Freies Wort vom 14.11.2013
Transcrição
Freies Wort vom 14.11.2013
ZELLA-MEHLIS Donnerstag, 14. November 2013 ZM1-1 Seite 13 Gedenken zum Volkstrauertag am Sonntag Sportler werben für ihre Heimatstadt Benshausen/Oberhof/ZellaMehlis – Eine Kranzniederlegung findet am Volkstrauertag, Sonntag, 17. November, um 10 Uhr am Denkmalplatz in Benshausen statt. Bürgermeister Thomas Keil lädt alle Bürger dazu ein, gemeinsam der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Im Ortsteil Ebertshausen ist die Kranzniederlegung etwa gegen 10.35 Uhr vorgesehen. Auch in Oberhof gibt es traditionell am Volkstrauertag eine Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Toten der beiden Weltkriege und die Opfer von Krieg und Gewalt in der Welt. Bürgermeister Thomas Schulz sowie interessierte Bürger finden sich um 10 Uhr auf dem Waldfriedhof ein. In Zella-Mehlis treffen sich Mitglieder des Stadtrates und Bürgermeister Richard Rossel um 11 Uhr zum Gedenken auf dem Lerchenberg. Die Veranstaltung wird bereits seit 1990 gemeinsam von CDU-Stadtverband, der Fraktion und der Stadtverwaltung am Denkmal durchgeführt. Interessierte Bürger sind eingeladen, daran teilzunehmen. Zella-Mehlis – Identität der Bürger mit ihrer eigenen Stadt stiften oder vertiefen, ist nach eigenen Angaben ein großes Anliegen der Stadtverwaltung. Unter dem Titel „Zella-Mehlis – das sind wir!“ sind bereits Aktionen, wie zum Beispiel die Bus-Werbung, auf den Weg gebracht worden. Neueste Idee: „Nun setzt die Tourist-Information unter dem Motto ‚ZellaMehlis ist meine Stadt, weil…‘ Referenzen erfolgreicher Wintersportler als Verbundenheitsbekundungen im Internet auch für die Tourismuswerbung ein“, erläutert Gabriele Schneider, Fachdienstleiterin Tourismus, die jüngste Aktion. Den Anfang machen mit persönlichen Zitaten sechs junge Erfolgsathleten aus den Bereichen Langlauf, Nordische Kombination, Rodeln und Biathlon, wie Tino Edelmann, Andi Langenhan, Victoria Carl, Martin Weisheit, Franz Göring und Laura Hengelhaupt. Sie sagen, warum Zella-Mehlis eben auch eine Sportstadt ist. Weitere Ergänzungen von Aktiven anderer Sportarten sind jederzeit möglich und willkommen, hieß es bei der Stadt weiter. ————— www.tourismus.zella-mehlis.de Wir gratulieren in Zella-Mehlis: Johanna Bickel zum 85., Irmgard Renner zum 88., Helga Müller zum 75., in Oberhof: Frieda Rothkamm zum 89., in Benshausen: Wolfgang Sturm zum 71., in Schwarza: Günter Blum zum 72. Geburtstag recht herzlich. In Kürze Büchertheke heute zum sagenhaften Rennsteig Zella-Mehlis – Holger Elias ist am heutigen Donnerstag in der Stadtund Kreisbibliothek zur beliebten Veranstaltungsreihe „Büchertheke“ zu Gast. Es geht um das Thema „Sagenhafter Rennsteig“. Beginn ist um 15 Uhr. Für Bibliotheksbenutzer ist der Eintritt frei, Gäste zahlen einen Euro. Online-Shop für Souvenirs aus Oberhof Oberhof – Die Kollektion mit Mützen, Schals oder Shirts aus Oberhof kann jetzt auch über einen OnlineShop gekauft werden. „Nachdem wir in den vergangenen Monaten und Jahren Hunderte Anfragen diesbezüglich hatten, ist nun auch unser Shop unter www.oberhof-shop.de erreichbar“, teilte Enrico Heß, Geschäftsführer der Tourismus GmbH, mit. Neben den Fanartikeln und Souvenirs sind auch Weltcuptickets für die bevorstehenden Spitzensportveranstaltungen wie Tour de Ski oder Biathlon zu haben. Auch der neue, universell einsetzbare Oberhofgutschein könne übers Internet bestellt werden, so Heß. Geparktes Auto machte sich selbstständig Zella-Mehlis – Ein 58-Jähriger hatte am Dienstag, 15.15 Uhr, seinen Peugeot auf einem Parkplatz in der Rathausstraße nach dem Parken nicht ausreichend gesichert. Da der