Der Themendienst rund um den Frankfurter Flughafen 07/2016
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Der Themendienst rund um den Frankfurter Flughafen 07/2016
FRAporter Der Themendienst rund um den Frankfurter Flughafen 07/2016 02 Fracht mit Herz In Frankfurt kümmert sich die Tiertransportschutzbeauftragte um tierische Passagiere 10 Ein Nest nur für Kinder Vor zehn Jahren eröffnete die erste Terminal for Kids-Betriebskita 18 Gesagt, getan Der Fraport-Kundenbeirat gibt seit zehn Jahren wertvolle Ratschläge 2 FRAporter 07/2016 Fracht mit Herz In Frankfurt kümmert sich die Tiertransportschutzbeauftragte um tierische Passagiere FRAporter 07/2016 3 4 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 „Das ist das Besondere in Frankfurt: diese Hilfsbereitschaft und der gelebte Tierschutz.“ Rebecca McNeill, die gerade einen Schwarzhalskranich aus Moskau in Empfang genommen hat Dieter Müller, Rebecca McNeill und Tony Schneider (v. l.) präsentieren einen Teil ihrer Arbeitsausrüstung. Wer in die Ferne fliegt und sein Haustier in den Urlaub mitnehmen möchte, sollte zwar einige Formalitäten beachten, generell aber gilt: Zahlreiche Fluggesellschaften checken Hund oder Katze problemlos ein. In Frankfurt kümmern sich zusätzlich die Beschäftigten vom FraportTiertransportschutzmanagement um tierische Gäste. Dabei reicht ihr Erfahrungsschatz vom Umgang mit ausgewachsenen Elefanten bis zur Versorgung handtellergroßer Schildkröten. Aufgeregt beschnuppert Finchen die graue Transportbox, marschiert schwanzwedelnd hinein und wieder hinaus. Noch hat die Beagle-Hündin etwas Zeit, bevor auch sie für den Flug nach Barcelona einchecken muss. Routiniert kontrolliert das Personal am Check-In unterdessen die Transportbox. Liegt eine Decke auf dem Boden? Kann Finchen in der Kiste aufrecht stehen? Sind Futter- und Wassernapf vorhanden? Sind die Dokumente in Ordnung? Alles sieht gut aus. Noch eine letzte Umarmung von Frauchen, dann geht die Reise los. Auch Spielzeug gehört zur Grundausstattung. Über 100 Millionen Tiere Wenn Tiere reisen, sind sie entweder mit einem Fluggast unterwegs oder reisen allein als Frachtsendung. Doch sie genießen Sonderrechte, ihr sorgsamer Transport ist bis ins Detail geregelt (siehe auch Info-Kasten). Am Flughafen Frankfurt haben im vergangenen Jahr über 100 Millionen Tiere eingecheckt oder sind hier umgestiegen. Das größte deutsche Luftverkehrsdrehkreuz genießt einen exzellenten Ruf in der Branche. Allein die Animal Lounge am Standort Frankfurt versorgte 2015 rund 1.300 Pferde, 12.000 Haustiere und 68 Millionen Zierfische. Außerdem arbeiten beim Flughafenbetreiber Fraport mit Rebecca McNeill, Dieter Müller und Tony Schneider kompetente Beschäftigte des Tiertransportschutzmanagements, die über Jahrzehnte hinweg einen unschätzbaren Wissensfundus aufgebaut haben. 5 6 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Persönliche Beratung beim Check-In gehört ebenfalls zum Aufgabenbereich des Tiertransportschutzmanagements. Wertvolle Vorfeld-Kenntnisse Begegnungen wie diese sind nicht alltäglich, da Zootiere innerhalb Europas in der Regel mit dem Lkw transportiert werden. Dennoch dürfte Rebecca McNeill mittlerweile ziemlich viele Exoten optimal betreut haben. Angefangen hatte alles 1998. Eine neue EU-Richtlinie schrieb vor, dass – ähnlich einem Brand- oder Datenschutzbeauftragten – ein Unternehmen, das gewerbsmäßig Tiere transportiert, einen entsprechend spezialisierten Tiertransportschutzbeauftragten benennen muss. McNeill arbeitete damals bei den Bodenverkehrsdiensten/Fracht in der Dokumentation und sprach, da in den USA geboren, ausgezeichnet Englisch. Da die Schulungen der IATA, der Internationalen Lufttransport-Vereinigung, ausschließlich auf Englisch stattfanden und sie zudem wertvolle Kenntnisse von den Frachtabläufen auf dem Vorfeld mitbrachte, war sie die ideale