DEA-Effizienzvergleich deutscher Verkehrsflughäfen in den
Transcrição
DEA-Effizienzvergleich deutscher Verkehrsflughäfen in den
Arbeitspapiere der FOM Klumpp, Matthias (Hrsg.) ild Schriftenreihe Logistikforschung Band 28 DEA-Effizienzvergleich deutscher Verkehrsflughäfen in den Bereichen Passage und Fracht Albrecht, L. / Klumpp, M. / Keuschen, T. Albrecht, Lars / Klumpp, Matthias / Keuschen, Thomas DEA-Effizienzvergleich deutscher Verkehrsflughäfen in den Bereichen Passage und Fracht FOM Hochschule ild Institut für Logistik- & Dienstleistungsmanagement Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, November 2012 ISSN 1866-0304 Essen Die Autoren danken Dirk Krome für Korrekturhinweise zu dieser Publikation Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen II Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................ III Abbildungsverzeichnis .................................................................................................IV Tabellenverzeichnis ......................................................................................................V Abstract .......................................................................................................................VI 1 Einleitung .......................................................................................................... 1 2 Die DEA als OR Methode im Bereich von Dienstleistungen............................... 4 2.1 Die Methodologie der DEA ................................................................................ 4 2.2 Die Eignung der DEA zur Ermittlung der Performance von Flughäfen ............... 6 3 Datenerhebung.................................................................................................. 8 3.1 Auswahl der Vergleichseinheiten ....................................................................... 8 3.2 Auswahl der Effizienzkriterien.......................................................................... 10 3.3 Verhältnis der Vergleichseinheiten zu den Effizienzkriterien ............................ 14 4 Effizienzergebnisse deutscher Flughäfen ........................................................ 15 4.1 Ergebnisse des Betriebsvergleich ................................................................... 15 4.2 Ergebnisse des Zeitvergleichs ......................................................................... 16 4.3 Interpretation und Handlungsoptionen der Flughafen DMUs ........................... 17 5 Schlussbetrachtung ......................................................................................... 22 5.1 Erkenntnisgewinn ............................................................................................ 22 5.2 Ausblick ........................................................................................................... 23 Literaturverzeichnis ..................................................................................................... 24 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen Abkürzungsverzeichnis ADV ........................ Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen CCR........................ Charnes-Cooper-Rhodes DEA ........................ Data Envelopment Analysis DFG ........................ Deutsche Forschungsgemeinschaft DMU ....................... Decision Making Unit GAB ........................ German Airport Performance HGB........................ Handelsgesetzbuch ICAO....................... International Civil Aviation Organization OR .......................... Operations Research VE .......................... Verkehrseinheiten III Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen IV Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Technologie/Produktion von DMUs .......................................................... 5 Abbildung 2: Technologie/Produktion von Flughäfen DMU ......................................... 12 Abbildung 3: Spezialisierung der Flughäfen DMUs ..................................................... 19 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen V Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Top 10 deutsche Flughäfen 2011 ................................................................. 9 Tabelle 2: Potenzielle Effizienzkriterien einer Flughafen DMU .................................... 10 Tabelle 3: Ausprägungen ausgewählter Effizienzkriterien der Flughafen DMUs 2011 . 14 Tabelle 4: Effizienzergebnisse der Flughafen DMUs 2011 .......................................... 15 Tabelle 5: Ausprägungen Effizienzkriterien der Flughafen DMUs 2009-2010.............. 16 Tabelle 6: Effizienzergebnisse der Flughafen DMUs 2011 .......................................... 17 Tabelle 7: Nachtflugverbote der Flughafen DMUs....................................................... 21 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen VI Abstract Productivity is a major concern in the airline and air transport industry. For airlines themselves a lot of research and results has been put forward, for airports themselves such research is scarce. Therefore the following paper is quite interesting as it uses the data envelopment analysis (DEA) in order to calculate specific efficiency scores of twelve large German airports for the performance areas passengers and freight. Calculation results show that the airports of Düsseldorf, Frankfurt (Hahn) and Leipzig/Halle to be very efficient. This is also true for Berlin, where atypical cost reductions have been applied in preparation for the planned switch from two old (Schönefeld, Tegel) to one new airport site. Therefore the result for Berlin is not feasible for a scientific efficiency reporting. Nevertheless the airport concepts and management in Düsseldorf, Frankfurt (Hahn) and Leipzig/Halle should be included in any benchmarking approach in this industry. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 1 1 Einleitung Die tiefschneidende Deregulierung des Flugverkehrs in Deutschland, Kapazitätsengpässe aufgrund eines stetigen 1 Wachstums zwischen 3,5% und 5,5% 2, Überkapazitäten aufgrund von Fehlplanungen, Kostendruck von Billig-Airlines 3, gesellschaftliche und politische Diskussionen über Flughafenstandorte, Ausbaustufen und Nachtflugverbote, eine optimale Allokation von Flughafen-Ressourcen, eine erlebnisorientierte Nachfrageänderung und eine Verspätungsintensivierung, 4 als auch neue Großflugzeuge wie der A380 5 sind nur einige Herausforderungen einer unvollständigen Aufzählung, denen sich deutsche Flughäfen in den letzten Jahren stellen mussten. Entsprechend aller anderen Verkehrsträger wird auch für den Luftverkehr ein öffentliches Interesse postuliert, dass trotz dieser Herausforderungen Flughäfen dazu beitragen müssen, ein angemessenes Transportangebot zu möglichst niedrigen Preisen bereitzustellen. 6 Neben einem unmittelbaren Interesse von Fracht versendenden Unternehmen und Bürgern, die als Nutzer auftreten, besteht zudem ein mittelbares und begründetes Allgemeininteresse an der Bewältigung dieser Voraussetzungen, da Flughäfen eine Voraussetzung für den Luftverkehr und damit für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes darstellen. 7 Die Wichtigkeit der Flughäfen nimmt, bedingt durch ihr Potential zur Ergebnisverbesserung im Luftverkehr und damit zur wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes stetig zu. Insbesondere Deutsche Flughäfen geraten mit wenigen Ausnahmen im europäischen und internationalen Vergleich zunehmend ins Hintertreffen 8 und erzielen hinsichtlich ihrer Effizienz schlechte Ergebnisse. 9 Flughäfen sind Dienstleiter und erbringen mit ihren Gebäuden, Anlagen, Ausrüstungen und mit ihrem Personal alle nötigen Tätigkeiten, die für den Abflug, die Ankunft und die Bodenbewegungen von Luftfahrzeugen notwendig sind 10 und erfüllen dabei u.a. Abfertigungsdienstleistungen des regelmäßigen Luftverkehrs. 11 Das entstehende Produkt ist ein Beitrag zur Passagier- und Luftfrachtbeförderung und besteht aus einer Dienstleis- 1 Mit Ausnahme der Krisenjahre 1991 (Golf Krieg), 2001 (Terroranschläge USA) und 2009 (Finanzkrise). Vgl. Schlegel, A. (2010), S.6f. 3 Vgl. handelsblatt.de (2004), 29.Okt.2012. 4 Vgl. Schlegel, A. (2010), S.33. 5 Vgl. süddeutsche.de (2010), 28.Okt.2012. 