PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
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PDF - Bund gegen Missbrauch der Tiere
Nr. 1 Februar 2002 DAS RECHT F REUNDE FÜRS DER TIERE L EBEN : HUNDE UND K ATZEN A US DEM TIERHEIM SKANDAL SCHÄCHTVERBOT GELOCKERT EIN JAHR RENATE KÜNAST: BILANZ FÜR DEN TIERSCHUTZ JAGD: DIE FORDERUNGEN DES BMT WER HILFT? TIERE IN NOT B UND GEGEN M ISSBRAUCH DER T IERE E .V. INHALT INHALT Inhaltsverzeichnis/Impressum Editorial: Auf ein Wort HUNDE UND KATZEN AUS DEM 2 3 TIERHEIM: Freunde fürs Leben 4 TIERSCHUTZPOLITIK AKTUELL 10 Verbot des Schächtens für Muslime gelockert BILANZ FÜR DEN TIERSCHUTZ Wie Tiere aus dem Heim Partner fürs Leben werden 12 Ein Jahr Renate Künast JAGDPOLITIK IN DEUTSCHLAND 13 BMT fordert Änderung des Jagdwesens TIERE IN NOT: 14 Wer hilft? BERICHTE DER GESCHÄFTSSTELLEN 15 LG Köln GSt. Norden LG NRW/Rheinl-Pf./Saarl LV Bremen LV Hamburg LV Niedersachsen LG Kassel RÜCKBLICK Tierschutzfeindliches Urteil aus Karlsruhe - Protestieren Sie mit dem BMT! 24 Die wichtigsten Tierschutz-Ereignisse 2001 Anschriften / Internetadressen der Geschäftsstellen 26 LITERATURTIPPS/VERMISCHTES 27 Beitrittserklärung 28 Impressum Das Recht der Tiere 1/2002 DAS RECHT DER TIERE Nr. 1/2002 2 Mitgliederzeitschrift des „Bund gegen Mißbrauch der Tiere e. V.“ Redaktion: Claudia Lotz, Jochen Prinz, Dr. Jörg Styrie, Hans Schroer Gestaltung: Andrea Sturm, Stefan Lotz Druck: Brendow PrintMedien, Moers Titelbild: Christine Steimer Anzeigen: Willy Passmann Hattinger Str. 837, 44879 Bochum Tel.: 0234 / 49 42 84 Übernahme von Artikeln, auch auszugsweise, nur mit Quellenangabe gestattet. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier. Der Bezugspreis der Zeitschrift „Das Recht der Tiere“ ist durch Mitgliedsbeiträge abgegolten. Auflage: 30 000 Stück Wesenstest zur Maulkorbbefreiung im Tierheim Köln-Dellbrück EDITORIAL AUF EIN WORT… Liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde! "50 TIERISCHE JAHRE" Sie halten unsere Mitgliederzeitschrift mit einem neuen Erscheinungsbild in den Händen. Doch werden Sie weiterhin die gewohnte Gliederung des Heftes in Schwerpunktthemen zu aktuellen Fragen des Tierschutzes sowie die Berichte aus unseren Geschäftsstellen wiederfinden. Bei der Überarbeitung des Heftes haben wir uns bemüht, Bewährtes und Neues so miteinander zu verknüpfen, dass das Lesen der Zeitschrift unseren älteren und jüngeren Mitgliedern in gleicher Weise Freude bereitet. Es würde uns freuen, wenn wir dieses Ziel erreichen konnten. Das Jahr 2002 ist für den Bund gegen Missbrauch der Tiere ein besonderes Jahr: Wir begehen unser 50-Jähriges Jubiläum! Dieses festliche Ereignis wollen wir in den nächsten Monaten gemeinsam mit Ihnen feiern. So sind für August und September verschiedene regionale Aktionen geplant, zu denen Sie über Ihre örtlichen Geschäftsstellen eingeladen werden. Schon jetzt dürfen Sie auf die nächste Ausgabe des RDT gespannt sein, in der wir Ihnen einen Rückblick über "50 tierische Jahre" geben werden. Besonders freuen wir uns, dass wir Dr. Claudia Ludwig, die Sie sicherlich aus vielen Tiersendungen kennen, als Schirmherrin für unser Jubiläum gewinnen konnten. Mehr wollen wir zunächst nicht verraten. Mit besten Grüßen Ihre Jutta Breitwieser Bundesvorsitzende Das Recht der Tiere 1/2002 Ein Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das tierfeindliche Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Schächten. Die Entscheidung, nach der nunmehr auch Muslime in