Kandidatin. Umfangreicher Lehrgang Seitdem berät sie Fluglinien und Transportunternehmen, wie die lebendige Fracht anFlexible Dienstzeiten ermöglichen Rebecca gemessen zu transportieren ist oder prüft McNeill zwar nicht die Gesellschaft eines ei- mit ihnen gemeinsam, welche Abfertigenen Haustiers, aber sie hat ein großes gungs-Prozesse optimiert werden können. Herz für die ihr zeitweise anvertrauten LeEin weiterer Hauptaspekt war die Ausarbeibewesen. Calvin zum Beispiel, ein imposan- tung eines Tiertransport-Lehrgangs, um ter Elefantenbulle, kam aus Kanada, um weitere Flughafen-Mitarbeiter im Umgang 2001 im Zoo Hannover seine neue Anlage mit Tieren zu schulen. McNeill nahm Konzu beziehen. Nachdem er in Frankfurt getakt zu Tiergärten und Zoos auf, reiste herlandet war und auf den Weitertransport um, sprach mit Tierärzten und Fachorganisationen. Dieses Netzwerk hilft ihr bis wartete, hielt sich auch McNeill in seiner heute. „Ich bin eine gute Beobachterin und Nähe auf und beide Seiten knüpften vorsichtig Kontakt. „Als ich ihn dann in Hanno- Zuhörerin und scheue mich nicht, viele Fraver besucht habe, war er immer noch der gen zu stellen“, sagt sie. Schnell sprach sich gleiche bedächtige Riese wie bei der Anin der Branche herum, dass das Spezialikunft in Frankfurt“, erzählt sie. Macht jestenteam bei Fraport ein exzellentes Schumand aus dem Zoo Duisburg in Frankfurt lungsprogramm erstellt hatte. Die Anfragen Station, steckt sie ihm gern eine Tüte mit häuften sich. „Vietnam, Südafrika, Singapur, extragroßen Rosinen für eine bestimmte USA, Schweiz und eine Anfrage aus TaGorilladame zu, denn sie weiß: „Safiri lässt dschikistan“, zählt McNeill einige ihrer alles stehen und liegen für Rosinen.“ vielen Reisestationen auf. Rosinen für Safiri 7 Schweine, Pferde, Schlangen Die Lehrgangsinhalte sind so vielfältig wie die Tierarten, die am Flughafen Frankfurt verreisen oder dort wohnen, denn die über 50 Tierretter der Feuerwehr kümmern sich zum Beispiel auch um „blinde Passagiere“, also versehendlich mitreisende Tiere in Containern oder Flugzeugladeräumen. In einem theoretischen Teil stehen Erste-Hilfe-Maßnahmen oder die Körpersprache der Tiere auf dem Lehrplan, ebenso eine umfangreiche Aufklärung über das tierische Waffenarsenal von Zähnen bis Krallen. Dann geht es hinaus in die Praxis: Im Exotarium im Frankfurter Zoo erklären Fachkräfte, wie man ausgebüxte Schlangen oder Geckos einfängt. Auf einem Bauernhof bei Kaiserslautern lernen die Fraport-Mitarbeiter, wie Schweine in ihre Box zurückgebracht werden oder wie man einen Zuchtbullen führt. Da Pferdetransporte ebenfalls zum Alltag am Flughafen gehören, folgt ein Arbeitstag auf einem Reiterhof, um den Umgang mit den Rössern zu üben. Der sorgsame Transport von Tieren ist bis ins Detail geregelt, im vergangenem Jahr starteten und landeten über 1.300 Pferde in Frankfurt. Verschiedene Transportboxen stehen den Tierrettern zur Verfügung. 8 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Fester Standort bei der Feuerwehr Dazu gehört auch ein durchdacht bepackter Abrollbehälter, der seinen festen Standort bei der Flughafen-Feuerwehr hat. Hier finden McNeill und ihre Kollegen alles, was sie im Notfall brauchen: Von Fangnetzen über Falknerhandschuhe und Transportkäfige bis zur eigens konstruierten Schlangenfallen und Hundespielzeug. Große Hilfsbereitschaft 365 Tage im Jahr steht das Team mit Rat und Tat zur Verfügung. „Die schönen Momente sind rar gesät, denn meistens werden wir geholt, wenn etwas passiert ist“, sagt McNeill. Aber dann fällt ihr doch ein Erlebnis ein, und ihre Augen leuchten, als sie davon erzählt: Der Zoll hatte in einem Koffer Dutzende illegal importierter Schildkröten entdeckt, beschlagnahmt und zu 9 nachtschlafender Zeit die Tiertransportschutzbeauftragten alarmiert, da die dehydrierten Tiere schnellstmöglich gefüttert werden