverarbeitung, Stanzen und Klebemaschinen für Faltschachteln bestimmen das Bild. Die Faltschachtelklebemaschinen verfügen über eine Sondereinrichtung zum Aufspenden von Heißleim mit Silikonbandabdeckung und Aufreißfäden. Über allem steht das Ziel, die Verpackung nicht nur als Produktschutz, sonBlick in den Drucksaal bei RHIEM Druck in Voerde. Die beiden neuen KBA Rapida 106 haben drei ältere Maschinen ersetzt und sind dennoch produktiver 14 Report 39 | 2011 Interessante Website: www.rhiem.com Vorteile in puncto Produktivität, Bedienung und Wirtschaftlichkeit bietet die Rapida 106 durch ihre sehr effizient arbeitenden Waschsysteme, das mögliche Stillsetzen nicht benötigter Farbwerke, den automatisierten Lackplattenwechsel und die Leitstand gesteuerte Lackversorgung. Damit reduzieren sich die Einrichtezeiten je nach Aufwand um 40 bis 60 Prozent. RHIEM Druck hat dadurch die Möglichkeit, immer kleinere, aber sehr unterschiedliche Aufträge wirtschaftlich zu produzieren. Bereits nach wenigen Bogen ist die Maschine in Farbe und liefert beste Druckergebnisse, wie Michael von Minden in der Prepress-Abteilung bei der Kontrolle zufrieden feststellt Drucker Martin Storm, Geschäftsführer Dirk Nondorf und Ulrich Treiber, Director Business Development (v.l.), am Leitstand der KBA Rapida 106 dern auch als Werbeträger für die Kunden zu verstehen. Das sind im Wesentlichen größere Industrieunternehmen aus den Bereichen IT, HealthCare, Pharma, Food und Consumerprodukte. Entsprechend hoch sind auch die Ansprüche an den Druck. Lackieren und Veredeln gehören zum Standard. Geschäftsführer Dirk Nondorf bringt es auf den Punkt: „Im Wesentlichen erfüllen wir die Wünsche der Kunden. Das heißt, wir produzieren alles, um eine Verpackung und somit das Produkt erfolgreich zu platzieren – und das inhouse.“ Dr. Peter Lorenzi, Geschäftsführer RHIEM Services, Die richtige Entscheidung führt weiter aus: „Wir planen und erarbeiten umsetzbare Lösungen, die nach Maß auf die Forderungen der Kunden zugeschnitten sind und unterstützen sie von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Implementierung.“ Modernste Druckmaschinentechnologie Neben gängiger Hard- und Software in der Vorstufe setzt RHIEM auf die Erpa CAD-Software zur Verpackungsentwicklung und -konstruktion im 2-D-Bereich sowie auf SolidWorks für die 3-D-Konstruktion. Über das Prinergy-WorkflowSystem gelangen die Produktions- Mittels Tiefziehanlagen produziert RHIEM Druck auch eigene Blisterverpackungen, die von den Kunden zunehmend gefordert werden, um ihre Produkte ansprechend zu präsentieren. Im Bild eine Maschine, auf der Werkzeuge für die Blisterproduktion hergestellt werden Blick in einen Teil der großen Druckweiterverarbeitung, in der auch die Faltschachtelklebemaschinen mit effektiven Zusatzeinrichtungen wie dem Aufspenden von Heißleim mit Silikonbandabdeckung und Aufreißfäden ausgestattet sind daten an die beiden CTP-Belichter für das 3b-Format. Parallel entstehen die für die Maschinenvoreinstellung benötigten CIP4-Daten. Dirk Nondorf: „Neben der wesentlich schnelleren Einrichtung der Druckmaschinen benötigen wir so bis zu 50 Prozent weniger Makulaturbogen und die Wiederholbarkeit der Aufträge hat sich mit CIP4 immens verbessert. Die Druckmaschinen sind mit Inline-Messsystemen ausgestattet. So können wir unserem hohen Anspruch an Qualität, Schnelligkeit und Flexibilität in der Produktion gerecht werden.“ Diesen Anspruch unterstützen die beiden neuen Bogenoffsetmaschinen KBA Rapida 106: eine Fünffarbenmaschine mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic SIS, FAPC-Plattenwechsel-Vollauto maten, Kartonausstattung sowie Inline-Farbversorgung und eine Siebenfarben mit ziehmarkenfreier Anlage, FAPC-PlattenwechselVollautomaten, Kartonausstattung und Inline-Farbversorgung sowie Zusatzpaket für Folien- und Plastikdruck. Beide Maschinen verfügen über LogoTronic professional und wurden im Oktober 2010 installiert. Sie drucken bis zu 18.000 Bogen/h und verarbeiten Bedruckstoffe von 0,06 mm bis 1,2 mm Stärke. Dadurch sind sie sehr flexibel einsetzbar. Die Zahl der Farbwerke macht es möglich, in einem Durchgang neben den gängigen Skalenfarben auch Sonderfarben sowie Gold und Silber zu drucken. Dank der zahlreichen Zusatzoptionen wie Lack- oder UV-Einrichtung steht der High-End-Inline-Veredelung nichts im Wege. Weitere RHIEM Druck hatte bereits Anfang 2004 in eine gebrauchte Fünffarbenmaschine Rapida 105 mit Lackwerk investiert und diese mit UV-Technologie ausgerüstet. Für die steigenden Anforderungen im Verpackungsbereich sollte die UVund Hybrid-Lackierung Qualitätsund Zeitvorteile bringen. Man war von der KBA-Technologie überzeugt und investierte deshalb in zwei weitere Rapidas der neuesten Generation. Die beiden neuen Rapida 106-Anlagen ersetzten drei vorhandene Maschinen. So hatte das Unternehmen die Möglichkeit, am Energieeffizienzförderprogramm teilzunehmen. Das Ergebnis: geringere Kosten, schnellere Produktion, modernste Druck- und Inline-Veredelungstechnik und eine wesentlich höhere Flexibilität hinsichtlich der Kundenwünsche. Nach mehr als einem halben Jahr Produktionseinsatz ist Geschäftsführer Dirk Nondorf von der Investition in die KBA-Technologie überzeugt: „Vor unserer Investition waren wir im Werk in Radebeul und haben dort eine ganze Reihe von Tests gefahren. In der täglichen Produktion zeigt sich nun, dass sich diese tatsächlich in die Praxis umsetzen lassen. Bereits drei Tage nach der Inbetriebnahme der Maschinen wussten wir, das Richtige gekauft zu haben. Bei KBA haben wir das Gefühl, individuell wahrgenommen zu werden. Wir haben Maschinen bekommen, die tatsächlich für uns und unsere Anforderungen gebaut wurden.“ Michael Scherhag [email protected] Report 39 | 2011 15 Bogenoffset | Verfahrenstechnik Eine mit dem BG-Label „Emission geprüft“ zertifizierte Rapida-Verpackungsdruckmaschine als „Low Migration Press“: PW – Paletten aus der Waschanlage; PU – farbnebelfreie und IPA-reduzierbare Druckeinheit mit verschleppungsfreier Bogenführung und effizienten Waschtechnologien; VD – VariDry-Zwischendecktrockner und -Endtrockner, bei UV-Einsatz mit Ozon-Absaugung; C – kontaminationsfreier Lackauftrag; ECS – Emission Clean System; RP – reduzierter Pudereinsatz KBA-Projekt „Low Migration Press“ Minimale Migration – nicht nur eine Frage von Farbe und Lack In der Diskussion über den migrationsarmen Verpackungsdruck wird oft übersehen, dass die unerwünschte Kontamination von Packstoff und Packgut viele Ursachen haben kann. Um die Food- und Pharma-Faltschachtelproduzenten bei der Umsetzung ihrer hohen Anforderungen noch besser unterstützen zu können, strebt KBA emissionsarme Druckmaschinen an und bezieht den gesamten Materialfluss mit in die Diskussion ein. M igration im Verpackungsdruck ist das Übergehen unerwünschter Substanzen aus dem Produktionsprozess auf die Packstoffoberflächen, was das Eindringen dieser Substanzen in das Packgut begünstigt. Bei sensiblen Packgütern wie Lebens-, Genuss- und Arzneimitteln sind unerwünschte Substanzen alle Stoffe, die die Gesundheit des Verbrauchers und/oder den Geschmack bzw. Geruch des Packgutes beeinflussen. Das Tückische ist, dass viele der migrierenden Stoffe für den Drucker unsichtbar sind oder erst nach Tagen oder Wochen zu migrieren beginnen. Die Rede ist hier also nicht von offensichtlichen Qualitätsmängeln wie dem Abliegen der Druckfarbe im Auslagestapel der Druckmaschine oder dem Abschmieren beim Flachstanzen der Faltschachtelzuschnitte. Migrationsarten Derartige Stoffe können auf verschiedene Art migrieren: • Sie dringen in den Packstoff ein (Penetration) und können ihn sogar durchdringen (Permeation), sodass sie auf der unbedruckten Rückseite wieder hervortreten. • Sie diffundieren im Stapel aus 16 Report 39 | 2011 der Farb- oder Lackschicht oder dem Kartonstrich heraus und lagern sich auf der unbedruckten Rückseite des darüberliegenden Bogens ab (Abklatsch). • Sie verflüchtigen sich durch Überschreiten des Siedepunkts (Gasphasen- oder DampfdruckMigration) schon bei Raumtemperatur oder erst recht bei hoher Stapeltemperatur, was vor allem bei den verbliebenen DruckfarbenMineralölen in den Recyclingfasern des Faltschachtelkartons vorkommt. • Sie werden durch die raumoder mikroklimatischen Bedingungen ausgeschwitzt (Kondensationsextraktion) und schlagen sich auf beiden Bogenoberflächen nieder (Rekondensation). • Sie werden direkt übertragen durch mechanischen Kontakt des Druckbogens mit verschmutzten Maschinenteilen oder durch Druckpuder-Berieselung, Farbnebel und VOC-Dämpfe (Emissionen). • Sie werden durch Reste migrierfreudiger Farben oder Additive auf ungenügend gereinigten Walzen wirksam oder gelangen in Form des in die Farbe emulgierten IPA-Anteils auf den Packstoff (Ver- schleppung), um dort auf andere Art weiter zu migrieren. • Sie werden durch mangelnde Hygiene des Maschinenpersonals in den Prozess eingetragen (Einschleppung). Die Migrationsgefahr ist umso höher, • je niedriger die Viskosität der Substanzen ist, z. B. IPA, Reinigungsmittel; • je kürzer die Molekülketten sind – 24 Kohlenstoffatome (C24) gelten als Obergrenze für migrationsfreudige Kohlenwasserstoffe, Mineralöle in Druckfarben liegen aber oft unter C24; • je weniger verzweigt die Moleküle sind, weshalb die Spaltprodukte einiger UV-Fotoinitiatoren bedenklich sind. In jedem Fall ist zu verhindern, dass die unbedruckte Rückseite, also die spätere Verpackungsinnenseite, kontaminiert wird. Solange die Faltschachtel nur die Sekundäroder Transportverpackung ist und das sensible Packgut durch eine Primärverpackung mit zuverlässiger Barrierewirkung geschützt wird (z. B. Pharma-Blisterverpackungen, Flaschen, Ampullen usw.), kann die Migration eventuell ignoriert werden. Oftmals sind aber primäre Folienverpackungen für diese Substanzen durchlässig, sodass auch die Umverpackung migrationsfrei sein muss. Hauptquelle Faltschachtelkarton Bislang wurde hauptsächlich über Druckfarben und Lacke als Migrationsquelle diskutiert. Die Anforderungen richteten sich demzufolge zuerst an die Farbenhersteller, migrationsarme, d. h. vor allem mineralölfreie Produkte zu entwickeln. Eine letztjährige Studie von Dr. Koni Grob (Kantonales Labor Zürich) identifiziert jedoch nicht Für das migrationsunbedenkliche Drucken hält KBA PressConsum u. a. einen geeigneten Feuchtmittelzusatz zur IPA-Reduzierung und die Farbenserie SensPrint bereit Farben und Lacke als Hauptquelle. Packstoffe mit hohem Recyclingfaseranteil sind viermal häufiger für die Migration verantwortlich! Grob bescheinigt allen Faltschachtelkartons mit Recyclingbestandteilen (GD-, GT-, GC-Qualitäten) das mindestens zehnfache Überschreiten des Richtwerts von 0,6 mg pro kg Lebensmittel für Mineralöle mit gesättigten Kohlenwasserstoffketten (MOSH), der Schnitt liegt bei bedenklichen 338 mg/kg! Die als Krebserreger in Verdacht stehenden Mineralöle mit Kohlenwasserstoffringen (MOAH) werden durchschnittlich mit 97 mg/kg nachgewiesen! Aber auch die Art des Packguts kann die Migration begünstigen. Trockene Lebensmittel, z. B. Reis, Mehl und Salz, saugen aus ihrer Umgebung nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch unerwünschte Stoffe auf. Solche Lebensmittel in Faltschachtel-Primärverpackungen anzubieten ist umso riskanter, je länger die Packungen gelagert werden, warnt Grob. Es ist also nicht nur eine Angelegenheit der Farbenlieferanten, diesem Problem zu begegnen, sondern auch der Kartonhersteller und somit der Markenartikler und Printbuyer, die sich über Alternativen bei der Packstoffauswahl Gedanken machen müssten. Faltschachtelkarton-Verbunde mit Barriereschichten oder geringerem Recyclingfaseranteil, am besten aber Frischfaserkartons wären wünschenswert. Der Haken: Solche Kartons sind teurer, genau wie migrationsarme Farben mehr kosten. Offene Gebinde sind in der Lackversorgung an der KBA Rapida tabu. Beispielsweise mit Systemen von Harris & Bruno lässt sich migrationsarmer Lack kontaminationsfrei konditionieren, fördern und wechseln Die zweistufige KBA-Bypass-Filterung reinigt den Feuchtmittel-Kreislauf auch von Partikeln unerwünschter Substanzen Auch Druckereien in der Pflicht Um weitere Kontaminationsmöglichkeiten auszuschließen, muss auch das Druckerei- und Maschinenpersonal über sämtliche Migrationsquellen informiert sein. Schon die persönliche Hygiene ist wichtig, wenn Faltschachtelkarton für Food- und Pharmaprodukte angefasst wird. Saubere Hände bzw. frische Gummihandschuhe und Lappen sind unerlässlich bei der Maschinenreinigung, um keine Reste ungeeigneter Farben und Chemikalien einzutragen. Wurde vor der Food-Verpackung eine normale Faltschachtel mit anderen Farben gedruckt, muss der Drucker besonders gründlich waschen, damit keine Verschleppung stattfinden kann. Gängige Praxis ist, dass saubere Kleidung für Personal und sterile Schutzkleidung und antibakterielle Handwaschlotionen für Drucksaalgäste verfügbar ist. Fußböden, Wände und Deckenstrukturen sollten nach häuslichen Maßstäben sauber gehalten werden. Faltschachtelkarton muss in sauberen, klimatisierten Räumen gelagert werden, getrennt von VOC-Flüssigkeiten. Nach dem Druck sind die Stapel abzudecken. Bei der Weiterverarbeitung gelten natürlich dieselben hohen Sauberkeitsanforderungen. Stoffe aus Faltschachtel-Leimen dürfen ebenfalls nicht migrieren. Und beim Anliefern des Kartons wie auch beim Abholen der Faltschachteln darf erwartet werden, dass die Transportbedingungen untadelig sind. Gelangen Dieselabgase aus LKWs in Lagerräume, müssen sie abgesaugt werden. Unbedenklicher Frischfaserkarton nützt nichts, wenn er von schmutzigen Paletten herunter verdruckt wird. Deshalb empfiehlt sich vor Ort der Einsatz einer Palettenwaschanlage, wobei sich Kunststoffpaletten besser als Holzpaletten reinigen lassen. Kunststoffpaletten sind zwar teurer, rechnen sich aber auch wegen ihrer längeren Lebensdauer. Außerdem ist mit den jeweiligen Farb-, Lack-, Additiv- und Waschmittellieferanten zu klären, ob migrationsarme und VOC-freie Produkte verfügbar sind. „Auf Pflanzenölbasis“ heißt nicht, dass das Produkt bedenkenlos eingesetzt werden kann. Sogar bestimmte Pigmente können sich gefährlich auswirken. Und eine IPA-Reduzierung ist nur dann hilfreich, wenn sie durch die Feuchtwerkkonstruktion oder unbedenkliche Ersatzstoffe erreicht werden kann. Bei UV-Farben und -Lacken sollte gefragt werden, ob die verwendeten Harze und somit die eingesetzten Fotoninitiatoren und ihre Spaltprodukte unbedenklich sind. Druckpuder ist für Food und Pharma extrem zu minimieren. Eine Dokumentation hilft, Materialien im Sinne der Migrationsreduzierung zu ersetzen und den Materialfluss zu optimieren. In die Prüfung einzubeziehen ist ebenfalls die Trocknertechnik, denn feuchte oder nicht durchgehärtete Schichten von Farben und Lacken können immer noch Substanzen freisetzen. Dazu gehört auch sicherzustellen, dass die Absauganlagen die erforderliche Leistung bringen. Sieben Schritte zur „Low Migration Press“ Weil die Materialauswahl nur einen Teil des Problems löst und KBA seine Kunden bei der Umstellung auf migrationsarme Produktion nicht alleine lassen möchte, hat KBA das Projekt „Low Migration Press“ mit dem Entwicklungsziel der emissionsgeprüften und migrationsunbedenklichen Faltschachtelprodukti- Hygiene schließt die Paletten ein: Links eine Waschanlage von Limex, die auch Holzpaletten reinigt, rechts gestapelte Kunststoffpaletten von Schoeller Arca in einer Förderanlage von Kettner in einem Lebensmittelbetrieb. Die Auswahl an Lösungen ist riesig Report 39 | 2011 17 Bogenoffset | Verfahrenstechnik Die Rapida 142 ist nicht nur marktführend in ihrer Formatklasse, sondern besitzt stellvertretend für das Rapida-Großformat auch das BG-Zertifikat „Emission geprüpft“ – eine der Voraussetzungen für die „Low Migration Press“ on gestartet. Hierbei werden die konkreten Produktionsbedingungen systematisch analysiert und angepasst. Schritt 1: Auswahl geeigneter Verbrauchsmaterialien gemäß der PressConsum-Empfehlung (siehe KBA Report Nr. 38). KBA bietet seit Kurzem unter dem Namen PressConsum hochwertige Farbenserien, Feuchtmittel und weitere Verbrauchsmaterialien für den Bogenoffset an. PressConsum zielt einerseits auf optimale Produktionssicherheit, Qualität und Produktivität. Andererseits sind auch Farben und Feuchtmittelzusätze erhältlich, die die Forderung nach möglichst niedriger Emission und Migration erfüllen. So entspricht die PressConsum-Farbenserie SensPrint der migrationsunbedenklichen Epple-Serie BoFood MU, deren Bindemittel quasi selbst Lebensmittelqualität aufweist und so in direkten Kontakt mit dem verpackten Lebensmittel kommen dürfte. Schritt 2: Umstellen der Druckmaschine auf gering flüchtiges, nicht toxisches H1-Hydrauliköl. H1 wird bekanntlich für die Schmierung aller Maschinen in der Lebensmittel- und Pharma-Industrie eingesetzt. Schritt 3: Auswahl eines oder zweier Referenz-Frischfaserkartons. Damit sollen Alternativen zu den migrationsbedenklichen Kartons mit Recyclingfasern genutzt werden. 