Geschäftsbericht 2015 Fast Forward
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Geschäftsbericht 2015 Fast Forward
Geschäftsbericht 2015 Fast Forward Leadership in Filtration Wir sind gern eine Idee voraus. Das gelingt uns auch deshalb immer wieder, weil wir den Markt so gut kennen und seine Dynamik verstehen. Alles bewegt sich ständig. Das ist ganz nach unserem Geschmack. Weil wir es lieben, wenn wir die Dinge bewegen können – schnell bewegen können. An unserer „Fast Forward“-Einstellung hat sich in den letzten 75 Jahren nichts geändert. Ohne sie ist „Leadership in Filtration“ gar nicht zu machen. Kennzahlen1 in Mio. EUR Umsatzerlöse Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) in % vom Umsatz Ergebnis vor Ertragsteuern in % vom Umsatz Konzernergebnis in % vom Umsatz Free-Cashflow in % vom Umsatz Bilanzsumme Eigenkapital in % der Bilanzsumme Abschreibungen auf Sachanlagen Sachanlageinvestitionen Wertschöpfung pro Mitarbeiter Durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 2015 2014 3.042 2.780 135 150 4,5% 5,4% 82 132 2,7% 4,8% 33 99 1,1% 3,5% 102 34 3,3% 1,2% 3.768 2.434 948 881 25,2% 36,2% 91 79 140 141 84 TEUR 79 TEUR 16.607 15.868 1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › I nh altsv e rze i c h n i s Inhaltsverzeichnis 02 Mann+Hummel. auf einen blick. 04 Vorwort 06 Die Geschäftsführung 08Bericht des Aufsichtsrats 10 Konzernlagebericht 10 11 13 15 18 23 24 25 26 27 28 31 31 › › › › › › › › › › › › › 33 Konzernabschluss nach IFRS Geschäftsmodell des Konzerns Forschung und Entwicklung Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Geschäftsverlauf Finanzen Mitarbeiter Eigenständige Erklärung der Unternehmensführung zur Geschlechterquote Umweltschutz Einkauf Informationstechnologie Chancen-/Risikobericht Nachtragsbericht Prognosebericht 98Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 99Impressum ›› 1 ›› 2 › Au f e i ne n B lic k Ma n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 MANN+HUMMEL. Auf einen Blick. Bei MANN+HUMMEL ist alles ständig in Bewegung – kurz gefasst: „Fast Forward“. Doch MANN+HUMMEL ist viel mehr als die Summe seiner Teile. Denn erst aus der Verbindung von Erfahrung, Innovation und Teamwork entsteht die ganz besondere Dynamik, die MANN+HUMMEL weltweit auszeichnet und so einzigartig macht. 4 Geschäftsbereiche Automobil Erstausrüstung 3.042 Automobil Ersatzgeschäft Industriefiltration Wasserfiltration Patentanmeldungen 2015 Umsatzerlöse (in Mio. Euro) Top 50 Mitarbeiter Entwicklung (weltweit) beim DPMA* Hervorragender Innovator und aktiver Patentanmelder 9.420 12.745 16.607 2005 2010 2015 2015 stellt MANN+HUMMEL seine Innovationskraft erneut unter Beweis. Mit 166 zum Patent angemeldeten Erfindungen belegt das Unternehmen in 2015 einen Spitzenplatz in der Branche und festigt die Position als Technologieführer in der Filtration. *Deutsches Patent- und Markenamt Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 EBIT 2015 › Au f e i ne n B li c k Produkte 2015 73.000 135 Mio. Euro 2015 entwickeln, produzieren und vertreiben über 16.600 Mitarbeiter rund 73.000 verschiedene Produkte weltweit. Dabei werden die Produkte kontinuierlich neu- und weiterentwickelt. EBIT = Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern Umsatzwachstum nach Regionen in Euro 2010 1.324.918.790,67 421.644.126,47 353.400.464,03 2015 Europa + 22,1 % Amerika + 88,1 % Asien + 72,1 % 1.617.775.295,93 793.109.803,36 608.266.697,90 Rest der Welt 7.443.023,14 + 205 % Standorte Entwicklung (weltweit) 38 in 2005 22.763.708,37 F+E in % 41 in 2010 68 in 2015 Einsatz von 4 % des Umsatzes in Forschung und Entwicklung Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL Gruppe weltweit im Bereich F+E an der Bereitstellung innovativer Filtrationslösungen und filtrationsnaher Produkte. ›› 3 ›› 4 Ma n n +Humm e l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Vo rwort Vorwort Alfred Weber President & Chief Executive Officer Sehr geehrte Geschäftspartner, liebe Mitarbeiter und Freunde von MANN+HUMMEL, die EU-Kommission hat Mitte Januar 2016 eine Aktualisierung ihres „World Economic Outlook“ vom Oktober 2015 vorgelegt. Demnach ist die Weltwirtschaft 2015 um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen und damit so wenig wie seit dem Krisenjahr 2009 nicht mehr. Zugegeben: auch ich hatte mir von den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen 2015 mehr erhofft. Trotz der schwierigen Bedingungen haben alle 16.600 Kolleginnen und Kollegen das Menschenmögliche getan, um auch 2015 die MANN+HUMMEL Geschichte erfolgreich fortzuschreiben. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Das Autojahr 2015 ist insgesamt etwas besser gelaufen als noch im Dezember erwartet. Der chinesische Markt hat sich zum Jahresende erholt und schloss das Jahr mit einem deutlichen Zuwachs ab. Brasilien und Russland befinden sich wei- terhin auf Talfahrt, Indien blieb stabil. Getragen wurde die Automobilkonjunktur durch die reifen Märkte in den USA und Westeuropa. Deutlich schwächer war die Entwicklung im globalen Maschinenbau: hier konnte global allenfalls ein hauchdünnes Plus verbucht werden. Der VDMA geht aufgrund von reduzierter Investitionstätigkeit und leider auch wegen der vielen Krisenherde in der Welt von einer Stagnation der Produktion des Maschinenbaus aus. Die Branche erwartet „Nullwachstum“ und verweist auf die drastische Wachstumsverlangsamung in China, der Nummer eins im weltweiten Maschinenbau. Im Geschäftsjahr 2015 haben wir erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Umsatz von über drei Milliarden Euro erzielt. Das Ergebnis ist durch Sonderaufwendungen für die Restrukturierung unserer Produktionswerke in Deutschland und Brasilien und für die Akquisition der Affinia Group belastet. Wir erreichen das Vorjahresniveau nicht. Diese Effekte sind nachvollziehbar, drücken jedoch unsere Umsatzrendite Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 unter den Zielwert von sechs Prozent. Dieses Ergebnisniveau ist nicht befriedigend. 2015 haben wir die Herausforderungen mit Agilität und Entschlossenheit angepackt. Wir haben unsere „Komfortzone“ verlassen und agiert, statt zu reagieren. Sei es im Hinblick auf notwendige Restrukturierungen oder eben den entschlossenen Zugriff bei einer großen Akquisition. An dieser Bereitschaft hat sich in den letzten 75 Jahren übrigens nichts geändert. Denn ohne sie ist unsere Vision von „Leadership in Filtration“ gar nicht zu verwirklichen. „Fast Forward“ sozusagen – manchmal muss man schnell und entschlossen sein. Nur so konnten wir die Weichen für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit stellen. Die Affinia Group mit ihren starken Marken WIX Filters und FILTRON wird dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Das Unternehmen hat in bestimmten Regionen und Marktsegmenten eine hervorragende Position, in denen MANN+HUMMEL bislang noch nicht so stark aufgestellt war. Das sind beispielsweise der Schwerlastbereich in den USA und die Hydraulikfiltration. Die Übernahme verbessert unsere weltweite Präsenz, sowohl in Nordamerika als auch in Zentral- und Osteuropa. Durch das erweiterte Angebot können wir die Bedürfnisse unserer Kunden noch besser bedienen. Zusammen genommen bietet das einen großen Mehrwert. Mit der Übernahme im Mai 2016 entwickelt sich MANN+HUMMEL zu einem neuen Unternehmen. Wie sonst ließe sich allein das Umsatzwachstum um fast ein Drittel auf etwa vier Milliarden Euro beschreiben? Zukünftig werden über 20.000 Mitarbeiter an über 70 Standorten mit zusammen über 150 Jahren Erfahrung in Filtration die Erfolgsgeschichte von „Leadership in Filtration“ fortschreiben. Das nenne ich „Fast Forward“. In den letzten Jahren hat MANN+HUMMEL seine Stärken in den einzelnen Geschäftsbereichen weiter gebündelt und auch die Produktionswerke in Deutschland konsequent auf ihre Kernkompetenzen fokussiert. Damit verbessern wir › Vorwo rt unsere Wettbewerbsfähigkeit. Ich will nicht verschweigen, dass hierbei in der Produktion in Deutschland in den nächsten zwei Jahren Arbeitsplätze verloren gehen. Ich bedaure, dass es nicht gelungen ist, ohne betriebsbedingte Kündigungen auszukommen. Jede Kündigung ist eine zu viel und tut weh. Ich danke den Betriebsräten und den mitwirkenden Gewerkschaftsvertretern für ihre konstruktive Zusammenarbeit. Alle Parteien haben sich ihrer Verantwortung gestellt und es sich nicht leicht gemacht. Nach fast dreijährigen Beratungen haben wir eine vernünftige Einigung erzielt, um die deutschen Produktionsstandorte nachhaltig wirtschaftlich zu machen. Im gesamten Jahr 2016 steht unser 75-jähriges Firmenjubiläum im Blickpunkt. Mit Aktionen an allen Standorten, die unsere Mitarbeiter und ihre Familien in den Mittelpunkt rücken, möchten wir die Geschichte unseres Unternehmens und ganz besonders den engagierten Einsatz unserer aktuellen und ehemaligen Mitarbeiter für MANN+HUMMEL würdigen. Daneben werden aufmerksame Leser unseres Geschäftsberichts 2015 eine weitere Veränderung festgestellt haben: Wir haben der „neuen“ MANN+HUMMEL Gruppe auch ein neues Gesicht, ein neues Erscheinungsbild gegeben. Nicht nur mit der neuen Wortmarke als Firmenlogo, sondern vor allem durch die eindeutige Positionierung der Marke MANN+HUMMEL mit „Leadership in Filtration“ als Markenkern. 2015 haben wir Weichen für mehr Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit gestellt. Nächstes Jahr werde ich Ihnen an dieser Stelle berichten, wie es uns gelungen ist, diese Chancen zu nutzen. Alfred Weber President & Chief Executive Officer ›› 5 ›› 6 Ma n n +Humm e l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Di e Ge s c h äf ts f ü h ru n g Die Geschäftsführung Alfred Weber President & Chief Executive Officer Filiz Albrecht Chief Human Resources Officer Steffen Schneider President & General Manager Industrial Filtration Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 Emese Weissenbacher Chief Financial Officer Josef Parzhuber President & General Manager Automotive Aftermarket Kai Knickmann President & General Manager Automotive OEM › Di e Ge s c h äf ts f ü h ru n g Hansjörg Herrmann Chief Operations Officer ›› 7 ›› 8 Ma n n +Humm e l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Be ri c h t d e s Au f s i c h ts rats Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hat im Berichtsjahr dreimal getagt. Bei den Sitzungen standen neben der aktuellen Geschäftsentwicklung auch Diskussionen über mögliche Auswirkungen der weltwirtschaftlichen Entwicklung auf das Unternehmen im Zentrum. Zudem befasste sich der Aufsichtsrat intensiv mit der Investitionsund Personalpolitik der Unternehmensgruppe sowie mit Fragen der Qualitätssicherung. Auch über die Sitzungen hinaus informierte die Geschäftsführung den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich und schriftlich über aktuelle Entwicklungen. Das Wachstum in neuen Märkten ist Bestandteil der Strategie 2022, die unser Gremium ausdrücklich unterstützt. Wir sind uns bewusst, dass vor allem Fusionen und Akquisitionen in den richtigen Märkten und deren Integration in die MANN+HUMMEL Familie einen entscheidenden Baustein dieses Wachstums darstellen. Ein zentrales Thema in diesem Zusammenhang war im Geschäftsjahr 2015 der Erwerb der US-amerikanischen Wix-Affinia-Unternehmensgruppe, über den die erweiterte Geschäftsleitung unter Einbeziehung des Aufsichtsrates intensive Diskussionen führte. Der Aufsichtsrat stimmt diesem Unternehmenskauf zu. Zum Zeitpunkt seiner letzten Sitzung stand die Genehmigung der verschiedenen Kartellbehörden zum abschließenden Vollzug noch aus. Im März 2015 votierte der Aufsichtsrat einstimmig für die Wiederbestellung Alfred Webers zum Vorsitzenden der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor für die Zeit vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018. In derselben Sitzung wurde Emese Weissenbacher zur weiteren Geschäftsführerin für die Zeit vom 1. Juli 2015 bis zum 30. Juni 2018 bestellt. In seiner Dezembersitzung hat der Aufsichtsrat zudem Filiz Albrecht und Hansjörg Herrmann zu weiteren Geschäftsführern bestellt, jeweils für die Zeit vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2018. Filiz Albrecht wurde außerdem als Arbeitsdirektorin für den vorgenannten Zeitraum bestellt, nachdem Alfred Weber sein Amt als Arbeitsdirektor mit Wirkung zum 31. Dezember 2015 niedergelegt hatte. Frank B. Jehle hat sein Amt als Geschäftsführer ebenfalls mit Wirkung zum 31. Dezember 2015 niedergelegt. Der Aufsichtsrat dankte Herrn Jehle für seinen Einsatz und sein konstruktives Wirken zum Wohl des Unternehmens und seiner Mitarbeiter. Der Aufsichtsrat hat in Vollzug des „Gesetzes für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern in Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst“ bis 30. Juni 2017 geltende Zielgrößen beschlossen: Der Frauenanteil im Aufsichtsrat muss demnach acht Prozent betragen, in der Geschäftsführung 25 Prozent. Diese Zielgrößen entsprechen dem Status quo in der Gesellschaft im Berichtsjahr 2015. Gleichzeitig wurde beschlossen, die ab 1. Juli 2017 geltenden Zielgrößen im ersten Halbjahr 2017 festzulegen. Die Geschäftsführung der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH hatte den Aufsichtsrat im August 2014 über eine geplante Veränderung der Konzernstruktur unterrichtet: Diese hat zur Folge, dass die bisher von der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH als Konzernobergesellschaft wahrgenommene Konzernleitungsfunktion von der neu gegründeten MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG übernommen wird. Die ursprünglich ab 1. Januar 2015 geplante Umsetzung konnte jedoch wegen noch ausstehender steuerrechtlicher Regelungen nicht durchgeführt werden. Umgesetzt wird dieses Konzept zum 1. Januar 2016. Ab diesem Datum ist dann die MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH die oberste Konzerngesellschaft. Dort ist ein neuer Aufsichtsrat zu bilden. Unser Gremium hatte bereits in der Augustsitzung 2014 die geplante und von der Geschäftsführung und den Gesellschaftervertretern ausführlich erläuterte Veränderung der Konzernstruktur, einschließlich deren Auswirkungen auf unser Gremium, intensiv erörtert und wohlwollend zur Kenntnis genommen. Diese Entscheidung hat unser Gremium im Dezember 2015 nochmals bestätigt. In der Dezembersitzung 2015 informierte die Geschäftsführung das Aufsichtsrats-Gremium auch über die Einleitung eines Statusverfahrens nach § 97 Absatz 1 Aktiengesetz Anfang Januar 2016. In dessen Rahmen wird durch Bekanntmachung im elektronischen Bundesanzeiger und Aushang an allen deutschen Standorten festgestellt, dass wegen Wegfall der Leitungsmacht kein Aufsichtsrat mehr bei der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH zu bilden ist. Dieses Gremium wird entsprechend des in § 97 Absatz 2 Aktiengesetz geregelten Ablaufs im Frühjahr 2016 aufgelöst, falls nicht Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › B e ri c h t d e s Au f s i c h ts rats Thomas Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats innerhalb der einmonatigen Widerspruchsfrist gemäß § 97 II Satz 1 Aktiengesetz eine Anrufung des zuständigen Gerichts erfolgt. In letzterem Fall würde das zuständige Gericht über eine Auflösung entscheiden. Wir wünschen dem bei der MANN+HUMMEL Verwaltungs GmbH als neue Konzernobergesellschaft im Sinne der Mitbestimmungsregelungen neu zu bildenden Aufsichtsratsgremium eine erfolgreiche Arbeit. Wegen der im Frühjahr 2016 zu erwartenden Auflösung unseres Gremiums können wir uns als Aufsichtsrat auch nicht mehr mit dem von der PKF Wulf und Partner Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Steuerberatungsgesellschaft, Löffelstraße 44, 70597 Stuttgart, zu prüfenden Jahresabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH und dem von der Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mittlerer Pfad 15, 70499 Stuttgart, zu prüfenden Konzernjahresabschluss und -lagebericht der MANN+HUMMEL Gruppe befassen. Wir danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MANN+HUMMEL Gruppe, der Geschäftsführung und den Arbeitnehmervertretungen für ihren erfolgreichen Einsatz im ablaufenden Geschäftsjahr. In diesem Zusammenhang hat uns die Geschäftsführung in der Dezembersitzung darüber informiert, dass mit Wirkung ab dem Geschäftsjahr 2015 die Bilanzierungsgrundsätze für den Konzernjahresabschluss von HGB- auf IFRS-Regelungen umgestellt werden. Ludwigsburg, Dezember 2015 Thomas Fischer Vorsitzender des Aufsichtsrats ›› 9 › › 10 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Konzernlagebericht der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 20151 Geschäftsmodell des Konzerns ››› Über 3.000 Patente und 75 Jahre Filtrations-Know-how ››› Präsenz an über 60 Standorten auf fünf Kontinenten ››› Nachhaltiges Wachstum durch gezielte Zukunftsinvestitionen Die MANN+HUMMEL Gruppe ist ein weltweit führender Experte für Filtrationslösungen sowie Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Die Unternehmensgruppe gliedert sich in die vier Geschäftsbereiche Automobil Erstausrüstung, Automobil Ersatzgeschäft, Industriefiltration und Wasserfiltration. Sie entwickelt und vertreibt hauptsächlich Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter und Filtersysteme für die automobile Erstausrüstung und das Ersatzgeschäft. Anwendungen für Raum- und Prozessluftfiltration für die Industrie sowie Membranfilter für die Wasserfiltration runden das Portfolio ab. Das Unternehmen ist mit über 60 Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. Im Automobil- und Industriebereich ist MANN+HUMMEL in allen Märkten weltweit aktiv, im Bereich Wasserfiltration vor allem in Asien, Europa und Südamerika. Im Mai 2016 hat die MANN+HUMMEL Gruppe das Filtergeschäft der Affinia Gruppe mit Sitz in North Carolina / USA übernommen. Durch die Übernahme erhält MANN+HUMMEL Zugang zu Marktsegmenten wie dem Schwerlastbereich (Heavy Duty) in den USA und der Hydraulikfiltration. Die MANN+HUMMEL Gruppe steht auf einem soliden finanziellen Fundament und sichert ihr nachhaltiges Wachstum durch gezielte Zukunftsinvestitionen. MANN+HUMMEL verfolgt konsequent die Vision „Marktführerschaft in Filtration“. Das in 75 Jahren aufgebaute Filtrations-Know-how und mehr als 3.000 Patente und Gebrauchsmuster stellen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil dar – sie nutzen auch den Kunden. 1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Forschung und Entwicklung ››› Einsatz von 4 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung ››› MANN+HUMMEL als hervorragender Innovator und aktiver Patentanmelder ››› Vernetzte Zusammenarbeit aller F+E-Standorte ››› Investition in Eigenfertigung von Partikelfiltern für Innenraumfilterelemente Über 1.000 Mitarbeiter arbeiten für die MANN+HUMMEL Gruppe weltweit im Bereich Forschung und Entwicklung (F+E) an der Bereitstellung innovativer Filtrationslösungen und filtrationsnaher Produkte für automobile und industrielle Anwendungen. Mit 166 zum Patent angemeldeten Erfindungen belegt das Unternehmen 2015 einen Spitzenplatz in der Branche und festigt die Position als Technologieführer in der Filtration. Damit gehört MANN+HUMMEL erneut zu den aktivsten Patentanmeldern Deutschlands. Im Berichtsjahr hat MANN+HUMMEL 121 Millionen Euro (4 Prozent des Umsatzes) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Die MANN+HUMMEL F+E-Standorte sind in einem Entwicklungsnetzwerk miteinander verbunden und teilen sich auf in Standorte mit Richtlinienkompetenz (Center of Competence) sowie regionale Cluster (Engineering Center) und lokale F+E-Standorte (Application Center). Die beiden großen F+E-Service-Center in Tschechien und Indien konnten im Berichtsjahr die Zertifizierung als Engineering Center erfolgreich abschließen und stellen damit erweiterte Kompetenzen für regionale und globale F+E-Projekte in den Bereichen Automotive und Non-Automotive bereit. Die Integration der in den letzten Jahren über Akquisi tionen hinzugekommenen F+E-Standorte in Fayetteville, USA (MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC), sowie in Svenljunga, Schweden (MANN+HUMMEL Vokes Air AB) und Sprockhövel, Deutschland (MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG), wurde weitgehend abgeschlossen. Die Filterexperten von MANN+HUMMEL Vokes Air erzielten mit den Luft- und Innenraumfilterexperten im F+E-Verbund Erfolge bei Neuentwicklungen und in der Nutzung von Synergien. MANN+HUMMEL Purolator Filters erreichte die Zertifizierung als F+E-Application-Center für Ölfilter-, Kraftstofffilter-, Luftfilter- und Innenraumfilterelemente. Zwei der größten Herausforderungen für MANN+HUMMEL Kunden sind die Verbesserung der Luftqualität und die immer schärfer werdenden Emissionsgesetzgebungen. Die starke Luftverschmutzung besonders in asiatischen Megacitys und das zunehmende Gesundheitsbewusstsein führten zur Markteinführung der nächsten Generation von mobilen Filtern zur Luftreinigung, die eine gesündere Umgebung in Fahrzeugen, Gebäuden und Büroräumen schaffen. In enger Zusammenarbeit mit Purolator erfolgt die Entwicklung eines neuen Ölfilters, welcher die Öldegradation im Betrieb reduziert und somit zum besseren Verschleißschutz von Motoren beiträgt. Automotive Der Entwicklungsbereich Automotive hat im Jahr 2015 seine Kompetenzen und Kapazitäten im weltweiten Entwicklungsnetzwerk weiter ausgebaut und setzt verstärkt auf die internationale Ausrichtung aller Prozesse und Funktionen. Dazu gehört der nachhaltige Aufbau in den internationalen Wachstumsmärkten genauso wie am Entwicklungsstandort in Tschechien und dem dort etablierten Mess- und Prüfzentrum. In vielen innovativen Produkten, die im letzten Jahr in Serie gingen, spiegeln sich die Kompetenzen des weltweiten Entwicklungsnetzwerks von MANN+HUMMEL wider. So ging in China das erste lokal entwickelte Ölmodul in Serie. Diese lokalen Entwicklungen sind nur durch einen konsequenten globalen Know-how-Transfer möglich. ›› 11 › › 12 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Im Saugrohrbereich entwickelt das Unternehmen Technologien, die zur Erfüllung der weltweiten Emissionsvorschriften beitragen. Hier hat MANN+HUMMEL mit seinem einzigartigen Konzept der Integration des Ladeluftkühlers in Kunststoffsaugrohre verschiedene Neuaufträge gewonnen. Ein aktiv schaltbares Ladeluftrohr, das im Kompetenzcenter in Frankreich entwickelt wurde, dient der Motoroptimierung und bietet bei kleinen Turbomotoren die Möglichkeit zur Drehmomentsteigerung oder CO2-Reduzierung. Um den immer enger werdenden Bauräumen im Motorraum moderner Fahrzeuge ebenso wie ständigen Forderungen nach geringeren Druckverlusten, verbesserter Akustik sowie höheren Staubaufnahmekapazitäten nachzukommen, hat MANN+HUMMEL das neuartige Luftfiltersystem FLEXLINE mit innovativer Elementtechnologie entwickelt. Im NFZ-Bereich wurde an der Entwicklung von hochkomplexen Flüssigkeitsfiltermodulen gearbeitet, die wichtige Funktionen in einem Bauteil zusammenführen. Hier liegt der Fokus bei den Ölmodulen auf der Integration von verschiedenen Bauteilen, wie zum Beispiel Wasserpumpen und Kühler. Bei den Kraftstofffiltern setzt sich zunehmend die drei stufige Wasserabscheidung am Markt durch. Neben verschiedenen Kraftstofffiltern, die in Serie gingen, konnte MANN+HUMMEL weitere wichtige Aufträge für die Zukunft gewinnen. 2015 konnte die neue Generation biofunktioneller Innenraumfilter (FreciousPlus) erfolgreich am Markt eingeführt werden. Neben dem Roll-Out im Independent Aftermarket wurden erste OE-Projekte (Volkswagen, Renault) gewonnen, die zur Markterweiterung beitragen. Mit der Entscheidung, in eine Eigenfertigung von Filtermedien für Innenraumfilterelemente zu investieren, wurde ein weiterer Meilenstein erreicht, der zum Ausbau des Innenraumfilter geschäfts beiträgt. Hierzu wird am Standort Marklkofen eine Produktion von Filtermedien aufgebaut. Non-Automotive Das Engineering des Geschäftsbereichs Industriefiltration arbeitete 2015 an verschiedenen Innovationsprojekten und an der weiteren Stärkung seiner globalen Engineering-Infrastruktur. So wurde der Zweistufenluftfilter ENTARON HD 4 als erste Baugröße einer ganzen Produktfamilie zur Serienreife gebracht. Er wurde für den Einsatz in Bau- und Landmaschinen, Gensets und mobilen Kompressoren entwickelt und überzeugt nicht nur durch seine Abscheideleistung, Standzeit und kompakte Bauweise, sondern auch durch sein neuartiges Design. Mittels eines variablen anschweißbaren Ansaugluftstutzens lässt er sich schnell und wirtschaftlich an verschiedenste Kundenanforderungen und Bauräume anpassen. Für Hersteller von SCR-Systemen (Selective Catalytic Reduction) für die Anwendung in Bau- und Landmaschinen wurden Harnstoff-Filterelemente in Serie gebracht, die sowohl vor als auch nach der Förderpumpe eingebaut werden können. In beiden Fällen arbeiten sie dank der patentierten Kompensationselemente und eines Thermomanagements auch bei tiefen Temperaturen zuverlässig.. Im vergangenen Jahr wurde die CAF-Technologie (Cabin Air Filter) erfolgreich in neue Marktsegmente transferiert. Im Bereich der Reinraumtechnik wurde ein Auftrag für die Belieferung von Kombifilterelementen für die Anwendung in sogenannten V-Zellen gewonnen. Darüber hinaus konnten wir die Aktivkohlemedientechnologie auf die Küchenumluftfiltration übertragen. Auch hier konnte eine Kundennominierung erzielt werden. MICRODYN-NADIR in Wiesbaden, ein weltweit agierender Hersteller für Membranen und Module zur Wasserfiltration. Diese Business Unit fokussiert sich mit allen ihren Entwicklungsaktivitäten auf die Produkte BIO-CEL®, AQUADYN® und SPIRA-CEL®. Alle Entwicklungsaktivitäten und Produkt optimierungen wurden erfolgreich danach ausgerichtet. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen ››› Euroraum mit starker Zunahme im vierten Quartal ››› Schwache konjunkturelle Entwicklung der BRIC-Staaten ››› Keine Wachstumsbelebung in China ››› Schwacher Nutzfahrzeugmarkt in China, Zunahme in Europa und den USA Weltwirtschaftliche Entwicklung 2015 Die weltwirtschaftliche Expansion hat sich im Verlauf des Jahres 2015 abgeschwächt. Die Auftriebskräfte haben sich weiter von den Schwellenländern zu den fortgeschrittenen Volkswirtschaften verlagert, in denen die konjunkturelle Dynamik, bedingt durch die expansive Geldpolitik und den niedrigen Ölpreis, sukzessive zunimmt.1 Viele von Rohstoffexporten abhängige Länder leiden hingegen unter den seit Mitte 2014 stark gefallenen Preisen für Erdöl und wichtige Industrierohstoffe. In den BRIC-Staaten Brasilien, Russland und China häuften sich die Zeichen einer sich abschwächenden Konjunktur.1 Alles in allem nahm die gesamtwirtschaftliche Produktion in der Welt 2015 zwischen 2,62 und 3,13 Prozent zu. In den Vereinigten Staaten hat sich die Konjunktur im letzten Quartal des Jahres ein wenig abgeschwächt. Positive Wachstumsbeiträge lieferte der Konsum, negative vor allem der Außenhandel. Die Exporte gingen aufgrund des gestiegenen Außenwertes des US-Dollars zurück. Die Importe nahmen zu und minderten das Bruttoinlandsprodukt zusätzlich. Für das Gesamtjahr 2015 konnte ein Wachstum von 2,4 Prozent erreicht werden.4 1 2 3 4 5 In der Eurozone hat die Dynamik im vierten Quartal nochmal deutlich zugelegt. Dies ist hauptsächlich auf die Bauwirtschaft und den steigenden Konsum zurückzuführen. Für das Gesamtjahr 2015 haben die Wirtschaftsinstitute ein Wachstum von 1,5 Prozent ausgemacht.4 In Deutschland ist das Bruttoinlandsprodukt um 1,7 Prozent gestiegen. Der Konsum lieferte dabei den größten Wachstumsbeitrag. Aber auch die Investitionen in Ausrüstung, das heißt Maschinen und Fahrzeuge, sowie der Außenhandel gewannen an Dynamik.5 In China war eine Wachstumsverlangsamung zu spüren, und auch das vierte Quartal, das zunächst Anzeichen konjunktureller Dynamik aufwies, konnte nicht zu einer Beschleunigung beitragen. Für das Gesamtjahr wurde daher lediglich ein BIP-Wachstum von 6,9 Prozent erzielt. Damit hat die chinesische Regierung ihr Wachstumsziel von 7,0 Prozent knapp verfehlt. Gleichwohl muss dabei immer daran erinnert werden, dass die amtlichen Wachstumsangaben von den meisten Wirtschaftsexperten generell als zu hoch eingeschätzt werden. Ihre alternativen Wachstumsschätzungen liegen bei lediglich 4 Prozent.5 Weltkonjunktur im Herbst 2015, Institut für Weltwirtschaft (Kiel), September 2015 Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2015, Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (Berlin), Oktober 2015 Institut für Weltwirtschaft und VDA in VDA Konjunkturbarometer Januar 2016, VDA (Berlin), Januar 2016 VDA Konjunkturbarometer Februar 2016, VDA (Berlin), Februar 2016 VDA Konjunkturbarometer Januar 2016, VDA (Berlin), Januar 2016 ›› 13 › › 14 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Automobilkonjunktur Der Weltmarkt für PKW wuchs 2015 etwas langsamer als zu Beginn des Jahres erwartet. Ursächlich waren vor allem die abgeschwächten Verkäufe in Brasilien und Russland. In China blieb das Wachstum von immerhin 4 Prozent hinter den Prognosen zurück. Das stärkste Wachstum in 2015 konnten die USA und Westeuropa erzielen. In den USA wuchsen die Verkäufe der Light Vehicles um 5 Prozent. In Europa verzeichnete vor allem Großbritannien ein kräftiges Wachstum. Zusätzlich ließ sich ein Aufwärtstrend in Irland, Italien, Spanien und Portugal erkennen.1 Der deutsche Automobilmarkt profitiert von der positiven gesamtwirtschaft lichen Situation. Sinkende PKW-Haltungskosten dürften den deutschen Neuwagenmarkt zusätzlich belebt haben.2 Im September 2015 hat Volkswagen eingeräumt, Abgastests von Dieselmotoren manipuliert zu haben. Weltweit enthalten etwa elf Millionen Dieselfahrzeuge des Konzerns eine Software, die die Emissionen nur auf dem Prüfstand unter den erlaubten Höchstwert drückt. US-amerikanische Behörden hatten die Manipulation aufgedeckt. Im Jahr 2015 waren bislang keine negativen Auswirkungen auf den Fahrzeugabsatz spürbar.3 1 2 3 4 5 VDA Konjunkturbarometer Dezember 2015, VDA (Berlin), Dezember 2015 VDA Konjunkturbarometer Oktober 2015, VDA (Berlin), Oktober 2015 http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-09/vw-abgase-manipulation-faq VDA Konjunkturbarometer Dezember 2015, VDA (Berlin), Dezember 2015 VDMA Prognosespiegel