Deutschland Tiere ohne Betäubung töten dürfen, ist eine unerträgliche Herabstufung des Tierschutzgesetzes. Das Urteil macht deutlich, welch geringen Stellenwert der Tierschutz gegenüber den vorbehaltlos gewährten Grundrechten wie der freien Religionsausübung hat. Um so wichtiger ist es, jetzt mit vereinten Kräften für die Aufnahme des Tierschutzes in die Verfassung zu kämpfen. Beteiligen Sie sich bitte an unserer aktuellen Protestkartenaktion. Fordern Sie mit uns die christlichen Parteien auf, ihre Blockadepolitik gegen die Staatszielbestimmung Tierschutz aufzugeben. Erinnern Sie die Politiker in persönlichen Schreiben daran, dass Tierschützer auch Wähler sind. 3 TITELTHEMA Das Recht der Tiere 1/2002 WENN SIE EINEN FREUND 4 Wer einem Hund oder einer Katze aus einem Tierheim ein Zuhause schenken möchte, hat ein spannendes Abenteuer vor sich. Wenn eine Katze mit sicherem Instinkt einen bestimmten Menschen unter den unzähligen Besuchern herausgefunden und mit ihrem besonderen Blick längst an sich gebunden hat oder eine Hundeschnauze behutsam die Hand des Jungen stupst, der nach mehreren Rundgängen durch den Hundetrakt seine Eltern immer wieder vor dieses eine Gehege führt, dann haben die solcherart gewählten Menschen hinterher oft das Gefühl, als seien sie selbst vom Tier adoptiert worden und nicht umgekehrt. Und dass diese Hunde und Katzen mit Vergangenheit, die von vertrauten Menschen bitter enttäuscht wurden, noch einmal zu inniger Treue und großer Hingabe an ihre neuen Bezugspersonen fähig sind, gehört zu den schönsten und bewegensten Erlebnissen im Tierschutz. Im folgenden Beitrag lesen Sie alles Wichtige rund um die so genannten "Second-Hand-Tiere". Welche Tiere gibt es in den Tierheimen? Woher kommen sie? Wann passt ein Tier zu mir? Wie kann ich den ersten Kontakt zu meinem Lieblingstier herstellen? Welche Informationen haben die Tierheimmitarbeiter über die abzugebenden Hunde und Katzen? Wie gestaltet sich die Eingewöhnungszeit des neuen Hausgenossen? Gibt es spezielle Probleme mit Tieren aus zweiter Hand? Was ist ein Schutzvertrag und warum die Abgabe der Tiere mit einer notwendigen Gebühr verbunden ist. So liebevoll sich die Tierheimmitarbeiter um die ihnen anvertrauten Tiere kümmern, wird doch eines immer wieder deutlich: Solange Menschen unverantwortlich mit Tieren umgehen, ihnen Kummer, Leid und Schmerzen zufügen, werden Tierheime nötig sein. Obwohl in den vergangenen Jahren das Wissen um psychische und physische Bedürfnisse gerade von Hund und Katze als den beliebtesten Haustieren zugenommen hat, werden weiterhin insbesondere Welpen mit einer er- TITELTHEMA HUNDE UND KATZEN TIERHEIM AUS DEM D FURS LEBEN SUCHEN... Wenn all diese Tiere Glück im Unglück haben, werden sie von Tierfreunden übernommen oder von Passanten gefunden und ins Tierheim gebracht. Gefunden an Orten, die eine unvorstellbare Missachtung des Menschen vor dem Tier ausdrücken. Katzenbabys in Mülltonnen, in verschnürten Pappkartons dem Erstickungstod preisgegeben, beim Umzug zurückgelassen und das qualvolle Verhungern in Kauf genommen, Hunde aus fahrenden Autos geworfen, an Rastplätzen "vergessen", in fremder Umgebung ausgesetzt oder festgebunden, damit die verschreckten Tiere auf keinen Fall mehr den Weg nach Hause finden. Mit sehr viel Fürsorge und Geduld versuchen die engagierten Tierheimmitarbeiter im Laufe der Wochen Vertrauen zu den oft sehr verunsicherten Tieren aufzubauen und ihnen die Zeit im Tierheim, die ja nur eine vorübergehende sein soll, so