18 Report 39 | 2011 Schritt 4: Emissionsprüfung der Druckmaschine mit den ausgewählten Verbrauchsmaterialien durch die Berufsgenossenschaft: flüchtige organische Verbindungen (VOCs: IPA sowie Kohlenwasserstoffe aus Reinigungsmitteln, Ölen, Farben und Lacken), Farbnebel, Ozon (Absaugung an UV-Strahlern vorgeschrieben), Druckpuder, Lärm. Auf ein gültiges BG-Zertifikat „Emission geprüft“ verweisen können derzeit die KBA-Bogenoffsetmaschinen Rapida 74 in der Ausstattungsvariante „ökologische Druckmaschine“ (die Eco-Features wurden auch im Nachfolgemodell Rapida 75E umgesetzt), Rapida 105, 106 und 130 bis 162a (geprüft an Ra142-6+L) sowie die wasserlos druckende KBA-MetroPrint Genius 52UV. Das „Low Emission Design“ der Rapida-Serie beruht u. a. auf folgenden Features: • Das Absaugsystem ECS – Emission Clean System, das bereits seit 2005 angeboten wird, saugt Puder und Papierstaub aus der Auslage ab. • Die Feuchtwerke realisieren den IPA-reduzierten bzw. -freien Druck sowohl durch unbedenkliche IPA-Ersatzstoffe als auch durch Konstruktionsmerkmale. KBA bietet seit vielen Jahren ein zuverlässiges Lösungspaket für diese umweltfreundliche Technologie an. Außerdem hält eine kompakte zweistufige Bypass-Filterung im Feuchtmittelkreislauf grobe und feine Partikel zurück, wobei die Feinfilter regelmäßig auszutauschen sind. • Das Farbwerk ist so gestaltet, dass selbst bei UV-Farben kein Farbnebel auftritt. • Die automatischen Wascheinrichtungen arbeiten effizient und emissionssicher. KBA CleanTronic Synchro ermöglicht das simultane Waschen des Gummituches mit zwei Waschbalken. • Der Wirkungsgrad des von KBA entwickelten Trockners VariDry ist der hohen Produktionsgeschwindigkeit angepasst. Die weiterentwickelte Version VariDryBLUE nutzt die bereits aufgeheizte Luft in einem zusätzlichen Modul und senkt dadurch das benötigte Luftvolumen und den Energiebedarf des Heizregisters. • Die Geräte zur Lackkonditionierung und -versorgung wählt KBA auch unter dem Aspekt der sauberen und dichten Lackförderung aus. Offene Gebinde sind tabu. Schritt 5: Migrationsuntersuchungen mit anschließender Zertifizierung durch anerkannte und unabhängige Institute. Schritt 6: Erstellen eines Leitfadens „Low Migration Printing“. Schritt 7: Umstellen auf die „Low Migration Press“ beim Anwender durch den Service KBA PressAccess. Paradigmenwechsel Früher wurden die Verpackungen sensorisch ausschließlich nach ihren organoleptischen Eigenschaf- ten, voran dem Geruch beurteilt. Robinsontest, Olfaktometer und einige Normen unterstützen das, aber oft gab es ein Tauziehen um Grenzwerte in Ermangelung an geruchsarmen Farben und Lacken. Heute kann von einem breiten Problembewusstsein gesprochen werden, was auch das mehr emotionale als weniger sachliche Publizieren von Kontaminationsfällen in den Medien befördert hat. Die Zahl der geruchs- und migrationsarmen sowie VOC-freien Produkte ist gewachsen, auch die Mess- und Testmethoden wurden verfeinert. Leider wird auf den verschiedenen Kontinenten das Migrationsproblem noch immer sehr unterschiedlich behandelt. Nach wie vor aber fehlen Migrationsgesetze und -richtlinien für Kartonverpackungen. In Anbetracht des künftig weiter wachsenden Bedarfs an Verpackungen und des Bezugs von Verbrauchsmaterialien aus aller Welt, also auch aus unkontrollierter, nicht zurückverfolgbarer Herkunft, müssen bei den Importeuren und ggf. in den Verpackungsdruckereien Kontrollverfahren etabliert werden. Derzeitige EU-Direktiven betreffen nur den direkten Kontakt der Lebensmittel mit Beschichtungen und Kunststoffen (1935/2004/EC, 2002/72/EC). Ansätze ist die EURichtlinie 2023/2006, die fast wie ein Leitfaden auf den Kontakt mit Druckfarben eingeht, sowie die EuPIA-Richtlinie 2010, das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB 9/2005) bleibt dagegen zu allgemein. Benötigt werden eine konkrete Klassifizierungsliste verbotener Stoffe und Komponenten mit Grenzwerten bzw. Toleranzen sowie geeignete Testmethoden unter Verwendung von Lebensmittelsimulanten, die den Substanzen kurz- wie auch langzeitig ausgesetzt werden müssten. Das „Low Migration Printing“ wird an Bedeutung gewinnen und sich zum Wettbewerbsfaktor entwickeln. Aber es ist mit Zusatzkosten verbunden. Dieter Kleeberg [email protected] Bogenoffset | Technik Rollenschneider werden schon lange an Bogenoffsetmaschinen eingesetzt. Bringt Rollenware beim BedruckstoffEinkauf doch eine Kostenersparnis von zehn bis 20 Prozent. Besonders Akzidenzbetriebe, die nur wenige unterschiedliche Materialien einsetzen, nutzen diesen wirtschaftlichen Vorteil. Aber es gibt noch weit mehr Argumente, die für den Einsatz des Rollenschneiders RS 106 im Mittelformat sprechen. Produktion mit Rollenware an einer Rapida 106 im KBA-Kundenzentrum Radebeul Mehr Leistung im Bogen durch Rollenanleger auch bei kritischen Materialien RS 106 schafft Produktionsreserven B ei Jobs außerhalb der DINFormate kommt zum günstigeren Einkaufspreis für den Bedruckstoff häufig eine effektive Papierersparnis hinzu. Denn es müssen keine teureren Sonderformate bestellt werden bzw. es bleibt kein Verschnitt bei der Nutzung von Standardformaten. Die Abschnittlänge lässt sich in der Bogenlänge millimetergenau an den jeweiligen Druckauftrag anpassen. Das bedeutet zwei bis zehn Prozent Papiereinsparung zuzüglich zum günstigeren Einkaufspreis. In Einzelfällen kann sie sogar noch höher liegen (s. Tabelle). Und es kann sofort losgehen. Denn eventuelle Wartezeiten auf die Lieferung von Sonderformaten gibt es nicht. Im Zweischichtbetrieb lassen sich bei Akzidenzbetrieben mit Schön- und Widerdruck-Maschinen jährliche Einsparungen bei den Papierkosten von 200.000 Euro erzielen. Mehr Leistung im Akzidenzdruck ... Der RS 106 ist ein Nonstop-Anleger für leichte Grammaturen. Maschinenstopps zum Stapelwechsel sind nicht mehr erforderlich. Die Maschine muss nur noch zum Waschen angehalten werden. Einfacher ist zudem die Lagerhaltung von Rollenware. Die Rollen sind stapelbar und für klimatische Veränderungen deutlich weniger sensibel als Bogenware. Uner- wünschte Effekte wie Tellern oder Randwelligkeit treten nicht auf. Sind im Betrieb Rotationen mit entsprechender Bahnbreite im Einsatz, lassen sich Restrollen oft an den Bogenmaschinen verarbeiten. ... bei Etiketten, leichtem Karton und In-Mold-Folien Noch mehr kann der Einsparungseffekt bei der Etiketten- oder Faltschachtelproduktion zu Buche schlagen. Denn hier sind die Bedruckstoffe oft teurer. Der RS 106 eignet sich auch für komplexe Substrate wie Folien, metallbeschichtete oder Dünndruckpapiere. Durch die Deaktivierung des Saugkopfes kommt es bei sensiblen Materialien nicht zu Doppel- oder Schrägbogen in der Anlage. Die Folge – mehr Produktionssicherheit und weniger Maschinenstopps. Bei der Papierproduktion sind mit dem Rollenschneider ca. fünf Prozent, bei Folien und beschichteten Materialien sogar bis zu 25 Prozent Leistungssteigerung möglich. Die Druckproduktion ist effektiver und die kontinuierlichere Produktion spart in der Regel auch Makulatur. Manche dieser anspruchsvollen Bedruckstoffe lassen sich als Rollenware auch leichter beschaffen als entsprechende Bogenware. Im Kundenzentrum von KBA wurden auf einer neuen Rapida 106Bogenoffsetmaschine mit einem vorgeschalteten RS 106-Rollenschnei- Mehrbedarf an Bogen- gegenüber Rollenware Mehrverschnitt Mehrverschnitt + Mehrpreis 100 % 80 % Mehrbedarf an Bogengegenüber Rollenware für die Produktion eines Prospekts im Format 209 x 250 mm 60 % 40 % 20 % 0% 63 x 88 cm 65 x 92 cm 70 x 100 cm Bogenformat, Lagerware der schon häufiger Dünndruckund Etikettenpapiere, leichter Karton mit 300 g/m² sowie In-MoldFolien (IMF mit 50, 60 und 70 µm Stärke) mit Leistungen von 18.000 Bogen/h (45 g/m² Dünndruck) bzw. 15.000 Bogen/h (In-Mould 70 µm) verarbeitet. Das gleiche Dünndruckmaterial wäre als Bogenware mit 12.000 bis 15.000 Bogen/h gelaufen. Auch bei der In-Mold-Folie ergab sich eine Leistungssteigerung um 20 Prozent. Hohe Flexibilität Trotz Rollenschneider bleibt die Bogenoffsetmaschine sehr flexibel. Die zusätzliche Investition in den RS 106 amortisiert sich schnell und Bogenware lässt sich zusätzlich wie bisher verarbeiten. Dazu wird der Rollenständer einfach in die Parkposition gefahren. Die Umrüstzeiten von Rollen- auf Bogenverarbeitung bzw. zurück sind inklusive Formatverstellung und komplettem Auftragswechsel mit fünf Minuten sehr kurz und schlagen gegenüber einem reinen Jobwechsel kaum zu Buche. Der Rollenwechsel selbst ist vom Zeitfaktor ebenfalls fast mit einem Stapelwechsel vergleichbar. Immerhin befindet sich auf einer Rolle so viel Material wie auf zwei bis drei Papierstapeln. Während der Produktion von der Rolle kann der Papierstapel im Anleger bleiben. Natürlich ist ein Rollenschneider nicht für alle Unternehmen interessant. Die jeweilige Auftragsstruktur bestimmt den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit. Der RS 106 ist im Mittelformat für die Rapida 105 und 106 verfügbar. Im Großformat stehen für die Rapida 130, 142, 162 bzw. sogar für die Rapida 185 ebenfalls Rolle-Bogen-Einrichtungen zur Verfügung. Martin Dänhardt [email protected] Report 39 | 2011 19 Bogenoffset | Thailand Interessante Website: www.cptthai.com Mit exklusiven Verpackungslösungen hat sich Continental erfolgreich auf den nationalen und internationalen Märkten etabliert Mit der neuen KBA Rapida 105-7+L CX hat Continental seinen Maschinenpark auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Im Bild (v.l.) CPT-Managing Director Manit Kamolsuwan, Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific, und Jessada T. Suwan, KBA-Vertretung Intergraphics Siebenfarben-Rapida 105 bei CPT in Bangkok Edle Verpackungen − inline produziert Die Voraussetzungen für die Produktion hochwertiger Verpackungen mit edlen ration für Thailand noch eher ungewöhnliche Siebenfarbenanlage der in Asien Lackeffekten hat das Druckunternehmen Continental Packaging Thailand (CPT) stark vertretenen Mittelformat-Baureihe KBA Rapida 105 mit Lackturm, doppel- in Bangkok geschaffen. Im Januar 2011 ging dort eine in dieser langen Konfigu- ter Auslageverlängerung, Karton- und Hybridausstattung in Produktion. D Fünf- und Sechsfarbenanlagen bis zur neuen Siebenfarbenmaschine mit Inline-Veredelung nach oben gearbeitet. Die Neue deckt alle Produktionserfordernisse ab. Die Inbetriebnahme und die Schulung unseres Personals verliefen professionell.“ Continental Packaging Thailand wurde 1946 als Familienbetrieb – damals unter dem Namen Niyom Chang Packaging – im ChinatownDistrikt von Bangkok gegründet. Das schnell wachsende Unternehmen spezialisierte sich frühzeitig auf den Verpackungsdruck und erhöhte sukzessive seine Kapazität und Mitarbeiterzahl. Der Umzug auf ein größeres Betriebsgelände an der Bangna-Trad Road ermöglichte weiteres Wachstum. ie 15.000 Bogen/h schnelle Maschine verarbeitet Bedruckstoffe bis 600 g/m2 und trägt den auch in Asien wachsenden Anforderungen an verkaufsfördernden Verpackungen Rechnung. Neben der Erhöhung der Produktivität und Qualität erlaubt die Rapida 105 eine deutliche Erweiterung der Produktpalette. Die Verwendung von UV-Farben und -Lacken in Verbindung mit IR-/TLund UV-Hochleistungstrocknern ermöglicht im Inline-Prozess ganz neue Gestaltungsvarianten. Der damit verbundene Mehrwert spielte bei der Investitionsentscheidung eine entscheidende Rolle. Das Firmengelände an der Bangna-Trad Road in Bangkok Schnelle und eindeutige Entscheidung Manit Kamolsuwan, Generaldirektor von CPT: „Die Investition in die Rapida 105 war eine eindeutige Entscheidung, die dank des kompetenten Projektmanagements von KBA Asia Pacific und der thailändischen KBA-Vertretung Intergraphics Co. Ltd. in nur sechs Monaten verwirklicht wurde. Wir setzen praktisch seit den ersten Jahren unseres Bestehens KBABogenoffsetmaschinen ein. Dies waren zwar meist Secondhand-An- 20 Report 39 | 2011 Komplettservice mit Testmärkten Managing Director Manit Kamolsuwan ist stolz auf die zahlreichen Auszeichnungen des Unternehmens in seiner fast 65-jährigen Historie lagen, diese haben aber dennoch maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen. Es ist gut zu wissen, mit KBA einen innovativen Partner für den Verpackungsdruck an der Seite zu haben. Wir haben uns von der Einfarbenmaschine über Vier-, Heute zählt CPT mit über 1.000 Mitarbeitern zu den größten Verpackungsdruckern in Thailand und bietet seinen nationalen und internationalen Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum an. Eine eigene Design-Abteilung berät die Auftraggeber von der Materialauswahl bis hin zur Umsetzung kostensparender und attraktiver Verpackungslösungen. Rund 75 Prozent der Kunden kommen aus der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, aber auch im Non-Food- und Haushaltswarenbereich ist CPT erfolgreich tätig. Neben Verpackungen werden Etiketten und kreative Produktumhüllungen produziert. Die direkte Exportquote liegt bei ca. 20 Prozent, die indirekte bei 40 Prozent. Mit vielen Kunden, für die Testmärkte erprobt und komplette Produkteinführungen begleitet werden, bestehen langfristige Lieferverträge. Preis diktiert die Strategie Während das Geschäft im Foodund Beverage-Bereich zweistellige Wachstumsraten aufweist, stagnieren andere Marktsegmente und erfordern neue Ideen und Marketingstrategien. Manit Kamolsuwan: „Der Verpackungsmarkt ist international hart umkämpft. Neben Kreativität und absolutem Qualitätsdenken sind Kostenorientierung und flexible Lieferzeiten unabdingbar. Wir werden unsere Effizienz weiter verbessern und KBA wird uns auf diesem Weg ein wichtiger Partner sein.“ Gerhard Renn [email protected] Bogenoffset | USA Interessante Website: www.motivatingraphics.com (V.l.n.r.) Ray G. Clark, Geschäftsführer von Motivating Graphics, mit seinen Söhnen Tim und Chris vor der neuen Rapida 162 Motivating Graphics in Texas expandiert mit Rapida 162 Mehr Flexibilität für wachsende Anforderungen Motivating Graphics, ein global agierendes Druckunternehmen aus Ft. Worth im US-Bundesstaat Texas, nahm vor einigen Monaten eine neue SechsfarbenRapida 162 in Betrieb. Es ist bereits die dritte KBA-Maschine im Unternehmen, das sowohl im Bogen- als auch Rollendruck arbeitet. Motivating produziert Verpackungen und andere Drucksachen für den Hightech-Kommunikationsmarkt in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie für China und Europa. W ir waren sehr froh, diese neue Druckmaschine in „ Betrieb nehmen zu können“, freut sich Ray Glenn Clark, Geschäftsführer des Unternehmens. „Sie erweitert unsere Palette an Automatisierungstechnologien. Dies bedeutet für uns höhere Flexibilität, kürzere Drucklaufzeiten, weniger Makulatur und mehr Effektivität. So können wir unsere Kunden auf einem hohen Niveau beliefern und in neue Märkte expandieren.“ Clark hat sich speziell über die neuen technologischen Lösungen an der Maschine gefreut: „Meine Söhne und ich haben QualiTronic Color Control auf der drupa 2008 gesehen und wir waren von der Leistung des Systems sofort fasziniert. Wir verstehen es als großen Entwicklungssprung bei der Qualitätsüberwachung und sehen es als sehr bedienfreundlich an. Wir wollten QualiTronic Color Control unbedingt an unserer neuen Ma- schine haben – wie viele andere Automatisierungsbausteine auch.“ Zukunftsmarkt Verpackung Obwohl Motivating Graphics heute im Bogen- und im Rollengeschäft präsent ist, sieht Clark das Hauptwachstum im Bogendruck: „Für uns ist der Verpackungsdruck ein Zukunftsmarkt. Bedienungsanleitungen und viele weitere Drucksachen können ebenfalls leicht auf den Bogenmaschinen produziert werden. Die Automatisierung der neuen Rapida gibt uns die Flexibilität, schnell von Verpackungs- auf Akzidenzaufträge zu wechseln.“ Eine andere wichtige Erfolgskomponente bei Motivating ist das Umweltbewusstsein. Das Unternehmen überprüft permanent alle Produktionsaktivitäten und definiert Umweltziele, um interne und externe Emissionen soweit wie möglich zu eliminieren. In einer Leitlinie für das Umweltmanagement werden diese festgeschrie- ben. „In den vergangenen Jahren haben unsere Kunden immer aufwendigere Verpackungen kreiert“, sagt Clark. „Sie suchen nach neuen Bedruckstoffen und fragen nach umweltfreundlichen Optionen. Wir liefern ihnen einen Mehrwert, wenn wir Ihnen eine ökologische Produktion anbieten. Unsere neue Rapida 162 produziert schneller, mit weniger Makulatur und kürzeren Rüstzeiten. Dies nützt der Umwelt und ist damit sowohl für uns als auch für unsere Kunden wichtig.“ Starkes Auslandsgeschäft Bei Motivating Graphics produzieren neben der neuen Rapida 162 zwei weitere KBA-Bogenmaschinen: eine fünf Jahre alte Rapida 105 mit zehn Farbwerken und Bogenwendung und eine 2010 in Betrieb genommene Achtfarben-Rapida 142, ebenfalls mit Wendung. Daneben hat das Unternehmen zwei Rollendruckanlagen. Clark und sein ManagementTeam haben das 1976 gegründete Unternehmen auf künftige ökonomische Anforderungen und neue Geschäftsfelder ausgerichtet. Motivating Graphics verfügt über drei weitere Produktionsstätten in Zentral- und Südamerika: zwei in Guadalajara, Mexiko, und eine in Brasilien. „Unser Auslandsgeschäft ist sehr stark, während es im Inlandsgeschäft in den vergangenen Jahren etwas verhaltener lief. Aber wir sehen allmählich eine Belebung in den USA“, schätzt der Geschäftsführer die aktuelle Lage ein. Drei Generationen der Clark-Familie haben die Firma in den vergangenen 30 Jahren geführt. Seit 1996 führt Ray Glenn Clark jr. die Geschäfte, seine beiden Söhne Chris und Tim stehen ihm als Stellvertreter zur Seite. Motivating Graphics ist heute auf über 900 Beschäftigte weltweit gewachsen. Eric Frank [email protected] Report 39 | 2011 21 Bogenoffset | Investitionen Interessante Website: www.graficargentina.com.ar Von der Messepremiere in Buenos Aires erfolgreich in die Praxis Grafica Argentina bereitet Weg für KBA Rapida 75 Auf der Fachmesse Argentina Grafica in Buenos Aires im Oktober vergangenen Jahres war sie oft dicht umlagert. Wenige Monate später hat sie in Argentinien beachtliche Markterfolge vorzuweisen. Die Rede ist von der B2-Maschine KBA Rapida 75. Eine Woche nach Messeende ging sie beim ersten Kunden Grafica Argentina in Produktion. Inzwischen haben weitere Die Akzidenzdruckerei Grafica Argentina in Munro (Provinz Buenos Aires) wurde erst 1996 gegründet Druckereien in der argentinischen Hauptstadt, in den Provinzen Santa Fe, Cordoba und San Juan sowie in Montevideo großes Interesse für den Platz- und Energiesparweltmeister bekundet. W ährend Grafica Argentina die etwas weniger automatisierte C-Version (Commercial) in Vierfarben-Konfiguration installiert hat, interessieren sich Dot Press S.A., Logro Producciones S.A., Zampetti S.A., Palero Impresores und Lagomarzino S.A. für Vier- und Fünffarbenmaschinen der E-Klasse (E steht für Economy und Ecology) mit und ohne Lackwerk. Nach dem sich die im vergangenen Jahr zur IPEX erstmals vorgestellte Halbformatanlage zunächst in Brasilien etabliert hat, setzt sich der positive Trend nun auch in Argentinien und Uruguay fort. Die Rapida 75C deckt als Zwei-, Vier- und Fünffarbenmaschine ohne Lackturm vor allem die Bedürfnisse von kleineren Druckereien mit eingeschränkten Platzverhältnissen ab. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von 13.000 Bogen/h und dem bedienungsfreundlichen TouchscreenDisplay an der Auslage verzichtet sie aus Kostengründen auf nicht bei allen Anwendern erforderliche Automatisierungskomponenten. Die E-Klasse der Rapida 75 hat dagegen eine optionale Druckleistung von 16.000 Bogen/h, einen KBA ErgoTronic-Leitstand, einen automatisierten Plattenwechsel und viele weitere Ausstattungsmerkmale für weniger manuellen Bedienaufwand und schnelle Umstellzeiten beim Auftragswechsel. Sie kann für Bedruckstoffe bis 0,8 mm Stärke eingesetzt werden. Der argentinische Erstanwender Grafica Argentina ist eine 1996 gegründete Akzidenzdruckerei in Munro (Provinz Buenos Aires). 22 Report 39 | 2011 Skyline von Buenos Aires vom Puerto Madero aus V.r.n.l.: Alberto Tiberio von der KBA-Vertretung Electrografica, Pablo Annoni, der Chef von Grafica Argentina, und Jonathan Tiberio von Electrografica vor der neuen KBA Rapida 75C Dort hat die Rapida 75C die Qualität, das Produktionsspektrum und die Lieferzeiten des Unternehmens verbessert. Neben dem Akzidenzdruck (Prospekte, Flyer, Broschüren etc.) will Grafica Argentina künftig auch die Segmente Verpackungs- und Verlagsdruck (Bücher und Magazine) bedienen und weiter wachsen. Überzeugende Performance Pablo Annoni schätzt besonders den Bedienkomfort seiner Rapida 75C Der schnelle Auftragswechsel trägt zu kurzen Lieferzeiten bei Firmenchef Pablo Annoni, hat den inzwischen 20 Mitarbeiter umfassenden Betrieb zu einem engagierten Druckdienstleister für Industrie, Handel und die Kommunikationsbranche entwickelt. Er ist mit seiner Rapida 75C hoch zufrieden: „Das Maschinenkonzept und das attraktive Preis-LeistungsVerhältnis haben uns spontan überzeugt. Die 13.000 Bogen/h schnelle Rapida 75C ist nach mehreren Gebrauchtmaschinen unsere erste Neuinvestition. Sie hatte einen guten Start und in den ersten acht Monaten acht Millionen Bogen gedruckt. Unsere Erwartungen haben sich erfüllt. Wir können nun mehr Aufträge in besserer Qualität produzieren.“ Gerhard Renn [email protected] Bogenoffset | Argentinien Seit vier Generationen im Verpackungsdruck Jaime Scolnik, Abraham Scolnik, der heutige Inhaber Roberto und dessen Sohn Roberto Bruno Scolnik, stellvertretender Präsident, haben das Unternehmen gegründet und durch die Spezialisierung auf den Kartonverpackungsdruck als Marktführer in Argentinien positioniert. Die Region am Parana-Fluss lebt primär von der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie, aufgrund dessen konnte die Familie Scolnik den Betrieb als leistungsstarken Komplett-Dienstleister für Lebensmittelverpackungen ausrichten. Ein moderner Maschinenpark mit den beiden Mittelformat-Rapidas von KBA im Zentrum und eine flexible Weiterverarbeitung an zwei Produktionsstandorten mit zusammen 6.500 m² Fläche sind die Basis für die Erledigung anspruchsvoller Druckaufträge auf unterschiedlichsten Materialien. Rund 440 Tonnen mit Grammaturen zwischen 260 und 450 g/m² werden monatlich verdruckt. Mit regelmäßigen Investitionen ist es der Unternehmerfamilie gelungen, den wachsenden Qualitäts- und Leistungsansprüchen des Marktes gerecht zu werden. Der exzellente Service, den Talleres Graficos Scolnik mit 65 Mitarbeitern seinen Auftraggebern bietet, hat sich schnell über die Provinz hinaus herumgesprochen. Die beiden Mittelformat-Rapidas sind das Herzstück der Produktion Argentinien: Neue Sechsfarben-Rapida 105 bei Scolnik in Santa Fe KBA als Begleiter auf dem Weg an die Spitze Die Verpackungsdruckerei Talleres Graficos Scolnik S.A. in der argentinischen Provinzhauptstadt Santa Fe hat mit einer KBA Rapida 105-6 CX mit Lackturm in die Modernisierung ihrer Produktionskapazitäten investiert. Der seit mehr als 75 Jahren bestehende Familienbetrieb ist einer der ältesten KBA-Stammkunden in Argentinien und produziert seit Einführung des Offsetdrucks in den 60er-Jahren hauptsächlich mit Bogenmaschinen aus Radebeul. Zuletzt hatte Scolnik 1997 eine Sechsfarben-Rapida 104 mit Inline-Lackierung bestellt. Nach 279 Millionen gedruckten Bogen erhielt diese nun Verstärkung. 