international April 2016, VDMA (Frankfurt), April 2016 Auf dem Nutzfahrzeugmarkt hat sich das Tempo in den USA verlangsamt, dennoch konnte im Jahresverlauf ein Zuwachs von 10 Prozent verzeichnet werden. In Brasilien setzte sich der Absatzeinbruch weiter fort, vor allem aufgrund der derzeitigen Rezession. Auch in China entwickelten sich die Nutzfahrzeugverkäufe rückläufig. Das Nutzfahrzeuggeschäft in Europa hingegen hat im Jahr 2015 deutlich zugelegt. Einhergehend mit der sich fortsetzenden konjunkturellen Erholung in den südeuropäischen Ländern konnte ein Zuwachs von 8 Prozent erreicht werden. Der deutsche Nutzfahrzeugmarkt zeigte sich von einer verbesserten Investitionsneigung geprägt und verzeichnete einen Anstieg von mehr als 2 Prozent.4 Industrie- und Maschinenbaukonjunktur Für das Gesamtjahr 2015 mussten die Volkswirte des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) ihre Wachstumsprognose nach unten korrigieren. Der Markt blieb auf Vorjahresniveau, und es konnte somit kein Wachstum erzielt werden.5 Der Euroraum musste einen leichten Rückgang von 1 Prozent hinnehmen. Das abnehmende Wirtschaftswachstum der VR China erreichte auch den dortigen Maschinenbau – dieser legte 2015 lediglich um 2 Prozent zu. Auch in Deutschland waren die Widrigkeiten des Weltmarktes spürbar, es konnte kein Wachstum erzielt werden.5 Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Geschäftsverlauf ››› Umsatzsteigerung um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio EUR ››› Steigerung des Bruttoergebnisses um 12,1 Prozent ››› Neuer Markenauftritt zur Stärkung von Purolator in den USA ››› Stabiler Geschäftsbereich Industriefiltration ››› MICRODYN-NADIR 100-prozentige Tochter von MANN+HUMMEL ››› Vollständige Integration von Vokes-Air in die MANN+HUMMEL Gruppe Im Rahmen der Internationalisierung der MANN+HUMMEL Gruppe wurde der Konzernabschluss zum 31.12.2015 von HGB auf die International Financial Reporting Standards (IFRS) umgestellt. Die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr entspricht trotz der uneinheitlichen wirtschaft lichen Rahmenbedingungen den Erwartungen. Die MANN+HUMMEL Gruppe steigerte ihren Umsatz um insgesamt 9,4 Prozent auf 3.042 Millionen Euro (Vorjahr: 2.780 Millionen Euro). Währungsbereinigt beträgt der Umsatz im Berichtsjahr 2.889 Millionen Euro, und die Steigerungsrate entspricht 3,9 Prozent. Der Umsatz hat sich planmäßig entwickelt und befindet sich auf dem erwarteten Niveau. Das EBIT (Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern) liegt bereinigt um Sondereffekte aus dem Erwerb des Filtergeschäfts der amerikanischen Affinia Gruppe und der Bildung von Restrukturierungsrückstellungen über dem Vorjahr und leicht über dem erwarteten Ergebnis. Automobil Erstausrüstung Der Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung steigerte 2015 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr zum sechsten Mal in Folge. Dies gelang insbesondere aufgrund der positiven Entwicklung in den europäischen Auslandsgesellschaften sowie in Nordamerika. In Deutschland wurde ein Umsatzvolumen erreicht, das ebenfalls leicht über dem des Vorjahres lag. Rückgänge im PKW-Geschäft durch Serienausläufe sowie bei Produkten, die für den Einsatz im chinesischen Markt gefertigt werden, konnten durch höhere Abrufe bei anderen Projekten internationaler Kunden kompensiert werden. Auch der Umsatz im NFZ-Geschäft erreichte, trotz einer leicht negativen Entwicklung im Seriengeschäft, durch gestiegene Vorleistungsumsätze für neue Produkte, die den Umsatz für die folgenden Jahre sicherstellen, das Vorjahresniveau. Im europäischen Ausland gelang es besonders in Frankreich, Spanien und der Tschechischen Republik, den Serienumsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu steigern. In Nordamerika hat sich der Umsatz durch die hohe Auslastung, vor allem bei Luftfiltersystemen, im fünften Jahr in Folge deutlich erhöht. In Südamerika dagegen sank der Umsatz aufgrund der weiterhin extrem instabilen Marktsituation in Brasilien. In Asien konnte der Umsatz der Vorjahre nicht gehalten werden, obwohl in Indien, Thailand und Korea Umsatzanstiege zu verzeichnen waren. Der Rückgang in China durch das Auslaufen umsatzstarker Saugrohrprojekte konnte durch den Neuanlauf anderer Saugrohr-, Luftfilter- und Ölfilterprojekte nicht kompensiert werden. Auch in Japan sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreswert. Zur weiterhin positiven Entwicklung trug die globale Umsetzung innovativer Produkte im Luft- und Flüssigkeitsmanagementbereich bei. Weltweit wurden Luftfiltersysteme und Akustikprodukte, Saugrohre und technische Kunststoffteile sowie Öl- und Kraftstofffilter erfolgreich in Serie gebracht. ›› 15 › › 16 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Automobil Ersatzgeschäft Ersatzgeschäft mit KFZ-Herstellern Ersatzgeschäft im unabhängigen Teilehandel Den Umsatz im Ersatzgeschäft mit Automobilherstellern konnte MANN+HUMMEL im Vergleich zu 2014 geringfügig ausbauen. Das Ersatzgeschäft in China hat sich im 2. Halbjahr merklich verlangsamt. Konjunkturelle Rückgänge in Brasilien und China konnten durch andere Märkte ausgeglichen werden. Mit mehr als 4.600 Filterelementen für das PKW-, NFZ- und Off-Highway-Segment konnte die hohe Marktabdeckung der Marke MANN-FILTER für den europäischen Fahrzeugpark auf 98 Prozent gesteigert werden. Der Geschäftsbereich Automobil Ersatzteilmarkt konnte das Geschäft im Independent Aftermarket weltweit weiter leicht ausbauen. Der Umsatz der Marke MANN-FILTER stieg dabei überproportional. In Europa gelang ein zufriedenstellendes Wachstum trotz steigenden Preisdrucks. Viele zentraleuropäische Märkte entwickelten sich mit deutlich zweistelligen Zuwachsraten über den Erwartungen. Insbesondere Russland war trotz schwierigen Rahmenbedingungen einer der wichtigsten Wachstumsmärkte. Die Einführung des innovativen biofunktionalen Innenraumfilters FreciousPlus in Zentraleuropa sorgte für zusätzliche Kaufimpulse. Die Einführung für weitere Märkte ist für 2016 geplant. Außerhalb Europas war die Geschäftsentwicklung im Independent Aftermarket eher enttäuschend. China zeigte im MANN-FILTER Geschäft zwar erneut ein deutlich zweistelliges Wachstum, der Vertrieb unter der lokalen Marke Haoye blieb jedoch weit hinter der Erwartung zurück. Die schwierige konjunkturelle Lage in Brasilien bescherte ein rückläufiges Geschäft. In den USA wurden für die Marke Purolator alle Vorkehrungen getroffen, um mit einem neuen Markenauftritt auf den Wachstumspfad zurückzukehren. OEM-Geschäft mit First-Tier-Herstellern 2015 konnte das Wachstum der Vorjahre fortgesetzt werden. Zur positiven Entwicklung haben insbesondere viele Neuaufträge aus China sowie im Seriengeschäft in Europa beigetragen. Trotz teilweise schwieriger Rahmenbedingungen gelang es uns auch 2015, den Umsatz im Fremdmarkengeschäft weiter auszubauen. Wachstumsmotor war dabei die Geschäftsentwicklung in Europa. Non-Automotive Industriefiltration Der Geschäftsbereich Industriefiltration bewegte sich 2015 in einem sehr schwierigen konjunkturellen Umfeld. Die Märkte in wichtigen Kernbranchen wie der Bau- und Landmaschinenindustrie sowie bei den Großmotoren verzeichneten signifikante Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr. Wichtige regionale Märkte wie China und Brasilien blieben konjunkturell weit hinter den Erwartungen zurück. Europa und Nordamerika entwickelten sich stabil. Positive Währungseffekte konnten die konjunkturellen Auswirkungen Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 etwas abfangen. Umsatz und Ergebnis im Geschäftsbereich Industriefiltration liegen daher leicht unter dem Vorjahres ergebnis. Umsatzrückgänge verzeichneten die Erstausrüstung von Kompressoren, Großmotoren, Bau- und Landmaschinen. Das Geschäft entwickelte sich synchron zu den Rückgängen bei den Kunden. Der Bereich Drucklufttechnik, noch im Vorjahr Wachstumstreiber, war von einem deutlichen Abwärtstrend gekennzeichnet. Getrieben durch die Entwicklungen der Rohstoffpreise, insbesondere des Öl- und Gaspreises, sowie den durch die Russlandsanktionen bedingten Unwägbarkeiten verstärkte sich bei den Großmotoren der bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 erkennbare Abwärtstrend zu einem massiven Absatzeinbruch. Aufgrund von Projekt- und Hochlaufverschiebungen bei nahezu allen wesentlichen OEMs konnte dem resultierenden Umsatzeinbruch trotz vielfältiger Projektaktivitäten nicht entgegengewirkt werden. Positiv hat sich dagegen das Geschäft im Independent Aftermarket entwickelt. Insbesondere in den europäischen Märkten konnte ein deutliches Wachstum erzielt werden. Eine weitere positive Entwicklung verzeichneten die Bereiche Energieerzeugung und Sonder- und Schienenfahrzeuge. Bei letzteren trugen vor allem zwei Produktgruppen zu dieser Entwicklung bei: die Zyklonvorabscheider für die Luftfiltration in Lokomotiven und die HVAC-Filter (Heating, Ventilation and Air Conditioning) für die Passagierräume. › Konze rnl ag e b e ri ch t Der gesamte Bereich der industriellen Luftfiltration zeigte sich stabil. Während das Geschäft für Gasturbinen unter der sehr schwachen Marktlage in Europa litt, entwickelte sich der Umsatz im Bereich der Gebäudeluftfiltration positiv. Die Systeme für Ölnebelabscheidungen und Operationssäle zeigten ebenfalls einen positiven Trend. Die Integration der 2014 erworbenen Vokes Air Gruppe wurde Ende 2015 abgeschlossen. Wasserfiltration Seit Februar 2015 gehört MICRODYN-NADIR in Wiesbaden, ein weltweit agierender Hersteller für Membranen und Mo dule zur Wasserfiltration, zu 100 Prozent zur MANN+HUMMEL Gruppe. Alle Membran- und Modulaktivitäten laufen unter der Marke MICRODYN-NADIR. Die Firma MANN+HUMMEL Ultraflo wurde in MICRODYN-NADIR Singapore umbenannt. Im September 2015 wurde mit OVIVO ein erweiterter Kooperationsvertrag für die Vermarktung von BIO-CEL® Modulen im US-amerikanischen kommunalen Abwasserbehandlungsmarkt unterzeichnet. MICRODYN-NADIR wird dafür in den USA ein neues Werk zur Herstellung von BIOCEL® Modulen aufbauen. Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2017 geplant. Mit DATEM Water wurde im Oktober in Manila (Philippinen) ein Kooperationsvertrag zur Lieferung von Equipment zur Aufbereitung von Oberflächenwasser unterzeichnet. Die feierliche Inbetriebnahme einer ersten Anlage mit einer Kapazität von bis zu 10.000 m3 pro Tag erfolgte ebenfalls bereits im Oktober 2015. ›› 17 › › 18 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Finanzen ››› Steigerung der Umsatzerlöse um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio. EUR ››› Das EBIT liegt bei 135 Mio. EUR ››› Free Cashflow steigt auf 102 Mio. EUR ››› Sachanlageinvestitionen auf Vorjahresniveau ››› Bilanzsumme bei 3.768 Mio. EUR Ertragslage Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe 2014 Veränderung in Mio. EUR 2015 in % in Mio. EUR in % in Mio. EUR Umsatzerlöse 3.042 100,0 2.780 100,0 262 Umsatzkosten 2.335 76,8 2.149 77,3 186 Bruttoergebnis vom Umsatz 707 23,2 631 22,7 76 Forschungs- und Entwicklungskosten 121 4,0 107 3,9 14 Vertriebskosten 265 8,7 235 8,4 30 Allgemeine Verwaltungskosten 144 4,7 135 4,9 9 Sonstige betriebliche Erträge 42 1,4 26 0,9 16 Sonstige betriebliche Aufwendungen 83 2,7 30 1,1 53 135 4,5 150 5,4 –15 0 0,0 1 0,0 –1 120 3,9 46 1,7 74 66 2,2 28 1,0 38 Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) Anteil am Ertrag assoziierter Unternehmen Finanzaufwendungen Finanzerträge Finanzergebnis –53 –1,7 –18 –0,6 –35 Ergebnis vor Ertragsteuern 82 2,7 132 4,8 –50 Ertragsteuern 49 1,6 34 1,2 15 Konzernergebnis 33 1,1 99 3,5 –66 Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 Der Umsatz der MANN+HUMMEL Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr nominal um 9,4 Prozent auf 3.042 Mio. EUR, währungsbereinigt zu Vorjahreskursen um 3,9 Prozent auf 2.889 Mio. EUR. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf die positive Umsatzentwicklung in Europa und die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen. Die Umsatzkosten liegen bei 2.335 Mio. EUR. Der Anteil der Umsatzkosten an den Umsatzerlösen hat sich um 0,5 Prozentpunkte verbessert. Das Bruttoergebnis vom Umsatz ist zum Vorjahr im Wesentlichen durch die gestiegenen Umsätze um 12,1 Prozent auf 707 Mio. EUR gestiegen. Der offene Auftragsbestand beträgt etwa 1.249 Mio. EUR (Vorjahr 1.217 Mio. EUR). Die Forschungs- und Entwicklungskosten sind zum Aufbau des zukünftigen Geschäfts gegenüber dem Vorjahr um 14 Mio. EUR auf 121 Mio. EUR gestiegen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen ist um 0,1 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent gestiegen. Die allgemeinen Verwaltungskosten sind gegenüber dem Vorjahr um 9 Mio. EUR auf 144 Mio. EUR gestiegen. Dies ist im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen. Das Verhältnis zu den Umsatzerlösen beträgt 4,7 Prozent und hat sich somit um 0,2 Prozentpunkte verbessert. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr um 16 Mio. EUR auf 42 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf eines Gebäudekomplexes in Ludwigsburg. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 53 Mio. EUR auf 83 Mio. EUR gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus der Bildung von Rückstellungen für Restrukturierungen sowie Beratungsleistungen im Rahmen des Unternehmenserwerbs von Affinia. Das EBIT sank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Mio. EUR auf 135 Mio. EUR. Die Umsatzrendite vor Steuern betrug 4,5 Prozent. Das Finanzergebnis nahm um 35 Mio. EUR auf –53 Mio. EUR ab. Dies ist im Wesentlichen auf die gestiegenen Zinsaufwendungen durch die Aufnahme von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Finanzierung der Affinia Akquisition zurückzuführen. › Konze rnl ag e b e ri ch t Der Ertragsteueraufwand stieg um insgesamt 15 Mio. EUR auf 49 Mio. EUR und führte zu einer Konzernsteuerquote von 59,3 Prozent. Der Anstieg der Steuerquote resultiert aus aperiodischen Steuereffekten bei einer ausländischen Tochtergesellschaft. Finanzlage Cashflow in Mio. EUR 2015 2014 218 189 –116 –155 102 34 1.122 98 1.224 132 32 8 362 222 1.618 362 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Cashflow aus der Investitionstätigkeit Free Cashflow Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode Die MANN+HUMMEL Gruppe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen operativen Cashflow (Mittelzufluss nach der Finanzierung des operativen Geschäftes) in Höhe von 218 Mio. EUR, der damit um 29 Mio. EUR bzw. 15,3 Prozent über dem Vorjahr lag. Dies ist einerseits auf die gestiegenen Verbindlichkeiten sowie auf die Zunahme der zahlungsunwirksamen Aufwendungen zurückzuführen. Mit dem operativen Cashflow wurden die Investitionen vollständig finanziert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich dabei auf –116 Mio. EUR (Vorjahr –155 Mio. EUR). Es wurden somit 39 Mio. EUR bzw. 25,2 Prozent weniger investiert als im Vorjahr. ›› 19 ›› 20 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Der Free Cashflow belief sich auf 102 Mio. EUR gegenüber 34 Mio. EUR im Vorjahr. Er wurde nicht zur Rückzahlung von Krediten eingesetzt, sondern der Reserveliquidität zugeschlagen. Zusätzlich wurde im Hinblick auf den Erwerb des Filtergeschäfts der Affinia Gruppe ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.100 Mio. EUR mit Laufzeiten zwischen drei und zehn Jahren aufgenommen. Die Mittel wurden bis zum Tag der Kaufpreiszahlung im Mai 2016 angelegt. Der Finanzmittelfonds erhöhte sich daher überproportional und außerordentlich von 362 Mio. EUR auf 1.618 Mio. EUR im Berichtsjahr. Investitionen Sachanlageinvestitionen 2015 2014 in Mio. EUR 141 140 91 Sachanlageinvestitionen 79 Abschreibungen auf Sachanlagen Sachanlageinvestitionen in % vom Umsatz 2015 2014 in % 5,1 4,6 Die MANN+HUMMEL Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr 140 Mio. EUR (Vorjahr 141 Mio. EUR) in das Sachanlagevermögen. Damit verringert sich der Anteil der Sachanlagenzugänge am entsprechenden Umsatzvolumen um 0,5 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Insgesamt fielen die größten Investitionsvolumina 2015 in Deutschland, Tschechien, China und den USA an. Dem Investitionsvolumen des vergangenen Geschäftsjahres standen gruppenweit Abschreibungen für Sachanlagen in Höhe von 91 Mio. EUR (Vorjahr 79 Mio. EUR) gegenüber. Im abgelaufenen Geschäftsjahr entfielen 39 Prozent der Sachanlageinvestitionen auf den Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung. 36 Prozent wurden im Geschäftsbereich Automobil Ersatzgeschäft investiert. Hauptsächlich wurde in Maschinen und Werkzeuge zur Umsetzung von Kundenprojekten sowie zur Implementierung neuer Technologien (94 Mio. EUR) investiert. Am Standort Portage / Michigan in den USA wurde in die Produktionskapazitäten zur Fertigung von Luftansaugsystemen investiert. Darüber hinaus wurden im Berichtsjahr die größten Investitionen in Fertigungstechnologien an den deutschen Produktionsstandorten Bad Harzburg, Ludwigsburg und Marklkofen sowie in Querétaro / Mexiko getätigt. Die MANN+HUMMEL Gruppe investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr weltweit außerdem knapp 31 Mio. EUR in Baumaßnahmen zur Erweiterung und Verbesserung der Infrastruktur. Die größten Einzelprojekte 2015 waren der Bau des Technologiezentrums in Ludwigsburg / Deutschland und die Investition in die logistische Anbindung des Lieferantenlogistikzentrums in Marklkofen / Deutschland. › Konze rnl ag e b e ri ch t Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 Konzernbilanzstruktur Aktiva Passiva 2015 2014 in % 43 2015 5 15 2014 in % 45 7 22 7 14 5 13 16 5 6 12 9 4 14 10 11 34 25 3.768 17 36 25 2.434 3.768 Bilanzsumme in Mio. EURO 2.434 Bilanzsumme in Mio. EURO Flüssige Mittel Lang- und kurzfristige sonstige Verbindlichkeiten Lang- und kurzfristige sonstige Vermögenswerte Lang- und kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Lang- und kurzfristige Finanzforderungen Sonstige Rückstellungen und Ertragsteuerverbindlichkeiten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Vorräte Pensionsrückstellungen Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Eigenkapital › › 21 ›› 22 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Die Bilanzsumme hat sich im Geschäftsjahr 2015 um 54,8 Prozent auf 3.768 Mio. EUR erhöht. Dies entspricht einem Zuwachs von 1.333 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist im Wesentlichen durch die Aufnahme von Darlehen zur Finanzierung der Akquisition von Affinia sowie die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe begründet. Die immateriellen Vermögenswerte und Sachanlagen sind insgesamt gegenüber dem Vorjahr um 10,7 Prozent auf 929 Mio. EUR gestiegen. Hierbei erhöhten sich die immateriellen Vermögenswerte um rund 38 Mio. EUR aufgrund der Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe auf 154 Mio. EUR. Die Sachanlagen stiegen um 52 Mio. EUR auf 775 Mio. EUR durch ein im Verhältnis zu den Abschreibungen des laufenden Jahres höheres Investitionsvolumen. Die Vorräte sind um 15 Mio. EUR auf 347 Mio. EUR gestiegen, was im Wesentlichen auf die Erstkonsolidierung der Vokes Air Gruppe zurückzuführen ist. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind um 42 Mio. EUR auf 438 Mio. EUR gestiegen, verantwortlich hierfür waren im Wesentlichen die gestiegenen Umsatzerlöse. Die lang- und kurzfristigen Finanzforderungen sind um 87 Mio. EUR auf 243 Mio. gesunken. Dies resultiert hauptsächlich aus der erstmaligen Konsolidierung der Vokes Air Gruppe, die im Vorjahr noch unter den finanziellen Vermögenswerten ausgewiesen wurde, sowie aus der Veräußerung von Wertpapieren. Die lang- und kurzfristigen sonstigen Vermögenswerte sind um 17 Mio. auf 192 Mio. EUR gestiegen. Die flüssigen Mittel sind insgesamt um 1.256 Mio. EUR auf 1.618 Mio. EUR angewachsen. Der starke Anstieg entstand im Wesentlichen aus der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens für den Erwerb der Affinia Gruppe. Das Eigenkapital stieg im Berichtsjahr um 67 Mio. EUR auf 948 Mio. EUR. Die Eigenkapitalquote sank gegenüber dem Vorjahr um 11,0 Prozentpunkte auf 25,0 Prozent, hauptsächlich durch die Bilanzverlängerung aufgrund der Aufnahme des Schuldscheindarlehens. Die Pensionsrückstellungen sind leicht von 422 Mio. EUR auf 417 Mio. EUR gesunken. Die sonstigen Rückstellungen und Ertragssteuerverbindlichkeiten stiegen insgesamt um 46 Mio. EUR auf 163 Mio. EUR. Dies entspricht einem Anstieg um 39,2 Prozent. Wesentlich beeinflusst wurde dies durch die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungsmaßnahmen und den Anstieg der Ertragsteuerverbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind gegenüber dem Vorjahr um 16,6 Prozent von 323 Mio. EUR auf 377 Mio. EUR gestiegen. Dies ist unter anderem auf die Optimierung des Working Capital Managements zurückzuführen. Die lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten sind um 1.145 Mio. EUR auf 1.666 Mio. EUR angestiegen. Die Erhöhung resultiert weitestgehend aus der Aufnahme von Darlehen für die Kaufpreiszahlung des Unternehmenserwerbs von Affinia. Die lang- und kurzfristigen sonstigen Verbindlichkeiten sind um 15,5 Prozent und somit um 26 Mio. EUR auf 197 Mio. EUR gestiegen. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Mitarbeiter ››› Rund 16.600 Mitarbeiter an allen Standorten weltweit ››› Weltweite Fluktuationsrate nur 2,3 Prozent ››› Zielgerichtete Aus- und Weiterbildung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ››› Angebote von flexiblen Arbeitszeitmodellen, Persönlichkeitstrainings und Gesundheitsprogrammen Im Geschäftsjahr 2015 konnte MANN+HUMMEL weltweit zahlreiche Initiativen aus der Personalstrategie 2022 umsetzen. Orientierung bietet dabei die Wachstumsstrategie und der Anspruch auf „Leadership in Filtration“. Neue Mitarbeiter zu rekrutieren und bestehende weiter zu qualifizieren und sie gemäß ihrer Kompetenz und ihrem Potential einzusetzen und ihnen attraktive persönliche und berufliche Entwicklungschancen zu bieten, ist eine Kernaufgabe der Personalpolitik. Die MANN+HUMMEL Arbeitgebermarke wurde 2015 gerade in den Wachstumsmärkten stärker zur Gewinnung von Talenten eingesetzt. Sie trägt damit zu einem positiven Image als Arbeitgeber bei und spiegelt nach innen die Leistungsmotivation der Belegschaft in einer wertebasierten Unternehmenskultur wider. Zur Stärkung der Arbeitgebermarke werden bei MANN+HUMMEL auch in großem Umfang die sozialen Netzwerke als Kommunikationskanäle eingebunden und das Thema Digitalisierung gefördert. Der Corporate Blog ist Kommunikationszentrale bzw. „Content Hub“ der MANN+HUMMEL Gruppe für Social Media. Über LinkedIn, Twitter und Facebook wird der Content vom Blog aus in den sozialen Netzwerken verbreitet. Während im Jahr 2014 die Besucherzahl des Blogs bei ca. 40.000 lag, waren es im Jahr 2015 mit 61.366 schon rund 50 Prozent mehr. Das MANN+HUMMEL Unternehmensprofil bei LinkedIn entwickelt sich erfolgreich: Ende 2014 waren es 6.827 Follower. Im Mai 2015 wurde die Marke von 10.000 Followern überschritten, und im Dezember 2015 hatte die Unternehmensseite der MANN+HUMMEL Gruppe bei LinkedIn bereits 14.336 Follower. Seit dem vergangenen Jahr können die Mitarbeiter einfacher und schneller als zuvor auf bedarfsgerechte Weiterbildungsund Qualifizierungsangebote zurückgreifen, um ihre fachliche, methodische, soziale und persönliche Kompetenz auszubauen. Mit dem Ziel einer Vereinfachung und Prozessoptimierung wurde das Seminarportal digitalisiert. Zahlreiche Seminarbuchungen können seitdem weltweit mittels SAP im Intranet umgesetzt werden. Der hohe Stellenwert der Aus- und Weiterbildung bei MANN+HUMMEL ist auch durch die Anzahl an Auszubildenden sichtbar. Am 31. Dezember 2015 wurden deutschlandweit 229 Auszubildende und DHBW-Studenten beschäftigt. Führungskräfte wurden 2015 erneut im Rahmen des Programms „Fit for Leadership“ gefördert. Grenzüberschreitend nahmen über 400 Führungskräfte am COMPASS 3.0-Training teil. Das Führungskräfteentwicklungsprogramm hatte im vergangenen Jahr die Stärkung der Fähigkeit der situativen Führung zum Thema. Dabei ging es vor allem um das Erlernen und Schärfen der Fähigkeit, je nach Situation auf individuelle Gegebenheiten einzugehen und ein bewusstes und passendes Führungsverhalten anzuwenden. MANN+HUMMEL stellt sich kontinuierlich auf die demografische Entwicklung ein und bietet Mitarbeitern flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung, Persönlichkeitstrainings oder Gesundheitsprogramme, die zu ihrer Lebenssituation passen. › › 23 › › 24 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t 2015 führte MANN+HUMMEL ein neues Leistungsbeurteilungssystem ein. Weltweit einheitliche Kriterien zur Leistungsbeurteilung werden nun als Grundlage für den außertariflichen Gehaltserhöhungsprozess angewendet. Der Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern ebenso wie die Beschreibung klarer Leistungs- und Verhaltenserwartungen an den Mitarbeiter spielen eine entscheidende Rolle im Prozess. Im Rahmen der Produktionsstrategie sind besonders an einigen deutschen Standorten, die für die Erstausrüstung produzieren, Restrukturierungen nötig geworden. Dazu wurden potenziell betroffene Mitarbeiter in den letzten zwei Jahren frühzeitig, offen und wiederholt auf bevorstehende Veränderungen vorbereitet. An den Standorten Bad Harz- burg und Sonneberg konnte 2015 der Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erreicht werden. In Ludwigsburg wird es im Geschäftsjahr 2016 zu einer nennenswerten Zahl von betriebsbedingten Kündigungen kommen, da das Freiwilligenprogramm nur bedingt Interessenten gefunden hat. Der mit den Arbeitnehmervertretern frühzeitig ausgehandelte Sozialplan und Interessenausgleich wird die Auswirkungen auf betroffene Mitarbeiter bestmöglich abfedern. Die Fluktuationsrate bei MANN+HUMMEL liegt insgesamt auf einem niedrigen Niveau – weltweit bei 2,3 Prozent. Im vergangenen Jahr waren bei MANN+HUMMEL an allen Standorten etwa 16.600 Mitarbeiter beschäftigt. Eigenständige Erklärung der Unternehmensführung zur Geschlechterquote ››› Frauenanteil in der Geschäftsführung 25 Prozent, im Aufsichtsrat 7,6 Prozent ››› Festschreibung der Chancengleichheit von Frauen und Männern durch Sozialcharta Ein neues Bundesgesetz hat bestimmte Unternehmen in Deutschland verpflichtet, bis zum 30. September 2015 Zielgrößen und -fristen zur Zielerreichung des Frauenanteils für den Aufsichtsrat, die Geschäftsführung und die beiden darunterliegenden Führungsebenen festzulegen. Gemäß den Vorgaben des Gesetzes hat die MANN+HUMMEL Gruppe eigene Zielgrößen und -fristen für Aufsichtsrat, Geschäftsführung und weitere Führungsebenen in den deutschen Gesellschaften gesetzt. Beim Aufsichtsrat beträgt die aktuelle Quote 7,6 Prozent, bei der Geschäftsführung 25 Prozent. Diese Quoten stellen auch die Zielgrößen dar, die nicht unterschritten werden sollen. Auf den beiden darunterliegenden Führungsebenen liegt der Frauenanteil in den deutschen Gesellschaften bei 18 Prozent, die Zielgröße von mindestens 20 Prozent soll bis zum 30. Juni 2017 erreicht werden. In seiner Sozialcharta hat das Unternehmen die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sowie die Gleichbehandlung beider Geschlechter festgeschrieben. Ausgesucht und befördert werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten und funktionsspezifischen Qualifikationen. Eine zielgerichtete kontinuierliche und bedarfsorientierte Weiterbildung weiblicher wie auch männlicher Beschäftigter unterstützt die MANN+HUMMEL Gruppe ausdrücklich. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Umweltschutz ››› Verankerung von Arbeits-, Gesundheits-, und Umweltschutz in „FILTER-Werten“ ››› Förderung standardisierter Vorgehensweisen bei Arbeitsschutz und Umweltmanagement Als führender Filterhersteller nimmt MANN+HUMMEL seine soziale Verantwortung wahr. Aus diesem Grund sind Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz in der Unternehmenspolitik und den „FILTER-Werten“ (Focus, Integrity, Leadership, Teamwork, Excellence, Respect) fest verankert. 