Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011

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Neue Commander CL zur IFRA Expo 2011
www.kba.com
2|2011
PRODUKTE|PRAXIS|PERSPEKTIVEN
39
Aus dem Inhalt
KBA
Editorial2
CLassic-Variante mit H-Druckeinheiten ergänzt erfolgreiche CompacT-Plattform
Neue Commander CL zur
IFRA Expo 2011
Mit der Commander CL führt KBA eine kompaktere Rotation in klassischer Achterturmbauweise mit H-Druckeinheiten in den Markt ein
M
it einem nur 6 m hohen Druckturm hat KBA eine kompaktere
Rotation in klassischer Achterturmbauweise entwickelt, die der internationalen
Fachöffentlichkeit
auf der Zeitungsmesse IFRA Expo
Mitte Oktober in Wien vorgestellt
wird. Die Maschine der mittleren
Leistungsklasse mit nicht auseinander fahrbaren, nur 2,75 m hohen
H-Druckeinheiten ist in verschiedenen Automatisierungsstufen lieferbar und deckt technisch die
Anforderungen einer breiten Zielgruppe ab. Neben dem standardmäßig vorgesehenen manuellen
Plattenwechsel kann die Commander CL zur Rüstzeitverkürzung
optional mit Plattenwechselhalbbzw. -vollautomaten ausgestattet
werden. Ein späteres Upgrade ist
problemlos möglich. Durch die intelligente Modulbauweise wird ein
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis erreicht.
Die mit MLC-Steuerungstechnik ausgerüstete Commander CL
gewährleistet durch praxisorientierte Bausteine wie variable Bahnbreiten und Heißlufttrockner einen
hochflexiblen Zeitungs- und Semicommercialdruck. Automatisierte
Walzenschlösser KBA RollerTronic
zur Regelung des optimalen Walzenanpressdruckes vom Leitstand
aus sind Standard. Wie die Highend-Anlage Commander CT verfügt
die Classic-Version über modernste
Farbwerktechnik mit drei Auftragwalzen für den qualitativ hochwer-
tigen Druck. Die Commander CL
ist optional mit vielen weiteren
Features der am Weltmarkt sehr
erfolgreichen CompacT-Maschinen
der Commander CT- und CortinaBaureihen lieferbar. Dazu zählen
die schnelle Voreinstellung über
KBA PressNet und die Ein-KnopfBedienung über KBA EasyStart und
KBA EasyStop.
Das pragmatische und wirtschaftliche Konzept der neuen KBA
Commander CL überzeugte bereits
zwei renommierte süddeutsche
Zeitungshäuser, die vor einigen
Wochen zwei Anlagen mit insgesamt acht Drucktürmen in Auftrag
gaben.
Mehr zur neuen Commander
CL in der nächsten Ausgabe.
Bogenoffset
GDZ setzt auf Rapida 106
3
China: Verpackungsriese
wechselt ins Großformat
4
Italien: Tipolitografica und
Lucaprint Group mit Rapida 106 6
KBA Internet-TV
9
Format Werk:
Schreibhefte für Europa
12
hs-Druck mit Rapida 106
auf Wachstumskurs
13
Verpackungen für die Welt
14
Projekt „Low Migration Press“ 16
RS 106: mehr Leistung im Bogen 19
Thailand: Rapida 105
produziert edle Verpackungen 20
Rapida 162: mehr Flexibilität
21
Argentinien: Grafica Argentina
und Scolnik investieren
22
Uruguay: zweite Rapida 105
für Imprimex
24
Interpack und KBA
gemeinsam erfolgreich
25
KBA-Großformat in Fernost 28
UK: KBA-Service und Support 29
UV-Trocknungssysteme30
Rollenoffset
C48 SG: gelungene Premiere
bei Em. de Jong
in den Niederlanden
C16 demnächst in Frankreich
Dritte Compacta 215 bei CTP
Printers in Johannesburg
Zeitungsdruck
100. Commander CT-Druckturm
für Malmö
Cortina überzeugt bei
MittMedia in Schweden
KBA MaintainSoft
Energieeffizenz: viele Facetten
32
34
35
36
37
38
39
UV- und
Kennzeichnungstechnik
alphaJET: eine Erfolgsgeschichte 40
Premiere der Genius 52UV
in Japan
41
Australien: Genius 52UV
leistet Umweltbeitrag
42
In Kürze43
Report 39 | 2011 1
Editorial
Finanzmarktturbulenzen schaden der Realwirtschaft
Auch Print braucht verlässliche
Rahmenbedingungen
Verehrte Kunden und Freunde unseres Hauses,
Helge Hansen,
Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG
drei Jahre nach der Insolvenz der amerikanischen Lehman-Bank, die allgemein als Startpunkt der anschließenden globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gilt, sorgen die durch die Staatsschuldenkrise in Europa und den
USA ausgelösten Turbulenzen an den Börsen erneut für Beunruhigung
bei Investoren und Konsumenten. Zunehmend wächst das Unbehagen,
dass die von Gerüchten und Spekulationen getriebenen Finanzmärkte
und nicht die politischen Entscheidungsträger über unser aller Wohl bestimmen.
Die wachsende Dominanz virtueller anstelle realer Werte ist kein gesunder Zustand. Sie erschwert unternehmerisches Planen und Handeln
in der sog. Realwirtschaft und gefährdet auf Dauer unser westliches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem. Koordiniertes und konsequentes politisches Handeln über Ländergrenzen hinweg tut hier dringend Not. Mit
zusätzlichen Staatsschulden eilig geschnürte Milliarden-Programme zur
vorübergehenden Stabilisierung spekulativer Märkte werden die Schuldenproblematik und ihre negativen Folgen eher vergrößern, aber nicht
lösen. Im Prinzip gelten für öffentliche und private Haushalte die gleichen
Regeln: Man kann nicht mit kurzsichtigem Blick auf Wählerstimmen kontinuierlich mehr Geld ausgeben als man einnimmt. Die Realität holt auch
führende Wirtschaftsmächte ein. Die USA liefern dafür ein Lehrbeispiel.
Die Schuldenkrise, die zurückhaltende Kreditvergabe in China, die
Katastrophenfolgen in Japan und die Konflikte in Nordafrika und im Mittleren Osten bremsen in einigen Regionen das Geschäft mit Gedrucktem
und den Absatz von Druckmaschinen. Dennoch konnte KBA in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr den Auftragseingang leicht
auf 683 Mio. Euro und den Umsatz um fast 8 Prozent auf knapp 510
Mio. Euro steigern. Das Vorsteuerergebnis war zur Geschäftsjahresmitte mit –11,0 Mio. Euro zwar noch negativ, aber um 50 Prozent besser
als vor zwölf Monaten. Für die zweite Jahreshälfte erwarten wir im Konzern höhere Umsätze und die Rückkehr zu schwarzen Ergebniszahlen.
Für das Gesamtjahr plant der Vorstand eine Umsatzsteigerung auf ca.
1,2 Mrd. Euro und eine moderate Verbesserung des bei KBA als einzigem
unter den führenden Druckmaschinenbauern schon in 2009 und 2010
positiven Vorsteuerergebnisses.
Auch außerhalb der schon länger wachstumsstarken Schwellenländer
China, Brasilien oder Türkei spüren wir seit einigen Monaten die deutlich
gestiegene Investitionstätigkeit der Verpackungsdrucker. Beispiele dafür
finden Sie auch in dieser Ausgabe unserer Kundenzeitschrift. Im Verpackungsdruck ist KBA mit den Rapidas im Mittel- und Großformat international seit Langem die erste Adresse. Aber auch im Akzidenz-, Bücher-,
Blech- und Sicherheitsdruck gab es in den letzten Monaten erfreuliche
Bestellungen aus vielen Ländern. Im klassischen KBA-Segment Zeitungsdruck konzentriert sich die Nachfrage derzeit auf Europa. Bei den Neuinvestitionen punktete KBA als internationaler Marktführer zuletzt vor
allem mit der innovativen Kompaktrotation Commander CT. Die wasserlos druckende Schwestermaschine KBA Cortina feierte als Hybridanlage
für die Coldset-/Heatset-Produktion vor einigen Monaten ebenfalls eine
weitere erfolgreiche Premiere in Schweden. Als nächstes steht die Inbetriebnahme der großen Cortina-Anlage bei Gulf News in Dubai mit vier
Heißlufttrocknern an.
Neben unseren vielfältigen Marktaktivitäten bereiten wir uns intensiv auf das Branchenereignis des nächsten Jahres vor. Zur drupa im Mai
2012 in Düsseldorf wird KBA neue und weiterentwickelte Produkte und
Verfahren für viele Anwendungen aus unserem breiten Sortiment vorstellen. Einige sind bereits erfolgreich im Testbetrieb. Unter den Neuheiten
wird im 195. Jahr unserer Geschichte erstmals eine von KBA produzierte Inkjet-Digitaldruckmaschine sein. Wir stellen uns diesen technischen
Herausforderungen, um Print im Wettbewerb der Medien flexibler, wirtschaftlicher, edler, effizienter und nachhaltiger zu machen und freuen uns
schon heute auf Ihren Besuch auf dem großen KBA-Messestand.
Ihr Helge Hansen
2 Report 39 | 2011
Bogenoffset | Schweiz
Eine Partnerschaft mit Biss: Peter J.
Rickenmann (l.), Geschäftsführer Print Assist,
und Urs Zieri, Leiter Technik GDZ/Mitglied
der Geschäftsleitung, mit dem Modell der
Zehnfarben-Rapida 106
Vor der Produktionsaufnahme der HightechAnlage von KBA hat GDZ progressiv bei
bestehenden und potenziellen Kunden mit
einer originellen Plakat-Aktion geworben
Die für ihre hohen Qualitätsansprüche bekannte Schweiz
entwickelt sich im Akzidenzdruck zu einem wichtigen
Referenzmarkt für die Hightech-Mittelformatmaschine
Rapida 106.
GDZ AG setzt auf KBA-Technologie
Rapida 106-Zehnfarbenmaschine
seit August in Aktion
E
rst vor wenigen Monaten ist
bei der Jordi AG in Belp (Bern)
eine Achtfarben-Rapida 106
mit Lackturm und Wendung in Produktion gegangen. Bei der Ast & Fischer AG in Wabern (Bern) produzieren zwei Fünffarbenmaschinen
mit Lackturm und Auslageverlängerung, eine davon brandneu. Die
aus der Kooperation der Neidhart
+ Schön Group, Druckerei Feldegg
und Bühler Druck neu entstandene
Comprinta AG (Zürich) hat Anfang
2010 gleich zwei High-End-Maschinen, eine Achtfarben-Wendemaschine mit Lackturm und eine
Sechsfarben-Anlage mit Lackaus-
stattung und Wendung nach dem
zweiten Druckwerk, in Betrieb
genommen. Seit dem 1. August
2011 produziert auch bei der traditionsreichen GDZ AG (Zürich) eine
Zehnfarbenmaschine Rapida 106
mit Bogenwendung für den 5 über
5-Druck.
Die jüngste Investition stellt
einen wichtigen Meilenstein für
die künftige strategische Ausrichtung bei der GDZ AG dar. Urs Zieri,
Technischer Leiter des Unternehmens: „Ursprünglich war geplant,
unsere ältere Rollenoffsetmaschine
durch eine neue, moderne 16-Seiten-Maschine zu ersetzen. Die
Veränderungen im Akzidenzmarkt
haben uns jedoch zum Umdenken
veranlasst. Der Preisverfall für Rollenoffsetaufträge hat sich in den
letzten Jahren massiv verschärft.
Die Konkurrenz, insbesondere aus
dem grenznahen Ausland, wird immer aggressiver. Um diesem Wandel gerecht zu werden, kamen wir
zum Schluss, uns neben den vorhandenen Akzidenzdruckaufträgen
vermehrt in Richtung Spezialitäten
und Mehrwert zu bewegen. Parallel dazu sehen wir bei den Druckaufträgen einen deutlichen Trend:
die Auflagen sinken, die einzelnen
Aufträge werden komplexer. Nach
Das Druckerteam von GDZ mit dem KBA-Instruktor Roman Lohse (l.) vor der neuen Rapida 106-Zehnfarbenanlage
einer gründlichen Unternehmensanalyse wurde die Entscheidung
für eine leistungsfähige Zehnfarben-Bogenoffsetmaschine aus dem
Hause Koenig & Bauer gefällt. Das
eröffnet uns neue und interessante
Perspektiven.“
Spitzentechnik
für ehrgeizige Ziele
Zum umfangreichen Automatisierungspaket der neuen Rapida 106
bei GDZ gehören der wellenlose
DriveTronic-Anleger, die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS,
ein Zusatzpaket für den Dünndruck
ab 40 g/m², Plattenzylinder-Einzelantriebstechnik DriveTronic SPC
für den simultanen Druckplattenwechsel innerhalb einer Minute,
das automatische Vorregister DriveTronic Plate Ident, das spektrale
und densitometrische Farbmessund Regelsystem DensiTronic professional, LogoTronic professional
für die Vorstufenanbindung, Auftragsabwicklung und -verwaltung,
das Inlinefarbmess- und -regelsystem QualiTronic Color Control,
die AirTronic-Auslage mit einem
leistungsstarken
Venturi-Bogenführungssystem und eine zentrale
Farbversorgung Betz ColorTrans.
Klaus Schmidt
Rückfragen: [email protected]
Report 39 | 2011 3
Verpackungsdruck | China
Z
uvor hatte Lihua Color Printing seit dem Jahr 2000 in
fünf Mittelformatmaschinen
der Baureihen Rapida 104 und
105 investiert und sich mit dieser leistungsstarken Flotte eine
hervorragende Position unter den
chinesischen Verpackungsdruckern
gesichert.
Steiler Aufstieg
mit Rapida-Flotte
Die Rapida 162-5 ist die erste Großformatmaschine bei Lihua. Vor der Neuinvestition v.l.n.r.: Fabrikdirektor Zhengqing Liu, Chief Operation Officer
Jetson Chai und Huang Nanbiao, KBA-Verkaufsleiter Ost-China
Fünffarben-Rapida 162 bei Lihua Color Printing in Kunshan
Verpackungsriese wechselt mit
KBA ins Großformat
Das Unternehmen ist ein Musterbeispiel für den rasanten Aufschwung der chinesischen Druckindustrie. 1996 mit einem Startkapital von fünf Millionen USD
in der Zone für wirtschaftliche
und technische Entwicklung von
Kunshan gegründet, legte Lihua
ein rasantes Wachstum zu einem
der größten Verpackungsdrucker
des Landes hin. Man investierte
frühzeitig in Vorstufe, Druck und
Weiterverarbeitung in moderne
westliche Technologien und schuf
damit die Voraussetzungen für
hohe Produktqualität und der steigenden Nachfrage entsprechende
Kapazitäten. Schon 2007 reichte
der Platz nicht mehr und Lihua zog
in ein neues, mit 140.000 m2 zehnmal so großes Firmengelände um.
Der chinesische Verpackungsriese Lihua Color Printing (Kunshan) Co. Ltd. ist mit einer Fünffarbenmaschine KBA
Verpackungsdruck boomt
Rapida 162 erfolgreich ins Großformat eingestiegen. Es ist bereits die sechste KBA-Bogenoffsetmaschine für den
Die Zahl der Beschäftigten stieg
angesichts der jährlichen Wachstumsraten von 15 bis 20 Prozent
auf mehr als 1.300. Auch für die
nächsten Jahre peilt das Management trotz wachsender Konkurrenz deutliche Zugewinne an. Im
Herbst 2011 soll in Sui Ning City
(Sichuan) ein rein auf den Verpackungsdruck ausgerichtetes Zweigwerk bezogen werden, das weitere
1.000 Arbeitsplätze schafft.
Lihua Color Printing hat die
vier Produktionsbereiche Verpackungen, Etiketten, Bedienungsanleitungen und Kartonagen/
Faltschachteln. Mit einem weiter
steigenden Anteil von derzeit 50
Prozent bilden Verpackungen das
Hauptgeschäftsfeld. Speziell im
Bereich Computer/Elektronik hat
sich Lihua Color Printing einen
sehr hohen Marktanteil gesichert
und produziert für internationale
Marken wie Sony, Toshiba, Panasonic, Hewlett-Packard und Acer. Fast
die gesamte Produktion geht in den
Export.
Top-Kunden in der Industriestadt Kunshan. Dieser Wechsel ins Großformat unterstreicht einen Trend im Reich
der Mitte. So hat KBA als Marktführer 2010 mehr als 30 Rapida-Jumbos an chinesische Kunden ausgeliefert.
Auswahl der Produktvielfalt bei
Lihua Color Printing
4 Report 39 | 2011
Dank der intensiven Schulung durch KBA waren die Drucker bei Lihua schnell mit der
neuen Großformatmaschine vertraut
Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Lihua Color Printing und KBA begann im Jahr 2000
mit einer Fünffarben-Rapida 104
Vier Rapida 105-Anlagen in Vier-, Fünf- und Sechsfarbenkonfiguration drucken seit Jahren in den
Produktionshallen von Lihua Color Printing
Lihua Color Printing beschäftigt derzeit etwa 1.300 Mitarbeiter. Nach dem Bezug des neuen Werkes
in Sui Ning City (Sichuan) werden es noch 1.000 mehr sein
Lihua-Fabrikdirektor Zhengqing
Liu und Chief Operation Officer
Jetson Chai schätzen den engen
Kontakt mit KBA und der für die
Region zuständigen Niederlassung
KBA Printing Machinery Shanghai:
„Nicht nur wir sind nach der langjährigen Erfahrung von der Leistung, Qualität und Zuverlässigkeit
der Rapidas überzeugt. Auch unsere Kunden fordern zunehmend
den Einsatz der KBA-Maschinen,
um verlässliche Garantien für Qualitätsstandards und Lieferzeiten zu
haben. Wir schätzen an KBA die
Innovationskraft, Geschwindigkeit,
das Preis-Leistungs-Verhältnis, die
Produktqualität und die Service-
beim Einstieg ins Großformat.
Chief Operation Officer Jetson
Chai: „KBA ist Marktführer in diesem Segment und verfügt über das
notwendige Know-how und lange
Erfahrung. Die in dieser Formatklasse sprunghaft gestiegenen Installationszahlen in China kommen
nicht von ungefähr. Es gibt Alleinstellungsmerkmale, mit denen man
der Konkurrenz voraus ist. Mit
der neuen Großformatmaschine
sind wir in der Lage, auch sehr
kompetenz. Es ist wichtig, in Zeiten ständiger Marktveränderungen
einen erfahrenen Partner zu haben, der für wachsende Anforderungen überzeugende technische
Lösungen parat hat und uns in der
täglichen Praxis mit Rat und Tat zur
Seite steht.“
Alleinstellungsmerkmale
des Marktführers nutzen
Diese Gründe waren für Lihua Color Printing auch ausschlaggebend
Aufgrund des rasanten Umsatzwachstums ist Lihua Color
Printing in Kunshan 2007 auf ein 140.000 m2 großes
Firmengelände am Yangcheng Lake umgezogen
große Computer- und ElektronikVerpackungen in einem Durchlauf
herstellen zu können. Auch die
Qualitätsüberwachung ist dank des
hohen Automatisierungsgrades der
Rapidas komfortabler und effizienter geworden.“
Großformat mit
Inline-Veredelung im Trend
„Die Wachstumsraten im Verpackungsdruck machen eine Neuorientierung und Weiterentwicklung
erforderlich. Um auch den Bereich
der Luxus-Verpackungen schnell
und effizient bedienen zu können,
werden wir künftig verstärkt auf
das Großformat setzen und die
Maschinen auch mit Komponenten
zur Inline-Veredelung ausstatten.
Mit seinen unzähligen Installationen ist KBA auf diesem Gebiet
bestens aufgestellt und spielt auch
eine wichtige Rolle bei unseren
Planungen für unser neues Werk
in Sui Ning City, das wir im Herbst
2011 beziehen werden.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 39 | 2011 5
Bogenoffset | Italien
Interessante Website: www.tipocs.com
Federico (l.), Sergio und Irose Cecchin vor der
neuen Rapida 106 mit Sonderausstattung für
den Plastikdruck
Der 2010 an Sergio Cecchin verliehene
“La Gondola”-Preis (oben) und das innovative
“Printpad” (unten). Dieser immerwährende
Terminkalender wurde dieses Jahr von Tipolitografica CS vorgestellt und will Ideen für die
Druckbranche liefern
Plastikdruck mit der Rapida 106
Tipolitografica CS setzt auf
innovative Produkte
Beim langjährigen KBA-Anwender Tipolitografica CS im italienischen Padua ging Ende 2010 eine Mittelformatmaschine Rapida 106 mit UV-Paket für den
Plastikdruck in Betrieb. Tipolitografica ist in Italien schon lange Marktführer im Foliendruck und belegt auch weltweit eine vordere Position. Im Werk in der
Via Perù werden Bankkarten, Spielzeugfiguren, Telefonkarten, Dosen, Lentikulardrucke und Akzidenzen hergestellt.
F
irmenchef Sergio Cecchin gerät ins Schwärmen, wenn er
die Unternehmensgeschichte
erzählt: „Am Anfang stand die Begeisterung von zwei Menschen,
die etwas Eigenes aufbauen wollten. 1981 übernahm ich zusammen mit einem Partner ein schon
bestehendes Unternehmen – damals ein kleiner Handwerksbetrieb
mit zwei Einfarbenmaschinen im
Format 35 x 50.“
Einfarbenmaschinen von damals
wurden zunächst durch Vierfarbenmaschinen und dann weiteren mit
noch höherer Farbigkeit ersetzt,
alle von KBA. Jahr für Jahr verzeich-
nete Tipolitografica CS steigende
Umsatzzahlen.
Federico Cecchin: „Tipolitografica CS basiert auf einem Geschäftsmodell, das für den Nordosten Itali-
ens typisch ist. Wir haben uns den
Markterfordernissen
angepasst
und expandiert, ohne den Charakter als Familienbetrieb aufzugeben.
Das ist eine unserer Stärken.“ Der
Stärken eines Familienbetriebes
Später zahlte Cecchin seinen Geschäftspartner aus und beteiligte
seine beiden Söhne Alessandro
und Federico am Unternehmen.
Heute kümmert sich Federico um
die Verwaltung, während Alessandro für den kaufmännischen Bereich
zuständig ist. Ihr Vater betreut mit
großem Engagement die Bereiche
Technik und Produktion. Auch Ehefrau Irose Cecchin arbeitet in dem
Familienbetrieb mit, der inzwischen 37 Beschäftigte zählt. Die
6 Report 39 | 2011
Die KBA Rapida 106 bei der Abnahme (v.l.n.r.): Sergio Cecchin, Graziano Mion von KBA-Italia, Marco Greggio und Lorenzo Gardin von Tipolitografica CS
und Pietro Randazzo von KBA-Italia
entscheidende Durchbruch kam
mit der Spezialisierung auf den
Kunststoff- und PVC-Druck. Sergio
Cecchin erinnert sich: „Wir hatten
den Mut, unser Unternehmen von
traditionellen Offsetprodukten auf
diese Nischenproduktion umzustellen. Dieser Entschluss wurde
belohnt. Das lag auch daran, dass
wir zu einer Zeit anfingen, als
Kunststoffe noch im Siebdruck
bedruckt wurden. Wir nutzten als
einziger Betrieb das Offsetverfahren. Heute herrscht auch dort Konkurrenz, aber durch unsere Erfahrung sind unsere Produkte in der
Regel hochwertiger.“
Mit KBA bestand von Anfang
an eine Beziehung, die durch Zusammenarbeit und Partnerschaft
geprägt war. „Sowohl KBA-Italia als
auch das Mutterhaus in Deutschland haben uns gut betreut und bei
der Entwicklung der UV-Technologie unterstützt. Beide Unternehmen waren uns bei allen Investitionen ein verlässlicher Partner“,
freut sich Sergio Cecchin.
Doppellack für noch edlere Effekte
Die jüngste Investition von Tipolitografica CS ist eine SechsfarbenRapida 106 mit Doppellack-Ausstattung, Trockenturm und dreifacher
Auslageverlängerung. Neben der
Ausstattung für den Druck mit
UV-Farben, auf Kunststoffen und
besonders dicken Materialien
verfügt die Maschine über FAPCPlattenwechselvollautomaten und
DensiTronic professional zur Farbdichtemessung und -regelung.
„Wir haben ein Upgrade unseres
Maschinenparks beschlossen, da
wir als Spitzenunternehmen in diesem Marktsegment immer auf die
neuesten Drucktechnologien setzen“, fügt Federico Cecchin hinzu.
„Wir wollen mit einer optimalen
Nutzung unserer Ressourcen einen höheren Umsatz erzielen. Neben Italien sitzen unsere Kunden
hauptsächlich in den Niederlanden, Deutschland und Frankreich.“
Vor fünf Jahren lancierte Tipolitografica CS Werbeaktionen, um
das Unternehmen und seine Mög-
lichkeiten bekannter zu machen.
„Zuerst haben wir Werbeseiten in
der Fachpresse geschaltet. Dann kamen Kalender. Diese waren damals
bei vielen Firmen für die Eigenwerbung und als Marketinginstrument sehr beliebt.“ Stolz legt die
Familie Cecchin ein paar Beispiele
vor: den Fotokalender von 2006,
den Life Season-Kalender über die
einzelnen Lebensabschnitte von
der Geburt bis zum Alter. Das noch
vor Tim Burtons Film in Kooperation mit einem südafrikanischen
Grafikbüro entstandene kleine
Meisterwerk „Alice im Wunderland“. Auf zwölf handgefertigten
Tafeln wird darin Alices Erzählung
in modernem Gewand dargestellt,
wobei jede Tafel eine andere Technik – Hybrid-, UV-, Flock-, Reservedruck – verwendet. Im Jahr
2009 setzte die Druckerei auf die
Würfelform und entwickelte zusammen mit Küchenchef und Erfinder Moreno Cedroni die Serie der
„chinesischen Schachteln“, alle auf
PVC gedruckt.
Preisgekrönte Ideen
Nach einem weiteren Kalender
zur Fußball-WM in Südafrika folgte 2011 das Printpad. Der Name
weckt Assoziationen mit dem iPad,
dem es in Format und Layout ähnelt. Im Kern handelt es sich um
einen immerwährenden Terminkalender, der neue Ideen für die
Druckbranche liefern will. Federico Cecchin: „Bei diesen Projekten
beziehen wir neben externen Grafikbüros auch gerne unsere Lieferanten mit ein. Sie sind unsere
Partner, unsere Pluspunkte, ob es
nun um Rohstoffe geht oder, wie
bei KBA, um Technologie.“
2010 wurde Sergio Cecchin
der „La Gondola“-Preis verliehen.
Er geht an Betriebe, die sich durch
Innovation und besondere Anwendungen ausgezeichnet haben oder
Vorbildcharakter innerhalb ihrer
Branche besitzen.
Manuela Pedrani
[email protected]
Für ehrgeizige Expansionspläne im Verpackungsdruck
Lucaprint Group
modernisiert Werk
in Pordenone mit
Rapida 106
Als Teil ihres Innovationsprozesses hat die Lucaprint Group kürzlich
eine neue KBA Rapida 106 beim Tochterunternehmen Sa.Ge.Print
in Pordenone installiert. Seit mehr als 50 Jahren ist die Gruppe im
Verpackungsdruck tätig. Sie gehört in diesem Marktsegment zu den
führenden Druckereien Italiens und erzielt mit 120 Mitarbeitern einen
Umsatz von rund 17 Millionen Euro.
Die Lucaprint Group ist seit über 50 Jahren im Verpackungsdruck tätig. Das renommierte
Unternehmen zählt berühmte Marken zu seinen Kunden. Hier der Vorstandsvorsitzende
Dr. Alberto Luca mit Beispielen aus der vielfältigen Produktpalette
Report 39 | 2011 7
Bogenoffset | Italien
Interessante Website: www.lucaprintgroup.com
D
ie norditalienische Lucaprint
Group unterhält in den Regionen Venetien und FriaulJulisch Venetien drei Betriebsstätten – Lucaprint, Sa.Ge.Print und
WorkUp. Unter einem gemeinsamen Dach decken sie alle Etappen
vom Entwurf über den Druck bis
hin zur Weiterverarbeitung und
zum Versand der Verpackung ab.
Obwohl der Verpackungsmarkt
auch von der Wirtschaftskrise nicht
verschont blieb, hat die Lucaprint
Group eine positive Entwicklung
verzeichnet. Seit 2010 will sie
auch im Ausland expandieren.
Bis zu 30 Prozent der Produktion
soll zukünftig exportiert werden
– nach Frankreich und Nordeuropa sowie baldmöglichst auch nach
Brasilien und Indien.
Die Lucaprint Group fertigt
Faltschachteln und Kartonagen
aus Vollkarton, aus kaschiertem
Karton, mit spezieller Ausstattung,
Schaufenster- und Bodendisplays,
Kataloge, Broschüren, Ordner,
Verlagsprodukte und Bücher, sie
betreut Internetprojekte und bietet einen Komplettservice an. Ihre
Kunden stammen aus der Lebensmittel- und Kosmetikindustrie, der
Pharmazie sowie der optischen Industrie.
Lucaprint mit Sitz in Pianezze
ist hauptsächlich im großformatigen Verpackungsdruck tätig. Im
Werk produziert eine Rapida 162a
mit sechs Druckwerken und Lackturm sowie eine weitere großformatige KBA-Maschine. Die in Pordenone ansässige Sa.Ge.Print ist
auf die Fertigung von kleinformatigen Faltschachteln und Kartonagen
spezialisiert und auf den Druck
hochwertiger Akzidenzprodukte.
Dr. Alberto Luca (l.), Vorstandsvorsitzender der Lucaprint
Group, und Giuseppe Augiero, Vorstandsmitglied von
Sa.Ge.Print, sind mit der neuen Rapida 106
sehr zufrieden
tifizierung nach EN ISO 9001 haben wir Mitte der 1990er-Jahre als
eines der ersten Unternehmen unserer Branche bekommen.“ 2008
erhielt Lucaprint die Umweltzerti-
fizierung EN ISO 14001:2004. Ein
Jahr später wird sie als erstes Unternehmen Italiens im Rahmen der
Lebensmittelsicherheit nach EN
15593 zertifiziert, einer wichtigen
Partnerschaft mit KBA seit 15 Jahren
(V.l.n.r.) Silverio Valent, Giuseppe Augiero (Vorstandsmitglied), Claudia Versolato (Leiterin Verkauf),
Carmelo Raineri (Leiter Marketing), Eros Mazzer (Management und Drucker von Sa.Ge.Print) vor der
neuen Rapida 106
Umfangreiche Zertifizierungen
„Wir sind einer der großen Verpackungsdruckkonzerne Italiens, und
unser Hauptziel ist stets Qualität
gewesen“, betont Dr. Alberto Luca,
Vorstandsvorsitzender der Gruppe.
„Wir wollen das Qualitätsniveau
unserer Produkte hoch halten und
jederzeit in der Lage sein, die kontinuierlich wechselnden Markterfordernisse zu befriedigen.“
Deshalb auch die umfangreiche
Liste an Zertifizierungen. „Wir halten sie für äußerst wichtig. Denken
Sie nur an die Lebensmittelsicherheit“, merkt Dr. Luca an. „Die Zer-
8 Report 39 | 2011
internationalen Norm zum „Hygienemanagement bei der Herstellung
von Lebensmittelverpackungen“.
Die jüngste Zertifizierung ist die
EN ISO 22000 im Jahr 2010.
Das Werk in Pordenone wurde
kürzlich komplett modernisiert.
Zur neuen Ausstattung gehört auch
die Rapida 106, eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm, Auslageverlängerung und Ausrüstung für
den Kartondruck.
