DAS MORGAN HORSE leseprobe | CHARAKTERPFERDE Seite 70
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DAS MORGAN HORSE leseprobe | CHARAKTERPFERDE Seite 70
leseprobe | CHARAKTERPFERDE Seite 70/71 DAS MORGAN HORSE Das Morgan Horse kann alles und sieht noch dazu aus wie das Pferd, das kleine Mädchen sich malen, sobald sie selbstständig einen Stift halten können: das Barbiepferd in Echt, mit elegantem Körperbau, der wie geschnitzt wirkt, langer, lockiger Mähne und ebensolchem Schweif. Um die Reihe der Besonderheiten noch zu erweitern, war der Morgan das erste amerikanische Reitpferd. Die gesamte Rasse geht zurück auf einen einzigen Hengst namens Figure, der ca. 1793 in Massachusetts geboren wurde und einem armen, kränklichen Musiklehrer namens Justin Morgan gehörte, nach dem er schließlich benannt wurde. Aus welchen Rassen der Hengst von Justin Morgan gezogen wurde, weiß man nicht, man vermutet Vollblut,Welsh Cob und einheimische Pferde, die Araber und Berber als Ahnen hatten. In jedem Falle war er außergewöhnlich: Kein anderer Hengst der Geschichte vererbte sich so konstant in Aussehen und allen Qualitäten, sogar der vorherrschenden dunkelbraunen Farbe – so sehr, daß er von Fachleuten für eine genetische Abart gehalten wird. Auch das moderne Morgan Pferd sieht immer noch genauso aus, wie die alten Zeichnungen des Hengstes. Dieser Hengst jedenfalls wurde ab seinem zweiten Lebensjahr hart gearbeitet, als Pflugpferd vermietet und als Waldarbeiterpferd verliehen. Als sein Herr starb, ging der Hengst von Hand zu Hand, wurde elendig behandelt, mußte die schwersten Arbeiten verrichten, in seiner kargen Freizeit unaufhörlich alle möglichen Stuten decken – sein Ruf als Arbeitstier von unschlagbarer Konstitution war mittlerweile landesweit bekannt – und an den Wochenenden in Zugleistungswettbewerben und Pferderennen antreten. 1821 starb er an einer Verletzung, die ihm ein anderes Pferd beigebracht hatte und um die sich niemand kümmerte, etwa 30 Jahre alt. „Es gibt Morgans – und dann noch andere Pferderassen“, sagen Morgan-Freunde, und da ist etwas dran. Morgans sind relativ klein, sensibel und ausgesprochen menschenbezogen, von edler Schönheit und dabei robust, mit einer Freundlichkeit, von der man bei Kinderpferden träumt, und einer Ausdauer, die jeder Reiter sucht. Es gibt fast nichts, was der Morgan nicht kann: Er läßt sich ohne weiteres bis L-Dressur ausbilden, ist ein hervorragendes Westernpferd, ein prachtvolles Wagenpferd und springt bei Jagden mit einem Lächeln auf den Lippen. Der Morgan ist hochintelligent und liebt die Abwechslung, weshalb er immer für Bodenarbeit oder zirzensische Lektionen zu haben ist. Er hat viel Stolz und Temperament, was ihn zu einem guten Showpferd macht, gleichzeitig aber fabelhafte Nerven, weshalb er etwa im Gelände oder bei Hallen-Umbau-arbeiten immer zuverlässig bleibt – Hauptsache, sein Mensch ist dabei. Morgans sind ausgesprochen langlebig – eine Lebensdauer von 30, 35 Jahren ist gar nichts Besonderes. Morgan Horse Farben: braun, schwarzbraun, Rappen, Füchse Größe: 145-160 cm Exterieur: • Mittelgroßer, edler, trockener Kopf mit leicht konkavem Profil und großen freundlichen Augen • Breiter, muskulöser du hoch angesetzter Hals • breite, tiefe Brust • breiter Rücken • gut bemuskelte Hinterhand • trockene Gelenke • harte, gut geformte Hufe • langer, üppiger, gewellter Behang Charakterpferde Blv-Verlag, München. 128 Seiten, Eur 14,95 ISBN 3-405-15723-4