Coimbra Studium 2013/14
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Coimbra Studium 2013/14
Seite 2 von 6 Da mein Studiengang sehr mit dem Studiengang an der Universidade de Coimbra übereinstimmt, hatte ich keine Probleme mit der Annerkennung meiner Kurse bzw. mit der Zustimmung meiner Studiengangkoordination zu meinem Learning Agreement. Auch die Zusage von der Gastuniversität erhielt ich relativ zügig nach meine Bewerbung. Bei weiteren Fragen an die Gastuniversität bekam ich zudem meist schnell hilfreiche Rückmeldungen. Angereist bin ich mit dem Flugzeug, allerdings habe ich in Coimbra auch Leute kennengelernt, die mit Auto angereist sind. Das dauert dann zwar relativ lange, ist aber praktisch, wenn man in Portugal rumreisen möchte oder mehr Gepäck als in den Flugzeugen zugelassen ist mitnehmen möchte. Die ersten Tage habe ich im Hostel la Serenata verbracht. Das Hostel ist sehr zu empfehlen, da es direkt hinter der Uni in der Altstadt liegt, zudem ist es sehr gut ausgestattet, sauber und das Frühstück ist für Hostelverhältnisse auch sehr gut. Das Personal ist sehr hilfsbereit, da sie uns u.a. auch bei der Wohnungssuche geholfen haben. Finanzierung des Auslandsstudiums/ Kosten vor Ort Finanziert habe ich mir das Auslandssemsester mit dem Erasmusstipendium sowie einem zusätzlichen Stipendium im Rahmen von Hamburglobal. Beise Bewerbungsverfahren sind natürlich ein administrativer Aufwand, jedoch hält sich dies durchaus im Rahmen, da die Finanzierung durch beide Stipendien relativ sicher ist, wenn man alle Bewerbungsunterlagen vollständig einreicht. Außerdem habe ich weitere finanzielle Unterstützung von meinen Eltern erhalten. Das Leben in Coimbra ist grundsätzlich wesentlich günstiger als in Hamburg. Man hat zwar kein Semesterticket, öffentliche Verkehrsmittel braucht man aber eigentlich auch gar nicht. Lebensmittel sind in der Regel günstiger, wenn man nicht unbedingt immer Mozarella und ähnliche ‚Luxuslebensmittel‘ zu sich nehmen möchte. Allerdings sind Kosmetikartikel oft teurer als in Deutschland, weshalb es sich lohnt doch erstmal das eigene Shampoo etc. mitzunehmen. Essen gehen ist in der Regel sehr günstig. Man bekommt in vielen Restaurants ein großes Gericht plus Vor- und Nachspeise, mit einem Weinchen dazu und einem Espresso danach für rund 10€. Es lohnt sich also, das ab und an mal auszunutzen. ;) Die Kosten für eine portugiesische Simkarte fielen weg, da man beim Erasmus Student Network (ESN) eine Karte von Vodafone umsonst bekommen hat, die problemlos in meinem deutschen Handy funktioniert hat. Die meisten Erasmusstudierenden haben aus diesem Grund Vodafone, weshalb es sich lohnt auch diese Simkarte zu nutzen. Zwar ist Vodafone nicht der günstigste Anbieter, allerdings kann man umsonst auf alle anderen Vodafonenummern anrufen und SMS verschicken. Bei der Associaҫao Academica de Coimbra Seite 3 von 6 (AAC) bekommt man alternativ eine Simkarte von Mosh geschenkt, da aber wenige in Coimbra Mosh nutzen ist Vodafone empfehlenswerter. Mosh lohnt sich allerdings in Lissabon. Unterbringung und Verpflegung In Coimbra gibt es verschiedene Möglichkeiten unterzukommen. Einmal gibt es Residências von der Uni, die aber eigentlich für portugiesische Studierende gedacht sind. Allerdings kriegt man da ab und an auch als Erasmusstudent einen Platz, wenn nicht alle Plätze an portugiesische Studierende vergeben wurden. Ein Zimmer dort kostet in der Regel zwischen 70 und 270 Euro (mehr Infos gibt es auch auf der Webseite der Uni). Coimbra ist eine sehr alte Studierendenstadt, weshalb es alteingesessene WGs (Repúblicas) gibt, in denen man sehr günstig wohnen kann (ca. 40 Euro), da die Mietverträge sehr alt sind. Jede República vertritt in der Regel bestimmte (hochschul-)politische Einstellungen. Viele Repúblicas sind beispielsweise gegen Praxe (man kann das als Anfangs- oder Aufnahmerituale bezeichnen die mit den Erstsemestlern durchgeführt werden). Es gibt zudem auch feministische und antiautoritäre Repúblicas und viele mehr. In den Repúblicas werden die Bewohner, soweit ich weiß, auch von den Kantinenlieferservicen mit Essen versorgt, so dass Essensversorgung quasi im Mietpreis mit enthalten ist. Hier wohnen in der Regel eher portugiesische Studierende.. Ich selbst bin in Coimbra durch die Straßen gelaufen und habe so nach einer Wohnung gesucht. In der Regel hängen an den Häusern, in denen Zimmer frei sind Zettel mit einer Handynummer. Wenn man sich auf diese Weise ein Wohnung sucht, sollte man mit Mietkkosten zwischen 180 und 250 € inklusive Nebenkosten rechnen. Essen ist bei solchen Wohnungen natürlich nicht