40 Jahre Maschinen aus Radebeul Roberto Scolnik: „Schon bald nach der Einführung des Offsetverfahrens im Jahre 1965 haben wir mit Bogenmaschinen aus Radebeul die Grundlagen für den heutigen Erfolg gelegt. Die Druckqualität und Leistung der Planeta-Maschinen war schon zu dieser Zeit in Argentinien ein Begriff. Von zwei Zweifarben-Variant-P24 über eine 1993 installierte Sechsfarben-Super Variant bis hin zur 1997 angelaufenen KBA Rapida 104-6 mit Inline-Lackierung und IR-Trocknung haben wir ständig von den technischen Verbesserungen profitiert, die Planeta und KBA auf den Markt gebracht haben. Dies gilt auch für die neue Sechsfarben-Rapida 105.“ Die durch die gestiegene Automatisierung stark verkürzten Rüst- Roberto Klöckner (KBA-Vertretung Dekaprint), Roberto Scolnik, sein Sohn Roberto Bruno und Scolnik-Finanzchef Roberto M. Gammarci (v.l.) vor der neuen Rapida 105 Maschinenführer an der Auslage der Rapida zeiten, die hohe Produktivität und Bedruckstoffflexibilität und die vielen Varianten der Produktveredelung sieht Roberto Scolnik als besondere Stärken der Rapidas. „Es war an der Zeit, unsere Produktion auf den modernsten Stand zu brin- die langjährige Partnerschaft fort. Die Maschine ist sehr gut angelaufen und hat bereits fünf Millionen Bogen in ausgezeichneter Qualität produziert.“ gen. Dass unsere aktuelle Neuinvestition wieder das KBA-Logo tragen würde, war klar. Unsere Jahrzehnte währenden positiven Erfahrungen mit den Rapidas sowie die gute Betreuung durch die Vertretung Dekaprint SA setzen Gerhard Renn [email protected] Report 39 | 2011 23 Bogenoffset | Uruguay Interessante Website: www.imprimex.com.uy Vorbildlicher Service: Imprimex-Direktor Horacio Rey Lottermoser und Produktionsleiter Martin Rey Cabrera mit Roberto Klöckner von der auch für Uruguay zuständigen KBA-Vertretung Dekaprint Die neue Fünffarbenmaschine weist mit DensiTronic professional einen höheren Automatisierungsgrad auf Zweite Rapida 105 für Imprimex in Montevideo Doppelte Power für wachsende Märkte Nur zwei Jahre nachdem die erste KBA-Bogenoffsetmaschine in Uruguay bei einem Open House präsentiert wurde, hat Imprimex S.A. Industria Grafica in Montevideo die zweite Rapida 105 in Betrieb genommen. Die Fünffarbenmaschine mit Lackturm, Plattenwechselhalbautomaten und Kartonausstattung weist mit KBA DensiTronic professional einen etwas höheren Automatisierungsgrad auf als die annähernd baugleiche Vierfarbenmaschine. Sie unterstützt Imprimex bei der Erschließung wachsender Märkte in den südamerikanischen Ländern. D er von den Rey LottermoserBrüdern erfolgreich geführte, 1978 gegründete Familienbetrieb zählt zu den größten Druckereien des Landes. Das 1995 nach dem Umzug vom Stadtzentrum bezogene 8.700 m² große Firmengelände bietet Platz für weitere Investitionen, die man bei Imprimex bereits fest im Visier hat. Bereits die erste Rapida 105 hatte neben Qualitätsverbesserungen zu einer deutlichen Kapazitätserweiterung geführt und den Umsatz auf inzwischen 14 Millionen USD gesteigert. Mit der zweiten soll dieser Trend fortgesetzt werden. rie, Verlage und Werbeagenturen und produziert Publikationen für Ministerien. Etwa zehn Prozent der Produktion werden vor allem nach Argentinien, Brasilien, Honduras, Paraguay und Puerto Rico exportiert. Mit einem Umschlag von 150 Tonnen Papier sowie 400 Tonnen Kartonagen und Mikrowelle im Monat hat das Unternehmen ein beträchtliches Produktionsvolumen erreicht. Die Produktion unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle. Zertifizierungen und zahlreiche Auszeichnungen zufriedener Kunden dokumentieren die hohen Standards bei Imprimex. Mit drei Geschäftsfeldern erfolgreich Spontane Entscheidung Das Unternehmen mit heute 205 Beschäftigten bedient die Geschäftsfelder Verpackungsdruck, Akzidenzdruck und die Etikettenproduktion, wobei Verpackungen mit einem Anteil von 45 Prozent dominieren. 33 Prozent der Produktion sind Akzidenzen und 22 Prozent Etiketten. Imprimex druckt für die Lebensmittel- und Getränkeindust- Regelmäßige Investitionen in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung haben die Produktion auf ein internationales Niveau gebracht. Dabei hat Horacio Rey Lottermoser seinen Wechsel von deutschen, italienischen und japanischen Herstellern zu KBA nicht bereut. Kurz vor der drupa 2008 war er einer KBA-Einladung nach Deutschland gefolgt: Die Eindrücke im KBA- 24 Report 39 | 2011 Kundenzentrum haben ihn überzeugt und zwei Monate später zur Investition in die Vierfarben-Rapida 105 geführt. Horacio Rey Lottermoser: „Da wir sehr unterschiedliche Produkte herstellen und die Materialien Karton und Papier häufig wechseln, war es uns wichtig zu sehen, was KBA hinsichtlich Automatisierung, Rüstzeiten, Bedruckstoffflexibilität und Qualitätskontrolle zu bieten hat. Die Maximalgeschwindigkeit der Maschinen war eher zweitrangig, da unsere Aufträge hauptsächlich im Bereich zwischen 5.000 und 6.000 Bogen liegen. Wir drucken durchschnittlich mit 12.000 bis 13.000 Bogen/h.“ Positive Rundum-Bewertung „Von Bedeutung waren auch Service, Training, Ersatzteilversorgung und Wartung. Wir waren in allen Punkten überzeugt und haben seit dem Anlauf der ersten Rapida 105 rundum positive Erfahrungen gemacht. Die Maschine arbeitet seit Anfang 2009 nach einer zügigen Inbetriebnahme sehr produktiv. Mit Verpackungen, Akzidenzen und Etiketten haben Imprimex-Direktor Horacio Rey Lottermoser und Produktionsleiter Martin Rey Cabrera das Unternehmen in Uruguay und weiteren südamerikanischen Ländern erfolgreich etabliert So haben wir uns schnell entschieden, eine weitere ältere Maschine durch eine zweite Rapida 105 in Fünffarben-Version zu ersetzen.“ Horacio Rey Lottermoser: „Wir sind sehr glücklich über unsere Entscheidung. Das Rapida-Duo läuft im Mehrschichtbetrieb rund um die Uhr und hat uns neben der Kapazitätserhöhung beachtliche Qualitätssteigerungen und enorme Rüstzeitverkürzungen gebracht. Zu gegebener Zeit wollen wir mit einer Rapida 106 einen weiteren Produktivitätssprung vollziehen.“ Gerhard Renn [email protected] Interessante Website: www.interpack.com.ar Verpackungsdruck | Südamerika Größter Bogenoffsetkunde in Südamerika investiert in weitere moderne Rapida 142 Firmenjubiläen werden oft groß gefeiert. Besonders Erfolgsstories. Nicht so bei der 1950 von Herman Zupan gegründeten Grupo HZ in der argenti- Interpack und KBA – seit Jahrzehnten gemeinsam erfolgreich nischen Hauptstadt Buenos Aires, die zu den führenden Verpackungsdruckern Lateinamerikas gehört. Der älteste und größte KBA-Bogenkunde in Südamerika lässt lieber Taten für sich selbst sprechen, die ihm Stütze und Am Interpack-Stammsitz in Lomas del Mirador drucken zwei KBA Rapida 105-Mittelformatmaschinen Motor im Markt sind. Das Unternehmen pflegt seit über 55 Jahren eine Die neue Rapida 142 am Produktionsstandort Villa Luzuriaga ist die leistungsstärkste Maschine der zehn Anlagen umfassenden KBA-Flotte bei der Grupo HZ. Im Bild InterpackGeschäftsführer Alejandro Spitzner (r.) mit Diego Klöckner enge Partnerschaft mit KBA Radebeul bzw. der Vorgängerfirma PlanetaDruckmaschinenwerke. B ei der Interpack S.A., dem Stammunternehmen des HZKonzerns, ist zum 60-jährigen Bestehen 2010 eine SechsfarbenRapida 142 mit Lackturm in Produktion gegangen. Die hochautomatisierte Großformatanlage wird zusammen mit einer baugleichen Schwestermaschine aus dem Jahr 2007 am Produktionsstandort Villa Luzuriaga für die Faltschachtelproduktion eingesetzt. Sie verstärkt so die KBA-Flotte, die Grupo HZ in Argentinien, Brasilien und Chile besitzt, und die aktuell aus zehn Mittel- und Großformatmaschinen besteht. Vollautomatischer Plattenwechsel, Maschinenerhöhung, doppelte Auslageverlängerung und CXKartonausstattung, das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic professional und automatisierte Stapellogistik sind nur einige Ausstattungs-Highlights der Hochleistungsmaschine. Es handelt sich bereits um die siebte KBA-Installation bei Interpack seit der Übernahme von Planeta durch Koenig & Bauer. Auch die Schwestergesellschaften von Interpack in der Grupo HZ produzieren erfolgreich mit KBAMaschinen. Dank Flexibilität und Integration schnellere Reaktionsfähigkeit im Kerngeschäft Faltschachteln Interpack mit den beiden Produktionsstandorten in Lomas del Mirador und Villa Luzuriaga (Umland Buenos Aires) gehört zusammen mit Farmografica (Stadt Buenos Aires), Innovapack (Sao Paulo) und Selecta Envases (Santiago de Chile) zum Geschäftsbereich Dünnkarton-Faltschachteln der Grupo HZ. Die fünf Standorte haben ihre Kapazitäten gebündelt und den Konzern zur Nummer zwei der lateinamerikanischen FaltschachtelProduzenten werden lassen. Verpackungen in allen Varianten Daneben ist die Grupo HZ auch mit Wellpappe-Verpackungen und -Displays, Selbstklebeetiketten, flexible Verpackungen und Multipacks sehr erfolgreich. Joint Ventures wie z. B. mit Tetra Pak unterstreichen die Marktposition des vielfach ausgezeichneten Unternehmens, das zur International Packaging Group (IPG) gehört. Der Konzern verfügt außerdem über eigene Papier- und Kartonagen-Fabriken mit Technologien für effizientes Recycling. Der Konzern beschäftigt aktuell ca. 1.500 Mitarbeiter, davon 450 an den Interpack-Standorten in Buenos Aires. Der bemerkenswerte Kartonagen- und WellpappeVerbrauch von über 2.500 Tonnen im Monat ist beeindruckend. Die Unternehmen der Grupo HZ sind nach ISO 9000 zertifiziert und produzieren nach internationalen Qualitäts-, Hygiene- und Sicherheitsstandards. Mehr Kapazitäten für wachsenden Markt Mit mehreren Varimat-, Varitrendund Rapida 105-Installationen konzentriert sich Konzernchef Herman Zupan seit vier Jahren auf die KBAGroßformatbaureihe Rapida 142. Er hat dafür gute Gründe: „Unsere Modernisierungspläne und das Wachstum des Verpackungsmarktes in Argentinien haben Kapazitäts- und Formatanpassungen unabdingbar gemacht. Wir wollen Effizienz und Produktivität permanent verbessern. Qualitätssteigerungen, kürzere Lieferzeiten und neue Produktkreationen erfordern einen modernen Maschinenpark, der alle Kundenwünsche abdeckt.“ Weiterentwicklung auf hohem Niveau Seit Planeta-Zeiten sind die Maschinen aus Radebeul für Herman Zupan ein Inbegriff für Qualität und Prozessflexibilität: „Die Maschinen Durch die über 55-jährige Partnerschaft mit KBA bzw. früher Planeta ist Interpack zum größten Bogenoffsetkunden in Südamerika geworden. Im Bild Firmengründer Herman Zupan waren für den Kartonagen- und Wellpappe-Druck schon immer prädestiniert. Sie wurden im Laufe der Jahre permanent weiterentwickelt und haben bei Produktionsleistung, Rüstzeiten, Automatisierung, Qualitätsmanagement und Wirtschaftlichkeit ein Niveau erreicht, das uns auf unserem Erfolgsweg sehr geholfen hat. Die werksseitige Unterstützung bei Projektierung, Inbetriebnahme und Training sowie der Vor-Ort-Service durch die Vertretung Dekaprint haben in all den Jahren eine Vertrauensbasis geschaffen, die wir auch in Zukunft nutzen wollen. KBA ist unser Partner für den Verpackungsdruck, mit dem wir alle Markterfordernisse abdecken können.“ Gerhard Renn [email protected] Report 39 | 2011 25 Bogenoffset | Asien N achfolgend stellen wir drei von vielen Beispielen in der Region Asien-Pazifik vor: PPH Group in Penang Rapida 105 für PPH Group in Penang Im Werk Kulim der PPH Group (Public Packages Holdings) im malaysischen Penang wurde eine gebrauchte Rapida 105-Fünffarbenmaschine mit Lackiereinrichtung installiert. Damit ist KBA der Einstieg beim größten Verpackungsund Display-Hersteller Malaysias gelungen. In der Vergangenheit hat PPH ausschließlich mit Groß- und Mittelformatmaschinen anderer Hersteller produziert. Neben der Technik überzeugten die Beratungs- und Servicequalität von KBA Asia Pacific in Kuala Lumpur und die schnelle Installation und Inbetriebnahme der Rapida die PPHVerantwortlichen. PPH wurde 1976 gegründet und ist heute in Malaysia Marktführer bei kreativen Verpackungsund Displaylösungen. In mehreren Produktionsstätten in Penang und Kulim arbeiten inzwischen weit über 1.000 Beschäftigte. Für die Kunden der Bereiche Corrugated und Offset werden ständig neue Designs kreiert. Die mit vielen Auszeichnungen prämierten PPHKollektionen sind weit über die Grenzen Malaysias hinaus bekannt. Mit Niederlassungen und Verkaufsbüros ist PPH inzwischen auch in Singapur, Indonesien und Thailand präsent. Ricky Tan Soo Huat, Managing Director von PPH, hat sich aus mehreren Gründen für die Rapida 105 entschieden: „Wir wollten eine leistungsstarke, robuste und zuverlässige Maschine, die eine breite Bedruckstoffpalette problemlos meistern kann. Wir beobachten den internationalen Maschinenmarkt ständig. KBA hat sich in den letzten Jahren bei der Anzahl der Installationen in Malaysia und bei der Beratungs- und ServiceQualität enorm gesteigert und ist deshalb heute eine attraktive Option bei Neu- und Gebrauchtmaschinen.“ Auch Operation Manager Alvin Lau ist von der bisherigen Zusammenarbeit sehr angetan: „Die Rapida ist wie geplant nach dem Chinese New Year angelaufen und 26 Report 39 | 2011 PPH Printing & Packaging in Penang ist in Malaysia mit mehreren Produktionsstätten Marktführer für kreative Verpackungen und Displays Erfolgreicher Einstieg: KBA-Verkaufsleiter Ooi Kee Eng; Managing Director Stefan Segger von KBA Asia Pacific; Ricky Tan Soo Huat, Managing Director von PPH Printing & Packaging (Penang), und KBAVerkaufsleiter Rex Teng (v.l.n.r.) Stefan Segger, KBA Asia Pacific, PPH-Operations Manager Alvin Lau und KBA-Verkaufsleiter Rex Teng vor der ersten KBA-Maschine bei PPH (v.l.n.r.) In Malaysia, Thailand und vielen anderen Ländern Auch gebrauchte Rapidas in Fernost sehr gefragt Solide konstruierte und robust gebaute Druckmaschinen wie die Rapidas haben eine lange Lebensdauer, die wirtschaftlich eigentlich nur durch den technischen Fortschritt im Bereich der Automatisierung und die damit verbundenen Produktivitätszuwächse begrenzt wird. Dafür steht das Qualitätssiegel „Made in Germany by KBA“. Dies erkennen auch immer mehr Druckbetriebe in Fernost und nutzen das in der jüngsten Wirtschaftskrise deutlich gewachsene Angebot gut erhaltener Rapida-Gebrauchtmaschinen bei ihren Investitionen. Dabei ist die in Asien beliebte Rapida 105 im Mittelformat besonders gefragt. vermittelt uns neben überzeugenden Leistungsdaten die notwendige Produktionssicherheit. Das Druckertraining war professionell. KBA hat bei uns eine Visitenkarte abgegeben, an die wir uns bei künftigen Projekten gerne erinnern werden.“ Modernisierung mit gebrauchter Rapida 105 bei Prelude Printing in Johor Bahru Dass man mit der Anschaffung bereits anderswo gelaufener Maschinen erfolgreich sein kann, beweist Prelude Printing & Packaging in Jo- hor Bahru im Süden Malaysias. Das 1989 gegründete Unternehmen mit 150 Mitarbeitern hat vor wenigen Monaten seinen Maschinenpark um eine Fünffarben-Rapida 105 mit Lackwerk erweitert. Koh Ann Tat, der CEO von Prelude, ist studierter Banker und achtete bei Investitionen besonders auf die Kosten. Das eingesparte Kapital steckt er lieber in die Produktentwicklung. „Unsere Variante von ‚schlanker Produktion‘ kann nur aufgehen, wenn zum Maschinenlieferanten ein enges Vertrauensverhältnis besteht und man sich sicher sein kann, dass die Maschine in Top-Zustand ist und kein technisches Risiko darstellt“, beschreibt Koh Ann Tat seine Philosophie. „Unsere erste KBA-Maschine war ein Glücksgriff, denn die Anlage war nur wenige Millionen Druckbogen gelaufen und befand sich praktisch im Neuzustand. Wenn neben der Technik auch noch der Service stimmt, kann man rundum zufrieden sein. Beides traf hier zu. Die erstklassigen Servicekräfte von KBA Asia Pacific haben die Anlage zügig installiert und in Betrieb genommen.“ Auch mit der Performance ist Koh Ann Tat sehr zufrieden: „Die Maschine produziert 14 Stunden täglich im Zweischichtbetrieb und hat auch dank ihrer höheren Geschwindigkeit und Automatisierung für einen großen Produktivitätsschub gesorgt. Sie kommt für Verpackungen und Akzidenzen zum Einsatz und bringt uns bei Rüst- und Lieferzeiten deutliche Vorteile. Nachdem der Euro zuletzt gegenüber dem malaysischen Ringgit deutlich verloren hat, werden Importe für uns günstiger. Wir werden die Wechselkursentwicklung im Auge behalten und beim nächsten Mal gegebenenfalls in eine Neumaschine investieren.“ Prelude Printing & Packaging verfügt neben dem Stammsitz in Malaysia über Verkaufsbüros in Singapur und Indonesien. Zu den Kunden gehören namhafte Global Player aus dem Elektronik-Sektor, für die man Bedienungsanleitungen, Garantiezertifikate oder Promotion-Drucksachen herstellt. Die Relation Verpackung/Akzidenz liegt bei etwa 70:30 Prozent. 70 bis 80 Prozent der Produkte gehen in den Export. Prelude ist Komplettanbieter mit RundumService vom Design über Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung bis zum Versand. Die Produktpalette umfasst Verpackungen, Displays, Geschenkboxen, Werbeprospekte und Geschäftsberichte, aber auch Etiketten für Nahrungsmittel und Getränke. Prelude Printing in Johor Bahru (V.l.n.r.) Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific, KBA-Verkaufsdirektor Charles Ang und Prelude-CEO Koh Ann Tat vor der gut angelaufenen KBA Rapida 105 universal Als studierter Banker schaut Prelude-CEO Koh Ann Tat besonders auf die Investitionskosten Doppelinvestition bei Thaweewat Press in Bangkok Wenn ein Unternehmen binnen kurzer Zeit eine mehr als 30-prozentige Umsatzsteigerung erzielt, muss dies gute Gründe haben. Bei der thailändischen Druckerei Thaweewat Press beschleunigte die Doppelinvestition in zwei KBA Rapidas den Wachstumskurs. Eine in gutem Zustand erworbene Fünffarben-Rapida 105 und eine seit Ende 2010 laufende Rapida 74-Fünffarben mit Lack haben Produktivität und Qualität deutlich gesteigert. Prelude in Johor Bahru zählt zu den wichtigsten Verpackungsdruckern im Süden Malaysias Das vor rund 45 Jahren in der thailändischen Hauptstadt gegründete Druckunternehmen mit 100 Beschäftigten produziert zu 70 Prozent im Akzidenzdruck ein breites Portfolio für Industrie- und Handelskunden im Großraum Bangkok. Hewlett-Packard, LG, Toshiba sind bekannte Namen unter den Auftraggebern. Als zweites Standbein hat Thaweewat unter dem Namen TW Interpack vor einiger Zeit erfolgreich den Verpackungsdruck integriert. Fünf Prozent der Druckerzeugnisse werden exportiert, Thaweewat Press in Bangkok Die gut erhaltene Rapida 105 machte bei Thaweewat Press den Anfang beim Modernisierungsprogramm Kurz darauf folgte die Fünffarbenmaschine Rapida 74 mit Lackwerk. Das Foto zeigt (v.l.n.r.) Jesada T. Suwan von der KBA-Vertretung Intergraphics, Managing Director Stefan Segger von KBA Asia Pacific und Thaweewat-Chef Chaitawat Anuchitworawong vor der im Dezember 2010 in Produktion gegangenen Rapida 74 Mit zwei gebrauchten KBA Rapidas konnte Thaweewat Press in Bangkok seine Performance deutlich verbessern u. a. nach Deutschland, Italien und Spanien. Der Maschinenpark bestand bislang aus zwei mittelformatigen Zweifarben- und drei Fünffarbenmaschinen eines anderen Herstellers und bedurfte einer Modernisierung. Firmenchef Chaitawat Anuchitworawong hatte auf Fachmessen in Südostasien und auf der letzten drupa spontan Gefallen an den KBA Rapidas gefunden. Die thailändische KBA-Vertretung Intergraphics vermittelte ihm zunächst eine Rapida 105-5 und wenig später eine kleinformatige Rapida 74-Fünffarbenmaschine mit Lackturm. Beide Maschinen waren in gutem Zustand und konnten schnell installiert werden. Chaitawat Anuchitworawong: „Die Investitionen haben sich gelohnt. Wir konnten bei Produktqualität und -vielfalt deutlich zulegen und unsere Rüst- und Lieferzeiten entscheidend senken. Heute sind die beiden Rapidas nicht mehr wegzudenken. Nach der Schulung durch die KBA-Instruktoren waren unsere Drucker fit im Umgang mit den Maschinen. Der gute Kontakt zur Vertretung gibt uns die notwendige Sicherheit bei Service und Wartung.