Parkplatz leichtes Gefälle aufweist, setzte sich der Peugeot selbstständig in Bewegung und rollte gegen einen geparkten VW Passat. An beiden Fahrzeugen entstand nach Angaben von Polizeisprecher Fred Jäger Sachschaden in Höhe von rund 900 Euro. Ihre Zeitung vor Ort Lokalredaktion Suhl/Zella-Mehlis Zuständige Redakteure für die Region Zella-Mehlis: Heike Jenzewski, Beate Kiesewalter-Henkel, Friedrich-König-Str. 6, 98527 Suhl Tel. (0 36 81) 79 24 45, Fax (0 36 81) 79 24 35 E-Mail: [email protected] Lokalsport Suhl/Zella-Mehlis: Schützenstraße 2, 98527 Suhl Tel. (0 36 81) 85 12 22, Fax (0 36 81) 85 12 11 E-Mail: [email protected] Leserservice (Abo, Zustellung): Tel. (0 36 81) 8 87 99 96 E-Mail: [email protected] Anzeigenservice für Privatkunden: Tel. (0 36 81) 8 87 99 97 Service-Fax: (0 36 81) 8 87 99 98 Anzeigenservice für Geschäftskunden: Tel. (0 36 81) 79 24 23, Fax (0 36 81) 72 83 84 Die Stadträte und mehr als 20 Bürger verfolgten am Dienstagabend im großen Ratssaal die Präsentation der Studienergebnisse „Eine lebendige Gesellschaft als Ziel der Kommunalpolitik“. Wissenschaftler der TU Ilmenau hatten diese im Sommer in Zella-Mehlis durchgeführt. Fotos (2): frankphoto.de Identifikation wirkt Abwanderung entgegen Eine erste Auswertung der Studie „Lebendige Gesellschaft als Ziel der Kommunalpolitik“ nahm am Dienstag im Stadtrat der Ilmenauer Wissenschaftler Prof. Dr. Jens Wolling vor. Von Heike Jenzewski Zella-Mehlis – Die Besucherstühle im großen Ratssaal waren besetzt. Einige von denen, die per Zufallsprinzip für die Teilnahme an der Studie im Sommer ausgewählt worden waren und den Fragebogen ausgefüllt hatten, interessierten sich jetzt für erste Ergebnisse. Jens Wolling, Leiter des Institutes für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau, stellte sie im Beisein seiner Mitarbeiterin Anne Schubert in einer Präsentation vor. Er geht davon aus, dass die Stadt die Studie noch im Detail auswerten und zahlreiche Schlussfolgerungen daraus ziehen wird. Als Ausgangspunkt für die Befragung der Einwohner führte Wolling den demografischen Wandel in Gestalt des Geburtenrückganges und von Abwanderung an. Vor diesem Hintergrund sollte geklärt werden, welche Faktoren bewirken, dass sich die Menschen mit ihrer Stadt identifizieren und was sie demzufolge zum Bleiben bewegt. Sehr positiv bewertete der Institutsleiter den Rücklauf der Fragebögen von mehr als 50 Prozent. Das sei ein „sehr, sehr schönes Ergebnis“. Überrascht habe ihn, dass 45 Prozent der Teilnehmer an der Studie Zugezogene sind. Deutlich mehr ältere Personen hätten sich beteiligt, nämlich 69 Prozent ab 46-Jährige und 31 Prozent 15- bis 45-Jährige. Erstaunt habe ihn außerdem, so Jens Wolling, dass 60 Prozent derjenigen, die die Fragebögen ausfüllten, nicht in Zella-Mehlis arbeiten. Obwohl es in der Stadt ja viele Arbeitsplätze gäbe. „Das bedeutet ja, dass auch viele Auswärtige hier arbeiten, aber sich nicht entschließen können, nach Zella-Mehlis zu ziehen. Das ist ein interessantes Potenzial.“ Genug Feste in der Stadt Im Folgenden präsentierte Wolling einige Ergebnisse der Befragung. So stellte die überwiegende Mehrheit der Befragten fest, dass die Vereine in der Stadt den Zusammenhalt fördern und eine wichtige Rolle spielen. Nur Studienleiter Jens Wolling. jeder Fünfte meint allerdings, dass es auch außerhalb der Vereine genügend Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gibt. Aber auch die Vereine blieben nicht ohne Kritik: 42 Prozent der Studienteilnehmer stellten fest, dass sie nicht sehr offen sind und zu sehr im eigenen Saft schmoren. Ein gutes Zeugnis stellten die Zella- Mehliser den Festen in ihrer Stadt aus. Da gäbe es „gerade genug“, befanden gut zwei Drittel. Nur acht Prozent gehen demnach „nie“ zu Festen. Jeder Zehnte besucht dagegen nie eine Gaststätte der Stadt, drei Viertel „ab und zu“, elf Prozent häufig. 