Das Werk in Pordenone wurde komplett modernisiert. Zur neuen Ausstattung gehört auch die
Rapida 106, eine Sechsfarbenmaschine mit Lackturm, Auslageverlängerung und Ausrüstung für den
Kartondruck
Giuseppe Augiero, Vorstandsmitglied von Sa.Ge.Print: „Wir wollen
unsere Qualitätsstandards stetig
verbessern. Dies geht nur mit moderner Technik. Die Rapida 106 ist
Teil der Automatisierungsstrategie
in unserem Werk, in dem die gesamte Produktion vom Wareneingang über die Auftragsverwaltung
bis hin zur Lagerhaltung, automatisch übers Web verwaltet wird.“
Als die Entscheidung für diese
Investition anstand, wurden unterschiedliche Hersteller angefragt,
doch angesichts der äußerst positiven Erfahrung mit der bei Lucaprint installierten Rapida 162a fiel
die Wahl erneut auf KBA. „Wir sind
mit der KBA-Technologie zufrieden.
Die Zusammenarbeit begann vor
über 15 Jahren, als wir die erste
Anlage im 142er-Format gekauft
haben. Deshalb wollten wir die
Partnerschaft mit KBA fortsetzen;
es ist eine Frage des Vertrauens.
Wir sind froh über diese Entscheidung.“
Manuela Pedrani
[email protected]
Bogenoffset | Internet
KBA Internet-TV: Online unterstützt Print
Interaktive Druckdemos live übers Internet
Wie kann man einem Interessenten
trotz großer räumlicher Entfernung
eine Druckdemonstration ohne eine
zeit- und kostenaufwendige Reise
anbieten? Was ist, wenn ein Kunde
keine Zeit hat, sich eine moderne
Rapida im Radebeuler Democenter,
beim Anwender oder bei einer der
Vertriebsgesellschaften anzusehen?
Kein Problem. Mit KBA Internet-TV
steht nun eine zeitgemäße Lösung zur
Verfügung: Eine Druckdemonstration
im sächsischen KBA-Kundenzentrum
kann live auf den Computer des Interessenten übertragen werden und dieser hat die Möglichkeit, auf den Ablauf
Einfluss zu nehmen.
Wolfram Zehnle, Leiter des KBA-Kundenzentrums, präsentiert die Zehnfarben-Rapida
106 im KBA-Democenter
D
afür wird modernste Technologie verwendet. Signale von
Videokameras und Tontechnik direkt an der Druckmaschine
werden über einen Video-Encoder
in das Netzwerk eingespeist. Der
Encoder bereitet die Bild- und Tondaten der Druckdemonstration auf
und liefert einen Livestream. Der
interessierte Kunde loggt sich über
einen Webbrowser auf den KBA Internet-TV-Server ein und kann den
Livestream dann direkt von seiner
Druckerei aus verfolgen.
Eindruck fast wie vor Ort
Die Maschinen im KBA-Kundenzentrum werden so präsentiert, dass
der Zuschauer den Eindruck hat,
er sei vor Ort. Diese moderne Präsentationsform kann bei Kundengesprächen, Fachveranstaltungen
oder Messen eingesetzt werden
und der Beobachter aus der Ferne
kann direkt mit dem Moderator an
der Druckmaschine kommunizieren, Fragen stellen oder Wünsche
bezüglich des Demoablaufes und
der Kameraeinstellungen an der
Maschine äußern.
Fachleute des Niederösterreichischen
Pressehauses verfolgen die Präsentation im
KBA-Werk Radebeul per KBA Internet-TV
bei KBA-Mödling in der Nähe von Wien
In den vergangenen Monaten war die Live-Übertragung von
Druckdemonstrationen schon erfolgreich im Einsatz. Im Frühjahr
verfolgten Lehrer und Studenten
der Höheren Graphischen BundesLehr- und Versuchsanstalt in Wien
die Demonstration mehrerer Auftragswechsel an einer Rapida 75E.
Später sahen Entscheider des Niederösterreichischen Pressehauses
aus St. Pölten die Live-Demonstration an einer Zehnfarben-Rapida
106 am Firmensitz von KBA-Mödling. Vier Aufträge wurden produ-
ziert. Dietmar Dörfler, Abteilungsleiter Zeitung- und Bogenoffset
beim Niederösterreichischen Pressehaus, äußerte sich beeindruckt:
„KBA überrascht immer wieder mit
Weltpremieren. Wir sind von dieser Art der Präsentation begeistert.
Rüsten, Produktion, Bogenlauf und
Qualitätsprüfung – letztendlich
alle für uns relevanten Parameter –
konnten von uns über das Internet
sehr genau verfolgt und bewertet
werden.“
Die Internet-Übertragung der
Rüst- und Produktionsvorgänge,
des fliegenden Jobwechsels oder
der Arbeitsweise der Inline-Farbregelung mit QualiTronic Color Control ergänzt die Präsentation technischer und kommerzieller Inhalte
beim Kunden um realitätsnahe Bilder aus der Produktion in sehr effizienter und kostenorientierter Weise und ist ein innovatives Beispiel
für die sinnvolle Nutzung der Online-Medien zugunsten von Print.
Live-Demos per KBA InternetTV sind in allen Ländern mit ausreichender
Internet-Versorgung
möglich.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 39 | 2011 9
Bogenoffset | Verpackungsdruck
Z
u Beginn stellte Steffen A.
Rapp, Sales Director von
Smurfit Kappa Carton, die
Recyclingkarton-Qualitäten Multiprint und Twin Coat als HighPerformance-Produkte für die
Faltschachtelproduktion vor. Beide
Materialien stoßen hinsichtlich ihrer Oberflächenbeschaffenheit und
Performance im Druck in die GCRegion vor. Sie bieten u. a. einen
sehr hohen Weißgrad, eine gute
Opazität, ein optimales Wegschlagverhalten, eine glatte Oberfläche
und einen hohen Glanz. Beim
Druck überzeugen sie durch eine
nur minimale Verunreinigung der
Gummitücher durch Strich- oder
Schnittkantenstaub sowie sehr
gute Lagenfestigkeit. Dadurch sind
die Reinigungsintervalle sehr lang
und die Leistungsfähigkeit der
Druckmaschine kann optimal ausgenutzt werden.
Neuer Recycling-Karton von
Smurfit Kappa schont Ressourcen
Recycling-Karton ist ein ressourcenschonendes, nachhaltiges Produkt, da er einerseits aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt
und andererseits der Faserstoff
mehrfach genutzt wird. Zudem ist
bei der Herstellung im Vergleich
zu Frischfaser-Karton wesentlich
weniger Energie erforderlich. Der
Recycling-Karton ist für alle Produktbereiche einsetzbar, auch für
Lebensmittel-Verpackungen und
damit ist er eine wirtschaftliche
Alternative zu Frischfaser-Bedruckstoffen.
Dipl.-Chem. Antje Kersten aus
dem Fachgebiet Papierfabrikation
und mechanische Verfahrenstechnik der TU Darmstadt sprach über
die Bestimmung, Bewertung und
Möglichkeiten zur Reduzierung
von Mineralölen in Lebensmittelverpackungen. Untersuchungen
haben ergeben, dass in Karton verpackte Lebensmittel Spuren von
Mineralölen enthalten können,
über deren konkrete Gefährdung
für den Verbraucher noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.
Diese Mineralöl-Spuren können u.
a. auch aus mineralölhaltigen Farben stammen, mit denen die Kartonverpackungen bedruckt wurden
oder aus Recyclingkarton mit einem
hohen Anteil an Zeitungsaltpapier.
Anhand der Zusammensetzung von
10 Report 39 | 2011
Rund 300 Druckfachleute trafen sich zur Verpackungs-Fachveranstaltung „Performance is the key“ mit KBA, Epple und Smurfit Kappa Carton in Radebeul. Das Foto zeigt Dirk Winkler, Bereichsleiter Drucktechnik bei KBA, bei der Vorstellung der Tests und Produktentwicklungen vor dem Einstieg von
KBA in das Verbrauchsmaterial-Geschäft
Fachveranstaltung in Radebeul mit interessanten Innovationen
„Performance is the key“
in der Faltschachtelproduktion
Am 5. April folgten knapp 300 Druckfachleute aus 16 Ländern der Einladung von KBA, Smurfit Kappa Carton und Epple
Druckfarben zur Fachveranstaltung „Performance is the key“ nach Radebeul. Im Mittelpunkt der Vorträge und Druckdemonstrationen standen verfahrens- und verarbeitungstechnische Neuheiten bei der Faltschachtelproduktion für Foodund Non-Food-Produkte. Dabei wurde das Zusammenspiel von Faltschachtelkarton, Druckfarben, Druck, Veredelung und
Logistik detailliert beleuchtet.
Zum Anfassen: An speziell vorbereiteten
Mustern konnten die Teilnehmer die einzelnen
Lagen der Recyclingkarton-Qualitäten selbst
analysieren
Rege Diskussion zwischen Fachpublikum und
Referenten: Auch Wilfried Grieger von Walter
Grieger Offsetdruck aus Nettetal nutzte die
Gelegenheit für Detailfragen
Matteo Piller, Produktmanager Verpackungsdruckfarben bei Epple Druckfarben, erläuterte
die Entwicklungsschritte bis hin zu den heutigen migrationsunbedenklichen Druckfarben
Offsetdruckfarben erläuterte Antje
Kersten die Herkunft der Mineralöle in den unterschiedlichen Offset-Druckprozessen in Abhängigkeit von der Zusammensetzung der
jeweiligen Druckfarben. Auf den
Seiten 16-18 dieser Report-Ausgabe
können Sie mehr darüber erfahren,
was an der Druckmaschine getan
werden kann, um die Migration
von Mineralölen zu reduzieren.
und innerhalb der PressConsumVerbrauchsmittelserie verfügbaren
SensPrint MU vor.
Bis zu den heutigen migrationsunbedenklichen Farbserien gab
es mehrere Entwicklungsschritte.
Den Startpunkt setzten gerucharme Farben (GA-Serie): Sie verfügen
über sehr gute organoleptische Eigenschaften, ein minimiertes Swellingpotenzial, sind mineralölfrei
und drucktechnisch optimiert. Mit
diesen Eigenschaften werden sie
für sensorisch anspruchsvolle Verpackungen im Non-Food-Bereich,
für Sekundärverpackungen im Lebensmittelbereich, als Primärverpackungen mit funktioneller Barriere sowie als Primärverpackung
nach Freigabe durch ein unabhän-
giges Institut empfohlen. Die Weiterentwicklung sind Low-Migration
Druckfarben wie die CareFood
MAW-Serie. Diese erfüllen bereits
alle rechtlichen Anforderungen in
Europa und eignen sich damit für
Verpackungen von Lebensmitteln
im Direktkontakt. Als derzeitiges
non plus ultra der Druckfarben für
Lebensmittelverpackungen wurden – bisher ausschließlich von
Epple – migrationsunbedenkliche
Farben entwickelt. Die BoFood
MU- und die SensPrint MU-Farbserien enthalten unbedenkliche
Lebensmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe als einzige potenziell
migrierende Bestandteile. Das
gleiche Bindemittel gewährleistet
ein schnelles Wegschlagen der Far-
Geruchs- und migrationsunbedenkliche Druckfarben von Epple und KBA
Ing. Matteo Piller, Produktmanager Verpackungsdruckfarben von
Epple Druckfarben, stellte die
migrationsunbedenklichen Druckfarbenserien BoFood MU bzw. die
für Rapida-Maschinen optimierte
be und eine sehr gute Verdruckbarkeit. Die BoFood MU- und die
SensPrint MU-Farbserien erfüllen
damit alle derzeitigen und für die
Zukunft absehbaren rechtlichen
Vorgaben und Anforderungen des
Lebensmittelmarktes.
Performance und Wirtschaftlichkeit im Verpackungsdruck waren das Thema des Vortrages von
Jürgen Veil, Leiter Marketing und
Produktmanagement Bogenoffsetmaschinen bei KBA. Er präsentierte dabei zwei Schwerpunkte
– Konzepte zur Rüstzeitsenkung
für den Verpackungsdruck an der
Rapida 106 im weit verbreiteten
Mittelformat sowie Neuheiten im
großformatigen Bogenoffset.
Bei den DriveTronic-Komponenten im Mittelformat bietet
schon die ziehmarkenfreie Anlage
(Sensoric Infeed System) viele Vorteile für den Verpackungsdruck:
Sie arbeitet einstellungs- sowie
markierungsfrei und reduziert
so die Rüstzeiten. Sie lässt eine
Streuung bis +/- 7 mm und dadurch viel mehr als jedes andere
Ziehsystem zu. Das reduziert die
Stopperanfälligkeit deutlich. Und
es gibt keine Vorderkantenfehler
mehr, da die Bogen nicht seitlich
gezogen werden und damit nicht
mehr verreißen. Der simultane
Druckplattenwechsel DriveTronic
SPC beschleunigt den Rüstprozess
durch den Plattenwechsel in „Null“
Minuten, denn weitere Rüstprozesse laufen parallel. DriveTronic Plate
Ident sorgt dabei für maximale Prozesssicherheit: durch die Plattenerkennung beim Wechselprozess,
durch die Vorregister-Einstellung,
durch eine Plausibilitätskontrolle
zwischen Druckauftrag und Platte.
Mehr Produktivität und Wirtschaftlichkeit durch simultane Rüstprozesse
Mit CleanTronic Synchro ermöglicht KBA an den Rapidas im Mittel- und Großformat das parallele
Waschen von Druck-, Gummizylindern und Walzen – an der Rapida
106 mit SPC-Einzelantriebstechnik
sogar parallel zum Plattenwechsel.
Letzteres führt zu einer weiteren
Rüstzeitverkürzung um knapp 30
Prozent. Das synchrone Waschen
von Gummi- und Druckzylinder
bzw. das schnellere Waschen der
Gummizylinder erfolgt im Großformat mit zwei Waschbalken:
dadurch wird wertvolle Druckzeit
gewonnen.
Im Großformat dauert der
komplette Plattenwechselprozess
inklusive der Nullstellung der
Nonstop-Stapelwechsel mit Twin Coat an der Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h
Jürgen Veil erläuterte die Prozessabläufe bei der Produktion einer Lebensmittelverpackung
mit Multiprint
Auch im Großformat begeisterten die Nonstop-Stapelwechsel bei 15.000 Bogen/h
die Druckfachleute
Register ca. 2,5 Minuten. Der
automatisierte Lackplattenwechsel an den Rapidas ist wesentlich
schneller als bei vergleichbaren
Maschinen. Farbkastenfolien beschleunigen die Reinigungszeit
bei Farbwechseln immens. Einen
wertvollen Umweltbeitrag leistet
das besonders energieeffiziente
Trocknersystem VariDryBLUE. Durch
die Rückführung ungesättigter
Heißluft reduzieren sich Heizleistung und Abluftvolumen. Neben
geringeren Kosten entsteht eine
deutlich bessere CO2-Bilanz. Mit
Nonstop-Automatiken an Anleger
und Auslage sowie automatischen
Logistik-Systemen werden die Rapidas zu hoch effizienten Verpackungsdruckmaschinen. Dies ist
aber in der Branche bekannt.
Zwei Stunden hoch effiziente
Verpackungsproduktion
Auch an der Auslage wurden die Stapel vollautomatisch gewechselt. Wolfram Zehnle, Leiter des
Kundenzentrums, moderierte die Druckdemonstration
Nach der Theorie folgte die Praxis. Die Fachbesucher konnten
im Kundenzentrum das perfekte
Zusammenspiel von Materialien
und Druckmaschinen der drei beteiligten Firmen live verfolgen.
Auf einer höher gesetzten und
mit automatisierter Stapellogistik
ausgestatteten Rapida 106 wurde
ein Veranstaltungsplakat auf dem
GT-Karton Twin Coat 350 g/m²
produziert. Anschließend wurde
die Maschine schnell auf eine Süßwaren-Faltschachtelverpackung mit
den vier Skalenfarben, Gold und
Dispersionslack umgestellt. Eine
knappe Stunde lang liefen 18.000
Bogen von sieben Paletten mit hoher Geschwindigkeit und automatischen Stapelwechseln durch die
Maschine.
Dieser Ablauf wiederholte sich
im Großformat. Die Rapida 142
druckte zuerst ein Plakat und dann
in der Farbbelegung Euroskala mit
Sonderfarbe grün und Dispersionslack eine Tiefkühlverpackung auf
einem 400 g/m²-GD2-Karton Multiprint. Auch hier kamen neben
Nonstop-Systemen Logistikkomponenten für den Bedruckstofftransport zum Einsatz. Insgesamt standen für eine Produktionsstunde
zwölf Stapel mit 15.000 Bogen zur
Verfügung. Auf beiden Maschinen
wurde die migrationsunbedenkliche Verpackungsdruckfarbserie
SensPrint MU eingesetzt.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 39 | 2011 11
Bogenoffset | Spezialitäten
Interessante Website: www.formatwerk.com
F
ormat Werk ist der größte Hersteller von Papierwaren für
Schule und Büro in Österreich.
12.700 Tonnen Schreibwaren, darunter 35 Mio. Schulhefte verlassen jährlich die Fertigungsbänder
in Gunskirchen. 60 Prozent der
Produktion gehen in den Export:
Hauptabnehmerländer sind die
Schweiz, Skandinavien, die Benelux-Staaten und Deutschland. Die
organisatorische Herausforderung
liegt in der Produktvielfalt. In Österreich hat ein Standard-Schulheft
20 Blatt und eine blaue Liniatur, in
Deutschland sind es 16 Blatt mit
grauer Liniatur. Es gibt Standardund Zwischenformate und große
Warengruppen neben Kleinstauflagen. Das Produktionsportfolio
bei Format Werk beinhaltet 600
Artikel der Eigenmarken, 1.700 im
Private Label-Geschäft sowie noch
einmal rund 2.000 Kalender.
Perfekte Organisation
Die Kompetenz von Format Werk
besteht darin, trotz dieser Vielfalt
schlank und hoch automatisiert zu
produzieren. Im Klartext heißt das:
ununterbrochenes Rüsten, Wechseln der Formate, der Liniaturen,
der Eckengestaltung, Papierqualitäten und, und, und.
10.000 m² umfasst die Produktionsfläche inklusive Fertigwarenlager. Beeindruckend ist die Logistik. Fahrerlose Transportsysteme
bringen Papierrollen, wenden auf
engstem Raum und holen geschnittene und konfektionierte Fertigprodukte wieder ab. Kein einziger
Mitarbeiter und kein Gabelstapler
sind in diesem ausgeklügelten Materialfluss zu sehen.
Schüler der 4. Klasse von der Rosenschule aus Attnang-Puchheim „belagern“ die KBA Rapida 106
KBA Rapida 106 bei Format Werk in Gunskirchen, Oberösterreich
Schreibhefte für Europa
Kurz vor 9 Uhr werden knapp 50 Schüler am Eingang von Format Werk in Empfang genommen. In den nächsten
Stunden erleben sie die Fabrik, die einen Großteil ihrer Schulhefte und Schreibblöcke produziert. Sie lassen sich
von gewaltigen Maschinen, darunter seit kurzem auch eine Rapida 106, in den Bann ziehen. Sie malen und basteln
gemeinsam. Für Format Werk ist dies Normalität, denn alljährlich besuchen 3.500 Kinder den Betrieb.
hat sie im Zweischichtbetrieb rund
20 Mio. Drucke absolviert. Der
Rüstanteil lag über 25 Prozent. Die
vorherige
Bogenoffsetmaschine
brauchte dafür drei Schichten.
Für die Umschläge von 36.000
Schreibblöcken im Format DIN A6
sind gerade einmal 1.000 Druckbogen erforderlich, für 1 Mio. Schulhefte dagegen stattliche 250.000
Bogen. Die Bedruckstoff-Palette
Schneller Jobwechsel
und exakte Qualität
Die einzige Bogenoffsetmaschine im Betrieb ist eine hoch automatisierte Rapida 106 mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic
SIS, simultanem Plattenwechsel
DriveTronic SPC und vielen anderen Features für den schnellen
Jobwechsel. Sie produziert fast
ausschließlich Umschläge für die
Schul- und Büroartikel. „Technologisch war sie für uns ein Quantensprung“, kommentiert Thomas
Riemer, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, die
Investition. Im vergangenen Jahr
12 Report 39 | 2011
Das regelmäßig renovierte und erweiterte
Werk im oberösterreichischen Gunskirchen
präsentiert sich mit einer modernen und
gepflegten Optik
Geschäftsführender Gesellschafter Thomas
Riemer (r.) und Geschäftsführer Christian Moser
erlebten mit der Rapida 106 einen Quantensprung im Bogenoffset
reicht von ca. 70 g/m² bis 300 g/m².
Wichtig war für Format Werk die
Inline-Farbregelung. Liegen fünf
unterschiedliche
Schreibblocks
im Verkaufsregal nebeneinander,
darf es optisch keine Unterschiede
geben. Mit QualiTronic Color Control können Farbschwankungen
vermieden werden. Entsprechend
sind die Reklamationsquoten deutlich gesunken.
Fast durchgängig ist die InlineLackierung der Umschläge. Dies
erfordert häufige Wechsel der
Lackplatten. Auch hier punktet die
Rapida 106 mit ihrem halbautomatischen Lackplattenwechsel in maximal zwei Minuten.
Umweltorientierte Produktion
Die Zahl der Öko-Labels für die
Produkte von Format Werk ist
riesig und je nach Land unterschiedlich – vom Österreichischen
Umweltzeichen über den Blauen
Engel, den Nordic Swan, FSC- und
PEFC-Zertifizierung bis hin zur
klimaneutralen Druckproduktion.
Rund 25 Prozent der Gesamtproduktion werden nach dem ClimatePartner-Prozess klimaneutral
produziert. Trotz digitaler Medien
und Lesegeräte ist die Herstellung
von Papierwaren ein Wachstumsmarkt. Der Umsatz bei Format
Werk ist von 14 Mio. Euro im Jahr
2000 auf heute über 22 Mio. Euro
gestiegen.
Martin Dänhardt
[email protected]
Bogenoffset | Österreich
Interessante Website: www.hs-druck.at
Auch in Oberösterreich produziert der Rüstzeitweltmeister
hs-Druck mit Zehnfarben-Rapida 106
auf Wachstumskurs
Vor 17 Jahren wurde hs-Druck im oberösterreichischen Hohenzell bei Ried als
4-Mann-Unternehmen gegründet und ist mittlerweile zu einem stattlichen
Druckbetrieb mit über 60 Mitarbeitern gewachsen. Ende Januar nahmen die
beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder und Herbert Seidl ihre erste
Rapida 106 in Betrieb. Die Zehnfarbenmaschine für die 5 über 5-Produktion mit
umfassender Automatisierung verfügt über alles, was den Rüstzeitweltmeister
auszeichnet.
V
on Beginn an produziert
hs-Druck alles von der Visitenkarte bis zum umfangreichen Katalog. Hauptstandbein
sind Drucksachen für die Tourismusindustrie. Mit dem ausgegründeten Lettershop reicht das
Angebot heute bis zum individuellen Prospektversand für Hotels
und Tourismusverbände. 20 bis
30.000 Sendungen werden täglich
für die Kunden des Unternehmens
versandt. Daneben übernimmt
hs-Druck für seine Auftraggeber
logistische Aufgaben. Allein das
Fertigwarenlager umfasst 350 Palettenstellplätze.
Egal welche Auflage –
schnell muss es gehen
Als Helmut Hörmanseder und
Herbert Seidl eine neue Druckmaschine für die wirtschaftliche
Der 1998 erstellte Firmensitz von hs-Druck
in Hohenzell bei Ried wurde bereits dreimal
ausgebaut und erweitert
Produktion vieler kleiner, aber
auch großer Aufträge von 500 bis
50.000 Bogen suchten, schlug die
Stunde des Rüstzeitweltmeisters
Rapida 106. Eine Zehnfarben sollte
es sein, um das jeweils fünfte Werk
für Drucklack, Sonderfarben in der
Katalogproduktion oder für Perforierungen nutzen zu können. Ansonsten war alles, was die Jobwechsel beschleunigt, entscheidend. So
zum Beispiel DriveTronic SPC für
den simultanen Plattenwechsel
parallel zum Waschen. „Der Plattenzylinderdirektantrieb revolutioniert den Bogenoffset“, freut sich
Helmut Hörmanseder. „Die zehn
Druckplatten an der Rapida 106
sind schneller gewechselt als fünf
Druckplatten an unserer anderen
Mittelformatmaschine.“ Der fliegende Jobwechsel soll später beim
Druck von Betriebsanleitungen die
Prozesse weiter optimieren. Dabei
handelt es sich um Produkte mit
rund 160 Seiten mit Auflagen um
die 3.000 Exemplare.
Besonders schätzen gelernt
haben die Druckfachleute auch die
ziehmarkenfreie Anlage: „Wir hatten immer mal wieder Probleme
mit der Kennzeichnung der Ziehmarke beim zweiten Druckgang
und höheren Farbdichten“, erklärt
Herbert Seidl. „Die sind mit der
ziehmarkenfreien Anlage ausgestanden.“
Während bisher an zwei Mittelformatmaschinen in drei Schichten gearbeitet wurde, übernimmt
Die beiden Geschäftsführer Helmut Hörmanseder (r.) und Herbert Seidl begutachten einen
4/4-farbig bedruckten Bogen aus ihrer neuen KBA Rapida 106
jetzt die Rapida 106 den Hauptteil
der Produktion. Mit dem Wegfall
der früher permanent erforderlichen Wochenendproduktion reduzieren sich die Personalkosten. Das
wirkt sich positiv auf die Druckkosten aus. Daneben verbleibt für
das stark saisonale Geschäft in der
Tourismusbranche eine Reserveschicht.
Rapida 106 schafft Reserveschicht
Von Ende Januar bis Mitte Juni produzierte die Rapida 106 über 10
Mio. Druckbogen bzw. knapp 400
Aufträge mit 550 Druckformen.
Durch die Inline-Qualitätsregelung
mit QualiTronic professional ist
der Zuschuss deutlich gesunken.
Besonders bei Folgeformen werden oft weniger als 200 Bogen
benötigt. Für das Einrichten eines
Schön- und Widerdruck-Auftrages
ist nicht mehr Zeit erforderlich als
für den gleichen Vorgang an der
Schöndruckmaschine. Hier zeigt
sich die Leistungsexplosion der
modernen Hightech-Anlage Rapida
106.
Zur ökologischen Druckproduktion trägt das alkoholreduzierte
Drucken bei. Bisher wurde der IPAAnteil im Feuchtmittel von 8 auf
3,5 Prozent gesenkt. Die Rapida
106 kann aber auch ganz „ohne“
betrieben werden. Die Verbannung
der Alkohol-Emissionen aus dem
Drucksaal erhöht zusätzlich die
ohnehin sehr gute Akzeptanz der
Maschine bei den Mitarbeitern.
15.000 Bogen/h im Wendebetrieb sind für
Drucker Andreas Strasser kein Hexenwerk.
Dank Inline-Qualitätsregelung bleibt immer
noch Zeit für den Abtransport eines bedruckten
Stapels
Komplettleistungen
für den Tourismus
Helmut Hörmanseder und Herbert
Seidl bieten mit ihrem Team Komplettleistungen für ihre Auftraggeber von der Drucksachenkonzeption über Fotografie, Gestaltung,
Marketing bis hin zum Postversand
mit Portooptimierung und Personalisierung im Digitaldruck. Dabei
arbeiten sie mit Partnern aus Salzburg zusammen. So kann hs-Druck
als Universalanbieter auftreten
und bessere Margen als im reinen
Druckgeschäft erzielen. Drucksachen für den Tourismus sind noch
ein Wachstumsmarkt. So stiegen
2010 die Umsätze in diesem
Marktsegment zweistellig. Davon
profitierte auch hs-Druck.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 39 | 2011 13
Bogenoffset | Deutschland
Die RHIEM-Gruppe –
ein Dienstleister
für alle Anforderungen
Überzeugt von KBA und den beiden neuen Rapida 106-Anlagen (v.r.): Ulrich Treiber, Director Business Development & Sales, Drucker Martin Storm,
Dirk Nondorf, Geschäftsführer RHIEM Druck, und Jürgen Fischenich, Leiter der KBA-Niederlassung Nordwest
RHIEM Druck in Voerde vertraut auf modernste KBA-Technologie
Verpackungen für die ganze Welt
Verpackungen haben mehr denn je eine wesentliche Bedeutung für den Erfolg eines Produktes. Die Vielzahl gleichartiger
Produkte erfordert am Point-of-Sale (PoS) eine Verpackung, die auffällt und ein positives Image vermittelt. Dies wiederum
verlangt vom produzierenden Unternehmen und den Mitarbeitern hohes Problembewusstsein und eine entsprechende
Sachkompetenz. Über beides verfügt die in diesem Marktsegment erfolgreich tätige RHIEM Unternehmensgruppe in
Voerde. Sie beschäftigt in Deutschland 480 Mitarbeiter und arbeitet international mit einer Vielzahl spezialisierter Partner
RHIEM, 1958 als Druckerei gegründet, ist heute ein inhabergeführter
Fulfillment-Dienstleister mit Sitz
im nordrhein-westfälischen Voerde und Unternehmensstrukturen
in Nordamerika, Asien und Europa.
Die RHIEM-Gruppe besteht aus den
Bereichen: RHIEM Druck, RHIEM
Services, RHIEM Intermedia, RHIEM
Distribution Systems und PPS Solutions. Mit 480 Mitarbeitern ist
RHIEM in den Bereichen Project Engineering, Druck-Produktion, BlisterProduktion,
CD/DVD-Produktion,
Media-on-Demand, Fulfillment, Logistik, Reverse-Logistic, MarketingSupport und E-Commerce tätig. Zum
Leistungsspektrum gehören Planung,
Organisation, Beschaffung, Druck,
Veredelung, Verpackung, Lagerung,
Kommissionierung und Versand. So
wird den Kunden die Möglichkeit geboten, ihre Produkte weltweit erfolgreich verkaufen zu können. RHIEM
sieht sich als Berater und Umsetzer
spezifischer Kundenlösungen. RHIEM
unterstützt seine Kunden von der
Idee über die Prozessdefinition bis
zur erfolgreichen Implementierung.
zusammen.
Ü
ber die drei Tochterfirmen
RHIEM Druck, RHIEM Intermedia und RHIEM Services
bietet man den Kunden eine Rundum-Betreuung von der Konzeption
und Beratung über modernste Prepress-, Druck-, Veredelungs- und
Weiterverarbeitungssysteme
bis
hin zum Inventory Management,
Warehousing samt zugehöriger
Logistik sowie zahlreichen weite-
ren Dienstleistungen. Dabei setzt
RHIEM nicht nur auf das Bedrucken von Papier, Pappe und Karton. Man verfügt zusätzlich über
Tiefziehanlagen, produziert Wellpappen, kaschiert sie und stellt die
Blister für die gleichnamigen Verpackungen her.
Rund 80 Mitarbeiter sind bei
RHIEM Druck tätig. Das vielfach
zertifizierte Unternehmen (DIN
ISO 9001:2008, FSC, PEFC, FograZert) wurde von Franz Rhiem gegründet und widmete sich von Anfang an dem Verpackungssegment.
Die beiden Söhne Dr. Stefan Rhiem
und Franz Rhiem entwickelten den
Betrieb zum Fulfillment-Anbieter
weiter. Heute, 21 Jahre später,
agiert das Untenehmen inhabergeführt als weltweit tätiger Dienstleister. RHIEM Druck produziert
Verpackungen aller Art, einschließlich Blisterverpackungen und Wellpappkartonagen. Hinzu kommen
Akzidenzen,
Werbematerialien,
Broschüren und Marketingunterlagen.