“ Gerhard Renn [email protected] Report 39 | 2011 27 Bücherdruck | Malaysia Seit der Firmengründung von TWP Pte Ltd vor 75 Jahren gehen die exklusiven Buchproduktionen von Singapur in alle Welt Tien Wah Press (TWP) mit Hauptsitz in Singapur, Mitglied der japanischen Dai Nippon Printing Group, ist ein bekannter Name im internationalen Bücherdruck KBA-Großformat in Fernost immer populärer Hightech-Rapida 142 für Tien Wah Press Nur wenige Wochen nach dem Produktionsstart der Supergroßformatanlage Rapida 185 bei Linocraft Printers in Malaysia, hat KBA Asia Pacific mit der in Singapur ansässigen Tien Wah Press Pte Ltd (TWP) einen Vertrag über eine hoch automatisierte Fünffarben-Rapida 142 mit Lackturm unterzeichnet. Inzwischen ist der Rapida-Jumbo am malaysischen Standort TWP Shd Bhd in Johor Bahru in Produktion gegangen. T ien Wah Press gehört zur japanischen Dai Nippon Printing Group. Der Standort Johor Bahru, mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, besteht seit etwa 20 Jahren und ist zu rund 90 Prozent auf die Produktion von Kinderbüchern und Publikationen für den Buchhandel spezialisiert. Die übrigen zehn Prozent sind Verpackungen und andere Druckprodukte für den lokalen Markt. TWP – ein Begriff im internationalen Bücherdruck TWP Pte Ltd ist seit 75 Jahren international bekannt für die Produktion exklusiver Bücher. Zu den Kunden zählen namhafte Verlage in aller Welt. 95 Prozent der Produktion gehen in den Export. Neben den Produktionsstandorten in Singapur und Malaysia, befinden sich Verkaufsbüros in New York, San Francisco, London, Paris und Sydney. TWP-Generaldirektor Yoichi Sanada: „Die Rapidas sind echte Hightech-Maschinen mit hoher Automatisierung und überzeugenden Leistungsdaten. KBA hat eine große Erfahrung in diesem Marktsegment und verfügt weltweit über sehr viele interessante Referenzen. Wir haben in der Projektierungsphase ein Team nach Deutschland geschickt, um den Markt und die aktuellen technischen Entwicklun- 28 Report 39 | 2011 Nachbarschaft bei Linocraft Printers sehen konnten, war aber sehr überzeugend und vertrauenswürdig. Wir erwarten, dass der AfterSales-Service von KBA Asia Pacific in Malaysia genauso hervorragend ist wie die Technik, sodass gute Chancen für eine enge Partnerschaft in der Zukunft bestehen.“ Umfassende Ausstattung Die Region Asia-Pacific ist für KBA inzwischen ein herausragender Markt. Das Marina Bay Sands Resort ist das neue Wahrzeichen in Singapur Die beiden TWP-Manager Ong See Kok und Wesley Ho, Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific, und Verkaufsdirektor Charles Ang von KBA Asia Pacific (v.l.n.r.) gen zu sondieren. Danach fiel die Entscheidung eindeutig für KBA.“ Auch die in Malaysia in das Projekt involvierten TWP-Manager, wie die für die Bereiche Vorstufe/ Druck und Engineering zuständi- gen Ong See Kok und Wesley Ho geben sich zuversichtlich: „Wir hatten bislang keine Erfahrungswerte mit KBA-Maschinen. Was die Kollegen in Deutschland präsentiert bekamen und was wir in unserer Die Fünffarben-KBA Rapida 142 für TWP erhält einen Lackturm, FAPC-Plattenwechselautomaten, VariDry IR-/TL-Trockner, doppelte Auslageverlängerung und eine Maschinenerhöhung um 420 mm. Sie wird zusätzlich ausgerüstet mit einem CX-Kartonpaket, ErgoTronic ACR-Autoregister, KBA LogoTronicDatenmanagement sowie DensiTronic professional und QualiTronic Color Control professional zur Inline-Qualitätssteuerung und -überwachung. Ein weiteres Highlight ist die vollautomatische Stapellogistik. Neben den Serviceleistungen bei Inbetriebnahme und Schulung wurde bei KBA ein Service-Komplettpaket geordert, das sich über mehrere Jahre erstreckt und den TWP-Druckern künftig den professionellen Umgang mit den Rapidas erleichtert. Gerhard Renn [email protected] Bogenoffset | Service UK: Herausragende Montage begeistert Granite Communications Service und Support von KBA werden hoch gelobt Betriebsleiter Marvin Paul von Granite Communications vor der Rapida 105-Wendemaschine Von der mustergültigen Lieferung, Installation und Inbetriebnahme einer gebrauchten Achtfarbenmaschine Rapida 105 mit Bogenwendung für den 4 über 4-Druck innerhalb von nur sechs Wochen zeigte sich Granite Communications aus dem englischen Southend begeistert. Der von KBA (UK) geleistete Support und Service hinterließ einen bleibenden Eindruck. M arvin Paul, Betriebsleiter von Granite Communications: „Die Vereinbarung zur Nutzung unserer bisherigen Maschine lief ab und wir mussten sehr schnell eine Austauschmaschine finden. Wir sprachen mit KBA und dort wurde alles getan, um schnellstmöglich für uns eine gut erhaltene Gebrauchtmaschine in Betrieb zu bekommen. Ein Team von britischen und deutschen Technikern montierte die Neue in Rekordzeit. Aber ebenso bedeutend ist der herausragende Support und Service nach Inbetriebnahme der Maschine. Wir hatten für die ersten zwei Monate einen Trainer, der unseren Druckern beibrachte, die Maschine vom ersten Tag an sicher zu bedienen. Während es normalerweise ein paar Monate dauert, bis eine Neumontage voll in Produktion ist, konnten wir sehr zeitig loslegen. Das war entscheidend, denn der Wettbewerb entscheidet und jede Minute zählt.“ Hohe Produktivität Genauso wie vom Service und den Technikern profitiert Granite Communications von der Hotline: „Wir müssen sicher sein, dass wir sieben Tage pro Woche 24 Stunden produzieren können“, sagt Paul. „Es wäre schlecht, wenn wir mitten in der Nacht ein Problem an der Maschine hätten und niemand wäre erreichbar. In so einem Fall ist es wichtig, dass minutenschnell und nicht erst nach Stunden geholfen werden kann. Wir sind sehr zufrieden mit dem Backup und dem Support von KBA. Das Unternehmen liefert eine perfekte Installation und hält seine Versprechen. Nach unserer Erfahrung unterstützt kein anderer Hersteller seine Installatio- nen in dieser Weise. Wir finden es außerdem wichtig, die Maschine mit den richtigen Consumables zu betreiben. Auch diese stellt KBA bereit und sichert so eine hohe Druckqualität vom ersten Tag an.“ Anspruchsvolle Druckauftraggeber Die Rapida 105 hilft Granite Communications makellose Drucksachen an seine Kunden auszuliefern. Zu denen zählen bedeutende Aktiengesellschaften und Werbeunternehmen. Beispielsweise hat Paramount dem nach ISO 12647-2 zertifizierten Druckunternehmen Farbwerte vorgegeben, die nur mit DensiTronic professional sicher in der Produktion erreicht werden konnten. DensiTronic professional misst sowohl die Farbdichten als auch spektrale Werte in den Messstreifen sowie an jedem be- liebigen Punkt auf dem Bogen. Die integrierte Farbregelung trägt zur Makulaturreduzierung bei und rationalisiert den gesamten Produktionsablauf. Die durchschnittlichen Auflagenhöhen betragen 3.000 Bogen – dabei sorgt DensiTronic professional perfekt für eine einheitliche und durchgängige Qualität. Weitere Features wie Plattenwechsel-Vollautomaten und automatische Wascheinrichtungen sorgen für schnelle Jobwechsel und die Maximierung der effektiven Fortdruckzeit. Paul fasst zusammen: „KBA (UK) lieferte uns eine QualitätsDruckmaschine mit der passenden Ausstattung im erforderlichen Zeitfenster und hat damit unsere Erwartungen mehr als erfüllt.“ Catherine Carter [email protected] Report 39 | 2011 29 Bogenoffset | Technologie K onventionelle UV-Trocknungssysteme bestehen im Allgemeinen aus mehreren UV-Modulen, die in Zwischentrocknern, in Trockenwerken und im Endtrockner verbaut werden können. BIld 1: UV-Modul von KBA 1 2 3 4 5 6 Konventionelle UV-Trocknung Große Unterschiede bei UV-Strahlern UV-Strahler emittieren neben UVStrahlung auch vom Menschen sichtbare Strahlung (Licht: von 380 bis 780 nm) und Infrarot-Strahlung. Von der elektrischen Wirkleistung werden etwa 30 Prozent in UV-Strahlung, etwa 18 Prozent in Licht und etwa 12 Prozent in Infrarot-Strahlung umgewandelt. Die verbleibenden 40 Prozent gehen verloren. Die Temperatur auf dem Bedruckstoff durch Absorption steigt nicht nur durch InfrarotStrahlung, sondern auch durch UVStrahlung und Licht! Das Spektrum eines Quecksilber-Mitteldruck-Strahlers (Hg) ist im Bild 2 von 200 bis 450 nm dargestellt. Als Vergleich sind zusätzlich mit Eisen (Fe) und Gallium (Ga) dotierte Quecksilber-MitteldruckStrahler relativ angeführt. Bezeichnet werden diese als dotierte UV-Strahler. Dabei findet der mit Gallium dotierte UV-Strahler vor allem bei Deckweiß Anwendung. 30 Report 39 | 2011 1 3 2 4 5 6 Aufbau und Wirkungsweise von UV-Trocknungssystemen UV-LED-Trockner für viele Anwendungen noch nicht reif Den Einsatz als Strahlungsquelle in UV-Trocknungssystemen für Bogenoffsetmaschinen dominieren derzeit klar Quecksilber-Mitteldruck-Strahler. Darüber hinaus werden zunehmend UV-LED-Systeme thematisiert und in geringer Zahl, vor allem für Sonderanwendungen eingesetzt. Beim Einsatz sogenannter ozonfreier UV-Strahler wird die Ozonbildung vermieden, da ein spezielles Glasrohr die kurzwellige UV-Strahlung absorbiert. Dadurch kann die UV-Bestrahlungsstärke des ozonfreien Strahlers gegenüber einem konventionellen UV-Strahler bis auf 70 Prozent sinken. Damit sinkt der Wirkungsgrad des UVStrahlers erheblich und entsprechend mehr Wärme muss von dessen Glasrohr abgeführt werden. Für einen hohen Wirkungsgrad, eine lange Nutzungsdauer bei hoher Bestrahlungsstärke sowie kurze Zünd- und Einbrennzeiten ist eine hohe Qualität des UV-Strahlers notwendig. Die KBA-UV-Strahler werden diesem Anspruch durch klar definierte Anforderungen an die Werkstoffqualität, die Fertigung des Glasrohrs und der Elektroden sowie an die Zusammensetzung der Füllgase gerecht. Mit den von KBA entwickelten und gefertigten UVStrahlern kann gegenüber billigen UV-Strahlern über die Betriebsdauer eine deutlich bessere Härtung von UV-Farben und -Lacken erzielt werden. Hg-UV-Strahler Fe-UV-Strahler Ga-UV-Strahler Bestrahlungsstärke [W/m²] Bild 1 zeigt das gegenwärtige UVModul von KBA im Aufbau. Der steckbare UV-Strahler emittiert entsprechend seiner Ausführung ein definiertes Strahlungsspektrum. Angesteuert werden kann dieser mit konventionellen oder elektronischen Vorschaltgeräten. Gekühlt wird der UV-Strahler über die gesamte Länge durch eine Luftabsaugung mit Abluftbohrungen. Die emittierte Strahlung tritt radialsymmetrisch aus. Sie wird anteilig direkt sowie über einen dichroitischen Reflektor indirekt auf den Bedruckstoff geleitet. Der vom Reflektor und vom Gehäuseprofil absorbierte Anteil der Strahlung wird als Wärmestrom an das Kühlwasser weiter gegeben und über den Medienstecker aus dem UV-Modul geleitet. Ein Shutter verschließt das UV-Modul im Betriebsmodus „stand by“. Zur Montage in der Bogenoffsetmaschine verfügt das Gehäuseprofil des UV-Moduls über eine mechanische Führung. UV-Strahler dichroitischer Reflektor Medienstecker Abluftbohrungen Shutter Gehäuseprofil 200 250 300 350 Wellenlänge [nm] Bild 2: Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums diverser UV-Strahler 450 Durch den Einbrand von Puder in das Glasrohr kann die Bestrahlungsstärke auf unter 50 Prozent gegenüber einem neuwertigen Glasrohr sinken. Es ist daher ratsam, das Leuchtmittel entsprechend der Betriebsvorschriften zu reinigen bzw. nicht verwendete UV-Module beim Einsatz von Puder aus der Maschine zu entnehmen. Aktuelle Trends für die UV-Härtung Derzeit befinden sich hochreaktive Farben in der Erprobung und in der Vermarktung. Bei diesen sollen durch hochreaktive und mehr Fotoinitiatoren weniger UV-Strahlung bzw. sogar weniger UV-Module für das gleiche Härtungsergebnis notwendig sein. Anhand von Drucktests wird KBA demnächst quantifizieren, welche Einsparungen an UV-Strahlung den erhöhten Kosten der teureren UV-Farbe gegenüber stehen. Dabei ist zu beachten, dass konventionelle UV-Farben und UVLacke für die Härtung die gesamte UV-Strahlung nutzen. Wird ein ozonfreier UV-Strahler verwendet, steht durch die Absorption der kurzwelligen Strahlung durch den UV-Strahler weniger UV-Strahlung für die Härtung zur Verfügung. Die hochreaktiven UV-Farben und UVLacke müssten damit beim Einsatz mit ozonfreien UV-Strahlern noch reaktiver sein, um diesen Nachteil wieder auszugleichen. Bild 3: UV-LED-Modul UV-LED-Trockung Strahlungsfläche (UV-LED hinter Glasscheibe) einer mittleren Wellenlänge von etwa 385 nm. Für den Einsatz von UV-LEDTrocknern in Bogenoffsetmaschinen sprechen geringe Serviceinterwalle für den Wechsel der UV-LED (15.000 bis 30.000 Stunden) und die Quecksilberfreiheit. Aktuell verbraucht ein UV-LED-Modul bei gleicher nutzbarer Strahlungsleistung gegenüber einem konventionellen UV-Modul im Dauerbetrieb aber etwa 50 Prozent mehr Energie. Das UV-LED-Modul kann dagegen getaktet und in der Formatbreite angepasst werden. Des Weiteren können die UV-LED einfach an und ausgeschaltet werden. Somit entfällt der Betriebsmodus „stand by“. Diese Vorteile können den wesentlich schlechteren Wirkungsgrad aber nicht kompensieren. Ein weiterer Nachteil ist der hohe Preis eines UV-LED-Trocknungssystems gegenüber einem konventionellen System. Dieser beträgt ein Vielfaches. Wirkungsweise der UV-Farbtrocknung Die Trocknung bzw. Härtung von UV-Farben erfolgt durch radikalische Polymerisation. Zum Start die- UV-LED-Modul 385 nm Bestrahlungsstärke [W/m²] Bei UV-LED-Modulen werden keine konventionellen QuecksilberMitteldruckstrahler, sondern UVStrahlung und Licht emittierende Halbleiterdioden (UV-LED) eingesetzt. Eine LED ist eine HalbleiterLumineszenzdiode, die in Durchlassrichtung betrieben wird. Der Halbleiter der Diode besteht aus einer Verbindung der Elemente Gallium, Arsen und Phosphor. Legt man an die Diode eine Spannung an, so sendet die Diode Strahlung aus. Der Grundaufbau eines UV-LEDModuls ist in Bild 3 dargestellt. Analog zu konventionellen UVModulen können UV-LED-Module mit mechanischem Einschub ausgeführt werden. Angeordnet sind die UV-LED an der Unterseite des Moduls: Durch eine Glasscheibe können sie vor Verschmutzung und mechanischen Einwirkungen geschützt werden. Die Fokussierung der Strahlung kann entweder mit einer Optik direkt am Halbleiterchip oder über separate Reflektoren erfolgen. Wichtig für die Lebensdauer der UV-LED ist eine gute Wärmeabfuhr. Dafür ist entsprechend Bild 3 eine Wasserkühlung mit Wasserkupplungen am UV-LED-Modul vorhanden. Da leistungsstarke UVLED beim Einsatz in Bogenoffsetmaschinen nur über einen maximalen Wirkungsgrad von etwa 20 Prozent verfügen, müssen etwa 80 Prozent der zugeführten elektrischen Wirkleistung durch die Wasserkühlung abgeführt werden. Am Markt erhältliche UV-LED sind sehr empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Im Gegensatz zu konventionellen UV-Modulen ist ein Kaltwassersatz für eine hohe Gebrauchsdauer zwingend notwendig. Theoretisch emittiert eine UVLED nur eine Wellenlänge. Dies wird als monochromatische Strahlung bezeichnet. Praktisch handelt es sich aber um einen Wellenlängenbereich. Bild 4 zeigt das Messergebnis eines UV-LED-Moduls mit 200 UV-Strahlung 250 300 Licht 350 400 450 Wellenlänge [nm] 600 Bild 4: Beispielhaftes Spektrum eines UV-LED-Moduls Extinktion 2 Konzentration von IRGACURE 651 1,5 0,1 % 0,01 % 0,001 % 1 0,5 0 200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400 Bild 5: Absorptionsspektrum von Irgacure 651 (Quelle Ciba) Wellenlänge [nm] 500 ser Reaktion wird ein Radikal benötigt, das durch die Spaltung eines Photoinitiators entsteht. Der Photoinitiator ist ein Molekühl mit einem spezifischen Absorptionsspektrum für die UV-Strahlung, das sich von Photoinitiator zu Photoinitiator unterscheidet. Um den Photoinitiator zu spalten, muss genügend UVStrahlung vorhanden sein und diese auch zum Absorptionsspektrum des Photoinitiators passen. Optimal ist, wenn das Emissionsmaximum des UV-Strahlers und das Absorptionsmaximum des Photoinitiators zusammen liegen. Wenn die eingestrahlte UV-Dosis ausreicht, kann in dieser Konstellation die Farbe sicher getrocknet werden. Beim Einsatz eines klassischen UVStrahlers fallen oft mehrere Emissionsmaxima des Leuchtmittels mit der Absorptionskurve des Photoinitiators zusammen. Dies bietet die Möglichkeit, das Emissionsspektrum des UV-Strahlers optimal auszunutzen und genügend UV-Dosis für die Spaltung des Photoinitiators aufzubringen. Am Beispiel des Absorptionsspektrums des Photoinitiators Irgacure 651 (Bild 5) erkennt man, dass dieser im Bereich von 300 nm bis 380 nm mit einem Maximum bei 350 nm absorbiert. Verwendet man klassische Leuchtmittel zur Spaltung des Photoinitiators, werden mehrere Emissionsbanden genutzt. Zusätzlich liegt das Maximum des Absorptionsspektrums nahe einem Maximum des Emissionsspektrums des Leuchtmittels. Bei UV-LED sucht man einen Photoinitiator, dessen Absorptionsmaximum genau auf die Wellenlänge des LED abgestimmt ist. Reserven in Form von weiteren Emissionsmaxima der Strahlungsquelle wie bei einem klassischen UV-Modul sind nicht vorhanden. Deshalb muss die Formulierung der Farben sehr genau sein, um eine gleichzeitige Oberflächenund Tiefenhärtung zu realisieren. Ist der Photoinitiator nicht exakt abgestimmt oder die UV-LED liefert nicht genügend Strahlung, polymerisiert die Farbe nicht vollständig. Aktuelle LED-UV-Farben sind für viele Druckanwendungen noch nicht zu gebrauchen. Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fälsch [email protected] / [email protected] Report 39 | 2011 31 Die Belegschaft von Em. de Jong ist nach abgeschlossener Inbetriebnahme sichtlich begeistert von der neuen C48 SG Gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden KBA C48 SG: Flexibilität und Performance mit liegenden Seiten Em. de Jong in Baarle-Nassau setzte bei seinen jüngsten Investitionen wieder auf KBA-Rollenoffsettechnik neuester Generation. Der große niederländische Rollenoffsetdrucker hat vor einigen Monaten als erster Anwender die neu entwickelte und umfangreich automatisierte C48 SG für maximal 48 DIN-A4Seiten im liegenden Format in Produktion genommen. Die bei einer maximalen Bahnbreite von 2.060 mm bis zu 60.000 Zyl. U/h schnelle Anlage ist auf hohe Produktionsflexibilität und schnelle Auftragswechsel ausgelegt und bestätigt in der Praxis die ambitionierten Vorgaben. B aarle-Nassau, der Standort der Koninklijke Drukkerij Em. de Jong BV, liegt im Grenzgebiet zu Belgien, eine halbe Autostunde von Eindhoven entfernt. Das 1906 gegründete Familienunternehmen gehört mit seinen 390 Mitarbeitern dank permanenter Investitionen und auf Effizienz getrimmter Prozesse zu den großen und dynamisch wachsenden RollenoffsetDruckereien in Europa mit starker Spezialisierung auf Werbedrucksachen für den Einzelhandel. Im Beilagensegment ist Em. de Jong seit Mitte der 1990er-Jahre aktiv. Damals startete man mit koppelbaren 16-Seiten-Maschinen der Baureihe KBA Compacta 215. Heute prägen Handelsbeilagen stark die Auftragsstruktur. 