17 Prozent der Befragten sagen, es gäbe „viel zu wenige“ Restaurants, ein Drittel empfindet das Angebot als „etwas zu wenig“, 39 Prozent als „gerade genug“. Auch das Einkaufsverhalten „in Wohnungsnähe“ fragten die Interviewer der TU Ilmenau ab. Zwölf Prozent der Zella-Mehliser gehen „nie“ in ihrem Umfeld einkaufen, gut ein Drittel immerhin „ab und zu“, knapp die Hälfte „häufig“. Mehr als die Hälfte der Bürger meint aber auch, dass es zu wenige Einkaufsmöglichkeiten in ihrer Nähe gibt. Besonderen Fokus legten die Wissenschaftler auf die Frage, wie stark sich die Bürger mit ihrer Stadt identifizieren und welche Faktoren dafür entscheidend sind. Immerhin jeder Fünfte gab an, dass er sich vorstellen kann, in den nächsten Jahren aus Zella-Mehlis wegzuziehen. Als „wegziehende Gründe“ wurden bei einem Drittel Ausbildung, Studium oder ein besserer Arbeitsplatz ausgemacht, bei anderen private Gründe wie Heirat und oder Gründung eines eigenen Haushaltes. „Bedrohliche Gründe“ sind unter anderem der Verlust des Arbeitsplatzes (19 Prozent), aber auch, dass es den Befragten in ZellaMehlis nicht mehr gefällt (zehn Prozent). Viele lesen Freies Wort Als wichtigste Informationsquellen gaben die Befragten Nachbarn und Freunde, den Stadtanzeiger, Ra- dio und Freies Wort (69 Prozent) an. Da jüngere und ältere Einwohner ein unterschiedliches Informationsverhalten haben, schlussfolgerte Jens Wolling, dass klassische Kommunikationswege, aber auch qualitativ gute Onlineangebote gleichermaßen ihre Berechtigung hätten. Beide seien notwendig, denn eine umfassende Information über alles, was die Stadt betrifft, sei ein grundlegender Identifikationsfaktor. Da das Gespräch unter Nachbarn ebenfalls als sehr wichtig erachtet wird, sieht Bürgermeister Richard Rossel den eingeschlagenen Weg als richtig an, in der Stadt Begegnungspunkte zu schaffen. Umfrage und Auswertung Mitarbeiter der Technischen Universität Ilmenau hatten im Sommer an 950 über das Einwohnermeldeamt zufällig ausgewählte Bürger ab 14 Jahren Fragebögen ausgegeben. Auf 12 Seiten waren Fragen zu 49 Themenkomplexen zu beantworten oder Thesen zu bewerten. Die Befragung fand zwischen dem 1. Juli und 2. August statt, mehr als 50 Prozent der ausgeteilten Fragebögen kamen ausgefüllt zurück. Bürgermeister Richard Rossel sicherte in der Stadtratssitzung zu, die Befragung und ihre Ergebnisse im Internet jedermann zugänglich zu machen. Am 21. November findet das 1. Kamingespräch statt, in dem sich Rossel unter anderem mit Jens Wolling, dem Leiter der Studie, über einige Aspekte der Befragung unterhalten will. Der Bürgermeister lud Interessierte dazu ab 18 Uhr ins Kaminbaustudio Kuhfittig ein. Werbung mit Sportprominenz. Schneekopf: Aussichtsturm geschlossen Gehlberg – Der Aussichtsturm auf dem Schneekopf bleibt wegen Krankheit bis zum 1. Dezember geschlossen. Das teile die Tourismusinformation in Gehlberg mit. Vom 2. Dezember an soll er aber wieder regulär öffnen. Die Turm-Aufsicht wird von den beiden SchneekopfvereinsMitgliedern Wolfgang Schramm und Bodo Henke im wöchentlichen Wechsel wahrgenommen. Nun ist der Dienstplan wegen Krankheit durcheinander geraten. Der Schneekopf-Turm ist die einzige Aussichtsplattform Thüringens, die den Gang über die 1000-Meter-Marke erlaubt. Die Öffnungszeiten für die Neue Gehlberger Hütte sind von der TurmSchließung nicht betroffen, heißt es in der Mitteilung der Gehlberger Touristiker weiter. Die