Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von
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Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von
Technische Universität Berlin Fakultät VIII Wirtschaft und Management Institut für Gesundheitswissenschaften/Public Health Dipl. Pol. Birgit Lampe Fürbringerstraße 16 – 10961 Berlin Das Internet als Bestandteil in der onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen – ein Zugang zum Empowerment? Freie wissenschaftliche Arbeit zur Erlangung des Grades der Doktorin der Gesundheitswissenschaften/Public Health - Dr. P.H. genehmigte Dissertation Promotionsausschuss: Vorsitzende: Prof. Dr. Ulrike Maschewsky-Schneider, TU Berlin Berichter: Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow, Charité. Universitätsmedizin Berlin Berichter: Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, TU Berlin Tag der Disputation: 18. August 2004 Berlin 2004 D 83 I Danksagung Das Gelingen der vorliegenden Arbeit wurde durch das Engagement vieler Menschen unterstützt und erst ermöglicht. Mein herzlicher Dank gilt Herrn Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow, Leiter der Abteilung für Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung in der Rehabilitation an der Charité, und Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Leiter der Arbeitsgruppe Public Health am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, für die angenehme Betreuung meiner Dissertation und die konstruktiven Anregungen im Entstehungsprozess dieser Arbeit. Zu jeder Zeit konnte ich mit ihrer Förderung und Unterstützung rechnen. Auch den Kolleginnen und Kollegen in der Abteilung wie auch im Reha-Forschungsverbund BBS sei für viele wichtige Hinweise und Diskussionen gedankt. Herzlich danken möchte ich Frau Beate Seewald, die mir als Geschäftsführerin des Reha-Zentrums Lübben und als Mentorin im Programm „Preparing Women to Lead“ einen ersten wegweisenden Einblick in die stationäre Rehabilitation gewährte. Gleichzeitig war sie die erste, die vom Erfolg des Projektes überzeugt war, indem sie mir nicht nur ein großzügiges Promotionsstipendium, sondern gleichzeitig ein Forschungsfeld zur Verfügung stellte. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Reha-Zentrums Lübben gilt an dieser Stelle mein Dank für die Unterstützung während der Feldphase der Forschungsarbeit. Allen Patientinnen des Reha-Zentrums Lübben, die an der Untersuchung teilgenommen haben, möchte ich für ihre Offenheit und ihr Vertrauen danken. Ohne den Mut der Frauen, die sich in dieser schwierigen Zeit auf das für sie neue „Experiment Internet“ eingelassen haben, wäre die Dissertation nicht zustande gekommen. Mit ihnen durfte ich mehrfach die Faszination dieser neuen Entdeckung erleben, die unabhängig von Alter und Erkrankung manches Mal überraschen oder unverhofft Horizonte erweitern konnte. Nicht zuletzt möchte ich meinen Freundinnen und Freunden und besonders meinem Lebenspartner Roman Maczkowsky für die vielfältige Unterstützung, die Geduld und die Ermutigungen herzlich danken. Diese Begleitung durch die Höhen und Tiefen meiner Arbeit war ein wunderbares Geschenk. Vor allem aber gilt mein Dank meinen Eltern, Annegret und Claus Lampe, die immer an mich geglaubt und durch die selbstverständliche Förderung meiner Ausbildung eine wichtige Voraussetzung zum Gelingen dieser Arbeit beigetragen haben. II Abstract Das Internet als Bestandteil der stationären onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen – ein Zugang zum Empowerment? Hintergrund: Das Internet als Medium der Patienteninformation und als Möglichkeit des Austausches zwischen Betroffenen wird zunehmend diskutiert. Damit einher geht ein von vielen Seiten angestrebter Paradigmenwechsel im Arzt-Patienten-Verhältnis sowie eine Zunahme chronischer Erkrankungen, die von Patienten eine aktive Beteiligung am Erhalt ihrer Gesundheit erfordert. Die Bereitstellung patientengerechter gesundheitsbezogener Information hat hier eine wichtige Bedeutung. Das Setting der stationären Rehabilitation verfügt über intensive Erfahrungen in der Durchführung von Patientenschulungen; nicht zuletzt zielt eine wichtige Aufgabe auf die Vorbereitung der Patienten auf ihren Alltag zu Hause und auf die Phase der ambulanten Nachsorge. Empowerment als Konzept, das – verkürzt ausgedrückt – Menschen zu selbstbestimmtem Handeln und somit zur Stärkung ihres individuellen Gesundheitspotentials befähigen soll, dient als theoretische Verortung der vorliegenden Untersuchung, kann es doch ideal diese unterschiedlichen Aspekte verknüpfen. Fragestellung: Vor diesem Hintergrund untersucht die vorliegende Arbeit die Frage, inwieweit ein speziell für Brustkrebspatientinnen erarbeitetes Internettraining während der stationären onkologischen Rehabilitation geeignet ist, Ressourcen für die Bewältigung von Problemen in der Nachsorgephase nach Reha-Ende im Sinne des Empowerments zu bieten. Außerdem sollen das Profil der internetinteressierten Patientinnen, eine Einschätzung der Schulungsmaßnahme durch die Teilnehmerinnen sowie hemmende bzw. fördernde Faktoren für eine Nutzung dieses Mediums untersucht werden. Methode: Zwischen Januar und Juli 2001 wurde allen Patientinnen, die auf Grund einer Brustkrebserkrankung eine Rehabilitation/Anschlussheilbehandlung im RehaZentrum Lübben in Anspruch nahmen, die Teilnahme an einer gesundheitsbezogenen Internetschulung angeboten. Diese Maßnahme setzte keinerlei Erfahrungen im Umgang mit Computer oder Internet voraus. Wichtiger Bestandteil der Maßnahme war neben einer Einführung in informative und kommunikative Anwendungen des Mediums auch eine Sensibilisierung hinsichtlich der Qualität medizinischer Internetseiten. Von 165 Frauen, die sich zu einer Untersuchungsteilnahme bereit erklärten, nahmen 78 an der Schulungsmaßnahme teil. Alle Untersuchungsteilnehmerinnen Abstract III wurden zu Reha-Beginn und Reha-Ende sowie sechs Monate nach ihrer Entlassung per Fragebogen schriftlich befragt. Eingesetzt wurden Skalen zur Selbstwirksamkeitserwartung, zur Kontrollüberzeugung und zur Lebensqualität sowie kontextuelle Fragen zum erkrankungsbezogenen Informationswunsch, Inanspruchnahmeverhalten hinsichtlich unterstützender Maßnahmen und zur Computer- und Internetnutzung. Die Daten wurden einer Datenbank zugeführt und unter Zuhilfenahme von SPSS in der Quer- wie auch in der Längsschnittanalyse deskriptiv, inferenzstatistisch und in geringem Umfang multivariat entsprechend der Fragestellung ausgewertet. Zudem konnten drei Patientinnen-Interviews durchgeführt und inhaltsanalytisch bearbeitet werden. Ergebnis und Diskussion Die gewählte Intervention ist geeignet, für eine bestimmte Gruppe der Brustkrebspatientinnen Ergebnisse zu erzielen, die Hinweise auf einen Empowermentprozess geben. Die Gruppe der Frauen, die auch sechs Monate nach Reha-Ende das Internet nutzt (n = 25), ist im Vergleich zu den anderen Untersuchungsgruppen im Mittel jünger und gehört einer höheren Sozialschicht an. In dieser Untersuchungsgruppe kann sich das Internet als Informationsmedium zu Gesundheit und Krankheit etablieren. Allerdings verfügen diese Patientinnen bereits vor der Schulungsteilnahme häufiger über Erfahrungen im Umgang mit dem Computer. Gleichzeitig geben diese Frauen häufiger an, nach ihrer Entlassung auf einen Internetanschluss und Unterstützung bei dessen Nutzung zu Hause zurückgreifen zu können. Das Fehlen dieser Ressourcen wird von den anderen Kursteilnehmerinnen als häufigster Grund dafür angegeben, dass sie nach dem Internetkurs das Medium nicht weiter nutzen. Hier handelt es sich um Ressourcen, die sich möglicherweise hemmend bzw. fördernd auf die Internetnutzung auswirken. Es zeigen sich Hinweise darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, sich für eine Teilnahme an der Internetschulung zu entscheiden mit der Zugehörigkeit zu einer höheren Sozialschicht wie auch mit geringeren Angaben zu Schmerzen steigt, dass die Wahrscheinlichkeit der Weiternutzung des Internets nach Reha-Ende mit bereits vor der Rehabilitation vorhandenen Computerkenntnissen und mit dem Wissen um einen Internetzugang wächst. Hinsichtlich der das Empowerment betreffenden Aspekte weisen die Internetnutzerinnen Zeichen für eine deutliche Aktivierung im Vergleich zur Kontrollgruppe (keine Internetschulungsteilnahme) auf. Diese Frauen nehmen im Verlauf zwischen Reha-Beginn und der Nachbefragung signifikant mehr Nachsorgeaktivitäten (wie Selbsthilfegruppen oder Sportgruppen) in Anspruch. Wer das Internet auch in den sechs Monaten nach Reha-Ende erkrankungsbezogen nutzt, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit, in dieser Zeit mehr Nachsorgeaktivitäten in Anspruch zu nehmen als zu Reha-Beginn im Vergleich mit den anderen Untersuchungsgruppen. Die Frauen, die das Internet nach Reha-Ende weiterhin nutzten, setzen Abstract IV die Informationen teilweise in der Arzt-Patienten-Kommunikation ein und bewerten das Internet bei der Lösung erkrankungsbezogener Probleme mehrheitlich als hilfreich. Kritisch ist zu bemerken, dass im Rahmen der durchgeführten Intervention einige Teilnehmerinnen für die Bewertung der Qualität medizinischer Internetseiten sensibilisiert werden konnten, jedoch dies nicht bei allen Patientinnen gelungen ist. V Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 1.1 Entstehungshintergrund 1 1.2 Kontextuelle Einbettung 2 1.3 Erkenntnisinteresse und Aufbau der Arbeit 5 Zielsetzung Fragestellung Struktur der Arbeit 5 7 8 1.3.1 1.3.2 1.3.3 2 2.1 2.1.1 2.1.1.1 2.1.1.2 2.1.1.3 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.3 2.3.1 2.3.1.1 2.3.1.2 2.3.1.3 2.3.1.4 Theoretische Verortung 10 Gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlicher Kontext 10 Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung Prävention Rehabilitation Gesundheitsförderung 10 11 13 14 Empowerment 16 Entstehungshintergrund Begriffsbestimmung Stellenwert gesundheitsbezogener Information 16 18 19 Das Empowerment-Konzept im Rahmen der Untersuchung 22 Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes Studienergebnisse Generalisierte Selbstwirksamkeitserwartung Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit Lebensqualität 23 24 25 27 29 3 Gegenstandsbereich der Untersuchung 31 3.1 Soziodemographisches Profil der Untersuchungsgruppen 31 3.2 Zielgruppe: Brustkrebspatientinnen 32 Risikofaktoren und Prävention Therapie und Krankheitsbewältigung 33 35 Setting: Stationäre onkologische Rehabilitation 37 Empfehlungen für die onkologische Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen Ambulante Nachsorge 38 41 Intervention: Patientenschulung in der stationären Rehabilitation 42 Begriffsbestimmung und Zielsetzung Konzepte der Rentenversicherungsträger 42 44 Stand der Forschung 45 Internetnutzungsprofil Internet im Kontext chronischer Krankheit 45 47 3.2.1 3.2.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.4 3.4.1 3.4.2 3.5 3.5.1 3.5.2 Inhaltsverzeichnis 4 VI Methode 55 Forschungsdesign 55 Rahmenbedingungen für die Untersuchung Pretest Stichprobe: Größe und Kriterien für die Haupterhebung Vorgehensweise Fragebogenentwicklung Versuchsleiterbias 55 55 56 58 59 60 Datenerhebung 61 Organisation der Datenerhebung Rekrutierung der Patientinnen Datenquellen und Datenverwaltung Fragebogen Schulungsprotokolle Interviews Krankenakten Datenschutzmaßnahmen 61 62 63 63 64 65 65 66 Datenauswertung 67 Quantifizierbare Daten Deskriptive Statistik Inferenzstatistische Methoden Multivariate Verfahren Beschreibung der Internetschulungsbewertung Qualitative Datenauswertung Einteilung der Untersuchung in zwei Phasen 67 67 68 68 69 69 71 Schulungsmodul für Patientinnen mit Brustkrebs (BKM) 71 Projekt „Aktive Genesung“: Rahmenbedingung für das BKM Comprehensive Computer Enhancement Support System (CHESS) Kriterien für die Festlegung der Schulungsinhalte Technische Lerninhalte Kategorien medizinischer Websites Festlegung der Schulungsziele Auswahlkriterien für die Beispielwebsites Suchmaschinen Klassifikation der Websites 72 73 74 74 75 76 78 78 79 4.5 Exkurs: Qualitätssicherung medizinischer Informationen im Internet 79 5 Ergebnisdarstellung 87 Pretest: Machbarkeitsstudie 87 Darstellung der Preteststichprobe Computer und Internet Soziodemographie Wunsch nach Informationen Soziale Unterstützung und Krankheitsbewältigung Schlussfolgerungen 87 87 88 89 90 94 Hauptuntersuchung 95 Stichprobenbeschreibung Drop-Out-Analyse Einordnung der Untersuchungsstichprobe Zusammenfassung 95 97 98 99 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.1.5 4.1.6 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.3.1 4.2.3.2 4.2.3.3 4.2.3.4 4.2.4 4.3 4.3.1 4.3.1.1 4.3.1.2 4.3.1.3 4.3.1.4 4.3.2 4.3.3 4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 4.4.3.1 4.4.3.2 4.4.3.3 4.4.4 4.4.4.1 4.4.4.2 5.1 5.1.1 5.1.1.1 5.1.1.2 5.1.1.3 5.1.1.4 5.1.2 5.2 5.2.1 5.2.1.1 5.2.1.2 5.2.1.3 Inhaltsverzeichnis 5.2.2 5.2.2.1 5.2.2.2 5.2.2.3 5.2.2.4 5.2.2.5 5.2.2.6 5.2.2.7 5.2.2.8 5.2.3 5.2.3.1 5.2.3.2 5.2.3.3 5.2.3.4 5.2.3.5 5.2.3.6 5.3 5.3.1 5.3.1.1 5.3.1.2 5.3.1.3 5.3.1.4 5.3.1.5 5.3.1.6 5.3.1.7 6 VII Datenauswertung im Querschnitt Baselineerhebung: Beginn der Rehabilitation Ergebnisse der logistischen Regression zu T1 Zusammenfassung der Ergebnisse zu T1 Zweiter Erhebungszeitpunkt: Ende der Rehabilitation Zusammenfassung der Ergebnisse zu T2 Nachbefragung: Sechs Monate nach Reha-Ende Ergebnisse der logistischen Regression zu T3 Zusammenfassung der Ergebnisse zu T3 Datenanalyse im Längsschnitt Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit (KKG) Lebensqualität (EORTC-QLQ C-30) Informationswunsch über Erkrankung und Behandlung Ergebnisse der logistischen Regression Zusammenfassung der Längsschnittanalyse 99 101 116 118 119 124 124 139 141 142 143 144 146 148 151 151 Auswertung der qualitativen Daten 153 Auswertung der Interviews: Internetexpertinnen Ausgangsbedingung Wirkung Informationsmanagement Kommunikation und Selbsthilfe (per Internet) Das Erlernen der Technik Internet Hemmende und fördernde Aspekte Das Medium Internet im Vergleich zu anderen Informationsmedien 153 153 153 155 159 162 162 163 Diskussion der Ergebnisse 164 Die Untersuchungsergebnisse im Kontext des Forschungsfeldes 164 Nachfrage von Internetschulungen für Brustkrebspatientinnen Bewertung der Internetschulung durch die Teilnehmerinnen Kann das Internet zum Empowerment von Brustkrebspatientinnen beitragen? Das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium Internetexpertinnen 164 167 169 170 174 6.2 Reichweite der Untersuchung 174 7 Schlussbemerkung 177 8 Literatur 183 9 Anhang 204 9.1 Abkürzungsverzeichnis 204 9.2 Abbildungsverzeichnis 205 9.3 Tabellenverzeichnis 207 9.4 Unterlagen zur Patientenbefragung 210 Patientenaufklärung und Einverständniserklärung Fragebogen 1-3 und Anschreiben Interviewleitfaden Schulungsprotokolle: Auswertung 210 215 244 245 6.1 6.1.1 6.1.2 6.1.3 6.1.3.1 6.1.3.2 9.4.1 9.4.2 9.4.3 9.4.4 Inhaltsverzeichnis VIII 9.5 254 9.5.1 9.5.2 9.5.3 Unterlagen zum Brustkrebsmodul (BKM) Übersicht: Schulungsablauf Liste mit Internethinweisen Übersicht: Kriterien für Auswahl der Schulungs-Websites 254 259 262 9.6 Tabellenanhang 272 9.7 Vorträge, Veröffentlichungen und Posterpräsentationen 296 9.7.1 9.7.2 Vorträge und Präsentationen Veröffentlichungen 296 297 1 1 Einleitung 1.1 Entstehungshintergrund Im Jahr 1999 wurde ich als Teilnehmerin für das von der Europäischen Union geförderte Projekt „Preparing Women to Lead“ ausgewählt und konnte in diesem Rahmen an einer Fortbildung im Bereich Krankenhausmanagement teilnehmen. Als Mentee der Geschäftsführung des Reha-Zentrums Lübben lernte ich über drei Monate intensiv die Abläufe sowie das Management der Klinik kennen. Das Reha-Zentrum Lübben – im brandenburgischen Spreewald gelegen – ist eine Fachklinik für die Rehabilitation onkologischer und orthopädischer Patienten1 mit 220 Betten. Zahlreiche Gespräche mit Mitarbeitern und mit Patienten, aber auch die Teilnahme an den unterschiedlichen Therapieformen gewährten mir während dieser Zeit einen nachhaltigen Einblick in die Praxis der stationären Rehabilitation. Meine Begeisterung und mein berufliches Engagement im Hinblick auf gesundheits-(wissenschaftliche) Themen ist insbesondere getragen von der Idee, Menschen solle – im Sinne der Definition von Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht und sie somit zu einer Stärkung ihrer Gesundheit befähigt werden; ein komplexer Prozess, der sich auf der politischen und sozialen Ebene bewegt und Individuen wie auch die kollektive Gesundheit einschließt (vgl. WHO 1998). Dass dieses Paradigma insbesondere auch eine deutliche Klammer zur und eine herausragende Bedeutung für die Rehabilitation aufweist, verdeutlichte sich für mich im Lernprozess der Fortbildung und auch dieser Untersuchung immer stärker. Die Herausforderung am Thema Rehabilitation bedeutet deshalb für mich im Kontext dieser Arbeit, Bedingungen zu schaffen dafür, dass Menschen lernen, ihre Erkrankung als eine chronische anzuerkennen, als etwas, womit sie leben lernen können. Die Patienten sind aufgefordert, mit Hilfe des Gesundheitssystems zu Experten für ihre Erkrankung zu werden und diese – im Rahmen ihrer individuellen Fähigkeiten – zu managen. Das macht im medizinischen Sinne einen Teil der tertiärpräventiven Maßnahmen der Rehabilitation aus (der Verhinderung von Folgestörungen einer Erkrankung) und umfassender betrachtet die Möglichkeit eines Gesundheitsförderungs- und Empowermentprozesses im Laufe einer chronischen Erkrankung. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass auch die verantwortlichen Instanzen des Gesundheitssystems bei der Unterstützung der Patienten auf diesem Weg aktiv werden sollten. 1 Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der vorliegenden Arbeit die männliche Form verwendet, wenn Männer und Frauen gemeint sind. Wenn also beispielsweise von Patientinnen die Rede ist, sind ausschließlich Frauen und zumeist die Zielgruppe dieser Untersuchung – an Brustkrebs erkrankte Frauen im Kontext der Rehabilitation – gemeint. Einleitung 2 Die Bereitstellung patientengerechter gesundheitsbezogener Informationen spielt in diesem Prozess eine bedeutende Rolle und somit auch die zentrale Frage, auf welche Weise im Rahmen der stationären Rehabilitation Patienten die Informationen vermittelt werden können, die sie dafür benötigen. Wie kann zudem erreicht werden, dass Patienten auch nach der Entlassung aus der Rehabilitation Möglichkeiten finden, auf immer neu auftauchende Fragen Antworten und Unterstützung in der Umsetzung des Gelernten zu finden.2 Im Reha-Zentrum Lübben wurde 1999 als ein innovatives Experiment auf dem Gebiet der Patientenschulungen das Projekt „Aktive Genesung“ begonnen. Für dieses Programm wurden in der Patientenbibliothek der Klinik fünf Computerarbeitsplätze eingerichtet, die einen Zugang zum Internet ermöglichten. Zudem wurde ein indikationsübergreifendes Internetschulungsmodul erarbeitet, das im Laufe der Schulungserfahrungen immer weiter ausgefeilt und überarbeitet wurde. Die Patienten konnten neben dem öffentlich zugänglichen Internetangebot auf ein klinikinternes Portal zugreifen, das eine große Sammlung von Internetseiten zu unterschiedlichen Themen bereithielt. Die Internetschulungen richteten sich an orthopädische und onkologische Patienten gleichermaßen, die während drei Terminen mit je 2 Stunden Schulungszeit über gesundheitsbezogene Websites in den Umgang mit dem Medium Internet eingeführt wurden. Das Projekt fand großen Anklang bei den Patienten und wird in unterschiedlichen Schulungsformen (Einzeltraining, themenorientierte Internetschulung) bis heute angeboten. Auf den ersten Erfahrungen dieses Projektes gründet sich die vorliegende Arbeit. 1.2 Kontextuelle Einbettung Gesundheit sei, so Ilona Kickbusch (2001a/138) „als wichtige gesellschaftliche und persönliche Ressource zu fassen. […] Nicht nur die Auswirkungen der Gesellschaft auf die Gesundheit gilt es zu analysieren, sondern auch den Beitrag der Gesundheit zur Gesellschaft.“ Diese „dritte große Public Health Revolution“ (ebd.) folge auf die Bemühungen der Kontrolle der Infektionskrankheiten durch Gesundheitsschutzmaßnahmen und den Kampf gegen nicht übertragbare Erkrankungen durch Verhaltensmodifikation (vgl. Kickbusch 2001b). Der ressourcenorientierte Ansatz des „New Public Health“ stellt das individuelle Empowerment, neben der Notwendigkeit einer Ver2 Zur Zeit werden in Deutschland Disease-Management-Programme (DMP) mit dem Ziel einer effizienteren und somit auch qualitativ verbesserten Versorgung chronisch Kranker entwickelt und diskutiert. Patienten sollen dabei auf vorgegebenen Versorgungspfaden eine qualitätsgesicherte (evidenz-basierte) Versorgung erhalten. Die medizinische Rehabilitation ist in diesen Programmen bislang nicht vertreten. Auch das Konzept des CaseManagement kann in diesem Zusammenhang eine Rolle spielen. (Vgl. Lüngen/Lauterbach 2003) Einleitung 3 besserung der physischen und sozialen Umwelt durch eine „healthy public policy“ auf der politikinhaltlichen Ebene sowie einem Schwerpunkt auf der sozialen Ausgestaltung der Gesellschaft (z. B. soziale Ungleichheit, Gender als gesellschaftliches Organisationsprinzip, andere gesellschaftliche Organisationsformen und Werte) in den Mittelpunkt der Bemühungen. Der Ansatz der Salutogenese nimmt hier einen wichtigen Platz ein (vgl. Antonovsky 1987). Auf der individuellen Ebene zählen zu den Ergebnissen einer so verstandenen Gesundheitsförderung die Veränderung persönlicher Charakteristika und der Zuwachs an Fertigkeiten, zu denen insbesondere die Gesundheitsalphabetisierung zählt (vgl. Kickbusch 2001b). Gesundheit als Ressource betrachtet bedeutet zum einen, dass sowohl das Individuum wie auch die Gesellschaft Verantwortung für dieses wertvolle und endliche Gut tragen sollten und zum anderen, dass zwischen Individuum und Gesellschaft bezüglich der Gesundheitsressourcen wechselseitige Abhängigkeiten bestehen (z. B. hinsichtlich der individuellen Arbeitsleistung, der Gesundheitsversorgung etc.). Das Konzept des Empowerments wird aktuell auch in der Rehabilitationsforschung diskutiert (vgl. Schönle 2003/31). Obwohl der Empowerment-Ansatz bereits mehr als 20 Jahre alt ist, verliert er offenbar nicht an Aktualität. Im Kontext der Rehabilitation ist hier insbesondere der im Juni 2001 vom Bundestag angenommene neunte Teil des Sozialgesetzbuches (SGB IX) von Bedeutung und in diesem Zusammenhang die von der WHO im März 2001 verabschiedete „Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit“ (ICF) als wesentliche rechtliche und systematisierende Grundlagen der Rehabilitation (vgl. www.bma.bund.de/download/gesetze_web/SGB09/sgb09x023.htm 11/2003) Die ICF, in vielerlei Hinsicht Vorlage für das SGB IX, wurde aus dem vorher angewendeten Krankheitsfolgenmodell (ICIDH2) entwickelt und insbesondere um den Aspekt der Einbeziehung von Kontextfaktoren erweitert. So kann nun die komplexe Lebenswirklichkeit Betroffener besser abgebildet werden. Im Mittelpunkt der ICF stehen die individuellen Aktivitäten des Einzelnen zur Teilhabe an der Gesellschaft. Eingebettet in das bio-psycho-soziale Modell, ist in dieser Systematik eine Orientierung an den Ressourcen des Einzelnen zentral (vgl. Schuntermann 2003/52). Das SGB IX legt seinen Schwerpunkt vergleichbar auf den hohen Stellenwert von Selbstbestimmung und gleichberechtigter Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder von Behinderung bedrohter Menschen in der Gesellschaft. Ähnlich dem Empowerment-Ansatz sollen die persönliche Entwicklung ganzheitlich gefördert und somit ein möglichst selbstständiges und selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden (vgl. Sachverständigenrat 2003/431; Schönle 2003/32). Einleitung 4 Teilhabe und Selbstbestimmung als Richtschnur machen ein Gesundheitssystem notwendig, das sich nicht nur an seinen Nutzern orientiert, sondern diese möglichst auch an Entscheidungen partizipieren lässt. Die Nutzerorientierung im Gesundheitswesen stellt der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen seit einigen Jahren in den Mittelpunkt seiner Gutachten (vgl. Sachverständigenrat 2000/2001 und 2003, vgl. dazu auch: Forum Public Health 1999). Neben einer verstärkten Partizipation von Patienten oder deren Vertretern in Gremien und Prozessen der Systemgestaltung fordert er eine Kompetenzsteigerung der Nutzer durch qualitätsgesicherte und für Patienten verständliche Information. Auch hier wird Information als eine wesentliche Voraussetzung für eine aktive Beteiligung von Patienten an dem Erhalt ihrer Gesundheit oder der Behandlung einer vorliegenden Erkrankung gesehen (vgl. Sachverständigenrat 2003/181 ff.). Die Frage der Qualität von Gesundheitsinformation ist in diesem Prozess von entscheidender Bedeutung, dies gilt insbesondere auch für medizinische Internetseiten, für die Maßnahmen der Qualitätssicherung wie z. B. das Peer-Review nicht greifen. Dennoch wird das Internet als Medium der Patienteninformation zunehmend diskutiert, ein Trend, der wohl auch den steigenden Internetnutzungsraten in Deutschland geschuldet ist (vgl. ebd. 244 ff.). Auch die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) diskutiert eine mögliche Integration des Internets in das Gesundheitstraining während der Rehabilitation, um den Rehabilitanden im Sinne des Empowerments Zugang zu medizinischen und psychosozialen Informationen sowie Diskussionsforen vermitteln zu können (vgl. BfA 2003/29). Das Konzept einer modernen Rehabilitation scheint folglich in vielerlei Hinsicht prädestiniert, die aufgezeigten Ansätze im Rahmen der Gesundheitsförderung chronisch kranker Menschen zu verklammern. Wie nun kann dies konkret im Rahmen der stationären Rehabilitation gelingen? Haaf und Schliehe (2000/33) fordern als eines der zentralen Themen der Rehabilitationsforschung die Weiterentwicklung und Evaluation von Konzepten, mit denen langfristig Verhaltensänderungen bei Rehabilitanden bewirkt werden können. Dabei scheint es von Bedeutung, dass in den Interventionen die komplexe Lebenswelt der Nutzer Beachtung findet. „Entscheidend […] ist, dass das Individuum nicht als Summe von beliebig und einzeln veränderbaren Eigenschaften, Gewohnheiten und Lastern gesehen wird, […] sondern als Individuum, das ständig aktive Integrations- und Konstruktionsleistungen zu vollbringen hat, durch die es sich mit den Anforderungen aus verschiedenen Lebensbereichen arrangiert und diese Einzelarrangements wieder zu einem Gesamtarrangement koordiniert. Möglich sind Veränderungen meist nur in den Wechselwirkungen zwischen […] Lebensbedingungen und den in ihnen enthaltenen expliziten und impliziten Anreizen einerseits und dem sich arrangierenden Individuum andererseits.“ (Rosenbrock 2002/31 f.) Die dargelegten aktuellen Diskussionsstränge berühren in ihren unterschiedlichen Facetten den Kern der vorliegenden Arbeit, deren Anliegen es ist, diese zu einem interessanten und innovativen Netz zu verknüpfen. Die zentrale Frage dreht sich Einleitung 5 darum, wie es gelingen kann, chronisch kranke Menschen in die Lage zu versetzen, sich, auf der Grundlage qualitätsgesicherter Informationen, aktiv und gemäß ihrer individuellen Fähigkeiten bzw. an die individuelle Lebenssituation angepasst als eigenkompetente Nutzer im Gesundheitswesen zu beteiligen. Das Setting der Rehabilitation gibt für ein solches Vorhaben gute Startbedingungen, sind doch Patientenschulungen lange wichtiger Bestandteil der Behandlungen. Für die gewählte Zielgruppe der Brustkrebspatientinnen konstatiert der Sachverständigenrat Versorgungsdefizite entlang des gesamten Versorgungspfades. Brustkrebs gehört jedoch für etwa jede zehnte Frau in Deutschland zur Lebensrealität. Diese Krankheit ist für Frauen die häufigste Tumorerkrankung, verursacht den größten krebsbedingten Verlust an Lebensjahren und zumeist erhebliche Einbußen an Lebensqualität (vgl. Sachverständigenrat 2000/71 ff. und 150 ff.). Gesundheit ist eine kostbare persönliche und gesellschaftliche Ressource. 1.3 Erkenntnisinteresse und Aufbau der Arbeit 1.3.1 Zielsetzung Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, im Setting der stationären onkologischen Rehabilitation zu untersuchen, inwieweit das Medium Internet im Rahmen von Patientenschulungen eingesetzt werden kann. Zielgruppe der Intervention sind dabei Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind und aus diesem Grund eine Anschlussheilbehandlung (AHB) oder eine Rehabilitation im Reha-Zentrum Lübben in Anspruch nehmen. Im Mittelpunkt steht bei dem Vorhaben die Befähigung der Patientinnen zur eigenständigen Suche nach qualitativ hochwertigen, gesundheitsbezogenen Informationen im World Wide Web (WWW) sowie das Kennenlernen dessen kommunikativer Möglichkeiten. Diese Prämisse hat unterschiedliche Gründe und Konsequenzen. Im Gegensatz zur Vermittlung spezifischer erkrankungsbezogener Inhalte soll die Internetschulung die Fertigkeit zur speziellen Nutzung einer für die Patientinnen neuen Technik ausbilden. Chronische Krankheiten verlangen in gewisser Weise ein lebenslanges Lernen im Umgang mit der Erkrankung, weil in deren Verlauf immer wieder neue (Entscheidungs-)Situationen und Zustände auftreten, die für die Patientinnen möglicherweise eine Reihe von Fragen aufwerfen. Gerade bei Krebserkrankungen verläuft die Krankheitsbewältigung in unterschiedlichen Phasen, so dass Informationen über die Erkrankung nicht zu jeder Zeit erwünscht sind oder verarbeitet werden können. Hier ist folglich eine Möglichkeit gefragt, die flexibel aktuelle qualitativ hochwertige Informationen zu den auftretenden Fragen bereithält. Das Internet Einleitung 6 kann diese Bedingungen erfüllen, und es kann außerdem unabhängig von Ort und Tageszeit – wenn erwünscht anonyme – Kommunikation mit anderen Betroffenen über Chats, Pinnwände oder Mailinglisten ermöglichen. Mit der Intervention soll nicht erreicht werden, das Gespräch mit dem Arzt, Beratungsstellen oder gar Selbsthilfegruppen zu ersetzen, es soll im Gegenteil eine zusätzliche Quelle an Informationen darstellen, um den Patientinnen beispielsweise eine aktive Beteiligung im Arzt-Patienten-Verhältnis zu erleichtern oder Adressen von Beratungsstellen, Sportangeboten oder Selbsthilfestellen ausfindig zu machen – kurz: die Patientinnen in ihrer Eigenkompetenz hinsichtlich des Managements ihrer Erkrankung während der Nachsorgephase zu unterstützen. Deshalb erscheint die Rehabilitation als geeigneter Zeitpunkt für ein solches Angebot, sind doch die Patientinnen nach Reha-Ende nach dem stark vorgegebenen Versorgungsgeschehen von Akutklinik und Rehabilitation mit der vergleichsweise wenig strukturierten ambulanten Nachsorge konfrontiert. Die zu vermittelnden Informationen respektive Fertigkeiten sollten also gewissen Nachhaltigkeitskriterien genügen. Auch in dieser Hinsicht erscheint das Erlernen einer Technik zur Informationssuche einer bloßen erkrankungsbezogenen Informationsübermittlung überlegen. Schließlich ist das langfristige Ziel der Intervention eine Gesundheitsalphabetisierung der Patientinnen im Sinne des Empowerments. In diesem Konzept kommt zum Tragen, dass Menschen, um sich aktiv am Erhalt ihrer Gesundheit beteiligen zu können, diesbezüglich geeignete und verständliche Informationen zur Verfügung haben müssen. Empowerment bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sie befähigt werden, sich aktiv und selbstbestimmt für ihre Gesundheit einzusetzen und Kontrolle über ihr persönliches Leben zu erlangen. „Health literacy represents the cognitive and social skills which determine the motivation and ability of individuals (and communities) to gain access to, understand, and use information in ways which promote and maintain good health.“ (WHO 1998) Soll dieses Ziel im Rahmen einer Internetschulung erreicht werden, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen bedarf es Websites, die für Laien verständlich gestaltet und formuliert sind, zum anderen müssen die Schulungsteilnehmerinnen neben der technischen Nutzungsfertigkeit über die Fähigkeit zur Beurteilung der Qualität und Glaubwürdigkeit medizinischer Internetseiten verfügen. Beide Punkte wurden in der Internetschulung berücksichtigt.3 3 In der vorliegenden Arbeit wurde zu diesem Zweck eine Liste mit – teilweise speziell für Patienten konzipierten – Websites an die Patientinnen im Anschluss an die Schulung ausgegeben. Die Sensibilisierung der Patientinnen für Qualitätsmerkmale medizinischer Internetseiten war wichtiger Bestandteil der Schulung selbst. (Vgl. Kap 4.4 und 4.5) Einleitung 7 Im Rahmen der dieser Arbeit zu Grunde liegenden Intervention wird versucht, angepasst an die Klientel eine Internetschulung zu gestalten, die am Beispiel ausgewählter gesundheitsbezogener Websites die Teilnehmerinnen mit der Technik vertraut macht. Da die Patientinnen größtenteils über wenig Computer- und keine Interneterfahrung verfügen, muss der Schwerpunkt auf der Vermittlung technischer Grundkenntnisse liegen. Wenn – wie die Prognosen der Internetnutzungsuntersuchungen andeuten – das Internet in Zukunft immer größere Bevölkerungskreise erreicht, und in einigen Jahren auch ältere Patientinnen mit Brustkrebs das Medium bereits vor der Erkrankung kennen gelernt haben, wird sich der Kern einer solchen Schulung eher auf gezielte Suchstrategien hinsichtlich spezifischer erkrankungsbezogener Inhalte beziehen können. 1.3.2 Fragestellung Die vorliegende Untersuchung sucht folglich die Frage zu beantworten, inwieweit eine unter den dargelegten Prämissen gestaltete Internetschulung für Brustkrebspatientinnen während der stationären onkologischen Rehabilitation Ressourcen für die Bewältigung von erkrankungsbezogenen Problemen nach Reha-Ende im Sinne des Empowerment-Konzeptes bieten kann. Folgt man der Literatur, so findet man keine einheitliche Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes. Vielmehr sind die dargestellten Lösungen den jeweiligen Fragestellungen angepasst, dennoch werden einige Elemente durchgängig eingesetzt. Für diese Arbeit bedeutet dies den Rückgriff auf in diesem Forschungsbereich anerkannte Skalen zur Untersuchung von Selbstwirksamkeitserwartung und Kontrollüberzeugung, aber auch die Adaption des EmpowermentKonzeptes an die zu untersuchende Frage. Empowerment kann sich also im Kontext der Untersuchung auch ausdrücken über Einschätzungen zum gewünschten Arzt-Patienten-Verhältnis, über eine Aktivierung, ausgedrückt in der Inanspruchnahme unterstützender Maßnahmen in der Nachsorge wie Selbsthilfe- oder Sportgruppen, sowie über Äußerungen zum Wunsch nach Informationen oder Austausch über die Erkrankung. Ein wichtiger Aspekt der vorliegenden Arbeit liegt in der Erschließung eines neuen Forschungsfeldes. In Deutschland lagen zu Beginn der Untersuchung keine vergleichbaren Studien vor, auch international gibt es noch einen großen Forschungsbedarf. Folglich steht die Erforschung der Profile der an einer Internetschulung interessierten Patientinnen wie auch die Bewertung der Intervention durch die Teilnehmerinnen ebenso im Vordergrund wie die Frage nach möglichen hinderlichen und förderlichen Faktoren für eine Teilnahme an der Schulung und insbesondere für eine weitergehende Nutzung des Mediums Internet nach RehaEnde. Auch der Frage nach der Einschätzung der ersten Interneterfahrungen der Einleitung 8 Patientinnen kommt eine wichtige Bedeutung bei der Exploration des Forschungsfeldes zu. 1.3.3 Struktur der Arbeit „Empowerment is unquestionably a (if not the) current >>buzz word<< in health promotion and community development. But like all overused words, one can get tired of hearing it or it tends to be misused or misunderstood.“ (Raeburn/Rootman 1998/64) Das erste Kapitel widmet sich der theoretischen Verortung der Arbeit und möchte aufzeigen, warum es sich trotz der scheinbaren Übersättigung am Begriff des Empowerments und trotz seiner über 20-jährigen Geschichte immer noch und wieder lohnt, dieses Konzept einzusetzen. Die Literatur dazu füllt sicherlich mühelos Regale, so kann im Rahmen dieser Arbeit „Empowerment“ selbstverständlich nicht erschöpfend bearbeitet, sondern lediglich auf die wichtigsten und für die Untersuchung relevantesten Ausschnitte eingegangen werden. Es soll also in das Empowerment-Konzept eingeführt und dieses in den größeren für die Untersuchung relevanten gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlichen Kontext gestellt werden: Gesundheitsförderung, Prävention und Rehabilitation. Es gilt, nicht nur diese Begriffe zu erläutern und auf das EmpowermentKonzept zu beziehen, sondern sie auch, soweit möglich und sinnvoll, voneinander abzugrenzen bzw. auf Überschneidungen hinzuweisen. Nach der Beleuchtung des Stellenwertes gesundheitsbezogener Informationen für chronisch Kranke im Rahmen des theoretischen Hintergrundes der Arbeit folgt schließlich eine Positionierung hinsichtlich der Verwendung des EmpowermentKonzeptes in der vorliegenden Untersuchung. Dazu gehört auch die – nicht unkomplizierte – Herausforderung, Empowerment in empirisch messbare Variablen zu übersetzen. Die Wahl der psychometrischen Skalen wird begründet und deren jeweiliger theoretischer Hintergrund kurz erläutert. Kapitel drei führt in den konkreten Gegenstand der Untersuchung ein. Es beschreibt das Setting der stationären onkologischen Rehabilitation und deren Rahmenbedingungen, insbesondere bezogen auf die Zielgruppe der Brustkrebspatientinnen. An dieser Stelle wird zur besseren Übersichtlichkeit der Arbeit kurz das Untersuchungssample hinsichtlich grundlegender soziodemographischer Variablen beschrieben und somit ein kurzer Vorgriff auf den empirischen Teil der Untersuchung erlaubt. Da Patientenschulungen im Rahmen der Rehabilitation eine lange Tradition haben und die durchgeführte Intervention in diesen Rahmen einzuordnen ist, sollen einige Ergebnisse und Erfahrungen benannt sowie kurz pädagogische Grundlagen gestreift werden. Der Stand der Forschung gibt einen Überblick zu aktuellen Studien zum Untersuchungsthema. Dabei beschränkt sich die Autorin zumeist auf Arbeiten, in denen Einleitung 9 das Medium Internet im Kontext chronischer Erkrankungen eingesetzt wurde. Eine kurze Einführung in heutige Internetnutzungsprofile soll die Einordnung der vorliegenden Untersuchung bzw. der ausgesuchten Zielgruppe in die heutige Internetlandschaft erleichtern und somit als Hintergrundinformation dienen. Das darauf folgende Methodenkapitel erläutert ausführlich die bezüglich des Forschungsdesigns getroffenen Entscheidungen, die Organisation und Durchführung der Datenerhebung sowie die Vorgehensweise bei der Datenauswertung. Es handelt sich dabei größtenteils um aus Fragebögen entnommene, statistisch auszuwertende Daten, jedoch zudem – in geringerem Umfang – um in Interviews gewonnenes und inhaltsanalystisch aufbereitetes Material. Einen wichtigen Stellenwert nimmt die Erarbeitung des Brustkrebs-SchulungsModuls (BKM) ein. Dessen Entstehungsprozess und die zu Grunde gelegten Auswahlkriterien für Schulungsmaterial und Vorgehensweise werden in diesem Kapitel begründet. Ein Exkurs zur Frage der Qualitätssicherung medizinischer Internetseiten schließt sich an. Er wird dem Methodenkapitel zugeordnet, da er sich indirekt auf die Intervention und der zu diesem Zweck entwickelten Schulung bezieht. Dieses Thema ist eines der im Zusammenhang mit der Internetnutzung durch Patienten aktuell am meisten diskutierten und bezieht knapp die Frage nach der Qualität medizinischer Patienteninformation auch in Form anderer Medien ein. Die Ergebnisse der Datenauswertung sind in Kapitel fünf dargestellt. Sie unterteilen sich in einen Pretest, der in Form einer Machbarkeitsstudie die Voraussetzungen für die geplante Intervention prüfen sollte. Die anschließende Haupterhebung gliedert sich in eine Querschnittsbetrachtung, in der zu den drei Erhebungszeitpunkten die relevanten Untersuchungsgruppen miteinander verglichen werden. In der darauf folgenden Längsschnittanalyse werden die Untersuchungsgruppen jeweils in ihrem Verlauf zwischen dem Beginn der Rehabilitation und dem Zeitpunkt der Nachbefragung sechs Monate nach Reha-Ende untersucht. Mit Hilfe der Interviewdaten können am Beispiel dreier Patientinnen mit bereits vor Reha-Beginn bestehender erkrankungsbezogener Internetnutzung Einblicke in Erfahrungen gewonnen werden, die über die Einstiegserlebnisse der Kursteilnehmerinnen hinausgehen. Diese Ergebnisse sollen in Kapitel sechs entlang der dieser Arbeit zu Grunde gelegten Fragestellungen diskutiert und mit Hilfe des aktuellen Forschungsstandes bewertet werden. Auch die Einschätzung der Aussagekraft der Untersuchung in Abwägung der getroffenen methodischen Entscheidungen wird thematisiert. Mögliche praxisorientierte Umsetzungsschritte aus den Ergebnissen und weiterer Forschungsbedarf werden im abschließenden Schlussteil vorgestellt. 10 2 Theoretische Verortung Das Empowerment-Konzept liegt der Untersuchung als eine Schlüsselkategorie zu Grunde und soll somit im Rahmen dieses Kapitels ausführlich behandelt werden. Während zunächst in die Begriffe der Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung eingeführt wird, die für eine Untersuchung des Empowerment-Konzeptes im gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlichen Kontext bedeutsam sind, mündet dies in einer Auseinandersetzung mit dem Empowerment-Konzept selbst, das schließlich entlang der zu Grunde gelegten Fragestellung bestimmt und mit den kontextuell zugeordneten Begriffen in Beziehung gesetzt werden soll. Anschließend steht die Auseinandersetzung mit der Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes im Rahmen der vorliegenden Untersuchung im Mittelpunkt des Interesses. 2.1 Gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlicher Kontext 2.1.1 Prävention, Rehabilitation und Gesundheitsförderung Traditionelle Modellvorstellungen eines sequentiellen Krankheitsverlaufes mit dementsprechend gegliedertem Versorgungssystem (unspezifische Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration, Rehabilitation, Pflege) können als veraltet betrachtet werden. Es handelt sich bei der sozialen und gesundheitlichen Versorgung um einen kontinuierlichen, komplexen und ganzheitlichen Prozess (vgl. Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow 2002; Walter/Schwartz 1998/210). Dementsprechend problematisch gestaltet sich der Versuch, die einzelnen Begriffe definitorisch voneinander zu trennen. Wenn auch auf der sozialrechtlichen Ebene Prävention, Kuration und Rehabilitation in Deutschland hinsichtlich des Sozialleistungssystems auf verschiedene Träger (Krankenversicherung und Rentenversicherung) aufgeteilt wurden, lässt sich eine strikte Trennung von kurativen oder rehabilitativen von präventiven Aufgaben und Leistungen nicht durchhalten. Dennoch soll im Folgenden versucht werden, in die jeweiligen Begriffe einzuführen und schließlich Überschneidungen und Unterschiede zu verdeutlichen. Hierbei stehen zunächst Prävention und Rehabilitation in ihrer (eher) versorgungspraktischen Ausrichtung im Blickfeld. Das Konzept der Gesundheitsförderung leitet schließlich zum Kernbegriff der Arbeit – dem Empowerment-Konzept – über und bietet somit eine Erweiterung der vorher genannten Konzepte sowie gleichzeitig eine definitorische Klammer an. Theoretische Verortung 11 2.1.1.1 Prävention Präventive Konzepte versuchen, durch gezielte Aktivitäten eine gesundheitliche Schädigung zu verhindern, weniger wahrscheinlich zu machen oder zu verzögern (vgl. Schwartz/Walter 1998/151). Dabei werden drei Formen der Prävention unterschieden; eine Unterteilung, die auf Caplan (1964, in Maes 1992) zurückgeht, der sein Konzept in Bezug auf psychische Erkrankungen angewandt wissen wollte. Er verstand unter Primärprävention die Senkung der Inzidenzraten bei bereits vorliegenden Risikofaktoren; sekundärpräventive Maßnahmen sollten die Prävalenzraten senken, und Tertiärprävention deckte sich mit dem Konzept der Rehabilitation (vgl. Becker 1997/517 f.; Maes 1992/13). In der Definition der WHO wird das Konzept erweitert. Hier umfasst nun die Krankheitsprävention sowohl Maßnahmen, die dem Aufkommen von Krankheiten vorbeugen wie auch solche, die deren Fortschreiten eindämmen und Krankheitsfolgen minimieren. Der Begriff Primärprävention wird hier gewählt als Ausdruck für Maßnahmen, die dem Auftreten einer Störung vorbeugen sollen; sekundäre und tertiäre Prävention sollen eine bereits aufgetretene Krankheit und deren Folgen durch Früherkennung und angemessene Behandlung zum Stillstand bringen oder verzögern als auch das Auftreten von Rückfällen oder die Ausbildung chronischer Zustände reduzieren. Krankheitsprävention geht – so die WHO – üblicherweise vom Gesundheitssektor aus und bezieht sich zumeist auf Individuen und Bevölkerungsgruppen, die bestimmte Risikofaktoren aufweisen und/oder verschiedene Risikoverhaltensweisen ausüben (vgl. WHO 1998/4). Neben der Dreiteilung des Präventionskonzeptes hinsichtlich der angesprochenen Ziele beinhaltet es zugleich zwei methodische Ansätze, die jedoch im Idealfall kombiniert werden sollen. Maßnahmen, die das Verhalten von Individuen und Gruppen zu verändern suchen, werden als Verhaltensprävention bezeichnet, während Verhältnisprävention an der Veränderung der biologischen, sozialen oder technischen Umwelt ansetzt (vgl. Schwartz/Walter 1998/153). Kann insgesamt die Erhöhung der Lebensqualität als wichtigstes Nebenziel von Präventionsmaßnahmen bezeichnet werden, sollte bei der Priorisierung der Auswahl von Interventionen/Maßnahmen die kollektive Krankheitslast der Zielpopulationen, der wahrscheinliche Nutzen, der Aufwand (direkt und indirekt) sowie mögliche Nebenwirkungen Berücksichtigung finden. Insgesamt werden auch bei der Planung von Präventionsmaßnahmen Grundsätze zur Zielgruppenorientierung bezüglich der Inhalte und didaktischen Form sowie die Notwendigkeit der Evaluation und Qualitätssicherung nach der Implementierung solcher Interventionen einbezogen. Die Zielgruppenorientierung präventiver Maßnahmen sollte neben den klassischen Gruppen der Kinder und Jugendlichen auf ältere und multimorbide Menschen ausgeweitet werden (vgl. ebd. 154 und 168). Häufig wird im deutschen Gesundheitssystem der Begriff Prävention auf primärpräventive Maßnahmen verkürzt verwendet. Spyra, Hansmeier und Müller-Fahr- Theoretische Verortung 12 now (2002) erklären dies mit der sozialrechtlichen Ausgestaltung der Verantwortung, die primär den Krankenkassen zugeordnet worden sei. (Primär-)präventive Maßnahmen haben zudem vielfach in den Alltag Einkehr gefunden, ohne dass sie durch die Bevölkerung als solche zu bemerken sind, wie z. B. Trinkwasserqualitätsprüfung, Produktsicherheitsprüfungen; Programme zu Kinderschutzimpfungen gelten (noch) als Selbstverständlichkeit, ohne dass der/die Einzelne sie als Präventionsmaßnahme kategorisieren würde. Dies sind Folgen einer breit angelegten präventiven Infrastruktur, die Institutionen auf nationaler Ebene (wie die BzgA), auf Landesebene (wie die Landesministerien für Gesundheit) und auf kommunaler Ebene (z. B. die Gesundheitsämter) umsetzen (vgl. Walter/Schwartz 1998). Im Hinblick auf eine Verschiebung des Krankheitsspektrums von den klassischen Infektionskrankheiten zu chronischen Krankheiten kommt den (sekundär- und tertiär-)präventiven Bemühungen kurativer und rehabilitativer Versorgungsstrukturen eine immer größere Bedeutung zu. Sekundär- und tertiärpräventive Maßnahmen sind feste Bestandteile der Rehabilitation in Deutschland, indem beispielsweise sekundärpräventiv eine Minimierung von Risikofaktoren bei Patienten angestrebt wird. Der Schwerpunkt der Rehabilitation liegt hier dennoch im tertiärpräventiven Bereich durch Maßnahmen zur Verringerung von Schädigungen und Behinderung, zur Linderung von durch Gesundheitsprobleme verursachten Leiden und zur Förderung der Anpassung der Patienten an das chronische Krankheitsgeschehen. Zielrichtung ist hierbei die Ausrichtung auf eine Beseitigung/Verringerung der Krankheitsfolgen. Auch die Kuration findet einen Schwerpunkt in den genannten präventiven Ebenen, die Ausrichtung zielt hier jedoch eher auf eine Beseitigung der Krankheitsursachen, also auf Behandlung und Therapie. Dennoch sind beide Bereiche im Versorgungssystem zeitlich und inhaltlich miteinander verzahnt, wie auch eine klare Abgrenzung zwischen therapeutischen und sekundär- sowie tertiärpräventiven Maßnahmen oftmals nicht möglich ist (vgl. Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow 2002).4 4 Gleichzeitig besteht zwischen den Bereichen des Versorgungssystems (Prävention, Kuration, Rehabilitation, Nachsorge) eine ausgewiesene Schnittstellenproblematik, deren Ursachen bspw. im gegliederten System der sozialen Sicherung und/oder in der mangelnden Koordination der einzelnen Bereiche untereinander gesehen werden. Siehe hierzu z. B. Weber-Falkensammer/Vogel 1997; Sachverständigenrat 2000; Spyra/Hansmeier/Müller-Fahrnow 2002. Theoretische Verortung 13 2.1.1.2 Rehabilitation Wie bereits ausgeführt stellt in der Rehabilitation die Durchführung tertiärpräventiver Maßnahmen eine wichtige Säule dar.5 Haupt und Delbrück fassen das Verhältnis zwischen Rehabilitation und Prävention mit Bezug auf den für die Rehabilitation wichtigen Aspekt der Teilhabe folgendermaßen: „Die WHO versteht unter Prävention in der Rehabilitation (tertiäre Prävention) die Verhinderung oder Beseitigung von Behinderungen und die Vermeidung der Ausgliederung aus Arbeit, Beruf und Gesellschaft.“ (Haupt/Delbrück 1998/41) In der medizinischen Rehabilitation kommt verhaltensmedizinischen Behandlungsansätzen eine wichtige Funktion zu, insbesondere auf Grund der Zunahme chronischer Erkrankungen, die größtenteils auch verhaltensabhängige Komponenten beinhalten. Unterschieden werden muss hier zwischen reversiblen und irreversiblen Gesundheitsstörungen, aus denen sich eine unterschiedliche therapeutische Schwerpunktsetzung ergibt. Während bei ersteren der Abbau von Risikofaktoren und die Förderung von Gesundheitsverhalten im Vordergrund stehen, ist bei letzterem eher eine Adaption an die Funktionseinbußen vorrangig. Als zentral wird betrachtet, Patienten im Krankheitsmanagement sowie bei der Krankheitsbewältigung und -akzeptanz zu unterstützen (vgl. Haupt/Delbrück 1998/41 f.). Präventive Ansätze der Rehabilitation gehen jedoch häufig darüber hinaus. Gerade die Rehabilitation bietet mit der Verknüpfung somatischer, funktioneller, beruflicher und psychosozialer Maßnahmen sowie mit dem Anspruch eines ganzheitlichen und positiven Gesundheitskonzeptes günstige Bedingungen für die Übernahme salutogenetischer, also an den Ressourcen der Patienten orientierter Prinzipien6, auf denen letztlich auch das Konzept der Gesundheitsförderung7 beruht. Noch orientieren sich zwar die meisten Rehabilitations-Programme überwiegend an einem Abbau von Risikofaktoren als präventivem Konzept, dennoch scheinen ressourcenorientierte Ansätze zunehmend Beachtung zu finden. In diesem Sinne umfasst die Rehabilitation chronischer Krankheiten seelisches und körperliches Wohlbefinden in einem Konzept, in dem Gesundheit als lebenslanger Prozess verstanden wird, der von individuellen Lebensgeschichten sowie den sozialen und ökologischen Gesellschaftsverhältnissen geprägt wird. Sie zielt nicht nur auf das individuelle Verhalten der Rehabilitanden, sondern mündet zudem in einer Ermutigung der Änderung der Lebens- und Umweltbedingungen. Rehabili5 Allerdings wird verschiedentlich darauf hingewiesen, dass sich der Begriff Tertiärprävention nie vollständig durchsetzen konnte. (Vgl. Laaser/Hurrelmann/Wolters 1998/178) 6 Zum Prinzip der Salutogenese siehe Antonovsky (1987); eine Einführung z. B. von Bengel (1997). 7 Das Konzept der Gesundheitsförderung wird im folgenden Abschnitt umfassend behandelt. Theoretische Verortung 14 tanden werden hierbei als eigenverantwortliche Partner angesehen (vgl. Bengel/Strittmatter/Willmann 1998/78 ff.; mit Bezug auf die Psychoonkologie: vgl. Weis 1997a/109 ff.). Das in diesem Abschnitt bereits angedeutete Konzept der Gesundheitsförderung wird im Folgenden umfassend beleuchtet. 2.1.1.3 Gesundheitsförderung „Die Gesundheitsförderung ist ohne Frage die bedeutendste Entwicklung der letzten Jahre in den Gesundheitswissenschaften, insbesondere aufgrund ihrer expliziten Ausrichtung auf Gesundheitsressourcen.“ (Waller 1995/148 in Becker 1997/518) Gesundheitsförderung bedeutet im Sinne der WHO, dass allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit ermöglicht wird und sie so zur Stärkung ihrer Gesundheit befähigt werden. Gesundheitsförderung bewegt sich dadurch auf der politischen und der sozialen Ebene, ein komplexer Prozess, der darauf zielt, Individuen in ihren Kenntnissen und Fähigkeiten zu stärken, aber darüber hinaus auch Handlungen und Aktivitäten umfasst, die soziale, ökonomische und Umweltbedingungen so verändern, dass sie sich positiv auf die individuelle und kollektive Gesundheit auswirken. Menschen sollen in diesem Prozess aktiv partizipieren und die sie betreffenden Gesundheitsdeterminanten besser kontrollieren können, um die eigene Gesundheit zu verbessern. Die Ottawa Charta von 1986 als bedeutendstes Dokument der Gesundheitsförderung skizziert fünf vorrangige Handlungsfelder der Gesundheitsförderung: die Entwicklung einer gesundheitsfördernden Gesamtpolitik, die Schaffung gesundheitsfördernder Lebenswelten, die Unterstützung gesundheitsfördernder Gemeinschaftsaktionen, die Entwicklung persönlicher Kompetenzen und Fähigkeiten sowie die Neuorientierung der Gesundheitsdienste. 1997 wurden diese Forderungen in der Jakarta Deklaration bestätigt und daraus folgende Prioritäten für die Gesundheitsförderung im 21. Jahrhundert abgeleitet: Die Forderung nach sozialer Verantwortung für Gesundheit, die Erhöhung der Investitionen für die Gesundheitsentwicklung, die Erweiterung von Partnerschaften in der Gesundheitsförderung, die Vergrößerung der Handlungskompetenzen von Gemeinschaften und die Befähigung des Einzelnen zu selbstbestimmtem Handeln (Empowerment) sowie die Sicherung einer Infrastruktur für Gesundheitsförderung (vgl. WHO 1998/1 f.). Der Ansatz der Gesundheitsförderung ist geprägt durch eine salutogenetische Ausrichtung, deren Betonung eher auf krankheitsunspezifische Gesundheitsressourcen zielt, als dass sie nach Risikofaktoren für spezifische Erkrankungen sucht. Angelehnt an diese WHO-Definition wird Gesundheit als wesentlicher Bestandteil des Alltags und nicht als vorrangiges Lebensziel verstanden. Somit stehen soziale Theoretische Verortung 15 und individuelle Ressourcen mit körperlichen Fähigkeiten gleichberechtigt nebeneinander. Menschen jeder Altersgruppe und auch Menschen mit chronischen Krankheiten und Behinderungen gehören zur Zielgruppe gesundheitsfördernder Aktivitäten. Durch lebenslanges Lernen sollen Menschen befähigt werden, verschiedene Lebensphasen (wie z. B. solche mit chronischen Erkrankungen) angemessen bewältigen zu können. Gerade für chronisch Kranke versprechen gesundheitsfördernde Maßnahmen einen hohen Nutzen (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter 1998/141 f.; Laaser/Hurrelmann/Wolters 1998/177; Rosenbrock 1997/51) Als Kernstrategie sollte im Zusammenhang mit der Gesundheitsförderung der „Setting-Ansatz“ genannt werden. Darin werden Lebensbereiche, in denen Menschen den Großteil ihrer Zeit verbringen, zu Orten gesundheitsfördernder Interventionen (Schulen, Familie, Arbeitsplatz, Krankenhäuser). Alle Beteiligten werden in die gesundheitsgerechte Gestaltung dieser Lebenswelten integriert. Beispiele für den Setting-Ansatz sind Netzwerkprojekte wie „Gesundheitsförderndes Krankenhaus“ oder „Gesunde Städte“. Gemäß der bereits genannten Handlungsfelder bilden die Organisationsentwicklung aber auch die Politikentwicklung wichtige Strategien und Methoden der Gesundheitsförderung (vgl. BrösskampStone/Kickbusch/Walter 1998/144 ff.). Rosenbrock (1997/50 f.) fügt hinzu, dass Präventions- und Gesundheitsförderungskonzepte immer in ihrem sozialen und historischen Kontext zu betrachten seien. Die gesundheitsfördernden Maßnahmen zielten zu Recht oftmals nicht direkt auf die Gesundheit, sondern mischten andere „mächtigere“ Themen (Werte und Theorien aus anderen Lebens- und Politikbereichen) bei, um erfolgreich zu sein. Die Entstehungsgeschichte des WHO-Konzeptes zur Gesundheitsförderung kann als ein Konglomerat verschiedener Fachdisziplinen, Impulse sozialer Bewegungen und Praxiserfahrungen verstanden werden. So beginnt die WHO bereits mit der Formulierung eines mehrdimensionalen Gesundheitsbegriffes Ende der 40er Jahre eine Debatte, die in den 70er Jahren in eine massive Kritik des biomedizinischen Umgangs mit Krankheit und Gesundheit mündete, sich in verschiedenen sozialen Bewegungen widerspiegelte (z. B. Frauengesundheitsbewegung) und der gleichwohl kritisierten, restriktiven Gesundheitserziehung die ganzheitlichere Gesundheitsbildung entgegenzusetzen versuchte. Die Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung bündelte und fundierte diese neuen Ansätze und wurde zur Manifestation dieser Umdenkprozesse (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter 1998/142 f.). Theoretische Verortung 16 Strukturell sind gesundheitsfördernde Maßnahmen heute in Deutschland nicht nur durch staatliche (z. B. BzgA) oder professionelle (z. B. Krankenhäuser, Krankenkassen) Träger vertreten, sondern werden insbesondere auch durch informelle und nichtstaatliche Systeme (z. B. Selbsthilfegruppen) repräsentiert (vgl. Laaser/Hurrelmann/Wolters 1998/177). Zusammenfassend und im Hinblick auf die der Arbeit zu Grunde liegenden Fragestellung nimmt die Rehabilitation eine wichtige Funktion in der Wahrnehmung sekundär- und tertiärpräventiver Maßnahmen in der Gesundheitsversorgung wahr, maßgeblich mit dem Ziel der Verringerung von Folgeschäden chronischer Krankheit und Behinderung. Darüber hinaus haben ressourcenorientierte Ansätze der Gesundheitsförderung in Rehabilitationskonzepte Eingang gefunden; wenn auch häufig der Schwerpunkt rehabilitativer Maßnahmen (noch) in der Durchführung verhaltensmodifizierender Behandlungsansätze liegt. Gesundheitsförderung zielt auf eine Befähigung von Menschen zu einer Stärkung der eigenen Gesundheit; das Empowerment-Konzept ist dieser Definition inhärent. 2.2 Empowerment „Empowerment is an ongoing process of liberation.” (Fahlberg et al. 1991/186) 2.2.1 Entstehungshintergrund Neben einer eher anwendungsorientierten, auf die politische Ebene bezogenen Verwendung des Begriffes Empowerment in sozialen Bewegungen wie der der Schwarzen in den USA oder der Frauenbewegung im internationalen Kontext wird in der Literatur vor allem Julian Rappaport8 genannt, wenn es um die theoretische Untermauerung des Konzeptes geht (vgl. Rappaport 1981 und 1987; Zimmermann/Rappaport 1988). Auch wenn in dieser Arbeit der Ansatz Rappaports im Mittelpunkt stehen soll, darf als theoretischer Ursprung des Konzeptes Freires befreiungspädagogischer Ansatz der Volksbildung nicht verschwiegen werden. Er stellt Empowerment in den Mittelpunkt von Alphabetisierungskampagnen in Brasilien. Als Methode sucht er in Gruppenarbeit, den Teilnehmern ein kritisches Bewusstsein zu vermitteln, so dass sich eine Gruppenidentität, gegenseitige Unterstützung, Problemlösungsstrategien und politische Aktivitäten entwickeln können (vgl. Fahlberg 8 Julian Rappaport ist Psychologe und bezieht sich in seinen Ausführungen größtenteils auf den Bereich psychische Gesundheit und Community Psychology. Theoretische Verortung 17 1991/186 ff.; Freire 1970; Simons-Morton/Davis Crump 1996/291; Kar et al. 1999/1433). Rappaport siedelt das Empowerment-Modell zwischen dem Bedürfnis- und dem Rechte-Modell an, nämlich als eine Art „social policy“, die Menschen in Not weder als Kinder noch ausschließlich als Bürger, sondern ganzheitlich als mit Bedürfnissen und Rechten ausgestattete menschliche Wesen betrachtet. Er sieht menschliche Sozialsysteme von ihrer Natur her als paradox an, so dass die Sozialwissenschaften niemals EINE richtige Lösung hervorbringen könnten, weil die zu Grunde liegenden zu untersuchenden und divergierenden Probleme von Natur aus dialektisch seien (vgl. Rappaport 1981). Daraus entsteht eine Definition von Empowerment, die auch die Rolle zwischen Professionellen und Patienten in der Medizin hinterfragt: „By empowerment I mean that our aim should be to enhance the possibilities for people to control their own lives. If this is our aim then we necessarily find ourselves questioning both our public policy and our role relationship to dependant people.” (ebd. 15) Im Gegensatz zu individuumszentrierten Ansätzen bezieht der Empowermentansatz den Kontext der entsprechenden Zielgruppen ein. Je nach Setting sind die Ziele von Empowerment dann unterschiedlich. Rappaport sieht es als problematisch an, Empowerment in Strukturen zu untersuchen, die an sich kein Empowerment im Sinne von Partizipation zulassen, wie z. B. Schulen (vgl. Rappaport 1987/130 ff.). Als wichtige Grundsätze des Empowermentansatzes betrachtet er dessen Anwendbarkeit auf mehrere gesellschaftliche Ebenen (Individuum, Gemeinde, Gesellschaft) und die Tatsache, dass sich diese zwangsläufig gegenseitig beeinflussten. Ebenso sollten historische und kulturelle Kontextfaktoren in die Betrachtung einfließen. Durch den intendierten Rollenwechsel des Forschers zum Teilnehmer sollten die Teilnehmer einer Maßnahme als Mitarbeiter betrachtet werden. Vertreter des Empowermentansatzes ziehen lokal entwickelte Lösungen generalisierten vor und geben zu bedenken, dass das Setting der Maßnahme/Forschung einen erheblichen Einfluss auf das Empowerment der Teilnehmer habe (vgl. Rappaport 1987). Zusammenfassend kann Empowerment auf der Grundlage der vorliegenden Arbeiten durch das folgende Zitat ausgedrückt werden: „[Empowerment] is thought to be a process by which individuals gain mastery or control over their own lives and democratic participation in life of their community. While empowerment is a multilevel construct that may be applied to organizations, communities, and social policies, psychological empowerment is the expression of this construct at the level of individual persons.” (Zimmermann/Rappaport 1988/726) Wolfgang Stark, einer der deutschen Vertreter des Empowerment-Konzeptes, begründet die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels im präventiven Bereich mit Theoretische Verortung 18 einer Kritik klassischer präventiver Ansätze. Diese arbeiteten mit normativen Kategorien von Gesundheit und Krankheit und beinhalteten Aspekte sozialer Kontrolle. Die Werthaltung der professionell Helfenden sei experten- und personenzentriert bei gleichzeitig hochgradiger Differenzierung (z. B. Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten). Stark beschreibt seine Analyse folgendermaßen: „Mögliche soziale oder gesundheitliche Abweichungen müssen bereits vor ihrem Entstehen […] erkannt und verhindert werden. Es handelt sich bei diesem Verständnis von Prävention also um eine Technologie, die sich an theoretischen, praktischen und normativen Leitfragen der Kontrollierbarkeit von Verhalten in sozialen Systemen orientiert. Die Aufgabe besteht darin, die meist individuellen Probleme zu verhindern oder auszumerzen und damit einen >normalen< und normativ gesetzten Zustand wiederherzustellen.“ (Stark 1991/217) Dagegen setzt er die Konzepte der Gesundheitsförderung und des gesundheitlichen Empowerments, die ermöglichen sollen, Menschen in der Entfaltung ihrer größtmöglichen Gesundheitspotentiale zu unterstützen, die letztlich zur (Zurück-)gewinnung einer Form der Selbstbestimmung führen sollen. Die jeweiligen Gesundheitspotentiale sollen nicht normativ gesetzt werden, sondern anhand der subjektiven Lebenslagen entwickelt werden. Gesundheit wird in diesem Konzept nicht als einzig gültiges Lebensziel angestrebt (vgl. ebd. 218). Stark bezieht sich in seinen Ausführungen auch auf Kieffer (1984, in Stark 1991/221), einer der ersten Vertreter, die sich mit dem Empowerment-Konzept auseinander setzten. Die durch Empowerment ausgelösten Prozesse beschreibt Kieffer folgendermaßen: ein positives und aktives Gefühl des In-der-Welt-Seins, die Entwicklung von Fähigkeiten, Strategien und Ressourcen, um aktiv und gezielt individuelle und gemeinschaftliche Ziele zu erreichen sowie den Erwerb von Wissen und Können, die zu einem kritischen Verständnis der sozialen und politischen Verhältnisse und der sozialen Umwelt führen (vgl. ebd. 221). 2.2.2 Begriffsbestimmung Empowerment wird als Begriff sowohl in der akademischen wie auch in der nichtakademischen Literatur verwendet. Er wird zumeist mit einem Konzept in Verbindung gebracht, das sowohl kognitive als auch emotionale, soziale, politische und spirituelle Konnotationen beinhaltet. Gleichzeitig vermittelt Empowerment als Konzept den Eindruck der Multidisziplinarität und durchdringt somit Disziplinen wie Pädagogik, Public Health, Pflegewissenschaften, Soziologie und nicht zuletzt Management. Die Definition von Empowerment ist folglich abhängig von der jeweiligen Disziplin; eine einheitliche Begriffsbestimmung besteht nicht (vgl. Sheilds 1995/16). Diese Untersuchung bezieht sich auf Empowerment im Kontext von Public Health und Rehabilitationswissenschaften. Ursprünglich entstammt der Begriff „Empowerment“ dem „Black People Movement“ in den USA. Seit Mitte der 80er Jahre hat er im Feld der Entwicklungszu- Theoretische Verortung 19 sammenarbeit und speziell in der internationalen Frauenbewegung eine breite Anwendung gefunden (vgl. Batiwala 1994/127 f.). Im Bereich der Gesundheit erlangte der Begriff im Rahmen der 1986 von der WHO verabschiedeten Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung große Bedeutung, er avancierte zu einem Schlüsselbegriff im Bereich der Gesundheitskonzepte (Sheilds 1995/15 ff.). Im Glossar Gesundheitsförderung der WHO (1998) wird Empowerment definiert als „Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln für Gesundheit. [...] Empowerment kann ein sozialer, kultureller, psychologischer oder politischer Prozess sein, durch den Individuen und soziale Gruppen befähigt werden, ihre Bedürfnisse zum Ausdruck zu bringen, ihre Sorgen vorzutragen, Strategien für ihre Einbeziehung in Entscheidungsprozesse zu entwerfen, sowie politische, soziale und kulturelle Aktivitäten zu erwirken, um diese Bedürfnisse zu befriedigen. [...] Man unterscheidet zwischen individueller und gemeinschaftsbezogener Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln. Individuelle Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln bezieht sich vor allem auf die Fähigkeit des Einzelnen, Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über das persönliche Leben zu haben.“ (WHO 1998/6 f.) Weitere, der neueren Public-Health-Forschung entnommene Definitionen von Empowerment werten den Begriff beispielsweise als „Strategie, Menschen in Mangelsituationen ihre Stärken zugänglich zu machen“ (Haisch/Weitkunat/Wildner 1999/114), betonen die aktive Beteiligung der Betroffenen, deren Expertise für die Lösung von Gesundheitsfragen vor Ort genutzt und deren Handlungsfähigkeit gestärkt werden solle (vgl. Brösskamp-Stone/Kickbusch/Walter 1998/137; Müller/Kranich 1995/227 ff.), unterstreichen die Aspekte der Stärkung des Selbstvertrauens und der Eigenkompetenz, was besonders in komplexen Situationen zum Tragen komme (vgl. Jäger 2001/172 f.) oder ergänzen die Definition z. B. um Aspekte eines verbesserten Zugangs zu Informationen und Ressourcen sowie erweiterter Partizipationschancen für Einzelne und Gruppen als Voraussetzungen für Empowerment (vgl. Kickbusch 1999/62). Und obwohl Empowermentprozesse in der Gesundheitsförderung bei Individuen und Gruppen Anwendung finden, können sie verhältnispräventiv wirken (vgl. Blättner 1997/122 f.). Insgesamt weisen die gesundheitsbezogenen Definitionen des EmpowermentBegriffes eine relative Homogenität auf und weichen von der durch die Ottawa Charta angeregte und 1997 in der Jarkarta Deklaration (Internationale Konferenz zur Gesundheitsförderung) vertiefte Begriffsbestimmung nur wenig ab. 2.2.3 Stellenwert gesundheitsbezogener Information Bei der Betrachtung der WHO-Definition von Empowerment als Bestandteil von Gesundheitsförderung wird die Bedeutung von Gesundheitsinformationen innerhalb dieses Prozesses deutlich. Der Zugang zu gesundheitsrelevanter Information sowie die Verbesserung der Fähigkeit, diese wirksam zu nutzen, werden als ent- Theoretische Verortung 20 scheidende Größe für den Prozess des Empowerments gewertet (vgl. WHO 1998/11). Eine wichtige Rolle nehmen hierbei Fachleute aus dem Gesundheitsbereich (wie Krankenpflegepersonal) ein, indem sie Menschen den Zugang zu relevanten Informationen ermöglichen und sie dadurch zu selbstbestimmtem Handeln befähigen (vgl. ebd. 6). Auch neue Informationstechnologien können den Zugang zu solcher Information verbessern, so dass der Gesundheitskommunikation als Schlüsselstrategie für die Information von Öffentlichkeit und Einzelnen über Gesundheitsfragen eine bedeutsame Rolle zukommt. Gesundheitskommunikation kann auf diese Weise zu einem Element des Empowerments werden (vgl. ebd. 15). Gesundheitsalphabetisierung aber auch Gesundheitserziehung und -bildung beziehen sich nicht allein auf die Vermittlung von Kompetenzen und Fähigkeiten, die einem Menschen ermöglichen, sich Zugang zu gesundheitsbezogener Information zu verschaffen und diese gesundheitsförderlich zu nutzen, sondern schließt die zur Gesundheitsverbesserung notwendige Stärkung von Motivation, Kompetenz und Vertrauen (Selbstwirksamkeitserwartung9) ein (vgl. ebd. 5 und 11). Welche Rolle spielen nun Informationen in der Behandlung chronisch Kranker und insbesondere von Krebspatienten in Bezug auf das persönliche Empowerment? Eine Reihe von Untersuchungen zu unterschiedlichen Erkrankungen geben Hinweise darauf, dass informierte Patienten insgesamt Leistungen im Gesundheitssystem gezielter in Anspruch nehmen, dass die Compliance steigt und eine Beteiligung von Patienten an Entscheidungen und an ihrer Behandlung insofern gesundheitsfördernd wirken kann, indem das Gesundheitsergebnis verbessert wird (vgl. Kiewel 2002/115 ff.). Auch Dierks, Schwartz und Walter weisen auf einen positiven Effekt umfassender Informationen auf die Zufriedenheit und den Gesundheitszustand chronisch Kranker hin. Für die Mehrzahl der Patienten sei der Arzt die wichtigste Informationsquelle, aber nur die Hälfte der Patienten sei mit der dort erhaltenen erkrankungsbezogenen Information zufrieden. Lediglich ältere Patienten hätten weniger den Wunsch eines partnerschaftlichen Umgangs mit dem Arzt, und sie seien auch weniger an Informationen interessiert als jüngere chronisch kranke Menschen (vgl. Dierks/Schwartz/Walter 2000/153 f.; Kiewel 2002/113 f.). Studien zum Bewältigungsverhalten von Krebspatienten geben Hinweise darauf, dass diese Patientengruppe ebenso wie Herzinfarktpatienten gegenüber Menschen mit nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen durch eine erhöhte Häufigkeit konfrontativer Bewältigungsformen wie Gespräche und Informationssuche gekennzeichnet sei. Im Vergleich mit einer Untersuchungsgruppe HIV-positiver Menschen fiel dieses Bedürfnis bei den Krebspatienten jedoch geringer aus (vgl. 9 Unter Selbstwirksamkeitserwartung versteht man das Vertrauen darin, dass das eigene Handeln zu dem gewünschten Ziel führt; in das Konzept wird im folgenden Kapitel umfassend eingeführt. Theoretische Verortung 21 Klauer/Filipp 1997/388 f.). Auch Herschbach berichtet in einer Untersuchung zu Patientinnen mit Brustkrebs und Genitalkrebs von Informationssuche, Kämpfen und Dissonanzreduktion als Bewältigungsreaktionen auf psychosoziale Probleme (vgl. Koch/Beutel 1988/418). Wenn auch aktive, problembewusste Bewältigungsstile bei Krebspatienten möglicherweise positive Auswirkungen auf die Lebensqualität haben, so ist das Bewältigungsverhalten im Laufe einer Erkrankung jedoch nicht statisch, sondern in Bezug auf erkrankungsbezogene Informationen ein Prozess der ständigen Anpassung der Balance zwischen Wissen und Nichtwissen (vgl. Scheiber/Gründel 2000/166 f.). Eine Untersuchung von Petersson et al. (2002) zeigt in diesem Zusammenhang, dass für Patienten, die grundsätzlich an erkrankungsbezogenen Informationen interessiert sind, der Zeitpunkt der Informationsmaßnahme von Bedeutung sei, damit sich diese nicht möglicherweise ungünstig auf das Befinden der Patienten auswirkten. Zu ähnlichen Befunden kommt auch Leydon et al. (2000), die bei allen an der Untersuchung teilnehmenden Krebspatienten einen Wunsch nach grundlegenden Erkrankungsinformationen feststellt, das Bedürfnis nach weiteren Informationen jedoch von anderen Faktoren wie dem Erkrankungsstadium abhängig sieht (siehe auch Chen 2001). Auch Jones und Mitarbeiter (1999) kommen zu dem Schluss, dass die große Mehrzahl der Krebspatienten an Informationen interessiert sei, dass aber die erkrankungsbezogenen Informationen an die Zielgruppe angepasst werden müssten (z. B. hinsichtlich des Alters). Bezüglich der Form der Information zeigten die Befragten in einer Untersuchung zur Qualität von Patienteninformationen keine Vorlieben; der Inhalt wurde als wichtigstes Kriterium angegeben (vgl. Coulter et al. 1999). Gustafson et al. (1993a) stellt hierzu fest, dass bezüglich des Wunsches nach Informationen der zeitliche Abstand zur Diagnose kein signifikanter Faktor sei, das Alter der untersuchten Brustkrebspatientinnen spiele eine entscheidendere Rolle (vgl. auch Klauer/Filipp 1997/390). Insgesamt weisen mehrere Studien auf ein mit dem Alter abnehmendes Bedürfnis von Krebspatienten nach erkrankungsbezogener Information, nach einem partizipativen Arzt-Patienten-Verhältnis oder aktionalen Problemlösungsstrategien hin (vgl. Klauer/Filipp 1997/391; Leydon et al. 2000; Dierks/Schwartz/Walter 2000/153 f.). Wenn aber, so Hinweise aus unterschiedlichen Untersuchungen, aktive, engagierte Strategien sich bei Krebspatienten günstiger auswirken als Resignation, und die Informationssuche für chronisch Kranke teilweise positive Effekte auf die Befindlichkeit habe (vgl. Klauer/Filipp 1997/394 f.), so zeigt eine Studie von Berner und Mitarbeitern (1997), dass nicht der tatsächliche Grad der Informiertheit für das Wohlbefinden der Patienten ausschlaggebend sei, sondern das Gefühl, alle notwendigen Informationen zur Verfügung zu haben. Die mit einem zusätzlichen „Informationspaket“ ausgestatteten Krebspatienten zeigten in ihrer Untersuchung eine große Zufriedenheit mit der erhaltenen Information; verfügten aber daraufhin Theoretische Verortung 22 nicht über mehr Erkrankungswissen als die Kontrollgruppe (vgl. Berner et al. 1997). Hätten Patienten (hier Brustkrebspatientinnen) größere Schwierigkeiten bei der Suche nach gewünschten erkrankungsbezogenen Informationen, könnte dies ein Hinweis auf niedrigere Werte in der Selbstwirksamkeitserwartung sein (vgl. Arora 2002). Unter diesen Bedingungen können also – so die dargestellten Untersuchungsergebnisse – erkrankungsbezogene Informationen für Krebspatienten nicht nur einen unterstützenden Charakter haben, sondern werden von der Zielgruppe zudem im Rahmen der Krankheitsbewältigung an verschiedenen Zeitpunkten gewünscht. Informationen könnten also auch bei der Zielgruppe dieser Untersuchung eine Grundlage eines auf die Erkrankung bezogenen Empowerment-Prozesses sein. 2.3 Das Empowerment-Konzept im Rahmen der Untersuchung Angelehnt an die von der WHO (1998) eingesetzte Definition von Empowerment im Kontext der Gesundheitsförderung soll das Konzept in der vorliegenden Arbeit als Prozess definiert werden, der Menschen zu einem höheren Maß an selbstbestimmtem Handeln für ihre Gesundheit und zu einer größeren Kontrolle über Entscheidungen befähigen und somit zu einer Stärkung ihres individuellen Gesundheitspotentials beitragen soll. Der Aspekt der Entwicklung persönlicher Fähigkeiten und Kompetenzen nimmt in dieser Untersuchung eine besondere Bedeutung ein, insbesondere im Hinblick auf eine Gesundheitsalphabetisierung der Patientinnen. Ihnen sollen in diesem Sinne Fertigkeiten vermittelt werden, die sie zur Suche, zum Verständnis und zur gesundheitsfördernden Nutzung von Gesundheitsinformationen befähigen. Darüber hinaus sind in der Untersuchung Aspekte des Informationsaustausches zwischen Betroffenen eingeschlossen. Insgesamt bezieht sich das Empowerment-Konzept in diesem Rahmen auf chronische Erkrankungen, in der vorliegenden Untersuchung speziell auf Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind. Von Bedeutung kann in diesem Zusammenhang auch das von der Weltgesundheitsorganisation begonnene Projekt „Innovative Care for Chronic Conditions“ sein, das sich z. B. gegen eine auf die Akutmedizin fokussierte Fragmentierung der Gesundheitssysteme und für eine stärkere Beteiligung von Patienteninteressen ausspricht (vgl. WHO 2002). Diese Festlegung des Konzeptes wird der Intervention (Internetschulung von Brustkrebspatientinnen) insofern gerecht, legt diese den Schwerpunkt auf die Befähigung der Zielgruppe im Umgang mit dem Medium Internet, um den Patientinnen die Suche nach qualitativ hochwertigen und für Laien geeigneten Gesund- Theoretische Verortung 23 heitsinformationen sowie virtuellen Kommunikationsmöglichkeiten zu ermöglichen, anstatt ihnen spezifische erkrankungsbezogene Inhalte zu vermitteln. Das Setting der Rehabilitation bietet sich in diesem Sinne für eine solche Intervention an, da zum einen bereits auf Erfahrungen mit präventiven und gesundheitsfördernden Maßnahmen, insbesondere mit Patientenschulungen zurückgegriffen werden kann und andererseits Prävention in der Rehabilitation den Blickwinkel auf die Krankheitsbewältigung der Patienten im Alltag nach Reha-Ende legen muss (aktivierende Rehabilitation) (vgl. Hübner 1997/239). Nun muss die Verwendung des Empowerment-Konzeptes im Rahmen dieser Arbeit auch kritisch diskutiert werden. Einmal kann in Frage gestellt werden, ob ein solch komplexer Prozess nach sechs Monaten (messbare) Veränderungen zeigen kann. „The goals of empowerment education are not likely to be achieved quickly. Empowerment is more likely to evolve than to suddenly occur.” (Simons-Morton/Davis Crump 1996/292) Zudem wird es dem Empowerment-Konzept nicht gerecht, würde man behaupten, durch einzelne Fragen und Skalen eine solche Veränderung abbilden zu können. Ein Einsatz des Empowerment-Konzeptes erscheint jedoch dennoch zu rechtfertigen, da die Arbeit nicht den Anspruch erhebt, Empowerment-Prozesse der Patientinnen umfassend abzubilden, sondern auf ein „In-Gang-Setzen“ eines solchen Prozesses zielt, der in Zwischenergebnissen, so die Literatur, anhand kontextueller Fragen erfragt werden kann (z. B. Änderungen der Lebensgewohnheiten, Änderungen im Arzt-Patienten-Verhältnis, Inanspruchnahme von Gesundheitseinrichtungen) (vgl. Simons-Morton/Davis Crump 1996). Den Einsatz standardisierter Instrumente befürworten Rappaport und Zimmermann ausdrücklich selbst (Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung bspw.) (vgl. Zimmermann/Rappaport 1988). Im Rahmen einer Untersuchung wie der vorliegenden wird es folglich ausschließlich möglich sein, Aspekte für einen Trend in Richtung eines Empowerment-Prozesses zu untersuchen. 