Bauer - Die Deutsche Bauindustrie
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Bauer - Die Deutsche Bauindustrie
Bauindustrie / aktuell Das Magazin des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie // 2. Quartal // 2013 Der Wettbewerb um das schönste Projektfoto auf dem Titel der Bauindustrie/ aktuell geht weiter! Lesen Sie mehr auf Seite 28 Barangaroo South, Sydney. BAUER Gruppe Schwerpunktthema „Deutschland vor der Wahl“ – Grußwort von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Bauma – Perspektiven im Auslandsgeschäft ausgezeichnet Länderspiegel – „BAU – DEIN DING“ – neue Nachwuchskampagne gestartet Inhalt / Anzeige / / GRUSSWORT 3 Grußwort anlässlich des Tags der Deutschen Bauindustrie 2013 von Dr. Angela Merkel, MdB, Bundeskanzlerin / SCHWERPUNKTTHEMA: BUNDESTAGSWAHL 4 Hier trifft sich Ihre Branche Deutschland vor der Wahl – Investieren statt blockieren, Statements von Hermann Gröhe, MdB, CDU-Generalsekretär, Andrea Nahles, MdB, Generalsekretärin der SPD, Patrick Döring, MdB, Generalsekretär der FDP, Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin, Bündnis90/Die Grünen Ko-Kommentar, „In die Zukunft investieren“, Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion / TARIFRUNDE 2013 10 „Tarifrunde 2013 erfolgreich abgeschlossen – großer Schritt in Richtung Ost-West-Angleichung getan“, Dipl.-Oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes / 2. AUSSENWIRTSCHAFTSTAG Internationale Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik 18. – 21. Februar 2014 11 „Globale Herausforderung Urbanität“ / BERICHTERSTATTUNG ÜBER DIE BAUMA 12 Bauma gibt Branche Aufwind in turbulenten Zeiten: Bauma 2013 – Bauindustrie behauptet Spitzenstellung im internationalen Geschäft / VERBANDSINFORMATIONEN 16 13. Betriebswirtschaftliches Symposium-Bau in Weimar: Bauer: Bauindustrie trägt zu einer nachhaltigen und effizienten Infrastruktur bei Deutsche Bauindustrie begrüßt Branchenlösung: „Gefahrstoffkommunikation in der Lieferkette“ Bauindustrie begrüßt Einsetzung der Reformkommission für Großprojekte Bundesfachabteilung Straßenbau: Finanzplanung für 2013 deckt Bedarf nicht 12. Jahrestagung PPP in Frankfurt am Main: Töpfer ruft zu mehr Kommunikation aller ÖPP-Beteiligten auf Büro Brüssel: FORUM-Präsident bemängelt Intransparenz beim Trilogverfahren zum Vergaberecht / LÄNDERSPIEGEL 21 / SONSTIGES 28 Titelfoto aktuell IMPRESSUM Wettbewerbs „Auf IT gebaut“ 2014 startet VOB aktuell: Homogenbereiche – Vereinheitlichung der Boden- und Felsklassen in der VOB/C / PERSONALIEN 29 Personalien aktuell / DATEN ZUR BAUKONJUNKTUR 31 www.bautec.com GRUSSWORT / 3 Grußwort anlässlich des Tags der Deutschen Bauindustrie 2013 » Dr. Angela Merkel, MdB, Bundeskanzlerin es, sie stets zu modernisieren und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. Unsere Verkehrswege müssen erhalten und ausgebaut werden. Der erfolgreiche Umbau unserer Energieversorgung und Fortschritte beim Klimaschutz erfordern neben dem Netzausbau unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden. Hinzu kommen angesichts einer alternden Bevölkerung neue Ansprüche an den Wohnungsbau. Ob es nun um Verkehrsinfrastrukturen geht, um die Energiewende oder den demografischen Wandel – es mangelt nicht an politischen Großbaustellen und neuen Herausforderungen für die Bauindustrie. Als zukunftsorientierte Branche entwickelt sie Ideen und diskutiert Lösungsansätze – untereinander, mit anderen Akteuren der Wirtschaft und mit der Politik. Ich freue mich auf einen anregenden Gedankenaustausch am diesjährigen Tag der Deutschen Bauindustrie. Den Organisatoren wünsche ich eine gelungene Veranstaltung und allen Teilnehmern und Gästen interessante Begegnungen und gewinnbringende Gespräche. fotolia.de Allein das Bauhauptgewerbe erzielte mit fast 745.000 Beschäftigten im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von rund 93 Milliarden Euro. Es sind nicht nur beeindruckende Branchenzahlen, die zählen. Denn die Bauwirtschaft schafft Werte von Bestand – Werte, die für jeden Einzelnen sichtbar und erfahrbar sind; Werte, auf denen eine erfolgreiche Volkswirtschaft aufbauen kann. Ein Industrieland wie Deutschland ist auf leistungsfähige und verlässliche Infrastrukturen angewiesen. An diesen Lebensadern unserer Wirtschaftsnation bemisst sich ein Gutteil unserer Standortqualitäten. So gilt Bilder 1–3: istockphoto.de, Bild 4: © Gina Sanders – Fotolia.com Deutschland vor der Wahl – Investieren statt blockieren Wohin Deutschland in den nächsten vier Jahren steuern soll, hat Bauindustrie aktuell Spitzenpolitiker von Regierung und Opposition gefragt. Dass die Infrastruktur ausgebaut, die Energiewende gemeistert und Großprojekte professioneller gemanagt werden müssen, darüber herrschte Einigkeit. Deutliche Unterschiede gibt es aber beim Wie. Verkehrsinfrastruktur – Energiewende – Großprojekte. Wohin steuert unser Land in den nächsten vier Jahren? » Deutschland vor der Wahl – Investieren statt blockieren. Unter diesem Motto steht der Tag der Deutschen Bauindustrie in diesem Jahr. Vor der Bundestagswahl im September soll die Frage geklärt werden, wohin unser Land in den nächsten vier Jahren steuert. Bauindustrie aktuell hat dazu die Generalsekretäre bzw. Bundesgeschäftsführer von CDU, SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP gefragt, was die Parteien zu den Megathemen der Bauindustrie, dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, der Energiewende und dem Gelingen von Großprojekten beitragen wollen. 1 CDU Deutschland / Laurence Chaperon Unsere Verkehrsinfrastruktur ist seit Jahren unterfinanziert. Dies bekommen wir mittlerweile an vielen Stellen zu spüren. Die Sperrung des Nord-Ostsee-Kanals ist dabei nur eines von vielen Beispielen, an denen wir erkennen können, dass hier dringend investiert werden muss. Aber wie soll die Finanzierung angesichts sehr enger Haushaltsspielräume aussehen? Ist die Pkw-Maut eine Lösung? Was können alternative Beschaffungsmodelle wie Öffentlich Private Partnerschaften dazu beitragen? » Hermann Gröhe, MdB, Generalsekretär 1. Verkehrsinfrastruktur Straßen, Schienen, Kanäle, Stromtrassen und Breitband sind die Lebensadern unserer Wirtschaft. Hier hat Deutschland einen großen Standortvorteil im internationalen Wettbewerb. Diesen müssen wir unbedingt erhalten. Die Bundesregierung hat bereits viel für die Infrastruktur getan – beispielsweise mit den Konjunkturprogrammen. Nun gilt es, den Blick auf die nächsten Jahre zu richten: Wir wollen in der kommenden Legislaturperiode ein Investitionsprogramm für die Infrastruktur in Höhe von 25 Milliarden Euro auflegen. Verstärkt wollen wir die Möglichkeiten von Öffentlich Privaten Partnerschaften nutzen, wenn dadurch die Infrastruktur besser instand gehalten werden kann. Klar sage ich: Eine Pkw-Maut steht für uns nicht zur Debatte. 2 Die Energiewende ist ins Stocken geraten, weil es an der Koordinierung der einzelnen Schritte mangelt. Offshore-Windparks haben keine Netzanschlüsse; Stromautobahnen für den Transport von Nord nach Süd fehlen; Speicherkapazitäten sind nicht ausreichend vorhanden. Was muss jetzt dringend getan werden, damit der Zeitplan der Energiewende gehalten werden kann? 2. Energiewende Die Energiewende ist eine gewaltige technische und organisatorische Herausforderung. Es ist für uns ein wichtiges Anliegen, die Koordination weiter zu verbessern. Insbesondere muss der Dialog zwischen dem Bund und den Ländern sowie zwischen den Ländern gestärkt werden. Deutschland ist bei der Energiewende schon gut vorangekommen: Mit einem Anteil von 22 Prozent erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung zählen wir schon heute international zur Spitzengruppe der Industrieländer. Auf diesem Erfolg ruhen wir uns aber nicht aus, sondern packen weiter an. Wir wollen den Ausbau des Stromnetzes genauso beschleunigen wie die Entwicklung neuer Speichertechnologien. Um den Netzausbau voranzubringen, haben wir bereits wichtige Entscheidungen getroffen. Mit dem Energieleitungsausbaugesetz, dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz sowie dem Bedarfsplangesetz stellen wir sicher, dass zentrale länderübergreifende Projekte durch schnellere Verfahren und eine bessere Koordination rascher fertiggestellt werden können. Darüber hinaus sollen auch der europäische Stromverbund und die Grenzkuppelstellen weiter ausgebaut werden. Künftig wollen wir den Netzausbau besser mit dem weiteren Ausbau der erneuerbaren 3 Stichwort Großprojekte: Stuttgart 21, Flughafen BER, Elbphilharmonie. Kann Deutschland keine Großprojekte mehr? Was ist da schiefgegangen und was kann die Politik tun, damit Deutschlands guter Ruf in Sachen Qualität, Kompetenz und Nachhaltigkeit nicht weiter leidet? Energien verzahnen. Wir setzen zudem stärkere Anreize für Forschung und Entwicklung sowie für einen nachhaltigen Ausbau von Energiespeichern. 3. Großprojekte Die deutsche Bauwirtschaft und Ingenieurskunst genießen weltweit einen hervorragenden Ruf. Dennoch wirft eine Reihe aktueller Bauprojekte mit erheblichen Kosten- und Terminüberschreitungen – zu Recht – kritische Fragen auf. Solche Probleme kommen sowohl bei öffentlichen als auch privaten Bauprojekten vor. Aus diesem Anlass setzen wir uns dafür ein, dass für alle Ebenen geprüft wird, ob es generelle Ursachen dieser Probleme gibt. Hierzu müssen entsprechende Lösungen erarbeitet werden. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat hierfür eine Kommission eingesetzt, die sich mit diesen Fragen intensiv beschäftigen wird, damit solche Projekte im Kosten- und Zeitrahmen verwirklicht werden können. Als Ergebnis der Kommissionsarbeit soll ein „Handbuch Großprojekte“ erarbeitet werden, welches das Fachwissen bündelt und für Verwaltung und Wirtschaft Wege aufzeigt, wie Großprojekte transparent, kosteneffizient und zügig verwirklicht werden können. SCHWERPUNK T THEMA: BUNDESTAGSWAHL / 7 » Andrea Nahles, MdB, Generalsekretärin 1. Verkehrsinfrastruktur Unsere Verkehrsinfrastruktur ist in der Tat in einem schlechten Zustand. Nach uns vorliegenden Zahlen gibt es ein Finanzierungsdefizit und eine Unterfinanzierung. Die von der Verkehrsministerkonferenz eingesetzte Kommission „Zukunft der Verkehrswegefinanzierung“ hat berechnet, dass pro Jahr derzeit rund 3 Milliarden Euro fehlen, um Straßen, Schienenwege und Wasserstraßen des Bundes ordentlich instand zu halten bzw. bereits entstandene Schäden auszubessern. Die deutsche Wirtschaft (Forderung der wichtigsten Wirtschafts- und Verkehrsverbände, Oktober 2012) fordert, die jährlichen Mittel auf ca. 14 Milliarden Euro aufzustocken. Die derzeitige Bundesregierung will jährlich rund 10 Milliarden Euro bis 2016 zur Verfügung stellen. Das ist zu wenig und ein Rückgang gegenüber den vorigen Jahren. Durch die Konjunkturprogramme von 2008 bis 2009 wurden von 2010 bis 2012 schon zwischen 11 und 10,5 Milliarden Euro erreicht. Grundsätzlich sind zwei Dinge zu berücksichtigen. Zum einen gilt es angesichts knapper Haushalte, eine Prioritätensetzung vorzunehmen: Erhalt geht vor Neubau. Zum anderen werden wir die Bundesverkehrswegeplanung zu einer verkehrsträgerübergreifenden Netzplanung umbauen, bei der das verlässliche Funktionieren des Verkehrsnetzes als Ganzes im Vordergrund steht. Die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur des Bundes muss verlässlich und effizient ausgestaltet werden. Dazu sind eine überjährige Mittelbereitstellung sowie eine Zweckbindung der Investitionsmittel notwendig. Überregional prioritäre Projekte sollten über ein „Nationales Verkehrswegeprogramm“ finanziert werden, in das 80 Prozent der Neuund Ausbaumittel fließen. Die Finanzierung sollte außerhalb der Länderquote erfolgen und im Bundeshaushalt auf fünf Jahre fi xiert werden. Wir wollen 2 Milliarden der im Finanzkonzept der SPD für die Energiewende, Forschungs- und Investitionsförderung vorgesehenen zusätzlichen 3 Milliarden Euro jährlich zuverlässig für die Bundesverkehrswege zur Verfügung stellen. Darüber hinausgehend werden wir den Investitionsetat für die Bundesverkehrswege weiter aufstocken, indem wir die Lkw-Maut auf alle Straßen ausdehnen und die Mehreinnahmen ohne Abstriche in die Verkehrswege investieren. In der Pkw-Maut sehen wir aus sozialen und ökologischen Gründen keine Lösung. Alternative Finanzierungsmodelle, wie ÖPP, sind im Einzelfall auf ihre Plausibilität und Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Wir wollen dabei die allerhöchste Transparenz. ÖPP darf keineswegs dazu dienen, die Regeln der Schuldenbremse zu umgehen. 