sollten. Man rief bei LSG Sky Chefs an, erklärte kurz die Notlage und fragte vorsichtig an, ob der Caterer ein paar Salatköpfe entbehren könnte? Wenig später stand so viel Grünzeug bereit, „daran hätten die Schildkröten wochenlang knabbern können“, erinnert sich McNeill und fügt lächelnd hinzu: „Das ist das Besondere in Frankfurt: Diese Hilfsbereitschaft, diesen gelebten Tierschutz so vieler Beteiligter erleben wir immer wieder hier am Flughafen. Ob es nun die Kollegen von den Bodenverkehrsdiensten, Hundestaffel oder Feuerwehr sind und die vielen ungenannten Helfer, die für uns Augen und Ohren auf dem Platz sind und uns unterstützen – da geht mir jedes Mal das Herz auf.“ Innovationsstandort Flughafen: Manchmal hilft die Marke Eigenbau wie bei diesem Schwarmfangkasten für Bienenschwärme. So checken Tiere ein Hunde und Katzen, die bis zu vier Kilogramm wiegen, können in der Regel in der Flugkabine in einem geeigneten Behältnis mitgenommen werden. Allerdings hat jede Fluggesellschaft ihre eigenen Bestimmungen zur Mitnahme von Haustieren, deshalb empfiehlt es sich, dort zusätzliche Informationen einzuholen. So dürfen zum Beispiel die Transporttaschen oder -käfige die geltenden Höchstgewichte und -abmessungen der jeweiligen Airline nicht überschreiten. Auch werden Vögel oder Nagetiere nicht von allen Fluggesellschaften als Reisebegleiter in der Kabine akzeptiert. Reist das Tier im Frachtladeraum, sind stabile Holz- oder Plastikboxen vorgeschrieben, die mit Wassernapf und aufsaugender Unterlage ausgestattet sein müssen. Fachleute empfehlen, zusätzlich die Kuscheldecke aus dem Körbchen beizulegen, das wirkt beruhigend auf das Tier. Das Tier muss in natürlicher Haltung in der Transportkiste stehen, sitzen, liegen und sich umdrehen können. In Frankfurt kann man beim Flughafen Gepäck Service entsprechende Boxen bekommen (Telefon 069 - 690 51211). Seit Oktober 2004 schreibt zudem eine EURichtlinie vor, dass für in der EU ansässige Hunde und Katzen ein einheitlicher Heimtierausweis mitgeführt werden muss. Das Dokument kann jeder Tierarzt ausstellen, der entsprechend vom Veterinäramt befugt ist. Der Pass enthält Informationen über den Mikrochip, den Gesundheitszustand sowie einen Nachweis, dass das Tier gegen Tollwut geimpft ist. Wenn ein Hund oder eine Katze aus Ländern außerhalb der EU eingeführt werden soll, gelten strenge Regeln; für Reisen in Länder außerhalb der EU muss man sich vorzeitig über die Einfuhrbedingungen des jeweiligen Landes informieren. Bei Fragen hilft das Fraport-Tiertransportschutzmanagement gern weiter: [email protected] Siehe auch Link: Abholung des Tieres 10 FRAporter 07/2016 Ein Nest nur für Kinder Vor zehn Jahren eröffnete die erste Terminal for Kids-Betriebskita FRAporter 07/2016 11 12 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Spielen, lernen, Kind sein: Terminal for Kids-Einrichtungen bieten den Kleinen optimale Rahmenbedingungen. Gebannt lauschen Groß und Klein im Lesekreis. Wenn die Kindertagesstätten „SkyTrain“, „SternSchnuppe“ oder „FlyingCarpet“ heißen, dann muss man nicht lange rätseln, wer dahintersteckt. Vor zehn Jahren eröffnete die Fraport-„Enkeltochter“ Terminal for Kids gGmbH (TfK) die erste Betreuungseinrichtung, seitdem ist das Engagement Jahr für Jahr gewachsen. Davon profitieren berufstätige Eltern, aber vor allem die Kinder, die in den Einrichtungen Geborgenheit, Wertschätzung sowie liebevolle Zuwendung und Förderung erleben. Einladend sortiert warten zahlreiche bunte Stifte auf kleine Hände, die mit ihnen malen. Im Holzregal locken farbenfrohe BastelMaterialien. Wer eine Pause braucht, kann sich in einer gemütlichen Sitzecke in weiche, grüne Kissen kuscheln. Bärbel Völker steht im Kreativraum der Kindertagesstätte „SternSchnuppe“ in Frankfurt-Sindlingen und lächelt. Stolz, aber auch ein wenig er- Kinderfreundliche Architektur Betreuungsnetz aufgebaut Denn wo heute Kinder fröhlich durch die liebevoll gestalteten Räume toben, werkelten vor ein paar Monaten noch die Handwerker. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude beherbergte bereits seit 2006 in einem Teil des ehemaligen evangelischen Gemeindezentrums „Arche“ die Ad-hoc-Betreuung „Fluggi-Land“ der medical airport service GmbH. Auch die seit 2013 in einem Neubau befindliche Einrichtung der Terminal for Kids, die Kinder-Arche, war früher dort beheimatet. Nun sollte im bislang leerstehenden Abschnitt der betonlastige, spröde Charme durch eine lichtdurchflutete, warme und kinderfreundliche Architektur ersetzt werden. Auch diese Herausforderung wurde gemeistert. Im vergangenen Herbst zog die erste Gruppe in die neue Kita „SternSchnuppe“ ein, kürzlich folgte die offizielle Eröffnung. Die neue Kinderkrippe liegt in direkter Nachbarschaft zur Deutschlandzentrale von Sanofi, einem der Kooperationspartner, mit denen die Fraport-Tochter medical airport service GmbH (beziehungsweise die Terminal for Kids gGmbH) seit zehn Jahren ein Betreuungsnetz aufgebaut hat (siehe Grafik). „Als freier Träger errichtet und betreibt Terminal for Kids seit 2006 betriebliche, betriebsnahe und öffentliche Kinderbetreuungseinrichtungen und ist mittlerweile einer der größten privaten Träger von Betreuungseinrichtungen in Hessen“, sagt Petra Tursky-Hartmann, Pressesprecherin der medical airport service und der TfK, „aktuell betreuen wir 711 Kinder in zehn Einrichtungen.“ leichtert. „Wenn ich sehe, wie glücklich die Kinder in den neu gestalteten Räumen sind, freue ich mich, dass wir die Herausforderung des Umbaus – insbesondere mit Blick auf die besonderen Belange des Denkmalschutzes – angenommen haben“, sagt die kaufmännische Leiterin der Terminal for Kids gGmbH, ein Unternehmen der Fraport-Tochter medical airport service GmbH. In der Kita „SternSchnuppe“ wartet die Mondrutsche. 13 14 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Attraktives Angebot Maßnahmen zahlen sich aus Meist profitiert auch der benachbarte Stadtteil von dem Engagement. In der „SternSchnuppe“ zum Beispiel sind 30 Plätze für Sanofi-Mitarbeiterkinder im Alter von acht Wochen bis drei Jahren reserviert, die übrigen zehn Plätze werden an Kinder aus Sindlingen vergeben. Das „GhostShip“ in Bonn Beuel kooperiert mit mehreren Partnern, um auch kleine und mittelständische Unternehmen miteinzubinden und so deren Belegschaften die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. „Unsere Einrichtungen garantieren eine hohe Betreuungsqualität“, sagt Bärbel Völker, „bilinguale Erziehung gehört für uns genauso zum Alltag wie täglich frisch aus Bio-Produkten zubereitete Mahlzeiten.“ Lange Öffnungs- und minimale Schließzeiten optimieren das attraktive Angebot. Es ist eine gut angelegte Investition in die Zukunft. Laut einer Umfrage des Industrieund Handelskammertags unterstützt bereits jedes zweite Unternehmen seine Beschäftigten bei der Kinderbetreuung, vor neun Jahren war es nur ein Viertel. Die Gründe sind unterschiedlich. Wer in die Qualifikation seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert, möchte diese gut ausgebildeten Fachkräfte nicht verlieren, sondern Müttern und Vätern nach der Geburt eines Kindes oder nach dem Ende der Elternzeit die Rückkehr ins Unternehmen erleichtern. Studien belegen zudem, dass sich familienfreundliche Maßnahmen zusätzlich auszahlen, da sie die Zufriedenheit der Belegschaft steigern sowie die Bindung ans Unternehmen stärken. Vereinbarkeit von Familie und Beruf Diese weichen Faktoren spielen eine immer größere Rolle: Früher galten die Größe des Dienstwagens oder finanzielle Zusatzleistungen wie Aktienpakete als probates Lockmittel, um junge, gut ausgebildete Fachkräfte zu umwerben. Heute punktet ein Unternehmen, indem es eine qualifizierte Kinderbetreuung in modernen Einrichtungen mit individuellen Öffnungszeiten in Aussicht stellt. Laut einer Studie für das Bundesfamilienministerium bewerten heutzutage 91 Prozent der befragten Eltern zwischen 25 und 39 Jahren die Vereinbarkeit von Beruf und Familie als mindestens ebenso relevant wie das Gehalt. Drei Viertel würden für mehr Familienfreundlichkeit sogar den Job wechseln. Ein Herz für Kinder: Dr. Emmanuel Siregar, Personalgeschäftsführer von Sanofi in Deutschland, war bei der Eröffnung der Kinderkrippe „SternSchnuppe“ in Frankfurt-Sindlingen dabei. 