angenehm wie möglich zu gestalten. Doch letztlich kann und soll kein Tierheim - und sei es noch so kompetent und liebevoll geführt - ein eigenes Zuhause ersetzen. Der Bund gegen Missbrauch der Tiere unterhält sieben Tierheime in Deutschland und zwar in Bremen, Hamburg, Göttingen, Reichelsheim, Kassel, Köln und Hage. Die Anlagen entsprechen mit ihren Freiläufen, großzügigen Gehegen, Quarantänestationen und regelmäßiger medizinischer Versorgung den aktuellen Erkenntnissen der Tierpflege. Im Tierheim: Der aufregende Gang durch das Hunde- und Katzenhaus Wer sich das erste Mal in einem Tierheim umschaut, wird überrascht sein, wie viele Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen und Meerschweinchen dort leben. "Und die Alle hat keiner mehr gewollt?" fragen sich manche Besucher betroffen, überwältigt ob der Vielzahl der verwaisten Tiere. Aufmerksam lesen sie im Hundegang die Tafeln an den Boxen mit Angaben über Alter, Rasse und Herkunft. "Vertrug sich nicht mit Zweithund", "Allergie des Kindes", “Vermieter duldete keine Hunde", "Scheidung" oder "Partner wollte keinen Hund" steht unter Abgabegrund und hinter diesen Worten, die sein Schicksal besiegelten, läuft je nach Temperament ein kleiner oder großer Hund in seinem Gehege auf und ab, sitzt am Gitter, winselt, bellt, wedelt mit dem Schwanz, leckt begeistert die liebkosenden Hände, verhält sich abwartend, misstrauisch oder liegt ganz still und in sich gekehrt auf seinem Platz. Doch gibt dieses spontane Verhalten noch wenig Aufschluss über den wahren Charakter des Tieres; zu verwirrend sind die übrigen Hunde, das ständige Gebell, die fremden Menschen und das noch weitgehend unbekannte Tierheimleben. Ähnlich unterschiedlich reagieren auch Katzen auf ihren Aufenthalt im Tierheim und das plötzliche Zusammenleben mit vielen Artgenossen. Während einige neugierig an das Gitter des Katzengeheges kommen oder völlig unbefangen vor den Besuchern spielen, stellt für andere sensible Tiere die Anwesenheit der zahlreichen Katzen im gleichen Gehege einen hohen Stressfaktor dar, den sie entweder mit Dominanz und Rangordnungskämpfen kompensieren oder sich still leidend in sich selbst zurückziehen. Das Recht der Tiere 1/2002 schreckenden Bedenkenlosigkeit angeschafft und je nach Anlass schnell wieder fortgegeben. Wird unerwünschter Nachwuchs von Hündin oder Katze in brutaler Gleichgültigkeit "entsorgt", plötzlich erkrankten Tieren der Beistand entzogen, werden Hunde und Katzen wie seelenlose Gegenstände wegen Fernreisen, Umzugsplänen, Familienzuwachs oder bevorstehenden Trennungen abgeschafft, ausgesetzt oder getötet. 5 TITELTHEMA Hause genaue Gedanken über das künftige Familienmitglied zu machen. Soll es ein Welpe, Junghund oder älteres Tier sein, muss der künftige neue Hausgenosse besonders kinderfreundlich (Babys, Kleinkinder) oder katzenverträglich (Katze im Haushalt) sein und wie wichtig sind Geschlecht, Aussehen und Größe des Vierbeiners? Sicherlich entscheidet das Äußere eines Tieres über die erste Sympathie. Doch sollte kein Tierfreund diesem Punkt zuviel Wertigkeit beimessen; Charakterfestigkeit, ein klares Wesen und gute Eigenschaften stellen die Basis für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Tier dar. Manche Hunde warten viele lange Jahre auf einen neuen Besitzer. Das Recht der Tiere 1/2002 Anders als bei den Hunden können die Tierheimmitarbeiter kaum Aussagen über das Vorleben der Samtpfoten machen; die meisten Katzen wurden aufgegriffen, halbverhungert, verletzt, angefahren, angeschossen