Flexibel und innovativ
Neben dem Druck ist man auch in
der Weiterverarbeitung sehr innovativ. Maschinen zum Cellophanieren, Kaschieren, Fenster kleben,
Blister- und Kartonverarbeitung,
Stanzen und Klebemaschinen für
Faltschachteln bestimmen das Bild.
Die Faltschachtelklebemaschinen
verfügen über eine Sondereinrichtung zum Aufspenden von Heißleim mit Silikonbandabdeckung
und Aufreißfäden. Über allem
steht das Ziel, die Verpackung
nicht nur als Produktschutz, sonBlick in den Drucksaal bei RHIEM Druck in
Voerde. Die beiden neuen KBA Rapida 106
haben drei ältere Maschinen ersetzt und sind
dennoch produktiver
14 Report 39 | 2011
Interessante Website: www.rhiem.com
Vorteile in puncto Produktivität,
Bedienung und Wirtschaftlichkeit
bietet die Rapida 106 durch ihre
sehr effizient arbeitenden Waschsysteme, das mögliche Stillsetzen
nicht benötigter Farbwerke, den
automatisierten Lackplattenwechsel und die Leitstand gesteuerte
Lackversorgung. Damit reduzieren
sich die Einrichtezeiten je nach
Aufwand um 40 bis 60 Prozent.
RHIEM Druck hat dadurch die
Möglichkeit, immer kleinere, aber
sehr unterschiedliche Aufträge
wirtschaftlich zu produzieren.
Bereits nach wenigen Bogen ist die Maschine
in Farbe und liefert beste Druckergebnisse, wie
Michael von Minden in der Prepress-Abteilung
bei der Kontrolle zufrieden feststellt
Drucker Martin Storm, Geschäftsführer Dirk
Nondorf und Ulrich Treiber, Director Business
Development (v.l.), am Leitstand der KBA
Rapida 106
dern auch als Werbeträger für die
Kunden zu verstehen. Das sind im
Wesentlichen größere Industrieunternehmen aus den Bereichen
IT, HealthCare, Pharma, Food und
Consumerprodukte.
Entsprechend hoch sind auch
die Ansprüche an den Druck. Lackieren und Veredeln gehören zum
Standard. Geschäftsführer Dirk
Nondorf bringt es auf den Punkt:
„Im Wesentlichen erfüllen wir die
Wünsche der Kunden. Das heißt,
wir produzieren alles, um eine
Verpackung und somit das Produkt
erfolgreich zu platzieren – und
das inhouse.“ Dr. Peter Lorenzi,
Geschäftsführer RHIEM Services,
Die richtige Entscheidung
führt weiter aus: „Wir planen und
erarbeiten umsetzbare Lösungen,
die nach Maß auf die Forderungen
der Kunden zugeschnitten sind
und unterstützen sie von der ersten Idee bis zur erfolgreichen Implementierung.“
Modernste
Druckmaschinentechnologie
Neben gängiger Hard- und Software in der Vorstufe setzt RHIEM
auf die Erpa CAD-Software zur
Verpackungsentwicklung und -konstruktion im 2-D-Bereich sowie auf
SolidWorks für die 3-D-Konstruktion. Über das Prinergy-WorkflowSystem gelangen die Produktions-
Mittels Tiefziehanlagen produziert RHIEM
Druck auch eigene Blisterverpackungen, die
von den Kunden zunehmend gefordert werden,
um ihre Produkte ansprechend zu präsentieren.
Im Bild eine Maschine, auf der Werkzeuge für
die Blisterproduktion hergestellt werden
Blick in einen Teil der großen Druckweiterverarbeitung, in der auch die Faltschachtelklebemaschinen mit effektiven Zusatzeinrichtungen wie dem Aufspenden von Heißleim mit Silikonbandabdeckung und Aufreißfäden ausgestattet sind
daten an die beiden CTP-Belichter
für das 3b-Format. Parallel entstehen die für die Maschinenvoreinstellung benötigten CIP4-Daten.
Dirk Nondorf: „Neben der wesentlich schnelleren Einrichtung der
Druckmaschinen benötigen wir so
bis zu 50 Prozent weniger Makulaturbogen und die Wiederholbarkeit
der Aufträge hat sich mit CIP4 immens verbessert. Die Druckmaschinen sind mit Inline-Messsystemen
ausgestattet. So können wir unserem hohen Anspruch an Qualität,
Schnelligkeit und Flexibilität in der
Produktion gerecht werden.“
Diesen Anspruch unterstützen
die beiden neuen Bogenoffsetmaschinen KBA Rapida 106: eine
Fünffarbenmaschine mit ziehmarkenfreier Anlage DriveTronic SIS,
FAPC-Plattenwechsel-Vollauto maten, Kartonausstattung sowie
Inline-Farbversorgung und eine
Siebenfarben mit ziehmarkenfreier Anlage, FAPC-PlattenwechselVollautomaten, Kartonausstattung
und Inline-Farbversorgung sowie
Zusatzpaket für Folien- und Plastikdruck. Beide Maschinen verfügen
über LogoTronic professional und
wurden im Oktober 2010 installiert. Sie drucken bis zu 18.000
Bogen/h und verarbeiten Bedruckstoffe von 0,06 mm bis 1,2 mm
Stärke. Dadurch sind sie sehr flexibel einsetzbar. Die Zahl der Farbwerke macht es möglich, in einem
Durchgang neben den gängigen
Skalenfarben auch Sonderfarben
sowie Gold und Silber zu drucken.
Dank der zahlreichen Zusatzoptionen wie Lack- oder UV-Einrichtung
steht der High-End-Inline-Veredelung nichts im Wege. Weitere
RHIEM Druck hatte bereits Anfang
2004 in eine gebrauchte Fünffarbenmaschine Rapida 105 mit
Lackwerk investiert und diese mit
UV-Technologie ausgerüstet. Für
die steigenden Anforderungen im
Verpackungsbereich sollte die UVund Hybrid-Lackierung Qualitätsund Zeitvorteile bringen. Man war
von der KBA-Technologie überzeugt
und investierte deshalb in zwei
weitere Rapidas der neuesten Generation.
Die beiden neuen Rapida
106-Anlagen ersetzten drei vorhandene Maschinen. So hatte das
Unternehmen die Möglichkeit, am
Energieeffizienzförderprogramm
teilzunehmen. Das Ergebnis: geringere Kosten, schnellere Produktion, modernste Druck- und
Inline-Veredelungstechnik
und
eine wesentlich höhere Flexibilität
hinsichtlich der Kundenwünsche.
Nach mehr als einem halben
Jahr Produktionseinsatz ist Geschäftsführer Dirk Nondorf von der
Investition in die KBA-Technologie
überzeugt: „Vor unserer Investition
waren wir im Werk in Radebeul
und haben dort eine ganze Reihe
von Tests gefahren. In der täglichen Produktion zeigt sich nun,
dass sich diese tatsächlich in die
Praxis umsetzen lassen. Bereits
drei Tage nach der Inbetriebnahme
der Maschinen wussten wir, das
Richtige gekauft zu haben. Bei KBA
haben wir das Gefühl, individuell
wahrgenommen zu werden. Wir
haben Maschinen bekommen, die
tatsächlich für uns und unsere Anforderungen gebaut wurden.“
Michael Scherhag
[email protected]
Report 39 | 2011 15
Bogenoffset | Verfahrenstechnik
Eine mit dem BG-Label „Emission geprüft“ zertifizierte Rapida-Verpackungsdruckmaschine als „Low Migration Press“: PW – Paletten aus der Waschanlage; PU – farbnebelfreie und IPA-reduzierbare Druckeinheit mit verschleppungsfreier Bogenführung und effizienten Waschtechnologien; VD – VariDry-Zwischendecktrockner und -Endtrockner, bei UV-Einsatz mit Ozon-Absaugung; C – kontaminationsfreier
Lackauftrag; ECS – Emission Clean System; RP – reduzierter Pudereinsatz
KBA-Projekt „Low Migration Press“
Minimale Migration –
nicht nur eine Frage von Farbe und Lack
In der Diskussion über den migrationsarmen Verpackungsdruck wird oft übersehen, dass die unerwünschte Kontamination von Packstoff und Packgut viele
Ursachen haben kann. Um die Food- und Pharma-Faltschachtelproduzenten bei der Umsetzung ihrer hohen Anforderungen noch besser unterstützen zu
können, strebt KBA emissionsarme Druckmaschinen an und bezieht den gesamten Materialfluss mit in die Diskussion ein.
M
igration im Verpackungsdruck ist das Übergehen
unerwünschter Substanzen
aus dem Produktionsprozess auf
die Packstoffoberflächen, was das
Eindringen dieser Substanzen in
das Packgut begünstigt. Bei sensiblen Packgütern wie Lebens-, Genuss- und Arzneimitteln sind unerwünschte Substanzen alle Stoffe,
die die Gesundheit des Verbrauchers und/oder den Geschmack
bzw. Geruch des Packgutes beeinflussen. Das Tückische ist, dass
viele der migrierenden Stoffe für
den Drucker unsichtbar sind oder
erst nach Tagen oder Wochen zu
migrieren beginnen. Die Rede ist
hier also nicht von offensichtlichen
Qualitätsmängeln wie dem Abliegen der Druckfarbe im Auslagestapel der Druckmaschine oder dem
Abschmieren beim Flachstanzen
der Faltschachtelzuschnitte.
Migrationsarten
Derartige Stoffe können auf verschiedene Art migrieren:
• Sie dringen in den Packstoff
ein (Penetration) und können ihn
sogar durchdringen (Permeation),
sodass sie auf der unbedruckten
Rückseite wieder hervortreten.
• Sie diffundieren im Stapel aus
16 Report 39 | 2011
der Farb- oder Lackschicht oder
dem Kartonstrich heraus und lagern sich auf der unbedruckten
Rückseite des darüberliegenden
Bogens ab (Abklatsch).
• Sie verflüchtigen sich durch
Überschreiten des Siedepunkts
(Gasphasen- oder DampfdruckMigration) schon bei Raumtemperatur oder erst recht bei hoher
Stapeltemperatur, was vor allem
bei den verbliebenen DruckfarbenMineralölen in den Recyclingfasern des Faltschachtelkartons vorkommt.
• Sie werden durch die raumoder mikroklimatischen Bedingungen ausgeschwitzt (Kondensationsextraktion) und schlagen sich auf
beiden Bogenoberflächen nieder
(Rekondensation).
• Sie werden direkt übertragen
durch mechanischen Kontakt des
Druckbogens mit verschmutzten Maschinenteilen oder durch
Druckpuder-Berieselung, Farbnebel und VOC-Dämpfe (Emissionen).
• Sie werden durch Reste migrierfreudiger Farben oder Additive auf ungenügend gereinigten
Walzen wirksam oder gelangen in
Form des in die Farbe emulgierten
IPA-Anteils auf den Packstoff (Ver-
schleppung), um dort auf andere
Art weiter zu migrieren.
• Sie werden durch mangelnde
Hygiene des Maschinenpersonals
in den Prozess eingetragen (Einschleppung).
Die Migrationsgefahr ist umso
höher,
• je niedriger die Viskosität der
Substanzen ist, z. B. IPA, Reinigungsmittel;
• je kürzer die Molekülketten
sind – 24 Kohlenstoffatome (C24)
gelten als Obergrenze für migrationsfreudige Kohlenwasserstoffe,
Mineralöle in Druckfarben liegen
aber oft unter C24;
• je weniger verzweigt die Moleküle sind, weshalb die Spaltprodukte einiger UV-Fotoinitiatoren
bedenklich sind.
In jedem Fall ist zu verhindern,
dass die unbedruckte Rückseite,
also die spätere Verpackungsinnenseite, kontaminiert wird. Solange
die Faltschachtel nur die Sekundäroder Transportverpackung ist und
das sensible Packgut durch eine
Primärverpackung mit zuverlässiger Barrierewirkung geschützt wird
(z. B. Pharma-Blisterverpackungen,
Flaschen, Ampullen usw.), kann
die Migration eventuell ignoriert
werden. Oftmals sind aber primäre
Folienverpackungen für diese Substanzen durchlässig, sodass auch
die Umverpackung migrationsfrei
sein muss.
Hauptquelle Faltschachtelkarton
Bislang wurde hauptsächlich über
Druckfarben und Lacke als Migrationsquelle diskutiert. Die Anforderungen richteten sich demzufolge
zuerst an die Farbenhersteller, migrationsarme, d. h. vor allem mineralölfreie Produkte zu entwickeln.
Eine letztjährige Studie von
Dr. Koni Grob (Kantonales Labor
Zürich) identifiziert jedoch nicht
Für das migrationsunbedenkliche Drucken
hält KBA PressConsum u. a. einen geeigneten
Feuchtmittelzusatz zur IPA-Reduzierung und
die Farbenserie SensPrint bereit
Farben und Lacke als Hauptquelle.
Packstoffe mit hohem Recyclingfaseranteil sind viermal häufiger für
die Migration verantwortlich! Grob
bescheinigt allen Faltschachtelkartons mit Recyclingbestandteilen
(GD-, GT-, GC-Qualitäten) das mindestens zehnfache Überschreiten
des Richtwerts von 0,6 mg pro kg
Lebensmittel für Mineralöle mit
gesättigten Kohlenwasserstoffketten (MOSH), der Schnitt liegt bei
bedenklichen 338 mg/kg! Die als
Krebserreger in Verdacht stehenden Mineralöle mit Kohlenwasserstoffringen (MOAH) werden
durchschnittlich mit 97 mg/kg
nachgewiesen!
Aber auch die Art des Packguts
kann die Migration begünstigen.
Trockene Lebensmittel, z. B. Reis,
Mehl und Salz, saugen aus ihrer
Umgebung nicht nur Feuchtigkeit, sondern auch unerwünschte
Stoffe auf. Solche Lebensmittel in
Faltschachtel-Primärverpackungen
anzubieten ist umso riskanter, je
länger die Packungen gelagert werden, warnt Grob.
Es ist also nicht nur eine Angelegenheit der Farbenlieferanten,
diesem Problem zu begegnen,
sondern auch der Kartonhersteller und somit der Markenartikler
und Printbuyer, die sich über Alternativen bei der Packstoffauswahl Gedanken machen müssten.
Faltschachtelkarton-Verbunde mit
Barriereschichten oder geringerem Recyclingfaseranteil, am besten aber Frischfaserkartons wären
wünschenswert. Der Haken: Solche Kartons sind teurer, genau wie
migrationsarme Farben mehr kosten.
Offene Gebinde sind in der Lackversorgung an
der KBA Rapida tabu. Beispielsweise mit Systemen von Harris & Bruno lässt sich migrationsarmer Lack kontaminationsfrei konditionieren,
fördern und wechseln
Die zweistufige KBA-Bypass-Filterung reinigt den Feuchtmittel-Kreislauf auch von Partikeln
unerwünschter Substanzen
Auch Druckereien in der Pflicht
Um weitere Kontaminationsmöglichkeiten auszuschließen, muss
auch das Druckerei- und Maschinenpersonal über sämtliche Migrationsquellen informiert sein.
Schon die persönliche Hygiene ist
wichtig, wenn Faltschachtelkarton
für Food- und Pharmaprodukte
angefasst wird. Saubere Hände
bzw. frische Gummihandschuhe
und Lappen sind unerlässlich bei
der Maschinenreinigung, um keine Reste ungeeigneter Farben und
Chemikalien einzutragen. Wurde
vor der Food-Verpackung eine normale Faltschachtel mit anderen
Farben gedruckt, muss der Drucker besonders gründlich waschen,
damit keine Verschleppung stattfinden kann. Gängige Praxis ist, dass
saubere Kleidung für Personal und
sterile Schutzkleidung und antibakterielle Handwaschlotionen für
Drucksaalgäste verfügbar ist. Fußböden, Wände und Deckenstrukturen sollten nach häuslichen Maßstäben sauber gehalten werden.
Faltschachtelkarton muss in
sauberen, klimatisierten Räumen
gelagert werden, getrennt von
VOC-Flüssigkeiten. Nach dem
Druck sind die Stapel abzudecken.
Bei der Weiterverarbeitung gelten
natürlich dieselben hohen Sauberkeitsanforderungen. Stoffe aus
Faltschachtel-Leimen dürfen ebenfalls nicht migrieren. Und beim Anliefern des Kartons wie auch beim
Abholen der Faltschachteln darf
erwartet werden, dass die Transportbedingungen untadelig sind.
Gelangen Dieselabgase aus LKWs
in Lagerräume, müssen sie abgesaugt werden. Unbedenklicher
Frischfaserkarton nützt nichts,
wenn er von schmutzigen Paletten
herunter verdruckt wird. Deshalb
empfiehlt sich vor Ort der Einsatz
einer Palettenwaschanlage, wobei sich Kunststoffpaletten besser
als Holzpaletten reinigen lassen.
Kunststoffpaletten sind zwar teurer, rechnen sich aber auch wegen
ihrer längeren Lebensdauer. Außerdem ist mit den jeweiligen Farb-,
Lack-, Additiv- und Waschmittellieferanten zu klären, ob migrationsarme und VOC-freie Produkte
verfügbar sind. „Auf Pflanzenölbasis“ heißt nicht, dass das Produkt
bedenkenlos eingesetzt werden
kann. Sogar bestimmte Pigmente
können sich gefährlich auswirken.
Und eine IPA-Reduzierung ist nur
dann hilfreich, wenn sie durch die
Feuchtwerkkonstruktion oder unbedenkliche Ersatzstoffe erreicht
werden kann. Bei UV-Farben und
-Lacken sollte gefragt werden, ob
die verwendeten Harze und somit
die eingesetzten Fotoninitiatoren
und ihre Spaltprodukte unbedenklich sind. Druckpuder ist für Food
und Pharma extrem zu minimieren.
Eine Dokumentation hilft, Materialien im Sinne der Migrationsreduzierung zu ersetzen und den
Materialfluss zu optimieren. In die
Prüfung einzubeziehen ist ebenfalls die Trocknertechnik, denn
feuchte oder nicht durchgehärtete
Schichten von Farben und Lacken
können immer noch Substanzen
freisetzen. Dazu gehört auch sicherzustellen, dass die Absauganlagen die erforderliche Leistung
bringen.
Sieben Schritte zur
„Low Migration Press“
Weil die Materialauswahl nur einen
Teil des Problems löst und KBA seine Kunden bei der Umstellung auf
migrationsarme Produktion nicht
alleine lassen möchte, hat KBA das
Projekt „Low Migration Press“ mit
dem Entwicklungsziel der emissionsgeprüften und migrationsunbedenklichen Faltschachtelprodukti-
Hygiene schließt die Paletten ein: Links eine Waschanlage von Limex, die auch Holzpaletten reinigt,
rechts gestapelte Kunststoffpaletten von Schoeller Arca in einer Förderanlage von Kettner in einem
Lebensmittelbetrieb. Die Auswahl an Lösungen ist riesig
Report 39 | 2011 17
Bogenoffset | Verfahrenstechnik
Die Rapida 142 ist nicht nur marktführend in
ihrer Formatklasse, sondern besitzt stellvertretend für das Rapida-Großformat auch das
BG-Zertifikat „Emission geprüpft“ – eine der
Voraussetzungen für die „Low Migration Press“
on gestartet. Hierbei werden die
konkreten Produktionsbedingungen systematisch analysiert und
angepasst.
Schritt 1: Auswahl geeigneter
Verbrauchsmaterialien gemäß der
PressConsum-Empfehlung (siehe
KBA Report Nr. 38). KBA bietet
seit Kurzem unter dem Namen
PressConsum hochwertige Farbenserien, Feuchtmittel und weitere Verbrauchsmaterialien für den
Bogenoffset an. PressConsum zielt
einerseits auf optimale Produktionssicherheit, Qualität und Produktivität. Andererseits sind auch
Farben und Feuchtmittelzusätze
erhältlich, die die Forderung nach
möglichst niedriger Emission und
Migration erfüllen. So entspricht
die PressConsum-Farbenserie SensPrint der migrationsunbedenklichen Epple-Serie BoFood MU,
deren Bindemittel quasi selbst Lebensmittelqualität aufweist und
so in direkten Kontakt mit dem
verpackten Lebensmittel kommen
dürfte.
Schritt 2: Umstellen der
Druckmaschine auf gering flüchtiges, nicht toxisches H1-Hydrauliköl. H1 wird bekanntlich für die
Schmierung aller Maschinen in der
Lebensmittel- und Pharma-Industrie eingesetzt.
Schritt 3: Auswahl eines oder
zweier
Referenz-Frischfaserkartons. Damit sollen Alternativen zu
den migrationsbedenklichen Kartons mit Recyclingfasern genutzt
werden.
18 Report 39 | 2011
Schritt 4: Emissionsprüfung der
Druckmaschine mit den ausgewählten Verbrauchsmaterialien durch
die Berufsgenossenschaft: flüchtige
organische Verbindungen (VOCs:
IPA sowie Kohlenwasserstoffe aus
Reinigungsmitteln, Ölen, Farben
und Lacken), Farbnebel, Ozon
(Absaugung an UV-Strahlern vorgeschrieben), Druckpuder, Lärm.
Auf ein gültiges BG-Zertifikat
„Emission geprüft“ verweisen
können derzeit die KBA-Bogenoffsetmaschinen Rapida 74 in der
Ausstattungsvariante „ökologische
Druckmaschine“ (die Eco-Features
wurden auch im Nachfolgemodell
Rapida 75E umgesetzt), Rapida 105,
106 und 130 bis 162a (geprüft an
Ra142-6+L) sowie die wasserlos
druckende KBA-MetroPrint Genius
52UV. Das „Low Emission Design“
der Rapida-Serie beruht u. a. auf
folgenden Features:
• Das Absaugsystem ECS – Emission Clean System, das bereits seit
2005 angeboten wird, saugt Puder
und Papierstaub aus der Auslage
ab.
• Die Feuchtwerke realisieren
den IPA-reduzierten bzw. -freien
Druck sowohl durch unbedenkliche IPA-Ersatzstoffe als auch
durch
Konstruktionsmerkmale.
KBA bietet seit vielen Jahren ein
zuverlässiges Lösungspaket für diese umweltfreundliche Technologie
an. Außerdem hält eine kompakte
zweistufige Bypass-Filterung im
Feuchtmittelkreislauf grobe und
feine Partikel zurück, wobei die
Feinfilter regelmäßig auszutauschen sind.
• Das Farbwerk ist so gestaltet,
dass selbst bei UV-Farben kein
Farbnebel auftritt.
• Die automatischen Wascheinrichtungen arbeiten effizient und
emissionssicher. KBA CleanTronic
Synchro ermöglicht das simultane
Waschen des Gummituches mit
zwei Waschbalken.
• Der Wirkungsgrad des von KBA
entwickelten Trockners VariDry ist
der hohen Produktionsgeschwindigkeit angepasst. Die weiterentwickelte Version VariDryBLUE nutzt die
bereits aufgeheizte Luft in einem
zusätzlichen Modul und senkt dadurch das benötigte Luftvolumen
und den Energiebedarf des Heizregisters.
• Die Geräte zur Lackkonditionierung und -versorgung wählt KBA
auch unter dem Aspekt der sauberen und dichten Lackförderung
aus. Offene Gebinde sind tabu.
Schritt 5: Migrationsuntersuchungen mit anschließender Zertifizierung durch anerkannte und
unabhängige Institute.
Schritt 6: Erstellen eines Leitfadens „Low Migration Printing“.
Schritt 7: Umstellen auf die
„Low Migration Press“ beim Anwender durch den Service KBA
PressAccess.
Paradigmenwechsel
Früher wurden die Verpackungen
sensorisch ausschließlich nach ihren organoleptischen Eigenschaf-
ten, voran dem Geruch beurteilt.
Robinsontest, Olfaktometer und
einige Normen unterstützen das,
aber oft gab es ein Tauziehen um
Grenzwerte in Ermangelung an
geruchsarmen Farben und Lacken.
Heute kann von einem breiten
Problembewusstsein gesprochen
werden, was auch das mehr emotionale als weniger sachliche Publizieren von Kontaminationsfällen
in den Medien befördert hat. Die
Zahl der geruchs- und migrationsarmen sowie VOC-freien Produkte
ist gewachsen, auch die Mess- und
Testmethoden wurden verfeinert.
Leider wird auf den verschiedenen Kontinenten das Migrationsproblem noch immer sehr unterschiedlich behandelt.
Nach wie vor aber fehlen Migrationsgesetze und -richtlinien
für Kartonverpackungen. In Anbetracht des künftig weiter wachsenden Bedarfs an Verpackungen und
des Bezugs von Verbrauchsmaterialien aus aller Welt, also auch aus
unkontrollierter, nicht zurückverfolgbarer Herkunft, müssen bei
den Importeuren und ggf. in den
Verpackungsdruckereien Kontrollverfahren etabliert werden. Derzeitige EU-Direktiven betreffen
nur den direkten Kontakt der Lebensmittel mit Beschichtungen
und Kunststoffen (1935/2004/EC,
2002/72/EC). Ansätze ist die EURichtlinie 2023/2006, die fast wie
ein Leitfaden auf den Kontakt mit
Druckfarben eingeht, sowie die
EuPIA-Richtlinie 2010, das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch
(LFGB 9/2005) bleibt dagegen zu
allgemein. Benötigt werden eine
konkrete Klassifizierungsliste verbotener Stoffe und Komponenten
mit Grenzwerten bzw. Toleranzen
sowie geeignete Testmethoden
unter Verwendung von Lebensmittelsimulanten, die den Substanzen
kurz- wie auch langzeitig ausgesetzt werden müssten. Das „Low
Migration Printing“ wird an Bedeutung gewinnen und sich zum Wettbewerbsfaktor entwickeln. Aber es
ist mit Zusatzkosten verbunden.
Dieter Kleeberg
[email protected]
Bogenoffset | Technik
Rollenschneider werden schon lange
an Bogenoffsetmaschinen eingesetzt.
Bringt Rollenware beim BedruckstoffEinkauf doch eine Kostenersparnis
von zehn bis 20 Prozent. Besonders
Akzidenzbetriebe, die nur wenige
unterschiedliche Materialien einsetzen, nutzen diesen wirtschaftlichen
Vorteil. Aber es gibt noch weit mehr
Argumente, die für den Einsatz des
Rollenschneiders RS 106 im Mittelformat sprechen.
Produktion mit Rollenware an einer Rapida 106 im KBA-Kundenzentrum Radebeul
Mehr Leistung im Bogen durch Rollenanleger auch bei kritischen Materialien
RS 106 schafft Produktionsreserven
B
ei Jobs außerhalb der DINFormate kommt zum günstigeren Einkaufspreis für den
Bedruckstoff häufig eine effektive
Papierersparnis hinzu. Denn es
müssen keine teureren Sonderformate bestellt werden bzw. es
bleibt kein Verschnitt bei der Nutzung von Standardformaten. Die
Abschnittlänge lässt sich in der Bogenlänge millimetergenau an den
jeweiligen Druckauftrag anpassen.
Das bedeutet zwei bis zehn Prozent Papiereinsparung zuzüglich
zum günstigeren Einkaufspreis. In
Einzelfällen kann sie sogar noch höher liegen (s. Tabelle). Und es kann
sofort losgehen. Denn eventuelle
Wartezeiten auf die Lieferung von
Sonderformaten gibt es nicht. Im
Zweischichtbetrieb lassen sich bei
Akzidenzbetrieben mit Schön- und
Widerdruck-Maschinen jährliche
Einsparungen bei den Papierkosten
von 200.000 Euro erzielen.
Mehr Leistung
im Akzidenzdruck ...
Der RS 106 ist ein Nonstop-Anleger für leichte Grammaturen. Maschinenstopps zum Stapelwechsel
sind nicht mehr erforderlich. Die
Maschine muss nur noch zum
Waschen angehalten werden.
Einfacher ist zudem die Lagerhaltung von Rollenware. Die Rollen
sind stapelbar und für klimatische
Veränderungen deutlich weniger
sensibel als Bogenware. Uner-
wünschte Effekte wie Tellern oder
Randwelligkeit treten nicht auf.
Sind im Betrieb Rotationen mit
entsprechender Bahnbreite im Einsatz, lassen sich Restrollen oft an
den Bogenmaschinen verarbeiten.
... bei Etiketten, leichtem Karton
und In-Mold-Folien
Noch mehr kann der Einsparungseffekt bei der Etiketten- oder
Faltschachtelproduktion zu Buche
schlagen. Denn hier sind die Bedruckstoffe oft teurer. Der RS 106
eignet sich auch für komplexe Substrate wie Folien, metallbeschichtete oder Dünndruckpapiere. Durch
die Deaktivierung des Saugkopfes
kommt es bei sensiblen Materialien nicht zu Doppel- oder Schrägbogen in der Anlage. Die Folge
– mehr Produktionssicherheit und
weniger Maschinenstopps. Bei der
Papierproduktion sind mit dem
Rollenschneider ca. fünf Prozent,
bei Folien und beschichteten Materialien sogar bis zu 25 Prozent
Leistungssteigerung möglich. Die
Druckproduktion ist effektiver und
die kontinuierlichere Produktion
spart in der Regel auch Makulatur.
Manche dieser anspruchsvollen Bedruckstoffe lassen sich als Rollenware auch leichter beschaffen als
entsprechende Bogenware.
Im Kundenzentrum von KBA
wurden auf einer neuen Rapida 106Bogenoffsetmaschine mit einem vorgeschalteten RS 106-Rollenschnei-
Mehrbedarf an Bogen- gegenüber Rollenware
Mehrverschnitt
Mehrverschnitt + Mehrpreis
100 %
80 %
Mehrbedarf an Bogengegenüber Rollenware
für die Produktion
eines Prospekts im Format 209 x 250 mm
60 %
40 %
20 %
0%
63 x 88 cm
65 x 92 cm
70 x 100 cm
Bogenformat, Lagerware
der schon häufiger Dünndruckund Etikettenpapiere, leichter Karton mit 300 g/m² sowie In-MoldFolien (IMF mit 50, 60 und 70 µm
Stärke) mit Leistungen von 18.000
Bogen/h (45 g/m² Dünndruck) bzw.
15.000 Bogen/h (In-Mould 70 µm)
verarbeitet. Das gleiche Dünndruckmaterial wäre als Bogenware
mit 12.000 bis 15.000 Bogen/h gelaufen. Auch bei der In-Mold-Folie
ergab sich eine Leistungssteigerung um 20 Prozent.
Hohe Flexibilität
Trotz Rollenschneider bleibt die
Bogenoffsetmaschine sehr flexibel.
Die zusätzliche Investition in den
RS 106 amortisiert sich schnell und
Bogenware lässt sich zusätzlich wie
bisher verarbeiten. Dazu wird der
Rollenständer einfach in die Parkposition gefahren. Die Umrüstzeiten von Rollen- auf Bogenverarbeitung bzw. zurück sind inklusive
Formatverstellung und komplettem
Auftragswechsel mit fünf Minuten
sehr kurz und schlagen gegenüber
einem reinen Jobwechsel kaum zu
Buche. Der Rollenwechsel selbst
ist vom Zeitfaktor ebenfalls fast mit
einem Stapelwechsel vergleichbar.
Immerhin befindet sich auf einer
Rolle so viel Material wie auf zwei
bis drei Papierstapeln. Während der
Produktion von der Rolle kann der
Papierstapel im Anleger bleiben.
Natürlich ist ein Rollenschneider nicht für alle Unternehmen
interessant. Die jeweilige Auftragsstruktur bestimmt den Nutzen und
die Wirtschaftlichkeit. Der RS 106
ist im Mittelformat für die Rapida
105 und 106 verfügbar. Im Großformat stehen für die Rapida 130,
142, 162 bzw. sogar für die Rapida
185 ebenfalls Rolle-Bogen-Einrichtungen zur Verfügung.