15 16 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Die Ad-hoc-Betreuung „Fluggi-Land“ der medical airport service GmbH ergänzt das Angebot. haben wir uns gesagt“, erinnert sie sich lächelnd, „aber an so einen Erfolg haben wir nicht geglaubt.“ Mit zwölf Beschäftigten „Als wir die erste Kinderbetreuung aufgestartete damals das Projekt, heute sorgen baut haben, mussten wir uns noch für die Kosten rechtfertigen“, erinnert sich Michael mehr als 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in bald elf Einrichtungen für eine lieMüller, Arbeitsdirektor der Fraport AG, bei bevolle, altersadäquate und kindgerechte der Einweihung der „SternSchnuppe“, Betreuung. Erst im vergangenen Jahr, als „heute müssen sich die Unternehmen viele Kitas im Gegensatz zu den Häusern rechtfertigen, die nicht in entsprechende der Terminal for Kids bestreikt wurden, Betreuungsangebote investieren.“ Gudrun Müller pflichtet ihm bei: „Eine gute Kinder- dürften manche Fraport-Eltern und Beschäftigte der Kooperationspartner mehr betreuung und frühe Förderung für alle als dankbar gewesen sein, dass sie ihr Kind Kinder gehören zu den wichtigsten Zukunftsaufgaben in Deutschland. Damit jun- kurzfristig ins „Fluggi-Land“ bringen konnten. Diese Einrichtung hat unter anderem ge Menschen ihren Wunsch nach Kindern für solche Notfälle an 365 Tagen im Jahr und beruflichem Erfolg verwirklichen können, sind bedarfsgerechte Betreuungsange- von 6 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. „Es war und bote sowie eine gute Qualität dieser Ange- ist viel Arbeit, aber die Kinder zeigen einem jeden Tag aufs Neue, dass es sich lohnt“, bote zu gewährleisten“, unterstreicht die sagt Völker. Leiterin Diversity und Soziales bei Fraport. Die Qualität muss stimmen „Es lohnt sich“ „Die Kinder zeigen einem jeden Tags aufs Neue, dass sich unsere Arbeit lohnt.“ Bärbel Völker, kaufmännische Leiterin der Terminal for Kids gGmbh Bärbel Völker blickt aber noch aus einem anderen Grund stolz aus dem großen Fenster des Kreativraums, das einen herrlichen Blick auf Bäume und Büsche bietet. Schließlich hat vor zehn Jahren auf dem 6.000 Quadratmeter großen Gelände mit der Adhoc-Kinderbetreuung „Fluggi-Land“ und der ersten Kita „Kinder-Arche“ alles begonnen. „Schauen wir mal, was daraus wird, Link: Terminal for Kids gGmbH 17 18 FRAporter 07/2016 Gesagt, getan Der Fraport-Kundenbeirat gibt seit zehn Jahren wertvolle Ratschläge FRAporter 07/2016 19 20 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 Neue Teilnehmer sind willkommen Zehn Jahre ist es her, dass sich Fraport dazu entschloss, einen Kundenbeirat ins Leben zu rufen. Seitdem kommen rund 50 Mitglieder zwei Mal im Jahr zusammen beziehungsweise treffen sich in kleineren Gruppen zu ausgewählten Sonderterminen. Fürstlich belohnt wird keiner von ihnen – es gibt lediglich eine geringe Aufwandsentschädigung sowie das gute Gefühl, aktiv in Optimierungsprozesse miteingebunden zu sein. Rund 61 Millionen Passagiere, die an Deutschlands größtem Airport starten oder landen, profitieren von den Verbesserungsvorschlägen. Alle zwei Jahre wird das Gremium durchgewechselt, die aktuelle Bewerbungsrunde endet diesen August. Die Formulare landen bei Manuela Eberlein auf dem Tisch, sie ist im Fachbereich Servicequalität für den Kundenbeirat zuständig und trifft die Auswahl. Kundenbeirat Frank Naujoks gefällt die konstruktive Mitarbeit im Gremium. Flughafen-Claqueure sucht man in diesem Gremium vergebens, stattdessen sollen die Mitglieder des Kundenbeirats der Fraport AG laut Satzung „Anregungen, Wünsche und Kritik“ miteinbringen und so aktiv die Interessen von mehr als 61 Millionen Passagieren vertreten. Vor zehn Jahren traf sich das Gremium zum ersten Mal und hat seitdem einiges bewirkt, um die Aufenthaltsqualität an Deutschlands größtem Flughafen stets weiter zu verbessern. