Erlebnisobstwiese „Am Buschel“ - Regionalmanagement Ländlicher

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Erlebnisobstwiese „Am Buschel“ - Regionalmanagement Ländlicher
Projekttitel
Erlebnisobstwiese „Am Buschel“ im Stadtteil Raibach in Groß-Umstadt
Träger/ Antragsteller
Magistrat der Stadt Groß-Umstadt;
Bürgermeister Joachim Ruppert
Markt 1
Tel. (06078) 781201
E-Mail: [email protected]
Codeziffer Finanztabelle:
Projektkennziffer im REK: -Leitprojekt Nr.:
Förderrichtlinien-Ziffer:
--
323
2.4.9
Projektbeschreibung bearbeitet von:
Hiltrud Knöll
stellvertr. Fachbereichleitung
FB5 Planen, Bauen, Umwelt
Magistrat der Stadt Groß-Umstadt
Markt 1
64823 Groß-Umstadt
Tel.: 06078/781216
Fax: 06078/781 226
e-mail: [email protected]
Stand der Beschreibung:
01.10.09
Projektbeschreibung mit folgenden Punkten:
1. Ausgangssituation
Das Streuobstgebiet „Buschel“ liegt innerhalb der naturräumlichen Untereinheit der „Kleinen
Bergstraße“ im Naturraum Reinheimer Hügelland südöstlich des Stadtteils Raibach. Der nord- /
nordwestlich ausgerichteten Hangs ist mit ca. 8 ha eines der größten zusammenhängenden
Streuobstgebiete im Landkreis Darmstadt-Dieburg.
Der „Buschel“ ist Bestandteil des Biotopverbundes im Landschaftsplan der Stadt Groß-Umstadt
(BFL: 2001) und gehört zu den besonders geschützten Biotopen nach hessischem
Naturschutzrecht, er liegt im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald.
Der „Buschel“ ist leicht zu Fuß vom Ort aus zu erreichen. Der Hauptweg ist asphaltiert und mündet
in den nahe gelegenen Wald in die sog. Frankfurter Straße, einem historischen Handelsweg, der
von Groß-Umstadt zum Breuberg führt.
Die kleinparzellierten Grundstücke sind auf viele Eigentümer verteilt. Der Zustand von Bäumen und
Wiesen reicht von intensiver bis extensiver Pflege, es gibt Tendenzen zur Verwilderung ebenso wie
gut gepflegte Stücke mit vereinzelten Nachpflanzungen von jungen Obstbäumen. Die meisten
Grundstücke befinden sich in langjährigem Familien-besitz, einige wurden bereits verkauft.
Ganzjährig bieten die Obstwiesen den Dorfbewohnern von Raibach sowie Erholungs-suchenden
aus der Region eine attraktive ruhige Umgebung mit schönen Ausblicken und einer bunten
Pflanzen- und Tierwelt. Die Obstblüte im Frühling und die rot leuchtenden Apfelbäume zur Erntezeit
sind zweifellos Höhepunkte jeder Saison.
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Im Rahmen der Teilnahme der Raibacher Dorfgemeinschaft am Wettbewerb „Unser Dorf hat
Zukunft“ (2006) entstand die Idee, sich intensiv um die Erhaltung und Entwicklung des
Streuobstgebietes zu kümmern. Der Ortsbeirat Raibach mit der Ortsvorsteherin Frau Andrea
Fischer initiierte gemeinsam mit der Stadt Groß-Umstadt ein erstes Arbeits-gruppentreffen mit
beteiligten Verbänden und Behörden. Es folgte eine Auftaktveran-staltung mit allen Eigentümern
und Interessierten, zu der Herr Heiko Fischer aus Kronberg über das Projekt Erlebnisobstwiese im
Taunus berichtete. Die anschließende Fahrt nach Kronberg begeisterte die Teilnehmer und die Idee
für ein vergleichbares Projekt am „Buschel“ war geboren.
2.
Ziele / erwartete Wirkungen
Mit der Erlebnisobstwiese wird ein öffentlicher Begegnungsraum in der freien Natur geschaffen,
durch den Zusammenarbeit und Nachbarschaftshilfe im Obstwiesengebiet gefördert wird. Dies trägt
zur langfristigen Sicherung der ökologisch wertvollen Kultur-landschaft bei. Der „Buschel“ ist ein
Baustein der Route der Regionalgärten im „Regionalen Entwicklungskonzept“. Die Ziele im
Einzelnen:
Identitätsstiftende Gemeinschaftsbildung im Ort;
Erhaltung und Entwicklung des Streuobstgebietes „Buschel“ als traditionsreicher
Kulturlandschaftsraum, ökologisch wertvolles Biotop und Erholungsgebiet mit örtlicher und
regionaler Bedeutung;
Erhaltung der genetischen Potentiale alter Obsbaumsorten, auch im hinblick auf die
Klimaanpassung;
Weitergabe von tradiertem Wissen um Kultur, Pflege, Ernte und Verwertung;
Erlebnis- und Lernraum für Kinder und Jugendliche in der freien Landschaft.
Zielgruppen dieser Erlebnisobstwiese sind im Besonderen die Raibacher Bevölkerung, Eigentümer
und Nutzer von Gärten, Erholungssuchende aus Groß-Umstadt und Umgebung sowie Kinder- und
Jugendliche aus der gesamten Region.