32 Report 39 | 2011 Roel de Weerd, Technischer Direktor bei Em. de Jong, hat in seinem Unternehmen keine Auslastungsprobleme. Er ist die treibende Kraft hinter dem Expansionskurs und den zahlreichen Investitionen der letzten Jahre Großer Maschinenpark für individuelle Wünsche Da kaum ein Marktsegment so vielfältig ist wie der Einzelhandel, verfügt Em. de Jong über einen sehr umfangreichen Maschinenpark. Nur so können individuelle Kundenanforderungen möglichst schnell und kostenorientiert bedient werden. In einem Interview mit der Fachzeitschrift Deutscher Drucker erklärte der Technische Direktor Dr. Roel de Weerd: „Vor zehn Jahren war alles noch anders. Da gab es viel mehr Geradeaus-Produktionen. Jetzt will der Kunde so flexibel bleiben, um auch kurzfristig sein Produkt ändern zu können. Also brauchen wir einen Maschinenpark, der alle diese Produktionen fahren kann.“ Die bunte Mischung aus Coldset- und Heatset-Rotationen von acht bis 80 Seiten wird fast ausschließlich vom KBA-Blau geprägt. Vor der aktuellen Neuinvestition in die C48 SG hatte KBA vor vier Jahren die zweite 32-Seiten-Anlage Compacta 408 und eine 24-Seiten-Maschine Compacta 318 im Doppelpack geliefert. Dazwischen folgte eine 72-Seiten-Anlage eines anderen Herstellers. Tempo, schnelle Jobwechsel und Wirtschaftlichkeit Die bei de Jong installierte KBA C48 SG hat einen Zylinderumfang von 890 mm. Die Papierversorgung erfolgt automatisiert über das Papierrollentransportsystem Patras A. Dieses hält bis zu sechs Rollen vor und übergibt diese ohne manuelle Eingriffe an den Pastomat CL-Rollenwechsler. Wie die im letzten KBA Report vorgestellte Rollenoffset | Neue Produkte Viele Produktvarianten Highlights der C48 SG in Kürze: • • • • • • • • • • • • 60.000 Zyl. U/h für hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit Minigap-Technologie zur Reduzierung des nicht druckenden Streifens automatischer Plattenwechsel in ca. 2 Minuten unabhängig von der Plattenzahl automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic für geringe Wartung optimierte Filmfarbwerke für exakten, gleichmäßigen Farbauftrag Hochleistungs-Rollenwechsler KBA Pastomat CL integrierte Papierlogistik KBA Patras M (manuell) oder KBA Patras A (automatisiert) automatisch umstellbarer P5-Falzapparat bedienerfreundliche Ergonomie automatische Voreinstellung über KBA LogoTronic optionale JDF-Prozessintegration über KBA LogoTronic Auftragsverwaltung über KBA LogoTronic Die neue 48-Seiten-Rotation KBA C48 SG (SG = Short Grain) ist wie die im November 2010 bei Schaffrath vorgestellte neue 16-Seiten-Anlage C16 für schnelle Jobwechsel weitgehend automatisiert Der Überbau erlaubt die Verarbeitung von maximal sechs Strängen und in Kombination mit zwei Trichtern und zwei KBA-Strangheftern eine außergewöhnliche Produktvielfalt. Zur Produktionsflexibilität trägt auch der P5-Punkturfalzapparat mit Lagenhefter und zwei Querfalzauslagen bei. Als großer Akzidenzdrucker braucht Em. de Jong diese Variabilität, um die Werbeaktivitäten seiner Kunden mit unterschiedlichsten Druckprodukten in allen möglichen Formaten und Falzvarianten unterstützen zu können und sich so auf einem stark umkämpften Markt zu profilieren. Nur wer in diesem Geschäft auch nicht alltägliche Aufträge zeitnah, weitgehend automatisiert und damit kostenorientiert abwickeln kann, wird aus dem derzeitigen Strukturwandel in der Branche gestärkt hervorgehen. Natürlich gehört dazu auch ein zeitgemäßes Produktions-Management. Dabei hilft KBA LogoTronic professional. Das System verarbeitet alle auftragsrelevanten Voreinstelldaten, erfasst die Maschinen- und Betriebsdaten, legt die Auftragsdaten ab, vernetzt alle KBA-Maschinen und fungiert so als modernes MISTool. Keine Auslastungsprobleme neue 16-Seiten-Rolle C16 verfügt die C48 SG in den vier Doppeldruckeinheiten über die von KBA eingeführte Minigap-Technologie und über automatisierte und patentierte RollerTronic-Walzenschlösser. Letztere bringen deutliche Einsparungen bei Energieverbrauch und Wartung. Mit der C48 SG hat KBA Plattenwechselvollautomaten nun auch bei Doppelumfang-Akzidenzmaschinen eingeführt. Diese erlauben den Wechsel der über 1,8 m² großen Druckplatten innerhalb von gut zwei Minuten. Der Rüstzeitund Makulaturminimierung dient ebenfalls das Programm KBA Easy- Tronic für das standardisierte Anund Herunterfahren der Maschine per Knopfdruck. Register- und Dichteregelungen von QuadTech, ein Ecoset-Heißlufttrockner und eine Ketteneinziehvorrichtung mit Zughilfe im Überbau zum Führen der Einzelstränge komplettieren die gut ausgestattete Anlage. Wenige Wochen nach Anlauf der neuen C48 SG bilanzierte Roel de Weerd: „Unsere produktivsten Anlagen sind die C318 und die C48 SG.“ Die 24-Seiten-Maschine – die über drei Trichter verfügt – läuft mit 80.000 Umdrehungen pro Stunde meist am Anschlag. Und auch die neue 48-Seiten-Anlage C48 SG ist auf gutem Weg, ihre Maximalgeschwindigkeit von 60.000 U/h dauerhaft zu erreichen. Das ist auch nötig: de Jong ist nach Aussage von Roel de Weerd „voll ausgelastet“. Die Haupt-Produktionslinien drucken 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche. Wartungs- und Reinigungsschichten sind eher rar. Die nächste Investition zur Erhöhung der Kapazität dürfte demnach nicht allzu lange auf sich warten lassen. Klaus Schmidt [email protected] Die Wendestangen erlauben in Verbindung mit dem P5-Greiferfalzapparat sowie Strang- und Lagenheftapparaten eine hohe Produktflexibilität Der automatische Wechsel aller Druckplatten an der neuen C48 SG dauert nur gut zwei Minuten Report 39 | 2011 33 Rollenoffset | Technik So sieht die neue KBA C16 für Corlet Roto in Frankreich aus Auch Corlet Roto investiert in die neue 16-Seiten-Rolle Makeready Queen demnächst in Frankreich Im November 2010 beeindruckte die 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 beim renommierten Zeitschriftendrucker in Nordrhein-Westfalen besichtigten. Die Erstanwender Schaffrath in Geldern die Fachwelt mit ihren ungewöhnlichen überzeugende Performance trägt Früchte. Nach dem Niederösterreichischen kurzen Jobwechselzeiten. So ging es auch den Akzidenzdruckern aus aller Welt, Pressehaus (NÖP) in St. Pölten entschied sich auch Corlet Roto in Westfrankreich die im Anschluss die Makeready Queen in dieser Maschinenklasse beim für die C16. Auszug aus der KBA LogoTronic SpeedWatch über mehrere Stunden: Die Produktionssollkurven zeigen, dass jeder Auftrag mit kürzester Rüstzeit und maximaler Fortdruckgeschwindigkeit produziert wurde Aufzeichnung eines typischen Rüstvorgangs mit der LogoTronic SpeedWatch: Ein kompletter Auftragswechsel innerhalb von ca. fünf Minuten setzt im Akzidenz-Rollenoffset neue Maßstäbe über die 16-Seiten-Klasse hinaus C orlet Roto ist hauptsächlich im Bogendruckgeschäft tätig, hat aber am Rollendruckstandort Ambrières-les-Vallées schon vor zehn Jahren eine Compacta 215 installiert. Die bestellte C16 ersetzt eine ältere Wettbewerbsanlage. Intelligente Software spart Zeit und Geld Die C16 ist auf die aktuelle Situation am Akzidenzmarkt mit immer kleineren Auflagen, kurzen Lieferzeiten und preislich hart umkämpften Aufträgen ausgerichtet. Durch ihre hohe Automatisierung mit dem parallelen automatischen Vertragsunterzeichnung für die neue KBA C16 bei Corlet Roto in Ambrières-les-Vallées. Hintere Reihe v.l.n.r.: Hubert Kistner, Projektmanager Akzidenz KBA; Pascal Bazin, Generaldirektor Corlet Roto; Frédéric Duquenne, Verkaufsleiter KBA-France; David Dereuddre, Betriebsleiter Corlet Roto. Vordere Reihe v.l.n.r.: Kai Trapp, Vertriebsdirektor KBA; Jean-Luc Corlet, Präsident Corlet Roto, und Reiner Dluschek, Vertriebsleiter KBA 34 Report 39 | 2011 Plattenwechsel an allen Druckstellen innerhalb einer Minute, das Produktions-Managementsystem KBA LogoTronic mit der integrierten EasyTronic für standardisiertes zeit- und makulaturoptimiertes Anhalten und Anfahren ermöglicht die mit einer Geschwindigkeit bis 65.000 Zylinderumdrehungen pro Stunde schnelle Anlage quasi per Knopfdruck ungewohnt kurze Rüstzeiten. In der Regel vergehen vom letzten guten Exemplar des vorherigen bis zum ersten guten des neuen Jobs bei einem reinen Signaturwechsel gerade einmal drei Minuten. Wird neben der Signatur zusätzlich das Papier (Grammatur oder Rollenbreite) gewechselt, liegt die Jobwechselzeit bei nur etwa fünf Minuten. Noch vor Kurzem waren solche Auftragswechsel an einer Akzidenzrolle undenkbar. Hinzu kommt die sehr geringe Makulatur von zumeist nur wenigen Hundert Exemplaren. Bei vielen Auflagenwechseln zahlen sich diese Stärken der C16 aus. Bis zu 50 Jobs täglich Fachkundige Beobachter staunen immer wieder, mit welcher Selbstverständlichkeit die neue 16-Seiten-Rolle täglich 40 bis 50 Jobs meistert. Sogar bei kleinen Auflagen ist es möglich, die C16 schnell von der bewusst mit 6.000 Zyl. U/h sehr niedrig gehaltenen Einrichtegeschwindigkeit ohne manuelle Eingriffe auf die Maximalgeschwindigkeit von 65.000 Zyl. U/h hochzufahren. „Mit Worten ist das nicht zu erklären, dass müssen Sie gesehen haben“, kommentierte ein begeisterter Interessent seine Eindrücke in Geldern. Marc Decker [email protected] Rollenoffset | Südafrika Interessante Website: www.caxton.co.za C TP Printers in Isando gehört zur Gruppe Caxton & CTP Publishers & Printers Limited, einem der größten Verlags- und Druckproduzenten in Südafrika. Die Gruppe beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter. Die Newspaper Division umfasst zahlreiche Titel, die in Metropolen des Landes sowie in fast allen Provinzen Südafrikas gedruckt werden. Mit den Geschäftsbereichen Publishing, Printing, Book Printing, Stationery, Packaging, Labels und Inks ist das 1902 in Pretoria gegründete Unternehmen eine bedeutende Größe innerhalb der Druckindustrie des Landes. Die Magazin- und CommercialSparte, zu der auch CTP Printers Johannesburg gehört, produziert in Johannesburg, Kapstadt und Durban und gilt bei den in Druck und Weiterverarbeitung eingesetzten Technologien als Trendsetter. An dem 30.000 m² großen Caxton & CTP-Standort mit 178 Mitarbeitern unweit des OR Tambo International Airport von Johannesburg werden seit 1996 KBA-Druckmaschinen eingesetzt. Nach zwei 16-Seiten-Anlagen Compacta 214 folgten 1998 und 1999 die ersten beiden Compacta 215-Rotationen. Die 55.000 Zyl. U/h schnelle Compacta 215 wird bei CTP Printers Johannesburg als Allround-Talent sehr geschätzt Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg Erfolg ist kein Geheimnis Bei CTP Printers Johannesburg ist vor Kurzem bereits die dritte Compacta 215 in Produktion gegangen. Mit der erneuten Installation der seit 1997 weltweit erfolgreichen 16-Seiten-Maschine findet die langjährige Partnerschaft zwischen KBA und Caxton & CTP ihre Fortsetzung. Diese kam auch an anderen Standorten der renommierten südafrikanischen Verlags- und Mediengruppe im Akzidenz- und Zeitungsdruck zum Tragen. 13 Jahre positive Erfahrung CTP Printers Johannesburg mit Managing Director Wally Blumberg an der Spitze hatte damals schnell das überzeugende Leistungspotenzial der modernen Compacta 215 erkannt und sich gleich zweimal für die 16-Seiten-Rolle entschieden. Brian Bain, Produktionsdirektor CTP Printers: „Die KBA Compactas 215 haben sich bei allen drei Projekten bewährt und viel zu unserem heutigen Leistungsstand beigetragen. Auch die dritte Compacta 215 ist binnen kürzester Zeit und ohne Probleme in Produktion gegangen. Die hohe Leistung und Flexibilität der Maschinen und Anlagen haben KBA zu einem wichtigen Partner werden lassen. Hohe Anerkennung verdient auch der Service.“ Press Room Manager Simon Bagnall ergänzt: „Wir haben mit den Compactas 215 in all den Jahren sehr viele positive Erfahrungswerte sammeln können. Die Maschinen überzeugen mit ihrem Speed und einer großen Anzahl an Der vollautomatisch umstellbare F3-Falzapparat zeichnet sich durch eine hohe Produktionsflexibilität aus V.l.n.r.: Grant Anderson von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions, Produktionsdirektor Brian Bain und Press Room Manager Simon Bagnall vor der neuen Compacta 215 realisierbaren Falzvarianten. Wir können sie bei Long- und ShortRuns im Commercial- und Magazindruck sehr effizient einsetzen.“ Nach einem erfolgreichen Produktlebenszyklus von 14 Jahren wird die Compacta 215 durch die neue, für den anhaltenden Trend zu kleineren Auflagen konzipierte 16-Seiten-Rolle C16 ersetzt. Brian Bain: „Wir haben die Markteinführung der C16 im vergangenen Jahr mit großem Interesse verfolgt und sind überzeugt, damit eine interessante Option für die Zukunft zu haben. Erfolg ist kein Geheimnis, wenn man den richtigen Partner gefunden hat.“ Gerhard Renn [email protected] CTP Printers Johannesburg in Isando ist seit 1987 der wichtigste Produktionsstandort von Caxton & CTP für den Magazin- und Commercialdruck Report 39 | 2011 35 Zeitungsdruck | Schweden Nach der Vertragsunterzeichnung in Malmö Anfang März (v.l.n.r.): KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke; Anna Drougge, Manager Strategic Procurement, Bold Printing Group; Leif Wiklund, Managing Director Bold Printing Group und Chairman of the Board Bold/Sydsvenskan Tryck; KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab; Håkan Rundén, Direktor KBA Nordic Schweden; Björn Ridhammar, Managing Director Bold/Sydsvenskan Tryck Auf der neuen Rotation sollen die Tageszeitung Sydsvenskan, die Teilausgabe Kvällsposten der überregionalen Expressen, die Gratiszeitung Metro und weitere Regionaltitel gedruckt werden Bold Printing Group investiert erneut in kompakte KBA-Zeitungstechnik 100. CT-Druckturm für Malmö Nach der Bestellung einer Commander CT Anfang des Jahres (siehe dazu KBA Report Nr. 38, S. 42 f.) hat die zur schwedischen Bonnier-Mediengruppe gehörende Bold Printing Group nur zwei Monate später eine zweite 96-Seiten-Rotationslinie gleichen Typs bei Koenig & Bauer bestellt. Die mit sechs Rollenwechslern, sechs 4/2-Achtertürmen, einem Klappenfalzwerk und automatisierter Papierlogistik ausgestattete Commander CT wird beim Tochterunternehmen Bold/Sydsvenskan Tryck AB in Malmö installiert. M it diesem Auftrag hat KBA in Europa und Nordamerika 21 Commander CT-Anlagen mit 105 doppelt- und dreifachbreiten Drucktürmen verkauft, einige davon mit Trocknern für den Semicommercialdruck. Eine Besonderheit der Anlage für Malmö sind die nur mit der KBA-Kompaktbauweise realisierbaren 16er-Türme, die die Länge der Rotationslinie bei einer mit einer konventionellen Achterturm- oder Satellitenmaschine vergleichbaren Höhe erheblich verkürzen. Die Maschinenlinie wird 2012 in die vorhandene Rotationshalle eingebracht und in den 1990erJahren gelieferte Maschinen eines anderen Herstellers ersetzen. Leif Wiklund, Managing Director der Bold Printing Group und Chairman of the Board der Bold/ Sydsvenskan Tryck: „Nach intensiver Evaluierung hatten wir uns Anfang des Jahres entschieden, unsere Großdruckerei DNEX Tryckeriet in Kista bei Stockholm mit moderner KBA Commander CT-Technologie Die Commander CT-Anlage für Bold/ Sydsvenskan Tryck in Malmö mit zwei nur bei KBA-Kompaktanlagen möglichen 16er-Türmen (links) 36 Report 39 | 2011 auszustatten. Aufgrund der vielen Vorteile der Commander CT lag es auf der Hand, auch bei der Modernisierung unseres Druckstandortes in Malmö auf diese Maschine zu setzen.“ Galanter Technologiewechsel Björn Ridhammar, Managing Director der Bold/Sydsvenskan Tryck, fügt hinzu: „Für uns kam nur eine Lösung in Frage, bei der wir den Technologiewechsel im vorhandenen Gebäude ohne größere Baumaßnahmen und ohne gravierende Einschränkung der Produktion vornehmen können. Die kompakte Commander CT erlaubt das Aufei- nandersetzen von zwei Achtertürmen zum rund 10 m hohen 16erTurm. Mit dieser Konfiguration ist der sukzessive Austausch der älteren Anlagen durch neue sehr viel einfacher möglich. Wir freuen uns auch schon auf den hohen Automatisierungsgrad der CT, mit dem wir deutlich schneller und effizienter arbeiten können.“ Weitgehend automatisierte Drucktechnik Die neue Anlage mit einer Abschnittlänge von 560 mm und einer maximalen Papierbahnbreite von 1.590 mm kann in Doppelproduktion pro Stunde bis zu 90.000 vierfarbige Zeitungen drucken. Die automatische Beschickung der sechs Pastomat-Rollenwechsler erfolgt über eine integrierte Papierlogistik mit KBA Patras A. Die sechs in der Mitte für Wartungsarbeiten auseinander fahrbaren Drucktürme sind bei allen wesentlichen Funktionen automatisiert. Neben der möglichen automatischen Umstellung auf unterschiedliche Seitenumfänge erweitern die Zusatzmodule zum Heften, Leimen und für den dritten Falz die mögliche Produktvielfalt. Bedient wird die Commander CT über zwei KBA ErgoTronic-Leitstände mit Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem sowie KBA EasyStart und EasyStop für das makulatur- und zeitschonende Hochfahren und Abrüsten. Ein Proof-System ist ebenfalls vorgesehen. Stark bei Print und elektronischen Medien Neben TV, Radio, Kino, Internet, Musik- und Filmproduktion sind Druckprodukte ein wesentliches Standbein des in Europa, Russland und den USA operierenden Medienunternehmens Bonnier. Die Print-Aktivitäten umfassen Bücher, Zeitschriften, Tageszeitungen und Wirtschaftspublikationen. Auf der neuen Rotation sollen die Tageszeitung Sydsvenskan, die Teilausgabe Kvällsposten der überregionalen Expressen, die Gratiszeitung Metro und weitere Regionaltitel gedruckt werden. Dazu kommen zahlreiche Fremdprodukte. Klaus Schmidt [email protected] Zeitungsdruck | Schweden I n Dänemark, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz hat der wasserlose Zeitungsdruck mit der Cortina schon länger Einzug gehalten. In Finnland ging im Mai 2010 bei Botnia Print in Kokkola die erste 4/1-Rotation dieses Maschinentyps in Betrieb. Nun baut mit MittMedia Print auch ein schwedischer Zeitungsdrucker auf die Cortina, um sich mit Coldset- und Heatsetdruck in sehr guter Qualität am Markt erfolgreich zu differenzieren. Differenzierung mit Alleinstellungsmerkmalen „Neben den qualitativen und wirtschaftlichen Vorteilen und den kurzen Rüstzeiten bietet die KBA Cortina entscheidende Alleinstellungsmerkmale gegenüber Anlagen mit klassischen Farbwerken“, erläutert Managing Director Jan Andersson von MittMedia Print. „Der im Nassoffset zwischen Coldset und Heatset übliche zeitintensive Farbwechsel entfällt. Zudem ist die KBA Cortina für häufig wechselnde Bahnbreiten und Bedruckstoffe prädestiniert und ermöglicht unterschiedliche Formate auf unterschiedlichen Bedruckstoffen mit bisher nicht denkbaren kurzen Jobwechselzeiten für eine breite Produktpalette von Zeitungen über Werbebeilagen bis zu Sonderpublikationen und Zeitschriften.“ Jan Andersson fügt hinzu: „Durch die Reproduzierbarkeit bis zum 70er- und FM-Raster sowie das hohe Maß an Wiederholbarkeit wird der Abstimmungsaufwand auf ein Minimum reduziert. Mit Bedienerfreundlich und wartungsarm: Die Drucker in Sundsvall schätzen die Anwendervorteile der innovativen Kompaktrotation KBA Cortina Die Cortina-Rotation bei MittMedia Print im nordschwedischen Sundsvall ist die 18. Anlage dieses im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren druckenden Maschinentyps KBA Cortina-Hybridanlage für Coldset und Heatset überzeugt bei MittMedia Umweltfreundliche Top-Qualität Mit hochkarätigen Sonderdrucken zeigte die ohne Wasser druckende Cortina Ende Mai in Sundsvall bei der offiziellen Einweihung des erweiterten Druckzentrums der zur viertgrößten schwedischen Zeitungsgruppe gehörenden MittMedia Print ihre Stärken. Mit ihrer hervorragenden Druckqualität, Umweltfreundlichkeit, der äußerst geringen Makulatur und dem besonders schnellen Auftragswechsel begeisterte die mit einem Heatset-Trockner ausgestattete Maschine die Kunden und Ehrengäste des Medienhauses. der hervorragenden Öko-Bilanz der Maschine können wir bei umweltsensiblen Druckauftraggebern punkten: Und unsere Mitarbeiter freuen sich über deutlich weniger Reinigungsaufwand und ein angenehmes Arbeitsklima.