2015 wurden die Kernelemente für ein Arbeitsschutz- und Umweltmanagement-System auf Konzernebene neu festgeschrieben, um standardisierte Vorgehensweisen weiter zu fördern. Arbeitssicherheit/Unfälle In den europäischen Werken wird immer mehr auf den Einsatz von Gabelstaplern in der Produktion verzichtet, wenn möglich werden Routenzüge eingesetzt. Durch eine Initiative in der Logistik Marklkofen wurden innovative Aspekte zur Vermeidung von Unfällen in die Lastenhefte als Standard für neu zu beschaffende Flurförderfahrzeuge in der Region eingebracht. Zur Förderung der Ergonomie an den Arbeitsplätzen in der Produktion wurde die Leitmerkmalmethode (Methode zur Erfassung von Belastungen bei manuellen Arbeitsprozessen) in den Werken Marklkofen, Speyer und Uhersky Brod gezielt eingesetzt. Abfall Die Recylingrate in der Gruppe entwickelt sich seit Jahren positiv. Die Ziele für dieses Jahr wurden erneut erreicht. Energie Entsprechend den Forderungen der EU hat MANN+HUMMEL für die europäischen Werke sämtliche Energieströme erfasst. Zudem wurden diese bewertet und konkretere Maßnahmenpläne zur Energieeffizienzsteigerung auf den Weg gebracht. Durch die Erneuerung der zentralen Kälteanlage für Spritzgießmaschinen im Werk Sonneberg konnte der Energieverbrauch um 40 Prozent gesenkt werden. Dabei wurde auch der Wasserverbrauch um 73 Prozent reduziert. Quecksilberdampf- und Leuchtstofflampen wurden in mehreren Werken durch LED-Strahler ersetzt. Neben einer Energieeinsparung von etwa 40 Prozent wurde dabei die Arbeitsplatzausleuchtung verbessert. In Munmak/Korea und in Okrisky/Tschechien wird die Abwärme von Kompressoren nun auch dem Heizsystem bzw. der Warmwasserbereitung zugeführt. › › 25 ›› 26 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Einkauf ››› Fortsetzung des positiven Vorjahrestrends bei Materialpreisentwicklung ››› Strukturimplementierung „one voice to the supplier“ im Einkauf Das globale Einkaufsvolumen der MANN+HUMMEL Gruppe erhöhte sich im Jahr 2015 unter anderem aufgrund von Absatzwachstum sowie neu aufgenommenen Unternehmen gegenüber dem Vorjahr um 6,3 Prozent und betrug insgesamt 2.035 Mio. EUR. Dieser Betrag verteilt sich zu 66 Prozent auf Produktionsmaterial und zu 34 Prozent auf Handelsware, Nicht-Produktionsmaterial und Serviceleistungen. Bei der Entwicklung der Materialpreise hat sich im Geschäftsjahr 2015 der insgesamt positive Vorjahrestrend in der Mehrzahl der Warengruppen, begünstigt von vielfach rückläufigen Rohstoffpreisen, fortgesetzt. Unterstützt wurde diese Entwicklung von Kostensenkungsprojekten auf Basis von z.B. Lean-Methoden, die gemeinsam mit Lieferanten umgesetzt werden konnten. So konnte der MANN+HUMMEL Einkauf mit regionalen Unterschieden einen positiven Ergebnisbeitrag leisten. Hohe technische Anforderungen an die Spezifikationen wie auch an die Qualität der Zukaufteile und Materialien bedingen eine zunehmend selektivere Lieferantenauswahl und eine professionelle Lieferantenentwicklung. Gepaart mit dem geplanten Wachstum gewinnen daher die strategische Aufstellung des Einkaufs und die damit verbundenen Zielsetzungen zunehmend an Bedeutung. So wurde im Zuge der Weiterentwicklung der weltweiten Einkaufsorganisation unter dem Motto „one voice to the supplier“ die Struktur von Lead- und Commodity-Einkäufern sowie Projekteinkäufern in allen Regionen implementiert. Im Rahmen dieser Organisationsentwicklung konnte die Erarbeitung und Umsetzung von warengruppenspezifischen Strategien erfolgreich fort- geführt werden. Wesentliches Ziel sind hierbei die konsequente Optimierung des Lieferantenportfolios und die in der Regel damit einhergehende Reduzierung der Anzahl von Lieferanten. Zur Stärkung der partnerschaftlichen Beziehung und Auszeichnung der besten Lieferanten fand in diesem Jahr der 4. Global Supplier Event statt. Zu der Veranstaltung waren insgesamt 68 Lieferanten aus 16 Ländern geladen. Neben der Auszeichnung von sieben Lieferanten mit dem „Global Supplier Award“ für herausragende Leistungen wurde in diesem Jahr erstmalig der „Supplier Innovation Award“ an einen Lieferanten für seine Innovationskraft vergeben. Neben der strategischen Ausrichtung der Einkaufsorganisation ist die Sicherstellung effizienter Einkaufsprozesse wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Bewältigung des geplanten Wachstums. Hier wurde der Roll-out von u.a. workflowbasierten Systemen und Einkaufstools konsequent fortgeführt, sodass diese nun gruppenweit in allen wesentlichen Standorten genutzt werden. Die Fortführung der rollenspezifischen Qualifizierung der Mitarbeiter im Einkauf bildete einen weiteren Schwerpunkt der Aktivitäten. Im Rahmen der „Purchasing Academy“ wurden in diesem Kontext neue Trainingsmodule zu den Themen Qualitätsmanagement, Projektmanagement, Kostenoptimierung sowie Vertragsmanagement und Recht im Einkauf ausgearbeitet und geschult. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Informationstechnologie ››› Digitalisierung von Geschäftsprozessen innerhalb der Gruppe ››› Standardisierung weltweiter SAP-Prozesse an 54 Standorten ››› IT-Service-Center-Ausbau in Tschechien und Indien In der Informationstechnologie liegt der Fokus auf einem nachhaltigen Business-IT-Alignment. Grundlage sind ein wirksames Business Relationship Management, ein ganzheitlicher Prozess-Support, die Standardisierung von Prozessen, der weitere Ausbau der Shared Services und eine konsequente Regionalisierung der IT. SAP-Software ist die unternehmensweite Basis für die MANN+HUMMEL Prozesse. Inzwischen arbeiten weltweit rund 7.100 Mitarbeiter an 54 Standorten mit dem zentralen SAP-System. Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag ein Schwerpunkt auf dem Roll-Out dieses Systems in unserer neuen Gesellschaft MANN and HUMMEL THAILAND LTD. Ferner wurde mit dem Roll-Out bei MANN+HUMMEL Middle East FZE in Dubai, Arabische Emirate, begonnen. Hier kommt erstmals das neue SAP Template für Handelsgesellschaften zum Einsatz. Daneben wurde mit der Definition eines SAP Templates für Produktionsstandorte begonnen, um die weitere Standardisierung von Prozessen im Unternehmen optimal zu unterstützen. Ein Projekt für einen durchgängigen Governance-Prozess für Materialstammdaten auf Basis von SAP MDG-M wurde erfolgreich abgeschlossen. Der Rollout des Manufacturing Execution Systems „Forcam“ wird fortgesetzt. Das System soll innerhalb der nächsten zwei Jahre an 20 weiteren Produktionsstandorten implementiert werden. Unified Communications mit Microsoft „Skype for Business“ hat MANN+HUMMEL auch 2015 gruppenweit weiter ausgerollt. Zudem wurde die Weiterentwicklung des neuen Intranets auf der Basis von SharePoint 2013 mit Social-Media-Funktionen abgeschlossen. So wird die im Rahmen der Globalisierung der Geschäftstätigkeit immer wichtigere standort- und zeitzonenübergreifende Kommunikation und Zusammenarbeit weiter gefördert. Zur weiteren Erhöhung der IT- und Informationssicherheit wurde ein ISMS-System (Informations-Sicherheits-Management-System) aufgebaut. In diesem Rahmen wurde der Fachbereich „Virtual Engineering“ bei der erfolgreichen Zertifizierung gemäß ISO 27001 unterstützt. Auch das ISMS selbst wurde erfolgreich nach ISO 27001 zertifiziert. Den Ausbau der IT Service Center in Tschechien und Indien treibt MANN+HUMMEL konsequent voran. Von den IT-Lieferanten wird ein signifikanter Beitrag zur Senkung unserer Kosten durch innovative Lösungen und kontinuierliche Kostenoptimierung erwartet. › › 27 ›› 28 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Chancen-/Risikobericht ››› Weltwirtschaftliche Situation von schwankenden Märkten und strukturellen Risiken geprägt ››› Große Potenziale in Russland, Brasilien und China ››› Unternehmensweites Planungs-, Reporting-, und Controllingsystem zur Risikobegrenzung ››› Rohstoff- und Materialpreisrisiken in Beschaffungsmärkten Rahmenbedingungen Finanzwirtschaftliche Risiken Die weltwirtschaftliche Situation ist von schwankenden Märkten und strukturellen Risiken geprägt. Als global agierendes Unternehmen begegnet MANN+HUMMEL diesen Risiken durch die Diversifikation und die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen und Produkten. Chancen entstehen auch durch die Verbesserung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Dies erreichen wir durch die kontinuierliche Neu- und Weiterentwicklung unserer Produkte, die Erweiterung unserer Entwicklungkompetenzen und dem Auf- und Ausbau neuer Standorte. Russland, Brasilien und China bergen trotz drastischer Rückgänge bzw. nach unten korrigierter Prognosen weiterhin große Potenziale, da vor allem die deutschen Automobilhersteller in neue Produktionsstätten in diesen Ländern investieren. Für die MANN+HUMMEL Gruppe sind Währungskurs-, Zinsänderungs- und Rohstoffpreisrisiken von Bedeutung. Währungsrisiken werden durch derivative Finanzinstrumente abgesichert, die ausschließlich der Sicherung risikotragender Grundgeschäfte aus der operativen Tätigkeit des Konzerns dienen. Dem Zinsänderungsrisiko wird durch langfristige Zinsbindungen Rechnung getragen. Rohstoffpreisrisiken werden durch langfristige Verträge, weltweite Einkaufsaktivitäten und durch ein aussagefähiges Einkaufscontrolling minimiert. Die Begrenzung von Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken übernimmt das MANN+HUMMEL Konzern-Treasury. Durch eine solide Finanzierung und stabile Liquiditätslage sind die Risiken in diesem Bereich gering. Die konsequente Überwachung der flüssigen Mittel ist ein wirkungsvolles Instrument zur Risikominimierung: MANN+HUMMEL beobachtet und analysiert Forderungen, Verbindlichkeiten und Bestände. Der Cashflow wird neben Umsatz und Ertrag weiter optimiert und das gebundene Umlaufvermögen überwacht und angepasst. Risikomanagement Die MANN+HUMMEL Geschäftspolitik zielt darauf ab, Potenziale, aber auch negative Auswirkungen aktueller und zukünftiger Entwicklungen, frühzeitig zu erkennen und zu bewerten und deren Folgen abzuschätzen. Hierfür existieren schnell umsetzbare Maßnahmenpläne. Die Eigentümer und der Aufsichtsrat werden darüber regelmäßig unterrichtet. Alle Maßnahmen zur Risikobegrenzung werden durch ein unternehmensweites Planungs-, Reporting- und Controllingsystem unterstützt. Operative Chancen und Risiken Markt Einer Abschwächung bzw. einem Rückgang der wirtschaftlichen Entwicklung in unseren Märkten begegnen wir mit vordefinierten Szenarien, woraus Maßnahmen zur Kompensation abgeleitet werden. Diese Maßnahmen dienen – sowohl Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 im Bereich Automotive als auch im Bereich Non-Automotive – dazu, das Kostenniveau weitestgehend an die gefallenen Umsatzerlöse anzupassen, um stärkere Ergebnisabriebe zu vermeiden. Sie sind Bestandteil des Planungsprozesses und reduzieren die Risiken auf ein akzeptables Niveau. Qualität Die Qualität unserer Produkte ist aus unserer Sicht ein entscheidender Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Herstellern und stellt gemeinsam mit der Kundenzufriedenheit eines der zentralen Unternehmensziele dar. Aus diesem Grund sind wir in der MANN+HUMMEL Gruppe bestrebt durch weitreichende Standards – besonders im Produktentstehungsprozess – Qualitätsprobleme auszuschließen, da diese durch möglicherweise entstehende Gewährleistungsfälle ein wesentliches Risiko mit Auswirkungen auf die Reputation und die finanzielle Situation des Unternehmens darstellen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, gelten hohe Qualitätsstandards für die Produktion in allen Werken. Außerdem arbeitet ein Gewährleistungs-Team eng mit den Kunden und Produktionswerken zusammen, um die Qualität der Produkte sicherzustellen und im Gewährleistungsfall schnell reagieren zu können. Gewährleistungsrisiken sind durch Rückstellungen angemessen finanziell abgebildet. Darüber hinaus bestehen für mögliche Schäden durch Rückrufe sowie für Produkthaftungsfälle entsprechende Versicherungen. Die Verschmutzung von Trinkwasser durch unsere Produkte könnte eine Gefährdung der Umwelt und der Gesundheit von Menschen zur Folge haben. Dieses Risiko betrachten wir als äußerst gering. Schaden durch Betriebsunterbrechungen – Schaden und Verlust von Sachanlagevermögen Naturkatastrophen, terroristische Handlungen oder andere Störungen in den Produktionseinrichtungen oder innerhalb der Lieferkette von MANN+HUMMEL – bei Kunden oder Zulieferern – können erhebliche Schäden und Verluste verur- › Konze rnl ag e b e ri ch t sachen. Zur Begrenzung dieser Risiken hat MANN+HUMMEL Versicherungen in aus kaufmännischer Sicht angemessener Höhe abgeschlossen. Informationstechnologie Die weltweite digitale Vernetzung unserer Organisation ist die Grundlage für die globale Präsenz der MANN+HUMMEL Gruppe. Schnelle und sichere Daten bieten Chancen für die ständige Optimierung unserer Prozesse und Verbesserung der Zusammenarbeit mit unseren Kunden und Lieferanten. Die ständige Verfügbarkeit sicherer Daten stellt hohe Anforderungen an unsere Informationstechnologien. Um die hohen Risiken durch eine Unterbrechung der Datenversorgung auszuschließen, existiert in Ludwigsburg neben dem primären ein zweites Rechenzentrum. Mit der jährlichen „Notfallübung Data Center“ stellen wir sicher, dass die Notfallkonzepte im Bedarfsfall greifen und die Risiken minimiert werden. Einkauf In den Beschaffungsmärkten bergen vor allem Rohstoff- und Materialpreise Risiken. Die Rohstoffpreise dürften aufgrund der mäßigen Dynamik der Weltindustrieproduktion kaum steigen. Experten gehen von einer moderaten Preisentwicklung aus. Durch langfristige Verträge, eine Selektion an strategischen, global aufgestellten Lieferanten und die Überwachung der Wechselkurse werden diese Kostensteigerungen weitestgehend ausgeglichen und damit die Risiken deutlich reduziert. Strategische Chancen und Risiken Innovationen Produktinnovationen spielen für den Markterfolg eine wichtige Rolle. Neue Potentiale für zukünftige Produktinnovationen ergeben sich beispielsweise durch die Kooperation mit der North Carolina State University. Das in Raleigh (North Carolina, USA) ansässige Non-Woven Institute und das neue › › 29 ›› 30 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t North Carolina Innovation Center (NCIC) arbeiten Seite an Seite auf demselben Campus. Im ersten Entwicklungszentrum außerhalb der eigenen Mauern vereint MANN+HUMMEL Forschung und Entwicklung, Strategie und Innovationen unter einem Dach. Die neu gegründete Gesellschaft I2M ist ebenfalls in Raleigh angesiedelt. Ihr Zweck ist die Sicherstellung einer schnellen Kommerzialisierung von neuen Technologien. Sobald diese einen ausreichenden Reifegrad erreicht haben, erfolgt die Integration in die MANN+HUMMEL Organisation. Zusammen mit der bereits 2010 etablierten Matrix-Organisation kann MANN+HUMMEL durch die strategische Ausrichtung der Forschung und Entwicklung noch besser auf lokale Markt- und Kundenanforderungen eingehen. Akquisitionen Die effektive Integration von akquirierten Unternehmen in die bestehende Organisation birgt grundsätzlich Risiken. MANN+HUMMEL begegnet diesen Herausforderungen durch bewährte und klar definierte Integrationsprozesse. Die Akquisition des Filtergeschäfts von Affinia birgt Risiken hinsichtlich der erwarteten Ertragsstärke von Affinia sowie durch den erhöhten Verschuldungsgrad der MANN+HUMMEL Gruppe. Zusätzlich können sich Risiken aus Zahlungsströmen zwischen dem Euro- und dem US-Dollar-Raum ergeben. Diese Risiken minimieren wir durch detaillierte Planungsprozesse und durch die Strukturierung der Finanzierung. Der Erwerb und die Vorbereitung der Integration von Affinia wurden zudem von renommierten und spezialisierten Beratern unterstützt. Andererseits bieten sich durch die Akquisition Chancen durch Synergieeffekte. Steuern Die Vielzahl landesspezifischer Steuersysteme stellt eine hohe Komplexität in der MANN+HUMMEL Gruppe dar. Durch die Beauftragung von lokalen Steuerberatern in den einzelnen Gesellschaften minimieren wir die steuerlichen Risiken. Außerdem werden Richtlinien – beispielsweise zur Verrechnungspreisgestaltung – ständig aktualisiert und die Mitarbeiter weltweit informiert. Compliance In vielen Ländern werden zunehmend Untersuchungen der Kartellbehörden durchgeführt. Daraus können Strafen wegen Wettbewerbsverstößen oder sonstigem rechtswidrigem Verhalten entstehen. In unseren Unternehmensrichtlinien und dem Verhaltenskodex regeln wir die korrekte Vorgehensweise in Bezug auf kartellrechtliche Themen, Exportkontrolle, Korruption und andere Gesetzesverstöße. Durch nachhaltiges Training werden alle Mitarbeiter weltweit für diese Themen sensibilisiert und damit das Risiko reduziert. Gesamtaussage zur Risikosituation Den möglichen Risiken wirkt die MANN+HUMMEL Gruppe mit einem etablierten Risikomanagementsystem entgegen. Damit sollen Risiken frühestmöglich erkannt, bewertet und durch geeignete Maßnahmen abgewendet bzw. minimiert werden. Aktuell sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Konzerns gefährden. Über die vorgenannten Einzelrisiken hinaus liegen uns derzeit keine Informationen vor, die auf weitere wesentliche Risiken hindeuten. Die Liquiditätssituation bei MANN+HUMMEL ist weiterhin solide. Für den Fall kurzfristiger Marktveränderungen oder Auswirkungen einer wiederkehrenden Finanzkrise liegen Notfallpläne bereit. Mann+ H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnl ag e b e ri ch t Nachtragsbericht ››› Übernahme der Affinia-Gruppe mit den Marken WIX Filters und FILTRON ››› Gründung einer neuen geschäftsleitenden Holding Die MANN+HUMMEL Gruppe hat im Mai 2016 das weltweite Filtergeschäft der Affinia Gruppe mit Sitz in Gastonia, North Carolina / USA übernommen. Das Filtrationsgeschäft von Affinia, bekannt unter den Marken WIX Filters und FILTRON, ist auf das Ersatzgeschäft mit Öl-, Kraftstoff-, Hydraulik- und Kühlmittelfilter spezialisiert. MANN+HUMMEL wird die Gruppe als neuen Geschäftsbereich mit Sitz in North Carolina in den USA führen. Im Rahmen der Neuordnung der Konzernstruktur wurde zum 1. Januar 2016 die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG als geschäftsleitende Holding gegründet. Diese Gesellschaft ist im Unterschied zur bestehenden MANN+HUMMEL Holding GmbH operativ tätig und beschäftigt eigene Arbeitnehmer. Darüber hinaus sind nach dem 31. Dezember 2015 bei der MANN+HUMMEL Gruppe keine Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage gehabt hätten. Prognosebericht ››› Globale Aufstellung und erhöhte Flexibilität als wichtige Erfolgsfaktoren ››› Umsatzerwartung 2016 – ohne Berücksichtigung der Affinia-Akquisition – auf Vorjahresniveau ››› Prognose für das operative Ergebnis gegenüber 2015 leicht verbessert Für die Automobilindustrie weltweit prognostiziert der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) 2016 ein Wachstum von rund 2 Prozent. In den USA und in Europa wird ein geringeres Wachstum erwartet, für Brasilien und Russland wird eine leichte Erholung prognostiziert. Nach einem erfolgreichen vierten Quartal 2015 in China wird ein Wachstum von 6 Prozent für das Gesamtjahr 2016 erwartet.1 Die durch den VW-Skandal ausgelöste Diskussion um den Dieselmotor lässt zunächst keinen Effekt auf die Nachfrage erkennen. Da sich generell die Volatilität der Märkte wie auch die strukturellen Risiken erhöhen, werden sowohl für die Kunden als auch für MANN+HUMMEL die globale Aufstellung und 1 VDA Konjunkturbarometer Februar 2016, VDA (Berlin), Februar 2016 erhöhte Flexibilität zunehmend wichtigere Erfolgsfaktoren. Deshalb werden wir auch in Zukunft notwendige Restrukturierungen in Erwägung ziehen müssen. Diesen Anforderungen wird MANN+HUMMEL Rechnung tragen und die Internationalisierung weiter fortsetzen. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen erwarten wir in unserem Geschäftsbereich Automobil Erstausrüstung für 2016 einen Umsatz leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Dies ist durch einen erheblichen Rückgang des Setzteilumsatzes begründet sowie durch die Reduzierung der Vorserienumsätze. ›› 31 ›› 32 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnl ag e b e ri c h t Im automobilen Ersatzgeschäft gehen wir aufgrund einer positiven Entwicklung der Märkte in Europa, Asien und Amerika von einem leichten Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr aus. Die Entwicklungen in den stark inflationsbelasteten Ländern in Südamerika sowie die politisch angespannte Situation in Europa bergen jedoch Risiken. Im Industrie- und Maschinenbau dürfte es 2016 mit schwacher Dynamik weitergehen, da die Märkte nach wie vor von Unsicherheit geprägt sind. Im Bereich Industriefiltration, der sich aus unserer Kernbranche im Maschinenbau und aus der im Berichtsjahr erfolgten Integration der Vokes Air Gruppe zusammensetzt, erwarten wir insgesamt ein leichtes Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr. Im Bereich Wasserfiltration erwarten wir insgesamt eine leichte Abschwächung der Umsätze gegenüber 2015. Die geplanten Umsatzsteigerungen in Asien können die erwarteten Rückgänge aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation in Brasilien voraussichtlich nicht kompensieren. Regional gesehen planen wir in Asien einen leicht steigenden Umsatz, während in Europa und Amerika ein Umsatz auf dem Niveau von 2015 erwartet wird. Für das Geschäftsjahr 2016 erwarten wir für die MANN+HUMMEL Gruppe, ohne Berücksichtigung der Neuakquisition des Filtrationsgeschäfts von Affinia, einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis wird sich aus heutiger Sicht gegenüber 2015 nur leicht verbessern. Preisreduzierungen bei unseren Kunden werden durch Verbesserungen in den Materialpreisen teilweise ausgeglichen. Die tarifgebundenen Personalkostensteigerungen können durch Maßnahmen in der Produktion und im Overhead kompensiert werden. Trotz weltweiten wirtschaftspolitischen Herausforderungen blicken wir positiv in die Zukunft – nachhaltiges Wachstum und die Konzentration auf unser Filtrations-Know-how bilden die Grundlage, um unsere 75-jährige Firmengeschichte erfolgreich weiterzuführen. Ludwigsburg, 15. Juni 2016 MANN+HUMMEL HOLDING GmbH Die Geschäftsführung Alfred Weber Filiz Albrecht Hansjörg Herrmann Kai Knickmann Josef Parzhuber Steffen Schneider Emese Weissenbacher Manfred Wolf Mann+H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnab s c h lu ss nac h I FRS MANN+HUMMEL Konzernabschluss nach IFRS1 34Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 35Konzern-Gesamtergebnisrechnung 36 Konzernbilanz 38 Konzern-Kapitalflussrechnung 40Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung 42 KONZERNANHANG 42 42 42 47 48 49 50 51 › › › › › › › › 58 › 60 60 61 61 › › › › 61 62 63 › › › 65 67 69 › › › 69 › 69 69 70 › › › 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Konzernstruktur Allgemeines Erstmalige Anwendung der IFRS Neue IFRS-Standards Konsolidierungskreis Konsolidierungsgrundsätze Währungsumrechnung Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 9. Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen 10. Umsatzerlöse 11. Umsatzkosten 12. Sonstige betriebliche Erträge 13. S onstige betriebliche Aufwendungen 14. Finanzergebnis 15. Ertragsteuern 16. Sonstige Angaben zur KonzernGewinn- und Verlustrechnung 17. Immaterielle Vermögenswerte 18. Sachanlagevermögen 19. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 20. Langfristige finanzielle Vermögenswerte 21. Sonstige Vermögenswerte 22. Vorräte 23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 70 70 71 72 72 73 73 74 78 79 79 80 80 88 90 91 93 94 94 94 94 96 › 24. K urzfristige finanzielle Vermögenswerte › 25. Impairment-Tests › 26. Eigenkapital › 27. Angaben zum Kapitalmanagement › 28. Finanzverbindlichkeiten › 29. Sonstige Verbindlichkeiten › 30. Sonstige Rückstellungen › 31. Rückstellungen für Pensionen › 32. Allgemein › 33. Eventualverbindlichkeiten › 34. Sonstige finanzielle Verpflichtungen › 35. Rechtsstreitigkeiten › 36. Angaben zu Finanzinstrumenten › 37. Risiken aus Finanzinstrumenten › 38. Zuwendungen der öffentlichen Hand › 39. Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen › 40. Vergütung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats › 41. Personal › 42. Honorare des Abschlussprüfers › 43. Angabe von § 264 Abs. 3 HGB › 44. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag › 45. Anteilsbesitzliste 1 Alle Zahlen sind jeweils für sich gerundet. Dies kann bei der Addition und bei der Ermittlung von Prozentsätzen zu geringfügigen Abweichungen führen. ›› 33 ›› 34 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnab s c h lu ss nac h I F RS Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015 Anhang 2015 2014 Umsatzerlöse (10) 3.041,9 2.780,1 Umsatzkosten (11) 2.334,7 2.149,5 707,2 630,6 in Mio. EUR Bruttoergebnis vom Umsatz Forschungs- und Entwicklungskosten (11) 120,6 107,2 Vertriebskosten (11) 265,5 234,8 Allgemeine Verwaltungskosten (11) 144,5 135,0 Sonstige betriebliche Erträge (12) 42,3 25,7 Sonstige betriebliche Aufwendungen (13) 83,4 29,6 135,4 149,8 Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen Finanzaufwendungen (14) Finanzerträge (14) Finanzergebnis Ergebnis vor Ertragsteuern Ertragsteuern Konzernergebnis Auf nicht beherrschende Anteile entfallendes Ergebnis (15) 0,5 0,7 119,8 46,4 66,2 28,0 –53,1 –17,7 82,3 132,2 48,8 33,6 33,5 98,6 0,9 1,5 Mann+H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnab s c h lu ss nac h I FRS Konzern-Gesamtergebnisrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015 in Mio. EUR Konzernergebnis davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile 2015 2014 33,5 98,5 0,9 1,5 14,3 36,5 –0,3 1,1 1,4 0,0 Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen eine Umgliederung in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist Kursdifferenzen aus der Umrechnung ausländischer Geschäftsbetriebe Kursdifferenzen, die während des Geschäftsjahres eingetreten sind Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten In die Konzerngewinn- und -verlustrechnung umgegliederter Betrag Absicherung von Zahlungsströmen (Währungssicherung) Während des Geschäftsjahres erfasste Gewinne/Verluste Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern 27,8 0,0 –8,2 –0,3 Posten des sonstigen Ergebnisses, bei denen keine Umgliderung in die Gewinn- und Verlustrechnung möglich ist Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen und ähnlichen Verpflichtungen 8,7 –71,1 –2,5 19,8 Sonstiges Ergebnis 41,2 –14,0 Konzerngesamtergebnis 74,7 84,5 1,6 3,1 Auf diese Bestandteile entfallende Ertragsteuern davon entfällt auf nicht beherrschende Anteile › › 35 ›› 36 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnab s c h lu ss nac h I F RS Konzernbilanz zum 31. Dezember 2015 Aktiva Anhang 31.12.2015 31.12.2014 01.01.2014 Immaterielle Vermögenswerte (17) 154,1 116,1 99,0 Sachanlagevermögen (18) 774,5 722,8 631,0 Beteiligungen an assoziierten Unternehmen (19) 2,7 2,4 4,0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (23) 0,7 0,9 0,0 Finanzielle Vermögenswerte (20) 29,3 56,5 111,6 in Mio. EUR Langfristige Vermögenswerte Ertragsteuerforderungen 0,8 1,4 1,8 Sonstige Vermögenswerte (21) 7,4 12,3 12,0 Aktive latente Steuern (15) 103,6 87,7 61,3 1.073,1 1.000,1 920,7 Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte (22) 346,7 331,3 309,0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (23) 438,2 395,5 359,9 Finanzielle Vermögenswerte (24) 212,2 272,7 133,6 28,9 25,9 23,1 Ertragsteuerforderungen Sonstige Vermögenswerte Flüssige Mittel (21) 50,8 47,0 43,0 1.617,7 361,8 221,8 2.694,5 1.434,2 1.090,4 3.767,6 2.434,3 2.011,1 Mann+H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 › Konze rnab s c h lu ss nac h I FRS Passiva Anhang 31.12.2015 31.12.2014 01.01.2014 Gezeichnetes Kapital (26) 92,7 92,7 92,7 Kapitalrücklage (26) 83,5 83,5 83,5 Gewinnrücklagen (26) 781,4 753,7 662,7 Kumuliertes übriges Eigenkapital (26) in Mio. EUR Eigenkapital Eigenkapital der Gesellschafter der M+H Holding GmbH Nicht beherrschende Anteile (26) –25,8 –66,3 –50,7 931,9 863,6 788,2 16,6 17,5 14,5 948,4 881,1 802,7 Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten (28) 1.525,6 460,2 252,9 Rückstellungen für Pensionen (31) 417,3 422,4 347,4 Sonstige Rückstellungen (30) 45,3 18,2 18,7 Sonstige Verbindlichkeiten (29) 1,6 3,4 6,9 Ertragsteuerverbindlichkeiten (31) 1,4 2,7 2,2 Passive latente Steuern (15) 64,5 45,9 38,3 2.055,7 952,8 666,4 Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Finanzverbindlichkeiten (28) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 140,3 60,5 50,1 376,7 323,1 294,3 Sonstige Verbindlichkeiten (29) 130,4 120,8 102,7 Sonstige Rückstellungen (30) 79,0 76,9 75,7 37,0 19,1 19,2 763,5 600,4 542,0 3.767,6 2.434,3 2.011,1 Ertragsteuerverbindlichkeiten › › 37 ›› 38 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnab s c h lu ss nac h I F RS Konzern-Kapitalflussrechnung 1. Januar bis 31. Dezember 2015 in Mio. EUR Anhang 2015 2014 1. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Periodenergebnis vor Ertragssteuern (einschließlich Ergebnisanteilen von nicht beherrschenden Anteilen) 82,3 132,1 Bezahlte (-)/erstattete (+) Ertragsteuern –59,5 –46,0 Abschreibungen (+) auf Gegenstände des Anlagevermögens 104,1 88,1 Zunahme (+)/Abnahme (–) der langfristigen Rückstellungen 31,4 5,8 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+)/Erträge (–) 3,8 –0,6 Zunahme (+)/Abnahme (–) der kurzfristigen Rückstellungen 1,7 –0,1 Gewinn (–)/Verlust (+) aus Anlageabgängen 1,5 2,1 –20,3 –26,5 Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (32) 73,0 34,2 218,0 189,1 2. Cashflow aus der Investitionstätigkeit Einzahlungen (+) aus Abgängen von Sachanlagen 19,6 7,8 Auszahlungen (–) für Investitionen in Sachanlagen –135,8 –139,6 Einzahlungen (+) aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten Auszahlungen (–) für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte Einzahlungen (+) aus Abgängen von langfristigen finanziellen Vermögenswerten Auszahlungen (–) für Investitionen in langfristige finanzielle Vermögenswerte Erhaltene Zinsen (+) Cashflow aus der Investitionstätigkeit Free Cashflow (32) 0.2 0.1 –6,5 –3,5 0,6 3,0 –1,7 –30,0 7,5 7,0 –116,1 –155,1 101,9 34,0 Mann+H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 in Mio. EUR › Konze rnab s c h lu ss nac h I FRS Anhang 2015 2014 –6,3 –6,1 1.745,1 351,4 –581,2 –236,4 –35,1 –11,3 1.122,4 97,6 1.224,3 131,6 3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit Auszahlungen (–) an Unternehmenseigner Einzahlungen (+) aus der Aufnahme von (Finanz-) Krediten und dem Verkauf monetärer Finanzanlagen Auszahlungen (–) aus der Tilgung von (Finanz-) Krediten und für den Erwerb monetärer Finanzanlagen Gezahlte Zinsen (–) Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (32) 4. Finanzmittelfonds am Ende der Periode Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds (Zwischensummen 1 – 3) Wechselkurs-, bewertungs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds Finanzmittelfonds am Anfang der Periode Finanzmittelfonds am Ende der Periode 31,6 8,4 361,8 221,8 1.617,7 361,8 1.617,7 361,8 1.617,7 361,8 5. Zusammensetzung des Finanzmittelfonds Liquide Mittel Finanzmittelfonds am Ende der Periode (32) › › 39 › › 40 M a n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Ko nze rnab s c h lu ss nac h I F RS Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung zum 31. Dezember 2015 Mutterunternehmen Gezeichnetes Kapitalrücklage Gewinnrücklage Kapital Kumuliertes übriges Eigenkapital Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte in Mio EUR Stand 01.01.2014 92,7 83,5 662,7 0,0 Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,8 Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 97,0 0,0 Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 97,0 0,8 Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,0 0,0 Veränderung des Konsolidierungskreises 0,0 0,0 0,0 0,0 92,7 83,5 753,7 0,8 Kumulierte erfolgsneutrale Veränderungen 0,0 0,0 0,0 0,9 Konzernjahresüberschuss 0,0 0,0 32,6 0,0 Gesamtperiodenerfolg 0,0 0,0 32,6 0,9 Gezahlte Dividende 0,0 0,0 –6,2 0,0 Stand 31.12.2014 Veränderung des Konsolidierungskreises Stand 31.12.2015 0,0 0,0 1,3 0,0 92,7 83,5 781,4 1,7 Mann+H u mm e l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 Mutterunternehmen Kumuliertes Summe Eigenkapital übriges der Gesellschafter Eigenkapital der M+H Holding › Konze rnab s c h lu ss nac h I FRS Nicht beherr- Summe schende Anteile Eigenkapital GmbH Marktbewertung Cashflow Hedges Versicherungs- Unterschieds- mathematische betrag aus der Gewinne/Verluste Währungsumrechnung 0,0 0,0 –50,7 788,2 14,5 802,7 0,0 –51,3 34,9 –15,6 1,6 –14,0 0,0 0,0 0,0 97,0 1,5 98,5 0,0 –51,3 34,9 81,4 3,1 84,5 0,0 0,0 0,0 –6,0 –0,1 –6,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0.0 0,0 –51,3 –15,8 863,6 17,5 881,1 19,8 6,2 13,6 40,5 0,7 41,2 0,0 0,0 0,0 32,6 0,9 33,5 19,8 6,2 13,6 73,1 1,6 74,7 0,0 0,0 0,0 –6,2 –0,2 –6,3 0,0 0,0 0,0 1,3 –2,4 –1,1 19,8 –45,1 –2,1 931,8 16,6 948,4 › › 41 › › 42 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Konzernanhang der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 2015 Grundlagen 1. Konzernstruktur Die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH (im Folgenden auch „Gesellschaft“, „Mutterunternehmen“ oder „MH Holding“) ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in 71638 Ludwigsburg, Deutschland, Hindenburgstraße 45. Die Gesellschaft ist Mutterunternehmen des MANN+HUMMEL Konzerns (nachfolgend auch „Konzern“ oder „MANN+HUMMEL Gruppe“). Die MANN+HUMMEL Gruppe ist weltweit führend bei Filtrationslösungen sowie Entwicklungspartner und Serienlieferant der internationalen Automobil- und Maschinenbauindustrie. Die MANN+HUMMEL Gruppe gliedert sich in die vier Geschäftsbereiche Automobil Erstausrüstung, Automobil Ersatzgeschäft, Industriefiltration und Wasserfiltration. Entwickelt und vertrieben werden hauptsächlich Luft-, Öl-, Kraftstoff- und Innenraumfilter sowie Filtersysteme für die automobile Erstausrüstung und das Ersatzgeschäft. Anwendungen für Raum- und Prozessluftfiltration für die Industrie sowie Membranfilter für die Wasserfiltration runden das Portfolio ab. Die MANN+HUMMEL Gruppe ist mit über 60 Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. Im Automobil- und Industriebereich ist die MANN+HUMMEL Gruppe in allen Märkten weltweit aktiv, im Bereich Wasserfiltration vor allem in Asien, Europa und Südamerika. 