Bösewichte leben im Film länger
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Bösewichte leben im Film länger
Excellence Award für den mit 91 Jahren noch äusserst aktiven Christopher Lee Bösewichte leben im Film länger LOCARNO schafft es, mit gerade einmal zwei – sehr produktiven – Stars die ganze Zeit des Tonfilms von seinen Anfängen bis heute zu erzählen. Sattelte George Cukor just mit dem Ende des Stummfilms vom Theater zum Kino um, startete Schauspieler Christopher Lee seine Karriere kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Bis heute, mit 91 Jahren, ist er enorm aktiv. Allein in den letzten drei Jahren war er an einem Dutzend Filmen beteiligt. Beispielsweise war an der Berlinale 2013 der zum Teil in Bern gedrehte «Nachtzug nach Lissabon» zu sehen, in dem er, eher untypisch, einen Geistlichen verkörpert. In der «Herr der Ringe»-Trilogie war er Saruman. Lee war ebenso bei der «Hobbit»-Serie dabei, wie er in jüngerer Zeit in etlichen Filmen von Tim Burton spielte. Von «Sleepy Hollow» (1999) bis «Charlie and the Chocolate Factory» (2005). Sehr oft stand der 196-Meter-Mann als richtig böser Bösewicht auf dem Set. Als Dracula, Frankenstein. Später als Darth Tyranus in «Star Wars». Alle Titel aus seinem Schaffen aufzuzählen, das 1947 in der TV-Serie «Kaleidoscope» begann, ist ein hoffnungsloses Unterfangen, denn seine Filmrollen nähern sich der Zahl 300 (!) an. Dem neuen Festivaldirektor Carlo Chatrian war es ein Anliegen, mit ihm – Lee bekommt einen Excellence Award – den Reigen der Persönlichkeiten auf der Piazza Grande zu eröffnen. Wer vermag schon auf eine Filmkarriere von 66 Jahren zurückblikken, hat Geschichte geschrieben und ist weiterhin gut im Geschäft? Dabei begann Lee nicht besonders früh mit der Schauspielerei, sondern übte sich als ausgebildeter Opernsänger erst im Gesang. Übrigens hat er gerade ein neues Album veröffentlicht: Lee singt symphonischen Heavy Metal. Neben dem Auftritt auf der Piazza führt der Ausgezeichnete ein Gespräch mit dem Publikum im Spazio Cinema beim Fevi. Und natürlich stehen einige Filme des Briten Sir Christopher Lee im Programm. Der Horrorfilm «The Wicker Man» (1973) von Robyn Hardy kommt dabei zum 40. Jahrestag digital restauriert auf die Leinwand. Horror bietet der ebenfalls bekannte Streifen «Der Hund von Baskerville» (1959). Im Gegensatz dazu ist «Umbracle» (1970) des Katalanen Pere Portabella eine Rarität: In diesem subversiven Experimentalfilm singt Lee auch. fw