2.3.1 Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung wurde das Empowerment-Konzept in messbare Indikatoren übersetzt, um es auf die Bedingungen und Fragen der Studie übertragen zu können. Empowerment als Konzept kommt insbesondere bei der Betrachtung der Patientinnengruppe zum Tragen, die nach dem Internetkurs dieses Medium in den sechs Monaten nach Reha-Ende weiterhin zur erkrankungsbezogenen Informationssuche oder Kommunikation genutzt hat. Es soll untersucht werden, inwieweit das Internet Unterstützung bei der Lösung erkrankungsbezogener Probleme im Sinne des Empowerment-Konzeptes bieten kann. Neben Frage- Theoretische Verortung 24 blöcken zur Anwendung und Beurteilung des Mediums standen hier Fragen nach der Inanspruchnahme unterstützender Angebote und Informationsquellen, sowie Fragen bezüglich des gewünschten Arzt-Patienten-Verhältnisses im Vordergrund. Diese Angaben sollten Hinweise auf ein Empowerment der Patientinnen geben. Eine Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes erfolgte zudem über den Einsatz validierter Skalen aus der Gesundheitspsychologie, die zu mehreren Untersuchungszeitpunkten abgefragt wurden. Die Auswahl dieser Instrumente gründete auf einer Auswertung diesbezüglicher Literatur und wird in den folgenden Abschnitten näher beleuchtet. 2.3.1.1 Studienergebnisse Wenn auch, wie zu Beginn des Kapitels beschrieben, die Definitionen von Empowerment nicht einheitlich sind, so finden sich in den vorliegenden Untersuchungen aus dem Bereich Public Health, die das Empowerment-Konzept operationalisieren, doch durchgängig Elemente, die sich gemäß der Definition der WHO (1998/6 f.) auf die Befähigung von Einzelnen und Gruppen beziehen, Kontrolle über ihr Leben zu gewinnen und selbstbestimmte Entscheidungen treffen zu können. In diesen Untersuchungen wird bei der Operationalisierung des Konzeptes sehr unterschiedlich vorgegangen und Empowerment zudem auf den jeweiligen (erkrankungsspezifischen) Kontext bezogen. Häufig wird Bezug genommen zu Selbstwirksamkeitstheorien10 als ein Element in der Umsetzung von Empowerment. Die Forschungen beziehen sich auf Banduras Theorie der Selbstwirksamkeit, wählen jedoch unterschiedliche Skalen als Messinstrumente aus (vgl. Davison/Degner 1997; Anderson et al. 1995; Segal et al. 1995; Rissel/Perry/Finnegan 1996). Neben der Selbstwirksamkeit werden Konzepte aus der Managementpsychologie gewählt (Conger und Kanungo, in: Davison und Degner 1997), Selbstachtung, Kontrollüberzeugung und Hoffnung (Segal et al. 1995) sowie problem- bzw. erkrankungsbezogene Ergebnismessungen wie Blutzuckerwert bei Diabetikern (Anderson et al. 1995) oder Skalen zum Alkoholkonsum in Bezug auf Gesundheitsförderung (Rissel/Perry/Finnegan 1996). Eine finnische Studie zu Patienten mit Multipler Sklerose ermittelte qualitativ die Dimensionen des Empowerment-Konzeptes für die Zielgruppe per Fragebogen und konnte die soziale Dimension des Empowerment (negative Aspekte: Verlust des Arbeitsplatzes, Verringerung sozialer Kontakte u. a.) als wichtigste herausarbeiten (vgl. LeinoKilpi/Luoto/Katajisto 1998). Zwei der erwähnten Studien dienten vorrangig der Validierung von Skalen zur Messung von Empowerment (Segal et al. 1995; Rissel/Perry/Finnegan 1996). Insbesondere Rissel und Mitarbeiter bemühten sich um 10 Im weiteren Verlauf des Kapitels wird auf die hier genannten Konzepte ausführlicher eingegangen. Theoretische Verortung 25 die Erweiterung eines von Torre (1986) entwickelten Instrumentes um spezifische Dimensionen im Zusammenhang mit gemeindebezogener Gesundheitsförderung. Vorliegende Instrumente, eigens zur Empowermentmessung entwickelt, bezögen sich bislang vorwiegend auf die Sozialarbeit oder Lehrer (vgl. Rissel/Perry/Finnegan 1996/212 f.). Schließlich erarbeiteten auch Zimmermann und Rappaport selber (1988) Skalen für die Messung des Empowerment-Konzeptes. Hier nennen sie als Elemente in Bezug auf die Persönlichkeit: z. B. Kontrollideologie und externale Kontrollüberzeugung, als kognitive Komponenten: Selbstwirksamkeitserwartung und politische Wirksamkeitserwartung und schließlich auf der motivationalen Ebene Elemente wie Kontrollwunsch und „Bürgerverantwortung“ (vgl. Zimmermann/Rappaport 1988/728 ff.). 11 Für die vorliegende Untersuchung wurden auf Grund der genannten Studien zum einen die Selbstwirksamkeitserwartung zum anderen die internale und externale Kontrollüberzeugung für die Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes ausgewählt. Für beide Konstrukte liegen validierte und in der Public-Health- und Rehabilitationsforschung verwendete und empfohlene Messinstrumente vor. Es handelt sich hierbei um die Skala zur generalisierten Selbstwirksamkeit von Schwarzer und Jerusalem sowie um die Skala zur Kontrollüberzeugung bezüglich Krankheit und Gesundheit von Lohaus und Schmitt. Theoretischer Hintergrund und Verwendung der Skalen sollen im folgenden Abschnitt erläutert werden. Zugleich wurde die subjektive Lebensqualität der Patientinnen durch die Skalen des EORTC-QLQ C-3012 abgefragt, der anschließend beschrieben werden soll. Dabei handelt es sich nicht um ein Instrument zur Erfassung des Empowerment, aber die Lebensqualität kann als wichtiges Ergebnis gesundheitsfördernder Maßnahmen gesehen werden bzw. kann als Moderatorvariable auf das Verhalten der Patientinnen im Hinblick auf die Intervention Einfluss nehmen. 2.3.1.2 Generalisierte Selbstwirksamkeitserwartung „Reviewing the literature on self-efficacy one gets the strong impression that high self-efficacy is good to have.“ (Gecas 1989/311) Das 10 Items umfassende Instrument zur Messung der generalisierten Selbstwirksamkeit, das 1986 von Ralf Schwarzer und Matthias Jerusalem entwickelt wurde, basiert auf dem Selbstwirksamkeitskonzept, das 1977 erstmalig von Bandura for- 11 Die Untersuchung bezieht sich nicht auf den Gesundheitsbereich, sondern erforscht den Zusammenhang zwischen individuellem Empowerment und Bürgerbeteiligung. 12 EORTC QLQ C30: European Organization for Research and Treatment of Cancer, Quality of Life Questionnaire C 30. Theoretische Verortung 26 muliert wurde.13 Die Skala misst die subjektive Überzeugung, kritische Anforderungssituationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Dabei wird an neue oder schwierige Situationen aus allen Lebensbereichen gedacht sowie an Barrieren, die es zu überwinden gilt. Das Instrument soll die konstruktive Lebensbewältigung vorhersagen (vgl. Schwarzer/Jerusalem 1999). Selbstwirksamkeitserwartung wirkt sich auf das Denken und Fühlen von Menschen aus. Ein niedriger Wert an Selbstwirksamkeitserwartung wird mit Depression, Ängstlichkeit und Hilflosigkeit assoziiert. In Bezug auf das Denken soll sich eine starke Selbstwirksamkeitserwartung positiv auf kognitive Prozesse auswirken. Ein hoher Grad an Selbstwirksamkeitserwartung kann Menschen dazu ermutigen, größere Herausforderungen anzunehmen. Auch in Situationen von Rückschlägen kann sie zu einer schnelleren Erholung führen. Hohe Selbstwirksamkeitserwartung wird mit einer besseren Gesundheit, besseren Leistungen und einer erhöhten sozialen Integration in Verbindung gebracht (vgl. Schwarzer 1993/1 f.). Selbstwirksamkeitserwartung wird zu den Kognitionen gezählt; zu den Kenntnissen, Vorstellungen, Einstellungen, Erwartungen und Bewertungen, die als Vorläufer gesundheitsbezogenen Handelns (sowohl protektiv als auch schädigend) gelten. Sie ist nicht auf die Verhaltenskonsequenzen ausgerichtet, sondern auf die Fähigkeit, das Verhalten auszuüben. Der Selbstwirksamkeitserwartung werden eine Reihe emotionaler, kognitiver und motivationaler Folgen zugeschrieben, die der Gesundheit dienlich sein können. Hinweise für einen positiven Einfluss von Selbstwirksamkeitserwartung wurde in Bezug auf gesundheitsbezogene Verhaltensweisen beispielsweise für das Aufgeben des Rauchens, der Einhaltung von Diäten, der Kontrolle von Schmerzen, dem Befolgen ärztlicher Anweisungen sowie für die erfolgreiche Rehabilitation nach kardiovaskulären Erkrankungen gefunden. Selbstwirksamkeitserwartung wird darüber hinaus nicht nur mit diesen indirekt über das Verhalten wirksamen Verbesserungen in Verbindung gebracht, sondern zudem mit direkten gesundheitserhaltenden physiologischen Reaktionen verbunden (vgl. Weber 1992/192; Oldridge/Rogowski 1990). Untersuchungen konnten außerdem Hinweise liefern, dass Selbstwirksamkeitserwartungen die aktive Krankheitsbewältigung durch die Suche nach sozialer Einbindung fördern; krankheitsbezogene Selbstwirksamkeitserwartung steht bei Krebspatienten mit einer höheren Lebensqualität und einem besseren emotionalen Befinden in Zusammenhang. Selbstwirksamkeitserwartung wird als protektiv im Prozess der Krankheitsbewältigung gesehen. Die Bedeutung von Selbstwirksamkeitserwartungen scheint im Hinblick auf das Gesundheitsverhalten unumstritten, lässt sich jedoch umso eher nachweisen, je konkreter die erfasste Kompetenzerwartung auf das fragliche Gesundheitsverhalten zugeschnitten ist (vgl. Schröder 1997/324 und 330; Schmidt/Dlugosch 1997). Gecas (1989) weist in seiner Literaturübersicht zur Selbstwirksamkeit auf Genderunterschiede hin. Männer scheinen, bedingt durch kulturelle und strukturelle Faktoren, über eine höhere Selbstwirksamkeit zu verfü- 13 Zu Banduras Theorie der Selbstwirksamkeit siehe z. B. Bandura (1977). Theoretische Verortung 27 gen; es gibt aber Hinweise, dass diese Unterschiede mit zunehmendem Alter weniger deutlich werden. Er zeigt zudem auf, dass unerwartete Lebensereignisse wie ökonomische Einbrüche oder Krankheit einen negativen Effekt auf die Selbstwirksamkeitserwartung haben können. Gecas merkt an, dass die Selbstwirksamkeit allerdings ein stark von der westlichen Kultur geprägtes theoretisches Konstrukt zu sein scheine (vgl. Gecas 1989/306 ff.). Ein Beispiel für die Entwicklung und Evaluation von Gesundheitsbildungsmaßnahmen unter Verwendung des Selbstwirksamkeitsansatzes nach Bandura in der Rehabilitation chronisch Kranker findet sich bei Waltz und Hazard (1999). Die in der vorliegenden Arbeit verwendete Skala zur Erfassung der generalisierten Selbstwirksamkeitserwartung von Schwarzer und Jerusalem findet sich auch in der Liste ausgewählter Instrumente für den Bereich Rehabilitationsforschung. Es liegt allerdings für Fragestellungen aus dem Bereich der onkologischen Rehabilitation keine Spezifizierung des Instrumentes vor (wie z. B. zum Krebsvorsorgeverhalten oder der Aufgabe des Rauchens), so dass auf die Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung zurückgegriffen wurde (vgl. Reusch/Zwingmann/Faller 2002/58; Schwarzer 1993/28 und 37). 2.3.1.3 Kontrollüberzeugungen zu Krankheit und Gesundheit Dieser Fragebogen wird theoretisch durch die Lerntheorie von Rotter untermauert.14 Kontrollüberzeugungen bedeuten dabei eine generalisierte Erwartungshaltung, die jedes Individuum lebensgeschichtlich erwirbt. Nach dem Kontrollüberzeugungskonzept können sich Personen danach unterscheiden, ob sie Ereignisse als durch sich selbst kontrollierbar erleben oder ob sie die Kontrollierbarkeit von Ereignissen anderen, außerhalb der eigenen Person liegenden Kräften zuschreiben. Das vorliegende Instrument unterscheidet sich von der generalisierten Kontrollüberzeugung durch seine Spezifik für den Bereich Gesundheit und Krankheit. Die spezifischen Kontrollerwartungen werden sich in diesem Fall danach richten, welches Vorwissen über die Beeinflussungsmöglichkeiten bei den Befragten bestehen und welche Vorerfahrung sie bereits in Selbst- und Fremdbestimmung körperlicher Prozesse gemacht haben. Kontrollüberzeugungen sind dann das generalisierte Resultat der Lernerfahrungen in diesem Bereich. Der Fragebogen unterscheidet zwischen internaler, externaler und fatalistischer Kontrollüberzeugung in drei Subskalen. Bei einer fatalistischen Kontrollüberzeugung kann von einer relativ geringen Bereitschaft ausgegangen werden, aktiv an der Bewältigung einer Erkrankung mitzuarbeiten, weil das somatische Empfinden als nicht beeinflussbar durch eigenes Handeln erlebt wird. Soziale Externalität setzt für die Bereitschaft zu gesundheitsförderndem Verhalten eine diesbezügliche Empfehlung von als 14 Zu den theoretischen Grundlagen nach Rotter siehe z. B. Rotter (1966). Theoretische Verortung 28 mächtig empfundenen Personen (Ärzte, Pflegepersonal) voraus. Internalität führt zu positiven Ergebnissen, wenn von dem Handelnden Eigeninitiative gefordert wird, da die Einstellung vorherrscht, dass das eigene körperliche Befinden durch eigenes Handeln beeinflussbar ist. Hier kann es unter Umständen zu Konflikten zwischen den diesbezüglichen Vorstellungen der ärztlichen und der Patientenseite kommen (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/2 ff.). Auch die Kontrollüberzeugungen zählen zu den Kognitionen, also dem Denken, das dem Handeln vorausgeht. In Bezug auf das Gesundheitsverhalten wurde, wie bereits angedeutet, angenommen, dass internal Kontrollüberzeugte sich mehr um ihre Gesundheit kümmern. Empirisch konnte allerdings nur ein schwacher Zusammenhang zwischen Kontrollüberzeugung und Gesundheitsverhalten festgestellt werden. Die Kontrollüberzeugung besage eher etwas über die Einstellung zur Abhängigkeit von eigenem Verhalten und Gesundheit, sie besage – im Gegensatz zur Selbstwirksamkeitserwartung – nichts darüber, ob sich die Person kompetent genug fühle, dieses Verhalten auszuführen (vgl. Weber 1992/191 f.). Wenn auch die Bedeutung der gesundheitsbezogenen Kontrollüberzeugungen für das Gesundheitsverhalten umstritten zu sein scheint, so lassen sich jedoch Hinweise aufzeigen, die z. B. für Patienten mit internaler Kontrollüberzeugung eine bessere Compliance und ein stärkeres Engagement in der beruflichen Rehabilitation unterstreichen. Patienten mit hoher sozialer Externalität zeigten in einer weiteren Untersuchung einen eher depressiven Verarbeitungsstil im Gegensatz zu internalen Patienten. Allerdings könne nur die fatalistische Externalität als eindeutiges Ressourcendefizit aufgefasst werden. Die Befundlage zum Einfluss gesundheitsbezogener Kontrollüberzeugungen sei eher heterogen und schwer überschaubar. Lohaus sieht allerdings in seinen Untersuchungen bestätigt, dass Internalität und soziale Externalität mit aktivem Bewältigungshandeln in Zusammenhang stehen. Internalität, so Lohaus, fördere ebenfalls die gesundheitsbezogene Informationssuche und Informiertheit (vgl. Schröder 1997/324 ff.). Janssen et al. (2000) fanden in einer Untersuchung zum sozioökonomischen Status und gesundheitlicher Kontrollüberzeugung keinen Zusammenhang zwischen sozialer Schicht und internaler Kontrollüberzeugung, wohl aber bezüglich der externalen Kontrollüberzeugung, die mit einer abnehmenden Bildungsdauer einherging. In der vorliegenden Untersuchung wurden aus dem beschriebenen Fragebogen von Lohaus und Schmitt aus Fragebogen-ökonomischen Gründen lediglich die Subskalen zur internalen Kontrollüberzeugung und zur sozialen Externalität einbezogen. Dies erscheint hinsichtlich der Fragestellung (beide Subskalen werden nach Lohaus mit aktivem Bewältigungshandeln in Verbindung gebracht) im Zusammenhang mit der Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes als angemessen. Auch die Arbeitsgruppe „Generische Methoden“ des Verbandes Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) empfiehlt eine Beschränkung auf die Internalität, wenn aus untersuchungsökonomischen Gründen ein Schwerpunkt ge- Theoretische Verortung 29 setzt werden soll. Insgesamt wird zum Einsatz des ausgesuchten Instrumentes in den Rehabilitationswissenschaften angeraten (vgl. VDR 1999/64). 2.3.1.4 Lebensqualität Nachdem sich die klinische Krebsforschung lange Zeit auf Variablen wie Überlebenszeit, Verlangsamung der Krankheitsprozesse und Kontrolle der wichtigsten körperlichen Symptome konzentrierte, wird seit einigen Jahren ein vermehrtes Interesse an dem Ausmaß bekundet, in dem Faktoren wie sozialer, funktionaler und psychologischer Status die medizinische Behandlung beeinflussen. Der Prozess um den Versuch, die Lebensqualität messbar zu machen, geht auf Bemühungen der WHO zurück und dauert mittlerweile etwa seit 20 Jahren an. Die Möglichkeiten, Lebensqualität zu messen, seien, so Thomas Küchler vom Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie der Universität Kiel, ohne Frage relativ. „We can’t measure quality of life, which is a philosophic concept leading to the idea of the best possible way to live your life. Here we meet the philosophical ground with breast cancer therapy.” (Küchler 1998/277) Es sei theoretisch möglich, für jede Patientin mit Brustkrebs die individuell beste Therapie zu finden. Die sollte dann allerdings eben lebensqualitätsbezogene Faktoren einbeziehen (vgl. ebd.). Instrumente zur Messung von Lebensqualität umfassen zumeist körperliche, psychologische, soziale sowie funktionale Skalen und liegen mittlerweile validiert und international getestet vor (vgl. Küchler 1998/277 f.). In der vorliegenden Untersuchung wurde der Quality of Life Questionnaire C-30 (QLQ C-30) der European Organization for Research and Treatment of Cancer (EORTC) zur Erfassung der Lebensqualität der in der vorliegenden Untersuchung befragten Brustkrebspatientinnen ausgewählt. Das Instrument ist ein krebsspezifisches und umfasst fünf Funktionsskalen (körperlich, rollenbezogen, emotional, sozial und kognitiv), drei Symptomskalen (Erschöpfung, Schmerz und Übelkeit/Erbrechen), sechs Items zu Einzelsymptomen wie Appetitlosigkeit, Kurzatmigkeit und anderen sowie einen globalen Lebensqualitätsscore. Der EORTC QLQ C-30 ist ein international getestetes und validiertes Verfahren, für den auch Befunde für Brustkrebspatientinnen vorliegen, die sich teilweise auf das Setting der stationären Rehabilitation beziehen (vgl. Aaronson et al. 1993; EORTC 1999; Heim/Kunert/Özkan 2001). In Untersuchungen mit Brustkrebspatientinnen konnte unter Verwendung des Instrumentes gezeigt werden, dass die emotionale Rollenfunktion und die globale Lebensqualitätseinschätzung im Laufe der Erkrankung am meisten eingeschränkt waren, für die Vorhersage des globalen Wertes beispielsweise die Schwere der Erkrankung, nicht aber Komorbidität, Alter oder Erkrankungsstadium von Bedeutung zu sein scheinen (vgl. Greimel et al. 2002). King et al. (2000) zeigten in einer Befragung von Brustkrebspatientinnen über ein Jahr, dass die emotionale, soziale und die Rollenfunktion sich verbesser- Theoretische Verortung 30 ten; jüngere Frauen, aber auch allein stehende und formal schlechter ausgebildete Frauen insgesamt bezüglich einiger Dimensionen der Lebensqualitätseinschätzung schlechter abschnitten als ältere bzw. verheiratete oder besser ausgebildete Patientinnen. Das Lebensqualitätskonzept steht in dieser Untersuchung nicht direkt mit der Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes in Zusammenhang. Vielmehr kann es Hinweise auf moderierende Faktoren liefern; beschreibt es die subjektive Einschätzung der Patientinnen ihres bio-psycho-sozialen Zustands, der oftmals eng mit der erlebten medizinischen Behandlung in Zusammenhang steht und sich möglicherweise dementsprechend im Laufe der Zeit verändert zeigen kann (vgl. dazu Küchler 1998/278). Wenn auch in den Empfehlungen des VDR zum methodischen Vorgehen rehabilitationswissenschaftlicher Arbeiten bezüglich der Erhebung der Lebensqualität und der subjektiven Gesundheit lediglich der SF36 bzw. der IRES15 diskutiert werden (vgl. VDR 1999/60), wurde der EORTC QLQ C-30 ausgewählt, da dieser als krebsspezifisches Instrument für die Abbildung der Lebensqualität der Untersuchungsstichprobe am besten geeignet schien.16 Auf das brustkrebsspezifische Zusatzmodul wurde aus untersuchungsökonomischen Gründen verzichtet, da dieses nur gemeinsam mit dem Hauptinstrument eingesetzt werden sollte. Dieses Vorgehen erscheint auch deshalb gerechtfertigt, da die subjektive Lebensqualitätseinschätzung eher als allgemein erklärende Variable eingesetzt wurde. Die Spezifik des EORTC QLQ BR23 Moduls (Brustkrebsmodul mit 23 Items) zielt auf brustkrebsspezifische körperliche Symptome sowie auf Fragen des Körpergefühls und der Sexualität; Bereiche, die für die Untersuchungen zum Thema Brustkrebs insgesamt äußerst relevant sind, für die Frage nach der möglichen unterstützenden Wirkung einer erkrankungsbezogenen Internetschulung jedoch eher im Hintergrund stehen (vgl. EORTC 1999). 15 SF 36 steht für Short Form 36 (Bullinger 1997), IRES für Indikatoren des Reha-Status (Gerdes/Jäckel 1995). 16 Diese Entscheidung basiert maßgeblich auf einer telefonischen Rücksprache mit dem Referenzzentrum Lebensqualität in der Onkologie der Universität Kiel; siehe auch www.uni-kiel.de/qol-center/. 31 3 Gegenstandsbereich der Untersuchung Dieses Kapitel stellt den Gegenstandsbereich des empirischen Untersuchungsteils in den Mittelpunkt. Einleitend soll dem Kapitel ein kurzer Überblick über das soziodemographische Profil der Untersuchungsgruppen vorangestellt werden, um einen Bezug zwischen Gegenstandsbereich und Empirie zu ermöglichen. In einem kurzen, einleitenden Überblick soll anschließend die Zielgruppe der Untersuchung vorgestellt, in das Setting eingeführt sowie die Form der Intervention angesprochen werden. Abschließend wird ein Überblick über den Stand der Forschung in Bezug auf die Nutzung des Mediums Internet im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen gegeben. 3.1 Soziodemographisches Profil der Untersuchungsgruppen Im folgenden Abschnitt soll dem empirischen Teil der Untersuchung vorgegriffen und das Profil der beiden „großen Untersuchungsgruppen“ (Untersuchungsstichprobe: Patientinnen mit Interesse an einer Internetschulung während der stationären Rehabilitation und solche ohne Interesse an der Schulung [= Kontrollgruppe]) bereits an dieser Stelle der Übersichtlichkeit halber kurz zusammenfassend dargestellt werden. Alle an der Untersuchung teilnehmenden Frauen nehmen auf Grund ihrer Brustkrebserkrankung eine Anschlussheilbehandlung oder eine Rehabilitation im RehaZentrum Lübben in Anspruch. Die überwiegende Mehrzahl der befragten Frauen lebt in Berlin oder in kleineren Städten zwischen 10.000 und 100.000 Einwohnern in den Bundesländern Brandenburg und Sachsen. Die Rehabilitandinnen beider Untersuchungsgruppen gehören oder gehörten überwiegend zur Gruppe der Angestellten und sind folglich mehrheitlich in der BfA rentenversichert. Unterschiede zwischen den Rehabilitandinnen, die sich für die Teilnahme an einer Internetschulung interessieren und denen, die kein Interesse daran haben, zeigen sich insbesondere im Hinblick auf das Alter und die Sozialschichtzugehörigkeit. Die Gruppe der Internetteilnehmerinnen ist im Mittelwertvergleich signifikant jünger als die der Nicht-Teilnehmerinnen (Alter in Jahren: M = 60, s = 9, 1/M = 64, s = 10,2). So gibt es in der Kontrollgruppe mehr verwitwete Frauen, und es leben dort weniger Frauen mit einem Partner zusammen als bei den Teilnehmerinnen. Insgesamt stellt jedoch für beide Untersuchungsgruppen die Ehe oder Lebensgemeinschaft mit einem Partner die dominierende Lebensform dar. Signifikante Unterschiede kennzeichnen die beiden Gruppen auch in Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht. Diese wurde berechnet nach Winkler (vgl. VDR 1999/88 ff.). Der Sozialschichtindex setzt sich zusammen aus der Gegenstandsbereich der Untersuchung 32 Schulbildung, dem Nettohaushaltseinkommen und dem Berufsstatus. Insgesamt gehört die Mehrzahl der Frauen der Mittelschicht an; dennoch sind die am Internet interessierten Patientinnen signifikant häufiger einer höheren sozialen Schicht zuzuordnen als die nicht am Internet interessierten Frauen. Hinsichtlich des Erkrankungsschweregrades sind keine signifikanten Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen festzustellen; die Mehrzahl der Frauen kann in beiden Gruppen den Erkrankungsstadien eins und zwei zugerechnet werden (Einteilung in die Erkrankungsstadien: carcinoma in situ, Stadien 1-4; Zugehörigkeit zu einem höheren Stadium ist gleichbedeutend mit einer fortgeschritteneren Erkrankung). Bei den Internet-Interessierten liegt der Zeitpunkt der Diagnose im Vergleich bereits länger zurück als in der Gruppe der nicht am Internet Interessierten; dies korrespondiert möglicherweise mit der häufigeren Reha-Erfahrung in der Internetgruppe. 3.2 Zielgruppe: Brustkrebspatientinnen Todesfälle an Krebserkrankungen machen Geschlechter-übergreifend etwa ein Viertel der Gesamtmortalität in Deutschland aus. Nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind sie damit die zweithäufigste Todesursache insgesamt und tragen deutlich zur Frühsterblichkeit bei (vgl. Maschewsky-Schneider 1997/305). Frauen erkranken von allen bösartigen Tumorerkrankungen am häufigsten an Brustkrebs; diese Krebserkrankung ist für 13 % der Todesfälle bei Frauen zwischen 35 und 64 Jahren verantwortlich. In Deutschland erkranken jährlich etwa 46.000 Frauen an Brustkrebs. Von den Betroffenen sind mehr als 20 % unter 50 Jahre alt sind. Brustkrebs macht somit mehr als 26 % aller Krebserkrankungen bei Frauen aus und beinahe 18 % der Krebstodesfälle. Mit anderen Worten: Diese Erkrankung trifft etwa jede 10. Frau im Laufe ihres Lebens (vgl. ebd.; BMFSFJ 2001/128 f.; Deutsche Krebshilfe 2003). Brustkrebs ist mit einer standardisierten Mortalitätsrate von etwa 32 Gestorbenen auf 100.000 der weiblichen Bevölkerung seit Jahren die häufigste Krebstodesursache bei Frauen. Seit Ende der 60er Jahre bis Anfang der 90er Jahre ist die Brustkrebsmortalität in Deutschland kontinuierlich um etwa 1 % jährlich gestiegen. Seit 1993 kann eine Stabilisierung mit beginnendem Rückgang beobachtet werden (vgl. Stabenow/Eisinger 2001/7). Der umgerechnete Verlust an Lebenserwartung durch Brustkrebs beträgt im Durchschnitt für Frauen 6 Jahre (vgl. BMFSFJ 2001/128 f.).17 17 Auf Grund einer bislang noch sehr lückenhaften Dokumentation der Krebsneuerkrankungen liegen für Deutschland verlässliche Daten zur Belastung der Bevölkerung durch Krebserkrankungen nur auf der Basis der Todesursachenstatistik vor. Nur wenige Länder verfügen über Krebsregister, die zur Abschätzung bundesweiter Trends herangezogen werden. Mittlerweile wurden jedoch alle Bundesländer zum Aufbau eines Krebsregisters verpflichtet. (Vgl. Maschewsky-Schneider 1997/304 f.; BMFSFJ 2001/128) Gegenstandsbereich der Untersuchung 33 Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit im mittleren Bereich. Während sich die Sterblichkeit wenig verändert hat, stieg die Zahl der Neuerkrankungen an malignen Neubildungen – wie in anderen Ländern der EU – an. Dieses Phänomen der gleich bleibenden Sterberate bei steigender Inzidenz wird mit der gestiegenen Überlebenswahrscheinlichkeit bei einer Brustkrebserkrankung in Verbindung gebracht (vgl. BMFSFJ 2001/128). Die steigende Inzidenz der Brustkrebserkrankungen selbst wirft einige Diskussionen hinsichtlich ihrer Ursachen auf. So wird neben Begründungen wie der steigenden Lebenserwartung in der Bevölkerung oder einer besseren und früheren Aufdeckung der Erkrankung als Ursache für diesen Anstieg auch eine reale Zunahme an Brustkrebserkrankungen diskutiert (vgl. ebd. 123).18 Wenn noch vor einigen Jahren große Unterschiede in den Mortalitätsraten zwischen Hochrisikoregionen wie Nordeuropa und Nordamerika und Gebieten mit vergleichsweise niedrigen Inzidenz- und Sterberaten wie Asien und Afrika bestanden, scheint sich nun eine Verringerung dieser Differenz, wie beispielsweise zwischen den USA und Japan, anzudeuten. Für Deutschland besteht ein deutliches Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland. In den alten Bundesländern sind höhere Erkrankungs- und Sterberaten zu verzeichnen (vgl. BMFSFJ 2001/123 und 131). 3.2.1 Risikofaktoren und Prävention Die Ätiologie des Brustkrebses scheint heute noch unzureichend geklärt. Anerkannte Faktoren, die zur Entstehung von Brustkrebs beitragen können, sind eine familiäre Brustkrebsvorgeschichte, reproduktive und hormonelle Faktoren sowie die Ernährungsweise. Diese Einflussfaktoren könnten jedoch nur 20-30 % der Brustkrebsfälle erklären. Bei 80 % der erkrankten Frauen fänden sich keine dieser Risikofaktoren (vgl. BMFSFJ 2001/124). Andere Faktoren wie Alkoholkonsum oder Strahlenexposition scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen. Auch scheinen Frauen mit einem hohen sozioökonomischen Status ein etwa doppelt so großes Risiko zu haben, an Brustkrebs zu erkranken wie Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status. Frauen in urbanen Regionen seien häufiger betroffen als Frauen in ländlichen Gegenden. Hinsichtlich der 18 In den Medien wurde in den letzten Jahren das Thema Brustkrebs sehr populär (z. B.Neuhauser/Haase 1999). Es werde, so Lantz und Booth (1998), bezogen auf die USA, von einer unerklärlichen Epidemie gesprochen, die vorzugsweise junge und erfolgreiche Frauen in ihren besten Jahren treffe. Die Autorinnen sehen hier auch eine Gefahr: „In the process, a common message is that the behaviors and choices of young, nontraditional women – especially those related to fertility control – have led to pathological repercussions within their bodies, which in turn may be responsible for great disorder and pathology at the societal level in the epidemic of breast cancer.“ (Lantz/Booth 1998/907) Gegenstandsbereich der Untersuchung 34 Ernährung zeige sich, dass einem hohen Verbrauch an tierischen Fetten ein Risiko zugeschrieben wird, und dass im Gegensatz dazu Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte auch hinsichtlich des Brustkrebses eine protektive Wirkung haben sollen. Hinweise zeigen mögliche negative Auswirkungen von Übergewicht während der Adoleszenz oder in der Postmenopause auf die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu erkranken. Angenommen wird zudem ein negativer Einfluss von Umweltfaktoren, aber auch hier fehle es an profunden Ergebnissen. Insgesamt erscheinen die vorliegenden Forschungsergebnisse noch heterogen (vgl. BMFSFJ 2001/124 ff.; Maschewsky-Schneider 1997/307; Love/Lindsey 1997/288 ff.).19 Eine gesundheitsbewusste Lebensführung allerdings, die auch körperliche Aktivitäten beinhalte, so die Einschätzung von Stabenow und Eisinger (2001/6), könne eine primäre Prävention möglich machen. Eine weniger optimistische Position nehmen Schüler und Levi (1999) ein: „Keiner der genannten Risikofaktoren kann so modifiziert werden, dass sich das Risiko im Sinne einer Primärprävention fassbar vermindert. Auch kann man – abgesehen vom Alter – mit keinem der genannten Risikofaktoren eine Frauengruppe deutlich erhöhten Risikos hervorheben, auf die sich das Screening konzentrieren könnte.“ (Schüler/Levi 1999/304) Diskutiert wird im Zusammenhang mit der Sekundärprävention des Brustkrebses ein Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 70 Jahren. Hier konnte in internationalen Studien eine Senkung der Sterblichkeitsraten zwischen 20 % und 30 % gezeigt werden. Für Deutschland wurden allerdings große Defizite in der Qualität der Mammographien festgestellt. Die Absicherung der Qualität von Mammographien sei von enormer Bedeutung, um die Zahl falsch positiver oder falsch negativer Befunde zu minimieren, die für die untersuchten Frauen mit Gefahren und/oder Belastungen einhergehen können (vgl. BMBFSFJ 2001/127). Die regelmäßige Selbstuntersuchung der Brust wird als sekundärpräventive Maßnahme sehr kontrovers diskutiert und zeigt in Bezug auf ihre Wirksamkeit empirisch keine eindeutigen Ergebnisse. Eine finnische Studie konnte allerdings positive Effekte der Brustselbstuntersuchung hinsichtlich des Zugangs der beteiligten Frauen zum Versorgungssystem und schließlich daraufhin positive Auswirkungen auf die Mortalität und Neuentdeckung von Brustkrebs bei den teilnehmenden Frauen aufzeigen. In dieser Untersuchung wurden die Frauen in die Selbstuntersuchung der Brust systematisch eingewiesen und hatten zudem die Möglichkeit, an einem medizinischen Früherkennungsprogramm mit Mammographie teilzunehmen (vgl. BMBFSFJ 2001/126). Die Deutsche Krebshilfe riet in ihrem Ratgeber von 1999 allen Frauen zu einer monatlichen Untersuchung der Brüste, um auf 19 Kravdal (2001) konnte feststellen, dass verheiratete Krebspatienten mit unterschiedlichen Tumoren eine bessere Überlebensdauer aufwiesen als unverheiratete. Heirat wurde als protektiver Faktor unabhängig vom Erkrankungsstadium ermittelt. Die Gründe hierfür konnten in der Studie nicht nachgewiesen werden, jedoch schlägt der Autor vor, das Versorgungssystem hinsichtlich einer möglicherweise schlechteren Versorgung Lediger zu überprüfen bzw. dementsprechend Ledigen zusätzliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Gegenstandsbereich der Untersuchung 35 Knoten und Veränderungen aufmerksam zu werden (vgl. Deutsche Krebshilfe 1999/14 ff.). Unbestritten sei jedoch – so in einer aktuellen Veröffentlichung – vor allem, dass die Brustselbstuntersuchung Einfluss auf das Körperbewusstsein und die Sensibilität für den eigenen Körper habe, dass diese Methode allerdings keine Mammographie ersetzen könne (vgl. Deutsche Krebshilfe 2003/19) Thomas und Mitarbeiterinnen (2002/34) sehen einen Konsens hinsichtlich dieser Frage darin erreicht, ein erfolgreiches Brustgesundheits- und Früherkennungsprogramm anzustreben, das die Brustselbstuntersuchung, eine klinische manuale Brustuntersuchung sowie eine Mammographie für spezielle Bevölkerungsgruppen beinhalte. 3.2.2 Therapie und Krankheitsbewältigung Die Behandlung des Mammakarzinoms erfolgt differenziert nach Karzinomtyp, -größe und -stadium sowie abhängig vom Alter und Menopausenstatus der Erkrankten. Die Behandlung besteht zunächst zumeist in einem chirurgischen Eingriff. Hier haben brusterhaltende Verfahren zunehmend die radikalere Brustentfernung (Ablatio Mammae) abgelöst. Je nach Notwendigkeit wird im Anschluss an die operative Entfernung des Primärtumors zumeist eine systemische Behandlung (Chemotherapie) vorgenommen und/oder eine Strahlentherapie. Die Behandlung des Brustkrebses geht immer mit einer hohen körperlichen und psychischen Belastung einher. Lymphödem, Übelkeit und Erbrechen, chronischer Schmerz, Haarausfall, Hautirritationen, Appetitlosigkeit, Depressionen und Ängste sind nur einige der möglichen Folgen oder Nebenwirkungen der Krebstherapie. Brustoperationen werden von den Patientinnen häufig als körperliche Entstellung erlebt, und damit einher geht oft die Angst vor dem Verlust der weiblichen Attraktivität, vor sozialer Isolation und Partnerschaftsproblemen (vgl. Berman 1999; BMFSFJ 2001/123; Delbrück 1995; Deutsche Krebshilfe 1999/23 ff.; Delbrück 1996/24 ff.; Love/Lindsey 1997/371 ff.; Kiel/Kopp 1999/107 ff.). Auf die medizinische Therapie einer Brustkrebserkrankung kann in dieser Arbeit nur am Rande eingegangen werden; im Rahmen einer onkologischen Rehabilitation ist jedoch die Krankheitsbewältigung von großer Bedeutung, die nun etwas ausführlicher im folgenden Abschnitt behandelt werden soll. Krankheitsbewältigung kann allgemein als das Bemühen definiert werden, bereits bestehende oder zu erwartende Belastungen durch die Krankheit mehr psychisch (emotional, kognitiv) oder durch zielgerichtetes Verhalten und Handeln zu reduzieren, auszugleichen oder zu verarbeiten. In diesem prozesshaften Geschehen können mehrere Verarbeitungsstrategien simultan oder nacheinander eingesetzt werden; abhängig von der Phase der Erkrankung finden unterschiedliche Verarbeitungsformen eine Anwendung (vgl. Weis 2002/6 f.). Auf empirische Befunde in Bezug auf die Krankheitsbewältigung im Kontext von Krebserkrankungen wurde bereits in Kapitel 2 insbesondere im Hinblick auf die Kontrollüberzeugung Gegenstandsbereich der Untersuchung 36 und die Selbstwirksamkeitserwartung Bezug genommen. An dieser Stelle soll die Unterstützung der Brustkrebspatientinnen im Prozess der Krankheitsbewältigung im Vordergrund stehen. Ein wichtiges Stichwort ist hier die Psychoonkologie, die als interdisziplinär orientiertes Teilgebiet der medizinischen Psychologie verstanden wird und zum Ziel hat, Krebspatienten mit ihrem psychosozialen Umfeld zu sehen und entsprechend ganzheitlich zu behandeln. Unterschiedliche Disziplinen wie Medizin, Psychologie und Soziologie und verschiedene Berufsgruppen wie beispielsweise Ärzte, Pflegepersonal, Psychologen, Seelsorger, Sozialarbeiter und Kunsttherapeuten sollen hier zusammenarbeiten. Neben dem Bereich der Psychoätiologie von Krebserkrankungen stehen psychosoziale Belastungen und Krankheitsbewältigung sowie entsprechende Behandlungsansätze im Vordergrund. Zu den beobachteten psychosozialen Problemen von Krebspatienten zählen emotionale Probleme (z. B. Ängste, Depressionen, Hilflosigkeit), partnerschaftliche Probleme (Rollenveränderung, Sexualität), berufliche Probleme (z. B. Frühberentung), soziale Probleme (z. B. Isolation, Unsicherheit) oder Compliance Probleme (Vermeidungsprozesse) (vgl. Weis 1997b; Küchler 2003; Delbrück 1995). Brustkrebspatientinnen können darüber hinaus häufig mit einer plötzlich einsetzenden Menopause und deren „Nebenwirkungen“ konfrontiert werden, die bei jüngeren Patientinnen zu Konflikten hinsichtlich eines möglicherweise bestehenden Kinderwunsches führen können. Sexuelle Probleme können insbesondere für Brustkrebspatientinnen von Bedeutung sein, da Frauen nach einer Ablatio Mammae einen Körperteil verloren haben, der sehr eng mit der Sexualität verknüpft ist. Gerade allein stehende Frauen berichten von Ängsten hinsichtlich des Umgangs gegenüber einem/einer neuen Partner/in mit den sichtbaren Spuren der Brustkrebsbehandlung (vgl. Love/Lindsey 1997/549 ff.). Zu den psychoonkologischen Behandlungsansätzen gehören die psychologische Betreuung der Patienten und deren Angehörigen. Hier wird häufig mit einem supportiven Therapiekonzept gearbeitet, aber auch Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, systemische Familientherapie und Hypnotherapie finden Anwendung. Die Stärkung des Selbsthilfepotentials, die Ermutigung zum offenen Ausdruck von Gefühlen, die Reduktion von Angst und Depression, eine Verbesserung des Selbstwertgefühls, die Förderung der verbleibenden Gesundheit und die Verbesserung der Kommunikation zwischen Patient und Angehörigen sollen in den unterschiedlichen Therapien der Unterstützung der Krankheitsbewältigung dienen. Aber auch Selbsthilfegruppen nehmen häufig eine unterstützende Rolle in der psychosozialen Versorgung ein (vgl. Weis 1997b; vgl. hierzu auch Neises et al. 2001). Schönberger und von Kardorff (2001) weisen auf die wichtige Rolle der Angehörigen von Krebskranken im Bewältigungsprozess hin. Bevor das Setting des empirischen Untersuchungsteils beleuchtet wird, soll, im Hinblick auf den großen Anteil von Frauen aus den neuen Bundesländern an der vorliegenden Untersuchung, auf die besondere Lage dieser Frauen in der gesundheitlichen Versorgung eingegangen werden. Wenn diese Umstände auch nicht für Gegenstandsbereich der Untersuchung 37 alle an der Untersuchung beteiligten Frauen zutreffen, so stellen sie doch für einen Teil wesentliche Lebensbedingungen dar, die zwar nicht speziell mit der Brustkrebserkrankung in Zusammenhang stehen, aber das psychosoziale Umfeld entscheidend prägen. Frauen, die sich in den neunziger Jahren im mittleren Lebensalter (45-60 Jahre) befanden, haben einen Großteil ihres Lebens unter den gesellschaftlichen Bedingungen der DDR gelebt. Nach dem Systemzusammenbruch erlebten sie gravierende Veränderungen in vielen Lebensbereichen. Durch das durchschnittlich niedrigere Gebäralter der Frauen in der DDR begann für diese Frauen die nichtelterliche Phase sehr viel früher als für die meisten Frauen in den alten Bundesländern. Auch mussten Frauen in diesem Lebensalter in den neunziger Jahren häufig eine transformationsbedingte Ausgrenzung aus dem Erwerbsleben erleben, was mit finanziellen Einbußen, der Aufgabe der ökonomischen Selbstständigkeit sowie Einbußen an sozialer Integration zusammenging. Durch die Verbesserung der medizinischen Versorgung und der Lebensbedingungen allerdings glich sich die Lebenserwartung der Frauen in den neuen Bundesländern weiter an die westdeutscher Frauen an. Frauen aus den neuen Bundesländern zeigen in dieser Altersstufe insgesamt eine hohe Zufriedenheit mit der medizinischen Betreuung. Die Zufriedenheit mit der allgemeinen Gesundheit nimmt jedoch ab; eine Beobachtung, die sich allerdings bei Frauen in diesem Lebensalter unabhängig von der Herkunft zeigt (vgl. BMFSFJ 2001/480 ff.). Von Frauen in den neuen Bundesländern war im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel ein hohes Maß an Kompensation und Flexibilität zu einem Zeitpunkt erforderlich, an dem sich Gesundheit und Leistungsvermögen in einer physiologisch kritischen Phase, dem Klimakterium, befanden. Als wesentliche psychosoziale Ressourcen der Frauen hat sich offenbar in dieser Zeit der gesellschaftlichen Transformation die Stabilität in den interpersonellen familiären Beziehungen sowie des sozialen Netzes der Freunde und Bekannten erwiesen. Es ist nahe liegend, davon auszugehen, dass diese Unterstützungsleistungen als Puffer gegen kumulierende Belastungen in der Wendezeit gewirkt haben könnten (vgl. BMFSFJ 2001/500 f.). 3.3 Setting: Stationäre onkologische Rehabilitation Dieser Abschnitt soll einen kurzen Überblick über die Zugangsbedingungen zur onkologischen Rehabilitation, über die Maßnahme selbst und über Empfehlungen über und die Schnittstelle zur Nachsorge im Anschluss an die stationäre Rehabilitation geben. Gegenstandsbereich der Untersuchung 3.3.1 38 Empfehlungen für die onkologische Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen Die onkologischen Nachsorgeleistungen machen in der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) seit 1997 konstant etwa 17 % der medizinischen Rehabilitationsleistungen aus. Etwa jede sechste Leistung zur medizinischen Rehabilitation durch die BfA wird auf Grund einer Neubildung durchgeführt. Dabei hat sich bei allgemein steigenden Antragszahlen der Anteil onkologischer Nachsorgeleistungen nach § 31 SGB VI zu Lasten der medizinischen Rehabilitationsleistungen nach § 15 SGB VI vergrößert. Die Indikationsgruppe Neubildungen stellt unter den Berentungen auf Grund verminderter Erwerbsfähigkeit die drittgrößte Gruppe dar. Jede dritte onkologische Rehabilitation erfolgt auf Grund einer Brustkrebsdiagnose. Die mittlere Behandlungsdauer beträgt hier etwa 25 Tage (vgl. BfA 2002/6 ff.). Die Leistungen zur medizinischen Rehabilitation bei onkologischen Erkrankungen nach § 15 SGB VI haben die Erhaltung oder Besserung der Erwerbsfähigkeit und die Wiedereingliederung in das Erwerbsleben zum Ziel. Die onkologische Rehabilitationsnachsorge nach § 31 SGB VI möchte lediglich eine Besserung der gesundheitlichen Beeinträchtigung erreichen und die durch die Erkrankung und deren Therapie bedingten körperlichen, seelischen, sozialen und beruflichen Behinderungen positiv beeinflussen. Für beide Verfahren müssen die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen nach § § 10 und 11 SGB VI bzw. für die onkologische Rehabilitationsnachsorge § 11 SGB VI und die Voraussetzungen der CARichtlinie (Richtlinie für Neubildungen) erfüllt sein (vgl. ebd. 2 f.). Zu den zuletzt genannten Voraussetzungen gehört z. B. eine abgeschlossene operative oder strahlentherapeutische Behandlung bei geklärter Diagnose (vgl. BfA 1999/3). Die Rehabilitationsfähigkeit wird für beide Leistungsarten vorausgesetzt. Die stationäre onkologische Rehabilitation dauert in der Regel drei Wochen. Im Gegensatz zu den Leistungen nach § 15 sind die Leistungen nach § 31 SGB VI „Kann-Leistungen“, die bis zum Ablauf eines Jahres nach einer beendeten Primärtherapie gewährt und zusätzlich bei Vorliegen erheblicher Funktionsstörungen oder Komplikationen bis zum Ablauf von zwei Jahren erbracht werden können. Insofern unterliegt die Rehabilitation von Krebserkrankungen anderen Richtlinien als die anderen Indikationen der Rehabilitation (vgl. BfA 2002/5; Pottins 2002). Hinsichtlich geschlechtsspezifischer Unterschiede beziehen sich diese hauptsächlich auf die versicherungsrechtlichen Voraussetzungen und psychosozialen Barrieren für die Inanspruchnahme und bei der Passung von Rehabilitationsangeboten an geschlechtsspezifische Belastungen und Präferenzen (vgl. Worringen/Benecke 2002/505 ff.). Bei einer Brustkrebsdiagnose hängt die individuelle Rehabilitationsbedürftigkeit der Patientinnen von der Tumorausdehnung, der Therapie, den Folgeproblemen, der Rehabilitationsprognose und möglichen psychischen Begleitstörungen ab. Bei Vorliegen der genannten Störungen und gleichzeitiger Annahme, dass das Reha- Gegenstandsbereich der Untersuchung 39 bilitationsziel erreicht werden kann, liegt normalerweise eine Rehabilitationsbedürftigkeit vor (vgl. BfA2002/13 f.).20 Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger entwickelte ein Rehabilitationskonzept zum Thema „Neubildungen“, das in Teilen speziell auf die Rehabilitation bei vorliegendem Mammakarzinom eingeht. Die allgemeinen Ziele werden folgendermaßen formuliert: „Maßnahmen zur Rehabilitation im Rahmen der Nachsorge bei Tumorpatienten sollen dazu beitragen, dass eine erlittene Behinderung oder Erkrankung nicht zu einer dauerhaften Beeinträchtigung für das persönliche, soziale und berufliche Leben wird, zumindest sollen aber deren potentiell negative Einflüsse auf diese Bereiche, so weit wie möglich, gemindert werden. Es ist Ziel dieser Rehabilitationsmaßnahmen, bei dem Patienten krankheitsbedingte Funktionseinschränkungen zu beheben oder in ihrem Ausmaß zu lindern, dem Patienten bei der Krankheitsverarbeitung zu helfen sowie ihm bei bleibender Behinderung die Anpassung an das veränderte Alltagsleben zu erleichtern. Die in seiner Situation gegebenen physischen und psychischen Möglichkeiten sollen aktiviert werden, so dass der Patient wieder seinen Platz in Familie, Gesellschaft und, wenn möglich, in seinem Beruf einnehmen kann.“ (VDR 1991/541) Diese Ziele sollen zum einen erreicht werden durch rezidivorientierte, diagnostische und therapeutische Maßnahmen und zum anderen durch die Erkennung und Behandlung von Therapiefolgestörungen auf der somatischen, psychischen und beruflichen Ebene. Hier wird nach der medizinischen und psychosozialen Diagnostik ein individueller Therapieplan mit Therapiezielen erstellt, der neben medizinischer Therapie (z. B. Schmerztherapie) physikalische Therapie, Krankengymnastik und Sport, aber auch Gesundheitsbildung und Patientenschulung, Sozialberatung, Ernährungsberatung sowie psychologische Behandlungsangebote umfasst. Auch wird auf die gewünschte Verzahnung mit der ambulanten Nachsorge hingewiesen.2122 Das spezielle Angebot für Brustkrebspatientinnen bezieht sich darüber hinaus einerseits auf die Tatsache, dass es sich um im Vergleich mit anderen onkologischen Erkrankungen häufig noch junge Patientinnen handelt, für die die berufliche Zukunft durchaus eine Rolle spielt. Andererseits liegt ein Schwerpunkt auf der notwendigen psychischen Zuwendung auf Grund der Beeinträchtigung des Körperbildes als Folge des Organverlustes. Primär steht für diese Zielgruppe die Wiederherstellung der Lebensqualität im Vordergrund. In der physikalischen Therapie 20 Zu der Frage der Leistungen zur medizinischen Rehabilitation durch die Angestelltenversicherung hat die BfA gut verständliche Informationsbroschüren für Versicherte erstellt. (Vgl. BfA 1999, 2001, 2000, 2002a, 2002b) 21 Von der medizinischen Orientierung hinsichtlich der Suche nach Rezidiven hat sich die Nachsorge beim Brustkrebs eher auf eine Verbesserung der Lebensqualität verlagert. 22 Insgesamt gehören zu den Leistungen der medizinischen Rehabilitation laut SGB IX, falls erforderlich, z. B. die Aktivierung von Selbsthilfepotentialen, die Vermittlung von Kontakten zu Selbsthilfegruppen sowie eine Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung. (Vgl. www.bma.bund.de/download/gesetze_web/SGB09/.:.; Teil 1, Kapitel 4, § 26) Gegenstandsbereich der Untersuchung 40 wird die Lymphdrainage als essentiell genannt, und auch die prothetische Beratung sollte Teil der Rehabilitation sein. Die Bedeutung von Selbsthilfeeinrichtungen für die Zeit nach der stationären Rehabilitation wird hier besonders hervorgehoben (vgl. VDR 1991/563 ff.). Des Weiteren liegen Vorschläge und Arbeiten zu Standards der Strukturqualität onkologischer Rehabilitationseinrichtungen vor, auf die hier jedoch lediglich verwiesen werden soll (vgl. VDR 1991/558 ff.; Schmid et al. 2000; für eine Bestandsaufnahme zur Versorgungssituation von Krebspatienten mit rehabilitativen Angeboten stationär, ambulant, medizinisch, psychosozial und beruflich siehe Koch et al. 1995). In unterschiedlichen Publikationen werden Vorschläge für die Schwerpunktsetzung und Durchführung der onkologischen Rehabilitation gemacht. 23 Schäfer et al. (2001) unterstreichen in ihrer Feldstudie zu Veränderungen von Belastungen bei Brustkrebspatientinnen während einer biopsychosozial angelegten stationären Rehabilitation, dass diese nicht pauschal als hilfreich angesehen werden könne, vielmehr habe die Art der individuellen Belastungen, Persönlichkeitsparameter, Chronifizierungstendenzen und soziodemographischer Hintergrund einen Einfluss auf den Nutzen. Uhlemann und Biskup (1998) konnten für ein Sample von Darm- und Brustkrebspatienten zeigen, dass am Ende der stationären onkologischen Rehabilitation sich körperliche Beschwerden und das psychische Befinden der Befragten vergleichsweise verbesserten, dieses jedoch sechs Monate nach Reha-Ende ein Niveau erreichte, das bei einigen Patienten unter dem Niveau zu Reha-Beginn lag.24 Teichmann (2002) konnte jedoch zeigen, dass sich der Zustand der Patienten mit unterschiedlichen Tumoren im Vergleich zwischen Anfang und Ende der stationären onkologischen Rehabilitation hinsichtlich somatischer und psychosozialer Parameter (erhoben mit dem IRES-Fragebogen) signifikant verbesserte. Einen Überblick über die Rehabilitationspsychologie gibt Bengel (1997), die Bedeutung psychologischer Interventionen bei Krebspatienten in der Rehabilitation beschreiben Herschbach und Keller (1997). 23 Als Standardwerk kann Delbrück (1998) gelten; für die USA wird die onkologische Rehabilitation von Brustkrebspatienten beispielsweise beschrieben von Kiel und Kopp (1999); Leitlinienentwürfe für die Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen wurden entwickelt von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft Rehabilitation, Nachsorge und Sozialmedizin (ARNS) (2000/50 ff.). 24 Für die stationäre kardiologische Rehabilitation beschreiben Grande, Schott und Badura (1999/203 ff.) ähnliche Verläufe in Bezug auf einige Risikofaktoren (Blutdruck und Gesamtcholesterin): kurzfristige Verbesserungen am Ende und im Anschluss an die Rehabilitation aber längerfristige Verschlechterungen der Werte nach sechs Monaten. Gegenstandsbereich der Untersuchung 3.3.2 41 Ambulante Nachsorge „Die >>Nachsorge<< wird definiert als die Langzeitversorgung und die psychosoziale Betreuung des sog. >>tumorfreien<< Patienten durch den niedergelassenen Arzt.“ (Koch et al. 1995/5) Neben dem niedergelassenen Arzt nehmen in der ambulanten Phase Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen, spezielle Sportgruppen für Krebspatienten und andere Einrichtungen eine wichtige Rolle in der psychosozialen Unterstützung Krebskranker ein. Es wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass die Versorgung mit Hinweisen auf und Adressen von unterstützenden Einrichtungen bereits während der stationären Rehabilitation erfolgen sollte; auch der hohe Stellenwert der Selbsthilfegruppen nicht zuletzt für Brustkrebspatientinnen wurde betont (z. B. VDR 1991/536 ff.; Deutsche Gesellschaft für Senologie 1995).25 Die Deutsche Krebshilfe fordert, dass Brustkrebspatientinnen umfassend über die Nachsorge von ihrem Arzt informiert, dass zu diesem Zweck möglichst individuelle Nachsorgepläne erarbeitet werden sollten. Bei den Frauen herrsche eine große Verunsicherung bezüglich dieser Versorgungsphase, so eine Untersuchung der Deutschen Krebshilfe (Deutsche Krebshilfe 2003/30) Untersuchungen zum Informationsgrad über diese bzw. die Inanspruchnahme von diesen wichtigen unterstützenden Maßnahmen in der ambulanten Versorgungsphase durch (Brust-)krebspatienten zeigen jedoch eher niedrige Teilnahmequoten. Plass und Koch (2001) fanden in einer Befragung von Krebspatienten in ambulanten Hamburger Rehabilitationseinrichtungen, dass nur 28 % der Befragten unterstützende Leistungen in Anspruch nahmen, davon 4 % eine Selbsthilfegruppe besuchten. Beinahe die Hälfte der Befragten gab an, keine solche Einrichtung zu kennen. Die Patientinnen, die Maßnahmen in Anspruch nahmen waren eher jünger und in besserer physischer sowie emotionaler Verfassung.26 Brusis, Vogel und Mai (1998/311) zeigten, dass in einer Pilotstudie mit Brustkrebspatientinnen in der ambulanten Nachsorgephase nach der Rehabilitation nur 19 % an unterstützende Maßnahmen teilnahmen. Nun konnte im Rahmen von Patientenbefragungen für Qualitätssicherungsmaßnahmen der BfA festgestellt werden, dass Krebspatienten eher nach einer Zeit über sechs Monate nach Reha-Ende Nachsorgeeinrichtungen aufsuchen bzw. sich Selbsthilfeoder Sportgruppen anschließen. Die Hinweise für Sportgruppen kämen häufig aus der Rehabilitationseinrichtung; Selbsthilfegruppen würden eher auf Grund von Eigeninitiative oder Hinweisen von Familie, Freunden oder aus den Medien aufgesucht (vgl. Klosterhuis/Gross/Winnefeld 2002).27 Insgesamt wird darauf hinge25 Auf die einzelnen Maßnahmen der medizinischen und der psychosozialen Nachsorge kann an dieser Stelle nicht detailliert eingegangen werden. Einen ausführlichen Überblick insbesondere über die Situation in Brandenburg hat die Landesarbeitsgemeinschaft Onkologische Versorgung Brandenburg e.V. (LAGO)“ zusammengestellt. (Vgl. LAGO 2000). 26 Von den befragten 132 Patienten waren 72 % an Brustkrebs erkrankt, bei 82 % lag die Diagnosestellung mehr als 2 Jahre zurück, 47 % waren älter als 65 Jahre. 27 Für eine Einführung in die Inanspruchnahmeprozesse und den Betreuungsbedarf von Krebspatienten siehe Weis und Koch (1998/175 ff.). Gegenstandsbereich der Untersuchung 42 wiesen, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen (vgl. Grunow/Grunow-Lutter 2002/548 ff.). 3.4 Intervention: Patientenschulung in der stationären Rehabilitation 3.4.1 Begriffsbestimmung und Zielsetzung „Lernen heißt Übergang zu einem neuen Zustand, einem Zustand, der andauert.“ (KlugRedman 1996/81) Den Konzepten der Patientenschulung können im Wesentlichen vier unterschiedliche zentrale Begriffe gesundheitspsychologischer Intervention zu Grunde gelegt werden, die eine lange Tradition aufweisen und deren Stellenwert sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte verändert hat.28 Die Gesundheitserziehung ist der älteste dieser Ansätze. Sie erhebt den Anspruch, auf der Basis konkret vermittelten Wissens und anhand von Übungsprogrammen zu Einstellungs- und Verhaltensmodifikationen motivieren zu können. Dabei wird davon ausgegangen, dass objektiv feststellbar sei, was ein Mensch tun müsse, um gesund zu bleiben. Als problematisch hat sich die mangelnde Compliance der Patienten herausgestellt, weil sie nicht immer handeln, wie sie es vernünftigerweise tun sollten. Gesundheitsaufklärung stellt Informationen zu handlungsrelevantem Wissen bereit. Auch hier steht die Annahme oder Hoffnung im Vordergrund, dass Menschen, wenn sie Informationen zur Verfügung haben, dementsprechend ihr Verhalten änderten. Häufig kommt dieses Konzept in massenmedial verbreiteten Gesundheitskampagnen zum Ausdruck. Die Wirkung soll vielfach über regelmäßige Wiederholung der Botschaft oder in Kombination mit schwachen Angstappellen verstärkt werden. Die Gesundheitsberatung zielt auch auf die Veränderung von Risikoverhalten ab, versucht jedoch, durch die Interaktion zwischen Berater und Patient, individuell unter Berücksichtigung der spezifischen Vorkenntnisse und Erfahrungen des Ratsuchenden eine Änderungsstrategie zu entwickeln (vgl. zu den genannten Konzepten Dlugosch 1994/223 ff.; Blättner 1997/119 ff.). Neuere Konzepte stellen die Gesundheitsressourcen sowie die Selbstbestimmung des Patienten über seine Gesundheit in den Vordergrund der Bemühungen. Hier können die Gesundheitsförderung sowie die Gesundheitsbildung genannt werden. Zielgruppen sollen dabei aktiv einbezogen, ihre jeweiligen Lebensumstände berücksichtigt werden. Ziel sei nun nicht mehr die Vermeidung von Krankheit, son28 Es muss dabei beachtet werden, dass die Verwendung der einzelnen Begriffe keineswegs durchgängig und einheitlich erfolgt. Gegenstandsbereich der Untersuchung 43 dern die Entstehung von Gesundheit, ohne Kranke auszuschließen, weil gesundheitsfördernde Potentiale bei kranken und bei gesunden Menschen gleichermaßen zu finden seien. Gesundheitsbildung bedeute in diesem Sinne in der Praxis die Beschäftigung mit Lernprozessen Erwachsener. Dieses Konzept stelle in erster Linie eine Hilfe zur Wiedergewinnung eigener Verantwortlichkeiten und Kompetenz im Sinne der internalen Kontrollüberzeugung oder Selbstwirksamkeitserwartung dar (vgl. Blättner 1997/122 ff; Josenhans 1996/400 f.). Patientenschulungen können nach Petermann (1997/3) beschrieben werden als „Maßnahmen, die chronisch Kranke in die Lage versetzen sollen, ihre Krankheit und die damit verbundenen Belastungen eigenständiger (eigenverantwortlicher) zu bewältigen“. Der Sinn dieser Schulungen, so Lamparter-Lang (1997/12 ff.), liege in der Veränderung von Einstellungen und Überzeugungen und in Verhaltensänderungen im Bereich der Gesundheit. Ziele einer solchen Schulung seien die Steigerung des Krankheits- und Behandlungswissens, die Anregung zu Eigenaktivität und Erhöhung der Therapiemotivation, Verbesserung der Funktionsfähigkeit, Reduktion beeinträchtigender Symptome, Vermeidung von Langzeitfolgen, eine Verbesserung der Lebensqualität und – nicht unwesentlich – eine Kostendämpfung der Gesundheitsausgaben. Daraus ließen sich eine Reihe von Voraussetzungen für eine erfolgreiche Durchführung einer Patientenschulung für chronisch Kranke ableiten. Die Gruppenschulung sollte ökonomischer sein als das Einzelgespräch, es sollten nicht allein Vorträge gehalten werden, so dass die Integration von Handlungs- und psychotherapeutischen Elementen einen Platz habe (vgl. ebd. 19). Für onkologische Patientenschulungen werden folgende Elemente als sinnvoll erachtet: edukative, informationsbezogene Komponenten, sekundärpräventive Maßnahmen, Stressbewältigung, Vermittlung hilfreicher Bewältigungsstrategien sowie der gegenseitige Austausch von Gefühlen und Erfahrungen (vgl. Herschbach/Keller 1997/227). Petermann erweitert die Aufgaben von Patientenschulungsprogrammen um wesentliche Aspekte der Patientenbeteiligung. So stehe dabei der Erwerb sozialer Kompetenzen und die Mobilisierung sozialer Unterstützung ebenso im Vordergrund wie die Vermittlung von Selbstmanagementkonzepten und Präventionsmaßnahmen. Patientenschulung könne mit Tertiärprävention weitgehend gleichgesetzt werden. Da Patienten durch professionelle Helfer Kompetenzen zur Bewältigung ihrer chronischen Krankheit vermittelt werden sollten, müsse an den Lernbedürfnissen und der Lernbereitschaft der zu Schulenden angesetzt werden. Es gehe um ein neues Verständnis von Gesundheitsversorgung, in dem die Beteiligten partnerschaftlich kooperieren. Patienten komme hier die Rolle der Experten in der Selbstversorgung zu, die professionellen Helfer steuerten die Vorgänge zur Gesundheitsförderung (vgl. Petermann 1997/4 f.). Hier zeigt sich das Spannungsfeld zwischen Empowerment und Patienten-Management, wobei, je nach Fragestellung und individuellen Fähigkeiten der zu Schu- Gegenstandsbereich der Untersuchung 44 lenden, heute die Priorität auf der Selbstbestimmung liegen sollte. Gerade bei sehr schweren Erkrankungen sei der Entscheidungsfreiheit der Patienten eine besondere Bedeutung beizumessen, für die eine umfassende Information Voraussetzung sei (vgl. Schmidt/Dlugosch 1997/23 ff.). Dann jedoch handele es sich um längerfristige Prozesse, die zudem nicht von Ärzten, sondern auch oder sogar maßgeblich von den Patienten gesteuert würden. Bei der Betrachtung der Wirksamkeit solcher Maßnahmen zeigt sich, dass aus einem Wissenszuwachs bei den Patienten allein kein bedeutsamer Schulungseffekt resultiert. Untersuchungen zu Reha-Maßnahmen hätten gezeigt, dass Interventionen zur Patientenschulung häufig nur kurzfristige positive Effekte zeigten, die unter den im Alltag gewohnten Lebensumständen ihre Begrenzung fänden. Häufig würden zudem unter der Verwendung neuer Begriffe die althergebrachten Konzepte der Gesundheitserziehung übernommen, indem Entspannung geübt, Bewegung gelernt und Risikoverhalten abtrainiert würde (vgl. Petermann 1997/8; Schmidt/Dlugosch 1997/33; Blättner 1997/119). Die Erfolgsfaktoren für Patientenschulungen fasst Wegscheider (2003/74) aus den Erfahrungen der Verbund-Rehabilitationsforschung folgendermaßen zusammen: Die Schulungen sollten umfassend im Sinne von ganzheitlich, handlungsorientiert, interaktiv und individualisiert sein. Die Nachsorgephase sollte bereits in der Rehabilitation thematisiert werden. Für die Messung des Erfolges von Patientenschulungen wird häufig das Konzept der Selbstwirksamkeitserwartung herangezogen, das zu den protektiven Faktoren in der Krankheitsbewältigung zählt (vgl. Schmidt/Dlugosch 1997). 3.4.2 Konzepte der Rentenversicherungsträger Patientenschulungen sind ein essentieller Bestandteil der medizinischen Rehabilitation, zu dem die jeweiligen Kostenträger Vorstellungen und Konzepte erarbeitet haben. Der Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR) fasst unter dem Oberbegriff „Gesundheitsbildung“ Maßnahmen zur Gesundheitsaufklärung, -beratung, -schulung und -training zusammen. Ziel sei eine Abwendung vom Risikofaktorenmodell und eine Schwerpunktverlagerung zum Schutzfaktorenkonzept. Zentral seien die Teilnehmerorientierung und die flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten der Referenten in der praktischen Umsetzung. Unter Einsatz erwachsenenpädagogischer Maßnahmen und/oder psychologischer Methoden sollen über den Weg der Information, Motivation und Schulung positive Veränderungen des gesundheitsund krankheitsbezogenen Verhaltens bewirkt werden. Dabei werden einführende Maßnahmen (indikationsübergreifend) zu Themen wie Ernährung und Stress mit weiterführenden Programmen, die an der individuellen Problemlage ansetzen und übende Elemente in den Vordergrund stellen, mit krankheitsspezifischen Pro- Gegenstandsbereich der Untersuchung 45 grammen zur Kompetenzvermittlung im Umgang mit der Erkrankung miteinander verzahnt (vgl. VDR 2000/3 ff.). Die BfA stellt aktuell ein umfassendes Curriculum (Pädagogik, Gestaltung, Durchführung, Qualitätssicherung) zur Patientenschulung bei unterschiedlichen Erkrankungen zur Verfügung. Durch das Gesundheitstraining (in Abgrenzung zum als paternalistisch erlebten Begriff der Patientenschulung) sollen Patienten eine positive Grundhaltung zur aktiven Mitarbeit in der Rehabilitation erlangen, in ihrer Eigenverantwortung und Entscheidungsfähigkeit gestärkt und durch Wissen und Fertigkeiten auf das Leben mit der Erkrankung vorbereitet sein. Theoretisch scheint die BfA das Risikofaktorenmodell um den salutogenetischen Ansatz und Teilaspekte der Gesundheitsförderung zu ergänzen. Daraus entnimmt sie den Empowerment-Begriff als für das Gesundheitstraining von zentraler Bedeutung. Auch hier finden sich im Curriculum indikationsübergreifende Themen und erkrankungsbezogene Trainings, die als Bausteine jeweils Information über die Erkrankung und Behandlung, Training von Fertigkeiten zur Selbstdiagnostik und -behandlung, Motivierung zur Verminderung von Risikofaktoren, Verbesserung der Copingfertigkeiten und Stressbewältigung, psychologische Unterstützung sowie Mobilisierung sozialer Unterstützungsressourcen enthalten (vgl. BfA 2003/5 ff.). 3.5 Stand der Forschung Mit Bezug auf die der vorliegenden Untersuchung zu Grunde gelegten Forschungsfragen steht hier die Frage nach dem Internetnutzungsprofil im Mittelpunkt und zudem ein Überblick über Erfahrungen mit den Medien Internet und Computer im Kontext chronischer Krankheit. 3.5.1 Internetnutzungsprofil Die Internetnutzungsprofile und -gewohnheiten sind auch in Deutschland Veränderungen unterworfen. Das Internet wird zwar immer mehr zu einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand; dennoch ist die Nutzung des Mediums Internet keinesfalls hinsichtlich soziodemographischer Variablen gleich verteilt. „Information and communication technologies may help reduce health disparities through their potential for promoting health, preventing disease, and supporting clinical care for all. Unfortunately, those who have preventable health problems and lack health inssuance coverage are the least likely to have access to such technologies.” (Eng et al. 1998/1371) Gegenstandsbereich der Untersuchung 46 Thomas R. Eng bezieht sich in diesem Zitat auf die Verteilung des Mediums Internet in den USA; dennoch lassen sich auch für Deutschland und insbesondere für die Versorgung älterer, chronisch kranker Menschen ähnliche strukturelle Probleme feststellen. Im Jahr 2001 gaben weit mehr als 40 % der Bevölkerung (30,8 Mio. Personen) ab 14 Jahren an, in den vergangenen 12 Monaten mindestens ein Mal das Internet genutzt zu haben. Insbesondere wurde von deutlichen Zunahmen bei älteren Menschen und bei Frauen gesprochen; Gruppen, die bislang nicht zu den Hauptnutzern zählten. Der Frauenanteil stieg zwischen 1997 und 2001 von 8 % auf 40 % an. In der Gruppe der 45-54-Jährigen (Männer und Frauen) nutzten 2001 bereits 54 % das neue Medium, während dies 1997 gerade 12 % angaben. Für die Gruppe der über 55-Jährigen werden jedoch eher Nutzungswerte bei etwa 17 % angegeben, der Ausgangswert lag 1997 allerdings bei 2 % (vgl. NFO Infratest 2002). Bezüglich des Bildungsgrades scheint sich der extrem hohe Bildungsstand der Internetnutzer mit der Zeit zu relativieren. 1995 wiesen beinahe 95 % dieser Gruppe ein abgeschlossenes Abitur auf; im Frühjahr 2001 waren es nur noch knapp 48 % der Befragten. 43 % der Internetnutzer geben 2001 eine Lehre oder Ausbildung als höchsten Berufsbildungsabschluss an, 12,4 % einen Universitätsabschluss. Der Anteil der Universitätsabschlüsse hat sich somit zwischen 1995 und 2001 halbiert (vgl. 12. W3B-Umfrage 2001). Andere Veröffentlichungen geben an, dass 88 % der Internetnutzer über eine Mittlere Reife oder Abitur verfügen; lediglich 12 % über einen Hauptschulabschluss. Hier wird auch der Frauenanteil niedriger angegeben; mit 23 %-40 % der Surfer (vgl. Kampmann 2001/9). Aktuelle Umfragen dämpfen diese Trends hinsichtlich der Internetnutzung älterer Menschen und von Frauen (vgl. (n)onliner Atlas 2003). Zwar sind im Jahr 2003 50 % der Bundesbürger online; es zeigt sich jedoch, dass gerade die Menschen, die keinen Internetanschluss haben oder planen, im Durchschnitt deutlich älter, überwiegend weiblich und mit einem formal niedrigeren Bildungsstand und Einkommen ausgestattet sind. So hat sich der Abstand zwischen Männern und Frauen nun wieder vergrößert. Immerhin sind aber mittlerweile 42 % der Frauen ab 14 Jahren Internetnutzerinnen. Die Internetnutzer zeigen einen Altersdurchschnitt von 38 Jahren, während die Nichtnutzer im Durchschnitt zur Hälfte älter als 62 Jahre alt sind. Von den nur knapp sechs Prozent Internetnutzer über 70 Jahren gehören zu 80 % Männer (vgl. Heise Online 2003; www.frauen-ans-netz.de). Es zeigen sich deutliche Unterschiede in der Internetnutzung zwischen den neuen und den alten Bundesländern. Wurden aus den östlichen Bundesländern im Jahr 2001 43 % Surfer gemeldet, so waren dies in den westlichen Ländern 49 % (vgl. NFO Infratest 2002). Ein Bundesländervergleich zeigt Baden-Württemberg an der Spitze der bundesdeutschen Internetnutzung; Schlusslichter sind MecklenburgVorpommern, Brandenburg und Sachsen (vgl. Infratest Burke 2001). In dieser Hinsicht zeigen sich allerdings 2003 Tendenzen zu einer Angleichung zwischen Ost und West (vgl. Heise Online 2003). Gegenstandsbereich der Untersuchung 47 Hinsichtlich der unterschiedlichen genderspezifischen Internetnutzungsgewohnheiten gibt es Hinweise darauf, dass Frauen gezielter nach Informationen suchen als Männer, dementsprechend seltener und kürzer ins Internet gehen. Auch beteiligten sich viele Internetnutzerinnen an Chats und schätzten die kommunikativen Möglichkeiten des Mediums (vgl. Heise Online 2001a). Als Zugangsbarrieren für die Internetnutzung für Frauen werden in einer Umfrage anlässlich der Tagung „Internet für alle – Chancengleichheit im Netz“ angegeben: Gesellschaftliche Strukturen, fehlendes Geld und mangelndes Selbstvertrauen, aber auch fehlende, auf die Bedürfnisse von Frauen zugeschnittene Web-Inhalte. Noch immer könnten sich viele Frauen nicht mit der Technik identifizieren, hätten Berührungsängste und schlechtere Vorkenntnisse, da in von Frauen häufig gewählten Ausbildungen technische Inhalte oft vernachlässigt würden. Aber es wird auch Zeitmangel auf Grund der Doppelbelastung durch Familie und Beruf als Barriere genannt (vgl. BMWT 2001/63 f.). Schließlich lassen sich auch Hinweise bezüglich der Internetnutzung zum Themenbereich Krankheit und Gesundheit finden. Nach einer Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Union nutzen in Deutschland 24 % der Bürger das Internet zur Suche gesundheitsbezogener Informationen. Damit liegt Deutschland im Mittelfeld (z. B. Dänemark 40 % oder Spanien unter 15 %). Großes Vertrauen brächten die Surfer den Informationen von Hilfs- und Gesundheitsorganisationen entgegen (wie z. B. Rotes Kreuz), wenig trauten sie dabei Unternehmen und Parteien (vgl. Eurobarometer 2003). Dieser kurze Überblick über Internetnutzungsprofile soll als Hintergrundinformation für die Einordnung der Zielgruppe der Untersuchung dienen, im Folgenden wird der Stand der Forschung in Bezug auf die Fragestellung der Arbeit dargestellt. 