oder anderweitig schwer misshandelt. Gerade zur Osterzeit werden besonders viele Katzenjunge aufgefunden, weil bis heute manche Menschen nicht verstehen wollen, dass Kastration ein aktiver Beitrag zum Tierschutz ist, der unzähliges Katzenleid verhindern könnte. In dem BMT-eigenen Katzenhaus in Göttingen, aber auch in allen anderen Tierheimen warten zauberhafte Katzen auf ein neues Zuhause. Es sind an Freilauf gewöhnte Katzen, Tiere, die bisher einzeln oder mit Artgenossen in Wohnungen lebten, Katzenbabys und Jungtiere, die sich in Anlage und Wesen noch entwikkeln, Rassekatzen, die zur Zucht missbraucht oder aus den verschiedensten Gründen abgegeben wurden. 6 Zuneigung auf den ersten Blick? Die Entscheidung für einen Hund Wie bei den Katzen sind es auch Hunde aller Altersgruppen, die ihre dunklen oder bernsteinfarbenen Augen auf ihre potentiell neuen Frauchen und Herrchen richten; lang- und kurzhaarige Mischlinge von unterschiedlichstem Aussehen, Charakter und Wesen, mit vollendeten Proportionen, wunderschönem Körperbau, klaren Augen, wesensstarkem Charakter und bester Gesundheit, gleichfalls Hunde, die aufgrund ihres Alters, einer Erkrankung oder unerwünschter Trächtigkeit abgegeben wurden. Rassehunde, die nicht mehr "zuchttauglich" sind, Welpen und Junghunde aus Massenzuchten, manche mit genetischen Erkrankungen oder einfach nur der falschen Farbe, Hunde aus aufgelösten Zuchtanlagen und daneben in großer Zahl die vom Staat gebrandmarkten "gefährlichen Hunde", die sich nach Erfahrungen der Tierheime ihren neuen Besitzern oft in besonders tiefer Zuneigung verbunden fühlen. Niemandem ist geholfen, wenn der entzückend aussehende Terrier, von begeisterten Kindern ausgewählt, nach ihnen schnappt, weil er nach schlechten Erfahrungen Kinder fürchtet oder schon so alt ist, dass er sich in einem sehr ruhigen Haushalt wohler fühlen würde. Generell gilt: Auch ältere Hunde, deren geliebte Bezugsperson gestorben ist und die sichtbar unter dem Verlust leiden, schließen sich noch einmal mit großer Liebe neuen Menschen an. Voraussetzung ist, dass die Tierhalter ihrem vierbeinigen Freund mit sehr viel Nähe, Zuwendung und Hingabe begegnen. Dasselbe gilt übrigens auch für verwaiste alte Katzen. Das BMT-Tierheim Köln-Dellbrück führt mit diesen Hunden Wesensteste durch, um ihre Vermittlungschancen zu erhöhen. Mehr dazu auf Seite 16-17. Den meisten Tierfreunden fällt es unter den unzähligen sehnsüchtigen Blicken nicht leicht, einen Hund zu wählen. Die Tierheimmitarbeiter raten deshalb Anrufern oder Besuchern, die sich nach einem Hund erkundigen, sich bereits zu Trauriger Start ins Hundeleben. TITELTHEMA hege verstecken, verkriechen, vor den Besuchern zu fliehen suchen, leiden entweder unter dem Verlust ihrer geliebten Bezugsperson oder haben sehr schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht. Diese Tiere werden nur an Menschen mit entsprechender Erfahrung vermittelt. Die neuen Besitzer müssen bestimmte Kriterien erfüllen Gerade alte Hunde haben oft einen besonderen Charme. Wohnungskatze oder Freigänger - welche Katze könnte bei Ihnen glücklich werden? Obige Überlegungen helfen auch Katzenfreunden, den passenden Stubentiger zu finden, wobei sie zusätzlich folgende Voraussetzungen beachten sollten: Katzen, die in der Vergangenheit halbwild lebten oder ausgedehnte Streifzüge (Freigänger) unternehmen konnten, werden in einer Wohnung niemals glücklich. Kastrierte Tiere und an Wohnungen gewöhnte fühlen sich