Martin Dänhardt
[email protected]
Report 39 | 2011 19
Bogenoffset | Thailand
Interessante Website: www.cptthai.com
Mit exklusiven Verpackungslösungen hat sich Continental erfolgreich auf den nationalen und
internationalen Märkten etabliert
Mit der neuen KBA Rapida 105-7+L CX hat Continental seinen Maschinenpark auf den aktuellen
Stand der Technik gebracht. Im Bild (v.l.) CPT-Managing Director Manit Kamolsuwan, Stefan Segger,
Managing Director KBA Asia Pacific, und Jessada T. Suwan, KBA-Vertretung Intergraphics
Siebenfarben-Rapida 105 bei CPT in Bangkok
Edle Verpackungen − inline produziert
Die Voraussetzungen für die Produktion hochwertiger Verpackungen mit edlen
ration für Thailand noch eher ungewöhnliche Siebenfarbenanlage der in Asien
Lackeffekten hat das Druckunternehmen Continental Packaging Thailand (CPT)
stark vertretenen Mittelformat-Baureihe KBA Rapida 105 mit Lackturm, doppel-
in Bangkok geschaffen. Im Januar 2011 ging dort eine in dieser langen Konfigu-
ter Auslageverlängerung, Karton- und Hybridausstattung in Produktion.
D
Fünf- und Sechsfarbenanlagen bis
zur neuen Siebenfarbenmaschine
mit Inline-Veredelung nach oben
gearbeitet. Die Neue deckt alle
Produktionserfordernisse ab. Die
Inbetriebnahme und die Schulung
unseres Personals verliefen professionell.“
Continental Packaging Thailand
wurde 1946 als Familienbetrieb –
damals unter dem Namen Niyom
Chang Packaging – im ChinatownDistrikt von Bangkok gegründet.
Das schnell wachsende Unternehmen spezialisierte sich frühzeitig
auf den Verpackungsdruck und
erhöhte sukzessive seine Kapazität
und Mitarbeiterzahl. Der Umzug
auf ein größeres Betriebsgelände
an der Bangna-Trad Road ermöglichte weiteres Wachstum.
ie 15.000 Bogen/h schnelle
Maschine verarbeitet Bedruckstoffe bis 600 g/m2 und
trägt den auch in Asien wachsenden Anforderungen an verkaufsfördernden Verpackungen Rechnung. Neben der Erhöhung der
Produktivität und Qualität erlaubt
die Rapida 105 eine deutliche Erweiterung der Produktpalette. Die
Verwendung von UV-Farben und
-Lacken in Verbindung mit IR-/TLund UV-Hochleistungstrocknern
ermöglicht im Inline-Prozess ganz
neue Gestaltungsvarianten. Der damit verbundene Mehrwert spielte
bei der Investitionsentscheidung
eine entscheidende Rolle.
Das Firmengelände an der Bangna-Trad Road
in Bangkok
Schnelle und eindeutige
Entscheidung
Manit Kamolsuwan, Generaldirektor von CPT: „Die Investition
in die Rapida 105 war eine eindeutige Entscheidung, die dank
des kompetenten Projektmanagements von KBA Asia Pacific und
der thailändischen KBA-Vertretung
Intergraphics Co. Ltd. in nur sechs
Monaten verwirklicht wurde. Wir
setzen praktisch seit den ersten
Jahren unseres Bestehens KBABogenoffsetmaschinen ein. Dies
waren zwar meist Secondhand-An-
20 Report 39 | 2011
Komplettservice mit Testmärkten
Managing Director Manit Kamolsuwan ist stolz
auf die zahlreichen Auszeichnungen des Unternehmens in seiner fast 65-jährigen Historie
lagen, diese haben aber dennoch
maßgeblich zu unserem Erfolg
beigetragen. Es ist gut zu wissen,
mit KBA einen innovativen Partner
für den Verpackungsdruck an der
Seite zu haben. Wir haben uns von
der Einfarbenmaschine über Vier-,
Heute zählt CPT mit über 1.000
Mitarbeitern zu den größten Verpackungsdruckern in Thailand und
bietet seinen nationalen und internationalen Kunden ein breites Produkt- und Dienstleistungsspektrum
an. Eine eigene Design-Abteilung
berät die Auftraggeber von der Materialauswahl bis hin zur Umsetzung kostensparender und attraktiver Verpackungslösungen.
Rund 75 Prozent der Kunden
kommen aus der Lebensmittel- und
Getränkeindustrie, aber auch im
Non-Food- und Haushaltswarenbereich ist CPT erfolgreich tätig.
Neben Verpackungen werden Etiketten und kreative Produktumhüllungen produziert. Die direkte Exportquote liegt bei ca. 20 Prozent,
die indirekte bei 40 Prozent. Mit
vielen Kunden, für die Testmärkte
erprobt und komplette Produkteinführungen begleitet werden, bestehen langfristige Lieferverträge.
Preis diktiert die Strategie
Während das Geschäft im Foodund Beverage-Bereich zweistellige
Wachstumsraten aufweist, stagnieren andere Marktsegmente und
erfordern neue Ideen und Marketingstrategien. Manit Kamolsuwan:
„Der Verpackungsmarkt ist international hart umkämpft. Neben Kreativität und absolutem Qualitätsdenken sind Kostenorientierung und
flexible Lieferzeiten unabdingbar.
Wir werden unsere Effizienz weiter
verbessern und KBA wird uns auf
diesem Weg ein wichtiger Partner
sein.“
Gerhard Renn
[email protected]
Bogenoffset | USA
Interessante Website: www.motivatingraphics.com
(V.l.n.r.) Ray G. Clark,
Geschäftsführer von
Motivating Graphics,
mit seinen Söhnen
Tim und Chris vor der
neuen Rapida 162
Motivating Graphics in Texas expandiert mit Rapida 162
Mehr Flexibilität für wachsende
Anforderungen
Motivating Graphics, ein global agierendes Druckunternehmen aus Ft. Worth im US-Bundesstaat Texas, nahm vor einigen Monaten eine neue SechsfarbenRapida 162 in Betrieb. Es ist bereits die dritte KBA-Maschine im Unternehmen, das sowohl im Bogen- als auch Rollendruck arbeitet. Motivating produziert
Verpackungen und andere Drucksachen für den Hightech-Kommunikationsmarkt in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie für China und Europa.
W
ir waren sehr froh, diese
neue Druckmaschine in
„
Betrieb nehmen zu können“, freut sich Ray Glenn Clark,
Geschäftsführer des Unternehmens. „Sie erweitert unsere Palette an Automatisierungstechnologien. Dies bedeutet für uns höhere
Flexibilität, kürzere Drucklaufzeiten, weniger Makulatur und mehr
Effektivität. So können wir unsere
Kunden auf einem hohen Niveau
beliefern und in neue Märkte expandieren.“
Clark hat sich speziell über die
neuen technologischen Lösungen
an der Maschine gefreut: „Meine
Söhne und ich haben QualiTronic
Color Control auf der drupa 2008
gesehen und wir waren von der
Leistung des Systems sofort fasziniert. Wir verstehen es als großen
Entwicklungssprung bei der Qualitätsüberwachung und sehen es
als sehr bedienfreundlich an. Wir
wollten QualiTronic Color Control
unbedingt an unserer neuen Ma-
schine haben – wie viele andere
Automatisierungsbausteine auch.“
Zukunftsmarkt Verpackung
Obwohl Motivating Graphics heute im Bogen- und im Rollengeschäft
präsent ist, sieht Clark das Hauptwachstum im Bogendruck: „Für
uns ist der Verpackungsdruck ein
Zukunftsmarkt. Bedienungsanleitungen und viele weitere Drucksachen können ebenfalls leicht auf
den Bogenmaschinen produziert
werden. Die Automatisierung der
neuen Rapida gibt uns die Flexibilität, schnell von Verpackungs- auf
Akzidenzaufträge zu wechseln.“
Eine andere wichtige Erfolgskomponente bei Motivating ist das
Umweltbewusstsein. Das Unternehmen überprüft permanent alle
Produktionsaktivitäten und definiert Umweltziele, um interne und
externe Emissionen soweit wie
möglich zu eliminieren. In einer
Leitlinie für das Umweltmanagement werden diese festgeschrie-
ben. „In den vergangenen Jahren
haben unsere Kunden immer aufwendigere Verpackungen kreiert“,
sagt Clark. „Sie suchen nach neuen
Bedruckstoffen und fragen nach
umweltfreundlichen
Optionen.
Wir liefern ihnen einen Mehrwert,
wenn wir Ihnen eine ökologische
Produktion anbieten. Unsere neue
Rapida 162 produziert schneller,
mit weniger Makulatur und kürzeren Rüstzeiten. Dies nützt der
Umwelt und ist damit sowohl für
uns als auch für unsere Kunden
wichtig.“
Starkes Auslandsgeschäft
Bei Motivating Graphics produzieren neben der neuen Rapida 162
zwei weitere KBA-Bogenmaschinen: eine fünf Jahre alte Rapida
105 mit zehn Farbwerken und Bogenwendung und eine 2010 in Betrieb genommene Achtfarben-Rapida 142, ebenfalls mit Wendung.
Daneben hat das Unternehmen
zwei Rollendruckanlagen.
Clark und sein ManagementTeam haben das 1976 gegründete
Unternehmen auf künftige ökonomische Anforderungen und neue
Geschäftsfelder
ausgerichtet.
Motivating Graphics verfügt über
drei weitere Produktionsstätten in
Zentral- und Südamerika: zwei in
Guadalajara, Mexiko, und eine in
Brasilien. „Unser Auslandsgeschäft
ist sehr stark, während es im Inlandsgeschäft in den vergangenen
Jahren etwas verhaltener lief. Aber
wir sehen allmählich eine Belebung
in den USA“, schätzt der Geschäftsführer die aktuelle Lage ein. Drei
Generationen der Clark-Familie haben die Firma in den vergangenen
30 Jahren geführt. Seit 1996 führt
Ray Glenn Clark jr. die Geschäfte,
seine beiden Söhne Chris und Tim
stehen ihm als Stellvertreter zur
Seite. Motivating Graphics ist heute auf über 900 Beschäftigte weltweit gewachsen.
Eric Frank
[email protected]
Report 39 | 2011 21
Bogenoffset | Investitionen
Interessante Website: www.graficargentina.com.ar
Von der Messepremiere in Buenos Aires erfolgreich in die Praxis
Grafica Argentina bereitet Weg
für KBA Rapida 75
Auf der Fachmesse Argentina Grafica in Buenos Aires im Oktober vergangenen Jahres war sie oft dicht umlagert. Wenige
Monate später hat sie in Argentinien beachtliche Markterfolge vorzuweisen. Die Rede ist von der B2-Maschine KBA Rapida
75. Eine Woche nach Messeende ging sie beim ersten Kunden Grafica Argentina in Produktion. Inzwischen haben weitere
Die Akzidenzdruckerei Grafica
Argentina in Munro (Provinz
Buenos Aires) wurde erst 1996
gegründet
Druckereien in der argentinischen Hauptstadt, in den Provinzen Santa Fe, Cordoba und San Juan sowie in Montevideo
großes Interesse für den Platz- und Energiesparweltmeister bekundet.
W
ährend Grafica Argentina die etwas weniger
automatisierte C-Version
(Commercial) in Vierfarben-Konfiguration installiert hat, interessieren sich Dot Press S.A., Logro
Producciones S.A., Zampetti S.A.,
Palero Impresores und Lagomarzino S.A. für Vier- und Fünffarbenmaschinen der E-Klasse (E steht
für Economy und Ecology) mit und
ohne Lackwerk. Nach dem sich die
im vergangenen Jahr zur IPEX erstmals vorgestellte Halbformatanlage
zunächst in Brasilien etabliert hat,
setzt sich der positive Trend nun
auch in Argentinien und Uruguay
fort.
Die Rapida 75C deckt als
Zwei-, Vier- und Fünffarbenmaschine ohne Lackturm vor allem
die Bedürfnisse von kleineren
Druckereien mit eingeschränkten Platzverhältnissen ab. Mit einer Maximalgeschwindigkeit von
13.000 Bogen/h und dem bedienungsfreundlichen TouchscreenDisplay an der Auslage verzichtet
sie aus Kostengründen auf nicht
bei allen Anwendern erforderliche
Automatisierungskomponenten.
Die E-Klasse der Rapida 75 hat
dagegen eine optionale Druckleistung von 16.000 Bogen/h, einen
KBA ErgoTronic-Leitstand, einen
automatisierten
Plattenwechsel
und viele weitere Ausstattungsmerkmale für weniger manuellen
Bedienaufwand und schnelle Umstellzeiten beim Auftragswechsel.
Sie kann für Bedruckstoffe bis
0,8 mm Stärke eingesetzt werden.
Der argentinische Erstanwender Grafica Argentina ist eine 1996
gegründete Akzidenzdruckerei in
Munro (Provinz Buenos Aires).
22 Report 39 | 2011
Skyline von Buenos Aires vom Puerto Madero
aus
V.r.n.l.: Alberto Tiberio von der KBA-Vertretung Electrografica, Pablo Annoni, der Chef von Grafica
Argentina, und Jonathan Tiberio von Electrografica vor der neuen KBA Rapida 75C
Dort hat die Rapida 75C die Qualität, das Produktionsspektrum und
die Lieferzeiten des Unternehmens
verbessert. Neben dem Akzidenzdruck (Prospekte, Flyer, Broschüren etc.) will Grafica Argentina
künftig auch die Segmente Verpackungs- und Verlagsdruck (Bücher
und Magazine) bedienen und weiter wachsen.
Überzeugende Performance
Pablo Annoni schätzt besonders den Bedienkomfort seiner Rapida 75C
Der schnelle Auftragswechsel trägt zu kurzen Lieferzeiten bei
Firmenchef Pablo Annoni, hat den
inzwischen 20 Mitarbeiter umfassenden Betrieb zu einem engagierten Druckdienstleister für
Industrie, Handel und die Kommunikationsbranche entwickelt.
Er ist mit seiner Rapida 75C hoch
zufrieden: „Das Maschinenkonzept
und das attraktive Preis-LeistungsVerhältnis haben uns spontan überzeugt. Die 13.000 Bogen/h schnelle Rapida 75C ist nach mehreren
Gebrauchtmaschinen unsere erste
Neuinvestition. Sie hatte einen
guten Start und in den ersten acht
Monaten acht Millionen Bogen
gedruckt. Unsere Erwartungen haben sich erfüllt. Wir können nun
mehr Aufträge in besserer Qualität
produzieren.“
Gerhard Renn
[email protected]
Bogenoffset | Argentinien
Seit vier Generationen
im Verpackungsdruck
Jaime Scolnik, Abraham Scolnik,
der heutige Inhaber Roberto und
dessen Sohn Roberto Bruno Scolnik, stellvertretender Präsident, haben das Unternehmen gegründet
und durch die Spezialisierung auf
den Kartonverpackungsdruck als
Marktführer in Argentinien positioniert. Die Region am Parana-Fluss
lebt primär von der Landwirtschaft
und der Lebensmittelindustrie, aufgrund dessen konnte die Familie
Scolnik den Betrieb als leistungsstarken Komplett-Dienstleister für
Lebensmittelverpackungen ausrichten.
Ein moderner Maschinenpark
mit den beiden Mittelformat-Rapidas von KBA im Zentrum und eine
flexible Weiterverarbeitung an zwei
Produktionsstandorten mit zusammen 6.500 m² Fläche sind die Basis
für die Erledigung anspruchsvoller
Druckaufträge auf unterschiedlichsten Materialien. Rund 440 Tonnen mit Grammaturen zwischen
260 und 450 g/m² werden monatlich verdruckt.
Mit regelmäßigen Investitionen ist es der Unternehmerfamilie
gelungen, den wachsenden Qualitäts- und Leistungsansprüchen des
Marktes gerecht zu werden. Der
exzellente Service, den Talleres
Graficos Scolnik mit 65 Mitarbeitern seinen Auftraggebern bietet,
hat sich schnell über die Provinz
hinaus herumgesprochen.
Die beiden Mittelformat-Rapidas sind das Herzstück der Produktion
Argentinien: Neue Sechsfarben-Rapida 105 bei Scolnik in Santa Fe
KBA als Begleiter auf dem Weg
an die Spitze
Die Verpackungsdruckerei Talleres Graficos Scolnik S.A. in der argentinischen Provinzhauptstadt Santa Fe hat mit
einer KBA Rapida 105-6 CX mit Lackturm in die Modernisierung ihrer Produktionskapazitäten investiert. Der seit
mehr als 75 Jahren bestehende Familienbetrieb ist einer der ältesten KBA-Stammkunden in Argentinien und produziert seit Einführung des Offsetdrucks in den 60er-Jahren hauptsächlich mit Bogenmaschinen aus Radebeul.
Zuletzt hatte Scolnik 1997 eine Sechsfarben-Rapida 104 mit Inline-Lackierung bestellt. Nach 279 Millionen gedruckten Bogen erhielt diese nun Verstärkung.
40 Jahre Maschinen aus Radebeul
Roberto Scolnik: „Schon bald nach
der Einführung des Offsetverfahrens im Jahre 1965 haben wir mit
Bogenmaschinen aus Radebeul die
Grundlagen für den heutigen Erfolg gelegt. Die Druckqualität und
Leistung der Planeta-Maschinen
war schon zu dieser Zeit in Argentinien ein Begriff. Von zwei Zweifarben-Variant-P24 über eine 1993
installierte Sechsfarben-Super Variant bis hin zur 1997 angelaufenen
KBA Rapida 104-6 mit Inline-Lackierung und IR-Trocknung haben
wir ständig von den technischen
Verbesserungen profitiert, die Planeta und KBA auf den Markt gebracht haben. Dies gilt auch für die
neue Sechsfarben-Rapida 105.“
Die durch die gestiegene Automatisierung stark verkürzten Rüst-
Roberto Klöckner (KBA-Vertretung Dekaprint), Roberto Scolnik, sein Sohn Roberto Bruno und
Scolnik-Finanzchef Roberto M. Gammarci (v.l.) vor der neuen Rapida 105
Maschinenführer an der Auslage der Rapida
zeiten, die hohe Produktivität und
Bedruckstoffflexibilität und die vielen Varianten der Produktveredelung sieht Roberto Scolnik als besondere Stärken der Rapidas. „Es
war an der Zeit, unsere Produktion
auf den modernsten Stand zu brin-
die langjährige Partnerschaft fort.
Die Maschine ist sehr gut angelaufen und hat bereits fünf Millionen
Bogen in ausgezeichneter Qualität
produziert.“
gen. Dass unsere aktuelle Neuinvestition wieder das KBA-Logo
tragen würde, war klar. Unsere
Jahrzehnte währenden positiven
Erfahrungen mit den Rapidas sowie die gute Betreuung durch die
Vertretung Dekaprint SA setzen
Gerhard Renn
[email protected]
Report 39 | 2011 23
Bogenoffset | Uruguay
Interessante Website: www.imprimex.com.uy
Vorbildlicher Service: Imprimex-Direktor
Horacio Rey Lottermoser und Produktionsleiter
Martin Rey Cabrera mit Roberto Klöckner
von der auch für Uruguay zuständigen
KBA-Vertretung Dekaprint
Die neue Fünffarbenmaschine weist mit
DensiTronic professional einen höheren
Automatisierungsgrad auf
Zweite Rapida 105 für Imprimex in Montevideo
Doppelte Power für wachsende Märkte
Nur zwei Jahre nachdem die erste KBA-Bogenoffsetmaschine in Uruguay bei einem Open House präsentiert wurde, hat Imprimex S.A. Industria Grafica in
Montevideo die zweite Rapida 105 in Betrieb genommen. Die Fünffarbenmaschine mit Lackturm, Plattenwechselhalbautomaten und Kartonausstattung
weist mit KBA DensiTronic professional einen etwas höheren Automatisierungsgrad auf als die annähernd baugleiche Vierfarbenmaschine. Sie unterstützt
Imprimex bei der Erschließung wachsender Märkte in den südamerikanischen Ländern.
D
er von den Rey LottermoserBrüdern erfolgreich geführte,
1978 gegründete Familienbetrieb zählt zu den größten Druckereien des Landes. Das 1995 nach
dem Umzug vom Stadtzentrum
bezogene 8.700 m² große Firmengelände bietet Platz für weitere Investitionen, die man bei Imprimex
bereits fest im Visier hat. Bereits
die erste Rapida 105 hatte neben
Qualitätsverbesserungen zu einer
deutlichen Kapazitätserweiterung
geführt und den Umsatz auf inzwischen 14 Millionen USD gesteigert. Mit der zweiten soll dieser
Trend fortgesetzt werden.
rie, Verlage und Werbeagenturen
und produziert Publikationen für
Ministerien. Etwa zehn Prozent
der Produktion werden vor allem
nach Argentinien, Brasilien, Honduras, Paraguay und Puerto Rico
exportiert. Mit einem Umschlag
von 150 Tonnen Papier sowie 400
Tonnen Kartonagen und Mikrowelle im Monat hat das Unternehmen
ein beträchtliches Produktionsvolumen erreicht. Die Produktion
unterliegt einer strengen Qualitätskontrolle. Zertifizierungen und
zahlreiche Auszeichnungen zufriedener Kunden dokumentieren die
hohen Standards bei Imprimex.
Mit drei Geschäftsfeldern erfolgreich
Spontane Entscheidung
Das Unternehmen mit heute 205
Beschäftigten bedient die Geschäftsfelder Verpackungsdruck,
Akzidenzdruck und die Etikettenproduktion, wobei Verpackungen
mit einem Anteil von 45 Prozent
dominieren. 33 Prozent der Produktion sind Akzidenzen und 22
Prozent Etiketten.
Imprimex druckt für die Lebensmittel- und Getränkeindust-
Regelmäßige Investitionen in Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung haben die Produktion auf ein
internationales Niveau gebracht.
Dabei hat Horacio Rey Lottermoser seinen Wechsel von deutschen,
italienischen und japanischen Herstellern zu KBA nicht bereut. Kurz
vor der drupa 2008 war er einer
KBA-Einladung nach Deutschland
gefolgt: Die Eindrücke im KBA-
24 Report 39 | 2011
Kundenzentrum haben ihn überzeugt und zwei Monate später zur
Investition in die Vierfarben-Rapida
105 geführt.
Horacio Rey Lottermoser: „Da
wir sehr unterschiedliche Produkte herstellen und die Materialien
Karton und Papier häufig wechseln,
war es uns wichtig zu sehen, was
KBA hinsichtlich Automatisierung,
Rüstzeiten, Bedruckstoffflexibilität
und Qualitätskontrolle zu bieten
hat. Die Maximalgeschwindigkeit
der Maschinen war eher zweitrangig, da unsere Aufträge hauptsächlich im Bereich zwischen 5.000
und 6.000 Bogen liegen. Wir drucken durchschnittlich mit 12.000
bis 13.000 Bogen/h.“
Positive Rundum-Bewertung
„Von Bedeutung waren auch Service, Training, Ersatzteilversorgung
und Wartung. Wir waren in allen
Punkten überzeugt und haben seit
dem Anlauf der ersten Rapida 105
rundum positive Erfahrungen gemacht. Die Maschine arbeitet seit
Anfang 2009 nach einer zügigen
Inbetriebnahme sehr produktiv.
Mit Verpackungen, Akzidenzen und Etiketten
haben Imprimex-Direktor Horacio Rey
Lottermoser und Produktionsleiter Martin
Rey Cabrera das Unternehmen in Uruguay
und weiteren südamerikanischen Ländern
erfolgreich etabliert
So haben wir uns schnell entschieden, eine weitere ältere Maschine
durch eine zweite Rapida 105 in
Fünffarben-Version zu ersetzen.“
Horacio Rey Lottermoser: „Wir
sind sehr glücklich über unsere
Entscheidung. Das Rapida-Duo
läuft im Mehrschichtbetrieb rund
um die Uhr und hat uns neben der
Kapazitätserhöhung
beachtliche
Qualitätssteigerungen und enorme
Rüstzeitverkürzungen
gebracht.
Zu gegebener Zeit wollen wir mit
einer Rapida 106 einen weiteren
Produktivitätssprung vollziehen.“
Gerhard Renn
[email protected]
Interessante Website: www.interpack.com.ar
Verpackungsdruck | Südamerika
Größter Bogenoffsetkunde in Südamerika investiert in weitere moderne Rapida 142
Firmenjubiläen werden oft groß gefeiert. Besonders Erfolgsstories. Nicht
so bei der 1950 von Herman Zupan
gegründeten Grupo HZ in der argenti-
Interpack und KBA – seit Jahrzehnten gemeinsam erfolgreich
nischen Hauptstadt Buenos Aires, die
zu den führenden Verpackungsdruckern Lateinamerikas gehört. Der älteste und größte KBA-Bogenkunde in
Südamerika lässt lieber Taten für sich
selbst sprechen, die ihm Stütze und
Am Interpack-Stammsitz in Lomas del Mirador
drucken zwei KBA Rapida 105-Mittelformatmaschinen
Motor im Markt sind. Das Unternehmen pflegt seit über 55 Jahren eine
Die neue Rapida 142 am Produktionsstandort Villa Luzuriaga ist die leistungsstärkste
Maschine der zehn Anlagen umfassenden
KBA-Flotte bei der Grupo HZ. Im Bild InterpackGeschäftsführer Alejandro Spitzner (r.) mit
Diego Klöckner
enge Partnerschaft mit KBA Radebeul
bzw. der Vorgängerfirma PlanetaDruckmaschinenwerke.
B
ei der Interpack S.A., dem
Stammunternehmen des HZKonzerns, ist zum 60-jährigen
Bestehen 2010 eine SechsfarbenRapida 142 mit Lackturm in Produktion gegangen. Die hochautomatisierte Großformatanlage wird
zusammen mit einer baugleichen
Schwestermaschine aus dem Jahr
2007 am Produktionsstandort Villa
Luzuriaga für die Faltschachtelproduktion eingesetzt. Sie verstärkt
so die KBA-Flotte, die Grupo HZ
in Argentinien, Brasilien und Chile
besitzt, und die aktuell aus zehn
Mittel- und Großformatmaschinen
besteht.
Vollautomatischer Plattenwechsel, Maschinenerhöhung, doppelte Auslageverlängerung und CXKartonausstattung, das Qualitätsmanagementsystem DensiTronic
professional und automatisierte
Stapellogistik sind nur einige Ausstattungs-Highlights der Hochleistungsmaschine. Es handelt sich bereits um die siebte KBA-Installation
bei Interpack seit der Übernahme
von Planeta durch Koenig & Bauer.
Auch die Schwestergesellschaften
von Interpack in der Grupo HZ
produzieren erfolgreich mit KBAMaschinen.
Dank Flexibilität und Integration
schnellere Reaktionsfähigkeit im
Kerngeschäft Faltschachteln
Interpack mit den beiden Produktionsstandorten in Lomas del Mirador und Villa Luzuriaga (Umland
Buenos Aires) gehört zusammen
mit Farmografica (Stadt Buenos
Aires), Innovapack (Sao Paulo) und
Selecta Envases (Santiago de Chile) zum Geschäftsbereich Dünnkarton-Faltschachteln der Grupo
HZ. Die fünf Standorte haben ihre
Kapazitäten gebündelt und den
Konzern zur Nummer zwei der lateinamerikanischen FaltschachtelProduzenten werden lassen.
Verpackungen in allen Varianten
Daneben ist die Grupo HZ auch mit
Wellpappe-Verpackungen und -Displays, Selbstklebeetiketten, flexible Verpackungen und Multipacks
sehr erfolgreich. Joint Ventures wie
z. B. mit Tetra Pak unterstreichen
die Marktposition des vielfach ausgezeichneten Unternehmens, das
zur International Packaging Group
(IPG) gehört. Der Konzern verfügt
außerdem über eigene Papier- und
Kartonagen-Fabriken mit Technologien für effizientes Recycling.
Der Konzern beschäftigt aktuell ca. 1.500 Mitarbeiter, davon
450 an den Interpack-Standorten
in Buenos Aires. Der bemerkenswerte Kartonagen- und WellpappeVerbrauch von über 2.500 Tonnen
im Monat ist beeindruckend. Die
Unternehmen der Grupo HZ sind
nach ISO 9000 zertifiziert und
produzieren nach internationalen
Qualitäts-, Hygiene- und Sicherheitsstandards.
Mehr Kapazitäten
für wachsenden Markt
Mit mehreren Varimat-, Varitrendund Rapida 105-Installationen konzentriert sich Konzernchef Herman
Zupan seit vier Jahren auf die KBAGroßformatbaureihe Rapida 142.
Er hat dafür gute Gründe: „Unsere Modernisierungspläne und
das Wachstum des Verpackungsmarktes in Argentinien haben Kapazitäts- und Formatanpassungen
unabdingbar gemacht. Wir wollen
Effizienz und Produktivität permanent verbessern. Qualitätssteigerungen, kürzere Lieferzeiten und
neue Produktkreationen erfordern
einen modernen Maschinenpark,
der alle Kundenwünsche abdeckt.“
Weiterentwicklung auf hohem Niveau
Seit Planeta-Zeiten sind die Maschinen aus Radebeul für Herman Zupan ein Inbegriff für Qualität und
Prozessflexibilität: „Die Maschinen
Durch die über 55-jährige Partnerschaft mit
KBA bzw. früher Planeta ist Interpack zum
größten Bogenoffsetkunden in Südamerika
geworden. Im Bild Firmengründer Herman
Zupan
waren für den Kartonagen- und
Wellpappe-Druck schon immer prädestiniert. Sie wurden im Laufe der
Jahre permanent weiterentwickelt
und haben bei Produktionsleistung, Rüstzeiten, Automatisierung,
Qualitätsmanagement und Wirtschaftlichkeit ein Niveau erreicht,
das uns auf unserem Erfolgsweg
sehr geholfen hat. Die werksseitige
Unterstützung bei Projektierung,
Inbetriebnahme und Training sowie der Vor-Ort-Service durch die
Vertretung Dekaprint haben in all
den Jahren eine Vertrauensbasis
geschaffen, die wir auch in Zukunft
nutzen wollen. KBA ist unser Partner für den Verpackungsdruck, mit
dem wir alle Markterfordernisse
abdecken können.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 39 | 2011 25
Bogenoffset | Asien
N
achfolgend stellen wir drei von
vielen Beispielen in der Region
Asien-Pazifik vor:
PPH Group in Penang
Rapida 105 für
PPH Group in Penang
Im Werk Kulim der PPH Group
(Public Packages Holdings) im
malaysischen Penang wurde eine
gebrauchte Rapida 105-Fünffarbenmaschine mit Lackiereinrichtung
installiert. Damit ist KBA der Einstieg beim größten Verpackungsund Display-Hersteller Malaysias
gelungen. In der Vergangenheit hat
PPH ausschließlich mit Groß- und
Mittelformatmaschinen anderer
Hersteller produziert. Neben der
Technik überzeugten die Beratungs- und Servicequalität von KBA
Asia Pacific in Kuala Lumpur und
die schnelle Installation und Inbetriebnahme der Rapida die PPHVerantwortlichen.
PPH wurde 1976 gegründet
und ist heute in Malaysia Marktführer bei kreativen Verpackungsund Displaylösungen. In mehreren
Produktionsstätten in Penang und
Kulim arbeiten inzwischen weit
über 1.000 Beschäftigte. Für die
Kunden der Bereiche Corrugated
und Offset werden ständig neue
Designs kreiert. Die mit vielen
Auszeichnungen prämierten PPHKollektionen sind weit über die
Grenzen Malaysias hinaus bekannt.