2. Energiewende Der Umbau unseres Energiesystems hin zu einer auf erneuerbaren Energien basierenden Versorgung ist das wichtigste industriepolitische Projekt Deutschlands seit dem Wiederaufbau nach dem Krieg und der Wiedervereinigung Deutschlands. Damit werden wir unser Land dauerhaft unabhängig von immer teureren Öl-, Gas- und Kohleim- porten machen. Die Energiewende muss aber vernünftig angepackt werden. Das Ziel einer wettbewerbsfähigen erneuerbaren Energiezukunft darf in der Umbauphase nicht dazu führen, die Bürgerinnen und Bürger zu überfordern oder den Industriestandort zu gefährden. Eine wankelmütige und unberechenbare Politik, wie wir sie mit dem Hin und Her der schwarz-gelben Bundesregierung erlebt haben, ist die größte Gefahr für die Energiewende. Zudem sorgt ein Mangel an Koordination auf Bundesebene dafür, dass es in Deutschland keine einheitliche und abgestimmte Energiepolitik zwischen Bund, Ländern und den Akteuren der Energiewende gibt. Das Fehlen eines Masterplans zur Umsetzung der Energiewende schafft Investitionsrisiken und Planungsunsicherheit. Energiepolitik muss auf Bundesebene stärker als bisher eine koordinierende und steuernde Funktion übernehmen. Das betrifft erstens die Koordinierung der über verschiedene Bundesministerien verteilten Kompetenzen – hier ist eine kohärente Abstimmung der Teilbereiche der Energiepolitik, insbesondere der Bereiche Energieeffizienz, Förderung Erneuerbare, Netzausbau und Forschung, notwendig. Zweitens muss der Bund eine Abstimmung der Länder-Energiekonzepte mit der Energiepolitik des Bundes sicherstellen. 3. Großprojekte Bei den Großprojekten ist offensichtlich vieles schiefgegangen. Es gibt nichts zu beschönigen. Bei einer ausführlichen Fehleranalyse fällt auf, dass alle Beteiligten Fehler gemacht haben. Es wäre zu simpel, diese Fehler nur einer Seite anzulasten. Ich bin überzeugt, dass der bisherige Misserfolg leider ein „Gemeinschaftswerk“ der Planer, beteiligten Baufirmen und auch der Auftraggeber ist; dazu gehört auch die Politik. Die einen haben sich falsch verhalten, die anderen sind ihrem Kontrollauftrag nicht nachgekommen und die Dritten sind vor der technischen Herausforderung im wahrsten Sinne des Wortes in die Knie gegangen. Ich möchte niemanden von der Verantwortung freisprechen. Bei der Fehleranalyse muss zudem berücksichtigt werden, dass die Projekte, ob Berlin, Stuttgart oder Hamburg, sehr unterschiedlich zu betrachten sind und von Seiten des Bundes schwierig ist. Wichtig ist, dass die notwendigen Entscheidungen derzeit jeweils getroffen sind und der „Neustart“ in Gang gesetzt worden ist. Das ist eine notwendige Voraussetzung dafür, das Vertrauen in die Qualität und Kompetenz aller beteiligten Akteure wieder zu stärken. » Patrick Döring, MdB, Generalsekretär 1. Verkehrsinfrastruktur Eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur ist das Rückgrat unserer exportorientierten Volkswirtschaft und des Logistikstandortes Deutschland. Die seit Jahren andauernde Unterfinanzierung musste beendet werden. Daran besteht kein Zweifel. Daher hat die christlich-liberale Koalition die Investitionslinie in den vergangenen vier Jahren stabilisiert. Zudem haben wir diverse Vorhaben auf den Weg gebracht, die für eine nachhaltigere, stetigere und effizientere Finanzierung unserer Infrastruktur dienen sollen. Dazu gehört beispielsweise ein neues Grundkonzept für den kommenden Bundesverkehrswegeplan ebenso wie Verbesserungen der Modelle für die Beteiligung Privater im Rahmen von Öffentlich Privaten Partnerschaften, die sicherlich kein Allheilmittel sind, sich aber vielfach als wertvolle Alternative erwiesen haben. Wenn alle Hausaufgaben gemacht sind und wir wissen, wie weit wir damit auf dem Weg zu einer bedarfsgerechten und leistungsfähigen Infrastruktur gekommen sind, können wir über neue Finanzierungsinstrumente sprechen. Aber auch dann wird für die FDP gelten: wenn, dann aufkommensneutral und zweckgebunden. 2. Energiewende Das Gelingen der Energiewende bedarf mehr als nur eines Beschlusses zum Ausstieg aus der Kernenergie. Vor allem leistungsfähige Netze sind hier entscheidend. Dieses wurde von Rot-Grün seinerzeit vollkommen ausgeblendet. Trotz der Versäumnisse der Vorgängerregierungen sind wir mit der Energiewende in den vergangenen vier Jahren ein gutes Stück vorangekommen – angefangen beim sogenannten Netzentwicklungsplan, dessen Beteiligungsverfahren beispielhaft für Infrastrukturmaßnahmen ist, bis hin zum Bundesbedarfsplangesetz zur Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Da es beim Netzausbau über Ländergrenzen hinweg immer wieder zu erheblichen Verzögerungen kommt, haben wir beschlossen, raumbedeutende Trassen künftig in die Zuständigkeit des Bundes zu legen und mit dem Bundesverwaltungsgericht nur noch eine zentrale Anlaufstelle für Rechtsangelegenheit zu etablieren. Dieses bringt erhebliche Beschleunigungseffekte mit sich und den Netzausbau in Deutschland deutlich voran. Unter dem Strich werden die Bauzeiträume von derzeit zehn Jahren auf nur noch vier Jahre reduziert. Das zeigt: Die Koalition aus CDU/CSU und FDP liegt im Zeitplan. 3. Großprojekte Die Erfahrung zeigt, dass die Schaffung neuer Infrastrukturen in Deutschland nur sehr langsam – oder gleich gar nicht gelingt. Extrem lange und komplexe Planungsverfahren führen dazu, dass der Bau von Großprojekten oft erst nach 15 oder 20 Jahren begonnen werden kann. Daher setzt sich die FDP bereits seit Jahren für einen Paradigmenwechsel ein. Wir wollen einerseits die Verfahren und Prozesse beschleunigen. Zugleich wollen wir aber eine stärkere Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Information und Beteiligung sind kein Recht, das der Staat seinen Bürgern gewährt, sondern das Grundprinzip einer freien und liberalen Bürgergesellschaft. Bürgerbeteiligung und Planungsbeschleunigung widersprechen sich dabei in einem Rechtsstaat nicht, sondern ergänzen sich. Denn eine frühzeitige Bürgerbeteiligung bedeutet auch stärkere Akzeptanz, reduziert damit die Zahl der Klagen und erleichtert am Ende das Verfahren – auch zum Vorteil der Investoren. Ingo Kuzia Fortsetzung von Seite 7 » Steffi Lemke, Politische Bundesgeschäftsführerin 1. Verkehrsinfrastruktur Wir brauchen eine klare Prioritätensetzung für Erhaltung statt Neubau und somit eine deutliche Aufstockung der Erhaltungsmittel. Zudem muss das Gießkannenprinzip beim Neu- und Ausbau beendet werden. 80 Prozent der Ausbaumittel müssen in Projekte von bundesweiter Bedeutung fließen. Statt einer Pkw-Maut wollen wir eine Erhöhung und Ausweitung der Lkw-Maut. Öffentlich Private Partnerschaften haben bisher nicht den Nachweis erbringen können, dass sie dem Staat Geld sparen. Dafür muss zunächst einmal Transparenz hergestellt werden. 2. Energiewende Wir brauchen eine deutsche Netzgesellschaft in öffentlicher Hand. Sie kann das nötige Kapital organisieren, damit Offshore-Windparks zügig angeschlossen und Stromautobahnen ausgebaut werden. Für mehr Speicherkapazitäten, die ab 2020 zunehmend benötigt werden, wollen wir Forschungsprogramme auflegen und die Markteinführung anreizen. 3. Großprojekte Großprojekte geraten vor allem deshalb in Verruf, weil die Kosten vor der Entscheidung systematisch kleingerechnet werden. Zudem fehlen ehrliche Alternativenprüfungen. Wir fordern eine Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger von Anfang an, schon bei der Frage, ob ein Großprojekt überhaupt gebaut werden soll. KO-KOMMENTAR / 9 „In die Zukunft investieren“ » Dr. Frank-Walter Steinmeier, MdB, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion Lange bevor mein persönlicher Werdegang mich in die Politik führte, war es mein Traum, Architekt zu werden. Das Planen, das Gestalten und ja, das Aufbauen – all das hat auf mich immer eine besondere Faszination ausgeübt. Und all das treibt mich auch in meinem heutigen Beruf, der Politik, um. Ich habe mich gefreut zu lesen, dass die Jahrestagung der Deutschen Bauindustrie im Juni unter dem Motto „Investieren statt blockieren“ stattfinden wird. Dieser Leitspruch könnte ein sozialdemokratischer sein – und zwar nicht nur, weil wir in einem Wahljahr sind. Wir Sozialdemokraten sind überzeugt: Die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft – auch der Bauwirtschaft – hängt davon ab, ob wir jetzt die richtigen Weichen stellen und Mut haben, in diese Zukunft zu investieren. Das Kronjuwel des Standorts Deutschland ist eine hervorragend ausgebaute, moderne und leistungsfähige Infrastruktur – darauf sind wir stolz, darum beneiden uns viele. Diese Infrastruktur und der damit verbundene Wettbewerbsvorteil sind aber nur zu halten, wenn wir auf hohem Niveau investieren – und zwar auf allen Ebenen: im Bund, in den Ländern und in den Kommunen. Das geschieht aber seit einigen Jahren nicht mehr. Durch die Notwendigkeit des Schuldenabbaus und durch zunehmenden Akzeptanzverlust größerer Infrastrukturprojekte in der Öffentlichkeit droht unserem Land eine Investitionsblockade. In kaum einem Bereich ist die Politik des Nichthandelns spürbarer als in der Infrastruktur – sie bildet mit ihren Straßen, Schienen, Gebäuden und Energieleitungen das Nervensystem unserer Volkswirtschaft. Dieses Nervensystem leidet. Auf Deutschlands Straßen und Schienen hat sich ein riesiger Investitionsstau gebildet. Rund 14 Prozent der Gesamtbrückenfläche im Bereich der Bundesfernstraßen sind so marode, dass dringender Instandhaltungsbedarf besteht. Allein in Nordrhein-Westfalen muss in den kommenden Jahren fast die Hälfte aller Großbrücken ertüchtigt oder neu gebaut werden. Den Mangel an Investitionen in die Ertüchtigung und Modernisierung der Infrastruktur spürt inzwischen jedermann in seinem Alltag: Egal ob gesperrte Brücken, marode Straßen, Staus, Zugausfälle, geschlossene Schwimmbäder, zerfallene Gebäude – unter den Mangelerscheinungen haben alle zu leiden. Kein Wunder, dass die deutsche Industrie Alarm schlägt. Sie beziffert einen Investitionsbedarf von mehr als 4,5 Milliarden Euro, nur um den Substanzverlust der Infrastruktur aufzuhalten. Und 250 Millionen Euro Schäden entstehen jährlich allein, weil Umwege in Kauf genommen werden müssen, da Straßen nicht befahrbar und Brücken nicht mehr überquert werden können. Deutschland braucht mehr Investitionen in Infrastrukturen, in moderne und effiziente Gebäude, in den Bau neuer Kitas. In Zukunft wollen wir deshalb jährlich verlässlich 2 Milliarden Euro zusätzlich für die Verkehrsinfrastruktur im Bundeshaushalt zur Verfügung stellen. Wir brauchen eine verbesserte Finanzausstattung für den Erhalt der Schie- nenwege – einschließlich der Eisenbahnbrücken. Auch die Instandsetzung der überalterten Schleusen an Flüssen und Kanälen mit hoher Netzbedeutung ist zügig anzugehen. Der Erhalt unserer Infrastruktur kostet Geld und ist deshalb nicht mit überzogenen Steuersenkungsversprechen vereinbar. Seien wir ehrlich: Schuldenabbau auf der einen und höhere Investitionen auf der anderen Seite sind nur zu vereinbaren, wenn Bund, Länder und Kommunen über stabile Einnahmen verfügen. Ein gewaltiges Investitionspotenzial besteht auch im Bereich der energetischen Gebäudesanierung. Klimaschutz und industrielle Interessen gehen hier Hand in Hand. Jeder Euro an Förderung löst rund neun Euro an privaten Investitionen aus. Deshalb muss das energetische Gebäudesanierungsprogramm verlässlich finanziert werden. Die Sozialdemokratie ist hier mutig, klar und zuverlässig. Wir wollen einen neuen Infrastrukturkonsens, dessen Maxime lautet: transparenter planen, schneller bauen. Wir wollen, dass Bund und Länder Hand in Hand arbeiten. Deshalb werden wir einen föderalen Investitionspakt auf den Weg bringen. Wir werden unsere Straßen, Brücken, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetze fit machen für das 21. Jahrhundert. Die deutsche Bauindustrie kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Mit ihrem breit aufgestellten Mittelstand und ihrer Innovationsstärke bringt sie die besten Voraussetzungen mit, beim Wiederaufbau der deutschen Infrastruktur mit anzupacken. TARIFRUNDE 2013 „Tarifrunde 2013 erfolgreich abgeschlossen – großer Schritt in Richtung Ost-West-Angleichung getan“ » Dipl.