erfahrungsgemäß schnell in einem liebevollen Zuhause wohl und ziehen die Fixierung auf ihre Bezugspersonen dem Streifen durchs Revier vor. Stille und scheue Katzen mögen nicht unbedingt turbulente Familienverhältnisse mit kleinen Kindern und Hunden - sie blühen erst dann richtig auf, wenn sie einen Menschen ganz für sich alleine haben. Katzen, die sich im Tierheimge- Auch dem Tierheim liegt es im Sinne der abzugebenden Hunde und Katzen sehr daran, sich ein Bild über die möglichen Halter zu machen. Nichts kann schlimmer für ein adoptiertes Tier sein, als nach kurzer "Probezeit" von seinen neuen Menschen wieder zurückgebracht, wieder enttäuscht zu werden; die Tierheimmitarbeiter fangen bei solch einem Tier, das mitten in seiner positiven Entwicklung abrupt unterbrochen wurde, in der vertrauensbildenden Arbeit wieder ganz von vorne an. Aus diesem Grund sollte niemand Checkliste für künftige Tierhalter Q Q Q Q Q Habe ich täglich genug Zeit für mein Tier? wer nimmt es im Urlaub? sind Partner/Familie mit der Anschaffung einverstanden? Fachbuch zum Thema Claudia Ludwig: “Ein neues Zuhause für Streuner und Tierheimhund”, Falken Verlag, ca. 9,- Euro sind bei Familienmitgliedern Tierhaarallergien (Asthma) bekannt? bin ich bereit, die anfallenden Kosten (Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Tierarztkosten etc.) zu tragen? ist der Vermieter mit der Tierhaltung einverstanden? Das Recht der Tiere 1/2002 Q 7 TITELTHEMA bestürzt sein, wenn Tierheimmitarbeiter nach gewissen Kriterien, wie zeitlichem, räumlichem und finanziellem Hintergrund fragen. Den Tieren zuliebe: Spende und Schutzvertrag Die Abgabe eines Tieres ist mit einer Gebühr verbunden. Ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn Sie bedenken, dass viele kranke oder alte Tiere nicht mehr ver- Hier haben sich zwei Freunde gefunden. mittelt werden können und vom Tierheim mit betreut werden heim Nachricht geben, ihn bei Trenwollen und müssen. Gleichfalls werden nungsabsichten ins Tierheim zurückmit den Einnahmen die laufenden Tierbringen und Kontrollbesuche zuzulasheimkosten finanziert, zu denen u.a. sen. Das Recht der Tiere 1/2002 Scheue Katzen brauchen eine ruhige Umgebung. 8 Futter, Medikamente, medizinische Versorgung (Impfung, Entwurmung, ev. Kastration, Chip oder Tätowierung etc.) und komplizierte Operationen (nach Unfällen etc.) zählen. Auch der Schutzvertrag soll Sie nicht ärgern oder bevormunden - er wird einzig im Sinne des Tieres geschlossen, dem weitere traurige Erfahrungen erspart bleiben sollen. In diesem Vertrag wird festgehalten, dass Sie sich mit Ihrer Unterschrift verpflichten, Ihren neuen Hausgenossen gut zu versorgen, ihn artgerecht halten, bei Umzug dem Tier- Der erste Kontakt mit dem Vierbeiner Wenn Tierheimbesuchern ein besonderer Hund sehr gut gefällt, schlagen die Mitarbeiter einen Spaziergang an der Leine vor. So können sich Hund und Menschen ganz vorsichtig kennen lernen und die erste Kontaktaufnahme erweitern, indem sie unter Aufsicht des Tierheimteams auf freiem Gelände miteinander spielen. Die Betreuungspersonen des Tieres werden gerne über seine bisherigen Lebensbedingungen etc. Auskunft geben. Meistens haben Tierheimhunde schon die Grundbegriffe der Erziehung mitbekommen, häufig hören sie sogar sehr gut. Bei Hunden, die durch (häufige) Besitzerwechsel in ihrer Entwicklung zurückgeworfen wurden, wird eine professionelle Hundeschule empfohlen. Gleiches gilt für so genannte Problemhunde, die nach üblen Erlebnissen in der Vergangenheit