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die für eine gute Reise sorgen. Als die ersten Prototypen für die Workbenches am Flughafen Frankfurt bereit standen, wartete auf sie ein spezieller Praxistest mit einem ausgewählten Kandidatenkreis. Formschön und funktional, lautete das erste Urteil zu den neuen Arbeitsplätzen vor den Gates, „aber wo kann ich meine Unterlagen oder meine Tasche sicher deponieren?“ Gesagt, getan. Heute bietet ein Zusatzfach den nötigen Stauraum. Nicht zum ersten Mal hat der Kundenbeirat der Fraport AG ganz konkret seine Meinung gesagt – und nicht zum ersten Mal hat der Flughafenbetreiber umgehend reagiert. Auch die Deutsche Bahn oder der Taxiverkehr sind Themen im Beirat. zeug und hat gute Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Airports. Als er erfuhr, dass der Flughafenbetreiber in Frankfurt den Beirat neu formierte, füllte er das Formular aus und freute sich über die Einladung zur ersten Sitzung. Aktiver Dialog Wenn ein Unternehmen einen Kundenbeirat installiert, dann darf das keine Schaufenster-Veranstaltung werden. Mit Marktforschung und Beschwerdemanagement stehen bereits Instrumente zur Verfügung, um die Kunden und ihre Wünsche genauer kennenzulernen. Sie liefern verlässliche Kennzahlen beziehungsweise geben Hinweise, welche Produkte und Dienstleistungen verbessert werden sollten. Der Kundenbeirat ergänzt diese Maßnahmen als beratendes Gremium mit ehrlichem Feedback sowie, und das ist entscheidend, direk- Ratgeber und Kritiker „Die Mitglieder sollen einen repräsentativen Querschnitt der Kundinnen und Kunden des Flughafens Frankfurt darstellen“, erläutert Eberlein ihre Vorgehensweise, „unsere Kundenbeiräte sind Ratgeber, Kreative, Kritiker, Tester und Kundschafter.“ Eine vielfliegende Geschäftsreisende ist daher ebenso unverzichtbar wie der Urlauber mit Kind oder der mobilitätseingeschränkte Passagier. Jede dieser Gruppen hat spezielle Bedürfnisse und Prioritäten, deren Berücksichtigung in der Summe die Aufenthaltsqualität am Flughafen für alle Pasagiere erhöht. „Die Mitglieder des Kundenbeirates sind ein Bindeglied zur Fraport AG. Sie informieren uns. Und sie bringen aktiv ihre Anregungen, Wünsche, aber natürlich auch Kritikpunkte mit ein“, unterstreicht Eberlein. Jedes Detail zählt, zum Beispiel die Sitzbezüge in den Silent Chairs. ten Vorschlägen zu noch kundenfreundlicheren Lösungen – siehe die Workbenches. „Ein Flughafen-Fanclub? Nein, das sind wir Wie viel Bedeutung Fraport seinem Beirat mit Sicherheit nicht“, versichert Frank Nau- beimisst, zeigt, dass sich neben Vorstandsmitglied Anke Giesen stets weitere Fühjoks ebenfalls sofort. Eine gewisse Affinität zum Flughafen ist zwar bei ihm vorhanden rungskräfte, je nach Fragestellung, aktiv dem Dialog stellen. Da am größten Luftver(„statt in den Zoo sind wir sonntags mit kehrsdrehkreuz Deutschlands aber nicht nur den Kindern zum Flughafen gefahren“), die rund 13.000 Fraport-Beschäftigten den doch der Anästhesist, der in der KreisverFluggästen jederzeit eine gute Reise ermögwaltung des Landkreises Offenbach als Ärztlicher Leiter den Rettungsdienst koordi- lichen, sondern beispielsweise auch die Beschäftigten der Bundespolizei, der Deutniert, bewarb sich vor vier Jahren nicht allein aus reiner Neugier erstmals als Kunden- schen Bahn oder die Taxifahrer, nehmen ihre jeweiligen Vertreter ebenfalls bei Bedarf beirat. Der Mediziner begleitet mehrmals im Monat Patientenrücktransporte im Flug- an der Runde teil. Vielflieger kennen sich aus 21 22 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 23 Ehrliches Feedback Entsprechend positiv überrascht war Naujoks nach dem ersten Treffen: „Die Sitzung war optimal vorbereitet und sehr gut organisiert.