2. Allgemeines Die Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, der Konzern-Gesamtergebnisrechnung, der Konzernbilanz, der Konzern-Kapitalflussrechnung sowie der Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung sind im Konzernanhang aufgegliedert bzw. erläutert. Konzernwährung ist der Euro. Soweit nichts anderes vermerkt ist, werden alle Beträge in Millionen Euro (Mio. EUR) ausgewiesen. Die Geschäftsführung der Gesellschaft hat den Konzernabschluss am 15.06.2016 zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der zum 31. Dezember 2015 aufgestellte Konzernabschluss sowie der Konzernlagebericht werden im Bundesanzeiger bekannt gemacht. Die Konzernbilanz ist nach Fristigkeiten gegliedert. Bilanzposten werden in lang- und kurzfristige Vermögenswerte bzw. Schulden aufgeteilt, wenn sie eine Restlaufzeit von mehr als einem bzw. bis zu einem Jahr haben. Vermögenswerte und Schulden, die zu einer als zur Veräußerung gehalten eingestuften Veräußerungsgruppe bzw. zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten gehören, werden getrennt von den übrigen Vermögenswerten und Schulden in der Bilanz ausgewiesen. Der Ansatz der Vermögenswerte und Schulden erfolgt nach dem Anschaffungskostenprinzip. Davon ausgenommen sind derivative Finanzinstrumente, Wertpapiere und Anteile an Beteiligungsunternehmen, die zum beizulegenden Zeitwert angesetzt sind, soweit er sich zuverlässig ermitteln lässt. 3. Erstmalige Anwendung der IFRS Die Gesellschaft macht als nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen von dem Wahlrecht nach § 315a Abs. 3 HGB Gebrauch, den Konzernabschluss nach IFRS aufzustellen. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Der Konzernabschluss steht im Einklang mit den am Abschlussstichtag gültigen Standards und Interpretationen des International Accounting Standards Board (IASB), London, wie sie in der Europäischen Union anzuwenden sind (IFRS), und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Erläuterungen zur erstmaligen Anwendung der IFRS Das Geschäftsjahr 2015 ist das erste Jahr, für das ein Konzernabschluss nach IFRS aufgestellt wird. Der letzte Konzernabschluss nach HGB wurde für das Geschäftsjahr endend zum 31.12.2014 aufgestellt. Aufgrund der von den IFRS geforderten Angabe von Vergleichszahlen in Bilanz, Gewinn- und Verlust- und Gesamtergebnisrechnung sowie Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalveränderungsrechnung ist damit der 1.1.2014 der Zeitpunkt des Übergangs auf IFRS. Die Umstellung der Konzernrechnungslegung auf IFRS erfolgte unter Beachtung der Vorschriften des IFRS 1. Danach sind die zum ersten IFRS-Bilanzstichtag (1.1.2014) anwendbaren Standards und Interpretationen so anzuwenden, als ob sie schon immer Anwendung gefunden hätten. Die aus dem Übergang zur IFRS-Rechnungslegung resultierenden Anpassungen wurden in der IFRS-Eröffnungsbilanz zum 1.1.2014 und den dort ausgewiesenen Gewinnrücklagen entsprechend berücksichtigt. Die wesentlichen Umstellungseffekte sind nachfolgend zusammenfassend dargestellt und erläutert. In Übereinstimmung mit IFRS 1 wurde insbesondere folgende Vereinfachungsregelung beim Übergang auf die IFRS in Anspruch genommen: Unternehmenszusammenschlüsse bis zum 31.12.2013 wurden nicht retrospektiv nach IFRS, sondern weiterhin nach HGB bilanziert. Der Betrag der Geschäfts- oder Firmenwerte, der in der IFRS-Eröffnungsbilanz dargestellt wird, entspricht daher dem nach HGB ausgewiesenen Betrag. Insbesondere waren weder immateriellen Vermögenswerte zu separieren noch ein Aufwand für Wertminderungen erfolgsneutral im Eigenkapital zu erfassen. Bei den immateriellen Vermögenswerten resultieren die Unterschiede zum HGB im Wesentlichen auf den nach IAS 38 nunmehr aktivierten Entwicklungskosten. Darüber hinaus werden in IFRS zur Ermittlung der Abschreibungen die wirtschaftlichen (in der Regel längeren) Nutzungsdauern herangezogen. Im Geschäftsjahr 2014 ist darüber hinaus zu berücksichtigen, dass die Geschäfts- oder Firmenwerte nach IFRS nicht planmäßig abgeschrieben werden. Die Buchwerte haben sich demnach wie folgt entwickelt: 31.12.2014 in Mio. EUR Immaterielle Vermögenswerte 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 102,0 116,1 14,1 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 96,0 99,0 3,0 Auch beim Sachanlagevermögen werden in IFRS die wirtschaftlichen (in der Regel längeren) Nutzungsdauern der Ermittlung der Abschreibungen zugrunde gelegt. Darüber hinaus erhöht sich der Buchwert des Sachanlagevermögens nach IFRS aufgrund der unterschiedlichen Behandlung von finance leases (Aktivierung der geleasten Vermögenswerte und Passivierung entsprechender Verbindlichkeiten nach IAS 17). Die Buchwerte haben sich demnach wie folgt entwickelt: 31.12.2014 1.1.2014 in Mio. EUR HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung Sachanlagen 638,3 722,8 82,3 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 549,6 631,0 79,0 Für eine Beteiligung mit einer Beteiligungsquote von bis zu 50 % am stimmberechtigten Kapital wurde beim Übergang auf IFRS zur equity-Bilanzierungsmethode übergegangen (Anteile an assoziierten Unternehmen). Darüber hinaus sind die im Finanzanlagevermögen nach HGB ausgewiesenen Wertpapiere (Spezialfonds) nach IFRS 10 nunmehr im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einzubeziehen. Entsprechend werden im IFRS Konzernabschluss statt der Spezialfondsanteile nunmehr die von den Spezialfonds gehaltenen Finanzinstrumente unmittelbar ausgewiesen. Insbesondere sind daher die kurzfristig zur Veräußerung verfügbaren (available for sale) finanziellen Vermögenswerte vom Finanzanlagevermögen (HGB) in die kurzfristigen finanziellen Vermögenswerte (IFRS) umzugliedern. Es ergeben sich folgende Abweichungen in den Buchwerten: › › 43 › › 44 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 31.12.2014 in Mio. EUR Finanzanlagen 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 308,6 58,9 11,7 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 190,4 115,6 4,2 Beim Übergang auf IFRS führte die Vorratsbewertung nach IAS 2 zu geringeren Abwertungen aufgrund der Relevanz des Nettoveräußerungswerts. Die Unterschiede zum 01.01.2014 beruhen darüber hinaus auf Erstkonsolidierungseffekten. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS: 31.12.2014 in Mio. EUR Vorräte 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 324,8 331,3 6,4 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 311,5 309,0 -2,5 Ursächlich für die Veränderung der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte (einschl. finanzieller Vermögenswerte und aktiver latenter Steuern) waren die folgenden Sachverhalte: Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erhöhen sich im Konzernabschluss nach IFRS gegenüber dem Konzernabschluss nach HGB, da gemäß IAS 39 keine Pauschalwertberichtigung buchwertmindernd berücksichtigt wird. Darüber hinaus werden die Finanzinstrumente der Kategorie „zur Veräußerung verfügbar“ aus der Konsolidierung der Spezialfonds zum überwiegenden Teil als kurzfristige finanzielle Vermögenswerte ausgewiesen. 31.12.2014 in Mio. EUR Forderungenund sonstige Vermögenswerte 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 854,0 1.117,5 4,4 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 703,4 795,2 3,4 Während im Konzernabschluss nach HGB aktive und passive latente Steuern grundsätzlich saldiert ausgewiesen werden, wird eine Saldierung im IFRS Konzernabschluss nur dann vorgenommen, wenn die Voraussetzungen der IAS 12.71 f. erfüllt sind. Darüber hinaus führen die in diesem Abschnitt dargestellten Bilanzierungsunterschiede zur Bildung zusätzlicher aktiver bzw. passiver latenter Steuern. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS: 31.12.2014 in Mio. EUR Aktive latente Steuern 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 6,7 87,7 81,0 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 1,0 61,3 63,8 Die Rückstellungen für Altersversorgungsverpflichtungen sind nach IFRS (neu) bewertet worden. Da bereits im HGBKonzernabschluss der MANN+HUMMEL Gruppe bei der Bewertung der Pensionsrückstellungen das Anwartschaftsbarwertverfahren zur Anwendung kommt, ergeben sich die Bewertungsunterschiede beim Übergang auf IFRS ausschließlich aus der Anwendung der IAS19-konformen Parameter (Zinssatz, Gehaltssteigerungen). Danach ergeben sich folgende Abweichungen zum HGB: 31.12.2014 in Mio. EUR Rückstellungen für Pensionen 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 297,2 422,5 –125,3 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 278,6 347,4 –68,8 Die sonstigen Rückstellungen vermindern sich im Konzernabschluss nach IFRS, da insbesondere für Restrukturierungsrückstellungen eine Passivierung nach IFRS erst dann in Betracht kommt, wenn alle Voraussetzungen des IAS 37.70 vorliegen. Darüber hinaus sind im HGB-Konzernabschluss als sonstige Rückstellungen ausgewiesene MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Beträge im Konzernabschluss nach IFRS in den sonstigen Verbindlichkeiten auszuweisen, wenn es sich im „abgegrenzte Schulden (accruals)“ im Sinne von IAS 37.11(b) handelt. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS: 31.12.2014 in Mio. EUR Sonstige Rückstellungen 1.1.2014 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 256,3 116,9 –5,4 HGB IFRS Davon Eigenkapitaländerung 253,7 115,9 -2,4 Im Konzernabschluss nach HGB werden aufgrund der Saldierung keine passiven latenten Steuern ausgewiesen. Die in diesem Abschnitt dargestellten Bilanzierungsunterschiede führen zur Bildung zusätzlicher aktiver bzw. passiver latenter Steuern. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS, die zu keinen Eigenkapitalveränderungen führten: 31.12.2014 in Mio. EUR Passive latente Steuern HGB 0,0 1.1.2014 Davon EigenIFRS kapitaländerung 45,9 0,0 Davon EigenIFRS kapitaländerung HGB 0,0 38,3 0,0 Die sonstigen Verbindlichkeiten (einschl. sonstiger finanzieller Verbindlichkeiten) verändern sich korrespondierend zu den obigen Ausführungen u. a. um die bilanzielle Erfassung von finance leases nach IAS 17, die Umgliederung sog. abgegrenzter Schulden (accruals) aus den sonstigen Rückstellungen und die nach IFRS nicht zulässige Absetzung erhaltener Anzahlungen von den Vorräten. Es ergeben sich folgende Abweichungen zwischen HGB und IFRS: 31.12.2014 in Mio. EUR Sonstige Verbindlichkeiten HGB 868,5 1.1.2014 Davon EigenIFRS kapitaländerung 967,0 -0,5 Davon EigenIFRS kapitaländerung HGB 611,2 706,8 9,8 Zusammengefasst ergeben sich folgende Änderungen im Eigenkapitalausweis: 31.12.2014 1.1.2014 812,4 708,4 14,1 3,0 in Mio. EUR Eigenkapital nach HGB Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen 82,3 79,0 Finanzanlagen 11,7 4,2 Vorräte 6,4 -2,5 Forderungen und sonstige Vermögenswerte 4,4 3,4 Aktive latente Steuern 81,0 63,8 -125,3 -68,8 Sonstige Rückstellungen -5,4 2,4 Sonstige Verbindlichkeiten -0,5 9,8 881,1 802,7 Pensionsrückstellungen Eigenkapital nach IFRS Auch die Vorjahres-GuV nach HGB ist auf IFRS für den gleichen Zeitraum umzurechnen. Für die Vorjahresperiode 2014 ergeben sich folgende Ergebnisunterschiede: › › 45 › › 46 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS HGB IFRS Δ in Mio. EUR Umsatzerlöse Operative Aufwendungen und Erträge 2.795,2 2.780,1 -15,1 [a] -2.655,5 -2.630,3 25,2 [b] Finanzergebnis -37,2 -17,7 19,5 [c] Ertragsteuern -28,3 -33,6 -5,3 [d] Konzernjahresergebnis 74,2 98,5 24,3 [a] im Wesentlichen Umkehreffekte aus der Teilgewinnrealisierung (Anwendung der POC-Methode) [b] Unterschiede im Wesentlichen aus geringeren Abwertungen im Vorratsvermögen nach IAS 2 (4,0 Mio. EUR), längeren Nutzungsdauern beim Sachanlagevermögen und bei den immateriellen Vermögenswerten nach IFRS verglichen mit den im HGB zur Anwendung kommenden amtlichen Afa-Tabellen (2,5 Mio. EUR), Impairment only Approach statt planmäßiger Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte (11,5 Mio. EUR) und Erfassung von versicherungsmathematischen Verlusten bei den Pensionsrückstellungen im other comprehensive income nach IAS 19 (1,0 Mio. EUR) [c] Erfassung von versicherungsmathematischen Verlusten bei den Pensionsrückstellungen im other comprehensive income (14,1 Mio. EUR), Konsolidierung von Spezialfonds und Realisierung von Abgangserfolgen aus dem Verkauf einzelner Finanzinstrumente (4,9 Mio. EUR) [d] Steuereffekte auf die obigen IFRS-Anpassungen Weiterhin wurde mit der Umstellung von HGB auf IFRS vom Gesamtkostenverfahren auf das Umsatzkostenverfahren übergegangen. Während beim Gesamtkostenverfahren das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) dadurch ermittelt wird, dass von den Umsatzerlösen u. a. der Material- und der Personalaufwand sowie die Abschreibungen abgezogen werden, kommt beim Umsatzkostenverfahren eine funktionale Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung zur Anwendung: Von den Umsatzerlösen werden neben den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen die Forschungs- und Entwicklungskosten, die Vertriebskosten sowie die allgemeinen Verwaltungskosten abgezogen. Der nach HGB ausgewiesene Materialaufwand ist nunmehr im Wesentlichen in den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen enthalten. Zur Aufteilung der Abschreibungen (nach IFRS-Anpassungen) auf die Funktionsbereiche für das Jahr 2014 verweisen wir auf die Anhangangabe 16. Vom bislang nach HGB gezeigten Personalaufwand sind nunmehr 61 % in den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen, der Rest in den übrigen Funktionsbereichen enthalten. Ebenso wurden die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nunmehr sowohl den Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsätze erbrachten Leistungen (siehe Anhangangabe Nr. 11) als auch zum wesentlichen Teil den übrigen Funktionsbereichen zugeordnet. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 4. Neue IFRS-Standards Die nachfolgenden, vom IASB veröffentlichten Rechnungslegungsstandards sind noch nicht verpflichtend anzuwenden und werden auch nicht vorzeitig angewandt: · IFRS 9 „Finanzinstrumente“ wird die Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten nach IAS 39 ersetzen. IFRS 9 führt einen einheitlichen Ansatz zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie ein neues Wertminderungsmodell, basierend auf den erwarteten Kreditausfällen, ein. IFRS 9 enthält weiterhin neue Regelungen zur Anwendung des Hedge Accounting. IFRS 9 ist auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen, eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Wir prüfen derzeit, welche Auswirkungen die erstmalige Anwendung von IFRS 9 auf den Konzernabschluss hat. · IFRS 15 „Erlöse aus Verträgen mit Kunden“ wird die Erfassung von Umsatzerlösen regeln und IAS 11 „Fertigungsaufträge“ und IAS 18 „Umsatzerlöse“ ersetzen. Gemäß IFRS 15 wird die Realisierung von Umsatzerlösen die Übertragung der vereinbarten Güter bzw. Dienstleistungen mit dem Betrag abbilden, der der Gegenleistung entspricht, die das Unternehmen für die gelieferten Güter bzw. erbrachten Dienstleistungen voraussichtlich erhalten wird. Umsatzerlöse werden nach IFRS 15 regelmäßig dann realisiert, wenn der Kunde die Verfügungsmacht über die Güter/Dienstleistungen erhält. IFRS 15 enthält Vorgaben zum Ausweis der aus Verträgen mit Kunden resultierenden Leistungsüberschüsse und -verpflichtungen, d. h. für Vermögenswerte und Schulden, die sich aus der vom Unternehmen erbrachten Leistung bzw. aus der Zahlung des Kunden ergeben. IFRS 15 fordert zusätzliche Anhangsangaben zu Art, Höhe, zeitlichem Anfall sowie den Unsicherheiten von Umsatzerlösen und Zahlungsströmen. IFRS 15 ist bei unveränderter Übernahme durch die EU auf Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen, eine vorzeitige Anwendung ist zulässig. Wir prüfen derzeit, welche Auswirkungen IFRS 15 auf den Konzernabschluss haben wird. · IFRS 16 „Leasingverhältnisse“ wird Regelungen zur bilanziellen Abbildung von Leasingvereinbarungen umfassen und IAS 17 sowie die dazugehörigen Interpretationen IFRIC 4, SIC 15 und SIC 27 ersetzen. Im Hinblick auf den Leasingnehmer sieht IFRS 16 eine einzige Bilanzierungsmethode vor. Diese führt beim Leasingnehmer dazu, dass sämtliche Vermögenswerte für die erlangten Nutzungsrechte und Verbindlichkeiten, die aus Leasingvereinbarungen stammen, in der Bilanz zu erfassen sind. Eine Ausnahme gilt lediglich für kurzfristige Leasingvereinbarungen mit einer Laufzeit von maximal 12 Monaten sowie für geringwertige Vermögenswerte. Beim Leasinggeber hingegen wird wie bisher zwischen Finanzierungs- und Mietleasingvereinbarungen (finance bzw. operate leases) unterschieden. IFRS 16 enthält außerdem neue Regelungen zum Ausweis und zu den Anhangangaben sowie zu Sale-and-LeasebackTransaktionen. Erstanwendungszeitpunkt des IFRS 16 ist der 1.1.2019. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, sofern zeitgleich die Vorschriften zur Erlösrealisierung nach IFRS 15 berücksichtigt werden. Wir prüfen derzeit, welche Auswirkungen IFRS 16 auf den Konzernabschluss haben wird. Die übrigen veröffentlichten, von der EU noch nicht übernommenen, geänderten Standards werden voraussichtlich keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe haben. Bei Anerkennung dieser Standards durch die EU, die verpflichtend erst in späteren Geschäftsjahren anzuwenden sind, ist keine vorzeitige Anwendung dieser Standards vorgesehen. › › 47 › › 48 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 5. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden neben der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH 14 inländische und 50 ausländische Tochterunternehmen einbezogen, die von der MANN+HUMMEL Holding GmbH beherrscht werden. Der Konsolidierungskreis umfasst neben der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH als Mutterunternehmen alle in- und ausländischen Unternehmen, die die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH direkt oder indirekt beherrscht bzw. auf die sie einen maßgeblichen Einfluss hat. Tochterunternehmen sind Unternehmen, bei denen die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH aufgrund der tatsächlichen oder faktischen Mehrheit der Stimmrechte die Kontrolle über die Geschäfts- und Finanzpolitik innehat, um aus deren Tätigkeit Nutzen zu ziehen und damit die Beherrschungsmöglichkeit besitzt. Darüber hinaus ist die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH schwankenden Renditen aus ihrem Engagement in den Beteiligungsunternehmen ausgesetzt und hat die Fähigkeit, die Renditen zu beeinflussen. Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH über einen maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- oder Finanzpolitik verfügt, die aber weder Tochter- noch Gemeinschaftsunternehmen sind. 1.1.2015 Erstkonsolidierungen Rechtliche Veränderungen Entkonsolidierungen 31.12.2015 52 17 3 2 64 davon Inland 14 3 2 1 14 davon Ausland 37 14 1 0 50 2 0 0 1 1 1.1.2014 Erstkonsolidierungen Rechtliche Veränderungen Entkonsolidierungen 31.12.2014 50 2 0 0 52 Tochterunternehmen Assoziierte Unternehmen Tochterunternehmen davon Inland 13 1 0 0 14 davon Ausland 35 2 0 0 37 2 0 0 0 2 Assoziierte Unternehmen Veränderungen des Konsolidierungskreises Im Geschäftsjahr 2014 wurde erstmalig folgender Spezialfonds in den Konzernabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH einbezogen. in % MI-Fonds G32 Anteil am Kapital 100,0 Im Geschäftsjahr 2015 wurden erstmalig folgende Gesellschaften in den Konzernabschluss der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH einbezogen, die bislang einzeln und in Summe für die Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der MANN+HUMMEL Gruppe unwesentlich waren: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in % Anteil am Kapital MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG, Sprockhövel 100,0 MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel 100,0 MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air SAS, Ozouer Le Voulgis / Frankreich 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien 100,0 MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd, Burnley / Großbritannien 100,0 MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley / Großbritannien 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air S.r.L, Pioltello / Italien 100,0 MANN+HUMMEL, Vokes Air SL, Premià de Dalt Barcelona / Spanien 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden 100,0 MANN+HUMMEL Filter (CHONGQING) CO., LTD., Chongqing / VR China 100,0 Weiterhin schieden im Geschäftsjahr 2015 folgende Gesellschaften aus dem Konsolidierungskreis durch Verschmelzung aus: in % Anteil am Kapital MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg 100,0 MANN+HUMMEL Vermögensverwaltungs GmbH & Co.KG, Wülperode 100,0 MANN+HUMMEL Brasil Tecnologia EM Aqua Participacoes LTDA., Jundai/Brasilien 100,0 6. Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode. Die Tochterunternehmen werden ab dem Erwerbszeitpunkt, d. h. ab dem Zeitpunkt, ab dem die MANN+HUMMEL HOLDING GMBH einen beherrschenden Einfluss erlangt, vollkonsolidiert. Die Einbeziehung in den Konzernabschluss endet, sobald die Beherrschung durch das Mutterunternehmen nicht mehr besteht Zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung werden die neu bewerteten Vermögenswerte und Schulden des Tochterunternehmens sowie Eventualschulden, soweit sie nicht von einem künftigen Ereignis abhängen, mit dem beizulegenden Zeitwert der für die Anteile entrichteten Gegenleistung verrechnet. Bedingte Kaufpreiszahlungen werden mit dem beizulegendem Zeitwert passiviert. Nachträgliche Anpassungen von bedingten Kaufpreiszahlungen werden erfolgswirksam behandelt. Die im Rahmen des Erwerbs angefallenen Nebenkosten werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens als Aufwand erfasst. Ein nach der Kapitalkonsolidierung verbleibender aktivischer Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert aktiviert und unter den immateriellen Vermögenswerten ausgewiesen. Die Geschäfts- oder Firmenwerte werden zum Bilanzstichtag im Rahmen eines Impairment-Tests auf ihre Werthaltigkeit überprüft. Eine unterjährige Prüfung wird vorgenommen, sofern Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen. Bei der Kapitalkonsolidierung entstehende negative Unterschiedsbeträge werden erfolgswirksam in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen Erträgen erfasst. Soweit im Rahmen des Unternehmenserwerbs nicht alle Anteile erworben werden, können die Anteile ohne beherrschenden Einfluss in Höhe des anteiligen neu bewerteten Nettovermögens oder mit ihrem anteiligen Unternehmensgesamtwert einschließlich des auf sie entfallenden Geschäfts- oder Firmenwerts angesetzt werden. Das › › 49 › › 50 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Wahlrecht kann für jeden Unternehmenserwerb neu ausgeübt werden. Zum 31. Dezember 2015 werden alle Anteile ohne beherrschenden Einfluss mit dem anteiligen Nettovermögen ausgewiesen. Bei einem sukzessiven Anteilserwerb werden die bereits bestehenden Anteile an dem zu konsolidierenden Unternehmen mit dem beizulegenden Zeitwert zum Zeitpunkt der Erlangung der Beherrschung neu bewertet. Die Differenz zum Beteiligungsbuchwert wird erfolgswirksam erfasst. Der Erwerb von zusätzlichen Anteilen bereits vollkonsolidierter Tochterunternehmen wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Dabei wird die Differenz zwischen den Anschaffungskosten der Anteile und dem Buchwert des Anteils ohne beherrschenden Einfluss mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Effekte von Anteilsveräußerungen, die nicht zum Verlust der Beherrschung eines Tochterunternehmens führen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst, indem der Veräußerungsgewinn bzw. -verlust mit den Gewinnrücklagen verrechnet wird und die Anteile ohne beherrschenden Einfluss in Höhe des anteiligen Nettovermögens erhöht werden. Die Entkonsolidierung von Tochterunternehmen erfolgt zum Zeitpunkt des Verlusts der Beherrschung bzw. zum Zeitpunkt der Liquidation. Das Ergebnis der Entkonsolidierung wird innerhalb der sonstigen Erträge bzw. Aufwendungen ausgewiesen. Verbleibende Anteile werden mit dem beizulegenden Zeitwert unter den Anteilen an Beteiligungsunternehmen aktiviert. Forderungen, Verbindlichkeiten, Rückstellungen, Umsatzerlöse sowie sonstige Erträge und Aufwendungen zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden konsolidiert. Zwischengewinne aus konzerninternen Transaktionen, die nicht durch Veräußerung an konzernfremde Dritte realisiert wurden, werden herausgerechnet. Konzerninterne Bürgschaften und Garantien werden eliminiert. 7. Währungsumrechnung Die Umrechnung der in fremder Währung aufgestellten Jahresabschlüsse der einbezogenen Konzernunternehmen erfolgt auf der Grundlage des Konzepts der funktionalen Währung nach der modifizierten Stichtagskursmethode in Euro. Da die Tochtergesellschaften ihre Geschäfte in finanzieller, wirtschaftlicher und organisatorischer Hinsicht selbstständig betreiben, ist die funktionale Währung grundsätzlich identisch mit der jeweiligen Landeswährung der Gesellschaft. Im Konzernabschluss werden daher die Aufwendungen und Erträge aus Abschlüssen von Tochterunternehmen, die in fremder Währung aufgestellt sind, zum Durchschnittskurs, Vermögenswerte und Schulden zum Stichtagskurs umgerechnet. Der sich aus der Umrechnung des Eigenkapitals zu historischen Kursen ergebende Währungsunterschied sowie die Umrechnungsdifferenzen, die aus der Umrechnung der Gewinn- und Verlustrechnung zum Durchschnittskurs resultieren, werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital ausgewiesen. In den Einzelabschlüssen der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH und der Tochterunternehmen werden Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten bei der erstmaligen Erfassung mit dem am Transaktionstag gültigen Kurs bewertet. Für die Folgebewertung wird der Bilanzstichtagskurs herangezogen. Währungsgewinne und -verluste aus der Stichtagsbewertung der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in den sonstigen Erträgen und Aufwendungen berücksichtigt. Währungsgewinne und -verluste, die auf finanzielle Vermögenswerte und Schulden entfallen, werden in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst. Die für die Währungsumrechnung zugrunde gelegten Wechselkurse mit wesentlichem Einfluss auf den Konzernabschluss haben sich im Verhältnis zu einem Euro wie folgt verändert: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Stichtagskurs Durchschnittskurs 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 2015 2014 Argentinischer Peso [ARS] 14,20970 10,40740 8,95110 10,47447 10,86864 Brasilianischer Real [BRL] 4,24930 3,22640 3,22590 3,73508 3,11063 Renminbi Yuan [CNY] 7,09520 7,45560 8,41890 6,91351 8,13556 Tschechische Krone [CZK] 27,02500 27,72500 27,42500 27,26875 27,55000 Pfund Sterling [GBP] 73,46050 77,87300 83,28400 72,38183 80,32838 Indische Rupie [INR] 72,07000 76,61500 85,14900 70,98933 80,71558 Yen [JPY] 131,17500 145,10050 144,64250 133,57800 140,52621 1,28172 1,32514 1,45453 1,25373 1,39198 Südkoreanischer Won [KRW] Mexikanischer Peso [MXN] 18,94030 17,92640 17,98160 17,67128 17,63167 Russischer Rubel [RUB] 79,69720 68,34270 44,96990 68,41748 51,66368 Singapur-Dollar [SGD] Baht [THB] US-Dollar [USD] 1,54004 1,60566 1,74100 1,52162 1,67786 39,43875 39,95510 45,09100 37,99837 43,00795 1,08925 1,21540 1,37795 1,10373 1,32177 8. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Abschlüsse der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH sowie der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden zum 31. Dezember eines jeden Geschäftsjahres nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen entsprechend der IFRS aufgestellt. Aufwands- und Ertragsrealisierung Umsatzerlöse aus Verkäufen von Produkten werden zum Zeitpunkt des Eigentums- bzw. Gefahrenübergangs auf den Kunden erfasst, wenn ein Preis vereinbart oder bestimmbar ist und der Nutzenzufluss wahrscheinlich ist. Die Umsatzerlöse werden abzüglich Skonti, Preisnachlässen, Kundenboni und Rabatten ausgewiesen. Erträge aus Dienstleistungen werden entsprechend dem Fertigstellungsgrad erfasst, wenn die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt und mit dem Zufluss des wirtschaftlichen Nutzens aus dem Geschäft gerechnet werden kann. Der Ausweis von Lizenzerträgen erfolgt periodengerecht in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des zugrunde liegenden Vertrags. In den Umsatzkosten sind die Herstellungskosten der verkauften Erzeugnisse sowie die Einstandskosten der verkauften Handelswaren enthalten. Sie beinhalten neben den direkt zurechenbaren Material- und Fertigungseinzelkosten auch die indirekten, produktionsbezogenen Gemeinkosten einschließlich der Abschreibungen auf die eingesetzten Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerte. Die Kosten der umgesetzten Leistung enthalten ferner Aufwendungen aus der Abwertung von Vorräten auf den niedrigeren Nettoveräußerungserlös. Die Forschungs- und die nicht aktivierungsfähigen Entwicklungskosten werden bei Anfall ergebniswirksam behandelt. Fremdkapitalaufwendungen, die direkt dem Erwerb oder der Herstellung eines Vermögenswerts zugeordnet werden können, für den ein beträchtlicher Zeitraum erforderlich ist, um ihn in seinen beabsichtigten gebrauchs- oder verkaufsfähigen Zustand zu versetzen, werden als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten aktiviert. Alle sonstigen Fremdkapitalaufwendungen werden sofort als Aufwand erfasst. Zinserträge werden zum Zeitpunkt ihres Entstehens erfolgswirksam erfasst. Dividendenerträge werden mit Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst. Sicherungsgeschäfte Derivative Finanzinstrumente werden in der MANN+HUMMEL Gruppe zu Sicherungszwecken eingesetzt, um Währungsund Zinsrisiken sowie Risiken aus Aktienderivaten zu reduzieren. Nach IAS 39 werden alle derivativen Finanzinstrumente zum Marktwert bilanziert. Soweit sich die MANN+HUMMEL Gruppe im Einzelfall für die bilanzielle Abbildung von Sicherungsbeziehungen nach den Vorschriften des Hedge Accounting entscheidet, erfolgt die Bilanzierung als Cashflow Hedge. Wird kein Hedge › › 51 › › 52 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Accounting angewendet, werden die derivativen Finanzinstrumente zum beizulegenden Zeitwert bewertet und Zeitwertänderungen erfolgswirksam erfasst. Cashflow Hedges werden zur Absicherung gegen Wertänderungsrisiken zukünftiger Cashflows eingesetzt. Bei Marktwertänderungen von derivativen Finanzinstrumenten, die im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzt werden, werden die unrealisierten Gewinne und Verluste in Höhe des effektiven Teils zunächst erfolgsneutral in den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Eine Umbuchung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt zeitgleich mit der Ergebniswirkung des abgesicherten Grundgeschäfts. Der nicht effektive Teil der Marktwertänderungen wird unmittelbar in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Ergebniswirksame Effekte aus Sicherungsgeschäften, die zur Absicherung von Risiken aus Rohstoffpreisänderungen abgeschlossen wurden, werden in den Umsatzkosten ausgewiesen. Die Gewinne und Verluste aus Währungssicherungsgeschäften werden in den sonstigen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen oder als Teil der Anschaffungskosten angesetzt. Gewinne und Verluste aus derivativen Finanzinstrumenten, die der Absicherung von Zinsänderungsrisiken und von Kursrisiken aus Wertpapieren dienen, werden im sonstigen Finanzergebnis ausgewiesen. Flüssige Mittel Unter den flüssigen Mitteln werden Kassenbestände sowie jederzeit verfügbare Bankguthaben und kurzfristige Tagesgeldanlagen ausgewiesen. Finanzielle Vermögenswerte Kurz- und langfristige finanzielle Vermögenswerte werden in folgende Kategorien eingeteilt: · · · Kredite und Forderungen (Loans and Receivables) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Held for Trading) Die Kategorie „Kredite und Forderungen“ umfasst die flüssigen Mittel, Finanzforderungen sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Unter den Finanzforderungen werden Ausleihungen und Darlehen sowie Bankguthaben und Termingeldanlagen ausgewiesen. Sie werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten unter Verwendung der Effektivzinsmethode angesetzt. Der Ansatz der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt zum Rechnungsbetrag. Bei Vorliegen von objektiven Anhaltspunkten, die auf eine Wertminderung der Kredite und Forderungen hindeuten, wird der Wertminderungsaufwand als Differenz zwischen dem Barwert der erwarteten zukünftigen Cashflows und dem Buchwert ermittelt und erfolgswirksam auf einem separaten Wertberichtigungskonto erfasst. Bei drohender Uneinbringlichkeit erfolgt eine direkte Wertberichtigung. In die Kategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind grundsätzlich alle Wertpapiere, für die eine Einordnung in diese Kategorie zulässig ist, sowie Beteiligungen eingeordnet. Nach dem erstmaligen Ansatz werden zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte grundsätzlich mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Beteiligungen, für die kein aktiver Markt existiert und deren Zeitwerte in Ermangelung von Planungsdaten nicht zuverlässig zu ermitteln sind, werden zu Anschaffungskosten angesetzt. Eine Veräußerung dieser Anteile ist momentan nicht geplant, Erkenntnisse über Wertminderungen liegen aktuell nicht vor. Gewinne und Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts der zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte werden erfolgsneutral im Eigenkapital innerhalb der Gewinnrücklagen erfasst. Eine Umbuchung in die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfolgt, sobald eine Wertminderung festgestellt wird, spätestens bei Abgang der finanziellen Vermögenswerte. Bestehen objektive Hinweise für eine nachhaltige Wertminderung, wie zum Beispiel ein andauernder Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des finanziellen Vermögenswerts oder eine wesentliche Verschlechterung der Bonität des Emittenten, wird der kumulierte Nettoverlust aus dem Eigenkapital entfernt und im Finanzergebnis ausgewiesen. Der kumulierte Nettoverlust ist der Unterschiedsbetrag aus den Anschaffungskosten und dem derzeitigen beizulegenden Zeitwert, gegebenenfalls abzüglich eines früher erfolgswirksam verbuchten Wertminderungsaufwands des finanziellen MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Vermögenswerts. Spätere Wertaufholungen bei Eigenkapitalinstrumenten werden erfolgsneutral erfasst. Bei Fremdkapitalinstrumenten werden erfolgswirksame Zuschreibungen maximal in Höhe der bisher verbuchten Wertminderungen vorgenommen. Soweit für Beteiligungen, die zu Anschaffungskosten bewertet werden, Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen, wird diese erfolgswirksam erfasst. Eine Zuschreibung dieser Anteile wird nicht vorgenommen. „Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte und Schulden“ betreffen derivative Finanzinstrumente, für die das Wahlrecht zum Hedge Accounting nicht ausgeübt wird oder die Kriterien hierfür nicht erfüllt werden. Die Aktivierung von finanziellen Vermögenswerten erfolgt grundsätzlich zum Erfüllungstag. Ein finanzieller Vermögenswert wird zum Erfüllungstag ausgebucht, wenn die vertraglichen Rechte auf Mittelzuflüsse aus dem Vermögenswert ausgelaufen oder im Wesentlichen alle Risiken und Chancen übertragen worden sind. Eine Ausbuchung vor dem Erfüllungstag wird vorgenommen, sobald die Uneinbringlichkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie von Finanzforderungen feststeht. Finanzielle Vermögenswerte und Schulden werden saldiert und der Nettobetrag in der Konzernbilanz ausgewiesen, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch besteht, die erfassten Beträge miteinander zu verrechnen, und beabsichtigt ist, den Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Handelswaren werden grundsätzlich mit ihren durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte zum Bilanzstichtag bewertet. Unfertige und fertige Erzeugnisse werden mit den Herstellungskosten unter Beachtung niedrigerer Nettoveräußerungswerte und unter Berücksichtigung des Verbrauchs zum Bilanzstichtag angesetzt. Die Herstellungskosten enthalten alle direkt dem Herstellungsprozess zurechenbaren Kosten sowie angemessene Teile der produktionsbezogenen Gemeinkosten. Hierzu gehören die fertigungsbedingten Abschreibungen, anteilige Verwaltungskosten sowie anteilige Aufwendungen des sozialen Bereichs. Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen werden grundsätzlich nach der Equity-Methode mit dem anteiligen Eigenkapital bilanziert und zunächst mit den Anschaffungskosten einschließlich Transaktionskosten angesetzt. Liegen zum Bilanzstichtag objektive Anhaltspunkte für eine Wertminderung der Anteile vor, wird ein Impairment-Test vorgenommen. Der Anteil des Konzerns am Periodenergebnis der assoziierten Unternehmen bzw. Gemeinschaftsunternehmen wird als Teil des Finanzergebnisses separat in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Unmittelbar im Eigenkapital des assoziierten Unternehmens bzw. Gemeinschaftsunternehmens erfasste Erträge und Aufwendungen werden in der MANN+HUMMEL Gruppe ebenfalls erfolgsneutral erfasst und in der Gesamtergebnisrechnung separat dargestellt. Die kumulierten Veränderungen nach dem Erwerbszeitpunkt erhöhen bzw. vermindern den Beteiligungsbuchwert des assoziierten Unternehmens/Gemeinschaftsunternehmens entsprechend. Gewinne und Verluste aus Transaktionen zwischen der MANN+HUMMEL Gruppe und assoziierten Unternehmen/Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend des Beteiligungsanteils eliminiert. › › 53 › › 54 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Immaterielle Vermögenswerte Erworbene und selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn es wahrscheinlich ist, dass mit der Nutzung des Vermögenswerts ein zukünftiger wirtschaftlicher Vorteil verbunden ist, und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig bestimmt werden können. Bezüglich der Bilanzierung und Bewertung der Geschäfts- oder Firmenwerte wird auf die Ausführungen zu den Konsolidierungsgrundsätzen sowie zu den Impairment-Tests verwiesen. An Lieferanten geleistete Werkzeugkostenzuschüsse werden aktiviert, wenn sie ein vom Lieferanten eingeräumtes Recht oder ein Entgelt für eine noch zu erbringende Leistung des Lieferanten darstellen. Werkzeugkostenzuschüsse werden über einen Zeitraum von einem bis zu sechs Jahren abgeschrieben. Entwicklungskosten werden unter den Voraussetzungen des IAS 38 zu Herstellungskosten aktiviert, wenn neben anderen Kriterien die technische Realisierbarkeit wie auch die Vermarktung sichergestellt sind. Ferner muss die Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Wahrscheinlichkeit einen künftigen wirtschaftlichen Nutzen erzeugen. Die aktivierten Entwicklungskosten umfassen alle direkt dem Entwicklungsprozess zurechenbaren Kosten. Aktivierte Entwicklungskosten werden ab dem Produktionsstart planmäßig über einen erwarteten Produktlebenszyklus von fünf Jahren abgeschrieben. Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und planmäßig linear unter Anwendung folgender Nutzungsdauern abgeschrieben: in Jahren Selbst erstellte Software 4 Software – allgemein (Einzellizenzen) 4 Software – Versionswechsel z. B. Produktdatenmanagement (PDM) und CAD (CATIA, ProEngineer, NX, etc.) 8 Patente 10 Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer liegen zum Bilanzstichtag nicht vor. Sachanlagevermögen Das gesamte Sachanlagevermögen unterliegt einer betrieblichen Nutzung und wird zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige, nutzungsbedingte Abschreibungen, bewertet. Die Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen werden entsprechend dem Nutzungsverlauf nach der linearen Methode vorgenommen. Den planmäßigen Abschreibungen liegen konzerneinheitlich folgende Nutzungsdauern zugrunde: in Jahren Gebäude 20 bis 40 Komponenten 20 bis 25 Gebäudeteile 15 bis 33 Außenanlagen 20 bis 33 Maschinen 8 bis 20 Betriebsvorrichtungen 12 bis 20 Fahrzeuge Werkzeuge 6 bis 10 5 Maschinen/Geräte allgemein 8 bis 15 Betriebs- und Geschäftsausstattung 6 bis 10 Für im Mehrschichtbetrieb eingesetzte Maschinen werden die Abschreibungen durch Schichtzuschläge entsprechend erhöht. Die Restwerte, Abschreibungsmethoden und Nutzungsdauern der Vermögenswerte werden jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst. Gemäß den Regelungen zur bilanziellen Behandlung von Leasingverträgen wird dem Leasingnehmer das wirtschaftliche Eigentum zugerechnet, sofern er im Wesentlichen alle Chancen und Risiken trägt, die mit dem Eigentum verbunden sind. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Leasingvereinbarungen, die diese Voraussetzungen erfüllen, werden als Finanzierungsleasing klassifiziert. Die Leasinggegenstände werden zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses mit dem beizulegenden Zeitwert oder mit dem niedrigeren Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert. Die Abschreibungen erfolgen planmäßig linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer bzw. über die kürzere Vertragslaufzeit. Die aus den künftigen Leasingraten resultierenden abgezinsten Zahlungsverpflichtungen werden unter den finanziellen Schulden passiviert. Die Leasingzahlungen werden in den Folgeperioden in einen Tilgungs- und einen Zinsanteil aufgeteilt. Der Zinsanteil wird im Finanzergebnis erfolgswirksam erfasst. Der Tilgungsanteil reduziert die finanziellen Schulden. Leasingraten bzw. Mietzahlungen, die aus Operate Leasing-Verträgen resultieren, werden grundsätzlich linear über die Laufzeit des Leasingverhältnisses als Aufwendungen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Die zukünftige Belastung aus Operating Leasing-Verhältnissen wird unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen dargestellt. Zuwendungen der öffentlichen Hand Zuwendungen der öffentlichen Hand werden nur erfasst, wenn eine angemessene Sicherheit dafür besteht, dass die damit verbundenen Bedingungen erfüllt und die Zuwendungen gewährt werden. Investitionszuschüsse werden in der Periode aktivisch vom Anlagevermögen abgesetzt, in der sie entstanden sind. Aufwandszuschüsse werden im gleichen Zeitraum als Erträge erfasst, in dem die Aufwendungen, zu deren Kompensation sie gewährt wurden, anfallen. Für die Bewertung von unverzinslichen sowie niedrig verzinslichen Darlehen der öffentlichen Hand werden marktübliche Zinssätze herangezogen. Die Differenz zwischen dem abgezinsten Betrag und dem Rückzahlungsbetrag wird abgegrenzt und unter den sonstigen Forderungen ausgewiesen. Der abgegrenzte Betrag wird über die Laufzeit des Darlehensvertrags, welcher im Wesentlichen der Nutzungsdauer des Vermögenswertes entspricht, aufgelöst und im Zinsaufwand ausgewiesen. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte und Veräußerungsgruppen Vermögenswerte und Schulden werden als Veräußerungsgruppe ausgewiesen, wenn diese als Gruppe in einer Transaktion, die höchstwahrscheinlich ist, verkauft werden sollen. Einzelne Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte in der Bilanz gezeigt. Die betreffenden Vermögenswerte und Schulden werden in der Bilanz gesondert innerhalb der kurzfristigen Vermögenswerte und Schulden als „Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte von Veräußerungsgruppen“ bzw. „Schulden von Veräußerungsgruppen“ dargestellt. Die Erträge und Aufwendungen der betroffenen Vermögenswerte und Schulden sind bis zur Veräußerung im Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten enthalten, wenn sie nicht die Definition eines aufgegebenen Geschäftsbereichs erfüllen. Bei erstmaliger Einstufung als Veräußerungsgruppe erfolgt die Bewertung zunächst nach den einschlägigen IFRSStandards, danach wird der sich daraus ergebende Buchwert der Veräußerungsgruppe dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten gegenübergestellt, um den niedrigeren anzusetzenden Wert zu bestimmen. Impairment-Tests Bei Anteilen an at Equity Beteiligungen, bei bereits genutzten immateriellen Vermögenswerten und bei Vermögenswerten des Sachanlagevermögens wird zum Bilanzstichtag überprüft, ob Anhaltspunkte für eine mögliche Wertminderung vorliegen. Bei Vorliegen solcher Anhaltspunkte wird die Werthaltigkeit überprüft (Impairment-Test). Noch nicht nutzungsbereite immaterielle Vermögenswerte und immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unterzogen. Zur Durchführung des Impairment-Tests wird der erzielbare Betrag ermittelt. Dies ist der höhere Betrag aus dem beizulegenden Zeitwert des Vermögenswerts bzw. der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit abzüglich etwaiger Verkaufskosten und seinem bzw. ihrem Fair Value. Der erzielbare Betrag wird für den einzelnen Vermögenswert oder, soweit dem einzelnen Vermögenswert keine Mittelzuflüsse zugerechnet werden können, für eine zahlungsmittelgenerierende Einheit ermittelt. Als zahlungsmittelgenerierende Einheiten werden die kleinsten Einheiten definiert, deren Cashflows im Rahmen der Unternehmensplanung prognostiziert werden. Dabei handelt es sich in der Regel um die Einzelgesellschaften. Der erzielbare Betrag entspricht dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Level 3) und wurde als Barwert zukünftiger Cashflows ermittelt. Die zukünftigen Cashflows wurden aus der Planung des Konzerns abgeleitet. Die › › 55 › › 56 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Berechnung des Barwerts der geschätzten zukünftigen Cashflows beruht im Wesentlichen auf Annahmen zu künftigen Absatzpreisen beziehungsweise -mengen und Kosten ggf. unter Berücksichtigung veränderter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Netto-Zahlungsmittelzuflüsse jenseits der Detailplanungsperiode werden unter Anwendung individueller, aus jeweiligen Marktinformationen abgeleiteter Wachstumsraten auf Basis langfristiger Geschäftserwartungen bestimmt. Der Planung liegt ein Detailplanungszeitraum für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018 zugrunde. Zur Bemessung der ewigen Rente wurden Wachstumsraten von 0,5% bis 2,0% (Vorjahr: 0,5% bis 2,0%) zugrunde gelegt. Die ermittelten Cashflows wurden mit gewichteten Kapitalkostensätzen nach Steuern in Höhe von 6,0% bis 10,4 % (2014: 5,8% bis 8,3%; vor Steuern 8,3% bis 15,8% (2014: 7,9% bis 12,5%) diskontiert. Die Gewichtung der Eigenund Fremdkapitalkosten erfolgte mit einer Kapitalstruktur, die aus einer Gruppe vergleichbarer Unternehmen abgeleitet wurde. Für die Ermittlung der Eigen- und Fremdkapitalkosten wurde auf Kapitalmarktdaten und auf Daten vergleichbarer Unternehmen abgestellt. Im Geschäftsjahr lagen keine Anzeichen für eine Wertminderung (Impairment) vor. Der Konzern hat bei der Durchführung des Wertminderungstests verschiedene Sensitivitätsanalysen für möglich gehaltene Änderungen des WACC oder der geplanten Umsatzentwicklung vorgenommen. Diese Variation der Bewertungsparameter hat ebenfalls keinen Wertminderungsbedarf bei den aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerten ergeben. Die Schätzung der beizulegenden Zeitwerte nach Abzug der Veräußerungskosten für die Sachanlagen erfolgt auf der Grundlage diskontierter Cashflows sowie eines kostenbasierten Ansatzes für vergleichbare Vermögenswerte, die in der Regel nicht auf am Markt beobachtbaren Parametern basieren (Level 3). Eine Wertminderung wird erfasst, wenn der erzielbare Betrag den Buchwert des Vermögenswerts bzw. der zahlungsmittelgenerierenden Einheit unterschreitet. Wenn der Grund für eine früher durchgeführte Wertminderung entfallen ist, erfolgt eine Zuschreibung, jedoch maximal auf die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Wertminderungen und Wertaufholungen von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen werden den Funktionsbereichen der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenszusammenschlüssen werden denjenigen Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet, die den Nutzen aus den Zusammenschlüssen ziehen. Im Konzern sind dies die jeweiligen landesrechtlichen Einzelgesellschaften. Eine Überprüfung der Werthaltigkeit von Geschäfts- oder Firmenwerten erfolgt jährlich anhand von Impairment-Tests nach den oben beschriebenen Methoden. Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte werden erfasst, wenn der erzielbare Betrag der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit unter ihrem Buchwert liegt. Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten werden in den sonstigen Aufwendungen ausgewiesen. Eine Zuschreibung auf Geschäfts- oder Firmenwerte wird nicht vorgenommen. Finanzielle Schulden und andere Verbindlichkeiten Die finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung mit den Anschaffungskosten angesetzt, die dem beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung entsprechen. Hierbei werden auch die Transaktionskosten berücksichtigt. In der Folge werden die Verbindlichkeiten mit den fortgeführten Anschaffungskosten unter Anwendung der Effektivzinsmethode bewertet. Soweit die finanziellen Schulden noch nicht in Anspruch genommen wurden sind, werden die Transaktionskosten innerhalb der sonstigen Vermögenswerte abgegrenzt. Die erfolgswirksame Vereinnahmung erfolgt jeweils innerhalb der sonstigen Finanzaufwendungen. Die Ausbuchung von finanziellen Schulden und anderen Verbindlichkeiten erfolgt, sobald die zugrunde liegenden Verpflichtungen erfüllt, gekündigt oder erloschen sind. Für vom Konzern ausgereichte Finanzgarantien wird – soweit solche zum Bilanzstichtag bestehen – das Risiko einer Inanspruchnahme bestmöglich abgeschätzt. Soweit die Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, wird eine Verbindlichkeit in Höhe des erwarteten Zahlungsmittelabflusses unter den finanziellen Schulden erfasst. Auf die Anwendung der Fair Value-Option, finanzielle Vermögenswerte und Schulden bei ihrer erstmaligen Erfassung in die Kategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Schulden“ (At Fair Value through Profit or Loss) einzuordnen, wird in der MANN+HUMMEL Gruppe grundsätzlich verzichtet. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse Erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse stellen die Gegenleistung für gegenüber dem Zuschussgeber eingeräumte Rechte oder noch zu erbringende Leistungen dar. Die Zuschüsse werden als erhaltene Werkzeugkostenzuschüsse unter den sonstigen Verbindlichkeiten abgegrenzt. Die Auflösung erfolgt über die Projektlaufzeit. Rückstellungen für Pensionen Die Rückstellungen für Pensionen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) gebildet. Bei diesem Verfahren werden nicht nur die am Bilanzstichtag bekannten Renten und erworbenen Anwartschaften, sondern auch künftig zu erwartende Steigerungen von Renten und laufenden Bezügen berücksichtigt. Die Berechnung beruht auf versicherungsmathematischen Gutachten unter Berücksichtigung aktueller biometrischer Rechnungsgrundlagen. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste werden in der Periode ihrer Entstehung in voller Höhe im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Aufwendungen aus der Aufzinsung und die erwarteten Erträge aus dem Fondsvermögen werden saldiert und in den Zinsaufwendungen erfasst. Alle übrigen Aufwendungen aus der Dotierung der Pensionsverpflichtungen werden den betroffenen Funktionsbereichen in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zugeordnet. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn aus einem Ereignis aus der Vergangenheit eine Verpflichtung gegenüber Dritten besteht, deren Inanspruchnahme wahrscheinlich ist, und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig geschätzt werden kann. Bei der Bewertung der Rückstellungen aus dem Absatzbereich – insbesondere bei Gewährleistungen sowie erwarteten Verlusten aus schwebenden Geschäften – fließen grundsätzlich alle Kostenbestandteile ein, die auch im Vorratsvermögen aktiviert werden. Die Bewertung erfolgt zum Betrag der bestmöglichen Schätzung der Aufwendungen, die zur Erfüllung der Verpflichtung zum Bilanzstichtag erforderlich sind. Die Bewertung der Gewährleistungsrückstellungen erfolgt auf der Basis tatsächlich angefallener Gewährleistungsaufwendungen unter Berücksichtigung von Gewährleistungs- und Kulanzfristen sowie der Umsatzentwicklung der betroffenen Produkte in dem zu berücksichtigten Zeitraum. Die personalbezogenen Verpflichtungen betreffen insbesondere Jubiläumsleistungen und Altersteilzeitverpflichtungen. Rückstellungen für Dienstzeitjubiläen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt. Die Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen umfassen die einzel- oder tarifvertraglich vereinbarten Aufstockungsbeträge zur Rentenversicherung sowie die während der Freistellungsphase zu leistenden Entgeltzahlungen. Die Ansammlung erfolgt ratierlich ab Verpflichtungsbeginn. Die Altersteilzeitverpflichtungen werden über ein Treuhandmodell gegen Insolvenz abgesichert. Hierfür wurden Anteile an einem Spezialfonds auf einen Treuhänder abgetreten. Die Anteile am Spezialfonds werden dabei mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Die ausschließlich der Erfüllung der Altersteilzeitverpflichtungen dienenden und dem Zugriff aller übrigen Gläubiger entzogenen Vermögenswerte werden mit den Rückstellungen saldiert (Planvermögen). Übersteigen diese den Rückstellungswert, wird der übersteigende Betrag unter den langfristigen sonstigen Finanzforderungen ausgewiesen. Die Erträge aus dem Planvermögen werden mit dem Aufwand aus der Aufzinsung der Rückstellungen in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert ausgewiesen. Langfristige Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten Erfüllungsbetrag angesetzt. Eine Abzinsung erfolgt mit einem Zinssatz, der dem Risiko und der Laufzeit der Erfüllung entspricht, soweit der Zinseffekt wesentlich ist. Ertragsteuern Die tatsächlichen Ertragsteuerforderungen und Ertragsteuerrückstellungen für die laufende und frühere Perioden werden mit dem Betrag bemessen, in dessen Höhe eine Erstattung von der bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten. Aktive und passive latente Steuern werden auf temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen Wertansätzen und den IFRS-Buchwerten gebildet. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der › › 57 › › 58 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge und Steuergutschriften in den Folgejahren ergeben. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach der derzeitigen Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. mit hinreichender Wahrscheinlichkeit erwartet werden. Aktive latente Steuern auf temporäre Differenzen sowie auf steuerliche Verlustvorträge werden nur angesetzt, wenn eine hinreichende Wahrscheinlichkeit gegeben ist, dass die daraus resultierenden Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich eintreten werden. Der Buchwert der aktiven latenten Steuern wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch zumindest teilweise verwendet werden kann. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag überprüft und in dem Umfang angesetzt, in dem es wahrscheinlich geworden ist, dass ein künftiges zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs ermöglicht. Außerdem werden keine aktiven und passiven latenten Steuern angesetzt, wenn diese aus dem erstmaligen Ansatz eines Geschäfts- oder Firmenwerts, eines Vermögenswerts oder einer Schuld im Rahmen eines Geschäftsvorfalls resultieren, bei dem es sich nicht um einen Unternehmenszusammenschluss handelt, und wenn durch diesen erstmaligen Ansatz weder das bilanzielle Ergebnis vor Ertragsteuern noch das zu versteuernde Ergebnis beeinflusst wird. Latente Steuern, die sich auf Posten beziehen, die direkt im Eigenkapital erfasst werden, werden ebenfalls im Eigenkapital und nicht in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn die MANN+HUMMEL Gruppe einen einklagbaren Anspruch auf Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von derselben Steuerbehörde erhoben werden. 9. Ermessensentscheidungen und Unsicherheiten bei Schätzungen Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert, dass Annahmen getroffen und Schätzungen verwendet werden, die sich auf Höhe und Ausweis der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden, der Erträge und Aufwendungen sowie der Eventualverbindlichkeiten auswirken. Wesentliche Annahmen und Schätzungen, die bei Ansatz und Bewertung der Bilanzposten zur Anwendung kommen, werden nachstehend erläutert. Bei der Aktivierung von Entwicklungskosten (Ziffer 17 des Konzernanhangs) fließen Einschätzungen des Managements hinsichtlich der technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit der Entwicklungsprojekte in die Ansatzentscheidung ein. Die Bewertung der aktivierten Entwicklungskosten ist abhängig von Annahmen über die Höhe und den Zeitraum des Zuflusses der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie über die anzuwendenden Diskontierungssätze. Bei der Bilanzierung von sonstigen immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf die Festlegung von Nutzungsdauern. Im Rahmen der Impairment-Tests (Ziffer 25 des Konzernanhangs) kommen Annahmen und Schätzungen bei der Bestimmung der erwarteten zukünftigen Cashflows sowie bei der Festlegung der Diskontierungssätze zur Anwendung. Insbesondere im Bereich der immateriellen Vermögenswerte und Schulden kann sich hieraus ein Einfluss auf den jeweiligen Wert ergeben. Die Beurteilung der Werthaltigkeit von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (Ziffer 23 des Konzernanhangs) unterliegt Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Einschätzung der künftigen Zahlungsfähigkeit der Schuldner. Der Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte der Wertpapiere (Ziffer 36 des Konzernanhangs), die der Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie zugeordnet sind, liegen Basisdaten zugrunde, die nicht am Markt beobachtbar sind. Die Berechnung, die nach der Discounted Cashflow-Methode erfolgt, basiert auf Schätzungen hinsichtlich der erwarteten Cashflows und verwendeten Diskontierungssätze. Die Höhe des beizulegenden Zeitwerts der derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung des Währungsrisikos aus der Kaufpreiszahlung für die Akquisition der Affinia-Gruppe ist in Ziffer 36 des Konzernanhangs näher erläutert. Bei der Bilanzierung von aktiven latenten Steuern (Ziffer 15 des Konzernanhangs) beziehen sich Annahmen und Schätzungen im Wesentlichen auf die Wahrscheinlichkeit, dass die erwarteten Steuerminderungen in Zukunft tatsächlich eintreten werden. Die versicherungsmathematische Bewertung der Rückstellungen für Pensionen (Ziffer 31 des Konzernanhangs) erfolgt insbesondere auf der Basis von Annahmen zu Abzinsungssätzen, künftiger Rentenentwicklung, Altersverschiebungen und der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die Ermittlung der Garantierückstellungen (Ziffer 30 des Konzernanhangs) unterliegt Annahmen und Schätzungen, die sich auf die Zeitspanne zwischen Lieferzeitpunkt und Eintritt des Garantiefalls, Garantie- und Kulanzfristen sowie auf die zukünftigen Garantiebelastungen beziehen. Die Ermittlung von langfristigen Drohverlustrückstellungen (Ziffer 30 des Konzernanhangs) unterliegt Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Auslegung von Lieferverträgen. Wesentliche Entscheidungskriterien sind hierbei die verbindliche Festlegung der Lieferdauer, -mengen und -preise. Die Höhe der Wertminderungsaufwendungen für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte wird durch Ermessensentscheidungen hinsichtlich der Einschätzung, ob die Kursverluste signifikant oder länger anhaltend sind, und hinsichtlich der Beurteilung der Bonität der Emittenten beeinflusst. Weitere wesentliche Ermessensentscheidungen wurden nicht getroffen. Die tatsächlichen Werte können in Einzelfällen von den getroffenen Annahmen und Schätzungen abweichen. Änderungen werden zum Zeitpunkt einer besseren Kenntnis erfolgswirksam berücksichtigt. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses unterlagen die zugrunde gelegten Schätzungen keinen bedeutenden Risiken, so dass im folgenden Geschäftsjahr nicht von einer wesentlichen Anpassung der in der Konzernbilanz ausgewiesenen Vermögenswerte und Schulden auszugehen ist. › › 59 › › 60 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung wird nach dem Umsatzkostenverfahren aufgestellt. 10. Umsatzerlöse in Mio. EUR 2015 2014 Europa 1.617,8 1.492,2 Amerika 793,1 693,0 608,3 575,9 22,7 19,0 3.041,9 2.780,1 Asien Rest der Welt Von den Umsatzerlösen entfallen 3.030,4 Mio. EUR (Vorjahr 2.782,3 Mio. EUR) auf den Verkauf von Gütern und 11,6 Mio. EUR (Vorjahr 11,6 Mio. EUR) auf die Erbringung von Dienstleistungen. 11. Umsatz- und weitere Kosten 2015 2014 Materialaufwand 1.703,0 1.577,7 Personalaufwand 456,6 418,4 80,1 69,3 in Mio. EUR Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen 95,0 84,1 2.334,7 2.149,5 In den Forschungs- und Entwicklungskosten sind Aufwendungen für die eigene Forschungsabteilung sowie Aufwendungen für externe Forschungs- und Entwicklungsleistungen und Testaktivitäten enthalten. Die Aktivtäten in diesem Bereich dienen der Entwicklung von Produkten zur Generierung von Umsatzerlösen. Die Vertriebskosten beinhalten im Wesentlichen Aufwendungen für die Ausgangslogistik, Werbung und Kundenbetreuung sowie für Provisionen und Lizenzen. Die Verwaltungskosten beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für Informationstechnologie, Finanzen und Controlling, Steuern, Recht sowie für das Personalwesen. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 12. Sonstige betriebliche Erträge in Mio. EUR 2015 2014 Erträge aus Fremdwährungsumrechnung 12,2 8,5 Erträge aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 10,5 1,9 Sonstige 19,6 15,3 42,3 25,7 13. Sonstige betriebliche Aufwendungen in Mio. EUR 2015 2014 Aufwand aus Restrukturierung 36,1 7,1 Aufwand aus Fremdwährungsumrechnung 10,9 7,7 Aufwand aus dem Abgang von Sachanlagevermögen 5,0 2,4 Gewährleistungsaufwand 6,2 1,3 Sonstige 25,2 11,1 83,4 29,6 Der Aufwand aus Restrukturierung steht in Zusammenhang mit einer Verkleinerung der Produktionskapazitäten in Ludwigsburg. In den sonstigen Aufwendungen sind insbesondere Rechts- und Beratungskosten zur Vorbereitung des im Jahr 2016 erfolgten Unternehmenserwerbs enthalten. 14. Finanzergebnis in Mio. EUR Anteil am Ergebnis assoziierter Unternehmen Zinsen und ähnliche Erträge 0,7 8,6 6,7 8,0 Erträge aus Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapieren 1,7 5,5 Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften 17,1 7,8 66,2 28,0 9,7 12,8 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 44,3 15,6 Währungsverluste 41,3 11,3 0,3 0,2 Finanzerträge Aufzinsung langfristiger Posten Abschreibungen auf Ausleihungen, Finanzanlagen und Wertpapiere 2014 0,5 38,8 Währungsgewinne 2015 Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen, Wertpapieren und Sicherungsgeschäften 24,2 6,5 Finanzaufwendungen 119,8 46,4 Finanzergebnis -53,1 -17,7 › › 61 › › 62 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 15. Ertragsteuern in Mio. EUR 2015 2014 Laufende Steueraufwendungen 42,7 39,5 Steuererträge Vorjahre -4,7 -1,9 Steueraufwendungen Vorjahre 23,0 0,6 Latente Steuern auf temporäre Differenzen -11,5 -4,6 Latente Steuern auf Verlustvorträge und Steuergutschriften -0,7 0,0 48,8 33,6 In Deutschland gilt ein Körperschaftsteuersatz von 15% (Vorjahr 15%). Unter Berücksichtigung eines durchschnittlichen Gewerbesteuersatzes von 12,5% (Vorjahr 12,5%) sowie des Solidaritätszuschlags von 5,5% (Vorjahr 5,5%) ermittelt sich für inländische Unternehmen ein Ertragsteuersatz von 28,35% (Vorjahr 28,35%). Dieser Ertragsteuersatz wird als anzuwendender Steuersatz für die steuerliche Überleitungsrechnung verwendet. Die im Geschäftsjahr im Ausland zur Anwendung gekommenen Steuersätze liegen unverändert zum Vorjahr zwischen 2% und 36,05%. Der Bestand an aktiven und passiven latenten Steuern resultiert aus folgenden Bilanzposten: in Mio. EUR 31.12.2015 aktive 31.12.2014 passive aktive 1.1.2014 passive aktive passive Immaterielle Vermögenswerte 11,3 14,6 9,7 10,8 4,3 5,9 Sachanlagevermögen 0,5 39,8 0,4 33,0 0,6 29,8 Finanzielle Vermögenswerte 1,0 1,4 6,1 3,1 6,6 1,0 Vorräte 3,4 0,4 2,1 0,0 2,1 0,8 Forderungen aus Lieferung und Leistungen 1,9 0,3 0,3 0,3 0,2 1,0 Sonstige kurzfristige Vermögenswerte 1,7 8,9 1,0 0,1 0,8 0,0 Rückstellungen für Pensionen 48,3 0,2 44,5 0,3 24,5 0,1 Sonstige Rückstellungen 21,7 0,0 22,1 0,1 19,2 0,5 Kurzfristige finanzielle Schulden 1,6 0,1 1,3 0,0 1,4 0,0 Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen 0,3 0,0 0,2 0,0 0,4 0,0 Sonstige Verbindlichkeiten 6,4 1,1 2,1 0,0 2,5 0,0 Sonstige Steuerliche Verlustvorträge und Steuergutschriften Saldierung 0,3 0,1 0,0 0,3 0,1 0,6 98,4 66,9 89,8 48,0 62,7 39,7 7,6 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -2,4 -2,4 -2,1 -2,1 -1,4 -1,4 103,6 64,5 87,7 45,9 61,3 38,3 Aus der Marktbewertung von Wertpapieren und Cashflow Hedges sind zum Bilanzstichtag passive latente Steuern in Höhe von 0,7 Mio. EUR bzw. 7,8 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR bzw. 0,0 Mio. EUR) im Eigenkapital angesetzt. Die erfolgsneutrale Behandlung der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste für Pensionsverpflichtungen führt zu einer aktiven latenten Steuer in Höhe von 17,3 Mio. EUR (Vorjahr 19,8 Mio. EUR). Darüber hinaus wurden alle anderen Veränderungen, mit Ausnahme der Veränderungen aufgrund von Erstkonsolidierungen, erfolgswirksam erfasst. Der Betrag für die abzugsfähigen temporären Differenzen sowie die noch nicht genutzten steuerlichen Verluste und Steuergutschriften, für die in der Bilanz keine aktiven latenten Steuern angesetzt wurden, beträgt 72,5 Mio. EUR (Vorjahr 48,0 Mio. EUR) und betraf ausschließlich nicht genutzte steuerliche Verluste. Davon entfallen 4,3 Mio. EUR (Vorjahr 4,7 Mio. EUR) auf Verlustvorträge, die zeitlich begrenzt (im Zeitraum von 5 bis zu 9 Jahren) nutzbar sind. Bezüglich der Bewertung aktiver latenter Steuern wurde die erwartete künftige Geschäftsentwicklung zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses grundsätzlich auf der Basis der Unternehmensplanung für die folgenden drei Geschäftsjahre zugrunde gelegt. Wie im Vorjahr ergaben sich keine Minderungen des tatsächlichen oder des latenten Steueraufwands aufgrund der MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Nutzung bisher nicht berücksichtigter steuerlicher Verluste, Steuergutschriften oder infolge einer bisher nicht berücksichtigten temporären Differenz einer früheren Periode. Die einbehaltenen Gewinne bei ausländischen Tochterunternehmen sollen aus heutiger Sicht überwiegend thesauriert bleiben. Auf einbehaltene Gewinne bei ausländischen Tochterunternehmen in Höhe von 544,5 Mio. EUR (Vorjahr 524,0 Mio. EUR) sind keine passiven latenten Steuern berechnet worden. Bei Ausschüttung würden die Gewinne zu 5 % der deutschen Besteuerung zu unterwerfen sein; gegebenenfalls würden ausländische Quellensteuern anfallen. Darüber hinaus wären bei Ausschüttung der Gewinne eines ausländischen Tochterunternehmens an eine ausländische Zwischenholding gegebenenfalls weitere ertragsteuerliche Konsequenzen zu beachten. Ausschüttungen würden deshalb in der Regel zu einem zusätzlichen Steueraufwand führen. Die Ermittlung der zu versteuernden temporären Differenzen wäre mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand verbunden. Überleitung vom erwarteten zum tatsächlich ausgewiesenen Ertragsteueraufwand: in Mio. EUR 2015 2014 Ergebnis vor Ertragsteuern 82,3 132,1 Erwarteter Ertragsteueraufwand 23,3 37,4 Steuerwirkungen aufgrund unterschiedlicher nationaler Steuersätze und Gruppenbesteuerungssysteme -8,9 -2,7 Auswirkungen von Steuersatzänderungen 0,1 -0,2 Steuerwirkungen aufgrund des Nichtansatzes und der Wertberichtigung auf latente Steuern oder deren Umkehrung 8,9 1,4 Steuerwirkungen aufgrund permanenter Differenzen 8,1 -3,1 18,4 -1,1 -1,1 1,9 48,8 33,6 Steuerwirkungen aufgrund von Sachverhalten vergangener Perioden Sonstige Steuerwirkungen Ausgewiesener Ertragsteueraufwand 16. Sonstige Angaben zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung In der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung sind folgende Materialaufwendungen enthalten: in Mio. EUR Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren Aufwendungen für bezogene Leistungen 2015 2014 1.630,8 1.514,1 28,6 26,8 1.659,4 1.540,9 in Mio. EUR 2015 2014 Direktes und indirektes Entgelt 625,6 560,0 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 127,0 112,0 21,1 18,4 773,7 690,4 Die Personalaufwendungen teilen sich wie folgt auf: Aufwendungen für Altersversorgung In den Personalaufwendungen sind Beträge für beitragsorientierte Pläne in Höhe von 28,2 Mio. EUR (Vorjahr 27,6 Mio. EUR) enthalten. Die darin enthaltenen Aufwendungen für staatliche Pläne in Höhe von 27,3 Mio. EUR (Vorjahr 27,0 Mio. EUR) umfassen im Wesentlichen die Arbeitgeberanteile zur Rentenversicherung, die in den sozialen Abgaben enthalten sind. › › 63 › › 64 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die planmäßigen Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen sind in den folgenden Posten der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung enthalten: Umsatzkosten 80,1 69,3 Forschungs- und Entwicklungskosten 5,9 5,5 Vertriebskosten 2,0 1,7 Verwaltungskosten 15,5 11,1 Sonstige betriebliche Aufwendungen 0,5 0,5 104,0 88,1 Die im Geschäftsjahr erfassten Aufwendungen für Forschung und Entwicklung betragen 120,6 Mio. EUR (Vorjahr 107,2 Mio. EUR). Im Geschäftsjahr wurden in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Zahlungen aus Operating Leasing- bzw. Mietverhältnissen in Höhe von 28,6 Mio. EUR (Vorjahr 23,1 Mio. EUR) erfolgswirksam erfasst. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › › 65 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Erläuterung zur Konzernbilanz 17. Immaterielle Vermögenswerte in Mio. EUR Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2015 Kurseffekte Entwicklungskosten Gesamt 43,7 137,7 14,5 195,9 1,0 6,8 0,1 7,9 Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 37,7 0,0 37,7 Zugänge 0,0 5,5 1,0 6,5 Umbuchungen 0,0 1,5 0,0 1,5 Abgänge 0,0 -0,8 0,0 -0,8 44,7 188,4 15,6 248,7 Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2015 0,0 68,2 11,5 79,7 Kurseffekte 0,0 0,8 0,0 0,8 Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 1,6 0,0 1,6 Zugänge 0,0 12,2 0,9 13,1 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Abgänge 0,0 -0,6 0,0 -0,6 Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2015 0,0 82,2 12,4 94,6 44,7 106,2 3,2 154,1 Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2015 Geschäftsoder Firmenwerte Patente, Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte › › 66 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2014 Geschäftsoder Firmenwerte Patente, Lizenzen, Software und ähnliche Rechte und Werte Entwicklungskosten Gesamt 42,2 114,4 13,3 169,9 Kurseffekte 1,4 8,2 0,0 9,6 Veränderung Konsolidierungskreis 0,1 13,3 0,0 13,4 Zugänge 0,0 2,3 1,1 3,4 Umbuchungen 0,0 1,0 0,0 1,0 Abgänge 0,1 -1,5 0,0 -1,4 43,7 137,7 14,4 195,8 Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2014 0,0 60,6 10,3 70,9 Kurseffekte 0,0 1,2 0,0 1,2 Veränderung Konsolidierungskreis 0,0 0,0 0,0 0,0 Zugänge 0,0 7,8 1,2 9,0 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 Abgänge 0,0 -1,5 0,0 -1,5 Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2014 0,0 68,2 11,5 79,7 43,7 69,5 2,9 116,1 Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2014 Buchwert zum 31.12.2014 In den immateriellen Vermögenwerten sind Kundenbeziehungen in Höhe von 69,9 Mio. EUR (Vorjahr. 39,0 Mio. EUR) enthalten, die eine Restnutzungsdauer zwischen 12 und 19 Jahre haben. Geschäfts- oder Firmenwerte Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung bzw. aus den Einzelbilanzen sind nachfolgend aufgeführt: in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG 7,7 7,7 7,7 MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC 6,6 5,9 5,2 Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda 15,0 15,0 15,0 MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd. 6,2 6,2 6,2 MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD 9,3 8,9 8,2 44,7 43,7 42,3 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 Wesentliche Parameter des Impairmenttests waren: in Mio. EUR 2015 Gew. Kapitalkosten MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG 2014 Wachstumsrate Gew. Kapitalkosten 1.1.2014 Wachstumsrate Gew. Kapitalkosten Wachstumsrate 6,0 0,5 5,7 0,5 6,6 1,0 MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC 6,0 0,5 6,3 0,5 6,1 1,0 Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda 10,4 2,0 8,3 2,0 9,1 2,0 MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd. 8,3 1,0 6,6 0,6 7,4 1,0 MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD 6,8 0,5 6,9 1,2 7,5 0,7 Grundstücke und Grundstücke und Gebäude Finance Bauten Lease Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt 18. Sachanlagevermögen in Mio. EUR Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2015 397,1 8,4 984,2 160,2 75,1 1.625,0 7,1 0,3 10,4 -1,6 0,5 16,7 Veränderung Konsolidierungskreis 11,8 0,0 10,9 5,4 0,3 28,5 Zugänge 7,3 0,0 35,4 12,2 84,7 139,6 Umbuchungen 6,5 0,0 43,6 7,8 -59,4 -1,5 Abgänge -9,5 0,0 -26,9 -9,9 -2,5 -48,7 Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2015 420,4 8,8 1.057,7 174,1 98,6 1.759,5 Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2015 144,7 3,8 650,7 103,0 0,0 902,2 Kurseffekte Kurseffekte 1,1 0,0 4,2 -1,0 0,0 4,3 Veränderung Konsolidierungskreis 4,9 0,0 10,1 5,1 0,0 20,1 Zugänge 14,5 0,3 61,0 15,2 0,0 91,0 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Abgänge -4,0 0,0 -19,9 -8,7 0,0 -32,6 Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2015 161,2 4,2 706,1 113,5 0,0 985,0 Buchwert zum 31.12.2015 259,2 4,6 351,6 60,6 98,6 774,5 › › 67 › › 68 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR Anschaffungs- und Herstellkosten vom 01.01.2014 Grundstücke und Grundstücke und Gebäude Finance Bauten Lease Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattungen Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau Gesamt 353,5 8,1 873,0 151,9 86,4 1.472,9 Kurseffekte 12,6 0,3 25,5 2,2 2,5 43,1 Veränderung Konsolidierungskreis 12,4 0,0 3,8 0,4 0,3 16,9 Zugänge 16,8 0,0 47,4 13,0 63,8 141,0 Umbuchungen 13,7 0,0 54,9 6,8 -76,4 -1,0 Abgänge 11,8 0,0 20,4 14,2 1,6 47,9 Anschaffungs- und Herstellkosten vom 31.12.2014 397,1 8,4 984,2 160,2 75,1 1.625,0 Kumulierte Abschreibungen vom 01.01.2014 137,2 3,5 600,7 100,5 0,0 841,9 2,3 0,0 13,0 1,3 0,0 16,7 Veränderung Konsolidierungskreis 1,2 0,0 1,4 0,2 0,0 2,8 Zugänge 11,6 0,3 52,8 14,4 0,0 79,1 Umbuchungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Zuschreibungen 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 Kurseffekte Abgänge 7,6 0,0 17,1 13,5 0,0 38,2 Kumulierte Abschreibungen vom 31.12.2014 144,7 3,8 650,7 103,0 0,0 902,2 Buchwert zum 31.12.2014 252,5 4,6 333,5 57,2 75,1 722,8 Im Sachanlagevermögen sind in Höhe von 4,6 Mio. EUR (Vorjahr 4,6 Mio. EUR, 1.1.2014 4 Mio. EUR) gemietete Grundstücke und Gebäude enthalten, die wegen der Gestaltung der Leasingverträge der MANN+HUMMEL Gruppe als wirtschaftlichem Eigentümer zuzurechnen sind (Finanzierungsleasing). Die Leasingverträge enthalten teilweise Ankaufsrechte. Im Sachanlagevermögen sind in Höhe von 1,8 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR, 1.1.2014 0 Mio. EUR) Betriebs- und Geschäftsausstattungen enthalten, die als Finanzierungsleasing klassifiziert wurden. Es handelt sich hierbei um Flurförderzeuge, die im Geschäftsjahr 2015 aktiviert wurden. Die Details zu den Mindestleasingzahlungen der betreffenden Leasingverträge ergeben sich insgesamt wie folgt: in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 fällig innerhalb eines Jahres 0,3 0,3 fällig zwischen einem und fünf Jahren 6,4 4,0 fällig nach mehr als fünf Jahren 0,5 2,2 7,2 6,5 Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen In den künftigen Mindestleasingzahlungen enthaltener Zinsanteil fällig innerhalb eines Jahres 0,1 0,1 fällig zwischen einem und fünf Jahren 0,9 0,8 fällig nach mehr als fünf Jahren 0,0 0,1 1,0 1,0 0,2 0,2 Barwert der künftigen Mindestleasingzahlungen fällig innerhalb eines Jahres fällig zwischen einem und fünf Jahren 5,5 3,1 fällig nach mehr als fünf Jahren 0,5 2,2 6,2 5,5 Zum 01.01.2014 beträgt die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen 7,2 Mio. EUR, der darin enthaltene Zinsanteil beläuft sich auf 1,2 Mio. EUR. Der Barwert zum 01.01.2014 beträgt 6,0 Mio. EUR. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 19. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen An der ABC S.A., Cordoba, Argentinien hält die MANN+HUMMEL Gruppe einen Anteil von 30%. Der auf die MANN+HUMMEL Gruppe entfallende anteilige Jahresüberschuss beträgt 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR). 20. Langfristige finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 26,6 25,2 83,5 2,7 31,3 28,1 29,3 56,5 111,6 Wertpapiere Sonstige Beteiligungen In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sind unverändert zum Vorjahr im Wesentlichen die Vermögenswerte der Spezialfonds erfasst. Im Jahr 2014 sind unter den Beteiligungen die Anteile an der ab 2015 konsolidierten VokesGruppe ausgewiesen. 21. Sonstige Vermögenswerte in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig Sonstige Vermögenswerte 49,7 7,3 42,4 Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig 52,8 12,2 40,7 Rechnungsabgrenzung 6,7 0,1 6,7 5,7 0,1 5,5 Übrige 1,7 0,0 1,7 0,8 0,0 0,8 58,2 7,4 50,8 59,3 12,3 47,0 Zum 1.1.2014 bestanden sonstige Vermögenswerte in Höhe von 49,3 Mio. EUR (davon kurzfristig 37,4 Mio. EUR), Rechnungsabgrenzungen in Höhe von 5,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 5,0 Mio. EUR) und Übrige in Höhe von 0,6 Mio. EUR (davon kurzfristig 0,6 Mio. EUR). Die sonstigen Vermögenswerte enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuererstattungsansprüche und geleistete Anzahlungen. Die sonstigen Vermögenswerte enthalten keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind. 22. Vorräte in Mio. EUR Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 115,5 113,3 100,4 Unfertige Erzeugnisse 57,7 54,9 58,6 Fertige Erzeugnisse und Waren 170,1 155,0 144,3 3,4 8,0 5,7 346,7 331,3 309,0 Geleistete Anzahlungen Die Wertminderungen im Vorratsvermögen belaufen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1,4 Mio. EUR (Vorjahr: Verringerung um 0,8 Mio. EUR). › › 69 › › 70 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 23. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen weisen folgende Altersstruktur auf: in Mio. EUR Buchwert Davon kurzfristig weder wertgemindert noch überfällig nicht wertgemindert und überfällig seit 1 bis 30 Tagen 31 bis 60 Tagen 61 bis 360 Tagen mehr als 360 Tagen 31.12.2015 438,9 438,2 406,3 18,3 5,0 7,8 1,5 31.12.2014 396,4 395,5 377,2 8,7 3,2 6,5 0,8 1.1.2014 359,9 359,9 336,1 12,6 4,4 5,3 1,4 Bei vereinbarten Zahlungsplänen mit Kunden erfolgt, soweit diese eingehalten werden, der Ausweis dieser Forderungen als weder wertgemindert noch überfällig. Die Wertberichtigungen auf die kurz- und langfristigen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: in Mio. EUR 2015 2014 Buchwert zum 01.01. 3,6 3,1 Kurseffekte 0,1 0,1 Zuführungen 2,0 0,9 Verbrauch -0,6 -0,4 Auflösungen -0,3 -0,1 Buchwert zum 31.12. 4,8 3,6 Der Bruttowert der wertberichtigten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 4,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,7 Mio. EUR, 1.1.2014 3,6 Mio. EUR). Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. 24. Kurzfristige finanzielle Vermögenswerte in Mio. EUR Derivative Finanzinstrumente Forderungen und Ausleihungen Wertpapiere 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 36,4 2,0 1,4 51,9 44,5 25,3 123,9 226,3 106,9 212,2 272,7 133,6 Der Bestand der Finanzforderungen enthält keine überfälligen Beträge, die nicht wertgemindert sind. 25. Impairment-Tests Die jährlichen Werthaltigkeitsprüfungen der Geschäfts- oder Firmenwerte führten, wie im Vorjahr, zu keinen Wertberichtigungen. Für die Berechnung der Impairment-Tests wurden unter anderem Annahmen bezüglich der Umsatzentwicklung getroffen. Die im dreijährigen Detailplanungszeitraum angenommenen durchschnittlichen Umsatzsteigerungen lagen zwischen 2,6% und 26,5% (Vorjahr 3,0% bis 19,4%). Die hohen Wachstumsraten betreffen den Wasserbereich und sind auf Aufholungseffekte nach einer Restrukturierung zurückzuführen. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 26. Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt zum Geschäftsjahresende unverändert 92,7 Mio. EUR. Zum 31. Dezember 2015 ist das gezeichnete Kapital unverändert in 6 Geschäftsanteile eingeteilt. Alle Anteile sind vollständig eingezahlt. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage beträgt zum Geschäftsjahresende unverändert 83,5 Mio. EUR. Die Kapitalrücklage enthält die Aufgelder aus der Ausgabe von Anteilen. Gewinnrücklage Die Gewinnrücklage enthält die gesetzliche Rücklage des Mutterunternehmens sowie die kumulierten Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Weitere Bestandteile bilden die Rücklagen aus der erstmaligen Anwendung der IFRS sowie die kumulierten Währungsumrechnungsdifferenzen, die zum Zeitpunkt der Umstellung auf IFRS umgegliedert wurden. Kumuliertes übriges Eigenkapital Das kumulierte übrige Eigenkapital beinhaltet folgende Bestandteile, die nachfolgend beschrieben werden: Unterschied aus der Währungsumrechnung Der Posten enthält die Differenzen aus der erfolgsneutralen Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochterunternehmen (Nicht-Euro-Raum) ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Anwendung von IFRS. Marktbewertung Wertpapiere und Cashflow Hedges In diesem Posten sind die Effekte aus der erfolgsneutralen Bewertung von Finanzinstrumenten nach Steuern enthalten. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Dieser Posten enthält die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste aus Pensionsverpflichtungen nach Steuern. Latente Steuern auf erfolgsneutral erfasste Posten des Eigenkapitals in Mio. EUR 2015 Vor Ertragssteuern Unterschied aus Währungsumrechnung Marktbewertung Wertpapiere Marktbewertung Cashflows Hedges Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Sonstiges Ergebnis 2014 Ertragssteuern Nach Steuern Vor Ertragssteuern Ertragssteuern Nach Steuern 14,3 0,0 14,3 1,2 -0,3 0,9 36,5 0,0 36,5 1,1 -0,3 0,8 27,7 -7,8 19,8 0,0 0,0 0,0 8,7 -2,5 6,2 -71,1 19,8 -51,3 51,9 -10,6 41,2 -33,5 19,5 -14,0 Dividende Als Dividende für das Geschäftsjahr 2015 wird den Gesellschaftern des Mutterunternehmens 6,2 Mio. EUR (pro Geschäftsanteil 0,07 €) vorgeschlagen. Im Geschäftsjahr wurde eine Dividende für das Jahr 2014 in Höhe von 6,2 Mio. EUR (pro EUR Geschäftsanteil 0,07 €) ausgeschüttet. › › 71 › › 72 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 27. Angaben zum Kapitalmanagement Das Management des Konzerns verfolgt vorrangig das Ziel, stabile Eigenkapitalverhältnisse sicherzustellen, um den Fortbestand der Geschäftsaktivitäten zu unterstützen und den Nutzen der Anteilseigner zu bewahren. Zur Ermittlung der Eigenkapitalquote wird das bilanzielle Eigenkapital herangezogen. Durch das im Vorgriff auf den Erwerb der Affinia Gruppe begebene Schuldscheindarlehen hat sich die Eigenkapitalquote im abgelaufenen Geschäftsjahr vermindert. Ohne das Schuldscheindarlehen hätte die Eigenkapitalquote zum 31.12.2015 35,5 % betragen. Eigenkapital in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 948,5 881,1 25,1 36,2 Eigenkapitalquote in % Die MANN+HUMMEL Gruppe unterliegt keinen satzungsmäßigen, aber vertraglichen Kapitalerfordernissen. Wir verweisen auf Anhangangabe 28. 28. Finanzverbindlichkeiten in Mio. EUR Buchwert zum 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2014 Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig 1.504,5 1.421,6 82,9 378,9 357,0 21,9 98,0 98,0 0,0 97,9 97,9 0,0 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 6,2 6,0 0,2 5,5 5,3 0,2 Derivative Finanzinstrumente 10,8 0,0 10,8 2,5 0,0 2,5 Verbindlichkeiten Kreditinstitute Anleihen Übrige 46,4 0,0 46,4 35,9 0,0 35,9 1.665,9 1.525,6 140,3 520,7 460,2 60,5 Zum 1.1.2014 bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 264,4 Mio. EUR (davon kurzfristig 17,2 Mio. EUR), Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing in Höhe von 5,9 Mio. EUR (davon kurzfristig 0,2 Mio. EUR), sowie Derivative Finanzinstrumente in Höhe von 1,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 1,1 Mio. EUR) und Übrige in Höhe von 31,6 Mio. EUR (davon kurzfristig 31,6 Mio. EUR). Die Übrigen bestehen im Wesentlichen aus Kundenboni und Wechselverbindlichkeiten. In den kurzfristigen finanziellen Schulden werden die innerhalb eines Jahres fälligen Tilgungsraten der langfristigen Darlehen ausgewiesen. Weiterhin werden die Verbindlichkeiten, die der kurzfristigen Finanzierung dienen, in diesem Posten erfasst. Die länderspezifische Verzinsung dieser kurzfristigen Darlehen bewegt sich zwischen 0,15% (Vorjahr 0,15%) und 12,5% (Vorjahr 12,5%). Die länderspezifische Verzinsung der in den langfristigen Finanzverbindlichkeiten ausgewiesenen Darlehen liegt zwischen 1,19% (Vorjahr 1,08%) und 5,26% (Vorjahr 5,26%). Etwas mehr als die Hälfte der Darlehen ist festverzinslich. Die Darlehen sind überwiegend zum Ende der Laufzeit fällig. Die Darlehensverträge enthalten zum Teil eine Verpflichtung zur Einhaltung einer Finanzkennzahl (Financial Covenant), deren Bruch eine Verletzung der Darlehensvereinbarungen darstellen würde. Dabei handelt es sich um den Verschuldungsgrad, der als Verhältnis von der Nettofinanzposition zum EBITDA definiert ist. Eine Veränderung des Verschuldungsgrads hat für einen Teil der Darlehen Einfluss auf die jährlich neu festzulegende Risikoprämie. Im Geschäftsjahr 2015 wurde die vereinbarte Bedingung erfüllt. › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 29. Sonstige Verbindlichkeiten in Mio. EUR Buchwert zum 31.12.2015 Davon kurzfristig 64,0 0,6 63,4 9,8 0,0 9,8 20,7 0,0 20,7 23,5 37,5 1,0 36,5 29,3 2,7 26,6 132,0 1,6 130,4 124,2 3,4 120,8 Gesamt Personalverbindlichkeiten Erhaltene Anzahlungen Steuern Sonstige Buchwert zum 31.12.2014 Davon langfristig Davon langfristig Davon kurzfristig 61,4 0,7 60,7 10,0 0,0 10,0 0,0 23,5 Gesamt Zum 1.1.2014 beliefen sich die Personalverbindlichkeiten auf 64,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 61,1 Mio. EUR), die erhaltenen Anzahlungen auf 6,7 Mio. EUR (davon kurzfristig 6,7 Mio. EUR), die sonstigen Steuerverbindlichkeiten auf 10,7 Mio. EUR (davon kurzfristig 10,7 Mio. EUR), sowie die sonstigen übrigen Verbindlichkeiten auf 28,1 Mio. EUR (davon kurzfristig 24,2 Mio. EUR). Die sonstigen Steuerverbindlichkeiten enthalten im Wesentlichen Umsatzsteuerverbindlichkeiten. Die übrigen Verbindlichkeiten enthalten unter anderem ausstehende Belastungen, abgegrenzte Verbindlichkeiten für Rechts- und Prozesskosten sowie Lizenz- und Provisionsverbindlichkeiten. 