Erfahrungsbericht Université Laval, Québec (Québec) Canada
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Erfahrungsbericht Université Laval, Québec (Québec) Canada
Erfahrungsbericht Université Laval, Québec (Québec) Canada „Hiermit bestätigen wir, dass Sie für einen Austausch für das WS & SS im Austauschjahr 2011 an der Université Laval in Quebec, Kanada ausgewählt wurden.“ Diese Email werde ich wohl nie vergessen. Ich hatte im Vergabeverfahren meine Wunschuni erhalten und freute mich riesig auf den Auslandsaufenthalt. Bevor es allerdings losgehen konnte musste man sich neben der Empfehlung durch die TUM noch selbst an der Université Laval bewerben. Dafür brauchte man ein Portfolio, ein Motivationsschreiben und einen Nachweis für solide Französischkenntnisse (z.B. DELF-Diplom, Sprachkurse...). Ist man erst an der Uni angenommen, fängt das Organisieren erst richtig an. Um überhaupt in Kanada studieren zu können, benötigt man (bei einer Aufenthaltsdauer > 6 Monate) ein Visum. Für den Staat Québec muss man sich aber zusätzlich noch um das sogenannte CAQ kümmern. Hier die Links für Infos und zur Beantragung von Visum und CAQ: Infos: Visum: CAQ: http://www.working-holiday-visum.de/kanada/studentenvisum-kanada.html http://www.cic.gc.ca/english/information/applications/student.asp http://www.immigration-quebec.gouv.qc.ca/en/immigrate-settle/students/index.html Ich empfehle das Visum und das CAQ möglichst früh zu beantragen, da die Bearbeitung doch recht lange dauert und man ansonsten Probleme bei der Einreise in Kanada bekommen kann. Um euch schlaflose Nächte zu ersparen, eine wichtige Info: Auch ein Visum per Email ermöglicht die Einreise, nicht nur (wie mir gesagt wurde) das per Post zugestellte ! Kurz vor der Abreise, geht es dann ans Packen und je nach Länge des Auslandsaufenthaltes, wird es natürlich schwieriger und die klimatischen Bedingungen in Québec erleichtern es ja auch nicht gerade... Während der Sommer in Québec zwar ganz gut mit unserem vergleichbar ist, sind die bis zu - 45° im Winter, für deutsche Verhältnisse doch recht kalt ;) Doch keine Angst! Die Kälte dort ist recht trocken und wenn man sich warm einpackt, kann man das schon aushalten. Anfangs ist man nur etwas geschockt, wenn man auf die Temperaturanzeige schaut... In Québec angekommen (wir waren 3 Mädls aus meinem Studium) haben wir uns als erstes ein Taxi zu unserem Hostel genommen. Doch so einfach, wie wir uns das vorgestellt hatten, war das leider nicht. Der Taxifahrer wollte uns wohl gleich auf das Leben in Québec vorbereiten und hat uns im stärksten Québécois-Akzent versucht zu erklären wie viel uns die Fahrt kosten soll, doch vergeblich. „HILFE! Was ist das für eine Sprache!? Ich dachte in Québec sprechen die Leute französisch !?“ Es stellte sich dann heraus, dass es sich für die Strecke Flughafen-Innenstadt um einen festgelegten Tarif von ca 30 CAN $ handelt. Gleich vorab: der Dialekt ist zwar am Anfang nicht immer ganz einfach zu verstehen, man gewöhnt sich jedoch sehr schnell daran und schnappt auch den ein oder anderen Begriff auf ;) In unserem Hostel angekommen waren wir von der Reise und der neuen Situation ganz schön geschafft und sind sofort ins Bett. http://www.hihostels.com/dba/hostels-Auberges-de-Jeunesses-HI---Quebec-Aubergeinternationale-de-Québec-011013.fr.htm Die ersten Tage hat man die Zeitverschiebung schon ganz schön gemerkt, doch es half nichts, Wohnungssuche war angesagt. Direkt am Campus der ULAVAL gibt es zwar verschiedene Wohnheime, da sich die Architekturfakultät, aber nicht wie der Campus außerhalb, sondern direkt im Stadtzentrum befindet, kam das für mich nicht in Frage. Für alle die daran aber Interesse haben ist es wichtig zu wissen, dass man für die Gemeinschaftsküchen eigene Küchenutensilien braucht. Man muss jedoch nicht von zu Hause Teller, Tassen und ähnliches mitbringen, für so etwas hat man ja auch wirklich keinen Platz im Gepäck ;) man kann die „Kisten“ oft von anderen Studenten übernehmen. Beispielsweise auf StudiVZ findet man kleinere Gruppen der ULAVAL, wo man mit Studenten, die bereits in Québec studiert haben, Kontakt aufnehmen kann und wo manche auch ihre „Kisten“ zur Weitergabe anbieten. Um nach Wohnungen/Wgs zu suchen gibt es neben Aushängen im Supermarkt (damit habe ich jetzt weniger Erfahrungen gemacht) die Möglichkeit online zu suchen. Zum einen kann man auf der Seite der Uni, wie auf einem schwarzen Brett (Babillard) neben Wohnungen auch alles mögliche andere finden und zum anderen, gibt es noch die Seite kijiji, die ich wirklich nur empfehlen kann und über die ich meine Wg gefunden habe. http://www.babillard.ulaval.ca/babillard/?page=accueil http://quebec.kijiji.ca/f-immobilier-chambres-a-louer-colocs-W0QQCatIdZ36 Ich habe mir mit einer Québécoise in Limoilou eine Wohnung geteilt und kann nur raten mit Einheimischen zusammen zu wohnen. Wir haben uns