-Oec. Andreas Schmieg, Vizepräsident Sozialpolitik des Hauptverbandes Der gut 21-stündige Verhandlungsmarathon hat sich gelohnt: die Tarifpartner, der Hauptverband und der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes einigten sich am 5. April mit der IG BAU auf einen Tarifvorschlag, der am 3. Mai von den drei Tarifvertragsparteien angenommen wurde. Trotz der sachlich-kontroversen Diskussion über einzelne Aspekte des Tarifvorschlages wurde dieser seitens der bauindustriellen Mitgliedsverbände einstimmig angenommen. Wir sehen dies als erfreuliche Bestätigung des Einsatzes der Verhandlungskommission. Zudem konnten die Tarifvertragsparteien erstmals seit der Tarifrunde 2004/2005 eine Entgeltrunde erfolgreich ohne Schlichtung abschließen. Mit dem erzielten Ergebnis der Tarifrunde können wir aus verschiedenen Gründen zufrieden sein. Zum einen haben wir mit der weiteren Anhebung der Mindestlöhne ein deutliches Signal in Richtung Ost-West-Angleichung gesetzt, die wir bis 2017 erreicht haben wollen. Auch mit der Tariferhöhung von 4,0 Prozent für die östlichen Bundesländer sind wir unserem Ziel einer vollständigen Angleichung der Lohnstruktur bis 2022 ein gutes Stück näher gekommen. Vor dem Abschluss lag das Niveau im Tarifgebiet Ost bei ca. 90,5 Prozent der Entgelte im Tarifgebiet West, nach dem Abschluss sind es ca. 91,2 Prozent. Die notwendige Angleichung ist ambitioniert. Trotz der hohen Steigerung im Tarifgebiet Ost müssen in den nächsten Jahren noch größere Schritte gegenüber dem Westen genommen werden, um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Aus diesem Grund war es richtig, in der Vereinbarung zur Angleichung der Entgelte auch die Umsatz- und Ertragssituation sowie die Wettbewerbssituation der Betriebe in den Regionen zu nennen. Wir müssen auf dem Weg zu einheitlichen Entgelten alle Betriebe mitnehmen, denn Tarifverträge, die nicht angewendet werden, sind den Verhandlungsaufwand nicht wert. Wir sehen den erzielten Abschluss insgesamt als gut vertretbar an, zumal die jahresbezogene Belastung aufgrund des Nullmonats April und des Abschlusses für 13 Monate im Westen bei etwa 2,74 Prozent und im Osten bei 3,44 Prozent liegt. Das Ergebnis konnte insbesondere durch die sachlich-konstruktive Arbeit der Verhandlungskommission von Bauindustrie und Baugewerbe erreicht werden. Hierzu beigetragen hat vor allem die Flexibilität der Ost-Arbeitgeber. Dass wir im nächsten Frühjahr erneut die Entgelte verhandeln werden, ist derzeit nicht als Nachteil anzusehen. Selbstverständlich hoffen wir auf eine gute Entwicklung der konjunkturellen Lage für die gesamte Bauwirtschaft. Dennoch ist es ausgesprochen schwierig, eine Einschätzung für das Jahr 2014 zu geben. Für die Bauindustrie verhandelten: Dipl.-Oec. Andreas Schmieg (TS Brandschutz GmbH), Thomas Schleicher (Michael Gärtner GmbH), Dipl.-Betriebswirt Heinrich Beck (Bilfinger Hochbau GmbH), Dipl.-Ing. Thomas Echterhoff (Echterhoff Bau Gruppe), Dipl.-Kfm. Peter Kern (Strabag SE), Dipl.Ing. Wolfgang Frey (TRP Bau GmbH) und Dipl.-Ing. Andreas Ebert (Stratie Bau GmbH). Die 750.000 Beschäftigten im Baugewerbe erhalten nun mit Wirkung ab Mai im Westen 3,2 Prozent und im Osten 4,0 Prozent mehr Lohn. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 13 Monate und endet im April 2014. Die deutliche Tarifanhebung im Osten soll in mehreren Stufen bis 2022 eine vollständige Angleichung des Tarifniveaus in Ost und West sicherstellen. Beim Mindestlohn für ungelernte Bauarbeiter wird die Angleichung bereits im Jahr 2017 bei einem Stundenlohn von 11,30 Euro erreicht sein. Im nächsten Jahr wird die Verhandlungsführung der Arbeitgeber beim Hauptverband liegen. Der muss muss noch für allgemeinverbindlich erklärt werden. DerMindestlohntarifvertrag Mindestlohntarifvertrag noch für allgemeinverbindlich erklärt werden. bis 31. Dezember 2013 West (in Euro) 1 2 11,05 13,70 Berlin (in Euro) 1 2 11,05 13,55 Ost (in Euro) 1 2 10,25 ./. neu: ab 1. Januar 2014 11,10 13,95 11,10 13,80 10,50 ./. ab 1. Januar 2015 11,15 14,20 11,15 14,05 10,75 ./. ab 1. Januar 2016 11,25 14,45 11,25 14,30 11,05 ./. ab 1. Januar 2017 11,30 14,70 11,30 14,55 11,30 ./. 2. AUSSENWIRTSCHAF TSTAG ARCHITEK TUR, PL ANEN UND BAUEN / 11 » Eimert Los, Vorsitzender des Lenkungskreises „Internationales Bauen“ des Hauptverbandes, sieht die Unternehmer im Ausland gut aufgestellt 2. AUSSENWIRTSCHAFTSTAG ARCHITEKTUR, PLANEN UND BAUEN „Globale Herausforderung Urbanität“ „Das Geschäft der deutschen Bauindustrie im Ausland ist lokal. Das stellt die Unternehmen vor Ort vor große Herausforderungen, für die wir bestens aufgestellt sind.“ Dies erklärte Eimar Los, Vorsitzender des Außenwirtschaftsausschusses des Hauptverbandes, zum Auftakt des 2. Außenwirtschaftstags Architektur, Planen und Bauen am 19. Februar im Auswärtigen Amt in Berlin, der unter dem Motto „Globale Herausforderung Urbanität“ stand. Los weiter: „Die Marktkenntnis entscheidet über den Erfolg des Projekts. Dabei profitieren die deutschen Bauindustrieunternehmen von ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und ihrer weltweit anerkannten Ingenieurkompetenz.“ Außenminister Dr. Guido Westerwelle wies in seinem Grußwort vor rund 450 Teilnehmern auf die vielfältigen Marktchancen des deutschen Auslandsbaus hin. Immer mehr Menschen würden in Städten leben, die es zu entwickeln gelte. Insbesondere die Versorgungsinfrastruktur stelle eine enorme Bauaufgabe dar, die es zu bewältigen gelte. Dr. Roland Gärber, Bilfinger Construction GmbH, stellv. Vorsitzender im Technischen Ausschuss, erläuterte die Erfolgsfaktoren für Bauprojekte im Ausland und forderte von der Planung, Auslandsprojekte an die Verhältnisse vor Ort anzupassen und mit einfachen Mitteln zu arbeiten. Dies gelte besonders für die technische Gebäudeausstattung, die oftmals zu komplex sei und daher vor al- lem in Schwellenländern nur schwer zu realisieren sei. Zudem forderte er die Planer auf, verstärkt den Lebenszyklusgedanken umzusetzen. In Anbetracht von immer knapper werdenden Ressourcen könne dies ein Wettbewerbsvorteil deutschen Planens und Bauens sein. Das Auswärtige Amt richtete zusammen mit den Spitzenverbänden der Bauwirtschaft bereits zum zweiten Mal das Netzwerktreffen exportorientierter Unternehmen und Freiberufler der Baubranche mit Vertretern der Politik und Diplomatie aus. Die Veranstaltung wird auch vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, dem Bundes- ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie der Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH unterstützt. Das Auswärtige Amt bietet durch seine 220 Auslandsvertretungen weltweit Unterstützung für deutsche Unternehmen an. Die Gelegenheit zum Austausch mit den diplomatischen Vertretungen im Ausland haben deutsche Unternehmen im Rahmen des traditionellen Wirtschaftstages der Botschafterkonferenz am 27. August 2013 im Auswärtigen Amt in Berlin. Einladung und Programm werden demnächst über den Hauptverband versendet. » Dr. Roland Gärber, stellv. Vorsitzender im Technischen Ausschuss, sieht die Stärke des deutschen Auslandsbaus in seiner Flexibilität vor Ort BAUMA GIBT BRANCHE AUFWIND IN TURBULENTEN ZEITEN: Bauma 2013 – Bauindustrie behauptet Spitzenstellung im internationalen Geschäft Trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen konnte die deutsche Bauindustrie ihre Position im internationalen Geschäft behaupten. Mit einer Bauleistung von rund 30 Milliarden Euro nimmt sie gemeinsam mit der französischen Bauindustrie eine Spitzenstellung auf dem Weltbaumarkt ein. Darauf wies der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) zum Auftakt der Baumaschinenmesse Bauma in München hin. „Die deutsche Bauindustrie erwartet vor dem Hintergrund einer günstigen Prognose der Wirtschaftsforschungsinstitute für die Welt- konjunktur im laufenden Jahr sowie für 2014 einen weiteren Anstieg des Auslandsbaugeschäfts“, erklärte Bauer. tischen Rahmenbedingungen in diesen Ländern zurzeit schwierig und Investments deshalb nicht einfach. Gute Marktchancen für deutsche Bauunternehmen sieht Bauer weltweit vor allem im Bereich der Infrastruktur. „Zum einen gibt es in den industrialisierten Ländern hohe Nachholbedarfe im Bereich der Verkehrsinfrastruktur. Besonders die USA haben in den zurückliegenden Jahrzehnten ihr Straßenund Schienennetz vernachlässigt und müssen investieren, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Aber auch in Osteuropa, vornehmlich Russland und Polen, sei der Bedarf an Ertüchtigung der Infrastruktur nach wie vor groß. Allerdings seien die poli- Zum anderen erfordere das Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern neben dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur auch die Schaffung von innerstädtischem Wohnraum. „Vor allem im pazifisch-asiatischen Raum werden wir ein enormes Wachstum der Städte sehen. In Indien, China, Malaysia, aber auch in Indonesien – dem Partnerland der Bauma – drängen die Menschen zunehmend in die Städte und verlangen nach höheren Standards im Bereich der Versorgungsund Entsorgungsinfrastrukturen sowie einem verbesserten Klima- und Umweltschutz. Hier Die Veranstalter ziehen ein durchweg positives Fazit: Die internationale Baumaschinenausstellung Bauma auf dem Münchner Messegelände verzeichnete rund 530.000 Besucher aus über 200 Ländern. Damit stellte die Messe nach den Bestmarken bei der Ausstellerzahl und der Fläche auch bei den Besuchern einen neuen Rekord auf. „Dies tut unserer Branche in diesen doch turbulenten Zeiten gut und wird ihr sicherlich Aufwind geben“, sagt Johann Sailer, Vorsitzender des Fachverbandes Bau- und Baustoffmaschinen im VDMA und Präsident des Europäischen Baumaschinenverbandes CECE. Gäste so hoch wie nie zuvor. Der Zuspruch dieses Jahr war einfach überwältigend.