mit einbegriffen. Wenn man Lust hat in einem großen Haus mit Austauschstudierenden aus der ganzen Welt zusammen zu leben, dann ist das Castelo sicherlich der richtige Ort. Hier leben ca. 50 Studierende aus der ganzen Welt und die Mietkosten betragen so um die 200€ (meist unter 200€) plus eine Kaution von 50€. Die Ausstattung ist in anderen Häusern vielleicht besser, allerdings hat man nur hier eine einzigartig internationale Erfahrung. Achtung: Es könnte oft, abhängig vom Stockwerk in dem man wohnt, laut werden, weil dort natürlich auch viel gefeiert wird. Bezüglich Essenverpflegung habe ich meist mit meiner WG zu Hause gekocht, weil ich das Essen in der Mensa nicht so gut fand. Es ist allerdings recht günstig dort zu essen, denn das günstigste Gericht (was auch echt ausreichend ist) kostet 2,40€. Wenn ich Besuch hatte, dann bin ich auch gerne mal Essen gegangen, weil es wie gesagt sehr günstig in Portugal ist. Mein persöhnlicher Wohntipp: Es lohnt sich eine Wohnung in der Nähe des Praҫa da República zu suchen, weil der Platz praktisch DER Treffpunkt aller Studierenden ist. Zudem ist man dann in der Nähe der meisten Gebäude der Uni und Mensen und hat außerdem viele Seite 4 von 6 Möglichkeiten in kleinen Märkten nochmal schnell Essen oder eine Flasche Wein zu besorgen. Außerdem es gibt auch viele Restaurants und Bars dort. Meine Wohnung lag zwar nicht direkt in der Straße die vom Platz abgeht, da es dort wegen der vielen Parties oft laut werden kann, aber noch nah genug am Platz dran. Bezüglich Wohnungssuche etc. bekommt man allerdings auch sehr gute Unterstützung vom International Office bzw. dem Casa da Lusofania. Hier bekommt man jede Menge Tipps und gute Hinweise. Beim AAC bekommt man zudem für 1€ eine Liste mit Verfügbaren Zimmern, Wohnungen etc. Gastuniversität/ Gastinstitution Die Universität Coimbra ist eine sehr traditionsreiche Universität. Es war sehr spannend die Gebräuche der Studierenden kennenzulernen, denn manchmal hat man sich wie in einem kleinen Hogwarts gefühlt, wenn die Studierenden gerade zu Anfang der Vorlesungszeiten mit ihren langen Gewändern, ihren Uniformen, über den Campus liefen. Jede Fakultät hat zudem ihre eigene Farbe, ein eigenes Wappen und ein eigenes Lied. Aufgrund dieser Traditionen der Uni Unesco Weltkulturerbe geworden. Bezüglich der Lehre war das sehr stark von den Professoren abhängig. Es gab anspruchsvollere und weniger anspruchsvollere. Neu für mich war, dass die Kurse sehr sehr klein waren, denn wir waren immer so zwischen 5 und allerhöchstens 15 Studierende in den Seminaren. Dies kann jedoch auch daran gelegen haben, dass es sich bei mir um ein Masterprogramm gehandelt hat. Schön an der Universidade de Coimbra ist, dass sie sehr international ist und man somit die Möglichkeit hat sehr viele Leute aus den verschiedensten Ländern kennenzulernen. Dies wird zudem durch zahlreiche Erasmustreffen, die teilweise von der Universität zugehörigen Institutionen, wie der ESN, organisiert werden, erleichtert. Studentischer Alltag/ Freizeitmöglichkeiten Da ich nur Montags und Dienstags Vorlesungen hatte, habe ich nicht sonderlich viel Zeit an der Universität selbst verbracht und viele Dinge eher auf eigene Faust gemacht. Es gibt allerdings einen Hochschulsport, über den man auch alle Informationen entweder im Casa da Lusofonia bekommt oder wenn man einfach in den Erasmusgruppen bei Facebook fragt. Eine Freundin von mir hat dort viel bei der Leichtathletik gemacht. Außerdem gibt es eine Erasmus-Fußballgruppe, die jedes Semester ein Fußballturnier durchführt. Ansonsten lohnt es sich sicherlich, die vielen Reiseangebote der ESN und anderen Anbietern in Anspruch zu nehmen. Diese bieten oft merhmals im Monat verschiedenste Reisen für internationale Studierende an, um Portugal besser kennenzulernen. Portugal ist ein sehr schönes Land und es lohnt sich es zu erkunden. ;) Seite 5 von 6 Tipps zu vielen weiteren Freizeitmöglichkeiten in Coimbra bekommt man ansonsten in den zahlreichen Erasmusgruppen bei Facebkook. Zusammenfassung Ich hatte eine sehr schöne Zeit in Portugal und da die Lebenshaltungskosten dort im Vergleich zu Hamburg wesentlich niedriger sind, konnte ich vieles von dem übrigens Geld nutzen, um das Land und die Leute besser kennenzulernen. Coimbra lohnt sich auf jeden Fall, wenn man gerne viele Leute aus vielen verschiedenen Ländern kennenlernt, denn die Erasmuscommunity dort ist riesig und wird sehr von der Universität gefördert. Fotos/ weitere Anhänge Studierende in ihren Kutten bei der Praxe mit den Erstis. Das schönste Gebäude der Universidade de Coimbra: Die Rechtsfakultät.