3.5.2 Internet im Kontext chronischer Krankheit Dieser Forschungsüberblick konzentriert sich hauptsächlich auf empirische Untersuchungen über die Nutzung des Internets und/oder spezieller Computeranwendungen durch chronisch kranke Patienten. Teilweise beziehen sich die eingeschlossenen Arbeiten auf Umfragen unter Patienten bezüglich ihrer Erfahrungen mit dem Internet, ohne dass dem eine Intervention vorausging. Insgesamt liegen lediglich zwei Untersuchungen vor, die, ähnlich der vorliegenden Studie, Patienten im Umgang mit dem Internet oder Computeranwendungen schulen und daraufhin die Weiternutzung bzw. die Wirkungen des Mediums verfolgen. Ein Großteil der Literatur in diesem Themenbereich beschäftigt sich mit der Darstellung oder Auswertung bestimmter Bereiche des Webangebotes bzw. besteht aus Gegenstandsbereich der Untersuchung 48 Übersichtsartikeln zum Einsatz von und zu Einschätzungen über Internet/Computer- Anwendungen im Gesundheitsbereich. Auf die zuletzt genannten Artikel wird hier nur am Rand Bezug genommen. Voranschicken möchte ich diesem Abschnitt einen Vorschlag für eine einführende Begriffsbestimmung, da zu diesem Thema im Forschungsbereich zu interaktiven Medien im Gesundheitswesen keine Einigung zu bestehen scheint und Begriffe, wie beispielsweise Telematik, E-Health, computer based information oder patient informatics nicht immer einheitlich benutzt werden. „Bei Telemedizin geht es vor allem um den Austausch klinischer Daten, während es bei Cybermedizin um die Kommunikation mit dem Konsumenten […] geht. <<Cybermedizin>> wiederum ist ein Teilgebiet der so genannten <<Consumer Health Informatics>> […] eine Unterdisziplin der Medizinformatik, die sich damit beschäftigt, Informationsbedürfnisse von Konsumenten und Patienten zu analysieren und elektronische Systeme zu schaffen, die Prävention, Gesundheitsförderung und Krankheitsbewältigung von Patienten und deren Angehörigen unterstützen.“ (Eysenbach 2002/205) Wenn vor einigen Jahren noch zwischen computergestützten Anwendungen wie indikationsbezogenen CD-Roms und dem Internet als Informationsmedium in der Systematik unterschieden wurde, so kann diese Trennung auf Grund deren weitgehender Verquickung nicht mehr aufrechterhalten werden. Internetanwendungen und computergestützte Anwendungen werden heute begrifflich-technisch zusammengefasst (vgl. Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 1999). Im Kontext dieser Untersuchung ist lediglich von Bedeutung, dass in für Patienten erarbeiteten computergestützten Informationssystemen das Informationsmaterial (möglicherweise qualitätsgesichert) vorgegeben wird und leichter kontrollierbar ist, wohingegen bei der Nutzung/Anwendung des gesamten Internetangebotes als Informationsquelle von Seiten der Patienten eine kritische Beurteilung der dargebotenen Informationen notwendig ist.29 Insgesamt geben die Untersuchungen Hinweise darauf, dass computergestützte Anwendungen von Patienten gut angenommen, teilweise gegenüber konventionellen Medien bevorzugt werden und in einigen Studien positive Auswirkungen auf Gesundheitsergebnisse/Gesundheitsverhalten abzulesen sind. Allerdings handelt es sich zumeist um Einzelbefunde, die nur partiell vergleichbar erscheinen. Die Untersuchungen beziehen sich größtenteils auf die USA und Kanada. Lewis (1999) fasst in einem Literaturreview die Befunde zu computergestützten Patienteninformationssystemen folgendermaßen zusammen: In der Mehrzahl der Untersuchungen wurde von positiven Wirkungen der Interventionen bezüglich klinischer Ergebnisse, Wissenszuwachs, Selbstversorgungsmanagement und Fertigkeitsentwicklung berichtet. Nur wenige Untersuchungen weisen auf ungünstige Effekte der Interventionen im klinischen Umfeld hin. In einigen Studien, die Computermedien mit konventionellen Patientenschulungen hinsichtlich des Wissenszuwachses der Patienten verglichen, zeigten sich keine Unterschiede; hier 29 Zum Aspekt der Qualitätssicherung medizinischer Websites siehe Kap. 4.5. Gegenstandsbereich der Untersuchung 49 wurde geschlossen, dass sich diese Computersysteme eher in Settings eigneten, in denen konventionelle Schulungen nicht möglich seien. Bislang fehlten Untersuchungen, die die Wirkungen dieser Medien über einen längeren Zeitraum verfolgten, die die Interaktion zwischen Ethnie und Kultur und der Lernform studierten sowie zwischen Lernstil und Alter. Auch sollte in Zukunft erforscht werden, welchen Einfluss die Form der Wissensvermittlung auf die Fähigkeit der Patienten zur Problemlösung und welche Konsequenzen die Vermittlung von Informationen auf das Verständnis und die Umsetzung derselben hat, wenn der Grad des Verstehens der Informationen nicht nachvollzogen werden kann. Lewis fordert zudem die Anpassung der jeweiligen Programme an die Zielgruppe (vgl. Lewis 1999/279 ff.). Auch Bauerle Bass (2003) weist in ihrem Literatur-Review darauf hin, dass es Anzeichen dafür gebe, dass Internetnutzung von Patienten neben einem Zuwachs an Wissen auch Wirkung zeige hinsichtlich des Arzt-PatientenVerhältnisses, der Krankheitsbewältigung oder der Selbstwirksamkeitserwartung, dass zur Beantwortung dieser Frage jedoch weitere Untersuchungen notwendig seien. Es habe sich aber gezeigt, dass die Nutzung von Computernetzen/Internetanwendungen einen positiven Effekt auf das Wissen, die Entscheidungsfindung sowie die Einschätzung der sozialen Isolation habe. Patterson/Shaw und Masys (1998/243) sind der Ansicht, dass es bislang keine klare empirische Dokumentation über die Fähigkeit computergestützter Programme gebe, Gesundheitsverhalten zu verändern oder soziale Unterstützung zu gewährleisten. Sie fordern zu randomisierten Untersuchungen mit großen Samples auf, die noch nicht ausreichend vorlägen. Um jedoch Websites/Internetprogramme so zu gestalten, dass gesundheitsbezogene Verhaltensänderungen potenziell möglich gemacht werden, schlagen Wright und Bell (2003/60) die „5A´s for effective health behavior change treatment on the Internet“ vor, zu denen die Kriterien Beratung, Förderung, Beurteilung, vorausschauende Führung und Nachuntersuchung arrangieren gehören. Neuhauser und Kreps (2003) argumentieren in ihrer Untersuchung, dass bisherige Anstrengungen, um Patienten zu Verhaltensänderungen zu motivieren, nicht die gewünschten Effekte erzielten. Insgesamt müssten, so zeigten Forschungsergebnisse, die Programme patizipativ, bedeutungsvoll, empathisch, empowering, persönlich relevant, zielgruppenorientiert, glaubhaft und bequem anzuwenden sein. Es gebe Hinweise, dass multimediale Gesundheitskommunnikationsbemühungen durch die Möglichkeit zur Interaktivität und zur bequemen Anwendung sowie zur Individualisierung zu gesundheitsbezogenen Verhaltensänderungen beitragen könnten. Beispielsweise könnte ein nutzerfreundliches, öffentlich zugängliches Webportal, das zu qualitätsgeprüften, sicheren und interaktiv anwendbaren Internetseiten führe, einen großen Beitrag zu den diesbezüglichen Bedürfnissen der Bevölkerung beitragen (vgl. Neuhauser/Kreps 2003/18; außerdem Evers et al. 2003). Im Folgenden werden einzelne empirische Befunde zur Anwendung computerund internetgestützter Interventionen im Kontext chronischer Krankheit dargestellt. Gegenstandsbereich der Untersuchung 50 In einer Untersuchung, in der bei Krebspatienten zwei Computerinformationssysteme verglichen wurden, wobei das eine allgemeine Krankheitsinformationen, das andere mit Hilfe der Krankenakte personalisierte Informationen enthielt, bevorzugten die Patienten die personalisierte Form. Weiterhin wurden diese Gruppen mit einer verglichen, die eine Informationsbroschüre bekam. Diese Gruppe fühlte sich im Vergleich mit der allgemeinen Computergruppe eher mit Informationen überschüttet, die allgemeine Computergruppe eher informativ unterversorgt. Insgesamt schnitt die personalisierte Computerform am besten ab und war im Vergleich mit der Broschüre zugleich kostengünstiger. Allerdings müsste bei der Computerinformation zusätzlich für kostenpflichtige Printouts gesorgt werden, damit die Patienten die Information mitnehmen können (vgl. Jones et al. 1999b). Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Tate et al. (2001), deren Untersuchungsgruppe mit einem strukturierten und mit persönlichem Feedback ausgestatteten InternetBehandlungsprogramm gegen Übergewicht bessere Ergebnisse zeigte als ein Programm mit einer Linkliste zu Schulungswebsites. In der Anwendung eines Touchscreensystems für pränatale Tests im Vergleich mit Broschüren, zeigte das Computersystem allerdings keine Vorteile bezüglich des Verständnisses oder des Wissens über die vorgestellten Tests (vgl. Graham et al. 2000). Eine Befragung potenzieller Anwender eines computerbasierten Programms zur Kontrolle bei Bluthochdruckpatienten zeigte insgesamt positive Einstellungen zum Medium. Allerdings hatten viele Patienten Bedenken bezüglich der aufzubringenden Kosten für einen Computer und hinsichtlich der Schwierigkeiten des Erlernens der Technik. Dem System wurde jedoch überwiegend ein hohes Maß an Vertrauen entgegengebracht (vgl. Lahdenperä et al. 2000). FlatleyBrennan konnte zeigen, dass Patienten mit Aids, denen ein Computersystem zur Information und Kommunikation zur Verfügung gestellt wurde, dieses intensiv nutzten und insbesondere kommunikative Möglichkeiten schätzten. Hinsichtlich einer Unterstützung in Entscheidungen verbesserte das System das Vertrauen darin, aber nicht die diesbezüglichen Fertigkeiten (vgl. Flatley-Brennan 1998). Ein für unterschiedliche Zielgruppen (HIV/Aids, Brustkrebs) getestetes Computersystem ist CHESS: Comprehensive Health Enhancement Support System, das Informationen, Entscheidungshilfen, Expertenkontakt und kommunikative Möglichkeiten zu anderen Betroffenen ermöglicht. CHESS wurde von HIV-positiven Frauen insgesamt gut angenommen, ihre subjektive Lebensqualität verbesserte sich während der Nutzung zu Hause, und sie suchten weniger das Krankenhaus auf als zuvor (vgl. Gustafson et al. 1999b). Bei Brustkrebspatientinnen zeigte die Nutzung von CHESS bei ärmeren African-American Patientinnen mit wenig Computererfahrung, dass das Programm gut akzeptiert und genutzt wurde und sich die Patientinnen akzeptiert, motiviert und erleichtert fühlten. Ältere Patientinnen einer weiteren Untersuchung nutzten das System ebenso häufig wie andere Gruppen von Brustkrebspatientinnen. Weder Alter, Bildung oder Computererfahrung hatten offenbar einen statistischen Effekt auf die Nutzungsrate. Auch äußerten diese Patientinnen verbesserte Werte in der Lebensqualität. Bei jüngeren Patientinnen zeigten sich ähnliche Ergebnisse in der Lebensqualität; sie berichteten Gegenstandsbereich der Untersuchung 51 zudem von einer Verringerung der Arztbesuche (vgl. Gustafson et al. 1998; Gustafson et al. 1993b; Mc Tavish et al. 1995; Boberg et al. 1998). Ein über das Internet anwendbares Entspannungstraining für Kopfschmerzpatienten zeigte für die Interventionsgruppe signifikante Kopfschmerzreduktionen im Vergleich mit der Wartelistengruppe. Bei 50 % der Fälle waren die Verbesserungen klinisch signifikant (vgl. Ström/Petterson/Andersson 2000). Für den Bereich der Geriatrie erprobten Mix et al. (2000) telematikgestützte Dienste zur Vernetzung von Patienten und dem Geriatriezentrum. Die Patienten und deren Angehörige schätzten das Angebot als wertvolle zusätzliche Ressource in Verbindung mit einem Dienstleistungskonzept. Betrachtet man Untersuchungen, die die kommunikativen Möglichkeiten des Internet für Krebspatienten analysieren, wie Chat und Kommunikationsforen, scheinen sich die Gründe für eine Teilnahme an diesen Foren wenig von denen für eine traditionelle Selbsthilfegruppe zu unterscheiden: Informationsaustausch, Unterstützung in Krisen und die Bewältigung des Krankheitserlebens, emotionale Unterstützung, Verringerung des Isolationsgefühls, eine aktive Rolle in der Genesung einnehmen können. Auch böten die virtuellen Gruppen die Möglichkeit der (relativen) Anonymität, für einige Nutzer dieser Technik ein geschätzter Umstand. Von Vorteil sei, dass auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Patienten teilnehmen könnten, die lokale Begrenzung aufgehoben sei. Die Teilnehmerinnen könnten dann teilnehmen und schreiben, wenn sie sich danach fühlten, Mailinglisten seien nicht an einen Termin gebunden. Als Nachteile werden genannt: Kosten, große Informationsmenge, Probleme von Fehlsichtigen und Analphabeten, Notwendigkeit technischer Fertigkeiten (vgl. Fensler/Manchester 1999; Klemm et al. 1998; Weinberg et al. 1996, Wright/Bell 2003). Sharf (1997) beschreibt in ihrer Analyse einer Brustkrebsdiskussionsliste, dass insbesondere die Unterstützung in der Entscheidungsfindung der teilnehmenden Patientinnen verbessert wurde. Die Diskussionsliste erfülle für die Teilnehmerinnen die Funktion einer Community. Geschlechtsspezifische Unterschiede stellen Klemm et al. (1999) in der Nutzung virtueller Krebsselbsthilfegruppen fest: Männer gaben häufiger an, Informationen zu geben oder zu suchen; Frauen setzten die Priorität auf die Kategorien Ermutigung und Unterstützung. Auch Sullivan (2003) zeigt in einer Untersuchung zweier Online-Support-Groups zu Krebserkrankungen, bei der eine ausschließlich von Männern und die andere ausschließlich von Frauen genutzt wurde, dass diese in beiden Gruppen Möglichkeiten für Unterstützung schaffen konnten und sich innerhalb der in der westlichen Welt akzeptierten Form geschlechtsspezifischer Kommunikation bewegten. Neben den beschriebenen Untersuchungen zu den Auswirkungen computer- und internetgestützter Patientenschulungsprogramme liegen Studien vor, die das Profil von Patienten erforschen, die das Internet bereits nutzen. Diese Studien beziehen Gegenstandsbereich der Untersuchung 52 sich auf den kanadischen und US-amerikanischen Kontext. Nach Zeitschriften und Zeitungen sowie dem Fernsehen wurde das Internet vor dem Radio als gesundheitsbezogene Informationsquelle im Rahmen des Osteopathic Surveys angegeben. Ältere nutzten eher als jüngere Patienten Zeitschriften und Fernsehen; formal besser Gebildete informierten sich am ehesten über Zeitschriften und das Internet. Insgesamt war der gesundheitsbezogene Internetuse in ländlichen Gegenden und in Vororten geringer als in Städten (vgl. Licciardone/Smith-Barbaro/Coleridge 2001). Eine Befragung von Brustkrebspatientinnen in einer ambulanten Rehabilitationseinrichtung ergab ähnliche Daten. 43 % der Befragten nutzten das Internet als Informationsquelle zu Krebs. Diese Frauen waren signifikant jünger und besser ausgebildet sowie weniger zufrieden mit der vom Arzt zur Verfügung gestellten Information als die Nichtnutzerinnen. Wenn auch mehr als die Hälfte der Nutzerinnen bezüglich der Vertrauenswürdigkeit der Websites unentschlossen war, bewerteten doch die meisten die gefundene Information als hilfreich und diskutierten sie mit dem Arzt. Gründe für die Nichtnutzung waren zu 50 % der fehlende Internetanschluss, 33 % wussten nicht damit umzugehen. Misstrauen in das Medium zeigten nur 13 % der Befragten (vgl. Pereira et al. 2000). Fogel et al. (2002) zeigten darüber hinaus, dass die 42 % der Brustkrebspatientinnen, die das Internet in seiner Untersuchung erkrankungsbezogen nutzten, bessere Werte bezüglich der sozialen Unterstützung und Einsamkeit aufwiesen als die Nichtnutzerinnen. Monnier et al. (2002) fanden bei Krebspatienten im Warteraum einer Praxis bei 80 % den Wunsch nach Online-Behandlungsinformationen sowie nach Internetkommunikation mit dem Arzt oder anderen Betroffenen (70 % und 65 %). Jedoch hatten, wie bereits gezeigt, Ältere, Minoritäten und weniger gut Ausgebildete weniger Erfahrung mit und Wissen über das Internet. Diaz et al. (2002) fanden unter Patienten einer privaten Allgemeinarztpraxis diejenigen mit Internetnutzung besser ausgebildet und zudem mit einem besseren Einkommen ausgestattet als die Nichtnutzer. Die Mehrheit befand auch hier die Internetinformation qualitativ genauso gut oder besser als die Information vom Arzt, jedoch diskutierten hier nur 41 % der Patienten die gefundenen Informationen mit dem Behandelnden. Dieses Verhalten war weder hinsichtlich des Geschlechts noch des Alters oder Bildungsstandes unterschiedlich. Weitere Untersuchungen behandelten die Frage nach der Art und Weise der Internetnutzung von Patientenseite bzw. deren Einschätzung über das Medium. Teilnehmer an klinischen Krebsstudien nutzten zu einem Drittel das Internet und befanden es hilfreich zur Unterstützung in der Identifikation von Fragen, die sie dem Arzt stellen wollten. Auch ergab sich ein Bedarf an internetgestützter Kommunikation mit dem Arzt und anderen an der klinischen Studie teilnehmenden Patienten (vgl. Ehrenberger 2001). Gegenstandsbereich der Untersuchung 53 Kanadische Onkologiepatienten einer ambulanten Einrichtung nutzten zu 50 % das Internet zur Informationssuche; 7 % als dafür wichtigstes Medium. 86 % der Befragten wünschten so viel Information wie möglich über die Erkrankung, 54 % fühlten sich unzureichend informiert. Patienten und Onkologen waren sich einig, dass die Informationssuche das Arzt-Patienten-Verhältnis nicht belaste, obwohl Ärzte Bedenken hinsichtlich der korrekten Interpretation der Informationen durch die Patienten hätten (vgl. Chen/Siu 2001). Eine Untersuchung der Boston Consulting Group zeigte, dass das Medium Internet in den USA Patienten zu einer größeren Beteiligung an Diagnosestellung und Behandlung aktivieren konnte. Zwei Drittel derer, die das Internet gesundheitsbezogen nutzten, taten dies immer wieder über Suchmaschinen und kamen nicht häufiger auf eine bewährte Website zurück. Die meisten Internetnutzer wandten sich mit konkreten Fragen an das Medium. Patienten, die das Internet besonders häufig nutzten, waren solche, die am aktivsten und kritischsten zu ihrer Behandlung standen. Es handelte sich dabei häufig um besonders schwer Erkrankte und um Frauen (vgl. BCG 5/2001). Auf die Frage, ob Patienten über das Internet Gesundheitsfragen adäquat beantworten können, befand Eysenbach (2002), dass, obwohl die Untersuchungsgruppe oft nicht über eine optimale Suchtechnik verfügte, die befragten Internetnutzer die Fragen im Durchschnitt nach knapp 6 Minuten beantwortet hatten. Problematisch scheinen eher die für die Qualitätsbeurteilung der medizinischen Internetseiten gewählten Kriterien (vgl. zu diesem Aspekt auch: Barnes et al. 2003). Zwei Untersuchungen befassen sich mit der Schulung von Krebspatienten im Umgang mit dem Internet. Einmal wurden 28 Krebspatienten und Angehörige in einem Einzelunterricht hinsichtlich einer erkrankungsbezogenen Nutzung des Internet geschult sowie in der qualitativen Beurteilung der Websites. Die Sitzungen wurden gut angenommen und nach zwei Monaten führten die Teilnehmer ihr positives Befinden teilweise auf die Intervention zurück (vgl. Edgar/Greenberg/Remmer 2002). Eine weitere Studie schulte jüngere Brustkrebspatientinnen (unter 50 Jahre) im Umgang mit einem Internetprogramm zu selbstbestimmtem erkrankungsbezogenen Lernen. Es zeigten sich nach zwei Monaten allerdings keine signifikanten Veränderungen hinsichtlich der Selbstwirksamkeit, dem Lernniveau und der abgefragten Gesundheitswerte (vgl. Murphy-Ende 1996). Meric et al. (2002) untersuchten den Zusammenhang zwischen Popularität und Qualität von Websites zum Thema Brustkrebs. Sie stellten fest, dass die Beliebtheit der untersuchten Internetseiten (z. B. gemessen am Rang in der GoogleSuchmaschine) eher mit dem spezifischen Inhalt (z. B. klinische Studien, psychosoziale Angebote) der Seiten in Verbindung zu stehen scheint als mit der Einhaltung von Qualitätskriterien (z. B. Impressum, Aktualität oder Referenzen). In Überblicksartikeln und Kommentaren zum Thema Internet und Computer in der Gesundheitsversorgung wird immer wieder diskutiert, ob diese Möglichkeiten sich positiv oder negativ auf das Arzt-Patienten-Verhältnis auswirkten, wie das Angebot gestaltet und genutzt werden könne, wie oder ob eine Qualitätssicherung Gegenstandsbereich der Untersuchung 54 medizinischer Internetseiten gewährleistet werden könne und in welcher Form sich Ärzte an den neuen Entwicklungen beteiligen könnten (vgl. beispielsweise Maienborn 2001/249 ff.; Eysenbach 2002/205 ff. und 2000/2 ff.; Ferguson 1998; Ullrich/Vaccaro 2002; Chin 2000; Hesse 1997/463 ff.; Forum Public Health 2000). Abschließend sei erwähnt, dass das Internet natürlich auch für Selbsthilfegruppen als Informationsressource dienen kann; diese aber auch das Internet mit Informationen „versorgen“ (vgl. Fox 2001).30 Zusammenfassend weisen die Untersuchungen darauf hin, dass gesundheitsbezogene Internetnutzung eher mit jüngerem Alter und höherer formaler Bildung in Verbindung zu stehen scheint, dass die Interventionen besser angewendet werden, wenn sie an die Zielgruppe angepasst werden, und dass die Bereitstellung kommunikativer Angebote von chronisch Kranken geschätzt wird. Insgesamt gibt es zudem Hinweise darauf, dass internetgestützte Anwendungen gut angenommen werden und Patienten unterstützen können. Allerdings wird ein großer Bedarf an weiteren Untersuchungen in diesem Forschungsfeld festgestellt, um die bislang erarbeiteten Ergebnisse zu vertiefen, zu untermauern und zu validieren. Die genannten Anhaltspunkte des Forschungsüberblicks fließen in den empirischen Teil der vorliegenden Untersuchung ein. 30 Als Beispiele für Veröffentlichungen, die Internetseiten oder -angebote sowie Internetprojekte vorstellen, seien hier erwähnt zum Thema Brustkrebs Dickson (1999) und Pinker (1999), für ältere Menschen Cabrera et al. (1997) und Stadelhofer (2000), zum Thema Gesundheitsversorgung allgemein Hern et al. (1997) und zum Internetangebot für Krebspatienten ‚Inkanet’ Forbriger (2001). Deutschsprachige Websites, die qualitativ gesicherte Informationen enthalten, finden sich beispielsweise unter www.patienteninformation.de, www.krebsinformation.de und www.therapie.net (vgl. Sänger 2001; Reichle et al. 2000). 55 4 Methode 4.1 Forschungsdesign 4.1.1 Rahmenbedingungen für die Untersuchung Das Forschungsvorhaben wurde ermöglicht durch ein Promotionsstipendium des Reha-Zentrums Lübben. Es konnte nicht in andere Forschungsprojekte der Klinik integriert werden und wurde somit als Einzelprojekt von der Autorin geplant und umgesetzt. Die Finanzierung des Projektes wurde auf drei Jahre festgelegt. Diese Rahmenbedingungen erfordern ein Forschungsdesign mit einer angemessen eingegrenzten Fragestellung. Eingebettet in das Projekt „Aktive Genesung“, das als innovative Neuerung in der Klinik bislang nicht wissenschaftlich begleitet wurde, sollte das Forschungsvorhaben anhand einer definierten Zielgruppe untersuchen, ob ein spezielles und zu erarbeitendes Internet-Training während der stationären Rehabilitation zum gesundheitlichen Empowerment dieser Patientengruppe beitragen kann. Gleichzeitig wurden Fragen zum Profil der teilnehmenden im Vergleich zu den nicht teilnehmenden Patientinnengruppen beantwortet. Die Erarbeitung des speziellen Schulungsmoduls für die Patienten-Internetschulungen gehörte zum wichtigsten Teilziel der Arbeit; dessen Entwicklung soll jedoch an anderer Stelle umfassend beschrieben werden.31 Wie durch die Rentenversicherungsträger für die Rehabilitationskliniken vorgegeben, wurde das Forschungsprojekt von der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) genehmigt. 4.1.2 Pretest Vor Beginn der Haupterhebungsphase wurde ein Pretest durchgeführt, wie es für epidemiologische Untersuchungen empfohlen wird, in denen Primärdaten erhoben werden (vgl. Deutsche Arbeitsgemeinschaft Epidemiologie [DAE] 2000/11). Neben den üblichen Gründen für die Durchführung eines Pretests, wie die Überprüfung der Verständlichkeit des Fragebogens, Simulation der Bedingungen der Hauptstudie und Prüfung der Erhebungsbedingungen, sollte hier zudem untersucht werden, ob die Zielgruppe an der geplanten Intervention ein Interesse zeigte. Der Pretest kann in diesem Sinne als Machbarkeitsstudie bezeichnet werden. Dies war wichtig, weil für die geplante Intervention im Setting der stationären onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen Vorerfahrungen aus der Literatur fehlten, auf die hätte zurückgegriffen werden können.32 (vgl. DAE 2000/11; Schnell/ Hill/Esser 1995/325 ff.) 31 Siehe zu Erläuterungen bezüglich der Entwicklung des Brustkrebs-Schulungsmoduls Kapitel 4.4. 32 Näheres zum Forschungsstand siehe Kapitel 3.5. Methode 56 Während des Pretests wurden 35 Brustkrebspatientinnen im Sommer 2000 im Reha-Zentrum Lübben schriftlich befragt. Diese Stichprobengröße erfüllt die Vorgaben für eine grobe Überprüfung eines Instrumentes bzw. einer Untersuchung (vgl. Schnell/Hill/Esser 1995/327). Die Erhebungsbedingungen und -abläufe des Pretests erwiesen sich als operabel. Sie wurden von der Zielgruppe gut angenommen und somit für die Haupterhebung übernommen. Während des gesamten Pretests wurde ein Pretestprotokoll geführt. Hinsichtlich der Konstruktion des Fragebogens wurden nach Auswertung der Pretestfragebögen einige Veränderungen vorgenommen. Bezüglich der Fragen zu den Themen Computer, Internet und Informationswunsch wurde das Instrument gekürzt und in thematische Blöcke umstrukturiert. Auch einige der verwendeten Skalen wurden ausgetauscht, um das Erhebungsinstrument der Fragestellung der Hauptuntersuchung anzupassen. Gleichzeitig stellte sich die Beantwortung von Filterfragen für diese Zielgruppe als problematisch heraus, so dass auf diese Frageform in der Haupterhebung so weit wie möglich verzichtet wurde bzw. die Fragen graphisch und sprachlich vereinfacht wurden. Am Ende des Pretestfragebogens wurde gefragt, ob der Bogen verständlich geschrieben und vom Umfang zu bewältigen war. Er wurde größtenteils als verständlich bezeichnet, erschien einigen der Patientinnen jedoch als zu umfangreich (32,3 % bezeichneten den Bogen als zu lang oder waren diesbezüglich unsicher), so dass die Hauptbefragungsbogen eher kürzer, keinesfalls jedoch länger sein durften. Ein Anteil von etwa 30 % Interessensbekundung von Seiten der befragten Brustkrebspatientinnen an einer erkrankungsbezogenen Internetschulung legte die Durchführung der Hauptuntersuchung nahe. 4.1.3 Stichprobe: Größe und Kriterien für die Haupterhebung Das hier beschriebene Forschungsvorhaben zielt auf die Untersuchung der Gruppe der Brustkrebspatientinnen. Die Auswahl der genannten Zielgruppe ergibt sich zum einen aus der Relevanz dieser Erkrankung für die Gesundheit der Bevölkerung. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen (vgl. www.rki.de/Krebsregister), dessen Behandlung entlang der gesamten Versorgungskette in Deutschland erhebliche Mängel aufweist (vgl. Sachverständigenrat 2000/150 ff.). Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Brustkrebspatientinnen als Zielgruppe erklärt sich aus der Verteilung der Erkrankungshäufigkeiten innerhalb des Reha-Zentrums Lübben. Brustkrebspatientinnen stellen hier die größte homogene Patientengruppe dar. Die zweitgrößte Patientengruppe im Reha-Zentrum Lübben sind Patienten mit Tumoren der Verdauungsorgane. Wäre diese Methode 57 Gruppe für die Untersuchung ausgewählt worden, stellte sich methodisch das Problem, dass hier zum einen unterschiedliche Erkrankungsorgane in Betracht kommen, und zum anderen sowohl Männer wie auch Frauen daran erkrankten. Dadurch würden die einzelnen zu untersuchenden Untergruppen sehr klein. Ohnehin stellt die Vielfalt der möglichen, die Wirkung der Intervention beeinflussenden Variablen eine Herausforderung für die Untersuchung dar, so dass die Beschränkung auf eine Patientengruppe, die zwangsläufig auf nur ein Geschlecht zutrifft33, ein relevantes Argument für die Auswahl der Brustkrebspatientinnen als Zielgruppe darstellt. Die Beschränkung auf Untersuchungsteilnehmer nur eines Geschlechtes im Rahmen einer Erkrankung, die für beide Geschlechter eine ausreichende Inzidenz aufweist, gilt ohne stichhaltige Erklärung als unzulässig (vgl. DAE 2000/7). Für die Festlegung der Stichprobe wurden vor Beginn der Erhebung Bedingungen und Kriterien definiert. Es wurde beschlossen, über einen Zeitraum von sechs Monaten (Januar bis Juli 2001) allen Patientinnen, die aufgrund ihrer Brustkrebsdiagnose zur Anschlussheilbehandlung oder Rehabilitation in das Reha-Zentrum Lübben kamen, die Forschungsarbeit vorzustellen und ihnen bei Interesse die Teilnahme an der Studie zu ermöglichen. Da diese Gruppe relativ klein war, erschien es in diesem Fall angemessen, eine Vollerhebung durchzuführen (vgl. Kromrey 1995/187 ff.). Ein mögliches Ausschlusskriterium für eine Teilnahme an der Studie hätte eine Begrenzung bezüglich des Alters der Patientinnen sein können; weisen doch Untersuchungen der Nutzerstruktur des Internets darauf hin, dass nur ein sehr kleiner Teil der Bevölkerung über 60 Jahre dieses Medium nutzt (vgl. z. B. Heise Online 2003). Andererseits gibt es Hinweise darauf, dass Frauen und ältere Menschen die Gruppe der Nutzer und Nutzerinnen sind, die relativ am meisten ansteigt. Zudem wird eine Annäherung der Internetnutzungsstruktur an die Bevölkerungsstruktur prognostiziert (vgl. z. B. Heise Online 2001b). Wir haben auf eine Begrenzung der Stichprobe hinsichtlich des Alters auch deshalb verzichtet, da es sich bei der vorliegenden Untersuchung um eine explorative Beobachtungsstudie handelt, in der sich eine der wichtigen Fragestellungen auf das Profil der Internetnutzerinnen bezieht, so dass eine Altersbegrenzung nicht sinnvoll erschien. Die Teilnahme an der Internetschulung und Untersuchung erfolgte auf freiwilliger Basis, so dass alle Brustkrebspatientinnen daran hätten teilnehmen können, wenn 33 Einschränkend muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass zu 1 % auch Männer an Brustkrebs erkranken (vgl. www.rki.de/krebsregister 2003). Während des gesamten Erhebungszeitraumes war der Autorin ein Mann bekannt, der auf Grund seiner Brustkrebserkrankung an einer Rehabilitation im Reha-Zentrum Lübben teilnahm. Methode 58 sie Interesse zeigten. Dennoch gab es einige notwendige Voraussetzungen für eine Untersuchungsteilnahme. Zu diesen limitierenden Faktoren gehörten mangelnde Sehkraft der Patientinnen, mangelnde Fähigkeit in deutscher Sprache zu lesen und zu schreiben, große Bewegungseinschränkungen in Händen und/oder Armen sowie Probleme länger zu sitzen. Anders ausgedrückt sollten die Patientinnen sich in der Lage fühlen, den Fragebogen auszufüllen und an den Internetschulungen teilzunehmen (vgl. dazu ausführlicher Kap.5.2.1.1). Schließlich nahmen 246 an Brustkrebs erkrankte Frauen während des Erhebungszeitraumes an einer Rehabilitation/Anschlussheilbehandlung im Reha-Zentrum Lübben teil, von denen sich 165 Patientinnen bereit erklärten, an der Untersuchung teilzunehmen. 4.1.4 Vorgehensweise Die vorliegende Untersuchung kann als explorative Beobachtungsstudie mit Interventions-Kontroll-Gruppen-Design bezeichnet werden. Sie ist deshalb explorativ, weil zum Zeitpunkt der Untersuchung in Deutschland keine Erfahrungen mit der Durchführung von Internetschulungen während der stationären onkologischen Rehabilitation vorlagen. Auch das im Reha-Zentrum Lübben initiierte Projekt „Aktive Genesung“ wurde vor dieser Untersuchung nicht wissenschaftlich begleitet. Obwohl in explorativen Untersuchungen oftmals mit qualitativen Methoden gearbeitet wird, wurde hier der quantitative Ansatz bevorzugt, weil dieser besser geeignet ist, die Evaluation und Wirkung einer Intervention zu untersuchen. Ergänzend zu den quantitativen Daten wurde jedoch auch qualitatives Interviewmaterial erhoben: Drei Patientinnen mit Internetvorerfahrung erklärten sich bereit, in einem leitfadengestützten Interview über ihre Erfahrungen mit dem Medium Auskunft zu geben.34 Im Vordergrund der Studie steht aber die standardisierte schriftliche Befragung der Brustkrebspatientinnen zu drei Erhebungszeitpunkten, wobei zu Beginn und am Ende der Rehabilitation gefragt und postalisch sechs Monate nach Reha-Ende nacherhoben wurde. Die Patientinnen haben die Fragebögen nicht im Beisein der Autorin, sondern selbstständig beantwortet und waren aufgefordert, die Bögen innerhalb eines festgelegten Zeitraumes ausgefüllt zurückzugeben. 34 Parallel zu den Internetschulungen wurden Schulungsprotokolle angefertigt, die im Anhang der Arbeit in inhaltsanalytisch ausgewerteter Form eingesehen werden können. Methode 59 Bei der Einteilung der Patientinnen in die Interventions- und Kontrollgruppe musste auf eine Randomisierung verzichtet werden. Dies hat den Hintergrund, dass die Intervention in der Klinik als Angebot bekannt und etabliert war, und zudem nach Anweisung der Klinikleitung und auch von Seiten der BfA die Schulung einen freiwilligen Charakter haben musste. Unter diesen Bedingungen konnte keiner Patientin die Schulung verwehrt, diese aber auch nicht gegen den Willen der Patientin verordnet werden. Aufgrund der Wohnortferne der Reha-Einrichtung war es zudem nicht möglich, nach einem Wartelistenprinzip zu verfahren. Auch der Vergleich mit Brustkrebspatientinnen einer anderen onkologischen Rehabilitationsklinik in der Region als Kontrollgruppe erwies sich als nicht durchführbar. Die Freiwilligkeit der Teilnahme wird bei der Datenauswertung und Ergebnisinterpretation berücksichtigt. 4.1.5 Fragebogenentwicklung Entsprechend der Fragestellungen der Untersuchung war es zum einen notwendig, im Fragebogen eine Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes zu entwickeln und zum anderen Variablen zu erheben, die das Profil der Interventionsund der Kontrollgruppe abfragen konnten. Dementsprechend wurde der Fragebogen so konzipiert, dass möglichst bereits getestete Instrumente verwendet wurden und zusätzlich komplementär Frageblöcke von der Autorin entwickelt wurden. Dabei wird zudem auf Erfahrungen zurückgegriffen, die in anderen thematisch ähnlichen Untersuchungen gemacht wurden, so beispielsweise auf Fragebogenkonzepte für eine Befragung von Brustkrebspatientinnen im Augsburger Universitätsklinikum.35 Die Literatur zur Empowerment-Forschung liefert Hinweise, dass dieses Konzept nicht einheitlich operationalisiert, sondern immer den jeweiligen Kontexten der Forschung angepasst wird. Dennoch zeigen sich Kontinuitäten bezüglich der Auswahl der eingesetzten Skalen bzw. der theoretischen Konzepte als Hintergrund der Operationalisierung. Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeit sind Konzepte, die häufig in diesem Kontext zur Übertragung von Empowerment in empirischen Studien eingesetzt und auch für die vorliegende Untersuchung ausgewählt wurden (vgl. Kapitel 2.3). Die Angaben zur Änderungssensitivität dieser Instrumente werden der Anforderung der vorliegenden Untersuchung gerecht (vgl. z. B. Biefang/Potthoff/Schliehe 1999/79 f. und 145 f.). Veränderungen an den Instrumenten bzw. Anpassungen der Skalen an die vorliegende Untersuchung wurden nicht vorgenommen. 35 An dieser Stelle möchte ich der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Anita Pfaff von der Universität Augsburg herzlich für ihre Unterstützung danken. Methode 60 Neben den erwähnten Skalen wurden für alle drei Erhebungsbogen Frageblöcke zu den Bereichen Informationsbedürfnis, Computer/Internet, Arzt-Patienten-Verhältnis erarbeitet. Im ersten Bogen beantworteten die Patientinnen zudem den vom Verband Deutscher Rentenversicherungsträger (VDR 1999) empfohlenen soziodemographischen Fragesatz; im dritten Bogen wurden Fragen zur medizinischen Nachsorge, zur sozialen Unterstützung und zur Einstellung hinsichtlich Patientenrechtsfragen hinzugenommen. Einzelne Fragen wurden in allen drei Bögen eingesetzt, so dass insbesondere zum Informationsbedürfnis und hinsichtlich des Empowerments Vergleiche der Erhebungszeitpunkte durchgeführt werden konnten.36 4.1.6 Versuchsleiterbias Unter dem Versuchsleiterbias oder Versuchsleiter-Artefakt versteht man die Beeinflussung von Untersuchungsergebnissen durch das Verhalten von Dritten, wie z. B. durch Untersuchungsleiter und Interviewer (vgl. Bortz/Döring 1995/82). Eine Erfassung solcher individueller Eigenarten der Versuchsleiter ist nicht vollständig möglich. Es ist jedoch anzuraten, die Untersuchungsbedingungen so weit zu standardisieren, dass alle Untersuchungsteilnehmer störenden Bedingungen gleichermaßen ausgesetzt sind, und diese für die Untersuchungsergebnisse somit eine geringe Rolle spielen. Ein weiterer Vorschlag plädiert für ein individuumszentriertes Versuchsleiterverhalten, das bewirken soll, dass alle Teilnehmer die experimentelle Situation möglichst gleich erleben (Bortz/Döring 1995/83). In der vorliegenden Untersuchung liegt das Problem darin, dass die Autorin von der Planung der Untersuchung über die Durchführung der Intervention bis zur Auswertung der Daten alle damit in Zusammenhang stehenden Aufgaben und Rollen in Personalunion übernommen hat. Dadurch könnten die Ergebnisse der Untersuchung beispielsweise insofern beeinflusst werden, als die von der Autorin gewünschte Richtung der Ausgangshypothesen ihr Verhalten während der Durchführung der Interventionen beeinflusst hat. Gleichzeitig muss berücksichtigt werden, dass die Autorin hinsichtlich der Durchführung der Interventionen und der Rekrutierung der Patientinnen für die Untersuchung einem Übungseffekt ausgesetzt war, der durch das wiederholte Schulen der Patientinnen und den Verlauf der Forschungsarbeiten automatisch eintrat. Auf Grund der Forschungsbedingungen im Reha-Zentrum Lübben war jedoch keine Aufteilung der einzelnen Rollen auf unterschiedliche Personen möglich, da in der Klinik keine Kapazitäten über das Promotionsstipendium hinaus für die Untersuchung zur Verfügung standen. 36 Die drei in der Untersuchung eingesetzten Fragebögen können im Anhang eingesehen werden. Methode 61 Dem Versuchsleiterbias wurde in der vorliegenden Untersuchung versucht zu begegnen, indem für die Intervention schriftlich festgelegte Ablaufpläne entwickelt wurden, die in jeder Schulung als Vorgabe dienten. Im Rahmen dieser Vorgaben wurde versucht, im Sinne des individuumszentrierten Versuchsleiterverhaltens die Schulung nach den Fähigkeiten der teilnehmenden Patientinnen auszurichten. Die Autorin war sich bei der Durchführung der Interventionen ihres potenziellen Einflusses auf die Intervention und deren Ergebnisse bewusst und reflektierte das eigene Verhalten. Darüber hinaus hielt sie im Anschluss an die Schulungen Beobachtungen in einem Protokoll fest. Den Übungseffekt versuchte die Autorin zu relativieren, indem im Rahmen des der Hauptuntersuchung vorgeschalteten Pretests das einführende Kurzinterview zur Patientinnenrekrutierung geübt wurde; in der Haupterhebungsphase ergaben sich nur geringfügige Änderungen im Vorgehen. Gleichzeitig übte die Autorin die Durchführung von Internetschulungen bereits vor Beginn der Untersuchung im Rahmen des Klinikangebotes im Projekt „Aktive Genesung“. Lediglich die Durchführung der speziellen Brustkrebsschulung, die zudem in Ablauf und inhaltlicher Gestaltung der allgemeinen Internetschulung stark ähnelte, war auf die Zeit der Forschungsarbeiten beschränkt. In der Literatur vorgeschlagene Maßnahmen wie die Durchführung und Auswertung von Videoaufzeichnungen der Intervention oder Teilnehmernachbefragungen zum Versuchsleiter (Bortz/Döring 1995/84) überstiegen die personellen und finanziellen Möglichkeiten der Untersuchung. 4.2 Datenerhebung Das in Abschnitt 4.1 beschriebene Forschungsdesign sieht die Erhebung von patientenbezogenen Daten aus unterschiedlichen Quellen vor. Im Mittelpunkt stehen dabei die während drei Erhebungszeitpunkten durchgeführten schriftlichen Befragungen von Brustkrebspatientinnen. In diesem Unterkapitel sollen daher sowohl die Vorgehensweise während der Datenerhebung wie auch die Datenquellen selbst detailliert beschrieben und definiert werden. 4.2.1 Organisation der Datenerhebung Die Organisation der Datenerhebung begann mit der Koordination des Vorhabens mit der BfA und deren Prüfinstanzen hinsichtlich ethischer, datenschutzrechtlicher und organisatorischer Aspekte des Promotionsvorhabens. Da der überwiegende Teil der Patienten des Reha-Zentrums Lübben von der BfA zugewiesen werden, muss jedes Forschungsvorhaben in der Rehabilitationseinrichtung durch die Bundesbehörde geprüft werden. Neben Fragestellung und Design des Forschungsvorhabens wurden insbesondere die den Patientinnen vorzulegende Pati- Methode 62 enten-Information und die dazugehörige Einverständniserklärung überprüft (siehe Anhang). Hinsichtlich der Koordination des Forschungsvorhabens und insbesondere der Datenerhebung innerhalb des Reha-Zentrums Lübben stand die Absprache mit der Verwaltung, den Ärzten, aber auch mit den Psychologen und den Sozialberaterinnen im Mittelpunkt. Dies erschien deshalb besonders wichtig, da es in der Klinik für derartige Forschungsvorhaben zu dem Zeitpunkt keine erprobten Strukturen gab. Zudem handelt es sich bei dem Vorhaben um ein Projekt, das als gesundheitswissenschaftliche bzw. sozialwissenschaftliche Forschung interdisziplinär angelegt ist und somit auch innerhalb der Klinik mehrere Bereiche berührt (Medizin, Psychologie, Verwaltung/Technik). Da für die Untersuchung keine Forschungsgruppe zur Verfügung stand, außerdem das Projekt „Aktive Genesung“, in welches das Forschungsvorhaben integriert war, ein sehr neues und für andere Mitarbeiter wenig zentrales Vorhaben der Klinik darstellte, verstärkten diese Faktoren die Notwendigkeit einer aktiven Vernetzung innerhalb der Klinik. Zu diesem Zweck wurde das Forschungsvorhaben bereits in einem frühen Stadium mehrfach in der Ärztefortbildung vorgestellt. Die Präsentation wurde um Gespräche mit der Gruppe der Psychologinnen und der Sozialarbeiterinnen erweitert. Die Geschäftsführung als Stipendiumsgeberin wurde regelmäßig über den Verlauf des Vorhabens und alle die Klinik betreffenden Vorgänge informiert. Somit war auch der Kenntnisstand des Leitungsteams der Reha-Einrichtung gesichert. Die an der Organisation der Patientinnenrekrutierung maßgeblich beteiligte Terminplanung im Reha-Zentrum Lübben war durch den vorangestellten Pretest mit den Abläufen bereits vertraut und mit einer regen Beteiligung der Patientinnen konnte gerechnet werden. Die unkomplizierte und effektive Vorgehensweise bei der Koordination der Patientinnenrekrutierung und der Datenerhebung wie auch bei der Durchführung der Internetschulungen selbst ist vor allem einer umfassenden, modernen Terminplanung in der Klinik zu verdanken.37 4.2.2 Rekrutierung der Patientinnen Zwischen dem 19. Januar und dem 16. Juli 2001 wurden durch die Terminplanung alle Brustkrebspatientinnen während ihrer ersten Woche im Reha-Zentrum Lübben für den Termin „Projekt Gesundheitsförderung“ eingeteilt. In 10-minütigen Einzelgesprächen wurde den Patientinnen von der Autorin das Forschungsvorhaben vorgestellt sowie der Ablauf und die Konsequenzen für die Patientinnen im Falle einer Untersuchungsteilnahme erklärt. Die Patientinnen wurden anschließend zur Teilnahme an der Internetschulung eingeladen. Am Ende dieses Gesprä- 37 An dieser Stelle möchte ich den Mitarbeiterinnen der Terminplanung im RehaZentrum Lübben herzlich für ihre Geduld, ihre Kreativität und ihr Engagement danken. Methode 63 ches nahmen an dem Forschungsvorhaben interessierte Patientinnen den ersten Fragebogen, die Patienten-Information sowie die Einverständniserklärung mit. Der Autorin wurde von der Terminplanung bereits vor Beginn der Kurzgespräche eine Liste der zugeteilten Patientinnen (Terminliste) zur Verfügung gestellt, so dass leicht zu prüfen war, ob die zu erwartenden Frauen zum Termin erschienen oder nicht. Patientinnen, die nicht zum Interview erschienen, wurden – ebenso wie nicht interessierte Frauen – der Drop-Out-Gruppe zugeordnet. 4.2.3 Datenquellen und Datenverwaltung 4.2.3.1 Fragebogen Standardisierte Fragebögen bilden die vorrangig gewählte Form der Datenerhebung dieses Forschungsvorhabens. Wie beschrieben, wurde den Patientinnen während des Einzelgespräches der erste Erhebungsbogen ausgehändigt. Die Patientinnen wurden gebeten, den Fragebogen innerhalb einer Woche im Sekretariat der Verwaltung bzw. in einem eigens dazu eingerichteten Briefkasten in einem Umschlag ohne Namensangabe zurückzugeben. Die eingegangenen Umschläge wurden von der Autorin gesichtet, die Fragebögen nach Fragebogen-Nr. sortiert in Ordner geheftet und der Eingang des Bogens auf der Terminliste vermerkt. Die Einverständniserklärungen wurden kopiert, die Kopien in den Ordner mit den Patientinnen-Listen geheftet und die Originale durch das Krankenpflegepersonal in die jeweiligen Krankenakten der Patientinnen sortiert. Der Ordner mit den personenbezogenen Daten (Einverständniserklärungen und Patientinnen-Liste) und die Ordner mit den korrespondierenden Fragebögen wurden jeweils in abschließbaren Schränken in unterschiedlichen Büros verwahrt, so dass eine direkte Zuordnung zwischen Fragebogen und den personenbezogenen Daten der Patientin nicht gegeben war. Der zweite Fragebogen der Haupterhebungsphase wurde den Patientinnen 3-5 Tage vor ihrer Abreise aus dem Reha-Zentrum Lübben jeweils in ihrem klinikinternen Briefkasten hinterlegt. Es bekamen nur solche Patientinnen einen zweiten Fragebogen, die zuvor den ersten Bogen zurückgegeben hatten. Wieder wurden zusammen mit dem Fragebogen ein Anschreiben und ein Umschlag zur anonymen Rückgabe beigelegt. Auch diesmal konnten die Patientinnen den Umschlag in den dafür vorgesehenen Briefkasten des Projektbüros einwerfen. Die zurückgegebenen Bögen wurden hinter den jeweiligen ersten Fragebogen geheftet; der Eingang wurde wieder auf der Terminliste vermerkt. Für die Organisation der Nachbefragung der teilnehmenden Patientinnen sechs Monate nach deren Entlassung aus der Rehabilitation wurde vorbereitend anhand Methode 64 der Einverständniserklärungen eine Patientinnen-Liste erstellt, die neben der Postadresse das Geburtsdatum und die Telefonnummer sowie das Datum der ersten Befragung und das der zukünftigen Nachbefragung enthielt. Da diese Liste in Form eines elektronischen Exceldatensatzes vorlag, wurde die jeweils dazugehörige Fragebogennummer und die Angabe zur Teilnahme an der Internetschulung aus Gründen des Datenschutzes handschriftlich in die Liste eingefügt. Diese Patientinnen-Listen lagerten mit den weiteren personenbezogenen Daten in einem abschließbaren Schrank, getrennt von den Fragebögen. Anhand der erstellten Liste bekamen die Patientinnen den dritten Fragebogen sechs Monate nach ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben per Post nach Hause geschickt. Ein Anschreiben sowie ein frankierter Rückumschlag wurden dem Fragebogen beigelegt. Die ausgefüllten Fragebögen wurden an das RehaZentrum Lübben zurückgesandt, den jeweiligen vorhergehenden Fragebogen zugeordnet und ihr Eingang auf der Patientinnen-Liste vermerkt. Alle Daten aus der Erhebung per Fragebogen verblieben bis zu ihrer Auswertung im Reha-Zentrum Lübben. 4.2.3.2 Schulungsprotokolle Es handelt sich um Protokolle von insgesamt 14 Brustkrebs-Internetschulungen im Reha-Zentrum Lübben mit jeweils 2-3 Schulungsterminen. Jede Schulungssitzung dauerte etwa 1,5 Stunden. Die Protokolle können definiert werden als retrospektiv niedergeschriebene Gedächtnisprotokolle der einzelnen Internetschulungssitzungen, die zeitnah zur durchgeführten Schulung angefertigt wurden. Die Protokolle halten die Teilnehmerinnenzahl, grob den Vorkenntnisstand der Teilnehmerinnen in Bezug auf Computer/Internet, grob das Lernpensum während der Schulungseinheiten und vor allem exemplarisch die Reaktionen der Patientinnen auf Lerninhalte und die Situation fest. Die Protokolle sind in ihrer Anlage mäßig strukturiert, folgen also nicht einem strengen Beobachtungsschema. Durch die Personalunion von Schulungsleiterin und Beobachterin sind die Protokollinhalte als reaktiv einzustufen. Die Protokolle dienen der Reflexion der Schulungssitzungen und sollen die Reaktionen der Patientinnen auf das Lehrangebot „Internetschulung“ aufzeichnen. Gleichzeitig soll anhand der Daten überprüft werden, ob das Lehrangebot wie geplant durchgeführt werden konnte und wenn nicht, welches die Hindernisse waren. Für eine exemplarische Vertiefung der Patientinnenreaktionen wurden aus den Protokollen Fallbeispiele herausgearbeitet. Die Protokolle wurden ohne jede Erwähnung von Namen oder ähnlichen personenbezogenen Angaben niedergeschrieben und auf elektronischen Datenträgern gespeichert bzw. liegen in der Druckversion vor. Die Schulungsprotokolle gehen als Hintergrundmaterial in die Untersuchung ein, werden jedoch zu diesem Zweck lediglich in ausgewerteter Fassung in den An- Methode 65 hang aufgenommen, da die Auswirkungen des Versuchsleiterbias auf das vorliegende Material für eine weitergehende Interpretation der Daten als zu groß erscheinen. 4.2.3.3 Interviews Zwischen Januar und Juli 2001 wurden im Reha-Zentrum Lübben drei ausführliche Interviews mit Brustkrebspatientinnen geführt. Es handelt sich dabei um leitfadengestützte, strukturierte Interviews von jeweils etwa 45 Minuten Dauer. Es wurden gezielt Patientinnen während der einführenden Patientengespräche angesprochen, die bereits vor der Inanspruchnahme der AHB/Rehabilitation über Erfahrungen mit dem Medium Internet verfügten, und die aus diesem Grund nicht an der angebotenen Internetschulung teilnehmen wollten. Der Schwerpunkt der Interviews lag folglich in der Bewertung des Mediums Internet in Bezug auf die Brustkrebserkrankung durch diese Patientinnen. Es wurde nach von den Frauen gewählten Vorgehensweisen bei der Informationssuche oder nach der Nutzung der kommunikativen Möglichkeiten des Internets, nach Themenschwerpunkten, dem Bezug zwischen der Erkrankung und der Internetnutzung sowie nach Hintergründen der Internetnutzungserfahrung gefragt. Alle Interviews wurden im Reha-Zentrum Lübben durchgeführt und auf Tonband aufgezeichnet. Gleichzeitig wurden Angaben zu Alter, Größe des Wohnortes, Erkrankungsdauer und beruflicher Tätigkeit sowie Schulabschluss zusätzlich erfasst. Die Tonbandaufnahmen wurden von der Autorin für die Auswertung ohne Angaben von Namen oder anderen personenbezogenen Daten transkribiert. Die Interviews konnten Zusatzinformationen zu den Fragebogendaten liefern, da für diese Patientinnen, im Gegensatz zu den an der Schulung teilnehmenden Patientinnen, das Internet bereits Teil ihrer erkrankungsbezogenen Informationssuchstrategie war, und solche eher längerfristigen Erfahrungen im Rahmen der quantitativen Haupterhebung nicht abgefragt werden konnten. Insgesamt verfügten lediglich fünf Frauen über Internetkenntnisse, die nach ihrer Selbsteinschätzung über den Kenntnisstand einer Einführungsschulung wie den in der Lübbener Klinik hinausgingen. 4.2.3.4 Krankenakten Einige Informationen über die an der Untersuchung teilnehmenden Patientinnen wurden direkt aus den Krankenakten entnommen. Die Einverständniserklärung der Patientinnen beinhaltete einen Passus, der die Autorin berechtigte, diese dort genau angegebenen Daten aus den Akten zu entnehmen und für die Untersuchung Methode 66 in anonymisierter Form zu verwenden. Zu diesem Zweck wurde ein Formular vorbereitet, auf das die Fragebogen-Nummer, die Nummer der Krankenakte sowie die Diagnose, der Zeitpunkt der Diagnose und der Schweregrad der Erkrankung dokumentiert wurden. Hier verwendete die Autorin die international anerkannte Klassifikation von Erkrankungen (ICD 10) sowie das Tumorklassifikationssystem der TNM-Klassifikation zur Erfassung des Schweregrades bei Tumorerkrankungen (vgl. DAE 2000/7). Die im Keller der Klinik befindlichen Akten lagern dort nach dem Geburtsmonat und -tag sortiert und müssen 10 Jahre aufbewahrt werden. Mit der Dokumentation dieser Daten wurde zu Beginn der dritten Erhebungsphase begonnen. Die Daten der Patientinnen aus den Krankenakten wurden über die Fragebogen-Nummer mit den Daten der drei Fragebögen zusammengeführt. Die Entscheidung der Hinzunahme der Krankenakten in die Datenerhebung basierte auf der Annahme, dass die Genauigkeit solcher Angaben bei einer Befragung der Patientinnen selber erfahrungsgemäß nicht ausreichend ist (zur Diskussion siehe z. B. Stallmann 1999). 4.2.4 Datenschutzmaßnahmen Die Durchführung von empirischen Untersuchungen, bei denen personenbezogene Daten erhoben werden, machen Maßnahmen zum Datenschutz notwendig, um das Recht der Untersuchungsteilnehmer auf informationelle Selbstbestimmung zu gewährleisten (vgl. BDSG 2003, § 1). Die Einverständniserklärung legt zudem genau fest, welche Person zu welchen Daten Zugang hat, beispielsweise durch Einsicht in die Krankenakte der Patientin. Um sicherzustellen, dass während der Erhebungs- und Auswertungsphase die Patientinnennamen nicht unzulässig ihren Fragebogenantworten zugeordnet werden konnten, wurde die Zuordnungsliste getrennt vom Datenmaterial in einem abgeschlossenen Schrank im Reha-Zentrum Lübben verwahrt. Die Dateneingabe in die in MySQL erstellte Datenbank wurde ausschließlich anhand der vorliegenden Fragebögen vorgenommen, die allein durch die Fragebogen-Nummer identifizierbar waren. Dieser pseudonymisierte Rohdatensatz diente als Arbeitsgrundlage für die Datenauswertung in SPSS. Durch die Aggregation der Daten und die Anwendung unterschiedlicher Auswertungsverfahren zur Darstellung derselben wurde der Datensatz schließlich anonymisiert. Die einzelnen Patientinnen konnten nicht mehr anhand der veröffentlichten Daten identifiziert werden. Die Listen der Untersuchungsteilnehmerinnen, die Fragebögen sowie die Rohdatensätze, mit denen ein Personenbezug hergestellt werden kann, sollten gemäß der Einverständniserklärung der Patientinnen vernichtet werden, sobald der Forschungszweck dies zulässt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) empfiehlt hingegen die Aufbewahrung von Primärdaten als Grundlage von Veröffentlichungen für zehn Jahre (vgl. Metschke/Wellbrock 2002/45). Methode 67 4.3 Datenauswertung 4.3.1 Quantifizierbare Daten Nach den Anforderungen der Planung und Durchführung einer empirischen Untersuchung sollte bereits vor der Datenerhebung die statistische Auswertung der zu erhebenden Daten geplant werden (vgl. Bortz 1999/11). Im Folgenden wird der dieser Forschungsarbeit zu Grunde liegende Auswertungsplan erläutert. Der Forschungsgegenstand soll aufgrund der noch wenig gefestigten Datenlage in einem großen deskriptiven Abschnitt hypothesengenerierend beleuchtet werden. Es werden jedoch gleichzeitig Hypothesen, die anhand vorliegender Forschungsergebnisse aus der Literatur sowie übertragbarer theoretischer Ansätze generiert werden konnten oder aus den Ergebnissen des Pretests entnommen wurden, mit Hilfe inferenzstatistischer Verfahren getestet. Die Hypothesen, die aus dem vorliegenden Datenmaterial generiert werden, dienen zur Anregung weiterführender Forschungsarbeiten (vgl. Bortz 1999/1). Die Auswahl der statistischen Verfahren orientiert sich an den gewählten Fragestellungen: Ein großer Teil der zu erhebenden Daten dient der Erforschung der Profile der Untersuchungsstichprobe; hier kommen vorwiegend deskriptive und inferenzstatistische Verfahren zur Anwendung. In einem zweiten Teil der Auswertung steht die Frage nach dem Empowerment der am Internetkurs teilnehmenden Patientinnen im Vordergrund; auch hier sollen einige aus theoretischen Vorüberlegungen und dem Pretest der Untersuchung gewonnene Hypothesen anhand des Datenmaterials inferenzstatistisch getestet werden. 4.3.1.1 Deskriptive Statistik Im Teil der deskriptiven Darstellung der Untersuchung liegt der Schwerpunkt auf dem Profil der teilnehmenden Patientinnen. Zuerst soll hier die Gesamtstichprobe beschrieben werden, zum einen hinsichtlich der gliedernden Bereiche: Computerund Internetnutzung, Informations- und Unterstützungssuchverhalten sowie Erkrankungsgrad, medizinische Nachsorge und natürlich als zentrale Variablen die soziodemographischen Angaben. Im zweiten Schritt wird die Gesamtstichprobe unterteilt gemäß der für die Untersuchungsfrage relevanten Gruppen: Patientinnen, die an der Internetschulung teilnahmen, Patientinnen, die nicht an der Internetschulung teilnahmen. Die Teilnehmerinnen der Internetschulung unterteilen sich wiederum zum dritten Erhebungszeitpunkt in Patientinnen, die das Internet zu Hause weiter nutzten und Patientinnen, die es nach der Schulungsteilnahme zu Hause nicht weiter nutzten. Auch hier sollen die Patientinnenprofile dargestellt werden. Methode 68 Im Rahmen der Anwendung deskriptiver Methoden werden vorwiegend Häufigkeitsverteilungen berechnet und graphisch gezeigt sowie weitere relevante statistische Kennwerte angegeben. 4.3.1.2 Inferenzstatistische Methoden Die Inferenzstatistik dient der Überprüfung von Hypothesen. Wie im Theorieteil der Arbeit dargelegt, untersucht die vorliegende Forschung die Frage, inwieweit Internetschulungen für Brustkrebspatientinnen in der stationären onkologischen Rehabilitation zum Empowerment der Patientinnen beitragen können bzw. wie sich die Patientinnengruppen im Querschnitt unterscheiden und im Längsschnitt verändern. Die statistische Auswertung unterteilt sich folglich in eine Querschnittbetrachtung und in einen Längsschnitt. Abhängig vom Skalenniveau, der Verteilung der Variablen und der Beziehung der Untersuchungsgruppen zueinander werden Mittelwertvergleiche (t-Test für abhängige oder unabhängige Stichproben), nichtparametrische Tests (Mann-Whitney-Test, Wilcoxon-Test) oder der Chi-Quadrat-Test und Kreuztabellen eingesetzt. Das Signifikanzniveau wird durchgängig auf p = 0,05 festgelegt. Aussagen, die mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p <= 0,05 behaftet sind, gelten als signifikant. Dabei gelten für die Untersuchung durchgängig folgende Angaben zur Signifikanz: Irrtumswahrscheinlichkeit p > .05 p <= .05 p <= .01 p <= .001 Bedeutung nicht signifikant signifikant sehr signifikant höchst signifikant Symbolisierung ns * ** *** (vgl. Bühl/Zöfel 2000/109) 4.3.1.3 Multivariate Verfahren Zusätzlich werden zur Untersuchung von Zusammenhängen zwischen einzelnen Variablen Korrelationskoeffizienten berechnet. Weiterführend wird durch eine Regressionsanalyse untersucht (multiple logistische Regression), inwiefern Gruppenzugehörigkeiten durch andere Variablen vorhergesagt werden können. Dieses Auswertungsverfahren wird allerdings nur vereinzelt eingesetzt, da das Hauptaugenmerk der Untersuchung auf den bereits dargestellten eher deskriptiven Analysen liegt. Regressionsanalysen kommen in dieser Arbeit hauptsächlich zum Tragen, wenn zum einen die Teilnahme an der angebotenen Internetschulung oder zum anderen die Weiternutzung des Mediums nach Schulungsteilnahme an Hand anderer Variablen vorhergesagt werden können. Methode 69 4.3.1.4 Beschreibung der Internetschulungsbewertung Ein kleiner Abschnitt widmet sich der deskriptiven Auswertung der Angaben des zweiten Fragebogens, in dem die Patientinnen, die an der Internetschulung im Reha-Zentrum Lübben teilnahmen, diese am Ende ihres Aufenthaltes bewerten bzw. angeben, wie oft sie das Medium während ihres Rehabilitationsaufenthaltes nutzten. 4.3.2 Qualitative Datenauswertung Die Schulungsprotokolle und die Interviews wurden auf der Grundlage der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet (vgl. Mayring 1990). Die drei Interviews wurden vor der Analyse transkribiert, indem jeweils der Wortlaut von Fragen und Antworten niedergeschrieben wurde, ohne Intonation, Sprechpausen oder andere Formen der Kommunikation, wie beispielsweise Lachen zu berücksichtigen. Das Transkript konnte anschließend für die Inhaltsanalyse genutzt werden. Für die Auswertung der Interviews bietet sich die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring an. Sie wird in neun Stufen durchgeführt. Nach der Festlegung des Materials oder der aus dem Material für die Fragestellung interessanten Teile, wird analysiert, wie das Material zustande gekommen ist, wie also der Entstehungskontext der erhobenen Daten beschrieben werden kann. Daran schließt sich die Frage an, was eigentlich aus dem Material interpretiert werden soll, wie also die Richtung der Analyse festgelegt wird, bevor die Analysetechnik selbst entschieden wird (zusammenfassende, explikative oder strukturierende Inhaltsanalyse). Anschließend werden die Analyseeinheiten festgelegt. Dann kann mit der Analyse des Materials begonnen werden, der sich die Interpretation der Ergebnisse in Bezug auf die Fragestellung anschließt. Abschließend sollte die Geltungsbegründung geprüft werden. Die Methode zielt auf eine Klassifikation des Inhaltes der Daten ab, schenkt der formalen Qualität dabei wenig Aufmerksamkeit. Hauptziel ist die Reduzierung der Daten auf Kategorien, Erweiterungen in Form von Explikationen dienen als Zwischenschritt bei der Bearbeitung unklaren Materials, um es dann eindeutiger klassifizieren zu können. Material kann zu bestimmten Inhaltsbereichen extrahiert und zusammengefasst werden (inhaltliche Strukturierung) oder im Verfahren der Zusammenfassung werden durch Auslassungen, Generalisierungen, Konstruktion, Integration, Selektion und Bündelungen abstrakte Aussagen gewonnen, die das ursprüngliche Material paraphrasieren. Zusammenfassend wird also nach der Sichtung des Materials ein Kategoriensystem festgelegt, die vorher dargestellten interpretativen Techniken auf das Material angewendet, spezifische Merkmalskombinationen zur Charakterisierung des Einzelfalls herangezogen, um schließ- Methode 70 lich fallübergreifend zu generalisieren (vgl. Flick 1998/333 f.; Lamnek 1995/207 ff.). Die qualitative Inhaltsanalyse wird in der explorativen Phase einer Forschung zur Kategorienbildung angewendet und ist in den quantitativen Forschungsprozess integrierbar (vgl. Mayring 1988, in Lamnek 1995). Die Schulungsprotokolle mussten vor der inhaltsanalytischen Bearbeitung zuerst in ihrer Textform definiert werden. So handelt es sich bei Protokollen um Dokumente. Unter Dokumenten und der daraus folgenden Dokumentenanalyse versteht man „authentische Ergebnisse des Handelns von Personen, Gruppen und Organisationen und insofern Verhaltensspuren“ (Pfaff/Bentz 1998/322) und „die Dokumentenanalyse [ist] zu verstehen als die Anwendung verschiedener Methoden auf materialisierte Spuren menschlichen Verhaltens“ (ebd.). Es handelt sich bei den Schulungsprotokollen um schriftliche Dokumente, deren Auswertung als reaktiv eingestuft werden muss, da die Autorin von der darauf folgenden Dokumentenanalyse wusste. Dokumente können mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet werden; es sollte jedoch eine Quellenkritik erfolgen, die den Erkenntniswert der auszuwertenden Dokumente einschätzt. Gleichzeitig wurden diese Dokumente im Rahmen einer Beobachtung erstellt. Mit der sozialwissenschaftlichen Beobachtung soll die soziale Wirklichkeit kontrolliert erfasst werden. Gegenstand der Beobachtung ist das aktuelle menschliche und zwischenmenschliche Verhalten, wobei auch der Kontext der Beobachtung eine Rolle spielt, die vom Forscher vor Ort beobachtet wird. Aufgrund der Integration der Schulungsleiterin in die Internetschulungen kann hier von einer teilnehmenden Beobachtung gesprochen werden, wobei der Statusunterschied zwischen den Patientinnen und der Schulungsleiterin nicht vernachlässigt werden darf. Die teilnehmende Beobachtung wird als Feldstrategie definiert, die die Dokumentenanalyse, Interviews, Beobachtung und Introspektion kombiniert. Die auf diese Weise erhobenen Daten liegen in Form von Beobachtungsprotokollen vor und sind durch eine geringe Fokussierung gekennzeichnet. Der Beobachter begibt sich also hier in das zu beobachtende System und nimmt unmittelbaren Kontakt zu der zu untersuchenden Personengruppe auf (vgl. Flick 1998/329 ff.; Pfaff/Bentz 1998/310 ff.). Die Daten der Schulungsprotokolle können zusammenfassend als Beobachtungsprotokolle, die im Rahmen einer teilnehmenden Beobachtung entstanden, eingeordnet werden. Diese werden schließlich mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Bei der Auswertung der Schulungsprotokolle und der Interviews wird ausschließlich die zusammenfassende inhaltsanalytische Technik genutzt (vgl. Mayring 1997/59 ff.). Methode 4.3.3 71 Einteilung der Untersuchung in zwei Phasen Zu Beginn der Untersuchung war geplant, einen Unterschied zwischen Patientinnen mit Brustkrebs zu untersuchen, die an einer „gemischten“ Internetschulung zusammen mit Patienten unterschiedlicher Indikationen oder einer nur aus Brustkrebspatientinnen bestehenden Schulung teilnehmen. Aus diesem Grund wurden während der ersten beiden Haupterhebungsmonate Brustkrebspatientinnen im Umgang mit dem Medium Internet im Rahmen einer gemischten Schulung, während der verbleibenden vier Monate im Rahmen einer Schulung mit ausschließlich Brustkrebspatientinnen unterrichtet. Das Schulungskonzept unterschied sich im Wesentlichen über beide Phasen hinweg darin, dass in der allgemeinen Schulung zur Veranschaulichung der Lerninhalte hauptsächlich onkologische Internetseiten herangezogen wurden und die Patienten sich jeweils zu ihrer Indikation die entsprechende Information auf der Seite suchten (z. B. www.krebsinformation.de). In der speziellen Brustkrebsschulung wurden die Patientinnen gezielt auf Internetangebote zum Thema Brustkrebs aufmerksam gemacht (Schulungskonzept siehe Anhang). Die technischen Inhalte, die Sensibilisierung hinsichtlich Qualitätsmerkmalen medizinischer Internetseiten sowie der Verweis auf Internet-Cafés und weiterführende Internetangebote waren in beiden Schulungsangeboten vergleichbar. Die Auswertung der Daten zeigt, dass für einen Vergleich der Teilnehmerinnen beider Phasen die jeweiligen Stichproben zu klein werden38, so dass in der Datenauswertung beide Phasen zusammengenommen sind. Dies scheint auch deshalb gerechtfertigt, weil sich hinsichtlich grundlegender soziodemographischer Variablen (Alter, Schulbildung, Einkommen) beide Einzelstichproben nicht signifikant unterscheiden und somit vergleichbar sind. Im folgenden Kapitel soll insbesondere die Entwicklung des Brustkrebsschulungsmoduls (BKM) auf der Grundlage der allgemeinen Internetschulung beschrieben werden. 4.4 Schulungsmodul für Patientinnen mit Brustkrebs (BKM) Bei der Entwicklung des Schulungsmoduls für Patientinnen mit Brustkrebs (BKM), das für die Internetschulungen im Rahmen der stationären Rehabilitation im Reha-Zentrum Lübben eingesetzt wurde, handelt es sich um ein wichtiges Teilziel des Promotionsvorhabens. 38 In der (kürzeren) allgemeinen ersten Phase nahmen 17 Patientinnen am Internetkurs teil, von denen 8 das Medium auch nach der Entlassung weiter nutzten. In der (längeren) zweiten Brustkrebsphase sind dies 61 Teilnehmerinnen, davon 17 Weiternutzerinnen. Methode 72 Da das Internet-Training für Patientinnen mit Brustkrebs in das Projekt „Aktive Genesung“ des Reha-Zentrums Lübben integriert war, sollen in diesem Teil der Arbeit Kriterien für die inhaltliche und konzeptionelle Gestaltung der BrustkrebsInternetschulung erläutert werden. Im Wesentlichen unterliegt das BKM ebenso wie die allgemeinen Internetschulungen den Rahmenbedingungen der stationären onkologischen Rehabilitation. Das bedeutet, dass als erste regelnde Bedingung der in der Regel dreiwöchige Rehabilitationsaufenthalt der Patientinnen beachtet werden muss, bei einer möglichen Verlängerung um eine weitere Woche. 4.4.1 Projekt „Aktive Genesung“: Rahmenbedingung für das BKM Vom Schulungskonzept der allgemeinen Internetschulungen im Reha-Zentrum Lübben wurden die Struktur der drei Schulungstermine, ein Großteil der zu vermittelnden technischen Fähigkeiten und ein Teil der inhaltlichen Grobstruktur übernommen. Gründe dafür sind die große Akzeptanz durch die Patienten, die über die Jahre der Durchführung gesammelten Erfahrungen mit der bewährten Schulung, die immer wieder überarbeitet wurde und die Prämisse, in dem BKM eine Spezifizierung der allgemeinen Schulung zu erarbeiten, so dass zum einen Module zu weiteren Erkrankungen entwickelt werden könnten und zum anderen eine schlüssige Gesamtstruktur der Schulungen entstehen kann. Konkret bedeutet dies, dass das BKM aus drei aufeinander aufbauenden Schulungseinheiten besteht, die in der Internet-Bibliothek des Reha-Zentrums Lübben umgesetzt wurden. Der zeitliche Rahmen der Schulung umfasst zwei Wochen. Die zu vermittelnden technischen Fähigkeiten werden im BKM insofern aus der allgemeinen Schulung übernommen, als – da es sich um eine Einführung in das Internet ,ohne Vorkenntnisse vorauszusetzen, handelte – zuerst eine Unterweisung in die Grundlagen der Computernutzung erfolgen muss. Weiterhin wird im BKM wie auch in der allgemeinen Schulung der Umgang mit Suchmaschinen und das Einrichten einer E-Mail-Adresse vermittelt. Bezüglich der inhaltlichen Grobstruktur behält das BKM die thematische Zuordnung der einzelnen Einheiten der allgemeinen Schulung bei, so dass der erste Teil der Einführung in die Grundlagen des Internet dient, der zweite Teil dem Suchen von medizinischer Information im Internet sowie dem Erkennen von Qualitätsmerkmalen medizinischer Internetseiten vorbehalten ist und der letzte Teil sich den kommunikativen Möglichkeiten des Mediums Internet widmet. Im Unterschied zur allgemeinen Internetschulung werden im BKM anstelle indikationsübergreifender onkologischer Websites solche zum Thema Brustkrebs gewählt und als Übungsseiten angeschaut. Methode 73 Die folgenden Abschnitte dienen der Beschreibung der Kriterien für die Auswahl relevanter Schulungsinternetseiten zum Thema Brustkrebs.39 4.4.2 Comprehensive Computer Enhancement Support System (CHESS) CHESS dient in der Entwicklung des BKM als eine Art strukturierende Vorlage. Das von der University of Wisconsin entwickelte computergestützte Angebot hat zum Ziel, Patienten mit chronischen Erkrankungen durch kommunikative und informative Angebote zu unterstützen. Das Programm wurde konzipiert, um Informationsbedürfnisse zu stillen, die soziale Unterstützung zu verbessern und bei Entscheidungen bezüglich der Erkrankung behilflich zu sein. Das Konzept von CHESS basiert darauf, dass die Patienten die Computeranwendung von zu Hause aus nutzen können. Patienten sollen auf diese Weise mit Hilfe dieser Anwendung hinsichtlich der Bewältigung ihrer Erkrankung empowert werden. Mittlerweile sind unterschiedliche Module von CHESS erhältlich, z. B. zu Brustkrebs oder HIV/Aids. Die Computeranwendung bietet unterschiedliche Serviceleistungen: Informationen (Fragen und Antworten, virtuelle Bibliothek, persönliche Erfahrungsberichte, Lexikon), kommunikative Angebote (Fragen an Experten per EMail, Diskussionsgruppen) und Entscheidungshilfen (Assessment, Aktionsplan). Pilotstudien beispielsweise zeigen, dass sich Brustkrebspatientinnen durch CHESS als unterstützt und empowert einschätzten und dass sich Patienten mit HIV/Aids in ihrer Einschätzung der Lebensqualität verbesserten. CHESS wird mit seinen Modulen auf der Grundlage von Needs-Assessments und in großen Teams interdisziplinär entwickelt (vgl. Gustafson et al. 1993b und 1998). Das BKM lehnt sich teilweise strukturell an CHESS an; allerdings musste auf den inhaltlichen Bereich „Entscheidungshilfen“ verzichtet werden. Im Unterschied zu CHESS basiert das BKM auf im Internet frei zugänglichen Angeboten und nicht, wie CHESS, auf einem fest definierten Computerangebot. Bestimmte Serviceleistungen können also mit dem BMK nicht umgesetzt werden. Der Vorteil des BKM besteht für die Patientinnen jedoch darin, dass sie befähigt werden sollen, ein weltweites, umfangreiches Informationsangebot zu beurteilen und zu nutzen, und dass dadurch keine Lizenzgebühren für die Patientinnen entstehen im Gegensatz zu CHESS, das auf einem festgelegten Serviceangebot beruht. In der technischen Definition wird mittlerweile kaum mehr zwischen dem Internet und dem so genannten „computer based training“ unterschieden; die Deutsche Gesellschaft für medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie spricht bei beiden Medien von „elektronischen Publikationen in der Medizin“ 39 Die Schulungsmaterialien finden sich im Anhang zu dieser Untersuchung. Methode 74 (EPM) (vgl. Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie e. V. 1999/2). 4.4.3 Kriterien für die Festlegung der Schulungsinhalte 4.4.3.1 Technische Lerninhalte Obwohl es sich beim BKM um eine nicht ausschließlich auf technische Details ausgerichtete Internetschulung handelt, ist es unumgänglich und absolut notwendig, einen Anteil der Schulungszeit auf computer-technische Lerninhalte zu verwenden. Dieser Umstand ist insbesondere der Klientel der Schulung geschuldet, die entweder auf keine, wenig oder lange Zeit zurückliegende Computerkenntnisse zurückgreifen konnte. Nur ein sehr kleiner Anteil der befragten Patientinnen hatte bereits (geringfügige) Interneterfahrung vor der Teilnahme am BKM. Vor diesem Hintergrund erschien es sinnvoll, das BKM – wie die allgemeine Internetschulung im Reha-Zentrum Lübben – als Einführungskurs in das Medium Internet zu konzipieren. In Bezug auf die computer-technischen Lerninhalte bedeutete dies, diesen Inhalten insbesondere den ersten Teil der Schulung zu widmen. Für die Einsteigerinnen ohne Vorkenntnisse wurde kurz auf die Bestandteile eines Computers hingewiesen, das Ein- und Ausschalten erklärt, die Tastatur, der Desktop, Fenstertechnik, Öffnen von Programmen sowie im Allgemeinen Möglichkeiten der Computernutzung erläutert. Dem Umgang mit der Maus wurde eine kurze Lerneinheit in Form eines eigens für diesen Zweck entwickelten Spieles gewidmet, weil gerade das Internet ohne diese zwar unkomplizierte, aber insbesondere für ältere Menschen übungsabhängige Fähigkeit schwer zu handhaben ist. Genauso musste theoretisch in das Thema „Internet“ theoretisch eingeführt werden. Daran schloss sich die Erläuterung und Übung mit dem Umgang des Internet-Explorers an. Auch Hinweise zum Erkennen einer URL und zu Bedeutung und Inhalt des Begriffes „Link“ wurden in diesem ersten Teil gegeben. Im Anschluss an diese Grundlagen erhielten die Patientinnen einen Einblick in das Thema „Suchmaschinen“. Auch zum Datenschutz in Bezug auf das Internet wurden kurze Erklärungen gegeben. Faltblätter zu diesem Themenbereich lagen während der Schulungen aus, so dass die Patientinnen sie bei Interesse mitnehmen konnten. Schließlich gewannen die Teilnehmerinnen einen Einblick in kommunikative Möglichkeiten des Mediums Internet (Chat, Diskussionsforen, E-Mail). Hier richteten sich alle teilnehmenden Patientinnen eine eigene E-Mail-Adresse ein und erfuhren Hinweise zur Nutzung des Accounts, was gleichzeitig – wie in den vorhergehenden Teilen auch – mit praktischen Übungen verbunden wurde. Methode 75 Für den Fall, dass noch Zeit übrig war, lernten die Patientinnen zudem das Anlegen von Favoriten/Bookmarks und deren Speicherung auf einer Diskette, um die im Reha-Zentrum Lübben außerhalb der Schulungszeiten angeschauten Internetseiten „mit nach Hause nehmen zu können“. 