Baude ist im November und Dezember täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Heiligabend ist geschlossen, Silvester von 10 bis 14 Uhr und Neujahr von 12 bis 17 Uhr geöffnet. Hauptstraße wird freigegeben Zella-Mehlis – Am Freitag, 12 Uhr, erfolgt die offizielle Verkehrsfreigabe der Hauptstraße. Die Sperrung im dritten Bauabschnitt bis Haus Nr. 72 wird damit wieder aufgehoben. Rossel erwartet Rücknahme der Media-Markt-Klage Im Rahmen der Stadtratssitzung gab Bürgermeister Richard Rossel eine Erklärung ab zum Vorstoß der CDU in Suhl und ZellaMehlis, die Klage Suhls gegen den Media-Markt zurückzunehmen. Zella-Mehlis – Auf den Beitrag „Rückzug der Klage als Brückenschlag?“ (Freies Wort vom 12. November) reagierte der Zella-Mehliser Bürgermeister mit großer Genugtuung. „Ich unterstütze und begrüße ausdrücklich die gemeinsame Initiative des Kreisverbandes Suhl sowie des Ortsverbandes Zella-Mehlis der CDU, von Marcus Kalkhake und Torsten Widder. Der Brückenschlag ist notwendig und für die Region außerordentlich wichtig. Es kommt darauf an, dass wir Politik für die Menschen und in ihrem Sinne machen und nicht das Gezänk ewig fortführen“, betonte Rossel. Hintergrund der Aktion der Christdemokraten und der Stellungnahme von Richard Rossel ist unter anderem ein Beschluss des Suhler Stadtrates vom 16. Oktober, mit dem OB Jens Triebel beauftragt wird, gemeinsam mit der Nachbarstadt eine Stellungnahme zum 2. Entwurf des Landesentwicklungsprogrammes Thüringen 2025 zu erarbeiten. Dieser und der Regionalplan legen fest, dass das „Mittelzentrum mit Teilfunktionen eines Oberzentrums Suhl/Zella-Mehlis ... als Wirtschafts- und Versorgungszentrum für den südlichen Teil der Planungsregion weiterentwickelt und seine oberzentralen Teilfunktionen gestärkt werden“ sollen. Dafür sei es notwendig, „die Kernstädte in ihrer Funktion als attraktive Versorgungs- und Dienstleistungsschwerpunkte“ zu profilieren und „in Ausgestaltung der Funktionsteiligkeit als höherstufiger zentraler Ort die Voraussetzungen zur Entwicklung von Industrie und Richard Rossel. Gewerbe, zentralen Versorgungsbereichen für den großflächigen Einzelhandel, Tourismus, Freizeit und Sport auf der Grundlage abgestimmter Konzepte“ zu gewähr- leisten, heißt es in dem Papier des Freistaates. Rossel hob besonders das Wort Kernstädte heraus, das Land gehe also auch in Zukunft von zwei eigenständigen Kommunen aus. Die Ruppbergstadt unterstütze in „jeder Weise“ die im Entwurf gemachten Aussagen zur Wichtigkeit der beiden Städte für die Region. Zella-Mehlis werde auch weiterhin seine Arbeit an diesen Zielen ausrichten. Rossel hob in diesem Zusammenhang die gemeinsame Verantwortung der beiden Kommunen für die gesamte Region Südwestthüringen hervor. Er nehme das Signal zur Verständigungsbereitschaft, das von der CDU ausging, sehr gern auf. Nun hoffe er, dass der Stadtrat in Suhl in der kommenden Woche auch noch auf Antrag der CDU den Beschluss fasse, die Verwaltungsklage gegen den Landkreis Schmalkalden-Meiningen bezüglich des Media-Marktes zurückzunehmen, sagte er in der Stadtratssitzung. Im Freies Wort -Gespräch wurdeRossel noch deutlicher: „Wenn der Suhler Stadtrat dem CDU-Vorschlag zustimmt, dann wird es eine gemeinsame Stellungnahme zum Landesentwicklungsplan geben; aber nur dann. Ich denke, die Stadträte können sich diesem Antrag nicht verschließen, weil er auf einer Empfehlung des Senats des Oberverwaltungsgerichtes fußt.“ Am 9. Oktober war der Senat zu einer mündlichen Verhandlung vor Ort im MediaMarkt. Dabei hatte der Vorsitzende Richter Hans-Peter Hüsch der Stadt Suhl nahe gelegt, ihre Klage zurückzuziehen. ski/bk