“ Auch die weiteren Zusammenkünfte verliefen ähnlich. Nicht nur die Moderation empfand der Arzt stets als extrem konstruktiv. „Generell ist durch die Anwesenheit von Frau Giesen und den jeweiligen Verantwortlichen viel Wertschätzung gegenüber den Beiräten zu spüren“, sagt er. Konkrete Fragen werden direkt beantwortet. Nie hat Naujoks ein unverbindliches „Ja, ja wir prüfen das“ gehört oder erlebt, dass ein Thema im operativen Nirwana verschwand. Stattdessen erklärten die Fachleute vor Ort offen und genau, warum manche Abläufe oder Einrichtungen am Flughafen schlicht nicht zu ändern sind. Wenn weitere Faktenüberprüfungen notwendig waren, folgte per E-Mail eine detaillierte Erläuterung. „Die Zusammenarbeit ist sehr erfüllend, weil wir im direkten Austausch mit den Kunden stets den Flughafen verbessern.“ Manuela Eberlein, Fachbereich Servicequalität, vor einer neuen Workbench optimale Standort für die neuen Workbenches (quer statt längs zum Fenster) – viele Prozesse darf und soll der Kundenbeirat aktiv begleiten. „Einige Beiräte hatten in einer Sitzung die Beschilderung auf bestimmten Ebenen Richtung Fernbahnhof bemängelt“, erinnert sich Naujoks, „prompt wurde ein Ortstermin mit den entsprechenden VerVon der App bis zu den Wickelräumen antwortlichen anberaumt.“ Wenig später Haben die Teilnahme an den Beiratssitzun- hingen dort neue Wegweiser. Ob die Fragen sowie mancher Blick hinter die Kulissen port-App, die Einrichtung der Wickelräume, umgekehrt auch seine Sicht auf den Flugha- die Verständlichkeit von Kundenbroschüren oder die Auswahl der Informationen, die in fen verändert? Naujoks überlegt. „Mir ist den Vorfeldbussen auf den Monitoren anheute noch mehr bewusst, mit wieviel Liebe zum Detail Fraport zum Beispiel bei der gezeigt werden – stets gab der Beirat im Praxistest wichtige Hinweise und korrigierte Modernisierung der Terminals agiert. Ich so manche Entscheidung. würde mir wünschen, dass mehr Besucher das ebenso wahrnehmen.“ Ob es die Sitzbezüge für die Silent Chairs sind oder der „Hier trifft sich die Welt“ Viele der zahlreichen neuen Service-Elemente werden auch von den Beiräten getestet. „Deshalb ist die Zusammenarbeit mit den Beiräten auch für mich immer wieder erfüllend: Weil wir im direkten Austausch mit den Kunden stets den Flughafen verbessern“, sagt Eberlein. Sie arbeitet seit 1998 am Airport, hat unter anderem als Controllerin und Assistentin im Büro des Finanzvorstandes die größte lokale Arbeitsstätte Deutschlands aus verschiedenen Blickwinkeln kennengelernt: „Hier schnuppert man den Duft der weiten Welt, hier trifft sich die Welt.“ Der Wechsel zum Fachbereich Servicequalität erfolgte ganz bewusst: „Ich wollte noch mehr Kontakt zum operativen Geschäft und zu den Fluggästen.“ Von ihrem Büro aus blickt sie direkt aufs Vorfeld, und jeden Tag genießt sie aufs Neue diese Aussicht: „Wenn man selbst gerne reist, sich für fremde Kulturen interessiert und gern mit Menschen zu tun hat, dann ist das hier der schönste Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann.“ Der Beirat ist ein repräsentativer Querschnitt der rund 61 Millionen Fluggäste in Frankfurt. 