4.4.3.2 Kategorien medizinischer Websites Die Frage, in welche Kategorien medizinische Websites eingeteilt werden sollen, ist nicht einheitlich geklärt. Elisabeth Althaus (2000/6) schlägt in ihrem Artikel zum Thema Internet und Onkologie fünf unterschiedliche Kategorien vor. Zum einen gebe es solche Seiten, die sich mit dem „State of the Art“, also mit dem Behandlungsmanagement beschäftigten. Dazu zählt sie Leitlinien, Studien, Fachartikel, Ergebnisse der Krebsforschung, Informationen von Fachgesellschaften. Zum anderen finden sich entitätenorientierte Informationen im Internet; dies seien umfassende Informationen zu speziellen Tumorerkrankungen, die von deren Diagnostik und Therapie bis hin zur Selbsthilfe informierten. Des Weiteren bildet sie die Kategorie der versorgungsorientierten Informationen, in denen Einrichtungen, Beratungsangebote und Dienstleistungen beschrieben werden. Weiterhin schlägt sie die Kategorie der gesundheitspolitisch orientierten Websites vor: Seiten des Bundesgesundheitsministeriums, von ärztlichen Körperschaften und der Gesundheitsberichterstattung. Schließlich beschreibt die Autorin die Kategorie der kommerziell orientierten Information im Internet. Wenn auch diese Einteilung der Inhalte onkologischer Websites sinnvoll erscheint, so ist eine eindeutige Zuordnung nicht immer leicht möglich.40 Eine weitere zunächst banal anmutende aber dennoch grundlegende Einteilung von Websites, die nicht nur auf onkologische Internetseiten zutrifft, ist jene der informativen und der kommunikativen Möglichkeiten. Mit informativen Websites sind solche gemeint, die im Schwerpunkt Informationen in das Internet stellen, die dann abgerufen werden können. Es besteht nicht die Möglichkeit, dass Teilnehmer interaktiv mit der Organisation oder anderen Teilnehmern über das Internet in Kontakt treten können. Oft kann auch die angebotene Information lediglich über den Postweg bestellt werden, anstatt sie über das Internet herunterladen zu können. Kommunikative Angebote geben die Möglichkeit, über die Website mit anderen in Kontakt treten zu können. Dies kann über Chats, Foren, Diskussionslisten oder E-Mail geschehen. Dabei ist zwischen einer one-to-many- und einer one-to-one- 40 Beispielsweise handelt es sich im Fall einer von Althaus in die Kategorie der entitätenorientierten Informationen eingeordneten Site: www.mammakarzinom.de, um eine Seite, die allerdings gleichzeitig offensichtlich vom Pharmakonzern Novartis eingerichtet wurde und somit unter die kommerziellen Angebote fallen müsste. (Vgl. Althaus 2000/7) Methode 76 Kommunikation zu unterscheiden. Bei der Ausgestaltung solcher Angebote sind viele Varianten denkbar, ob beispielsweise ein Chat moderiert wird, ob immer eine Ärztin teilnimmt, ob ein Diskussionsforum für alle geöffnet wird oder ob sich aus einer Liste ein geschlossener Kreis herausbildet. All diese Varianten beeinflussen die Form und Ausgestaltung der Kommunikation (vgl. Schreiber/Gründel 2000/171 ff.). Letztendlich zählt zu den Unterscheidungskriterien von Internetseiten auch das der angesprochenen Zielgruppe. Gerade die Sites, die unter die oben genannte Kategorie „State of the Art“ fallen, richten sich oft explizit an Ärzte. Andererseits richten sich Organisationen wie der Krebsinformationsdienst in Heidelberg (www.krebsinformation.de) explizit an Patienten und Angehörige. Bei der Festlegung der Schulungsinhalte für das BKM habe ich mich grob an den in diesem Unterkapitel beschriebenen Kategorien orientiert. Dabei war es wichtig, 1. den Patientinnen einen Überblick über die Möglichkeiten des Mediums Internet zu vermitteln (kommunikativer als auch informativer Art) und innerhalb der Kommunikationsmöglichkeiten einen Schwerpunkt auf das Einrichten einer eigenen E-Mail-Adresse zu legen, um z. B. die Kontaktaufnahme mit dem Reha-Zentrum Lübben oder auch Rückmeldungen auf angeschaute Internetseiten auf diesem Weg zu ermöglichen; 2. den Schwerpunkt auf entitätenorientierte Seiten zu legen, da sich der Kurs gezielt an Brustkrebspatientinnen richtete; 3. einen weiteren Schwerpunkt auf Internetseiten zu legen, die ihre Informationen speziell für Patienten und Angehörige ausgerichtet haben, um ein besseres Verstehen der Informationen zu ermöglichen 4. und schließlich kommerziell orientierte Informationen aus der Schulung möglichst auszuschließen, weil gerade dort die Absicht der Seitenanbieter oft wenig transparent wird. 4.4.3.3 Festlegung der Schulungsziele Als Ziel der Schulung soll übergeordnet die Stärkung der Eigenkompetenz und der Gesundheitsressourcen der teilnehmenden Patientinnen im Sinne des Empowerment-Ansatzes gelten. Diese grobe Zielbestimmung beinhaltet zum einen, dass die Patientinnen durch die Schulung unterstützt werden sollen, auch über das BKM und ihren Aufenthalt im Reha-Zentrum Lübben hinaus, sich aktiv an Entscheidungen, die ihre Erkrankung betreffen, beteiligen zu können und ihre Erkrankung nach der Entlassung möglichst zu managen. Dazu zählt, dass sich die Patientinnen über Diagnose- und Therapiemöglichkeiten informiert fühlen und wissen, wo sie bei Fragen medizinischer Art, Fragen zu Unterstützungsangeboten bezüglich physischer, psychischer oder sozialer Probleme einen Rat bekommen können. Die Patientinnen sollen also möglichst in die Lage versetzt werden, ohne die versorgende Struktur von Akut- Methode 77 krankenhaus oder Rehabilitationsklinik in der Zeit der ambulanten Nachsorge diese zu bewältigen. Da bei Krebserkrankungen wie bei anderen chronischen Erkrankungen der Verlauf unklar ist, tauchen Fragen und Probleme zu individuell sehr unterschiedlichen Zeiten auf. Außerdem kann es sich um Fragen unterschiedlichster Art handeln: die Rente, den Arbeitsplatz, die finanzielle Absicherung, die Therapie, die Untersuchungsmaßnahmen, den Austausch mit anderen, Partnerschaft, Kinderwunsch, psychische Beeinträchtigungen – kurz alle Lebensbereiche betreffende Fragen. Die Tatsache, dass Krebs als Erkrankung sowohl die Lebensqualität, die körperliche Integrität und Leistungsfähigkeit, das Selbstbild, die berufliche Zukunft und die sozialen Beziehungen extrem einschränkt, verlangt nach einem Medium, das sowohl der Individualität gerecht wird als auch den immer wieder wechselnden und individuell sehr unterschiedlichen Bewältigungsstrategien und Zeitpunkten. Das Medium Internet kann diesen Anforderungen theoretisch gut gerecht werden und ergänzend zu anderen Beratungsmöglichkeiten fungieren, durch seine relativ leicht zu erlernende technische Handhabung, durch die Möglichkeit, zu jeder Zeit darauf zugreifen zu können, durch die – im Gegensatz zu gedruckten Broschüren – Aktualität der dargebotenen Informationen, durch die Möglichkeit, dieses Medium auch bei eingeschränkter Mobilität zu Hause nutzen und selbst soziale Kontakte darüber aufrechterhalten zu können. In diesem Zusammenhang erscheint jedoch für die Konzeption der Schulungsinhalte wichtig, dass zum einen ein Schwerpunkt auf die Nachhaltigkeit des Erlernten gelegt wird und zum anderen die Patientinnen in die Lage versetzt werden, dieses Medium selbstständig zu handhaben. Neben der technischen Versiertheit sollte deshalb die Sensibilisierung für die Beurteilung der Qualität von Internetseiten im Mittelpunkt der Schulungen stehen. Dies ist auch auf Grund der schnell wechselnden URLs und Seiteninhalte notwendig, da die Linkliste, die nach der Schulung ausgeteilt wird, nach einiger Zeit nicht mehr vollständig verwendbar sein kann. Es geht prinzipiell um die Vermittlung von Strategien anstatt um die Vermittlung konkreter medizinischer Lerninhalte. Konkret soll also das Empowerment der Brustkrebspatientinnen im BKM unterstützt werden durch 1. eine Einweisung in die technische Handhabung des Internets und des Computers. Hierbei gilt: besser weniger Technik, die sicher beherrscht wird. 2. eine Konzentration auf eine begrenzte Anzahl qualitativ hochwertiger Internetseiten 3. den Umgang mit Suchmaschinen, damit unabhängig von der Linkliste gesucht werden kann 4. gezieltes Üben der Beurteilung der Qualität medizinischer Websites 5. die Bereitstellung einer Liste mit empfohlenen Links zu den angesprochenen Themen Methode 78 6. die Bereitstellung einer Auflistung öffentlicher Internetzugänge in Berlin, Brandenburg und Sachsen für den Fall, dass die Patientinnen nicht wissen, wo sie in der Nähe ihres Wohnortes im Internet surfen können (Internet-Cafes) 7. das Ermöglichen des gegenseitigen Austausch während der Schulung 4.4.4 Auswahlkriterien für die Beispielwebsites 4.4.4.1 Suchmaschinen Um sich einen Überblick über einen Sachverhalt im Internet zu verschaffen, wird man normalerweise den betreffenden Suchbegriff in eine Suchmaschine eingeben. Diese durchsucht systematisch mit Hilfe bestimmter, je nach Suchmaschine unterschiedlicher Suchalgorhythmen die im Internet angebotenen Websites nach diesem Begriff. Ungeachtet der Kenntnis vieler Internetangebote zum Thema Brustkrebs wurde im Sinne einer systematischen, nachvollziehbaren Bestimmung von zu verwendenden Schulungs-Websites von der Autorin dieser Weg gewählt (vgl. dazu z. B. Berland 2001). Die Suchbegriffe: „Brustkrebs“ sowie „Brustkrebs und Nachsorge“ wurden in die Suchmaschine „Google“ eingegeben (vgl. www.google.de, Stand 03/2001). Es wurden die ersten 100 Suchergebnisse angeschaut und grob ausgewertet. Aussortiert wurden Seiten, die kommerziell ausgerichtet waren, und solche, die aus Zeitschriftenartikeln und Pressemeldungen bestanden, sowie Seiten, die thematisch nicht passend waren. Auch offensichtlich unseriöse Angebote wurden nur in zwei Fällen als Beispiele aufgenommen, um das Unseriöse ggf. in der Schulung verdeutlichen zu können. Doppelt genannte Seiten wurden nur einmal aufgenommen. Diese Vorgehensweise zeigte, dass die von der Suchmaschine zuerst angezeigten Seiten die relevantesten waren und die Güte und Verwertbarkeit beständig abnahm. Deshalb erschien es gerechtfertigt, nach 100 Internetseiten die Durchsicht zu beenden. Die in dieser ersten Sichtung ausgewählten Seiten wurden von der Autorin zur Übersicht im Computer in Favoritenordnern thematisch einsortiert. In einem weiteren Schritt wurden nun die Internetseiten aus den Favoritenordnern in eine Tabelle übertragen und um weitere Internetseiten ergänzt, die im weiteren Umkreis des Themengebietes lagen, aber trotzdem für die Patientinnen von Interesse sein konnten (Online-Interneteinführungen, Senioren Chat Clubs) sowie um Seiten abgeglichen, die in Veröffentlichungen zu diesem Thema empfohlen wurden. Methode 79 4.4.4.2 Klassifikation der Websites Die aus der Suchmaschinenrecherche generierten Links wurden anschließend nach Kriterien geordnet (vgl. Anhang: Klassifizierung der Webseiten). Diese Kriterien ergaben sich aus den in Kapitel 4.4.3.2 für das Schulungskonzept dargestellten Kategorien. Zuerst wurden die Links den Kategorien Information, Soziale Unterstützung und Problemlösung zugeordnet, die den Grobkategorien des CHESS-Konzeptes entsprechen. Diese Unterteilung ist in den Zeilen der Tabelle abzulesen. In den Spalten wurden Kriterien aufgenommen, an Hand derer die ausgewählten Websites überprüft wurden. Dazu gehörten die Einteilung in einen informativen oder kommunikativen Schwerpunkt des Angebotes oder in eine kommerzielle Ausrichtung der Seite. Weiterhin wurde geprüft im Sinne der Qualitätssicherung der Websites, ob diese das Prüfzeichen des „Health on the Net Code“ (HON)41 trugen und ob ein Impressum und ein Bearbeitungsdatum abgelesen werden konnte. Anschließend konnten die Seiten hinsichtlich ihrer Zuordnung zu einer Institution geprüft werden, oder ob sie eher einen Selbsthilfecharakter aufwiesen bzw. einer Selbsthilfeeinrichtung zuzuordnen waren. Zuletzt wurde der Inhalt der Seiten den vorher erläuterten Kategorien (State of the Art, Entitätenorientierung, Versorgungsorientierung, gesundheitspolitische Orientierung) zugeordnet. 4.5 Exkurs: Qualitätssicherung medizinischer Informationen im Internet 42 Das Internet bietet als Informations- und als Kommunikationsmedium auch für chronisch Kranke vielfältige Vorteile. Auf die Bedeutung erkrankungsbezogener Informationen für Patienten im Rahmen der Bewältigung einer Krebserkrankung wurde bereits an früherer Stelle eingegangen. Das Internet unterliegt jedoch – anders als medizinische Journals – keinem expliziten Qualitätssicherungsverfahren hinsichtlich der veröffentlichten medizinischen Informationen. Nun unterliegen auch herkömmliche (Massen-)Medien, die Patienten häufig als Informationsquelle zu Krankheit und Gesundheit nutzen, wie Zeitschriften, Radio, Fernsehen, Broschüren und Zeitungen, keiner einheitlichen Qualitätssicherung wie Peer-Reviews oder ähnlichen Verfahren. Dennoch können im Internet leichter als in anderen Medien Informationen unzensiert erscheinen, und es wird einerseits argumentiert, dass diese Fülle an frei zugänglicher und leicht zu nutzender Information das „Prinzip Internet“ ausmache. Andererseits können im Bereich der medizinischen 41 Dazu ausführlich im Exkurs 4.5. 42 Dieser Exkurs basiert im Wesentlichen auf Befunden, die im Rahmen einer Mitarbeit der Autorin am Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen: „Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität“ (2003) im Auftrag von Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock entstanden. Methode 80 Internetseiten jedoch unzensierte Fehlinformationen bei Patienten Schaden anrichten und von vielen Seiten wird deshalb davor gewarnt. Wünschenswert wäre sicherlich ein System, das für Patienten leicht zugängliche, für Laien verständlich formulierte und ebenso qualitätsgesicherte wie aktuelle medizinische Informationen im Internet bereithält. Im Folgenden sollen unterschiedliche Verfahren der Qualitätssicherung medizinischer Internetseiten vorgestellt und gesundheitspolitische Diskussionen in diesem Feld aufgezeigt werden. Diese Thematik ist wahrscheinlich zur Zeit die am meisten diskutierte bezüglich der Nutzung des Mediums Internet im Zusammenhang mit Gesundheit und Krankheit. Viele Menschen, die gesundheitsbezogene Informationen im Internet suchen, scheinen zu diesem Zweck Suchmaschinen zu nutzen. In einer Onlinebefragung der Stiftung Warentest geben die Befragten das Medium als zweitwichtigste Informationsquelle an und halten es insbesondere sinnvoll für allgemeine Informationen, die sie zur Vor- oder Nachbereitung von Arztgesprächen nutzen, um sich eine zweite Meinung einzuholen, um für andere zu recherchieren oder um Kontakt zu Selbsthilfegruppen aufzunehmen (vgl. Stiftung Warentest 2001). In anderen Untersuchungen hingegen scheinen Patienten das Internet eher für die Beantwortung ganz spezifischer Fragen zu nutzen als für einführende allgemeine Informationsrecherche (vgl. dazu auch Kap. 3.5 und 5.3 dieser Arbeit). Für den US-amerikanischen Kontext konnte die Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) in einer Befragung herausarbeiten, dass das Internet Patienten durchaus in ihrer Beteiligung an Behandlungsoptionen beeinflusst. Oftmals seien es an schweren und chronischen Erkrankungen leidende Menschen, die eine besonders aktive Rolle in Bezug auf ihre Erkrankung einnähmen sowie Frauen als für die Gesundheit der Familie Verantwortliche. Die genannten Patientengruppen tendierten zwar häufiger als andere, weniger aktive Patienten dazu, als hilfreich und informativ empfundene erkrankungsbezogene Internetseiten mehrfach aufzusuchen, dennoch dominiert auch hier die Suche über die Suchmaschinen (vgl. BCG 2001). Die Bindung von Patienten an spezifische und qualitätsgesicherte Internetseiten könnte einen schützenden Effekt haben; die Nutzung von Suchmaschinen setzt demgegenüber ein hohes Maß an kritischem Beurteilungsvermögen durch die Suchenden voraus. Wie aber steht es um die Qualität der Internetseiten, die sich mit dem Thema Gesundheit befassen? Verschiedenste Untersuchungen und Auswertungen beschäftigen sich mit der geschätzten Anzahl medizinischer Internetseiten und/oder mit deren Qualität. Die Schätzungen differieren dabei erheblich, wobei die Dynamik der Webseitenentwicklung zum einen eine genaue Häufigkeitsangabe über einen längeren Zeitraum verunmöglicht, zum anderen hinsichtlich der Qualitätssicherung der Inhalte die hohe Anzahl gesundheitsbezogener Seiten eine komplette Evaluierung durch Dritte nicht zulässt. Umfragen zeigen, dass jedoch etwa 23 % der EU-Bürger und 24 % der Deutschen das Internet zur Suche nach Gesundheitsinformationen nutzen (andere Quellen schätzen hier etwa ein Drittel der Internetnutzer) (vgl. Eysen- Methode 81 bach/Diepgen 1999b; Rigby et al. 2001; Cline/Hayes 2001, Adelhard/Obst 1999; Eurobarometer 2003). Bezüglich der angebotenen Qualität evaluierten einige Untersuchungen indikationsspezifische Websites, die zuvor mit Suchmaschinen generiert wurden. Hier fanden sich Mängel unterschiedlicher Art. Viele gesundheitsbezogene Seiten, die im Rahmen eines EU-Projektes untersucht wurden, waren verdächtigen oder unklaren Inhalts (Rigby et al. 2001), viele Sites stammten von Privatpersonen und Institutionen, die voreingenommene und zweifelhafte Inhalte anböten (Adelhard/Obst 1999) oder die Informationen eigneten sich häufig nicht dazu, dass Laien mit deren Hilfe spezifische medizinische Fragen beantworten könnten (vgl. Stiftung Warentest 2001). Berland et al. (2001) schlossen aus einer Untersuchung von webbasierten Gesundheitsinformationen zu den Themen Brustkrebs, Depression, Asthma bei Kindern und Übergewicht, dass Suchmaschinen häufig für die Suche nach gesundheitsbezogener Information nicht effizient seien. Weniger als ein Viertel der Seiten, die bei einer Suchmaschinenrecherche als erste aufgelistet wurden, führte zu relevanten Inhalten. Im Durchschnitt zeigte sich, dass auf den untersuchten Seiten etwa 45 % der klinischen Inhalte mehr als minimal abgedeckt wurden und medizinisch korrekt waren; 24 % der klinischen Inhalte waren nicht abgebildet. Zudem erfordere das Verstehen der Information mindestens eine Lesefähigkeit, die einem Highschool-Abschluss entspreche.43 Angesichts der hohen Nutzerquote des Internets für Gesundheitsinformationen und der sehr unterschiedlichen Qualitätsstandards wird auf bundesdeutscher, auf europäischer und auf der Ebene der Internationalen Völkergemeinschaft versucht, Initiativen zur Sicherung der Qualität medizinischer Websites sowie über die Nutzung telematischer Anwendungen ins Leben zu rufen. In Deutschland wurde von der Bundesregierung 1996 eine Studie zur Bestandsaufnahme der Telematiklandschaft in Auftrag gegeben, dem 1997 ein Sondergutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen folgte. Aus der Bundesinitiative des „Forum Info 2000“, das sich in einer Untergruppe mit Gesundheitsinformationen für Bürger und Patienten beschäftigte, entstand schließlich das „Aktionsforum für Telematik im Gesundheitswesen“. Mit dem Ziel, bestmögliche Qualität von Gesundheitsinformationen in den Neuen Medien zu gewährleisten und für Bürger besser nutzbar zu machen, ging 1999 das „Aktionsforum Gesundheitsinformationssysteme (AFGIS)“ auf Initiative des Gesundheitsministeriums an den Start. Mittlerweile hat das Forum einen Katalog mit Qualitätskriterien entwickelt und vergibt ein eigenes Qualitätssiegel für Internetseiten (vgl. Dietzel 2001; www.afgis.de). Auf EU-Ebene werden seit 1989 Telematikanwendungen im Gesundheitswesen gefördert, zu denen auch Informationsdienste für Bürger und Mitarbeiter des Gesundheitswesens gehören. Im Jahr 2000 wurde von Seiten der europäischen Staatschefs der Aktionsplan „eEurope 2002“ verabschiedet, der auch 43 Die hier aufgeführten Angaben beziehen sich auf englischsprachige Seiten im USamerikanischen Kontext; die Untersuchung zeigte für spanischsprachige Sites schlechtere Ergebnisse. (Vgl. Berland et al. 2001) Methode 82 die Erarbeitung von Qualitätskriterien für medizinische Websites vorsieht. 312 Mio. Euro für das „Aktionsprogramm eHealth“ der EU sollen sicherstellen, dass EU-Bürger auf zuverlässige Gesundheitsinformationen online zugreifen können. (vgl. ebd.; http://www.europa.eu.int/comm/information_society/...; Eurobarometer 2003) Die Weltgesundheitsorganisation sieht Qualität als wichtigste Voraussetzung für die Anwendung von Telemedizin; diese sollte jedoch nicht auf Kosten anderer Basisgesundheitsprioritäten implementiert werden. Dennoch soll sie in Zukunft Teil der Health-for-All-Strategie werden; die Erarbeitung internationaler Standards für die Frage der Glaubwürdigkeit medizinischer Informationen sei geplant (vgl. WHO 1997b; UNDP 2002). Im Folgenden sollen nun unterschiedliche Möglichkeiten und Ansätze der Qualitätssicherung medizinischer Websites vorgestellt und anschließend diskutiert werden. Vielfach werden medizinische Inhalte im Internet in Form von Gesundheitsportalen angeboten, also als Gesundheitsinformations-Sammlung einer Gruppierung, Institution oder Firma, die häufig ähnlich einer Zeitschrift dargeboten wird. Von Vorteil ist dabei, dass im Impressum bestenfalls ersichtlich wird, wer auf welche Weise und angesichts welcher Kriterien die Informationen zur Verfügung stellt. Stiftung Warentest (2001/88) kommt in ihrer Untersuchung von Gesundheitsportalen zu den Themen Prostataleiden, Brustkrebs und Zeckengefahr allerdings zum Ergebnis, dass die Qualität zwischen gut bis mangelhaft schwanke. Die „Health on the Net Foundation (HON)“ hat ein Non-Profit-Gesundheitsportal als ein Teil ihres Angebotes im Internet zur Verfügung gestellt, das die Gesundheitsinformationen nach bestimmten Qualitätskriterien bewertet (vgl. www.hon.ch).44 Da Gesundheitsportale auch als Möglichkeit beispielsweise von Krankenhäusern gelten, Patienten zu binden, schlägt die Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers in einer Industriestudie eine freiwillige Selbstkontrolle seriöser Portalanbieter vor, gibt allerdings keine Kriterien dafür vor (vgl. Pricewaterhouse Coopers 2001). Als an eine Universität angebundenes Projekt der University of Cincinati soll das Portal „Netwellness“ Laien Gesundheitsangebote aktuell und verständlich vermitteln (vgl. Hern et al. 1997). Althaus (2001) stellt in einem Artikel unterschiedliche Gesundheitsportale vor, die Patienten helfen sollen, mündige Teilnehmern des Gesundheitssystems zu werden, reflektiert die Frage nach der Qualitätssicherung jedoch nicht kritisch. Gesundheitsportale stellen also eher eine Form des internetbasierten Informationsangebotes dar als eine Maßnahme zu deren Qualitätssicherung. Wenn auch teilweise argumentiert wird, dass es keinerlei Qualitätssicherung von medizinischen Websites bedürfe, weil auch andere Medien dies nicht vorweisen könnten, und wir wie gewohnt den Marken vertrauten, die uns das lieferten, was wir brauchten, das Internet zudem gegen jede Kontrolle resistent sei und keiner 44 Auf die Vor- und Nachteile von HON wird zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Kapitel eingegangen. Methode 83 der Ansätze zur Qualitätskontrolle oder -bewertung bislang ausreichende Ergebnisse liefern konnte (Delamothe 2000), so nahmen beispielsweise einige staatliche Institutionen ihre Verantwortung wahr, indem sie zu unterschiedlichen medizinischen Gebieten Informationen – auch speziell für Patienten – im Internet veröffentlichten (z. B. http://www.healthfinder.gov, www.nih.gov/health/consumer, www.hea.org.uk.hpic/, für Deutschland z. B. die Patienteninformationsseite des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg: www.krebsinformation.de) (vgl. Sheppard/Charnock/Gann 1999). Wenn öffentliche, vertrauenswürdige Institutionen für Laien verständliche, überprüfte Informationen im Internet veröffentlichen, kann dies eine Maßnahme der Qualitätssicherung sein, sofern die Internetadressen ausreichend bekannt gemacht werden. Technikorientierte Lösungen zur Qualitätssicherung medizinischer Internetseiten (wie z. B. MedCERTAIN und TEAC Health Project) sind in der Erprobung und Entwicklung. Zusammenfassend werden in diesen Ansätzen externe Kontrolle und Selbstverpflichtung der Anbieter auf der Grundlage von Qualitätskriterien mit technischen Möglichkeiten zur sicheren Hinterlegung der Evaluationsergebnisse bzw. zur Offenlegung der Bewertung für die Nutzer kombiniert. MedCERTAIN nutzt dafür die Möglichkeit, Informationen mit Metainformationen zu versehen, die die Glaubwürdigkeit anzeigen und durch ein normiertes Vokabular mit deskriptiven und evaluativen Kategorien den Inhalt verdeutlichen sollen (MedPICS; HIDDEL: Health Information, Disclosure and Evaluation Language). In dem TEAC-Modell sollen die mit dem Qualitätssiegel transportierten Informationen verschlüsselt mitgeschickt werden; der Nutzer könne beim Anklicken die Details der Evaluation einsehen wie auch den „Code of Conduct“, auf dessen Basis die Seite überprüft werde (EuroSeal) (vgl. Eysenbach et al. 2001; Eysenbach/Diepgen 1999a; www.medcertain.org; Rigby et al. 2001). Offen bleibt hier jedoch, wer, und auf der Grundlage welcher Kriterien, die Seiten überprüfen soll und wie kostenintensiv diese Lösungen unter Umständen für die Nutzer sind. Formen der Qualitätssicherung, die bereits umgesetzt werden, sind beispielsweise selbstverpflichtende Gütesiegel wie HON oder das AFGIS-Zeichen. Der „Health on the Net Code“ (HON) wird seit 1996 von einer schweizerischen Non-ProfitOrganisation kostenlos an Internetseiten vergeben, die sich dazu verpflichten, bestimmte Prinzipien einzuhalten. Website-Betreiber, die sich an HON wenden, füllen online einen Fragebogen aus und bestätigen somit die Anerkennung des „Code of Conduct“. Das HON-Team überprüft die Anfrage und vergibt bei positivem Votum der Website eine individuelle Identifikationsnummer und einen Eintrag auf der HON-Website. Die überprüfte Seite darf nun das Logo anzeigen. Wenn Nutzer mit dem Cursor das HON-Logo berühren, zeigt es die ID-Nummer an (Active Seal Concept). Problematisch erscheint, dass HON nur sporadisch registrierte Seiten immer wieder überprüfen kann und dass sie Seiten, die das Zeichen kopiert haben, ohne sich zu registrieren, nicht zur Löschung des Logos zwingen kann. Für den Nutzer besteht also die einzige Möglichkeit der Überprüfung der Echtheit eines HON-Logos darin, zu sehen, ob es aktiv ist und somit registriert (vgl. www.hon.ch; Boyer et al. 1998). Methode 84 Seit 2002 vergibt auch das Aktionsforum Gesundheitsinformationssysteme (AFGIS) seinen Mitgliedern ein Logo für deren Internetseiten, wenn sie bestimmte Qualitätskriterien einhalten. Durch die Knüpfung des Zeichens an die Mitgliedschaft ist eine Überprüfung von Raubkopien relativ einfach. Dem vom Bundesministerium für Gesundheit initiierten Projekt AFGIS hatten sich bereits 2002 mehr als 100 Organisationen des Gesundheitswesens angeschlossen (vgl. www.afgis.de/presse.php; www.afgis.de/ueberafgis_qualitaetskriterien.php). Welche Qualitätskriterien aber sollen der Qualitätssicherung zu Grunde gelegt werden? Die Bundesvereinigung für Gesundheit unterteilt in Strukturqualitätskriterien, wie Qualifikationsnachweis der Ersteller und Transparenz der Quellen, in Prozessqualität, wie Kontrolle von Inhalten, Stil, Aktualität und in Ergebnisqualitätskriterien wie Ermittlung der Zugriffszahlen, Rückmeldungen der Nutzer (vgl. Bundesvereinigung für Gesundheit 2000). Die Qualitätskriterien der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie beziehen sich auf softwaretechnische, medizintechnische, didaktische und Designkompetenz neben inhaltlicher Kompetenz, die sich nicht wesentlich von denen konventioneller Publikationen unterscheiden sollen (Autorenschaft, Zielgruppenbezug, Copyright) (vgl. Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie 1999). Letztlich ähneln sich viele Instrumente oder Richtlinien insofern, dass sie Glaubwürdigkeit, Transparenz, Aktualität, Informationsquellen genannt wissen wollen sowie Urheberschaft, Verantwortlichkeit des Anbieters und Anwenderfreundlichkeit fordern (vgl. Stiftung Warentest 2001; Adelhard/Obst 1998; www.europa.eu.int/.../actline3cen.htm; Jäckel 2002/5; http://hitiweb.mitretek.org/hswg; OMNI guidelines und Quality Standards for Medical Publishing: beides siehe Eysenbach/Diepgen 1999a; Sheppard/Charnock/Gann 1999; zu weiteren Verfahren siehe z. B.: Eng et al. 1999). Hervorheben möchte ich an dieser Stelle den HON-Code-of-Conduct sowie die DISCERNKriterien. Die HON-Kriterien wurden in 17 Sprachen übersetzt; sie beinhalten neben der Forderung nach Datenschutz, klaren Referenzen zu den Informationen, Datum der Überarbeitung, klarer, ausgewogener Evidenz zur Sicherung der Beurteilung von Produkten und Verfahren und der klaren Darstellung der Information einschließlich einer Kontaktadresse die Forderung, dass die Informationen das Arzt-Patienten-Verhältnis unterstützen und nicht ersetzen sollen, dass medizinische Informationen von medizinisch qualifiziertem Personal bereitgestellt wird und dass Sponsoren sowie Werbung deutlich gemacht und getrennt angegeben werden (vlg. www.hon.ch/HONcode/Conduct.html). DISCERN soll hier Erwähnung finden, weil es speziell entwickelt wurde, um die Qualität von Gesundheitsinformationen zu beurteilen, die sich auf Therapieentscheidungen von Patienten beziehen. Deshalb zielen sie nicht explizit auf die Bewertung von Internetseiten, sondern eher auf die Eignung von Informationsmaterial für Patienten. Eine deutsche Internetseite, die sowohl HON- wie auch DISCERNüberprüft wird, ist www.patienten-information.de der Ärztlichen Zentralstelle für Qualitätssicherung (ÄZQ) (vgl. www.discern.org.uk; Sheppard/Charnock/Gann 1999; Dierks/Lerch 1999). Methode 85 In einer Untersuchung von 29 Instrumenten zur Evaluierung medizinischer Websites haben Kim et al. (1999) die häufigsten Kriterien und Gruppen identifiziert und fordern auf Grund der Unterschiedlichkeit einen Konsensus an Kriterien, der für die Allgemeinheit verständlich sei. Eine Studie von 1998 zeigte, dass von 47 identifizierten Instrumenten zur Messung der Qualität von Websites keines Angaben zur Reliabilität und zur Strukturvalidität aufwies. Im Jahr 2001 waren nur noch wenige dieser Instrumente in Funktion, jedoch 51 neue im Gebrauch, die auch keine weitergehenden Informationen zum Instrumentarium enthielten (vgl. Gagliardi/Jadad 2002). Zu einer ähnlichen Beurteilung kommen auch Sheppard, Chernock und Gann (1999), die schließlich als validiertes Tool z. B. die DISCERN-Liste vorschlagen. In der Bewertung der unterschiedlichen Qualitätssicherungsmöglichkeiten wird von Expertenseite die Selbstverpflichtung durchgängig als zu unsicher eingeschätzt, weil mit ihr ein großes Missbrauchspotential einhergehe. Andererseits ist das Ranking oder die Zertifizierung und Akkreditierung medizinischer Internetseiten sehr teuer und aufwendig und stelle somit ein kaum lösbares Ressourcenproblem dar (vgl. Eysenbach 2000; Rigby et al. 2001; Jäckel 2002). Letztlich wird die Schulung von Patienten im Umgang mit medizinischen Internetseiten bzw. eine Sensibilisierung für einzelne Qualitätsmerkmale eine wichtige Aufgabe bleiben, da bisher nur kritische Patienten in der Lage sein werden, die dargebotenen Informationen für sich gewinnbringend zu nutzen. Hier könnten auch Ärzte eine wichtige unterstützende Rolle spielen (vgl. Jäckel 2002; Stiftung Warentest 2001, Biermann et al. 1999; Sänger 2000). Wünschenswert wäre eine obligatorische Akkreditierung von institutionellen Websites oder die Bereitstellung eines Portals mit qualitätsgeprüftem Informationsangebot für Bürger beispielsweise von staatlicher Seite (vgl. dazu Neuhauser und Kreps 2003). Auch das Forum zur Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland fordert die Etablierung unabhängiger Einrichtungen zur Qualitätsbewertung im Gesundheitswesen sowie die Bewertung und Zertifizierung elektronischer und nichtelektronischer Gesundheitsinformationssysteme hinsichtlich ihrer Transparenz, Qualität und Patientenbeteiligung. Hier seien alle Akteure des Gesundheitswesens gefragt (Leistungserbringer, Kostenträger, Politik und Patienten) (vgl. BMGS 2003/167 ff.)45 Hier kann die durch AFGIS begonnene Initiative einen wertvollen Beginn darstellen. 45 Als erstes Ziel der Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Kompetenz erhöhen – Patientensouveränität stärken“ wird genannt: „Bürger(innen) und Patient(inn)en werden durch qualitätsgesicherte, unabhängige, flächendeckend angebotene und zielgruppenorientierte Gesundheitsinformationen und Beratungsangebote unterstützt.“ (BMGS 2003/170) Abbildung 1: Übersicht zum Forschungsdesign Hauptuntersuchung: 01/2001 – 02/2002 PRETEST im RehaZentrum Lübben Nachbefragung nach 6 Monaten Reha-Zentrum Lübben Intervention Pretest Schriftliche Befragung Juli/August 2000 Beginn der Rehabilitation n=35 Schriftliche Befragung Fragen: n=165 - Durchführbarkeit? - Motivation? Interventionsgruppe Jan. – Juli 2001 Teilnahme an der Internetschulung n=78 Kontrollgruppe Jan.-Juli 2001 keine Teilnahme an der Internetschulung n=82 (Keine Randomisierung) Patientinnen, die das Internet weiterhin nutzen n=25 Ende der Rehabilitation Schriftliche Befragung n=143 Patientinnen, die das Internet nach Reha-Ende nicht weiter nutzen n=41 Patientinnen, die nicht an der Internetschulung teilnahmen n=69 87 5 Ergebnisdarstellung 5.1 46 Pretest: Machbarkeitsstudie Während der Monate Juli und August 2000 wurde im Reha-Zentrum Lübben ein die Haupterhebung vorbereitender Pretest durchgeführt. Über fünf Wochen wurden alle Brustkrebspatientinnen in einem 10-minütigen Interview um das Ausfüllen eines Fragebogens gebeten. Ziel des Pretests war es, zu überprüfen, ob die für diese Untersuchung ausgewählte Patientinnengruppe an der geplanten Intervention, der Teilnahme an einer spezifischen Internetschulung für Brustkrebspatientinnen, Interesse hat, welche Merkmale sie charakterisiert, inwieweit sie bereits über Vorkenntnisse im Bereich Computer und Internet verfügt, und ob der Ablauf der Hauptuntersuchung unter den geplanten Bedingungen durchführbar ist. Von allen Brustkrebspatientinnen, die während dieses Zeitraumes im Reha-Zentrum Lübben an einer Anschlussheilbehandlung (AHB) oder Rehabilitation teilnahmen (N = 46), gaben 76 % den Fragebogen zurück. Das entspricht 35 eingegangenen Fragebögen, von denen 33 in die Auswertung eingeschlossen werden konnten. In zwei Bögen fehlten große Teile der Antworten, so dass sie aussortiert wurden. Der Pretest-Fragebogen umfasst insgesamt 128 Fragen; der abschließende Teil des Bogens hatte die Intention, die Belastbarkeit der Patientinnen bezüglich des Fragebogenumfangs zu erfragen. 5.1.1 Darstellung der Preteststichprobe 5.1.1.1 Computer und Internet Insgesamt geben 11 der Pretest-Patientinnen an, Interesse an einem Internetkurs im Reha-Zentrum Lübben zu haben (33,3 %); 22 Patientinnen zeigen kein Interesse, darunter zwei Frauen, die unentschieden sind hinsichtlich ihrer Motivation. Auffällig ist, dass insgesamt lediglich eine Patientin angibt, über „mittelmäßige“ Vorkenntnisse im Umgang mit dem Internet zu verfügen, alle anderen dies verneinen. Wenn auch die Internetvorkenntnisse in der Stichprobe äußerst gering sind, so haben insbesondere die Patientinnen mit Interesse an der Intervention bereits mit einem Computer gearbeitet. Diese Gruppe hat zudem eher im eigenen Haushalt Zugang zu einem Internetanschluss. 46 Im Text finden sich aus Gründen der Lesbarkeit und Übersichtlichkeit lediglich die für die Ergebnisdarstellung zentralen Abbildungen und Tabellen. Weitere statistische Auswertungen können im Anhang eingesehen werden. Ergebnisdarstellung 88 Tabelle 1: Erfahrung mit Computer und Internet – Pretest Untersuchungsgruppen Interneterfahrung Internetanschluss zu Hause Kein Interesse an Internetschulung Anzahl Anzahl nicht 4 Spalten% 36,4% 18 Spalten% 81,8% wenig 3 27,3% 2 9,1% mittelmäßig 2 18,2% 2 9,1% sehr 2 18,2% 0 ,0% nicht 10 90,9% 22 100,0% mittelmäßig 1 9,1% 0 ,0% ja 3 27,3% 1 4,5% nein 8 72,7% 21 95,5% Pretest: N=33 Computererfahrung Interesse an Internetschulung Computererfahrung: p = .008** (Mann-Whitney-Test) Internetanschluss zu Hause: p = .06 ns. (Chi Quadrat Test) 5.1.1.2 Soziodemographie Die Patientinnen im Pretest, die Interesse an einer gesundheitsbezogenen Internetschulung zeigen, sind im Mittelwertvergleich signifikant jünger als die Gruppe der Patientinnen ohne Schulungsinteresse. Gleichzeitig erweisen sich die interessierten Frauen als formal besser ausgebildet und häufiger noch berufstätig. Tabelle 2: Vergleich der Pretestgruppen: Alter Interesse an Internetschulung: Pretest Kein Interesse an Internetschulung: Pretest Alter N Alter Gültig Fehlend 11 0 N Mittelwert 54,36 Mittelwert Standardabweichung 11,24 Standardabweichung Gültig Fehlend 22 0 68,59 8,20 Minimum 41 Minimum 56 Maximum 75 Maximum 82 Mittelwertvergleich: p < .001*** (t-Test für unabhängige Stichproben) Ergebnisdarstellung 89 Tabelle 3: Vergleich der Pretestgruppen: Ausbildung und Beruf Untersuchungsgruppen Ausbildung und Beruf: Pretest, N=33 Schulbildung, N=31 Erwerbsstatus, N=32 Berufsausbildung, a N=31 Interesse an Internetschulung, n=11 Kein Interesse an Internetschulung, n=22 Anzahl Anzahl Spalten% Spalten% Hauptshchule/Volksschu le 2 20,0% 14 66,7% Realschule/Mittlere Reife 1 10,0% 2 9,5% Polytechnische Oberschule 4 40,0% 0 ,0% Fachhochschulreife 3 30,0% 1 4,8% Abitur/allgemeine Hochschulreife 0 ,0% 1 4,8% anderer Schulabschluß 0 ,0% 3 14,3% ganztags 2 18,2% 1 4,8% mindestens halbtags 3 27,3% 0 ,0% in Ausbildung 1 9,1% 0 ,0% arbeitslos/erwerbslos 0 ,0% 4 19,0% EU/BU-Rente 2 18,2% 1 4,8% Altersrente 3 27,3% 15 71,4% Lehre 4 36,4% 9 45,0% Fachschule 5 45,5% 3 15,0% andere Berufsausbildung 1 9,1% 5 25,0% keine Berufsausbildung 1 9,1% 3 15,0% a. Fachhochschule und Universität wurden von keiner der Patientinnen angegeben. Schulbildung: p = .002** (Chi Quadrat Test) Erwerbsstatus: p = .004** (Chi Quadrat Test) Berufsausbildung: .2 ns. (Chi Quadrat Test) 5.1.1.3 Wunsch nach Informationen Der Wunsch nach Informationen zum Thema Brustkrebs oder zu Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs ist in beiden Gruppen ähnlich groß. Ergebnisdarstellung 90 Tabelle 4: Vergleich der Pretestgruppen: Informationswunsch Untersuchungsgruppen Wunsch nach erkrankungsbezogenen Informationen: Pretest, N=33 Infowunsch Erkrankung Infowunsch Behandlung Interesse an Internetschulung, n=11 Kein Interesse an Internetschulung, n=22 Anzahl Anzahl stimmt gar nicht 3 Spalten% 27,3% 5 Spalten% 22,7% stimmt wenig 3 27,3% 6 27,3% stimmt teils-teils 2 18,2% 4 18,2% stimmt ziemlich 2 18,2% 5 22,7% stimmt völlig 1 9,1% 2 9,1% stimmt gar nicht 2 18,2% 5 22,7% stimmt wenig 3 27,3% 5 22,7% stimmt teils-teils 2 18,2% 5 22,7% stimmt ziemlich 1 9,1% 5 22,7% stimmt völlig 3 27,3% 2 9,1% Informationswunsch Erkrankung: p = .74 ns. (Mann-Whitney-Test) Informationswunsch Behandlung: p = .64 ns. (Mann-Whitney-Test) Die beliebteste Informationsquelle zu erkrankungsbezogenen Fragen stellt für die Preteststichprobe der Arzt dar; sie wird von 79 % der Befragten angegeben. Außerdem nennen hier knapp die Hälfte der Frauen Zeitungen und Zeitschriften sowie Bücher und einzelne Betroffene. Der Stellenwert des Internet ist sehr gering und wird als Informationsquelle von nur 6 % genannt. Nur etwa ein Drittel der befragten Patientinnen geben an, bereits Kontakte zu unterstützenden Einrichtungen wie Selbsthilfegruppen, Sportgruppen, Psychotherapeuten, Beratungsstellen oder gesundheitspolitischen Gruppen zu haben (30,3 %). 5.1.1.4 Soziale Unterstützung und Krankheitsbewältigung Der Pretest soll zudem darüber Auskunft geben, wie sich die zu untersuchende Patientinnengruppe hinsichtlich der sozialen Unterstützung und der Krankheitsbewältigung einordnen lässt. Hintergrund hierfür sind zum einen Annahmen, dass Menschen, die ihre soziale Unterstützung als gering einschätzen, eher an der Nutzung des Internets interessiert seien, und zum anderen die Annahme, dass Patienten mit einer aktiven Krankheitsverarbeitung gesundheitsbezogene Informationen Ergebnisdarstellung 91 eher wünschen und als unterstützend erleben (vgl. z. B. Scheiber/Gründel 2000/166 f.).47 Fragebogen zur sozialen Unterstützung – Kurzform (F-SOZU k 22) Soziale Unterstützung wird in Bezug auf die genutzte Skala nach Sommer und Fydrich (1989) definiert als „das Ergebnis von sozialen Beziehungen und sozialen Interaktionen und deren Verarbeitung durch das Individuum“ (Sommer/Fydrich 1989/5). Sie wird hier aus der Perspektive des Empfängers analysiert. Die Kurzform des FSOZU (K-22) enthält insgesamt 22 Items zu den Bereichen emotionale Unterstützung, praktische Unterstützung, soziale Integration, Vertrauensperson und Zufriedenheit mit sozialer Unterstützung (vgl. ebd. 40). Der Fragebogen wurde in 14 Untersuchungen mit insgesamt 864 Probanden eingesetzt, auch bei Patientinnen mit Mammakarzinom. Die Skala berücksichtigt keine spezifischen Belastungen und erlaubt keine Aussagen über mögliche Ursachen von beispielsweise niedriger sozialer Unterstützung (vgl. ebd. 54). Abbildung 2: Vergleich der Pretestgruppen: Soziale Unterstützung Soziale Unterstützung n=32 4,8 4,6 95% CI F-Sozu k22 4,4 4,2 4,0 3,8 3,6 3,4 N= 11 21 ja nein Interesse IN Schulung 47 Das Thema Krankheitsbewältigung bei Krebserkrankungen ist im Kapitel 3 bereits ausführlich erörtert worden. Ergebnisdarstellung 92 Tabelle 5: Mittelwerte (M) der Pretestgruppen: Soziale Unterstützung Pretest: Interesse an Internetschulung F-Sozu k22 N Pretest: kein Schulungsinteresse F-Sozu k22 Gültig Fehlend Mittelwert Standardabweichung 11 0 4,073 ,656 N Gültig Fehlend Mittelwert Standardabweichung 21 1 4,248 ,693 Mittelwertvergleich: p = .49 ns. (t-Test für unabhängige Stichproben) Sommer und Fydrich geben als Vergleichswert für den F-SOZU K-22 einen Mittelwert (M) von 3,93 an. Der Skalen-Gesamtwert errechnet sich über alle Items, bei einem maximalen Wert von 5,0 (vgl. ebd. Anhang, Tab.2/2). Die 33 Patientinnen der Preteststichprobe weisen im Mittel einen darüber liegenden Wert auf, so dass die Befragten sich als gut sozial unterstützt einschätzen. Die beiden Untersuchungsgruppen unterscheiden sich nicht signifikant hinsichtlich ihrer sozialen Unterstützung. Freiburger Fragebogen zur Krankheitsbewältigung Kurzform (FKV-LIS) Muthny legt der von ihm entwickelten Skala die folgende Definition zu Grunde: „Krankheitsverarbeitung ist die Gesamtheit der Prozesse, um bestehende oder erwartete Belastungen im Zusammenhang mit Krankheit emotional, kognitiv oder aktional aufzufangen, auszugleichen oder zu meistern. [...] Die Krankheitsverarbeitungsmodi sind prinzipiell unabhängig von Kriterien des Verarbeitungserfolges zu definieren.“ (Muthny 1989/5 f.) Dabei sind die Ebenen der Krankheitsverarbeitung als gleichberechtigt zu betrachten, dem Prozesscharakter der Krankheitsverarbeitung ist Rechnung zu tragen, und der soziale Kontext wie auch Persönlichkeits-, Situations- und Umwelteinflüsse können modifizierend wirken. Die fünf Subskalen des FKV-LIS (insgesamt 35 Items) umfassen die Bereiche: depressive Verarbeitung, aktives problemorientiertes Coping, Ablenkung und Selbstaufbau, Religiosität und Sinnsuche sowie Bagatellisierung und Wunschdenken. Zur Einordnung der Pretestdaten werden Vergleichswerte aus anderen Untersuchungen herangezogen (vgl. Muthny 1989/46 ff.). Die Patientinnen der Preteststichprobe lassen sich bis auf geringe Abweichungen mit den angegebenen Werten vergleichen. Ein Vergleich der beiden Untergruppen der Preteststichprobe ergibt keine signifikanten Unterschiede. Ergebnisdarstellung 93 Abbildung 3: Vergleich der Pretestgruppen: Krankheitsbewältigung Krankheitsbewältigung FKV-LIS n=30 4,5 FKV depressiv 4,0 FKV aktiv 3,5 3,0 FKV Ablenkung 2,5 95% CI FKV religiös 2,0 FKV Bagatellisierung 1,5 N= 11 11 11 11 11 19 ja 19 19 19 19 nein Interesse IN Schulung Mittelwertvergleich über die einzelnen Kategorien zwischen beiden Gruppen: p > .05, ns. (t-Test für unabhängige Stichproben) Tabelle 6: Vergleich der Preteststichprobe mit Vergleichswerten – FKV-LIS FKV-LIS: Vergleich der Preteststichprobe mit Vergleichswerten* FKV a DEPR 31,00 Preteststichprobe, N=33 Gültig N Fehlend Mittelwert Standardabweichung FKVAKT FKVABL FKVREL FKVBAG 32,00 32,00 32,00 31,00 2,00 1,00 1,00 1,00 2,00 2,23 3,23 3,33 2,85 2,32 ,70 ,79 ,72 ,73 ,87 a. DEPR=depressiv, AKT=aktiv; ABL=Ablenkung, REL=Religion, BAG=Bagatellisierung Vergleichsstichprobe Mittelwert Norm Norm Norm Norm Norm FKV a FKV DEP FKV AKT FKV ABL FKV REL BAG 1,9200 3,3800 2,9000 2,9200 2,2300 a. *Es handelt sich hierbei nicht um Normwerte, sondern um Ergebnisse unterschiedlicher Untersuchungsstichproben: Patienten nach Herzinfarkt, mit Multipler Sklerose und dialysepflichtige Patienten (N= 947) (Muthny1989/12,46-48) Ergebnisdarstellung 5.1.2 94 Schlussfolgerungen Da etwa ein Drittel der am Pretest teilnehmenden Patientinnen Interesse an einer krankheitsspezifischen Internetschulung äußern, kann von einer ausreichenden Teilnahme von Brustkrebspatientinnen an der Intervention in der Haupterhebung ausgegangen werden. Der Ablauf und die Durchführung der Befragung erweisen sich im Pretest als gut handhabbar, so dass die Vorgehensweise mit geringen Modifikationen in der Haupterhebung übernommen werden konnte (vgl. Kap. 4.2). Eine weitere Intention des Pretests bezieht sich auf die Konstruktion und Länge der Fragebögen in der Haupterhebung. Etwa ein Drittel der Patientinnen (32 % von n = 31) bewerten den Pretest-Fragebogen als zu lang oder sind sich unsicher. Angesichts des umfangreichen Designs der Hauptbefragung mit drei Erhebungszeitpunkten und der Intervention werden die einzelnen Fragebögen dort kürzer gehalten, um einen hohen Rücklauf zu unterstützen und die Patientinnen zu entlasten. Dem Umstand, dass nur eine der Patientinnen bereits über Erfahrungen mit dem Internet verfügt, wird in der Konzeption des Brustkrebsschulungsmoduls (BKM) Rechnung getragen, indem es als grundlegend in das Medium Internet einführende Intervention geplant und durchgeführt wird. Da die Pretest-Patientinnen ihre Situation hinsichtlich der sozialen Unterstützung in beiden Untersuchungsgruppen als gut einschätzen, wird die eingangs geäußerte Vermutung – Internetteilnehmerinnen zeigten möglicherweise einen Mangel an sozialer Unterstützung – nicht bestätigt, und die Skala in der Haupterhebung auf eine Frage zu diesem Themenkomplex reduziert (siehe Fragebogen 3, Frage III 33, im Anhang). Die Aussagen der Patientinnen hinsichtlich der Formen der Krankheitsverarbeitung stützen das Vorhaben der Intervention. Die Daten des Pretests weichen nicht stark von Vergleichswerten ab, so dass die Zielgruppe durchaus auch aktive Bewältigungsformen zeigt. Für diese haben gesundheitsbezogene Information häufig eine unterstützende Funktion (vgl. Kap.2.2.3). Aus den Ergebnissen der Pretest-Untersuchung werden – neben den aus der Literatur entnommenen Annahmen – folgende Hypothesen für die Hauptuntersuchung abgeleitet: Patientinnen, die an der Intervention teilnehmen möchten, sind im Vergleich der Mittelwerte jünger, formal besser ausgebildet und stehen dem Erwerbsleben noch näher als nicht interessierte Brustkrebspatientinnen. Interessierte Patientinnen verfügen zudem häufiger bereits über Computererfahrungen. Ergebnisdarstellung 95 Hinsichtlich des Wunsches nach erkrankungsbezogener Information unterscheiden sich an einer Internetschulung interessierte nicht von nicht interessierten Patientinnen. Die Ergebnisse des Pretests legen die Grundlage für die Planung und Durchführung der Haupterhebung. 5.2 Hauptuntersuchung Während der ersten Hälfte des Jahres 2001 wurde im Reha-Zentrum Lübben die, der Untersuchung zu Grunde gelegte, Intervention sowie die entsprechenden Patientinnenbefragungen durchgeführt. Die an der Befragung teilnehmenden Brustkrebspatientinnen, die sich freiwillig für eine Teilnahme an der angebotenen Internetschulung entscheiden, werden der Interventionsgruppe, die Frauen ohne Inanspruchnahme des Schulungsangebotes der Kontrollgruppe zugeteilt. Dabei stehen zwei wesentliche Fragestellungen im Mittelpunkt. Zum einen soll untersucht werden, inwieweit sich das Profil der Teilnehmerinnen von dem der Nicht-Teilnehmerinnen unterscheidet, zum anderen liegt das Interesse auf der Untersuchung des Internetnutzungsverhalten der Teilnehmerinnen sechs Monate nach RehaEnde, auf möglichen Verhaltens- oder Einstellungsveränderungen dieser Patientinnen im Sinne des Empowerment-Konzeptes sowie in der Beschreibung möglicher fördernder oder hinderlicher Faktoren für die Nutzung des Mediums Internet durch diese Zielgruppe. Diesem Kapitel liegt folgender Aufbau zu Grunde: Zunächst wird die Gesamtstichprobe beschrieben und mit repräsentativeren, größeren Stichproben hinsichtlich einiger soziodemographischer Merkmale verglichen, im Anschluss werden die Daten der einzelnen Untersuchungsgruppen im Querschnitt analysiert und schließlich folgt eine Datenauswertung im Längsschnitt. 5.2.1 Stichprobenbeschreibung In die vorliegende Untersuchung werden alle Patientinnen einbezogen, die zwischen dem 19.01.2001 und dem 16.07.2001 auf Grund der Diagnose Mammakarzinom im Reha-Zentrum Lübben an einer stationären onkologischen Rehabilitation oder Abschlussheilbehandlung (AHB) teilnahmen. Obwohl der Pretest zeigte, dass potentielle, an einer Internetschulung interessierte Patientinnen eher jünger zu sein scheinen als Nicht-Interssierte, wird auf eine Altersgrenze als Einschlusskriterium verzichtet, weisen doch Erhebungen der Internetnutzung in Deutschland beständig auf einen Zuwachs an älteren Menschen in diesem Bereiche hin (vgl. z. B. Heise Online 2003). Zudem spricht der explorative Charakter der Studie gegen solche Ein- bzw. Ausschlusskriterien. Für die Hauptuntersuchung wird also Ergebnisdarstellung 96 für Mammakarzinompatientinnen in diesem Zeitraum eine Vollerhebung angestrebt. Tabelle 7: Teilnahme der Zielgruppe an der Befragung: Rücklauf Erhebungszeitpunkt Gesamtzahl der Brustkrebspatientinnen in Lübben zwischen 19.01.2001 – 16.07.2001 1. Erhebungszeitpunkt (Reha-Beginn, T1) 2. Erhebungszeitpunkt (Reha-Ende, T2) Nachbefragung (sechs Monate nach Entlassung, T3) (postalisch: alle Patientinnen von T1, N = 165) Drop-Out (T1 zu T3) Anzahl der Patientinnen 246 Rücklauf Ausgangswert (100 %) 165 67 % 148 90 % (zu T1) 144 87 % (zu T1) 21 (davon 5 verstorben) Von den 246 Patientinnen insgesamt lehnen 30 Patientinnen die Teilnahme an der Untersuchung bereits während des ersten Kontaktgespräches (10-Minuten-Interview) ab, weitere 23 Patientinnen nach Erhalt des Fragebogens. 20 Frauen werden auf Grund einer fehlenden Einverständniserklärung ausgeschlossen. Acht Patientinnen erscheinen nicht zum Interviewtermin. Tabelle 8: Gründe für Nicht-Teilnahme an der Untersuchung Ablehnungsgrund (Selbsteinschätzung der Patientinnen) Kein Interesse Körperliche Einschränkungen (Augen, Hände) Überforderung Mangelnde deutsche Sprachkompetenz48 Weitere Gründe: 1. Fragebogen nicht abgegeben Keine Einverständniserklärung abgegeben Erschienen nicht zum Interviewtermin Anzahl der Patientinnen: n = 81 20 5 3 2 23 20 8 Über die 81 Patientinnen, die nicht an der Befragung nicht teilnehmen, stehen im Reha-Zentrum Lübben keine weiteren Daten zur Verfügung, die in einer Untersuchung als Vergleichsdaten zur Auswertung hätten kommen können. Die Fragebögen für den zweiten Erhebungszeitpunkt am Ende der Rehabilitation finden die Patientinnen, die zu T1 an der Befragung teilgenommen haben, wenige 48 Insgesamt nehmen nur zwei Patientinnen an der Befragung und an der Internetschulung teil, die nicht deutscher Herkunft sind. Ergebnisdarstellung 97 Tage vor ihrer Abreise in ihrem Patientenbriefkasten zusammen mit einem Anschreiben vor.49 Sechs Monate nach der Entlassung aus der Rehabilitation werden alle 165 Patientinnen der Baselinebefragung angeschrieben und gebeten, einen weiteren Fragebogen postalisch zu beantworten. Für den Fall, dass nach vier Wochen keine Antwort vorliegt, wird mit diesen Frauen telefonisch Kontakt aufgenommen und nochmals um das Ausfüllen des Fragebogens gebeten. Die letzte Nachbefragung erfolgt im Januar 2002; die dazugehörige Nachfassaktion dementsprechend im Februar 2002. Fragebögen, die nach dem 31.03.2002 im Reha-Zentrum Lübben eingehen, können in der Auswertung nicht mehr berücksichtigt werden (2 Bögen). Für die Fragestellung dieser Untersuchung ist ein Vergleich zwischen dem ersten Erhebungszeitpunkt und der Nachbefragung am wichtigsten, da die Umsetzung der Interventionsinhalte nach der Entlassung aus der Rehabilitation im Vordergrund steht. Ein Abgleich zwischen den Patientinnen der Baselinerhebung mit der Nachbefragung ergibt einen Längsschnitt von 144 (87,3 % von N = 165) Brustkrebspatientinnen. 21 Frauen aus der ersten Befragung nehmen folglich nicht am dritten Erhebungszeitpunkt der Untersuchung teil. Von fünf dieser Patientinnen ist bekannt, dass sie während der sechs Monate nach der Entlassung aus der Rehabilitation verstorben sind. In diesen Fällen wurden der Fragebogen mit einer Notiz vom Ehemann der Verstorbenen an das Reha-Zentrum zurückgeschickt. Von den verbleibenden 16 Patientinnen wissen wir nicht, warum sie den dritten Bogen nicht zurückgeschickt haben. Sie sollen im Folgenden näher beleuchtet werden. 5.2.1.1 Drop-Out-Analyse Die Drop-Out-Gruppe (n = 16) unterscheidet sich nicht signifikant von den Untersuchungsteilnehmerinnen50 hinsichtlich des Alters, des Familienstatus und des Nettohaushaltseinkommens. Auch in den Variablen Schulabschluss, Berufsbildung und Erwerbsstatus finden sich keine signifikanten Unterschiede. Schließlich sind auch die Angaben der Patientinnengruppen bezüglich des Wohnortes (Bundesland) sowie des Erkrankungsschweregrades und des Zeitraumes seit dem Wissen um die Diagnose Brustkrebs vergleichbar (siehe im Detail dazu im Anhang). 49 Da der Fragebogen für den zweiten Erhebungszeitpunkt den Patientinnen wenige Tage vor ihrer Entlassung in ihren Briefkasten im Reha-Zentrum gelegt wird, haben Patientinnen, die beispielsweise aufgrund einer Krankheitsverschlechterung vorzeitig verlegt oder entlassen werden, den Bogen nicht bekommen. 50 Das Profil der Untersuchungsteilnehmerinnen wurde bereits einführend in Kapitel 3.1 vorgestellt; im Detail findet sich eine Beschreibung der Untersuchungsstichprobe in Kapitel 5.2.2.1. Ergebnisdarstellung 98 Die Daten zeigen folglich keine Hinweise auf Variablen, die ein Profil von, aus der Untersuchung ausscheidenden Patientinnen aufzeigen könnten, das signifikant von dem Profil der Untersuchungsteilnehmerinnen abweicht. 5.2.1.2 Einordnung der Untersuchungsstichprobe Wie in 5.2.1 beschrieben, konnten zu T1 Daten von insgesamt 165 Patientinnen gewonnen werden. Um die Interpretation der Reichweite der vorliegenden Daten über die vorliegende Stichprobe hinaus zu ermöglichen, soll anhand einiger ausgewählter soziodemographischer Variablen ein Vergleich mit relevanten größeren Stichproben unternommen werden.51 Auf der Grundlage der VDR-Daten (Verband Deutscher Rentenversicherungsträger) zu Brustkrebspatientinnen in der Rehabilitation zeigt sich, dass die Untersuchungsstichprobe insbesondere bei einem Vergleich mit den BfA-Patientinnen älter ist. Diese VDR-Daten repräsentieren die Untersuchungsdaten besonders gut, weil sich die in der vorliegenden Untersuchung konstant gehaltenen Variablen (Erkrankung, Reha-Teilnahme) gleichen (vgl. VDR 2001/32 f. und 76 f.). Aus der Tatsache, dass die Brustkrebspatientinnen in Lübben eher älter sind als die VDR Vergleichsstichprobe, können sich möglicherweise Differenzen im Vergleich des Familienstandes der Stichproben erklären. Während weniger Patientinnen aus Lübben ledig sind als in der VDR-Statistik52, leben mehr Patientinnen der Lübbener Stichprobe verwitwet. Vergleicht man das Alter der teilnehmenden Patientinnen mit den Daten des Krebsregisters für die Brustkrebs-Inzidenzen der neuen Bundesländer (vgl. Stabenow/Eisinger 2001/19 ff.), dominiert in beiden Stichproben die Gruppe der 50-59Jährigen. Betrachtet man den Median der Verteilungen, ist die Untersuchungsstichprobe eher etwas jünger als die Vergleichstichprobe. Die Lübbener Patientinnen sind also nicht unbedingt insgesamt älter bezogen auf die Inzidenzen der Indikation Brustkrebs, sie sind nur in Bezug auf die Inanspruchnahme einer Rehabilitation älter als die VDR-Patientinnen. Im Vergleich der Stadienverteilung des Brustkrebses sind in bei den Daten des Krebsregisters und der der Untersuchungsstichprobe zwar Unterschiede zu erkennen, die Verteilungen erscheinen aber ähnlich. Unterschiede zeigen sich im Wohnort der Patientinnen. Während die Lübbener Patientinnen beinahe ausschließlich in den neuen Bundesländern und Berlin leben, sind dies in der VDR-Stichprobe lediglich 29 % (Berlin eingeschlossen) (vgl. VDR 2001/76 f.). 51 Fragen zur Reichweite der Ergebnisse selbst werden im Kapitel 6 zur Diskussion der Ergebnisse bearbeitet. 52 Die Angaben zum Familienstand beziehen sich auf alle Indikationen bei Frauen, die im Jahr 2000 eine medizinische Rehabilitation in Anspruch nehmen. Ergebnisdarstellung 99 Große Unterschiede sind zudem in der Schulbildung und in den Berufsabschlüssen der Untersuchungsstichprobe im Vergleich mit anderen Stichproben auszumachen. Hier weisen die Lübbener Patientinnen eine vergleichsweise höhere formale Schul- und Berufsausbildung auf. Dies kann möglicherweise auf den großen Anteil der BfA-Versicherten in der Untersuchungsstichprobe zurückzuführen sein (vgl. Anhang). 5.2.1.3 Zusammenfassung Im Rahmen der angestrebten Vollerhebung der Brustkrebspatientinnen im RehaZentrum Lübben im ersten Halbjahr 2001 konnten 67 % dieser Patientinnengruppe für die Untersuchung gewonnen werden. Aufgrund fehlender Daten bzw. Datenzugangs für die 81 nicht an der Befragung teilnehmenden Patientinnen, ist es nicht möglich, Aussagen über deren soziodemographisches Profil zu treffen. Bei den zu T1 teilnehmenden Brustkrebspatientinnen ist ein sehr hoher Rücklauf zu verzeichnen. Lediglich 21 Patientinnen (12,7 %) beteiligten sich zu T3 nicht an der postalischen Nachbefragung. Von fünf dieser Frauen ist bekannt, dass sie im Laufe der sechs Monate zwischen Entlassung und Nachbefragung verstorben sind. Betrachtet man die verbliebenen 16 Drop-Out-Patientinnen im Vergleich mit der Teilnehmerinnengruppe, so sind keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich soziodemographischer Variablen festzustellen. Nur ein Viertel der Drop-Out-Patientinnen gehören der Interventionsgruppe an. Die Einordnung der zu T1 gewonnenen Gesamtstichprobe in größere, repräsentativere Stichproben zeigt ein etwa vergleichbares Profil hinsichtlich grundlegender Variablen. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Untersuchungsstichprobe durch folgende Punkte charakterisiert ist: Die befragten Patientinnen leben beinahe ausschließlich in den neuen Bundesländern und Berlin und sind größtenteils über die BfA versichert. Als (ehemalige) Angestellte verfügen sie über ein vergleichsweise hohes formales Ausbildungsniveau. Dennoch handelt es sich um eine Stichprobe, die gemessen am Diagnosealter und am Erkrankungsschweregrad mit den Daten des Krebsregisters vergleichbar ist. Verglichen mit den Daten des VDR, ist die Untersuchungsstichprobe bezogen auf das Alter bei Inanspruchnahme der Rehaleistungen etwas älter. 5.2.2 Datenauswertung im Querschnitt Der Schwerpunkt der Auswertung liegt in dem Vergleich verschiedener Untergruppen der Gesamtstichprobe. Auf diese Weise soll eine der Hauptfragestellungen der Untersuchung beantwortet werden: das Profil der Brustkrebspatientinnen herauszufiltern, die a) an einer Internetschulung während der Rehabilitation teilnehmen und b) die auch nach der Entlassung aus der Reha-Klinik das Medium Ergebnisdarstellung 100 Internet weiterhin nutzen. Diese Patientinnen werden mit der Kontrollgruppe kontrastiert, die an der angebotenen Intervention nicht teilnimmt. Die Gesamtstichprobe wird im nun in die folgenden Untersuchungsgruppen unterteilt: Tabelle 9: Unterteilung der Gesamtstichprobe in Untergruppen Erhebungszeitpunkt Reha-Beginn (T1) N = 165 Reha-Ende (T2) n = 143 Nachbefragung (T3) n = 135*2 Untersuchungsgruppe Internetteilnehmerinnen (INT) Anzahl Patientinnen n = 78 Kontrollgruppe (KONT) n = 82 (Internetvorkenntnisse (INV)*) n=5 Internetteilnehmerinnen (INT) n = 72 Kontrollgruppe (KONT) n = 71 Internetkurznutzerinnen (INTkurz) -> keine Internet Weiternutzung nach Entlassung Internetlangnutzerinnen (INTlang) -> Internet Weiternutzung nach Entlassung Kontrollgruppe (KONT) n = 41 n = 25 n = 69 *Merke: Die Gruppe der Frauen, die ihre Interneterfahrung als so gut einschätzen, dass sie nicht an der Internetschulung teilnehmen, wird in die Auswertungen nicht eingeschlossen, da es sich um lediglich fünf Patientinnen handelt. *2 Von den 144 Patientinnen, die an der Nachbefragung teilnehmen, gehören 5 zu der Gruppe mit Vorkenntnissen, die nicht eingeschlossen wird. 4 Patientinnen machen keine Angaben zur Weiternutzung des Internets nach Entlassung und können somit keiner Untersuchungsgruppe zugeordnet werden. Deshalb sind zu T3 135 der 144 Patientinnen einbezogen. Diese Querschnitts-Datenauswertung orientiert sich entlang der drei Erhebungszeitpunkte. In der Baselinerhebung stehen soziodemographische Variablen im Vordergrund, am zweiten Erhebungszeitpunkt nimmt die Bewertung der Internetschulung durch die Teilnehmerinnen einen besonderen Stellenwert ein, und in der Nachbefragung liegt das Augenmerk auf einer ausführlichen Beschreibung des Internetnutzungsverhaltens nach der Entlassung aus der Rehabilitation. Ergebnisdarstellung 101 5.2.2.1 Baselineerhebung: Beginn der Rehabilitation Im Folgenden werden die Teilnehmerinnen und Nicht-Teilnehmerinnen der Lübbener Internetschulung gegenübergestellt (INT-Patientinnen vs. KONT-Patientinnen). Diese beiden Gruppen sind auch auf Grund der annähernd gleichen Anzahl von Patientinnen gut vergleichbar. Soziodemographische Variablen Zentral ist hier die Beobachtung, dass die Gruppe der Internetteilnehmerinnen (INT) im Vergleich der Mittelwerte signifikant jünger ist als die der Nicht-Teilnehmerinnen (KONT). Tabelle 10: Vergleich der Mittelwerte (M) zu T1: Alter Gruppenvergleich: Alter zu T1 Internetteilnahme Mittelwert 60,13 Rohwerte Alter Standardab weichung 9,10 Anzahl Gültige N Mittelwert 78 N=78 64,67 Kontrollgruppe Standardab weichung 10,27 Anzahl Gültige N 82 N=81 Mittelwertvergleich: p = .004** (t-Test für unabhängige Stichproben) In der Internetgruppe sind lediglich 52 % der Patientinnen 60 Jahre oder älter, dies betrifft in der Kontrollgruppe mehr als 70 % der Patientinnen. Es ist aber zu beachten, dass in der Gruppe der Nichtteilnehmerinnen eine zweigipfelige Verteilung vorliegt. Während der größere Gipfel bei den 65-69-Jährigen vorliegt, ist eine weitere Häufung bei den 50-54-jährigen Frauen zu beobachten (vgl. Anhang). Signifikante Unterschiede kennzeichnen die beiden Gruppen auch in Bezug auf ihre Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht. Diese wurde berechnet nach Winkler (vgl. VDR 1999/88 ff.).53 Er setzt sich zusammen aus der Schulbildung, dem Nettohaushaltseinkommen und dem Berufsstatus. Insgesamt weist die Stichprobe einen starken Mittelschichtsbias auf. Zwischen den Variablen Schichtindex und Alter liegt eine geringe negative Korrelation vor. Höheres Alter geht demnach eher mit der Zugehörigkeit zu einer niedrigeren Sozialschicht einher (Spearmanscher Korrelationskoeffizient: rs = -.28, p = .001**, n = 143). 53 Der von Müller-Fahrnow gebildete Socio-Economic-Status konnte als Index auf Grund fehlender Daten in der Untersuchungsstichprobe nicht verwendet werden. (Vgl. Müller-Fahrnow 1998/92 ff.) Ergebnisdarstellung 102 Abbildung 4: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1 nach Sozialschichtzugehörigkeit Verteilung nach Sozialschicht zu T1 50 43 40 38 36 Gruppen 30 26 Prozent 20 Internet 20 n=69 14 10 11 kein Internet 4 4 0 3 4 5 6 7 n=74 8 Sozialschichtindex nach Winkler (von '3' bis '9') 3: Unterschicht; 4-6: Mittelschicht 7-9: Oberschicht Rangvergleich: p = .000*** (Mann-Whitney-Test) Betrachtet man die Verteilungen noch einmal getrennt nach Schulbildung, Berufsausbildung und Nettohaushaltseinkommen, so zeigen sich – wie zu erwarten – wieder signifikante Unterschiede. Frauen mit höherer formaler Bildung und höherem Einkommen interessieren sich eher für die Teilnahme am Internetkurs (siehe Anhang). Ein Vergleich des Pro-Kopf-Einkommens jedoch zeigt im Gegensatz zum Nettohaushaltseinkommen keine signifikanten Gruppenunterschiede zwischen Internetund Kontrollgruppe. Eine Erklärung hierfür liegt möglicherweise in den unterschiedlich großen Haushalten der Untersuchungsgruppen. Beide Untersuchungsgruppen unterscheiden sich signifikant hinsichtlich der Größe des Haushalts, in dem sie leben. Bei den am Internet interessierten Frauen leben mehr Personen im Haushalt als in der Kontrollgruppe. So zeigt eine Korrelation zwischen dem Nettohaushaltseinkommen und der Anzahl der Personen im Haushalt einen geringen positiven Zusammenhang (Spearmanscher Korrelationskoeffizient: rs = .36; p = .000***, n = 153). Betrachtet man den Familienstand, so gibt es in der Kontrollgruppe mehr verwitwete Frauen, und es leben dort weniger Frauen mit einem Partner zusammen als bei den Teilnehmerinnen. Dennoch stellt für beide Gruppen die Ehe/Lebensgemeinschaft mit einem Partner die dominierende Lebensform dar. Es ist anzuneh- Ergebnisdarstellung 103 men, dass die Gruppenunterschiede bezüglich der Lebensform durch die unterschiedliche Altersverteilung beeinflusst sind. Tabelle 11: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Familienstand Gruppenvergleich Internetgruppe Anzahl 4 Spalten% 5,1% verheiratet 59 geschieden verwitwet Kontrollgruppe 4 Spalten% 4,9% 75,6% 51 63,0% 8 10,3% 9 11,1% 7 9,0% 17 21,0% 15 19,7% 24 31,6% 61 80,3% 52 68,4% 14 18,4% 21 26,9% 2 Personen Personen im Haushalt 3 Personen INT: n=76, KONT: n=78 4 Personen 41 53,9% 48 61,5% 13 17,1% 8 10,3% 6 7,9% 1 1,3% 5 Personen 2 2,6% 0 ,0% Familienstand ledig Familienstatus INT: n=78, KONT: n=81 nein Partner INT: n=76, KONT: n=76 ja 1 Person Anzahl Familienstatus: p = .18, ns. (Chi Quadrat Test); Zusammenleben mit einem Partner: p = .095, ns. (Chi Quadrat Test), Anzahl der Personen im Haushalt: p = .015** (Mann-Whitney-Test) Wenn auch – wie auf Grund der Altersverteilung in den Gruppen zu erwarten – in der Kontrollgruppe der Anteil der Altersrentnerinnen höher ist als in der Internetgruppe, unterscheiden sich die Untersuchungsgruppen hinsichtlich ihres Erwerbsstatus nicht signifikant. Eine bestehende bzw. anstehende Erwerbstätigkeit könnte jedoch vermutlich ein Faktor sein, der vielleicht zu einer Teilnahme an der Internetschulung motiviert. Dies kann in dieser Untersuchung jedoch nicht weiter geprüft werden. Ergebnisdarstellung 104 Abbildung 5: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1 nach Erwerbsstatus Erwerbsstatus zu T1 Internetgruppe und Kontrollgruppe 70 60 50 INT und KONT 40 Internetteilnahme Prozent 30 n=77 20 Kontrollgruppe 10 n=82 0 s re de An e nt re rs te Al U s lo /B bs EU er rw -/e its be ar u gs ra ta sf lb au ha H s en st de in m gs ta nz ga Erwerbsstatus Merkmalszusammenhang: ns., Chi-Quadrat-Test Bei einem Vergleich der Bundesländer als Lebensraum der Patientinnen und der Wohnortgrößen der beiden Gruppen, stellt man keine signifikanten Unterschiede fest. Vorherrschend sind hier Berlin und kleinere Städte zwischen 10.000 und 100.000 Einwohnern in Brandenburg und Sachsen. Ergebnisdarstellung 105 Tabelle 12: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Wohnort Gruppenvergleich Internetgruppe Spalten% 33,3% Anzahl 32 Spalten% 39,5% Brandenburg 34 43,6% 34 42,0% Sachsen 13 16,7% 14 17,3% Sachsen-Anhalt 2 2,6% 1 1,2% Thüringen 1 1,3% 0 ,0% Mecklenburg-Vorpomme rn 1 1,3% 0 ,0% Hessen 1 1,3% 0 ,0% unter 1000 Einwohnern 9 12,2% 6 7,7% unter 10000 Einwohnern 15 20,3% 13 16,7% unter 100000 Einwohnern 19 25,7% 20 25,6% unter 500000 Einwohnern 4 5,4% 6 7,7% 26 35,1% 33 42,3% 1 1,4% 0 ,0% Berlin Bundesland INT: n=78 KONT: n=81 Größe des Wohnortes INT: n=74 KONT: n=78 Kontrollgruppe Anzahl 26 Wohnort mehr als 500000 Einwohner ungültig Bundesländer: p = .53, ns. (Chi Quadrat Test); Wohnortgröße: p = .28, ns. (Mann-WhitneyTest) Eine große Übereinstimmung zwischen den Gruppen findet man hinsichtlich der Zugehörigkeit zu einem Kostenträger. Die überwiegende Mehrheit sind BfA-Patientinnen. Die Internetteilnehmerinnen haben jedoch signifikant häufiger bereits vorher an einer Rehabilitation teilgenommen. Tabelle 13: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: RV-Träger Gruppenvergleiche Internetgruppe Anzahl 40 Spalten% 51,9% Anzahl 51 Spalten% 67,1% ja 37 48,1% 25 32,9% BfA 60 88,2% 66 90,4% LVA 6 8,8% 7 9,6% privat 1 1,5% Sonstiges 1 1,5% Rentenversicherung Vorherige Teilnahme Rehabilitation Kostenträger Kontrollgruppe nein Merkmalszusammenhang: Rehaerfahrung: p = .40* (Chi Quadrat: exakter Test nach Fisher) Ergebnisdarstellung 106 Hinsichtlich des Erkrankungsschweregrades sind die Gruppenunterschiede nicht signifikant, jedoch in Bezug auf die Zeit, die seit der Diagnose vergangen ist. Die Internetteilnehmerinnen wissen signifikant länger von ihrer Erkrankung, dies korrespondiert möglicherweise mit der häufigeren Reha-Erfahrung in dieser Gruppe. Zum Zeitpunkt der Nachbefragung ist von vier Patientinnen der Interventionsgruppe und einer der Kontrollgruppe bekannt, dass sie in der Zwischenzeit verstorben sind. Abbildung 6: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Erkrankungsstadium Erkrankungsstadium zu T1 Internetgruppe und Kontrollgruppe 60 50 48 Prozent 40 INT und KONT 41 40 39 30 Internetteilnahme 20 n=58 Kontrollgruppe 10 0 7 7 carcinoma in situ Stadium 2 Stadium1 5 6 n=67 Stadium 4 Stadium 3 Erkrankungsstadium Die Errechnung des Erkrankungsstadiums basiert auf Daten aus den Krankenakten Die Stichprobe ist deshalb kleiner. Rangvergleich: p > .0,05, n.s. Mann-Whitney-Test Ergebnisdarstellung 107 Abbildung 7: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Zeitraum nach Diagnosestellung Erkrankungsdauer in Jahren zu T1 Internetgruppe und Kontrollgruppe 70 60 61 61 50 40 INT und KONT 30 Internetteilnahme Prozent 20 23 19 10 0 n=71 13 8 Kontrollgruppe 4 1 2 3 n=75 4 5 8 9 12 Krankheitsdauer in Jahren Rangvergleich: p = .049* (Mann-Whitney-Test) Informations- und Unterstützungsbedürfnis Signifikant unterscheiden sich die Untersuchungsgruppen hinsichtlich ihres Wunsches nach mehr Austausch mit anderen über ihre Erkrankung. Die am Internet interessierten Frauen zeigen hier ein größeres Bedürfnis. Es sind 39 % der Frauen dieser Gruppe, die eher ein größeres Bedürfnis nach einem erkrankungsbezogenen Austausch haben. Mehr als die Hälfte der Internetteilnehmerinnen und der Kontrollgruppe sind sehr an zusätzlichen Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs interessiert. Betrachtet man die Angaben der Patientinnen beider Gruppen zur Frage nach konkreten Themen, über die Informationen gewünscht werden (Freitextfrage), so dominieren die Wünsche nach Informationen zur Krebsnachsorge (z. B. Ernährung, Untersuchungen, Selbsthilfe, Sport, Schwangerschaft) zu alternativen Heilmethoden und zu schulmedizinischen Fragen (z. B. Ursachen und Entstehung von Krebs, neueste Forschungsergebnisse, Medikamente). Ergebnisdarstellung 108 Tabelle 14: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Informations- und Gesprächswunsch Untersuchungsgruppen Internetteilnahme Kontrollgruppe Spalten% 14,3% Anzahl stimmt nicht Anzahl 11 stimmt kaum 23 stimmt eher Wunsch nach Informationen und Gesprächen über die Erkrankung 17 Spalten% 21,3% 29,9% 26 32,5% 18 23,4% 18 22,5% stimmt genau 25 32,5% 19 23,8% Wunsch nach mehr Information über Behandlungsmöglichkeiten, INT:n=78, KONT: n=82 stimmt nicht 6 7,7% 12 14,6% stimmt kaum 14 17,9% 16 19,5% stimmt eher 22 28,2% 23 28,0% stimmt genau 36 46,2% 31 37,8% Wunsch nach mehr Gesprächen über Erkrankung mit anderen, INT:n=78, KONT:n=82 stimmt nicht 20 25,6% 37 45,1% stimmt kaum 28 35,9% 22 26,8% stimmt eher 19 24,4% 15 18,3% stimmt genau 11 14,1% 8 9,8% Wunsch nach mehr Information über Brustkrebs, INT:n=77, KONT: n=80 Rangvergleich: p = .14, ns. (Informationen über Brustkrebs) p = .23, ns. (Behandlungsinformationen) p = .023* (Gesprächswunsch) (alle: Mann-Whitney-Test) Als Informationsquelle zu erkrankungsbezogenen Themen steht für beide Untersuchungsgruppen zu Beginn der Rehabilitation der Arzt an erster Stelle. Internetinteressierte Patientinnen scheinen im Vergleich zur Kontrollgruppe einen etwas größeren Bezug zu externalen Informationsquellen wie Büchern, Zeitungen und Rundfunk/Fernsehen zu haben; sie nutzen aber auch den Informationsaustausch mit anderen Betroffenen vergleichsweise häufiger als die Vergleichsgruppe. Für die Kontrollgruppe scheinen als Informationsquelle Angehörige und Freunde ebenso wichtig zu sein wie andere Betroffene. Das Internet spielt zu diesem Zeitpunkt in beiden Gruppen keine wichtige Rolle, wenn es auch in der Interventionsgruppe häufiger angegeben wird. Ergebnisdarstellung 109 Tabelle 15: Informationsquellen zu T1 Gruppenvergleich Informationsquellen zu T1 Rundfunk und Fernsehen 1 Bücher 1 Zeitungen und Zeitschriften 1 Beratungsstellen 1 Selbsthilfegruppen 1 Ärzte 1 Informationsquellen1 Pflegepersonal 1 Psychotherapeuten 1 Internet 1 Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Gesamt 104 74,0 58,0 65,8 51 44 95 66,2 54,3 60,1 58 51 109 75,3 63,0 69,0 7 7 14 9,1 8,6 8,9 6 3 9 Spalten % 3,7 5,7 Anzahl 65 68 133 84,4 84,0 84,2 8 6 14 10,4 7,4 8,9 Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Angehörige und Freunde 1 Einzelne Betroffene 1 Anzahl Sonstiges 1 Kontrolle 47 7,8 Anzahl Anzahl gar nicht 1 Internet 57 Spalten % 8 8 16 10,4 9,9 10,1 9 3 12 11,7 3,7 7,6 16 20 36 20,8 24,7 22,8 31 22 53 40,3 27,2 33,5 Anzahl 0 2 2 Spalten % ,0 2,5 1,3 Anzahl 0 0 0 Spalten % ,0 ,0 ,0 77 81 158 100,0 100,0 100,0 Spalten % Anzahl bezogen auf die Fälle Gesamt Spalten % bezogen auf die Fälle Fragt man zu Beginn der Rehabilitation nach bereits bestehenden Kontakten zu unterstützenden Einrichtungen, so geben in beiden Gruppen mehr als Zweidrittel der Patientinnen an, über keine Kontakte dieser Art zu verfügen. Ergebnisdarstellung 110 Tabelle 16: Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1 Gruppenvergleich Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1 Selbsthilfegruppen 1 Beratungsstellen 1 Kontakt zu Unterstützung Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Internet 7 Kontrolle 5 Gesamt 12 9,6 6,5 8,0 7 10 17 9,6 13,0 11,3 7 7 14 Sportgruppen zu Brustkrebs 1 Anzahl Spalten % 9,6 9,1 9,3 Psychotherapeuten 1 Anzahl 11 12 23 15,1 15,6 15,3 51 51 102 69,9 66,2 68,0 5 3 8 6,8 3,9 5,3 73 77 150 100,0 100,0 100,0 Anzahl gar nicht 1 Sonstiges 1 Spalten % Spalten % a Anzahl Spalten % Anzahl der Fälle Gesamt Spalten % bezogen auf Fälle a. Hier wurden z.B. Lachgruppe oder Krankengymnastik, Freunde und einzelne Betroffene genannt. Computer und Internet Die Internet-Patientinnen zeichnen sich durch signifikant größere Erfahrung im Umgang mit Computern aus als die Vergleichsgruppe. Wenn auch in der Interventionsgruppe signifikant häufiger bereits Erfahrungen mit dem Medium Internet bestehen, so ist diese Gruppe jedoch insgesamt sehr klein. Von den insgesamt 165 Patientinnen der Stichprobe zu T1 schätzen – wie bereits erwähnt – nur fünf Frauen ihre Internetkenntnisse als gut genug ein, um aus diesem Grund nicht an dem angebotenen Internetkurs teilzunehmen. Es handelt sich dabei um jüngere Patientinnen, die überwiegend in den alten Bundesländern leben. Diese Patientinnen werden in der Auswertung nicht berücksichtigt. Ergebnisdarstellung 111 Tabelle 17: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Computer- und Interneterfahrung Untersuchungsgruppen Erfahrung mit Computer und Internet zu T1 Internetgruppe Kontrollgruppe Anzahl Anzahl 51 Spalten% 66,2% 27,3% 12 15,6% 20 26,0% 14 18,2% 67 88,2% 75 97,4% mittel 5 6,6% 1 1,3% ja 4 5,3% 1 1,3% nein Computererfahrung, mittel INT: n=77, KONT:n=77 ja Interneterfahrung, INT:n=76, KONT:n=77 nein 36 Spalten% 46,8% 21 Computererfahrung: p = .026*, Mann-Whitney-Test, Interneterfahrung: p = .028*, Mann-Whitney-Test Die Gruppe derer, die bereits vor Beginn des Internetkurses weiss, wo sie nach der Entlassung dieses Medium nutzen kann, ist bei den Kursteilnehmerinnen wesentlich größer als in der Kontrollgruppe. Dennoch kennen auch bei den InternetInteressierten mehr als ein Drittel keine für sie verfügbare Möglichkeit der Internetnutzung nach der Entlassung aus der Rehabilitation. Tabelle 18: Wissen um einen Internetzugang zu T1 Gruppenvergleich Zugang zum Internet zu T1 gar nicht zu Hause Zugang zum Internet am Arbeitsplatz bei Freunden oder Verwandten Sonstiges Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Internet 27 Kontrolle 42 Gesamt 69 36,0 77,8 53,5 22 5 27 29,3 9,3 20,9 8 3 11 10,7 5,6 8,5 23 6 29 30,7 11,1 22,5 2 0 2 2,7 ,0 1,6 75 54 129 100,0 100,0 100,0 Während lediglich 23 Patientinnen der Kontrollgruppe (von n = 82) Menschen kennen, die sie bei der Internetnutzung unterstützen könnten, sind dies bei den Teilnehmerinnen sehr viel mehr (61 von n = 78). Kinder und Enkelkinder werden Ergebnisdarstellung 112 als Unterstützungsgeber am häufigsten genannt; aber auch der Partner wird in vielen Fällen angegeben. Tabelle 19: Wissen um Unterstützung bei der Internetnutzung zu T1 Können Sie sich vorstellen, dass es Personen in Ihrer Umgebung gibt, die Sie beim Umgang mit dem Internet unterstützen könnten? Partner Kinder Unterstützung bei der Internetnutzung Enkelkinder Freunde Sonstige Personen Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Gruppenvergleich Internet 15 Kontrolle 6 Gesamt 21 24,6 26,1 25,0 40 12 52 65,6 52,2 61,9 16 10 26 26,2 43,5 31,0 14 6 20 23,0 26,1 23,8 5 0 5 8,2 ,0 6,0 61 23 84 100,0 100,0 100,0 a a. Hier wurden genannt: Bruder, Geschwister, Kollegen, Neffe, Verwandte. Diese Ergebnisse weisen auf mögliche hemmende bzw. fördernde Faktoren hinsichtlich einer Teilnahme an dem angebotenen Internetkurs hin. Es scheint, dass das Wissen um die Verfügbarkeit eines Internetanschlusses nach der Entlassung aus der Rehabilitation wie auch das Wissen um potentielle Unterstützer beim Erlernen des Internets bereits bei Entscheidung für oder gegen eine Schulungsteilnahme in Lübben durchaus eine Rolle spielen könnten. Die Frage, welche Variablen möglicherweise eine Entscheidung für oder gegen die Teilnahme an einer Internetschulung vorhersagen können, soll an späterer Stelle in diesem Kapitel behandelt werden. Querschnittsbetrachtung der verwendeten Skalen zu Reha-Beginn An dieser Stelle sollen für beide Untersuchungsgruppen (INT und KONT) deren Ausgangswerte für die Skalen zur Kontrollüberzeugung, zur Selbstwirksamkeitserwartung und zur Lebensqualität dargestellt werden. Ergebnisdarstellung 113 Kontrollüberzeugung In der Untersuchung wurde die Skala zur Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit von Lohaus und Schmitt verwendet. KKG-I steht für den Internalitätswert, der besagt, ob eine Person glaubt, krankheitsbezogene Ereignisse selbst kontrollieren zu können, so dass eine entsprechende Handlungsbereitschaft zum Erhalt des eigenen Gesundheitszustandes angenommen werden kann. KKG-P (soziale Externalität) repräsentiert den Glauben, dass der eigene körperliche Zustand durch das Handeln Anderer bestimmt wird. Hier besteht wenig Bestrebung zur Eigeninitiative, jedoch wird eine hohe Compliance angenommen. Beide Subskalen sollen möglichst in Verbindung zu einander interpretiert werden (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/20 ff.). Abbildung 8: Darstellung der Untersuchungsgruppen – Kontrollüberzeugung zu T1 Kontrollüberzeugung KKG zu T1 27 26 25 24 kkgiFB1 Internalität 95% CI 23 22 kkgpFB1 soziale Externalität 21 N= 78 78 81 INT 81 Vergleicht man die Gruppen INT und KONT bezüglich ihrer Werte zur Kontrollüberzeugung (Wertebereich: 7–42, größere Werte = höhere Kontrollüberzeugung) am ersten Erhebungszeitpunkt, so sind keine signifikanten Unterschiede zu erkennen (t-Test für unabhängige Stichproben: p > .05, ns.). KONT Untersuchungsgruppen Tabelle 20: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen zu T1: Kontrollüberzeugung kkgiFB1a Anzahl 78 Spalten% 48,8% Mittelwert 25,08 Standardab weichung 5,21 kkgpFB1 78 48,8% 23,90 4,14 kkgiFB1 82 51,3% 25,28 5,83 kkgpFB1 82 51,3% 23,17 5,69 Kontrollüberzeugung zu T1 INT Gruppen KONT a. kkgi = Internale Kontrollüberzeugung; kkgp = soziale Externalität Ergebnisdarstellung 114 Die Mittelwerte der Patientinnengruppen der vorliegenden Untersuchung liegen im Vergleich mit den angegebenen Normwerten einer Erwachsenen-Stichprobe von Lohaus und Schmitt im durchschnittlichen Bereich (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.). Tabelle 21: Normwertetabelle (Ausschnitt) für die Skala zur Kontrollüberzeugung (KKG) Rohwerte KKG-I 21-23 24-26 27-28 29-30 31-33 KKG-P 14-15 16-18 19-20 21-23 24-25 Normwerte Z-Wert 90 95 100 105 110 Klassifikation T-Wert 40 45 50 55 60 Prozentränge (16) 31 50 69 84 Durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich KKG-I: internale Kontrollüberzeugung; KKG-P: soziale Externalität Bereich der als durchschnittlich bezeichneten Werte: Z-Wert = 90-110, T-Wert = 40-60, PR = 31-84 (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.) Selbstwirksamkeit Die von Schwarzer und Jerusalem entwickelte Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung (SWE) misst „die subjektive Überzeugung, kritische Anforderungssituationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können. Dabei wird an neue oder schwierige Situationen aus allen Lebensbereichen gedacht sowie an Barrieren, die es zu überwinden gilt. SWE soll die konstruktive Lebensbewältigung vorhersagen.