“ Internationaler Besucheranteil hoch wie nie Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, ist mehr als zufrieden: „Unsere Aussteller waren von der Qualität und Internationalität der Besucher begeistert. Es wurden gute Geschäfte gemacht. Mit mehr als 200.000 Besuchern aus dem Ausland lag die Zahl internationaler Die Top-Ten-Besucherländer waren Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, die Russische Föderation, Frankreich, die Niederlande, Großbritannien, Schweden und Polen. Das Bauma-Partnerland Indonesien war mit einer hochrangigen politischen Delegation und gut 800 Besuchern ebenfalls stark vertreten. Darren Jacklin/Messe München GmbH BERICHTERSTAT TUNG ÜBER DIE BAUMA / 13 ergeben sich gute Chancen, da die deutsche Bauindustrie über das entsprechende technische Know-how in diesem Bereich verfügt“, erläuterte Bauer. mit Bundesbauminister Ramsauer (2.v.l.) und Bauindustriepräsident Bauer (l.) reichen Auslandsbaugeschäfts wünschen wir uns mehr Flexibilität bei der Vergabe von Hermes-Deckungen an Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und – aufgrund des lokalen Charakters des Baugeschäfts – die Einbeziehung örtlicher Kosten sowie den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen. Dies könnte durch die Modernisierung des deutschen Exportkreditversicherungssystems erreicht werden“, so Bauer weiter. Darüber hinaus kritisierte Bauer, dass es insbesondere in China an einem geregelten Die Anteile im dt. Auslandsbau im Jahr 2011: Auftragseingang Bauleistung Australien 53,0 % 55,0 % Nordamerika 26,0 % 23,0 % Europa 12,5 % 14,5 % Asien 4,0 % 4,5 % Afrika 2,5 % 1,5 % Lateinamerika 2,0 % 1,5 % Messe München GmbH Allerdings sähen sich deutsche Bauindustrieunternehmen in vielen Schwellenländern zahlreichen Hürden wie überbordender Bürokratie und instabilen politischen Verhältnissen gegenüber. „Zur Abfederung des risiko- » Bauma 2013 Eröffnungsrundgang » Bauma – Innovationspreise belegen die hohe Leistungsfähigkeit der Baumaschinenindustrie – mehr Informationen unter www.bauma-innovationspreis.de BERICHTERSTAT TUNG ÜBER DIE BAUMA Fortsetzung von Seite 13 Marktzugang fehle. Während China seinen Markt für ausländische Bauunternehmen quasi geschlossen habe, drängten die Chinesen ihrerseits auf die europäischen Märkte. „Zwar ist der Versuch eines Konzerns, ein Straßenbauprojekt in Polen zu übernehmen, gescheitert; wir müssen jedoch davon ausgehen, dass erneut chinesische Bauunternehmen auf dem EU-Markt tätig werden wollen“, warnte Bauer. Deutsche Bauindustrieunternehmen gehören gemeinsam mit französischen zu den umsatzstärksten internationalen Bauunternehmen. Während die französischen Bauunternehmen überwiegend in Europa (58 Prozent) tätig werden, sind deutsche Bauunternehmen in Nordamerika und Australien sehr stark vertreten (85 Prozent). Innovationspreise Bauma Dass die Bauma der internationale Dreh- und Angelpunkt für zukunftsweisende Entwicklungen der Bau-, Baustoff- und Bergbaumaschinenbranche ist, zeigte einmal mehr die Verleihung des Bauma-Innovationspreises in München. Von 156 Wettbewerbsanträgen aus dem In- und Ausland hatten es 15 Welt- 1. „Pipe Express“ von Herrenknecht 2. „AutoPilot Field Rover“ von Wirtgen neuheiten in die Endausscheidung geschafft. Die Sieger-Innovationen in den fünf Kategorien sind: 1. „ Pipe Express“ von Herrenknecht in der Kategorie „Maschine“ 2. „ AutoPilot Field Rover“ von Wirtgen in der Kategorie „Komponente“ 3. „ Gezeitenturbine-Monopfahl“ von Bauer Spezialtiefbau und „Windradbau mit Turmdrehkran“ von Max Bögl in der Kategorie „Bauverfahren/Bauwerk“ 4. „ Online Grain Size Analyzer“ der Technischen Universität Clausthal in der Kategorie „Forschung“ 5. „ Schreit-Mobilbagger2013“ der Kaiser AG Fahrzeugwerk in der Kategorie „Design“ keit, Beitrag zum Umweltschutz und zur Humanisierung der Arbeitswelt sowie Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit bei gleichzeitiger Energie- und Kosteneffizienz. Dr. Thomas Lindner, Präsident des VDMA, wertete die Veranstaltung auch als Beleg für die Innovationskraft des deutschen Maschinenbaus. Sie spiegele die Leistungsfähigkeit der gesamten Branche wider. Mit der Auslobung und Verleihung des Bauma-Innovationspreises würdige und belohne man die Anstrengungen der Bauma-Aussteller undder Bauunternehmen, sich im internationalen Wettbewerb zu engagieren. Der Innovationspreis wurde 2013 zum zehnten Mal verliehen. Der Wettbewerb ist ein gemeinschaftliches Projekt von VDMA, Hauptverband, Zentralverband des deutschen Baugewerbes, Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden und der Bauma. Den Laudatoren zufolge erfüllen diese sechs Sieger-Innovationen in besonderem Maße die Kriterien, nach denen die Fachjury die Bewerbungen beurteilt hatte: eine besondere Zukunftsfähigkeit, praktische Anwendbar- Weitere Informationen zu allen nominierten Innovationen gibt es unter www.bauma-innovationspreis.de. 3. „Gezeitenturbine-Monopfahl“ von Bauer Spezialtiefbau und „Windradbau mit Turmdrehkran“ von Max Bögl 4. „Online Grain Size Analyzer“ der Technischen Universität Clausthal 5. „Schreit-Mobilbagger2013“ der Kaiser AG Fahrzeugwerk VERBANDSINFORMATIONEN / 15 ZUKUNFT – DORT, WO SIE GEBRAUCHT WIRD. INNOVATIVE BAUSTOFFE FÜR DEUTSCHLAND. Wenn am 6. Juni 2013 in Berlin der „Tag der Deutschen Bauindustrie“ stattfindet, dann geht es vor allem darum, die wachsenden Anforderungen der Branche gemeinsam zu meistern. Als kompetenter Partner helfen wir Ihnen dabei: mit 17 starken Baufachhandelsmarken, 250 Standorten und über 5 500 Mitarbeitern. Oder anders gesagt: mit Baustoffen für nachhaltige Lebensräume – deutschlandweit. SGBD Deutschland GmbH Hanauer Landstraße 150 60314 Frankfurt am Main Tel. +49 (0)69/4 05 05-02 www.sgbd-deutschland.com STARKE MARKEN IM BAUFACHHANDEL © Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar e.V./Michael Miltzow, Weimar; 2013 DEUTSCHE BAUINDUSTRIE BEGRÜSST BRANCHENLÖSUNG: » Will Kultur des Vertrauens wiederbeleben. Bauindustriepräsident Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer 13. BETRIEBSWIRTSCHAFTLICHES SYMPOSIUM-BAU IN WEIMAR: Bauer: Bauindustrie trägt zu einer nachhaltigen und effizienten Infrastruktur bei „Es muss wieder eine ‚Kultur des Vertrauens‘ entwickelt und die ‚Kultur des Gegeneinanders‘ überwunden werden. So kann die Akzeptanz für öffentliche Bauprojekte gesteigert und eine reibungslose Umsetzung gesichert werden. Gerade im Rahmen bereits bewährter Partnerschaftsmodelle wie Partnering und ÖPP sehen wir hierfür Potenziale.“ Zu diesem Ergebnis kam der Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, in seiner Eröffnungsrede zum 13. Betriebswirtschaftlichen Symposium-Bau in Weimar. In Deutschland sei die Debatte über die Zukunftsfähigkeit und Sicherung einer leistungsstarken Infrastruktur viel zu lange „nur stiefmütterlich“ behandelt worden. Der Status quo fordere jedoch regelrecht eine öffentliche Debatte darüber, dem Investitionsstau zu begegnen, Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu steigern, die Infrastrukturfinanzierung zu sichern und Umsetzungsprobleme zu beheben, so Bauer. Zur Akzeptanzsteigerung fordert Bauer die Politik auf, Bürgerbeteiligung u. a. im Rahmen von Planungsdialogen und Mediationsverfahren bereits in der Frühphase öffentlicher Projekte zu fördern. Hierzu gehöre auch mehr Verfahrenstransparenz. Bauer betonte jedoch, dass die demokratischen Entscheidungswege eingehalten werden müssen. Nicht immer lasse sich ein Konsens unter allen Beteiligten erreichen: „In solchen Situationen müssen die gewählten Abgeordneten entscheiden und hierfür auch den nötigen Mut aufbringen.“ Zur Sicherstellung der notwendigen Finanzierung plädierte Bauer dafür, die Verkehrswegefinanzierung von der Haushalts- auf die Nutzerfinanzierung umzustellen. Hierzu gehöre kurzfristig der Abschluss einer Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und VIFG sowie die Kreditfähigkeit der VIFG, mittelfristig die Ausweitung der Lkw-Maut auf Fahrzeuge über 7,5 Tonnen und eine Vignette für leichte Lkw und Pkw, langfristig ggf. auch die Einführung einer streckenbezogenen Maut. Die Umsetzungsprobleme öffentlicher Bauvorhaben könnten u. a. durch eine intensivere Projektvorbereitung sowie bessere Verzahnung von Planen und Bauen vermieden werden. „Die Deutsche Bauindustrie ist mit ihrer Projektmanagementkompetenz ein wichtiger Partner“, so Bauer. Zudem hob er hervor, dass sich die Bauindustrie vor diesem Hintergrund dafür einsetze, Partnering und ÖPP stärker zu nutzen. „Gefahrstoffkommunikation in der Lieferkette“ „Bislang war der Umgang mit Baumaterialien, die Gefahrstoffe enthalten, für die Bauunternehmen mit großem bürokratischem Aufwand verbunden. Wir begrüßen die jetzt gefundene Branchenlösung, nach der die Weitergabe der Sicherheitsdatenblätter an die Bauunternehmen, wie sie die Europäische Chemikalienverordnung REACH vorsieht, nun über einen zentralen Datenpool erfolgt und die zehnjährige Archivierungspflicht in den Unternehmen entfällt.“ Mit diesen Worten kommentierte der Vorsitzende des Umweltausschusses des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Dipl.-Geol. Thomas Paetzold, die Einigung eines Bündnisses, bestehend aus dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Verbänden der Hersteller und Händler sowie der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und der Berufsgenossenschaften, auf eine Branchenlösung zur „Gefahrstoff-Kommunikation in der Lieferkette“. Hersteller und Lieferanten von Bauprodukten mit Gefahrstoffen mussten bisher spätestens bei der Lieferung ihren gewerblichen Abnehmern ein Sicherheitsdatenblatt aushändigen. Dieses musste in den Unternehmen zehn Jahre lang aufbewahrt werden: „Man kann sich leicht vorstellen, welche Herausforderungen hier an Bauunternehmen gestellt wurden, wenn auf Großbaustellen Hunderte von Produkten verarbeitet werden“, erläuterte Paetzold. Der Datenpool der BG-Bau soll zum 1. Januar 2014 zur Verfügung stehen. VERBANDSINFORMATIONEN / 17 BMVBS » Expertenkommission für Großprojekte u.a. Bauindustrie begrüßt Einsetzung der Reformkommission für Großprojekte „Früher hat der Bau im Zentrum der Planung gestanden und die Technik des Gebäudes sich den Vorgaben angepasst. Heute sind Großprojekte komplexe Systeme mit vielen Schnittstellen. Aufgabe der Reformkommission ist es, volkswirtschaftlichen Schaden und Gefahren für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Bauindustrie abzuwenden.“ Dies erklärte Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Präsident des Hauptverbandes, bei der Auftaktsitzung der Reformkommission für Großprojekte, die Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer einberufen hatte, in Berlin. Zuvor hatte der Hauptverband bereits einen gesamtheitlichen Ansatz bei Großprojekten angemahnt. Von der Projektidee bis zur Inbetriebnahme sollte der gesamte Bauprozess durchleuchtet werden. Auch die Rahmenbedingungen des Vergabe-, Haushalts- und Zuwendungsrechts gehörten auf den Prüfstand, hieß es. Zudem müsse man mehr Transparenz, mehr Kostensicherheit und Termintreue ins System bringen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen und die Akzeptanz von Großprojekten wiederherzustellen. mit Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMVBS, Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer, Dr. Rüdiger Grube, Vorsitzender des Vorstandes der Deutschen Bahn AG, Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilienausschusses, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Bauindustriepräsident (v.l.) Für die Bauwirtschaft würde sich daraus die große Chance ergeben, dass längst erkannte Fehlentwicklungen insbesondere im Planungs-, im Vergabe- und im Haushaltsrecht endlich „angepackt“ würden. Für Auftraggeber und Auftragnehmer sei es von beiderseitigem Vorteil, wenn Systemschwächen wie die mangelnde Abstimmung von Planen und Bauen, die unzureichende Projektvorbereitung und die Vergabe an den „Billigsten“ überwunden werden könnten. Der Verband forderte, Vorbehalte gegenüber Partnerschaftsmodellen zu überwinden und Partnering- und ÖPP-Modellen eine faire Chance zu geben. Alle Mitglieder der Kommission finden Sie hier: http://alturl.com/ciby5 BUNDESFACHABTEILUNG STRASSENBAU: Finanzplanung für 2013 deckt Bedarf nicht „Insgesamt reichen die Investitionen im Straßenbau nicht aus, wir fahren die Straßen und Brückenbauwerke auf Verschleiß, dies zeigte sich unlängst mit der Sperrung an der Rheinbrücke der BAB A 1 bei Leverkusen für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Ein volkswirtschaftlicher Schaden von rund 100 Millionen Euro ist durch die Sperrung entstanden. Dies ist nur ein Beispiel aus einer endlosen Reihe von Bauwerken, die für den Sanierungsstau in Deutschland stehen“, erklärte der Vorsitzende der Bundesfachabteilung Straßenbau des Hauptverbandes, Dr.