6 Vgl. Pompl, W. (2007), S.51. 7 Vgl. Lechmann , M. (2011), S.4. 8 Vgl. handelsblatt.de (2004).de, 29.Okt.2012. 9 Vgl. Abdesekan, G./Cullmann, A. (2006), S.25. 10 Vgl. ICAO Annex 6. 11 Vgl. LuftVG §6. 2 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 2 tungssequenz. 12 Als Effizienzkriterium dieser Dienstleistungssequenz wird die Produktivität herangezogen, also der Quotient aus Output und Input des Flughafens. 13 Die Produktivität ist die zentrale Steuerungsgröße des Flughafens. Daher ist es wichtig für Flughäfen, geeignete Instrumente zur Erfassung ihrer Dienstleistungsproduktivität auszuwählen, um so Dienstleistungsprozesse transparenter zu machen und in der Lage zu sein, diese besser zu planen und höhere Effizienzen im Umgang mit Ressourcen zu erlangen. Dabei besteht für die Flughäfen die Herausforderung, geeignete und messbare Faktoren auszuwählen, die einen Einfluss auf ihre Dienstleistungsproduktivität und damit ihre Dienstleistungseffizienz haben. Ferner stellt sich die Frage, welche Instrumente oder Methoden genutzt werden, um identifizierte Faktoren zu bewerten, und wie sich aus den Ergebnissen Konsequenzen zur Effizienzverbesserung ableiten lassen. 14 Ziel dieses Arbeitspapiers ist es, einem Entscheider mittels der Data Envelopment Analysis (DEA) einen Beurteilungsmaßstab an die Hand zu geben, wie effizient die Dienstleistungsproduktivität eines Flughafens relativ zum Effizienzbesten einer Vergleichsgruppe ist. 15 Ausgehend von einer einführenden Charakterisierung des Dienstleistungsspektrums eines Flughafens, wird im Kapitel 2 die Methodik der DEA vorgestellt und aufgezeigt, warum diese zum Performancevergleich von Flughäfen geeignet ist. Kapitel 3 grenzt die betrachteten Flughäfen ein, stellt dar wie die Daten ermittelt wurden und welche Daten als In- bzw. Output-Faktoren zum Performancevergleich dienlich sind. Im Zuge des Kapitels 4 werden die Ergebnisse der angewendeten DEA vorgestellt und ausgewertet. Es wird weiterführend versucht dem Entscheider eine Handlungsempfehlung zur Effizienzverbesserung auszusprechen. Um das Dienstleistungsspektrum eines Flughafens zu bestimmen, bedarf es der Abgrenzung desselben. Neben der in der International Civil Aviation Organization (ICAO) festgelegten Definition eines Flughafens muss im Rahmen dieses Arbeitspapieres weiter auf Verkehrsflughäfen abgestellt werden. Diese weisen neben der Anforderung, dass die auf einem festgelegten Gebiet befindlichen Gebäude, Anlagen und Ausrüstungen dem Abflug, der Ankunft und der Bodenbewegungen von Luftfahrzeugen bestimmt sind, das Kriterium des allgemeinen Verkehrs und der Betriebspflicht auf. 16 Da unter diesem Kriterium die allgemeine Zugänglichkeit, als auch die zur Abfertigung von regelmäßigen Luftverkehrs umfangreichen Flugsicherungs- und Abfertigungsanlagen, 12 Vgl. Pompl, W. (2007), S.79ff. Vgl. Wilken, R. (2007), S.34. 14 Vgl. Hipp, C./Gotsch, C./Gliem, S./Lehmann, C. (2012), S.1f. 15 Vgl. Wilken, R. (2007), S.12. 16 Vgl. Pompl, W. (2007), S.162ff. 13 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 3 sowie ein ausgewiesener Bauschutzbereich zu subsumieren sind, 17 scheiden Militär-, Sonderflug-, Sport- und Segelflugplätze als auch alle Arten von Landeflugplätzen definitorisch aus und werden in diesem Arbeitspapier nicht weiter betrachtet. Dazu sind unter Flughäfen ausschließlich Verkehrsflughäfen zu verstehen. Das Geschäftsfeld von Flughäfen lässt sich in die beiden Bereiche Aviation und NonAviation unterteilen. Non-Aviation umfasst alle für den Flugbetrieb nicht zwangsläufig notwendigen Aktivitäten 18 wie beispielsweise die Vermietung von Gebäuden, Räumen und Park- und Werbeflächen, den Betrieb von Restaurants, Hotels oder Geschäften aber auch die Konzessionsvergabe oder Kapitalbeteiligungen und Finanzspekulation. 19 Diese Aktivitäten nehmen bei den deutschen Flughäfen einen Anteil zwischen 28% und 56% ein. 20 Der Bereich der Aviation erstreckt sich über die Wegesicherungsfunktion und die Abfertigungsfunktion. Aktivitäten zur Sicherstellung dieser Funktionen bilden das Dienstleistungsspektrum eines in diesem Arbeitspapier betrachteten Flughafens. Die Wegesicherungsfunktion ist zugleich Kernfunktion eines jeden Flughafens und umfasst neben der Bereitstellung von Flächen und Anlagen, die den Luftfahrzeugen Starts und Landungen ermöglichen, die Bereitstellung der Bodennavigation, Verkehrskontrolle, meteorologischen Service, als auch Rettungsdienste wie Feuerwehr oder medizinisches Personal. 21 Die Abfertigungsfunktion erstreckt sich auf alle Leistungen, die zur Erbringung von Luftverkehrsdienstleistungen erforderlich sind. Hier ist eine weitere Unterteilung in die betriebliche und verkehrliche Abfertigung möglich. Die Betankung, Wartung, und Enteisung des Flugzeuges zählen beispielsweise zur betrieblichen Abfertigung, wohingegen die Abfertigung von Passagieren als auch der Frachtumschlag zur verkehrlichen Abfertigung zählen. Insbesondere im Bereich der verkehrlichen Abfertigung sind je nach Spezialisierungsgrad des Flughafens zahlreiche weitere Unterteilungen vorhanden. 22 Im Rahmen der Performancebetrachtung dieser Arbeitspapieres werden im Folgenden nur die erbrachten Dienstleistungen im Kernbereich eines Flughafens – dem Aviation-Bereich – betrachtet. 17 Vgl. u.A. Maurer, P. (2007), S.94ff.; Pompl, W. (2007), S.162 ff.; Sterzenbach, R./Conrady, R./Fichert, F. (2009), S.163. 18 Vgl. Schulz, A./Baumann, S./Wiedenmann, S. (2010), S.34. 19 Vgl. Pompl, W. (2007), S.177ff. 20 Vgl. Maurer, P. (2007), S.94f. 21 Vgl. Sterzenbach, R./Conrady, R./Fichert, F. (2009), S.163. 22 Vgl. Lechmann , M. (2011), S.10. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 2 Die DEA als OR Methode im Bereich von Dienstleistungen 2.1 Die Methodologie der DEA 4 Geeignete Messinstrumente und Methoden sind notwendig, um die wirtschaftlichen Aktivitäten, Entscheidungen und Wirkungen eines Unternehmens erkennbar und unter dem Aspekt der Produktivität über die Zeit berechenbar zu machen. Ohne diese Instrumente und Methoden gehen ggf. Potenziale der Leistungsfähigkeit oder zur Generierung von Wettbewerbsvorteilen verloren. Insbesondere im Bereich der Dienstleistungsproduktivität ist eine große Vielfalt an Instrumenten und Methoden zur Optimierung und Steuerung eines besseren und effizienteren Umgangs mit den vorhandenen Ressourcen existent. Adoptiert aus dem Bereich der Sachgüterindustrie, wenden viele Dienstleister diese Instrumente und Methoden zur Produktivitätsbestimmung ihrer Dienstleistungen an. Hier liegt der besondere Schwerpunkt auf der Ermittlung, welche Faktoren die Dienstleistungsproduktivität beeinflussen. 23 Um im Bereich des Operations Research (OR) diese Faktoren mittels Optimierungsoder Simulationsmodellen positiv zu beeinflussen, dienen Beschreibungs-, Erklärungssowie Prognosemodelle zur Informationsgewinnung. In Ermangelung von Hypothesen und insbesondere aufgrund einer fehlenden Ableitung einer Funktion der Dienstleistungsproduktion ist die DEA kein Erklärungsmodell. Sie ist jedoch ein ORBeschreibungsmodell zur Ermittlung von relativen Effizienzwerten. 24 Der Performancevergleich verschiedener Organisationen hinsichtlich mehrerer Kriterien gestaltet sich oftmals schwierig, da sich die einzelnen Organisationen durch eine Vielzahl relevanter Faktoren charakterisieren lassen. Ist im Verhältnis zwischen Organisationen eine Organisation in einem Kriterium sehr gut und in einer anderen sehr schlecht, so lässt sich nicht direkt die relative Performance ermitteln. Die DEA ist eine auf mathematischer Programmierung basierende nicht-parametrische 25 multi-kriterielle Methode zur Performancemessung bei Vorhandensein von mehreren zu untersuchender Kriterien. 26 Basierend auf der Idee, dass sich Decision Making Units (DMUs) als Input-OutputSysteme darstellen lassen, wird im Rahmen der DEA angenommen, dass aus dem Einsatz von ein oder mehreren Input-Faktoren sich nach einer Transformation in der 23 Vgl. Hipp, C./Gotsch, C./Gliem, S./Lehmann, C. (2012), S.2ff. Vgl. Domschke, W., Drexl, A. (2010), S.3. 25 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.290. 