“ (Schwarzer/Jerusalem 1999S. 5) Schwarzer gibt an, dass die Mittelwerte in den meisten Stichproben bei ca. 29 Punkten liegen bei einer Standardabweichung von ca. 4 Punkten (M = 29, s = 4). Die Skala wurde insgesamt an mehr als 18.000 Teilnehmern erprobt, z. B. Schüler, Lehrer, Herzpatienten, aber auch Krebspatienten (vgl. ebd.). Beide Untersuchungsgruppen liegen mit ihren Mittelwerten innerhalb dieser Bezugsgrößen. Ergebnisdarstellung 115 Abbildung 9: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 Wertebereich: 10-40 33 32 31 95% CI SWE1 30 29 28 27 26 N= 78 82 Internetgruppe Kontrollgruppe Bei einem Vergleich der Angaben zur Selbstwirksamkeitserwartung weisen die Frauen, die nicht am Internetkurs teilnehmen möchten, zum ersten Erhebungszeitpunkt signifikant höhere Werte auf als die Patientinnen, die zu dem Zeitpunkt eine Teilnahme planen (p= .042*, t-Test für unabhängige Stichproben). Untersuchungsgruppen Tabelle 22: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung Selbstwirksamkeitserwartung Gruppen INT KONT Anzahl 78 Spalten% 48,8% Mittelwert 28 Standardab weichung 6 82 51,3% 30 7 Lebensqualität Der EORTC QLQ C-30 (vgl. Aaaronson et al. 1993) als Messinstrument, das speziell für die subjektive Einschätzung der erkrankungsbezogenen Lebensqualität von Krebspatienten entwickelt wurde, umfasst vier Unterbereiche: den globalen Lebensqualitätsscore, fünf Funktionsskalen und drei Symptomskalen sowie sechs Symptom-Einzelitems. Bezüglich der Einschätzung der eigenen Funktionsfähigkeit, geben die Kontrollpatientinnen zu Beginn der Rehabilitation signifikant höhere Werte in der kognitiven Funktion an (p = .035*, Mann-Whitney-Test). Diese liegt bei den Internetteilnehmerinnen unter dem publizierten Vergleichswert (vgl. King 1996). Die Internetteilnehmerinnen hingegen geben sowohl ihre physische wie auch ihre rollenbezogene Funktion signifikant größer an als die Kontrollgruppe (p = .005**, p = .03*, beides Mann-Whitney-Test). Hinsichtlich ihrer emotionalen Funktion Ergebnisdarstellung 116 schätzen beide Gruppen diese unterhalb des publizierten Vergleichswertes ein (vgl. ebd.). Vergleicht man die Symptomskalen der Internet- und -Kontrollgruppe, ergeben sich signifikante Unterschiede in den Items Schmerz und Kurzatmigkeit (p = .017* und p = .014*, Mann-Whitney-Test). Die Internetteilnehmerinnen geben hier weniger Symptome an als die Kontrollgruppe, die mit ihren Einschätzungen über den Vergleichswerten liegt. Tabelle 23: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen und einer Vergleichsstichprobe: EORTC QLQ C-30 EORTC QLQ - C30 Skalen Lebensqualität global körperliche Funktion emotionale Funktion Rollenfunktion Kognitive Funktion Soziale Funktion Müdigkeit Übelkeit Schmerz Kurzatmigkeit Schwäche Appetitlosigkeit Verstopfung Durchfall Finanzielle Belastung Internetgruppe (Mittelwerte und Standardabweichung) 60,42/16,48 78,91*/15,69 60,10/24,75 64,33**/25,48 70,44*/29,68 76,55/26,43 42,53/26,98 6,29/15,52 28,23**/28,23 14,45**/21,84 39,73/36,14 7,26/19,86 12,82/28,06 2,12/8,14 21,75/30,81 Kontrollgruppe (Mittelwerte und Standardabweichung) 58,85/20,68 70,79*/19,40 60,93/28,46 53,63**/34,10 80,70*/22,24 67,90/34,98 47,88 /27,89 7,00/19,49 41,83**/34,56 28,85**/34,15 46,95 /40,12 15,25/32,55 11,91 /25,46 4,93/15,01 19,93 7 30,99 Vergleichswert (vgl. King 1996/564)54 Mittelwert/Standardabw. 50-60/22-29 51-80/18-29 67-74/22-25 50-74/29-44 79-84/18-25 65-79/25-33 30-50/18-31 5-17/9-28 17-35/22-34 entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt entfällt Der Wertebereich liegt zwischen 0–100; höhere Werte bedeuten eine größere Funktionsfähigkeit, Lebensqualität bzw. mehr Symptome. 5.2.2.2 Ergebnisse der logistischen Regression zu T1 Zur Untersuchung der Frage, ob oder wenn ja, durch welche Variablen ein Interesse für eine Teilnahme an der Internetschulung vorhergesagt werden kann, wird eine multiple logistische Regression durchgeführt. Die abhängige Variable hat die Ausprägung „Interesse an der Internetschulung“ (n = 78) oder „Kein Interesse an der Internetschulung“ (n = 82). Als unabhängige Variablen wurden Alter, Sozialschicht, Körperfunktionsskala und Schmerzskala des EORTC QLQ C-30 sowie Computererfahrung und Reha-Erfahrung einge- 54 In die Arbeit von King wurden Krebspatientenstichproben mit unterschiedlicher Diagnose einbezogen: größtenteils Lungenkrebs, Brustkrebs, Eierstockkrebs, Kopf- undHalskrebs, Darmkrebs, Melanom, Speiseröhrenkrebs. (Vgl. King 1996/558) Ergebnisdarstellung 117 setzt. Diese Variablen weisen einen Zusammenhang mit der für die logistische Regression gewählte abhängige Variable auf (Kodierung: Internetinteresse = 1, kein Interesse = 0), der sich in der Korrelation zeigt: Tabelle 24: Ergebnisse der Korrelation zu T1 Variable Kodierung Sozialschichtindex nach Winkler (3-9)55 Alter Computererfahrung körperliche Funktion 3 = Unterschicht – 9 = Oberschicht Schmerz keine Kodierung 1 = nein, 2+3 = ja 0-100; höhere Werte = bessere Funktion 0-100; höhere Werte = größere Schmerzen Korrelationskoeffizienten r = ,35** r = -,23** r = ,17* r = ,23** r = -,22** Signifikanzniveau: p < .05, * p <= .05; ** p <= .01; ***p <= .001; Korrelation nach Pearson Diese Variablen wurden nun in die multiplen logistischen Regression als unabhängige Variablen aufgenommen. Auf Grund von fehlenden Angaben in der unabhängigen Variablen beträgt die Fallzahl für die logistische Regression n = 136. Unabhängig von den einbezogenen Variablen können 50,7 % der Fälle richtig klassifiziert werden; unter Einbeziehung der unabhängigen Variablen sind dies 59,2 %. Etwa 8 % der Zuordnung der Patientinnen in die Gruppe der Internetinteressierten oder Nichtinteressierten werden durch die unabhängigen Variablen erklärt. Als Vorgehensweise in der logistischen Regression wurde die backwards selection gewählt (bei n = 136 einbezogenen Fällen). Die Variablen Schmerz und Sozialschicht ergeben signifikante Ergebnisse (siehe dazu auch Anhang). Tabelle 25: Ergebnisse der logistischen Regression zu T1 Variable Schmerz1 Sozialschichtindex2 B (Rohgewichte) -,016 -1,694 Exp.(B) Odds Ratio ,984 ,184 p (Signifikanz) ,008** ,016* 1 Referenzkategorie: Schmerzfreiheit; 2 Referenzkategorien: Patientinnen aus der Oberschicht gegen Patientinnen aus der Mittel- schicht 55 Hier wurde der Schichtindex nach Winkler in den Stufen von 3 bis 9 (3=Unterschicht; 4-6=Mittelschicht, 7-9=Oberschicht) verwendet; für die nachfolgende logistische Regression wurde der Schichtindex dreistufig eingesetzt, indem die Unterstufen zusammengefasst wurden. Ergebnisdarstellung 118 Die Ergebnisse lassen sich derart interpretieren, dass Patientinnen, die der Mittelschicht angehören, gegenüber Patientinnen aus der Oberschicht eine um 83,6 % geringere Wahrscheinlichkeit aufweisen, Interesse an der Internetschulung zu zeigen.56 Gleichzeitig haben Patientinnen, die zu T1 höhere Schmerzen angeben eine pro Schmerzeinheit (Wertebereich: 0-100) 1,8 %ig geringere Wahrscheinlichkeit, sich für den Internetkurs zu interessieren. 5.2.2.3 Zusammenfassung der Ergebnisse zu T1 Dieses Kapitel dient der Gegenüberstellung der beiden Untersuchungsgruppen: Patientinnen, die sich für eine Teilnahme an einem erkrankungsspezifischen Internetkurs im Rahmen der stationären Rehabilitation interessieren und Frauen, die kein Interesse daran zeigen. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, da die Verteilung auf die Untersuchungsgruppen nicht randomisiert werden konnte. Im Folgenden soll das Profil der Internet-Interessierten zusammenfassend dargestellt werden.57 Die Internetgruppe weist einen Altersdurchschnitt von etwa 60 Jahren auf. Sie ist somit im Mittel jünger als die Kontrollgruppe. Insgesamt handelt es sich bezogen auf die Altersverteilung der bundesdeutschen Internetnutzer um eine Zielgruppe mit verhältnismäßig hohem Alter, insbesondere da es sich ausschließlich um Frauen handelt. In höheren Altersgruppen gehören überproportional mehr Männer zu den Internetnutzern als bei Menschen jüngeren Alters (vgl. Heise Online 2003). Hinsichtlich der Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht (Schichtindex nach Winkler) zeichnet sich die Gesamtstichprobe durch einen Mittelschichtsbias aus; die Internetgruppe gehört jedoch häufiger höheren Schichten an. Zwischen dem Alter und der sozialen Schicht kann ein geringer aber negativer Zusammenhang aufgezeigt werden. Höheres Alter scheint demnach mit der Zugehörigkeit zu einer niedrigeren sozialen Schicht einherzugehen. Es zeigen sich Hinweise, dass die Teilnahme am Internetkurs durch die Variable Sozialschicht vorhergesagt werden kann; die Zugehörigkeit zu einer höheren Sozialschicht spricht eher für ein Interesse am angebotenen Internetkurs. In der Gruppe der Internetpatientinnen liegt im Vergleich der Mittelwerte der Zeitpunkt der Brustkrebsdiagnose bereits länger zurück im Vergleich zur Kon- 56 Die Sozialschichtvariable weist hier drei Ausprägungen auf (Unter- Mittel- und Oberschicht). Der Unterschicht gehören insgesamt lediglich 3 Patientinnen an (Mittelschicht: 118; Oberschicht: 15). Für die Regressionsanalyse musste die Variable recodiert werden, so dass die Patientinnen der Unterschicht der Mittelschicht zugeordnet wurden. 57 Hier sind – wenn nicht anders angegeben – signifikante Ergebnisse vorgestellt. Ergebnisdarstellung 119 trollgruppe. Die Internetpatientinnen haben bereits vor dieser Rehabilitation schon häufiger an einer Reha-Maßnahme teilgenommen als die Kontrollgruppe. Die Mehrzahl der Patientinnen (in beiden Gruppen) lebt bereits seit zwei Jahren mit der Diagnose Brustkrebs. Dennoch verfügen in beiden Untersuchungsgruppen nur etwas mehr als ein Drittel der Frauen über Kontakte zu unterstützenden Einrichtungen und Maßnahmen wie Selbsthilfegruppen, Sportgruppen oder Psychotherapie. Als Informationsquelle in Bezug auf die Erkrankung steht in beiden Gruppen der Arzt an erster Stelle; das Internet hat einen eher geringen Stellenwert. Es wünschen sich jedoch mehr als die Hälfte der Frauen in beiden Gruppen mehr Informationen zu ihrer Behandlung. Bei den Internetpatientinnen ist zudem der Wunsch nach einem vermehrten Austausch über die Erkrankung mit anderen stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe. Dies wünschen sich 39 % der Frauen in der Internetgruppe. Häufiger verfügen die Internet-Interessierten über Vorerfahrungen im Umgang mit Computern (mehr als 50 %) im Vergleich zur Kontrollgruppe. Sie wissen auch bereits vor Beginn des Kurses häufiger um Personen, die sie nach RehaEnde mit dem Internet unterstützen und um einen Internetzugang, zu dem sie Zugang haben können (mehr als 70 %). Das Wissen um Unterstützung und um einen Internetzugang könnten fördernde Faktoren für eine Teilnahme an einer solchen Schulung sein. Hinsichtlich möglicher hinderlicher Faktoren fällt auf, dass die Patientinnen der Kontrollgruppe mehr Schmerzen und eine schlechtere körperliche Verfassung angeben. Hier zeigt sich entsprechend in der Korrelation ein geringer negativer Zusammenhang zwischen der Entscheidung für den Internetkurs und Schmerzwerten sowie der körperlichen Rollenfunktion. Auffällig ist, dass die Internet-Patientinnen sich für eine Kursteilnahme entscheiden, obwohl sie ihre kognitive Rollenfunktion geringer einschätzen als die Kontrollgruppe und ihre Werte sogar unter den publizierten Vergleichswerten liegen. Zudem verwundern die in der Internetgruppe niedrigeren Werte in der Selbstwirksamkeitserwartung im Vergleich zur Kontrollgruppe. Das Interesse an einer Internetschulungsteilnahme scheint also nicht unbedingt mit einer höheren Überzeugung einherzugehen, kritische Anforderungssituationen aus eigener Kraft bewältigen zu können. 5.2.2.4 Zweiter Erhebungszeitpunkt: Ende der Rehabilitation Dieser Teil konzentriert sich auf die Beschreibung der Befragungsergebnisse zur Internetschulung. Die Ergebnisse beziehen sich also ausschließlich auf die Internet-Gruppe der Brustkrebspatientinnen (INT). Ergebnisdarstellung 120 Außerdem werden die Internetpatientinnen im Hinblick auf ihr Informations- und Unterstützungsbedürfnis am Ende der Reha-Maßnahme mit der Kontrollgruppe verglichen. Auswertung der Intervention Von den Patientinnen, die in der ersten Hälfte des Jahres 2001 an der Internetschulung im Reha-Zentrum Lübben teilnehmen, sind mehr als die Hälfte der Frauen bei allen drei Terminen dabei. Abbildung 10: Teilnahme an Internetschulungsterminen zu T2Fehler! Anzahl der wahrgenommenenSchulungstermine Schulungsteilnehmerinnen (n=72) Fehlend 1 mal 9,0% 6,4% 2 mal 29,5% 3 mal 55,1% Die Unterschiede in der Anzahl der in Anspruch genommenen Schulungstermine lässt sich teilweise mit überlappenden medizinischen Anwendungen erklären, die für die Patientinnen Pflichttermine darstellten, oder auch mit Versäumnissen auf Grund akkut auftretender gesundheitslicher Verschlechterungen sowie mit vorzeitiger Abreise. Ergebnisdarstellung 121 Tabelle 26: Übungszeiten der Internetgruppe außerhalb der Schulung zu T2 Übungszeit Stunden 38 Übungszeit Anzahl 39 40 39 Mittelwert 3,16 3,33 Standardabweichung 2,03 2,11 Übungszeiten der Internetpatientinnen außerhalb der Schulungszeiten; n=78 Gültig N Fehlend Betrachtet man die Übungszeiten im Internetraum außerhalb der Schulungszeiten, verbringen mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen weitere Zeit am Computer. Wenn auch die meisten Patientinnen etwa 1-2 Stunden zusätzlich im Internet surfen, gibt es auch Teilnehmerinnen, die bis zu 7 Stunden als Übungszeit angeben. Nach Beendigung der Schulung werden die Kursteilnehmerinnen nach ihrer Selbsteinschätzung zu Sicherheit und zum Weiternutzungswunsch bezüglich des Internets gefragt. Mehr als die Hälfte der Frauen fühlt sich eher bis sehr sicher im Umgang mit der neuen Technik, aber sogar zwei Drittel der Patientinnen möchte auch nach der Entlassung weiter im Internet surfen. Der Internetkurs kann offenbar eine Einführung in das Medium Internet vermitteln und vor allem weiterführendes Interesse wecken. Abbildung 11: Einschätzung der Internetgruppe zu Internetkenntnissen zu T2 Fühlen Sie sich sicher im Umgang mit dem Internet? n = 69 50 45 40 30 32 Prozent 20 10 13 10 0 stimmt nicht stimmt k stimmt eher stimmt genau Fühlen Sie sich sicher im Umgang mit dem Ergebnisdarstellung 122 Abbildung 12: Wunsch der Internetgruppe zu T2 nach Nutzung des Internets nach RehaEnde Möchten Sie das Internet nach Ihrer Entlassung weiter nutzen? n = 68 50 40 40 34 30 Prozent 20 21 10 0 6 stimmt nicht stimmt kaum stimmt eher stimmt genau Möchten Sie das Internet nach Ihrer Entlassung weiter nutzen? Die Patientinnen werden außerdem aufgefordert, anzugeben, ob ihnen öffentliche Einrichtungen bekannt sind, wo im Internet gesurft werden kann. 15 Teilnehmerinnen nennen daraufhin Büchereien, Internet-Cafés oder Einkaufszentren.58 Eine weitere Freitextfrage beschäftigt sich mit der Bewertung der in der Schulung ausgewählten Internetseiten. Negativurteile gibt es kaum; Werbung und lange Texte sowie Erfahrungsberichte von anderen Betroffenen werden hier vereinzelt genannt. Die als besonders interessant angegebenen Websites lassen sich zusammenfassen als solche, die speziell Fragen zum Thema Brustkrebs behandeln, die Erlebnisberichte, den Austausch mit anderen oder Selbsthilfe thematisieren (wie z. B. www.inkanet.de), aber auch allgemein Suchmaschinen oder die Seiten des Arbeitsamtes. 58 Während der Schulung liegt eine Zusammenstellung öffentlicher Internetzugänge in Berlin, Brandenburg und Sachsen aus (siehe Anhang). Ergebnisdarstellung 123 Tabelle 27: Bewertung der Internetschulung zu T2 Gründe, warum die Internetschulung interessant war.... Informationen über Erkrankung Anzahl Selber nach gewünschten Informationen suchen Anzahl Neue Technik kennengelernt Anzahl Mit anderen per E-Mail kommunizieren Anzahl Austausch mit anderen Schulungsteilnehmern Anzahl Internetschulung war nicht interessant Anzahl Spalten % Spalten % Spalten % Spalten % Spalten % Spalten % Anzahl der Fälle 44 62,9 57 81,4 47 67,1 21 30,0 22 31,4 5 7,1 70 Gesamt Spalten % bezogen auf die Fälle 100,0 Für die überwiegende Zahl der Patientinnen ist die Internetschulung insbesondere deshalb interessant, weil sie diese befähigt hat, nun selbständig nach Informationen suchen zu können, die sie interessieren. Dieser Aspekt kann auf eine Aktivierung im Sinne des Empowerments hinweisen. Insgesamt scheint der informative Aspekt für die Teilnehmerinnen weitaus wichtiger gewesen zu sein als der kommunikative. Auf die Frage nach Verbesserungsvorschlägen für die Schulungsdurchführung (Freitextfrage) wünschen sich viele Patientinnen mehr Schulungstermine als die drei angebotenen. Auch eine bessere Koordination der Schulungstermine wird angesprochen, denn auf Grund der Priorisierung der medizinischen Anwendungen können nicht alle Teilnehmerinnen alle drei Termine wahrnehmen. Eine weitere mehrfach geäußerte Anregung betrifft eine mögliche Aufteilung der Kurse in Anfängerinnen und Fortgeschrittene. Informations- und Unterstützungsbedürfnis Am Ende der Rehabilitation unterscheiden sich die Internetgruppe und die Kontrollgruppe nicht signifikant hinsichtlich ihres Wunsches nach erkrankungsbezogenen Informationen oder bezüglich des Wunsches nach Gesprächen über die Erkrankung (siehe Anhang). Ergebnisdarstellung 124 5.2.2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse zu T2 Von den 78 Patientinnen, die an der Internetschulung teilnehmen, nutzt etwa die Hälfte der Teilnehmerinnen die Zeit zwischen den Schulungsterminen, um das Gelernte selbstständig zu üben und zu vertiefen. Am Ende der drei Schulungstermine fühlen sich die Hälfte der Teilnehmerinnen eher bis sehr sicher im Umgang mit dem Medium. Dreiviertel der Frauen möchten auch nach Reha-Ende das Internet weiter nutzen. Abgesehen von fünf Frauen, die im Nachhinein den Internetkurs als uninteressant bewerten, würdigen mehr als 80 % der Patientinnen in erster Linie die erworbene Fähigkeit, nun selbständig nach gewünschten Informationen suchen zu können. 5.2.2.6 Nachbefragung: Sechs Monate nach Reha-Ende Jede der Patientinnen, die ihr Einverständnis zur Teilnahme an der Untersuchung gegeben hat, wird sechs Monate nach der Entlassung aus der Rehabilitation angeschrieben und gebeten, den beigelegten Fragebogen zu beantworten. Dabei unterscheiden sich die versandten Bögen dahingehend, dass die Interventionsgruppe einen ausführlichen Frageteil zum Thema Internetnutzung bekommt, und der Kontrollgruppe dazu lediglich drei Fragen gestellt werden (siehe Fragebogen III im Anhang). Dementsprechend gliedert sich dieser Auswertungsteil: Zuerst wird die Internetmit der Kontrollgruppe hinsichtlich ihrer in Anspruch genommenen medizinischen Nachsorgemaßnahmen, der wahrgenommenen Unterstützungsangebote und Informationsquellen sowie in Bezug auf das angestrebte Arzt-Patienten-Verhältnis verglichen. Anschließend steht das Internetnutzungsverhalten nach Reha-Ende im Vordergrund. Die Gruppe der Kursteilnehmerinnen (INT) wird in diesem Teil in die der Langnutzerinnen (INTlang) und die der Patientinnen, die das Internet lediglich während des Kurses nutzen (INTkurz) unterteilt. Medizinische Nachsorge In den Fragebögen zur Nachbefragung werden Angaben zum medizinischen Nachsorgeverhalten der Patientinnen aufgenommen, um zu untersuchen, ob die beiden Patientinnengruppen diesbezüglich unterschiedliche Inanspruchnahmemuster aufweisen. Es zeigt sich jedoch, dass keine signifikanten Unterschiede bestehen. Etwa ein Drittel der Frauen in beiden Gruppen gibt an, im vergangenen Halbjahr an zwei ärztlichen Untersuchungen teilgenommen zu haben. Dies entspricht der im „Wegweiser Onkologie Brandenburg“ (vgl. LAGO 2000/130) zur Orientierung beschriebenen Empfehlung, im zweiten Jahr nach der Primärtherapie jedes Vierteljahr eine Untersuchung in Anspruch zu nehmen, sofern keine Kom- Ergebnisdarstellung 125 plikationen auftreten. Diese Untersuchungen werden am häufigsten beim Gynäkologen durchgeführt, an zweiter Stelle wird der Hausarzt genannt. Viele der Patientinnen befinden sich zudem in strahlentherapeutischer Behandlung (siehe: Anhang). Ein Hinweis im Hinblick auf eine aktive Auseinandersetzung mit der Erkrankung als Aspekt des Empowerments oder zumindest einer Zuwendung zum erkrankten Körperteil kann die Frage nach der Durchführung einer Selbstuntersuchung der erhaltend operierten oder der gesunden Brust geben. In beiden Gruppen untersucht – nach Angaben der Patientinnen – die große Mehrheit der Frauen ihre Brust regelmäßig (Missings: INT: n = 1, KONT: n = 11). Tabelle 28: Prothetische Versorgung und Brustselbstuntersuchung zu T3 Gruppenvergleich Internet Anzahl Medizinische Nachsorge Fühlen Sie sich gut versorgt mit a der Prothese? nein ja Führen Sie regelmäßig eineb nein Selbstuntersuchung durch? ja Kontrolle Spalten% Anzahl Spalten% 1 3,0% 3 9,1% 32 97,0% 30 90,9% 9 14,1% 6 9,5% 55 85,9% 57 90,5% a. In beiden Gruppen trägt etwa die Hälfte der Befragten keine Brustprothese. b. Frauen mit beidseitiger Ablatio Mammae sind hier ausgenommen (INT: n=5, KONT: n=1). Informationsquellen, Informationsbedürfnis und Unterstützungsangebote Die Patientinnen werden auch sechs Monate nach ihrer Rückkehr in die häusliche Umgebung gefragt, ob bzw. welche erkrankungsbezogenen Informationen sie wünschen, auf welchem Wege sie ihre Informationen beziehen, ob und wo sie Unterstützungsangebote wahrnehmen sowie auf welchen Rat hin. Signifikante Unterschiede zeigen sich hinsichtlich der Frage des Sättigungsgrades an krankheitsbezogener Information. Die Internetkurznutzerinnen geben signifikant häufiger an als die Kontrollgruppe, nicht über ausreichende Informationen zu verfügen. Zwischen den Internetlangnutzerinnen und der Kontrollgruppe sowie beiden Internetgruppen untereinander sind die Unterschiede nicht signifikant. Die Patientinnen der Kontrollgruppe fühlen sich bis auf 6 % der Frauen ausreichend mit Informationen versorgt, in den Internetgruppen geben mehr als 20 % einen Mehrbedarf an Informationen an. Es scheint sich auch hier zu zeigen, dass der Wunsch nach Informationen offenbar nicht primär von der tatsächlichen Menge der zur Verfügung stehenden Informationen und -quellen abhängt, sondern ein Ergebnisdarstellung 126 sehr subjektives und individuell unterschiedliches Bedürfnis ist (vgl. Berner et al. 1997). In allen Gruppen fühlen sich die große Mehrzahl der Frauen durch Familie und/oder Freunde ausreichend unterstützt. Von den insgesamt 129 Frauen verneint dies lediglich eine Patientin; sechs weitere geben kaum ausreichende Unterstützung an. Auch finden sich keine signifikanten Gruppenunterschiede hinsichtlich des Wunsches nach mehr Gesprächen über die Erkrankung; bis auf rund ein Viertel der Befragten scheinen sie sich in dieser Hinsicht gut versorgt zu fühlen. In der Gruppe der Frauen, die nach dem Internetkurs das Medium nicht weiter nutzen, sind dies jedoch gut ein Drittel der Frauen. Tabelle 29: Einschätzung zu sozialer Unterstützung und Informationswunsch zu T3 Untersuchungsgruppen Intlang (Weiternutzung Kontrollgruppe, n=69 Internet), n=25 Unterstützung durch Freunde und Familie INTkurz (nur Kursteilname), n=41 krankheitsbezogener Informationswunsch Anzahl Spalten% Anzahl Spalten% Anzahl Spalten% 1 1,5% 0 ,0% 0 ,0% 2 3,0% 1 4,2% 3 7,5% 19 28,4% 8 33,3% 13 32,5% 45 67,2% 15 62,5% 24 60,0% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 24 100,0% 40 100,0% stimmt nicht Wunsch nach mehr stimmt kaum Gesprächen über Erkrankung mit stimmt eher anderen stimmt genau 25 37,3% 2 8,3% 11 27,5% 25 37,3% 15 62,5% 14 35,0% 10 14,9% 5 20,8% 10 25,0% 7 10,4% 2 8,3% 5 12,5% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 24 100,0% 40 100,0% 1 1,5% 2 8,3% 1 2,6% 3 4,5% 3 12,5% 8 20,5% 37 56,1% 10 41,7% 23 59,0% 25 37,9% 9 37,5% 7 17,9% 66 100,0% 24 100,0% 39 100,0% stimmt nicht Ausreichend stimmt kaum Unterstützung durch Familie und Freunde stimmt eher stimmt genau stimmt nicht Aureichend Informa über Erkrankung un stimmt kaum Behandlungsmöglich stimmt eher ten stimmt genau Gruppen-Gesamtwert *Rangvergleich (Frage zu ausreichenden Informationen): INTkurz und KONT: p = .005** (Mann-Whitney-Test) alle anderen Fragen und Gruppenkonstellationen: p > .05, ns. (Mann-Whitney-Test) Ergebnisdarstellung 127 Tabelle 30: Themen des Informationswunsches zu T3 "Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen:" Brustkrebs Behandlungsmöglic hkeiten Finanzielle Hilfen Themen Informationswunsch zu t3 Soziale Hilfen Selbsthilfegruppen Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % psychol./psychother. Beratung Anzahl keine weiteren Informationen Anzahl Anzahl Spalten % Spalten % Spalten % Untersuchungsgruppen KONT 27 INTlang 10 INTkurz 17 Gesamt 54 49,1 41,7 47,2 47,0 29 12 21 62 52,7 50,0 58,3 53,9 9 3 7 19 16,4 12,5 19,4 16,5 10 8 4 22 18,2 33,3 11,1 19,1 3 2 4 9 5,5 8,3 11,1 7,8 6 6 8 20 10,9 25,0 22,2 17,4 24 7 7 38 43,6 29,2 19,4 33,0 55 24 36 115 100,0 100,0 100,0 100,0 Fragt man jedoch nach den Themen, zu denen sich die Frauen weitere Informationen wünschen, so betrifft dies wiederum hauptsächlich die Bereiche ‚Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten’. Dass die Kontrollgruppe häufiger keine weiteren Informationen möchte, stimmt mit den vorher dargestellten Fragen überein. Ergebnisdarstellung 128 Tabelle 31: Informationsquellen der Untersuchungsgruppen zu T3 "Woher holen Sie sich Informaionen über Brustkrebs und dessen Behandlung?" Rundfunk und Fernsehen Bücher Zeitungen und Zeitschriften Beratungsstellen Selbsthilfegruppen Ärzte Informationsquellen zu t3 Psychotherapeuten Pflegepersonal Internet Angehörige und Freunde Einzelne Betroffene gar nicht Sonstige Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Untersuchungsgruppen KONT 46 INTlang 15 INTkurz 29 Gesamt 90 68,7 62,5 74,4 69,2 28 18 16 62 41,8 75,0 41,0 47,7 46 20 30 96 68,7 83,3 76,9 73,8 5 4 1 10 7,5 16,7 2,6 7,7 2 5 4 11 3,0 20,8 10,3 8,5 56 16 31 103 83,6 66,7 79,5 79,2 6 2 4 12 9,0 8,3 10,3 9,2 Anzahl 0 0 0 0 Spalten % ,0 ,0 ,0 ,0 Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % 3 18 4 25 4,5 75,0 10,3 19,2 15 2 5 22 22,4 8,3 12,8 16,9 18 9 15 42 26,9 37,5 38,5 32,3 1 0 0 1 1,5 ,0 ,0 ,8 Anzahl 0 1 2 3 Spalten % ,0 4,2 5,1 2,3 Anzahl Spalten % 67 24 39 130 100,0 100,0 100,0 100,0 Rangvergleich der einzelnen Informationsquellen in Bezug auf die Untersuchungsgruppen: Bücher: p = .009** [INTlang und KONT], p = .01** [INTlang und INTkurz]; Internet: p = .000*** [INTlang und KONT], p = .000*** [INTlang und INTkurz], Selbsthilfegruppen: p = .006** [INTlang und KONT]; alle anderen: p > .05, ns. (Mann-Whitney-Test) Für die Patientinnen, die nach der Teilnahme am Internetkurs das Medium weiterhin nutzen, kann sich dies als erkrankungsbezogene Informationsquelle etablieren. Während sowohl für die Kontrollgruppe wie auch für die Frauen, die nach dem Kurs das Internet nicht weiter nutzen, Ärzte unverändert an erster Stelle der krankheitsbezogenen Informationsquellen stehen, an zweiter Stelle Zeitungen und Zeitschriften, informieren sich die Internet-Weiternutzerinnen nun auf Platz zwei durch das Internet und Bücher. An erster Stelle werden Zeitungen/Zeitschriften genannt. Ärzte stehen als Informationsquelle für diese Gruppe erst an vierter Stelle. Ergebnisdarstellung 129 Teststatistisch zeigen sich signifikante Unterschiede, wenn man die Häufigkeiten der Nutzung der einzelnen Informationsquellen zwischen den Untersuchungsgruppen vergleicht. Die Internetlangnutzerinnen wählen signifikant häufiger als die Kurznutzerinnen und die Kontrollgruppe sowohl Bücher wie auch das Internet, um sich über ihre Erkrankung zu informieren. Auch Selbsthilfegruppen werden signifikant häufiger von den Internetlangnutzerinnen genutzt als von der Kontrollgruppe. Tabelle 32: Inanspruchnahme unterstützender Maßnahmen zu T3 Untersuchungsgruppen "Welche der folgenden unterstützenden Angebote haben Sie in Anspruch genommen oder durchgeführt?" Psychotherapie Beratungsstelle Unterstützungsmaßnahmen zu T3 Spalten % Anzahl Spalten % INTlang, n=25 7 INTkurz, n=41 10 14,9 29,2 25,0 7 1 3 10,4 4,2 7,5 4 4 6 Kurs Entspanungsübungen Anzahl Spalten % 6,0 16,7 15,0 Entspannungsübungen zu Hause Anzahl 30 13 16 44,8 54,2 40,0 4 5 4 6,0 20,8 10,0 1 3 3 Spalten % 1,5 12,5 7,5 Anzahl 29 2 13 43,3 8,3 32,5 11 5 9 16,4 20,8 22,5 67 24 40 100,0 100,0 100,0 Selbsthilfegruppe Sportgruppe zu Brustkrebs keine Sonstige Gesamt Anzahl KONT, n=69 10 Anzahl Spalten % Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % *Zu den Angaben in ‚Sonstige‘ zählen hier am häufigsten Physiotherapie/Lymphdrainage, unterschiedliche Sportangebote und Gespräche mit Ärzten/Freunden und Seelsorgern Sechs Monate nach Reha-Ende zeigen sich signifikante Unterschiede zwischen den Internetlangnutzerinnen und der Kontrollgruppe hinsichtlich der Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten. Die Internet-Patientinnen haben zu dem Zeitpunkt signifikant häufiger Selbsthilfegruppen und Sportgruppen für an Brustkrebs erkrankte Frauen in Anspruch genommen (p = .04* [SH], p = .02* [Sport]). Die Anzahl der Frauen, die gar keine unterstützende Maßnahme aufgesucht haben, liegt bei den Internetlangnutzerinnen signifikant unter der der Kontrollgruppe (p = .002**) (alle: Mann-Whitney-Test). Ergebnisdarstellung 130 Die Frauen, die das Internet auch zu Hause weiterhin genutzt haben, zeigen sich also in Bezug auf unterstützende Maßnahmen aktiver als die Kontrollgruppe. Dieses Ergebnis kann ein deutlicher Hinweis auf eine unterstützende Wirkung des Internetkurses im Sinne eines Empowermentprozesses sein und soll im Längsschnittvergleich vertieft untersucht werden (siehe Kap. 5.2.3). Tabelle 33: Informationsquellen für unterstützende Angebote zu T3 "Wenn ja, wie haben Sie von den unterstützenden Maßnahmen erfahren?" Von meinem Arzt Von Freunden Informationsquellen zu in Anspruch Von meiner Familie genommenen Unterstützungsangebot Aus dem Internet en In der Rehabilitation Sonstiges Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Untersuchungsgruppen KONT 23 INTlang 10 INTkurz 14 Gesamt 47 56,1 47,6 50,0 52,2 8 3 3 14 19,5 14,3 10,7 15,6 13 0 4 17 31,7 ,0 14,3 18,9 2 5 0 7 Spalten % 4,9 23,8 ,0 7,8 Anzahl 22 13 15 50 53,7 61,9 53,6 55,6 4 4 4 12 9,8 19,0 14,3 13,3 Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % 41 21 28 90 100,0 100,0 100,0 100,0 Hinweise auf unterstützende Maßnahmen bekommen alle Gruppen am häufigsten während des Aufenthaltes in der Rehabilitationsklinik und durch den Arzt. Während die Kontrollgruppe zudem häufig von der Familie oder Freunden Tipps hinsichtlich unterstützender Maßnahmen bekommt, haben die Internetweiternutzerinnen Hinweise auf solche Angebote zu einem knappen Viertel im Internet gefunden. Die Familie spielt in dieser Gruppe diesbezüglich keine Rolle, obwohl die überwiegende Mehrheit auch hier verheiratet ist und mit einem Partner zusammenlebt. Arzt-Patienten-Verhältnis und gesundheitspolitisches Interesse Eine Betrachtung der subjektiven Einschätzungen des Arzt-Patienten-Verhältnisses aus der Sicht der Patientinnen zeigt, dass alle Gruppen unabhängig von der Teilnahme am Internetkurs (ohne signifikante Unterschiede) einen offenbar hohen Anspruch an die Arztkontakte haben. Sie fragen mehrheitlich nach, wenn sie etwas nicht verstehen und erfragen auch die Meinung des Arztes zu krankheitsbezogenen Informationen, die sie auf anderem Wege erhalten haben. Beinahe alle Ergebnisdarstellung 131 Frauen möchten als gleichwertige Gesprächspartner im Arztkontakt anerkannt und in die Behandlungsentscheidungen einbezogen werden (vgl. Anhang). Wenn sich auch die Mehrheit der Patientinnen insgesamt aktiv für ihre Gesundheit einsetzen möchten und ein gesundheitspolitisches Interesse angeben, so können sich die Internet-Patientinnen (gesamt) signifikant häufiger eine Beteiligung an politischen Aktivitäten im Gesundheitsbereich vorstellen. Tabelle 34: Engagement für die eigene Gesundheit und Gesundheitspolitik zu T3 Untersuchungsgruppen Aktivitäten für die eigene Gesundheit und Gesundheitspolitik stimmt nicht KONT, n=69 Anzahl 1 Spalten% 1,5% INTlang, n=25 INTkurz, n=41 Anzahl Spalten% 0 ,0% Anzahl Spalten% 1 2,5% Sich aktiv für die eigen stimmt kaum Gesundheit einsetzen stimmt eher wollen stimmt genau 3 4,5% 1 4,0% 2 5,0% 23 34,3% 7 28,0% 14 35,0% 40 59,7% 17 68,0% 23 57,5% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 25 100,0% 40 100,0% 5 7,7% 0 ,0% 2 5,0% 13 20,0% 3 12,5% 6 15,0% 25 38,5% 10 41,7% 15 37,5% 22 33,8% 11 45,8% 17 42,5% 65 100,0% 24 100,0% 40 100,0% stimmt nicht 27 41,5% 5 20,8% 10 25,0% stimmt kaum 24 36,9% 8 33,3% 17 42,5% stimmt eher 12 18,5% 8 33,3% 12 30,0% 2 3,1% 3 12,5% 1 2,5% 65 100,0% 24 100,0% 40 100,0% stimmt nicht Interesse an stimmt kaum gesundheitspolitischen stimmt eher Themen stimmt genau Gruppen-Gesamtwert Sich an politischen Aktivitäten im Gesundheitsbereich beteiligen wollen stimmt genau Gruppen-Gesamtwert Beteiligungsbereitschaft an politischen Aktivitäten: Rangvergleich INTgesamt und KONT: p = .016* (Mann-Whitney-Test) Sonst gibt es keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen bezüglich der oben angegebenen Fragestellungen. Internet Im Folgenden soll beleuchtet werden, ob und wie die Patientinnen nach ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben das Medium Internet für sich nutzen können. Ergebnisdarstellung 132 Internetnutzung der Kontrollgruppe Auch die Patientinnen, die nicht am Internetkurs teilnehmen, werden zu T3 nach ihrer Nutzung des Mediums Internet befragt (siehe Anhang, Fragebogen 3, Nr. 268-270). Unter Umständen hätte in dieser Gruppe innerhalb der sechs Monate nach Entlassung eine Annäherung an das Internet auf anderem Wege möglich sein können. Die Daten zeigen jedoch, dass das Internet in der Kontrollgruppe (n = 69) nur sehr vereinzelt als Informationsquelle aufgegriffen wird. Tabelle 35: Internetnutzung in der Kontrollgruppe zu T3 Untersuchungsgruppe KONT stimmt nicht Anzahl 61 Spalten% 96,8% stimmt kaum 0 ,0% stimmt eher 1 1,6% stimmt genau 1 1,6% Gruppen-Gesamtwert 63 100,0% Internet-Kommunikation stimmt nicht 63 100,0% Gruppen-Gesamtwert 63 100,0% 55 85,9% 3 4,7% 5 7,8% 1 1,6% 64 100,0% Internetnutzung der Kontrollgruppe zu t3 Nutzen Sie das Internet zur Informationssuche über Krankheit? stimmt nicht Bitten Sie andere stimmt kaum Personen, Informationen im Internet zu suchen? stimmt eher stimmt genau Gruppen-Gesamtwert Vergleich soziodemographischer Variablen der beiden Internetgruppen Vergleicht man die Gruppe derer, die auch zu Hause das Internet weiter nutzen (INTlang) mit den Frauen, die nach dem Internetkurs damit nichts mehr zu tun haben (INTkurz), so sind die Internetlangnutzerinnen im Mittel signifikant jünger als die Kurztnutzerinnen. Tabelle 36: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz INTlang Anzahl 25 Mittelwert 55,88 Standardab weichung 8,27 INTkurz 41 62,61 8,20 a Rohwerte Alter a Mittelwertvergleich: p = .002** (t-Test für unabhängige Stichproben) Ergebnisdarstellung 133 Die Internetlangnutzerinnen gehören signifikant häufiger einer höheren sozialen Schicht an als die Kurznutzerinnen. Abbildung 13: Darstellung der Sozialschichtzugehörigkeit der Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz Zugehörigkeit Soziale Schicht Internetgruppen 50 40 42 36 Untersuchungsgruppen 30 28 20 Prozent 27 23 19 10 0 Internet-lang n=22 11 Internet-kurz 9 5 4 n=36 5 6 7 8 Sozialschichtindex nach Winkler 3=Unterschicht, 4-6=Mittelschicht 7-9=Oberschicht Rangvergleich: p = .001*** (Mann-Whitney-Test) Betrachtet man die Computer- und Internet-Vorerfahrung der beiden Gruppen, so liegt diese in der Langnutzungsgruppe signifikant höher als bei den Kurznutzerinnen. Ergebnisdarstellung 134 Tabelle 37: Computer- und Interneterfahrung der Gruppen INTlang und INTkurz Untersuchungsgruppen INTlang, n=25 Computer- und Interneterfahrung vor Kursteilnahme Computererfahrung Anzahl nein 3 Spalten% 12,0% Anzahl 27 Spalten% 67,5% mittel 9 36,0% 8 20,0% 13 52,0% 5 12,5% 25 100,0% 40 100,0% 16 64,0% 39 100,0% mittel 5 20,0% 0 ,0% jaa 4 16,0% 0 ,0% 25 100,0% 39 100,0% ja Gruppen-Gesamtwert nein Interneterfahrung INTkurz, n=41 Gruppen-Gesamtwert a. Die Patientinnen, die hier Interneterfahrung angeben, schätzen diese als so gering ein, dass ein Einführungskurs in das Medium dennoch hilfreich sei. Rangvergleich für Computer- und Interneterfahrung: p = .000*** (Mann-Whitney-Test) Tabelle 38: Zugang zum Internet in den Gruppen INTlang und INTkurz Gruppen Ich habe Zugang zum Internet (T1): gar nicht 1 zu Hause 1 Internetnutzung am Arbeitsplatz 1 bei Freunden oder Verwandten 1 Sonstiges 1 Gesamt Anzahl INTlang 4 INTkurz 15 Gesamt 19 16,0 37,5 29,2 15 6 21 60,0 15,0 32,3 5 2 7 20,0 5,0 10,8 Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % 5 18 23 20,0 45,0 35,4 0 2 2 ,0 5,0 3,1 25 40 65 100,0 100,0 100,0 Rangvergleich: zu Hause (p = .000***), Arbeitsplatz (p = .05*), Verwandte/Freunde (p = .05*) (Mann-Whitney-Test) Auch kennen die Langnutzerinnen vor Beginn des Kurses bereits signifikant häufiger einen Ort nahe der häuslichen Umgebung, an dem sie surfen können als die Kurznutzerinnen. Internet-Kurz-Patientinnen kennen jedoch signifikant häufiger Verwandte/Freunde mit Internetanschluss. Und: bei der Angabe möglicher Unterstützungspersonen geben die Langnutzerinnen eher sehr nahe Menschen an. Partner werden von den Langnutzerinnen signifikant häufiger genannt als von den Kurznutzerinnen (p = .01**, Mann-Whitney-Test) (siehe Anhang). Ergebnisdarstellung 135 Gründe für die Nichtweiternutzung des Internets Die von den Internetkurznutzerinnen angegebenen Barrieren für die Weiternutzung des Internets nach Reha-Ende korrespondieren mit Ressourcen, die den Weiternutzerinnen, wie eben aufgezeigt, häufiger zur Verfügung standen: eigener Computer und Internetanschluss, Computererfahrung und Unterstützung. Tabelle 39: Gründe, warum das Internet nach der Schulung nicht weiter genutzt wurde (INTkurz zu T3) Gründe für die Nicht-Weiternutzung des Internet nach der Rehabilitation zu T3 kein Internet zu Hause keine Internetnutzung Hätte Unterstützung gebraucht Anzahl Keine Zeit dafür gehabt Anzahl Konnte mich nicht darauf konzentrieren Anzahl Computer ist immer von anderen besetzt Anzahl Habe mich nicht getraut Anzahl Gesamt a 82,9 Spalten % Anzahl Sonstiges 34 Anzahl Vergessen, wie man es benutzt Hatte kein Interesse INTkurz 7 17,1 Spalten % 7 17,1 Spalten % 4 9,8 Spalten % 3 7,3 Spalten % 2 4,9 Spalten % 4 9,8 Spalten % 3 Anzahl 7,3 Spalten % 6 Anzahl 14,6 Spalten % 41 Anzahl Spalten % 100,0 a. Hier wurde zumeist genannt: Einrichtung eines Internetanschlusses ist in Planung oder Begründungen für die Zeitnot Schulungsteilnehmerinnen mit Internet-Weiternutzung Von den Teilnehmerinnen des Internetkurses im Reha-Zentrum Lübben geben sechs Monate nach Reha-Ende 25 Frauen an, das Internet weiterhin zu nutzen. Die Hälfte der Langnutzerinnen surft ein Mal wöchentlich im Internet; etwa ein Viertel der Frauen nutzen es jedoch insgesamt nur weniger als fünf Mal. Ergebnisdarstellung 136 Abbildung 14: Häufigkeit der Internetnutzung nach Reha-Ende (INTlang zu T3) INTlang (n=25) 8 Häufigkeit der Internetnutzung täglich wöchentlich 50 monatlich 15 insgesamt < 5 Mal 27 0 10 20 30 40 50 60 Prozent Im Umgang mit dem neuen Medium brauchen die Frauen zu 75 % Unterstützung. Diese kommt mehrheitlich aus dem engeren familiären Umfeld (Partner und Familie). Hilfreich könnte dabei sein, dass die große Mehrheit der Befragten das Internet zu Hause nutzen kann. Nur eine Patientin erwähnt hier ein Internet-Café; andere öffentliche Internetzugänge werden nicht in Anspruch genommen. Tabelle 40: Unterstützung bei der Internetnutzung (INTlang zu T3) Gruppe Unterstüzungspersonen zu T3 Familie Partner Unterstützungspersonen zu T3 Freunde Kollegen Niemand Sonstige Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % INTlang 11 61,1 7 38,9 3 16,7 1 5,6 2 11,1 Anzahl 0 Spalten % ,0 18 100,0 Ergebnisdarstellung 137 Tabelle 41: Orte der Internetnutzung (INTlang zu T3) Gruppe Ort der Internetnutzung zu T3 zu Hause am Arbeitsplatz bei den Kindern bei den Enkelkindern Ort der Internetnutzung T3 bei Freunden im Internet-Cafe in der Bibliothek Volkshochschule Sonstiges Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % INTlang 20 83,3 4 16,7 3 12,5 Anzahl 0 Spalten % ,0 Anzahl 1 Spalten % Anzahl Spalten % 4,2 1 4,2 Anzahl 0 Spalten % ,0 Anzahl 0 Spalten % ,0 Anzahl 1 Spalten % 4,2 24 100,0 Wie nun nutzen die befragten Frauen das Internet, und wie schätzen sie es als Informations- und Kommunikationsmöglichkeit ein? In der Hauptsache suchen die Brustkrebspatientinnen im Internet nach erkrankungsbezogenen Informationen. Lediglich 8 % nehmen kommunikative Möglichkeiten wie Chats oder Mailinglisten mit Krankheitsbezug in Anspruch59. Bei der Informationssuche gehen die Frauen mehrheitlich so vor, dass sie ihre Fragen in Suchmaschinen eingeben (88 %); allerdings greifen auch mehr als die Hälfte der Befragten auf bereits bekannte Internetseiten zurück (64 %).60 Fragt man die Frauen nach den Themen der Internetrecherche, so stehen die Bereiche Brustkrebs, Behandlungsmöglichkeiten und Nachsorgemöglichkeiten im Vordergrund. Dies kor- 59 Beinahe alle Frauen (96 %) nutzen das Internet außerdem zur Informationssuche ohne Krankheitsbezug, 22 % nutzen kommunikative Möglichkeiten (zumeist E-Mail) unabhängig von der Brustkrebserkrankung. 60 Die Patientinnen haben am Ende des Internetkurses eine Liste mit erkrankungsbezogenen Internetadressen bekommen, inklusive der Links, die in der Schulung behandelt werden. Ergebnisdarstellung 138 respondiert mit den erkrankungsbezogenen Informationswünschen, die ebenfalls sechs Monate nach Reha-Ende geäußert werden (vgl. Abschnitt zu Informationswunsch zu T3). Die Patientinnen nutzen das Internet in erster Linie als Informationsmedium. 74 % der Befragten geben an, das Internet als hilfreich bei der Lösung erkrankungsbezogener Probleme zu erleben, nur 30 % der Frauen besprechen diese Informationen mit dem Arzt. Tabelle 42: Themen der Internetrecherche (INTlang zu T3) INTlang n=23 Themen der Internetrecherche Brustkrebs Behandlungsmöglichkeit Soziale Hilfen Sozialrechtliche Fragen Nachsorgemöglichkeiten Informationsthemen Selbsthilfegruppen Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl 56,5 6 26,1 2 Anzahl 12 Spalten % Anzahl Spalten % Wissenschaftliche Studien Anzahl Sonstiges 13 8,7 Anzahl Krankenhäuser 82,6 Spalten % Adressen von Beratungsstellen Ärzteadressen 19 Spalten % Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % 52,2 1 4,3 2 8,7 6 26,1 2 8,7 2 8,7 5 21,7 *Unter Sonstiges wurden z. B. Medikamente und Arbeitsstellen genannt. Einen Schwerpunkt der Internetschulung stellt die Vermittlung von Qualitätskriterien medizinischer Websites dar, um die Patientinnen dahingehend zu sensibilisieren. Ergebnisdarstellung 139 Tabelle 43: Qualitätskriterien für medizinische Internetseiten (INTlang zu T3) Gruppe "Wie beurteilen sie, ob eine Internetseite von guter Qualität ist?" Tipps von Freunden, aus Zeitschriften usw. Anzahl Spalten % 8,3 Seiten von anerkannten Institutionen Anzahl 10 Spalten % Spalten % Spalten % Anzahl Angabe zu Kontaktmöglichkeit Anzahl gar nicht Sonstige Kriterein 37,5 2 41,7 7 Anzahl Datumsangabe vorhanden HON-Zeichen Gesamt 9 gesunder Menschenverstand Impressum vorhanden Qualitätskriterien für med. Internetseiten INTlang Anzahl Spalten % Spalten % 29,2 5 20,8 2 8,3 3 Anzahl Spalten % 12,5 6 Anzahl Spalten % 25,0 2 Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % 8,3 24 100,0 Unter Sonstiges wird hier ‚Klarheit’ als Kriterium genannt und ‚keine Erfahrung’. Fragt man die Frauen nach Internetseiten, die ihnen besonders gut gefallen, werden häufig Websites genannt, die in der Schulung angesprochen wurden und davon diejenigen, die sich speziell an Laien richten (z. B. www.krebsinformation.de, www.brustkrebs-berlin.de). Negativ bewertete Seiten werden kaum angegeben. 5.2.2.7 Ergebnisse der logistischen Regression zu T3 Untersucht man, inwieweit Zusammenhänge bestehen zwischen den im deskriptiven Vergleich beobachteten Unterschieden und der Zugehörigkeit zur Gruppe der Internetlangnutzerinnen (INTlang, n = 25) und der Kontrollgruppe (KONT, n = 69)61, so ergibt die Korrelation für drei der untersuchten Variablen signifikante Zusammenhänge mit der Gruppenzugehörigkeit Internetlangnutzung/Kon- 61 Es wurden diese beiden Untersuchungsgruppen kontrastiert, weil sie die gegensätzlichsten Ausprägungen in den Gruppenvergleichen zeigen. Ergebnisdarstellung 140 trollgruppe (Kodierung: Internetlangnutzung sechs Monate nach Reha-Ende = 1; Kontrollgruppe ohne Internetkursteilnahme = 0).62 Tabelle 44: Ergebnisse der Korrelation zu T3 Variable Kodierung Emotionale Funktion 0-100; höhere Werte = bessere Funktion keine Kodierung 1 = Unterschicht – 9 = Oberschicht Alter Sozialschichtindex nach Winkler Korrelationskoeffizienten R = -.24* R = -.44** R = .57** Signifikanzniveau: p < .05; * p <= .05; ** p <= .01; ***p <= .001, Korrelation nach Pearson Kann jedoch anhand der vorliegenden Daten die Weiternutzung des Internets nach Reha-Ende durch andere Variablen vorher gesagt werden? Als abhängige Variable wurden die Gruppenzugehörigkeit zu „Internetweiternutzung sechs Monate nach Reha-Ende“ (n = 25) und zu „Keine Internetweiternutzung – nur Schulungsteilnahme“ (n = 41) eingesetzt. Als unabhängige Variablen wurden einmal die gewählt, die in der Korrelation zwischen INTlang und KONT Zusamenhänge zeigen sowie die Variablen Zugang zum Internet und Computererfahrung. In der multiplen logistischen Regression wurde die backwards selection ausgewählt. Ohne Einbeziehung der unabhängigen Variablen können 61,4 % der Fälle richtig klassifiziert werden; mit den Variablen sind es 77,2 % der Fälle, so dass sich ein Zugewinn an richtiger Gruppenzuordnung von 15,8 % aus den unabhängigen Variablen ergibt. Die logistische Regressionsanalyse errechnet zwei signifikante Variablen für die Vorhersage der Internetweiternutzung: Wissen um einen Zugang zum Internet zu T1 und Computererfahrung zu T1 (bei n = 57 einbezogenen Fällen) (siehe dazu auch: Anhang). 62 Geprüft wurden hier auch die Variablen Schmerz und Funktionsskalen des EORTC, Selbstwirksamkeitserwartung, Kontrollüberzeugung und Informationswunsch. Sie ergaben keine signifikanten Ergebnisse in der Korrelation. Ergebnisdarstellung 141 Tabelle 45: Ergebnisse der logistischen Regression zu T3 Variable Emotionale Funktion Alter Sozialschichtindex Computererfahrung1 Zugang zum Internet2 1 B (Rohgewichte) ,009 ,43 -1,247 -1,360 1,603 Exp(B) Odds Ratio 1,009 1,044 ,287 ,257 4,970 p (Signifikanz) ,055 ns. ,31 ns. ,135 ns. ,000*** ,034* Referenzkategorie: Keine Computererfahrung; 2 Kein Zugang zum Internet Die Ergebnisse können folgendermaßen interpretiert werden. Die Patientinnen, die zu Beginn der Rehabilitation keinen Zugang zum Internet kennen, nutzen mit 5-facher Wahrscheinlichkeit das Internet trotz Teilnahme am Internetkurs nicht weiter. Von den Patientinnen allerdings, die zu Reha-Beginn bereits über Computererfarung verfügen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Internet nach Reha-Ende nicht weiter nutzen lediglich bei 25 %. 5.2.2.8 Zusammenfassung der Ergebnisse zu T3 Die Nachbefragung zielt im Schwerpunkt auf die Analyse des Internetnutzungsverhaltens der Patientinnen sechs Monate nach Entlassung aus der Rehabilitation. Von den 78 Internetkursteilnehmerinnen geben knapp ein Viertel an, das Internet auch nach Reha-Ende in Bezug auf ihre Brustkrebserkrankung genutzt zu haben. Sie unterscheiden sich im soziodemgraphischen Profil von der Gruppe der Frauen, die nach Kursende nicht weiter gesurft haben signifikant durch ein im Mittel jüngeres Alter, die Zugehörigkeit zu einer höheren Schicht und häufigerer Computervorerfahrung. Diese Tendenz deckt sich annähernd mit dem zu T1 untersuchten Profil zwischen Internet-Interessierten und Kontrollgruppe ohne Internet-Interesse. Die größten Unterschiede hinsichtlich der Variablen Alter und Sozialschicht bestehen folglich zwischen den Internetweiternutzerinnen und der Kontrollgruppe. Die Angaben zum erkrankungsbezogenen Informationswunsch scheinen die in der Literatur vertretene Annahme zu bestätigen, dass das Bedürfnis an Informationen bzw. der Sättigungspunkt ein relativer ist (vgl. Berner et al. 1997). Es sind sechs Monate nach der Entlassung die Internetpatientinnen, die sich mehr Informationen wünschen bzw. häufiger angeben, über nicht ausreichend Informationen zu verfügen als die Kontrollgruppe. Insbesondere betrifft dieser Aspekt allerdings die Patientinnen, die das Internet nur während der Schulungsmaßnahme nutzen. Ihnen steht das neue Informationsmedium nach Reha-Ende nicht zur Verfügung, so dass sie möglicherweise ihr Informationsbedürfnis nicht stillen können. Fragt man die Patientinnen, die lediglich am Kurs teilnahmen, nach den Gründen dafür, dass sie das Medium Internet nicht weiternutzen, wird als häufigste Be- Ergebnisdarstellung 142 gründung der fehlende Internetanschluss zu Hause genannt, dann mangelnde Unterstützung. Fehlendes Interesse wird nur von drei Patientinnen angegeben. Internetweiternutzerinnen nennen bereits zu Reha-Beginn häufiger als die Kurznutzerinnen, dass ihnen eben diese Ressourcen (Internetanschluss und Unterstützung) zur Verfügung stehen. Dies scheint ein wichtiger Hinweis bezüglich fördernder bzw. hemmender Faktoren für die Nachhaltigkeit einer solchen Intervention zu sein. Dieser Aspekt wird durch die Ergebnisse der logistischen Regression unterstützt. Es liegen Hinweise dafür vor, dass die Weiternutzung des Internets durch die Variablen Computerkenntnisse und Zugang zum Internet vorhergesagt werden kann. Die 25 Internetlangnutzerinnen etablieren das Internet als erkrankungsbezogene Informationsquelle in ihr Repertoire, so dass es nun an zweiter Stelle angegeben wird (gemeinsam mit Büchern und vor Ärzten). So wird es von knapp Dreiviertel der surfenden Frauen als hilfreich bei der Bewältigung erkrankungsbezogener Probleme eingeschätzt, aber lediglich ein Drittel teilen die gefundene Information mit dem Arzt. Die Frauen schätzen das Internet mit Bezug auf die Gesundheit beinahe ausschließlich als Informations- und kaum als Kommunikationsmedium. Die in der Schulung angesprochenen und geübten Qualitätsmerkmale medizinischer Internetseiten werden nur von einem Teil der Frauen angewandt. Ein Viertel der Surferinnen geben an, die Qualität der Websites gar nicht bewusst zu beurteilen. Untersucht man die Daten nach Anzeichen für einen Empowermentprozess der Patientinnen, so zeigen sich alle Untersuchungsgruppen in Bezug auf das gewünschte Arzt-Patienten-Verhältnis sehr engagiert und aktiv. Zieht man als Empowermenthinweis die Durchführung der Brust-Selbstuntersuchung heran, findet man auch hier in allen Gruppen ein hohes Engagement. Signifikant höher ist allerdings bei den Langnutzerinnen das Interesse an gesundheitspolitischen Aktivitäten. Gleichzeitig kann man bei den Surferinnen eine Aktivierung hinsichtlich der Inanspruchnahme unterstützender Nachsorgeaktivitäten erkennen, die für die Teilnahme an Sport- und Selbsthilfegruppen signifikant höher liegt als in der Kontrollgruppe. Darüber hinaus ist die Anzahl der Frauen, die überhaupt keine Unterstützungsmaßnahme aufsucht in der Weiternutzungsgruppe signifikant kleiner als in der Kontrollgruppe. Die Ergebnisse der logistischen Regression legen nahe, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zunahme der Inanspruchnahme von unterstützenden Maßnahmen nach Reha-Ende durch die Variable der Internetnutzung über sechs Monate nach der Entlassung vorhergesagt werden kann. 5.2.3 Datenanalyse im Längsschnitt Während im vorangegangenen Kapitel die Untersuchungsgruppen miteinander verglichen wurden (Querschnitt), sollen nun die Veränderungen innerhalb der Gruppen über die Erhebungszeitpunkte hinweg dokumentiert und hinsichtlich ih- Ergebnisdarstellung 143 rer Signifikanz getestet werden (Längsschnitt). Dies ist insbesondere für den Wunsch der Patientinnen nach erkrankungsbezogenen Informationen und für in Anspruch genommenen Informationsquellen und Unterstützungsangebote möglich, wie auch für einige Empowermentvariablen (Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung) sowie Skalen zur subjektiven Lebensqualitätseinschätzung. Der Datenanalyse liegt in diesem Unterkapitel ein Längsschnitt zu Grunde, in dem nur T1-Patientinnen aufgenommen sind, die auch zu T3 an der Befragung teilnehmen, so dass sich die Gruppengrößen wie folgt verändern: • INTlang: n = 25 (Internet-Weiternutzerinnen) • INTkurz: n = 41 (Internet-Kurznutzerinnen) • KONT: n = 69 (Kontrollgruppe ohne Internetkurs) Insgesamt sind in der folgenden Datenauswertung also 135 Patientinnen berücksichtigt63. 5.2.3.1 Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung Wie bereits im Kapitel zum theoretischen Hintergrund der Arbeit und im Querschnittskapitel ausgeführt, wird die Skala von Schwarzer und Jerusalem zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung zur Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes zusammen mit den Kontrollüberzeugungen zu Gesundheit und Krankheit eingesetzt. Während die Kontrollüberzeugungen Aussagen darüber treffen, ob und wie eine Person das Gefühl hat, auf Gesundheit und Krankheit Einfluss nehmen zu können, steht die allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung für die subjektive Überzeugung schwierige Lebenssituationen aus eigener Kraft bewältigen zu können. Als Richtwert gibt Schwarzer an, dass die Mittelwerte in den meisten Stichproben bei ca. 29 Punkten liegen bei einer Standardabweichung von ca. 4 Punkten (M = 29, s = 4). Die Skala wurde insgesamt an mehr als 18.000 Teilnehmern angewendet, z. B. Schüler, Lehrer, Herzpatienten, aber auch Krebspatienten (vgl. Schwarzer/Jerusalem 1999). In den drei Untergruppen der vorliegenden Untersuchung unterscheiden sich die Werte dieser Skala zwischen T1 und T3 nicht signifikant. Die Werte der Untersuchungsgruppen liegen alle im Bereich des von Schwarzer angegebenen Vergleichswertes, wobei die Kontrollgruppe die höchste Selbstwirksamkeitserwar63 Insgesamt haben 144 Patientinnen sowohl zu T1 und T3 an der Untersuchung teilgenommen. Ausgenommen sind in diesem Kapitel wie bereits vorher 5 Frauen, die auf Grund ihrer Internet-Erfahrung nicht an der Schulung teilnehmen, sowie 4 Patientinnen, die den Internetkurs besuchen, aber zu T3 keinerlei Angaben zu den internetbezogenen Fragen machen. Ergebnisdarstellung 144 tung aufweist. Während zu T1 zwischen den Internet-Interessierten und der Kontrollgruppe ein signifikanter Unterschied besteht, so besteht dieser zu T3 lediglich zwischen den Kurznutzerinnen und der Kontrollgruppe (p = .01**, t-Test für unabhängige Stichproben) (siehe auch Anhang). Tabelle 46: Vergleich der Mittelwerte (M) zur Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3 Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3 Anzahl Mittelwert Standardab weichung SWE T1 69 31,09 6,32 SWE T3 69 30,20 5,79 SWE T1 25 29,36 6,52 SWE T3 25 28,28 6,45 SWE T1 41 27,34 5,35 SWE T3 41 27,51 4,32 135 29,59 6,25 135 28,99 5,61 Kontrollgruppe Internetlangnutzerinnen Internetkurznutzerinnen Tabellen-Gesamtwert Wertebereich: 10-40 5.2.3.2 Kontrollüberzeugung zu Krankheit und Gesundheit (KKG)64 Die Untersuchungsgruppen zeigen sechs Monate nach Reha-Ende teilweise signifikant niedrigere Werte als zu Reha-Beginn in den Skalen zur Kontrollüberzeugung. Insbesondere die Frauen, die nach dem Internetkurs das Medium nicht weiter nutzen, weisen zu T3 niedrigere Werte auf als zu T1 (siehe auch Anhang). 64 Zum Hintergrund der Skala siehe Kapitel 2 und Kapitel 5.2.2. Ergebnisdarstellung 145 Tabelle 47: Mittelwertvergleich zur Kontrollüberzeugung zu T1 und T3 Anzahl 69 Mittelwert 25,18 Standardab weichung 5,85 kkgiFB3 69 23,68 6,69 kkgpFB1 69 23,16 5,19 kkgpFB3 69 21,97 5,24 kkgiFB1 25 24,56 4,72 kkgiFB3 25 23,84 4,50 kkgpFB1 25 24,04 4,20 kkgpFB3 25 22,20 5,12 kkgiFB1 41 25,35 5,14 kkgiFB3 41 22,83 5,59 kkgpFB1 41 23,63 3,86 kkgpFB3 41 21,59 4,09 kkgiFB1 135 25,12 5,41 kkgiFB3 135 23,45 5,97 kkgpFB1 135 23,48 4,61 kkgpFB3 135 21,90 4,85 Kontrollüberzeugung zu T1 und T3 kkgiFB1 a Kontrollgruppe Internetlangnutzerinnen Internetkurznutzerinnen Tabellen-Gesamtwert a. kkgi=internale Kontrollüberzeugung, kkgp=soziale Externalität; Wertebereich: 7-42 KONT: T1 zu T3: p > .05, ns. kkgi und kkgp (t-Test für gepaarte Stichproben) INTlang: T1 zu T3: kkgi: p > .05, ns.; kkgp: p = .01** (t-Test für gepaarte Stichproben) INTkurz: T1 zu T3: kkgi: p = .001***, kkgp: p = .002** (t-Test für gepaarte Stichproben) Dennoch zeigen die Mittelwerte (M) der Patientinnengruppen der vorliegenden Untersuchung im Vergleich mit den angegebenen Normwerten einer Erwachsenen-Stichprobe von Lohaus und Schmitt (n = 420) zu beiden Erhebungszeitpunkten durchschnittliche Werte (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.). Tabelle 48: Ausschnitt aus der Normwertetabelle für den KKG Rohwerte KKG-I 21-23 24-26 27-28 29-30 31-33 KKG-P 14-15 16-18 19-20 21-23 24-25 Normwerte Z-Wert 90 95 100 105 110 Klassifikation T-Wert 40 45 50 55 60 Prozentränge (16) 31 50 69 84 KKG-I: internale Kontrollüberzeugung; KKG-P: soziale Externalität Bereich der als durchschnittlich bezeichneten Werte: Z-Wert = 90-110, T-Wert = 40-60, PR = 31-84 (vgl. Lohaus/Schmitt 1989/30 f.) durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich durchschnittlich Ergebnisdarstellung 146 5.2.3.3 Lebensqualität (EORTC-QLQ C-30) Der EORTC QLQ C-30 (vgl. Aaaronson et al. 1993) als Messinstrument, das speziell für die subjektive Einschätzung der erkrankungsbezogenen Lebensqualität von Krebspatienten entwickelt wurde, umfasst vier Unterbereiche: den globalen Gesundheitsstatus, fünf Funktionsskalen und drei Symptomskalen sowie sechs Symptom-Einzelitems.65 Tabelle 49: Vergleich der Mittelwerte (M) zur Lebensqualität zu T1 und T3 Kontrollgruppe, n=69 Internet-Lang, n=25 Internet-Kurz, n=41 Körperfunktion T1 Mittelwert 73 Standardab weichung 18 Mittelwert 82 Standardab weichung 14 Mittelwert 79 Standardab weichung 15 Körperfunktion T3 76 18 82 17 78 18 Rollenfunktion T1 59 33 67 24 65 25 Rollenfunktion T3 68 29 70 24 67 26 emotionale F. T1 63 29 65 24 58 25 emotionale F. T3 72 22 62 20 65 23 kognitive F. T1 80 23 82 23 65 32 kognitive F. T3 86 19 82 19 75 24 soziale F. T1 72 33 78 25 76 28 soziale F. T3 79 33 79 27 83 25 globale LQ T1 61 20 64 16 60 16 globale LQ T3 60 18 64 14 62 21 Erschöpfung T1 45 29 38 25 43 27 Erschöpfung T3 37 24 35 20 40 25 Übelkeit T1 8 21 6 12 6 17 Übelkeit T3 5 16 1 7 5 15 Schmerz T1 38 35 25 25 28 26 Schmerz T3 28 30 22 24 27 29 EORTC QLQ-C30 KONT: Rollen F.: p = .004**, Kognitive F.: p = .01** Emotionale F.: p = .008**, Erschöpfung: p = .003**, Schmerz: p = .01**, (Wilcoxon-Test); INTkurz: Kognitive F.: p = .04*, Soziale F.: p = .01** (Wilcoxon-Test) INTlang: Übelkeit. P = .03*,(Wilcoxon-Test) Alle anderen Werte verändern sich nicht signifikant zwischen T1 und T3. Hinsichtlich der globalen Einschätzung zur Lebensqualität zeigen die Untergruppen weder zu T3 noch im Längsschnitt signifikante Unterschiede. Bereits zu T1 65 Auf eine Analyse der Einzelitems wurde hier verzichtet, da sie für die Fragestellung an dieser Stelle nicht wesentlich erscheinen. Ergebnisdarstellung 147 haben sich die Gruppen nicht signifikant in dieser Subskala unterschieden (Tests: Mann-Whitney für den Gruppenvergleich und Wilcoxon für den Längsschnitt). Insgesamt liegen alle Werte der Gruppen innerhalb der von King (1996/564) angegebenen Vergleichswerte (50-66). Während der Querschnitt zu T1 noch eine signifikant höhere körperliche Funktion der Internetgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigt, besteht dieser Unterschied zu T3 nicht mehr. Allerdings bleibt die zu T1 signifikant höhere kognitive Funktion der Kontrollgruppe gegenüber der Internetgruppe, zu T3 nur gegenüber den Internetkurznutzerinnen bestehen. Im Vergleich zu den Internetlangnutzerinnen gibt die Kontrollgruppe signifikant bessere Ergebnisse in Bezug auf die emotionale Funktion zu T3 an (alle Tests nach Mann-Whitney). Bezogen auf die Vergleichswerte (vgl. King 1996/564) zur körperlichen Funktion (51-80) bewegen sich alle Patientinnen im oberen Bereich; die Internetlangnutzerinnen liegen sogar höher. In der Rollenfunktion (50-74) liegen alle Gruppen im Normbereich, in der emotionalen Funktion allerdings unterschreiten beinahe alle Gruppen die Vergleichsangaben (67-74) (vgl. hierzu Kap. 2.3.1.4), in der kognitiven Funktion liegen lediglich die Internetkurznutzerinnen unter den angegebenen Werten (79-84) und in der sozialen Funktion (65-79) überschreiten die Internetkurznutzerinnen den Normwert zu T3. Im Längsschnitt zeigt sich dann auch, dass sich die Kontrollpatientinnen in der kognitiven, der emotionalen Funktion und in der Rollenfunktion signifikant verbessert haben zwischen T1 und T3. In der Gruppe der Internetlangnutzerinnen sind keine signifikanten Unterschiede im Längsschnitt zwischen T1 und T3 hinsichtlich der Funktionsskalen abzulesen. Die Patientinnen, die lediglich am Internetkurs teilnehmen, ohne das Medium nach Reha-Ende weiter zu nutzen, verbessern sich zwischen T1 und T3 in der kognitiven und in der sozialen Funktion signifikant. Während insbesondere in der Schmerzskala zu T1 die Kontrollgruppe im Vergleich zu den Internetpatientinnen signifikant schlechtere Werte aufweist, so zeigen sich zu T3 keinerlei signifikante Unterschiede mehr zwischen den Untersuchungsgruppen (Mann-Whitney-Test). Auch im Längsschnitt zeigt sich, dass sich die Kontrollgruppe bezüglich der Werte zu Erschöpfung und zum Schmerz signifikant verbessert. Vergleichswerte liegen hier lediglich für die Symptome Übelkeit, Schmerz und Erschöpfung vor (vgl. King 1996/564). Bezogen auf die Übelkeitssymptomatik geben alle Patientinnen recht geringe Werte zu T1 und T3 an, die teilweise die Vergleichangaben unterschreiten (Vergleich: 5-17). Die Kontrollgruppe überschreitet zu T1 die Vergleichswerte zum Schmerz; zu T3 liegen alle innerhalb des Ergebnisdarstellung 148 angegebenen Bereiches (17-35). Hinsichtlich der Angaben zum Erschöpfungszustand liegen alle Patientinnen im Normbereich (30-50). 5.2.3.4 Informationswunsch über Erkrankung und Behandlung Die Untersuchungsgruppen weisen keine signifikanten Unterschiede zwischen T1 und T3 hinsichtlich ihres Wunsches nach erkrankungsbezogenen Informationen auf sowie auch nicht bezüglich des Wunsches nach mehr Austauschmöglichkeiten mit anderen über die Erkrankung. Aber es ändern sich sechs Monate nach RehaEnde die Prioritäten bezüglich der Informationsquellen zu Gesundheitsinformationen wie auch die Inanspruchnahme von Nachsorgeaktivitäten. Tabelle 50: Vergleich der Inanspruchnahme von Unterstützung zu T1 und T3 Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten KONT n=69 im Längsschnitt (T1 und Anzahl Spalten% T3) Gruppenzuordnung INTlang n=25 Anzahl Spalten% INTkurz n=41 Anzahl Spalten% Selbsthilfegr. 1 ja 5 7,2% 3 12,0% 4 9,8% Selbsthilfegr. 3 ja 4 5,8% 5 20,0% 4 9,8% Beratungsstelle1 ja 10 14,5% 3 12,0% 4 9,8% Beratungsstelle3 ja 7 10,1% 1 4,0% 3 7,3% Sportgruppe 1 ja 4 5,8% 2 8,0% 5 12,2% Sportgruppe 3 ja 1 1,4% 3 12,0% 3 7,3% Psychother. 1 ja 11 15,9% 3 12,0% 6 14,6% Psychother. 3 ja 10 14,5% 7 28,0% 10 24,4% Sonstiges 1 ja 2 2,9% 2 8,0% 2 4,9% Sonstige 3 ja 36 52,2% 18 72,0% 23 56,1% kein Angebot 1 ja 43 62,3% 17 68,0% 24 58,5% kein Angebot 3 ja 23 33,3% 1 4,0% 11 26,8% In Sonstiges wurden die zu T3 aufgenommenen Variablen Entspannungsübungen und – kurse einbezogen, die zu T1 nicht abgefragt wurden, um eine Vergleichbarkeit gewährleisten zu können. Während sich die Untersuchungsgruppen zu T1 hinsichtlich der in Anspruch genommenen Nachsorgemaßnahmen nicht signifikant unterscheiden, nehmen Internetlangnutzerinnen im Vergleich zur Kontrollgruppe zu T3 signifikant häufiger Selbsthilfegruppen und Sportgruppen für Brustkrebspatientinnen wahr (SH: p = .04*, Sport: p = .02*, beides: Mann-Whitney-Test). Die Anzahl derer, die kei- Ergebnisdarstellung 149 ne Maßnahme in Anspruch nimmt, ist zu T3 signifikant kleiner bei den Internetlangnutzerinnen (p = .004**, Mann-Whitney-Test). Im Längsschnittvergleich verbessern sich alle Gruppen signifikant im Hinblick auf die Variable „Sonstiges“ (alle Gruppen: p = .000***, Wilcoxon-Test). Dies bedeutet insbesondere eine hohe Inanspruchnahme von Entspannungskursen und die Durchführung solcher Übungen zu Hause. Diese Variablen wurden ausschließlich zu T3 explizit einbezogen und somit hier unter die Kategorie „Sonstiges“ subsummiert. Zudem sinkt die Zahl derer, die sich um keinerlei Unterstützungsangebote kümmern zwischen T1 und T3 in allen Gruppen signifikant (KONT: p = .001***, INTlang: p = .000***, INTkurz: p = .002**, Wilcoxon-Test). Zählt man die Unterschiede zwischen den insgesamt in Anspruch genommenen Angeboten zwischen T1 und T3 jeweils aus, so ergibt sich hier, dass die Differenz der Aktivitäten zwischen T1 und T3 bei den Internetlangnutzerinnen im Vergleich mit der Kontrollgruppe signifikant größer ist. Bei den Internetlangnutzerinnen ist in dieser Hinsicht eine größere Zunahme zu beobachten. Abbildung 15: Differenz der in Anspruch genommenen Aktivitäten zwischen T1 und T3 (INTlang und KONT) Inanspruchnahme Maßnahmen zu T3, n=94 60 50 40 30 Internetnutzung 20 Prozent keine Kursteilnahme 10 Internetnutzung 0 nach 6 Monaten -2 -1 0 1 2 3 Differenz Unterstützung t3 - t1 p = .018* (Mann-Whitney-Test) 4 Ergebnisdarstellung 150 Tabelle 51: Vergleich der Informationsquellen zu T1 und T3 Inanspruchnahme von Informationsquellen im Längsschnitt (T1 und T3) Untersuchungsgruppen KONT n=69 Anzahl Spalten% INTlang n=25 Anzahl INTkurz n=41 Spalten% Anzahl Spalten% Zeitungen/Zeitschr. 1 ja 43 63,2% 18 72,0% 30 73,2% Zeitungen/Zeitschr3 ja 46 67,6% 20 80,0% 30 73,2% Rundfunk/TV 1 ja 40 58,8% 18 72,0% 32 78,0% Rundfunk/TV 3 ja 46 67,6% 15 60,0% 29 70,7% Bücher 1 ja 37 54,4% 21 84,0% 25 61,0% Bücher 3 ja 28 41,2% 18 72,0% 16 39,0% Internet 1 ja 2 2,9% 8 32,0% 1 2,4% Internet 3 ja 3 4,4% 18 72,0% 4 9,8% Ärzte 1 ja 55 80,9% 21 84,0% 34 82,9% Ärzte 3 ja 56 82,4% 16 64,0% 31 75,6% Psychotherapeuten 1 ja 7 10,3% 2 8,0% 5 12,2% Psychotherapeuten 3 ja 6 8,8% 2 8,0% 4 9,8% Pflegepersonal 1 ja 4 5,9% 1 4,0% 6 14,6% Beratungsstellen 1 ja 6 8,8% 3 12,0% 4 9,8% Beratungsstellen 3 ja 5 7,4% 4 16,0% 1 2,4% Selbsthilfegruppen 1 ja 3 4,4% 1 4,0% 5 12,2% Selbsthilfegruppen 3 ja 2 2,9% 5 20,0% 4 9,8% Betroffene 1 ja 19 27,9% 9 36,0% 18 43,9% Betroffene 3 ja 18 26,5% 9 36,0% 15 36,6% Angehörige/Freunde1 ja 17 25,0% 6 24,0% 7 17,1% Angehörige/Freunde3 ja 15 22,1% 2 8,0% 5 12,2% a gar nicht 1 ja 1 1,5% 0 ,0% 0 ,0% gar nicht 3 ja 1 1,5% 0 ,0% 0 ,0% a. Das Pflegepersonal wurde zu T3 von keiner Patientin an Informationsquelle angegeben. Hier zeigt sich zum einen, dass sich das Internet nach dem Kurs bei den Langnutzerinnen als Informationsquelle etablieren konnte. Internetlangnutzerinnen geben signifikant häufiger als die anderen Gruppen bereits zu T1 und auch zu T3 das Internet und Bücher als Informationsmedien an, zu T3 kommen hier Selbsthilfegruppen hinzu (Internet: p = .000***; Bücher p = .009**, SH: p = .006**, alles: Mann-Whitney-Test). Im Längsschnitt nun nennen die Internetweiternutzerinnen das Internet signifikant häufiger zu T3 als zu T1 (p = .004**, Wilcoxon-Test), hingegen werden Ärzte zu T3 von der Gruppe signifikant seltener als Informationsquelle angegeben (p = .02*, Wilcoxon-Test). In der Kontrollgruppe und bei den Kurznutzerinnen zeigen sich in den Bereichen keine signifikanten Änderungen; allerdings nennen Ergebnisdarstellung 151 diese Patientinnen Bücher zu T3 noch seltener als Informationsmedium als zu T1 (in beiden Gruppen: p = .02*, Wilcoxon-Test). 