Schlaues Schloss und Satelliten-Peilung

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Schlaues Schloss und Satelliten-Peilung
Gewerbliche Schule Bad Mergentheim: Schüler für besondere Leistungen
ausgezeichnet und gewürdigt
Schlaues Schloss und Satelliten-Peilung
Vier Schüler der Gewerblichen Schule haben erfolgreich an Wettbewerben teilgenommen
(von links): Edeltraud Smolka, Holger Nique, Armin Beck, Maurice Offermann, Peter
Wöhrel, Hannes Zeihsel und Juliane Dörner.
© Katja Stephan
Kreative und schlaue Köpfe wurden an der Gewerblichen Schule in Bad Mergentheim
gefeiert.
Bad Mergentheim. Nehme ich mir freiwillig tagelang Zeit, um eine komplexe
Mathematikaufgabe zu lösen? Wie kann ich zu Hause eine Wetterstation nutzen? Was
brauche ich für den Bau einer klugen Brandmeldeanlage? Wie präsentiere ich ein intelligentes
Fahrradschloss möglichst kurzweilig? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigten sich vier
Schüler der Gewerblichen Schule Bad Mergentheim in den letzten Wochen äußerst
erfolgreich. In einer kleinen Feierstunde wurden sie für ihre besonderen Leistungen gelobt.
Juliane Dörner (TG 11) hatte im Rahmen von "Kreative Köpfe" zusammen mit einer Freundin
an einem intelligenten Fahrradschloss getüftelt und dieses hervorragend präsentiert. Die
beiden Schülerinnen haben ein Schloss entworfen, das mit einer Karte zu öffnen ist. Nach
einigen kleinen Rückschlägen ließ sich das Schloss mithilfe eines Zylinders von der Firma
Wittenstein endlich öffnen.
Seitdem müssen die beiden kreativen Köpfe ihre Fahrradschlösser nicht mehr manuell öffnen.
Die Zwei drehten im Vorfeld der Präsentation Filme und begeisterten die Jury mit ihrer
brillanten Darstellung, für die sie mit einem Sonderpreis geehrt wurden.
Als besonders kreativer Kopf erwies sich auch Maurice Offermann. Der Schüler der
Zweijährigen Berufsfachschule gewann bereits zum zweiten Mal einen Preis für seine
kreativen Ideen. Nachdem er im vergangen Jahr für seinen Müsliportionierer geehrt wurde,
gewann er nun den ersten Preis im Bereich Technik für seine Brandmeldeanlage. Zusammen
mit der Firma Bartec erarbeitete er eine Kombination aus Funkbrandmelder und
Schalterkasten, die im Ernstfall einfach den Strom abstellt. Neben der Jury von "Kreative
Köpfe" freute sich auch die Schulleitung, dass Maurice Offermann sein technisches
Verständnis nun in einer Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme weiter
ausbauen möchte.
Neben den beiden regionalen Gewinnern wurde mit Armin Beck ein Regionalsieger geehrt.
Der Abiturient hatte in der Vergangenheit ebenfalls erfolgreich am Wettbewerb "Kreative
Köpfe" teilgenommen und nun auch die Jury auf regionaler Ebene von seiner "Wetterstation
zuhause" überzeugen können.
Armin Beck erklärte: "Ich habe mich im Internet rumgetrieben und gelesen, dass die USA in
den 1970er Jahren analoge Wettersatelliten hochgeschossen haben, die unverschlüsselt sind."
Da in Europa alle entsprechenden Satelliten verschlüsselt sind, war sein Ehrgeiz geweckt. Der
angehende Informatiker Armin Beck modifizierte eine Software, damit er das analoge Signal
der alten Satelliten empfangen konnte. Täglich gebe es drei bis vier Satellitenüberflüge, deren
Daten er nun mit seinem Handy abrufen und auslesen könne, so Armin Beck weiter. Ende
Juni wird er seine Arbeit in Friedrichshafen am Bodensee einem größeren Publikum
vorstellen. Schon jetzt heißt es also Daumen drücken.
Schlussendlich konnte neben zwei lokalen und einem regionalen Sieger auch ein
Bundessieger geehrt werden. Hannes Zeihsel nahm erfolgreich an der Mathematik-Olympiade
teil und erreichte auf Bundesebene einen hervorragenden dritten Platz.
Der Schüler der 12. Klasse knobelte viele Tage über einer komplexen Aufgabe, die selbst
seine Mathematiklehrerin Susanne Kohlhagen ins Schwitzen gebracht hatte. Er erklärte, dass
er viele Stunden gerechnet und getüftelt habe, bis er endlich ein Ergebnis verbuchen konnte.
Als der Ehrgeiz einmal geweckt war, war aufgeben kein Thema mehr. Es galt nachzuweisen,
ob es sich bei einer komplexen Zahl um eine Primzahl handle oder nicht.
Schulleiterin Edeltraud Smolka freute sich zusammen mit ihrem Stellvertreter Peter Wöhrle,
sowie Abteilungsleiter Holger Nique über die außerordentlichen Leistungen der vier Schüler.
Alle waren sich einig, dass solche Leistungen weit mehr als Arbeit seien und betonten, sie
seien sowohl ein Plus in jedem Lebenslauf als auch eine überaus positive Erfahrung für einen
selbst.
© Fränkische Nachrichten, Mittwoch, 22.06.2016