26 Vgl. Wilken, R. (2007), S.11f. 24 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 5 DMU ein oder mehrere Output-Faktoren ergeben. Im Rahmen der Performancemessung der DEA werden für jede DMU die Input-Faktoren (X1…XN) und die OutputFaktoren (Y1…YN) ermittelt. Die Aktivitäten der DMU stellen eine Technologie, und damit aus produktionstheoretischer Sicht eine Produktionen, dar. 27 Abbildung 1: Technologie/Produktion von DMUs Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Kleine, A./Dennis, S. (2005): S.4ff. Die DEA vergleicht die Produktionen der DMUs bezogen auf ihre Effizienz mit einander. Da die Produktionsfunktion nicht bekannt ist und nur unter großem Aufwand ermittelbar wäre, wird im Rahmen der DEA innerhalb der betrachten DMUs eine Produktionsmenge konstruiert, die sämtliche innerhalb der Vergleichsgruppe für möglich erachteten Produktionen enthält. Diese Technologiemenge besitzt einen effizienten Rand, den Data Envelope, welcher im Zuge der Performancemessung einen Best Practice darstellt und als Benchmark verwendet werden kann. 28 Im Bezug zum effizienten Rand lassen sich DMUs als effizient und nicht effizient klassifizieren. Da innerhalb der DEA Input-Faktoren zu minimierende und Output-Faktoren zu maximierende Zielgrößen widerspiegeln, 29 gilt eine DMU im Rahmen der gesamten Produktionsmenge als effizient, sofern keine Produktion einer anderen DMU existiert, die sowohl für alle Inputund Output-Faktoren nicht schlechter als auch bei mindestens einem Input oder Output besser ist. 30 Alle ermittelten effizienten DMUs bilden die Vergleichsbasis (Peergroup) für die ineffizienten DMUs. Jede ineffiziente DMU wird dann mit einer virtuellen DMU verglichen, die einer Linearkombination einer effizienten DMU entspricht. Der Abstand dieser beiden miteinander verglichenen DMUs wird als Distanzmaß bezeichnet. 31 Aufgrund der unterschiedlichen Distanzmaße lässt sich ein Ranking innerhalb der ineffi- 27 Vgl. Kleine, A./Dennis, S. (2005), S.4ff. Vgl. Wilken, R. (2007), S.12f. 29 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.290. 30 Vgl. Kleine, A./Dennis, S. (2005), S.4ff. 31 Vgl. Stephan, A./Fischer, E.-O. (2009), S.188. 28 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 6 zienten DMUs bilden. Da das Distanzmaß auf unterschiedliche Weise gemessen werden kann und zu veränderten Rankings der ineffizienten DMUs führen kann, müssen die Berechnungsparameter 32 stets angegeben werden. Ist die Summe der Faktoren größer als drei, muss zudem angegeben werden, ob es sich bei der DEA Berechnung um eine Input- oder Output-optimierende Berechnung handelt. 33 Entgegen der ineffizienten DMUs ist eine Unterscheidung hinsichtlich der effizienten DMUs ohne Weiteres nicht möglich, da alle effizienten DMUs das gleiche Performancemaß besitzen, welches als Referenz genutzt wird. Effiziente DMUs können dennoch weiter differenziert werden, indem untersucht wird, wie oft Linearkombinationen effizienter DMUs zum Vergleich mit anderen DMUs herangezogen worden sind. Die so berechneten Supereffizienzen liegen oberhalb des Performancemaßes, spiegeln nicht mehr den effizienten Rand wieder und sind lediglich zum Vergleich effizienter DMUs zu nutzen. 34 Obwohl die absolute Effizienzmessung mit der DEA nicht möglich ist und sie sich nur relativ zur Produktionsmenge der beobachteten DMUs beschränkt, ist die mögliche Berücksichtigung mehrerer Input- oder Output-Faktoren ein Vorteil. 35 Dennoch hat die DEA, ebenso wie andere neue insbesondere quantitative Methoden mit Widerstand von Zielgruppenanwendern zu kämpfen und wird daher primär 36 in der Wissenschaft angewendet. 37 2.2 Die Eignung der DEA zur Ermittlung der Performance von Flughäfen Die DEA fußt auf dem Vergleich zwischen gleichartigen Entscheidungseinheiten. Verkehrsflughäfen in Deutschland stellen diese gleichartigen DMUs dar. Flughäfen besitzen innerhalb ihrer Produktion vielfältige Input- und Output-Faktoren, die zudem nicht alle miteinander vergleichbar sind. Eine absolute Effizienzmessung ist jedoch nicht möglich, da die Produktionsfunktion von Flughäfen nicht bekannt ist. Ein Benchmark hinsichtlich Effizienz ist somit ohne eine geeignete multi-kriterielle Analyse nicht möglich. 32 Die DEA bietet zudem die Besonderheit, dass die Bedeutungsgewichte der Input- und Output-Faktoren innerhalb des Modells bestimmt werden und sich über die gesamte Verteilungsmöglichkeit erstreckt. Sofern der Benutzer die Bedeutungsgewichte oder die Grenzen der Bedeutungsgewichte selbst bestimmt muss er dies ebenfalls angeben. 33 Vgl. Stephan, A./Fischer, E.-O. (2009), S.95ff. 34 Vgl. Kleine, A./Dennis, S. (2005), S.19. 35 Vgl. Wilken, R. (2007), S.13. 36 Um die DEA einem breiten Anwenderkreis zugänglich zu machen, stellt der Lehrgebiet Quantitative Methoden der Universität Hohenheim eine Web-Anwendung zur Verfügung die eine leichte Durchführung der Berechnungen erlaubt. Vgl. hierzu: dea.uni-hohenheim.de, 13. Dez. 2012. 37 Vgl. Kleine, A./Dennis, S. (2005), S.6. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 7 Obwohl die DEA ursprünglich für Unternehmen im Non-Profit Bereich entwickelt wurde, wird Sie zunehmend auch im Profit Bereich angewendet. Dies gilt insbesondere für Dienstleistungsunternehmen, zu denen die Flughäfen zählen. 38 Die Effizienzsteigerung stellt einen zentralen Trend im Flughafenbereich dar. 39 Die Effizienz wird jedoch permanent durch Herausforderungen, wie zu Beginn dieses Arbeitspapieres beschrieben, beeinflusst. Um den Grad der Beeinflussung aufzuzeigen und Entscheidungen der Flughafen DMUs fassbar und begründbar zu machen, bedarf es einer Effizienzermittlung. Zudem sind insbesondere im Bereich Fluggesellschaften 40 und Flughäfen in den letzten Jahren zahlreiche Effizienzmessungen mittels DEA durchgeführt worden, 41 die eine schärfere Abgrenzung dieser Arbeit begünstigen. 38 Vgl. Kleine, A./Dennis, S. (2005), S.4 ff. Vgl. Maurer, P. (2007), S.91 ff. 40 Vgl. Zue, J., (2011), S.262. 41 Vgl. Lechmann, M. (2011), S.10. 39 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 3 3.1 8 Datenerhebung Auswahl der Vergleichseinheiten Die Datenerhebung, unabhängig ob sie primär oder sekundär erfolgt, ist die Basis einer jeden Effizienzermittlung oder -gegenüberstellung. Eine Gütebetrachtung der DEA beginnt demzufolge nicht erst mit der Ergebnisanalyse, sondern bereits mit der Analyse der Ursprungsdaten. 42 Im Rahmen dieser Analyse ergeben sich drei zu betrachtende Kriterien der Datenqualität, die im Folgenden für die in dieser Arbeit angewendete DEA betrachtet werden und nachstehend aufgeführt sind. Kriterium 1: Auswahl der Vergleichseinheiten Kriterium 2: Auswahl der Effizienzkriterien Kriterium 3: Verhältnis der Vergleichseinheiten zu den Effizienzkriterien Die Auswahl der Vergleichseinheit und damit der DMUs für dieses Arbeitspapier ist bedingt durch die Themenstellung bereits erheblich eingeschränkt. Es kommen folglich nur Verkehrsflughäfen innerhalb Deutschlands in Betracht. Aufgrund der fehlenden Kodifizierung des Begriffes Regionalflughafen als Unterform des Verkehrsflughafens 43 werden diese in die Auswahl mit einbezogen. Insbesondere diesen Flughäfen fehlt es jedoch oft an der kritischen Größe hinsichtlich Passagier- oder Frachtaufkommen, 44 was eine weitere Eingrenzung notwendig macht. Im Zuge dieser Arbeit wurden zur Auswahl der Flughäfen die drei Kriterien – Anzahl abgefertigte Passagiere, Frachtaufkommen und Flugbewegungen – hinzugezogen. Basierend auf den Angaben des statistischen Bundesamtes für das Jahr 2011 wurden für jedes Kriterium die zehn Flughäfen mit den höchsten Kriterien-Ausprägungen ausgewählt. Die Vereinigungsmenge der drei Kriterien bildet die Auswahl der DMUs. 42 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.290. Vgl. Pompl, W. (2007), S. 163. 44 Vgl. deutsche-bank.com (2005), 09. Nov. 2012. 43 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 9 Frankfurt (M) München Düsseldorf Berlin (T) Hamburg Köln / Bonn Stuttgart Berlin (S) Hannover (L) Nürnberg Leipzig/Halle Frankfurt (H) Tabelle 1: Top 10 deutsche Flughäfen 2011 Passagierabfertigungen 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 14 11 Frachtaufkommen 1 4 7 9 8 3 10 16 12 6 2 5 Flugbewegungen 1 2 3 4 5 7 6 8 10 9 11 19 Quelle: Eigene Darstellung. Vergleichseinheiten müssen möglichst derart gleichartig ausgewählt sein, dass unter ihnen keine Ausreißer existieren, da die DEA aufgrund ihrer nicht parametrischen Vorgehensweise besonders anfällig ihnen gegenüber ist. Insbesondere Ausreißer, die den effizienten Rand nach oben verschieben, sind hier von besonderem Interesse, da hierdurch für unrealistisch niedrige Effizienzen der nicht effizienten DMUs entstehen. Insbesondere große Datensätze sind hinsichtlich DMU-Ausreißer zu betrachten, da sie schwer zu überblicken sind und leicht Kodierungs- bzw. Übertragungsfehler entstehen. 