Pharmahandel sieht sich politisch ausgebremst

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Pharmahandel sieht sich politisch ausgebremst
Special: Apotheken
Pharmahandel sieht sich
politisch ausgebremst
Die Duisburger Niederlassung der GEHE Pharma Handel GmbH
betreut 600 Apotheken
Die schnelle Verfügbarkeit von Medikamenten ist für die bundesweit rund 21 000 Apotheken
ein wesentliches Kriterium bei der Auswahl des anliefernden Großhandels-Unternehmens.
Die Duisburger Niederlassung der GEHE Pharma Handel GmbH – eine von
19 Niederlassungen in Deutschland – beliefert seit über 20 Jahren bis zu viermal täglich rund
600 Apotheken im Ruhrgebiet, am Niederrhein und im westlichen Münsterland.
Die GEHE Pharma Handel GmbH ist
neben Phoenix, Noweda, Sanacorp, Anzag
und Noweda eine der fünf Großen im
deutschen Pharma-Großhandel. Eigenen
Angaben zufolge betrug der Marktanteil
zum Jahresende 2002 rund 19 Prozent,
bundesweit erreichte das europaweit agierende Unternehmen im Jahr 2002 ein Umsatzvolumen von 3 350,4 Millionen Euro.
Vollautomatische Kommissionierstraßen
erleichtern die schnelle Verfügbarkeit von
Medikamenten.
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Thema Wirtschaft 3/2004
Im Gewerbegebiet an der Paul-RückerStraße in Duisburg-Neuenkamp sorgen in
der Duisburger GEHE-Niederlassung Tag
für Tag 125 in der großen Mehrzahl weibliche Mitarbeiter für einen möglichst reibungslosen Ablauf bei der Belieferung von
Apotheken. Bis zu 3 000 Sendungen verlassen täglich die Duisburger Niederlassung
und werden zumindest kurzfristig in Apo-
Special: Apotheken
theken-Schränke einsortiert. „Noch vor
wenigen Jahren wurde jede Lieferung manuell verpackt. Heute wird ein Großteil
dank moderner computergestützter Technologie automatisch abgewickelt“, informiert Niederlassungsleiter Martin Freier.
Die Mehrzahl der Mitarbeiterinnen arbeitet auf Teilzeit-Basis, der AuslieferungsTurnus von vier Lieferungen pro Tag
bestimmt den Arbeitsablauf in der Abfertigung. Die Bereitstellung der Medikamente
erfolgt durch die GEHE-Mitarbeiter, die
eigentliche Auslieferung an die Apotheken
übernimmt seit Jahren ein externer Dienstleister – für die Pharma-Großhändler inzwischen ein normales Procedere.
Trotz Umsatzsteigerungen in den letzten
beiden Jahren sind die Erwartungen der
Branchen-Insider angesichts der politischen Diskussion um die Begrenzung der
Ausgaben im Gesundheitswesen eher gedämpft: „Die zum 1. Januar 2003 mit dem
Beitragssicherungsgesetz in Kraft getretenen Bestimmungen hatten massive Folgen
für die Apotheker und damit auch für uns“,
Im Pharmahandel spielt Schnelligkeit eine
besondere Rolle: Bis zu 3 000 Sendungen
verlassen täglich die Duisburger Niederlassung.
so GEHE-Niederlassungsleiter Martin
Freier. Der noch vor einem Jahr verordnete
Zwangsrabatt ist inzwischen Historie, doch
die neuesten gesetzlichen Bestimmungen
beschneiden die Gewinnspanne des
Großhandels um mehr als 50 Prozent. Das
bedeutet trotz der leichten Umsatzsteigerungen deutlich sinkende Erträge.
Der Wettbewerb zwischen den Großhandels-Unternehmen reduziert sich bei
fast gleichem Leistungsangebot im Wesentlichen auf den Service-Bereich: „Hier haben wir bundesweit eine Vielzahl von
Angeboten aufgelegt, die GEHE als kompetenten Partner des Apothekers etabliert
haben“, beschreibt Martin Freier die Situation.
Internetportal www.apotheke.com
GEHE fördert unter anderem mit der
Initiative „Leben jetzt“ die Zusammenarbeit von Apotheken und karitativen Verbänden oder unterstützt Kunden mit Weiterbildungsangeboten insbesondere im
betriebswirtschaftlichen Bereich. Unter der
Domain „www.apotheke.com“ haben die
Marketing-Strategen von GEHE zudem eines der führenden Apothekenportale in
Deutschland aufgebaut: Mittlerweile präsentieren sich rund 9 000 Apotheken mit
ihren individuellen Web-Visitenkarten in
diesem Portal.
Trotz aller Anstrengungen bleibt nicht
nur bei Martin Freier sehr viel Unsicherheit
bestehen: „Wir arbeiten wie jedes Unternehmen mit Blick auf den Markt – doch
unabhängig davon, wie gut wir arbeiten,
werden unsere Märkte mehr durch den Gesetzgeber als durch unsere Anstrengungen
oder die unserer Mitbewerber reguliert.“
Eine Situation, die sich angesichts knapper
Kassen mittelfristig auch nicht mehr ändern dürfte.
DD ■
Computergestützte Technologie, im Bild die automatische Deckelung, hat die manuelle Verpackung
völlig verdrängt. Fotos: Celesio AG
Thema Wirtschaft 3/2004
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