5.2.3.5 Ergebnisse der logistischen Regression Mit Hilfe der logistischen Regression soll untersucht werden, ob bzw. durch welche Variablen die Veränderung des Inanspruchnahmeverhaltens der Patientinnen hinsichtlich unterstützender Angebote (z. B. Selbsthilfe, Sportgruppen) nach Reha-Ende vorhergesagt werden kann. Als abhängige Variable wird die Differenz der Aktivitäten zwischen Reha-Beginn und sechs Monate nach Reha-Ende hinsichtlich der Inanspruchnahme der genannten Angebote gewählt (weniger oder gleich bleibende Anzahl an Aktivitäten versus mehr Aktivitäten) . Als unabhängige Variablen wurden Alter, Sozialschicht und die Internetnutzung nach sechs Monaten hinzugenommen. In der logistischen Regression wurde die backward selection gewählt (n = 83 von n = 135 Fällen in die Analyse einbezogen) (siehe dazu auch: Anhang). Tabelle 52: Logistische Regression zur Vorhersage der Aktivitätssteigerung zu T3 Variable Alter Sozialschicht Internetnutzung nach sechs Monaten1 1 B (Rohgewichte) ,029 ,127 1,079 Exp(B) Odds Ratio 1,030 1,135 2,943 p (Signifikanz) ,225 ns. ,857 ns. ,047* Referenzkategorie: Patientinnen, die nicht am Internetkurs teilnahmen und solche, die das Internet nach ihrer Kursteilnahme nicht weiter nutzten. Diese Ergebnisse können derart interpretiert werden, dass Patientinnen, die nach Reha-Ende das Internet in den darauf folgenden sechs Monaten erkrankungsbezogen nutzen, eine im Vergleich zu Patientinnen, die nicht am Internetkurs teilnehmen oder nur den Kurs besuchen, ohne das Medium weiter zu nutzen, 2,9-fach höhere Wahrscheinlichkeit haben, sechs Monate nach Reha-Ende mehr unterstützende Maßnahmen in Anspruch zu nehmen als zu Reha-Beginn. 5.2.3.6 Zusammenfassung der Längsschnittanalyse Auf der Grundlage der Datenanalyse im Längsschnitt ergeben sich für die einzelnen Untersuchungsgruppen folgende Verlaufsprofile. Patientinnen, die nach der Teilnahme am Internetkurs das Medium weiterhin nutzen, zeigen sechs Monate nach Entlassung deutliche Hinweise auf eine Aktivie- Ergebnisdarstellung 152 rung. Dies drückt sich am auffälligsten in einer zur Kontrollgruppe signifikant größeren Zunahme der Beteiligung an Nachsorgeangeboten insgesamt zwischen Reha-Beginn und dem Nachbefragungszeitpunkt aus. Zu T3 nehmen die Internetfrauen signifikant häufiger als die Kontrollpatientinnen Selbsthilfegruppen und Sportgruppen in Anspruch; der Anteil derer, die keine Maßnahme wahrnehmen sinkt im Verlauf signifikant. Zugleich wird das Internet als gesundheitsbezogene Informationsquelle von den Internetlangpatientinnen etabliert. Es rangiert an zweiter Stelle nach Zeitschriften/Zeitungen. Damit geht einher, dass Ärzte zu T3 von den Surferinnen signifikant seltener als Informationsquelle angegeben werden; sie wechseln vom ersten an den vierten Rangplatz. Möglicherweise steht damit der signifikant gesunkene Wert in der externalen Kontrollüberzeugung der Internetlanggruppe im Zusammenhang. Dieser Wert steht für den Glauben daran, inwieweit andere Personen (insbesondere Ärzte, Pflegepersonal) Kontrolle über die eigene Gesundheit haben. Die beiden anderen Skalenwerte, die zur Operationalisierung des EmpowermentKonzeptes herangezogen wurden: internale Kontrollüberzeugung und Selbstwirksamkeitserwartung ändern sich nicht signifikant. Alle Skalenwerte liegen jedoch insgesamt zu T3 im durchschnittlichen Bereich. In der Gruppe der Internetweiternutzerinnen sind Veränderungen primär auf der Ebene der Aktivierung erkennbar, sei es in Form unterstützender Maßnahmen oder in der Einübung des neues Informationsmediums. Dies können Hinweise auf einen Empowermentprozess sein. Im Kontrast dazu verändert und verbessert sich für die Kontrollgruppe am auffälligsten der körperliche Zustand sowie die Funktionsskalen. Auch Schmerz und Erschöpfung haben stark nachgelassen. Hinsichtlich der Variablen, die zur Operationalisierung des Empowerment-Konzeptes herangezogen werden (Selbstwirksamkeitserwartung, internale und externale Kontrollüberzeugung), zeigt die Kontrollgruppe keine signifikanten Veränderungen zwischen dem Beginn der Reha und sechs Monate nach Entlassung. Auch bezüglich des Informationswunsches und der Nutzung spezifischer Informationsquellen sind zwischen T1 und T3 keine starken Abweichungen festzustellen. Zum Zeitpunkt der Nachbefragung erhöht sich allerdings im Vergleich zu T1 signifikant die Anzahl der Frauen, die Nachsorgeaktivitäten in Anspruch nehmen, wenn auch insgesamt die Zunahme im Bereich unterstützender Maßnahmen in der Internetlanggruppe signifikant größer ist. Schwieriger stellt sich die Einordnung der Patientinnen dar, die zwar am Internetkurs teilnahmen, jedoch das Medium später nicht weiter nutzen. Hinsichtlich ihres Informations- und Aktivitätsverhaltens gleichen sie der Kontrollgruppe. Interessant ist jedoch, dass diese Gruppe zum Zeitpunkt der Nachbefragung im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant häufiger angibt, nicht über ausreichende Informationen über Behandlung und Krankheit zu verfügen. Gleichzeitig sinken die Werte des Fragebogens zur Kontrollüberzeugung signifikant ab. Sowohl der Glaube an Ergebnisdarstellung 153 die eigene Kontrolle wie auch die an die Kontrolle von Anderen bezüglich des Gesundheitszustandes nimmt ab. Möglicherweise ist dies ein Hinweis dafür, dass der durch die Teilnahme am Internetkurs erhoffte Zuwachs an erkrankungsbezogener Information nach Reha-Ende nicht weiter ausgebaut werden konnte, und Defizite im Informationsbedürfnis so bestehen bleiben. 5.3 Auswertung der qualitativen Daten 5.3.1 Auswertung der Interviews: Internetexpertinnen 5.3.1.1 Ausgangsbedingung Im Rahmen der Gespräche mit den zwischen Januar und Juli 2001 im Reha-Zentrum Lübben untergebrachten Brustkrebspatientinnen geben 5 Frauen an, bereits über Erfahrungen im Umgang mit dem Internet zu verfügen. Diese Patientinnen nehmen aus diesem Grund nicht an der angebotenen Internetschulung teil. Entsprechend finden sich im quantitativen Auswertungsteil zu diesen Patientinnen (INV, n = 5) keine Datenauswertungen. Drei dieser Frauen erklären sich auf Nachfrage zu einem Interview über ihre Erfahrungen mit der Nutzung des Internets im Rahmen ihrer Brustkrebserkrankung bereit. Da die nachfolgende Ausführung auf der Grundlage lediglich dreier Leitfadeninterviews basiert, kann sie selbstverständlich nur als Ausschnitt der erfahrbaren Möglichkeiten betrachtet werden. Das Unterkapitel ist als ergänzendes qualitatives Material gedacht, das Möglichkeiten dessen aufzeigt, was im Hauptteil der Untersuchung im Rahmen der Nachbefragung nicht möglich war, da dort die Patientinnen nur über einen Zeitraum von sechs Monaten befragt werden konnten (siehe Interviewleitfaden im Anhang). 5.3.1.2 Wirkung „Informationen wirken“ (Forbriger 2001/236) insbesondere, wenn es sich um Informationen über die eigene Erkrankung handelt. Das Internet als Informationsals auch als Kommunikationsmedium bietet Möglichkeiten, im Verlauf der Brustkrebserkrankung im Leben der Patientinnen beruflich, privat aber auch im ArztPatienten-Verhältnis Wirkung zu zeigen (vgl. dazu Kapitel 2.2.3). Die Patientinnen erleben die Wirkung des Internet auf ihr privates, berufliches Leben wie auf ihr Verhältnis zu ihrem Arzt sehr unterschiedlich. Während Patientin A das Internet als ausschließlich unterstützend erlebt, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit ihrer Erkrankung, steht Patientin B dem Medium in dieser Hinsicht eher ambivalent gegenüber, wohingegen Patientin C Ergebnisdarstellung 154 das Internet als umfangreiche Informationsquelle zwar schätzt, jedoch auch erhebliche Belastungen im Umgang mit der gewonnenen Information erlebt hat. Nach Einschätzung der ersten Patientin konnte sie durch die Nutzung von E-Mails den Kontakt zu ihrer Arbeitsstelle halten und somit zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes beitragen. „Mir hat das auch noch sehr geholfen während der Zeit, wo ich krank war, dass ich über das Internet über das Mailen Kontakt zu meinen Kollegen und zu meinem Chef gehalten hab. Das wäre mit Sicherheit sonst nicht so gelaufen.“ (Int. 1/7) Privat war es ihr möglich, durch Kontakte zu. anderen betroffenen Frauen, die im Chat geknüpft wurden, krankheitsspezifische Informationen auszutauschen und ein Netzwerk aufzubauen, das sie während ihrer Behandlungszeit (Chemotherapie und Strahlentherapie) intensiv und verbindlich unterstützte. „Und gerade während der Chemo und Bestrahlungszeit, wenn ich die Kiste nicht gehabt hätte, das sähe dann glaube ich ein bisschen anders aus. [...] Ich komm immer wieder auf meinen Chat zurück, kann nicht anders. Da wurde das richtig organisiert: Du rufst montags an, du dienstags, du mittwochs [...] also das hat mir psychisch unheimlich viel gegeben.“ (Int. 1/9) Darüber hinaus empfindet sie das Internet als Quelle der Erleichterung ihres Alltags, indem sie beispielsweise Formulare von Ämtern herunterladen kann, und als Möglichkeit des Empowerment, indem sie über das Internet Zugang zu Informationen bekam (Gesetzestexte), die sie zur Durchsetzung ihrer Rechte in einem Behördenstreit nutzen konnte. „Ich hab mir das ganze Gesetz da [aus dem Internet] rausgeholt. [...] Ich konnte dem entsprechenden Stellenleiter das vorlegen. Der war ziemlich baff; ich habe gesagt: >>Hier die Gesetze sagen das und das<< [...] Der muss sich wohl umstellen und damit rechnen, dass die Leute jetzt mehr informiert zu ihm kommen.“ (Int. 1/11,12) In gleicher Weise hat Patientin A das Gefühl, dass sie durch einen Zugewinn von krankheitsbezogenen Informationen aus dem Internet, ihren Arzt häufiger befragt. „Ja, den [Arzt] frag ich jetzt auch mehr, weil ich eben jetzt auch noch andere Therapien kennen lerne, und den frag ich dann so lange Löcher in den Bauch, bis er die beantwortet hat.“ (Int. 1/6) Für die Patientin B ist das Internet nur ein Informationsmedium unter vielen, das sie auf Grund ihrer starken Internetnutzung am Arbeitsplatz zu Hause nicht so gern nutzt. Es stellt also nicht ihre Hauptinformationsquelle dar. Dennoch unterstützen sie die im Internet gefundenen Informationen zum Thema Ernährung und Stress in der Entscheidung ihre Ernährungsgewohnheiten umzustellen. „Also einmal hab ich da [im Internet] was gelesen zu Ernährung und dann auch zum Stress, also die beiden Dinge fallen mir dazu ein. Und das hat man natürlich dann immer auch eher auf sich selbst bezogen und hat dann überlegt, na ist es bei dir auch so oder wie kann man da was ändern. [...] Also da hab ich auch sehr viel geändert, muss ich wirklich sagen.“ (Int. 2/3,4) Andererseits erlebt sie die Informationsvielfalt, zu der das Internet beiträgt auch als Belastung, weil sie dazu angehalten wird, jeder Information nachzugehen, um eine optimale Therapie zu bekommen. Ergebnisdarstellung 155 „Ja, ich hatte mal, ich weiß jetzt gar nicht, war das im Internet, da wurde so`ne Klinik in München vorgestellt und die hatten da auch so`ne gewisse Therapie. [...] Meine Mutti, die hat mich da auch gleich genervt: Du musst da hinfahren [...] und dann kriegste ne Spritze und dann ist der Fall erledigt und da hab ich gesagt: Nee, nee so funktioniert das überhaupt nicht.“ (Int.2/8) Im Verhältnis zu ihrer Ärztin beobachtet die Patientin insgesamt keine Veränderung, obwohl sie Informationen über ihre Erkrankung, auch solche aus dem Internet, in das Gespräch mit der Ärztin einfließen lässt. Die Ärzte verhielten sich zwar kooperativ zu Fragen, reagierten jedoch verärgert auf undifferenzierte Informationen, die bei den Patientinnen falsche Hoffnungen weckten. „Die Ärzte sind auch so`n bisschen verärgert immer darüber, dass solche Informationen immer eine Art Hoffnung wecken oder eben einen gewissen Anspruch auf Hilfe, der eben nicht zutreffend ist. [...] Aber dafür habe ich Verständnis, weil ich es mir erklären kann.“ (Int. 2/8) Patientin C nutzt das Internet ausschließlich als Informationsquelle, und es ist eine der Hauptinformationsquellen in Bezug auf krankheitsbezogene Information. Sie schätzt das Medium als empfehlenswerte ergänzende Informationsquelle zu den Arztgesprächen, in denen oft nicht genug Zeit sei und in die sie ihre Internetausdrucke mitnimmt, um die im Internet gefundenen empfohlenen Therapien mit der eigenen zu vergleichen bzw. sich zu vergewissern, dass sie die für die optimale Therapie bekommt. Die Ärztin reagiert kooperativ und erklärt der Patientin die Gründe für die gewählte Therapie. „Da hatte ich eine gute Ärztin, die dann darauf eingegangen ist, warum jetzt dieses Herceptin oder diese neue wäre gar nicht möglich gewesen. Da hat sie mir auch gesagt, warum. [...] Man hat auch viele Anregungen und ich bin immer hingegangen und habe nachgefragt, was ist mit der und der Therapie.“ (Int. 3/3.) Allerdings hatte die Suche nach detaillierten Informationen im Internet zur Folge, dass die Patientin mit Angst und Schlafstörungen reagierte. „Und je tiefer man dann auch reingegangen ist in die ganze Sache, desto mehr Angst hat man gekriegt. Also ich bin da, hatte da Momente, wo ich richtig panisch geworden bin und dass ich nachts nicht schlafen konnte. Und dann hab ich gesagt: Nee, jetzt ist Schluss.“ (Int. 3/3) 5.3.1.3 Informationsmanagement Wenn das Internet, wie bereits aufgezeigt, als Informationsmedium Auswirkungen auf das Leben der Patientinnen haben kann, so stellt sich die Frage, welche Strategien die Patientinnen im Umgang mit der gesundheitsbezogenen Information entwickeln und in welchem Umfang sie zu welchem Zeitpunkt ein Bedürfnis nach Informationen zu ihrer Erkrankung haben. Von Interesse erschien auch die Frage, ob die Patientinnen Kriterien für die Beurteilung der Qualität von Gesundheitsinformationen insbesondere aus dem Internet entwickelten. Gerade diese Frage ist eine der am intensivsten diskutierten zum Thema Internet als Informationsmedium für Patientinnen und Patienten (vgl. Kap. 4.5). Gerade im Falle chronischer Erkrankung, die ein hohes Sterberisiko bergen, wie es Krebserkrankungen sind, Ergebnisdarstellung 156 stellt sich die Frage, wann und wie viel Information für welche Patientin hilfreich sein kann. Bei den befragten Brustkrebspatientinnen scheint bezüglich der Strategie des Informationsmanagements eine grundsätzliche Struktur vorzuherrschen. Alle Frauen möchten grundlegende Informationen über ihre Erkrankung bekommen und haben diese zu Beginn ihrer Erkrankung über unterschiedliche Medien erhalten (Broschüren im Krankenhaus, Austausch mit anderen Betroffenen im Krankenhaus, Buch über Brustkrebs, Fernsehen, Internet). Das Internet schätzen sie nun als Medium, um gezielt vertiefende Informationen über spezielle und spezifische Fragen zu bekommen. Dieses Bedürfnis nach krankheits- oder therapiebezogenen Informationen hält jedoch bei allen nicht dauerhaft an, sondern findet aus unterschiedlichen Gründen einen Schlusspunkt, sei es, weil die Informationen ängstigen, weil der „Pegel erreicht“ ist oder weil man sich „nicht ewig mit der Krankheit auseinandersetzen“ möchte. Wenn die Patientinnen auf Hinweise stoßen, die eine neue Therapie betreffen, machen sie sich wieder auf die Suche nach gezielten Antworten und nutzen dafür häufig auch das Internet. Diese Suche hat auch den Zweck der Beruhigung, wenn sich die Informationen aus dem Internet mit der eigenen Therapie decken. Im Folgenden wird dieser Punkt bei jeder einzelnen Patientin ausführlicher untersucht. Da die Patientin A das Internet sowohl informativ als auch kommunikativ nutzt, verfolgt sie beim Informationsmanagement zwei Strategien. Wenn sie z. B. Hinweise von anderen Betroffenen im Chat bekommt, bleibt sie zum einen mit den Betroffenen weiterhin im Austausch, zum anderen nutzt sie Metasuchmaschinen66, um über Suchbegriffe die Informationen zu vertiefen. Sie schaut sich dabei die Kurzbeschreibung der angezeigten Links an, um zu entscheiden, was thematisch interessant erscheint und liest die Seiten, die thematisch passen. Wenn sie Begriffe (z. B. medizinische) auf den Sites nicht versteht, sucht sie nach Erläuterungen ebenfalls wieder über Suchmaschinen. Auf diese Weise hat sie vor ihrem Aufenthalt in Lübben die Therapieangebote einzelner Reha-Kliniken verglichen. „Wenn ich was nicht richtig weiß, dann geh ich wieder zurück und gebe den Begriff wieder ein und hol mir dann da das Wissen, worum es dann da geht. Und dann geh ich weiter, also dann geh ich bis auf den tiefen Grund.“ (Int.1/5) Danach befragt sie ihren Arzt zu den gefundenen Informationen. Eine ‚Lieblingsseite’ zum Thema Brustkrebs hat die Patientin nicht, weil sie das Internet oder genauer Suchmaschinen zur Beantwortung ganz spezifischer Fragen nutzt. Die Qualität dieser ständig wechselnden Seiten beurteilt sie danach, ob die enthaltenen Informationen interessant sind. Ihr Empfinden entscheidet dabei über 66 Es handelt sich dabei um Suchmaschinen, die wiederum weitere Suchmaschinen in die Recherche einbeziehen. Ergebnisdarstellung 157 die Glaubhaftigkeit der Inhalte, die ihr insgesamt nicht weniger glaubhaft erscheinen als Zeitungsartikel. „Gut, dass es nun auch Seiten gibt, wo wenig Info drauf ist, dann lass ich die links liegen und geh zur nächsten. [...] Also da entscheide ich nach meinem Empfinden, ist das jetzt glaubhaft oder nicht.“ (Int. 1/5,6) Bezüglich des Informationsbedürfnisses hält sie den Beginn der Erkrankung für einen wichtigen Zeitpunkt für Informationen medizinischer und sozialrechtlicher Art, die im Krankenhaus nach ihrer Erfahrung zu wenig zur Verfügung stehen. Dort bekam sie die meisten Informationen von ihren Mitpatientinnen, hatte das Internet noch nicht zur Verfügung. Während sie sich jedoch zu Beginn der Erkrankung mit Grundinformationen zufrieden gegeben hat, möchte sie nun, nach dem Wiederauftreten des Brustkrebses noch genauere Informationen zur Verfügung haben. Nach einer Weile lässt das Bedürfnis nach und sie verfolgt ausschließlich gezielt Hinweise. Für diese Möglichkeit schätzt sie das Internet. „Die erste Erkrankung liegt acht Jahre zurück, da hab ich nur mal so, also was ich schon kannte, wurde bestätigt. Da bin ich wirklich nicht tiefer gegangen, weil ich dachte, das Thema ist erst mal für dich erledigt. Und als ich dann wieder erkrankte, da hab ich dann wieder neue Informationen gesucht. [...] Ich hab während meiner Krankheit 12-14 Stunden teilweise davor gesessen. Das war so der einzige Kontakt nach außen. [...] Ich will mich auch nicht ewig mit der Krankheit beschäftigen, das tue ich auch nicht. Das ist jetzt erst mal wieder so weit abgeschlossen, und dann ist das Thema erst mal wieder durch, es sei denn, ich hör von irgendwo wieder irgendwas, [...] dann fange ich wieder an und informiere mich.“ (Int. 1/3,8,11) Patientin B sucht wie Patientin A im Internet nach Stichworten über Suchmaschinen, jedoch führen sie oft andere Hinweise aus anderen Medien dort hin (z. B. Fernsehen). Sie verzahnt dabei unterschiedliche Medien (Internet, Bücher, Fernsehen), wobei das Internet nicht das wichtigste Medium ist. Auch sie hat keine Lieblingssite, die sie häufiger konsultiert, sondern sucht gezielt, weil sie das Internet als differenzierte Informationsquelle ansieht, die spezifische Fragen beantworten kann. Für den Überblick liest sie lieber Bücher. Das Internet liefert Aspekte, die sie in ihr ‚Wissensmosaik’ einbauen kann. Sie nutzt die gefundene Information zur Bestätigung der eigenen Therapie. Bei den Sites ist ihr die Gestaltung unwichtig, wichtig ist der Inhalt, wo sie am meisten Wert auf praktische Tipps oder wissenschaftliche Studien legt. Nachteilig bei ihrer Suchstrategie empfindet sie, dass man bei der Fülle an Informationen aus dem Internet leicht Wichtiges übersieht. Andere bittet sie nicht, für sie Informationen im Internet zu suchen. „Also ich wusste ja wie gesagt vorher schon so`n bisschen und tja, weiß auch, dass die Krankheit da unterschiedliche Facetten und Aspekte hatte und das hat sich dann irgendwie zu so`m Mosaik zusammengebaut. [...] Das ging dann auch verzahnter. Das tauchte ja auch in der Literatur immer wieder auf.“ (Int. 2/3,4) In Bezug auf die Beurteilung der Qualität von Internetseiten sieht sich die Patientin durch ihren Beruf geübt. Sie klickt erst mal alles weg, was ihr unwichtig erscheint. Sie sagt, man lerne als Patientin, bei Informationen eine Vorsicht zu entwickeln, insbesondere wenn so genannte Wundermittel beschrieben werden, weil man mittlerweile wisse, welche komplizierten Forschungsprozesse dahinter stün- Ergebnisdarstellung 158 den. Informationen werden dann eher mit kritischer Gelassenheit aufgenommen. Genauso müsse man über die Zeit das Befragen des Arztes lernen. „Mittlerweile hat man natürlich auch erfahren [...] dass es offenbar keine Wundermittel gibt, sondern eher Verschiedenes eine Rolle spielt. [...] Man hat dann auch gelernt, das irgendwie in gewisser Weise zu bewerten. Ja, irgendwie dass man das mit so´ner Gelassenheit sieht.“ (Int. 2/7) Nach den langen Tagen am Arbeitsplatz mit dem Internet, möchte sie zu Hause eher Abwechslung. Dennoch ist ihr Informationsbedarf am Anfang im Krankenhaus und zu Beginn der Chemotherapie am größten gewesen. Sie ist interessiert an Grundinformationen, kennt aber einen Sättigungsgrad, der abhängig ist sowohl vom psychischen Zustand als auch von der Erkrankungsphase. Für die Patientin hängt der Informationsbedarf auch von der zeitweiligen Krankheitsbewältigungsstrategie ab, denn als sie sich mit der Krankheit arrangiert hatte, ließ das Informationsbedürfnis nach. Insgesamt aber vervollständigen Informationen eher das Bild, als dass sie Angst vermitteln. Sie hat bei der Suche der Informationen im Internet einen Bedarf an praktischen Tipps, insbesondere zu den Themen Ernährung und Stress, eher als an wissenschaftlichen Studien. „Also man wollte Informationen haben, aber wenn das irgendso`n Pegel erreicht hatte, ja, wollte man auch eigentlich nichts mehr hören. Das ist auch unterschiedlich in den Phasen gewesen, je nach dem, wie man so psychisch drauf war. Sowohl im Krankenhaus als auch als es dann mit der Chemo losging, also da war das dann ganz stark [Informationsbedürfnis] und dann, als man sich selber damit angefreundet oder abgefunden hatte, je nach dem, wie mans sieht, ließ das dann auch nach.“ (Int. 2/2) Die dritte Patientin gibt im Gegensatz zu den beiden anderen Patientinnen an, häufiger eine Website aufzusuchen, die ihr besonders gefällt. Für sie ist das Internet eine wichtige Informationsquelle im Zusammenhang mit ihrer Brustkrebserkrankung, dem sie sich entgegen der ursprünglichen Absicht (das Internet hatten sie für die Kinder angeschafft) auch zur Recherche zu ihrer Erkrankung gemeinsam mit ihrem Ehemann genähert hatte. Die Patientin fand in einem Buch ein Gesundheitsportal, das sie zum Ausgangspunkt für ihre Internetrecherche zum Thema Brustkrebs machte. Sie hat die angegebenen Sites systematisch durchgesehen und ging auch Querverweisen nach. Schlechte Internetadressen streicht sie, gute schreibt sie sich auf. So sucht sie insbesondere nach Therapien aber auch nach Adressen von Beratungsstellen. Sie sucht gezielt Studien zu Brustkrebs, die im Internet veröffentlicht sind und nicht nach Erfahrungsberichten von anderen Betroffenen. Dabei wurde die URL einer Universität zu ihrer Lieblingssite, die sie häufiger aufsucht. „Also das erste Mal hatte ich mir so`n Buch gekauft und da war so´ne Internetadresse drin. Ja, und dann hab ich eigentlich nur noch die Diagnose eingegeben und hab mir alles nach und nach rausgesucht. Alles was da zu den Stichworten kam, bin ich dann sukzessive durchgegangen. [...] Das verzweigt sich dann ja immer weiter. Die [Adressen] stehen ja dann mit drin: Krebshilfe sind ja mit drinne. Aber eigentlich mehr Beratung, Information, was eben gemacht wird: Strahlentherapie, Chemotherapie.“ (Int. 3/2) Die Verständlichkeit der Seiten für medizinische Laien ist für die Patientin das Kriterium zur Qualitätsbeurteilung, wenn sie im Internet recherchiert. Ergebnisdarstellung 159 „Ich mach das so: Ich geh rein und ich merke dann schon, wenn ich oben anfange zu lesen und ich verstehe das einfach nicht, weil das zu umständlich formuliert ist oder viele medizinische oder lateinische Ausdrücke sind, da gehe ich dann raus und zurück und gucke dann wieder das nächste. So arbeitet man sich sukzessive nach vorne. Erst mal allgemein und dann wird gestrichen. Und die guten Adressen die hab ich mir rausgeschrieben, dass ich immer noch mal nachgucken kann.“ (Int. 3/5) Die Patientin hatte vor der Operation und Chemotherapie keine Zeit zur Recherche nach indikationsspezifischen Informationen, so dass sie im Nachhinein nachgelesen hat, z. B. welche Bestandteile ihre Chemotherapie hatte. Sie sucht im Internet insbesondere Informationen zu Therapien und deren Nebenwirkungen. Wichtig sind aber auch Informationen, die nach Erfahrung der Patientin ihr sonst verschwiegen werden, wie z. B. Studien zu Überlebenszeiten. So sind ihr insbesondere wissenschaftliche Studien wichtig; Erfahrungsberichte vermeidet sie zu lesen. Die Patientin hat einen Bedarf an gesicherter Information, der für Patienten verständlich aufbereitet ist. „Also am hilfreichsten fand ich die Studie von der Uni Jena, weil da alles, da steht alles drin: Behandlung, Schemata, Chemotherapie, Bestrahlung. Fand ich am hilfreichsten. Die haben eine Studie gemacht über Lebenserwartung in Abhängigkeit Metastasen – keine Metastasen und so weiter und so fort. Dass man erst mal so´n Gefühl kriegt, wie viel geben sie einem, sagt einem ja keiner, so ungefähr. Da kann man dann wieder neue Kraft schöpfen.“ (Int. 3/2) Diese Tiefe an Information führte bei der Patientin zu Angst und Schlafstörungen, so dass die Informationssuche reduziert wurde und jetzt eher gezielt nach der Beantwortung von Fragen gesucht wird. „Und je tiefer man dann auch reingegangen ist in die ganze Sache, desto mehr Angst hat man gekriegt. [...] Ich hab den Computer erst mal ausgemacht. Ja, und mit meinem Mann hab ich auch viel darüber gesprochen. Das betrifft ja nun die ganze Familie. Die haben auch gesagt: Dann hör auf, dann lies das einfach nicht weiter. Verarbeite das erst mal und wenn du dich wieder stabilisiert hast, dann guckste weiter.“ (Int. 3/3,6) 5.3.1.4 Kommunikation und Selbsthilfe (per Internet) Neben Angeboten zur Information bietet das Internet unterschiedliche Möglichkeiten zur kommunikativen Nutzung. Neben E-Mails gibt es auch zum Thema Brustkrebs spezielle Diskussionslisten/Mailinglisten oder Chats. Untersuchungen zu den kommunikativen Nutzungsmöglichkeiten des Internets geben Hinweise, dass kommunikative Dienste oftmals besonders gut angenommen wurden (vgl. z. B. Flatley-Brennan 1998), andere benennen Vorteile gegenüber anderen Kommunikationsmedien, wie Studien bei Patientinnen und Patienten zeigen konnten (vgl. z. B. Weinberg et al. 1996). Die hier interviewten Patientinnen äußern sich sehr unterschiedlich zu den kommunikativen Möglichkeiten des Internets. Zwei der drei Brustkrebspatientinnen nutzen das Internet kommunikativ durch Mails zum Kontakt mit Freunden, lehnen jedoch eine Nutzung im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung deutlich ab. Nur eine der Patientinnen nutzt intensiv neben E-Mails auch Chatangebote, allerdings Ergebnisdarstellung 160 auch hier größtenteils zur alltäglichen Kommunikation ohne Gesundheits- Krankheitsbezug. Die Patientinnen haben zwar ein Kommunikationsbedürfnis hinsichtlich ihrer Brustkrebserkrankung, sie halten jedoch nicht unbedingt das Internet für ein geeignetes Medium. Insgesamt fällt auf, dass bei den hier erwähnten Patientinnen mit dem zeitlichen Abstand zur Erstdiagnose Brustkrebs die Offenheit für einen Austausch mit anderen Betroffenen zuzunehmen scheint. Während Patientin A bereits vor mehr als 5 Jahren diagnostiziert wurde, lebt Patientin B seit über einem Jahr mit dem Brustkrebs und bei Patientin C liegt die Brustkrebsdiagnose erst einige Monate zurück. Parallel dazu nutzt Patientin A zwar keine expliziten Chatangebote für Frauen mit Brustkrebs, ging jedoch in „ihrem“ Chat keineswegs einem Austausch mit anderen Brustkrebspatientinnen aus dem Weg, sondern nutzt sie für sich. Patientin B empfindet den Austausch mit anderen Brustkrebspatientinnen als unterstützend und solidaritätsstiftend und gibt sich selbst überrascht, dass ein solcher Austausch Kraft spende anstatt Energie zu rauben. Sie sieht aber traditionelle Selbsthilfegruppen oder krankheitsbezogene Chats als Räume für Menschen, die Kontakte suchen. Sie selbst sieht sich als kontaktfreudig und habe ihre eigenen Räume für diesen Austausch im privaten Kreis. Patientin C hingegen lehnt jeden Austausch über ihre Erkrankung ab; das sei noch zu frisch und müsse noch verdrängt werden. Andererseits tauscht sie sich mit einer ebenfalls an Brustkrebs erkrankten Arbeitskollegin intensiv aus und schätzt diesen Kontakt als unersetzlich, weil andere in diese Krankheitswelt keinen Einblick hätten. Für die Patientin A war der Chat der Einstieg in das Medium Internet. Seitdem hat sie ihre engsten Freunde im nicht-krankheitsbezogenen Chat kennen gelernt und nutzt ihn regelmäßig. Obwohl sie auch Frauen mit Brustkrebs im Chat kennen gelernt hat und sich mit diesen über Erkrankungserfahrungen austauscht, ist Brustkrebs nicht das vorherrschende Thema. „Und ich habe im Chat auch viele Frauen kennengelernt, die auch Brustkrebs haben und wir schreiben uns auch jetzt Mails oder telefonieren mal und tauschen auch Informationen aus. [...] Das spricht sich zum Teil auch rum, also praktisch irgendwie wie auf´m Campingplatz [im Chat]. Man kennt die Leute, die wissen ja auch alles über einen. Es wird getöttert, und das ist ja da auch wie im Leben auch und da bin ich auch schon von anderen angesprochen worden, die die gleiche Krankheit haben, ob ich Lust hätte, mich mit denen mal zu unterhalten und mir gefällt das besser, als wenn ich irgendwo in eine Gruppe gehen würde. Die Angebote gibt’s ja auch in Selbsthilfegruppen oder so was, da zieh ich das zu Hause vor. Da kann ich, wenn ich möchte und mit wem ich möchte.“ (Int. 1/2) Die Vorteile des Chat gegenüber Selbsthilfegruppen sieht sie in der möglichen Anonymität, der Möglichkeit, Grenzen leichter selber setzen zu können, den Zeitpunkt selber zu bestimmen und von zu Hause aus teilnehmen zu können. Im Chat muss sie sich nicht öffnen, kann Stimmungen auch mal kaschieren. Der Chat ist kein Ersatz für persönlichen Kontakt und eher für die normale Kommunikation Ergebnisdarstellung 161 zur Ablenkung da; wenn sie Menschen näher kennen lernen möchte, wählt sie erst E-Mails, dann das Telefon und später evtl. Besuche. „Und das finde ich gerade das Schöne da dran [im Chat]. Erst mal gucken, wie man mit jemand klar kommt, ob man dem vielleicht vertraut oder nicht, und dann kann man ja immer noch offener sein. [...] Wenn man nicht möchte, dass jemand weiß, wie es einem geht, dass man einfach nur: Ach mir geht´s jetzt richtig mies, ich will mich ablenken. Man versucht dann, >>einen auf fröhlich zu machen<<, zum Ablenken für dich selbst. [...] Chatten ist für mich dann eher zur normalen Kommunikation und Ablenkung.“ (Int. 1/10,11) In Phasen ihrer Erkrankung waren die kommunikativen Möglichkeiten des Internet der einzige Kontakt zur Außenwelt, da sie sich für persönlichere Kontaktformen zu lustlos fühlte. „Ich hab während meiner Krankheit 12-14 Stunden teilweise davor gesessen. Das war jetzt so der einzige Kontakt nach Außen.“ (Int. 1/8) Patientin B nutzt das Internet nicht, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, weil ihr der persönlichere Kontakt z. B. über das Telefon lieber ist. „Ich mach das überhaupt nicht [Chatten], weil ich möchte mich gerne am Telefon oder mit einem präsenten Menschen unterhalten. Das ist mir lieber. Aber ich denke mir, dass es für viele eine Alternative ist, um überhaupt an Kontakte zu kommen.“ (Int. 2/9) Sie sieht den Chat also eher als Alternative für Menschen, die einen Mangel an Kontakten haben. Aufgrund ihrer Kontaktfreudigkeit sucht sie weder Selbsthilfegruppen oder krankheitsbezogene Chats, weil sie ihre eigenen Räume dafür hat. Die Patientin sucht aber dennoch den Austausch mit anderen Betroffenen auf anderer Ebene, weil dieser – entgegen ihrer anfänglichen Erwartung – ihr Sicherheit und Solidarität bietet, indem sie untereinander ihre Therapien vergleichen. Vorher erwartete sie eher, dass der Austausch mit anderen Betroffenen sie viel Kraft kosten würde, weil sie deren Schicksal nicht ertragen könnte. „Erst hab ich immer gedacht, dass man das nicht ertragen kann, wenn das jemand anders einem berichtet, aber das ist überhaupt nicht der Fall. [...] Erst dachte ich immer, dass man da auch Kraft braucht, um mit dem anderen Schicksal klarzukommen, aber da das alles doch sehr ähnlich ist, tritt eher ein anderer Effekt ein, dass man sagt, derjenigen geht es auch so. Dann ist das eher so´n bisschen solidarisch oder so, dass man mit dem anderen mitfühlt.“ (Int. 2/8,9) Wenn sie eine Selbsthilfegruppe suchte, wäre ihr der Chat aufgrund der möglichen Anonymität und bunteren Zusammensetzung lieber als eine traditionelle Selbsthilfegruppe. Patientin C möchte sich in keiner Form mit anderen Betroffenen austauschen, weil sie sich mit „dem Elend anderer“ nicht belasten und lieber ihre Erkrankung verdrängen möchte. Dafür sei es noch zu früh. Deshalb kommen weder Chat noch andere Foren oder Selbsthilfegruppen in Frage. „Also mit dem Elend anderer Leute will ich mich nicht auseinandersetzen. Also dafür ist das noch zu frisch. [...] Ich will es eigentlich so´n bisschen verdrängen. Ich hab mich damit auseinander gesetzt und ich bin eigentlich, dass ich das nach hinten schiebe. Das Leben muss weitergehen, da kann ich mich nicht immer an der Krankheit hochziehen. [...] Ich empfinde das zumindest so, dass diese Schicksale dann immer noch zusätzlich be- Ergebnisdarstellung 162 lasten. Und man vergleicht dann auch immer und das kann man einfach nicht, denn jeder ist mit seiner Krebserkrankung individuell.“ (Int. 3/2,3,4) Trotz der im Chat möglichen Anonymität wäre ihr auch das zu nah, weil es auch eine Form von Kontakt sei, auch wenn sie die Menschen nicht persönlich kenne. Sie möchte sich nicht mit anderen vergleichen; jede Krebserkrankung sei individuell. „Die tauschen sich da [im Chatroom] dann auch aus und schreiben sich dann auch: Mir geht’s so und so und mir geht’s so und so und das und das wurde wieder festgestellt. Und man baut zu den Leuten dann auch wieder einen Kontakt auf, und das betrifft einen dann auch selber. Man kennt ihn zwar nicht persönlich, aber man kennt ihn aus dem Medium.“ (Int. 3/4) E-Mails nutzt sie für den Kontakt mit Freunden. Sie tauscht sich mit einer an Brustkrebs erkrankten Arbeitskollegin über ihre Krankheitserfahrungen aus und empfindet dies als sehr unterstützend und unersetzlich. „Ich hab da ne Arbeitskollegin, die betrifft das auch und wir verstehen uns einfach. Sie ist betroffen, ich bin betroffen. [...] Also wir helfen uns gegenseitig, ziehen uns da auch gegenseitig wieder hoch, wenn mal ein Loch ist und einfach quatschen. [...] Das sind die Erfahrungen, die man gemacht hat, und die hat eben kein anderer jetzt.“ (Int. 3/7) 5.3.1.5 Das Erlernen der Technik Internet Alle drei der befragten Patientinnen haben seit Jahren Erfahrung im Umgang mit Computern aufgrund ihres Arbeitsplatzes und schätzen das Erlernen der Nutzung des Internets als unkompliziert ein, wenn man über Computervorerfahrung verfügt. Auch zu Hause haben die Patientinnen Zugang zum Internet. Die Motivation zur Beschäftigung mit dem Internet wurde zum Teil durch den Arbeitsplatz ausgelöst, der Computer zu Hause jedoch eher beispielsweise für die Kinder angeschafft. Für Patientin C war die Brustkrebserkrankung jedoch ein Auslöser für die eingehende Beschäftigung mit dem Medium Internet zu Hause vor dem Hintergrund der größeren Informationsmöglichkeit. Patientin B jedoch überlässt den Internetzugang zu Hause gern der Familie, da sie bereit am Arbeitsplatz viel damit arbeiten muss und eher Abwechslung sucht. 5.3.1.6 Hemmende und fördernde Aspekte Zwei der Patientinnen schildern als Negativerfahrungen mit dem Medium Internet im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung, dass für viele Sites Englischkenntnisse notwendig seien (informative als auch kommunikative Möglichkeiten), und dass sie sich über nicht-allgemeinverständlich geschriebene Seiten mit medizinischem Fachvokabular ärgern. Eine Patientin kritisiert die reißerische Aufmachung von Websites vor allem durch Werbung, was allerdings im Gesundheitsbereich Seltenheitswert habe. Zwei Patientinnen äußern sich zu Verbesserungsmöglichkeiten Ergebnisdarstellung 163 gesundheitsbezogener Websites. Es bestehe ein Bedarf an Internetseiten, die sich speziell an Patienten und Patientinnen richten, die gezielt informieren und in kurzen prägnanten Sätzen medizinisch gesicherte Fakten darstellten. 5.3.1.7 Das Medium Internet im Vergleich zu anderen Informationsmedien In den Interviews vergleichen alle drei Patientinnen die Informationsquelle Internet mit Zeitungsmeldungen. Hier werden die Internetinformationen im Vergleich als genauso glaubhaft (Patientin A), als oftmals weniger reißerisch aufgemacht (Patientin B) und insgesamt als hilfreicher aufgrund der speziellen Suchmöglichkeit bewertet, so Patientin C, nach deren Einschätzung Zeitungen kaum brauchbare Informationen zu ihrer Erkrankung liefern. Patientin B allerdings bevorzugt eher Bücher, um sich über Brustkrebs zu informieren, weil sie dann leichter „bei sich bleiben“ kann. 164 6 Diskussion der Ergebnisse 6.1 Die Untersuchungsergebnisse im Kontext des Forschungsfeldes Im Folgenden sollen die im vorhergehenden Kapitel dargestellten Ergebnisse entlang der Hauptfragestellungen der vorliegenden Untersuchung diskutiert werden. Hierbei werden hauptsächlich der Forschungsüberblick und die Ergebnisse der quantitativen und qualitativen Datenauswertung in Beziehung zueinander und zu den in der Einleitung genannten Fragestellungen gesetzt. Auch die aus dem Pretest gewonnenen Annahmen werden in Betracht gezogen. 6.1.1 Nachfrage von Internetschulungen für Brustkrebspatientinnen Eine der Hauptfragestellungen der vorliegenden Untersuchung zielt auf die Unterschiede zwischen dem Profil der Frauen, die sich im Rahmen der stationären Rehabilitation für die Teilnahme an der Internetschulung entscheiden und der Rehabilitandinnen, die nicht an einem solchen Schulungsangebot teilnehmen möchten. Die diesbezüglichen Forschungsergebnisse dieser Arbeit decken sich mit vergleichbaren anderen Untersuchungen. Hinsichtlich der soziodemographischen Variablen handelt es sich in der vorliegenden Untersuchung bei den Internetinteressierten um im Vergleich im Mittel jüngere und besser ausgebildete Frauen mit einem höheren Haushaltseinkommen. Die Daten zeigen eine Tendenz, in der die Internetteilnehmerinnen eher noch dem Berufsleben verbunden sind; ein geringerer Anteil dieser Gruppe bezieht eine Altersrente. Insbesondere die Internetlangnutzerinnen gehören im Vergleich zu der Kontrollgruppe häufiger einer höheren Sozialschicht an (nach Winkler). Eine Studie von Pereira et al. (2000) zum Profil von Brustkrebspatientinnen, die eine ambulante Krebsnachsorgeeinrichtung in Kanada in Anspruch nahmen und nach ihrer krankheitsbezogenen Internetnutzung befragt wurden, zeigten ebenfalls bei den Nutzerinnen signifikant jüngere und besser ausgebildete Frauen als bei den Nicht-Internetnutzerinnen. Außerdem verfügten mehr als die Hälfte derer, die das Internet nicht nutzte über keinen Zugang zum Internet, etwa ein Drittel wusste das Medium nicht zu nutzen. Auch in der vorliegenden Untersuchung gibt es Hinweise dazu, dass das Wissen um einen Internetzugang und um Unterstützungspersonen bei der Weiternutzung des Mediums nach der Rehabilitation eine Rolle spielen: es geben mehr als Zweidrittel der Nicht-Internetteilnehmerinnen an, nicht zu wissen, wo sie das Internet nach Reha-Ende nutzen könnten. Auffällig ist die geringe Vorkenntnis bezüglich des Internets in der Gesamtstichprobe. Nur 5 von 165 Patientinnen (3 %) geben an, über ausreichende Erfahrun- Diskussion der Ergebnisse 165 gen im Umgang mit dem Medium zu verfügen, die über den Kenntnisstand der angebotenen Einführungskurse hinausgehen.67 In der zitierten kanadischen Studie (Pereira et al. 2000) geben 43 % der 107 befragten Frauen an, das Internet bereits zur Recherche zu krankheitsbezogenen Informationen zu nutzen. Ein Grund für diesen Unterschied liegt möglicherweise in den Internetnutzungsraten der unterschiedlichen Länder. Vergleicht man die Zahlen mit der deutschen Statistik, so sieht man, dass insbesondere in Brandenburg die Rate der Internetzugänge im nationalen Vergleich zum Zeitpunkt der Befragung sehr niedrig waren, wenn auch nun ein Angleich zwischen Ost und West stattfindet. Frauen im Alter der Gesamtstichprobe machen ebenfalls einen sehr geringen Prozentsatz der Internetnutzer aus. So ist die Hälfte der Nicht-Internetnutzer in Deutschland im Durchschnitt älter als 62 Jahre, nur 6 % der Internetnutzer sind über 70 Jahre alt, davon sind 80 % Männer (vgl. Heise Online 2003). Auch eine Untersuchung von Monnier et al. (2002) bestätigt die Annahme, dass ältere Krebspatienten und solche mit einer geringeren Ausbildung weniger Wissen über das und weniger Erfahrungen im Umgang mit dem Internet aufweisen. Betrachtet man den Bereich der Lebensqualitätseinschätzung bzw. den Krankheitsschweregrad sowie den zeitlichen Abstand zur Diagnose, so finden sich auch hier in der vorliegenden Untersuchung Unterschiede zwischen den Untersuchungsgruppen. Bei den Internetteilnehmerinnen liegt der Diagnosezeitpunkt bereits signifikant länger zurück als bei den Nichtteilnehmerinnen. Vermutlich verfügen internetinteressierte Frauen deshalb bereits häufiger über Rehabilitationserfahrung.68 Hinsichtlich des Erkrankungsstadiums lassen sich zwischen den Gruppen jedoch keine signifikanten Unterschiede erkennen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass zwar beide Gruppen ihre allgemeine Lebensqualität (physisch und psychisch) nahezu gleich und – im Vergleich mit anderen Untersuchungen mit Krebspatienten – durchschnittlich einschätzen (vgl. King 1996), die Kontrollgruppe zu Beginn der Rehabilitation jedoch signifikant schlechtere Werte in den Bereichen zu körperlichen Funktionen und Schmerzen angibt als die Internetteilnehmerinnen. Gruppenunterschiede lassen sich auch hinsichtlich des Wunsches nach Informationen zum Thema Brustkrebs und dessen Behandlungsmöglichkeiten erkennen. Während die Internetpatientinnen häufiger einen Wunsch nach mehr erkrankungsbezogenen Informationen äußern als die Kontrollgruppe, wird dieser Unter- 67 Diese Patientinnen nahmen nicht an der Schulung teil und wurden auch nicht in die Datenauswertung einbezogen. 68 Eine Vermutung wäre, dass die internetinteressierten Frauen möglicherweise bereits besser mit der Erkrankung leben gelernt haben und eher Raum für eine solche Internetschulung in ihrem Leben sehen als Patientinnen, für die die Diagnose noch nicht lange zurück liegt, und für die die stationäre Rehabilitation noch neu und unbekannt ist. Diskussion der Ergebnisse 166 schied erst bei der Frage zum Wunsch nach mehr erkrankungsbezogenen Gesprächen mit Anderen signifikant. Insgesamt liegen die Werte für den Informationswunsch jedoch in der Untersuchungsstichprobe deutlich unter Vergleichswerten beispielsweise der kanadischen Studie von Pereira et al. (2000). Während in der Internetgruppe der vorliegenden Studie etwa Zweidrittel der Patientinnen sich mehr Informationen zu Behandlungsmöglichkeiten wünschen, waren es in der kanadischen Untersuchung mehr als 90 %. Als Themen für die (in unserem Fall) ein Informationswunsch besteht und im Fall der kanadischen Untersuchung als Themen der Internetrecherche angegeben wurden, nennen die Frauen in beiden Fällen neben Behandlungsmöglichkeiten alternative Heilmethoden. Bei einer Betrachtung der zu Reha-Beginn genutzten Informationsquellen der vorliegenden Untersuchung lassen sich keine auffälligen Unterschiede zu anderen Untersuchungen erkennen: wichtigstes Informationsmedium ist der Arzt (gefolgt von Zeitungen/Zeitschriften und Rundfunk/Fernsehen und Büchern). Diese Angaben lassen sich mit anderen Befragungen vergleichen (vgl. Dierks/Schwartz/Walter 2000). Verwunderlich erscheint zunächst, dass in beiden Untersuchungsgruppen beinahe 70 % der Frauen zu Beginn der Rehabilitation angeben, über keinen Kontakt zu unterstützenden Einrichtungen zu verfügen, zumal die Patientinnen mehrheitlich bereits seit zwei Jahren erkrankt sind. Betrachtet man aber Ergebnisse aus anderen Studien (vgl. Plass/Koch 2001), so nahmen dort von den 132 Krebspatientinnen einer ambulanten Versorgungseinrichtung auch nur 28 % psychosoziale Unterstützungsangebote im Laufe ihrer Erkrankung in Anspruch (die Erkrankungsdauer lag bei 62 % bei mehr als zwei Jahre zurück). In einer weiteren Pilotstudie über die ambulante psychosoziale Nachbetreuung (Selbsthilfegruppen, Psychotherapie und Beratung) von Brustkrebspatientinnen wurden die Angebote von nicht mehr als 19 % der Patientinnen genutzt, deren Diagnose zwischen einem halben und drei Jahren zurück lagen (vgl. Brusis/Vogel/Mai 1998/310 ff.). Am Ausgangspunkt der Untersuchung handelt es sich also um Brustkrebspatientinnen, die in Bezug auf ihre Erkrankung in der Minderheit unterstützende Einrichtungen wie Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen in Anspruch nehmen und in ihrem Arzt die Hauptinformationsquelle sehen. Die Internetgruppe zeigt ein etwas, wenn auch nicht signifikant, größeres Bedürfnis nach krankheitsbezogenen Informationen, der Wunsch nach mehr Austausch mit anderen bezüglich der Erkrankung ist mit knapp 40 % signifikant höher bei den Nicht-Internetinteressierten. Wenn sich die Patientinnen zu Beginn der Rehabilitation in diesen Punkten gleichen, so lassen sich hinsichtlich einiger anderer Aspekte Unterschiede zwischen internetinteressierten und nicht an diesem Medium interessierten Rehabilitandinnen erkennen. Die internetinteressierten Frauen sind im Vergleich mit der Kontrollgruppe im Durchschnitt etwa 5 Jahre jünger (M = 60,13 Jahre) und gehören Diskussion der Ergebnisse 167 einer höheren Sozialschicht an. Sie geben zudem weniger Schmerzen und bessere Werte in der körperlichen Funktion an. Mit Hilfe der logistischen Regression zeigen sich in der vorliegenden Untersuchung Hinweise darauf, dass die Nachfrage von Internetschulungen von Brustkrebspatientinnen in der Rehabilitation durch die Variablen Sozialschicht und Schmerz vorhergesagt werden kann. Die Ergebnisse können zeigen, dass Frauen, die der Oberschicht angehören gegenüber Rehabilitandinnen aus der Mittelschicht eine größere Wahrscheinlichkeit aufweisen, an der Internetschulung teilzunehmen. Das gleiche gilt für Patientinnen mit geringeren Schmerzen. Die Wahrscheinlichkeit, sich für eine Internetkursteilnahme zu interessieren sinkt demnach mit einem Anstieg der angegebenen Schmerzwerte. Zusammenfassend entsprechen die dargelegten Ergebnisse anderen Untersuchungen mit ähnlichen Schwerpunkten insbesondere hinsichtlich der Alters und Variablen, die mit der Sozialschichtzugehörigkeit in Verbindung stehen. Auch die Ergebnisse des dieser Untersuchung vorangestellten Pretests weisen in diese Richtung. Hinsichtlich des Vorwissens über und der Nutzung des Internets in Bezug auf die Erkrankung scheinen die Unterschiede zwischen der vorliegenden Untersuchung und anderen Forschungsergebnissen vermutlich auf die Internetverbreitung in den unterschiedlichen Ländern zurück zu führen zu sein (Kanada/USA versus Deutschland). 6.1.2 Bewertung der Internetschulung durch die Teilnehmerinnen In diesem Abschnitt können die Untersuchungsergebnisse nicht direkt mit anderen Studien in Beziehung gesetzt werden. Der Autorin sind keine Veröffentlichungen bekannt, die einen solchen Vergleich zulassen würden, da das vorliegende Brustkrebsschulungsmodul bisher nicht in anderen Untersuchungen eingesetzt wurde. So werden hier größtenteils zentrale Ergebnisse der Teilnehmerinnenbefragung am Reha-Ende und der Schulungsprotokollauswertung (Auswertung der Schulungsprotokolle siehe Anhang) zusammengefasst. Insgesamt wird die Internetschulung gut von den Brustkrebspatientinnen angenommen. Knapp die Hälfte der Stichprobe nimmt an dem angebotenen Kurs teil. Dies bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Pretest, in dem etwa ein Drittel der Stichprobe Interesse an einer solchen Intervention äußerte. Zieht man andere Untersuchung zum Vergleich heran, so ist der Anteil in dieser Studie geringfügig höher als der der Internetnutzerinnen in Untersuchungen, die keine Schulungen durchführten, sondern lediglich in vergleichbaren Settings (z. B. ambulante Diskussion der Ergebnisse 168 Krebsnachsorgeeinrichtung) Brustkrebspatientinnen nach deren krankheitsbezogenen Nutzung des Internets fragten (vgl. Perreira et al. 2000; Fogel et al. 2002). Etwa die Hälfte der Kursteilnehmerinnen nimmt in der vorliegenden Untersuchung an allen drei Terminen der Schulung teil. Gründe für das Auslassen eines Termins sind neben einer Verschlechterung des Gesundheitszustands, Verlegung oder vorzeitiger Abreise hauptsächlich konkurrierende medizinische Anwendungen, die nicht verlegt werden können. Die Tatsache, dass die Internetschulung allen anderen Anwendungen nachgeordnet behandelt wird, resultiert aus ihrem Status als freiwillige, nicht von den Rentenversicherungsträgern verlangte Leistung. In den Vorschlägen der Patientinnen zu Verbesserungen der Schulung war dieses „Terminchaos“ eine häufig genannte Kritik, zumal die Mehrzahl der Patientinnenkommentare den Wunsch nach mehr als drei Schulungsterminen beinhaltete. Bezüglich der Schulungsorganisation wurde häufig die Unterteilung des Kurses in Anfänger und Fortgeschrittene gewünscht. Eine Orientierung von Maßnahmen an der Zielgruppe wird für den Erfolg von Patientenschulungen als wesentlich angesehen (vgl. z. B. Wegscheider 2003). Für die durchgeführte Maßnahme zeigen die Schulungsprotokolle Hinweise darauf, dass eine Kurslänge von mehr als etwa 1,5 Stunden bei einigen Brustkrebspatientinnen körperliche Beschwerden verursacht, z. B. durch schmerzende Lymphödeme. Es sollte zudem in Betracht gezogen werden, dass jüngeren Frauen mit Kindern eine Teilnahme am Kurs durch geeignete Kinder-Betreuungsangebote in der Reha-Einrichtung ermöglicht wird. Die Schulungserfahrungen im Rahmen der vorliegenden Untersuchung haben Hinweise geben können, dass die Teilnahme an der Internetschulung auf Freiwilligkeit basieren sollte. Einige Patientinnen verlassen den Kurs nach der ersten Sitzung, weil sie merken, dass für sie die Auseinandersetzung mit erkrankungsbezogener Information eine belastende Überforderung darstellt (vgl. Schulungsprotokolle im Anhang). Wie nun „wirkte“ die Internetschulung auf die Patientinnen? Die regelmäßige Teilnahme an den Terminen, aber auch häufiges Nachfragen lassen auf eine recht hohe Motivation der Teilnehmerinnen schließen (Protokolle siehe Anhang). Etwa die Hälfte der Patientinnen nutzt die Zeit zwischen den Schulungsterminen, um im Mittel etwa drei Stunden verteilt auf im Mittel drei Termine in der Internetbibliothek zu üben. Etwa die Hälfte der Teilnehmerinnen gibt am Ende der Rehabilitation an, sich eher bis sehr sicher im Umgang mit dem Medium zu fühlen, drei Viertel der Frauen möchte aber trotzdem das Internet nach der Rehabilitation weiterhin nutzen. Hauptsächlich interessant bewerten die Patientinnen an der Schulung, dass diese sie in die Lage versetzte, nun selbständig nach gewünschten Informationen zu suchen. Dieses Hauptinteresse unterstreicht das angestrebte Ziel der Schulung, die Frauen hinsichtlich des Umgangs mit ihrer Brustkrebserkrankung zu empowern, sie also insbesondere in dem Kontext zur krankheitsbezogenen Informations- und Unterstützungssuche zu befähigen. Aber auch der Aspekt, eine wichtige neue Technik kennen lernen zu können und der Erhalt von Informationen zum Thema Brustkrebs befindet die Mehrzahl der Diskussion der Ergebnisse 169 Patientinnen als interessant. Nicht zuletzt kann auch ein gewisser Selbsthilfegruppeneffekt der Schulung ausgemacht werden. Etwa ein Drittel der Frauen schätzen den Austausch mit den Mitteilnehmerinnen als interessantes Element des Kurses, in einem Fall tauschen die Teilnehmerinnen am Ende der letzten Schulungssitzung ihre neu erworbenen E-Mailadressen aus, um weiterhin in Kontakt zu bleiben. Mehrfach geben, im Umgang mit dem Computer versiertere, Frauen an, eher Unerfahrenen Rehabilitandinnen zwischen zwei Schulungsterminen „Nachhilfestunden“ erteilt zu haben (Protokolle siehe Anhang). In der vorliegenden Untersuchung liegt der Akzent der Internetschulung entsprechend dem geringen Vorwissen der Teilnehmerinnen auf der Vermittlung von Basisinternetwissen. Glaubt man den Trends zur Internetnutzung in Deutschland (vgl. Kap. 3.5.2), so wird sich das Internet als Informationsmedium in Zukunft weiter gesamtgesellschaftlich verbreiten und durchsetzen, so dass die Schulungen dann möglicherweise stärker auf konkrete Inhalte ausgerichtet werden können. 6.1.3 Kann das Internet zum Empowerment von Brustkrebspatientinnen beitragen? Die Definition, Entstehung und Bedeutung des Empowerment-Konzeptes, das dieser Arbeit zu Grunde gelegt wird, ist im Kapitel 2 ausführlich beschrieben worden. Ausgehend von Befunden in der Literatur hat sich die Autorin für eine Operationalisierung des Konzeptes entschieden, die im Wesentlichen auf zwei in gesundheitspsychologischen Untersuchungen bereits getesteten Skalen fußt (generalisierte Selbstwirksamkeit, gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugung). Die Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass es sich bei Empowerment um einen schwer messbaren längerfristigen Prozess handelt, der zudem sehr individuell und vielschichtig verläuft. Im Licht solcher Erkenntnisse können die in dieser Untersuchung eingesetzten Skalen lediglich Anhaltspunkte innerhalb dieses Prozesses liefern (vgl. z. B. Simons-Morton/Davis Crump 1996). Deshalb erscheint es gerechtfertigt und notwendig, die Frage des Empowerments der Patientinnen in dieser Untersuchung weiter zu fassen als lediglich bezogen auf Veränderungen in der Selbstwirksamkeit und Kontrollüberzeugung. Hinsichtlich der beiden eingesetzten Skalen zeigt sich, dass sich die Annahme, die Internetteilnehmerinnen zeigten zum Zeitpunkt der Nachbefragung (T3) höhere Werte in der Kontroll- und/oder Selbstwirksamkeitserwartung bzw. zeigten im Vergleich zur Kontrollgruppe Verbesserungen in den Werten zwischen T1 und T3, nicht unterstützen lässt. Eine entsprechende Änderungssensitivität ist zwar bei beiden Skalen gegeben, unter Umständen ist der Zeitraum bis zur Nachbefragung nicht lang genug, um Veränderungen bei dieser Patientinnengruppe nachweisen zu können. Dafür gibt es in der Literatur Hinweise: In einer Studie mit jüngeren Brustkrebspatientinnen, die in ein Computerlernprogramm zu Gesundheitsverhalten eingewiesen wurden, zeigten sich in der Nachbefragung (zwei Monate nach Diskussion der Ergebnisse 170 Durchführung des Kurses) keine signifikanten Veränderungen in den Selbstwirksamkeitswerten (Murphy-Ende 1996). Im Folgenden soll nun aufgezeigt werden, dass das Internet unter bestimmten Bedingungen durchaus Ressourcen zur krankheitsbezogenen Problembewältigung für Brustkrebspatientinnen bieten kann, und dass die Daten Hinweise auf Aspekte eines Empowermentprozesses im Sinne der Stärkung der Eigenkompetenz und der Ressourcenorientierung zulassen. Die folgenden Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf die Fragebogenauswertungen der Gruppe der Patientinnen, die das Internet auch nach der Entlassung aus der Rehabilitation weiterhin nutzt (n = 25), teilweise im Vergleich mit der Kontrollgruppe. Außerdem werden Ergebnisse der Interviewauswertung hinzugezogen. Hierin berichten drei Patientinnen, die das Medium Internet bereits vor der Rehabilitation als krankheitsbezogenes Informations- und Kommunikationsmedium nutzen und am Internetkurs folglich nicht teilnehmen, von ihren Erfahrungen. Diese ‚Internetprofis’ können eine weitere Dimension in die Untersuchung einbringen, die über erste Nutzungserfahrungen der Patientinnen des Hauptuntersuchungsteils hinausgehen. 6.1.3.1 Das Internet als Informations- und Kommunikationsmedium Knapp ein Drittel derer, die am Kurs teilnahmen, haben das Internet nach RehaEnde für sich nutzen können (25 Patientinnen). Die Hälfte dieser Gruppe surft wöchentlich im Internet, sehr wenige häufiger. Im Vergleich hierzu berichtet eine US-amerikanische Studie, die Frauen mit Krebserkrankungen befragte, die das Internet bereits krankheitsbezogen nutzten, von höheren Raten (im Mittel 0,8h pro Woche) (vgl. Fogel et al. 2002). Das Medium wird in der vorliegenden Gruppe beinahe ausschließlich für die Informationssuche genutzt und kaum für kommunikative Zwecke mit Bezug zur Erkrankung. Dieses Ergebnis erstaunt im Vergleich zur veröffentlichten Literatur; schätzen hier doch eine große Zahl der Patientinnen insbesondere die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen per E-Mail auszutauschen. (vgl. z. B. FlatleyBrennan 1998) Allerdings kommt meines Erachtens in der vorliegenden Untersuchung zum Tragen, dass sich die Patientinnen als Anfängerinnen möglicherweise an kommunikative Möglichkeiten noch nicht heranwagen, zudem hier – im Unterschied zu einigen der im Forschungsüberblick zitierten Studien – keine vorgebahnten bzw. geschützten Angebote für den Austausch mit anderen Betroffenen zur Verfügung stehen, sondern die Patientinnen lediglich an öffentlich zugängliche Chats oder Pinnwände zum Thema Brustkrebs herangeführt wurden. Dies sind unter Umständen relativ hochschwellige Angebote. Zugleich unterstreicht der Informationsschwerpunkt der Internetlangnutzerinnen das zentrale Interesse der Diskussion der Ergebnisse 171 Frauen am Kurs und am Medium Internet, das sie bereits nach Beendigung der Schulung definierten: nämlich den Wunsch zur eigenständigen Informationssuche. Insgesamt bewerten die Brustkrebspatientinnen mehrheitlich das Internet als hilfreich bei der Lösung krankheitsbezogener Probleme. Sie recherchieren hauptsächlich zum Thema ‚Brustkrebs’ oder ‚Behandlung von Brustkrebs’ wie auch zur ‚Nachsorge’, zu ‚sozialen Hilfen’ oder ‚wissenschaftlichen Studien’. Bei der Angabe von Internetseiten, die den Patientinnen besonders gut gefallen haben, werden mehrfach solche genannt, die bereits im Internetkurs besucht und davon insbesondere Sites, die speziell für Patienten konzipiert wurden (www.krebsinformation.de, www.brustkrebs-berlin.de). Das Internet kann sich als Informationsmedium in dieser Gruppe etablieren. Wenn noch zu Beginn der Rehabilitation die Ärzte in Interventions- und Kontrollgruppe am häufigsten als Informationsquelle zum Thema Brustkrebs, vor Zeitungen, Büchern und Fernsehen angegeben wurden, so nennen nun die Internetnutzerinnen dieses neue Medium nach den Zeitungen am zweithäufigsten gemeinsam mit Büchern als Quelle krankheitsbezogener Information. Offenbar bedarf es einer speziellen Anleitung und Heranführung, um Patienten mit diesem Medium vertraut zu machen, soll es als Informationsmedium die Patienten unterstützen. Die Internetnutzerinnen scheinen die gewonnenen Informationen zwar zur Beantwortung ihrer Fragen zu nutzen, aber nur etwa ein Drittel bespricht sie später mit dem Arzt (bei Pereira et al. 2000 tun dies mehr als die Hälfte der befragten Patientinnen). Dieser Aspekt wirft Fragen auf, die im Rahmen dieser Arbeit jedoch nur ansatzweise beantwortet werden können. Gibt es Personen neben dem Arzt, die die Patientinnen fachkräftig unterstützen und beraten können, wenn sie im Internet auf „schwierige Informationen“ stoßen? Oder empfinden die Frauen die Informationen nicht als bedrohlich bzw. können sie diese managen? Die in den Interviews befragten Patientinnen zeigen sehr unterschiedliche Wege im Informationsmanagement auf. Neben Gesprächen mit dem Arzt, scheint der Partner eine wichtige Rolle zu spielen oder auch der Chat. Eine Patientin berichtet, dass es Situationen gab, in denen nach Internetrecherchen zum Thema Brustkrebs Schlafstörungen und Ängste auftraten. Insgesamt schätzen die interviewten Frauen ihre Fähigkeit zum Umgang mit und zur Bewertung der Information aus dem Internet recht hoch ein. In der Internetschulung wurde großen Wert auf die Vermittlung von Qualitätskriterien medizinischer Internetseiten gelegt. Sechs Monate nach der Entlassung werden einige Aspekte von den Frauen erinnert und genutzt; 6 Patientinnen geben jedoch an, diese Kriterien gar nicht anzulegen. Dies deckt sich mit Angaben aus den Interviews, in denen die Befragten als eingesetzte Qualitätskriterien subjektive Einschätzungen wie Verständlichkeit der Seiten für Laien, Interesse für das Thema, Gefühl oder Empfinden sowie Ausschluss von Extremdarstellungen (Wundermittel) angeben. Im Vergleich hierzu beweisen die Frauen aus dem Inter- Diskussion der Ergebnisse 172 netkurs eine gewisse Sensibilisierung für Qualitätskriterien. Die Lektüre nicht qualitätsgesicherter medizinischer Information, die nicht mit Fachpersonal besprochen wird, kann möglicherweise zu schwierigen bis zu gefährlichen Situationen führen, die jedoch auch bei der Lektüre nicht qualitätsgesicherter erkrankungsbezogener Informationen anderer Medien (wie Broschüren oder Zeitschriften) auftreten können. Eine Aufklärung und Sensibilisierung in Kursen oder auch durch öffentlich Medien hat in diesem Bereich deshalb eine wichtige Bedeutung (siehe genauer Kap.6 und Kap. 4.5). Das Internet etabliert sich bei den Langnutzerinnen nicht nur als Informationsmedium, die Patientinnen zeigen zudem signifikant mehr Aktivität in ihrer Nachsorge. Während zu Beginn der Rehabilitation in Interventions- und Kontrollgruppe zwischen 67-72 % der Befragten keine unterstützende Möglichkeit wie z. B. Selbsthilfegruppe, Sportkurse oder Beratungsstellen in Anspruch nahm, sind dies sechs Monate nach ihrer Entlassung in der Kontrollgruppe noch immer knapp mehr als ein Drittel der Frauen (33 %), bei den Internetnutzerinnen jedoch nur noch eine Patientin. Die Vermutung liegt nahe, dass hier tatsächlich der Internetkurs oder die Möglichkeit, das Internet zur Informationssuche zu nutzen, Einfluss auf die Inanspruchnahme dieser Leistungen gehabt haben könnte. Unterstützt wird diese Annahme auch durch die Beobachtung, dass ein Viertel der befragten Internetnutzerinnen die Information über die unterstützende Maßnahme aus dem Internet bekommt. Tatsächlich zeigen die Daten eine signifikante Differenz zwischen den Internetlangnutzerinnen und der Kontrollgruppe (keine Internetschulung) hinsichtlich der Differenz der Inanspruchnahme unterstützender Leistungen zwischen T1 und T3 Bei den Langnutzerinnen liegt eine höhere Inanspruchnahme von Angebote vor. In der logistischen Regression zeigen sich Hinweise darauf, dass Patientinnen, die das Internet sechs Monate nach Reha-Ende nutzen im Vergleich zu Patientinnen, die entweder nicht am Kurs teilnehmen oder nach Kursteilnahme das Medium nicht weiter nutzen, eine größere Wahrscheinlichkeit aufweisen, zu T3 mehr Aktivitäten in Anspruch zu nehmen als zu T1. Das Medium Internet wird von einer Gruppe der Brustkrebspatientinnen längerfristig als krankheitsbezogene Informationsquelle genutzt und als solche für die Problemlösung als hilfreich eingeschätzt. Es kann eine Aktivierung dieser Gruppe hinsichtlich der Inanspruchnahme unterstützender Maßnahmen festgestellt werden. Problematisch erscheint die noch nicht durchgängig gelungene Sensibilisierung der Patientinnen für die Bedeutung von Qualitätskriterien von Internetseiten. Welche Voraussetzungen sind für die Weiternutzung des Mediums nach dem Internetkurs von Bedeutung? Aus den Angaben der Patientinnen, die zwar am Internetkurs teilnehmen, jedoch dieses nicht weiter nutzen, geht hervor, dass als Hauptgrund der fehlende Inter- Diskussion der Ergebnisse 173 netanschluss zu Hause genannt wird. Eine Betrachtung der Orte der Internetnutzung zeigt, dass etwa Dreiviertel der Internetlangnutzerinnen im eigenen Haushalt Gelegenheit dazu hatte. Lediglich eine Patientin suchte ein Internet-Café auf. Die Hemmschwelle, außerhalb der eigenen Wohnung oder des engeren Umfeldes den Umgang mit dem Internet weiter zu üben, scheint sehr hoch. Zudem haben Dreiviertel der Internetlangnutzerinnen Unterstützung gebraucht im Umgang mit dem Medium. Auch hier werden größtenteils Personen aus der eigenen Familie oder der Partner genannt. Korrespondierend geben die Frauen, die nach der Rehabilitation nicht weiter im Internet surfen, als zweitwichtigsten Hinderungsgrund fehlende Unterstützung an. Der Kreis schließt sich bei einem Vergleich der Kursteilnehmerinnen ohne Weiternutzung versus derer mit Internetnutzung bezüglich soziodemographischer Variablen. Es zeigt sich, dass hier wie im Vergleich zwischen Interventions- und Kontrollgruppe die Internetlangnutzerinnen signifikant häufiger zu einer höheren Sozialschicht gehören und über mehr Computererfahrung verfügen. Wenn also nach der Internetschulung zwar Dreiviertel der Kursteilnehmerinnen sich wünschen, das Medium auch nach der Entlassung weiterhin zu nutzen, dies jedoch nur 35 % tatsächlich umsetzen, könnte einer der Gründe in dem zwischen den Gruppen ungleich verteilten Zugang zu Resourcen liegen. Es scheint, als könne die angebotene Maßnahme gerade die Patientinnen aus unteren sozialen Schichten, die erfahrungsgemäß besonders schlecht durch Gesundheitsinformationen und Präventionsmaßnahmen zu erreichen sind bzw. diese wenig nutzen, nicht ansprechen.69 In der logistischen Regression zeigt sich schließlich, dass bei den Teilnehmerinnen des Internetkurses eine Weiternutzung des Mediums durch die Variablen Computererfahrung und Zugang zum Internet vorhergesagt werden kann. Es zeigen sich also Hinweise darauf, dass Patientinnen, die bereits während der Internetschulung über Computererfahrung verfügen und solche, die wissen, wo sie das Internet nach Reha-Ende nutzen können, eine größere Wahrscheinlichkeit haben, das Internet auch nach der Rehabilitation weiterhin zu nutzen. Die Patientinnen, die sich für eine Teilnahme an der Internetschulung entscheiden, jedoch danach nicht mehr das Internet nutzen, geben in der Nachbefragung deutlich häufiger als die anderen Untersuchungsgruppen an, nicht über ausreichend erkrankungsbezogene Informationen zu verfügen, gleichzeitig zeigen sich hier zu T3 signifikant niedrigere Werte in der internalen und der externalen Kontrollüberzeugung im Vergleich zu T1. Möglicherweise konnte der durch die Teilnahme am Internetkurs erhoffte Resourcenzuwachs nicht umgesetzt und/oder durch andere Informationsmedien als das Internet kompensiert werden. 69 Dabei muss in Betracht gezogen werden, dass es sich bei der Untersuchungsstichprobe auf Grund der Klinikbelegung beinahe ausschließlich um BfA-Patientinnen handelt, die als Angestellte überwiegend über höhere Einkommen und umfangreichere formale Bildung verfügen als Arbeiterinnen. Diskussion der Ergebnisse 174 6.1.3.2 Internetexpertinnen Die in den Interviews gewonnen Daten deuten darauf hin, dass es sehr unterschiedliche Profile der Internetnutzung bei Brustkrebspatientinnen gibt. Während eine Patientin angibt, das Medium sowohl kommunikativ als auch informativ eindeutig als unterstützend einzuschätzen, nutzt es eine weitere Interviewpartnerin maßvoll als eine Informationsquelle unter vielen. Eine andere Rehabilitandin würdigt das Internet als bevorzugtes Informationsmedium, beschreibt im Interview jedoch auch, dass eine eingehende Beschäftigung mit erkrankungsbezogener Information im Internet zugleich auch eine Belastung darstellen könne. Alle drei Frauen geben an, insbesondere zu Beginn der Akutbehandlung Grundinformationen über die Erkrankung durch unterschiedliche Medien erhalten zu haben. Das Internet schätzen sie insbesondere, um gezielt, vertiefend zu recherchieren sowie um Antworten auf spezifische erkrankungsbezogene Fragen zu bekommen. Die Patientinnen beschreiben ein periodisch immer wieder zu unterschiedlichen Zeiten und Erkrankungsstadien auftretendes Informationsbedürfnis, das gerade mit Hilfe des Internets zeitnah und gezielt gestillt werden könne. Als Informationsmedium schätzen die Interviewpartnerinnen das Internet als ebenso glaubwürdig ein wie andere Informationsmöglichkeiten. Die Patientinnen haben jeweils ihre eigene Suchstrategien für die Recherche im Internet entwickelt und beschreiben das Internet als leicht zu erlernendes Medium, wenn bereits Computererfahrung vorhanden ist. Zusammenfassend deuten die Patientinneninterviews darauf hin, dass die befragten Frauen das Internet als ein auf die individuellen Bedürfnisse zuschneidbares Medium schätzen, sei es, um im Chat Unterstützung zu bekommen, um Anregungen für die Umsetzung einer gewünschten Ernährungsumstellung zu recherchieren oder um nach Informationen zu suchen, die das Gespräch mit dem Arzt vertiefen sollen. Eine der Patientinnen konnte einen Anspruch auf Sozialleistungen durchsetzen, indem sie sich zuvor über das Internet über die Gesetzeslage informiert hatte. In diesem Beispiel wird das Internet als ein Mittel genutzt, das im Sinne des Empowerments zur Stärkung der Eigenkompetenz und zu selbstbestimmtem Handeln der Rehabilitandin beitragen konnte. 6.2 Reichweite der Untersuchung Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine explorative Beobachtungsstudie zum Thema „Internet als Bestandteil der onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen“. Im Folgenden sollen im Design und in den Untersuchungsbedingungen begründete interpretative Begrenzungen der vorliegenden Arbeit wie auch ihr Stellenwert dargestellt und diskutiert werden. Die dieser Arbeit zu Grunde liegende Untersuchung diente der Eröffnung eines neuen Forschungsfeldes. Zum Zeitpunkt des Beginns des Projektes „Aktive Gene- Diskussion der Ergebnisse 175 sung“ im Reha-Zentrum Lübben wurde dort eine auf dem Gebiet der Rehabilitation in Deutschland bisher neue Patientenschulungsform entwickelt: gesundheitsbezogene Internettrainings für orthopädische und onkologische Patienten. Auch mit dem Gegenstand dieser Untersuchung – der Durchführung und Analyse einer erkrankungsspezifischen Brustkrebsinternetschulung – wurde Neuland betreten. Da weder in der Region Berlin – Brandenburg noch in anderen Reha-Einrichtungen in Deutschland ähnliche Projekte durchgeführt wurden und folglich auch keine diesbezüglichen Forschungsergebnisse vorlagen, war es notwendig, Fragebogeninstrumente und Interviewleitfaden wie auch das Brustkrebsschulungsmodul (BKM) für die Untersuchung zu entwickeln. Entsprechend wurde ein exploratives Vorgehen für die Untersuchung gewählt. In der Konsequenz konnten die vorliegenden Daten nicht mit Vergleichsdaten anderer Einrichtungen kontrastiert werden, noch konnte das Brustkrebsschulungsmodul vor seinem Einsatz erprobt bzw. evaluiert werden. Dieser Umstand muss bei der Bewertung der Ergebnisse beachtet werden. Wie bereits im Kapitel 4 beschrieben, konnte für die Zuordnung der Patientinnen zu Interventions- und Kontrollgruppe keine Randomisierung vorgenommen werden. Aus diesem Grund werden in der Untersuchung beide Gruppen (Interventions- und Kontrollgruppe) detailliert hinsichtlich soziodemographischer Unterschiede und ihrer jeweiligen Einstellung zum krankheitsbezogenen Informationswunsch sowie Computer- und Interneterfahrungen analysiert und dargestellt. Eine interpretative Begrenzung erfährt die Untersuchung durch einen in der Untersuchungsdurchführung begründeten Versuchsleiterbias (vgl. Kap. 4.1.6). Begründet durch die für die Untersuchung zur Verfügung stehenden begrenzten Ressourcen oblag der Autorin neben der Entwicklung der Erhebungsinstrumente, des Schulungsmoduls und des Untersuchungsdesigns auch die Durchführung der Interventionen sowie die Rekrutierung der Patientinnen, die Erhebung der Daten und deren Auswertung. Es ist anzunehmen, dass der Versuchsleiterbias Einfluss auf die Motivation der Patientinnen hinsichtlich der Teilnahme am Internetkurs wie auch auf die Bewertung der Internetschulung durch die Schulungsteilnehmerinnen hat. Die hohe Rücklaufquote der an der Untersuchung teilnehmenden Patientinnen spricht für die Wertschätzung der Behandlung und des Aufenthaltes in der Klinik wie auch für die Akzeptanz der Intervention bei den Internet-Patientinnen, aber auch für die Art und Weise der Untersuchungsdurchführung und die dafür zur Verfügung gestellten Klinikressourcen (Terminplanung, Räume, Internetbibliothek). Diese Ergebnisse wurden ohne den Einsatz von Incentives für eine Untersuchungsteilnahme erzielt. Trotz der beschriebenen Einschränkungen kann die Reichweite der vorliegenden Forschungsergebnisse als über die Untersuchungsstichprobe hinausgehend interpretiert werden. Vergleicht man die Untersuchungsstichprobe mit Datensätzen der Rentenversicherungsträger (VDR-Statistik) und mit Daten des Krebsregisters (GKR), so lassen sich in Bezug auf wesentliche soziodemographische Variablen vergleichbare Werte aufzeigen. Die Untersuchungsstichprobe weicht also nicht Diskussion der Ergebnisse 176 stark von Vergleichsstichproben ab, die sich auf Brustkrebspatientinnen in der Region und in der stationären medizinischen Rehabilitation beziehen. Zusammenfassend kann mit den beschriebenen Ergebnissen können Hinweise zur Nachfrage von Internetschulungen von Brustkrebspatientinnen im Setting der stationären Rehabilitation getroffen werden. Auch können aus den dargelegten Ergebnissen hinsichtlich der Durchführung dieser innovativen Schulungsform und der Untersuchung zudem Hinweise für eine weitergehende Erprobung einer solchen Intervention in der Rehabilitation abgeleitet werden.70 Der explorative Charakter der Untersuchung beinhaltet, dass bei der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Settings bzw. andere Kliniken der Bias der Klinik, des eingesetzten Schulungsmoduls und des individuellen Zuschnitts auf die Teilnehmerinnen zu beachten ist. Die Untersuchung kann erste Ergebnisse und Hypothesen in einem neuen Forschungsfeld liefern, die in weiteren Studien spezifiziert und vertieft werden sollten. 