45 Ob eine DMU ein Ausreißer ist oder nicht ist für den Einzelfall immer kritisch zu beurteilen, da ein Ausreißer grundsätzlich auch eine besonders effiziente oder ineffiziente DMU sein kann. Ein Indiz für einen Ausreißer kann die Supereffizienz liefern, sofern sie deutlich abweichende Werte oberhalb von 160% liefert. In der DEA dieses Arbeitspapieres werden die DMUs über einen Zeitraum von 3 Jahren betrachtet und ausgewertet, was die Gefahr einen Ausreißer nicht zu erkennen, deutlich herabsetzt. 45 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.293f. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 3.2 10 Auswahl der Effizienzkriterien Eine Auswahl potentieller Effizienzkriterien der betrachteten DMUs zeigt Tabelle 2, wobei farblich hinterlegte Kriterien nicht für alle zu betrachtenden DMUs zur Verfügung stehen. Tabelle 2: Potenzielle Effizienzkriterien einer Flughafen DMU Kriterienbereich potentielles Effizienzkriterium Ausprägung Flughafen Gesamt Anzahl (absolut) Betreibergesellschaft Anzahl (absolut) anfliegende Airlines Anzahl (absolut) angeflogene Ziele Anzahl (absolut) angeflogene Länder Anzahl (absolut) abgefertigte Passagiere Anzahl (absolut) max. Abfertigungskapazität Anzahl (Mio.) Umsteigerquote Prozentsatz Fracht Frachtaufkommen (gesamt, exkl. Gepäck) Menge (t) Flugbewegungen Starts und Landungen (gesamt) Anzahl (absolut) Flughafengelände (gesamt) Größe (ha) Parkplätze Anzahl (absolut) Flugzeugabstellposition (gesamt) Anzahl (absolut) Flugzeugabstellpositionen (gebäudenah) Anzahl (absolut) Start/Landebahn 1 Fläche (Länge x Breite) Start/Landebahn 2 Fläche (Länge x Breite) Start/Landebahn 3 Fläche (Länge x Breite) Start/Landebahn 4 Fläche (Länge x Breite) Umsatz (gesamt) Summe (Mio. €) Umsatz (Aviation) Summe (Mio. €) Betriebsergebnis (v.St.) Summe (Mio. €) Aufwand (Material) Summe (Mio. €) Aufwand (Personal) Summe (Mio. €) Abschreibungen auf Sachanlagen Summe (Mio. €) Anlagevermögen (gesamt) Summe (Mio. €) Sachanlagen Summe (Mio. €) Bauinvestitionen der Sachanlagen Summe (Mio. €) Hilfs+ Betriebsstoffe Summe (Mio. €) Beschäftigte Fluggesellschaften Passagiere Flächen Finanzwerte Bilanzwerte Quelle: Eigene Darstellung. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 11 In Anbetracht des Umfanges einer Primärerhebung werden alle Daten im Rahmen dieser Arbeit direkt oder indirekt über eine Sekundärerhebung erhoben. Im Schwerpunkt wurden die Daten aus den Geschäftsberichten, respektive den Finanzberichten, der jeweiligen Betreibergesellschaften der Flughäfen sowie deren Verkehrsstatistiken ermittelt. Ergänzend wurden Quellen des statistischen Bundesamtes, sowie der statistischen Landesämter, als auch Erhebungen von Luftfahrtverbänden wie der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) zur Datenerhebung herangezogen. In Ermangelung einer Sekundärerhebung sind die potentiellen Effizienzkriterien (Inputund Output-Faktoren) nicht völlig frei bestimmbar. In Anbetracht der Größe der Betreibergesellschaften von Flughäfen und den vorherrschenden Publizitätspflichten in Deutschland 46 ist jedoch eine breite Datenbasis vorhanden. Um aus dieser Datenbasis heraus geeignete In- und Output-Faktoren zu identifizieren, ist es hilfreich weitere Gütekriterien zu nutzen. Obgleich die Bestimmung der zu berücksichtigenden In- und Output-Faktoren letztendlich ein subjektiver Akt ist, der auf Präferenzen des DEAAnwenders beruht, 47 so müssen die Effizienzkriterien dennoch in der Lage sein, die Effizienz faktisch zu beeinflussen. Gleichzeitig müssen die ausgewählten Effizienzkriterien im Einflussbereich der DMUs stehen. So dürfen nicht diskretionäre, d.h. nicht variierbare, nicht kontrollierbare oder nicht beeinflussbare Kriterien nicht in die Bestimmung des Effizienzmaßes einbezogen werden. 48 Um die Input- und Output-Faktoren der Flughäfen DMUs weiter einzuschränken, werden diese an dieser Stelle aus drei Sichtweisen betrachtet. Zum einen wird sich auf die Kernkompetenz und damit auf die Wegesicherungsfunktion, als auch die Abfertigungsfunktion 49 der Flughäfen konzentriert. Hierdurch scheiden bereits Effizienzkriterien aus, die sich auf den gesamten Flughafen und nicht auf die Betreibergesellschaft beziehen, da letztere die Kernkompetenz eines Flughafens innehält. Weiterhin werden Kombinationen von Effizienzkriterien ausgeschlossen, die bereits Gegenstand früherer DEA Betrachtungen waren. Hier sind insbesondere DEA Effizienzmessungen vorhanden, die die Flughafenflächen als Inputfaktoren heranziehen, um Effizienzen bezogen auf Flugbewegungen zu ermitteln. 50 Ein weiteres Einschränkungskriterium entsteht durch die, im europäischen Vergleich, hohen Kosten 51 der Flughäfen und die daraus resultierenden, an die Fluggesellschaften weitergegebenen, hohen Entgelte. 52 Dies begründet 46 Vgl. §§ 266, 276, 284, 289, 325 – 329 HGB. Vgl. Dyckhoff, H., Ahn, H. (2009), S.4. 48 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.299f. 49 Vgl. Pompl, W. (2007), S.16. 50 Vgl. Lechmann , M. (2011), S.10. 51 Vgl. handelsblatt.com (2004), 29. Okt. 2012. 52 Vgl. onvista.de (2012), 11. Nov. 2012. 47 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 12 ein besonderes Interesse, welches sich neben den anderen Einschränkungen in den nachstehenden Effizienzfaktoren widerspiegelt. Abbildung 2: Technologie/Produktion von Flughäfen DMU Quelle: Eigene Darstellung. Als Inputfaktor werden die gesamten Logistikkosten gewählt. Hier ist jedoch nicht auf den klassischen Begriff der Logistikkosten abzustellen, der die Kosten für Logistik innerhalb der Leistungserstellung wiedergibt, 53 sondern auf alle die Kosten, welche zur Erstellung der Logistikleistung und damit zur Dienstleistung anfallen. Diese aggregierte Größe setzt sich zusammen aus dem Materialaufwand, dem Personalaufwand, den Abschreibungen auf die Sachanlagen und die, zu durchschnittlichen Einstandspreisen bewerteten, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Der Materialaufwand setzt sich im Wesentlichen wiederum zusammen aus Materialkosten, Energiekosten, Instand- haltungskosten, sowie Erbpachtzinsen und Aufwendungen für Mieten, Leasing und Fremdleistungen. Zum Personalaufwand zählen neben den Löhnen und Gehältern zudem Abgaben und Aufwendungen für die Altersversorgung. Obgleich die sonstigen betrieblichen Aufwendungen anteilmäßig der Leistungserstellung zugerechnet werden können, sind diese nicht genau quantifizierbar. Sie enthalten beispielsweise Aufwendungen immaterieller Vermögenswerte, Verluste aus Anlageverkäufen, Wertminderungen von Sachanlagen, Währungsumrechnungsdifferenzen, Spenden oder auch Beratungskosten, die in ihrer Höhe aus dem Geschäftsbericht nicht hervorgehen und die nicht der Leistungserstellung eines Flughafens zurechenbar sind. Folglich können sonstige betriebliche Aufwendungen nicht als relevante Logistikkosten in die Leistungserstellung mit einfließen. Dem Input-Faktor Logistikkosten stehen neben dem Passagier- und Frachtaufkommen der Umsatz der Betreibergesellschaft im Aviation-Bereich gegenüber. 53 Vgl. ipa.fraunhofer.de (2010), 16. Nov. 2012. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 13 Das Passagieraufkommen und damit die Anzahl der abgefertigten Passagiere ist eine von der DMU Flughafen erbrachte Dienstleistung, die sich angefangen von den zur Verfügung gestellten Parkplätzen über die Fluggastinformation an großen Tafeln bis hin zur Gepäckaushändigung erstreckt, hier jedoch als Dienstleistungspaket betrachtet wird. Das Frachtaufkommen und damit die abgefertigte Fracht stellt die zweite Hauptdienstleistung der DMU Flughafen im Bereich Aviation dar. Unter ihr ist die gesamte Frachtabfertigung einschließlich Luftpost und Beiladefracht, nicht jedoch das Gepäck der Passagiere, zu verstehen. Die Abfertigung der Fracht umfasst dabei das Ground Handling genauso wie die Dokumentenbearbeitung. 