eine besondere Betreuung brauchen. Diese Hunde werden nur an sehr verantwortungsbewusste Menschen mit langjähriger Erfahrung vermittelt. Die Ankunft im neuen Heim: Hund und Katze brauchen Zeit, sich einzugewöhnen Bitte vergessen Sie nicht, dass Hund und Katze während der Eingewöhnungstage mit Sicherheit unter großer Anspannung stehen. Besitzerwechsel, Tierheim und jetzt nach einer Autofahrt die neue Umgebung mit noch unvertrauten Menschen - dazu gehört viel Stärke und Vertrauen von Seiten des Tieres. Lassen Sie also den neuen vierbeinigen Hausgenossen genügend Zeit, sich umzuschauen, Wohnung oder Haus ausgiebig zu beschnuppern und in Ruhe auf die Menschen zuzugehen. Forcieren Sie die Kontaktaufnahme nicht; den Hund wird es bedrängen und die Katze möglicherweise zur Flucht veranlassen. Vermitteln Sie den Tieren durch regelmäßige Tagesabläufe (Futter, Spaziergänge, Spielzeiten, Ruhephasen etc.) Sicherheit und durch Ihre ruhige, konsequente Haltung und vor allem durch Ihre ständige Anwesenheit Vertrauen. Achten Sie auch besonders auf die Futteraufnahme und eine regelmäßige Verdauung der Tiere, die in den aufregenden ersten Tagen noch durcheinander sein kann. Sie werden im Laufe des Zusammenlebens erkennen, wie Hund und Katze "aus zweiter Hand" auf bestimmte Dinge reagieren. So können, wenn die Erlebnisse in der Vergangenheit des Hundes besonders dramatisch waren, Dinge, Umstände, Gegenstände oder Menschen ihn zu unerwartetem Verhalten animieren, einen Fluchttrieb auslösen oder ihn möglicherweise misstrauisch reagieren lassen. Auch die Katze fürchtet u.U. Gesten, Armbewegungen, TITELTHEMA Spiel- und Kontaktversuche Ihrerseits, weil sie an unliebsame Geschehnisse erinnert wird. Beobachten Sie Ihren neuen Freund daher ganz genau, registrieren Sie, was ihm Angst macht, welche Umstände welches Verhalten begünstigen. Manche Hunde, die schon mehrere Besitzerwechsel hinter sich haben, können zum Beispiel schwer alleine bleiben und zeigen deutliche Verlustängste. Doch je stärker der Vierbeiner Vertrauen zu Ihnen aufbaut und in eine stabile Rangordnung integriert wird, desto schneller werden Sie seinen eventuellen anfänglichen Problemen begegnen können. Und schließlich erleben, wie er durch Liebe und konstante Zuwendung zu einem echten Partner wird, der nicht mehr von Ihrer Seite weicht. Für Ihren treuen Kameraden eine Bravourleistung: Trotz schlechter Erfahrung mit den Menschen ist er bereit und fähig, noch einmal das große Wagnis einer tiefen Zuneigung einzugehen, noch einmal sein Leben vertrauensvoll in Ih- re Hände zu legen - enttäuschen Sie ihn bitte nicht, es bräche ihm das Herz. Wer einem Hund oder einer Katze aus einem Tierheim ein neues Zuhause schenkt, wird im Laufe der Zeit eine wunderbare Entdeckung machen: In diesen vom Schicksal so lang vernachlässigten Tieren steckt ein gewaltiges Potential an Freude, Ausgelassenheit, Intelligenz, Treue und Anhänglichkeit. "Wir könnten uns ein Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen; es ist, als wäre er schon immer bei uns gewesen", hören die Tierheime oft noch Jahre nach erfolgreichen Vermittlungen. Text: Claudia Lotz Fotos: Claudia Lotz, Heike Bergmann In der Kälte ausgesetzt 24. Dezember 2001: Keine Weihnachtsfreude! Die meisten so genannten Kleintiere, Meerschweinchen, Rennmäuse und Kaninchen, werden in Tierheimen aufgenommen, weil sie schwer vernachlässigt wurden. Diese Tiere sind leider noch immer viel zu günstig in jedem Zoofachgeschäft, Garten- oder Tierhandel zu