“ Die Inbetriebnahme und Abnahme der Anlage in Sundsvall verlief problemlos innerhalb weni- ger Wochen. Neben einem HeatsetTrockner besteht sie aus zwei Rollenwechslern KBA Pastomat, zwei kompakten Achtertürmen und einem KF 3-Falzwerk. Die Umstellung der maximalen Bahnbreite von 1.590 mm auf andere Papierbahnbreiten wie z. B. 1.260 mm für die Magazinproduktion ist komplett automatisiert. Die Drucker haben sich schnell an die Neue gewöhnt und schätzen deren Vorteile. Mehr Potenzial durch breitere Produktpalette Neben den Tageszeitungen Sundsvalls Tidning und Dagbladet werden zahlreiche Heatsetprodukte auf der KBA Cortina gedruckt Zur Mediengruppe MittMedia Förvaltnings mit Hauptsitz in Gävle gehören 17 Regionalzeitungen in der Mitte und im Norden Schwedens mit einer täglichen Gesamtauflage von 280.000 Exemplaren. Neben den eigenen Zeitungstiteln und dazugehörigen Online-Angeboten ist MittMedia auch in der Distribution, im Lohndruck und im Radiogeschäft tätig. Die Tochtergesellschaft MittMedia Print druckt an sieben Standorten. Im nordschwe- dischen Sundsvall werden seit der Cortina-Inbetriebnahme neben den Tageszeitungen Sundsvalls Tidning und Dagbladet verstärkt Beilagen und Magazine auf gestrichenen Papieren im Heatset produziert. Jan Andersson: „Mit dieser Hightech-Kompaktanlage für den hochqualitativen Zeitungs-Coldsetund Heatset-Druck haben wir unser Druckspektrum deutlich erweitert. Von sehr kleinen Teilauflagen bis zu einer Größenordnung von rund 300.000 Exemplaren können wir eine breite Palette schnell und wirtschaftlich drucken und auf vielfältige Weise inline veredeln. In unserer ebenfalls modernisierten Weiterverarbeitung können wir Tabloidprodukte bis zu 128 Seiten zusammentragen. Die KBA Cortina ist für uns die ideale Maschine, um neben dem Zeitungsdruck an der hohen Nachfrage nach Heatset-Produkten zu partizipieren und unsere Kapazitäten gut auszulasten.“ Klaus Schmidt [email protected] Report 39 | 2011 37 Zeitungsdruck | Service Der hohe Automatisierungsgrad mo- KBA MaintainSoft derner Druckmaschinen erfordert eine Software-Tool für die perfekte Maschinenwartung professionelle Planung und Durchführung der erforderlichen Wartungsarbeiten. KBA MaintainSoft für RollenDruckanlagen ist dafür ein effizientes Software-Werkzeug. K BA MaintainSoft kennt sämtliche empfohlenen Instandhaltungsmaßnahmen der jeweiligen Maschine und hilft bei der Planung, Umsetzung und Dokumentation aller erforderlichen Tätigkeiten. Der für die Anlagenwartung Verantwortliche behält stets den Überblick über durchgeführte, fällige und zukünftige Wartungsaufgaben und kann so produktionsfreie Zeiten optimal planen und ausnutzen. Bildschirmmaske für den individuellen Wartungsplan Maßgeschneidert für den schnellen Einsatz Das System ist eine Turn-Key-Lösung mit einer Schnittstelle zur Maschine. Die Wartungsanforderungen sind exakt auf die tatsächliche Maschinennutzung abgestimmt. Über- bzw. Unterwartung wird da- durch vermieden. Die Daten Ihrer KBA-Maschinenkonfiguration mit Wartungsvorschriften, Arbeitplänen, Bedienungs- und Wartungsanleitungen sind hinterlegt. Weitere Produktionsanlagen und Gebäudeeinrichtungen können einbezogen und die notwendigen Daten selbst oder auf Wunsch auch durch qualifiziertes KBA-Personal eingepflegt werden. Eine ausführliche Einführung und Schulung der mit Wartungsaufgaben betrauten Mitarbeiter und das schon bei Lieferung individuell vorbereitete System erlauben den sofortigen produktiven Einsatz. KBA MaintainSoft hilft mit minimierten Instandhaltungskosten, Ausfälle und Reparaturen zu vermeiden und die Verfügbarkeit Ihrer Maschinen und Anlagen zu erhöhen. Erweiterte Versionen von KBA MaintainSoft beinhalten Walzen-, Gummituch- und Lagerverwaltung sowie die durchgängige Bestellabwicklung. Auch hier wird das System schon vorher soweit wie möglich für den Einsatz vorbereitet. Bei der Lagerverwaltung sind z. B. die Ersatzteil-Stammdaten der Maschine bereits enthalten. Thomas Klingenmeier [email protected] Programm-Übersicht KBA MaintainSoft Vorstufe Druckmaschine(n) Anlageverwaltung Zählerverwaltung Kostenstellen Wartungen Arbeitspläne Weiterverarbeitung Gebäude Störcodes Schadenscodes Lieferanten Ersatzteile Bestelldaten Stammdaten Wartung/Inspektion Wartungsaufträge Reparaturaufträge Wartungsplan Lager/Bestellwesen Schnittstelle Zähler Schnittstelle Störmeldungen Ersatzteil-/Lagerverwaltung Lagerbewegungen Anfragen Bestellungen Reporting Schichtbericht Anlagenlebenslauf Wartungsnachweis 38 Report 39 | 2011 Schwachstellenanalyse Kosten Materialliste Lagerbestand Lagerwert Zeitungsdruck | Wirtschaftlichkeit U m falschen Behauptungen Fakten gegenüber zu stellen, wurde von einem unabhängigen Beratungsunternehmen für eine real existierende Zeitungsdruckerei in Deutschland eine Energiekostenrechnung durchgeführt und anschließend um weitere Kostenfaktoren ergänzt. Dabei wurde eine doppeltbreite, wasserlos druckende 32-Seiten-Anlage KBA Cortina (4 Drucktürme, 2 Falzapparate) mit einer Nassoffset-Kompaktmaschine Commander CT und einer 9-Zylinder-Satellitenrotation gleicher Konfiguration verglichen. Die Untersuchung erfolgte einmal auf Maschinenebene und einmal unter Einbeziehung der für den Betrieb und die Raumluft notwendigen Versorgungs- und Haustechnik. Vergleiche ohne Versorgungstechnik hinken Dabei zeigte sich, dass die Energieeffizienz und -kosten der Cortina nur unter Einbeziehung der Haustechnik betriebswirtschaftlich richtig bewertet werden können. Der Vergleich der Motoren-Anschlusswerte ergibt keine aussagekräftige Bilanz. Der Grund: Im Gegensatz zu den beiden Nassoffsetmaschinen gibt die für den wasserlosen Offsetprozess exakt temperierte Cortina kaum Wärme an die Umwelt ab. Überschüssige Wärme kann im geschlossenen Kreislauf aber mit relativ geringem Aufwand für die Klimatisierung der Gebäude oder Warmwasser genutzt und so der Investitions-, Strom- und Wartungsaufwand im Bereich der Haustechnik deutlich reduziert werden. Dies ist längst Praxis. Bei den Jahresenergiekosten auf Maschinenebene, ohne Haustechnik für die Raumluft und die Versorgungstechnik für die Maschine, rangiert die wasserlos druckende KBA Cortina gut 30 Prozent über der Commander CT und etwa 9 Prozent über der Satellitenanlage. Die Ursache liegt verfahrensbedingt im Farbwerk mit Kammerrakel und Rasterwalze. Unter Berücksichtigung der im Nass-Offset und im Wasserlos-Offset für die jeweilige Maschine und die Raumklimatisierung in sehr unterschiedlichen Dimensionen notwendigen Versorgungstechnik kommt ein Gesamtkostenvergleich Links: Beim Thema Energieeffizienz punktet die KBA Cortina durch enorme Einsparungen bei der Haus- und Versorgungstechnik Rechts: Die kompakte Commander CT verbraucht deutlich weniger Energie als vergleichbare Satelliten-Maschinen Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen Energieeffizienz hat viele Facetten Wenn es um Neuinvestitionen im Zeitungsdruck geht, rückt unter Kosten- und Umweltgesichtspunkten auch das Thema Energieeffizienz immer stärker in den Vordergrund. Dabei werden – bewusst oder unbewusst – zuweilen Äpfel und Birnen miteinander verglichen. 140% 120% 120% 100% + 28 % 100% 80% - 13 % 80% - 50 % 60% 60% 40% 40% 20% 20% 0% 0% Satellit Cortina Commander CT Grafik 1: Jahresgesamtkosten für die Versorgungsmedien im Vergleich (inklusive Kapitalkosten für die Investitionen) zu anderen Ergebnissen: Die Jahresgesamtkosten für die Versorgungsmedien für eine 32-seitige Cortina liegen demnach 28 Prozent unter der 9er-Satellitenmaschine und 13 Prozent über der Schwestermaschine Commander CT (s. Grafik 1). Das Investitionsvolumen für die erforderliche Haustechnik ist bei der Commander CT etwa 30 Prozent niedriger als bei der 32-Seiten-Satellitenmaschine. Die Cortina liegt im Vergleich dazu sogar nur etwa halb so hoch (s. Grafik 2). Berücksichtigt man zusätzlich die geringeren Kosten für Personal, Wasser, Makulatur, Wartung, Reinigung usw., so liegt die ohne Feuchtwerke und ohne Farbnebel arbeitende Cortina bei der Gesamtbetrachtung noch deut- - 30 % Satellit Commander CT Cortina Grafik 2: Investitionsvolumen für die Versorgungstechnik im Vergleich licher unter der Satellitenmaschine und nahe bei der Commander CT. Aussagen, dass die mit Ausnahme des Falzapparates getriebefreie Commander CT mehr Energie verbrauchen soll als eine vergleichsweise automatisierte Satellitenmaschine anderen Fabrikats bedürfen keines Kommentars. Denn es ist ein Grundprinzip der Physik, dass mehr zu bewegende Massen auch mehr Strom verbrauchen. Zudem wirkt die große Bahnumschlingung beim Satelliten wie eine Bremse. Cortina-Anwender kennen kein Energieproblem Kein Wunder, dass die auch im Nassoffset erfahrenen CortinaAnwender eher verwundert reagieren, wenn man sie auf den angeblichen „Energiefresser“ Cortina anspricht. Einer verweist auf das hervorragende Abschneiden gegenüber Nassoffset-Betrieben im Energievergleich des Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm), ein anderer auf erhebliche Einsparungen beim Gasverbrauch und beim benötigten Druckluftvolumen und ein dritter mit einem kompletten Energieeffizienzkonzept auf die mangelnde Substanz mancher Betrachtungen. Wirtschaftlich scheinen die Cortina-Betriebe mit ihrer Entscheidung für den wasserlosen Offset nach wie vor zufrieden zu sein. Das positive Qualitäts- und Umweltimage der Cortina sichert ihnen ein Zusatzgeschäft mit externen Aufträgen aus dem In- und Ausland. Klaus Schmidt [email protected] Report 39 | 2011 39 Kennzeichnungstechnik | Historie Die drei Funktionseinheiten des alphaJET – Terminal, Control Unit und Print Unit – waren schon immer in einem soliden Edelstahlgehäuse mit innovativem Design integriert Eine Erfolgsgeschichte in der Kennzeichnungstechnik 25 Jahre Tintenstrahldrucker alphaJET von KBA-Metronic Die Heimat von KBA-Metronic, mit Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service, ist im unterfränkischen Veitshöchheim 1986 hatte KBA-Metronic den ersten frei programmierbaren Tintenstrahldrucker alphaJET entwickelt, um Die drei wesentlichen aktuellen Baureihen haben folgende Eigenschaften: berührungslos alphanumerische Zeichen, EAN-Codes und Logos auf Produkte und Verpackungen aufzubringen. Den Impuls für die Entwicklung eines frei programmierbaren Kennzeichnungssystems gab damals die Einführung der allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel in der EU und die zunehmende Rationalisierung der Warenwirtschaftssysteme. Die Neuentwicklung war ein Kennzeichnungssystem mit Continuous-InkJet (CIJ) Technologie, das Druckklischees überflüssig machte und variable Texte schreiben konnte. Alle CIJ-Drucker arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Tinte wird mit Hochdruck in die Düsenkammer des Druckkopfes gepumpt. Ein Piezokristall moduliert die Tinte in der Düsenkammer, so dass ein in Wellenbergen und Wellentälern geformter Tintenstrahl die Düse verlässt. Unmittelbar bevor die Wellentäler abreißen, werden die zum Schreiben verwendeten Tintentropfen elektrisch geladen. Unterschiedlichste Materialien mit ebenen oder unebenen Oberflächen können so berührungslos gekennzeichnet werden. Nicht benötigte Tropfen fliegen ungeladen in das Fangrohr und werden dort mit Unterdruck in den Tintenkreislauf zurückgesaugt. Vorratsbehälter zurückgeleitet und reduziert somit den Lösungsmittelverbrauch auf ein absolutes Minimum. Das Resultat ist ein nahezu emissionsfreies Gerät. Der Aufbau der einzelnen gedruckten Zeichen erfolgt über diverse Punktmatrizen die beliebig kombinierbar sind. Die vertikale Anordnung von Tintenpunkten aneinander gereiht erzeugt Schriftzeichen, Buchstaben, Zahlen und Grafiken. Die Höhe des Druckbildes ist für die Druckgeschwindigkeit maßgebend. Die Zeichenbreite wird über einen Drehimpulsgeber konstant gehalten. Die Zeichenhöhe wird durch den Abstand zwischen dem Druckkopf und der zu bedruckenden Oberfläche bestimmt. Nahezu emissionsfrei Der Kunde bestimmt die Richtung Die durch den Unterdruck mit angesaugte, mit Lösungsmittel versetzte Luft wird über einen Filter gereinigt und der integrierten Lösungsmittelrückgewinnung zugeführt. Der hier kondensierte Lösungsmittelanteil wird in den In den zurückliegenden 25 Jahren sind die Kundenanforderungen an industrielle Kennzeichnungssysteme angesichts der notwendigen Kompatibilität zu den immer schneller und komplexer werdenden Produktionslinien ständig gewachsen. Flexibel einsetzbare CIJ-Technologie 40 Report 39 | 2011 Dies betrifft die Hard- und Software, aber auch die Flexibilität und Druckqualität für ein absatzförderndes Produkt- und Verpackungsdesign. Die sukzessive Weiterentwicklung vom ersten alphaJET A zum alphaJET evo der neuesten Generation von KBA-Metronic basiert auf langer Erfahrung, intensiven Kundenkontakten, vielen Tausend Geräteinstallationen in unterschiedlichsten Branchen, einem gewachsenen Know-how und der Bereitschaft zur Innovation. Die neue alphaJET-Generation Das spiegelt sich in der neuen Generation des alphaJET evo mit modularen Konfigurationen und abgeleiteten Varianten. Die Auslegung der Drucker bezüglich Schriftfont, Zeilendruck, Geschwindigkeit und Software werden explizit auf die Kundenwünsche abgestimmt. Es gibt sehr leistungsfähige Modelle für komplexe oder ganz spezielle Anwendungen und reduzierte Varianten ohne unnötige Komponenten. Der Kunde wählt den für seine Zwecke am besten geeigneten alphaJET evo: • 48 Pixel vertikal mit Einstrahl-Technologie • schwenk- und abnehmbares Display • intelligente Software für kom plexe Anlagen und Aufgaben • umfangreiches Grafikprogramm alphaJET into: • • • wirtschaftlich in der Anschaffung und im Verbrauch 1- bis 5-zeiliges Druckbild (5x5 Matrix) für Standardanwendungen in der Industrie alphaJET tempo: • Druckgeschwindigkeit bis zu 3.500 Zeichen/Sek. (rd. 11 m/Sekunde) mit Normzeichenbreite 2,5 mm • Druckbild bis zu 24 Pixel vertikal Drucker und kann sicher sein, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt und in der Praxis geprüft sind. Die Vielzahl heute verfügbarer pigmentierter und nicht pigmentierter Tinten in verschiedenen Farben und Zusammensetzungen sorgt für die gewünschte Haftung. Iris Kluehspies [email protected] UV-Offsetdruck | Japan A nri ist in Japan ein Vorreiter für den Einsatz umweltschonender Technik und sorgt nun mit der ersten wasserlosen Genius 52UV auf dem japanischen Inselstaat für nachhaltige Druckprozesse. Nicht nur das allgemeine Druckportfolio soll erweitert werden, sondern vielmehr das reichhaltige Angebot an nicht saugenden Kunststoffen, wie beispielsweise PVC, PC, PS, ABS und PP. Dabei ist das Unternehmen stets bestrebt, seine Kunden auf höchstem Qualitätsniveau zu bedienen und dabei der Umwelt gerecht zu werden. Neue Qualitätsstandards im Druckprozess sollen gesetzt werden, sowie die Steigerung bei der Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit im Dienste für den Kunden. Warum zum aktuellen Zeitpunkt? „Einen richtigen oder falschen Investitionszeitpunkt gibt es nicht, wenn sich ein Land im Ausnahmezustand befindet. Der Blick sollte immer in die Zukunft gehen. Besonders jetzt ist es wichtig, ökologische Sichtweisen bei Neuinvestitionen zu haben und somit das Geschäft von morgen zu sichern“, erläutert Herr Nonoshita, Präsident von Anri Machinery Co., Ltd. Die japanische Druckerei aus Osaka kennt die Vorteile der Genius 52UV genau: Wie keine andere Kleinformatmaschine liefert sie schon nach nur zehn Vorlaufbogen ein verkaufbares Resultat. Farblich entspricht es den in der Druckvorstufe angelegten Vorgaben und bleibt dank einer Farbwerktemperierung während des gesamten Auflagendrucks stabil. Das Stellen von Farbzonen wie an einer konventionellen Offsetmaschine entfällt komplett, da die fünf Kurzfarbwerke keine Zonenschrauben besitzen. Eine Anilox-Rasterwalze sorgt für die konstante Farbführung. Wasser und Isopropylalkohol werden dazu nicht gebraucht. Vielmehr übernehmen silikonbeschichtete Druckplatten die perfekte Aufteilung von druckenden und nicht druckenden Bildstellen. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Bilder, die mit feinsten Rastern (120 L/cm Bestätigung des Geschäftes auf der Print China in Dongguan: Anri Machinery Co., Ltd. erfreut über ihre neue Investition Genial einfach – die Genius 52UV von KBA-MetroPrint Unternehmerisches Handeln inmitten der Krise Premiere der Genius 52UV in Japan Die Welt bewundert, mit welcher Disziplin die Menschen in Japan, die über sie hereingebrochene Katastrophenkette, meistern. Von Hysterie kann jedenfalls keine Rede sein. Eher von verantwortungsbewusstem Handeln. Das heißt auch, Antworten zu geben, wie künftige Generationen Ihren Wohlstand beibehalten können. In schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen. Ein solches Unternehmen ist z. B. die Druckerei Anri Machinery Co., Ltd. aus Osaka, Japan. oder frequenzmoduliert) wiedergegeben werden. Aufgrund des wegfallenden Feuchtwerks können bestechende Farbergebnisse erzielt werden. Letztendlich ausschlaggebend für den Kauf der Genius 52UV waren auch die erstellten vielfältigen Druckmuster, sowie der Besuch im Werk der KBA-MetroPrint in Unterfranken. Die darauf folgenden Besuche bei Genius 52UV-Anwendern überzeugten vollständig. Antonio Morata [email protected] Report 39 | 2011 41 UV-Offsetdruck | Australien Interessante Website: www.ibscards.com.au sollen dem Unternehmen ermöglichen, in Märkte vorzudringen, in denen sich die Konkurrenz schwer tut. Öko-Offsetdruck in exzellenter Qualität? Vor wenigen Tagen wurde die zweite wasserlose Genius 52UV in Betrieb genommen und sorgt ab sofort nicht nur für eine Erweiterung des Produktportfolios, sondern leistet noch zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zum Thema Umweltfreundlichkeit Einfach, grün und innovativ: Die Genius 52UV leistet ihren Umweltbeitrag in Australien Australien – faszinierend und einzigartig zugleich und mit einer Gesamtfläche von rund 7,7 Millionen Quadratkilometer der sechstgrößte Staat der Erde. Ein Kontinent auf dem zahlreiche exotische Tier- und Pflanzenarten beheimatet sind. Wo sonst, könnte das Thema Klima- und Naturschutz eine so wichtige Rolle spielen. A Scott Siganto (l.), Geschäftsführer IBS Design Resources, bei der Übernahme der Genius 52UV zusammen mit Jack Malki von Jet Technologies (offizielle Vertretung der KBA-MetroPrint AG in Australien) 42 Report 39 | 2011 uch in der industriellen Druckproduktion ist die CO2Reduzierung ein zentrales Thema auf dem grünen Kontinent und veranlasst viele Druckereien zum Umdenken. So auch die im Jahre 1996 gegründete Firma IBS Design Resources in Nerang, Queensland unweit von der Metropole Brisbane entfernt. Vor Kurzem wurde hier die zweite wasserlose Genius 52UV von KBA-MetroPrint in Betrieb genommen. Sie ermöglicht nicht nur eine Erweiterung des Produktportfolios sondern leistet zusätzlich einen bedeutenden Umweltbeitrag. Für das 18-Mann-Unternehmen IBS war klar, dass die Genius 52UV für neue Geschäftsideen im Offsetdruck prädestiniert ist. Sie Zum einen druckt die Genius 52UV mit UV-Farben, die gleich nach dem Druck im Auslagesegment der Druckmaschine aushärten. Zum anderen benötigt diese innovative Offsetmaschine im B3-Format kein Wasser und keine Wasserzusatzstoffe wie Isopropylalkohol und sonstige umweltbelastende Stabilisatoren. Somit produziert die Genius 52UV in exzellenter Offsetqualität besonders umweltfreundlich. IBS will sein Angebot an Businessprodukten für Büro und Alltag erweitern und legt deshalb sehr viel Wert auf möglichst große Flexibilität bei den eingesetzten Materialstärken und den wirtschaftlich möglichen Jobgrößen. „Wir möchten unseren Kunden alles aus einer Hand liefern und dabei wirtschaftlich und leistungsstark bleiben. Bei der Genius 52UV haben wir die Möglichkeit, sehr schnell auf die verschiedenen Marktsituationen zu reagieren und ohne größeren Aufwand selbst kleinste Jobgrößen preisgünstig und mit beinahe konkurrenzloser Materialflexibilität anzubieten“, unterstreicht Scott Siganto, Geschäftsführer von IBS Design Resources. Fast konkurrenzlose Materialflexibilität Durch den wasserlosen Druckprozess in Verbindung mit den Kurzfarbwerken der Genius 52UV fallen im Gegensatz zum konventionellen Offsetdruck nur wenige Anlaufbogen (Makulaturen) an. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein 80-Gramm-Papier oder ein Karton bzw. Plastik in der Stärke 0,8 mm verarbeitet wird. „Wir suchten ein attraktives Drucksystem, welches Zeit, Geld und vor allem Ressourcen einspart und dabei keine Kompromisse in Sachen Qualität des Druckergebnisses zulässt“, weiß Scott Siganto und fügt stolz hinzu „und mit der Genius 52UV haben wir solch ein System auch gefunden.“ Antonio Morata [email protected] In Kürze KBA-Fluthilfe für Marshall & Bruce in Nashville So sah die Rapida 105 bei Marshall & Bruce aus, nachdem das Wasser, das fast in Galeriehöhe im Drucksaal stand, zurückgegangen war Als wäre nichts gewesen: Marshall & Bruce kann auf der Rapida 105 wieder produzieren K bin überzeugt, wir wären ohne die konzentrierte Arbeit und der umsichtigen Hilfe von KBA noch lange nicht wieder dort, wo wir heute sind“, freut sich Smith. Neben der Siebenfarben-Rapida 105 mit Lackturm, Bogenwendung und Kartonausstattung waren Plattenbelichter, Computerausrüstung und weitere Anlagen in der Weiterverarbeitung vom eindringenden Wasser betroffen. Der Schaden bezog sich aber nicht nur auf die technische Ausrüstung, sondern auch auf napp einen Meter hoch stand das Wasser im Mai vorigen Jahres im Drucksaal von Marshall & Bruce, einem 145 Jahre alten Druckunternehmen in Nashville/Tennessee (USA). Chip Smith, Präsident des Akzidenz- und Verpackungsunternehmens ging bis dahin davon aus, sein Betrieb befinde sich trotz der Nähe zum Cumberland River an einem sicheren Standort. Dann trat dieser nach einer langen Regenperiode doch über die Ufer, obwohl der Regen schon aufgehört hatte. Einer der Beschäftigten stellte gegen Mitternacht noch den Strom ab. Das war die Rettung für das Druckunternehmen. Als die Flut zurückging, begann das große Aufräumen. Zwei Monate dauerte es, bis der Betrieb wieder lief. KBA half mit einem Team von Mechanikern und Elektrikern, die die Maschine in sieben Wochen wieder in Gang brachten. „Sie kamen in einer schwierigen Situation und hatten eine großartige Einstellung, uns zu helfen. Ich vorrätiges Papier und Fertigprodukte. Alles in allem ein Schaden von 2 Mio. US-Dollar. Bis die Rapida 105 wieder anlief, arbeitete Marshall & Bruce als Printbroker. Das erlaubte es, die Kunden weiter zu betreuen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Als die Druckerei wieder produzierte, fühlten sich Smith und sein Team wie kleine Sieger gegen die Naturkatastrophe: „Als die Rapida nach der Flut das erste Mal anlief, haben wir gefeiert!“ Weitere Rapida 142 für Malnove Inc. in Florida I m Frühjahr dieses Jahres nahm Malnove Inc., einer der größten unabhängigen Faltschachtelhersteller der USA, in seinem Werk in Jacksonville/Florida eine neue Siebenfarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung in Betrieb. „Bei uns ging bereits 1997 die erste großformatige Rapida der USA in Produktion“, erinnert sich Paul Malnove, Präsident des Unternehmens. „Von da an haben wir auf eine einheitliche Maschinenplattform in allen unseren Werken gesetzt. Der Vorteil für unsere Kunden ist, wir können jeden Karton, jeden Auftrag in jedem Werk, an jeder Maschine mit der gleichen hohen Druckqualität produzieren. Die Rapida 142 unterstützt seitdem unsere Strategie.“ Die neue Rapida 142 bringt mehr Dynamik und Leistung in das Werk Jacksonville. Sie ist mit vielen Automatisierungsbausteinen ausgerüstet, die die Rüstzeiten deutlich senken, die Produktivität steigern und die Druckqualität weiter optimieren. Darunter sind FAPC-Plattenwechselautomaten und DensiTronic professional für die Online-Qualitätsregelung. Daneben ist die neue Maschine für die UV-Inline-Veredelung ausgestattet. „Eine wachsende Marktchance für Malnove“, meint Chris Travis, Direktor Technologie von KBA North America. Malnove wurde 1948 gegründet. Unter dem Motto „Malnove Packaging Solutions“ gestaltet, produziert und konfektioniert das Unternehmen hochqualitative Kar- tonverpackungen. Heute gehören drei Werke in Omaha, Nebraska, Jacksonville, Florida und Clearfield, Utah zur Verpackungsgruppe. Seit einigen Monaten produziert bei Malnove in Jacksonville eine neue Rapida 142. Mit der Siebenfarbenmaschine setzt das amerikanische Unternehmen die Vereinheitlichung des Maschinenparks fort und sorgt durch mehr Automatisierung für höhere Wirtschaftlichkeit Report 39 | 2011 43 In Kürze D as Trio ist komplett: Beim chinesischen Verpackungsdrucker Jiangsu Zhongcai Printing Co., Ltd. in Danyang City ist Ende 2010 eine Siebenfarben-Rapida 105 mit Lackturm in Produktion gegangen. Die UV-Maschine wird für den Druck von Luxusverpackungen eingesetzt. Sie ergänzt zwei Sechsund Fünffarbenmaschinen von KBA im Mittel- und Großformat, die seit 2003 bzw. 2002 produzieren. Jiangsu Zhongcai Printing wurde 1994 gegründet und zählt zusammen mit Shanghai Jiacai Printing zur tnp-Gruppe (The National Press), einem auf den hochwertigen Verpackungsdruck spezialisierten Unternehmensverbund. Neben sieben Offsetmaschinen setzt die Gruppe in zwei großen Produktionsstätten mit ca. 1.000 Beschäftigten auch mehrere Flexo- und Tiefdruckmaschinen ein. Auf dem 150.000 m² großen Firmengelände in Danyang stehen heute mehr als 86.000 m² Produktionsfläche zur Verfügung. Das ISO 9001:2001 und ISO 14001:2004 zertifizierte Unternehmen wird erfolgreich von den beiden Brüdern Jiao Xiao Lin und Jiao Xiao Ping geführt. Der Umsatz betrug zuletzt rund 50 Millionen Euro und wird in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen. Neben Die Rapida 105-7+L-UV ist bereits die dritte KBA-Maschine bei Jiangsu Zhongcai. Deputy General Manager Jianping Bao, General Manager Jiao Xiao Ping und KBA-Verkaufsleiter Huang Nanbiao (v.l.) vor der neuen Anlage KBA-Trio beim chinesischen Verpackungsdrucker Jiangsu Zhongcai Printing komplett der Qualität liegt ein Hauptfokus auf umweltkonformen Herstellungsverfahren. General Manager Jiao Xiao Ping: „Wir haben zahlreiche langfristige Lieferverträge mit nationalen und internationalen TopFirmen aus den Industriebereichen Tabakwaren, Elektronikprodukte, Lebensmittel und Getränke sowie Medizin und Haushaltswaren. Kun- dennamen wie Panasonic, Siemens, Motorola, Philips, McDonald, KFC, Colgate oder Castel unterstreichen unser Leistungsvermögen. Unsere Kunden entwickeln mit uns ständig noch attraktivere Verpackungslösungen. Dabei spielt auch die eingesetzte Technik eine entscheidende Rolle für den Geschäftserfolg. Jiao Xiao Ping: „Dass wir uns im vergangenen Jahr nach einer längeren Investitionspause erneut für eine KBA Rapida entschieden haben, kommt nicht von ungefähr. KBA hat sich in den letzten Jahren am besten entwickelt. Dies gilt bei den technischen Innovationen, bei der Leistung und beim After-SalesService. Wir schätzen die Kooperation und haben ein offenes Ohr für Neuentwicklungen, die uns weiter bringen.“ Shanghai Guichao: Tags und Etiketten für die Haute Couture-Szene Tang Gui Chao: „Die KBA-Maschine bietet uns enorme Vorteile und die Chance zum weiteren Ausbau unseres Kundenservice.“ N eben den stark gefragten KBA Rapidas im Mittel- und Großformat findet auch die Rapida 75 im B2-Format in China zunehmend überzeugte Anwender. Ein Beispiel im Großraum Shanghai ist die 2004 gegründete Druckerei Shanghai Guichao Fashion Accessories. Sie bedient mit der Rapida 75 die internationale Modebranche. Mit seinen ca. 80 Mitarbeitern hat sich der Betrieb mit großem Erfolg auf die Produktion von sogenannten Tags für renommierte Modemarken spezialisiert. Die Hinweisschilder und -etiketten für Preis, Größe, Produktbeschaffenheit und Herstellerinformationen werden in einer beeindruckenden Vielfalt auf unterschiedlichsten Bedruckstoffen hergestellt. Rund 44 Report 39 | 2011 90 Prozent der Auftraggeber sitzen in Europa, darunter vor allem renommierte Labels in Italien und Spanien. Doch auch Kunden in den USA, Japan und China werden inzwischen mit den Qualitätsprodukten von Shanghai Guichao Fashion Accessories versorgt. Firmenchef Tang Gui Chao hatte sich vor seiner Entscheidung für die Rapida 75 am Markt genau umgesehen: „Als wir unser Projekt 2009 begonnen haben, gab es noch wenige Rapida 75-Anlagen in China, doch wir sehen uns in der Richtigkeit unserer Entscheidung bestätigt. Qualität, Produktivität und Produktvielfalt konnten mit der Neuen erheblich gesteigert werden. Von März bis August ist bei uns Hochkonjunktur. Wir konnten die Kapazitätssteigerung gut gebrauchen und haben die tägliche Laufzeit von acht auf zwölf Stunden erhöht.“ In Kürze A uch in der Schweiz werden die modernen Halbformat-Maschinen von KBA immer populärer. Dies ist neben der Qualität nicht zuletzt dem energie- und platzsparenden Maschinenkonzept zu verdanken, das dem Bedürfnis vieler KMUs entspricht. Die Wohler-Druck AG aus Spreitenbach unweit von Zürich hat sich im Zuge ihrer Zukunftsstrategie mitsamt Neubau für eine Fünffarben-Rapida 75E (530 × 750 mm) mit Lackturm, Auslageverlängerung und einem bis heute einmalig hohen Automationsgrad entschieden. Eine weitere Fünffarben-Rapida 75E geht an die Gutenberg Druck AG in Lachen am oberen Zürichsee. Beide Druckereien haben den Ruf, besonders innovativ zu sein. Ebenfalls bemerkenswert ist die Bestellung einer Rapida 66 (480 x 660 mm) durch das 120 Jahre alte Familienunternehmen Druckerei Steckborn Louis Keller AG. Hier hat man sich für eine umstellbare Vierfarben Rapida 66-4 SW entschieden. Dies ist für den High-Tech-Markt Schweiz ein wichtiges Signal, denn nicht immer ist eine „echte“ Halbformat-Maschine notwendig, um in einem hart umkämpften Markt mit hohen Qualitätsansprüchen zu bestehen. Die Rapida 75E in FünffarbenKonfiguration mit Lackierwerk bei der Wohler-Druck AG soll mit dem QualiTronic Color Control Inlinefarbmess- und Regelsystem in Kombination mit einem spektralen und densitometrischen Farbmessund Kontrollsystem ausgestattet werden. Ergänzt wurden diese Systeme mit dem ErgoTronic ACR für die automatische Registerstellung. Die Maschine kann Bedruckstoffe von 0,04 bis 0,8 mm bei einer maximalen Druckleistung von 16.000 Bogen/h verarbeiten. Das Kammerrakel-Lackwerk verfügt über einen halbautomatischen Lackplattenwechsel und ein automatisches Lackversorgungs- und Reinigungssystem. Ebenfalls im Paket enthalten ist LogoTronic professional – ein Server mit zentraler Datenbank (Auftragsliste, PressWatch, Speed- Zufrieden mit der neue Rapida 66 ist der Inhaber der Druckerei Steckborn, Martin Keller Von links: Arnold Kessler, Gutenberg Druck, Peter J. Rickenmann, Print Assist, Andreas Grüter, Gutenberg Druck, und Sascha Fischer, Koenig & Bauer „Halbformat“-Rapidas in der Schweiz im Kommen Watch, Reports, VisuTable, Stapelkarte, Stammdaten) und Schnittstellen zur Branchen-Software. Schnörkellosigkeit überzeugt Die Maschine der Gutenberg Druck AG ist ähnlich konfiguriert: im Bereich des Farbmess- und Regelsystems setzt man auf die Integration in die bereits bestehende InkZone-Applikation von Digital Information. Ein wichtiger Faktor für die Kaufentscheidung war die kompakte Bauweise der Rapida 75E. Geschäftsführer Andreas Grüter: „Wir schauten uns die im Markt angebotenen Maschinen genau an und mussten erkennen, dass auch die Platzverhältnisse im Drucksaal eine entscheidende Rolle spielten. Die kompakte KBA Rapida 75E kann optimal in unsere Räumlichkeiten integriert werden. Auffallend beim Vergleich war auch der wesentlich geringere Energiebedarf der Rapida 75E. Die Entscheidung war nicht einfach, denn wir waren mit den bestehenden Maschinen und der Betreuung durchaus zufrieden. Print Assist und KBA haben uns jedoch sehr kompetent beraten und uns in technischer Hinsicht neugierig gemacht. Ein Besuch im Radebeuler Werk überzeugte uns vollends. Die KBA Rapida 75E ist eine gelungene Kombination aus Schnörkellosigkeit, sinnvoller Automation und hoher Leistungsfähigkeit, verbunden mit modernster Drucktechnik.“ Martin Keller von der Steckborn Louis Keller AG zu seiner Entscheidung für die Rapida 66-4 SW2: „Die KBA Rapida 66 ist eine Allroundmaschine. Sie bietet ein äusserst attraktives Preis-LeistungsVerhältnis und ein höchstmögliches Maß an Flexibilität. Der GrafiControl-Leitstand, das Farb- und Regelsystem DensiTronic, die Einbindung in den Vorstufen-Workflow mittels CIP-3/JDF-Schnittstelle, der halbautomatische Plattenwechsel und die automatische Gummituchwaschanlage erlauben eine schnelle Umrüstung. Mit dem A2-Format deckt die Maschine in optimaler Weise ca. 80 Prozent des 50/70-Bereiches ab.“ Nachdem sich die Schweizer KBA-Tochter Print Assist AG in Höri bei Zürich sehr erfolgreich im Schweizer Groß- und MittelformatMarkt positionieren konnte, ist es ihr mit den interessanten Alternativen Rapida 75E und Rapida 66 auch im Halbformat gelungen, die Marktposition zu stärken. Report 39 | 2011 45 In Kürze Hochwertige Semicommercials mit neuer KBA Comet Luiz Cesar Dutra, Geschäftsführer Deltagraf Representações Comerciais, Hercilio de Lourenzi, Eigentümer Editora Escala, Claudia Santos, Finanzdirektorin Oceano, KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp, Marcos Salles, Druckereileiter Oceano, und KBA-Vertriebsleiter Fernando Ramos (v.l.n.r.) während der Open House-Veranstaltung in Cajamar B eim langjährigen KBA-Kunden Oceano im brasilianischen Cajamar bei São Paulo ist vor einigen Monaten eine KBA Comet mit Heatset-Ausstattung für den Druck von Tabloidprodukten, Schulbüchern und Zeitschriften in Produktion gegangen. Bei einer Open House- Veranstaltung Anfang März, zu der Oceano gemeinsam mit der brasilianischen KBA-Vertretung Deltagraf Representações Comerciais eingeladen hatte, wurde auf der Rotation eine qualitativ anspruchsvolle Zeitschrift im Heatset auf 65 g/m²-Papier produziert. Comet im australischen Hobart ein Highlight der SWUG 2011 I m eine Flugstunde südlich von Melbourne gelegenen Hobart fand Ende März 2011 die 25. Jahreskonferenz der Single Width Users Group (SWUG) statt. Ihr gehören australische und neuseeländische Zeitungsdrucker mit einfachbreiten Druckmaschinen an. Etwa 220 Teilnehmer informierten sich im Wrest Point Konferenz-Center über Trends und Neuigkeiten in der Zeitungsproduktion. Der traditionelle Druckereibesuch zum SWUG-Jahrestreffen fand im Druckzentrum Davies Brothers im Glenorchy Technopark nördlich von Hobart statt. Bei der zum australischen Medienkonzern News Limited gehörenden Druckerei produziert eine KBA Comet 46 Report 39 | 2011 mit sechs Drucktürmen und einem Doppelfalzapparat KF 3 neben der lokalen Zeitung The Mercury und dem Sunday Tasmanian u. a. Teilauflagen des Australian und der Herald-Sun. Bob Lockley, Chief Executive Web Printing von Fairfax Media und langjähriger Präsident der SWUG: „Das im Mai 2009 eröffnete Druckzentrum war ein lohnendes Ziel, da wir eine der modernsten Zeitungsinstallationen in Australien in Produktion sehen konnten.“ Experten aus 41 Druckereien aus der Region Australasia besichtigten die wellenlose KBA Comet-Rotation (im Bild) bei Davies Brothers in Hobart Hercilio de Lourenzi, Eigentümer der zur Grupo Escala gehörenden Druckerei, bezeichnete seine jüngste Investition in diese Comet und eine baugleiche Schwestermaschine am Standort Criciúma im Süden Brasiliens als Fortführung der 1997 begonnenen engen Part- nerschaft mit KBA. Damals begann die Kooperation mit einer 16-Seiten-Akzidenzrotation Compacta 215, der im Laufe der Jahre drei weitere Maschinen dieser Baureihe sowie zwei 48-Seiten-Maschinen KBA Compacta 618 und mehrere KBA-Bogenmaschinen folgten. Die für beide Seiten erfolgreiche Zusammenarbeit drückt sich im beeindruckenden Wachstumskurs bei Oceano aus. KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp bedankte sich und nannte die beiden Comets eine perfekte Ergänzung des bei Oceano eingesetzten Maschinenportfolios für die kostengünstige, hochwertige und umweltbewusste Produktion von Büchern, Werbebeilagen und Magazinen. Die an Oceano gelieferten Comet-Anlagen mit jeweils einem Achterturm, einem KF 3-Klappenfalzwerk und einem Heißlufttrockner haben einen Zylinderumfang von 1.156 mm, eine maximale Bahnbreite von 1.000 mm und eine maximale Produktionsleistung von 75.000 Expl./h. In Kürze Ecuador’s Staatspräsident bei Editogran S.A. in Ecuador A nfang April besichtigte der ecuadorianische Staatspräsident Rafael Correa die hochmodernen Produktionsstätten der beiden landesweiten Tageszeitungen El Telégrafo und PP El Verdadero in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. An diesem Standort des staatlichen Unternehmens Editores Gráficos Nacionales (Editogran S.A.) produziert seit einigen Monaten eine Zeitungsrotation KBA Colora. Der Regierungschef machte sich beim Rundgang mit Edwin Ulloa, dem Direktor der Tageszeitung El Telégrafo, sowie Medienberater José Orús und Druckereileiter Michael Hanisch ein Bild vom Druck- Der ecuadorianische Staatspräsident Rafael Correa (Mitte), bei seinem Rundgang durch die neuen Produktionsanlagen von Editogran S.A. zentrum mit der neuen KBA Colora. „Bei aller inhaltlichen Qualität von El Telégrafo gab es auf technischer Seite Probleme mit der alten Rotation. Jetzt verfügt Editogran S.A. über eine neue Druckerei, eine hochmoderne Druckmaschine und ist technisch auf Weltniveau“, stellte Correa bei der anschließenden Pressekonferenz fest. Mit der neuen Rotation wurden die Druckzeiten und Produktions- kosten deutlich gesenkt. Die Anlage ist mit zwei Rollenwechslern Pastomat C, manueller Rollenbeschickung, zwei voll ausgebauten Achtertürmen, zwei Wendeeinrichtungen und einem Klappenfalzwerk KF 5 ausgestattet. Automatisierungsmodule wie Farb- und Schnittregisterregelungen ermöglichen eine hohe Druckqualität. Auf dem gut 30.000 m² großen Gelände der ältesten Tageszeitung Ecuadors sind Produktion, Lager und Versand untergebracht. Insgesamt 310 Mitarbeiter sind bei Editogran S.A. mit der Herausgabe der beiden Tageszeitungen El Telégrafo und PP El Verdadero beschäftigt. Doppelpremiere für Rapida 75E bei Pro-Print in Südafrika V.l.n.r.: Barry Roberts, seine Tochter Yvette Roberts und Greg Young von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions freuen sich über die gelungene Doppel-Premiere der beiden KBA Rapida 75E-Anlagen N ach vielen Installationen in Europa, Asien und Lateinamerika haben vor einigen Monaten auch in Südafrika bei Pro-Print (Pty) Ltd in Congella bei Durban kurz hintereinander zwei Rapida 75EAnlagen für eine Doppel-Premiere gesorgt. Das nach dem Slogan „Professionals in Print“ arbeitende und mit vielen Auszeichnungen dekorierte Unternehmen hat sich in der 47-jährigen Firmengeschichte erstmals für eine KBA-Bogenoffsetmaschine entschieden. Pro-Print ist u. a. auf hochwertige PharmaVerpackungen spezialisiert und setzte bisher 16 Maschinen eines japanischen Herstellers ein. Inhaber Barry Roberts führt das 1964 von seinen Eltern Ernest und Doreen Roberts gegründete Unternehmen in zweiter Generation. Seine Eltern hatten vor über 40 Jahren den Print-Bereich von Allen Hanburys, heute bekannt als Glaxo Smithkline, übernommen. 