Mit Niederlassungen und Verkaufsbüros ist PPH inzwischen auch in
Singapur, Indonesien und Thailand
präsent.
Ricky Tan Soo Huat, Managing
Director von PPH, hat sich aus
mehreren Gründen für die Rapida
105 entschieden: „Wir wollten eine
leistungsstarke, robuste und zuverlässige Maschine, die eine breite
Bedruckstoffpalette
problemlos
meistern kann. Wir beobachten
den internationalen Maschinenmarkt ständig. KBA hat sich in
den letzten Jahren bei der Anzahl
der Installationen in Malaysia und
bei der Beratungs- und ServiceQualität enorm gesteigert und ist
deshalb heute eine attraktive Option bei Neu- und Gebrauchtmaschinen.“
Auch Operation Manager Alvin Lau ist von der bisherigen Zusammenarbeit sehr angetan: „Die
Rapida ist wie geplant nach dem
Chinese New Year angelaufen und
26 Report 39 | 2011
PPH Printing & Packaging in Penang ist in
Malaysia mit mehreren Produktionsstätten
Marktführer für kreative Verpackungen und
Displays
Erfolgreicher Einstieg: KBA-Verkaufsleiter Ooi Kee Eng; Managing
Director Stefan Segger von KBA
Asia Pacific; Ricky Tan Soo Huat,
Managing Director von PPH Printing
& Packaging (Penang), und KBAVerkaufsleiter Rex Teng (v.l.n.r.)
Stefan Segger, KBA Asia Pacific,
PPH-Operations Manager Alvin Lau
und KBA-Verkaufsleiter Rex Teng vor
der ersten KBA-Maschine bei PPH
(v.l.n.r.)
In Malaysia, Thailand und vielen anderen Ländern
Auch gebrauchte Rapidas
in Fernost sehr gefragt
Solide konstruierte und robust gebaute Druckmaschinen wie die Rapidas haben eine lange Lebensdauer, die wirtschaftlich eigentlich nur durch den technischen Fortschritt im Bereich der Automatisierung und die damit verbundenen Produktivitätszuwächse begrenzt wird. Dafür steht das Qualitätssiegel „Made in Germany by KBA“. Dies
erkennen auch immer mehr Druckbetriebe in Fernost und nutzen das in der jüngsten Wirtschaftskrise deutlich
gewachsene Angebot gut erhaltener Rapida-Gebrauchtmaschinen bei ihren Investitionen. Dabei ist die in Asien
beliebte Rapida 105 im Mittelformat besonders gefragt.
vermittelt uns neben überzeugenden Leistungsdaten die notwendige Produktionssicherheit. Das
Druckertraining war professionell.
KBA hat bei uns eine Visitenkarte
abgegeben, an die wir uns bei künftigen Projekten gerne erinnern
werden.“
Modernisierung mit gebrauchter
Rapida 105 bei Prelude Printing in
Johor Bahru
Dass man mit der Anschaffung bereits anderswo gelaufener Maschinen erfolgreich sein kann, beweist
Prelude Printing & Packaging in Jo-
hor Bahru im Süden Malaysias. Das
1989 gegründete Unternehmen
mit 150 Mitarbeitern hat vor wenigen Monaten seinen Maschinenpark um eine Fünffarben-Rapida
105 mit Lackwerk erweitert.
Koh Ann Tat, der CEO von Prelude, ist studierter Banker und achtete bei Investitionen besonders
auf die Kosten. Das eingesparte
Kapital steckt er lieber in die Produktentwicklung. „Unsere Variante
von ‚schlanker Produktion‘ kann
nur aufgehen, wenn zum Maschinenlieferanten ein enges Vertrauensverhältnis besteht und man sich
sicher sein kann, dass die Maschine
in Top-Zustand ist und kein technisches Risiko darstellt“, beschreibt
Koh Ann Tat seine Philosophie.
„Unsere erste KBA-Maschine war
ein Glücksgriff, denn die Anlage
war nur wenige Millionen Druckbogen gelaufen und befand sich
praktisch im Neuzustand. Wenn
neben der Technik auch noch der
Service stimmt, kann man rundum
zufrieden sein. Beides traf hier zu.
Die erstklassigen Servicekräfte von
KBA Asia Pacific haben die Anlage
zügig installiert und in Betrieb genommen.“
Auch mit der Performance ist
Koh Ann Tat sehr zufrieden: „Die
Maschine produziert 14 Stunden
täglich im Zweischichtbetrieb
und hat auch dank ihrer höheren
Geschwindigkeit und Automatisierung für einen großen Produktivitätsschub gesorgt. Sie kommt
für Verpackungen und Akzidenzen
zum Einsatz und bringt uns bei
Rüst- und Lieferzeiten deutliche
Vorteile. Nachdem der Euro zuletzt gegenüber dem malaysischen
Ringgit deutlich verloren hat, werden Importe für uns günstiger. Wir
werden die Wechselkursentwicklung im Auge behalten und beim
nächsten Mal gegebenenfalls in
eine Neumaschine investieren.“
Prelude Printing & Packaging
verfügt neben dem Stammsitz in
Malaysia über Verkaufsbüros in
Singapur und Indonesien. Zu den
Kunden gehören namhafte Global
Player aus dem Elektronik-Sektor,
für die man Bedienungsanleitungen, Garantiezertifikate oder
Promotion-Drucksachen herstellt.
Die Relation Verpackung/Akzidenz
liegt bei etwa 70:30 Prozent. 70
bis 80 Prozent der Produkte gehen in den Export. Prelude ist
Komplettanbieter mit RundumService vom Design über Vorstufe,
Druck und Weiterverarbeitung bis
zum Versand. Die Produktpalette
umfasst Verpackungen, Displays,
Geschenkboxen, Werbeprospekte
und Geschäftsberichte, aber auch
Etiketten für Nahrungsmittel und
Getränke.
Prelude Printing in Johor Bahru
(V.l.n.r.) Stefan Segger, Managing Director KBA Asia Pacific,
KBA-Verkaufsdirektor Charles
Ang und Prelude-CEO Koh Ann
Tat vor der gut angelaufenen
KBA Rapida 105 universal
Als studierter Banker schaut
Prelude-CEO Koh Ann Tat besonders
auf die Investitionskosten
Doppelinvestition bei
Thaweewat Press in Bangkok
Wenn ein Unternehmen binnen
kurzer Zeit eine mehr als 30-prozentige Umsatzsteigerung erzielt,
muss dies gute Gründe haben. Bei
der thailändischen Druckerei Thaweewat Press beschleunigte die
Doppelinvestition in zwei KBA Rapidas den Wachstumskurs. Eine in
gutem Zustand erworbene Fünffarben-Rapida 105 und eine seit Ende
2010 laufende Rapida 74-Fünffarben mit Lack haben Produktivität
und Qualität deutlich gesteigert.
Prelude in Johor Bahru zählt zu
den wichtigsten Verpackungsdruckern im Süden Malaysias
Das vor rund 45 Jahren in der
thailändischen Hauptstadt gegründete Druckunternehmen mit 100
Beschäftigten produziert zu 70
Prozent im Akzidenzdruck ein breites Portfolio für Industrie- und Handelskunden im Großraum Bangkok.
Hewlett-Packard, LG, Toshiba sind
bekannte Namen unter den Auftraggebern. Als zweites Standbein
hat Thaweewat unter dem Namen
TW Interpack vor einiger Zeit erfolgreich den Verpackungsdruck
integriert. Fünf Prozent der Druckerzeugnisse werden exportiert,
Thaweewat Press in Bangkok
Die gut erhaltene Rapida 105 machte
bei Thaweewat Press den Anfang beim
Modernisierungsprogramm
Kurz darauf folgte die Fünffarbenmaschine Rapida 74 mit Lackwerk. Das Foto zeigt (v.l.n.r.)
Jesada T. Suwan von der KBA-Vertretung Intergraphics, Managing Director Stefan Segger von
KBA Asia Pacific und Thaweewat-Chef Chaitawat Anuchitworawong vor der im Dezember 2010
in Produktion gegangenen Rapida 74
Mit zwei gebrauchten KBA Rapidas konnte Thaweewat Press in Bangkok seine Performance
deutlich verbessern
u. a. nach Deutschland, Italien
und Spanien. Der Maschinenpark
bestand bislang aus zwei mittelformatigen Zweifarben- und drei
Fünffarbenmaschinen eines anderen Herstellers und bedurfte einer
Modernisierung.
Firmenchef Chaitawat Anuchitworawong hatte auf Fachmessen in
Südostasien und auf der letzten
drupa spontan Gefallen an den KBA
Rapidas gefunden. Die thailändische KBA-Vertretung Intergraphics
vermittelte ihm zunächst eine Rapida 105-5 und wenig später eine
kleinformatige Rapida 74-Fünffarbenmaschine mit Lackturm. Beide
Maschinen waren in gutem Zustand und konnten schnell installiert werden.
Chaitawat Anuchitworawong:
„Die Investitionen haben sich gelohnt. Wir konnten bei Produktqualität und -vielfalt deutlich zulegen
und unsere Rüst- und Lieferzeiten
entscheidend senken. Heute sind
die beiden Rapidas nicht mehr
wegzudenken. Nach der Schulung
durch die KBA-Instruktoren waren
unsere Drucker fit im Umgang mit
den Maschinen. Der gute Kontakt
zur Vertretung gibt uns die notwendige Sicherheit bei Service
und Wartung.“
Gerhard Renn
[email protected]
Report 39 | 2011 27
Bücherdruck | Malaysia
Seit der Firmengründung von TWP
Pte Ltd vor 75 Jahren gehen die
exklusiven Buchproduktionen von
Singapur in alle Welt
Tien Wah Press (TWP) mit Hauptsitz in
Singapur, Mitglied der japanischen Dai Nippon
Printing Group, ist ein bekannter Name im
internationalen Bücherdruck
KBA-Großformat in Fernost immer populärer
Hightech-Rapida 142 für Tien Wah Press
Nur wenige Wochen nach dem Produktionsstart der Supergroßformatanlage Rapida 185 bei Linocraft Printers in Malaysia, hat KBA Asia Pacific
mit der in Singapur ansässigen Tien Wah Press Pte Ltd (TWP) einen Vertrag über eine hoch automatisierte Fünffarben-Rapida 142 mit Lackturm
unterzeichnet. Inzwischen ist der Rapida-Jumbo am malaysischen Standort TWP Shd Bhd in Johor Bahru in Produktion gegangen.
T
ien Wah Press gehört zur japanischen Dai Nippon Printing
Group. Der Standort Johor
Bahru, mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, besteht seit etwa 20 Jahren und ist zu rund 90 Prozent auf
die Produktion von Kinderbüchern
und Publikationen für den Buchhandel spezialisiert. Die übrigen
zehn Prozent sind Verpackungen
und andere Druckprodukte für den
lokalen Markt.
TWP – ein Begriff im
internationalen Bücherdruck
TWP Pte Ltd ist seit 75 Jahren
international bekannt für die Produktion exklusiver Bücher. Zu den
Kunden zählen namhafte Verlage
in aller Welt. 95 Prozent der Produktion gehen in den Export. Neben den Produktionsstandorten in
Singapur und Malaysia, befinden
sich Verkaufsbüros in New York,
San Francisco, London, Paris und
Sydney.
TWP-Generaldirektor
Yoichi
Sanada: „Die Rapidas sind echte
Hightech-Maschinen mit hoher
Automatisierung und überzeugenden Leistungsdaten. KBA hat eine
große Erfahrung in diesem Marktsegment und verfügt weltweit über
sehr viele interessante Referenzen.
Wir haben in der Projektierungsphase ein Team nach Deutschland
geschickt, um den Markt und die
aktuellen technischen Entwicklun-
28 Report 39 | 2011
Nachbarschaft bei Linocraft Printers sehen konnten, war aber sehr
überzeugend und vertrauenswürdig. Wir erwarten, dass der AfterSales-Service von KBA Asia Pacific
in Malaysia genauso hervorragend
ist wie die Technik, sodass gute
Chancen für eine enge Partnerschaft in der Zukunft bestehen.“
Umfassende Ausstattung
Die Region Asia-Pacific ist für KBA inzwischen ein herausragender Markt. Das Marina Bay Sands
Resort ist das neue Wahrzeichen in Singapur
Die beiden TWP-Manager Ong See Kok und Wesley Ho, Stefan Segger, Managing Director
KBA Asia Pacific, und Verkaufsdirektor Charles Ang von KBA Asia Pacific (v.l.n.r.)
gen zu sondieren. Danach fiel die
Entscheidung eindeutig für KBA.“
Auch die in Malaysia in das
Projekt involvierten TWP-Manager,
wie die für die Bereiche Vorstufe/
Druck und Engineering zuständi-
gen Ong See Kok und Wesley Ho
geben sich zuversichtlich: „Wir hatten bislang keine Erfahrungswerte
mit KBA-Maschinen. Was die Kollegen in Deutschland präsentiert
bekamen und was wir in unserer
Die Fünffarben-KBA Rapida 142
für TWP erhält einen Lackturm,
FAPC-Plattenwechselautomaten,
VariDry IR-/TL-Trockner, doppelte
Auslageverlängerung und eine
Maschinenerhöhung um 420 mm.
Sie wird zusätzlich ausgerüstet mit
einem CX-Kartonpaket, ErgoTronic
ACR-Autoregister, KBA LogoTronicDatenmanagement sowie DensiTronic professional und QualiTronic Color Control professional
zur Inline-Qualitätssteuerung und
-überwachung. Ein weiteres Highlight ist die vollautomatische Stapellogistik.
Neben den Serviceleistungen
bei Inbetriebnahme und Schulung
wurde bei KBA ein Service-Komplettpaket geordert, das sich über
mehrere Jahre erstreckt und den
TWP-Druckern künftig den professionellen Umgang mit den Rapidas
erleichtert.
Gerhard Renn
[email protected]
Bogenoffset | Service
UK: Herausragende Montage begeistert Granite Communications
Service und Support von KBA
werden hoch gelobt
Betriebsleiter Marvin Paul von
Granite Communications vor der
Rapida 105-Wendemaschine
Von der mustergültigen Lieferung, Installation und Inbetriebnahme einer gebrauchten Achtfarbenmaschine Rapida 105 mit Bogenwendung für den 4 über
4-Druck innerhalb von nur sechs Wochen zeigte sich Granite Communications aus dem englischen Southend begeistert. Der von KBA (UK) geleistete Support
und Service hinterließ einen bleibenden Eindruck.
M
arvin Paul, Betriebsleiter
von Granite Communications: „Die Vereinbarung
zur Nutzung unserer bisherigen
Maschine lief ab und wir mussten
sehr schnell eine Austauschmaschine finden. Wir sprachen mit KBA
und dort wurde alles getan, um
schnellstmöglich für uns eine gut
erhaltene Gebrauchtmaschine in
Betrieb zu bekommen. Ein Team
von britischen und deutschen
Technikern montierte die Neue in
Rekordzeit. Aber ebenso bedeutend ist der herausragende Support
und Service nach Inbetriebnahme
der Maschine. Wir hatten für die
ersten zwei Monate einen Trainer,
der unseren Druckern beibrachte,
die Maschine vom ersten Tag an
sicher zu bedienen. Während es
normalerweise ein paar Monate
dauert, bis eine Neumontage voll
in Produktion ist, konnten wir sehr
zeitig loslegen. Das war entscheidend, denn der Wettbewerb entscheidet und jede Minute zählt.“
Hohe Produktivität
Genauso wie vom Service und den
Technikern profitiert Granite Communications von der Hotline: „Wir
müssen sicher sein, dass wir sieben
Tage pro Woche 24 Stunden produzieren können“, sagt Paul. „Es
wäre schlecht, wenn wir mitten in
der Nacht ein Problem an der Maschine hätten und niemand wäre
erreichbar. In so einem Fall ist es
wichtig, dass minutenschnell und
nicht erst nach Stunden geholfen
werden kann. Wir sind sehr zufrieden mit dem Backup und dem Support von KBA. Das Unternehmen
liefert eine perfekte Installation
und hält seine Versprechen. Nach
unserer Erfahrung unterstützt kein
anderer Hersteller seine Installatio-
nen in dieser Weise. Wir finden es
außerdem wichtig, die Maschine
mit den richtigen Consumables zu
betreiben. Auch diese stellt KBA
bereit und sichert so eine hohe
Druckqualität vom ersten Tag an.“
Anspruchsvolle
Druckauftraggeber
Die Rapida 105 hilft Granite Communications makellose Drucksachen an seine Kunden auszuliefern. Zu denen zählen bedeutende
Aktiengesellschaften und Werbeunternehmen. Beispielsweise hat
Paramount dem nach ISO 12647-2
zertifizierten Druckunternehmen
Farbwerte vorgegeben, die nur mit
DensiTronic professional sicher in
der Produktion erreicht werden
konnten. DensiTronic professional misst sowohl die Farbdichten
als auch spektrale Werte in den
Messstreifen sowie an jedem be-
liebigen Punkt auf dem Bogen. Die
integrierte Farbregelung trägt zur
Makulaturreduzierung bei und rationalisiert den gesamten Produktionsablauf. Die durchschnittlichen
Auflagenhöhen betragen 3.000 Bogen – dabei sorgt DensiTronic professional perfekt für eine einheitliche und durchgängige Qualität.
Weitere Features wie Plattenwechsel-Vollautomaten und automatische Wascheinrichtungen sorgen für schnelle Jobwechsel und
die Maximierung der effektiven
Fortdruckzeit.
Paul fasst zusammen: „KBA
(UK) lieferte uns eine QualitätsDruckmaschine mit der passenden
Ausstattung im erforderlichen Zeitfenster und hat damit unsere Erwartungen mehr als erfüllt.“
Catherine Carter
[email protected]
Report 39 | 2011 29
Bogenoffset | Technologie
K
onventionelle UV-Trocknungssysteme bestehen im Allgemeinen aus mehreren UV-Modulen, die in Zwischentrocknern, in
Trockenwerken und im Endtrockner verbaut werden können.
BIld 1:
UV-Modul von KBA
1
2
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4
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6
Konventionelle UV-Trocknung
Große Unterschiede bei UV-Strahlern
UV-Strahler emittieren neben UVStrahlung auch vom Menschen
sichtbare Strahlung (Licht: von 380
bis 780 nm) und Infrarot-Strahlung. Von der elektrischen Wirkleistung werden etwa 30 Prozent
in UV-Strahlung, etwa 18 Prozent
in Licht und etwa 12 Prozent in
Infrarot-Strahlung umgewandelt.
Die verbleibenden 40 Prozent gehen verloren. Die Temperatur auf
dem Bedruckstoff durch Absorption steigt nicht nur durch InfrarotStrahlung, sondern auch durch UVStrahlung und Licht!
Das Spektrum eines Quecksilber-Mitteldruck-Strahlers (Hg) ist im
Bild 2 von 200 bis 450 nm dargestellt. Als Vergleich sind zusätzlich
mit Eisen (Fe) und Gallium (Ga)
dotierte Quecksilber-MitteldruckStrahler relativ angeführt. Bezeichnet werden diese als dotierte
UV-Strahler. Dabei findet der mit
Gallium dotierte UV-Strahler vor
allem bei Deckweiß Anwendung.
30 Report 39 | 2011
1
3
2
4
5
6
Aufbau und Wirkungsweise von UV-Trocknungssystemen
UV-LED-Trockner für viele
Anwendungen noch nicht reif
Den Einsatz als Strahlungsquelle in UV-Trocknungssystemen für Bogenoffsetmaschinen dominieren derzeit
klar Quecksilber-Mitteldruck-Strahler. Darüber hinaus werden zunehmend UV-LED-Systeme thematisiert und in
geringer Zahl, vor allem für Sonderanwendungen eingesetzt.
Beim Einsatz sogenannter
ozonfreier UV-Strahler wird die
Ozonbildung vermieden, da ein
spezielles Glasrohr die kurzwellige
UV-Strahlung absorbiert. Dadurch
kann die UV-Bestrahlungsstärke des
ozonfreien Strahlers gegenüber einem konventionellen UV-Strahler
bis auf 70 Prozent sinken. Damit
sinkt der Wirkungsgrad des UVStrahlers erheblich und entsprechend mehr Wärme muss von dessen Glasrohr abgeführt werden. Für einen hohen Wirkungsgrad, eine lange Nutzungsdauer
bei hoher Bestrahlungsstärke sowie
kurze Zünd- und Einbrennzeiten ist
eine hohe Qualität des UV-Strahlers notwendig.
Die KBA-UV-Strahler werden
diesem Anspruch durch klar definierte Anforderungen an die Werkstoffqualität, die Fertigung des
Glasrohrs und der Elektroden sowie an die Zusammensetzung der
Füllgase gerecht. Mit den von KBA
entwickelten und gefertigten UVStrahlern kann gegenüber billigen
UV-Strahlern über die Betriebsdauer eine deutlich bessere Härtung
von UV-Farben und -Lacken erzielt
werden.
Hg-UV-Strahler
Fe-UV-Strahler
Ga-UV-Strahler
Bestrahlungsstärke [W/m²]
Bild 1 zeigt das gegenwärtige UVModul von KBA im Aufbau. Der
steckbare UV-Strahler emittiert
entsprechend seiner Ausführung
ein definiertes Strahlungsspektrum. Angesteuert werden kann
dieser mit konventionellen oder
elektronischen Vorschaltgeräten.
Gekühlt wird der UV-Strahler über
die gesamte Länge durch eine
Luftabsaugung mit Abluftbohrungen. Die emittierte Strahlung tritt
radialsymmetrisch aus. Sie wird
anteilig direkt sowie über einen
dichroitischen Reflektor indirekt
auf den Bedruckstoff geleitet. Der
vom Reflektor und vom Gehäuseprofil absorbierte Anteil der Strahlung wird als Wärmestrom an das
Kühlwasser weiter gegeben und
über den Medienstecker aus dem
UV-Modul geleitet. Ein Shutter verschließt das UV-Modul im Betriebsmodus „stand by“. Zur Montage in
der Bogenoffsetmaschine verfügt
das Gehäuseprofil des UV-Moduls
über eine mechanische Führung.
UV-Strahler
dichroitischer Reflektor
Medienstecker
Abluftbohrungen
Shutter
Gehäuseprofil
200
250
300
350
Wellenlänge [nm]
Bild 2: Teilbereich des elektromagnetischen Spektrums diverser UV-Strahler
450
Durch den Einbrand von Puder
in das Glasrohr kann die Bestrahlungsstärke auf unter 50 Prozent
gegenüber einem neuwertigen
Glasrohr sinken. Es ist daher ratsam, das Leuchtmittel entsprechend der Betriebsvorschriften zu
reinigen bzw. nicht verwendete
UV-Module beim Einsatz von Puder
aus der Maschine zu entnehmen.
Aktuelle Trends für die UV-Härtung
Derzeit befinden sich hochreaktive
Farben in der Erprobung und in
der Vermarktung. Bei diesen sollen
durch hochreaktive und mehr Fotoinitiatoren weniger UV-Strahlung
bzw. sogar weniger UV-Module für
das gleiche Härtungsergebnis notwendig sein. Anhand von Drucktests wird KBA demnächst quantifizieren, welche Einsparungen an
UV-Strahlung den erhöhten Kosten
der teureren UV-Farbe gegenüber
stehen. Dabei ist zu beachten, dass
konventionelle UV-Farben und UVLacke für die Härtung die gesamte
UV-Strahlung nutzen. Wird ein
ozonfreier UV-Strahler verwendet,
steht durch die Absorption der
kurzwelligen Strahlung durch den
UV-Strahler weniger UV-Strahlung
für die Härtung zur Verfügung. Die
hochreaktiven UV-Farben und UVLacke müssten damit beim Einsatz
mit ozonfreien UV-Strahlern noch
reaktiver sein, um diesen Nachteil
wieder auszugleichen.
Bild 3: UV-LED-Modul
UV-LED-Trockung
Strahlungsfläche (UV-LED hinter Glasscheibe)
einer mittleren Wellenlänge von
etwa 385 nm.
Für den Einsatz von UV-LEDTrocknern in Bogenoffsetmaschinen sprechen geringe Serviceinterwalle für den Wechsel der UV-LED
(15.000 bis 30.000 Stunden) und
die Quecksilberfreiheit. Aktuell
verbraucht ein UV-LED-Modul bei
gleicher nutzbarer Strahlungsleistung gegenüber einem konventionellen UV-Modul im Dauerbetrieb
aber etwa 50 Prozent mehr Energie. Das UV-LED-Modul kann dagegen getaktet und in der Formatbreite angepasst werden. Des Weiteren
können die UV-LED einfach an
und ausgeschaltet werden. Somit
entfällt der Betriebsmodus „stand
by“. Diese Vorteile können den
wesentlich schlechteren Wirkungsgrad aber nicht kompensieren. Ein
weiterer Nachteil ist der hohe Preis
eines UV-LED-Trocknungssystems
gegenüber einem konventionellen
System. Dieser beträgt ein Vielfaches.
Wirkungsweise der UV-Farbtrocknung
Die Trocknung bzw. Härtung von
UV-Farben erfolgt durch radikalische Polymerisation. Zum Start die-
UV-LED-Modul 385 nm
Bestrahlungsstärke [W/m²]
Bei UV-LED-Modulen werden keine konventionellen QuecksilberMitteldruckstrahler, sondern UVStrahlung und Licht emittierende
Halbleiterdioden (UV-LED) eingesetzt. Eine LED ist eine HalbleiterLumineszenzdiode, die in Durchlassrichtung betrieben wird. Der
Halbleiter der Diode besteht aus einer Verbindung der Elemente Gallium, Arsen und Phosphor. Legt man
an die Diode eine Spannung an, so
sendet die Diode Strahlung aus.
Der Grundaufbau eines UV-LEDModuls ist in Bild 3 dargestellt.
Analog zu konventionellen UVModulen können UV-LED-Module
mit mechanischem Einschub ausgeführt werden. Angeordnet sind
die UV-LED an der Unterseite des
Moduls: Durch eine Glasscheibe
können sie vor Verschmutzung
und mechanischen Einwirkungen
geschützt werden. Die Fokussierung der Strahlung kann entweder
mit einer Optik direkt am Halbleiterchip oder über separate Reflektoren erfolgen.
Wichtig für die Lebensdauer
der UV-LED ist eine gute Wärmeabfuhr. Dafür ist entsprechend
Bild 3 eine Wasserkühlung mit Wasserkupplungen am UV-LED-Modul
vorhanden. Da leistungsstarke UVLED beim Einsatz in Bogenoffsetmaschinen nur über einen maximalen Wirkungsgrad von etwa 20
Prozent verfügen, müssen etwa
80 Prozent der zugeführten elektrischen Wirkleistung durch die
Wasserkühlung abgeführt werden.
Am Markt erhältliche UV-LED sind
sehr empfindlich gegenüber hohen
Temperaturen. Im Gegensatz zu
konventionellen UV-Modulen ist
ein Kaltwassersatz für eine hohe
Gebrauchsdauer zwingend notwendig.
Theoretisch emittiert eine UVLED nur eine Wellenlänge. Dies
wird als monochromatische Strahlung bezeichnet. Praktisch handelt
es sich aber um einen Wellenlängenbereich. Bild 4 zeigt das Messergebnis eines UV-LED-Moduls mit
200
UV-Strahlung
250
300
Licht
350
400
450
Wellenlänge [nm]
600
Bild 4: Beispielhaftes Spektrum eines UV-LED-Moduls
Extinktion
2
Konzentration von IRGACURE 651
1,5
0,1 %
0,01 %
0,001 %
1
0,5
0
200 220 240 260 280 300 320 340 360 380 400
Bild 5: Absorptionsspektrum von Irgacure 651 (Quelle Ciba)
Wellenlänge [nm]
500
ser Reaktion wird ein Radikal benötigt, das durch die Spaltung eines
Photoinitiators entsteht. Der Photoinitiator ist ein Molekühl mit einem spezifischen Absorptionsspektrum für die UV-Strahlung, das sich
von Photoinitiator zu Photoinitiator
unterscheidet. Um den Photoinitiator zu spalten, muss genügend UVStrahlung vorhanden sein und diese auch zum Absorptionsspektrum
des Photoinitiators passen. Optimal
ist, wenn das Emissionsmaximum
des UV-Strahlers und das Absorptionsmaximum des Photoinitiators zusammen liegen. Wenn die
eingestrahlte UV-Dosis ausreicht,
kann in dieser Konstellation die
Farbe sicher getrocknet werden.
Beim Einsatz eines klassischen UVStrahlers fallen oft mehrere Emissionsmaxima des Leuchtmittels mit
der Absorptionskurve des Photoinitiators zusammen. Dies bietet die
Möglichkeit, das Emissionsspektrum des UV-Strahlers optimal auszunutzen und genügend UV-Dosis
für die Spaltung des Photoinitiators
aufzubringen.
Am Beispiel des Absorptionsspektrums des Photoinitiators Irgacure 651 (Bild 5) erkennt man,
dass dieser im Bereich von 300 nm
bis 380 nm mit einem Maximum
bei 350 nm absorbiert. Verwendet man klassische Leuchtmittel
zur Spaltung des Photoinitiators,
werden mehrere Emissionsbanden
genutzt. Zusätzlich liegt das Maximum des Absorptionsspektrums
nahe einem Maximum des Emissionsspektrums des Leuchtmittels.
Bei UV-LED sucht man einen
Photoinitiator, dessen Absorptionsmaximum genau auf die Wellenlänge des LED abgestimmt ist.
Reserven in Form von weiteren
Emissionsmaxima der Strahlungsquelle wie bei einem klassischen
UV-Modul sind nicht vorhanden.
Deshalb muss die Formulierung
der Farben sehr genau sein, um
eine gleichzeitige Oberflächenund Tiefenhärtung zu realisieren.
Ist der Photoinitiator nicht exakt
abgestimmt oder die UV-LED liefert
nicht genügend Strahlung, polymerisiert die Farbe nicht vollständig.
Aktuelle LED-UV-Farben sind für
viele Druckanwendungen noch
nicht zu gebrauchen.
Dr. Maik Walter, Dr. Sascha Fälsch
[email protected] / [email protected]
Report 39 | 2011 31
Die Belegschaft von Em. de Jong ist nach
abgeschlossener Inbetriebnahme sichtlich
begeistert von der neuen C48 SG
Gelungene Premiere bei Em. de Jong in den Niederlanden
KBA C48 SG: Flexibilität und Performance
mit liegenden Seiten
Em. de Jong in Baarle-Nassau setzte bei seinen jüngsten Investitionen wieder auf KBA-Rollenoffsettechnik neuester Generation. Der große niederländische
Rollenoffsetdrucker hat vor einigen Monaten als erster Anwender die neu entwickelte und umfangreich automatisierte C48 SG für maximal 48 DIN-A4Seiten im liegenden Format in Produktion genommen. Die bei einer maximalen Bahnbreite von 2.060 mm bis zu 60.000 Zyl. U/h schnelle Anlage ist auf hohe
Produktionsflexibilität und schnelle Auftragswechsel ausgelegt und bestätigt in der Praxis die ambitionierten Vorgaben.
B
aarle-Nassau, der Standort der
Koninklijke Drukkerij Em. de
Jong BV, liegt im Grenzgebiet
zu Belgien, eine halbe Autostunde
von Eindhoven entfernt. Das 1906
gegründete Familienunternehmen
gehört mit seinen 390 Mitarbeitern dank permanenter Investitionen und auf Effizienz getrimmter
Prozesse zu den großen und dynamisch wachsenden RollenoffsetDruckereien in Europa mit starker
Spezialisierung auf Werbedrucksachen für den Einzelhandel. Im Beilagensegment ist Em. de Jong seit
Mitte der 1990er-Jahre aktiv. Damals startete man mit koppelbaren
16-Seiten-Maschinen der Baureihe
KBA Compacta 215. Heute prägen
Handelsbeilagen stark die Auftragsstruktur.