bekommen; zu häufig lassen sich Eltern von ihren Sprösslingen zur An- schaffung überreden und müssen erleben, wie schnell die "Begeisterung" der Kinder der Langweile Platz macht. Solche bedauernswerten Tiere landen in ihren engen Käfigen nicht selten in Kellerecken, unter der Treppe, in der Garage oder werden kurzerhand ausgesetzt. "Den findet schon jemand", mögen sich die Leute gleichgültig sagen, doch meistens haben die kleinen Vierbeiner und Wellensittiche kein Glück und werden - anders als in den beiden Beispielen - nicht gefunden; sie müssen sterben, weil sie das Leben in der freien Natur nicht kennen. Wer solch einem vernachlässigten Tier eine Heimat schenkt, wird sehr schnell erleben, wie der kleine Hausgenosse aufblüht, Vertrauen fasst und sich Ihnen plötzlich ohne Scheu nähert. Viele Kaninchen und andere "Kleintiere", die aus ihren schlechten Haltungsbedingungen befreit wurden, hängen in inniger Zuneigung an ihren liebgewordenen Bezugspersonen. Das Recht der Tiere 1/2002 Vor einer Tierarztpraxis in Reichelsheim wird ein kleines Zwergkaninchen gefunden - ausgesetzt im Pappkarton. Der Tierarzt diagnostiziert eine beginnende Bronchitis. Eine Woche später werden Spaziergänger durch ihren Hund auf einen Karton aufmerksam gemacht. Darin liegen Meerschweinchen, fünf bereits tot, eines stirbt in den Händen der Menschen und drei überleben. Alle Tiere werden jetzt im Elisabethenhof gesund gepflegt. Das sind nur zwei Beispiele aus einer Region. Sie können sich sicher vorstellen, dass die Liste der ausgesetzten Tiere inzwischen immer länger geworden ist - und zwar pro Bundesland, Gemeinde, Stadt und Dorf! 9 TIERE IN NOT Liebevolle Menschen gesucht! Happy Kontakt für alle Hunde: Tierheim Prof. Armin Spitaler, Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Tel: 0221/ 68 49 26 Leiter: Bernd Schinzel Ich (rechts im Bild) bin eine fünfjährige, kastrierte sibirische Husky-Hündin. Mein Name sagt schon sehr viel über mich - ich bin sehr ausgeglichen und lustig. Bei Menschen, die ich nicht kenne, bin ich anfangs zurückhaltend, das legt sich aber schnell. Mit sechs anderen Huskys bin ich vor drei Jahren vor einer Zwangsversteigerung gerettet worden. Von meinen Mitstreitern bin ich die anhänglichste. Lange Spaziergänge mit meiner Gruppe liebe ich über alles - und weil ich ein ausgesprochenes Rudeltier bin, kann ich nicht alleine gehalten werden. Durch meinen ausgesprochenen Jagdtrieb sollte man mich auch nicht von der Leine lassen. Sibirische Husky-Hündin, kastr., 5 J: Seit fast einem Jahr bin ich hier im Tierheim. Von meinen Besitzern wurde ich auf dem Weg zum Tierheim an einen Baum gebunden. Das war natürlich nicht schön, da für mich auch überhaupt kein Platz im Tierheim war. Nach wochenlangem Aufenthalt in der Notbox der oberen Etage im Hundehaus habe ich seit geraumer Zeit ein schickes Appartement im Erdgeschoss. Hündinnen mag ich sehr gerne - nur im Zwinger ist es mir zu eng und dann nerve ich ganz schön. Ansonsten bin ich ein sehr Lieber, anhänglich und höre gut. Bei einem der nächsten Wesenstests zur Maulkorbbefreiung werde ich mitmachen und beweisen, dass ich einer von der netten Sorte bin. Kurti Das Recht der Tiere 1/2002 Staffordshire Terrier-Mix, männl., ca. 8 - 9 J. 10 Ich zähle wohl zu den absoluten Pechvögeln des Tierheims. Seit ich hier bin, mittlerweile seit über fünf Jahren (!), hat sich noch nie jemand ernsthaft für mich interessiert - dabei war ich schon mehrfach im Fernsehen bei "Tiere suchen ein Zuhause". Ich bin eine