2010 erzielte Pro-Print mit 160 Mitarbeitern einen Umsatz von über 11 Millionen Euro. Mit den beiden neuen KBA Rapida 75E hat man sich in puncto Wirtschaftlichkeit und Umweltorientierung neu positioniert. Zum Kundenkreis gehören internationale Pharma-Hersteller, Werbeagenturen und viele andere Unternehmen. Mit der Rapida 75E hat sich Pro-Print für den EnergiesparChampion im B2-Format mit auf 16.000 Bogen/h gesteigerter Fortdruckgeschwindigkeit und auf 0,8 mm erweiterter Bedruckstoffstärke entschieden. Barry Roberts: „Es mag in der Branche viele überraschen, dass wir als Komori-Stammkunde einen neuen Maschinenlieferanten ins Boot geholt haben. Doch die auf der IPEX 2010 getroffene Entscheidung für die beiden Rapida 75E basiert auf Fakten. Dabei haben der minimierte Platzbedarf, Ausstattungsdetails und die Servicequalität der südafrikanischen KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions eine bedeutende Rolle gespielt. Die beiden Vierund Fünffarben-Rapidas 75E mit automatisiertem Plattenwechsel, Gummituchwascheinrichtungen und ErgoTronic-Leitständen zeichnen sich durch hervorragende Rüstzeit- und Energieverbrauchswerte aus. Sie produzieren zudem äußerst zuverlässig und der mögliche Druck ohne Alkohol verbessert die Umweltbilanz zusätzlich.“ Interessante Website: www.proprint.co.za Report 39 | 2011 47 In Kürze Das Interesse an den innovativen Kennzeichnungssystemen von KBAMetronic war groß Erfolgreiche Interpack für KBA-Metronic E ine beeindruckende Publikumsresonanz, sehr gute Gespräche und eine Reihe von Verkaufsabschlüssen waren das Ergebnis des Auftritts von KBA-Metronic auf der Interpack 2011. Als weltweit bedeutendste Messe der Verpackungsbranche ist die Interpack seit vielen Jahren Pflichtveranstaltung für KBA-Metronic als Systemanbieter im Bereich der industriellen Kennzeichnung. Mit 2.700 Ausstellern aus 60 Nationen und 19 restlos belegten Düsseldorfer Messehallen war die Interpack 2011 eine der erfolgreichsten Veranstaltungen in der 53-jährigen Geschichte. Im Mittelpunkt der Präsentation von KBA-Metronic standen Neu- und Weiterentwicklungen der Kennzeichnungstechnologie. So wurde die Vereinzelungsanlage udaFORMAXX als Nachfolger der UDA-150 S, die neuen Heißpräger hpdSYSTEM mit Schutzart bis zu IP 54, neueste Laser-Kennzeichnungstechnik, das inzwischen vieldiskutierte System zur Kennzeichnung laseraktivierbarer Etiketten und die neueste Generation der Tintenstrahldrucker-Erfolgsreihe alphaJET in verschiedenen Varianten vorgestellt. Erstmals informierten auch Fachleute der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG auf dem Stand von KBA-Metronic über aktuelle Techniken und Verfahren im Hochleistungs-Bogenoffset für den Verpackungsdruck. KBA-Metronic auf der CosmeticBusiness in München kunftsliste der Fachbesucher die internationalen Big Player der Branche genauso wie viele mittelständische und kleinere Unternehmen. Für KBA-Metronic bot die Veranstaltung eine geeignete Plattform für die Präsentation optisch ansprechender Kennzeichnungslösungen für hochwertige Kosmetikverpackungen in verschiedenen Losgrößen und Formaten. Die udaFORMAXX als Stand-alone-VereinDie udaFORMAXX für die flexible und präzise Verpackungskennzeichnung kann mit allen gängigen Kennzeichnungsgeräten ergänzt werden D ie alljährlich in München stattfindende CosmeticBusiness ist die einzige Fachmesse der Kosmetik-Zulieferindustrie in Deutschland mit wachsenden Ausstellerund Besucherzahlen. Unternehmen aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kosmetikindustrie sind als Aussteller mit ihren Produkten und Dienstleistungen präsent: Produktentwickler, Hersteller von 48 Report 39 | 2011 kosmetischen Produkten, Maschinen für Produktion und Abfüllung, Verpackungen aller Art, Designer, Lohnverpacker, Entwickler, etc. „Was Rang und Namen hat, traf sich auf der CosmeticBusiness 2011. Man spürt hier besonders die Lebendigkeit und Dynamik der Kosmetikbranche“, meint Frank Richter, Inhaber von CosmeticBusiness. Und so umfasst die Her- zelungsanlage ermöglicht beispielsweise Lohnverpackern, kleine bis mittlere Auflagen von Faltschachteln und Zuschnitten sehr schnell umzustellen und individuell zu markieren. Der Tintenstrahldrucker alphaJET evo mit einer großen Auswahl an Tinten (z. B. UVsichtbare Tinte) ist ideal für die Produktkennzeichnung, denn er bietet u. a. die Möglichkeit TrueTypeFonts zu schreiben. Groß ist die Auswahl bei Kosmetikverpackungen In Kürze N ach der Inbetriebnahme der neu entwickelten 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 im vergangenen Jahr produziert beim Druck- und Medienunternehmen Schaffrath in Geldern seit April dieses Jahres auch eine Hochleistungs-Mittelformatmaschine Rapida 106. Schaffrath hat sich auf die Herstellung von Fach- und Publikumszeitschriften, Informationsschriften für Verbände und Kataloge spezialisiert. Effiziente Prozesse und modernste Technik garantieren die wirtschaftliche Produktion dieser Medien. Jahr für Jahr werden etwa 25.500 t Papier verdruckt sowie 45 Mio. Klebebindungen, 55 Mio. Heftungen und 55 Mio. Adressierungen ausgeführt. Mit der neuen KBA Rapida 106-Fünffarbenanlage druckt im Bogenbereich erstmals eine Maschine mit Lackturm. Sie produziert vor allem Umschläge, Einhefter, Postkarten, Sonderdrucke und vieles mehr für Rollen-Produkte. Bei Zeitschriften-Aufträgen wird häufig auf Lack verzichtet. Die neue Maschine soll aber auch für andere Geschäftsfelder einsetzbar Rudolf Sturme, Technischer Leiter des Schaffrath-Druckzentrums, und Drucker Ulrich Stelzer (r.) sind mit ihrer neuen KBA Rapida 106 sehr zufrieden Schaffrath: KBA Rapida 106 ergänzt KBA C16 sein. Deshalb hat man sich neben dem Lackturm auch für ein Ausstattungspaket für den Kartonagendruck entschieden. Bei Druckleistung, Farbmessund Regeltechnik sowie Automatisierung konnte die Rapida 106 besonders punkten. Die Inline- Farbregelung mit QualiTronic Color Control trägt deutlich zur Makulaturreduzierung bei. Durch eine automatische Farbversorgung, Nonstop-Lösungen, ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS, motorisch verstellbare Saugwalze, LogoTronic-Vernetzung und die Inline-Farbregelung kann die Maschinenbesetzung ohne Abstriche bei Druckleistung und Qualität optimiert werden. Für die Rapida 106 errechnet sich unter den Bedingungen bei Schaffrath ein Amortisationszeitraum von 3,5 Jahren. „Das ist ein recht kurzer Zeitraum für Investitionsgüter“, meint Geschäftsführer Dirk Devers. Nach knapp drei Monaten Produktion standen 6,1 Mio. Drucke auf dem Zähler. Das sind auf das Jahr hochgerechnet ca. 25 Mio. Bogen. „Der Bogenbereich ist durch die Rapida 106 stark gewachsen“, freut sich Devers. Klar, dass die Rapida 106 alkoholfrei produziert. Bei Schaffrath kommen IPA-free Fountain Solution Feuchtmittelzusätze aus dem KBA PressConsum-Angebot zum Einsatz. Interessante Website: www.schaffrath.de Druckerei Kliewer: Schnell & innovativ mit Digital- und Offsetdruck Z um Konzept der Druckerei Kliewer in Siegburg nahe Bonn gehören Komplettlösungen aus einer Hand. Geschäftsführer Miroslaw Eichberger, der das Unternehmen im Herbst 2009 übernahm, produziert am liebsten alles im eigenen Haus. Dieses Geschäftsmodell setzt aktuelle Technik voraus, um schnell und wirtschaftlich produzieren zu können. Bei der Druckerei Kliewer mit ihren 32 Mitarbeitern produzieren drei Offsetanlagen und eine Digitaldruckmaschine fast nebeneinander. Miroslaw Eichberger: „Beide Bereiche gehören zusammen. Häufig setzen wir für ein Produkt Offset- und Digitaldruck ein. So können auf der HP Indigo Press 3050 Umschläge personalisiert und die Inhalte auf einer der beiden Halbformatmaschinen produziert werden. Jeder Job gehorcht seinen eigenen Prinzipien.“ Durch ein einheitliches Color Manage- Mit der Rapida 75 hat die Druckerei Kliewer eine hochproduktive B2-Maschine im Drucksaal ment für alle Maschinen können die Aufträge jederzeit getauscht werden. Seit Herbst 2009 gehört eine Rapida 75-Fünffarben mit Lackturm und Auslageverlängerung zum Maschinenpark. Fast 35 Mio. Bogen hatte sie bis Anfang August bedruckt. Mit Druckleistungen von 12.000 Bogen/h (Maximalleis- tung 15.000 Bogen/h) wird im Unternehmen kalkuliert. Das sind bis zu 200.000 bedruckte Bogen täglich. Deswegen wirbt die Druckerei Kliewer mit dem Slogan: „Schnell & innovativ wie die Formel 1“. Miroslaw Eichberger schätzt an der Rapida 75, dass sie schnell in Farbe kommt, mit hoher Stabilität produziert und einen punktscharfen Ausdruck hat. Dementsprechend gehen alle Aufträge mit Vollflächen und hoher Farbbelegung automatisch auf die Rapida. Zu den Kunden gehören überwiegend Werbeagenturen, Firmen und private Kunden aus dem Großraum Köln/Bonn und aus anderen Ballungszentren wie Hamburg oder Frankfurt am Main. Die Auslastung des zweischichtig produzierenden Druckbetriebes funktioniert ohne Außendienst. Miroslaw Eichberger und Seniorchef Klaus-Dieter Kliewer betreuen die Kunden selbst. Sie können bei Kliewer alles – auch Adressverwaltung, Personalisierung, Portooptimierung und Versand – aus einer Hand erhalten. Interessante Website: www.druckerei-kliewer.de Report 39 | 2011 49 In Kürze InterTech Technology Award 2011 für KBA Flying JobChange Für den Fliegenden Jobwechsel an der KBA Rapida 106 erhält KBA den diesjährigen InterTech Technology Award Nach der Supergroßformatmaschine Rapida 205, der kleinformatigen Genius 52UV und der ziehmarkenfreien Anlage DriveTronic SIS wurde jetzt Flying JobChange mit dem begehrten InterTech Technology Award der Printing Industries of America ausgezeichnet F ür die Weltneuheit Fliegender Jobwechsel (Flying JobChange) in der Rapida 106-Mittelformatmaschine erhielt KBA den diesjährigen InterTechTM Technology Award der Printing Industries of America. Anlässlich einer Gala am 11. September im Rahmen der diesjährigen Fachmesse Graph Expo in Chicago wurde der Preis feierlich übergeben. In den vergangenen sechs Jahren wurde KBA bereits dreimal mit diesem begehrten Preis der amerikanischen Druckindustrie geehrt: 2005 für die neue Rapida 205 als formatgrößte Druckmaschine der Welt, 2006 für die wasserlos produzierende Genius 52UV und 2007 für die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS, ebenfalls an der Rapida 106-Bogenoffsetmaschine. „Wir sind sehr erfreut, diesen renommierten Preis der Printing Industries of America erneut zu bekommen“, freut sich Mark Hischar, President und Managing Director von KBA North America. „Flying JobChange gibt dem Markt einen signifikanten technologischen Impuls. Der fliegende Auftragswechsel bringt Jobwechselzeiten wie sie bisher nur aus dem Digitaldruck bekannt sind in den Bogenoffset – ohne Abstriche bei Druckqualität, Bedruckstoff-Spektrum und Druckleistung.“ Beim Fliegenden Jobwechsel werden die Druckplatten an nicht benötigten Werken bei laufender Druckproduktion ohne Maschinenstopp gewechselt. Durch das Ausgliedern der produzierenden und das Eingliedern der bisher stillstehenden Druckwerke erfolgt ein Jobwechsel ohne Maschinenstopp. Diese Form der Produktion ist beispielsweise für den Druck von Bedienungsanleitungen oder wechselnder Fremdspracheneindrucke in mehrsprachige Werke interessant. Eine ganze Reihe von Druckbetrieben in Europa setzt die prämierte Technologie bereits erfolgreich ein. Erstanwender war im Jahr 2009 AZ Druck und Datentechnik in Kempten/Allgäu. Interessante Website: www.printing.org Roadshow Route 75 in Brasilien und Peru Offen wie bei KBA üblich: Nach der Präsentation bei Grafijor Embalagens bestand für alle Fachbesucher die seltene Möglichkeit auch mal direkt in die Rapida 75 hineinzusehen D ie in Deutschland erfolgreiche Roadshow Route 75 zur Halbformatmaschine Rapida 75 fand kürzlich in Brasilien und Peru ihre Fortsetzung. Ende Juni startete die Tour in der brasilianischen Metropole Sao Paulo. Dort produziert bei der Verpackungsdruckerei Grafijor Embalagens seit fünf Monaten eine Rapida 75 mit vier Farbwerken und Lackturm. Eigentümer Sebastião J. Freitas erläuterte den rund 90 Teilnehmern die Geschichte seines Unternehmens und seine Entscheidungsgründe für die Rapida 75. Robson Pádua von Global Sistemas Gráficos, der brasilianischen Vertriebsgesellschaft für das Kleinformat, stellte sein Unternehmen mit über 20 Vertriebsund Servicemitarbeitern vor. KBADruckinstrukteur Benjamin Nelles 50 Report 39 | 2011 produzierte anschließend drei Jobs auf Papier und Karton. Wolfram Zehnle, Leiter des KBA-Kundenzentrums, erläuterte die InlineLackiereffekte. Nach Sao Paulo folgte ein weiteres Open-House bei Ordem Rosa Cruz in Curitiba. Das Unternehmen produziert mit einer Vierfarben-Rapida 66. Mehr als 50 Druckfachleute aus 20 Betrieben informierten sich über die kleinste Rapida im Format 48,5 x 66 cm. Auch hier erläuterten Benjamin Nelles und Wolfram Zehnle das Leistungspotenzial der Rapida 66 und die technischen Highlights der Rapida 75E. Die tolle Atmosphäre veranlasste viele Teilnehmer lange im Unternehmen zu verweilen. Letzte Station war die Druckerei Forma e Imagen in der peruanischen Hauptstadt Lima. Rund 20 Interessenten von bedeutenden Druckbetrieben rund um Lima verfolgten die professionell vorbereitete Präsentation der Fünffarben-Rapida 75 mit Lack. Dabei wurden die Vorteile der Maschine wie anwenderorientierte Automatisierung bei geringem Platz- und Energiebedarf herausgestellt. In Kürze Flying JobChange an der Rapida 106 macht Boxenstopps überflüssig. Dennoch nahmen die Besucher gerne die druckfrischen Bogen von Michaela, der Miss Viertelmeile vom Eurospeedway Lausitz, entgegen IMPRESSUM Report ist die Kundenzeitschrift der Unternehmensgruppe Koenig & Bauer (KBA): Ein Höhepunkt: Etikettendruck mit der Rolle-Bogen-Einrichtung RS 106 Koenig & Bauer AG, Würzburg Formel 1-Lauf für italienische Kunden M itte Juli informierten sich 50 Druckfachleute aus Italien im KBA-Kundenzentrum über den neuesten Stand der Automatisierung und Qualitätsüberwachung im Bogenoffset. Dabei stand der Rüstzeitweltmeister Rapida 106 im Mittelpunkt. Auf einer Zehnfarben-Rapida 106 mit Plattenzylinder-Einzelantrieben DriveTronic SPC und Bogenwendung für die 5 über 5Produktion wurden vier anspruchsvolle Aufträge mit insgesamt acht Formen im Schön- und Widerdruck produziert. Die Vorführung begann mit einem Kochbuch, das auf Bilderdruck matt mit 135 g/m² produziert wurde. Der schnelle Plattenwechsel für die einzelnen Signaturen erfolgte simultan und parallel zum Waschen/Rüsten. Bei den Folgeaufträgen wechselten die Drucker zusätzlich das Material und das Format. Produziert wurde auf Bilderdruck mit 70 g/m², 80 g/m² und 400 g/m². Den Abschluss bildete der fliegende Jobwechsel, genauer vier Sprachwechsel in Folge für einen vierfarbigen Katalog. Dabei wurden parallel zum Fortdruck die Platten für Sprache und Tiefe abwechselnd im jeweils ausgegliederten Werk 4 und 5 getauscht und die betreffende, benötigte Druckstelle dann elektronisch wieder eingegliedert. Passend zum Veranstaltungsmotto „Boxenstopp ade!“ präsentierte die im Mai 2011 gekürte Miss Viertelmeile vom Eurospeedway Lausitz die Druckbogen. Und es bestand die Möglichkeit, direkt vom Hallentor aus mit Gokarts auf einem kleinen Slalom-Parcours die eigene Geschicklichkeit zu testen – mit oder ohne Boxenstopp. Die zweite Demonstration galt der Inline-Veredelung. Zunächst lief auf der Sechsfarben-Rapida 106 ein Beipackzettel mit 60 g/m²Offsetpapier vom Rolle-Bogen-Anleger RS 106. Nach der Umstellung auf die Bogenproduktion standen Matt-Glanz-Effekte mit partiellem Auftrag von Öldrucklack und anschließender Dispersions-Hochglanzlackierung im Vordergrund. Es folgte eine vollflächig glanzlackierte Überraschungsform mit Bildern aus Dresden und Radebeul und vom Open House sowie zum Abschluss eine Stollenverpackung auf GT1-Karton. Friedrich-Koenig-Straße 4 97080 Würzburg Deutschland Telefon:0931/909-4336 Telefax:0931/909-4101 www.kba.com E-Mail: [email protected] Koenig & Bauer AG, Radebeul Friedrich-List-Straße 47 01445 Radebeul Deutschland Telefon:0351/833-2580 Telefax:0351/833-1001 www.kba.com E-Mail: [email protected] KBA-MetroPrint AG Benzstraße 11 97209 Veitshöchheim Deutschland Telefon:0931/9085-0 Telefax:0931/9085-100 www.kba-metroprint.com E-Mail: [email protected] KBA-Metronic GmbH Benzstraße 11 97209 Veitshöchheim Deutschland Telefon:0931/9085-0 Telefax:0931/9085-100 www.kba-metronic.com E-Mail: [email protected] Herausgeber: Unternehmensgruppe Koenig & Bauer Verantwortlich für den Inhalt: Klaus Schmidt, Direktor Kommunikation der KBA-Gruppe, Würzburg Layout: Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM Printed in the Federal Republic of Germany Formel 1-Feeling am Leitstand der Sechsfarben-Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h Report 39 | 2011 51 Rapida 106 SPC_nurfuerReport_d,e,i,f,s:Layout 1 04.08.2011 9:48 Uhr Seite 1 KBA Bogenoffsettechnologie LogoTronic professional – Managementsystem mit JDF/JMF-Schnittstelle, zentraler Farbdatenbank, Links zu DensiTronic und QualiTronic DensiTronic professional – kombiniertes Dichte- und Farbmesssystem mit dynamischer Farbregelung DensiTronic PDF – Bogenscanner zur Inhaltskontrolle vom gedruckten Bogen zum Original-PDF QualiTronic – Inline-Bogeninspektionssystem (bei Wendemaschinen für Bogenvorder- und Rückseite) QualiTronic Color Control – Inline-Farbdichtemessung und -regelung QualiTronic professional – Inline-Bogeninspektion mit Farbdichtemessung und -regelung DriveTronic Plate Ident – optische Plattenerkennung: ersetzt Passstiftkontrolle, FAPC – vollautomatischer Druckplattenwechsel DriveTronic SPC – simultaner Plattenwechsel mit Plattenzylinder-Einzelantrieben, parallele Waschprozesse Einstrang-Farbführung – schnelle Reaktionszeiten, geringer Wartungsaufwand CleanTronic Synchro – simultanes Waschen von Gummizylinder, Druckzylinder, Walzen CleanTronic Multi – Mehrmedien-Waschkreislaufsystem für wechselnden Waschmitteleinsatz (UV/konventionell) Vorregister, Plausibilitätskontrolle via Data-Matrix-Code ErgoTronic ACR – Automatisches Einpassen von Seiten-, Umfangs- und Diagonalregister ErgoTronic – Schnellstart-Funktion, Farbeinlaufprogramme, Jobspeicher, Jobwechsel Bogenwendung – vollautomatische Umstellung vom Leitstand aus Automatisierter Lackformwechsel (SAPC) VariDry-Hochleistungstrockner IR/TL und UV, einfacher Kassettenwechsel der Zwischentrockner-Positionen AirTronic-Auslage Multiventuri-Bogenführung Automatische Saugringpositionierung (ASP) Fernverstellung der Saugringe in der Auslage KBA Rapida 106 SPC. Das Flaggschiff im Mittelformat. Zur drupa 2008 präsentierte KBA den Rüstzeitweltmeister Rapida 106 mit Plattenzylinder-Einzelantrieben DriveTronic SPC, 15 vollständigen Jobwechseln und dem Druck von 15 x 500 Gutbogen innerhalb einer Stunde. Zur IPEX 2010 setzte die Rapida 106 mit KBA Flying JobChange, dem im Bogenoffset weltweit einzigartigen fliegenden Auftragswechsel, noch einen drauf. Diese überragende Performance ist nur mit einer umfassenden Automatisierung wie oben beschrieben zu erreichen. KBA.R.633.d Ihre herausragende Technologie und Einsatzflexibilität machen die Rapida 106 zum Flaggschiff im Mittelformat. Sie ermöglicht bis zu 60% Rüstzeitverkürzung gegenüber vielen anderen Maschinen dieser Formatklasse. Überzeugen Sie sich persönlich bei uns im Kundenzentrum. Koenig & Bauer AG, Bogenoffsetmaschinen Fon 0351 833-0, [email protected], www.kba.com DriveTronic SIS – Anlage - Ziehmarkenfreies Anlagesystem DriveTronic – Infeed - Ferneinstellung von Anlage und Deckmarkenhöhe DriveTronic Feeder – wellenloser Anleger - Vier unabhängige Antriebe für alle Bewegungsfunktionen – komplett presetfähig