54 Als weiteres Dienstleistungsprodukt sind hier die abgefertigten Flugzeuge zu nennen, die sich in der Anzahl der Flugbewegungen niederschlagen, welche hier jedoch aufgrund der starken Abhängigkeit von der Anzahl und Ausdehnung der Start- und Landebahnen 55 nicht betrachtet werden. Als Kriterium der Leistungsvergütung 56 steht der Umsatz im Bereich Aviation den erbrachten Dienstleistungen der DMU Flughafen gegenüber. Der Umsatz im Bereich Aviation setzt sich aus einer Vielzahl von Entgelten zusammen, die im Schwerpunkt durch den luftseitigen Nutzer, den Fluggesellschaften, erbracht wird. Diese wiederum geben die Entgelte indirekt über Transportentgelte an ihre Kunden weiter. Die Bandbreite der erhobenen Entgelte reicht dabei von Lande-, Abstell-, Handling-, und Passagiergebühren über Gebühren für eine Vielzahl von Bodenverkehrsdienstleistungen, 57 bis hin zu lärm-, emmissions- oder sicherheitsbezogenen Entgelten. Aus Gründen der nicht eindeutigen Zurechenbarkeit zu der logistischen Leistungserstellung 58 werden nachgelagerte Ergebniswerte, wie das Betriebsergebnis oder der Jahresüberschuss/-fehlbetrag, nicht weiter betrachtet. Da es sich bei den ausgewählten Input- und Output-Faktoren weder um erwünschten Input noch um unerwünschten Output handelt, bedarf es keiner Transformation der Faktoren. 59 Ein Ausschluss eines der ausgewählten Effizienzkriterien aufgrund hoher Korrelation mit einem anderen Effizienzkriterium ist insbesondere in der DEA Literatur 54 Vgl. Templin, C. (2006), S.22. Vgl. Schulz, A./Baumann, S./Wiedenmann, S. (2010), S.120ff. 56 Neben dem Einnahmeziel verfolgen Flughäfen zusätzlich auch weitere Ziele wie beispielsweise Umweltziele (Lärmentgelte), Kapazitätsziele (geringere Entgelte für hohe Ladefaktoren), Expansionsziele (Rabatte für neue Airlines/Ziele) oder Wettbewerbsziele (Rabatte bei starkem Wettbewerb). Vgl. hierzu Sterzenbach, R./Conrady, R./Fichert, F. (2009), S.179ff. 57 Vgl. Pompl, W. (2007), S.171ff. 58 Vgl. berliner-zeitung.de (2012b), 19. Nov. 2012. 59 Vgl. Dyckhoff, H./Ahn, H. (2009), S. 5. 55 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 14 umstritten 60 und wird hier nicht als Gütekriterium herangezogen. Tabelle 3 zeigt abschließend die Ausprägungen der gewählten Effizienzkriterien für das Jahr 2011. Tabelle 3: Ausprägungen ausgewählter Effizienzkriterien der Flughafen DMUs 2011 Logistikkosten (Mio. €) Flughafen Input München Düsseldorf Berlin (gesamt) 61 Passagiere Fracht (t) Output 2011 Frankfurt (M) Aviationumsatz (Mio. €) 2011 2011 2011 1770,3 1430,4 56433657 2169304 765,5 601,4 37763701 303655 213,1 275,0 20340000 97220 219,8 178,0 24033809 40691 Hamburg 167,5 175,4 13559370 67729 Köln/Bonn 221,3 177,8 9625483 742347 Stuttgart 130,2 137,1 9591461 20665 Hannover 111,0 85,7 5341017 16956 Nürnberg 75,3 61,2 3967301 107123 Leipzig/Halle 114,9 57,4 2266743 760355 Frankfurt (H) 52,7 26,7 2894363 286416 Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an bundesanzeiger.de (2012), 19. Nov. 2012. 3.3 Verhältnis der Vergleichseinheiten zu den Effizienzkriterien Eigenart der DEA ist, dass die Anzahl der zu verwendenden Effizienzkriterien durch die Anzahl der Beobachtungen begrenzt ist. Um zu vermeiden, dass eine effizienzorientierte Diskriminierung aufgrund zu vieler effizienter DMUs unmöglich wird, ist ein Verhältnis zwischen der Summe der Input- und Output-Faktoren und der Anzahl der DMUs von mindestens dem 2-3 fachen anzustreben. 62 Mit einem Verhältnis von 2,75 zwischen Vergleichseinheiten und Effizienzkriterien ist diese Forderung, wenn auch schwach, erfüllt 60 Vgl. u.A. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.30 ff; Dyckhoff, H./Ahn, H. (2009), S.5. Aufgrund der gleichen Betreibergesellschaft für den Flughafen Berlin Schönefeld und den Flughafen Berlin Tegel war ein Ausweis der Monetären Größen nicht möglich. Vgl. Hierzu bundesanzeiger.de (2012). 19. Nov. 2012. 62 Vgl. Hammerschmidt, M./Wilken, R./Staat, M. (2009), S.303f. 61 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 4 15 Effizienzergebnisse deutscher Flughäfen Um die hier betrachtete DEA auszuführen und im späteren Verlauf insbesondere auswertbar zumachen, bedarf es einiger weiterer Festlegungen. Neben der Festlegung, den Output zu maximieren, wird bei der Berechnung von konstanten Skalenerträgen (CCR) 63 ausgegangen. Dies ist insbesondere deswegen vorauszusetzen, da die Effizienzkriterien untereinander hohe Korrelationen zwischen 0,65 und 1 aufweisen. Des Weiteren wurden keine Gewichtungen für die einzelnen Effizienzkriterien vorgenommen. Die Berechnung der DEA wurde mittels Banxiar Frontier Analyst 4 64 durchgeführt und mit dem DEA online Solver 65 verifiziert. 4.1 Ergebnisse des Betriebsvergleich Die aufgezeigte DEA ergibt nachfolgende Ergebnisse. Tabelle 4 zeigt dabei die Effizienzwerte und Supereffizienzwerte für die verglichenen 11 Flughäfen im Jahr 2011. Tabelle 4: Effizienzergebnisse der Flughafen DMUs 2011 DMU Frankfurt (M) München Düsseldorf Berlin (gesamt) Hamburg Köln/Bonn Stuttgart Hannover Nürnberg Leipzig/Halle Frankfurt (H) Effizienz (%) 71,6 62,0 100,0 100,0 84,2 91,5 81,6 59,8 73,8 100,0 100,0 Supereffizienz (%) 71,6 62,0 123,1 114,8 84,2 91,5 81,6 59,8 73,8 121,8 116,7 Quelle: Eigene Darstellung. Als effizienteste Flughäfen werden die Flughäfen Düsseldorf, Berlin, Leipzig/Halle und Frankfurt-Hahn ermittelt. Diese 4 Flughäfen weisen das effizienteste Input/Outputverhältnis auf und stellen somit ein Benchmark 66 für die anderen Flughäfen dar. Dabei lässt sich weiter identifizieren, dass der Flughafen Düsseldorf Logistikkosten/Aviationumsatz – Führer ist und es als einziger Flughafen schafft im Aviation Bereich mehr Umsatz zu erwirtschaften als er logistische Kosten verursacht. Insbesondere im Bereich der Passagierabfertigung erzielt er dabei hohe Umsätze je Passagier, arbeitet nah an der Kapazitätsgrenze und hat mit großem Abstand die niedrigsten Beschäftigungskosten je Mitarbeiter. Der Flughafen Berlin erreicht die Effizienzfront auf- Vgl. Luptáčik, M. (2003), S. 60. Vgl. banxia.com (2012), 13. Dez. 2012. 65 Vgl. uni-hohenheim.de (2012), 13. Dez. 2012. 66 Vgl. Stephan, A., Fischer, E.-O. (2009), S.186. 63 64 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 16 grund seines sehr guten Verhältnisses von Logistikkosten zu den abgefertigten Passagieren. Dabei fertigt Berlin jeden 5. Passagier oberhalb seiner Kapazitätsgrenze ab und tätigt Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen mit 4 Prozentpunkten 67 unterhalb des betrachteten Branchendurchschnittes. Effizienzführer im Bereich der Logistikkosten/Fracht – Relation sind die Flughäfen Leipzig/Halle und Frankfurt Hahn. Dennoch erzielen beide Flughäfen mit ihren zu geringen Logistikosten abgefertigter Fracht nur geringe Umsätze, was sich bei beiden Flughäfen seit Jahren in negativen Betriebsergebnissen niederschlägt. 4.2 Ergebnisse des Zeitvergleichs Um die Auswirkungen einzelner Ereignisse, wie beispielsweise die temporäre Sperrung des Nord- und Mitteleuropäischen Luftraums durch den Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island 68, temporäre Streiks von Piloten 69, Fluglotsen 70 oder Bodenpersonal oder auch die dauerhafte Einführung der Luftverkehrssteuer 71 als effizienzverzerrende Ereignisse identifizieren oder ausschließen zu können, werden in die Effizienzbetrachtung die Jahre 2009 und 2010 einbezogen. Tabelle 5 zeigt die für diese Jahre ermittelten Werte. Tabelle 5: Ausprägungen Effizienzkriterien der Flughafen DMUs 2009-2010 Logistikkosten (Mio. €) Flughafen Frankfurt (M) Aviationumsatz (Mio. €) Passagiere Input Fracht (t) Output 2009 2010 2009 2010 1617,1 1662,7 1305,0 1352,5 2009 2010 2009 2010 50937897 53013771 1917227 2307793 München 708,3 758,0 511,9 564,4 32681067 34721605 229095 286821 Düsseldorf 168,2 177,0 189,1 197,4 17792902 18987518 76916 100398 Berlin (gesamt) 272,0 225,2 164,4 168,2 20977242 22323511 25969 41479 Hamburg 159,4 176,1 153,6 175,5 12229131 12962917 82289 71582 Köln/Bonn 230,3 229,4 173,7 179,0 9851700 9851700 559406 656100 Stuttgart 132,2 139,9 127,0 132,0 8901000 9230000 18245 21068 Hannover 111,5 115,8 81,3 84,5 4970000 5061000 11399 16253 Nürnberg 68,3 75,7 58,2 61,6 3969857 4073819 80159 107100 Leipzig/Halle 112,0 122,0 57,2 63,2 2421382 2352827 524482 663024 Frankfurt (H) 54,4 58,5 23,9 26,3 3793629 3493629 174664 228547 Quelle: Eigene Darstellung, in Anlehnung an Bundesanzeiger (2012), 19. Nov. 2012. 