3. Projekterläuterung/ einzelne Maßnahmen
Die Erlebnisobstwiese wird ein Kern des Gesamtprojektes sein. Als Treffpunkt wird das ortsnahe
Grundstück mit einem „Apfelhaus“ als Schutzhütte zum Ort der Begegnung und Kommunikation.
Eine Arbeitsgruppe aus Dorfbewohnern wird mit Informations- und Aktivitätsangeboten weitere
Mitmacher werben.
Fachgerechtes Schneiden der Bäume, mähen der Wiese, bestimmen der Obstsorten mit Hilfe eines
Pomologen, die gemeinsame Apfelernte, das Keltern und einkochen des Obstes gehören zu den
wiederkehrenden Arbeiten im Projekt, die gemeinschaftlich organisiert werden sollen. Feste und
Vorträge, Austellungen und naturkundliche Führungen zusammen mit den Naturschutzverbänden
BUND und NABU, dem Oden-wald-Klub oder dem am Ort wohnenden Förster ergänzen das
Jahresprogramm. Baumpatenschaften können junge Familien oder interessierte Neu-Einwohner
zum Mitmachen gewinnen.
Das Projekt ist mit weiteren örtlichen und städtischen Maßnahmen wie den „Kuckucks- wegen“ in
Raibach, dem Geopunkt „Am Knoß“, und dem Walderlebnispfad „Am Hainrich“ vernetzt. Aktivitäten
können gemeinsam mit dem Museumsverein Gruberhof, dem Obst- und Gartenbauverein, dem
Imkerverein oder dem Weinbauverein gestaltet werden.
4. Einfügen in das REK
Wie bereits in Punkt 2 ausführlich dargestellt, entspricht das Vorhaben sowohl dem Leitbild S. 57 f.,
und den Handlungsschwerpunkten „Bildung und Kultur“ und „Tourismus und Freizeit im Stadt-LandDialog“ S. 66 f.) als auch den strategischen (S.61) und operationellen Zielsetzungen im
Maßnahmenteil „Erhaltung und Verbesserung des ländlichen Kulturerbes“ (S. 82 f).
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5. Kosten und Finanzierung
a) investiv:
Grunderwerb
Für das Projekt „Erlebnisobstwiese“ möchte die Stadt Groß-Umstadt das Grundstück Gemarkung
²
²
Raibach Flur 3 Nr. 355 mit 1.509 m erwerben und das benachbarte Grundstück 356 mit 1.029 m
²
zunächst pachten. Die zusammenhängenden Grundstücke mit 2.538 m befinden sich, vom Dorf
kommend, gleich zu Anfang des Streuobstgebietes oberhalb des Fußballplatzes und sind zu Fuß
auch vom Kindergarten oder von der alten Schule in 5 bis 10 Minuten zu erreichen.
Grunderwerb + Nebenkosten
€
Klimagerechtes Apfelhaus:
Als Schutzhütte, Informationsstand, Verkaufsstand, Lagerraum und Treffpunkt ist geplant, ein
Apfelhaus zu bauen. In einer Stehgreifaufgabe der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur,
Professor Manfred Hegger, sind verschiedene Modelle für dieses Apfelhaus entwickelt worden. Die
TU Darmstadt hat einen Projektantrag an die Stadt gestellt, in dem sie den ausgewählten Entwurf,
das Modell „Flip-Box“ zur Realisierung beantragt und die Ausarbeitung des Entwurfes gemeinsam
mit dem Klaranet-Projektteam als ein „Klimagerechtes Apfelhaus“ anbietet. (siehe Anlage
Projektantrag „Errichtung eines klimagerechten Apfelhauses“).
Baukosten
Baunebenkosten, incl. Betreuung durch TUD
€
€
Interaktiver Erlebnisbereich
Das Naturschutzzentrum Hessen bietet verschiedene Erlebnisbereiche an, wie Klappapfel,
Klappschilder, Holzstapel mit Informationsschildern, Schiebespiel, Drehspiel.
Konzeption und Beratung durch
das Naturschutzzentrum Wetzlar
5 interaktive Stationen
€
€
(s. Anlage Angebot des Naturschutzzentrums Hessen vom 10.06.2009)
Trockenmauer, Kinder-Garten, Insektenhotel
Material- und Logistikkosten
€
Pflegegemeinschaft für den gesamten Buschel
Gemeinsame Anschaffung eines Kleintraktors mit
€
Mähwerk
b) Betrieb jährlich:
€/a
Pacht
Werbematerialien, Broschüren, Internetseite,
Veranstaltungskalender, etc.
€/a
Schnittlehrgänge, 4Tage pro Jahr, ohne Teilnehmergebühr
€/a
Förderung von Neuanpflanzungen mit NABU
€/a
Gegenfinanzierung über Einnahmen z.B. aus dem jährlichen Kelterfest möglich
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8. Gesamtkosten:
a) investiv:
€
+MwSt 19%
€
Grunderwerb
€
Summe investiv
€
b) jährlich
€
Summe auf 10 Jahre
€
6. Weitere beteiligte Akteure
AG „Unser Dorf hat Zukunft, BUND und NABU, dem Odenwald-Klub
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