32 Report 39 | 2011
Roel de Weerd, Technischer Direktor bei Em. de
Jong, hat in seinem Unternehmen keine Auslastungsprobleme. Er ist die treibende Kraft hinter
dem Expansionskurs und den zahlreichen
Investitionen der letzten Jahre
Großer Maschinenpark
für individuelle Wünsche
Da kaum ein Marktsegment so
vielfältig ist wie der Einzelhandel,
verfügt Em. de Jong über einen
sehr umfangreichen Maschinenpark. Nur so können individuelle
Kundenanforderungen möglichst
schnell und kostenorientiert bedient werden.
In einem Interview mit der
Fachzeitschrift Deutscher Drucker
erklärte der Technische Direktor
Dr. Roel de Weerd: „Vor zehn Jahren war alles noch anders. Da gab
es viel mehr Geradeaus-Produktionen. Jetzt will der Kunde so flexibel
bleiben, um auch kurzfristig sein
Produkt ändern zu können. Also
brauchen wir einen Maschinenpark, der alle diese Produktionen
fahren kann.“
Die bunte Mischung aus Coldset- und Heatset-Rotationen von
acht bis 80 Seiten wird fast ausschließlich vom KBA-Blau geprägt.
Vor der aktuellen Neuinvestition
in die C48 SG hatte KBA vor vier
Jahren die zweite 32-Seiten-Anlage
Compacta 408 und eine 24-Seiten-Maschine Compacta 318 im
Doppelpack geliefert. Dazwischen
folgte eine 72-Seiten-Anlage eines
anderen Herstellers.
Tempo, schnelle Jobwechsel
und Wirtschaftlichkeit
Die bei de Jong installierte KBA
C48 SG hat einen Zylinderumfang
von 890 mm. Die Papierversorgung
erfolgt automatisiert über das Papierrollentransportsystem Patras
A. Dieses hält bis zu sechs Rollen
vor und übergibt diese ohne manuelle Eingriffe an den Pastomat
CL-Rollenwechsler. Wie die im
letzten KBA Report vorgestellte
Rollenoffset | Neue Produkte
Viele Produktvarianten
Highlights der C48 SG in Kürze:
•
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•
60.000 Zyl. U/h für hohe Produktivität und Wirtschaftlichkeit
Minigap-Technologie zur Reduzierung des nicht druckenden Streifens
automatischer Plattenwechsel in ca. 2 Minuten unabhängig von der Plattenzahl
automatisierte Walzenschlösser KBA RollerTronic für geringe Wartung
optimierte Filmfarbwerke für exakten, gleichmäßigen Farbauftrag
Hochleistungs-Rollenwechsler KBA Pastomat CL
integrierte Papierlogistik KBA Patras M (manuell) oder KBA Patras A (automatisiert)
automatisch umstellbarer P5-Falzapparat
bedienerfreundliche Ergonomie
automatische Voreinstellung über KBA LogoTronic
optionale JDF-Prozessintegration über KBA LogoTronic
Auftragsverwaltung über KBA LogoTronic
Die neue 48-Seiten-Rotation
KBA C48 SG (SG = Short Grain)
ist wie die im November 2010
bei Schaffrath vorgestellte
neue 16-Seiten-Anlage C16
für schnelle Jobwechsel
weitgehend automatisiert
Der Überbau erlaubt die Verarbeitung von maximal sechs Strängen und in Kombination mit zwei
Trichtern und zwei KBA-Strangheftern eine außergewöhnliche
Produktvielfalt. Zur Produktionsflexibilität trägt auch der P5-Punkturfalzapparat mit Lagenhefter und
zwei Querfalzauslagen bei. Als großer Akzidenzdrucker braucht Em.
de Jong diese Variabilität, um die
Werbeaktivitäten seiner Kunden
mit unterschiedlichsten Druckprodukten in allen möglichen Formaten und Falzvarianten unterstützen
zu können und sich so auf einem
stark umkämpften Markt zu profilieren. Nur wer in diesem Geschäft
auch nicht alltägliche Aufträge zeitnah, weitgehend automatisiert und
damit kostenorientiert abwickeln
kann, wird aus dem derzeitigen
Strukturwandel in der Branche
gestärkt hervorgehen. Natürlich
gehört dazu auch ein zeitgemäßes
Produktions-Management. Dabei
hilft KBA LogoTronic professional.
Das System verarbeitet alle auftragsrelevanten Voreinstelldaten,
erfasst die Maschinen- und Betriebsdaten, legt die Auftragsdaten
ab, vernetzt alle KBA-Maschinen
und fungiert so als modernes MISTool.
Keine Auslastungsprobleme
neue 16-Seiten-Rolle C16 verfügt
die C48 SG in den vier Doppeldruckeinheiten über die von KBA
eingeführte Minigap-Technologie
und über automatisierte und patentierte RollerTronic-Walzenschlösser. Letztere bringen deutliche Einsparungen bei Energieverbrauch
und Wartung.
Mit der C48 SG hat KBA
Plattenwechselvollautomaten nun
auch bei Doppelumfang-Akzidenzmaschinen eingeführt. Diese erlauben den Wechsel der über 1,8 m²
großen Druckplatten innerhalb von
gut zwei Minuten. Der Rüstzeitund Makulaturminimierung dient
ebenfalls das Programm KBA Easy-
Tronic für das standardisierte Anund Herunterfahren der Maschine per Knopfdruck. Register- und
Dichteregelungen von QuadTech,
ein Ecoset-Heißlufttrockner und
eine Ketteneinziehvorrichtung mit
Zughilfe im Überbau zum Führen
der Einzelstränge komplettieren
die gut ausgestattete Anlage.
Wenige Wochen nach Anlauf der
neuen C48 SG bilanzierte Roel de
Weerd: „Unsere produktivsten Anlagen sind die C318 und die C48
SG.“ Die 24-Seiten-Maschine – die
über drei Trichter verfügt – läuft mit
80.000 Umdrehungen pro Stunde
meist am Anschlag. Und auch die
neue 48-Seiten-Anlage C48 SG ist
auf gutem Weg, ihre Maximalgeschwindigkeit von 60.000 U/h dauerhaft zu erreichen. Das ist auch
nötig: de Jong ist nach Aussage von
Roel de Weerd „voll ausgelastet“.
Die Haupt-Produktionslinien drucken 24 Stunden an sieben Tagen
pro Woche. Wartungs- und Reinigungsschichten sind eher rar. Die
nächste Investition zur Erhöhung
der Kapazität dürfte demnach nicht
allzu lange auf sich warten lassen.
Klaus Schmidt
[email protected]
Die Wendestangen erlauben in Verbindung mit dem P5-Greiferfalzapparat
sowie Strang- und Lagenheftapparaten eine hohe Produktflexibilität
Der automatische Wechsel aller Druckplatten an der neuen C48 SG
dauert nur gut zwei Minuten
Report 39 | 2011 33
Rollenoffset | Technik
So sieht die neue KBA C16 für Corlet Roto in Frankreich aus
Auch Corlet Roto investiert in die neue 16-Seiten-Rolle
Makeready Queen demnächst in Frankreich
Im November 2010 beeindruckte die 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 beim
renommierten Zeitschriftendrucker in Nordrhein-Westfalen besichtigten. Die
Erstanwender Schaffrath in Geldern die Fachwelt mit ihren ungewöhnlichen
überzeugende Performance trägt Früchte. Nach dem Niederösterreichischen
kurzen Jobwechselzeiten. So ging es auch den Akzidenzdruckern aus aller Welt,
Pressehaus (NÖP) in St. Pölten entschied sich auch Corlet Roto in Westfrankreich
die im Anschluss die Makeready Queen in dieser Maschinenklasse beim
für die C16.
Auszug aus der KBA LogoTronic SpeedWatch über mehrere Stunden: Die Produktionssollkurven
zeigen, dass jeder Auftrag mit kürzester Rüstzeit und maximaler Fortdruckgeschwindigkeit
produziert wurde
Aufzeichnung eines typischen Rüstvorgangs mit der LogoTronic SpeedWatch: Ein kompletter
Auftragswechsel innerhalb von ca. fünf Minuten setzt im Akzidenz-Rollenoffset neue Maßstäbe
über die 16-Seiten-Klasse hinaus
C
orlet Roto ist hauptsächlich im
Bogendruckgeschäft tätig, hat
aber am Rollendruckstandort
Ambrières-les-Vallées schon vor
zehn Jahren eine Compacta 215 installiert. Die bestellte C16 ersetzt
eine ältere Wettbewerbsanlage.
Intelligente Software
spart Zeit und Geld
Die C16 ist auf die aktuelle Situation am Akzidenzmarkt mit immer
kleineren Auflagen, kurzen Lieferzeiten und preislich hart umkämpften Aufträgen ausgerichtet.
Durch ihre hohe Automatisierung
mit dem parallelen automatischen
Vertragsunterzeichnung für die neue KBA C16
bei Corlet Roto in Ambrières-les-Vallées.
Hintere Reihe v.l.n.r.: Hubert Kistner, Projektmanager Akzidenz KBA; Pascal Bazin, Generaldirektor Corlet Roto; Frédéric Duquenne,
Verkaufsleiter KBA-France; David Dereuddre,
Betriebsleiter Corlet Roto. Vordere Reihe v.l.n.r.:
Kai Trapp, Vertriebsdirektor KBA;
Jean-Luc Corlet, Präsident Corlet Roto, und
Reiner Dluschek, Vertriebsleiter KBA
34 Report 39 | 2011
Plattenwechsel an allen Druckstellen innerhalb einer Minute, das
Produktions-Managementsystem
KBA LogoTronic mit der integrierten EasyTronic für standardisiertes
zeit- und makulaturoptimiertes
Anhalten und Anfahren ermöglicht die mit einer Geschwindigkeit
bis 65.000 Zylinderumdrehungen
pro Stunde schnelle Anlage quasi
per Knopfdruck ungewohnt kurze
Rüstzeiten.
In der Regel vergehen vom
letzten guten Exemplar des vorherigen bis zum ersten guten des
neuen Jobs bei einem reinen Signaturwechsel gerade einmal drei
Minuten. Wird neben der Signatur
zusätzlich das Papier (Grammatur
oder Rollenbreite) gewechselt,
liegt die Jobwechselzeit bei nur
etwa fünf Minuten. Noch vor Kurzem waren solche Auftragswechsel
an einer Akzidenzrolle undenkbar.
Hinzu kommt die sehr geringe Makulatur von zumeist nur wenigen
Hundert Exemplaren. Bei vielen
Auflagenwechseln zahlen sich diese Stärken der C16 aus.
Bis zu 50 Jobs täglich
Fachkundige Beobachter staunen immer wieder, mit welcher
Selbstverständlichkeit die neue
16-Seiten-Rolle täglich 40 bis 50
Jobs meistert. Sogar bei kleinen
Auflagen ist es möglich, die C16
schnell von der bewusst mit 6.000
Zyl. U/h sehr niedrig gehaltenen
Einrichtegeschwindigkeit ohne manuelle Eingriffe auf die Maximalgeschwindigkeit von 65.000 Zyl. U/h
hochzufahren. „Mit Worten ist das
nicht zu erklären, dass müssen Sie
gesehen haben“, kommentierte ein
begeisterter Interessent seine Eindrücke in Geldern.
Marc Decker
[email protected]
Rollenoffset | Südafrika
Interessante Website: www.caxton.co.za
C
TP Printers in Isando gehört
zur Gruppe Caxton & CTP
Publishers & Printers Limited,
einem der größten Verlags- und
Druckproduzenten in Südafrika. Die Gruppe beschäftigt rund
5.500 Mitarbeiter. Die Newspaper
Division umfasst zahlreiche Titel,
die in Metropolen des Landes sowie in fast allen Provinzen Südafrikas gedruckt werden. Mit den
Geschäftsbereichen
Publishing,
Printing, Book Printing, Stationery,
Packaging, Labels und Inks ist das
1902 in Pretoria gegründete Unternehmen eine bedeutende Größe innerhalb der Druckindustrie
des Landes.
Die Magazin- und CommercialSparte, zu der auch CTP Printers
Johannesburg gehört, produziert in
Johannesburg, Kapstadt und Durban und gilt bei den in Druck und
Weiterverarbeitung eingesetzten
Technologien als Trendsetter.
An dem 30.000 m² großen
Caxton & CTP-Standort mit 178
Mitarbeitern unweit des OR Tambo
International Airport von Johannesburg werden seit 1996 KBA-Druckmaschinen eingesetzt. Nach zwei
16-Seiten-Anlagen Compacta 214
folgten 1998 und 1999 die ersten
beiden Compacta 215-Rotationen.
Die 55.000 Zyl. U/h schnelle Compacta 215 wird bei CTP Printers Johannesburg als Allround-Talent sehr geschätzt
Dritte Compacta 215 bei CTP Printers in Johannesburg
Erfolg ist kein Geheimnis
Bei CTP Printers Johannesburg ist vor Kurzem bereits die dritte Compacta 215 in Produktion gegangen. Mit der erneuten Installation der seit 1997 weltweit erfolgreichen 16-Seiten-Maschine findet die langjährige Partnerschaft
zwischen KBA und Caxton & CTP ihre Fortsetzung. Diese kam auch an anderen Standorten der renommierten südafrikanischen Verlags- und Mediengruppe im Akzidenz- und Zeitungsdruck zum Tragen.
13 Jahre positive Erfahrung
CTP Printers Johannesburg mit Managing Director Wally Blumberg an
der Spitze hatte damals schnell das
überzeugende Leistungspotenzial
der modernen Compacta 215 erkannt und sich gleich zweimal für
die 16-Seiten-Rolle entschieden.
Brian Bain, Produktionsdirektor
CTP Printers: „Die KBA Compactas 215 haben sich bei allen drei
Projekten bewährt und viel zu
unserem heutigen Leistungsstand
beigetragen. Auch die dritte Compacta 215 ist binnen kürzester Zeit
und ohne Probleme in Produktion
gegangen. Die hohe Leistung und
Flexibilität der Maschinen und Anlagen haben KBA zu einem wichtigen Partner werden lassen. Hohe
Anerkennung verdient auch der
Service.“ Press Room Manager Simon Bagnall ergänzt: „Wir haben
mit den Compactas 215 in all den
Jahren sehr viele positive Erfahrungswerte sammeln können. Die
Maschinen überzeugen mit ihrem
Speed und einer großen Anzahl an
Der vollautomatisch umstellbare F3-Falzapparat zeichnet sich durch eine hohe Produktionsflexibilität aus
V.l.n.r.: Grant Anderson von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions, Produktionsdirektor
Brian Bain und Press Room Manager Simon Bagnall vor der neuen Compacta 215
realisierbaren Falzvarianten. Wir
können sie bei Long- und ShortRuns im Commercial- und Magazindruck sehr effizient einsetzen.“
Nach einem erfolgreichen Produktlebenszyklus von 14 Jahren
wird die Compacta 215 durch die
neue, für den anhaltenden Trend
zu kleineren Auflagen konzipierte
16-Seiten-Rolle C16 ersetzt. Brian
Bain: „Wir haben die Markteinführung der C16 im vergangenen Jahr
mit großem Interesse verfolgt und
sind überzeugt, damit eine interessante Option für die Zukunft zu
haben. Erfolg ist kein Geheimnis,
wenn man den richtigen Partner
gefunden hat.“
Gerhard Renn
[email protected]
CTP Printers Johannesburg in Isando ist seit
1987 der wichtigste Produktionsstandort von
Caxton & CTP für den Magazin- und Commercialdruck
Report 39 | 2011 35
Zeitungsdruck | Schweden
Nach der Vertragsunterzeichnung in
Malmö Anfang März (v.l.n.r.):
KBA-Vertriebsleiter Ulf Funke;
Anna Drougge, Manager Strategic
Procurement, Bold Printing Group;
Leif Wiklund, Managing Director
Bold Printing Group und Chairman of
the Board Bold/Sydsvenskan Tryck;
KBA-Vertriebsdirektor Jochen Schwab;
Håkan Rundén, Direktor KBA Nordic
Schweden; Björn Ridhammar, Managing Director Bold/Sydsvenskan Tryck
Auf der neuen Rotation sollen die Tageszeitung Sydsvenskan, die Teilausgabe
Kvällsposten der überregionalen Expressen, die Gratiszeitung Metro und weitere
Regionaltitel gedruckt werden
Bold Printing Group investiert erneut in kompakte KBA-Zeitungstechnik
100. CT-Druckturm für Malmö
Nach der Bestellung einer Commander CT Anfang des Jahres (siehe dazu KBA Report Nr. 38, S. 42 f.) hat die zur
schwedischen Bonnier-Mediengruppe gehörende Bold Printing Group nur zwei Monate später eine zweite
96-Seiten-Rotationslinie gleichen Typs bei Koenig & Bauer bestellt. Die mit sechs Rollenwechslern, sechs 4/2-Achtertürmen, einem Klappenfalzwerk und automatisierter Papierlogistik ausgestattete Commander CT wird beim
Tochterunternehmen Bold/Sydsvenskan Tryck AB in Malmö installiert.
M
it diesem Auftrag hat KBA
in Europa und Nordamerika
21 Commander CT-Anlagen
mit 105 doppelt- und dreifachbreiten Drucktürmen verkauft, einige
davon mit Trocknern für den Semicommercialdruck. Eine Besonderheit der Anlage für Malmö sind die
nur mit der KBA-Kompaktbauweise
realisierbaren 16er-Türme, die die
Länge der Rotationslinie bei einer
mit einer konventionellen Achterturm- oder Satellitenmaschine vergleichbaren Höhe erheblich verkürzen. Die Maschinenlinie wird 2012
in die vorhandene Rotationshalle
eingebracht und in den 1990erJahren gelieferte Maschinen eines
anderen Herstellers ersetzen.
Leif Wiklund, Managing Director der Bold Printing Group und
Chairman of the Board der Bold/
Sydsvenskan Tryck: „Nach intensiver Evaluierung hatten wir uns Anfang des Jahres entschieden, unsere
Großdruckerei DNEX Tryckeriet in
Kista bei Stockholm mit moderner
KBA Commander CT-Technologie
Die Commander CT-Anlage für Bold/
Sydsvenskan Tryck in Malmö mit zwei
nur bei KBA-Kompaktanlagen möglichen
16er-Türmen (links)
36 Report 39 | 2011
auszustatten. Aufgrund der vielen
Vorteile der Commander CT lag es
auf der Hand, auch bei der Modernisierung unseres Druckstandortes
in Malmö auf diese Maschine zu
setzen.“
Galanter Technologiewechsel
Björn Ridhammar, Managing Director der Bold/Sydsvenskan Tryck,
fügt hinzu: „Für uns kam nur eine
Lösung in Frage, bei der wir den
Technologiewechsel im vorhandenen Gebäude ohne größere Baumaßnahmen und ohne gravierende Einschränkung der Produktion
vornehmen können. Die kompakte
Commander CT erlaubt das Aufei-
nandersetzen von zwei Achtertürmen zum rund 10 m hohen 16erTurm. Mit dieser Konfiguration ist
der sukzessive Austausch der älteren Anlagen durch neue sehr viel
einfacher möglich. Wir freuen uns
auch schon auf den hohen Automatisierungsgrad der CT, mit dem wir
deutlich schneller und effizienter
arbeiten können.“
Weitgehend automatisierte
Drucktechnik
Die neue Anlage mit einer Abschnittlänge von 560 mm und einer maximalen Papierbahnbreite
von 1.590 mm kann in Doppelproduktion pro Stunde bis zu 90.000
vierfarbige Zeitungen drucken.
Die automatische Beschickung der
sechs Pastomat-Rollenwechsler erfolgt über eine integrierte Papierlogistik mit KBA Patras A. Die sechs
in der Mitte für Wartungsarbeiten
auseinander fahrbaren Drucktürme sind bei allen wesentlichen
Funktionen automatisiert. Neben
der möglichen automatischen
Umstellung auf unterschiedliche
Seitenumfänge erweitern die Zusatzmodule zum Heften, Leimen
und für den dritten Falz die mögliche Produktvielfalt. Bedient wird
die Commander CT über zwei KBA
ErgoTronic-Leitstände mit Produktionsplanungs- und Voreinstellsystem sowie KBA EasyStart und
EasyStop für das makulatur- und
zeitschonende Hochfahren und Abrüsten. Ein Proof-System ist ebenfalls vorgesehen.
Stark bei Print und elektronischen
Medien
Neben TV, Radio, Kino, Internet,
Musik- und Filmproduktion sind
Druckprodukte ein wesentliches
Standbein des in Europa, Russland
und den USA operierenden Medienunternehmens Bonnier. Die
Print-Aktivitäten umfassen Bücher,
Zeitschriften, Tageszeitungen und
Wirtschaftspublikationen. Auf der
neuen Rotation sollen die Tageszeitung Sydsvenskan, die Teilausgabe
Kvällsposten der überregionalen
Expressen, die Gratiszeitung Metro
und weitere Regionaltitel gedruckt
werden. Dazu kommen zahlreiche
Fremdprodukte.
Klaus Schmidt
[email protected]
Zeitungsdruck | Schweden
I
n Dänemark, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und der Schweiz hat der
wasserlose Zeitungsdruck mit der
Cortina schon länger Einzug gehalten. In Finnland ging im Mai 2010
bei Botnia Print in Kokkola die
erste 4/1-Rotation dieses Maschinentyps in Betrieb. Nun baut mit
MittMedia Print auch ein schwedischer Zeitungsdrucker auf die
Cortina, um sich mit Coldset- und
Heatsetdruck in sehr guter Qualität am Markt erfolgreich zu differenzieren.
Differenzierung mit
Alleinstellungsmerkmalen
„Neben den qualitativen und wirtschaftlichen Vorteilen und den
kurzen Rüstzeiten bietet die KBA
Cortina entscheidende Alleinstellungsmerkmale gegenüber Anlagen
mit klassischen Farbwerken“, erläutert Managing Director Jan Andersson von MittMedia Print. „Der
im Nassoffset zwischen Coldset
und Heatset übliche zeitintensive
Farbwechsel entfällt. Zudem ist die
KBA Cortina für häufig wechselnde Bahnbreiten und Bedruckstoffe
prädestiniert und ermöglicht unterschiedliche Formate auf unterschiedlichen Bedruckstoffen mit
bisher nicht denkbaren kurzen
Jobwechselzeiten für eine breite
Produktpalette von Zeitungen über
Werbebeilagen bis zu Sonderpublikationen und Zeitschriften.“
Jan Andersson fügt hinzu:
„Durch die Reproduzierbarkeit bis
zum 70er- und FM-Raster sowie
das hohe Maß an Wiederholbarkeit
wird der Abstimmungsaufwand
auf ein Minimum reduziert. Mit
Bedienerfreundlich und wartungsarm: Die Drucker in Sundsvall schätzen die Anwendervorteile
der innovativen Kompaktrotation KBA Cortina
Die Cortina-Rotation bei MittMedia Print im nordschwedischen Sundsvall ist die 18. Anlage
dieses im umweltfreundlichen wasserlosen Offsetverfahren druckenden Maschinentyps
KBA Cortina-Hybridanlage für Coldset und Heatset überzeugt bei MittMedia
Umweltfreundliche Top-Qualität
Mit hochkarätigen Sonderdrucken zeigte die ohne Wasser druckende Cortina Ende Mai in Sundsvall bei der offiziellen
Einweihung des erweiterten Druckzentrums der zur viertgrößten schwedischen Zeitungsgruppe gehörenden MittMedia
Print ihre Stärken. Mit ihrer hervorragenden Druckqualität, Umweltfreundlichkeit, der äußerst geringen Makulatur und
dem besonders schnellen Auftragswechsel begeisterte die mit einem Heatset-Trockner ausgestattete Maschine die
Kunden und Ehrengäste des Medienhauses.
der hervorragenden Öko-Bilanz
der Maschine können wir bei umweltsensiblen Druckauftraggebern
punkten: Und unsere Mitarbeiter
freuen sich über deutlich weniger
Reinigungsaufwand und ein angenehmes Arbeitsklima.“
Die Inbetriebnahme und Abnahme der Anlage in Sundsvall
verlief problemlos innerhalb weni-
ger Wochen. Neben einem HeatsetTrockner besteht sie aus zwei Rollenwechslern KBA Pastomat, zwei
kompakten Achtertürmen und
einem KF 3-Falzwerk. Die Umstellung der maximalen Bahnbreite von
1.590 mm auf andere Papierbahnbreiten wie z. B. 1.260 mm für die
Magazinproduktion ist komplett
automatisiert. Die Drucker haben
sich schnell an die Neue gewöhnt
und schätzen deren Vorteile.
Mehr Potenzial durch
breitere Produktpalette
Neben den Tageszeitungen Sundsvalls Tidning und Dagbladet werden zahlreiche Heatsetprodukte
auf der KBA Cortina gedruckt
Zur Mediengruppe MittMedia Förvaltnings mit Hauptsitz in Gävle gehören 17 Regionalzeitungen in der
Mitte und im Norden Schwedens
mit einer täglichen Gesamtauflage
von 280.000 Exemplaren. Neben
den eigenen Zeitungstiteln und
dazugehörigen Online-Angeboten
ist MittMedia auch in der Distribution, im Lohndruck und im Radiogeschäft tätig. Die Tochtergesellschaft MittMedia Print druckt an
sieben Standorten. Im nordschwe-
dischen Sundsvall werden seit der
Cortina-Inbetriebnahme neben den
Tageszeitungen Sundsvalls Tidning
und Dagbladet verstärkt Beilagen
und Magazine auf gestrichenen Papieren im Heatset produziert.
Jan Andersson: „Mit dieser
Hightech-Kompaktanlage für den
hochqualitativen Zeitungs-Coldsetund Heatset-Druck haben wir unser Druckspektrum deutlich erweitert. Von sehr kleinen Teilauflagen
bis zu einer Größenordnung von
rund 300.000 Exemplaren können
wir eine breite Palette schnell und
wirtschaftlich drucken und auf
vielfältige Weise inline veredeln. In
unserer ebenfalls modernisierten
Weiterverarbeitung können wir
Tabloidprodukte bis zu 128 Seiten
zusammentragen. Die KBA Cortina
ist für uns die ideale Maschine, um
neben dem Zeitungsdruck an der
hohen Nachfrage nach Heatset-Produkten zu partizipieren und unsere
Kapazitäten gut auszulasten.“
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 39 | 2011 37
Zeitungsdruck | Service
Der hohe Automatisierungsgrad mo-
KBA MaintainSoft
derner Druckmaschinen erfordert eine
Software-Tool für die perfekte
Maschinenwartung
professionelle Planung und Durchführung der erforderlichen Wartungsarbeiten. KBA MaintainSoft für RollenDruckanlagen ist dafür ein effizientes
Software-Werkzeug.
K
BA MaintainSoft kennt sämtliche empfohlenen Instandhaltungsmaßnahmen der jeweiligen Maschine und hilft bei der
Planung, Umsetzung und Dokumentation aller erforderlichen Tätigkeiten. Der für die Anlagenwartung Verantwortliche behält stets
den Überblick über durchgeführte,
fällige und zukünftige Wartungsaufgaben und kann so produktionsfreie Zeiten optimal planen und
ausnutzen.
Bildschirmmaske für den individuellen Wartungsplan
Maßgeschneidert für
den schnellen Einsatz
Das System ist eine Turn-Key-Lösung mit einer Schnittstelle zur Maschine. Die Wartungsanforderungen sind exakt auf die tatsächliche
Maschinennutzung abgestimmt.
Über- bzw. Unterwartung wird da-
durch vermieden. Die Daten Ihrer
KBA-Maschinenkonfiguration mit
Wartungsvorschriften, Arbeitplänen, Bedienungs- und Wartungsanleitungen sind hinterlegt. Weitere
Produktionsanlagen und Gebäudeeinrichtungen können einbezogen
und die notwendigen Daten selbst
oder auf Wunsch auch durch qualifiziertes KBA-Personal eingepflegt
werden.
Eine ausführliche Einführung
und Schulung der mit Wartungsaufgaben betrauten Mitarbeiter
und das schon bei Lieferung individuell vorbereitete System erlauben den sofortigen produktiven
Einsatz. KBA MaintainSoft hilft mit
minimierten Instandhaltungskosten, Ausfälle und Reparaturen zu
vermeiden und die Verfügbarkeit
Ihrer Maschinen und Anlagen zu
erhöhen.
Erweiterte Versionen von KBA
MaintainSoft beinhalten Walzen-,
Gummituch- und Lagerverwaltung
sowie die durchgängige Bestellabwicklung. Auch hier wird das System schon vorher soweit wie möglich für den Einsatz vorbereitet. Bei
der Lagerverwaltung sind z. B. die
Ersatzteil-Stammdaten der Maschine bereits enthalten.
Thomas Klingenmeier
[email protected]
Programm-Übersicht KBA MaintainSoft
Vorstufe
Druckmaschine(n)
Anlageverwaltung
Zählerverwaltung
Kostenstellen
Wartungen
Arbeitspläne
Weiterverarbeitung
Gebäude
Störcodes
Schadenscodes
Lieferanten
Ersatzteile
Bestelldaten
Stammdaten
Wartung/Inspektion
Wartungsaufträge
Reparaturaufträge
Wartungsplan
Lager/Bestellwesen
Schnittstelle Zähler
Schnittstelle Störmeldungen
Ersatzteil-/Lagerverwaltung
Lagerbewegungen
Anfragen
Bestellungen
Reporting
Schichtbericht
Anlagenlebenslauf
Wartungsnachweis
38 Report 39 | 2011
Schwachstellenanalyse
Kosten
Materialliste
Lagerbestand
Lagerwert
Zeitungsdruck | Wirtschaftlichkeit
U
m falschen Behauptungen
Fakten gegenüber zu stellen,
wurde von einem unabhängigen Beratungsunternehmen für
eine real existierende Zeitungsdruckerei in Deutschland eine Energiekostenrechnung durchgeführt
und anschließend um weitere Kostenfaktoren ergänzt. Dabei wurde eine doppeltbreite, wasserlos
druckende 32-Seiten-Anlage KBA
Cortina (4 Drucktürme, 2 Falzapparate) mit einer Nassoffset-Kompaktmaschine Commander CT und
einer 9-Zylinder-Satellitenrotation
gleicher Konfiguration verglichen.
Die Untersuchung erfolgte einmal
auf Maschinenebene und einmal
unter Einbeziehung der für den Betrieb und die Raumluft notwendigen Versorgungs- und Haustechnik.
Vergleiche ohne
Versorgungstechnik hinken
Dabei zeigte sich, dass die Energieeffizienz und -kosten der Cortina
nur unter Einbeziehung der Haustechnik betriebswirtschaftlich richtig bewertet werden können. Der
Vergleich der Motoren-Anschlusswerte ergibt keine aussagekräftige
Bilanz. Der Grund: Im Gegensatz
zu den beiden Nassoffsetmaschinen gibt die für den wasserlosen
Offsetprozess exakt temperierte
Cortina kaum Wärme an die Umwelt ab. Überschüssige Wärme
kann im geschlossenen Kreislauf
aber mit relativ geringem Aufwand
für die Klimatisierung der Gebäude oder Warmwasser genutzt und
so der Investitions-, Strom- und
Wartungsaufwand im Bereich der
Haustechnik deutlich reduziert
werden. Dies ist längst Praxis.