67 Mit einer Abschreibung auf das Sachanlagevermögen in Höhe des Branchendurchschnittes würde Berlin die Effizienzfront nicht erreichen. 68 Vgl. handelsblatt.de (2010), 23. Nov. 2012. 69 Vgl. sueddeutsche-zeitung.de (2012), 23. Nov. 2012. 70 Vgl. ftd.com (2012), 28. Nov. 2012. 71 Vgl. ftd.com (2010), 26. Nov. 2012. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 17 Die Auswertung unter Einbeziehung der weiteren Jahre zeigt ein nahezu identisches Bild, woraus sich schlussfolgern lässt, dass die Flughäfen entweder nicht oder alle gleichermaßen von genannten Einflussfaktoren betroffen waren. Tabelle 6: Effizienzergebnisse der Flughafen DMUs 2011 Effizienz (%) Durchschnitt 72 DMU 2009 2010 2011 Trend Frankfurt (M) 82,2 83,0 71,6 78,9 ↓ München 64,4 66,8 62,0 64,4 Düsseldorf 137,6 128,0 123,1 100,0 ↘ Berlin (gesamt) 72,9 92,4 114,8 88,4 Hamburg 87,2 89,4 84,2 86,9 Köln/Bonn 93,0 95,5 91,5 93,3 Stuttgart 85,4 84,6 81,6 83,9 Hannover 64,9 65,4 59,8 63,4 Nürnberg 85,9 83,3 73,8 81,0 Leipzig/Halle 145,9 139,1 121,8 100,0 Frankfurt (H) 116,4 110,9 116,7 100,0 ↘ ↑ ↘ ↘ ↘ ↘ ↓ ↘ → Quelle: Eigene Darstellung. Die Ausnahme bildet der Flughafen Berlin, der seine relative Effizienz von 72,9% an die Effizienzfront verbessern konnte. Dies ist jedoch nicht auf externe Einflüsse, sondern darauf zurückzuführen, dass der Flughafen aufgrund seiner bevorstehenden Schließung im Oktober 2013 73 seine Materialaufwendungen mehr als halbieren konnte. 4.3 Interpretation und Handlungsoptionen der Flughafen DMUs Durch die Vielschichtigkeit der Betätigungsfelder der Flughafen DMUs, als auch durch die Variablenvielzahl, welche die Input- und Output-Faktoren beeinflussen, ist eine genaue Ursachenzuordnung für besonders effiziente oder besonders ineffiziente DMUs kaum möglich. Es lassen sich jedoch Anhaltspunkte aufzeigen, warum einige DMUs effizienter agieren als andere DMUs. Hierbei müssen diese Anhaltspunkte jedoch immer als Ursachen-Mix verstanden werden. Für die besonders hohe oder niedrige Effizienz in Bezug zur Vergleichsgruppe lassen sich folgende 5 Ursachenfelder bestimmen: 72 73 Die Durchschnittswerte errechnen sich ohne Einbeziehung der Supereffizienzen. Vgl. berliner-zeitung.de (2012a), 19. Nov. 2012. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 18 Privatisierung als Effizienztreiber Parallel zum internationalen Trend sind die Flughäfen in Deutschland formal privatisiert worden. Dennoch sind die Träger der privatwirtschaftlichen Organisationen, wie GmbH oder AG, weiterhin zu sehr hohen Anteilen der Bund, die Länder oder die Gemeinden. Da somit auch weiterhin die Investitionen an den Flughäfen zu Lasten der leeren öffentlichen Kassen gehen und angesichts der Tatsache, dass privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen effektiver wirtschaften und auf Veränderungen flexibler reagieren können als staatliche, sollte die Privatisierung von Flughäfen weiter vorangetrieben werden. Der durch die Privatisierung im Luftverkehr erhöhter Wettbewerb und die steigende Nachfrage nach Luftverkehrsdienstleistungen bewirken eine Fokussierung hinsichtlich Steigerung der Leistungsfähigkeit und Effizienz. 74 Eine Möglichkeit, die Privatisierung der deutschen Flughäfen voranzutreiben, ist die Einschränkung der staatlichen Regulierung, um so privaten Investoren zu ermöglichen ihre unternehmerischen Freiräume auszuschöpfen. Eine zweite Möglichkeit ist der verstärkte Börsengang von Flughäfen, da dieser den Anteil öffentlicher Eigentümer reduziert und aufgrund von vorhandenen Wertsteigerungspotentialen an Flughäfen für Anleger interessant ist. 75 Spezialisierung als Effizienztreiber Wie in vielen unternehmerischen Bereichen verspricht eine Spezialisierung eine Effizienzsteigerung aufgrund der Ausnutzung von Skaleneffekten. Im Wesentlichen lassen sich für Flughäfen drei Spezialisierungsbereiche festlegen. Der Hub-Flughafen richtet sich dabei konsequent auf mehrere, zumeist Linienfluggesellschaften, die ein integriertes Servicenetzwerk zu einer Vielzahl von verschiedenen Destinationen mit einer hohen Frequenz an Verbindungen anbieten, aus. Neben der sehr hohen Umsteigerquote zeichnen sich Hub-Flughäfen zudem über sehr hohe Passagierzahlen aus. 76 Zu den Hub-Flughäfen sind insbesondere Frankfurt a.M., Düsseldorf, München und Berlin zu rechnen. Flughäfen wie Köln/Bonn oder Hahn sind hingegen auf Billigfluggesellschaften spezialisiert. Ziel dieser Flughäfen ist es, durch ein hohes Passagieraufkommen im Billigfliegerbereich, eine starke Wettbewerbsposition aufzubauen. Da aufgrund der Fokussierung auf die Billigfluggesellschaften und die von ihnen eingeforderten niedrigen Entgelte im Aviation-Bereich auch Liniengesellschaften 74 Vgl. Dummann, F. (2005), S.2ff. Vgl. Maurer, P. (2007), S.22ff. 76 Vgl. flughafen-management.de (2012), 24. Nov. 2012. 75 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 19 und Carrier diese einfordern, ist eine ausschließliche Fokussierung auf diese unter Hinnahme einer hohen Abwanderung ratsam. 77 Insbesondere der Flughafen Frankfurt Hahn hat mit diesem Problem derzeit zu kämpfen. Die dritte Möglichkeit der Spezialisierung ist der Bereich Fracht. Neben der Fokussierung auf die Fähigkeit zum Intermodalen Verkehr sind insbesondere die Fähigkeit zum Nachtflug Voraussetzung für diese Spezialisierung. Insbesondere aufgrund des zu erwartenden Wachstums in diesem Bereich wird dieser Spezialisierung erhöhte Bedeutung zugemessen. 78 Zu den spezialisierten Flughäfen in diesem Bereich ist in Deutschland insbesondere der Flughafen Leipzig/Halle zu zählen. Flughäfen ohne klare Spezialisierung, sogenannte Hybrid-Flughäfen, laufen Gefahr den Anschluss zu verlieren, da sich die Befriedigung unterschiedlichster Bedürfnisgruppen als wirtschaftlich schwierig erweist. Hohe Effizienzwerte können nicht erreicht werden, da eine eindeutige Positionierung über Differenzierung oder Kostenführerschaft nicht möglich ist. Hohe Effizienzwerte sind jedoch notwendig um sich im Wettbewerb mit konkurrierenden und ggf. spezialisierten Flughäfen in überlappenden Einzugsgebieten zu behaupten. 79 Abbildung 3: Spezialisierung der Flughäfen DMUs Quelle: Eigene Darstellung. 77 Vgl. Maurer, P. (2007), S.93. Vgl. Pompl, W. (2007), S.93f. 79 Vgl. flughafen-management.de (2012), 24. Nov. 2012. 78 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 20 Kooperation als Effizienztreiber Weder in der Praxis noch in der Literatur werden Kooperation als Effizienzverbesserungspotential für Flughäfen beschrieben, dennoch versprechen insbesondere horizontale Kooperationen und Strategische Allianzen zwischen Flughäfen im Bereich des gemeinsamen Einkaufs, der gemeinsamen Technik und EDV, sowie des gemeinsamen Personal- und Marketingmanagements direkte Potentiale für die Effizienzsteigerung. 80 Aber auch vertikale Kooperationen mit Fluggesellschaften oder Absatzhelfern, 81 wie beispielsweise Logistikdienstleistern oder Spediteuren, besitzen ein Potential um zur Effizienzverbesserung beizutragen. Begrenzte Kapazitäten als Effizienzhemmnis Das Warten der Flugzeuge in der Luft in Warteschleifen oder am Boden auf Startfreigabe verursacht für die Passagiere Verspätungen, für die Umwelt höheren Belastungen, für die Fluggesellschaften und Flughäfen höhere Kosten und für die Volkswirtschaft einen erheblichen Gesamtschaden. Insbesondere in Spitzenzeiten bedeutet dies bei Flughäfen einen hohen Effizienzverlust. Als natürliche und einfachste Lösung dieses Problems erscheint die quantitative Anpassung der Kapazitäten 82 durch den Aus- oder Neubau von Start-, Lande- und Rollbahnen, Abstellflächen, -positionen und Terminals oder weiteren (Schnell-) Abrollwegen. 83 Diese „einfachen“ Maßnahmen stoßen gegenwärtig jedoch auf erheblichen politische und gesellschaftliche Widerstände, welche den Aus- oder Neubau von Flughafen verhindern. Daher sind zur Kapazitätsausnutzung ein effizienteres Management des Luftverkehrs, sowie eine optimale Allokation der Ressourcen notwendig. 