24 FRAporter 07/2016 FRAporter 07/2016 25 FRA-Telegramm Besucherterrasse eröffnet Neuer Gebetsraum Kampagne mit Augenzwinkern Im Dezember 2015 begrüßte der Flughafen Frankfurt erstmals den stählernen Passagier, als dieser auf dem Vorfeld landete und sich von einem Flugzeug in den FRAbot verwandelte. Dabei widmete er sich zunächst dem drängendsten Bedürfnis, das viele Passagiere begleitet, wenn sie nach dem Landeanflug in Frankfurt ankommen. Aktuell investiert der Flughafen deshalb unter anderem in eine Modernisierung der Sanitärräume. Link: FRAbot Beliebtes Ausflugsziel wurde modernisiert Kunstwerk aus Ton prägt Ort der Ruhe Ungewöhnlicher Gast am Flughafen Frankfurt Eines der beliebtesten Ausflugsziele der Region RheinMain steht noch in den Sommerferien wieder zur Verfügung. Die modernisierte Besucherterrasse am Flughafen Frankfurt präsentiert sich nun auf einer Fläche von 1.800 m² und umfasst einen schicken neuen Bodenbelag im Außenbereich sowie attraktive Sitzgelegenheiten – teilweise unter schattenspendenden Pavillons, teilweise in der Sonne. Dank eines Überwurfschutzes, der mit Aussparungen für Fotoaufnahmen versehen ist, kann die Terrasse ohne Sicherheitskontrolle betreten werden. Kürzlich wurde am Flughafen Frankfurt ein neuer jüdischer Gebetsraum in der Halle C des öffentlichen Bereiches im Terminal 1 eröffnet. Der Raum stellt ein weiteres, attraktives Raumangebot für Fluggäste, Besucher und Beschäftigte dar. Unweit der Abfertigungsschalter der israelischen Fluggesellschaft „EL AL“ können Gäste in dem wundervoll gestalteten Raum ihre Gebete verrichten, sich an einen ruhigen Ort zurückziehen oder auf die Reise vorbereiten. Mit einer neuen viralen Video-Kampagne stellt der Flughafen Frankfurt Reisenden sein umfangreiches ServiceAngebot mit einem Augenzwinkern vor. Dazu begrüßt er einen besonders wandelbaren Gast, der stellvertretend für die vielfältigen Reisenden aus aller Welt die neuesten Entwicklungen unter die Lupe nimmt und von den vielen Annehmlichkeiten, aufmerksamen Dienstleistungen und Einrichtungen positiv überrascht wird. In weiteren Kurzfilmen testet der wandlungsfähige Roboter neugierig die Erlebniswelt an Deutschlands größtem Airport und erkundet Möglichkeiten, den Aufenthalt kurzweilig und interessant zu gestalten. Entwickelt und technisch auf höchstem Niveau zum Leben erweckt wurde die Idee durch die Frankfurter Firma „Tobi & Tron“. Rabbiner Julian Chaim Soussan vom Rabbinat Frankfurt sprach bei der Eröffnung über die Symbolik der MenoDie Besucherterrasse befindet sich in Terminal 2 und ist ra, die einen siebenarmigen Kerzenleuchter aus der vom 28. Juli an Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr jüdischen Tradition darstellt. Sie bringe Licht in das sowie an den Wochenenden, Feiertagen und AktionsDunkel und damit Hoffnung für die Menschen. Der tagen (der nächste Airlebnistag „Trauminseln“ findet Künstler Viktor Naimark, er studierte einst an der am 4. September statt) von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Kunstakademie in Sankt Petersburg, hat die sehenswerEine ideale Ergänzung zum Besuch der Terrasse ist eine te Menora erschaffen. Sie besteht aus Ton und verbinFlughafen-Rundfahrt, die direkt vor Ort gebucht werdet so die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer. den kann (Starter-Tour). Christliche, muslimische und jüdische Gebetsräume sind am Flughafen Frankfurt außerdem im Terminal 1, Nähere Informationen stehen unter: Bereich B, Ebene 3 zu finden sowie im Terminal 1 nach der Sicherheits- und Passkontrolle, nahe Gate B22, und im Terminal 2 nahe Gate D1 (Ebene 3). Link: Besucherterrasse Impressum: Fraport AG Verantwortlich: Fotos: Frankfurt Airport Services Worldwide Mike Peter Schweitzer, Pressesprecher Fraport AG: Sabine Eder, Andreas Meinhardt, Unternehmenskommunikation Telefon: +49 69 690-70555 Stefan Rebscher 60547 Frankfurt am Main E-Mail: [email protected] Website: www.fraport.de Projektleitung und Text: metropress, Ulrike Corneliussen Sitz der Gesellschaft: Layout, Grafik und Umsetzung: Frankfurt am Main metropress, Sarah Werner metropress, Katja Kraus Amtsgericht Frankfurt am Main: HRB 7042 Umsatzsteuer-Identifikationsnr.: DE 114150623