-Ing. Walter Fleischer, auf der Delegiertenversammlung der BFA Straßenbau am 7. Mai in Berlin. Die Bundesfernstraßeninvestitionen von rund 5,4 Milliarden Euro 2013 deckten nicht den Finanzbedarf, der geschätzte reale Investitionsbedarf läge bei über acht Milliarden Euro. Würde der Nachholbedarf bzw. Investitionsrückstände hinzugerechnet, ergäbe sich ein Investitionsbedarf von über zwölf Milliarden Euro. Zukünftig gelte es, mehr in die Erhaltung zu investieren – allerdings ohne die Finanzausstattung für die Bedarfsplanmaßnahmen für bereits laufende Baumaßnahmen zu beschneiden, forderte Fleischer. 9. BAUFORUM DES TSCHECHISCHEN BAUVERBANDES: Konjunkturprogramme haben Bauwirtschaft in Deutschland gestützt die in Deutschland gesammelten Erfahrungen mit den Konjunkturprogrammen für die Bauwirtschaft. Da sich die tschechische Bauwirtschaft aktuell in einer Strukturkrise befindet, zeigte sich der SPS interessiert an der rückblickenden Bewertung der Wirksamkeit Blue Events Auf Einladung des Präsidenten des tschechischen Bauverbands SPS, Václav Matyáš, berichtete der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands, RA Michael Knipper, anlässlich des tschechischen Bauforums vor rund 250 Vertretern aus Politik und Wirtschaft über » Hauptgeschäftsführer RA Michael Knipper in Prag: „Konjunkturprogramme haben von staatlichen Stimulierungsmaßnahmen durch den Hauptverband. Neben Tschechien und Deutschland wurde auch die aktuelle Situation auf den Baumärkten in Spanien, in der EU insgesamt und in den USA beleuchtet. Knipper machte deutlich, dass die Konjunkturprogramme I und II die deutsche Bauwirtschaft in der schweren Wirtschaftskrise gestützt hätten. Durch diese seien 2009 die Bauinvestitionen mit real 3,2 Prozent deutlich geringer zurückgegangen als das Bruttoinlandsprodukt mit –5,1 Prozent. Zudem habe die Beschäftigung im Baugewerbe stabilisiert werden können. 2010 hätten in Deutschland – entgegen dem europaweiten Trend – die Bauinvestitionen sogar um real 3,2 Prozent zugelegt, die Zahl der Beschäftigten im Baugewerbe sei um 1,2 Prozent gewachsen. 2011 sei es sogar zu einem Wachstum der Bauinvestitionen von 5,8 Prozent gekommen, was allerdings nur noch teilweise auf die Konjunkturprogramme zurückzuführen gewesen sei. Bauwirtschaft in der Krise gestützt“ KREISLAUFWIRTSCHAFTSTRÄGER BAU: Monitoring-Bericht übergeben lung, bei der Entgegennahme des MonitoringBerichts „Mineralische Bauabfälle“ in Berlin. „Von den angefallenen 186,5 Millionen Tonnen mineralischer Bauabfälle wurden rund 92 Prozent bzw. 171 Millionen Tonnen einer umweltverträglichen Verwertung zugeführt. Die höchste Verwertungsquote wurde Heckmann „Die deutsche Bauwirtschaft hat ihre Erfolgsgeschichte fortgeschrieben und erneut die ehrgeizigen europäischen Verwertungsziele ab 2020 weit übertroffen. Damit leistet sie einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und zur effizienten Ressourcennutzung“, erklärte Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwick- » Der Staatssekretär im BMVBS, Rainer Bomba (m.), lobt die Bauwirtschaft für ihre Erfolge beim Ressourcenschutz mit 98,6 Prozent beim Straßenaufbruch erreicht. Hier haben die Unternehmen mit Erfolg in innovative Gewinnungs- und Recyclingtechnologien investiert“, begründet RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes, die aktuellen Verwertungserfolge. „Ihre Einsatzgebiete finden Ersatzbaustoffe hauptsächlich im Straßen-, Erd- und Tiefbau, während Bodenmaterial im Wesentlichen zur Verfüllung von Abgrabungen im Zuge von Rekultivierungsmaßnahmen eingesetzt wird.“ Seit 1996 veröffentlicht die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau, ein Verbund der deutschen Bauwirtschaft, regelmäßig MonitoringBerichte mit den Daten zum Aufkommen und zum Verbleib mineralischer Bauabfälle. Der aktuelle Bericht basiert auf den amtlichen Daten des Jahres 2010. Insgesamt sieben Verbände des Bauhauptgewerbes und der Baustoffindustrie repräsentieren den Kreislaufwirtschaftsträger Bau. VERBANDSINFORMATIONEN / 19 BUNDESFACHABTEILUNG AKUSTIK- UND TROCKENBAU: © Convent Kongresse GmbH Weiterentwicklung der Ausbaubranche diskutiert » „Mehr Erfolg durch offene Kommunikation“ forderte Thomas Töpfer, Vorsitzender des Neueste Entwicklungen im Bereich des „trockenen Innenausbaus“ sowie insgesamt die Weiterentwicklung der Branche standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der BFA Akustik- und Trockenbau am 26. April in Budapest. Darüber hinaus votierten die Mitglieder in die Umbenennung der BFA entsprechend dem erweiterten Leistungsspektrum im Ausbau und Trockenbau. Arbeitskreises Öffentlich Private Partnerschaften in Frankfurt am Main 12. JAHRESTAGUNG PPP IN FRANKFURT AM MAIN: Töpfer ruft zu mehr Kommunikation aller ÖPP-Beteiligten auf Thomas Töpfer forderte in seiner Eröffnungsrede zur 12. Jahrestagung PPP in Frankfurt am Main eine offenere Kommunikation sowie die Richtigstellung von ÖPP-Kritiken durch alle ÖPP-Beteiligten. Vor über 500 Teilnehmern erklärte er: „Das Motto muss heißen: Mehr Erfolg durch eine offenere Kommunikation – Projekterfolge stärker kommunizieren. Nur so kann die Kritik von Teilen der Gewerkschaften, der Politik und Nichtregierungsorganisationen entkräftet und die Akzeptanz von ÖPP wieder erhöht werden.“ Dies könne auch zu einer Wiederbelebung des deutschen ÖPP-Markts führen. Vor dem Hintergrund eines enormen Investitionsbedarfs bei gleichzeitig knappen öffentlichen Mitteln ist es für Töpfer unverständlich, dass ÖPP-Kritiker durch ihre ideologische Blockadehaltung und Desinformationen sogar den „Stillstand der Infrastrukturmodernisierung in Kauf“ nähmen. Dabei seien die vielen positiven Erfahrungen, die hohe Auftraggeberund Nutzerzufriedenheit sowie die überdurchschnittlich hohe Kosten- und Terminsicherheit Belege für die Praxistauglichkeit von ÖPP. Töpfer warnte davor, dass sich die bauindustriellen Unternehmen bei einem weiterhin rückläufigen Deal-Flow aus dem deutschen Markt zurückziehen würden. Für die öffentli- che Hand bedeute dies, dass sie die möglichen Effizienzpotenziale mangels Wettbewerb am Markt nicht mehr abrufen könnten. Hierdurch entstünde ein nicht unerheblicher volkswirtschaftlicher Schaden. Um die vielen positiven Erfahrungen auch valide belegen zu können, müsse endlich eine Evaluierung aller ÖPPProjekte erfolgen: „Hier sehen wir insbesondere die ÖPP Deutschland AG in der Pflicht.“ Zur Steigerung der Akzeptanz müsse zudem die Transparenz im ÖPP-Verfahren weiter erhöht und der gesamte ÖPP-Prozess durch den öffentlichen Auftraggeber kommunikativ begleitet werden. Als Grundlage hierfür nannte Töpfer die Transparenzleitlinien der Deutschen Bauindustrie, die es in einem verbindlichen Transparenzleitfaden weiterzuentwickeln gelte. Als weiterer Redner bemerkte der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer, dass er weiterhin große Sympathie für ÖPP habe: „Zwar liegt die Entwicklung von ÖPP hinter meinen Wünschen zurück; ÖPP hat trotzdem eine Zukunft“. Positive Worte fand auch die hessische Finanzstaatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher. Alle ÖPP-Beschaffungen des Landes hätten sich aufgrund der hohen Termin- und Kostensicherheit sowie der hohen Nutzerzufriedenheit gelohnt. Der diesjährige Partner der BFA, die WeGo Systembaustoffe GmbH, eine der führenden Fachhandelsketten im Ausbaubereich, hatte in die ungarische Hauptstadt eingeladen. Über 120 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. Neben dem Vorstandsbericht über aktuelle Normungsprojekte und den Fortgang des betreuten Forschungsvorhabens „Bauteilkatalog“ im Bereich Schallschutz erfolgten darüber hinaus Ergebnisberichte der BFA-Arbeitskreise „Ausbildung“ zur praxisnahen Anpassung der überbetrieblichen Ausbildung, VOB/C zur laufenden Überarbeitung der ATV DIN 18340 „Trockenbauarbeiten“ sowie die Erörterung von Auswirkungen des diesjährigen Tarifergebnisses auf den Sonderlohnbereich Trockenbau. Der Vorstand konnte zum Abschluss ein positives Fazit ziehen. Die Jahreshauptversammlung der BFA Akustik- und Trockenbau erfreute sich erneut wachsenden Unternehmerzuspruches. VERBANDSINFORMATIONEN » Patrice Dresse (Belgien), Claudio Rangone (Italien), Xavier Bezançon (Generalsekretär, Frankreich), Giuseppe Zamberletti (scheidender Präsident, Italien), Renaud Bentegeat (neuer Präsident FORUM, Frankreich), Sebastian Richter (Hauptverband), Alain Jaffré (Frankreich), Bernard Huvelin (Frankreich), Arne Skjelle (Norwegen), Silke Hoebeek (Belgien) (v. l.) BÜRO BRÜSSEL: FORUM-Präsident bemängelt Intransparenz beim Trilogverfahren zum Vergaberecht Renaud Bentegeat, Präsident der Vereinigung europäischer Generalunternehmer (FORUM) und Vorstandsmitglied des französischen Bauunternehmens CFE Belgique, bemängelte nach seiner Wahl als Nachfolger des Italieners Giuseppe Zamberletti im FORUM-Präsidentenamt am 5. April in Brüssel, dass legislative Entscheidungsfindungen beim Trilogverfahren immer intransparenter würden. Beispiel hierfür sei das laufende Verfahren zur Modernisierung des Vergaberechts. Zwar habe sich das Europäische Parlament dafür stark gemacht, dass der Auftraggeber selbst entscheiden könne, ob Aufträge in Lose zu teilen oder – je nach Projekt und Kapazität des Auftraggebers – in eine Hand zu vergeben seien. Bei der sogenannten „In-house-Vergabe“ sei jedoch noch Nachbesserung anzumahnen, allein schon, um nicht Vorschriften zu erlassen, die mit europäischer Rechtsprechung nicht vereinbar seien. Xavier Bezançon, Generalsekretär des FORUM, würdigte die Verdienste des bisherigen Prä- sidenten Zamberletti und versicherte dem Nachfolger Bentegeat jede Unterstützung zu. Das FORUM ist ein freier Verbund von Verbänden aus Frankreich, Italien, Spanien, Belgien, Deutschland und Norwegen und hat sich zum Ziel gesetzt, konzentriert wichtige baurelevante Themen bei der Kommission, dem Parlament und dem Rat zu platzieren. Die Mehrheit der vertretenen Unternehmen sind nicht große börsennotierte Aktiengesellschaften, sondern vielmehr größere Mittelständler und Familienunternehmen. MITTELSTANDSAUSSCHUSS: Grüne plädieren für Vermögensabgabe Rede und Antwort stand der mittelstandspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis90/Die Grünen, Dr. Thomas Gambke, den Mitgliedern des Mittelstandsausschusses des Hauptverbandes am 23. April in Berlin. Gambke verteidigte die Forderung der Grünen nach der Einführung einer Vermögensabgabe. Aufgrund der zunehmenden Ungleichgewichte in der Vermögensvertei- lung in Deutschland käme man nicht daran vorbei, stärker auf Vermögen zurückzugreifen, um die öffentlichen Verschuldung zurückfahren zu können. Im Verkehrsbereich bekannte sich Gambke zum Vorrang für Investitionen in die Schiene, während man sich beim Straßenbau auf den Erhalt beschränken müsse. Seine Unterstützung versprach Gambke bei der Umsetzung der europäischen Richtlinie zur Bekämpfung des Zahlungsverzugs im Geschäftsverkehr, die die Zahlungsbedingungen gerade für mittelständische Bauunternehmen zu verschlechtern droht. Zuvor wurden Dr. Veit Walthelm als Vorsitzender sowie Dipl.Kfm. Rainer Matzkus und Dipl.