70 Internet-Schulungen für Krebspatienten werden in anderen Settings bereits durchgeführt so z. B. über die Volkshochschule in Hamburg in Kooperation mit Inkanet. (Vgl. www.inkanet.de) 177 7 Schlussbemerkung Im Kern sucht die vorliegende Arbeit die Frage zu beantworten, inwieweit und unter welchen Voraussetzungen eine für Brustkrebspatientinnen konzipierte Internetschulung während der stationären onkologischen Rehabilitation Ressourcen für die Bewältigung von erkrankungsbezogenen Problemen nach Ende der Rehabilitationsmaßnahme im Sinne des Empowerment-Konzeptes bieten kann. Diese Forschungsfrage ist in den vorhergehenden Kapiteln, der explorativen Herangehensweise folgend unter Einbeziehung verschiedener Blickwinkel beantwortet worden. Anschließend wurden die Ergebnisse in den Stand der Forschung eingeordnet und diskutiert. An dieser Stelle sollen nun die wesentlichen Ergebnisse zusammengefasst und in einem größeren Kontext erörtert werden. Weiterhin möchte die Autorin Fragen und Ansätze aufzeigen, die für eine weitergehende Umsetzung der dieser Untersuchung zu Grunde gelegten Intervention in der Praxis relevant sein könnten. Schließlich werfen Arbeiten dieser Art immer weitere Fragen auf; diese sollen kurz skizziert werden. Eine Betrachtung der durchgeführten Intervention als Bestandteil der onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen lässt in genereller Hinsicht eine positive Bilanz zu. Die indikationsspezifische Internetschulung wird als freiwillige Maßnahme von etwa der Hälfte der an der Untersuchung teilnehmenden Patientinnen wahrgenommen. Von den Internetkursteilnehmerinnen wiederum nutzt sechs Monate nach Ende der Rehabilitation noch etwa ein Drittel der Frauen weiterhin das Internet als Informationsmedium zu Gesundheit und Krankheit. Bei diesen Patientinnen kann sich das Internet als Informationsquelle etablieren und die Mehrheit der Frauen gibt an, das Medium als hilfreich bei der Lösung erkrankungsbezogener Probleme einzuschätzen. Außerdem kann eine im Vergleich größere Aktivierung dieser Untersuchungsgruppe hinsichtlich der Inanspruchnahme von Nachsorgeangeboten festgestellt werden. Hierbei spricht für die Intervention, dass es sich um Frauen handelt, die vor der Teilnahme an der Rehabilitation nicht über Internetkenntnisse und nur bedingt über Computererfahrung verfügten. Das Konzept der Schulung, grundlegend anhand erkrankungsbezogener Internetseiten in die Technik des Internets einzuführen, kann zur Zeit als für diese Patientinnengruppe geeignet angesehen werden. Lediglich fünf der an der Untersuchung teilnehmenden Brustkrebspatientinnen hatten nach eigener Einschätzung ausreichend Interneterfahrung für eine weiterführende Schulung und nahmen folglich an der angebotenen Internetschulung aus diesem Grund nicht teil. Den während der Durchführung der Intervention aufgetretenen organisatorischen Problemen, wie Terminüberschneidungen mit medizinischen Anwendungen bei einigen Patientinnen, könnte in Zukunft durch eine Integration der internetbasierten Schulung in den Rahmen der klinikinternen Patientenschulungen bzw. dem Angebot dieser, fakultativ zu anderen Schulungsformen, begegnet werden. Im Hinblick auf eine solche „Aufwertung“ der Internetschulung als anerkanntes Ele- Schlussbemerkung 178 ment der (onkologischen) Rehabilitation sollten meines Erachtens weitere Forschungsfragen bearbeitet und das Forschungsfeld vertieft werden. Beispielsweise erscheint eine stärkere Ausrichtung auf den kommunikativen Aspekt des Internets sinnvoll. In der vorliegenden Arbeit wurde dieser zwar während der Schulung vermittelt, jedoch kaum von den Patientinnen nach Ende der Rehamaßnahme angewandt. Die Literatur allerdings verweist auf eine sehr positive Akzeptanz solcher Angebote von chronisch Kranken. Hier wäre eine vertiefende Forschung hilfreich. Auch die Frage, ob und wenn ja, (wie) das Arzt-Patienten-Verhältnis von der Nutzung des Internets beeinflusst wird, konnte im Rahmen der vorliegenden Untersuchung nur ansatzweise beantwortet werden.71 Letztlich konnte die vorliegende Arbeit nur einen Ausschnitt der Patientinnenkarriere nachzeichnen. Nicht untersucht werden konnte die längerfristige Nutzung des Mediums Internet und damit die Frage, wie sich der Wunsch nach dessen Nutzung im komplexen Prozess unterschiedlicher Phasen der Krankheitsbewältigung verändert. Über die Frage nach dem Nutzen des Internets im Rahmen der stationären onkologischen Rehabilitation hinaus, sollte die Erprobung und Untersuchung des Einsatzes von Computer und Internet für unterschiedliche Zielgruppen und Indikationen in Settings der Rehabilitation, mit größeren Stichproben und, wo sinnvoll und möglich, in kontrollierten Designs erforscht werden. Gleichzeitig sollte bei der Entwicklung von Internetschulungsmodulen eine Vereinheitlichung und die Einführung von Qualitätssicherungsstandards – auch hinsichtlich der medizinischen Internetseiten – angestrebt werden. Einen ersten Vorstoß in dieser Hinsicht stellen die von der BfA entwickelten Curricula für Patientenschulungen dar (vgl. BfA 2003). Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung werfen jedoch neben ermutigenden Hinweisen hinsichtlich des Einsatzes von Computer und Internet als Element der stationären onkologischen Rehabilitation auch einige kritische Fragen und Probleme auf. So zeigt sich bei einem Vergleich der Untersuchungsgruppen, dass neben dem körperlichen Befinden der Patientinnen in Bezug auf Schmerzen die Motivation für eine Teilnahme an einer Internetschulung in erster Linie von der Schichtzugehörigkeit, d. h. von den Variablen Schulbildung, Nettohaushaltseinkommen und Berufsstatus, beeinflusst wird. Am Internetkurs interessierte Frauen gehören häufiger einer höheren sozialen Schicht an als Nichtinteressierte. Weiterhin lassen sich Hinweise aufzeigen, dass innerhalb der Internetkursteilnehmerinnen wiederum diejenigen das Medium längerfristig weiternutzen, die bereits über Computererfahrung und einen Zugang zum Internet – zumeist im eigenen Haushalt – verfügen. Internetkurse während der Rehabilitation können Anzeichen für einen Empowermentprozess der teilnehmenden Brustkrebspatientinnen in Gang setzen, wie die Untersuchungsergebnisse zeigen konnten. Dafür ist jedoch – auch 71 Am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin wird zur Zeit zum Thema: „Das Internet – das unkalkulierbare Dritte in der Arzt-Patienten-Beziehung“ eine Untersuchung durchgeführt. (Vgl. Kardorff v./Kirschning 2002) Schlussbemerkung 179 das zeigen die Ergebnisse – eine längerfristige Internetnutzung der Patientinnen über die Kursteilnahme hinaus notwendig. Materielle Anforderungen und Sozialschichtzugehörigkeit beeinflussen sowohl die Motivation für eine Teilnahme am Kurs wie auch darüber hinaus die Nutzung des Mediums Internet nach RehaEnde. Die Intervention spricht folglich eher eine Bevölkerungsgruppe an, die auch andere Maßnahmen der Gesundheitsförderung und -bildung häufiger in Anspruch nimmt und der eher Bewältigungsressourcen zur Verfügung stehen (vgl. zum Zusammenhang zwischen sozialer Ungleichheit und gesundheitlicher Ungleichheit z. B. Mielck/Helmert 1998/519 ff.; Mielck 2002).72 Alf Trojan (2001/79) benennt als Variablen für die Entwicklung von gesundheitsbezogenem Empowerment und Selbsthilfe in sozial benachteiligten Gruppen insbesondere die Stärkung der Eigenkompetenz und eine Verringerung des Kontrollverlustes. Dabei handele es sich jedoch um Ressourcen, die bei Angehörigen unterer Schichten besonders knapp seien. Legewie und Janssen (1997, in Trojan 2001/83) geben als positive unterstützende Bedingungen für Bürgerengagement auf der individuellen Ebene Information und Wissen, Kontrollüberzeugung, Motivation, Frustrationstoleranz, Prozessorientierung, soziale Kompetenz sowie eine gesicherte finanzielle Existenz an.73 Übertragen auf die Interventionsform der vorliegenden Untersuchung setzt diese bei den an der Internetschulung teilnehmenden Patientinnen für die Weiternutzung des Mediums nach Reha-Ende bereits unterschiedliche Ressourcen voraus. Insbesondere die Frauen, die keinen Internetanschluss im eigenen Haushalt vorfinden, müssen möglicherweise eine hohe Motivation und Eigeninitiative sowie evtl. weite Wege oder finanzielle Mittel aufbringen, um das im Internetkurs Gelernte weiter für sich zu nutzen. Die Intervention in der Reha-Klinik selbst bot lediglich den Erwerb einer Kompetenz zur Gewinnung von Informationen zu Gesundheit und Krankheit sowie Auskünfte über öffentlich zugängliche Internetzugänge in Wohnortnähe. Gleichzeitig gehört die Zielgruppe der Intervention hinsichtlich der Variablen Alter, Geschlecht und Lebensraum (ausgenommen Berlin) zu einer der Gruppen mit den wenigsten Kenntnissen und Ressourcen in der Nutzung des Mediums. Möglicherweise sollte bei einer Modifizierung der Intervention Paulo Freires Ansatz des Empowerments eine stärkere Umsetzung finden. Er beschreibt mit Bezug auf die armen Bevölkerungsanteile Brasiliens, dass Alpha72 Insgesamt kann die Mehrzahl der Patientinnen in der Gesamtuntersuchungsstichprobe zur Mittelschicht gerechnet werden; jedoch verteilen sich die Internetinteressierten eher über die obere Mittel- und Oberschicht, die Nichtinteressierten eher über die untere Mittel- und teilweise Unterschicht (vgl. Kap. 5.2.2.1 und 5.2.2.5). Wenn sich bereits innerhalb dieser mittelschichtsdominierten Gruppe signifikante Unterschiede hinsichtlich der Motivation für und die Nutzung des Internets zeigen, ist anzunehmen, dass sich diese Diskrepanzen bei einer heterogeneren Gesamtstichprobe möglicherweise noch ausgeprägter zeigten (siehe Tabellenanhang). 73 Zum Thema der Erfolge und Misserfolge für Empowerment und Selbsthilfe bei sozial benachteiligten Gruppen liege insgesamt kaum wissenschaftliches Material vor, so Trojan (2001/74). Schlussbemerkung 180 betisierung nicht nur die Vermittlung von Techniken beinhalte, sondern dass Lernende in die Lage versetzt werden sollten, sich als selbstständige Individuen zu erfahren. Dabei sei die Einbeziehung der Lebenslagen und der Umwelt unerlässlich (vgl. Figueroa 1989/52 und 112). Eine Intervention wie die angebotene Internetschulung für Brustkrebspatientinnen im Reha-Zentrum Lübben sollte folglich gegebenenfalls nicht nur für die Schulungsmaßnahme selbst eine Zielgruppenorientierung aufweisen, sondern diese auch im Hinblick auf die Umsetzung des Erlernten in der häuslichen Umgebung der Patientinnen stärker beibehalten und Aspekte der Nachhaltigkeit stärker berücksichtigen. Wie also könnten die dieser Untersuchung zu Grunde liegende oder ähnliche Interventionen modifiziert werden, um auch bei Patientinnen aus unteren sozialen Schichten bzw. bei möglichst allen Brustkrebspatientinnen einen angestrebten Empowermentprozess in Gang zu setzen? Oder: Mit Hilfe welcher Alternativangebote könnten ähnliche Ressourcenzuwächse bei an Brustkrebs erkrankten Frauen erreicht werden? Legt man den Schwerpunkt auf eine Verbesserung der Nachhaltigkeit der Internetschulung, so müssten mehr niedrigschwellige Angebote zur öffentlichen Internetnutzung für ältere Frauen – auch in ländlichen Gebieten – eingerichtet werden. Beispiele sind Patienten-Internet-Cafés, wie es sie in Berlin bereits gibt. In diesem Rahmen kann zudem das Problem mangelnder Qualitätssicherung medizinischer Internetseiten insofern aufgefangen werden, dass Websites empfohlen oder Patienten bei der Recherche beraten werden können. Auch ein Austausch über das Gelesene wird erleichtert. Auch die in Hamburg von Anja Forbriger initiierten Kurse zur Nutzung des Internets für Krebspatienten und deren Angehörige, die an der Volkshochschule angeboten werden, erfahren eine große Resonanz (vgl. www.inkanet.de). Möglicherweise wäre eine breitere Ausstattung von Selbsthilfekontaktstellen oder Selbsthilfegruppen mit Computer und Internet insbesondere im ländlichen Raum eine Möglichkeit für Patienten, das im Internetkurs Gelernte in einer relativ geschützten Umgebung zu erproben. Auch Krankenkassen und die Servicestellen der Rentenversicherung könnten gezielt Patienten ansprechen und Informationsangebote sowie ggf. indikationsbezogene Internetkurse anbieten. Neben einer flächendeckenden und auf die Bedürfnisse von Patienten zugeschnittenen Bereitstellung des Mediums Internet könnte ggf. ein persönliches Beratungsgespräch in der Reha-Einrichtung mit Internetkursteilnehmerinnen, die Interesse an einer Weiternutzung zeigen, hilfreich sein, um gezielt Möglichkeiten der Internetnutzung nach Reha-Ende in der Nähe des Wohnortes zu vermitteln. Möglicherweise kann eine persönliche Anbindung der Patienten an die Reha-Einrichtung über die Rehabilitation hinaus über das Medium Internet die Nutzungsschwelle zum Internet für Patienten senken oder ein zusätzliches reizvolles Angebot darstellen. Denkbar wäre die Bereitstellung weiterer E-Mailkontakte mit dem Reha-Arzt oder den Pflegekräften sowie durch die Reha-Einrichtung moderierte Chats. Ein Pilot-Projekt in einer Reha-Klinik mit Patienten mit Essstörun- Schlussbemerkung 181 gen zeigt bislang positive Erfahrungen mit einem „Nachsorge-Chat-Angebot“ (vgl. Szymanski 2003).74 Selbst wenn es gelingen könnte, die Internetschulungsangebote wie auch die Internetweiternutzung am Wohnort so zu gestalten, dass die Zugehörigkeit zu einer niedrigeren sozialen Schicht keine Teilnahmebarriere darstellten, stellt sich die Frage, wie die gewünschten Ressourcenzuwächse für Brustkrebspatientinnen oder den Teil der Patientinnen, die kein Interesse an einem Internetangebot haben, durch andere Angebote erbracht werden könnten. Hier gibt es es mehrere Ansatzpunkte, die im Folgenden kurz umrissen werden sollen. Dass Brustkrebspatientinnen über einen Mangel an Informationen zu ihrer Erkrankung und Behandlungsoder Versorgungsangeboten klagen, wurde in der vorliegenden Arbeit bereits ausgeführt. Auch die Deutsche Krebshilfe weist in einer neuen Studie, in der mehr als 400 Interviews mit Brustkrebspatientinnen ausgewertet wurden, darauf hin (vgl. Deutsche Krebshilfe 2003). Das Internet als Informationsmedium wird auch hier im Zusammenhang mit jüngeren Frauen genannt. Informationen sind ein elementarer Baustein, um selbstbestimmt für die eigene Gesundheit handeln, Entscheidungen besser kontrollieren und somit das eigene Gesundheitspotential im Sinne des Empowerments stärken zu können. Gleichzeitig brauchen mündige Patienten auch mündige Ärzte, um Einsicht in die jeweiligen Grenzen gewinnen und ein partnerschaftliches Verhältnis im Behandlungsprozess aufbauen zu können (vgl. Huber 2000/VI). Das bedeutet zu einen, dass patientengerechte Informationsmedien zur Verfügung stehen müssen, die qualitätsgesichert sind. Die Deutsche Krebshilfe fordert Leitlinien für Patienteninformationen (vgl. Deutsche Krebshilfe 2003/13). Und diese sollten über die Medien an die Patientin gebracht werden, die diese alltäglich nutzt (Zeitungen/Zeitschriften; Fernsehen/Funk neben dem Internet). Gleichzeitig könnten Fortbildungen von Ärzten hinsichtlich der psychosozialen Betreuung von Brustkrebspatientinnen sowie Gesprächsleitfäden für Ärzte die Kommunikation zwischen Patientin und Arzt verbessern. Zum anderen könnte neben der Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Gesundheitsinformationen könnte eine bessere sektorübergreifende Vernetzung der einzelnen Behandlungselemente im Verlauf einer Brustkrebserkrankung für die Patientinnen Unterstützung bieten. Die Deutsche Krebshilfe schlägt vor, dass Brustkrebspatientinnen mit dem ambulanten Nachsorgearzt einen individuellen Nachsorgeplan erarbeiten sollten (vgl. ebd.). Seit einiger Zeit wird im Gesundheitssystem über zielgruppenorientierte „Lotsenprogramme“ diskutiert, die Patienten über den gesamten Versorgungsweg individuell begleiten und beraten können. Selbsthilfegruppen könnten diese Funktion teilweise einnehmen (vgl. Trojan 2001/86 f.). Gute Erfahrungen wurden zudem mit dem angloamerikanischen Konzept des Case-Management gemacht (vgl. Ewers/Schaeffer 2001). Möglicherweise können die zur Zeit in der 74 Ein weiteres Beispiel für die Einbindung von Patienten in Angebote der Reha-Klinik nach Reha-Ende, um den Reha-Erfolg der Patienten längerfristig zu unterstützen, findet sich bei Klein (1998). Hier wird allerdings keine Internettechnik eingesetzt. Schlussbemerkung 182 Erarbeitung befindlichen Disease-Management-Programme (DMP) für Brustkrebspatientinnen Abhilfe schaffen, die einen Schwerpunkt auf den Bereich Patientenschulung legen und gleichzeitig eine strukturierte „Begleitung“ auf vorgebahnten Behandlungspfaden bieten sollen. Eine Integration rehabilitativer Angebote in die DMP ist noch nicht durchgesetzt, wird jedoch diskutiert (vgl. Lünger/Lauterbach 2003; Sachverständigenrat 200387 ff.). Wichtig erscheint hinsichtlich der Frage des Empowerments von Patienten bei der Umsetzung geeigneter Interventionen, dass der schmale Grad zwischen Selbsthilfeförderung und möglicherweise bevormundender Fremdhilfe von Ärzten, Pflegekräften und anderen professionell im Gesundheitswesen Tätigen reflektiert und den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Hilfesuchenden angepasst werden sollte. Das Maß an gewünschter und zu bewältigender Eigenkompetenz liegt für alle Patienten unterschiedlich hoch; unter Umständen muss es in einem länger dauernden Prozess erst erlernt werden (vgl. Trojan 2001/82). Auch der von der WHO im Rahmen der Gesundheitsförderungsprogramme postulierte „SettingAnsatz“, in dem gesundheitsfördernde Programme dort angesiedelt werden, wo Menschen ihren Alltag verbringen (Schule, Arbeitsplatz, Gemeinde), sollte in der Gestaltung von Angeboten der ambulanten Nachsorge von Brustkrebspatientinnen nicht außer Acht gelassen werden. Schließlich – so hat die vorliegende Untersuchung gezeigt – kann ein Internetkurs für Brustkrebspatientinnen in der stationären Rehabilitation für einen Teil der Patientinnen auch nach Reha-Ende Ressourcen bieten und wahrscheinlich einen Empowermentprozess unterstützen. Die Schulung trägt als Element der gesamtrehabilitativen Versorgung zu diesem Prozess bei. Letztlich geht es darum, für an Brustkrebs erkrankte Frauen, verständliche, evidenzbasierte sowie an unterschiedliche Zielgruppen angepasste (soziale Schicht, Ethnizität) Informationen über die Erkrankung, über Versorgungs- und Behandlungsmöglichkeiten wie auch über Selbsthilfeeinrichtungen mit Hilfe unterschiedlicher, geeigneter Informationswege entlang des Versorgungspfades zur Verfügung zu stellen, mit dem Ziel, das individuelle, gesundheitsbezogene Selbstmanagement der Frauen zu stärken. Die in dieser Arbeit vorgelegten Ergebnisse stützen die Erkenntnisse der Arbeitsgruppe „Brustkrebs“ des Forums zur Entwicklung und Umsetzung von Gesundheitszielen in Deutschland, die die Information der Patientinnen im oben genannten Sinne als Aktionsfeld der ersten Priorität bewertet (vgl. BMGS 2003/67). 183 8 Literatur Aaronson, Neil K. et al. (1993): The European Organization for Research and Treatment fo Cancer QLQ-C30: A Quality-Of-Life Instrument for Use in International Clinical Trials in Oncology; in: Journal of the National Cancer Institute; Vol. 85; Nr. 5; S. 365-376 Adelhard, K. (2000): Quality Assurance of Medical Information on the Internet; in: Studies in Health Technology Information; Nr. 77; S. 284 287 Adelhard, K./Obst, O. 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V. Landesversicherungsanstalt Quality of Life Questionnaire, Grundmodul Quality of Life Questionnaire, Brustkrebsmodul Robert Koch Institut Sozialgesetzbuch Short Form 36 (Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität und subjektiver Gesundheit) Statistical Package for the Social Sciences Fragebogen zur Selbstwirksamkeitserwartung Klassifikation von Tumoren nach Tumorgröße, Lymphknotenbefall und Metastasierung Universe Ressource Locator Verband Deutscher Rentenversicherungsträger World Health Organization World Wide Web Anhang 9.2 205 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Übersicht zum Forschungsdesign 86 Abbildung 2: Vergleich der Pretestgruppen: Soziale Unterstützung 91 Abbildung 3: Vergleich der Pretestgruppen: Krankheitsbewältigung 93 Abbildung 4: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1 nach Sozialschichtzugehörigkeit 102 Abbildung 5: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1 nach Erwerbsstatus 104 Abbildung 6: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Erkrankungsstadium 106 Abbildung 7: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Zeitraum nach Diagnosestellung 107 Abbildung 8: Darstellung der Untersuchungsgruppen – Kontrollüberzeugung zu T1 113 Abbildung 9: Darstellung der Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung 115 Abbildung 10: Teilnahme an Internetschulungsterminen zu T2 120 Abbildung 11: Einschätzung der Internetgruppe zu Internetkenntnissen zu T2 121 Abbildung 12: Wunsch der Internetgruppe zu T2 nach Nutzung des Internets nach RehaEnde 122 Abbildung 13: Darstellung der Sozialschichtzugehörigkeit der Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz Abbildung 14: Häufigkeit der Internetnutzung nach Reha-Ende (INTlang zu T3) 133 136 Abbildung 15: Differenz der in Anspruch genommenen Aktivitäten zwischen T1 und T3 (INTlang und KONT) 149 Abbildung 16: Altergruppen zu T1 (Anhang) 279 Abbildung 17: Einkommen pro Person zu T1 (Anhang) 279 Abbildung 18: Schulbildung zu T1 (Anhang) 280 Abbildung 19: Berufsausbildung zu T1 (Anhang) 280 Abbildung 20: Nettohaushaltseinkommen zu T1 (Anhang) 281 Abbildung 21: Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen zu T3 (Anhang) 285 Abbildung 22: Sozialschichtverteilung KONT und INTlang (Anhang) 287 Abbildung 23: Selbstwirsamkeitserwartung KONT (Anhang) 289 Abbildung 24: Selbstwirksamkeitserwartung INTlang (Anhang) 290 Abbildung 25:Selbstwirksamkeitserwartung INTkurz (Anhang) 290 Abbildung 26: Kontrollüberzeugung KONT (Anhang) 291 Abbildung 27: Kontrollüberzeugung INTlang (Anhang) 291 Abbildung 28: Kontrollüberzeugung INTkurz (Anhang) 292 Abbildung 29: Lebensqualität global der Untersuchungsgruppen (Anhang) 292 Anhang 206 Abbildung 30: Funktionsskalen EORTC KONT (Anhang) 293 Abbildung 31: Funktionsskalen EORTC INTlang (Anhang) 293 Abbildung 32: Funktionsskalen EORTC INTkurz (Anhang) 294 Anhang 9.3 207 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Erfahrung mit Computer und Internet – Pretest 88 Tabelle 2: Vergleich der Pretestgruppen: Alter 88 Tabelle 3: Vergleich der Pretestgruppen: Ausbildung und Beruf 89 Tabelle 4: Vergleich der Pretestgruppen: Informationswunsch 90 Tabelle 5: Mittelwerte (M) der Pretestgruppen: Soziale Unterstützung 92 Tabelle 6: Vergleich der Preteststichprobe mit Vergleichswerten – FKV-LIS 93 Tabelle 7: Teilnahme der Zielgruppe an der Befragung: Rücklauf 96 Tabelle 8: Gründe für Nicht-Teilnahme an der Untersuchung 96 Tabelle 9: Unterteilung der Gesamtstichprobe in Untergruppen 100 Tabelle 10: Vergleich der Mittelwerte (M) zu T1: Alter 101 Tabelle 11: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Familienstand 103 Tabelle 12: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Wohnort 105 Tabelle 13: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: RV-Träger 105 Tabelle 14: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Informations- und Gesprächswunsch 108 Tabelle 15: Informationsquellen zu T1 109 Tabelle 16: Kontakt zu unterstützenden Angeboten zu T1 110 Tabelle 17: Vergleich der Untersuchungsgruppen zu T1: Computer- und Interneterfahrung 111 Tabelle 18: Wissen um einen Internetzugang zu T1 111 Tabelle 19: Wissen um Unterstützung bei der Internetnutzung zu T1 112 Tabelle 20: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen zu T1: Kontrollüberzeugung 113 Tabelle 21: Normwertetabelle (Ausschnitt) für die Skala zur Kontrollüberzeugung (KKG) 114 Tabelle 22: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen zu T1: Selbstwirksamkeitserwartung 115 Tabelle 23: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen und einer Vergleichsstichprobe: EORTC QLQ C-30 116 Tabelle 24: Ergebnisse der Korrelation zu T1 117 Tabelle 25: Ergebnisse der logistischen Regression zu T1 117 Tabelle 26: Übungszeiten der Internetgruppe außerhalb der Schulung zu T2 121 Tabelle 27: Bewertung der Internetschulung zu T2 123 Tabelle 28: Prothetische Versorgung und Brustselbstuntersuchung zu T3 125 Tabelle 29: Einschätzung zu sozialer Unterstützung und Informationswunsch zu T3 126 Tabelle 30: Themen des Informationswunsches zu T3 127 Anhang 208 Tabelle 31: Informationsquellen der Untersuchungsgruppen zu T3 128 Tabelle 32: Inanspruchnahme unterstützender Maßnahmen zu T3 129 Tabelle 33: Informationsquellen für unterstützende Angebote zu T3 130 Tabelle 34: Engagement für die eigene Gesundheit und Gesundheitspolitik zu T3 131 Tabelle 35: Internetnutzung in der Kontrollgruppe zu T3 132 Tabelle 36: Mittelwerte (M) der Untersuchungsgruppen INTlang und INTkurz 132 Tabelle 37: Computer- und Interneterfahrung der Gruppen INTlang und INTkurz 134 Tabelle 38: Zugang zum Internet in den Gruppen INTlang und INTkurz 134 Tabelle 39: Gründe, warum das Internet nach der Schulung nicht weiter genutzt wurde (INTkurz zu T3) 135 Tabelle 40: Unterstützung bei der Internetnutzung (INTlang zu T3) 136 Tabelle 41: Orte der Internetnutzung (INTlang zu T3) 137 Tabelle 42: Themen der Internetrecherche (INTlang zu T3) 138 Tabelle 43: Qualitätskriterien für medizinische Internetseiten (INTlang zu T3) 139 Tabelle 44: Ergebnisse der Korrelation zu T3 140 Tabelle 45: Ergebnisse der logistischen Regression zu T3 141 Tabelle 46: Vergleich der Mittelwerte (M) zur Selbstwirksamkeitserwartung zu T1 und T3 144 Tabelle 47: Mittelwertvergleich zur Kontrollüberzeugung zu T1 und T3 145 Tabelle 48: Ausschnitt aus der Normwertetabelle für den KKG 145 Tabelle 49: Vergleich der Mittelwerte (M) zur Lebensqualität zu T1 und T3 146 Tabelle 50: Vergleich der Inanspruchnahme von Unterstützung zu T1 und T3 148 Tabelle 51: Vergleich der Informationsquellen zu T1 und T3 150 Tabelle 52: Logistische Regression zur Vorhersage der Aktivitätssteigerung zu T3 151 Tabelle 53: Drop-Out-Analyse 1 (Anhang) 272 Tabelle 54: Drop-Out-Analyse 2 (Anhang) 273 Tabelle 55: Drop-Out-Analyse 3 (Anhang) 273 Tabelle 56: Drop-Out-Analyse 4 (Anhang) 273 Tabelle 57: Vergleich der Untersuchungsstichprobe (Anhang) 274 Tabelle 58: Informationsbedürfnis zu T1 (Anhang) 281 Tabelle 59: Unterstützung beim Internet zu T1 (Anhang) 282 Tabelle 60: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 1 (T1) (Anhang) 283 Tabelle 61: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 2 (T1) (Anhang) 283 Tabelle 62: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 3 (T1) (Anhang) 284 Tabelle 63: Informationsbedürfnis zu T2 (Anhang) 284 Anhang 209 Tabelle 64: Auswahl der Ärzte in der Nachsorge zu T3 (Anhang) 285 Tabelle 65: Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 (Anhang) 286 Tabelle 66: Logistische Regression: Internetweiternutzung1 (T3) (Anhang) 288 Tabelle 67: Logistische Regression: Internetweiternutzung2 (T3) ( Anhang) 288 Tabelle 68: Logistische Regression: Internetweiternutzung3 (T3) ( Anhang) 289 Tabelle 69: Logistische Regression: Aktivitäten 1 (Anhang) 294 Tabelle 70: Logistische Regression: Aktivitäten 2 (Anhang) 295 Tabelle 71: Logistische Regression: Aktivitäten 3 (Anhang) 295 Anhang 210 9.4 Unterlagen zur Patientenbefragung 9.4.1 Patientenaufklärung und Einverständniserklärung Patienten-Information zur Studie: „Internet-Schulungen als Möglichkeit der Gesundheitsförderung für Patientinnen mit Brustkrebs“ Sehr geehrte Patientin, Sie stehen am Beginn einer stationären onkologischen Reha-Maßnahme im RehaZentrum Lübben, die Sie befähigen soll, den Anforderungen in Familie, Beruf und Alltag wieder besser gewachsen zu sein. Sie erhalten hier alle notwendigen und geeigneten Behandlungen, die zur wesentlichen Besserung Ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit beitragen. Zusätzlich haben Sie im Reha-Zentrum Lübben die Möglichkeit, an einer Schulungsmaßnahme teilzunehmen, in der Sie den Umgang mit einem Computer und insbesondere mit dem Internet lernen können. Vielleicht wird Ihnen diese Maßnahme auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich erscheinen. Wissenschaftliche Untersuchungen geben jedoch Hinweise darauf, daß Computer und Internet durchaus zur Förderung der Gesundheit beitragen können. Diese Medien können individuell bei der Informationssuche helfen, aber auch die Kommunikation z. B. mit anderen Betroffenen ermöglichen. Außerdem ist dies eine neue Technik, die langsam in vielen Lebensbereichen Einzug hält. Um an der Internet-Schulung im Reha-Zentrum Lübben teilzunehmen, brauchen Sie keinerlei Vorkenntnisse im Umgang mit einem Computer oder dem Internet. Die Teilnahme an der Schulung ist selbstverständlich freiwillig. Um die onkologische Rehabilitation insbesondere für Frauen, die an Brustkrebs erkrankt sind, weiterzuentwickeln, möchten wir Sie herzlich bitten, sich an der Studie zu beteiligen. Ihre persönliche Meinung zu dem Thema ist uns wichtig! Anhang 211 Wer führt die Studie durch? In Zusammenarbeit mit dem rehabilitationswissenschaftlichen Forschungsverbund Berlin/Brandenburg/Sachsen wird diese Studie im Rahmen einer Doktorarbeit im Reha-Zentrum Lübben von Frau Dipl-Pol Birgit Lampe durchgeführt. Wissenschaftlich betreut wird die Studie von Herrn Prof. Dr. Werner Müller-Fahrnow vom Lehrstuhl für Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung in der Rehabilitation der Humboldt Universität Berlin und von Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Es wird ausdrücklich versichert, daß diese Studie nicht von den Kostenträgern (LVA, BfA, Krankenkasse) oder sonstigen Dritten (z. B. Arbeitgeber) veranlaßt wurde. Was ist das Ziel der Studie? Wir möchten im Rahmen dieser Studie weitere Erkenntnisse darüber gewinnen, ob das Internet für Patientinnen mit Brustkrebs während der stationären Rehabilitation eine Möglichkeit bieten kann, zur ihrer Gesundheitsförderung beizutragen. Wie groß ist der Aufwand für mich? Was habe ich davon? Alle Patientinnen mit einer Brustkrebsdiagnose werden im Rahmen dieser Studie gebeten, zu drei Zeitpunkten einen Fragebogen auszufüllen. Den ersten Fragebogen bekommen Sie im Anschluß an ein persönliches Gespräch, in dem Ihnen die Studie nochmals vorgestellt wird und das Ihnen die Möglichkeit geben soll, offene Fragen zu äußern. Sie haben dann die Gelegenheit, sich zu überlegen, ob Sie an der Internet-Schulung teilnehmen möchten. Selbst wenn Sie sich gegen eine Teilnahme an der Internet-Schulung entschließen, möchten wir Sie um das Ausfüllen der Fragebögen bitten. Der zweite Fragebogen wird Ihnen kurz vor dem Abschluß der stationären Behandlung ausgehändigt. Den dritten Fragebogen möchten wir Ihnen sechs Monate nach Ihrer Entlassung zuschicken. Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen mit dem beigefügten Freiumschlag dann an das Reha-Zentrum Lübben zurück. Selbstverständlich werden Ihnen daraus keine Kosten entstehen. Zusätzlich sollen medizinische Daten, die der Klinik für die Rehabilitation bekannt sind, in die Studie einbezogen werden. Dabei handelt es sich ausschließlich um folgende Angaben: Ihre Diagnose, der Diagnosezeitpunkt und der Schwere- Anhang 212 grad der Erkrankung. Diese Daten werden von Frau Birgit Lampe aus Ihrer Akte herausgesucht und ohne Ihren Namen mit den anderen Forschungsunterlagen aufbewahrt. Sie werden dann ausschließlich ohne Bezug zu Ihrer Person ausgewertet. Ohne diese Daten ist das Forschungsprojekt nicht sinnvoll durchzuführen. Der zeitliche Aufwand zum Ausfüllen der Fragebögen beträgt für Sie jeweils etwa 45 Minuten. Wir bitten Sie, alle Fragebögen und alle Einzelfragen offen und ehrlich zu beantworten. Es gibt keine richtigen oder falschen Antworten. Entscheidend ist allein Ihre persönliche Sichtweise, Ihre Meinung. Durch die Teilnahme an der Studie und vor allem an der angebotenen InternetSchulung, die speziell für Patienten entwickelt wurde, haben Sie die Möglichkeit, ein in Deutschland in dieser Form einzigartiges und neues Schulungsangebot zusätzlich zu ihrer Behandlung in Anspruch zu nehmen. Die Ergebnisse der Studie sollen einen Beitrag zur Verbesserung der onkologischen Rehabilitation für an Brustkrebs erkrankte Frauen liefern und somit dem Wohle der Patientinnen dienen. Durch Ihre Teilnahme können Sie dieses Anliegen unterstützen. Freiwilligkeit Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Aus Gründen des Datenschutzes ist eine schriftliche Einverständniserklärung der Patientin erforderlich. Diese liegt diesem Schreiben bei, und wir möchten Sie bitten, die Einverständniserklärung unterschrieben wieder abzugeben, damit wir sie in Ihrer Krankenakte verwahren können. Sie können jederzeit aus der Studie ausscheiden, und es entsteht Ihnen keinerlei Nachteil während Ihres Klinikaufenthaltes, wenn Sie die Teilnahme an der Studie ablehnen. Muß ich als Patientin irgendwelche Bedenken haben? Sie können sich ohne Einschränkungen darauf verlassen, daß alle Ihre Angaben absolut vertraulich behandelt werden. Personengebundene Daten werden auf keinen Fall an Dritte weitergegeben. Alle über Fragebogen erhobenen Informationen werden anonymisiert auf Datenträgern gespeichert. Alle statistischen Auswertungen erfolgen anonymisiert, d. h. ohne Angaben, die Rückschlüsse auf Ihre Person zulassen würden. Bei Veröffentlichungen der Ergebnisse der Studie wird selbstverständlich kein Bezug zu Ihrer Person hergestellt. Ihr Name und Ihre Anschrift sind nur in der Datenerhebungsphase erforderlich, um Sie für die Nachbefragung anschreiben zu können. Diese personenbezogenen Daten werden sofort vernichtet, wenn die Datenerhebung abgeschlossen ist, weil Anhang 213 sie dann nicht mehr erforderlich sind. Eine Zurückverfolgung von den erhobenen Daten zu den Teilnehmerinnen der Untersuchung ist dann unmöglich. Die während der Studie erhobenen Daten werden gelöscht, sobald sie für die weitere wissenschaftliche Auswertung nicht mehr erforderlich sind. Wenn Sie an der Studie teilnehmen möchten, bitten wir Sie, die Einverständniserklärung zu unterschreiben und die Fragebögen vollständig auszufüllen. Wir bitten Sie freundlich darum, an der Studie teilzunehmen und bedanken uns im Voraus für Ihre Unterstützung und Mitarbeit. Mit freundlichen Grüßen und den besten Wünschen für Ihre Rehabilitation verbleibe ich, Ihre (Dipl.-Pol. Birgit Lampe, Projektleiterin) Anhang 214 Einverständniserklärung zur Teilnahme an der Studie: „Internet-Schulungen als Möglichkeit der Gesundheitsförderung für Patientinnen mit Brustkrebs“ Name: Vorname: Geburtsdatum: Wohnort/PLZ: Straße: Telefon: Ich bin über Inhalt und Zweck der Studie „Internet-Schulungen als Möglichkeit der Gesundheitsförderung für Patientinnen mit Brustkrebs“ informiert worden. Zu diesem Zweck wurde mir zusätzlich ein Merkblatt ausgehändigt (Patienten-Information). Mir wurde versichert daß alle meine Angaben absolut vertraulich behandelt werden daß personenbezogene Daten in keinem Fall an Dritte weitergegeben werden daß die in der Studie erhobenen Daten gelöscht werden, sobald sie für weitere wissenschaftliche Auswertung nicht mehr erforderlich sind daß die Teilnahme an der Studie freiwillig ist und mir keine Nachteile bei einer Nichtteilnahme entstehen Es wurde mir mitgeteilt, daß diese Studie ausschließlich Forschungszwecken dient. Ich bin damit einverstanden, daß die im Merkblatt angegebenen medizinischen Angaben (Diagnose, Diagnosezeitpunkt, Erkrankungsschweregrad) aus meiner Krankenakte entnommen und in anonymisierter Form in die Forschungsunterlagen aufgenommen werden dürfen. Unter den im Merkblatt (Patienten-Information) genannten Voraussetzungen erkläre ich mein Einverständnis für die Teilnahme an der Studie. ____________________ Ort und Datum ____________________ Unterschrift Anhang 215 9.4.2 Fragebogen 1-3 und Anschreiben 1a/II Pat.-Nr.:______ Fragebogen I Liebe Patientin des Reha-Zentrum Lübben, wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben zu unterstützen. Für die Beantwortung der folgenden Fragen möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Wir möchten Ihnen eine möglichst optimale Versorgung bieten! Dieser Fragebogen beinhaltet eine Reihe von Fragen und Aussagen, zu denen uns Ihre persönliche Meinung wichtig ist. Die Fragen beziehen sich auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung. Was passiert mit den Ergebnissen? Die Ergebnisse dieser Forschungsprojektes, Brandenburg / Forschungsprojekt Befragung das dem Sachsen wird werden Rahmen Reha-Forschungsverbund angegliedert von im der ist, Klinikleitung Berlin ausgewertet. und Rentenversicherungsträgern (BfA) ausdrücklich unterstützt. eines von / Das den Anhang [001] [005] 1) Wenn ich mich körperlich nicht wohl fühle, dann habe ich mir das selbst zuzuschreiben 2) Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich einen Arzt auf 3) Wenn ich mich körperlich wohlfühle, dann verdanke ich dies vor allem den Ratschlägen und Hilfen anderer 4) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, dann habe ich nicht genügend auf mich aufgepasst 5) Wenn ich Beschwerden habe, frage ich andere um Rat [006] 6) Wenn ich auf mich achte, bekomme ich keine Beschwerden [007] 7) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, bitte ich einen Fachmann, mir zu helfen 8) Wenn ich keinen guten Arzt habe, habe ich häufiger unter Beschwerden zu leiden 9) Ich kann Beschwerden vermeiden, indem ich mich von anderen beraten lasse 10) Wenn ich genügend über mich weiß, kann ich mir bei Beschwerden selbst helfen 11) Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, dass ich mir selbst helfen kann 12) Es liegt an mir, wenn meine Beschwerden nachlassen [002] [003] [004] [008] [009] [010] [011] [012] [013] [014] 13) Wenn ich mich unwohl fühle, wissen andere am besten, was mir fehlt 14) Es liegt an mir, mich vor Beschwerden zu schützen trifft sehr zu trifft zu trifft etwas zu trifft eher nicht zu trifft nicht zu trifft gar nicht zu 216 Anhang [015] [021] 15) Die Lösung schwieriger Probleme gelingt mir immer, wenn ich mich darum bemühe 16) Wenn sich Widerstände auftun, finde ich Mittel und Wege, mich durchzusetzen 17) Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen 18) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich verhalten soll 19) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit ihnen zurecht kommen kann 20) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer meinen Fähigkeiten vertrauen kann 21) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen [022] 22) Für jedes Problem kann ich eine Lösung finden [023] 23) Wenn eine neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich damit umgehen kann 24) Wenn ein Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft meistern 25) Ich möchte von den Ärzten an Entscheidungen über meine Behandlung beteiligt werden 26) Ich fühle mich über meine Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten ausreichend informiert 27) Bevor ich in die Rehabilitation kam, fehlte mir die Zeit, mich über meine Erkrankung und deren Behandlung zu informieren 28) Ich wünsche mir mehr Informationen über Brustkrebs [016] [017] [018] [019] [020] [024] [025] [026] [027] [028] [029] [030] 29) Ich wünsche mir mehr Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs 30) Ich würde gerne mehr mit anderen über meine Erkrankung sprechen stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt nicht 217 Anhang 31) Woher holen Sie sich Informationen über Brustkrebs und dessen Behandlung? (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [031] [032] [033] [034] [035] [036] [037] [038] [039] [040] [041] [042] [043] Rundfunk und Fernsehen Bücher Zeitungen und Zeitschriften Beratungsstellen Selbsthilfegruppen Ärzte Pflegepersonal Psychotherapeuten Internet Angehörige und Freunde Einzelne Betroffene gar nicht Sonstiges: 32) Haben Sie bereits Kontakt zu: (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [044] [045] [046] [047] [048] [049] Selbsthilfegruppen Beratungsstellen Sportgruppen für an Brustkrebs erkrankte Frauen Psychotherapeuten gar nicht Sonstiges: 218 Anhang [050] [051] [052] [053] [054] 33) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen? (z.B. eine schwere Einkaufstasche oder einen Koffer zu tragen?) 34) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, einen längeren Spaziergang zu machen? 35) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, eine kurze Strecke außer Haus zu gehen? 36) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen oder in einem Sessel sitzen? 37) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen der Toilette? Während der letzten Woche: [055] 38) Waren Sie bei ihrer Arbeit oder bei anderen tagtäglichen Beschäftigungen eingeschränkt? [056] 39) Waren Sie bei Ihren Hobbys oder anderen Freizeitbeschäftigungen eingeschränkt? [057] 40) Waren Sie kurzatmig? [058] 41) Hatten Sie Schmerzen? [059] 41) Mußten Sie sich ausruhen? [060] 42) Hatten Sie Schlafstörungen? [061] 43) Fühlten Sie sich schwach? [062] 44) Hatten Sie Appetitmangel? [063] 45) War Ihnen übel? [064] 46) Haben Sie erbrochen? [065] 47) Hatten Sie Verstopfung? [066] 48) Hatten Sie Durchfall? [067] 49) Waren Sie müde? [068] 50) Fühlten Sie sich durch Schmerzen in Ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt? sehr mäßig wenig nicht 219 Anhang [069] [070] 51) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B. auf das Zeitunglesen oder das Fernsehen? 52) Fühlten Sie sich angespannt? [071] 53) Haben Sie sich Sorgen gemacht? [072] 54) Waren Sie reizbar? [073] 55) Fühlten Sie sich niedergeschlagen? [074] 56) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an Dinge zu erinnern? [075] 57) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung Ihr Zusammensein oder Ihre gemeinsamen Unternehmungen mit anderen Menschen beeinträchtigt? 58) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung für Sie finanzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht? [076] Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am besten auf Sie zutrifft: [077] 59) Wie würden Sie insgesamt Ihren Gesundheitszustand während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht [078] ausgezeichnet 60) Wie würden Sie insgesamt Ihre Lebensqualität während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht ausgezeichnet sehr mäßig wenig nicht 220 Anhang 221 Liebe Patientin, in dem folgenden Fragebogenabschnitt geht es um Ihre Erfahrungen im Umgang mit einem Computer. Bitte beantworten Sie diese Fragen auch, wenn Sie bisher keine Erfahrungen im Umgang mit Computern oder wenn Sie kein Interesse daran haben. Es geht auch hier um Ihre persönliche Meinung zu diesem Thema. Im letzten Fragebogenteil werden Ihnen Fragen zu Ihrer Person gestellt. Bitte beantworten Sie auch hier sorgfältig alle Fragen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle nochmals versichern, dass alle Angaben anonym d.h. streng vertraulich behandelt werden. II. Computer [079] [080] 2) Ich möchte gern den Umgang mit einem Computer lernen [081] 3) Ich habe bereits Erfahrung im Umgang mit dem Internet [082] nein mittel ja nein weiß nicht ja nein mittel ja nein weiß nicht ja 1) Ich habe bereits Erfahrung im Umgang mit einem Computer 4) Ich möchte gern den Umgang mit dem Internet lernen Wenn Sie „ja“ angekreuzt haben, warum möchten Sie den Umgang mit dem Internet lernen? (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [083] [084] [085] [086] [087] Um mich über meine Erkrankung zu informieren Um mich über unterschiedliche Themen zu informieren Um mit anderen in Kontakt zu treten (z.B. E-Mails) Weil es eine neue, wichtige Technik ist Sonstiges: 5) Ich habe Zugang zum Internet: [088] [089] [090] [091] [092] gar nicht zu Hause am Arbeitsplatz bei Freunden oder Verwandten Sonstiges: 6) Können Sie sich vorstellen, dass es Personen in Ihrer Umgebung gibt, die Sie beim Umgang mit dem Internet unterstützen könnten? [093] [094] [095] [096] [097] Partner Kinder Enkelkinder Freunde Sonstige Personen: Anhang [098] [099] 222 nein ja nein weiß nicht nein ja 7) Ich kenne öffentliche Einrichtungen in meiner Umgebung, wo ich das Internet nutzen kann (z.B. Internet-Cafe oder Bibliothek) Bitte nennen Sie diese Einrichtungen: ______________________________ [100] 8) Ich möchte an der im Reha-Zentrum Lübben angebotenen Internet-Schulung teilnehmen [101] 9) Ich kenne mich bereits mit dem Internet aus und möchte deshalb nicht an der angebotenen Schulung teilnehmen ja III. Zu Ihrer Person 1) Wann sind Sie geboren? ____ Monat ____ Jahr 2) Wie ist Ihr Familienstand? Ledig Verheiratet Geschieden/getrennt lebend Verwitwet 3) Welche Staatsangehörigkeit haben Sie? Deutsch Sonstige ___ 4) Leben Sie mit einem festen Partner zusammen? Ja nein 5) Haben Sie Kinder? Wie viele Kinder haben Sie? Ja nein 6) Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? Wie viele davon sind jünger als 18 Jahre? 7) In welchem Bundesland leben Sie? Berlin Brandenburg Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Mecklenburg-Vorpommern Hamburg Bremen Schleswig-Holstein Niedersachsen Hessen Baden-Württemberg Nordrhein-Westfalen Bayern Saarland Rheinland-Pfalz Anhang 223 8) Wie groß ist Ihr Wohnort? Unter 1000 Einwohner Unter 10.000 Einwohner Unter 100.000 Einwohner Unter 500.000 Einwohner Mehr als 500.000 Einwohner nein ja 9) Haben Sie bereits vorher an einer Rehabilitationsmaßnahme teilgenommen? Wenn ja, wie oft? 10) Wann haben Sie von Ihrer Brustkrebsdiagnose erfahren? 11) Welchen Schulabschluss haben Sie? Hauptschule/Volksschule Polytechnische Oberschule Abitur/Allgemeine Hochschulreife Anderen Schulabschluß: Realschule/Mittlere Reife Fachoberschule keinen Schulabschluß 12) Welche Berufsausbildung haben Sie? Lehre Fachhochschule/Ingenieurschule Andere Berufsausbildung: Fachschule Universität/Hochschule keine Berufsausbildung 13) Sind Sie zur Zeit erwerbstätig? Ja, ganztags Ja, mindestens halbtags Ja, weniger als halbtags Nein, Hausfrau Nein, in Ausbildung Nein, arbeitslos/erwerbslos Nein, Erwerbs-, Berufsunfähigkeitsrente Nein, Altersrente Nein, anderes: 14) In welcher beruflichen Stellung sind Sie hauptsächlich derzeit beschäftigt, bzw. waren Sie zuletzt beschäftigt? Arbeiterin Selbständige Sonstiges: Angestellte Beamte Wenn Sie als Angestellte beschäftigt sind oder waren, welche Tätigkeit haben Sie ausgeübt: Angestellte mit einfacher Tätigkeit (z.B. Verkäuferin, Kontoristin) Angestellte mit schwieriger Tätigkeit (z.B. Sachbearbeiterin, Buchhalterin) Angestellte mit leitender Tätigkeit (z.B. Abteilungsleiterin) Angestellte mit umfassender Tätigkeit (z.B. Direktorin, Geschäftsführerin) Anhang 224 15) Wie hoch ist das monatliche Nettoeinkommen Ihres Haushaltes insgesamt? (Nettoeinkommen: Die Summe aus Lohn/Gehalt/Einkommen usw. nach Abzug der Steuern und Sozialabgaben oder die Höhe Ihrer Rente) bis unter 1000 DM 2000 bis unter 3000 DM 4000 bis unter 5000 DM 6000 bis unter 7000 DM 1000 bis unter 2000 DM 3000 bis unter 4000 DM 5000 bis unter 6000 DM 7000 DM und mehr Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Anhang 225 Liebe Patientin, zunächst möchte ich mich bei Ihnen für Ihre zahlreiche und engagierte Unterstützung bei der Beantwortung des Fragebogens im Rahmen meiner Doktorarbeit herzlich bedanken. Wie ich Ihnen in unserem ersten Gespräch zu Beginn Ihres Aufenthaltes angekündigt hatte, möchte ich Sie nun bitten, einen weiteren Fragebogen vor Ihrer Abreise auszufüllen. Wieder geht es um Ihre ganz persönliche Meinung und nicht um „falsche“ oder „richtige“ Antworten. Sie werden vielleicht merken, dass Sie einige Fragen bereits aus dem ersten Fragebogen kennen. Wir möchten Sie damit nicht testen oder Ihnen unnötige Arbeit machen. Wir möchten Sie bitten, dass Sie diese Fragen nochmals vollständig in Ihrer jetzigen Situation beantworten. Bitte werfen Sie den ausgefüllten Fragebogen in dem beigefügten Umschlag in den Briefkasten mit der Beschriftung: „Projektbüro Frau Lampe“ ein, der sich im selben Raum befindet, wo Sie Ihren eigenen Briefkasten haben. Im Voraus bedanke ich mich nochmals für Ihre Unterstützung und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Genesung. Mit freundlichen Grüßen Birgit Lampe (Projektleiterin) Anhang 226 1b/II Pat.-Nr.:______ Fragebogen II Liebe Patientin des Reha-Zentrum Lübben, wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben zu unterstützen. Für die Beantwortung der folgenden Fragen möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Wir möchten Ihnen eine möglichst optimale Versorgung bieten! Dieser Fragebogen beinhaltet eine Reihe von Fragen und Aussagen, zu denen uns Ihre persönliche Meinung wichtig ist. Die Fragen beziehen sich auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung. Was passiert mit den Ergebnissen? Die Ergebnisse dieser Befragung werden im Rahmen eines Forschungsprojektes, das dem RehaForschungsverbund Berlin / Brandenburg / Sachsen angegliedert ist, ausgewertet. Das Forschungsprojekt wird von der Klinikleitung und von den Rentenversicherungsträgern (BfA) ausdrücklich unterstützt. Anhang 227 Liebe Patientin, nachdem Sie bereits einen Fragebogen zu Beginn Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben ausgefüllt haben, möchten wir Sie bitten jetzt – am Ende Ihrer Rehabilitationsmaßnahme – einen zweiten Fragebogen auszufüllen. Vielen Dank! [102] [108] 1) Die Lösung schwieriger Probleme gelingt mir immer, wenn ich mich darum bemühe 2) Wenn sich Widerstände auftun, finde ich Mittel und Wege, mich durchzusetzen 3) Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen 4) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich verhalten soll 5) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit ihnen zurecht kommen kann 6) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer meinen Fähigkeiten vertrauen kann 7) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen [109] 8) Für jedes Problem kann ich eine Lösung finden [110] 9) Wenn eine neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich damit umgehen kann 10) Wenn ein Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft meistern 11) Ich fühle mich über meine Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten ausreichend informiert 12) Ich wünsche mir mehr Informationen über Brustkrebs [103] [104] [105] [106] [107] [111] [112] [113] stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt nicht Bitte lesen Sie jede Aussage oder Frage sorgfältig durch und kreuzen Sie das Kästchen an, das auf Sie zutrifft. Überlegen Sie bei den einzelnen Sätzen nicht zu lange und achten Sie darauf, dass Sie keine Aussage oder Frage auslassen. Es gibt keine „richtigen“ oder „falschen“ Antworten, denn es geht allein um Ihre persönliche Situation und Meinung. Anhang stimmt kaum stimmt eher stimmt genau wenig mäßig sehr [116] stimmt nicht [115] nicht [114] 228 13) Ich wünsche mir mehr Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten von Brustkrebs 14) Ich würde gerne mehr mit anderen über meine Erkrankung sprechen 15) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen: 1) __________________________________________________ 2) __________________________________________________ 3) __________________________________________________ [117] [118] [119] [120] [121] 16) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen? (z.B. eine schwere Einkaufstasche oder einen Koffer zu tragen?) 17) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, einen längeren Spaziergang zu machen? 18) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, eine kurze Strecke außer Haus zu gehen? 19) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen oder in einem Sessel sitzen? 20) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen der Toilette? Während der letzten Woche: [122] 21) Waren Sie bei ihrer Arbeit oder bei anderen tagtäglichen Beschäftigungen eingeschränkt? [123] 22) Waren Sie bei Ihren Hobbys oder anderen Freizeitbeschäftigungen eingeschränkt? [124] 23) Waren Sie kurzatmig? [125] 24) Hatten Sie Schmerzen? [126] 25) Mußten Sie sich ausruhen? [127] 26) Hatten Sie Schlafstörungen? [128] 27) Fühlten Sie sich schwach? Anhang [129] 28) Hatten Sie Appetitmangel? [130] 29) War Ihnen übel? [131] 30) Haben Sie erbrochen? [132] 31) Hatten Sie Verstopfung? [133] 32) Hatten Sie Durchfall? [134] 33) Waren Sie müde? [135] [137] 34) Fühlten Sie sich durch Schmerzen in Ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt? 35) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B. auf das Zeitunglesen oder das Fernsehen? 36) Fühlten Sie sich angespannt? [138] 37) Haben Sie sich Sorgen gemacht? [139] 38) Waren Sie reizbar? [140] 39) Fühlten Sie sich niedergeschlagen? [141] 40) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an Dinge zu erinnern? [142] 41) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung Ihr Zusammensein oder Ihre gemeinsamen Unternehmungen mit anderen Menschen beeinträchtigt? 42) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung für Sie finanzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht? [136] [143] sehr mäßig wenig nicht 229 Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am besten auf Sie zutrifft: [144] 43) Wie würden Sie insgesamt Ihren Gesundheitszustand während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht [145] ausgezeichnet 44) Wie würden Sie insgesamt Ihre Lebensqualität während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht ausgezeichnet Anhang 230 Liebe Patientin, bitte beantworten Sie die nachfolgenden Fragen, wenn Sie während Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben an der Internet-Schulung teilgenommen haben. 1) Für jede Internet-Kursgruppe wurden drei Schulungstermine angeboten. An wie vielen Terminen haben Sie teilgenommen? [146] Ein Schulungstermin Zwei Schulungstermine Drei Schulungstermine 2) Die Internet-Schulung war für mich interessant, [147] [148] [149] [150] [151] [152] weil ich Informationen über meine Erkrankung bekommen habe weil ich jetzt selber nach den Informationen suchen kann, die ich brauche weil ich eine neue Technik kennen gelernt habe weil ich jetzt z.B. per E-Mail mit anderen kommunizieren kann weil ich mich während der Schulung mit den anderen Teilnehmern austauschen konnte Die Internet-Schulung war nicht interessant für mich 3) Wie viel Zeit haben Sie außerhalb der Internet-Schulungen an den Computern in der Bibliothek verbracht? [153] [154] [155] Etwa _______ Stunde/n insgesamt Etwa _______ mal insgesamt Außerhalb der Schulungen habe ich nicht im Internet gesurft [156] 4) Welche Internetseiten haben Ihnen besonders gut gefallen? 1) __________________________________________________ 2) __________________________________________________ 3) __________________________________________________ [157] 5) Welche Internetseiten haben Ihnen überhaupt nicht gefallen? 1) __________________________________________________ 2) __________________________________________________ 3) __________________________________________________ Anhang [158] [159] 6) Nach der Internet-Schulung fühle ich mich sicher im Umgang mit dem Internet 7) Möchten Sie nach Ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben das Internet weiterhin nutzen? 8) Wissen Sie bereits, wo Sie nach Ihrer Entlassung das Internet nutzen können? [160] Nein [161] Ja ___________________________ [162] 9) Was würden Sie an der Internet-Schulung verändern? Bitte machen Sie Verbesserungsvorschläge! __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ Vielen Dank für Ihre Unterstützung! stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt nicht 231 Anhang 232 Liebe Frau _______________ Seit dem Ende Ihrer Rehabilitationsmaßnahme im Reha-Zentrum Lübben sind jetzt einige Monate vergangen, und wir hoffen, dass Ihnen die Heilbehandlung geholfen hat. Zu Beginn Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben haben Sie sich freundlicherweise bereit erklärt, an einer Befragung teilzunehmen, die eine Verbesserung der onkologischen Rehabilitation von an Brustkrebs erkrankten Frauen zum Ziel hat. In diesem Rahmen haben Sie bereits während Ihrer Zeit im Reha-Zentrum Lübben zwei Fragebögen ausgefüllt. Dafür möchte ich Ihnen an dieser Stelle nochmals herzlich danken – Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Studie geleistet. Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich Ihnen in unserem ersten Gespräch im RehaZentrum Lübben einen dritten Fragebogen angekündigt hatte. Dieser Fragebogen ist dem heutigen Brief beigefügt. Ich möchte Sie also heute ein letztes Mal um die Beantwortung eines Fragebogens bitten, denn gerade dieser Fragebogen ist für die Arbeit besonders wichtig. Bitte schicken Sie den ausgefüllten Fragebogen an das Reha-Zentrum Lübben zurück. Zu diesem Zweck liegt diesem Brief zu Ihrer entlastung ein frankierter Rückumschlag mit der Rücksendeadresse bei. Wieder geht es bei der Beantwortung der Fragen nicht um „richtige“ oder „falsche“ Antworten, sondern um Ihre ganz persönliche Meinung, die für unsere Untersuchung sehr wichtig ist. Im Voraus möchte ich mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung herzlich bedanken und hoffe, dass die Ergebnisse der Studie zu einer weiteren Verbesserung der onkologischen Rehabilitation werden beitragen können. Mit den besten Wünschen für Sie und Ihre Gesundheit verbleibe ich mit freundlichen Grüßen, Ihre Dipl. Pol. Birgit Lampe (Projektleiterin) Anhang 233 1c/II Pat.-Nr.:________ Fragebogen III Liebe Patientin des Reha-Zentrum Lübben, wir freuen uns darüber, dass Sie sich bereit erklärt haben, unser Vorhaben zu unterstützen. Für die Beantwortung der folgenden Fragen möchten wir uns bereits jetzt ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Ihre Angaben werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Wir möchten Ihnen eine möglichst optimale Versorgung bieten! Dieser Fragebogen beinhaltet eine Reihe von Fragen und Aussagen, zu denen uns Ihre persönliche Meinung wichtig ist. Die Fragen beziehen sich auf Ihren Umgang mit Ihrer Erkrankung. Was passiert mit den Ergebnissen? Die Ergebnisse dieser Forschungsprojektes, Brandenburg / Forschungsprojekt Befragung das dem Sachsen wird werden Rahmen Reha-Forschungsverbund angegliedert von im der ist, Klinikleitung Berlin ausgewertet. und Rentenversicherungsträgern (BfA) ausdrücklich unterstützt. eines von / Das den Anhang 234 I. Wie geht es Ihnen? 1) Als Sie nach der Rehabilitation nach Hause kamen, war es Ihnen am wichtigsten... [171] Sonstiges (bitte angeben):_____________ [172] 2) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, sich körperlich anzustrengen? (z.B. eine schwere Einkaufstasche oder einen Koffer zu tragen?) 3) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, einen längeren Spaziergang zu machen? 4) Bereitet es Ihnen Schwierigkeiten, eine kurze Strecke außer Haus zu gehen? 5) Müssen Sie tagsüber im Bett liegen oder in einem Sessel sitzen? [165] [166] [167] [168] nicht [169] [173] [174] [175] [176] 6) Brauchen Sie Hilfe beim Essen, Anziehen, Waschen, Benutzen der Toilette? Während der letzten Woche: [177] 7) Waren Sie bei ihrer Arbeit oder bei anderen tagtäglichen Beschäftigungen eingeschränkt? [178] 8) Waren Sie bei Ihren Hobbys oder anderen Freizeitbeschäftigungen eingeschränkt? [179] 9) Waren Sie kurzatmig? [180] 10) Hatten Sie Schmerzen? [181] 11) Mußten Sie sich ausruhen? [182] 12) Hatten Sie Schlafstörungen? [183] 13) Fühlten Sie sich schwach? sehr [170] zum Alltag zurückzukehren nicht mehr über die Erkrankung nachzudenken sich Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Erkrankung zu suchen sich mit anderen über Ihre Krankheitserfahrungen auszutauschen in einer Gruppe aktiv zu werden sich für eine bessere Gesundheitsversorgung zu engagieren Ihren Hobbys nachzugehen wieder in den Beruf zurückzukehren [164] mäßig [163] wenig (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) Anhang [184] 14) Hatten Sie Appetitmangel? [185] 15) War Ihnen übel? [186] 16) Haben Sie erbrochen? [187] 17) Hatten Sie Verstopfung? [188] 18) Hatten Sie Durchfall? [189] 19) Waren Sie müde? [190] [192] 20) Fühlten Sie sich durch Schmerzen in Ihrem alltäglichen Leben beeinträchtigt? 21) Hatten Sie Schwierigkeiten sich auf etwas zu konzentrieren, z.B. auf das Zeitunglesen oder das Fernsehen? 22) Fühlten Sie sich angespannt? [193] 23) Haben Sie sich Sorgen gemacht? [194] 24) Waren Sie reizbar? [195] 25) Fühlten Sie sich niedergeschlagen? [196] 26) Hatten Sie Schwierigkeiten, sich an Dinge zu erinnern? [197] 27) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung Ihr Zusammensein oder Ihre gemeinsamen Unternehmungen mit anderen Menschen beeinträchtigt? 28) Hat Ihr körperlicher Zustand oder Ihre medizinische Behandlung für Sie finanzielle Schwierigkeiten mit sich gebracht? [191] [198] Bitte kreuzen Sie bei den folgenden Fragen die Zahl zwischen 1 und 7 an, die am besten auf Sie zutrifft: [199] 29) Wie würden Sie insgesamt Ihren Gesundheitszustand während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht ausgezeichnet [200] 30) Wie würden Sie insgesamt Ihre Lebensqualität während der letzten Woche einschätzen? sehr schlecht ausgezeichnet sehr mäßig wenig nicht 235 Anhang 236 II. Wie ging es Ihnen im vergangenen halben Jahr? 1) Haben Sie aufgrund Ihrer Brustkrebserkrankung Nachsorgeuntersuchungen in Anspruch genommen? Wie oft? [201] [202] ärztliche Untersuchung Sonographie der gesunden Brust ______ mal ______ mal nach brusterhaltender Operation: Sonographie der erkrankten Brust [204] Mammographie der erkrankten Brust [203] ______ mal ______ mal Sonstige Untersuchungen: Ultraschall des Bauches [206] Skelettszintigraphie [207] Computertomographie [208] MRT – Kernspintomographie [205] 2) Bei welcher der folgenden Einrichtungen sind die Untersuchungen durchgeführt worden? [209] Hausarzt Onkologe [211] Tumorzentrum [212] Gynäkologe [213] Internist [210] [214] Sonstige (bitte angeben):___________ [215] 3) Tragen Sie eine Brustprothese? Wenn ja, fühlen Sie sich mit der prothetischen Versorgung gut versorgt? nein nein ja ja 4) Wurden Ihnen beide Brüste operativ entfernt? Wenn nein, untersuchen Sie die gesunde und/oder die organerhaltend operierte/n Brust/Brüste regelmäßig selber durch Abtasten nach Veränderungen? nein nein ja ja [216] [217] [218] 5) Welche der folgenden unterstützenden Angebote haben Sie in Anspruch genommen oder durchgeführt? (Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [219] [225] Psychotherapie Beratungsstelle Kurs für Entspannungsübungen Entspannungsübungen zu Hause Selbsthilfegruppe Sportgruppe für Frauen mit Brustkrebs keine [226] Sonstige (bitte angeben):___________ [220] [221] [222] [223] [224] Anhang Wenn ja, wie haben Sie von den unterstützenden Maßnahmen erfahren? (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [227] Von meinem Arzt Von Freunden [229] Von meiner Familie [230] Aus dem Internet [231] In der Rehabilitation [228] [232] Sonstige (bitte angeben):___________ 237 Anhang 238 [233] [237] 1) Wenn ich mich körperlich nicht wohl fühle, dann habe ich mir das selbst zuzuschreiben 2) Wenn ich Beschwerden habe, suche ich gewöhnlich einen Arzt auf 3) Wenn ich mich körperlich wohlfühle, dann verdanke ich dies vor allem den Ratschlägen und Hilfen anderer 4) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, dann habe ich nicht genügend auf mich aufgepasst 5) Wenn ich Beschwerden habe, frage ich andere um Rat [238] 6) Wenn ich auf mich achte, bekomme ich keine Beschwerden [239] 7) Wenn bei mir Beschwerden auftreten, bitte ich einen Fachmann, mir zu helfen 8) Wenn ich keinen guten Arzt habe, habe ich häufiger unter Beschwerden zu leiden 9) Ich kann Beschwerden vermeiden, indem ich mich von anderen beraten lasse 10) Wenn ich genügend über mich weiß, kann ich mir bei Beschwerden selbst helfen 11) Wenn ich Beschwerden habe, weiß ich, dass ich mir selbst helfen kann 12) Es liegt an mir, wenn meine Beschwerden nachlassen [234] [235] [236] [240] [241] [242] [243] [244] [245] [246] 13) Wenn ich mich unwohl fühle, wissen andere am besten, was mir fehlt 14) Es liegt an mir, mich vor Beschwerden zu schützen trifft sehr zu trifft zu trifft etwas zu trifft eher nicht zu trifft nicht zu trifft gar nicht zu III. Ihre Meinung ist uns wichtig! Anhang [247] [253] 15) Die Lösung schwieriger Probleme gelingt mir immer, wenn ich mich darum bemühe 16) Wenn sich Widerstände auftun, finde ich Mittel und Wege, mich durchzusetzen 17) Es bereitet mir keine Schwierigkeiten, meine Absichten und Ziele zu verwirklichen 18) In unerwarteten Situationen, weiß ich immer, wie ich mich verhalten soll 19) Auch bei überraschenden Ereignissen glaube ich, dass ich gut mit ihnen zurecht kommen kann 20) Schwierigkeiten sehe ich gelassen entgegen, weil ich immer meinen Fähigkeiten vertrauen kann 21) Was auch immer passiert, ich werde schon klarkommen [254] 22) Für jedes Problem kann ich eine Lösung finden [255] [261] 23) Wenn eine neue Sache auf mich zukommt, weiß ich, wie ich damit umgehen kann 24) Wenn ein Problem auftaucht, kann ich es aus eigener Kraft meistern 25) Wenn ich Kontakt zu meinem Arzt habe und etwas nicht verstehe, frage ich ihn 26) Ich möchte von meinem Arzt als gleichwertiger Gesprächspartner akzeptiert werden 27) Ich möchte von meinen Ärzten an Entscheidungen über meine Behandlung beteiligt werden 28) Wenn ich Informationen über meine Erkrankung finde (z.B. in einer Zeitschrift) frage ich meinen Arzt nach seiner Meinung dazu 29) Ich möchte mich aktiv für meine Gesundheit einsetzen [262] 30) Ich habe Interesse an gesundheitspolitischen Themen [263] 31) Ich möchte mich an politischen Aktivitäten im Gesundheitsbereich beteiligen 32) Mir sind meine Rechte als Patientin (z.B. Zugang zur Krankenakte) wichtig [248] [249] [250] [251] [252] [256] [257] [258] [259] [260] [264] stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt nicht 239 Anhang [265] [266] [267] 33) Ich fühle mich durch meine Familie und Freunde ausreichend unterstützt 34) Ich würde gern mehr mit anderen über meine Erkrankung sprechen 35) Ich fühle mich über meine Erkrankung und deren Behandlungsmöglichkeiten ausreichend informiert Fragen 36-38 nur im Fragebogen für Nicht-Internetkursteilnehmerinnen [268] 36) Nutzen Sie das Internet, um sich über Themen zu informieren, die mit Ihrer Erkrankung zu tun haben? [269] 37) Nutzen Sie das Internet, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen? [270] 38) Bitten Sie andere Personen, wie Freunde oder Verwandte, für Sie Informationen im Internet zu suchen? 39) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen: (Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [271] [272] [273] [274] [275] [276] [277] Brustkrebs Behandlungsmöglichkeiten finanzielle Hilfen soziale Hilfen Selbsthilfegruppen psychologische/psychotherapeutische Beratung Ich möchte keine weiteren Informationen [278] 40) Ich wünsche mir mehr Informationen über folgende Themen: 1) __________________________________________________ 2) __________________________________________________ 3) __________________________________________________ 41) Woher holen Sie sich Informationen über Brustkrebs und dessen Behandlung? (Bei Bedarf kreuzen Sie bitte mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [279] [280] [280] [280] [280] [280] [280] [280] [280] [280] [280] [290] [291] Rundfunk und Fernsehen Bücher Zeitungen und Zeitschriften Beratungsstellen Selbsthilfegruppen Ärzte Psychotherapeuten Pflegepersonal Internet Angehörige und Freunde Einzelne Betroffene gar nicht Sonstige (bitte angeben):___________ Vielen Dank für Ihre Unterstützung! stimmt genau stimmt eher stimmt kaum stimmt nicht 240 Anhang 241 1c/II [Zusatz zu Fragebogen III nur für Internetkursteilnehmerinnen] Während Ihres Aufenthaltes im Reha-Zentrum Lübben angebotenen Internet-Einführungskurs teilgenommen. beschäftigen sich mit dem Thema Internet und Computer. diese Fragen – selbst dann, wenn Sie seit dem Kurs nichts hatten! Vielen Dank! [292] haben Sie an dem dort Die folgenden Fragen Bitte beantworten Sie auch mehr mit Computern zu tun 1) Haben Sie seit Ihrer Entlassung aus dem Reha-Zentrum Lübben das Internet benutzt? nein ja 2) Wenn Sie das Internet im vergangenen halben Jahr genutzt haben, wie oft haben Sie es ungefähr genutzt? [293] täglich wöchentlich monatlich insgesamt unter 5 mal 3) Wenn Sie das Internet nicht genutzt haben, warum nicht? (Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [294] [301] Ich habe kein Internet zu Hause Ich habe vergessen, wie man es benutzt Ich hätte Unterstützung gebraucht Ich hatte keine Zeit dafür Ich konnte mich nicht darauf konzentrieren Der zur Verfügung stehende Computer ist immer von anderen besetzt Ich habe mich nicht getraut Ich hatte kein Interesse daran [302] Sonstige (bitte angeben):___________ [303] 4) Bitten Sie andere Personen, wie Freunde oder Verwandte, für Sie Informationen im Internet zu suchen? [295] [296] [297] [298] [299] [300] nein ja 5) Nutzen Sie das Internet, um sich Informationen über folgende Themen zu suchen? (Bitte kreuzen Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [304] [313] Brustkrebs Behandlungsmöglichkeiten soziale Hilfen sozialrechtliche Fragen Nachsorgemöglichkeiten Selbsthilfegruppen Adressen von Beratungsstellen wissenschaftliche Studien Ärzteadressen Krankenhäuser [314] Sonstige (bitte angeben):___________ [305] [306] [307] [308] [309] [310] [311] [312] Anhang [315] 6) Nutzen Sie das Internet, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen? 242 nein ja nein ja Wenn ja, welche Formen nutzen Sie? [316] Diskussionslisten Chatroom [318] E-Mails [317] [319] Sonstiges (bitte angeben):___________ [320] 7) Haben Sie bei der Nutzung des Internets Hilfe benötigt? Wenn Sie Hilfe brauchten, wer hat Sie bei der Nutzung des Internets unterstützt? (Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [321] Familie Partner [323] Freunde [324] Kollegen [325] Niemand [322] [326] Sonstige (bitte angeben):___________ 8) Wo haben Sie das Internet nutzen können? (Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [327] [334] zu Hause am Arbeitsplatz bei den Kindern bei den Enkeln bei Freunden im Internet-Café in der Bibliothek Volkshochschule [335] Sonstiges (bitte angeben):___________ [328] [329] [330] [331] [332] [333] [336] 10 ) Haben Sie das Internet als hilfreich empfunden bei der Lösung von Problemen, die mit Ihrer Brustkrebserkrankung zu tun haben? [337] 11) Haben Sie im Internet Informationen gefunden, die Sie hinterher mit Ihrem Arzt in der Sprechstunde besprochen haben? [338] 12) Nutzen Sie das Internet, um Informationen zu suchen, die nichts mit Ihrer Erkrankung zu tun haben? [339] 13) Nutzen Sie das Internet, um sich mit anderen auszutauschen, unabhängig von Ihrer Erkrankung? nein ja nein ja nein ja nein ja Anhang 243 14) Wenn Sie im Internet nach Informationen suchen, nutzen Sie dafür [340] [341] Suchmaschinen Internetadressen, die Sie kennen [342] Sonstiges (bitte angeben):___________ [343] 15) Welche Internetseiten gefallen Ihnen besonders gut? __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ [344] 16) Welche Internetseiten gefallen Ihnen nicht? __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ 17) Wie beurteilen Sie, ob eine medizinische Internetseite von guter Qualität ist? (Bitte geben Sie bei Bedarf mehrere Antwortmöglichkeiten an!) [345] Ich folge meinem gesunden Menschenverstand Ich nutze Tipps von Freunden oder aus Zeitschriften und TV [347] Ich nutze Seiten von anerkannten Institutionen [346] Ich orientiere mich an speziellen Angaben auf den Internetseiten, wie: Impressum [349] Datumsangabe auf der Internetseite [350] Angabe einer Kontaktmöglichkeit [351] HON-Zeichen [348] [352] gar nicht [353] Sonstige Kriterien (bitte angeben):___________ 18) Möchten Sie noch weitere Anmerkungen zu Ihren Erfahrungen mit dem Internet machen? [354] __________________________________________________ __________________________________________________ __________________________________________________ Vielen Dank für Ihre Unterstützung! 244 9.4.3 Interviewleitfaden Interviewleitfaden: Interviewexpertinnen Sozialdaten: 1. Alter 2. Wohnortgröße 3. Schulabschluss 4. Beruf 5. Diagnosezeitpunkt Anwendung von Computer und Internet: 1. Wo und wie haben Sie den Umgang mit dem Computer und dem Internet gelernt? 2. Was war der Auslöser dafür? 3. Haben Sie das Internet bereits vor Ihrer Erkrankung genutzt? Wofür haben Sie es genutzt? 4. Wo haben Sie Zugang zum Internet? Internet und Brustkrebserkrankung: 1. Haben Sie das Internet im Rahmen Ihrer Brustkrebserkrankung genutzt? 2. Zu welchen Zeitpunkten? (in Relation zum Diagnosezeitpunkt) 3. Welche Möglichkeiten des Internets nutzen Sie im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung? (Kommunikation, Information, Unterstützung) 4. Welche Websites gefallen Ihnen besonders? Warum? 5. Welche Websites gefallen Ihnen nicht? Warum? 6. Welche Informationen fehlen Ihnen im Internet? 7. Nutzen Sie auch englischsprachige Websites? 8. Wenn Sie eine Internetseite aufrufen – wie beurteilen Sie die Qualität der Seite? 9. Wie haben Sie die erkrankungsbezogene Informationen aus dem Internet im Umgang mit Ihrer Erkrankung nutzen können? (Arzt-Patienten-Verhältnis, Adressen von Beratungsstellen etc.?) Anhang 9.4.4 245 Schulungsprotokolle: Auswertung Auswertung der Schulungsprotokolle Die während der BKM-Internetschulungen angefertigten Schulungsprotokolle werden inhaltsanalytisch nach Mayring ausgewertet. Die Auswertungsschritte sind hier verkürzt dargestellt. 1. Festlegung des Materials: Die Protokolle von 14 Brustkrebs-Internet-Schulungen im Reha-Zentrum Lübben mit jeweils 2-3 Schulungsterminen liegen der Analyse zu Grunde. Jede Schulungssitzung dauerte etwa 1,5 Stunden. 