84 So versprechen Maßnahmen, wie die Nutzung von größeren Flugzeugen, die Erhöhung der Sitzladefaktoren oder die Nutzung neuer Technologien wie Navigationshilfen zur Verdichtung der Staffelung oder Wirbelschleppenwarnsysteme, ein Effizienzsteigerungspotential von bis zu 30%. Auch eine Anreizsetzung der Flughäfen in Form einer gebührenpolitischen Staffelung hinsichtlich einer gewünschten Tages- oder Wochenzeit im 80 Vgl. Maurer, P. (2007), S.98. Vgl. Pompl, W. (2007), S.97f. 82 Hier bleibt allerdings zu beachten, dass expansive Ausbauten aufgrund bestimmter Großereignisse, wie zur Weltausstellung 2000 am Flughafen Hannover geschehen, zu teuren Überkapazitäten führen kann was der Effizienzverbesserung entgegenwirkt. Vgl. Hierzu: handelsblatt.de (2004), 29. Okt. 2012. 83 Vgl. Pompl, W. (2007), S.178ff. 84 Vgl. Schulz, A./Baumann, S./Wiedenmann, S. (2010), S.33. 81 Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 21 Bereich Fracht verlagert die Kapazitätsengpässe weg von den Spitzenzeiten und erzeugt somit eine höhere Gesamteffizienz. 85 Regulierung als Effizienzhemmnis Unter Regulierungen ist hier insbesondere die Erhebung von Nachtflugverboten zu verstehen. Nachtflugverbote, wie auch alle andere Einschränkung des Flugbetriebs, wirken der Effizienz entgegen, da die Dienstleistung Aviation nicht zeitoptimal und mengenoptimal produziert werden kann. Zudem verstärkt ein Nachtflugverbot die Kapazitätsproblematik, da sie Spitzenaufkommen im Flugverkehr wenn auch nicht verursacht zumindest begünstigt. Die Auferlegung eines Nachtflugverbotes für einzelne Flughäfen verzerrt zudem den Wettbewerb unterhalb der DMUs. Tabelle 7 zeigt das Vorhandensein von Nachtflugverboten innerhalb der betrachten DMUs. Tabelle 7: Nachtflugverbote der Flughafen DMUs DMU Nachtflugverbot Frankfurt (M) 23:00 – 05:00* München 22:00 – 0600*** Düsseldorf 23:00 – 05:00 Berlin (gesamt) 23:00 – 05:00* Hamburg 23:00 – 06:00 Köln/Bonn nein Stuttgart 23:30-06:00 Hannover nein Nürnberg 22:00 – 0600*** Leipzig/Halle 23:30-05:30** Frankfurt (H) Nein Legende: * Anzahl der Flugbewegung ist limitiert ** Passagierflüge nicht erlaubt *** Flugzeuge unterliegen Lärmbestimmungen Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Financial Times Deutschland (2012), 28. Nov. 2012. 85 Vgl. Pompl, W. (2007), S.178ff. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 5 22 Schlussbetrachtung Das vorliegende Arbeitspapier beschreibt, ausgehend von der Feststellung, dass ein Flughafen im Bereich der Aviation ein produktives Dienstleistungssystem ist, welches die Kernfunktionen der Wegesicherungsfunktion und der Abfertigungsfunktion abbildet, die Einsatzmöglichkeit der DEA zur Effizienzmessung von Flughäfen. Die sekundäre Datenermittlung wurde einer Gütebetrachtung hinsichtlich Auswahl der Vergleichseinheiten und Effizienzkriterien, als auch dem Verhältnis zwischen ihnen unterzogen. Es wurden als Inputfaktoren die aggregierten Logistikkosten und als Output-Faktoren neben dem Aviation-Umsatz sowohl das Passagier- als auch das Frachtaufkommen erarbeitet. Als effizienteste Flughäfen wurde neben Düsseldorf, Leipzig/Halle und Frankfurt-Hahn auch der zusammengefasste Flughafen Berlin ermittelt. Im Zuge der Auswertung der DEA wurden als Haupteinflussgrößen für die Effizienz von Flughäfen die Flughafenprivatisierung, die Flughafenspezialisierung, die Möglichkeit von Kooperationen als auch die begrenzte Kapazität und die Regulierung herausgearbeitet. 5.1 Erkenntnisgewinn Ziel dieses Arbeitspapieres sollte es sein, einem Entscheider mittels der Data Envelopment Analysis einen Beurteilungsmaßstab an die Hand zu geben, wie effizient die Dienstleistungsproduktivität eines Flughafens relativ zum Effizienzbesten einer Vergleichsgruppe ist. 86 Mit der aufgezeigten Effizienzen in dieser Arbeit, ist ein solcher Maßstab für den Entscheidungsträger verfügbar. Es ist jedoch fraglich ob die drei Flughäfen, welche die Effizienzfront erreichen, tatsächlich die Flughäfen mit der höchsten Effizienz in der Vergleichsgruppe sind. Dies ist insbesondere deswegen zu hinterfragen, da nicht offenkundig ist, warum beispielsweise der Flughafen Berlin Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen in so geringem Umfang tätigt. Des Weiteren verzerrt auch die bevorstehende Schließung des Flughafens den aggregierten Inputfaktor Logistikkosten. Das Erreichen der Effizienzfront der beiden Flughäfen Frankfurt Hahn und Leipzig/Halle ist ebenfalls zu hinterfragen. Beide sind insbesondere in der Relation Logistikosten zu Frachtabfertigung besonders effizient. Dennoch ist diese Effizienz nicht wirtschaftlich tragbar und führt seit mehreren Jahren zu hohen negativen Betriebsergebnissen. Allenfalls Düsseldorf kann als „ehrlicher“ Effizienzführer ausgemacht werden. Trotz Nachtflugverbot ist er in der Relation Logistikosten zu Aviationumsatz in der Ver- 86 Vgl. Wilken, R. (2007), S.12. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 23 gleichsgruppe am effizientesten und kann als Benchmark herangezogen werden. Unter dem Gesichtspunkt, dass positive Jahresüberschüsse sich fast ausschließlich im Zusammenwirken mit dem Non-Aviation-Bereich realisieren lassen, 87 ist das positive Verhältnis besonders hervorzuheben. 5.2 Ausblick Weiteres Forschungsinteresse besteht aufgrund der genannten Verzerrungen bei den Effizienzbesten hinsichtlich der Datenbasis. Hier ist insbesondere eine Primärerhebung anzustreben, welche die Wahlmöglichkeiten in monetären Bereichen der Bilanz oder Gewinn- und Verlustrechnung nicht zulässt und Ergebniswerte der DMUs mit einbezieht. Fraglich ist, ob in einer künftigen Effizienzbetrachtung von Flughäfen der Bereich Non-Aviation aufgrund seiner Wichtigkeit für die Flughafen DMUs ausgeschlossen werden darf. Die Erweiterung auf europäische oder weltweit angesiedelte Flughäfen im Rahmen der DEA ist ebenfalls lohnenswert, da insbesondere deutsche Flughäfen als nicht effizient 88 gelten und ggf. mit landestypischen Effizienzhemmnissen konfrontiert sind. 87 88 Vgl. Maurer, P. (2007), S.94. Vgl. Abdesekan, G./Cullmann, A. (2006), S. 25. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 24 Literaturverzeichnis Abdesekan, G., Cullmann, A. (2006): The Relative Efficiency of German Airports - An Application of Partial Factor Methodology and Data Envelopment Analysis, Berlin 2006. banxia.com (2012): http://www.banxia.com/frontier, 13. Dez. 2012 berliner-zeitung.de (2012a): BER: Hohe Verluste durch Zinsgeschäfte, http://www.bzberlin.de/service/flughafen-berlin-brandenburg/ber-hohe-verluste-durchzinsgeschaefte-article1462805.html, 19. Nov. 2012. berliner-zeitung.de (2012b): Tegel-Schließung soll 5 Mio. Euro kosten, http://www.bzberlin.de/service/flughafen-berlin-brandenburg/tegel-schliessung-soll-5-mio-eurokosten-article1564833.html, 26. Nov. 2012. bundesanzeiger.de (2012): Geschäftsberichte der Betreibergesellschaften der deutschen Verkehrsflughäfen 2009-2011, https://www.bundesanzeiger.de, 19. Nov. 2012. dea.uni-Hohenheim.de (2012): Data Solver Online, http://www.dea.uni-hohenheim.de/, 13. Dez. 2012 deutsche-bank.de (2005): Ausbau von Regionalflughäfen - Fehlallokation der Ressourcen, http://www.dbresearch.com/PROD/DBR_INTERNET_DEPROD/PROD0000000000192158.pdf, 09. Nov. 2012. Domschke, W., Drexl, A. (2010): Einführung in Operations Research, 8. Aufl., Heidelberg 2010. Dummann, F. (2005): Privatisierungsentwicklung im deutschen Flughafensektor, Berlin 2005. Dyckhoff, H., Ahn, H. (2009): Advanced Data Envelopment Analysis – DFG Arbeitsbericht, Bonn 2009. ftd.com (2012): Nachtflugverbote an deutschen Flughäfen, http://www.ftd.de/unternehmen/:frankfurt-und-anderswo-nachtflugverbote-andeutschen-flughaefen/60087140.html, 28. Nov. 2012. ftd.com (2010): Schäuble stellt auf stur, http://www.ftd.de/politik/deutschland/:luftverkehrssteuer-schaeuble-stellt-aufstur/70056818.html, 26. Nov. 2012. flughafen-management (2012): Geschäftsmodelle von Flughäfen, http://www.flughafenmanagement.de/geschaeftsmodelle, 24. Nov. 2012. ipa.frauenhofer.de (2010): Logistikkosten – gezielte Ursachenermittlung und – beseitigung, http://www.ipa.fraunhofer.de/fileadmin /www.ipa.fhg.de/Auftragsmanagement%20und%20Wertsch%C3%B6pfungsnetze /Logistikkosten.pdf, 16. Nov. 2012. handelsblatt.de (2010): Eyjafjallajökull sorgt wieder für großen Unmut, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/flugverkehreyjafjallajoekull-sorgt-wieder-fuer-grossen-unmut/3433602.html, 23. Nov. 2012. handelsblatt.de (2004): Deutsche