Bei den Jahresenergiekosten
auf Maschinenebene, ohne Haustechnik für die Raumluft und die
Versorgungstechnik für die Maschine, rangiert die wasserlos druckende KBA Cortina gut 30 Prozent
über der Commander CT und etwa
9 Prozent über der Satellitenanlage. Die Ursache liegt verfahrensbedingt im Farbwerk mit Kammerrakel und Rasterwalze.
Unter Berücksichtigung der im
Nass-Offset und im Wasserlos-Offset für die jeweilige Maschine und
die Raumklimatisierung in sehr
unterschiedlichen
Dimensionen
notwendigen Versorgungstechnik
kommt ein Gesamtkostenvergleich
Links:
Beim Thema Energieeffizienz punktet
die KBA Cortina durch
enorme Einsparungen
bei der Haus- und
Versorgungstechnik
Rechts:
Die kompakte Commander CT verbraucht
deutlich weniger Energie als vergleichbare
Satelliten-Maschinen
Nicht Äpfel mit Birnen vergleichen
Energieeffizienz hat viele Facetten
Wenn es um Neuinvestitionen im Zeitungsdruck geht, rückt unter Kosten- und Umweltgesichtspunkten auch das Thema
Energieeffizienz immer stärker in den Vordergrund. Dabei werden – bewusst oder unbewusst – zuweilen Äpfel und Birnen
miteinander verglichen.
140%
120%
120%
100%
+ 28 %
100%
80%
- 13 %
80%
- 50 %
60%
60%
40%
40%
20%
20%
0%
0%
Satellit
Cortina
Commander CT
Grafik 1: Jahresgesamtkosten für die Versorgungsmedien im Vergleich
(inklusive Kapitalkosten für die
Investitionen) zu anderen Ergebnissen: Die Jahresgesamtkosten für
die Versorgungsmedien für eine
32-seitige Cortina liegen demnach
28 Prozent unter der 9er-Satellitenmaschine und 13 Prozent über der
Schwestermaschine Commander
CT (s. Grafik 1). Das Investitionsvolumen für die erforderliche Haustechnik ist bei der Commander CT
etwa 30 Prozent niedriger als bei
der 32-Seiten-Satellitenmaschine.
Die Cortina liegt im Vergleich
dazu sogar nur etwa halb so hoch
(s. Grafik 2). Berücksichtigt man
zusätzlich die geringeren Kosten
für Personal, Wasser, Makulatur,
Wartung, Reinigung usw., so liegt
die ohne Feuchtwerke und ohne
Farbnebel arbeitende Cortina bei
der Gesamtbetrachtung noch deut-
- 30 %
Satellit
Commander CT
Cortina
Grafik 2: Investitionsvolumen für die Versorgungstechnik im Vergleich
licher unter der Satellitenmaschine
und nahe bei der Commander CT.
Aussagen, dass die mit Ausnahme des Falzapparates getriebefreie
Commander CT mehr Energie verbrauchen soll als eine vergleichsweise automatisierte Satellitenmaschine anderen Fabrikats bedürfen
keines Kommentars. Denn es ist
ein Grundprinzip der Physik, dass
mehr zu bewegende Massen auch
mehr Strom verbrauchen. Zudem
wirkt die große Bahnumschlingung
beim Satelliten wie eine Bremse.
Cortina-Anwender kennen
kein Energieproblem
Kein Wunder, dass die auch im
Nassoffset erfahrenen CortinaAnwender eher verwundert reagieren, wenn man sie auf den angeblichen „Energiefresser“ Cortina
anspricht. Einer verweist auf das
hervorragende Abschneiden gegenüber Nassoffset-Betrieben im Energievergleich des Bundesverbandes
Druck und Medien (bvdm), ein
anderer auf erhebliche Einsparungen beim Gasverbrauch und beim
benötigten Druckluftvolumen und
ein dritter mit einem kompletten
Energieeffizienzkonzept auf die
mangelnde Substanz mancher Betrachtungen. Wirtschaftlich scheinen die Cortina-Betriebe mit ihrer
Entscheidung für den wasserlosen
Offset nach wie vor zufrieden zu
sein. Das positive Qualitäts- und
Umweltimage der Cortina sichert
ihnen ein Zusatzgeschäft mit externen Aufträgen aus dem In- und
Ausland.
Klaus Schmidt
[email protected]
Report 39 | 2011 39
Kennzeichnungstechnik | Historie
Die drei Funktionseinheiten des alphaJET – Terminal, Control Unit und Print Unit – waren schon immer in einem soliden Edelstahlgehäuse mit
innovativem Design integriert
Eine Erfolgsgeschichte in der Kennzeichnungstechnik
25 Jahre Tintenstrahldrucker
alphaJET von KBA-Metronic
Die Heimat von KBA-Metronic, mit Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Service, ist
im unterfränkischen Veitshöchheim
1986 hatte KBA-Metronic den ersten frei programmierbaren Tintenstrahldrucker alphaJET entwickelt, um
Die drei wesentlichen aktuellen
Baureihen haben folgende Eigenschaften:
berührungslos alphanumerische Zeichen, EAN-Codes und Logos auf Produkte und Verpackungen aufzubringen. Den Impuls für die Entwicklung eines frei programmierbaren Kennzeichnungssystems gab damals die
Einführung der allgemeinen Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel in der EU und die zunehmende Rationalisierung der Warenwirtschaftssysteme. Die Neuentwicklung war ein Kennzeichnungssystem mit Continuous-InkJet (CIJ) Technologie, das Druckklischees überflüssig machte und variable Texte schreiben konnte.
Alle CIJ-Drucker arbeiten nach
dem gleichen Prinzip. Tinte wird
mit Hochdruck in die Düsenkammer des Druckkopfes gepumpt. Ein
Piezokristall moduliert die Tinte
in der Düsenkammer, so dass ein
in Wellenbergen und Wellentälern geformter Tintenstrahl die
Düse verlässt. Unmittelbar bevor
die Wellentäler abreißen, werden
die zum Schreiben verwendeten
Tintentropfen elektrisch geladen.
Unterschiedlichste Materialien mit
ebenen oder unebenen Oberflächen können so berührungslos gekennzeichnet werden. Nicht benötigte Tropfen fliegen ungeladen in
das Fangrohr und werden dort mit
Unterdruck in den Tintenkreislauf
zurückgesaugt.
Vorratsbehälter zurückgeleitet und
reduziert somit den Lösungsmittelverbrauch auf ein absolutes Minimum. Das Resultat ist ein nahezu
emissionsfreies Gerät.
Der Aufbau der einzelnen gedruckten Zeichen erfolgt über diverse Punktmatrizen die beliebig
kombinierbar sind. Die vertikale
Anordnung von Tintenpunkten
aneinander gereiht erzeugt Schriftzeichen, Buchstaben, Zahlen und
Grafiken. Die Höhe des Druckbildes ist für die Druckgeschwindigkeit maßgebend. Die Zeichenbreite
wird über einen Drehimpulsgeber
konstant gehalten. Die Zeichenhöhe wird durch den Abstand
zwischen dem Druckkopf und der
zu bedruckenden Oberfläche bestimmt.
Nahezu emissionsfrei
Der Kunde bestimmt die Richtung
Die durch den Unterdruck mit
angesaugte, mit Lösungsmittel
versetzte Luft wird über einen
Filter gereinigt und der integrierten Lösungsmittelrückgewinnung
zugeführt. Der hier kondensierte
Lösungsmittelanteil wird in den
In den zurückliegenden 25 Jahren
sind die Kundenanforderungen an
industrielle Kennzeichnungssysteme angesichts der notwendigen
Kompatibilität zu den immer schneller und komplexer werdenden Produktionslinien ständig gewachsen.
Flexibel einsetzbare CIJ-Technologie
40 Report 39 | 2011
Dies betrifft die Hard- und Software, aber auch die Flexibilität
und Druckqualität für ein absatzförderndes Produkt- und Verpackungsdesign. Die sukzessive Weiterentwicklung vom ersten alphaJET A zum alphaJET evo der neuesten Generation von KBA-Metronic
basiert auf langer Erfahrung, intensiven Kundenkontakten, vielen
Tausend Geräteinstallationen in
unterschiedlichsten Branchen, einem gewachsenen Know-how und
der Bereitschaft zur Innovation.
Die neue alphaJET-Generation
Das spiegelt sich in der neuen
Generation des alphaJET evo mit
modularen Konfigurationen und
abgeleiteten Varianten. Die Auslegung der Drucker bezüglich Schriftfont, Zeilendruck, Geschwindigkeit
und Software werden explizit auf
die Kundenwünsche abgestimmt.
Es gibt sehr leistungsfähige Modelle für komplexe oder ganz spezielle
Anwendungen und reduzierte Varianten ohne unnötige Komponenten. Der Kunde wählt den für seine Zwecke am besten geeigneten
alphaJET evo:
• 48 Pixel vertikal mit
Einstrahl-Technologie
• schwenk- und abnehmbares
Display
• intelligente Software für kom
plexe Anlagen und Aufgaben
• umfangreiches Grafikprogramm
alphaJET into:
•
•
•
wirtschaftlich in der Anschaffung und im Verbrauch
1- bis 5-zeiliges Druckbild
(5x5 Matrix)
für Standardanwendungen
in der Industrie
alphaJET tempo:
• Druckgeschwindigkeit
bis zu 3.500 Zeichen/Sek.
(rd. 11 m/Sekunde) mit
Normzeichenbreite 2,5 mm
• Druckbild bis zu 24 Pixel
vertikal
Drucker und kann sicher sein, dass
alle Komponenten aufeinander
abgestimmt und in der Praxis geprüft sind. Die Vielzahl heute verfügbarer pigmentierter und nicht
pigmentierter Tinten in verschiedenen Farben und Zusammensetzungen sorgt für die gewünschte
Haftung.
Iris Kluehspies
[email protected]
UV-Offsetdruck | Japan
A
nri ist in Japan ein Vorreiter
für den Einsatz umweltschonender Technik und sorgt nun
mit der ersten wasserlosen Genius
52UV auf dem japanischen Inselstaat für nachhaltige Druckprozesse. Nicht nur das allgemeine Druckportfolio soll erweitert werden,
sondern vielmehr das reichhaltige
Angebot an nicht saugenden Kunststoffen, wie beispielsweise PVC,
PC, PS, ABS und PP. Dabei ist das
Unternehmen stets bestrebt, seine
Kunden auf höchstem Qualitätsniveau zu bedienen und dabei der
Umwelt gerecht zu werden. Neue
Qualitätsstandards im Druckprozess sollen gesetzt werden, sowie
die Steigerung bei der Umweltverantwortung und Nachhaltigkeit im
Dienste für den Kunden.
Warum zum aktuellen Zeitpunkt?
„Einen richtigen oder falschen Investitionszeitpunkt gibt es nicht,
wenn sich ein Land im Ausnahmezustand befindet. Der Blick sollte
immer in die Zukunft gehen. Besonders jetzt ist es wichtig, ökologische Sichtweisen bei Neuinvestitionen zu haben und somit das
Geschäft von morgen zu sichern“,
erläutert Herr Nonoshita, Präsident
von Anri Machinery Co., Ltd.
Die japanische Druckerei aus
Osaka kennt die Vorteile der Genius 52UV genau: Wie keine andere
Kleinformatmaschine liefert sie
schon nach nur zehn Vorlaufbogen
ein verkaufbares Resultat. Farblich
entspricht es den in der Druckvorstufe angelegten Vorgaben und
bleibt dank einer Farbwerktemperierung während des gesamten Auflagendrucks stabil. Das Stellen von
Farbzonen wie an einer konventionellen Offsetmaschine entfällt
komplett, da die fünf Kurzfarbwerke keine Zonenschrauben besitzen.
Eine Anilox-Rasterwalze sorgt für
die konstante Farbführung. Wasser und Isopropylalkohol werden
dazu nicht gebraucht. Vielmehr
übernehmen silikonbeschichtete
Druckplatten die perfekte Aufteilung von druckenden und nicht
druckenden Bildstellen. Das Ergebnis sind gestochen scharfe Bilder,
die mit feinsten Rastern (120 L/cm
Bestätigung des Geschäftes auf der Print China
in Dongguan: Anri Machinery Co., Ltd. erfreut
über ihre neue Investition
Genial einfach – die Genius 52UV von KBA-MetroPrint
Unternehmerisches Handeln inmitten der Krise
Premiere der Genius 52UV
in Japan
Die Welt bewundert, mit welcher Disziplin die Menschen in Japan, die über sie hereingebrochene Katastrophenkette, meistern. Von Hysterie kann jedenfalls keine Rede sein. Eher von verantwortungsbewusstem Handeln.
Das heißt auch, Antworten zu geben, wie künftige Generationen Ihren Wohlstand beibehalten können. In schwierigen Zeiten ist es besonders wichtig, dass Unternehmen mit gutem Beispiel vorangehen. Ein solches Unternehmen ist z. B. die Druckerei Anri Machinery Co., Ltd. aus Osaka, Japan.
oder frequenzmoduliert) wiedergegeben werden. Aufgrund des
wegfallenden Feuchtwerks können
bestechende Farbergebnisse erzielt
werden.
Letztendlich ausschlaggebend
für den Kauf der Genius 52UV waren auch die erstellten vielfältigen
Druckmuster, sowie der Besuch im
Werk der KBA-MetroPrint in Unterfranken. Die darauf folgenden
Besuche bei Genius 52UV-Anwendern überzeugten vollständig.
Antonio Morata
[email protected]
Report 39 | 2011 41
UV-Offsetdruck | Australien
Interessante Website: www.ibscards.com.au
sollen dem Unternehmen ermöglichen, in Märkte vorzudringen, in
denen sich die Konkurrenz schwer
tut.
Öko-Offsetdruck
in exzellenter Qualität?
Vor wenigen Tagen wurde die zweite wasserlose Genius 52UV in Betrieb genommen und sorgt ab sofort nicht nur für eine Erweiterung des
Produktportfolios, sondern leistet noch zusätzlich einen wesentlichen Beitrag zum Thema Umweltfreundlichkeit
Einfach, grün und innovativ:
Die Genius 52UV leistet ihren
Umweltbeitrag in Australien
Australien – faszinierend und einzigartig zugleich und mit einer Gesamtfläche von rund 7,7 Millionen Quadratkilometer der sechstgrößte Staat der Erde. Ein Kontinent auf dem zahlreiche exotische Tier- und Pflanzenarten
beheimatet sind. Wo sonst, könnte das Thema Klima- und Naturschutz eine so wichtige Rolle spielen.
A
Scott Siganto (l.), Geschäftsführer IBS Design Resources, bei der Übernahme der Genius 52UV
zusammen mit Jack Malki von Jet Technologies (offizielle Vertretung der KBA-MetroPrint AG in
Australien)
42 Report 39 | 2011
uch in der industriellen
Druckproduktion ist die CO2Reduzierung ein zentrales
Thema auf dem grünen Kontinent
und veranlasst viele Druckereien zum Umdenken. So auch die
im Jahre 1996 gegründete Firma
IBS Design Resources in Nerang,
Queensland unweit von der Metropole Brisbane entfernt. Vor Kurzem
wurde hier die zweite wasserlose
Genius 52UV von KBA-MetroPrint
in Betrieb genommen. Sie ermöglicht nicht nur eine Erweiterung
des Produktportfolios sondern leistet zusätzlich einen bedeutenden
Umweltbeitrag.
Für das 18-Mann-Unternehmen IBS war klar, dass die Genius
52UV für neue Geschäftsideen im
Offsetdruck prädestiniert ist. Sie
Zum einen druckt die Genius 52UV
mit UV-Farben, die gleich nach
dem Druck im Auslagesegment der
Druckmaschine aushärten. Zum
anderen benötigt diese innovative
Offsetmaschine im B3-Format kein
Wasser und keine Wasserzusatzstoffe wie Isopropylalkohol und
sonstige umweltbelastende Stabilisatoren. Somit produziert die Genius 52UV in exzellenter Offsetqualität besonders umweltfreundlich.
IBS will sein Angebot an Businessprodukten für Büro und Alltag
erweitern und legt deshalb sehr
viel Wert auf möglichst große Flexibilität bei den eingesetzten Materialstärken und den wirtschaftlich
möglichen Jobgrößen. „Wir möchten unseren Kunden alles aus einer
Hand liefern und dabei wirtschaftlich und leistungsstark bleiben. Bei
der Genius 52UV haben wir die
Möglichkeit, sehr schnell auf die
verschiedenen Marktsituationen
zu reagieren und ohne größeren
Aufwand selbst kleinste Jobgrößen
preisgünstig und mit beinahe konkurrenzloser
Materialflexibilität
anzubieten“, unterstreicht Scott
Siganto, Geschäftsführer von IBS
Design Resources.
Fast konkurrenzlose
Materialflexibilität
Durch den wasserlosen Druckprozess in Verbindung mit den
Kurzfarbwerken der Genius 52UV
fallen im Gegensatz zum konventionellen Offsetdruck nur wenige
Anlaufbogen (Makulaturen) an.
Dabei spielt es keine Rolle, ob ein
80-Gramm-Papier oder ein Karton
bzw. Plastik in der Stärke 0,8 mm
verarbeitet wird.
„Wir suchten ein attraktives
Drucksystem, welches Zeit, Geld
und vor allem Ressourcen einspart
und dabei keine Kompromisse in
Sachen Qualität des Druckergebnisses zulässt“, weiß Scott Siganto
und fügt stolz hinzu „und mit der
Genius 52UV haben wir solch ein
System auch gefunden.“
Antonio Morata
[email protected]
In Kürze
KBA-Fluthilfe für Marshall & Bruce in Nashville
So sah die Rapida 105 bei Marshall & Bruce aus, nachdem das Wasser, das fast in Galeriehöhe im
Drucksaal stand, zurückgegangen war
Als wäre nichts gewesen: Marshall & Bruce kann auf der Rapida 105 wieder produzieren
K
bin überzeugt, wir wären ohne die
konzentrierte Arbeit und der umsichtigen Hilfe von KBA noch lange
nicht wieder dort, wo wir heute
sind“, freut sich Smith. Neben
der Siebenfarben-Rapida 105 mit
Lackturm, Bogenwendung und Kartonausstattung waren Plattenbelichter, Computerausrüstung und
weitere Anlagen in der Weiterverarbeitung vom eindringenden Wasser betroffen. Der Schaden bezog
sich aber nicht nur auf die technische Ausrüstung, sondern auch auf
napp einen Meter hoch stand das
Wasser im Mai vorigen Jahres im
Drucksaal von Marshall & Bruce,
einem 145 Jahre alten Druckunternehmen in Nashville/Tennessee
(USA). Chip Smith, Präsident des
Akzidenz- und Verpackungsunternehmens ging bis dahin davon aus,
sein Betrieb befinde sich trotz der
Nähe zum Cumberland River an einem sicheren Standort. Dann trat
dieser nach einer langen Regenperiode doch über die Ufer, obwohl
der Regen schon aufgehört hatte.
Einer der Beschäftigten stellte gegen Mitternacht noch den Strom
ab. Das war die Rettung für das
Druckunternehmen.
Als die Flut zurückging, begann das große Aufräumen. Zwei
Monate dauerte es, bis der Betrieb
wieder lief. KBA half mit einem
Team von Mechanikern und Elektrikern, die die Maschine in sieben
Wochen wieder in Gang brachten.
„Sie kamen in einer schwierigen
Situation und hatten eine großartige Einstellung, uns zu helfen. Ich
vorrätiges Papier und Fertigprodukte. Alles in allem ein Schaden von
2 Mio. US-Dollar.
Bis die Rapida 105 wieder anlief, arbeitete Marshall & Bruce als
Printbroker. Das erlaubte es, die
Kunden weiter zu betreuen und
mit ihnen in Kontakt zu bleiben.
Als die Druckerei wieder produzierte, fühlten sich Smith und sein
Team wie kleine Sieger gegen die
Naturkatastrophe: „Als die Rapida
nach der Flut das erste Mal anlief,
haben wir gefeiert!“
Weitere Rapida 142 für Malnove Inc. in Florida
I
m Frühjahr dieses Jahres nahm
Malnove Inc., einer der größten
unabhängigen
Faltschachtelhersteller der USA, in seinem Werk
in Jacksonville/Florida eine neue
Siebenfarben-Rapida 142 mit Lackturm und Auslageverlängerung in
Betrieb.
„Bei uns ging bereits 1997 die
erste großformatige Rapida der
USA in Produktion“, erinnert sich
Paul Malnove, Präsident des Unternehmens. „Von da an haben wir
auf eine einheitliche Maschinenplattform in allen unseren Werken
gesetzt. Der Vorteil für unsere Kunden ist, wir können jeden Karton,
jeden Auftrag in jedem Werk, an
jeder Maschine mit der gleichen
hohen Druckqualität produzieren.
Die Rapida 142 unterstützt seitdem unsere Strategie.“
Die neue Rapida 142 bringt
mehr Dynamik und Leistung in das
Werk Jacksonville. Sie ist mit vielen Automatisierungsbausteinen
ausgerüstet, die die Rüstzeiten
deutlich senken, die Produktivität
steigern und die Druckqualität
weiter optimieren. Darunter sind
FAPC-Plattenwechselautomaten
und DensiTronic professional für
die Online-Qualitätsregelung. Daneben ist die neue Maschine für
die UV-Inline-Veredelung ausgestattet. „Eine wachsende Marktchance
für Malnove“, meint Chris Travis,
Direktor Technologie von KBA
North America.
Malnove wurde 1948 gegründet. Unter dem Motto „Malnove
Packaging Solutions“ gestaltet,
produziert und konfektioniert das
Unternehmen hochqualitative Kar-
tonverpackungen. Heute gehören
drei Werke in Omaha, Nebraska,
Jacksonville, Florida und Clearfield,
Utah zur Verpackungsgruppe.
Seit einigen Monaten produziert bei Malnove
in Jacksonville eine neue Rapida 142. Mit der
Siebenfarbenmaschine setzt das amerikanische Unternehmen die Vereinheitlichung des
Maschinenparks fort und sorgt durch mehr
Automatisierung für höhere Wirtschaftlichkeit
Report 39 | 2011 43
In Kürze
D
as Trio ist komplett: Beim chinesischen Verpackungsdrucker
Jiangsu Zhongcai Printing Co.,
Ltd. in Danyang City ist Ende 2010
eine Siebenfarben-Rapida 105 mit
Lackturm in Produktion gegangen.
Die UV-Maschine wird für den
Druck von Luxusverpackungen
eingesetzt. Sie ergänzt zwei Sechsund Fünffarbenmaschinen von KBA
im Mittel- und Großformat, die seit
2003 bzw. 2002 produzieren.
Jiangsu Zhongcai Printing wurde 1994 gegründet und zählt zusammen mit Shanghai Jiacai Printing zur tnp-Gruppe (The National
Press), einem auf den hochwertigen Verpackungsdruck spezialisierten Unternehmensverbund. Neben
sieben Offsetmaschinen setzt die
Gruppe in zwei großen Produktionsstätten mit ca. 1.000 Beschäftigten auch mehrere Flexo- und
Tiefdruckmaschinen ein. Auf dem
150.000 m² großen Firmengelände
in Danyang stehen heute mehr als
86.000 m² Produktionsfläche zur
Verfügung.
Das ISO 9001:2001 und ISO
14001:2004 zertifizierte Unternehmen wird erfolgreich von den
beiden Brüdern Jiao Xiao Lin und
Jiao Xiao Ping geführt. Der Umsatz
betrug zuletzt rund 50 Millionen
Euro und wird in den nächsten Jahren weiter deutlich steigen. Neben
Die Rapida 105-7+L-UV ist bereits die dritte KBA-Maschine bei Jiangsu Zhongcai. Deputy General Manager Jianping Bao, General Manager
Jiao Xiao Ping und KBA-Verkaufsleiter Huang Nanbiao (v.l.) vor der neuen Anlage
KBA-Trio beim chinesischen Verpackungsdrucker
Jiangsu Zhongcai Printing komplett
der Qualität liegt ein Hauptfokus
auf umweltkonformen Herstellungsverfahren.
General Manager Jiao Xiao
Ping: „Wir haben zahlreiche langfristige Lieferverträge mit nationalen und internationalen TopFirmen aus den Industriebereichen
Tabakwaren, Elektronikprodukte,
Lebensmittel und Getränke sowie
Medizin und Haushaltswaren. Kun-
dennamen wie Panasonic, Siemens,
Motorola, Philips, McDonald, KFC,
Colgate oder Castel unterstreichen
unser Leistungsvermögen. Unsere
Kunden entwickeln mit uns ständig noch attraktivere Verpackungslösungen. Dabei spielt auch die
eingesetzte Technik eine entscheidende Rolle für den Geschäftserfolg. Jiao Xiao Ping: „Dass wir uns
im vergangenen Jahr nach einer
längeren Investitionspause erneut
für eine KBA Rapida entschieden
haben, kommt nicht von ungefähr.
KBA hat sich in den letzten Jahren
am besten entwickelt. Dies gilt bei
den technischen Innovationen, bei
der Leistung und beim After-SalesService. Wir schätzen die Kooperation und haben ein offenes Ohr für
Neuentwicklungen, die uns weiter
bringen.“
Shanghai Guichao: Tags und Etiketten für die Haute Couture-Szene
Tang Gui Chao: „Die KBA-Maschine bietet uns
enorme Vorteile und die Chance zum weiteren
Ausbau unseres Kundenservice.“
N
eben den stark gefragten KBA
Rapidas im Mittel- und Großformat findet auch die Rapida 75
im B2-Format in China zunehmend
überzeugte Anwender. Ein Beispiel
im Großraum Shanghai ist die 2004
gegründete Druckerei Shanghai
Guichao Fashion Accessories.
Sie bedient mit der Rapida 75 die
internationale Modebranche.
Mit seinen ca. 80 Mitarbeitern
hat sich der Betrieb mit großem
Erfolg auf die Produktion von sogenannten Tags für renommierte
Modemarken spezialisiert. Die
Hinweisschilder und -etiketten für
Preis, Größe, Produktbeschaffenheit und Herstellerinformationen
werden in einer beeindruckenden
Vielfalt auf unterschiedlichsten
Bedruckstoffen hergestellt. Rund
44 Report 39 | 2011
90 Prozent der Auftraggeber sitzen in Europa, darunter vor allem
renommierte Labels in Italien und
Spanien. Doch auch Kunden in den
USA, Japan und China werden inzwischen mit den Qualitätsprodukten von Shanghai Guichao Fashion
Accessories versorgt.
Firmenchef Tang Gui Chao
hatte sich vor seiner Entscheidung
für die Rapida 75 am Markt genau
umgesehen: „Als wir unser Projekt 2009 begonnen haben, gab es
noch wenige Rapida 75-Anlagen in
China, doch wir sehen uns in der
Richtigkeit unserer Entscheidung
bestätigt. Qualität, Produktivität
und Produktvielfalt konnten mit
der Neuen erheblich gesteigert
werden. Von März bis August ist
bei uns Hochkonjunktur. Wir konnten die Kapazitätssteigerung gut
gebrauchen und haben die tägliche
Laufzeit von acht auf zwölf Stunden erhöht.“
In Kürze
A
uch in der Schweiz werden die
modernen Halbformat-Maschinen von KBA immer populärer. Dies
ist neben der Qualität nicht zuletzt
dem energie- und platzsparenden
Maschinenkonzept zu verdanken,
das dem Bedürfnis vieler KMUs
entspricht. Die Wohler-Druck
AG aus Spreitenbach unweit von
Zürich hat sich im Zuge ihrer Zukunftsstrategie mitsamt Neubau
für eine Fünffarben-Rapida 75E
(530 × 750 mm) mit Lackturm,
Auslageverlängerung und einem
bis heute einmalig hohen Automationsgrad entschieden. Eine weitere
Fünffarben-Rapida 75E geht an die
Gutenberg Druck AG in Lachen
am oberen Zürichsee. Beide Druckereien haben den Ruf, besonders
innovativ zu sein. Ebenfalls bemerkenswert ist die Bestellung einer
Rapida 66 (480 x 660 mm) durch
das 120 Jahre alte Familienunternehmen Druckerei Steckborn
Louis Keller AG. Hier hat man
sich für eine umstellbare Vierfarben Rapida 66-4 SW entschieden.
Dies ist für den High-Tech-Markt
Schweiz ein wichtiges Signal, denn
nicht immer ist eine „echte“ Halbformat-Maschine notwendig, um
in einem hart umkämpften Markt
mit hohen Qualitätsansprüchen zu
bestehen.
Die Rapida 75E in FünffarbenKonfiguration mit Lackierwerk
bei der Wohler-Druck AG soll mit
dem QualiTronic Color Control Inlinefarbmess- und Regelsystem in
Kombination mit einem spektralen
und densitometrischen Farbmessund Kontrollsystem ausgestattet
werden. Ergänzt wurden diese Systeme mit dem ErgoTronic ACR für
die automatische Registerstellung.
Die Maschine kann Bedruckstoffe
von 0,04 bis 0,8 mm bei einer maximalen Druckleistung von 16.000
Bogen/h verarbeiten. Das Kammerrakel-Lackwerk verfügt über einen
halbautomatischen
Lackplattenwechsel und ein automatisches
Lackversorgungs- und Reinigungssystem. Ebenfalls im Paket enthalten ist LogoTronic professional –
ein Server mit zentraler Datenbank
(Auftragsliste, PressWatch, Speed-
Zufrieden mit der neue Rapida 66 ist
der Inhaber der Druckerei Steckborn,
Martin Keller
Von links: Arnold Kessler,
Gutenberg Druck,
Peter J. Rickenmann, Print Assist,
Andreas Grüter, Gutenberg Druck,
und Sascha Fischer,
Koenig & Bauer
„Halbformat“-Rapidas in der Schweiz im Kommen
Watch, Reports, VisuTable, Stapelkarte, Stammdaten) und Schnittstellen zur Branchen-Software.
Schnörkellosigkeit überzeugt
Die Maschine der Gutenberg
Druck AG ist ähnlich konfiguriert:
im Bereich des Farbmess- und Regelsystems setzt man auf die Integration in die bereits bestehende
InkZone-Applikation von Digital Information. Ein wichtiger Faktor für
die Kaufentscheidung war die kompakte Bauweise der Rapida 75E.
Geschäftsführer Andreas Grüter:
„Wir schauten uns die im Markt
angebotenen Maschinen genau an
und mussten erkennen, dass auch
die Platzverhältnisse im Drucksaal
eine entscheidende Rolle spielten.
Die kompakte KBA Rapida 75E kann
optimal in unsere Räumlichkeiten
integriert werden. Auffallend beim
Vergleich war auch der wesentlich
geringere Energiebedarf der Rapida
75E. Die Entscheidung war nicht
einfach, denn wir waren mit den
bestehenden Maschinen und der
Betreuung durchaus zufrieden.
Print Assist und KBA haben uns
jedoch sehr kompetent beraten
und uns in technischer Hinsicht
neugierig gemacht. Ein Besuch im
Radebeuler Werk überzeugte uns
vollends. Die KBA Rapida 75E ist
eine gelungene Kombination aus
Schnörkellosigkeit, sinnvoller Automation und hoher Leistungsfähigkeit, verbunden mit modernster
Drucktechnik.“
Martin Keller von der Steckborn Louis Keller AG zu seiner
Entscheidung für die Rapida 66-4
SW2: „Die KBA Rapida 66 ist eine
Allroundmaschine. Sie bietet ein
äusserst attraktives Preis-LeistungsVerhältnis und ein höchstmögliches Maß an Flexibilität. Der GrafiControl-Leitstand, das Farb- und
Regelsystem DensiTronic, die Einbindung in den Vorstufen-Workflow
mittels CIP-3/JDF-Schnittstelle, der
halbautomatische Plattenwechsel
und die automatische Gummituchwaschanlage erlauben eine schnelle Umrüstung. Mit dem A2-Format
deckt die Maschine in optimaler
Weise ca. 80 Prozent des 50/70-Bereiches ab.“
Nachdem sich die Schweizer
KBA-Tochter Print Assist AG in
Höri bei Zürich sehr erfolgreich im
Schweizer Groß- und MittelformatMarkt positionieren konnte, ist es
ihr mit den interessanten Alternativen Rapida 75E und Rapida 66
auch im Halbformat gelungen, die
Marktposition zu stärken.