2. Erhebungssituation: Die Situation, in der die teilnehmende Beobachtung stattfand ist charakterisiert von der Lernsituation der Patientinnen, die zu diesem Zweck in der Internetbibliothek des Reha-Zentrums allein oder zu zweit am PC den Umgang mit dem Computer und insbesondere dem Internet lernen. Die Gruppen haben eine Größe zwischen einer und neun Patientinnen. Die Autorin ist gleichzeitig Protokollantin und leitet den Internet-Kurs. Die Patientinnen haben sich auf freiwilliger Basis zu diesem Kurs angemeldet und sind über die Terminplanung dazu eingeteilt worden. 3. Formale Charakterisierung des Materials: Es handelt sich um retrospektiv niedergeschriebene Gedächtnisprotokolle der einzelnen Internet-Schulungssitzungen, die zeitnah zur durchgeführten Schulung angefertigt wurden. Die Protokolle halten die Teilnehmerinnenzahl, den Vorkenntnisstand der Teilnehmerinnen in Bezug auf Computer/Internet, das Lernpensum während der Schulungseinheiten und vor allem die Reaktionen der Patientinnen auf Lerninhalte und die Situation fest. 4. Richtung der Analyse: Anhand der Protokolle sollen die Reaktionen der Patientinnen auf das Lehrangebot „Internet-Schulung“ während ihrer Teilnahme interpretiert werden. Gleichzeitig soll anhand der Daten überprüft werden, ob das Lehrangebot wie geplant durchgeführt werden konnte und wenn nicht, welches die Hindernisse waren. Für eine exemplarische Vertiefung der Patientinnenreaktionen sollen Fallbeispiele heraus gearbeitet werden. 5. Analysetechnik: Diese Analyserichtung legt eine strukturierende Inhaltsanalyse nahe, die vor allem mit inhaltlicher Strukturierung und Typisierung arbeitet. 6. Festlegung der Analyseeinheit: Die Kodiereinheit besteht aus einem Satz bzw. Halbsatz, wenn der Satz nicht vollständig ist. Die Kontexteinheit umfasst höchstens eine Schulungseinheit; bei der Anhang 246 Festlegung der Fallbeispiele nimmt sie teilweise einen gesamten Schulungsdurchgang ein. 7. Durchführung der Analyse: Die Paraphrasierung des vorliegenden Materials ergibt für die Frage nach den Reaktionen der teilnehmenden Patientinnen auf die Schulung die folgenden Kategorien: Motivation, Interessen, Erwartungen, Körperliche Barrieren, Nebeneffekte der Schulung, Ängste, Hindernisse, Beeinträchtigungen und Kritik während der Schulung, Positive Äußerungen und ‚Gewinne‘, Nachhaltigkeit sowie Wünsche und Anregungen. Die Beschreibung der Kategorien in Bezug auf die Forschungsfrage wird im Folgenden den herausgearbeiteten Fallbeispielen vorangestellt werden. Zuerst allerdings wird die Durchführung der Internetschulungen hinsichtlich technischer und organisatorischer Probleme beschrieben. Organisatorische und technische Schulungsdurchführung Die BKM-Schulung wurde geplant bestehend aus drei Schulungsteilen a jeweils 2 Stunden. Die Kursteile sollten aufeinander aufbauen; die Inhalte folgten grob dem Schema: Grundlagenkenntnisse im Umgang mit Computer und Internet, Medizinische Informationen im Internet suchen und deren Qualität beurteilen lernen sowie kommunikative Möglichkeiten des Mediums Internet kennenlernen. Die Teilnahme der Patientinnen erfolgte auf freiwilliger Basis, nachdem Brustkrebs-Patientinnen in einem Einzeltermin über die Untersuchung und die Möglichkeit der Teilnahme am BKM-Kurs informiert wurden; auch unterstützten einige Ärzte und Ärztinnen das Programm, indem sie Patientinnen mit Brustkrebs nochmals auf dieses Angebot hinwiesen. Die Schulungen wurden über die Terminplanung der Klinik verteilt mit der Auflage, dass sie keinen Vorrang vor anderen Anwendungen haben dürfe. Die Schulung wurde in der Internet-Bibliothek des Reha-Zentrum Lübben durchgeführt, wo den Patientinnen 5 internetfähige Computer zu Verfügung standen. Die Höchstzahl der Teilnehmerinnen pro Kurs wurde auf 10 Patientinnen festgelegt, so dass sich unter Umständen 2 Patientinnen einen PC teilen mußten. Nach Auswertung der Schulungsprotokolle zeigt sich, dass die Mehrzahl der teilnehmenden Patientinnen eine Kurslänge von 1,5 im Gegensazu zu 2 Stunden bevorzugt, weil sie bei längerer Dauer über Konzentrationsschwierigkeiten klagen, teilweise auch über Kopfschmerzen. Aufgrund dieser Beobachtung wurden die BKM-Schulungen auf etwa 1,5 Stunden verkürzt und teilweise um plus/minus 15 Minuten flexibel den Bedürfnissen der Patientinnen angepaßt. In Bezug auf die übermittelten Lerninhalte wurde die grobe Struktur der Schulungen beibehalten; die Ausführlichkeit der Inhalte richtete sich jedoch stark nach den Vorkenntnissen und Erfahrungen der Teilnehmerinnen. Auch in dieser Hinsicht schien eine flexible Vorgehensweise unbedingt notwendig, weil die Patientinnen im Schwerpunkt durch praktische Übungen lernen sollten. Als Konsequenz der doch sehr heterogen zusammengesetzten Kurse hinsichtlich der Vorkenntnisse und Lernfä- Anhang 247 higkeit sollte über eine Zweiteilung des Kurses in einen Anfängerkurs und einen Fortgeschrittenenkurs für all diejenigen Patientinnen, die bereits Computererfahrung in die Schulung mitbringen nachgedacht werden. Im Extremfall kam es während der BKM-Schulung zu zwei Parallelschulungen innerhalb einer Schulung, wenn bei den Teilnehmerinnen die Vorkenntnisse sehr unterschiedlich waren. Die Festlegung der Anzahl der teilnehmenden Patientinnen mußte nicht modifiziert werden, sondern hat sich bewährt. Teilweise war die Schulungsgröße mit 2 Teilnehmerinnen sehr klein, was aber mit der eingeschränkten Zielgruppe im Rahmen der Untersuchung zu tun hatte. Bei größeren Gruppen teilten sich die Patientinnen zu zweit einen Computer, was oftmals den positiven Effekt hatte, dass sich die Patientinnen gegenseitig helfen und austauschen konnten. Hinsichtlich der klinikinternen Organisation der BKM-Schulungen stellte sich die Planung der Termine über die Terminplanung als sehr hilfreich heraus, wenn man auch einen zeitlichen Vorlauf einplanen sollte, um Umstellungsschwierigkeiten zu vermeiden. Grundsätzlich muß – wohl auch im Hinblick auf den zukünftigen Status einer solchen Schulung bei den Rentenversicherungsträgern – überlegt werden, ob eine Internet-Schulung allen anderen Anwendungen nachgeordnet behandelt werden soll, oder ob sie durchaus einigen Anwendungen gleichgestellt werden kann. Die grundsätzliche Nachordnung, so zeigen die Protokolle, verhindert bei einigen Patientinnen eine Teilnahme oder verkürzt sie auf zwei Termine bzw. andere Notfalllösungen. Dieser Zustand erschwert eine lückenlose Schulung, da sich der Kurs permanent unterschiedlich zusammensetzt. Wichtig erscheinen nach den jetzigen Erfahrungen folgende Punkte: Zum einen sollte eine krankheitsbezogene bzw. zielgruppenspezifische Internetschulung eine frei wählbare Anwendung bleiben, die nicht durch Ärtzinnen und Ärzte gegen den Willen der Patientinnen verordnet wird, weil sich insbesondere Krebspatientinnen und –patienten in ihrem persönlichen Krankheitsverarbeitungeprozeß u. U. zu diesem Zeitpunkt nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen möchten. Gleichzeitig ermöglicht eine persönliche Aufforderung/Angebot der Teilnahme an einer solchen Schulung vielen Patientinnen erst dieselbe, da sonst die Schwelle viel zu hoch und das Angebot viel zu entlegen und exotisch erscheint. Zum anderen scheint eine Anpassung an die Zielgruppe auch in der Hinsicht wichtig, dass z. B. jüngere Brustkrebspatientinnen oft ihre Kinder mit in der Reha-Einrichtung mitbringen, und eine ausschließlich nachmittags stattfindende Schulung dann schwer wahrnehmen können. Insgesamt stellt sich heraus, dass eine solche Internet-Schulung insbesondere durch die Kombination technischer und krankheitsbezogener Lerninhalte für die Teilnehmerinnen anstrengend ist und einige Disziplin benötigt, sowie eine große Sensibilität der Lehrenden erfordert, da die Patientinnen mit sehr privaten/intimen und womöglich auch belastenden Informationen konfrontiert werden. Auch hier erscheint eine genaue Anpassung an die Zielgruppe der Schulung wichtig, um sensible Themen erkennen zu können. Hier stellte sich zudem die Einweisung und Beruhigung der Patientinnen im Umgang mit von ihren Erfahrungen divergieren- Anhang 248 der Information als elementar heraus. In Bezug auf die Brustkrebspatientinnen wurde die beständige Bestärkung des Selbstbewußtseins der Patientinnen hinsichtlich ihrer Befähigung zum Lernen am Computer zum integralen Bestandteil der Schulung. Abschließend kann anhand der ausgewerteten Schulungsprotokolle festgestellt werden, dass sowohl inhaltlich als auch organisatorisch die ursprüngliche Planung der BKM-Schulung sich als tragfähig erwiesen hat, wenn auch kleinere Modifizierungen für weitere Durchläufe hilfreich sein könnten. Dies betrifft insbesondere den Status der Schulungen und die Flexibilisierung der Inhalte. Reaktionen der Patientinnen Bezüglich der Reaktionen der Patientinnen und Patienten auf die Internet-Schulungen lagen bislang als Erfahrungswert lediglich die Eindrücke aus den allgemein-krankheitsspezifisch gehaltenen gemischt onkologisch-ortopädischen Internet-Schulungen vorhergehender Schulungen vor. Diese wurden jedoch nicht systematisch protokolliert. Die Motivation der Brustkrebs-Patientinnen im Hinblick auf die Lerninhalte scheint insgesamt sehr hoch. Einige Patientinnen reagieren anfangs eher skeptisch, lassen sich aber im Laufe der Schulung motivieren. Nur wenige Patientinnen (etwa 4) beenden die Teilnahme frühzeitig, weil ihnen entweder die Technik nicht zusagt oder sie an erkrankungsspezifischen Informationen nicht interessiert sind. Der hohe Grad an Motivation drückt sich in der regelmäßigen Teilnahme, den vielen Nachfragen und der trotz durchaus kritischen Äußerungen zum Medium Internet geäußerten Begeisterung der Patientinnen aus und mag auch an der Freiwilligkeit der Teilnahme liegen. Einen Einfluß auf die Motivation der Patientinnen scheint zu haben, ob die Teilnehmerinnen während der Schulung bereits wissen, ob und wo sie eine Möglichkeit haben, das Internet nach ihrer Entlassung weiter zu nutzen. [Beispiel: Eine Patientin ist beeindruckt von ihrer Nachbarin, die Informationen über die Pflege ihres an Parkinson erkrankten Mannes aus dem Internet bezieht, und dies spornt sie an, dies auch zu versuchen] Viele der Patientinnen haben bereits zu Hause einen Internet-Anschluß, den oftmals der Partner oder das Kind nutzt, oft haben sie die Möglichkeit am Arbeitsplatz zu surfen, bzw. ältere Patientinnen eher bei den Kindern oder Enkeln, auch bei Nachbarn oder Freunden. Wenn gerade ältere Patientinnen keine private Möglichkeit zur Nutzung des Internets haben, wirkt dieser Faktor eher demotivierend. Viele schreiben sich noch die Adresse eines Internet-Cafés auf, aber es scheint, als sei die Schwelle dorthin doch sehr hoch. Zudem handelt es sich oftmals um ältere Patientinnen aus ländlichen Gebieten, wo es im Gegensatz zu Großstädten wie Berlin wenig Internet-Cafés oder seniorenspezifische Internetzugangsmöglichkeiten gibt. Insgesamt scheint die Motivation der Patientinnen in der BKM-Schulung sehr hoch und interessiert im Hinblick auf die vermittelte Information. Die Patientinnen tauschen sich über medizinische Inhalte aus und die Stimmung wirkte oft lo- Anhang 249 cker und unterstützend. Meines Erachtens wird durch diese Beobachtung der Vorteil der genauen Ausrichtung der Schulung auf eine Zielgruppe unterstützt. Weitere Hinweise dafür liefern die Beobachtungen hinsichtlich der Selbsthilfeeffekte der BKM-Schulung. Die Patientinnen tauschen sich häufig zu zweit oder in kleineren Gruppen über die gelesene Information zur Brustkrebserkrankung aus, wobei als Hauptthemen das Lymphödem und die Hormonbehandlung im Mittelpunkt stehen. Vereinzelt wird auch die Frage diskutiert, wie man mit Informationen aus dem Internet umgehen soll, wenn sie mit den eigenen z. B. vom Arzt gegebenen Informationen nicht übereinstimmen. Außerdem ist ein häufiges Thema das Internet und der Computer selber. Eine Patientin berichtet beispielsweise von einer gescheiterten Ehe, die durch den zeitintensiven Umgang des Partners mit Internet- und Computer in die Brüche ging. Die Teilnehmerinnen eines Schulungsdurchganges tauschen am Ende ihre gerade frisch erworbenen E-Mail-Adressen aus, und planen, nach ihrer Entlassung auf diese Weise den Kontakt zu halten. Der Rahmen dieser Schulung scheint also auch einen Raum gegenseitigen Austausch und Unterstützung ähnlich einer Selbsthilfegruppe zu schaffen. Weiterhin unterstützen viele der fortgeschritteneren Teilnehmerinnen die Anfängerinnen im Umgang mit der Technik bieten ihnen an, zwischen den Schulungen ‚Nachhilfestunden‘ zu geben, oder Patientinnen, die aufgrund von Untersuchungen früher gehen mußten, später ‚nachzuschulen‘. Die Schulung scheint den Kontakt der Patientinnen untereinander zu stärken und gleichzeitig zur Stärkung des Selbstbewußtseins beizutragen, insbesondere bei denen, die die Anfängerinnen unterrichten. Insgesamt haben die von den Teilnehmerinnen geäußerten positiven Kommentare über ihre ‚Gewinne‘ durch die Schulung oft damit zu tun, dass sie stolz auf sich sind über ihren Lernerfolg und sich wundern, wie viel Spaß die Schulung und das Internet machen. Die im letzten Schulungsteil erworbene E-Mail-Adresse ist dann oft ein Grund zur Freude: über kommunikative Möglichkeiten wird öfter Freude geäußert als über die Informationen. Auch der Schulungsleiterin wird viel Dank für die Geduld und die Art der Schulung ausgesprochen. Die Teilnehmerinnen scheinen eine Menge mit nach Hause nehmen zu können und freuen sich insbesondere auch z. B. über die Liste mit den Links oder den Hinweise auf Bücher, Dinge also, die sie ganz konkret mit nach Hause nehmen können. Gleichzeitig war die Schulung natürlich auch begleitet von Ängsten und von Hindernissen, die Anlaß zu Kritik waren. Am häufigsten wurde von den Patientinnen das ‚Terminchaos‘ bemängelt, das neben organisatorischen Anfangsschwierigkeiten mit dem im vorherigen Abschnitt bereits beschriebenen Status der Schulung in Verbindung steht, und auf Grund dessen einige Patientinnen gar nicht oder nur an einem Teil der Schulungen teilnehmen konnten. Über die Möglichkeit, Ehepartner in die Schulung mitzunehmen wurde unterschiedlich und konträr geurteilt. Aufgrund der eindeutig festgelegten Zielgruppe habe ich den Ehepartner nur einmal auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin zugelassen, weil die Patientin die einzige Teilnehmerin in dieser Schulung war. Anhang 250 Es darf nicht vergessen werden, dass natürlich in der Situation der medizinischen Rehabilitation die medizinische Behandlung der Krebserkrankung für viele Patientinnen (noch) im Vordergrund steht. Es kann also sein – und das scheint dann für die Mitpatientinnen auch völlig nachvollziehbar – , dass eine Patientin die Schulung absagt, weil in ein paar Tagen eine Chemotherapie ansteht, und der Kopf damit ‚einfach voll sei’. Manche Hindernisse bzw. Erschwernisse hängen ganz konkret mit der Struktur der Klientel zusammen, wenn sich die Patientinnen beispielsweise ärgern, weil sie ungeübt im Maschineschreiben sind oder den Eindruck haben, sie hätten alles wieder verlernt. Da die Kurse fast ausschließlich mit muttersprachlich deutschsprachigen Teilnemerinnen belegt wurde, hatte eine kroatische Patientin Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung der Internetadressen, was bei ihr in diesem Umfeld Ungeduld und Unmut verursacht hat. Bezüglich der mit dem Thema Internet geäußerten Ängste war mit Abstand die größte, etwas am Computer kaputt zu machen. Bei technischen Problemen, oder wenn z. B. der Bildschirmschoner zum ersten Mal auftaucht, reagieren die meisten (älteren) Patientinnen schuldbewußt und geben an, nichts getan zu haben. Sie beschreiben oft in den Einzelgesprächen, dass ihr Mann Computerangelegenheiten regelt, dass sie nicht so interessiert seien und es sich nicht so recht zutrauen. Später stellt sich heraus, dass es ihnen doch Spaß macht, und das Lernen in einem solchen Setting wie der Rehabilitation leichter sei als z. B. mit dem Partner zu Hause. Der Umgang mit dem Computer scheint eng verknüpft mit Aspekten des Geschlechterverhältnisses. (z. B. Forum Informationsgesellschaft 1998b). Es spielt die Angst vor der Information an sich eine Rolle. Es wird die Angst vor neuen, divergierenden Informationen geäußert, die Angst, die Informationen über die Erkrankung könnten insgesamt belastend sein. Die Teilnahme am Kurs konfrontiert die Patientinnen stark mit ihrer eigenen Krankheitsgeschichte, wobei die sehr individuell gewählte Form der Krankheitsverarbeitung für die Teilnahme am Kurs eine große Rolle spielt und für die Patientin u.U. eine Balance zwischen dem Wunsch, sich informieren zu wollen oder eigentlich sich nicht damit beschäftigen wollen darstellt. Vereinzelt wurden Ängste geäußert hinsichtlich des Datenschutzes beim Einrichten einer E-Mail-Adresse oder zur möglichen Beeinflussung des Herzschrittmaches durch die Maus, Ängste die aber durch Argumente auszuräumen waren. Körperliche Beeinträchtigungen hatten Einfluß auf den Verlauf der Schulungen. Oftmals schmerzte das Lymphödem, so dass der Arm entlastet werden mußte. Augenprobleme trugen einige Male dazu bei, dass die Patientinnen nur angestrengt und etwas unsicher teilnehmen konnten. Auch war der Umgang mit der Maus aufgrund von Bewegungseinschränkungen in den Händen oft schwierig. Technisch betrachtet, wäre es sinnvoll, insbesondere in einer Klinik ergonomisch wertvolle Computerarbeitsplätze einzurichten und bei der Computertechnik auf leicht zu bedienende Mäuse und auf auf Fehlsichtigkeit eingerichtete Oberflächen zu achten. Insgesamt sollte eine Ärztin/ ein Arzt vor der Teilnahme entscheiden, Anhang 251 ob die körperlichen Einschränkungen der Patientin einer Teilnahme am Kurs entgegenstehen. Hinsichtlich möglicher Veränderungen am Kurs wünschten sich die Patientinnen ab und zu schriftliche Handouts zum einen zu Internetfachbegriffen und zum anderen in Form einer Bedienungsanleitung für den Umgang mit Computer und Internet. Außerdem wurde wenige Male der Wunsch nach einer individuellen Form der Schulung geäußert bzw. gewünscht, dass ausdrücklich Raum für individuelle Fragen in der Schulung bleibt. Schließlich gaben viele Patientinnen an, dass sie ein Informationsangebot dieser Form sich bereits in der Akutklinik gewünscht hätten, weil sie dann u. U. Entscheidungen anders getroffen hätten, räumten allerdings ein, dass es auch zum Zeitpunkt der Rehabilitation noch viele Fragen zu beantworten gibt. Fallbeispiele „Begeisterungsfähigkeit und Motivation“ Zwei ältere Patientinnen nahmen am Kurs teil, die äußerten, sich dafür eigentlich zu alt zu fühlen, nur mäßig interessiert waren und das Internet zu Hause nicht weiter nutzen wollten. Tage nach Beendigung des Kurses sprachen sie die Autorin nochmals an, ob sie zusammen im Internet etwas anschauen könnten. Die beiden hatten an einer Exkursion zu einer Storchenbeobachtungsstation teilgenommen und ein Info-Blatt bekommen auf dem eine Internet-Adresse stand. Sie haben diese als solche erkannt und baten mich, die Seite anzuschauen, auf der man ein Storchenpaar per Webcam beobachten konnte. Beide Patientinnen waren völlig begeistert über ihren Erfolg. „Nebeneffekte“ Zwei Patientinnen blieben aufgrund von Erkrankungen der anderen Patientinnen im zweiten und dritten Teil übrig. Die beiden kannten sich bereits etwas über die Klinik und diese Beziehung entwickelte eine starke Dynamik in Bezug auf die Gestaltung der Schulung. Anstatt sich durch die Schulungsinhalte führen zu lassen und sich nebenbei über die eigenen Erfahrungen mit der Therapie o.Ä. auszutauschen, nehmen die Patientinnen das Medium Internet kritisch selbst in die Hand. Sie hatten immer wieder sehr konkrete Fragen und wollten wissen, ob das Internet diese beantworten kann. Zuerst haben wir die Seite des Krebsforschungszentrums und die von Brustkrebs-Berlin angeschaut. Dort haben die Patientinnen nachgelesen über die Medikamente zur Hormontherapie, was eigentlich ein Lymphödem ist und was Fibrosen. Sie haben sich dann gegenseitig ‚gezeigt’, in welchem Tumorzentrum sie behandelt wurden. Schließlich entspann sich die Frage, ob die Sauna nach der Brustamputation schädlich sei oder nicht, eine Frage, auf die eine der Patientinnen mehrfach unterschiedliche Antworten von Ärzten bekommen Anhang 252 hatte. Im KID haben wir einen Hinweis gefunden und die Patientin war froh, dass erklärt wurde, warum Saunagänge sich schädlich auswirken können. Dass die Patientinnen sich quasi das Internet anhand ihrer Interessen erschließen konnten, hat ihre Motivation sehr verstärkt. „Die engagierte Patientin“ Mit dieser Patientin gestalte in die letzten beiden Schulungsteile allein, da die zweite Teilnehmerin mit dem Medium Internet nicht umgehen möchte. Die verbleibende Patientin hat Computerkenntnisse und zu Hause richtet sie mit ihrem Mann gerade einen Internetzugang ein. Sie hat mit der Technik kein Problem und ist sehr interessiert. Sie schreibt alles mit, z. B. die Qualitätsmerkmale für Internet-Seiten. Die Patientin ist besonders an Informationen zu Erkrankung und Therapie interessiert. Sie lernt sehr zielgerichtet, weil sie das Medium zu Hause weiter nutzen möchte. Sie greift gezielt Informationen auf den Sites heraus und vergleicht sie mit ihrer eigenen Situation. Sie ist bereits recht empowert, wenn sie z. B. aus ärgerlichen Erfahrungen Konsequenzen zieht, wie z. B. dass sie jetzt alle Befunde möglichst mit nach Hause nimmt. Die Patientin hat sich bereits um eine Selbsthilfegruppe in ihrer Nähe gekümmert, ist aber dennoch an den kommunikativen Möglichkeiten des Internets interessiert, insbesondere an einer MailAdresse. „Freiwillige Teilnahme“ Einige Erfahrungen zeigen, dass es wichtig ist, die Patientinnen entscheiden zu lassen, ob sie an einer gesundheits-/krankheitsbezogenen Internet-Schulung teilnehmen möchten: Eine Patientin scheidet nach dem ersten Schulungsteil aus, indem sie die Autorin während der Befragung also vor dem zweiten Schulungsteil aufsucht und mir erklärt, dass sie das alles gar nicht wissen wolle, was da im Internet stehe. Eine weitere Patientin wollte gern den Umgang mit dem Internet lernen, sich aber am liebsten gar nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen. Während des ersten Schulungsteils versucht sie, sich auf den Seiten Informationen anzusehen, die nichts speziell mit ihrer Erkrankung zu tun haben. Dennoch sagt sie nach dem ersten Teil ab, weil sie nach der Schulung eine Nacht lang nicht schlafen konnte aufgrund der Informationen aus dem Internet. Gleichzeitig werden zwei Patientinnen vom Arzt geschickt, der ihnen die InternetSchulung verordnet, obwohl sie nicht daran interessiert sind, sei es, weil sie sich für andere Dinge als Computer interessieren, oder weil sie sich vielleicht auch nicht mit der Erkrankung auseinandersetzen möchten. Die Patientinnen verhalten sich unmotiviert. Anhang 253 Prüfung der Geltungsbegründung: An dieser Stelle sollte auf die in der Dokumentenanalyse notwendige Quellenkritik hingewiesen werden. Die Protokolle sind in ihrer Anlage mäßig strukturiert, folgen also nicht einem strengen Beobachtungeschema. Lediglich bestimmte Punkte werden regelmäßig protokolliert (z. B. Teilnehmerinnenzahl). Durch die Personalunion von Schulungsleiterin und Beobachterin sind die Inhalte beeinflusst – evtl. weniger vollständig, auf jeden Fall aber als reaktiv einzustufen. Die Protokolle sind deshalb lediglich im Anhang der Arbeit angefügt und sind nicht systematisch in die Datenauswertung der Arbeit eingebunden. Anhang 254 9.5 Unterlagen zum Brustkrebsmodul (BKM) 9.5.1 Übersicht: Schulungsablauf BKM Schulungsablauf 1. Teil: Einführung und Grundlagen Zu Beginn der Schulung nehmen alle Teilnehmerinnen am Tisch Platz. Das Projekt und die Schulungsleiterin werden vorgestellt. Die Schulungsleiterin gibt einen Überblick über die Schulungsinhalte und fragt die Teilnehmerinnen nach ihren Vorerfahrungen im Bereich Computer und Internet, zudem nach ihren Erwartungen und Wünschen. Es gibt einen Hinweis darauf, dass die Patientinnen bitte immer fragen sollen bei Unklarheiten; es soll versucht werden, Barrieren, Leistungsdruck und Ängste abzubauen. Bei großen Ungleichheiten zwischen den Vorkenntnissen der Teilnehmerinnen, haben evtl. die ‚Fortgeschrittenen‘ erst mal eine Pause. Inhalt: Grundlagen: Umgang mit der Maus, Einführung in den Computer, die Tastatur, Fenstertechnik, Klicken, Desktop) MAUSSPIEL Einführung in das Thema Internet: was ist das?! Einführung in den Internet-Explorer (Microsoft®): Symbole erklären, Vorgehensweise (technisch) für das Aufrufen einer Internetadresse, wie erkennt man eine URL Einführung in das Portal der Klinik, vorallem in Hinblick auf die Unterschiede und Möglichkeiten von Adresszeile und Portal http://www.rehazentrum.com http://www.krebsinformation.de (direkt zum Thema Brustkrebs ‚durchklicken‘. Diese Seite deshalb, weil sie auch inhaltlich eine Einführung zum Thema bietet) Als erste Übungsseiten nutzen, auf der letzteren aufzeigen: was sind Links und wie kann ich sie erkennen Aufzeigen, wo die Patientinnen im Klinik-Portal die eigens dafür abgelegten exemplarischen Brustkrebslinks finden. Anhang 255 [Evtl. zur Auflockerung: www.bahn.de aufrufen lassen] Thema: Suchmaschinen Erklären, was Suchmaschinen können und was nicht Zuerst die Kategoriensuche kurz erklären anhand von http://www.fireball.de Thema Gesundheit Dann Suchfunktionen in http://www.google.de erläutern Vorgehensweise beim Suchen erklären über die Abfolge: ‚Krebs‘ - +Brust +Therapie [Evtl. Suchfibel: http://www.suchfibel.de zeigen, evtl. auf Medizinportale eingehen: z. B. http://www.m-ww.de, http://www.netdoctor.de] ‚Hausaufgabe‘: Die Teilnehmerinnen sollen sich Internetseiten anschauen, am besten über eine Suchmaschine, und sich einen Eindruck verschaffen über deren Qualität, bzw. was sie gut oder schlecht finden. 2. Teil: Medizinische Informationen im Internet mit dem Schwerpunkt Brustkrebs Zuerst nehmen wieder alle Teilnehmerinnen am Tisch Platz. Dann wird über ihre Erfahrungen mit dem Internet seit der letzten Sitzung gesprochen. Qualitätsmerkmale von Websites mit medizinischen Inhalten: Probleme aufzeigen und Wichtigkeit dieses Themas ‚Institution‘: Forschungseinrichtungen und große Fachgesellschaften beispielsweise geben einen guten Anhaltspunkt für glaubwürdige Informationen: Beispiel: http://www.dkfz.de http://www.imsdd.meb.uni-bonn.de Anhang 256 ‚Selbsthilfe‘: Sites, die einen Selbsthilfecharakter haben, sind eine Selbstdarstellung, die primär immer etwas von einer Meinungsäußerung hat – eher als bei ‚Institutionsseiten‘ – diese Seiten umfassen eine Gruppe sehr unterschiedlich großer und bekannter Organisationen und Gruppen. Die Intention der Seiten kann sehr unterschiedlich sein. Beispiel: http://www.frauenselbsthilfe.de Gütesiegel: ‚HON‘ und Co.: Die Vergabe des HON-Siegels ist an bestimmt Kriterien gebunden, die die Seiten erfüllen müssen (siehe: www.hon.ch). Dies wird bei den Seiten, die das Siegel abonniert haben auch kontrolliert. Es ist eine Art Selbstverpflichtung der Abonnenten. Natürlich bietet das Siegel ein Potential zum Missbrauch. Beispiel: http://www.therapie.net Kriterien für Qualität aufzeigen: Impressum (+ wer steht darin?), Datumsangabe, Einzelmeinung, Werbung getrennt vom Text, Kontaktmöglichkeit. Die Teilnehmerinnen schauen sich dann gemeinsam einige ausgesuchte Sites zum Thema Brustkrebs/Krebs an, auch im Hinblick darauf, was Seiten alles ‚können‘ (Infos, Adressen, Kommunikation) Information: http://www.brustkrebs-berlin.de http://www.berliner-krebshilfe.de http://www.krebsinfo.de http://www.patienten-information.de http://www.meb.uni-bonn.de/cancernet Unterstützung/Selbsthilfe: http://www.brustkrebs.net http://www.nakos.de http://www.inkanet.de http://www.behindertensport.de Anhang 257 http://www.ukrv.de/ops http://www.brustkrebs-berlin.de (FAQ) http://www.inkanet.de (persönliche Erfahrungsberichte) Die Teilnehmerinnen bekommen am Ende des Kursteiles eine Liste mit URLs. Hinweis aus das Buch von Anja Forbriger (2001): Leben ist, wenn man trotzdem lacht. Diagnose Krebs: Wie ich im Internet Hilfe und Hoffnung fand.. 3. Teil: Kommunikative Möglichkeiten Alle nehmen am Tisch Platz, um offene Fragen zu klären. Einführung in die kommunikativen Möglichkeiten des Internets: E-Mail, Expertenfragen, Chat, Foren Üben und Anschauen an Beispielen: - Pinnwand: http://www.inkanet.de - Chat: http://www.brustkrebs.net - Forum: http://www.medizin-forum.de (+ Brustkrebsinitiative Berlin) - Expertenfragen: http://www.yavivo.de (mit dem Hinweis, dass Diagnosen und tiefgehende Beratung über das Netz nicht zulässig sind, die Erwartungen also nicht zu hoch sein dürfen) E-Mail Adresse bei http://www.web.de einrichten Erläuterung des Umganges mit dem Mail-Account Als Übung der Nachbarin eine Mail schreiben. [Falls dann noch Zeit und Energie da ist: Speichern von Seiten auf Diskette bzw. das Speichern von Favoriten auf Diskette üben; Favoriten anlegen] Anhang 258 Auf jeden Fall mit einer Abschlußrunde am Tisch beenden: Feedback, offene Fragen klären Material zu Datenschutz und eine Liste mit öffentlichen Internetzugängen und Cafés verteilen. Abschließende Worte zur Nutzung des Internets über die Rehabilitation hinaus. Anhang 9.5.2 259 Liste mit Internethinweisen Liebe Patientin, während Ihrer Teilnahme an der Internet-Schulung für Brustkrebspatientinnen im Reha-Zentrum Lübben, haben Sie bereits einige Internetadressen kennen gelernt. Diese Adressen haben wir für Sie auf einer Liste zusammengestellt und sie um zusätzliche Internetadressen rund um das Thema Krebs erweitert. Diese Zusammenstellung ist keineswegs vollständig, sondern beinhaltet eine Auswahl an Internetseiten zum Einstieg in das Thema. Es kann leider keine Gewähr für die Erreichbarkeit der angegebenen Adressen gegeben werden, da stets die Möglichkeit besteht, dass sich Adressen mit der Zeit ändern. Auch können wir keine Gewähr für die Inhalte der Internetseiten geben; für diese sind die Autoren der Internetseiten verantwortlich. Wir hoffen, dass Ihnen das Internet auch über diese Schulung hinaus bei der Suche nach Informationen und Unterstützung hilfreich sein wird. Mit den besten Wünschen für Ihre Genesung und mit freundlichen Grüßen verbleibe ich Ihre Birgit Lampe (Projektleiterin) Anhang 260 ZUSAMMENSTELLUNG VON EINSTIEGSSEITEN IM INTERNET RUND UM DAS THEMA (BRUST-)KREBS Die hier ausgewählten Internetadressen sind ausschließlich deutschsprachig. Anhang Einstieg – Überblick – Information www.krebs-webweiser.de www.krebsinformation.de www.dkfz-heidelberg.de/Patienteninfo/index.html www.krebshilfe.de www.krebsgesellschaft.de www.berliner-krebsgesellschaft.de www.tumorzentren.de www.brustkrebs-berlin.de www.therapie.net/medizin/index.htm www.patienten-information.de www.krebskompass.de Selbsthilfe – Unterstützung www.brustkrebs.net www.nakos.de www.inkanet.de www.frauenselbsthilfe.de www.mammazone.de www.wiralle.de www.ukrv.de/ops www.lago.potsdam.org www.ffgz.de www.behindertensport.de Leitlinien www.leitlinien.de www.awmf-leitlinien.de www.krebsinfo.de www.meb.uni-bonn.de/cancernet Sonstige Institutionen und Organisationen www.vdr.de www.bfa.de www.lva.de www.bmgesundheit.de www.rki.de Qualität von medizinischen Websites www.hon.ch www.discern.de Einstieg in das Internet (Übungen) www.forum-informationsgesellschaft.de www.frauenselbsthilfe.de 261 Internetadressenliste des Tumorzentrum Freiburg Krebsinformationsdienst (KID) Patienteninfo des Deutschen Krebsforschungszentrums Deutsche Krebshilfe e. V. Deutsche Krebsgesellschaft e. V. Berliner Krebsgesellschaft e. V. Arbeitsgemeinschaft der Tumorzentren Mammasprechstunde des Krankenhaus Moabit in Berlin Patienteninformationsprojekt der Med.Hochschule Hannover Patienteninfo der Ärztlichen Zentralstelle für Qualitätssicherung Infos zu Krebserkrankungen (Verein) Brustkrebsinitiative Berlin (Chat, Forum) Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Gründung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen Informationsnetz für Krebspatienten und Angehörige Frauenselbsthilfe nach Krebs ‚Frauen und Forschung gegen Brustkrebs’ ‚Frauen gegen Brustkrebs’ Onkologisches Patientenseminar Berlin-Brandenburg Landesarbeitsgemeinschaft onkol. Versorgung Brandenburg e. V. Feministisches Frauen Gesundheits Zentrum Berlin e. V. Infos u. a. zu Sportgruppen für an Brustkrebs erkrankte Frauen Leitlinien für Ärzte der Ärztlichen Zentralstelle für Qualitätssicherung Leitlinien für Ärzte und Patienten(AWMF) Leitlinien für Ärzte und Patienten des Tumorzentrum München Leitlinien des National Cancer Institute (USA) auch in deutscher Sprache Verband Deutscher Rentenversicherungsträger Bundesversicherungsanstalt für Angestellte Landesversicherungsanstalten Gesundheitsministerium Robert-Koch-Institut (z. B. Statistiken zu Krebserkrankungen) ‚Health on the Net‘ , Schweiz Med. Uni Hannover, Patienteninfos Ministerium Wissenschaft und Technik Tipps: Frauenselbsthilfe nach Krebs 9.5.3 Übersicht: Kriterien für Auswahl der Schulungs-Websites URL Information www.brustkrebs-berlin.de HON Selbsthilfe ja Institution ImpressumDatum Krhs Moabit Impressum, Datum Forschung, BMBF ja ja www.aerzte-berlin.de www.dkfz-heidelberg.de www.m-ww.de (ja) Impressum Impressum, Datum Impressum, Datum www.netdoctor.de ja Impressum, datum www.krebsinformation.de www.krebshilfe.de www.imsdd.meb.uni-bonn.de www.therapie.net www.uniduesseldorf.de/AWMF/fg/dgsp/ ds-e002.htm www.med.unimuenchen.de/tzm/empfehlung/ mamma/INHALT.HTM www.krebs-kompass.de www.patienten-information.de DKFZ, BMBF, KID Krebshilfe (gemeinnütziger Verein) Uni Bonn Med. Hochsch. Hannover Deutsche Gesellschaft für Sportmed. und Prävention Tumorzentrum München ja ja (ja) Impressum, Datum Impressum, Datum Impressum, Datum Impressum, Datum kommunikativ informativ Verweis ja Forum/Chat BKI ja ja ja, Forum, ja Expertenrat ja, Expertenrat ja (Kompliziert), Diskussion ja, telefonisch ja ja, telefonisch Broschüren u.Ä. ja, telefonisch GEK ja ja Impressum, Datum ja Impressum, Datum ja, Broschüre ja gemeinnütziger Verein Impressum, Datum ja + discern Med. Hochs. Han., ÄZQ Impressum, Datum ja wiss.-onkol. Fachgesellschaft Schweizer Krebs Liga, Koop. staatl. Impressum ja Impressum ja 217.5.231.52/index.html (Dt. Krebsstudienregister) www.swisscancer.ch www.patientenliteratur.de www.mammakarzinom.de www.amoena.de www.brustkrebs.net kommerziell (ja) ja Impressum, Datum ja, schwarzes Brett, Forum ja ja ja ja ja (ja) (ja) Chat und Forum ja www.yavivo.de www.leitlinien.de www.awmf-leitlinien.de www.meb.unibonn.de/cancernet www.brustkrebs-lexikon.de (siehe: brustkreb-berlin.de) www.bzga.de www.knoll-deutschland.de www.radiologie-es.de www.tumorzentrum-hdma.de ja ja Impressum, Datum ja Krhs. Moabit Impressum, Datum BZgA Impressum, Datum Impressum n.r. Impressum, Datum ja n.r. n.r. www.krebsgesellschaft.de www.ncbi.nlm.nih.gov Impressum, Datum Impressum, Datum Impressum, Datum ÄZQ AWMF (Fachgesellschaft) Uni Bonn n.r. www.med1.de/Experten/Literat ur/Medline/ siehe oben www.dimdi.de n.r. www.akhn.r. wien.ac/medtools/medlist/datab ases.htm www.aerztezeitung.de/service/li n.r. nks/zeitschr.asp www.krebsinfo.de www.berlinerkrebsgesellschaft.de www.krebsgesellschaft-nrw.de Qualität von Websites www.hon.ch www.discern.de www.imbi.unifreiburg.de/medinf/gmdsqc/d.ht m Einstieg ins Netz www.internet-fuer- n.r. Uni Heidelberg, Tumorzentrum Fachgesellschaft ja Expertenrat ja Forum ja ja ja ja ja. (Praxis) n.r. wenig zu Krebs ja n.r. ja Impressum allgemein Impressum, Datum ja noch im Aufbau n.r. n.r. n.r. n.r. Nat. Lib. Med. Washigton n.r. n.r. BMG Uniklinik Wien Impressum,Datum Impressum, Datum n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. Impressum, Datum ja n.r. n.r. Tumorzentrum München Impressum, Datum ja Krebsgesellschaft Impressum, Datum ja VHS, Stern Impressum, Datum (ja) einsteiger.org www.frauenselbsthilfe.de www.foruminformationsgesellschaft.de www.suchfibel.de Senioren www.silber-surfer.de www.bagso.de Unseriös (Beispiele) www.pilhar.com Soziale Unterstützung www.brustkrebs.net siehe oben www.brustkrebs-berlin.de siehe oben www.wiralle.de www.inkanet.de www.nakos.de www.frauenselbsthilfe.de www.selbsthilfe-forum.de www.berlinerkrebsgesellschaft.de siehe obene www.ukrv.de/ops/ ja BMWT Impressum, Datum FH Potsdam BAG Senioren ja ja ja Impressum, Datum Impressum ja ja ja ja ja Impressum Impressum, Datum DAG Selbsthilfegruppen Impressum, Datum unter der Dt. Krebshilfe Impressum, Datum Impressum, Datum tel. Beratung (ja) ja an der Charite Impressum Infothek BAG indirekt: medizinforum.de Impressum www.medizinindex.de www.patientenstellen.de www.mammazone.de www.muenster.org (Mut Münster) www.natlbcc.org (USA Breast Cancer Coalition) www.brustkrebs-berlin.de siehe oben (Beratung) www.krebsinformation.de siehe oben (Adressen, häusliche Impressum, Datum Impressum ja ja ja Impressum Pinnwand ja (ja) ja ja ja (ja) ja (Veranstaltungen) ja med. Datenbank ja Broschüre ja Infobrief Pflege) www.inkanet.de siehe oben (sozialrecht) www.krebshilfe.de siehe oben www.krebs-kompass.de siehe oben (überreg. Org) ww.patienten-information.de siehe oben (Selbsthilfe) www.krebsgesellschaft.de siehe oben (Beratungsstellen) www.rehadat.de BMA, Inst. Dt. Wirtschaft Impressum, Datum www.behindertensport.de userpage.fuberlin.de/~infobspo/Welcome.ht ml www.ffgz.de Impressum, ja Datenbank zu berufl. Reha ja, Beh.sportvereine ja Agentur, aber kostenfrei für diese Site Uni Berlin, Senat (Impressum) ja, Beh.sportverb. Senat Berlin Impresum www.bfa.de BfA Impressum, Datum ja (Veranstaltung, Pub.) ja www.krebsgesellschaft-nrw.de Landesverband (Impressum), Datum ja, Nachsorgeschem a, sonst regional LAG Onkol. Versorgung Impressum, Datum ja, Material www.krebsinfo.de siehe oben www.lago.potsdam.org Internettreffs www.silbermedia.de www.seniorennet.de/berlin/inde x.htm + Internet-Cafe Liste gedruckt Problemlösung www.brustkrebs.net siehe oben (ja) (ja)? Impressum Impressum (ja) Bestellungen ja Foren geplant Chat ja Forum und Chat www.m-ww.de siehe oben Foren 2mal www.netdoctor.de siehe oben Diskussion und Frage den Arzt www.yavivo.de siehe oben Expertenrat www.krebsinformation.de siehe oben, tel. Beratung und FAQ www.brustkrebs-berlin.de siehe oben FAQ www.inkanet.de siehe oben Pinnwand www.ukrv.de/ops siehe oben Infothek URL Information www.brustkrebs-berlin.de www.aerzte-berlin.de www.dkfz-heidelberg.de www.m-ww.de www.netdoctor.de www.krebsinformation.de www.krebshilfe.de www.imsdd.meb.unibonn.de www.therapie.net www.uniduesseldorf.de/AWMF/fg/d gsp/ds-e002.htm www.med.unimuenchen.de/tzm/empfehl ung/mamma/INHALT.HTM www.krebs-kompass.de www.patienteninformation.de 217.5.231.52/index.html (Dt. Krebsstudienregister) www.swisscancer.ch www.patientenliteratur.de www.mammakarzinom.de www.amoena.de www.brustkrebs.net www.yavivo.de www.leitlinien.de www.awmf-leitlinien.de www.meb.unibonn.de/cancernet State of the Art Entitätenorient. Versorgungsor. orientiert an Leitlinien/EBM Brusterkrankungen ja PDQ Patienten Krebs PDQ Patienten Krebs Krebs Krebs gesundheitspol.or. Linkliste Sonstige Angebote ja Lexikon (siehe Link) ja Health Technology Assessment Ber. Aufsatz mit Literaturliste Leitfaden für Ärzte ja Portal Portal ja ja ja Ärztesuche Pat.recht Krebs ja Krebs ja ja ja, Leitlinien für Ärzte laufende Forschung Leitlinien Berlin und München Leitlinien für Ärzte Leitlinien für Ärzte (und Patienten) Leitlinien des NCI auf deutsch Krebs Krebs Krebs und Rheuma Brustkrebs Programm Brustkrebs Advocacy Krebs ja ja Portal Buchladen Diseasemanagemen t Brustprothesen www.brustkrebs-lexikon.de (siehe: brustkreb-berlin.de) www.bzga.de Brust(krebs) Lexikon ja www.knoll-deutschland.de www.radiologie-es.de www.tumorzentrumhdma.de www.krebsgesellschaft.de www.ncbi.nlm.nih.gov www.med1.de/Experten/Lit eratur/Medline/ siehe oben www.dimdi.de www.akhwien.ac/medtools/medlist/d atabases.htm www.aerztezeitung.de/servi ce/links/zeitschr.asp www.krebsinfo.de www.berlinerkrebsgesellschaft.de www.krebsgesellschaftnrw.de Qualität von Websites www.hon.ch www.discern.de www.imbi.unifreiburg.de/medinf/gmdsqc/ d.htm Einstieg ins Netz www.internet-fuereinsteiger.org ja n.r. Krebs n.r. n.r. n.r. Leitlinien Ärzte und Pat.Infos Leitlinien (ISTO) für Ärzte n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. med. Datenbank Überblick: med. Datenbanken n.r. n.r. n.r. n.r. n.r. Hier: Linksammlung zu Fachpresse Hier: Nachsorgeinfos ja (NRW) hier: Nachsorgeschema Krebs ja ja hier: nur Linksammlung wichtig Portal; hier Linkliste wichtig hier Linkliste wichtig hier: Linkliste wichtig ja Leitlinien für Ärzte und Krebs Pat. Krebs Linkliste hier interessant Med. Datenbank ‘Starthilfe’ www.frauenselbsthilfe.de www.foruminformationsgesellschaft.de www.suchfibel.de Senioren www.silber-surfer.de www.bagso.de Unseriös (Beispiele) www.pilhar.com www.brustkrebs-studie.de Soziale Unterstützung www.brustkrebs.net siehe oben www.brustkrebs-berlin.de siehe oben www.wiralle.de Krebs Suchen im Netz im Aufbau! Wegweiser Brustkrebs www.inkanet.de www.nakos.de Krebs www.frauenselbsthilfe.de Krebs www.selbsthilfe-forum.de www.berlinerkrebsgesellschaft.de siehe obene www.ukrv.de/ops/ Krebs www.medizinindex.de www.patientenstellen.de www.mammazone.de www.muenster.org (Mut Münster) www.natlbcc.org (USA Internet-Führer Rat und Tat Brustkrebs Brustkrebs Advocacy (ja) ja Datenbank zu SHGruppen ja Liste der Frauenselbsthilfegr ja SH Gruppen-Liste (Pat.recht) (Advocacy) ja ja ja, SH Gruppen im OPS Datenbank zu SHGruppen Adressen der Pat.inis Pat.recht SH Gruppen regional Advocacy ja Datenbank Veranstaltungen, Beratung Internetkurse Koordinationsstelle Ratgeber und Beratung Homepage für SH Gruppen erstellen Gruppen, Beratung Veranstaltungen gehört zu medizinforum.de Broschüre im Aufbau Kurse, Veranstaltungen Breast Cancer Coalition) www.brustkrebs-berlin.de siehe oben (Beratung) www.krebsinformation.de siehe oben (Adressen, häusliche Pflege) www.inkanet.de siehe oben (sozialrecht) www.krebshilfe.de siehe oben www.krebs-kompass.de siehe oben (überreg. Org) ww.patienteninformation.de siehe oben (Selbsthilfe) www.krebsgesellschaft.de siehe oben (Beratungsstellen) www.rehadat.de Einrichtungen berufl. Reha Behindertensport Vercände Behindertensport www.behindertensport.de userpage.fuberlin.de/~infobspo/Welco me.html www.ffgz.de www.bfa.de www.krebsgesellschaftnrw.de www.krebsinfo.de siehe oben www.lago.potsdam.org Internettreffs www.silbermedia.de Frauengesundheit Krebs unübersichtlich (ja) ja Advocacy Rentenvers. Reha Krebs ja Datenbank ja Beratung, Veranstaltungen, Veröff. ja ja regional ja, TZ u.Ä. Brandenburg ja, Senioren I-N-Cafe >55 J. und www.seniorennet.de/berlin/ index.htm + Internet-Cafe Liste gedruckt Problemlösung www.brustkrebs.net siehe oben Forum und Chat www.m-ww.de siehe oben Foren 2mal www.netdoctor.de siehe oben Diskussion und Frage den Arzt www.yavivo.de siehe oben Expertenrat www.krebsinformation.de siehe oben, tel. Beratung und FAQ www.brustkrebs-berlin.de siehe oben FAQ www.inkanet.de siehe oben Pinnwand www.ukrv.de/ops siehe oben Infothek Überschneidung zu soz. Unterstützung ja, von/für Senioren Kurse Berlin: PC Gruppen Anhang 9.6 272 Tabellenanhang Drop-Out-Analyse Tabelle 53: Drop-Out-Analyse 1 (Anhang) Drop-Out: Nachbefragung Teilnahme: N=144, Drop-Out: N=16, 5 verstorbene Patientinnen sind nicht berücksichtigt (Drop-Out insgesamt: N=21) ledig Familienstatus (N=143; N=16) Schulabschluss (N=142; N=16) 12,6% 6,3% verwitwet 15,4% 12,5% Berlin 37,1% 31,3% Brandenburg 42,0% 43,8% Sachsen 16,1% 25,0% 1,4% ,0% Thüringen ,7% ,0% Mecklenburg-Vorpomme rn ,7% ,0% Hessen ,7% ,0% Nordrhein-Westphalen ,7% ,0% Bayern ,7% ,0% Hauptschule / Volksschule 45,1% 31,3% Realschule / Mittlere Reife 10,6% 31,3% Polytechnische Oberschule 16,9% 25,0% Fachoberschule ,0% 12,5% 2,1% ,0% ,0% 49,3% 66,7% Fachschule 24,3% 13,3% Fachhochschule / Ingenieurschule 6,4% ,0% Universität / Hochschule 12,1% 6,7% andere Berufsausbildung 2,9% 6,7% keine Berufsausbildung 5,0% 6,7% 14,7% 18,8% ja, mindestens halbtags 9,8% 6,3% Hausfrau 4,2% 6,3% arbeitslos / erwerbslos 7,0% 18,8% Erwerbs- / Berufsunfähigkeitsrente Altersrente 7,7% ,0% 52,4% 31,3% 4,2% 18,8% BfA 89,6% 86,7% LVA 8,8% 13,3% privat ,8% ,0% Sonstiges ,8% ,0% 5,3% 8,3% Stadium1 48,7% 16,7% Stadium 2 38,1% 58,3% Stadium 3 3,5% 8,3% Stadium 4 4,4% 8,3% Anderes carcinoma in situ Krankheitsdauer in Jahren (N=130; N=15) 4,9% 19,7% Lehre ja, ganztags Erkrankungsstadium (N=113; N=12) 81,3% ,7% kein Schulabschluss Kostenträger (N=125; N=15) ,0% geschieden anderer Schulabschluss Erwerbsstatus (N=143; N=16) Spalten% 65,7% Abitur / Allgemeine Hochschulreife Berufsausbildung (N=140; N=15) Drop-Out Spalten% 6,3% verheiratet Sachsen-Anhalt Bundesland (N=143; N=16) Drop-Out-Analyse Teilnahm e 1,00 16,2% ,0% 2,00 56,9% 86,7% 3,00 20,8% ,0% 4,00 2,3% 6,7% 5,00 2,3% 6,7% 9,00 ,8% ,0% 12,00 ,8% ,0% Die Drop-Out-Gruppe unterscheidet sich nicht signifikant von den Untersuchungsteilnehmerinnen hinsichtlich der angegebenen Variablen: Anhang 273 Familienstatus, Bundesland, Schulabschluss, Berufsausbildung, Erwerbsstatus und Kostenträger: p > 0,05, ns., Chi-Quadrat-Test Erkrankungsstadium: p > 0,05 ns., Mann-Whitney-Test Erkrankungsdauer: p > 0,05, ns., t-Test für unabhängige Stichproben Tabelle 54: Drop-Out-Analyse 2 (Anhang) Drop-Out-Analyse Drop-Out (N=15) und Teilnehmerinnen (N=135) bis 999 DM Netto-Haushaltsei nkommen in DM Teilnahm e Drop-Out Spalten% 3,6% Spalten% ,0% 1000 - 1999 DM 15,3% 6,7% 2000 - 2999 DM 39,4% 53,3% 3000 - 3999 DM 15,3% 26,7% 4000 - 4999 DM 16,1% 13,3% 5000 - 5999 DM 3,6% ,0% 6000 - 6999 DM 2,2% ,0% 7000 DM und mehr 2,9% ,0% ungültig 1,5% ,0% Rangvergleich: p = 0,99, ns. (Mann-Whitney-Test) Tabelle 55: Drop-Out-Analyse 3 (Anhang) Drop-Out-Gruppe Rohwerte Alter 16 Gültig N 0 Fehlend 58,00 Mittelwert 9,51 Standardabweichung Tabelle 56: Drop-Out-Analyse 4 (Anhang) Teilnehmerinnen-Gruppe Rohwerte Alter N Mittelwert Standardabweichung Gültig Fehlend 143 1 62,29 10,243 Mittelwertvergleich: p = 0,11 ns. (t-Test für unabhängige Stichproben) Einordnung der Untersuchungsstichprobe Tabelle 57: Vergleich der Untersuchungsstichprobe (Anhang) Variable Alter Alter Familienstand Messwert: Stichprobe (Md=Median; AM=Mittelwert) Alter zum Zeitpunkt der Reha (n=164): Md=62,0 Jahre AM=61,9 Jahre Größte Gruppe: 65-69 Jahre Messwert: Vergleichsstichproben (Md=Median; AM=Mittelwert) Md=61,3 Jahre (ohne DCO)*1 Md=63,3 Jahre (mit DCO) Größte Altersgruppe: 55-59 jährige Frauen Quelle: Daten der Vergleichsstichproben Stabenow, R./Eisinger B.: Brustkrebs, Gemeinsames Krebsregister (Hrsg.); Berlin, Nr.1, 2001, S.19-22 Gemeinsames Krebsregister der Länder Berlin, Brandenburg, Meckenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen Alter zum Zeitpunkt der Diagnose (n=150):*2 Md=59,00 Jahre AM=59,43 Jahre Größte Gruppe: 55-59 Jahre AM=62,06 Jahre (BfA) AM=60,46 Jahre (LVA) AM=61,95 Jahre (Gesetzl. Rentenvers.) Jährliche Zahl der Neuerkrankungen an weibl. Brustkrebs im Einzugsgebiet, Mittel der Jahre 1997-1998 AM=56,9 Jahre (BfA) AM=60,0 Jahre (LVA) AM=62,9 Jahre (Knappschaft) AM=58,0 Jahre (Gesetzl. Rentenvers.) Gesamtstichprobe: Ledig: 5,5 % Verheiratet: 68,3 % Geschieden: 11,6 % Verwitwet: 14,6 % (n=164) Durchschnittsalter der Frauen mit Brustkrebs (C50), mit stat. medizinischer und sonstige Leistungen zur Rehabilitation für Erwachsene im Berichtsjahr 2000 nach Versichungszweig Gesetzliche Rentenversicherung: Ledig: 12,20 % Verheiratet: 61,30 % Geschieden: 14,00 % Verwitwet: 7,55 % (Durchschnittsalter gesamt: 49,7 Jahre) BfA: Ledig: 5,4 % Verheiratet: 69,0 % Geschieden: 12,4 % Verwitwet: 13,2 % (n=129) BfA: Ledig: 12,82 % Verheiratet: 59,21 % Geschieden: 14,98 % Verwitwet: 6,51 % (Durchschnittsalter gesamt: 49,5 Jahre) VDR (Hrsg.): VDR Statistik Rehabilitation des Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Main 2001, S. 36f. VDR (Hrsg.): VDR Statistik Rehabilitation des Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Main 2001, S. 32 Familienstand Verheiratet: 55-64 Jahre: 86,8 % über 64 Jahre: 52,8 % Verwitwet oder geschieden: Über 64 Jahre: 45,8 % Erkrankungsschweregrad Stadium 0 (in situ): 5,4 % Stadium 1: 44,5 % Stadium 2: 39,8 % Stadium 3: 4,6 % Stadium 4: 5,4 % n=128*3 Schulbildung Verteilung nach Familienstand der Frauen, stat. Medizinische und sonstige Leistungen zur Rehabilitation für Erwachsene, Berichtsjahr 2000 Frauen verheiratet zusammenlebend: Westdeutschland: 55-64 Jahre: 72,4 % über 64 Jahre: 34,5 % Ostdeutschland (mit Ostberlin): 55-64 Jahre: 70,5 % über 64 Jahre: 31,7 % Frauen alleinlebend, nicht ledig: Westdeutschland: Über 64 Jahre: 47,2 % Ostdeutschland (mit Ostberlin): Über 64 Jahre: 51,6 % Daten von 1993, Mikrozensus Stadium 0 (in situ): 6,1 % Stadium 1 : 38,4 % Stadium 2: 41,9 % Stadium 3: 8,0 % Stadium 4: 5,6 % Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur gesundheitlichen Situation von Frauen in Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ, Bd.209, Berlin, S.64 Stabenow, R./Eisinger B.: Brustkrebs, Gemeinsames Krebsregister (Hrsg.); Berlin, Nr.1, 2001, S.30f. Stadienverteilung des weiblichen Brustkrebs in den Bundesländern Brandenburg, MecklenburgVorpommern und Sachsen für die Jahre 19971999 Höchster Schulabschluss: Höchster Schulabschluss: Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2001): Leben Gesamtstichprobe (Alter: 31-85 Jahre) und Arbeiten in Deutschland, Ergebnisse des Volks-/Hauptschule: 43,6 % Mikrozensus 2000, Wiesbaden, S.51 Realschule/Polyt.Obersch.: 31,3 % Fachhoch-/Hochschulreife: 22,7 % Anderer Abschluss: 1,8 % Kein Abschluss: 0,6 % n=163 Erwerbstätige: Schulbildung Berufsaus- Frauen: 30-60 Jahre Volks-/Hauptschule: 10,8 % Realschule/Polyt.Obers.: 56,8 % Fach-/Hochschulreife: 29,7 % Kein Abschluss: 2,7 % n=37 Frauen:30-60 Jahre Volks-/Hauptschule: 36,50 % Realschule/gleichwertig: 40,02 % Fachhochschul-/Hochschulreife: 23,48 % Frauen: 50-60 Jahre Volks-/Hauptschule: 11,1 % Realschule/Polyt.Obersch.: 51,9 % Fach-/Hochschulreife: 33,3 % kein Abschluss: 3,7 % n=27 Frauen: 50-60 Jahre: Volks-/Hauptschule: 53,40 % Realschule/gleichwertig: 30,39 % Fachhochschul-/Hochschulreife: 16,25 % Frauen nach Schulabschluss und Altersgruppe: Volks-/Hauptschule: 30-39 Jahre: keine*4 40-49 Jahre: 26,3 % 50-59 Jahre: 44,4 % 60-69 Jahre: 42,6 % 70-79 Jahre: 66,7 % 80-89 Jahre: 66,7 % Realschule/Polytechn.Oberschule: 30-39 Jahre: 50 % 40-49 Jahre: 47,4 % 50-59 Jahre: 31,1 % 60-69 Jahre: 34,4 % 70-79 Jahre: 8,4 % 80-89 Jahre: 37,4 % Fach-/Hochschulreife: 30-39 Jahre: 50 % 40-49 Jahre: 26,3 % 50-59 Jahre: 20,0 % 60-69 Jahre: 21,3 % 70-79 Jahre: 25 % 80-89 Jahre: keine Erwerbstätige Frauen nach höchstem allgemeinem Schulabschluss in Deutschland, Jahr 2000 Frauen nach Schulabschluss und Altersgruppen in Deutschland: Volksschule: 30-39 Jahre: 32,1 % 40-49 Jahre: 47,3 % 50-59 Jahre: 67,7 % mehr als 60 Jahre: 81,1 % Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur gesundheittlichen Situation von Frauen in Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ, Bd.209, Berlin, S.74 Realschule/Polytechn. Oberschule: 30-39 Jahre: 43,1 % 40-49 Jahre: 34,9 % 50-59 Jahre: 22,1 % mehr als 60 Jahre: 12,9 % Fachhoch-/Hochschulreife: 30-39 Jahre: 24,7 % 40-49 Jahre: 17,8 % 50-59 Jahre: 10,1 % mehr als 60 Jahre: 5,3 % Daten aus dem Jahr 1997 Verteilung der Frauen in Deutschland nach letztem Bundesministerium für Familie, Senioren, berufsbildendem Abschluss: bildung Beruf Wohnort Ohne Abschluss: 5,0 % Lehre: 50,6 % Fachschule: 23,1 % Fachhoch-/Hochschule: 18,2 % (+Ingenieurschule) Anderes: 3,1 % n=160 Letzter ausgeübter Beruf: Selbständig: 1,9 % Beamtin: 1,9 % Angestellte: 89,9 % Arbeiterin: 5,7 % [ungültig: 0,6 %] Ohne Abschluss: 37,2 % Lehre/Praktikum: 50,4 % Meisterin/Technikerin: 5,0 % Fachhochschul-/Hochschulabschluss: 7,4 % n=159 Stellung im Beruf der erwerbstätigen Frauen in Deutschland im Jahr 2000 Berlin (Ost+West): 7,52 % Brandenburg: 3,49 % Sachsen:7,42 % Sachsen-Anhalt: 4,55 % Größte Gruppen: NRW: 15,37 % Baden-Würt.: 15,43 % Berlin (Ost+West): 36,6 % Brandenburg: 42,1 % Sachsen: 16,5 % Sachsen-Anhalt: 1,8 % NRW: 0,6 % Badem-Würtemb.: keine n=164 Rentenversicherungsträger BfA: 89,7 % LVA: 9,0 % Privat: 0,7 % Sonstiges: 0,7 % Daten aus dem Jahr 1996 Stellung im Beruf (erwerbstätige Frauen): Selbstständig: 6,4 % Mithelfende Familienangehörige: 1,5 % Beamtin: 4,6 % Angestellte: 63,4 % Arbeiterin: 24,1 % Verteilung der Frauen mit Brustkrebs (C 50), die stat. medizinische und sonstige Leistungen zur Rehabilitation für Erwachsene in Anspruch nahmen (Gesetzliche Rentenversicherung), nach Wohnort (Bundesland), Berichtsjahr 2000 BfA: 63,72 % LVA: 35,60 % Knappschaft: 0,67 % Verteilung der erwachsenen Frauen, die eine stat. medizinische und sonstige Leistungen der Rehabilitation in Anspruch nahmen, auf die Frauen und Jugend (Hrsg.) (2001): Bericht zur gesundheittlichen Situation von Frauen in Deutschland; Schriftenreihe des BFSFJ, Bd.209, Berlin, S.75 Statistisches Bundesamt (Hrsg.) (2001): Leben und Arbeiten in Deutschland, Ergebnisse des Mikrozensus 2000, Wiesbaden, S.33 VDR (Hrsg.): VDR Statistik Rehabilitation des Jahres 2000; Bd. 238, Frankfurt/Main 2001, S. 76f. VDR (Hrsg): VDR Statistik Rehabilitation des Jahres 2000, Bd. 138, Frankfurt/Main 2001, S.33 Versicherungszweige (Bezugsgröße: Gesamtfrauenanteil der Gesetzlichen Rentenversicherung); Berichtsjahr 2000 *1 Als DCO-Fälle werden Fälle bezeichnet, die dem Krebsregister erstmals per Leichenschauschein bekannt geworden sind und für keine klinischen Informationen eingeholt werden konnten. Sie betragen regional unterschiedlich zwischen 1 und 5 % (vgl. Stabenow/Eisinger 2001, S.9). *2 Das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose wurde mit Hilfe des Zeitpunktes der Erstdiagnose aus den Krankenakten berechnet. Da nicht alle Patientinnenakten eingesehen werden konnten, hat die Stichprobe hier einen geringeren Umfang. *3 Daten aus Akteneinsicht, Berechnung der Stadien nach: Stabenow/ Eisinger 2001/30 und Love/Lindsey1998/342ff. *4 In der Altersgruppe der 30-39-Jährigen befinden sich nur 4, in der der 80-89-Jährigen nur 6 Patientinnen, so dass diese Verteilungen nur sehr eingeschränkt aussagekräftig sind. Anhang 279 Haupterhebung: Querschnitt (T1) Abbildung 16: Altergruppen zu T1 (Anhang) Altersgruppen zu T1 n=159 40 30 Untersuchungsgruppen 20 Internetteilnahme n=78 Prozent 10 Kontrollgruppe 0 n=81 9 -8 85 84 80 79 75 74 70 69 65 4 -6 6 0 59 5 5 54 50 49 45 44 40 9 -3 35 3 4 30 Altersgruppen in Jahren Abbildung 17: Einkommen pro Person zu T1 (Anhang) Einkommen pro Person im Haushalt zu T1 Internetgruppe und Kontrollgruppe 40 30 INT und KONT 20 Prozent Internetgruppe n=71 10 Kontrollgruppe 0 n=74 99 -9 99 -4 M D 9 99 -3 M 00 D 35 9 49 -3 M 00 D 30 9 99 -2 M 00 D 25 9 49 -2 M 00 D 20 9 99 -1 M 00 D 15 99 14 0M D 0 10 0 50 0 10 D M Einkommen pro Person gruppiert p > 0,05, ns. (Mann-Whitney-Test) Anhang 280 Abbildung 18: Schulbildung zu T1 (Anhang) Schulbildung zu T1 Internetteilnahme und Kontrollgruppe 60 50 INT und KONT Prozent 40 30 Internetteilnahme 20 n=76 10 Kontrollgruppe n=82 0 ss lu ch bs la hu Sc ss in lu ke ch bs rA re de an r it u le Ab hu sc er rs ob be O ch Fa he sc ni ch te ly Po e ul s ch ks ls ol ea /V R le hu sc pt au H Schulabschluss p = .003**, Chi Quadrat Test Abbildung 19: Berufsausbildung zu T1 (Anhang) Berufsausbildung zu T1 Internetteilnahme und Kontrollgruppe 70 60 50 INT und KONT 40 Internetteilnahme Prozent 30 n=76 20 Kontrollgruppe 10 n=79 0 in ke e s Au ld g un ng e u ld l hu bi bi t s Au it ä rs re ve sc le h oc u ch hh hs e de an ni U c Fa c Fa hr Le Berufsausbildung Merkmalszusammenhang: p = 0,005**, Chi-Quadrat-Test (Likelihood-Quotient) Anhang 281 Abbildung 20: Nettohaushaltseinkommen zu T1 (Anhang) Netto-Haushaltseinkommen zu T1 Internetgruppe und Kontrollgruppe 60 50 40 INT und KONT Prozent 30 Internetteilnahme 20 n=74 10 Kontrollgruppe 0 n=79 eh g m lti d gü un un M M D D 00 9 70 99 -6 M D 00 9 60 99 - 5 DM 00 9 50 99 -4 M D 00 9 40 99 -3 M D 00 9 30 99 - 2 DM 00 9 20 199 - 9 99 00 s 10 bi D M r Netto-Haushaltseinkommen Tabelle 58: Informationsbedürfnis zu T1 (Anhang) Gruppenvergleich Internetteilnahme, n=78 stimmt nicht Anzahl 11 Spalten% 14,3% Anzahl 17 Spalten% 21,3% stimmt kaum 23 29,9% 26 32,5% stimmt eher 18 23,4% 18 22,5% stimmt genau 25 32,5% 19 23,8% stimmt nicht 6 7,7% 12 14,6% stimmt kaum 14 17,9% 16 19,5% stimmt eher 22 28,2% 23 28,0% stimmt genau 36 46,2% 31 37,8% stimmt nicht 20 25,6% 37 45,1% stimmt kaum 28 35,9% 22 26,8% stimmt eher 19 24,4% 15 18,3% stimmt genau 11 14,1% 8 9,8% stimmt nicht 46 59,0% 40 48,8% stimmt kaum 19 24,4% 16 19,5% stimmt eher 10 12,8% 16 19,5% stimmt genau 3 3,8% 10 12,2% stimmt nicht 3 3,8% stimmt kaum 10 12,8% 10 12,3% stimmt eher 37 47,4% 32 39,5% stimmt genau 28 35,9% 39 48,1% Informationsbedürfnis zu T1 Wunsch nach mehr Information über Brustkrebs 1 Wunsch nach mehr Information über Behandlungsmöglic hkeiten 1 Wunsch nach mehr Gesprächen über Erkrankung mit anderen 1 Keine Zeit für Information vor der Reha Ausreichend Information über Erkrankung und Beh.mög. 1 Kontrollgruppe, n=82 Anhang 282 Tabelle 59: Unterstützung beim Internet zu T1 (Anhang) Gruppen Unterstützung bei der Internetnutzung zu T1 Partner 1 Kinder 1 Untersützungspersonen Enkelkinder 1 Freunde 1 Sonstige Personen 1 Gesamt Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % INTlang 9 INTkurz 4 Gesamt 13 52,9 11,4 25,0 13 20 33 76,5 57,1 63,5 2 11 13 11,8 31,4 25,0 3 9 12 17,6 25,7 23,1 1 4 5 5,9 11,4 9,6 17 35 52 100,0 100,0 100,0 Anhang 283 Tabelle 60: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 1 (T1) (Anhang) Variablen in der Gleichung - logistische Regression (backwards selection) Regressions koeffizientB -,025 Standard fehler ,022 PFFB1 ,010 ,012 PAFB1 -,014 ,007 ALTERY Schritt a 1 Schritt a 2 Schritt a 3 Schritt a 4 SOZIND3 Wald 1,232 df 1 Sig. ,267 Exp(B) ,976 ,709 1 ,400 1,011 4,012 1 ,045 ,986 4,865 2 ,088 SOZIND3(1) -8,076 21,064 ,147 1 ,701 SOZIND3(2) -1,549 ,709 4,766 1 ,029 ,212 RTEILN ,516 ,381 1,831 1 ,176 1,675 Konstante 1,960 2,083 ,885 1 ,347 7,096 ALTERY -,030 ,021 2,040 1 ,153 ,970 PAFB1 -,017 ,006 7,289 1 ,007 ,983 4,869 2 ,088 SOZIND3 SOZIND3(1) -8,209 21,014 ,153 1 ,696 SOZIND3(2) -1,542 ,707 4,765 1 ,029 ,214 RTEILN ,501 ,379 1,745 1 ,186 1,651 Konstante 3,203 1,493 4,602 1 ,032 24,597 ALTERY -,026 ,021 1,610 1 ,204 ,974 PAFB1 -,017 ,006 7,299 1 ,007 ,983 5,101 2 ,078 21,028 ,162 1 ,687 SOZIND3 ,000 SOZIND3(1) -8,474 SOZIND3(2) -1,580 ,707 4,990 1 ,025 ,206 Konstante 3,706 1,446 6,568 1 ,010 40,707 PAFB1 -,016 ,006 6,970 1 ,008 ,984 5,977 2 ,050 SOZIND3 ,000 SOZIND3(1) -8,798 20,726 ,180 1 ,671 ,000 SOZIND3(2) -1,694 ,700 5,856 1 ,016 ,184 2,161 ,737 8,591 1 ,003 8,684 Konstante a. In Schritt 1 eingegebene Variablen: ALTERY, PFFB1, PAFB1, SOZIND3, RTEILN. Tabelle 61: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 2 (T1) (Anhang) Modellzusammenfassung Schritt ,000 1 -2 Log-Like lihood 166,929 Cox & Snell R-Quadrat ,147 Nagelkerkes R-Quadrat ,196 2 167,644 ,142 ,190 3 169,408 ,131 ,175 4 171,058 ,120 ,161 Anhang 284 Tabelle 62: Logistische Regression: Teilnahme an Internetschulung 3 (T1) (Anhang) Omnibus-Tests der Modellkoeffizienten Schritt Schritt 1 a Schritt 2 a Schritt 3 a Schritt 4 Chi-Quadrat 21,578 df Sig. 6 ,001 Block 21,578 6 ,001 Modell 21,578 6 ,001 Schritt -,715 1 ,398 Block 20,863 5 ,001 Modell 20,863 5 ,001 Schritt -1,764 1 ,184 Block 19,099 4 ,001 Modell 19,099 4 ,001 Schritt -1,650 1 ,199 Block 17,448 3 ,001 Modell 17,448 3 ,001 a. Ein negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das Chi-Quadrat der vorherigen Stufen abgenommen hat. Haupterhebung: Querschnitt (T2) Tabelle 63: Informationsbedürfnis zu T2 (Anhang) Gruppenvergleich Wunsch nach erkrankungsbezogenen Informationen zu T2 Wunsch nach mehr Information über Brustkrebs Wunsch nach mehr Information über Behandlungsmöglic hkeiten Wunsch nach mehr Gesprächen über Erkrankung mit anderen Internet stimmt nicht 8 Spalten% 11,1% stimmt kaum 27 37,5% 19 27,1% stimmt eher 23 31,9% 19 27,1% stimmt genau 14 19,4% 18 25,7% stimmt nicht 8 11,1% 10 14,5% stimmt kaum 14 19,4% 14 20,3% stimmt eher 29 40,3% 25 36,2% stimmt genau 21 29,2% 20 29,0% stimmt nicht 17 23,9% 31 44,3% stimmt kaum 32 45,1% 18 25,7% stimmt eher 19 26,8% 16 22,9% 3 4,2% 5 7,1% stimmt genau Anzahl Kontrolle Anzahl 14 Spalten% 20,0% Anhang 285 Haupterhebung: Querschnitt (T3) Abbildung 21: Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen zu T3 (Anhang) Inanspruchnahme ärztlicher Untersuchungen 6 Monate nach Entlassung aus der Reha Angaben der Patientinnen 40 36 30 20 32 25 23 INT und KONT 21 Prozent 15 10 11 Internetgruppe, n=66 13 10 Kontrollgruppe 8 5 0 1 2 3 4 n=61 6 7 oder mehr Anzahl ärztlicher Untersuchungen Rangvergleich: p = 0,23; ns. (Mann-Whitney-Test) Tabelle 64: Auswahl der Ärzte in der Nachsorge zu T3 (Anhang) Gruppenvergleich Bei welcher der folgenden Einrichtungen sind die Untersuchungen durchgeführt worden? Anzahl Internist Spalten % Anzahl Hausarzt Ärzte für die medizinische Nachsorge Spalten % Onkologe Tumorzentrum Gynäkologe Sonstiges Gesamt a Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Anzahl Spalten % Internet 15 Kontrolle 8 Gesamt 23 21,4 11,8 16,7 21 19 40 30,0 27,9 29,0 19 19 38 27,1 27,9 27,5 18 15 33 25,7 22,1 23,9 56 56 112 80,0 82,4 81,2 20 13 33 28,6 19,1 23,9 70 68 138 100,0 100,0 100,0 a. Hier sind zumeist radiologische Abteilungen oder Praxen genannt worden. Anhang 286 Themen für die Informationen gewünscht werden zu T3 (Freitextfrage): Im Freitext geäußerte Informationswünsche betreffen in allen Untersuchungsgruppen am häufigsten Bereiche, die mit der Nachsorge in Verbindung stehen und dem ‚Weiterlebenlernen’ mit der Erkrankung. Diese sind zusammengefasst: Arbeitsmöglichkeiten, Krankheitsverarbeitung, Metastasierung, Heilungschancen, Sterben, Nebenwirkungen (längerfristig) von Behandlungen und Medikamenten, neueste Forschungsergebnisse zur Brustkrebsbehandlung und alternative Therapiemöglichkeiten. Tabelle 65: Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 (Anhang) Untersuchungsgruppen KONT INTlang INTkurz 0 Spalte n% ,0% 0 ,0% 0 ,0% 1 2,6% 18 26,9% 5 20,0% 11 28,2% 49 73,1% 20 80,0% 26 66,7% Gruppen-Gesamtwert gleichwertiger stimmt eher Gesprächsparter im Arztkontakt gewünschstimmt genau Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 25 100,0% 39 100,0% 15 22,7% 2 8,0% 8 20,0% 51 77,3% 23 92,0% 32 80,0% 66 100,0% 25 100,0% 40 100,0% Beteiligung an stimmt kaum ärztlichen stimmt eher Behandlungsentscheid stimmt genau ngen 0 ,0% 1 4,0% 0 ,0% 17 25,4% 2 8,0% 5 12,5% 50 74,6% 22 88,0% 35 87,5% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 25 100,0% 40 100,0% 1,5% 1 4,0% 2 5,0% Fragen zum Arzt-Patienten-Verhältnis zu T3 Anzahl stimmt nicht Ich frage meinen Arz stimmt kaum wenn ich etwas nicht stimmt eher verstehe stimmt genau stimmt nicht 1a Anzahl Spalten% Anzahl Spalten% 0 ,0% 1 2,6% Arztmeinung erfragt stimmt kaum Krankheitsinformatio stimmt eher n stimmt genau 17 25,4% 3 12,0% 9 22,5% 26 38,8% 14 56,0% 12 30,0% 23 34,3% 7 28,0% 17 42,5% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 25 100,0% 40 100,0% stimmt kaum Mir sind meine Recht stimmt eher als Patientin wichtig stimmt genau 8 11,9% 3 12,5% 0 ,0% 18 26,9% 5 20,8% 12 30,8% 41 61,2% 16 66,7% 27 69,2% Gruppen-Gesamtwert 67 100,0% 24 100,0% 39 100,0% a. Fußnote: Rangvergleiche zwischen KONT und INTgesamt aber auch zwischen den beiden Internetuntergru signifikanten Unterschiede (Mann-Whizney-Test) Anhang 287 Abbildung 22: Sozialschichtverteilung KONT und INTlang (Anhang) Verteilung nach Sozialschicht 50 40 30 Gruppe 20 Kontrollgruppe Prozent n=69 10 Internetlangnutzung 0 n=25 3 4 5 6 7 8 Sozialschichtindex nach Winkler 1-3=Unterschicht, 4-6=Mittelschicht, 7-9=Oberschicht Sozialschichtverteilung zu T3 zwischen Kontrollgruppe und Patientinnen, die das Internet nach der Entlassung weiter nutzen. Anhang 288 Tabelle 66: Logistische Regression: Internetweiternutzung1 (T3) (Anhang) Variablen in der Gleichung - logistische Regression - backwardsn selection Schritt a 1 Schritt a 2 Schritt a 3 Schritt a 4 ALTERY Regressions koeffizientB ,042 Standard fehler ,043 Wald ,969 SOZIND3 -1,251 ,863 F88 1,566 F79 1 ,325 Exp(B) 1,043 2,102 1 ,147 ,286 ,789 3,938 1 ,047 4,789 -1,132 ,410 7,627 1 ,006 ,322 EFFB3 ,009 ,015 ,347 1 ,556 1,009 Konstante ,737 3,668 ,040 1 ,841 2,090 ALTERY ,043 ,043 1,023 1 ,312 1,044 SOZIND3 -1,226 ,857 2,044 1 ,153 ,294 F88 1,505 ,773 3,789 1 ,052 4,504 F79 -1,147 ,408 7,912 1 ,005 ,318 Konstante 1,283 3,524 ,132 1 ,716 3,606 SOZIND3 -1,247 ,834 2,238 1 ,135 ,287 F88 1,545 ,773 3,993 1 ,046 4,687 F79 -1,299 ,389 11,175 1 ,001 ,273 Konstante 4,207 2,190 3,690 1 ,055 67,162 F88 1,603 ,758 4,478 1 ,034 4,970 F79 -1,360 ,383 12,590 1 ,000 ,257 1,512 1,184 1,631 1 ,202 4,538 Konstante df Sig. a. In Schritt 1 eingegebene Variablen: ALTERY, SOZIND3, F88, F79, EFFB3. Tabelle 67: Logistische Regression: Internetweiternutzung2 (T3) ( Anhang) Omnibus-Tests der Modellkoeffizienten Schritt Schritt 1 a Schritt 2 a Schritt 3 a Schritt 4 Chi-Quadrat 23,187 df Sig. 5 ,000 Block 23,187 5 ,000 Modell 23,187 5 ,000 Schritt -,350 1 ,554 Block 22,837 4 ,000 Modell 22,837 4 ,000 Schritt -1,029 1 ,310 Block 21,808 3 ,000 Modell 21,808 3 ,000 Schritt -2,355 1 ,125 Block 19,453 2 ,000 Modell 19,453 2 ,000 a. Ein negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das Chi-Quadrat der vorherigen Stufen abgenommen hat. Anhang 289 Tabelle 68: Logistische Regression: Internetweiternutzung3 (T3) ( Anhang) Modellzusammenfassung Schritt 1 -2 Log-Like lihood 52,841 Cox & Snell R-Quadrat ,334 Nagelkerkes R-Quadrat ,454 2 53,191 ,330 ,448 3 54,220 ,318 ,432 4 56,575 ,289 ,393 Haupterhebung: Längsschnitt Abbildung 23: Selbstwirsamkeitserwartung KONT (Anhang) Selbstwirksamkeit KONT T1 und T3 33 32 31 95% CI 30 29 28 N= 65 65 SWE t1 SWE t3 Wertebereich: 10-40 KONT: p = 0,06 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben; n = 69 Anhang 290 Abbildung 24: Selbstwirksamkeitserwartung INTlang (Anhang) Selbstwirksamkeit INTlang T1 und T3 34 32 30 95% CI 28 26 24 N= 25 25 SWE t1 SWE t3 Wertebereich 10-40 INTlang: p = 0,16 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben, n = 25 Abbildung 25:Selbstwirksamkeitserwartung INTkurz (Anhang) Selbstwirksamkeit zu T1 und T3 INTkurz 30 29 28 95% CI 27 26 25 N= 41 41 SWE t1 SWE t3 Wertebereich 10-40 p = 0,85 (ns.) t-Test für gepaarte Stichproben, n = 41 Anhang 291 Abbildung 26: Kontrollüberzeugung KONT (Anhang) Kontrollüberzeugung KONT T1 und T3 28 27 26 25 24 23 95% CI 22 21 Mittelwert 20 N= 65 65 kkgiFB1 65 65 kkgpFB1 kkgiFB3 kkgpFB3 kkgi = Internalität ; kkgp = soz. Externalität FB1 = T1 ; FB3 = T3 / Wertebereich: 7-42 KONT: T1 zu T3: p > 0,05, ns. kkgi und kkgp (t-Test für gepaarte Stichproben), n = 69 Abbildung 27: Kontrollüberzeugung INTlang (Anhang) Kontrollüberzeugung INTlang T1 und T3 28 26 24 95% CI 22 20 18 N= 25 25 25 25 kkgiFB1 kkgiFB3 kkgpFB1 kkgpFB3 kkgi= Internalität ; kkgp= soz. Externalität FB1 = T1 ; FB3 = T3 / Wertebereich: 7-42 INTlang: T1 zu T3: kkgi: p > 0,05, ns.; kkgp: p = 0,01** (t-Test für gepaarte Stichproben), n = 25 Anhang 292 Abbildung 28: Kontrollüberzeugung INTkurz (Anhang) Kontrollüberzeugung zu T1 + T3 INTkurz 28 26 24 95% CI 22 20 18 N= 40 40 40 40 kkgiFB1 kkgiFB3 kkgpFB1 kkgpFB3 kkgi: Internalität, kkgp: soz. Externalität FB1=T1, FB3=T3; Werte: 7-42 INTkurz: T1 zu T3: kkgi: p = 0,001***, kkgp: p = 0,002** (t-Test für gepaarte Stichproben), n = 41 Abbildung 29: Lebensqualität global der Untersuchungsgruppen (Anhang) EORTC QoL global t1 und t3 80 70 60 95% CI QoL zu t1 QoL zu t3 50 N= 69 69 KONT 25 25 INTlang 40 INTkurz Globaler Gesundheitsstatus p > 0,05, Wilcoxon-Test 40 Anhang 293 Abbildung 30: Funktionsskalen EORTC KONT (Anhang) EORTC Funktionsskalen zu t1 und t3 KONT, n=68 100 90 80 95% CI 70 60 50 40 N= 68 68 PFfb1 68 68 RFfb1 PFfb3 68 68 EFfb1 RFfb3 68 68 CFfb1 EFfb3 68 68 SFfb1 CFfb3 SFfb3 PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F. CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100) RF: p = 0,004**, CF: p = 0,01** EF: p = 0,008**, (Wilcoxon-Test) Abbildung 31: Funktionsskalen EORTC INTlang (Anhang) EORTC Funktionsskalen zu t1 und t3 INTlang, n=24 100 90 80 95% CI 70 60 50 N= 24 24 PFfb1 24 24 RFfb1 PFfb3 24 24 EFfb1 RFfb3 24 24 CFfb1 EFfb3 24 SFfb1 CFfb3 PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F. CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100) Alle Subskalen getestet nach Wilcoxon: ns. 24 SFfb3 Anhang 294 Abbildung 32: Funktionsskalen EORTC INTkurz (Anhang) EORTC Funktionsskalen zu t1 und t3 INTkurz, n=41 100 90 80 95% CI 70 60 50 40 N= 41 41 PFfb1 41 41 RFfb1 PFfb3 41 41 EFfb1 RFfb3 41 41 CFfb1 EFfb3 41 41 SFfb1 CFfb3 SFfb3 PF: körperliche F., RF: Rollenf., EF: emotionale F. CF: kognitive F., SF: soziale F. (Werte: 0-100) CF: p = 0,04*, SF: p = 0,01** (Wilcoxon-Test) Tabelle 69: Logistische Regression: Aktivitäten 1 (Anhang) Variablen in der Gleichung Schritt a 1 Schritt a 2 Schritt a 3 ALTERY Regressions koeffizientB ,031 Standard fehler ,025 Wald 1,468 SOZIND3 ,127 ,703 1,340 Konstante ALTERY 1 ,226 Exp(B) 1,031 ,033 1 ,857 1,135 ,626 4,588 1 ,032 3,819 -2,369 2,504 ,895 1 ,344 ,094 ,029 ,024 1,475 1 ,225 1,030 1,371 ,603 5,177 1 ,023 3,940 -2,023 1,608 1,583 1 ,208 ,132 INT_LANG 1,079 ,543 3,950 1 ,047 2,943 Konstante -,098 ,256 ,147 1 ,701 ,906 INT_LANG INT_LANG Konstante df a. In Schritt 1 eingegebene Variablen: ALTERY, SOZIND3, INT_LANG. Sig. Anhang 295 Tabelle 70: Logistische Regression: Aktivitäten 2 (Anhang) Omnibus-Tests der Modellkoeffizienten Schritt Schritt 1 a Schritt 2 a Schritt 3 Chi-Quadrat 5,818 df Sig. 3 ,121 Block 5,818 3 ,121 Modell 5,818 3 ,121 Schritt -,033 1 ,857 Block 5,786 2 ,055 Modell 5,786 2 ,055 Schritt -1,513 1 ,219 Block 4,273 1 ,039 Modell 4,273 1 ,039 a. Ein negativer Wert für Chi-Quadrat zeigt an, daß das Chi-Quadrat der vorherigen Stufen abgenommen hat. Tabelle 71: Logistische Regression: Aktivitäten 3 (Anhang) Modellzusammenfassung Schritt 1 -2 Log-Like lihood 108,653 Cox & Snell R-Quadrat ,068 Nagelkerkes R-Quadrat ,090 2 108,686 ,067 ,090 3 110,198 ,050 ,067 Anhang 296 9.7 Vorträge, Veröffentlichungen und Posterpräsentationen zum Thema der Arbeit 9.7.1 Vorträge und Präsentationen Kollegiatin des DFG-Graduiertenkollegs: „Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung“ in Berlin in diesem Rahmen: verschiedene Posterpräsentationen, Vorträge und Berichte über das Promotionsvorhaben Moderationstätigkeit (z. B. Prof. Dr. Ilona Kickbusch, Yale University, USA) Teilnahme an der Arbeitsgruppe „Integrierte Versorgung“, Tagungsorganisation Vortrag zum Promotionsvorhaben in der Abteilung „Versorgungssystemforschung und Qualitätssicherung in der Rehabilitation“ von Herrn Prof. Dr. Werner MüllerFahrnow, Humboldt Universität zu Berlin (07/2000) Posterpräsentation „Internet-Training for Breast Cancer Patients during Oncologic Rehabilitation. A Possibility of Enhancing Health Promotion?” auf dem “World Congress of High-Tech Medicine”, Hannover 10/2000 Vortrag “Internetschulungen für Brustkrebspatientinnen im Rahmen der stationären onkologischen Rehabilitation” auf dem 10. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Halle, 03/2001 Vortrag „Wissen gegen Angst – Patienten im Internet“ auf der Tagung „Krebs und Hoffnung“ der Landesarbeitsgemeinschaft onkologische Versorgung Brandenburg e. V. (LAGO), Potsdam, 07/2001 Vorträge zum Promotionsvorhaben im Rahmen von Veranstaltungen und Tagungen im Reha-Zentrum Lübben: Selbsthilfe-Tagung „Selbsthilfe per Internet – die Zukunft?“ (11/1999) Tagung „Reha-Innovativ“ (11/2000) Projektvorstellung „Aktive Genesung“ mit leitenden Ärzten der BfA (01/2001) Anhang 297 Diverse Projektvorstellungen im Rahmen von Ärztefortbildungen im RehaZentrum Lübben Projektpräsentation im Rahmen eines Seminars zum Thema „Selbsthilfe“ des Instituts für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt Universität zu Berlin (Leitung: Dr. S. Kirschning) 02/2003 Vortrag „Gesundheitsinformationen via Internet – Eine explorative Untersuchung mit Brustkrebspatientinnen in der stationären Rehabilitation“ auf dem 12. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Bad Kreuznach 03/2003 Posterpräsentation „Das Internet als Bestandteil der onkologischen Rehabilitation von Brustkrebspatientinnen“ auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP) in Greifswald 09/2003 Posterpräsentation „Internettrainings in der onkologischen Rehabilitation: Eine mögliche Stärkung des Empowerments für Brustkrebspatientinnen?“ auf dem 13. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquium in Düsseldorf 03/2004 9.7.2 Veröffentlichungen Lampe, B. (2000). Medizinische Rehabilitation bei an Brustkrebs erkrankten Frauen; in: Clio, Nr. 50, Jahrgang 25, 05/2000 Graduiertenkolleg „Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung“, Arbeitsgruppe Integrierte Versorgung (Hrsg.) (2000): Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen – von der Konzeption zur Umsetzung; Veröffentlichungsreihe des Berliner Zentrum Public Health, Berlin Lampe, B.; Bücher J.C.; Müller-Fahrnow, W. (2001): Internetschulungen für Brustkrebspatientinnen im Rahmen der stationären onkologischen Rehabilitation; in: VDR (Hrsg.). 10. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis; DRV-Schriften, Band 26, Frankfurt am Main (Abstract) Lampe, B.; Müller-Fahrnow, W.; Rosenbrock, R.; Seewald, B. (2002): Wissen gegen Angst – Patienten im Internet; in: Reiners, Hartmut (Hrsg.): Krebs und Hoffnung, Vechta: Geest Verlag Anhang 298 Lampe, B.; Bücher, J.C.; Müller-Fahrnow, W. (2003): Gesundheitsinformationen via Internet – Eine explorative Untersuchung mit Brustkrebspatientinnen in der stationären Rehabilitation; in: VDR (Hrsg.): 12. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Rehabilitation im Gesundheitssystem; DRV-Schriften, Band 40, Frankfurt am Main (Abstract) Mitarbeit am Gutachten des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (2003): Finanzierung, Nutzerorientierung und Qualität, Bonn (zum Thema „Qualitätssicherung medizinischer Internetseiten“ im Auftrag von Herrn Prof. Dr. Rolf Rosenbrock, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung) Lampe,B. / Bücher, J.C. / Müller-Fahrnow, W. (2004): Internettrainings in der onkologischen Rehabilitation: Eine mögliche Stärkung des Empowerments für Brustkrebspatientinnen?; in: VDR (Hrsg.). 13. Rehabilitationswissenschaftliches Kolloquium. Selbstkompetenz – Weg und Ziel der Rehabilitation; DRV-Schriften, Band 52, Frankfurt am Main (Abstract)