Flughäfen geraten ins Hintertreffen, http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/studie-der- Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 25 unternehmensberatung-a-t-kearney-deutsche-flughaefen-geraten-inshintertreffen/2327040.html, 29. Okt. 2012. Hammerschmidt, M., Wilken, R., Staat, M. (2009): Methoden zur Lösung grundlegender Probleme der Datenqualität in DEA-basierten Effizienzanalysen, in Die Betriebswirtschaft 02/2009, (Hrsg.), Stuttgart 2009. Hipp, C., Gotsch, C., Gliem, S., Lehmann, C. (2012): Produktivität von Dienstleistungen, Leipzig 2012. Kleine, A., Dennis, S. (2005): Performance-Messung mit einem DEA-Softwaretool, Hohenheim 2005. Lechmann, M. (2011): Economies of scale and scope and its application to the airport industry, Münster 2011. Luptáčik, M. (2003): Data Envelopment Analysis und Messung der Ökoeffizienz, Wien 2003. Maurer, P. (2007): Luftverkehrsmanagement – Basiswissen, 4. Aufl., München 2007. onvista (2012): Deutsche Fluggesellschaften fordern Sparbeitrag von Flughäfen, http://www.onvista.de/news/alle-news/artikel/20.04.2012-10:05:28-deutschefluggesellschaften-fordern-sparbeitrag-von-flughaefen, 11. Nov. 2012. Pompl, W. (2007): Luftverkehr – Eine Ökonomische und politische Einführung, 5. Aufl., Heidelberg 2007. Schlegel, A. (2010): Bodenabfertigungsprozesse im Luftverkehr eine statistische Analyse am Beispiel der Deutschen Lufthansa AG am Flughafen Frankfurt/Main, Wiesbaden 2010. Schulz, A., Baumann, S., Wiedenmann, S. (2010): Flughafenmanagement, München 2010. Stephan, A., Fischer, E.-O. (2009): Betriebswirtschaftliche Optimierung – Einführung in die quantitative Betriebswirtschaftslehre, 8. Aufl., München 2009. Sterzenbach, R., Conrady, R., Fichert, F. (2009): Luftverkehr – Betriebswirtschaftliches Lehr- und Handbuch, 4. Aufl., München 2009. sueddeutsche.de (2012): Piloten piesacken Passagiere, http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/streiks-im-luftverkehr-piloten-piesackenpassagiere-1.1033412, 23. Nov. 2012. sueddeutsche.de (2010): Auf den Großflughäfen wird es eng - Der neue Airbus A380 erzwingt die Umrüstung mancher Airports, http://www.sueddeutsche.de/wissen/airbus-a-das-groesste-flugzeug-der-welt-aufden-grossflughaefen-wird-es-eng-1.607091, 28. Okt. 2012. Templin, C. (2006): Bodenabfertigungsdienste an Flughäfen in Europa – Deregulierung und ihre Konsequenzen, Diss., Köln 2007. Wilken, R. (2007): Dynamisches Benchmarking: ein Verfahren auf Basis der DataEnvelopment-Analysis, Diss., Wiesbaden 2007. Zue, J., (2011): Airlines Performance via Two-Stage Network DEA Approach, in Journal of Centrum Cathedra 04/2011(Hrsg.), Worcester, USA 2009. Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 26 Die Publikationsreihe Schriftenreihe Logistikforschung / Research Paper Logistics In der Schriftenreihe Logistikforschung des Institutes für Logistik- & Dienstleistungsmanagement (ild) der FOM werden fortlaufend aktuelle Fragestellungen rund um die Entwicklung der Logistikbranche aufgegriffen. Sowohl aus der Perspektive der Logistikdienstleister als auch der verladenden Wirtschaft aus Industrie und Handel werden innovative Konzepte und praxisbezogene Instrumente des Logistikmanagement vorgestellt. Damit kann ein öffentlicher Austausch von Erfahrungswerten und Benchmarks in der Logistik erfolgen, was insbesondere den KMU der Branche zu Gute kommt. The series research paper logistics within Institute for Logistics and Service Management of FOM University of Applied Sciences addresses management topics within the logistics industry. The research perspectives include logistics service providers as well as industry and commerce concerned with logistics research questions. The research documents support an open discussion about logistics concepts and benchmarks. Band 1, 11/2007 Klumpp, M./Bovie, F.: Personalmanagement in der Logistikwirtschaft Band 2, 12/2007 Jasper, A./Klumpp, M.: Handelslogistik und E-Commerce [vergriffen] Band 3, 01/2008 Klumpp, M. (Hrsg.): Logistikanforderungen globaler Wertschöpfungsketten [vergriffen] Band 4, 03/2008 Matheus, D./Klumpp, M.: Radio Frequency Identification (RFID) in der Logistik Band 5, 11/2009 Bioly, S./Klumpp, M.: RFID und Dokumentenlogistik Band 6, 12/2009 Klumpp, M.: Logistiktrends und Logistikausbildung 2020 Band 7, 12/2009 Klumpp, M./Koppers, C.: Integrated Business Development Band 8, 04/2010 Gusik, V./Westphal, C.: GPS in Beschaffungs- und Handelslogistik Band 9, 04/2010 Koppers, L./Klumpp, M.: Kooperationskonzepte in der Logistik Band 10, 05/2010 Koppers, L.: Preisdifferenzierung im Supply Chain Management Schriftenreihe Logistikforschung Band 28, Albrecht/Klumpp/Keuschen: Effizienzvergleich Flughäfen 27 Band 11, 06/2010 Klumpp, M.: Logistiktrends 2010 Band 12, 10/2010 Keuschen, T./Klumpp, M.: Logistikstudienangebote und Logistiktrends Band 13, 10/2010 Bioly, S./Klumpp, M.: Modulare Qualifizierungskonzeption RFID in der Logistik Band 14, 12/2010 Klumpp, M.: Qualitätsmanagement der Hochschullehre Logistik Band 15, 03/2011 Klumpp, M./Krol, B.: Das Untersuchungskonzept Berufswertigkeit in der Logistikbranche Band 16, 04/2011 Keuschen, T./Klumpp, M.: Green Logistics Qualifikation in der Logistikpraxis Band 17, 05/2011 Kandel, C./Klumpp, M.: E-Learning in der Logistik Band 18, 06/2011 Abidi, H./Zinnert, S./Klumpp, M.: Humanitäre Logistik – Status quo und wissenschaftliche Systematisierung Band 19, 08/2011 Backhaus, O./Döther, H. /Heupel, T.: Elektroauto – Milliardengrab oder Erfolgsstory? Band 20, 09/2011 Hesen, Marc-André/Klumpp, M.: Zukunftstrends in der Chemielogistik Band 21, 10/2011 Große-Brockhoff, M./Klumpp, M./Krome, D.: Logistics capacity management – A theoretical review and applications to outbound logistics Band 22, 11/2011 Helmold, M./Klumpp, M.: Schlanke Prinzipien im Lieferantenmanagement Band 23, 03/2012 Gusik, V./Klumpp, M./Westphal, C.: International Comparison of Dangerous Goods Transport and Training Schemes Band 24, 04/2012 Bioly, S./Kuchshaus, V./Klumpp, M.: Elektromobilität und Ladesäulenstandortbestimmung – Eine exemplarische Analyse mit dem Beispiel der Stadt Duisburg Band 25, 07/2012 Sain, S./Keuschen, T./Klumpp, M.: Demographic Change and its Effect on Urban Transportation Systems: A View from India Band 26, 08/2012 Abidi, H./Klumpp, M.: Konzepte der Beschaffungslogistik in Katastrophenhilfe und humanitärer Logistik Band 27, 10/2012 Froelian, E./Sandhaus, G.: Conception of Implementing a Service Oriented Architecture (SOA) in a Legacy Environment Band 28, 11/2012 Albrecht, L./Klumpp, M./Keuschen, T.: DEA-Effizienzvergleich deutscher Verkehrsflughäfen in den Bereichen Passage und Fracht Die 1993 von Verbänden der Wirtschaft gegründete staatlich anerkannte gemeinnützige FOM Hochschule verfügt über 30 Studienorte in Deutschland. Als praxisorientierte Hochschule fördert die FOM den Wissenstransfer zwischen Hochschule und Unternehmen. Dabei sind alle wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge der FOM auf die Bedürfnisse von Berufstätigen zugeschnitten. Die hohe Akzeptanz der FOM zeigt sich nicht nur in der engen Zusammenarbeit mit staatlichen Hochschulen, sondern auch in zahlreichen Kooperationen mit regionalen mittelständischen Betrieben sowie mit internationalen Großkonzernen. FOM-Absolventen verfügen über solide Fachkompetenzen wie auch über herausragende soziale Kompetenzen und sind deshalb von der Wirtschaft sehr begehrt. Weitere Informationen finden Sie unter fom.de Das Ziel des ild Institut für Logistik- & Dienstleistungsmanagement ist der konstruktive Austausch zwischen anwendungsorientierter Forschung und Betriebspraxis. Die Wissenschaftler des Instituts untersuchen nachhaltige und innovative Logistik- und Dienstleistungskonzepte unterschiedlicher Bereiche, initiieren fachbezogene Managementdiskurse und sorgen zudem für einen anwendungs- und wirtschaftsorientierten Transfer ihrer Forschungsergebnisse in die Unternehmen. So werden die wesentlichen Erkenntnisse der verschiedenen Projekte und Forschungen unter anderem in dieser Schriftenreihe Logistikforschung herausgegeben. Darüber hinaus erfolgen weitergehende Veröffentlichungen bei nationalen und internationalen Fachkonferenzen sowie in Fachpublikationen. Weitere Informationen finden Sie unter fom-ild.de ISSN 1866-0304