sehr gut verstanden (also... als mein Französisch etwas besser war ^^) und ich wurde sogar an Weihnachten und zu größeren Festen zu ihrer super netten Familie eingeladen. Die Wgs, die ich in Kanada so gesehen habe, waren alle relativ groß, hatten einen extra Vorratsraum an der Küche und ein Wohnzimmer. Preislich würde ich bis 400 CAN$ bezahlen. Campus Tunnel-Kreuzung École d‘architecture Café d‘étudiants Zum Einstieg findet eine kleine Infoveranstaltung am Campus statt und man muss sich in die Kurse einschreiben, die man gerne belegen würde. Pro Semester kann man an der ULAVAL 15 Credits erreichen, die anschließend ins deutsche Notensystem umgerechnet werden. An der Architekturfakultät wurden für die verschiedenen Vorlesungen jeweils 3 und für die Entwürfe 6 ECTS vergeben. An der Architekturfakultät werdem am Anfang des Semesters die verschiedenen Entwurfsthemen vorgestellt, welche das ganze Semester lang bearbeitet werden sollen. Man gibt dann eine Reihenfolge an, welchen Kurs man am liebsten belegen würde und wird anschließend per Email benachrichtigt in welches Atelier man eingeteilt wurde. Die Aufgaben sind oft sehr frei gestellt, teilweise werden Wettbewerbe als Aufgabe bearbeitet oder auch Exkursionen veranstaltet. Als ich dort war, ist beispielsweise eine Ateliergruppe nach Tokio geflogen. Wenn man, besonders für den Anfang, gerne ein wenig Unterstützung hätte, kann man sich bei dem Buddy-Programm der ULAVAL anmelden, durch das einem ein kanadischer Student zugeteilt wird, der einem bei Problemen, Fragen... helfen soll. Da wir zu dritt in Québec angekommen sind und ich deshalb nicht ganz alleine war am Anfang, habe ich mich gegen dieses Angebot entschieden und kann es deshalb weder empfehlen noch davon abraten. Es kommt auch mit Sicherheit darauf an, wen man als Buddy erwischt ;) Um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, werden verschiedene Sprachkurse angeboten. Um sich in einen davon einzuschreiben, muss man online einen Einstufungstest ablegen, der einen dann in die verschiedenen Niveaustufen bzw. Themengebiete, wie Schrift, Grammatik und Sprache einteilt. Wenn man an einem der Sprachkurse teilnimmt, kann man recht leicht viele Leute kennenlernen und auch an den wöchentlichen Veranstaltungen der Sprachschule teilnehmen. Es werden verschiedene Fahrten organisiert, man geht gemeinsam (verbilligt) zu einem Football-Match der ULAVAL und vieles mehr. ULAVAL - McGill Cabane à sucre Chute Montmorency Am Anfang des Semesters muss sich auch jeder Student noch im Bureau d‘office um seinen Studentenausweis kümmern und für seine Krankenversicherung (Pflicht) bezahlen. Allgemein zum Leben in Québec und Nordamerika ist es von Vorteil sich eine Kreditkarte anzuschaffen. Dafür würde ich die DKB, eine Online Kreditbank oder die Deutsche Bank empfehlen, da diese Banken ein günstiges/kostenloses Abheben und Bezahlen ermöglichen. Wie auch in Deutschland gibt es in Québec verschiedene Supermärkte. Da ich von meiner Wohnung aus leichten Zugang zu mehreren Supermärkten hatte und Produkte des täglichen Bedarfs, besonders Milchprodukte, Obst, Gemüse und Hygieneprodukte doch meist teurer sind als in Deutschland, habe ich des Öfteren im Internet bzw. in Werbeblättern die Angebote und Preise verglichen. Einkaufs- und Shoppingtechnisch kann ich außerdem noch „Dollarama“ (in jeder Mall), „les escomptes lecompte“ (Base-Ville: Rue St. Joseph) und „Village des Valeurs“ (Secondhand, etwas weiter außerhalb) empfehlen. Das absolute Muss in Kanada ist „Tim Hortons“ ! Es gibt wirklich viel in und um Québec zu entdecken, für alle die auch mal weiter reisen wollen gibt es mehrere Busse, die meist recht billige Angebote haben. Beispielsweise die Fahrt von Montreal nach Toronto kostet mit MEGABUS nur zwischen 10 und 30 CAN$, der Orleans-Express zwischen Québec und Montreal ist mit ca 40 CAN $ einfache Strecke leider um einiges teurer. Des Weiteren ist Greyhound noch eine sehr bekannte Busgesellschaft mit der man Beispielsweise nach New York oder Boston fahren kann. Wenn es allerdings wie für mich noch weiter gehen soll und man nicht immer mit dem Bus fahren will, empfehle ich die Seite von expedia, über die man günstige Reiserouten finden kann. Ich bin so beispielsweise nach Vancouver und in die USA gereist. Insgesamt war mein Aufenthalt in Québec wirklich ein voller Erfolg und ich kann es nur jedem empfehlen, der sich traut auf Französisch zu studieren ;) Vor allem die Sprache sollte wirklich kein Hindernis sein! Nach nur drei Jahre Französischunterricht an der Schule habe ich schnell die Scheu vorm Sprechen verloren, konnte mich gut verständigen und habe mein Französisch stark verbessert. Québec ist auf jeden Fall einen längeren Aufenthalt wert ist, den man mit schönen Reisen noch interessanter und aufregender gestalten kann und ich werde gerne wieder dorthin reisen. Je me souviens Michaela Kern