-Ing. Michael Philipp als stellvertretende Vorsitzende für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. L ÄNDERSPIEGEL / 21 Alle Fotos: Bauwirtschaft Baden-Württemberg BADEN-WÜRTTEMBERG » Mit dem Info-Bus auf Tour. Bauwirtschaft Baden-Württemberg startet breit angelegte Recruiting-Kampagne. „BAU – DEIN DING“ – Neue Nachwuchskampagne gestartet Um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten, startete die Bauwirtschaft Baden-Württemberg eine breit angelegte Nachwuchskampagne unter dem Motto „Bau – Dein Ding“. Mit dieser Kampagne will die badenwürttembergische Bauwirtschaft in diesem Jahr und in den kommenden Jahren gezielt und öffentlichkeitswirksam um die besten jungen Köpfe im Land werben. Die Kampagne enthält unterschiedliche Elemente. Witzig und offensiv werden die Ju- gendlichen auf allen „Kanälen“ angesprochen, auf denen sie ohnehin unterwegs sind – im Internet, auf mobilen Webseiten, in Facebook, aber auch durch Außenwerbung und direkt vor Ort an Schulen und auf Berufsmessen. Zielgruppe sind insbesondere Schüler ab der 7. Klasse, die in Baden-Württemberg eine Haupt-, Werkreal- oder Realschule besuchen. Außerdem möchte man mit der Werbeinitiative Multiplikatoren wie Eltern, Lehrer und Berufsberater erreichen, um die Ausbildungs-, und Karrieremöglich- keiten sowie die Zukunftsperspektiven zu kommunizieren. 20 verschiedene Berufe werden auf dem Bau ausgebildet – vom klassischen Maurer, Zimmerer und Straßenbauer bis hin zum Baugeräteführer oder Spezialtiefbauer. Hinzu kommen zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten und Studienangebote, etwa im Bereich Bauingenieurwesen. Sämtliche Bauberufe stehen auch für Mädchen offen. Derzeit gibt es in der baden-württembergischen Bauwirtschaft knapp 6.000 Auszubildende. Trotz der nach wie vor hohen Ausbildungsbereitschaft der Betriebe wird es jedoch immer schwieriger, ausbildungsfähige Jugendliche für eine Lehre am Bau zu gewinnen. Die Ausbildungszahlen im 1. Lehrjahr sind 2012 um 7 Prozent zurückgegangen und liegen zurzeit bei 1.691. Ein Grund mehr, kräftig die Werbetrommel zu rühren, so der Verband. Weitere Auskünfte zur aktuellen Kampagne erhält man bei der Bauwirtschaft BadenWürttemberg e.V. unter [email protected] oder www.bau-dein-ding.de BADEN-WÜRTTEMBERG SACHSEN/SACHSEN-ANHALT UND BERLIN-BRANDENBURG Verband fordert zwingend Fachkundenachweis bei Auftragsvergabe Die Betriebswirtschaft im Fokus Die Mehrheit der kommunalen Stadtwerke im Land besteht von sich aus auf der Vorlage des DVGW-Prüfsiegels oder einer gleichwertigen Bescheinigung. Allerdings gibt es immer häufiger kleinere Kommunen, die zwar in ihrer Ausschreibung eine solche Zertifizierung verlangen, den Auftrag aber letztlich aus Kostengründen an Unternehmen vergeben, die über keinen entsprechenden Qualifikationsnachweis verfügen. Der Preisunterschied kann bis zu 20 Prozent betragen. Damit gehen diese Kommunen aber ein nicht zu unterschätzendes Risiko ein, warnt der Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft BadenWürttemberg, Dieter Diener: „Eine unsachgemäße Verlegung von Gas- oder Wasserleitungen kann über kurz oder lang zu undichten Stellen führen. Dann wird es nicht nur gefährlich, sondern auch teuer, denn die Gewährleistungsfrist für die Ausführung von Leitungsarbeiten beträgt laut VOB maximal vier Jahre.“ Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung, Werteorientierung, Risikomanagement und ökonomische Vorteilhaftigkeit standen im Fokus der Betriebswirtschaftlichen Fachtagung, zu der die beiden Bauindustrieverbände Sachsen/Sachsen-Anhalt und Berlin-Brandenburg am 11. April in die Hochschule Magdeburg-Stendal eingeladen haben. Während Rektor Prof. Dr. Andreas Geiger, Hochschule Magdeburg-Stendal, die Teilnehmer ermunterte, den Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaft und Praxis weiter zu intensivieren, hob der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr der Stadt Magdeburg, Dr. Dieter Scheidemann, die Rolle der Bauwirtschaft und der Hochschule als zuverlässige Partner des Wirtschaftsstandortes Magdeburg hervor. In den Fachvorträgen wurde der Bogen von der wissenschaftlichen Betrachtung betriebswirtschaftlicher Fragen bis zur konkreten Umsetzung im Unternehmensalltag gespannt. Über ethisches Verhalten in der Wirtschaft, Unternehmensfinanzierung, Nachfolgeregelung und Risikomanagement bis hin zur Betriebsprüfung und den Benefit-Möglichkeiten für Arbeitnehmer wurde in kurzweiligen Vorträgen informiert. Die anregenden Diskussionen zwischen Referenten und Teilnehmern hätten gezeigt, dass den Unternehmern viele betriebswirtschaftliche Fragen unter den Nägeln brennen, hieß es beim Veranstalter. Daher soll der Austausch im Rahmen dieser Fachtagung weitergeführt werden. Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt Die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg warnt vor dem Risiko möglicher Leitungslecks und fordert, dass öffentliche Auftraggeber bei der Ausschreibung und der Vergabe von Gas- und Wasserleitungsarbeiten nur Firmen berücksichtigen, die über eine entsprechende Zertifizierung nach dem sogenannten Arbeitsblatt GW 301 verfügen. In dieser Fachkundebescheinigung, die unter anderem der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und die Zertifizierung Bau verleihen, wird die Kompetenz und fachliche Eignung eines Leitungsbauunternehmens nachgewiesen und damit sichergestellt, dass die Arbeiten auch im Hinblick auf sicherheitstechnische Normen korrekt ausgeführt werden. » Dr. Robert Momberg, Hauptgeschäftsführer Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Andreas Geiger, Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Dr. Dieter Scheidemann, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Verkehr der Stadt Magdeburg (v.l.) L ÄNDERSPIEGEL / 23 NORDRHEIN-WESTFALEN Wirtschaft warnt vor Infrastrukturkollaps Die Diskussion um den Zustand der Verkehrsinfrastruktur hält an. Besonders in Nordrhein-Westfalen reißen die Meldungen über immer mehr sanierungsbedürftige Brücken nicht ab. Dringende Kapazitätserweiterungen und Netzschlüsse warten zum Teil seit Jahrzehnten auf ihre Realisierung. So kann und darf es nicht weitergehen. Dies war der Tenor der gemeinsamen Pressekonferenz der Initiative NRW-Wirtschaft am 18. März in Düsseldorf. Die Initiative, bestehend aus den Industrie- und Handelskammern, Handwerksorganisationen, der Vereinigung „unternehmer nrw“ sowie nordrhein-westfälischen Branchenverbänden der Bauwirtschaft, der Verkehrsund Logistikwirtschaft, der Häfen und des Handels, forderte in einem Positionspapier, den wachsenden Investitionsstau aufzulösen, bevor der Wirtschaftsstandort NRW nachhaltig Schaden nehme. Schließlich gehörten die verkehrliche Erreichbarkeit, die Qualität der Verkehrswege und die Vernetzung der Verkehrssysteme zu den am häufigsten unterschätzten Größen für Wachstum und Beschäftigung. Restriktive Straßenbaupolitik Die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, RAin Prof. Beate Wiemann, verwies auf die im Jahr 2012 rückläufigen Auftragseingänge im Straßenbau um –5 Prozent bei einem Anstieg der Bauaufträge insgesamt um 5,8 Prozent. „Diese Entwicklung zeigt, wie restriktiv die aktuelle Straßenbaupolitik ist“, erläuterte Wiemann. Gleichzeitig erinnert sie an die im Januar dieses Jahres vorgestellten Kürzungsbeschlüsse der Landesregierung. Danach müsse der Einzelplan Bauen, Wohnen und Verkehr mit 15,5 Prozent die größten Abstriche hinnehmen. Hier werde die Haushaltskonsolidierung auf dem Rücken der Baubranche ausgetragen. Zwar sei der Handlungsbedarf unbestritten, als Dreh- und Angelpunkt habe sich jedoch die Finanzierung erwiesen. Da die öffentliche Hand auf absehbare Zeit nicht in der Lage sein werde, ihre Investitionshaushalte bedarfsgerecht auszugestalten, müssten neue Finanzierungsalternativen wie zum Beispiel Öffentlich Private Partnerschaften entwickelt werden. Zu den drängendsten Problemen gehöre insbesondere die Brückensanierung. Mit 375 potenziel- len Schadensbrücken liege Nordrhein-Westfalen weit vor allen anderen Bundesländern. „Doch was nützen alle Gelder, wenn die Planung hinterherhinkt“, fasste Wiemann zusammen. Die Landesregierung dürfe daher keine Zeit vergeuden, ihre Planungskapazitäten aufzustocken. „Sonst profitieren, wie schon einmal, andere Bundesländer von möglichen Finanzspritzen für NordrheinWestfalen.“ Risse im Verkehrsnetz „Das Verkehrsnetz in NRW hat mittlerweile unübersehbare Risse bekommen,“ so brachte Joachim Brendel, Federführer Verkehr der IHK NRW, die zunehmend kritische Verkehrslage auf den Punkt. Die Bundesregierung müsse anerkennen, dass nirgendwo in Deutschland die Verkehrsbelastungen und damit auch der Investitionsbedarf so hoch seien wie in Nordrhein-Westfalen. „Das muss sich zukünftig in einem deutlich erhöhten NRW-Anteil an den Investitionsmitteln des Bundes für Straße, Schiene und Wasserstraße widerspiegeln“, so Brendel. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Planung und Umwelt des Westdeutschen Handwerkskammertages, Thomas Harten, bezeichnete die Straßen als lebensnotwendige Schlagader für die Handwerksbetriebe. Staus verteuerten die handwerklichen Leistungen, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stehe auf dem Spiel. Die gute und schnelle Erreichbarkeit sowohl der Arbeits- und Betriebsstätte als auch des Kunden müsse kalkulierbar sein. Der Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW, Dr. Christoph Kösters, bezeichnete Güterverkehr und Logistik als das Rückgrat der modernen arbeitsteiligen Wirtschaft. Innerhalb Deutschlands sei NRW der führende Logistikstandort. Bei der Frage der Finanzierung der notwendigen Investitionen in die Verkehrswege werde immer wieder eine stärkere Belastung des Güterverkehrs als Verursacher gefordert. „Dabei wird vergessen, dass der Straßenverkehr und insbesondere auch der Güterverkehr bereits enorme Summen zahlt, die jedoch nicht zweckgebunden größtenteils in andere Ausgabenbereiche fließen“, erläuterte Kösters. Der Vorsitzender der Häfen NRW, Friedrich Weege, unterstrich die Bedeutung der Häfen und Wasserstraßen als Teil der Verkehrsinfrastruktur: „Erst im Zusammenspiel aller Verkehrsträger liegt das besondere Potenzial.