Report 39 | 2011 45
In Kürze
Hochwertige Semicommercials mit neuer KBA Comet
Luiz Cesar Dutra, Geschäftsführer Deltagraf Representações Comerciais, Hercilio de Lourenzi, Eigentümer Editora Escala, Claudia Santos, Finanzdirektorin
Oceano, KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp, Marcos Salles, Druckereileiter Oceano, und KBA-Vertriebsleiter Fernando Ramos (v.l.n.r.) während der Open
House-Veranstaltung in Cajamar
B
eim langjährigen KBA-Kunden
Oceano im brasilianischen Cajamar bei São Paulo ist vor einigen
Monaten eine KBA Comet mit Heatset-Ausstattung für den Druck von
Tabloidprodukten, Schulbüchern
und Zeitschriften in Produktion
gegangen. Bei einer Open House-
Veranstaltung Anfang März, zu der
Oceano gemeinsam mit der brasilianischen KBA-Vertretung Deltagraf Representações Comerciais
eingeladen hatte, wurde auf der
Rotation eine qualitativ anspruchsvolle Zeitschrift im Heatset auf
65 g/m²-Papier produziert.
Comet im australischen Hobart
ein Highlight der SWUG 2011
I
m eine Flugstunde südlich von
Melbourne gelegenen Hobart
fand Ende März 2011 die 25.
Jahreskonferenz der Single Width
Users Group (SWUG) statt. Ihr
gehören australische und neuseeländische Zeitungsdrucker mit einfachbreiten Druckmaschinen an.
Etwa 220 Teilnehmer informierten
sich im Wrest Point Konferenz-Center über Trends und Neuigkeiten in
der Zeitungsproduktion.
Der traditionelle Druckereibesuch zum SWUG-Jahrestreffen
fand im Druckzentrum Davies
Brothers im Glenorchy Technopark
nördlich von Hobart statt. Bei der
zum australischen Medienkonzern
News Limited gehörenden Druckerei produziert eine KBA Comet
46 Report 39 | 2011
mit sechs Drucktürmen und einem
Doppelfalzapparat KF 3 neben der
lokalen Zeitung The Mercury und
dem Sunday Tasmanian u. a. Teilauflagen des Australian und der
Herald-Sun. Bob Lockley, Chief
Executive Web Printing von Fairfax
Media und langjähriger Präsident
der SWUG: „Das im Mai 2009
eröffnete Druckzentrum war ein
lohnendes Ziel, da wir eine der
modernsten Zeitungsinstallationen
in Australien in Produktion sehen
konnten.“
Experten aus 41 Druckereien aus
der Region Australasia besichtigten
die wellenlose KBA Comet-Rotation
(im Bild) bei Davies Brothers in Hobart
Hercilio de Lourenzi, Eigentümer der zur Grupo Escala gehörenden Druckerei, bezeichnete seine
jüngste Investition in diese Comet
und eine baugleiche Schwestermaschine am Standort Criciúma im
Süden Brasiliens als Fortführung
der 1997 begonnenen engen Part-
nerschaft mit KBA. Damals begann
die Kooperation mit einer 16-Seiten-Akzidenzrotation
Compacta
215, der im Laufe der Jahre drei
weitere Maschinen dieser Baureihe sowie zwei 48-Seiten-Maschinen KBA Compacta 618 und mehrere KBA-Bogenmaschinen folgten.
Die für beide Seiten erfolgreiche
Zusammenarbeit drückt sich im beeindruckenden Wachstumskurs bei
Oceano aus.
KBA-Vertriebsdirektor Kai Trapp
bedankte sich und nannte die beiden Comets eine perfekte Ergänzung des bei Oceano eingesetzten Maschinenportfolios für die
kostengünstige, hochwertige und
umweltbewusste Produktion von
Büchern, Werbebeilagen und Magazinen.
Die an Oceano gelieferten
Comet-Anlagen mit jeweils einem
Achterturm, einem KF 3-Klappenfalzwerk und einem Heißlufttrockner haben einen Zylinderumfang
von 1.156 mm, eine maximale
Bahnbreite von 1.000 mm und eine
maximale Produktionsleistung von
75.000 Expl./h.
In Kürze
Ecuador’s Staatspräsident bei Editogran S.A. in Ecuador
A
nfang April besichtigte der ecuadorianische
Staatspräsident
Rafael Correa die hochmodernen
Produktionsstätten der beiden
landesweiten Tageszeitungen El Telégrafo und PP El Verdadero in Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors.
An diesem Standort des staatlichen
Unternehmens Editores Gráficos
Nacionales (Editogran S.A.) produziert seit einigen Monaten eine
Zeitungsrotation KBA Colora.
Der Regierungschef machte
sich beim Rundgang mit Edwin Ulloa, dem Direktor der Tageszeitung
El Telégrafo, sowie Medienberater
José Orús und Druckereileiter Michael Hanisch ein Bild vom Druck-
Der ecuadorianische
Staatspräsident Rafael
Correa (Mitte), bei
seinem Rundgang
durch die neuen
Produktionsanlagen
von Editogran S.A.
zentrum mit der neuen KBA Colora. „Bei aller inhaltlichen Qualität
von El Telégrafo gab es auf technischer Seite Probleme mit der alten
Rotation. Jetzt verfügt Editogran
S.A. über eine neue Druckerei,
eine hochmoderne Druckmaschine
und ist technisch auf Weltniveau“,
stellte Correa bei der anschließenden Pressekonferenz fest.
Mit der neuen Rotation wurden
die Druckzeiten und Produktions-
kosten deutlich gesenkt. Die Anlage ist mit zwei Rollenwechslern
Pastomat C, manueller Rollenbeschickung, zwei voll ausgebauten
Achtertürmen, zwei Wendeeinrichtungen und einem Klappenfalzwerk KF 5 ausgestattet. Automatisierungsmodule wie Farb- und
Schnittregisterregelungen ermöglichen eine hohe Druckqualität.
Auf dem gut 30.000 m² großen
Gelände der ältesten Tageszeitung
Ecuadors sind Produktion, Lager
und Versand untergebracht. Insgesamt 310 Mitarbeiter sind bei Editogran S.A. mit der Herausgabe der
beiden Tageszeitungen El Telégrafo
und PP El Verdadero beschäftigt.
Doppelpremiere für Rapida 75E bei Pro-Print in Südafrika
V.l.n.r.: Barry Roberts, seine Tochter Yvette Roberts und Greg Young von der KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions freuen sich über die
gelungene Doppel-Premiere der beiden KBA Rapida 75E-Anlagen
N
ach vielen Installationen in Europa, Asien und Lateinamerika
haben vor einigen Monaten auch
in Südafrika bei Pro-Print (Pty)
Ltd in Congella bei Durban kurz
hintereinander zwei Rapida 75EAnlagen für eine Doppel-Premiere
gesorgt. Das nach dem Slogan
„Professionals in Print“ arbeitende
und mit vielen Auszeichnungen dekorierte Unternehmen hat sich in
der 47-jährigen Firmengeschichte
erstmals für eine KBA-Bogenoffsetmaschine entschieden. Pro-Print
ist u. a. auf hochwertige PharmaVerpackungen spezialisiert und
setzte bisher 16 Maschinen eines
japanischen Herstellers ein.
Inhaber Barry Roberts führt das
1964 von seinen Eltern Ernest und
Doreen Roberts gegründete Unternehmen in zweiter Generation.
Seine Eltern hatten vor über 40
Jahren den Print-Bereich von Allen
Hanburys, heute bekannt als Glaxo
Smithkline, übernommen. 2010
erzielte Pro-Print mit 160 Mitarbeitern einen Umsatz von über 11
Millionen Euro. Mit den beiden
neuen KBA Rapida 75E hat man
sich in puncto Wirtschaftlichkeit
und Umweltorientierung neu positioniert. Zum Kundenkreis gehören
internationale Pharma-Hersteller,
Werbeagenturen und viele andere
Unternehmen.
Mit der Rapida 75E hat sich
Pro-Print für den EnergiesparChampion im B2-Format mit auf
16.000 Bogen/h gesteigerter Fortdruckgeschwindigkeit und auf
0,8 mm erweiterter Bedruckstoffstärke entschieden. Barry
Roberts: „Es mag in der Branche
viele überraschen, dass wir als
Komori-Stammkunde einen neuen
Maschinenlieferanten ins Boot geholt haben. Doch die auf der IPEX
2010 getroffene Entscheidung für
die beiden Rapida 75E basiert auf
Fakten. Dabei haben der minimierte Platzbedarf, Ausstattungsdetails
und die Servicequalität der südafrikanischen KBA-Vertretung Thunderbolt Solutions eine bedeutende
Rolle gespielt. Die beiden Vierund Fünffarben-Rapidas 75E mit
automatisiertem Plattenwechsel,
Gummituchwascheinrichtungen
und ErgoTronic-Leitständen zeichnen sich durch hervorragende
Rüstzeit- und Energieverbrauchswerte aus. Sie produzieren zudem
äußerst zuverlässig und der mögliche Druck ohne Alkohol verbessert
die Umweltbilanz zusätzlich.“
Interessante Website:
www.proprint.co.za
Report 39 | 2011 47
In Kürze
Das Interesse an den innovativen
Kennzeichnungssystemen von KBAMetronic war groß
Erfolgreiche Interpack für KBA-Metronic
E
ine beeindruckende Publikumsresonanz, sehr gute Gespräche
und eine Reihe von Verkaufsabschlüssen waren das Ergebnis des
Auftritts von KBA-Metronic auf
der Interpack 2011. Als weltweit
bedeutendste Messe der Verpackungsbranche ist die Interpack
seit vielen Jahren Pflichtveranstaltung für KBA-Metronic als Systemanbieter im Bereich der industriellen Kennzeichnung. Mit 2.700
Ausstellern aus 60 Nationen und
19 restlos belegten Düsseldorfer
Messehallen war die Interpack
2011 eine der erfolgreichsten Veranstaltungen in der 53-jährigen
Geschichte.
Im Mittelpunkt der Präsentation von KBA-Metronic standen
Neu- und Weiterentwicklungen
der Kennzeichnungstechnologie.
So wurde die Vereinzelungsanlage
udaFORMAXX als Nachfolger der
UDA-150 S, die neuen Heißpräger hpdSYSTEM mit Schutzart bis
zu IP 54, neueste Laser-Kennzeichnungstechnik, das inzwischen vieldiskutierte System zur Kennzeichnung laseraktivierbarer Etiketten
und die neueste Generation der
Tintenstrahldrucker-Erfolgsreihe
alphaJET in verschiedenen Varianten vorgestellt.
Erstmals informierten auch
Fachleute der Muttergesellschaft
Koenig & Bauer AG auf dem Stand
von KBA-Metronic über aktuelle Techniken und Verfahren im
Hochleistungs-Bogenoffset für den
Verpackungsdruck.
KBA-Metronic auf der CosmeticBusiness in München
kunftsliste der Fachbesucher die
internationalen Big Player der Branche genauso wie viele mittelständische und kleinere Unternehmen.
Für KBA-Metronic bot die Veranstaltung eine geeignete Plattform für die Präsentation optisch
ansprechender Kennzeichnungslösungen für hochwertige Kosmetikverpackungen in verschiedenen
Losgrößen und Formaten. Die udaFORMAXX als Stand-alone-VereinDie udaFORMAXX für die flexible und präzise Verpackungskennzeichnung kann mit allen gängigen
Kennzeichnungsgeräten ergänzt werden
D
ie alljährlich in München stattfindende CosmeticBusiness ist
die einzige Fachmesse der Kosmetik-Zulieferindustrie in Deutschland mit wachsenden Ausstellerund Besucherzahlen. Unternehmen
aus den unterschiedlichsten Bereichen der Kosmetikindustrie sind
als Aussteller mit ihren Produkten
und Dienstleistungen präsent:
Produktentwickler, Hersteller von
48 Report 39 | 2011
kosmetischen Produkten, Maschinen für Produktion und Abfüllung,
Verpackungen aller Art, Designer,
Lohnverpacker, Entwickler, etc.
„Was Rang und Namen hat,
traf sich auf der CosmeticBusiness
2011. Man spürt hier besonders
die Lebendigkeit und Dynamik der
Kosmetikbranche“, meint Frank
Richter, Inhaber von CosmeticBusiness. Und so umfasst die Her-
zelungsanlage ermöglicht beispielsweise Lohnverpackern, kleine bis
mittlere Auflagen von Faltschachteln und Zuschnitten sehr schnell
umzustellen und individuell zu
markieren. Der Tintenstrahldrucker alphaJET evo mit einer großen Auswahl an Tinten (z. B. UVsichtbare Tinte) ist ideal für die
Produktkennzeichnung, denn er
bietet u. a. die Möglichkeit TrueTypeFonts zu schreiben.
Groß ist die Auswahl bei
Kosmetikverpackungen
In Kürze
N
ach der Inbetriebnahme der neu
entwickelten 16-Seiten-Akzidenzrolle KBA C16 im vergangenen
Jahr produziert beim Druck- und
Medienunternehmen Schaffrath
in Geldern seit April dieses Jahres
auch eine Hochleistungs-Mittelformatmaschine Rapida 106.
Schaffrath hat sich auf die Herstellung von Fach- und Publikumszeitschriften, Informationsschriften für Verbände und Kataloge
spezialisiert. Effiziente Prozesse
und modernste Technik garantieren die wirtschaftliche Produktion
dieser Medien. Jahr für Jahr werden etwa 25.500 t Papier verdruckt
sowie 45 Mio. Klebebindungen, 55
Mio. Heftungen und 55 Mio. Adressierungen ausgeführt.
Mit der neuen KBA Rapida
106-Fünffarbenanlage druckt im
Bogenbereich erstmals eine Maschine mit Lackturm. Sie produziert vor allem Umschläge, Einhefter, Postkarten, Sonderdrucke und
vieles mehr für Rollen-Produkte.
Bei Zeitschriften-Aufträgen wird
häufig auf Lack verzichtet. Die
neue Maschine soll aber auch für
andere Geschäftsfelder einsetzbar
Rudolf Sturme, Technischer Leiter des
Schaffrath-Druckzentrums, und Drucker
Ulrich Stelzer (r.) sind mit ihrer neuen
KBA Rapida 106 sehr zufrieden
Schaffrath:
KBA Rapida 106 ergänzt KBA C16
sein. Deshalb hat man sich neben
dem Lackturm auch für ein Ausstattungspaket für den Kartonagendruck entschieden.
Bei Druckleistung, Farbmessund Regeltechnik sowie Automatisierung konnte die Rapida 106
besonders punkten. Die Inline-
Farbregelung mit QualiTronic
Color Control trägt deutlich zur
Makulaturreduzierung bei. Durch
eine automatische Farbversorgung,
Nonstop-Lösungen, ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS, motorisch verstellbare Saugwalze,
LogoTronic-Vernetzung und die
Inline-Farbregelung kann die Maschinenbesetzung ohne Abstriche
bei Druckleistung und Qualität optimiert werden.
Für die Rapida 106 errechnet
sich unter den Bedingungen bei
Schaffrath ein Amortisationszeitraum von 3,5 Jahren. „Das ist ein
recht kurzer Zeitraum für Investitionsgüter“, meint Geschäftsführer
Dirk Devers. Nach knapp drei Monaten Produktion standen 6,1 Mio.
Drucke auf dem Zähler. Das sind
auf das Jahr hochgerechnet ca. 25
Mio. Bogen. „Der Bogenbereich ist
durch die Rapida 106 stark gewachsen“, freut sich Devers.
Klar, dass die Rapida 106 alkoholfrei produziert. Bei Schaffrath
kommen IPA-free Fountain Solution Feuchtmittelzusätze aus dem
KBA PressConsum-Angebot zum
Einsatz.
Interessante Website:
www.schaffrath.de
Druckerei Kliewer: Schnell & innovativ mit Digital- und Offsetdruck
Z
um Konzept der Druckerei
Kliewer in Siegburg nahe Bonn
gehören Komplettlösungen aus einer Hand. Geschäftsführer Miroslaw Eichberger, der das Unternehmen im Herbst 2009 übernahm,
produziert am liebsten alles im
eigenen Haus. Dieses Geschäftsmodell setzt aktuelle Technik voraus, um schnell und wirtschaftlich
produzieren zu können.
Bei der Druckerei Kliewer mit
ihren 32 Mitarbeitern produzieren drei Offsetanlagen und eine
Digitaldruckmaschine fast nebeneinander. Miroslaw Eichberger:
„Beide Bereiche gehören zusammen. Häufig setzen wir für ein
Produkt Offset- und Digitaldruck
ein. So können auf der HP Indigo
Press 3050 Umschläge personalisiert und die Inhalte auf einer der
beiden Halbformatmaschinen produziert werden. Jeder Job gehorcht
seinen eigenen Prinzipien.“ Durch
ein einheitliches Color Manage-
Mit der Rapida 75 hat die Druckerei Kliewer
eine hochproduktive B2-Maschine im Drucksaal
ment für alle Maschinen können
die Aufträge jederzeit getauscht
werden.
Seit Herbst 2009 gehört eine
Rapida 75-Fünffarben mit Lackturm und Auslageverlängerung
zum Maschinenpark. Fast 35 Mio.
Bogen hatte sie bis Anfang August
bedruckt. Mit Druckleistungen
von 12.000 Bogen/h (Maximalleis-
tung 15.000 Bogen/h) wird im Unternehmen kalkuliert. Das sind bis
zu 200.000 bedruckte Bogen täglich. Deswegen wirbt die Druckerei
Kliewer mit dem Slogan: „Schnell
& innovativ wie die Formel 1“. Miroslaw Eichberger schätzt an der
Rapida 75, dass sie schnell in Farbe
kommt, mit hoher Stabilität produziert und einen punktscharfen
Ausdruck hat. Dementsprechend
gehen alle Aufträge mit Vollflächen
und hoher Farbbelegung automatisch auf die Rapida.
Zu den Kunden gehören überwiegend Werbeagenturen, Firmen
und private Kunden aus dem Großraum Köln/Bonn und aus anderen
Ballungszentren wie Hamburg oder
Frankfurt am Main. Die Auslastung
des zweischichtig produzierenden
Druckbetriebes funktioniert ohne
Außendienst. Miroslaw Eichberger und Seniorchef Klaus-Dieter
Kliewer betreuen die Kunden
selbst. Sie können bei Kliewer alles
– auch Adressverwaltung, Personalisierung, Portooptimierung und
Versand – aus einer Hand erhalten.
Interessante Website:
www.druckerei-kliewer.de
Report 39 | 2011 49
In Kürze
InterTech Technology Award 2011 für KBA Flying JobChange
Für den Fliegenden Jobwechsel an der
KBA Rapida 106 erhält KBA den diesjährigen
InterTech Technology Award
Nach der Supergroßformatmaschine Rapida
205, der kleinformatigen Genius 52UV und der
ziehmarkenfreien Anlage DriveTronic SIS wurde
jetzt Flying JobChange mit dem begehrten
InterTech Technology Award der Printing
Industries of America ausgezeichnet
F
ür die Weltneuheit Fliegender
Jobwechsel (Flying JobChange)
in der Rapida 106-Mittelformatmaschine erhielt KBA den diesjährigen InterTechTM Technology Award
der Printing Industries of America.
Anlässlich einer Gala am 11. September im Rahmen der diesjährigen Fachmesse Graph Expo in
Chicago wurde der Preis feierlich
übergeben.
In den vergangenen sechs Jahren wurde KBA bereits dreimal mit
diesem begehrten Preis der amerikanischen Druckindustrie geehrt:
2005 für die neue Rapida 205
als formatgrößte Druckmaschine
der Welt, 2006 für die wasserlos
produzierende Genius 52UV und
2007 für die ziehmarkenfreie Anlage DriveTronic SIS, ebenfalls an der
Rapida 106-Bogenoffsetmaschine.
„Wir sind sehr erfreut, diesen
renommierten Preis der Printing
Industries of America erneut zu bekommen“, freut sich Mark Hischar,
President und Managing Director
von KBA North America. „Flying
JobChange gibt dem Markt einen
signifikanten technologischen Impuls. Der fliegende Auftragswechsel bringt Jobwechselzeiten wie sie
bisher nur aus dem Digitaldruck
bekannt sind in den Bogenoffset –
ohne Abstriche bei Druckqualität,
Bedruckstoff-Spektrum und Druckleistung.“
Beim Fliegenden Jobwechsel
werden die Druckplatten an nicht
benötigten Werken bei laufender
Druckproduktion ohne Maschinenstopp gewechselt. Durch das
Ausgliedern der produzierenden
und das Eingliedern der bisher stillstehenden Druckwerke erfolgt ein
Jobwechsel ohne Maschinenstopp.
Diese Form der Produktion ist
beispielsweise für den Druck von
Bedienungsanleitungen oder wechselnder Fremdspracheneindrucke
in mehrsprachige Werke interessant.
Eine ganze Reihe von Druckbetrieben in Europa setzt die prämierte Technologie bereits erfolgreich
ein. Erstanwender war im Jahr
2009 AZ Druck und Datentechnik
in Kempten/Allgäu.
Interessante Website:
www.printing.org
Roadshow Route 75 in Brasilien und Peru
Offen wie bei KBA üblich: Nach der Präsentation bei Grafijor Embalagens bestand für alle
Fachbesucher die seltene Möglichkeit auch mal
direkt in die Rapida 75 hineinzusehen
D
ie in Deutschland erfolgreiche
Roadshow Route 75 zur Halbformatmaschine Rapida 75 fand
kürzlich in Brasilien und Peru ihre
Fortsetzung. Ende Juni startete die
Tour in der brasilianischen Metropole Sao Paulo. Dort produziert bei
der Verpackungsdruckerei Grafijor Embalagens seit fünf Monaten
eine Rapida 75 mit vier Farbwerken
und Lackturm. Eigentümer Sebastião J. Freitas erläuterte den rund
90 Teilnehmern die Geschichte
seines Unternehmens und seine
Entscheidungsgründe für die Rapida 75. Robson Pádua von Global
Sistemas Gráficos, der brasilianischen Vertriebsgesellschaft für
das Kleinformat, stellte sein Unternehmen mit über 20 Vertriebsund Servicemitarbeitern vor. KBADruckinstrukteur Benjamin Nelles
50 Report 39 | 2011
produzierte anschließend drei Jobs
auf Papier und Karton. Wolfram
Zehnle, Leiter des KBA-Kundenzentrums, erläuterte die InlineLackiereffekte.
Nach Sao Paulo folgte ein
weiteres Open-House bei Ordem
Rosa Cruz in Curitiba. Das Unternehmen produziert mit einer
Vierfarben-Rapida 66. Mehr als 50
Druckfachleute aus 20 Betrieben
informierten sich über die kleinste
Rapida im Format 48,5 x 66 cm.
Auch hier erläuterten Benjamin
Nelles und Wolfram Zehnle das
Leistungspotenzial der Rapida 66
und die technischen Highlights der
Rapida 75E. Die tolle Atmosphäre
veranlasste viele Teilnehmer lange
im Unternehmen zu verweilen.
Letzte Station war die Druckerei Forma e Imagen in der
peruanischen Hauptstadt Lima.
Rund 20 Interessenten von bedeutenden Druckbetrieben rund um
Lima verfolgten die professionell
vorbereitete Präsentation der Fünffarben-Rapida 75 mit Lack. Dabei
wurden die Vorteile der Maschine
wie anwenderorientierte Automatisierung bei geringem Platz- und
Energiebedarf herausgestellt.
In Kürze
Flying JobChange an der Rapida 106 macht
Boxenstopps überflüssig. Dennoch nahmen die
Besucher gerne die druckfrischen Bogen von
Michaela, der Miss Viertelmeile vom Eurospeedway Lausitz, entgegen
IMPRESSUM
Report
ist die Kundenzeitschrift der
Unternehmensgruppe
Koenig & Bauer (KBA):
Ein Höhepunkt: Etikettendruck mit der Rolle-Bogen-Einrichtung RS 106
Koenig & Bauer AG, Würzburg
Formel 1-Lauf für italienische Kunden
M
itte Juli informierten sich 50
Druckfachleute aus Italien
im KBA-Kundenzentrum über den
neuesten Stand der Automatisierung und Qualitätsüberwachung
im Bogenoffset. Dabei stand der
Rüstzeitweltmeister Rapida 106 im
Mittelpunkt.
Auf einer Zehnfarben-Rapida
106 mit Plattenzylinder-Einzelantrieben DriveTronic SPC und
Bogenwendung für die 5 über 5Produktion wurden vier anspruchsvolle Aufträge mit insgesamt acht
Formen im Schön- und Widerdruck produziert. Die Vorführung
begann mit einem Kochbuch, das
auf Bilderdruck matt mit 135 g/m²
produziert wurde. Der schnelle
Plattenwechsel für die einzelnen
Signaturen erfolgte simultan und
parallel zum Waschen/Rüsten.
Bei den Folgeaufträgen wechselten die Drucker zusätzlich das
Material und das Format. Produziert wurde auf Bilderdruck mit
70 g/m², 80 g/m² und 400 g/m².
Den Abschluss bildete der fliegende Jobwechsel, genauer vier
Sprachwechsel in Folge für einen
vierfarbigen Katalog. Dabei wurden
parallel zum Fortdruck die Platten
für Sprache und Tiefe abwechselnd
im jeweils ausgegliederten Werk
4 und 5 getauscht und die betreffende, benötigte Druckstelle dann
elektronisch wieder eingegliedert.
Passend zum Veranstaltungsmotto
„Boxenstopp ade!“ präsentierte die
im Mai 2011 gekürte Miss Viertelmeile vom Eurospeedway Lausitz
die Druckbogen. Und es bestand
die Möglichkeit, direkt vom Hallentor aus mit Gokarts auf einem
kleinen Slalom-Parcours die eigene
Geschicklichkeit zu testen – mit
oder ohne Boxenstopp.
Die zweite Demonstration galt
der Inline-Veredelung. Zunächst
lief auf der Sechsfarben-Rapida
106 ein Beipackzettel mit 60 g/m²Offsetpapier vom Rolle-Bogen-Anleger RS 106. Nach der Umstellung
auf die Bogenproduktion standen
Matt-Glanz-Effekte mit partiellem Auftrag von Öldrucklack und
anschließender Dispersions-Hochglanzlackierung im Vordergrund.
Es folgte eine vollflächig glanzlackierte Überraschungsform mit
Bildern aus Dresden und Radebeul
und vom Open House sowie zum
Abschluss eine Stollenverpackung
auf GT1-Karton.
Friedrich-Koenig-Straße 4
97080 Würzburg
Deutschland
Telefon:0931/909-4336
Telefax:0931/909-4101
www.kba.com
E-Mail: [email protected]
Koenig & Bauer AG, Radebeul
Friedrich-List-Straße 47
01445 Radebeul
Deutschland
Telefon:0351/833-2580
Telefax:0351/833-1001
www.kba.com
E-Mail: [email protected]
KBA-MetroPrint AG
Benzstraße 11
97209 Veitshöchheim
Deutschland
Telefon:0931/9085-0
Telefax:0931/9085-100
www.kba-metroprint.com
E-Mail: [email protected]
KBA-Metronic GmbH
Benzstraße 11
97209 Veitshöchheim
Deutschland
Telefon:0931/9085-0
Telefax:0931/9085-100
www.kba-metronic.com
E-Mail: [email protected]
Herausgeber:
Unternehmensgruppe Koenig & Bauer
Verantwortlich für den Inhalt:
Klaus Schmidt,
Direktor Kommunikation
der KBA-Gruppe, Würzburg
Layout:
Pia Vogel, VOGELSOLUTIONS.COM
Printed in the Federal Republic of Germany
Formel 1-Feeling am Leitstand der Sechsfarben-Rapida 106 bei 18.000 Bogen/h
Report 39 | 2011 51
Rapida 106 SPC_nurfuerReport_d,e,i,f,s:Layout 1
04.08.2011
9:48 Uhr
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KBA Bogenoffsettechnologie
LogoTronic professional – Managementsystem mit JDF/JMF-Schnittstelle,
zentraler Farbdatenbank, Links zu DensiTronic und QualiTronic
DensiTronic professional – kombiniertes Dichte- und Farbmesssystem mit
dynamischer Farbregelung
DensiTronic PDF – Bogenscanner zur Inhaltskontrolle vom gedruckten Bogen zum
Original-PDF
QualiTronic – Inline-Bogeninspektionssystem (bei Wendemaschinen für
Bogenvorder- und Rückseite)
QualiTronic Color Control – Inline-Farbdichtemessung und -regelung
QualiTronic professional – Inline-Bogeninspektion mit Farbdichtemessung und -regelung
DriveTronic Plate Ident – optische Plattenerkennung: ersetzt Passstiftkontrolle,
FAPC – vollautomatischer Druckplattenwechsel
DriveTronic SPC – simultaner Plattenwechsel mit
Plattenzylinder-Einzelantrieben, parallele Waschprozesse
Einstrang-Farbführung – schnelle Reaktionszeiten,
geringer Wartungsaufwand
CleanTronic Synchro – simultanes Waschen von
Gummizylinder, Druckzylinder, Walzen
CleanTronic Multi – Mehrmedien-Waschkreislaufsystem für
wechselnden Waschmitteleinsatz (UV/konventionell)
Vorregister, Plausibilitätskontrolle via Data-Matrix-Code
ErgoTronic ACR – Automatisches Einpassen von Seiten-, Umfangs- und Diagonalregister
ErgoTronic – Schnellstart-Funktion, Farbeinlaufprogramme, Jobspeicher, Jobwechsel
Bogenwendung – vollautomatische Umstellung vom Leitstand aus
Automatisierter Lackformwechsel (SAPC)
VariDry-Hochleistungstrockner
IR/TL und UV, einfacher Kassettenwechsel
der Zwischentrockner-Positionen
AirTronic-Auslage
Multiventuri-Bogenführung
Automatische Saugringpositionierung (ASP)
Fernverstellung der Saugringe in der Auslage
KBA Rapida 106 SPC.
Das Flaggschiff im Mittelformat.
Zur drupa 2008 präsentierte KBA den Rüstzeitweltmeister Rapida 106
mit Plattenzylinder-Einzelantrieben DriveTronic SPC, 15 vollständigen
Jobwechseln und dem Druck von 15 x 500 Gutbogen innerhalb einer
Stunde. Zur IPEX 2010 setzte die Rapida 106 mit KBA Flying JobChange,
dem im Bogenoffset weltweit einzigartigen fliegenden Auftragswechsel,
noch einen drauf.
Diese überragende Performance ist nur mit einer umfassenden Automatisierung wie oben beschrieben zu erreichen.
KBA.R.633.d
Ihre herausragende Technologie und Einsatzflexibilität machen die
Rapida 106 zum Flaggschiff im Mittelformat. Sie ermöglicht bis zu 60%
Rüstzeitverkürzung gegenüber vielen anderen Maschinen dieser Formatklasse. Überzeugen Sie sich persönlich bei uns im Kundenzentrum.
Koenig & Bauer AG, Bogenoffsetmaschinen
Fon 0351 833-0, [email protected], www.kba.com
DriveTronic SIS – Anlage
- Ziehmarkenfreies Anlagesystem
DriveTronic – Infeed
- Ferneinstellung von Anlage
und Deckmarkenhöhe
DriveTronic Feeder – wellenloser Anleger
- Vier unabhängige Antriebe für alle
Bewegungsfunktionen – komplett presetfähig