30. Sonstige Rückstellungen in Mio. EUR Buchwert zum 31.12.2015 Buchwert zum 31.12.2014 Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig Gesamt Davon langfristig Davon kurzfristig Verpflichtungen aus dem operativen Bereich 61,8 1,5 60,3 61,2 1,8 59,4 Verpflichtungen aus dem Personalbereich 52,4 42,9 9,5 23,4 15,7 7,7 Sonstige Verpflichtungen 10,2 0,9 9,3 10,5 0,7 9,8 124,4 45,3 79,1 95,1 18,2 76,9 Zum 1.1.2014 beliefen sich die Verpflichtungen aus dem operativen Bereich auf 62,5 Mio. EUR (davon kurzfristig 60,8 Mio. EUR), die Verpflichtungen aus dem Personalbereich auf 24,0 Mio. EUR (davon kurzfristig 7,7 Mio. EUR) und die sonstigen Verpflichtungen auf 7,8 Mio. EUR (davon kurzfristig 7,1 Mio. EUR). in Mio. EUR Veränderung KonsolidierungsZuführung kreis Aufzinsung Umbuchungen Saldierung Planvermögen Verbrauch Auflösung 31.12.2015 0,3 0,0 0,1 0,0 -34,4 -6,9 61,8 42,8 0,3 0,7 -0,1 1,0 -14,9 -0,2 52,4 -0,1 7,0 0,0 0,0 0,0 0,0 -7,2 0,0 10,2 -0,6 91,2 0,6 0,7 0,0 1,0 -56,5 -7,1 124,4 1.1.2015 Kurseffekte Verpflichtungen aus dem operativen Bereich 61,2 0,1 41,4 Verpflichtungen aus dem Personalbereich 23,4 -0,6 Sonstige Verpflichtungen 10,5 95,1 1.1.2014 Kurseffekte Zuführung Veränderung Konsolidierungskreis Verpflichtungen aus dem operativen Bereich 62,5 0,9 31,6 0,0 0,0 0,0 0,0 -29,3 -4,5 61,2 Verpflichtungen aus dem Personalbereich 24,0 0,1 11,4 0,0 0,8 0,0 0,0 -11,8 -1,1 23,4 7,8 0,3 6,6 0,0 0,0 0,0 0,0 -4,2 0,0 10,5 94,3 1,3 49,6 0,0 0,8 0,0 0,0 -45,3 -5,6 95,1 in Mio. EUR Sonstige Verpflichtungen Aufzinsung Umbuchungen Saldierung Planvermögen Verbrauch Auflösung 31.12.2014 › › 73 › › 74 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS In den Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem operativen Bereich sind im Wesentlichen Vorsorgen für Gewährleistungsverpflichtungen und für drohende Verluste aus Lieferverpflichtungen sowie in geringem Umfang Rückstellungen für Prozessrisiken enthalten. Die Verpflichtungen aus dem Personalbereich enthalten überwiegend Erfolgsbeteiligungen, Restrukturierungsmaßnahmen, Altersteilzeitvereinbarungen und Jubiläumsaufwendungen. Die Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen enthalten vor allem Aufwendungen für Abfindungszahlungen, die im Rahmen von Standortschließungen und -verlagerungen anfallen werden. Entsprechend IAS 37.72 ff. liegen die Voraussetzungen für die Bildung einer Rückstellung für Restrukturierungskosten (u. a. Vorliegen eines entsprechenden Restrukturierungsplans) vor. Die sonstigen Verpflichtungen beinhalten sonstige Einzelrisiken und ungewisse Verpflichtungen. Die kurzfristigen Verpflichtungen werden erwartungsgemäß über den Zeitraum der nächsten 12 Monate verbraucht. Es wird mit einer Inanspruchnahme von ca. 40% der langfristigen Verpflichtungen aus dem operativen Bereich innerhalb der nächsten fünf Jahre gerechnet. Ebenso werden etwa 85% der in den langfristigen Verpflichtungen aus dem Personalbereich und etwa 100% der in den sonstigen langfristigen Verpflichtungen enthaltenen Rückstellungen voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren verbraucht. 31. Rückstellungen für Pensionen Rückstellungen für Pensionen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und aus laufenden Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter der MANN+HUMMEL Gruppe sowie deren Hinterbliebene gebildet. Nach rechtlichen, wirtschaftlichen und steuerlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes bestehen dabei unterschiedliche Systeme der Alterssicherung, die in der Regel auf Beschäftigungsdauer und Vergütung der Mitarbeiter basieren. Bei der betrieblichen Altersversorgung ist zwischen beitrags- und leistungsorientierten Versorgungssystemen zu differenzieren. Bei beitragsorientierten Versorgungsplänen (Defined Contribution Plans) geht die MANN+HUMMEL Gruppe über die Entrichtung von Beitragszahlungen an zweckgebundene Fonds oder private Rentenversicherungsträger hinaus keine weiteren Verpflichtungen ein. Bei leistungsorientierten Versorgungsplänen besteht die Verpflichtung der MANN+HUMMEL Gruppe darin, die zugesagten Leistungen an aktive und ehemalige Mitarbeiter zu erfüllen (Defined Benefit Plans), wobei zwischen rückstellungs- und fondsfinanzierten Versorgungssystemen unterschieden wird. Ca. 98% der leistungsorientierten Verpflichtungen der MANN+HUMMEL Gruppe beruhen auf Versorgungsplänen für die aktiven und ehemaligen Mitarbeiter der deutschen Standorte. Es wurden und werden den aktiven Mitarbeitern in unterschiedlichen Versorgungswerken unmittelbare Pensionszusagen gegeben. Je nach Art des jeweiligen Versorgungswerks sehen die Zusagen Alters-, Erwerbsunfähigkeits- und Witwen-/Waisenrenten, die Zahlung einer fest zugesagten Kapitalleistung oder Leistungen in Kapitalform mit Verrentungsoption vor. Die Höhe der Leistungen hängt insbesondere vom Gehalt und der Dienstzeit der Mitarbeiter ab. In Deutschland bestehen keinerlei rechtliche oder regulatorische Mindestdotierungsverpflichtungen. Die wesentlichen Risiken für das Unternehmen liegen in den versicherungsmathematischen Parametern, insbesondere Zinsniveau und Rententrend, dem Langlebigkeitsrisiko und der Entwicklung der allgemeinen Lebenshaltungskosten (Inflation). Die Veränderungen des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtung und des beizulegenden Zeitwerts des Fondsvermögens können auf versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten beruhen. Deren Ursachen können unter anderem Änderungen der Berechnungsparameter, Schätzungsänderungen bezüglich des Risikoverlaufs der Pensionsverpflichtungen und Abweichungen zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag aus dem Fondsvermögen sein. Die Höhe der Pensionsverpflichtungen (Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen bzw. Defined Benefit Obligation) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind. Dabei haben neben den Annahmen zur Lebenserwartung und Fluktuation die folgenden Prämissen einen wesentlichen Einfluss auf die Verpflichtungshöhe: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in % 2015 2014 2013 Abzinsungsfaktor 2,15 2,00 3,30 Rentendynamik 1,48 1,48 1,48 Gehaltssteigerungen 3,00 3,00 3,00 Den Annahmen zur Lebenserwartung liegen die Heubeckschen Sterbetafeln zugrunde. Die sich nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ergebenden Pensionsverpflichtungen werden bei einem fondsfinanzierten Versorgungssystem mit dem zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Fondsvermögen saldiert. Sofern die Pensionsverpflichtungen das Fondsvermögen übersteigen, ergibt sich daraus ein Passivposten, der in den Rückstellungen für Pensionen ausgewiesen wird. Die Pensionszusagen weisen folgenden Finanzierungsstatus auf: in Mio. EUR Barwert der rückstellungsfinanzierten Versorgungsansprüche Barwert der fondsfinanzierten Versorgungsansprüche 31.12.2015 31.12.2014 1.1.2014 402,0 407,7 336,9 43,2 39,6 34,4 445,2 447,3 371,3 Fondsvermögen 27,9 24,9 23,9 Nettoverbindlichkeiten 417,3 422,4 347,4 Anwartschaftsbarwert der Versorgungsansprüche Das Fondsvermögen setzt sich wie folgt zusammen: in Mio. EUR 31.12.2015 31.12.2014 01.01.14 Flüssige Mittel 1,6 1,7 2,3 Wertpapiere 18,1 16,1 14,9 Eigenkapitalinstrumente 3,5 3,3 4,1 Schuldinstrumente 5,8 5,3 4,6 Fondsanteile 8,8 7,5 6,2 8,2 7,2 6,7 27,9 24,9 23,9 Sonstige Die Wertpapiere sind mit auf aktiven Märkten notierten Preisen angesetzt. Die bilanzielle Entwicklung des Anwartschaftsbarwerts der Versorgungszusagen und des Zeitwerts des Fondsvermögens stellt sich wie folgt dar: › › 75 › › 76 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 2015 2014 447,3 371,3 +/- Kurseffekte aus dem Ausland 0,9 1,2 + Unternehmenserwerbe 0,9 0,0 + Laufender Dienstzeitaufwand 12,5 9,6 + Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand 0,0 1,2 + Zinsaufwand 9,5 12,5 - Planabgeltungen/Plankürzungen 0,0 -0,5 +/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung von demografischen Annahmen 0,0 -0,1 +/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen -8,7 70,4 +/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus erfahrungsbedingten Anpassungen -0,2 0,9 + Beiträge der Teilnehmer des Plans 0,0 0,0 -17,0 -19,2 0,0 0,0 445,2 447,3 Anfangsbestand Zeitwert Fondsvermögen 24,9 23,9 +/- Kurseffekte aus dem Ausland 0,8 1,0 - Planabgeltungen/Plankürzungen 0,0 0,0 + Erwartete Erträge aus dem Fondsvermögen 0,7 1,0 +/- Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste aus der Veränderung finanzieller Annahmen -0,3 0,0 + Geleistete Beiträge der Teilnehmer des Plans 0,1 0,0 + Geleistete Beiträge des Arbeitgebers in den Plan 2,8 2,0 - Geleistete Rentenzahlungen -1,1 -3,0 - Auswirkungen der Vermögensbegrenzung (asset ceiling) 0,0 0,0 +/- Sonstige Veränderungen 0,0 0,0 Zeitwert Fondsvermögen zum 31.12. 27,9 24,9 Rückstellungen für Pensionen zum 01.01. 422,4 347,4 Rückstellungen für Pensionen zum 31.12. 417,3 422,4 in Mio. EUR Anfangsbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) - Geleistete Rentenzahlungen +/- Sonstige Veränderungen Endbestand der leistungsorientierten Verpflichtungen (DBO) zum 31.12. Aus den Pensionsverpflichtungen ergeben sich erfolgswirksame Aufwendungen aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 21,3 Mio. EUR (Vorjahr 21,8 Mio. EUR), die sich aus folgenden Komponenten zusammensetzen: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR 2015 2014 Laufender Dienstzeitaufwand 12,5 9,6 Nachzurechnender Dienstzeitaufwand 0,0 1,2 Plankürzungen und -abgeltungen 0,0 -0,5 Aufzinsung der Nettoverbindlichkeiten 8,8 11,6 21,3 21,8 Mit Ausnahme der Zinsanteile werden alle Komponenten der erfolgswirksamen Pensionsaufwendungen in den Funktionsbereichen erfasst. Die versicherungsmathematischen Gewinne (Verluste) in Höhe von 8,6 Mio. EUR (Vorjahr -71,3 Mio. EUR) werden erfolgsneutral im kumulierten übrigen Eigenkapital berücksichtigt. Tatsächlich wies das Fondsvermögen einen Gewinn in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) aus. Die Differenz zwischen dem tatsächlichen und dem erwarteten Ertrag der externen Pensionsfonds wird im Rahmen der versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste erfolgsneutral erfasst. Die Beiträge an externe Versorgungsträger werden im Folgejahr nach bestmöglicher Schätzung 1,5 Mio. EUR betragen. Die Schätzung im Vorjahr für das Geschäftsjahr 2015 belief sich auf 1,3 Mio. EUR. Die Rentenzahlungen bis zum Jahr 2115 stellen sich wie folgt dar: in Mio. EUR 2015 2014 innerhalb des nächsten Geschäftsjahres 16,5 15,9 zwischen 2 und 5 Geschäftsjahren 75,0 71,5 zwischen 5 und 10 Geschäftsjahren fällig nach mehr als 10 Jahren 116,2 112,1 1.199,0 1266,4 Bei der Berechnung wurden die tatsächlichen Rentenzahlungen dargestellt und nicht nur die am Stichtag erdienten Rentenbausteine, das heißt, auch künftig zuzuteilende Rentenbausteine sind bereits berücksichtigt. Darüber hinaus wurde unterstellt, dass die Zahl der aktiven Mitarbeiter konstant bleibt. Bei den übrigen Berechnungsprämissen wurden die gleichen Parameter verwendet, die auch zur Ermittlung der leistungsorientierten Verpflichtung zum Ansatz gekommen sind. Die durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Verpflichtungen bewegt sich in einer Bandbreite von 6 bis 18 Jahren. Nachfolgend wird die Auswirkung einer Änderung wesentlicher Annahmen auf die leistungsorientierte Verpflichtung dargestellt: 31.12.2015 in Mio. EUR Veränderungen Anwartschaftsbarwert Abzinsungsfaktor – 0,25 % - Punkte 16,8 + 0,25 % - Punkte -15,9 Rentendynamik – 0,25 % - Punkte -0,7 + 0,25 % - Punkte 0,7 Lebenserwartung – 1 Jahr -11,7 + 1 Jahr 11,7 Für die Sensitivitätsanalyse wurden die Pensionsverpflichtungen neu ermittelt. Dabei wurde unterstellt, dass die übrigen Faktoren unverändert bleiben. Bei der Berechnung der Sensitivität der Lebenserwartung wurde angenommen, dass sich die durchschnittliche Lebenserwartung einer 65-jährigen Person um ein Jahr verkürzt bzw. verlängert. › › 77 › › 78 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Erläuterung zur Konzern-Kapitalflussrechnung 32. Allgemein Die Konzern-Kapitalflussrechnung zeigt, wie sich der Finanzmittelfonds der MANN+HUMMEL Gruppe durch Mittelzu- und -abflüsse im Laufe des Geschäftsjahres verändert hat. Es wird zwischen Zahlungsströmen aus laufender Geschäftstätigkeit sowie aus Investitions- und Finanzierungstätigkeit unterschieden. Die MANN+HUMMEL Gruppe erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen operativen Cashflow in Höhe von 218,0 Mio. EUR, der damit um 28,9 Mio. EUR bzw. 15,3 % über dem Vorjahr lag. Mit dem operativen Cashflow wurden die Investitionen komplett finanziert. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich dabei auf 116,1 Mio. EUR (Vorjahr 155,1 Mio. EUR) und war somit um 39,0 Mio. EUR bzw. 25,2 % geringer als im Vorjahr. Im Hinblick auf den Erwerb der Affinia Gruppe wurde ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 1.100 Mio. EUR aufgenommen. Das Geld wird bis zum Tag der Kaufpreiszahlung im Jahre 2016 angelegt. Insoweit besteht eine Konzentration in Bezug auf einen Kontrahenten, da 68 % des Zahlungsmittelbestands bei einem Kreditinstitut angelegt sind. Der Finanzmittelfonds erhöhte sich daher überproportional und außerordentlich von 361,8 Mio. EUR auf 1.617,7 Mio. EUR im Berichtsjahr. Der MANN+HUMMEL Gruppe stehen im Berichtsjahr Kreditlinien in Höhe von 142,2 Mio. EUR (Vorjahr 121,6 Mio. EUR) zur Verfügung, die in Höhe von 124,1 Mio. EUR (Vorjahr 108,7 Mio. EUR) zum Ende des Geschäftsjahres nicht in Anspruch genommen worden sind. Der in der Konzern-Kapitalflussrechnung betrachtete Finanzmittelfonds umfasst alle in der Konzernbilanz ausgewiesenen flüssigen Mittel, d. h. Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten, soweit der Konzern frei über sie verfügen kann. Die Cashflows aus der Investitions- und Finanzierungstätigkeit werden zahlungsbezogen ermittelt. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit wird demgegenüber ausgehend vom Ergebnis vor Ertragsteuern indirekt abgeleitet. Erhaltene Dividenden und Zinsen sind dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit zugeordnet. Gezahlte Zinsen und Transaktionskosten zur Aufnahme von Finanzschulden werden im Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit gezeigt. Hierzu wird das Periodenergebnis vor Ertragsteuern im Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit entsprechend korrigiert. Im Rahmen der indirekten Ermittlung werden die berücksichtigten Veränderungen von Bilanzposten im Zusammenhang mit der laufenden Geschäftstätigkeit um Effekte aus der Währungsumrechnung und aus Änderungen des Konsolidierungskreises bereinigt. Die Veränderungen der betreffenden Bilanzposten können daher nicht mit den entsprechenden Werten auf der Grundlage der veröffentlichten Konzernbilanz abgestimmt werden. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Sonstige Angaben 33. Eventualverbindlichkeiten Für die nachfolgenden, zu Nominalwerten angesetzten Eventualverbindlichkeiten wurden keine Rückstellungen gebildet, weil die Wahrscheinlichkeit der Inanspruchnahme als gering eingeschätzt wird: in Mio. EUR Bürgschaften Sonstiges 31.12.2015 31.12.2014 115,7 100,9 0,2 0,2 115,9 101,1 Die Bürgschaften sind bei Inanspruchnahme in vollem Umfang innerhalb von einem Jahr fällig. Die sonstigen Eventualverbindlichkeiten betreffen im Wesentlichen potenzielle Verpflichtungen aus dem Personalbereich. 34. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Neben Verbindlichkeiten, Rückstellungen und Eventualverbindlichkeiten bestehen sonstige finanzielle Verpflichtungen, insbesondere aus Miet- und Leasingverträgen, aus begonnenen Investitionsvorhaben und Beschaffungsverträgen. in Mio. EUR Mieten und Leasing Bestellobligo 31.12.2015 31.12.2014 57,7 46,7 45,4 35,0 103,1 81,7 Das Bestellobligo entfällt mit 25,8 Mio. EUR (Vorjahr 24,4 Mio. EUR) auf Vorräte und mit 19,5 Mio. EUR (Vorjahr 10,6 Mio. EUR) auf Sachanlagen. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen aus unkündbaren Mietverträgen und Operating Leasing setzt sich nach Fälligkeiten wie folgt zusammen: in Mio. EUR 31.12.15 31.12.14 17,5 10,7 23,0 17,0 17,2 19,0 57,7 46,7 Nominale Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen fällig innerhalb eines Jahres fällig zwischen einem und fünf Jahren fällig nach mehr als fünf Jahren Die wesentlichen Mietverträge betreffen Produktions-, Lager- und Bürogebäude sowie Grundstücke mit Laufzeiten bis zu 30 Jahren. Einige Verträge enthalten Preisanpassungsklauseln, die eine jährlich fixe prozentuale Erhöhung vorsehen. Einige Verträge enthalten Verlängerungsoptionen, automatische Vertragsverlängerungen oder Kaufoptionen. Weitere Leasingverträge beziehen sich auf Fuhrpark, Maschinen, Hard- und Software sowie sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Laufzeiten bis zu fünf Jahren. Für diese Verträge bestehen zum Teil Verlängerungsoptionen oder automatische Vertragsverlängerungen sowie Optionen, die Mietobjekte am Ende der Vertragslaufzeit zum Marktwert zu erwerben. Die Leasingraten sind hierbei teilweise an die in Anspruch genommene Leistung gekoppelt. › › 79 › › 80 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 35. Rechtsstreitigkeiten Die MANN+HUMMEL Gruppe ist im Rahmen ihrer gewöhnlichen Geschäftstätigkeit mit Klagen und Gerichtsverfahren konfrontiert, die im Wesentlichen in den Bereichen Arbeitsrecht, Produkthaftung und Gewährleistungsrecht, Steuerrecht und im Bereich des geistigen Eigentums angesiedelt sind. Es werden Rückstellungen für solche Fälle gebildet, in denen es wahrscheinlich ist, dass eine Verpflichtung besteht, die aus einem Ereignis der Vergangenheit entstanden ist, die verlässlich geschätzt werden kann und deren Erfüllung wahrscheinlich zum Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führt. Für alle am 31.12.2015 anhängigen Rechtsstreitigkeiten wurde eine Rückstellung von 2 Mio. EUR gebildet. Die Geschäftsführung der MANN+HUMMEL Gruppe ist der Auffassung, dass der Ausgang aller gegen die MANN+HUMMEL Gruppe vorgebrachten Klagen und Prozesse sowohl einzeln als auch insgesamt, keine wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit, die Vermögens- und Ertragslage und den Cash Flow haben wird. Die Ergebnisse von gegenwärtig anhängigen bzw. künftigen Verfahren sind gleichwohl nicht vorhersagbar, so dass aufgrund von gerichtlichen oder behördlichen Entscheidungen oder durch Vereinbarung von Vergleichen Aufwendungen entstehen können, die nicht oder nicht in vollem Umfang durch Versicherungsleistungen abgedeckt sind und die wesentliche Auswirkungen auf das Geschäft der MANN+HUMMEL Gruppe oder deren Ergebnisse haben könnten. 36. Angaben zu Finanzinstrumenten Buchwerte der Finanzinstrumente nach Kategorien Die Bilanzposten für Finanzinstrumente werden in Klassen und Kategorien unterteilt. Die Buchwerte für jede Kategorie und Klasse und die beizulegenden Zeitwerte für jede Klasse sind in der folgenden Tabelle dargestellt: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Buchwert (Fortgeführte) Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam Fair Value Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 1.617,7 1.617,7 0,0 0,0 1.617,7 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 438,9 438,9 0,0 0,0 438,9 51,9 51,9 0,0 0,0 51,9 31.12.2015 in Mio. EUR AKTIVA Kredite und Forderungen (LaR) Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) Beteiligungen Wertpapiere 2,7 2,7 0,0 0,0 2,7 150,5 0,0 150,5 0,0 150,5 1,9 0,0 0,0 1,9 1,9 34,5 0,0 34,5 0,0 34,5 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) Derivative Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung (n.a) PASSIVA Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 376,7 376,7 0,0 0,0 376,7 1.504,5 1.504,5 0,0 0,0 1.432,1 144,3 144,3 0,0 0,0 176,2 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 6,2 6,2 0,0 0,0 4,6 Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 10,5 0,0 0,0 10,5 10,5 Derivative Finanzinstrumente mit Hedge-Beziehung (n.a.) 0,3 0,0 0,3 0,0 0,3 Verbindlichkeiten Kreditinstitute Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten › › 81 › › 82 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Wertansatz Bilanz nach IAS 39 31.12.2014 in Mio. EUR Buchwert (Fortgeführte) Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam Fair Value AKTIVA Kredite und Forderungen (LaR) Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 361,8 361,8 0,0 0,0 361,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 396,4 396,4 0,0 0,0 396,4 44,5 44,5 0,0 0,0 44,5 Beteiligungen 31,3 31,3 0,0 0,0 31,3 Wertpapiere 251,5 0,0 251,5 0,0 251,5 2,0 0,0 0,0 2,0 2,0 323,1 323,1 0,0 0,0 323,1 379,0 379,0 0,0 0,0 311,8 133,7 133,7 0,0 0,0 171,0 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 5,5 5,5 0,0 0,0 3,7 Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 2,5 0,0 0,0 2,5 2,5 Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) Derivative Finanzinstrumente PASSIVA Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Verbindlichkeiten Kreditinstitute Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Buchwert (Fortgeführte) Anschaffungskosten Fair Value erfolgsneutral Fair Value erfolgswirksam Fair Value Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen 221,8 221,8 0,0 0,0 221,8 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 359,9 359,9 0,0 0,0 359,9 25,3 25,3 0,0 0,0 25,3 Beteiligungen 28,1 28,1 0,0 0,0 28,1 Wertpapiere 190,4 0,0 190,4 0,0 190,4 1,4 0,0 0,0 1,4 1,4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 294,3 294,3 0,0 0,0 294,3 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 264,3 264,3 0,0 0,0 198,3 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 31,7 31,7 0,0 0,0 31,7 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing (n.a.) 6,0 6,0 0,0 0,0 4,1 Derivative Finanzinstrumente (FLAFVTPL) 1,0 0,0 0,0 1,0 1,0 1.1.2014 in Mio. EUR AKTIVA Kredite und Forderungen (LaR) Sonstige finanzielle Vermögenswerte Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (AfS) Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (FAHfT) Derivative Finanzinstrumente ohne Hedge-Beziehung PASSIVA Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (FLAC) Die beizulegenden Zeitwerte der finanziellen Vermögenswerte und Schulden werden, in Abhängigkeit von den für die Bewertung herangezogenen Input-Parametern, den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet. Die Einstufung sowie das Erfordernis, Umgliederungen vorzunehmen, werden jeweils zum Bilanzstichtag überprüft. Stufe 1 umfasst diejenigen Finanzinstrumente, für die auf aktiven Märkten notierte Preise für identische Vermögenswerte und Schulden verfügbar sind. Eine Zuordnung zu Stufe 2 erfolgt, wenn für die Bewertung der Finanzinstrumente Input-Parameter herangezogen werden, die direkt (zum Beispiel Preise) oder indirekt (zum Beispiel aus Preisen abgeleitet) am Markt beobachtbar sind. In Stufe 3 werden Finanzinstrumente ausgewiesen, deren Bewertung auf Informationen basiert, die nicht am Markt beobachtbar sind. Aufgrund der kurzfristigen Fälligkeiten von Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten, Forderungen und sonstigen kurzfristigen finanziellen Vermögenswerten entspricht deren Buchwert in der Regel annähernd dem beizulegenden Zeitwert am Ende der Berichtsperiode. Die Marktwerte der langfristigen Finanzforderungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und sonstigen Finanzverbindlichkeiten wurden mit der Barwertmethode berechnet. Die zukünftigen Zahlungsströme wurden hierbei mit den aktuellen laufzeitkongruenten risikolosen Zinssätzen zuzüglich eines branchenüblichen Kreditrisikoaufschlags diskontiert. Die Zuordnung erfolgt zu Stufe 2. Finanzielle Schulden aus Finanzierungsleasingverträgen werden unter Beachtung des vertraglich vereinbarten Zinssatzes angesetzt. Der beizulegende Zeitwert wurde unter Berücksichtigung des marktüblichen Zinssatzes ermittelt (Stufe 2). Die beizulegenden Zeitwerte der zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet: › › 83 › › 84 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR 31.12.15 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt Aktien 42,7 0,0 0,0 42,7 Rentenpapiere 77,7 3,5 0,0 81,2 Fondsanteile 26,6 0,0 0,0 26,6 0,9 1,2 34,3 36,4 0,3 2,0 8,5 10,8 Aktiva Wertpapiere Alternative Investments Derivative Finanzinstrumente Passiva Derivative Finanzinstrumente in Mio. EUR 31.12.2014 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt Aktiva Wertpapiere Aktien Rentenpapiere Fondsanteile 16,9 0,0 0,0 16,9 202,7 0,0 6,7 209,4 25,1 0,0 0,0 25,1 1,3 0,7 0,0 2,0 0,2 2,4 0,0 2,6 Alternative Investments Derivative Finanzinstrumente Passiva Derivative Finanzinstrumente in Mio. EUR 1.1.2014 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt Aktiva Wertpapiere Aktien 12,2 0,0 0,0 12,2 Rentenpapiere 64,7 0,0 0,0 64,7 Fondsanteile 83,5 0,0 0,0 83,5 Alternative Investments 30,0 0,0 0,0 30,0 0,2 1,2 0,0 1,4 0,2 0,8 0,0 1,0 Derivative Finanzinstrumente Passiva Derivative Finanzinstrumente MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die beizulegenden Zeitwerte der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente werden wie folgt den drei Stufen der Fair Value-Hierarchie zugeordnet: in Mio. EUR 31.12.2015 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt 0,0 0,0 2,7 2,7 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 1.432,1 0,0 1.432,1 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 4,6 0,0 4,6 Aktiva Beteiligungen Passiva in Mio. EUR 31.12.2014 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt 0,0 0,0 31,3 31,3 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 311,8 0,0 311,8 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 3,7 0,0 3,7 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Gesamt 0,0 0,0 28,1 28,1 Verbindlichkeiten Kreditinstitute 0,0 198,3 0,0 198,3 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 0,0 4,1 0,0 4,1 Aktiva Beteiligungen Passiva in Mio. EUR 1.1.2014 Aktiva Beteiligungen Passiva Für Wertpapiere der Stufe 1 wird als beizulegender Zeitwert der unmittelbar notierte Kurswert auf einem jederzeit aktiven Markt angesetzt. Aktiver Markt ist entweder die Börse des jeweiligen Landes oder eine vergleichbare Handelsplattform, an der die Liquidität und Transparenz des zugrunde liegenden Vermögenswerts gegeben ist. Ein aktiver Markt zeichnet sich dadurch aus, dass weitgehend homogene Vermögenswerte zu öffentlich zugänglichen Preisen gehandelt werden und in der Regel jederzeit vertragswillige Käufer und Verkäufer zu finden sind, zum Beispiel Wertpapier- oder Rohstoffbörsen. In Stufe 2 werden Finanzinstrumente eingestuft, deren Preise sich aus am Markt beobachtbaren Parametern ableiten bzw. modellieren lassen. Als Beispiele werden hier beobachtbare Zinssätze, Wechselkurse bzw. vergleichbare Instrumente angeführt. Auch verzinsliche Wertpapiere mit moderat zeitverzögerter direkter Kursnotierung sind in Stufe 2 inkludiert. Die Wertpapiere der Stufe 3 betreffen variabel verzinsliche Rentenpapiere und Derivate, deren Liquidität am öffentlichen Markt zum Stichtag nicht gegeben war und die daher der Stufe 3 zugeordnet wurden. Die Marktwerte der Wertpapiere aus Stufe 3 werden auf Basis aktuell verfügbarer Informationen der Fondsmanager ermittelt. Eine signifikante Veränderung des Zinsniveaus und die damit verbundene Änderung der Marktpreise hätten Einfluss auf die beizulegenden Zeitwerte dieser Wertpapiere. Die Entwicklung der in Stufe 3 der Fair Value-Hierarchie eingeordneten Wertpapiere, Beteiligungen und Derivate ist in folgender Tabelle dargestellt: › › 85 › › 86 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR 2015 2014 Stand 01.01. 38,8 28,1 Fair Value-Änderungen - erfolgsneutral erfasst 25,8 0,0 Kursgewinne/-verluste 0,0 0,0 Käufe 0,0 29,9 Verkäufe Veränderungen Konsolidierungskreis -6,7 0,0 -28,6 -26,7 Umgliederungen in Stufe 3 0,0 6,7 Stand 31.12. 28,5 38,0 Die sonstigen Gewinne und Verluste sind in den sonstigen Finanzerträgen und Finanzaufwendungen erfasst. Derivative Finanzinstrumente in Stufe 1 betreffen handelbare Derivate wie Futures. Ihr beizulegender Zeitwert entspricht dem Wert an der gehandelten Terminbörse. Die derivativen Finanzinstrumente der Stufe 2 betreffen nicht handelbare Derivate. Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt auf der Basis von auf die Restlaufzeit abgezinsten Kursfeststellungen (Wechselkurse, Zinssätze und Rohstoffpreisindizes) zugelassener Börsen. Bezüglich der Absicherung eines wesentlichen Teils des Kaufpreises der Affinia Gruppe (Grundgeschäft) gegen Währungsschwankungen hat die MANN+HUMMEL Gruppe mehrere transaktionsbedingte Terminkontrakte abgeschlossen. Aufgrund der Koppelung der Terminkontrakte an das Zustandekommen des Grundgeschäfts wurden diese Kontrakte als Stufe 3 klassifiziert. Der beizulegende Zeitwert dieser Terminkontrakte ermittelt sich aus den beiden Komponenten einer nur bei Zustandekommen des Grundgeschäfts zu zahlenden Prämie und dem Marktwert des Forward Kontrakts. Der Wert der Prämie wurde aus dem marktbeobachtbaren Terminkurs zum Zeitpunkt des Abschlusses und dem mit den Kontrahenten vereinbarten Andienungskurses bei Fälligkeit des Grundgeschäfts ermittelt. Die Prämie wird aktiviert und in der Folge über die Laufzeit abgeschrieben. Der Marktwert des Terminkontraktes wurde nach marktüblichen Standards aus marktbeobachtbaren Parametern ermittelt. Nettogewinne und -verluste nach Bewertungskategorien in Mio. EUR Gesamte Nettogewinne und -verluste 2015 Kredite und Forderungen 1,7 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet zu Anschaffungskosten bewertet 1,6 1,1 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Finanzinstrumente -2,0 Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente -6,3 Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -41,3 2014 Kredite und Forderungen -2,7 Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet 4,2 zu Anschaffungskosten bewertet 2,3 Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Finanzinstrumente Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten -2,9 1,8 -18,2 MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die sonstigen Nettogewinne und -verluste der „Kredite und Forderungen“ enthalten im Wesentlichen Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungsforderungen sowie Erträge aus Auflösungen von Wertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte“ sind der Saldo aus den realisierten Gewinnen und Verlusten aus dem Abgang solcher Vermögenswerte, vermindert um die bereits im Vorjahr hierfür im Eigenkapital erfassten unrealisierten Veränderungen, und den im laufenden Geschäftsjahr im Eigenkapital erfassten unrealisierten Gewinnen oder Verlusten der bestehenden Vermögenswerte. Weiterhin sind darin auch die Währungsgewinne und -verluste enthalten. Die sonstigen Nettogewinne und -verluste in der Bewertungskategorie „Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (zu Anschaffungskosten bewertet)“ umfassen im Wesentlichen Buchgewinne und -verluste aus dem Abgang von Beteiligungsunternehmen sowie Dividendenerträge von Beteiligungsunternehmen. In den sonstigen Nettogewinnen und -verlusten der Bewertungskategorie „Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte“ werden insbesondere die unrealisierten Kursgewinne und -verluste aus Wertpapieren dieser Kategorie sowie Währungsgewinne und -verluste ausgewiesen. Die sonstigen Nettogewinne und -verluste der „Zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumente“ enthalten im Wesentlichen Währungsgewinne und -verluste sowie unrealisierte Erträge und Aufwendungen aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten. Die sonstigen Nettogewinne und -verluste aus der Bewertungskategorie „Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten“ enthalten vor allem Währungsgewinne und -verluste aus Fremdwährungsverbindlichkeiten, Erträge aus der Ausbuchung von Verbindlichkeiten sowie Zinsaufwendungen. Die Veränderungen zum Vorjahr resultieren im Wesentlichen aus der Fremdkapitalaufnahme im Zusammenhang mit dem Erwerb der Affinia-Gruppe. Die Wertänderungen der als zur Veräußerung verfügbar kategorisierten finanziellen Vermögenswerte, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, belaufen sich 2015 auf 1,2 Mio. EUR vor Steuern (2014: 1,1 Mio. EUR). Umgliederungen in die Konzerngewinn- und -verlustrechnung wurden im aktuellen Jahr in Höhe von 1,4 Mio. EUR (2014: 0,0 Mio. EUR) vorgenommen. Das Zinsergebnis für finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, belief sich 2015 auf 0,1 Mio. EUR (2014: 0,0 Mio. EUR) Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden Nachfolgend sind die finanziellen Vermögenswerte und Schulden aufgeführt, die Verrechnungsvereinbarungen, einklagbaren Globalverrechnungsverträgen und ähnlichen Vereinbarungen unterliegen: in Mio. EUR 31.12.2015 Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 445,3 7,1 438,2 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 383,8 7,1 376,7 in Mio. EUR 31.12.2014 Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 403,2 6,8 396,4 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 329,9 6,8 323,1 Bruttobetrag Saldierung Nettobetrag Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (kurzfristig) 365,3 5,4 359,9 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 299,7 5,4 294,3 in Mio. EUR 1.1.2014 › › 87 › › 88 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 37. Risiken aus Finanzinstrumenten Management von Finanzrisiken Das Risikomanagementsystem der MANN+HUMMEL Gruppe deckt u. a. Kontrahenten- und Ausfallrisiken bei Kunden, Banken und Lieferanten, Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken sowie Währungsrisiken ab. Die Messung des Kursrisikos aus Wertpapieren sowie des Währungsrisikos erfolgt auf der Grundlage einer Value-atRisk-Analyse. Der Value-at-Risk gibt ausschließlich das potenzielle Verlustrisiko an, das mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines festgelegten Zeitraums (Halteperiode) nicht überschritten wird. Die Methode liefert jedoch keine Information über den Eintrittszeitpunkt oder die erwartete Verlusthöhe für den Fall, dass der Value-at-Risk überschritten wird. Folglich kann die tatsächliche Entwicklung vom Ergebnis der Value-at-Risk-Analyse abweichen. Die Gesellschaften der MANN+HUMMEL Gruppe sichern ihre Zinsänderungs- und Währungsrisiken zu marktgerechten Konditionen entweder über das Cash-Management der MANN+HUMMEL Gruppe oder direkt mit Banken. Zum Einsatz kommen vorzugsweise originäre Geschäfte, wie z. B. Kredite mit langer Zinsbindung, aber – insbesondere im Währungsbereich – auch derivative Finanzinstrumente mit Plain-Vanilla-Charakter. Diese werden ausschließlich zur Absicherung bestehender Grundgeschäfte oder geplanter Transaktionen abgeschlossen. Die Risikopositionen des Cash-Managements werden unter Berücksichtigung vorgegebener Risikogrenzen extern bei Banken mit einwandfreier Bonität gesichert. Der Abschluss von Sicherungsgeschäften erfolgt nach konzerneinheitlichen Richtlinien sowie entsprechend den für Banken geltenden Vorschriften für das Betreiben von Handelsgeschäften. Ausfall- und Kontrahentenrisiko Das Ausfallrisiko ist das Risiko, dass Vertragspartner im Bereich der Geldanlagen, Finanzforderungen sowie der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Zur Reduzierung des Kontrahentenrisikos bei Geldanlagen werden sämtliche Finanzgeschäfte nur mit Banken erstklassiger Bonität im Rahmen festgelegter Limits getätigt. Aus den finanziellen Vermögenswerten des Konzerns resultiert bei Ausfall des Kontrahenten ein maximales Ausfallrisiko in Höhe des Buchwerts der entsprechenden Bilanzposten ohne Berücksichtigung von erhaltenen Sicherheiten (zuzüglich der maximalen Inanspruchnahme für etwaige Finanzgarantien sowie Kreditzusagen gegenüber fremden Dritten). Um das Ausfallrisiko zu mindern, werden die Bonität der Kunden, mit denen Geschäfte auf Kreditbasis abgeschlossen werden, sowie unsere Forderungsbestände einer laufenden Überwachung unterzogen. Punktuell werden Ausfallrisiken mit entsprechenden Absicherungsinstrumenten, wie z. B. Warenkreditversicherungen, reduziert. Der Buchwert der durch Warenkreditversicherungen abgedeckten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beträgt 7,5 Mio. EUR (Vj. 6,0 Mio. EUR). Liquiditätsrisiko Das Liquiditätsrisiko beschreibt die Gefahr, dass ein Unternehmen seine finanziellen Verpflichtungen bei Fälligkeit nicht erfüllen kann. Bei MANN+HUMMEL werden wesentliche Liquiditätsfragen und –entwicklungen regelmäßig in einer 12Monats-Liquiditätsplanung erörtert. Die Tochterunternehmen sind in die zentrale Finanzierung des Konzerns einbezogen. Für alle eventuellen Schwankungen hält das Unternehmen eine Reserveliquidität von mehreren hundert Millionen Euro vor, die auch zur Abdeckung von M&A Aktivitäten zur Verfügung steht. Die Fälligkeitsstruktur der Tilgungs- und Zinszahlungen für die finanziellen Schulden sowie Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen werden in der folgenden Tabelle dargestellt: MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › › 89 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS in Mio. EUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Buchwert zum 31.12.2015 Zahlungsmittelabflüsse Gesamt 2016 2017 bis 2021 2022 ff. 1.504,5 100,2 762,2 822,8 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 6,2 1,0 5,0 0,5 Derivative Finanzinstrumente 10,8 -8,1 31,5 24,3 Sonstige Finanzverbindlichkeiten 144,5 49,7 13,0 145,5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 376,7 376,4 0,3 0,0 2.042,7 519,2 812,0 993,1 Gesamt 2015 2016 bis 2020 2021 ff. 378,9 24,6 256,1 142,7 Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing 5,5 0,7 2,9 2,2 Derivative Finanzinstrumente 2,5 3,1 0,0 0,0 148,8 in Mio. EUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Buchwert zum 31.12.2014 Zahlungsmittelabflüsse Sonstige Finanzverbindlichkeiten 133,8 39,1 13,0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 323,1 322,8 0,3 0,0 843,8 390,3 272,3 293,7 Kursrisiko aus Wertpapieren Das Kursrisiko bezeichnet das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert der Wertpapiere sinkt. Bei den Investitionen in Wertpapiere handelt es sich im Wesentlichen um Anlagen in verzinsliche Wertpapiere, Aktien und Fondsanteile. Aus dieser Diversifizierung ergibt sich eine Risikoreduzierung, die eine Voraussetzung zur möglichst schwankungsarmen und kontinuierlichen Wertsteigerung ist. Die letztliche Entscheidung zur strategischen Asset-Allokation sowie die Kontrolle sämtlicher Anlageergebnisse und Risikobudgets werden bei den Spezialfonds von einem eigens geschaffenen Gremium (Anlageausschuss) getroffen. Grundlage für die Anlageentscheidungen der externen Portfoliomanager sind die vom Anleger definierten Anlagerichtlinien. Bei der Formulierung dieser Richtlinien wird u. a. auf eine solide Emittentenbonität (Ratingmindestanforderung), hohe Marktgängigkeit der Wertpapiere und eine breite Branchenstreuung geachtet, um eine weitere Risikoreduzierung zu erzielen. Der Gesellschaft wird monatlich über die Entwicklung der aktuellen Marktwerte und über die Performance der einzelnen Asset-Klassen Bericht erstattet. Die Beurteilung der Performance erfolgt u. a. anhand von Vergleichswerten, Risikokennzahlen und Attributions- und Allokationsanalysen der Portfoliomanager. Neben den qualitativen Steuerungsinstrumenten zur Risikominimierung, wie Diversifikation der Investitionen in unterschiedliche Anlageklassen, risikoorientierte Gestaltung der Anlagerichtlinien, Analyse der Anlageergebnisse und Bewertung der Veränderungen in den Kapitalmärkten, werden vorzugsweise quantitative Steuerungsmethoden und Anlagestile eingesetzt. Aufgrund einer Value-at-Risk-Berechnung kann davon ausgegangen werden, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 % bei einer Haltedauer von 10 Tagen die Marktwertreduzierung bei den verschiedenen Fondanbietern nicht höher ausfällt als zwischen 1,0 bis 3,2 Mio. EUR (Vj. zwischen 0,5 bis 1,3 Mio. EUR). Die Berechnungen wurden unter der Annahme aufgestellt, dass sich die Asset-Allokation nicht ändert und keine Zuführungen unterjährig getätigt werden, welche dann zu reallokieren wären. Die historischen Korrelationen der jeweiligen Fonds und Wertpapiere wurden berücksichtigt. Währungsrisiko Das Währungsrisiko bezeichnet das Risiko, dass die beizulegenden Zeitwerte oder künftige Cashflows von monetären Posten aufgrund von Wechselkursänderungen negativ beeinflusst werden. In der MANN+HUMMEL Gruppe erfolgen Sicherungsmaßnahmen für geplante Fremdwährungsumsätze innerhalb festgelegter Höchstgrenzen. Für die Kurssicherung gilt das Nettoprinzip, d. h., die Absicherungen erfolgen für die › › 90 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Nettopositionen aus gegenläufigen Cashflows. Kurssicherungen erfolgen hauptsächlich über Devisentermingeschäfte. Vom Sicherungsvolumen entfallen zum Ende des Geschäftsjahres über 50 % auf die Währungen GBP, USD und CZK. Zur Absicherung eines wesentlichen Teils der Kaufpreiszahlung für den Erwerb der Affinia Gruppe hat MANN+HUMMEL sechs sog. Deal Contingent Forwards mit einem beizulegenden Zeitwert zum 31.12.2015 von insgesamt 30,0 Mio. EUR sowie einen Zins-Währungsswap mit einem beizulegenden Zeitwert zum 31.12.2015 von -2,3 Mio. EUR als Cash Flow Hedges designiert. Hieraus wurden 27,7 Mio. EUR erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Kaufpreiszahlung erfolgte am 04. Mai 2016. Die MANN+HUMMEL Gruppe tätigt aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung Transaktionen in unterschiedlichen Währungen. In der MANN+HUMMEL Gruppe wird der Value-at-Risk unverändert zum Vorjahr auf Basis der Varianz-KovarianzMethode unter Annahme eines Konfidenzniveaus von 95% bei einer Halteperiode von 12 Monaten ermittelt. Zum Bilanzstichtag wird mit einem einseitigen Konfidenzniveau von 95% ein potentielles Verlustrisiko in Höhe von 20,0 Mio. EUR, bezogen auf die nächsten 12 Monate nicht überschritten. Der Ermittlung lag eine durchschnittliche Kursvolatilität von 10,6 % zugrunde. Das maximale Verlustrisiko errechnet sich aus der durchschnittlichen Kursvolatilität der letzten zwölf Monate bezogen auf die offene Fremdwährungs-Position aus dem operativen Geschäft. Diese ergibt sich aus dem Bestand an flüssigen Mitteln und Darlehen in Fremdwährung zum Stichtag, die über das Cashflow-Management verwaltet werden, und den in den folgenden zwölf Monaten auf der Basis der aktuellen Unternehmensplanung erwarteten Netto-Zahlungsein- und -ausgängen unter Berücksichtigung des abgesicherten Bestands. Rohstoffpreisrisiko In der MANN+HUMMEL Gruppe werden keine derivativen Finanzinstrumente zur Absicherung von Rohstoffrisiken eingesetzt. Durch langfristige Verträge, eine Selektion an strategischen, global aufgestellten Lieferanten und die Überwachung der Wechselkurse minimiert MANN+HUMMEL die bestehenden Risiken. Zinsänderungsrisiko Das Zinsänderungsrisiko ist das Risiko, dass der beizulegende Zeitwert oder künftige Cashflows von Finanzinstrumenten aufgrund von Marktzinsänderungen schwanken. Eine Erhöhung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Schulden um 50 Basispunkte hätte einen Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von -0,7 Mio. EUR (Vj. -0,1 Mio. EUR). Bei einer Verminderung um 50 Basispunkte würde sich das Ergebnis vor Ertragsteuern um 0,7 Mio. EUR (Vj. 0,1 Mio. EUR) erhöhen. Bei einer Erhöhung des durchschnittlichen Zinssatzes auf variabel verzinsliche finanzielle Vermögenswerte um 50 Basispunkte würde das Ergebnis vor Ertragsteuern um 4,3 Mio. EUR (Vj. 1,2 Mio. EUR) steigen. Eine Verminderung um 50 Basispunkte hätte einen Effekt auf das Ergebnis vor Ertragsteuern um 0,0 Mio. EUR (Vj. 0,0 Mio. EUR). Die Sensitivitätsanalyse wurde unter der Annahme erstellt, dass die Höhe der Darlehen von Kreditinstituten und der Geldanlagen sowie das Verhältnis von fester und variabler Verzinsung gleich bleiben. 38. Zuwendungen der öffentlichen Hand Im Geschäftsjahr wurden 2,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,9 Mio. EUR) an Zuwendungen der öffentlichen Hand vereinnahmt. Diese teilen sich wie folgt auf in Mio. EUR 2015 2014 Zuwendungen für Investitionen 0,8 2,3 Aufwandszuschüsse 1,3 1,6 Die Zuwendungen für Investitionen werden im Wesentlichen an verschiedenen Standorten in Tschechien und Singapur vereinnahmt. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die Aufwandszuschüsse umfassen im Wesentlichen Erstattungen im Rahmen von Schaffung neuer Arbeitsplätze im Servicecenter, Altersteilzeitverträgen sowie staatliche Forschungszuschüsse. Die für die Gewährung der Investitionszuschüsse verbundenen Bedingungen sind erfüllt. 39. Beziehungen zu nahestehenden Personen oder Unternehmen Nach IAS 24 müssen Personen oder Unternehmen, die die MANN+HUMMEL Gruppe beherrschen oder von ihr beherrscht werden, soweit sie nicht bereits als konsolidiertes Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen werden, angegeben werden. Beherrschung liegt hierbei vor, wenn ein Gesellschafter mehr als die Hälfte der Stimmrechte hält oder kraft Satzungsbestimmung oder vertraglicher Vereinbarung die Möglichkeit besitzt, die Finanz- und Geschäftspolitik des Managements zu steuern. Darüber hinaus erstreckt sich die Angabepflicht nach IAS 24 auf Geschäfte mit assoziierten Unternehmen und Beteiligungsunternehmen, an denen die MANN+HUMMEL Gruppe mindestens zu 20% beteiligt ist, sowie auf Geschäfte mit Personen, die einen maßgeblichen Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik ausüben, einschließlich naher Familienangehöriger oder zwischengeschalteter Unternehmen. Ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik kann hierbei auf einem Anteilsbesitz am Mutterunternehmen von 20% oder mehr, einem Sitz in der Geschäftsführung oder im Aufsichtsrat des Mutterunternehmens oder einer anderen Schlüsselposition im Management beruhen. Entsprechend zählen nur die Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung zu den nahestehenden Personen. Weitere nahestehende Personen sind nicht zu verzeichnen. Die Hummel Familien-Beteiligungsgesellschaft mbH&Co.KG und die Mann Familien-Beteiligungsgesellschaft mbH&Co.KG üben als nahestehende Unternehmen einen maßgeblichen Einfluss aus. Die Transaktionen mit diesen Gesellschaftern beschränken sich auf die Ausschüttung von Dividenden für 2015 in Höhe von 6,15 Mio. EUR (Vorjahr 6,15 Mio. EUR) durch die MANN+HUMMEL GMBH an diese Gesellschaften. Die Transaktionen mit nahestehenden Unternehmen und die zum Bilanzstichtag bestehenden Forderungen und Verbindlichkeiten resultieren ausnahmslos aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit und stellen sich wie folgt dar: › › 91 › › 92 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 Assoziierte Unternehmen Sonstige Beteiligungsunternehmen Verkauf von Gütern 7,7 0,4 Dienstleistungen 0,0 0,1 Sonstige Leistungen 0,0 0,2 Verkauf von Gütern 0,0 0,0 Dienstleistungen 0,0 0,1 Sonstige Leistungen 0,0 2,1 1,0 11,5 0,0 0,5 Verkauf von Gütern 6,5 0,5 Dienstleistungen 0,0 0,2 Sonstige Leistungen 0,0 0,7 Verkauf von Gütern 0,0 0,0 Dienstleistungen 0,0 0,1 Sonstige Leistungen 0,0 0,6 1,0 19,1 0,0 0,4 in Mio. EUR 2015 Erbrachte Lieferungen und Leistungen Bezogene Lieferungen und Leistungen Forderungen Verbindlichkeiten 2014 Erbrachte Lieferungen und Leistungen Bezogene Lieferungen und Leistungen Forderungen Verbindlichkeiten 1.1.2014 Forderungen 0,7 3,7 Verbindlichkeiten 0,0 0,3 MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 40. Vergütung der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats Geschäftsführung Dipl.-Kfm. Alfred Weber, Stuttgart Vorsitzender Dipl.-Wirtsch.-Inf. (Univ.) Frank B. Jehle, Marbach Stellvertretender Vorsitzender (bis 31.12.2015) Dipl.-Kffr. Emese Weissenbacher, Marbach (seit 1.7.2015) Dipl.-Betriebsw. (FH) Manfred Wolf, Ludwigsburg MBA/Dipl.-Wirtschaftsjur. Filiz Albrecht, Stuttgart (seit 1.1.2016) MBA/Dipl.-Ing. Hansjörg Herrmann, Ruschweiler (seit 1.1.2016) Dipl. Ing. Kai Knickmann, Ludwigsburg (seit 1.3.2016) Dipl. Kfm. Josef Parzhuber, Ilsfeld/Auenstein (seit 1.3.2016) Dipl. Ing. Steffen Schneider, Benningen (seit 1.3.2016) Aufsichtsrat Thomas Fischer, Schalksmühle Vorsitzender Christine Wagner, Reisbach Stellvertretende Vorsitzende Betriebsrätin Marklkofen (bis 30.04.2016) Prof. Dr.-Ing. Michael Bargende, Stuttgart Hochschullehrer Josef Bechtel, Ludwigsburg Gewerkschaftssekretär IG Metall, Bezirksleitung Baden-Württemberg Dr. Gerhard Turner, Pliezhausen Nico Wetterich, Föritz Betriebsrat Sonneberg Bernhard Wimmer, Rimbach Werkleiter Marklkofen Johannes Winklhofer, Stockdorf Geschäftsführender Gesellschafter iwis Gruppe Jens Michael Hummel, Stuttgart Diplom-Kaufmann Walter Gehl, Frankfurt/Main Konrad Ott, Ludwigsburg 1. Bevollmächtigter der IG Metall, Ludwigsburg Joachim Grüdl, Bietigheim-Bissingen Betriebsratsvorsitzender Ludwigsburg Johann Huber, Marklkofen Betriebsrat Marklkofen Ab 1.1.2016 werden die Konzernleitungsfunktionen von der MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG wahrgenommen, so dass bei der MANN+HUMMEL HOLDING GmbH auch kein Aufsichtsrat mehr zu bilden ist. Entsprechend wurde der Aufsichtsrat der MANN +HUMMEL HOLDING GmbH am 21.02.2016 aufgelöst. Die laufenden kurzfristigen Bezüge der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung für das Geschäftsjahr 2015 betragen 4,1 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR). Die Aufwendungen für im laufenden Geschäftsjahr erdiente Pensionsansprüche der aktiven Mitglieder der Geschäftsführung betragen 4,4 Mio. EUR (Vorjahr 3,8 Mio. EUR). Die Bezüge früherer Geschäftsführungsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen betragen 0,7 Mio. EUR (Vorjahr 0,7 Mio. EUR). Die Pensionsrückstellung für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und deren Hinterbliebene beträgt 10,0 Mio. EUR (Vorjahr 10,8 Mio. EUR). › › 93 › › 94 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Die kurzfristigen Bezüge des Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2015 belaufen sich auf 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR). Darüber hinaus haben Unternehmen der MANN+HUMMEL Gruppe mit Mitgliedern der Geschäftsführung oder des Aufsichtsrats der MANN+HUMMEL Gruppe sowie anderen Mitgliedern des Managements in Schlüsselpositionen bzw. mit Gesellschaften, in deren Geschäftsführungs- oder Aufsichtsgremien diese Personen vertreten sind, keinerlei berichtspflichtige Geschäfte vorgenommen. Dies gilt auch für nahe Familienangehörige dieses Personenkreises. 41. Personal Die Zahl der in der MANN+HUMMEL Gruppe beschäftigten Arbeitnehmer betrug im Jahresdurchschnitt 16.607 (Vorjahr 15.868), davon sind 6.723 (Vorjahr 6.721) Angestellte und 9.884 (Vorjahr 9.147) Lohnempfänger. 42. Honorare des Abschlussprüfers Das in der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung erfasste Honorar des Konzernabschlussprüfers Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Stuttgart, beträgt 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,2 Mio. EUR) und teilt sich auf in Abschlussprüfungsleistungen 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR) und sonstige Leistungen 0,1 Mio. EUR. (Vorjahr 0,2 Mio. EUR). 43. Angabe von § 264 Abs. 3 HGBund § 264b Nr. 3 HGB Die Tochtergesellschaften MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg/Deutschland, MANN+HUMMEL Inlandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg/Deutschland, und MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg/Deutschland, haben von der Befreiung der Offenlegung gemäß § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch gemacht. Die MANN+HUMMEL Vermögensverwaltung GmbH & Co. KG, Wülperode/Deutschland, und die MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron/Deutschland, sind gemäß § 264b Nr. 3 HGB ebenfalls von der Offenlegung befreit. 44. Ereignisse nach dem Abschlussstichtag Mit Kaufvertrag vom 4.5.2016 wurden 100% der Affinia Group Intermediate Holdings Inc., Gastonia, North Carolina („Affinia“) erworben. Das Filtrationsgeschäft von Affinia, bekannt unter den Marken Wix Filters und FILTRON, ist auf das Ersatzgeschäft mit Öl-, Kraftstoff-, Hydraulik- und Kühlmittelfilter spezialisiert. Die Kompetenzen und Kundenbeziehungen von MANN+HUMMEL und des Filtergeschäfts von Affinia ergänzen sich: Mit den beiden Unternehmen werden die besten Filtrationslösungen für On- und Off-Road sowie industrielle Anwendungen kombiniert. Durch die Übernahme erhält MANN+HUMMEL Zugang zu Marktsegmenten wie dem Schwerlastbereich (Heavy Duty) in den USA und der Hydraulikfiltration. Die Affinia wird im Geschäftsjahr 2016 erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen. Der Kaufpreis wird im Jahr 2016 vollständig bar bezahlt. Die endgültige Kaufpreisallokation wird im Geschäftsjahr 2016 bzw. spätestens 2017 vorgenommen werden. Mangels anderweitig verfügbarer Daten wird in der nachfolgenden Übersicht die vorläufige Kaufpreisallokation anhand der bisherigen Buchwerte dargestellt. MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Bisheriger Buchwert (US GAAP*) Vorläufiger beizulegender Zeitwert Flüssige Mittel 39,3 39,3 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 86,1 86,1 in Mio. EUR Vorräte 118,1 118,1 Immaterielle Vermögensgegenstände 38,6 38,6 Sachanlagevermögen 96,4 96,4 2,8 2,8 Finanzanlagen Andere Vermögensgegenstände 17,8 17,8 Aktive latente Steuern 99,6 99,6 -635,5 -635,5 -87,6 -87,6 Finanzielle Schulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Verbindlichkeiten Passiver Rechnungsabgrenzungsposten Erworbenes Nettovermögen -18,9 -18,9 -40,6 -40,6 -283,8 -283,8 Geschäfts- oder Firmenwert (steuerlich nicht abzugsfähig) 806,2 Kaufpreis 522,5 * Exklusive Venezuela; US-GAAP-Werte als IFRS-Werte vorläufig angesetzt MANN+HUMMEL erwartet, dass sich der tatsächlich erworbene Geschäfts- oder Firmenwert aus den erwarteten Synergiepotenzialen und dem Know-how der Mitarbeiter zusammensetzt. Die nachfolgenden Pro-formaFinanzkennzahlen stellen den konsolidierten Umsatz und das konsolidierte Ergebnis der MANN+HUMMEL Gruppe so dar, als ob die Affinia bereits zu Beginn des Geschäftsjahres 2015 erworben worden wäre. in Mio. EUR Pro-forma-Umsatzerlöse (Konzern) Pro-forma-Konzernergebnis 2015 3.856,9 64,8 Da der Erwerb nicht in 2015, sondern in 2016 stattgefunden hat, wurden der Ermittlung der Pro-forma-Größen 2015 vereinfachende Annahmen zugrunde gelegt. Diese betreffen u.a. die Finanzierungskosten. Nicht zu berücksichtigen waren bei der Ermittlung der Pro-forma-Zahlen 2015 weiterhin Restrukturierungsaufwendungen der Affinia Gruppe, die vor dem Unternehmenserwerb angefallen sind. Die ermittelten Pro-forma-Größen sind nicht notwendigerweise Indikatoren für eine mögliche Geschäftsentwicklung, wenn der Unternehmenserwerb zu einem früheren Stichtag durchgeführt worden wäre. Hierbei ist zu beachten, dass in diesen Ergebnissen die tatsächlichen kurz- und mittelfristigen Auswirkungen des Unternehmenserwerbs auf Umsatz und Ertrag nicht enthalten sind. Darüber hinaus spiegeln die Zahlen nicht notwendigerweise die künftige Entwicklung wider. Getrennt vom Unternehmenszusammenschluss werden die dem Veräußerer und den Mitarbeitern der Affinia gewährten Stay-Boni in Höhe von 2,0 Mio EUR. von der Affinia Gruppe getragen, die über die Laufzeit der geschlossenen Vereinbarungen, d. h. bis 2017 als Aufwand erfasst werden. Im Rahmen der Neuordnung der Konzernstruktur wurde zum 1. Januar 2016 die MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG als geschäftsleitende Holding gegründet. Diese hält 83,3 % der Anteile der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH und wird entsprechend ab dem Geschäftsjahr 2016 als oberstes Mutterunternehmen den Konzernabschluss für die MANN+HUMMEL Gruppe aufstellen. › › 95 › › 96 M A N N +HUM M EL G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS 45. Anteilsbesitzliste Konsolidierungsstatus 1) Anteile am Kapital % MANN+HUMMEL Beteiligungs- und Verwaltungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100,0 MANN+HUMMEL Auslandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg V 100,0 MANN+HUMMEL GmbH, Ludwigsburg V 100,0 MANN+HUMMEL AUTOMOTIVE GmbH, Bad Harzburg V 100,0 MANN+HUMMEL Innenraumfilter GmbH & Co. KG, Himmelkron V 100,0 MANN+HUMMEL Innenraumfilter Verwaltungs GmbH, Himmelkron V 100,0 MANN+HUMMEL Komplementär GmbH, Ludwigsburg V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH & Co. OHG, Sprockhövel V 100,0 MANN+HUMMEL MRH Filter Beteiligungsgesellschaft mbH, Sprockhövel V 100,0 MANN+HUMMEL Atex Filter Verwaltungsgesellschaft mbH, Sprockhövel V 100,0 MN Beteiligungsgesellschaft mbH, Wiesbaden N 100,0 MICRODYN-NADIR GmbH, Wiesbaden N 100,0 MANN+HUMMEL (UK) LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL FINANCE UK LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0 INDUSTRIAL FILTERS LTD., Wolverhampton / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL HYDROMATION N.V., Hasselt / Belgien V 100,0 MANN+HUMMEL (CZ) s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100,0 MANN+HUMMEL Service s.r.o., Nová Ves / Tschechische Republik V 100,0 MANN+HUMMEL Innenraumfilter s.r.o., Uherský Brod / Tschechische Republik V 100,0 MANN+HUMMEL IBERICA S.A.U., Saragossa / Spanien V 100,0 MANN+HUMMEL FRANCE SAS, Laval / Frankreich V 100,0 MANN+HUMMEL ITALIA S.r.l., Turin / Italien V 100,0 MANN+HUMMEL OOO, Moskau / Russische Föderation V 100,0 MANN+HUMMEL Togliatti OOO, Togliatti / Russische Föderation V 100,0 MANN+HUMMEL BA J.S.C., Tesanj / Bosnien-Herzegowina V 93,4 MANN VE HUMMEL FİLTRE SANAYİ VE TİCARET LİMİTED ŞİRKETİ, Istanbul / Türkei V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air SAS, Ozouer Le Voulgis / Frankreich V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Treatment Holdings Ltd., Burnley / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes-Air Limited, Burnley / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Filtration Ltd, Burnley / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL Wheway Plc, Burnley / Großbritannien V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air S.r.L, Pioltello / Italien V 100,0 MANN+HUMMEL, Vokes Air SL, Premià de Dalt Barcelona / Spanien V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air BV, Ijsselstein / Niederlande V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AS, Hvidovre / Dänemark V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AG, Uster / Schweiz V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air GmbH, Vösendorf / Österreich V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air Holding AB, Svenljunga / Schweden V 100,0 MANN+HUMMEL Vokes Air AB, Svenljunga / Schweden V 100,0 Name und Sitz der Gesellschaft 1. Tochterunternehmen Deutschland Europa MANN + H U MME L G e s c h ä f t s b e r i c h t 2 0 1 5 › K O N Z E R N A B S CHL US S N A CH IFRS Konsolidierungsstatus1) Anteile am Kapital % MANN+HUMMEL INC., Wilmington, DE / USA V 100,0 MANN+HUMMEL USA, INC., Portage, MI / USA V 100,0 MANN+HUMMEL Purolator Filters LLC, Fayetteville / USA V 100,0 I2M LLC, Raleigh, NC / USA N 100,0 MANN+HUMMEL Canada Inc., Montreal / Kanada N 100,0 MICRODYN TECHNOLOGIES INC., Raleigh, NC / USA N 100,0 MANN+HUMMEL MEXICO S.A. d. C. V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100,0 MANN+HUMMEL MEXICO SERVICIOS S.A. d. C.V., Santiago de Querétaro / Mexiko V 100,0 MANN+HUMMEL BRASIL LTDA., Indaiatuba / Brasilien V 100,0 Fluid Brasil Sistemas e Tecnologia Ltda., Jundiai / Brasilien V 100,0 MANN+HUMMEL ARGENTINA S.A., Buenos Aires / Argentinien V 100,0 MANN+HUMMEL WATER SOLUTIONS HOLDING PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100,0 MANN+HUMMEL FILTER TECHNOLOGY (S.E.A.) PTE. LTD., Singapur / Singapur V 100,0 MICRODYN-NADIR Singapore Pte. Ltd., Singapur / Singapur V 100,0 MANN+HUMMEL Middle East FZE, Dubai / Vereinigte Arabische Emirate V 100,0 MANN and HUMMEL Thailand Ltd., Bangkok / Thailand V 100,0 MANN+HUMMEL KOREA CO. LTD., Wonju / Südkorea V 100,0 MANN+HUMMEL JAPAN LTD., Shin-Yokohama / Japan V 100,0 MANN AND HUMMEL FILTER PRIVATE LTD., Bangalore / Indien V 100,0 CHANGCHUN MANN+HUMMEL FAWER FILTER CO. LTD., Changchun / VR China V 60,0 MANN+HUMMEL Filter (CHONGQING) CO., LTD., Chongqing / VR China V 100,0 MANN+HUMMEL FILTER (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0 MANN+HUMMEL FILTER TRADING (SHANGHAI) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0 MANN+HUMMEL (CHINA) CO. LTD., Shanghai / VR China V 100,0 MANN+HUMMEL FILTER (JINAN) CO. LTD., Jinan / VR China V 100,0 MANN+HUMMEL Haoye Filter (Bengbu) Co., Ltd., Bengbu / VR China V 100,0 MICRODYN-NADIR (Xiamen) Co., Ltd., Xiamen / VR China N 65,0 N 100,0 E 30,0 Name und Sitz der Gesellschaft Amerika Asien Australien MANN AND HUMMEL AUSTRALIA (PTY) LTD., Arndell Park, NSW / Australien 2. Assoziierte Unternehmen ABC S.A., Cordoba / Argentinien 1) V: Vollkonsolidierung; E: Einbezug at Equity N: keine Einbeziehung aufgrund von Unwesentlichkeit gem. §296 Abs.2 HGB bzw. §311 Abs. 2 HGB Ludwigsburg, 15. Juni 2016 MANN+HUMMEL HOLDING GmbH Die Geschäftsführung › › 97 ›› 98 Ma n n +Humme l Gesc hä ftsberic ht 2015 › Bestät i g u ng sv e rme rk de s Ab s c h lu ss p rü f e rs Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der MANN+HUMMEL HOLDING GMBH, Ludwigsburg, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Ludwigsburg, 15. Juni 2016 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Matischiok Wirtschaftsprüfer Ranger Wirtschaftsprüfer M ann+ H u mme l Ges c hä f t s b eri c ht 2 015 Impressum Herausgeber MANN+HUMMEL International GmbH & Co. KG Ludwigsburg / Deutschland Gestaltung und Realisierung Kuhn, Kammann & Kuhn GmbH, Köln / Deutschland Fotografie Michael Fuchs, Remseck/Deutschland › I mp re ss u m ›› 99 www.mann-hummel.com