“ Hier müsse die Wasserstraße ihre spezifischen Vorteile ausspielen, wie Umweltfreundlichkeit oder große Ladevolumina. Das Positionspapier Infrastruktur und Standortqualität kann beim Bauindustrieverband NRW angefordert werden unter [email protected] » Waren sich einig: Infrastruktur in NRW steht vor dem Kollaps. Thomas Harten, Westdeutscher Handwerkskammertag, Joachim Brendel, IHK NRW, RAin Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin Bauindustrie NRW, Dr. Christoph Kösters, Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (v.l.) NORDRHEIN-WESTFALEN » Duale Studiengänge auf dem Vormarsch Neue Internetpräsenz www.dualstudieren.de ist online Mit der neuen Internetpräsenz www.dualstudieren.de informiert das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (BFW) über die Dualen Studiengänge Bauingenieurwesen in Kooperation mit der Fachhochschule Köln, der Bergischen Universität Wuppertal, der Hochschule Bochum und der Fachhochschule Aachen. Das BFW lädt alle Abiturienten und Schüler mit Fachhochschulreife sowie Interessierte ein, diese neue Plattform zu be- suchen und die Vielfältigkeit der Dualen Studiengänge Bauingenieurwesen zu entdecken. Online bewerben Die neuen, klar strukturierten Seiten bieten umfangreiche Informationen zum Studienmodell, zu den kooperierenden Hochschulen sowie zu den möglichen Ausbildungsberufen. Weiterhin bietet die Seite eine direkte Bewerbungsmöglichkeit. Die Rubrik Aktuelles präsentiert aktuelle Themen und Termine sowie Ausbildungs-/ Studienplatzangebote und hält den Nutzer somit ständig auf dem Laufenden. Natürlich fehlt auch nicht der direkte Link zur Lehrstellenbörse und zu den kompetenten Ansprechpartnern. Brückensanierung ohne neue Finanzierungsquellen nicht machbar „Die Diskussion um den Zustand unserer Verkehrsinfrastruktur wird nahezu täglich durch neue Hiobsbotschaften befeuert.“ Mit diesen Worten kommentierte RAin Prof. Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, Meldungen über Schäden in der Verkehrsinfrastruktur, vor allem an Brückenbauwerken. Da der immer größer werdende Sanierungsstau die normalen Investitionshaushalte inzwischen völlig überfordere, müsse auf zusätzliche Finanzierungsquellen zurückgegriffen werden, so Wiemann. In diesem Zusammenhang habe der Bau- und Verkehrsminister des Landes NRW, Michael Groschek, mit der Idee eines Notfallfonds bereits die Forderung des Bauindustrieverbandes NRW nach einem „Brückensanierungsprogramm“ aufgegriffen. Zu den infrage kommenden Finanzierungsmöglichkeiten würde sich auch eine Erweiterung der Lkw-Maut in die Breite oder Tiefe anbieten. Dies bedeute die Einbeziehung von Fahrzeugen ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und bzw. oder die Ausweitung der Lkw-Maut auf alle Bundesstraßen. Alternativ sei auch eine Pkw-Maut in Erwägung zu ziehen, welche mit Blick auf den gewaltigen Sanierungsbedarf sicherlich die effizienteste Lösung darstellen dürfte, um den fortschreitenden Werteverzehr aufzuhalten. Wiemann: „Der Ernst der Situation duldet keinen Aufschub mehr“. Neben den erforderlichen Lückenschlüssen und dem Ausbau der Bundesfernstraßen sind nach Angaben der Landesregierung die Brücken das drängendste Problem in Nordrhein-Westfalen. Geschwindigkeitsbeschränkungen und Ablastungen sind, so Wiemann, inzwischen sichtbare Zeichen einer immer weiter verschleißenden Verkehrsinfrastruktur. Neben 375 potenziell „gefährdeten“ Bauwerken würden weitere 800 Brücken auf Schwerlastverkehrsstrecken unter verstärkter Beobachtung stehen. Gleichzeitig werde jedoch beklagt, dass es zu wenig Experten gebe, welche die notwendigen Untersuchungen und Berechnungen vornehmen könnten. Hier biete die Bauindustrie ihr Know-how und ihre Unterstützung an. L ÄNDERSPIEGEL / 25 NORDBADEN Rekordaufkommen an Gewerbesteuer in Infrastruktur einbringen! » Warben mit Wettpflastern und Wettrohrstecken für eine Ausbildung am Bau „Jobs for Future“ „Mitmachen“ stand dieses Jahr auf dem Programm bei der Nachwuchswerbung des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden. Auf der Ausbildungsmesse „Jobs for Future“ in der Maimarkthalle Mannheim traten verschiedene Teams beim sogenannten „BauChallenge“, jeweils bestehend aus einem Messebesucher und einem der VerbandsLehrlinge, in den Disziplinen „Wettpflastern“ und „Wettrohrstecken“ gegeneinander an. Geleitet wurde der Messeauftritt von Ausbilder Süleyman Celik (ABZ Mannheim). Eine Fotoshow des „Bau-Challenge“ ist auf dem YouTube-Kanal der Ausbildungszentren des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden zu sehen: https://www.youtube.com/user/ AbzBauNordbaden Der Verband Bauwirtschaft Nordbaden fordert die Städte und Gemeinden auf, zumindest einen Teil der Rekordeinnahmen an Gewerbesteuer in die sowohl von Firmen als auch von Privatpersonen täglich genutzte und benötigte Infrastruktur einzubringen. „Die Betriebe zahlten 2012 so viel Gewerbesteuer wie nie zuvor“, betont Thomas Möller, Geschäftsführer des Verbandes in Mannheim. „Vor allem die Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern erwirtschafteten 2012 Milliardenüberschüsse“, zitiert Thomas Möller eine kürzlich im Handelsblatt veröffentlichte Studie. „Jetzt ist die Zeit, die seit Jahren aufgeschobenen und dringend benötigten Sanierungsmaßnahmen der Kreis- und Gemeindestraßen in Angriff zu nehmen. Viele der Verkehrswege sind nach dem langen harten Winter in katastrophalem Zustand. Eine weitere Vernachlässigung der Infrastruktur gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen Wirtschaft.“ Der Verband befürwortet in diesem Zusammenhang die Entscheidung der Landesregierung, in Zukunft die Dringlichkeit einer Sanierungsmaßnahme bei der Zuweisung der Fördermittel an die Regierungspräsidien stärker zu berücksichtigen – fordert gleichzeitig aber eine Erhöhung der zur Verfügung stehenden Mittel. Thomas Möller: „Durch reine Umverteilung des Geldes wird sich der Sanierungsstau bei Baden-Württembergs Straßen nicht auflösen.“ Wie notwendig stärkere Anstrengungen für den Erhalt der Straßen aber sind, wird durch die aktuellen Werte der alle vier Jahre von der Landesregierung selbst durchgeführten Straßenzustandserfassung und -bewertung (ZEB) deutlich: Bei den Landesstraßen verschlechterte sich zwischen 2008 und 2012 der Gesamtzustandswert von 2,9 auf 3,1 (die Notenskala für die Fahrbahn reicht von 1,0 bis 5,0). Inzwischen befinden sich 27,8 Prozent der Landesstraßen (ca. 2.700 Kilometer) in einem sehr schlechten Zustand (Note 4,5 bis 5,0). Baugespräche Maimarkt Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel sowie zahlreiche Bundes- und Landtagsabgeordnete folgten der Einladung des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden zu einem Baugespräch auf dem Mannheimer Maimarkt. Darunter Dr. Birgit Reinemund, MdB, Dr. Gerhard Schick, MdB, Karl Klein, MdL (3. v. re.), Wolfgang Raufelder, MdL (2. v. re.) und Georg Wacker, MdL (re.). Die Gespräche fanden am gemeinsamen Maimarktstand der Bauinnungen Mannheim und Heidelberg mit der Zimmererinnung Mannheim statt. HAMBURG HAMBURG Hamburgs beste Auszubildende ausgezeichnet Hamburgs beste Werkpoliere 2013 Bereits zum 18. Mal hat die Stiftung der Bauindustrie Hamburg die besten Auszubildenden des dritten Lehrjahrs mit dem Förderpreis der Stiftung der Bauindustrie Hamburg ausgezeichnet. Die Förderpreise in Höhe von insgesamt 2.500 Euro wurden von RA Peter Wagenmann vom Bauindustrieverband Hamburg Schleswig-Holstein im Ausbildungszentrum überreicht. Die Stiftung der Bauindustrie Hamburg hat die drei Lehrgangsbesten der Werkpoliere Karsten Stier, Christoph Sprung und Sven Eckstein mit Urkunden und Geldprämien in Höhe von insgesamt 600 Euro ausgezeichnet. Patricia Sabrido/ABZ Hamburg Die Hamburger Bauindustrie will mit ihrem Preis die Leistungsfähigkeit im Ausbildungsberuf und eine Vertiefung der handwerklichen Fertigkeiten fördern. Prämiert wurden jeweils die zwei Besten aus den Einzelwettbewerben in den Berufen: Beton- und Stahlbetonbauer, Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Kanalbauer/Rohrleitungsbauer, Maurer, Straßenbauer, Stuckateur/Trockenbaumonteur, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer und Zimmerer. » Stiftung der Bauindustrie Hamburg ehrte zum 18. Mal die besten Auszubildenden „Der Werkpolier ist einer der wichtigsten Mitarbeiter auf der Baustelle. Er leitet kleinere Baustellen oder ist auf größeren Baustellen für mehrere Kolonnen verantwortlich“, sagte der Geschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hamburg Schleswig-Holstein, RA Peter Wagenmann, im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Ausbildungszentrum-Bau in Hamburg. Die Preisträger haben ihre Fachkenntnisse und ihr Wissen nach einem fünfwöchigen Lehrgang in einer schriftlichen und mündlichen Prüfung vor dem Prüfungsausschuss nachgewiesen. BAYERN Dipl.-Ing. Josef Geiger zum neuen Präsidenten des Bayerischen Bauindustrieverbandes gewählt Dipl.-Ing. Josef Geiger wurde von der Mitgliederversammlung des Bayerischen Bauindustrieverbandes am 25. April in Nürnberg zum neuen Präsidenten des Bayerischen Bauindustrieverbandes gewählt. Der 52-jährige geschäftsführende Gesellschafter der Wilhelm Geiger GmbH & Co. KG in Oberstdorf tritt damit die Nachfolge von Prof. Dipl.Kfm. Thomas Bauer an, der nach 16 Jahren nicht mehr für das Präsidentenamt kandidierte. Die Unternehmensgruppe Geiger ist ein mittelständisches Familienunternehmen aus dem Allgäu, das u. a. in den Bereichen Bauwerksanierung, Entsorgung und Recycling, Kanaltechnik, Umweltsanierung, Verkehrswegebau, Hochbau und Schlüsselfertigbau tätig ist. » Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer (l.) übergibt das Amt des BBIV-Präsidenten an Dipl.-Ing. Josef Geiger Dipl.-Ing. Josef Geiger engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich im Bayerischen Bauindustrieverband. Seit 2001 ist er Mitglied des Vorstandes, 2007 wurde er von der Mitgliederversammlung in Bamberg zum Vizepräsidenten des Verbandes gewählt. L ÄNDERSPIEGEL / 27 SAARLAND MECKLENBURG-VORPOMMERN » Ulrich Commerçon, Bildungsminister des Saarlandes, will die Berufsorientierung in der Sekundarstufe I verbessern (m.) Landesbeste in den Bau- und Ausbauberufen geehrt Bauverband mit neuem Logo Die landesbesten 18 Nachwuchskräfte in den Bau- und Ausbauberufen hat der Arbeitgeberverband (AGV) Bau Saar in einer Feierstunde geehrt. Hans-Ludwig Bernardi, Präsident des AGV Bau Saar, lobte dabei die unverändert hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe des Bauhauptgewerbes. Besonders erfreulich sei dabei, dass es trotz spürbar zunehmender Probleme bei der Nachwuchsgewinnung unverändert gelinge, bei der Berufsausbildung des Baunachwuchses immer wieder hervorragende Ergebnisse nachzuweisen. Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern tritt ab sofort mit einem neuen Logo in der Öffentlichkeit auf. „Das neue Logo bildet den Mittelpunkt eines einheitlichen Gesamtauftritts, der nach der Fusion von Baugewerbeverband und Bauindustrieverband vor fünf Jahren notwendig wurde“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bauverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Dipl.-Ing. (FH) Jörg Schnell. „Es ist an der Zeit, dass wir die hervorragende Zusammenarbeit auf allen Ebenen zwischen den Kollegen des Baugewerbes und der Bauindustrie in Mecklenburg-Vorpommern auch nach außen hin dokumentieren“, ergänzte der Präsident des Bauverbandes MecklenburgVorpommern, Prof. Dr.-Ing. Carl Thümecke. Aus seiner Sicht sei die Entscheidung, zusammenzugehen, die einzig richtige gewesen. Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des Saarlandes, lobte die Leistungen der jungen Fachleute vom Bau, die sich auf dem Fundament einer guten und soliden Ausbildung für zukünftige Aufgaben empfohlen haben. Eine seiner Hauptaufgaben sieht der Bildungsminister in der Verbesserung der Berufsorientierung der Schüler in der Sekundarstufe I. Mit dem Projekt „Zukunft konkret“ wolle man zu einer deutlichen Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf beitragen. Wichtig sei für ihn aber auch, eine große Stärke des dualen Systems verstärkt zu nutzen, die gut ausgebildeten Fachkräften den Weg an die Fachhochschulen ebnet. Jahrgangsbester aus dem Bereich Bauindustrie wurde Erik Rau, ausgebildet bei der Dittgen Bauunternehmen GmbH in Schmelz. Rau belegte gleichzeitig den 1. Platz bei den Straßenbauern. Den 2. Platz im Straßenbauerhandwerk belegte Danny Engel, ausgebildet bei der Hans Geimer GmbH, Saarlouis. Bei den Beton- und Stahlbetonbauern belegte Benjamin Misamer, ausgebildet in der Peter Gross Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG, St. Ingbert, und den 2. Platz Pascal Omlor, ausgebildet in der Modernbau GmbH, Saarbrücken. Der Bauverband Mecklenburg-Vorpommern vertritt die gesamte Bauwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. SONSTIGES Titelfoto / aktuell Wettbewerb „Auf IT gebaut“ 2014 startet © Sydney Aerial Photography Ab sofort sucht das Kompetenzzentrum des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft (RKW) im Rahmen des Wettbewerbs „Auf IT gebaut“ wieder kreative Ideen für die Nutzung moderner Informationstechnologien in der Bauwirtschaft. Bewerben können sich engagierte Studenten, Auszubildende und junge Beschäftigte. An die Gewinner wird ein Preisgeld von insgesamt 20.000 Euro vergeben. Vielen Dank für die Zusendung Ihrer Fotos. Damit kann unser Titelfoto-Wettbewerb in die zweite Runde gehen! Aus den Einsendungen haben wir für diese Ausgabe das Projekt Barangaroo South, Sydney, der Bauer Foundations Australia Pty Ltd ausgewählt. Die australische Tochter der Bauer Spezialtiefbau GmbH führt zusammen mit einem Joint-Venture-Partner seit Januar 2012 die Gründungsarbeiten im Hafen von Sydney aus und stellt im Auftrag des Unternehmens Lend Lease rund 1.000 bis zu 35 Meter tiefe Bohrpfähle mit Durchmessern von bis zu 2,4 Metern her. Alle weiteren Fotos sind natürlich weiter im Rennen und haben eine gute Chance, in einer der nächsten Ausgaben von Bauindustrie aktuell veröffentlicht zu werden. Außerdem sind wir natürlich auf weitere Fotos gespannt! Bitte schicken Sie Ihr Foto in Druckauflösung an [email protected] Weitere Informationen und Anmeldung unter www.aufitgebaut.de und www.facebook. com/aufitgebaut Bereits zum 13. Mal geht der Wettbewerb in eine neue Runde – es werden Preise in vier Kategorien vergeben. Der gewerblich-technische Bereich richtet sich besonders an Auszubildende und junge Berufstätige – und dadurch auch an Ausbilder und Berufsschullehrer –, die im Rahmen von Ausbildung und ersten Berufsjahren innovative und praxisnahe IT-Lösungen entwickelt haben. In den Bereichen Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft und Architektur können Studierende, Absolventen und junge Berufstätige ihre kreativen Arbeiten einzeln oder im Team einreichen – Studien- sowie Bachelor- und Masterarbeiten sind hierbei willkommen. Im November wählt eine Fachjury aus Vertretern der Auslober, Förderer sowie aus externen Experten die Sieger des Wettbewerbes aus. Ihre Preise können die Gewinner im Februar 2014 auf der internationalen Fachmesse für Bauen und Gebäudetechnik bautec in Berlin entgegennehmen. Der Wettbewerb geht zurück auf eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und der Industriegewerkschaft BauenAgrar-Umwelt und wird in Kooperation mit dem RKW Kompetenzzentrum realisiert. Der Wettbewerb wird von zahlreichen namhaften Förderern wie die Premium-Förderer Ed. Züblin AG und den VHV-Versicherungen unterstützt. IMPRESSUM Herausgeber Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Redaktion Dipl.-Volkswirt Dr. Heiko Stiepelmann (verantw.) Iris Grundmann, M.A. Dipl.-Volkswirtin Petra Kraus (Daten zur Baukonjunktur) Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin Tel.: 030 21286-0 Fax: 030 21286-189 Nachdruck mit Quellenangabe honorarfrei gestattet. Belegexemplar erbeten. Gestaltungskonzept, Layout und Realisation construktiv GmbH, Agentur für Online + Print + PR, Bremen/Berlin Fotos: © Sydney Aerial Photography (Titel) Druckerei Graphia – Huss, Frankfurt a. M. ISSN 0940-7367 PERSONALIEN / 29 SONSTIGES Homogenbereiche – Vereinheitlichung der Boden- und Felsklassen in der VOB/C Personalien / aktuell Prof. Dr.-Ing. Konrad Spang von der Dr. Spang Ingenieurgesellschaft für Bau/aktuell wesen, Geologie und Umwelttechnik hat dem Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen (DVA) den Entwurf zum Abschlussbericht über die Pilotprojekte zur Einführung der Homogenbereiche in die ATV DIN 18300 „Erdarbeiten“ vorgelegt. Im Rahmen der Evaluierung des Homogenbereich-Konzeptes wurden insgesamt sieben Pilotprojekte durchgeführt: vier Straßenbauprojekte der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern, ein Straßenbauprojekt des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und zwei Versickerungsanlagen der Bundesanstalt für Wasserbau. Dr. Spang kommt in seinem Berichtsentwurf zu dem Ergebnis, dass das Konzept der Homogenbereiche sehr gut geeignet ist, sowohl die Vereinheitlichung der Boden- und Felsklassen in der VOB/C zu gewährleisten als auch zuverlässigere Beschreibungen des Leistungssolls zu ermöglichen. Über diese Feststellung hinaus enthält der Bericht Empfehlungen für die weitere Überarbeitung der ATV DIN 18300. Der Fachberaterkreis ATV DIN 18300 hat unter der Obmannschaft von Dipl. Ing. Frank Sommer, Bauer Spezialtiefbau, diese Empfehlungen bereits umgesetzt und dem Hauptausschuss Tiefbau (HAH) einen Entwurf vorgelegt. Dieser Entwurf wird den Mitgliedern des DVA alsbald zur Stellungnahme vorgelegt. » Der Bundesvorsitzende der IGBAU, Klaus Wiesehügel, feierte seinen 60. Geburtstag. Auf einer Podiumsdiskussion mit Norbert Blüm, ehemaliger Bundesarbeitsminister, Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD, und Michael Sommer, Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, erinnerte der Präsident des Hauptverbandes, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, der von 1999 bis 2008 Vizepräsident Sozialpolitik des Verbandes war, an einen der gemeinsamen tarifpolitischen Meilensteine: „Die Einführung der Bau-Mindestlöhne 1997 war richtig und hat sich bewährt.“ Wiesehügel resümierte, dass die gemeinsamen Verhandlungen stets fair und überwiegend sachlich verliefen. Die Gratulanten gaben dem Bundesvorsitzenden mit auf den Weg, dass es noch einige Baustellen zu bewältigen gebe. Kalle Meyer Zur Erinnerung: Der Vorstand des DVA hatte 2011 das Konzept zur Vereinheitlichung der Boden- und Felsklassen durch Homogenbereiche mit der Maßgabe gebilligt, die Praktikabilität anhand ausgesuchter Pilotprojekte zu prüfen. Paul Schimweg VOB Personalien / aktuell » Die Fachgruppe Verkehrswege- und Tiefbau der Bauwirtschaft Baden-Württemburg wählte Volker Krauß, Leonhard Weiss GmbH & Co. KG, zum neuen Vorsitzenden. Als stellvertretende Vorsitzende wurden Eberhard Köhler, Schneider GmbH & Co. KG, und Markus Reichl, Kirchhoff Straßenbau GmbH, gewählt. » Seinen 65. Geburtstag feierte Dr. Veit Walthelm, Vorsitzender des Mittelstandsausschusses, Mitglied des Sozialpolitischen Ausschusses, kooptiertes Vorstandsmitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Recht im Hauptverband und Mitglied des Gesamtbeirates des Bayerischen Bauindustrieverbandes. » Neuer Vorsitzender der Landesfachabteilung Straßenbau des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen ist Dipl.-Ing. Axel Rabs, Eurovia Teerbau GmbH. Zu seinem Stellvertreter wurde Dipl.-Ing. Lars Keller, F. Winkler KG, gewählt. » Das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat zwei neue Präsidiumsmitglieder gewählt. Frank Dreeke, Mitglied des Vorstands BLG Logistics Group AG & Co. KG, und Joachim Enenkel, Mitglied des Vorstands Bilfinger SE, verstärken das Präsidium des DVF. Enenkel übernimmt zudem die Leitung des Lenkungskreises Infrastruktur, Dreeke wird neuer Leiter des Lenkungskreises Häfen und Schifffahrt. » Dipl.-Kfm. Günter Dickel, ehemaliges Mitglied des Präsidiums des Hauptverbandes und ehemaliger Präsident der Wirtschaftsvereinigung Bauindustrie NRW, vollendete sein 75. Lebensjahr. » Dipl.-Ing. Dieter Hesselmann, Geschäfts- » Dipl.-Ing. Hans-Werner Alpen, eheführer des Rohrleitungsbauverbandes und Geschäftsführer der Bundesfachabteilung Leitungsbau, feierte seinen 50. Geburtstag. maliges Präsidiumsmitglied des Hauptverbandes und ehemaliger Vorsitzender des Bauindustrieverbandes SchleswigHolstein, ist im Alter von 90 Jahren verstorben. DATEN ZUR BAUKONJUNK TUR IN DEUTSCHL AND / 31 Winter verhagelt Bilanz: Umsatz bricht um 10 Prozent ein Baunachfrage Bauleistung Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro) Nominal Jan. – Mrz. 2013 Bauart in Mio. Euro in % z. Vj. Wohnungsbau 2.353 –1,0 Wirtschaftsbau 5.289 –6,3 Öffentlicher Bau 4.552 0,0 Öffentlicher Hochbau 794 –11,6 Straßenbau 2.032 8,6 Sonstiger Tiefbau 1.726 – 3,1 Insgesamt 12.194 –3,0 Umsatz im Bauhauptgewerbe (in Mio. Euro) Nominal Jan. – Mrz. 2013 Bauart in Mio. Euro in % z. Vj. Wohnungsbau 5.105 –7,6 Wirtschaftsbau 5.456 –8,5 Öffentlicher Bau 3.117 –15,4 Öffentlicher Hochbau 938 –9,2 Straßenbau 1.013 –23,1 Sonstiger Tiefbau 1.166 –12,5 Insgesamt 13.678 –9,9 Hochbaugenehmigungen (Neubau) Gebäudeart Zahl der genehmigten Wohnungen Wohn- und Nichtwohngebäude insg.* dar.: Wohngebäude insg. dar.: Einfamilienhäuser Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Geleistete Arbeitsstunden im Bauhauptgewerbe (in Mio. Std.) Bauart Jan. – Mrz. 2013 in Mio. Std. in % z. Vj. Wohnungsbau 63,5 –12,4 Wirtschaftsbau 51,2 –10,8 Öffentlicher Bau 32,5 –19,6 Öffentlicher Hochbau 8,6 –16,3 Straßenbau 11,8 –22,0 Sonstiger Tiefbau 12,1 –19,6 Insgesamt 147,2 –13,6 Jan. – Mrz. 2013 absolut in % z. Vj. 55.412 13,0 49.285 16,0 20.406 6,9 4.336 10,7 22.854 25,0 Veranschlagte Baukosten (in Mio. Euro) Nichtwohngebäude insgesamt 5.709 dar.: Wirtschaftsbauten 3.924 Öffentliche Gebäude 1.786 dar.: Büro- und Verwaltungsgeb. 1.187 Fabrik- und Werkstattgeb. 745 Handels- und Lagergeb. 1.285 13,5 –4,7 95,5 49,7 –23,0 8,3 * Einschl. Umbauten. Arbeitsmarkt Beschäftigte im Bauhauptgewerbe (Anzahl)* Jan. – Mrz. 2013 Anzahl in % z. Vj. Insgesamt 713.991 –0,3 * Durchschnitt. Auftragsbestand im Bauhauptgewerbe (Reichweite in Monaten) Bauart Apr. Mrz. Feb. Apr. Mrz. Feb. 2013 2013 2013 2012 2012 2012 Wohnungsbau 2,8 2,9 2,7 2,8 2,6 2,5 Wirtschaftshochbau 3,3 3,5 3,4 3,3 3,4 3,2 Öffentlicher Hochbau 2,4 2,6 2,5 2,2 2,3 2,2 Straßenbau 2,9 2,6 2,3 2,5 2,2 2,3 Sonstiger Tiefbau 3,1 2,9 2,5 2,7 2,5 2,5 Insgesamt 3,0 3,0 2,8 2,8 2,7 2,6 Arbeitslose und offene Stellen (Anzahl) im Bauhauptgewerbe Mrz. Apr. Mrz. Apr. 2012 2012 2013 2013 Offene Stellen für Baufacharbeiter* 9.540 8.983 9.530 9.480 Arbeitslose Baufacharbeiter* 48.708 62.256 40.716 55.276 Offene Stellen für Bauingenieure 1.868 1.814 1.807 1.773 Arbeitslose Bauingenieure 2.714 2.635 2.769 2.787 * Bauarbeiter ohne Helferberufe. Wohnungsbau Wirtschaftsbau –1,0 –6,3 Öffentlicher Bau 0,0 Öffentlicher Hochbau –11,6 Straßenbau Sonstiger Tiefbau Insgesamt 1 8,6 –3,1 –3,0 Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Quellen: Statistisches Bundesamt, Bundesagentur für Arbeit, ifo Institut shutterstock.de Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe, Januar – März 2013, in % zum Vorjahreszeitraum Überversichert? Unterversichert? Wie halten Sie es mit der Risikoabwehr? Wenn Anforderungen und Risiken Ihres Unternehmens in der Baubranche komplexer werden, brauchen Sie die Unterstützung eines Experten. Diesen finden Sie bei Aon, dem weltweit führenden Versicherungsmakler. Wir beraten Sie in allen Fragen des Risikomanagements und halten Ihnen den Rücken frei. Damit Sie sich auf Ihr Geschäft konzentrieren können. Wir sind für Sie da! Aon Versicherungsmakler Deutschland GmbH Specialty Construction | [email protected] | www.aon.de Risk. Reinsurance. Human Resources. Empower Results TM