ganz liebe Hündin, verschmust und anhänglich. Am liebsten verstecke ich mich ganz unter meiner Decke und verschlafe den halben Tag. Ich gehe gerne spazieren, aber bei schlechtem Wetter kann das ruhig ausfallen. Andere Hunde sind nicht so mein Ding, da werde ich schon mal etwas fuchsig. Am liebsten habe ich meine Menschen ganz für mich alleine. Lady American Stafforshire Terrier, weibl., ca. 11 J. TIERE Lea IN NOT Ich heiße Lea und bin eine ca. vierjährige Estrela-Berghündin. Seit über zwei Jahren bin ich im Tierheim Köln-Dellbrück - ursprünglich von meinen Besitzern abgegeben, weil ich geschnappt habe. Aber als Herdenschutzhündin darf ich schon mal etwas eigenwillig sein. Im Prinzip bin ich eine ganz Gemütliche. Ich bin sehr verschmust und lasse mich am liebsten so richtig gerne durchknuddeln. Im Zwinger ist mir alles zu eng, da mag ich auch keinen Rüden bei mir haben, den buttere ich glattweg unter. Beim Spazierengehen ist es dann schon anders. Meine Menschen müssen hundeerfahren sein und sich mir gegenüber durchsetzen können. Abends passe ich sehr gut auf und habe meinen Menschen gegenüber einen starken Schutztrieb. Durch die Landeshundeverordnung NRW sind meine Vermittlungschancen sehr bescheiden. Estrela-Berghund, weibl., ca. 3 - 4 J. Seit über einem Jahr zähle ich zu den Bewohnern vom Dellbrücker Tierheim. Eigentlich sollte ich nur kurz bleiben, da mein Besitzer vorübergehend ins Gefängnis musste, aber das entwickelte sich dann doch längerfristig. Mein Rottweilerpartner hat bereits ein neues Zuhause gefunden, als Hund der Anlage I laut Landeshundeverordnung NRW habe ich es weitaus schwerer. Ich gehe furchtbar gerne und ausgiebig spazieren. Wer mich nicht beachtet, dem belle ich laut mit meiner außergewöhnlichen Stimme hinterher. Ich bin ein ganz schönes Temperamentsbündel, Ricky etwas unerzogen, aber sehr lieb dabei! Vor knapp vier Jahren bin ich mit Flöhen übersät und dick wie eine Tonne über die Stadt Köln sichergestellt worden. Meine damaligen Besitzer haben sich nicht um mich gekümmert - ich wurde z. B. nie ausgeführt. Zu meiner grenzenlosen Freude haben sie dann Hundehalteverbot bekommen. Durch diesen ganzen Umstand halte ich natürlich nicht allzu viel von der Gattung Mensch und habe mich anfangs auch ganz schön gegen meine neue Umgebung gesträubt. Aber man hatte Geduld mit mir! Durch nie gekannte Spaziergänge und Auslauf habe ich mich schlank gelaufen und wieder Vertrauen gefasst - obwohl ich ewig eine Skeptikerin bleiben werde. Mich einfach mitnehmen kann man nicht, da muß man sich schon etwas mehr Mühe geben - aber es würde sich bestimmt lohnen! American Staffordshire-Terrier, weibl., kastr., ca. 3 J. Ich bin eine ca. 11jährige Schäferhündin und wurde vor zweieinTessa Dalmatinermischling, weibl., 5 J halb Jahren vor unserem Tierheim angebunden - ungepflegt und bis auf die Knochen abgemagert. Das habe ich allerdings sehr schnell aufgeholt - vielleicht auch ein bißchen zuviel. Neben den typischen Alterswehwehchen habe ich eine chronische Augenentzündung und brauche hier regelmäßige Pflege. Ich habe trotzdem die schönsten Hundeaugen der Welt und habe eigentlich nicht vor, meinen Lebensabend im Tierheim zu verbringen. Mein Zwingerpartner Rusty ist schon seit 14 Jahren hier, das will ich eigentlich vermeiden. Ich gehe gerne spazieren und belle dabei auch mal andere Hunde an - aber das nimmt mir keiner ernsthaft ab. Deutsche Schäferhündin, 11 Jahre Das Recht der Tiere 1/2002 Tanne 11 BILANZ FÜR DEN TIERSCHUTZ EIN ERFOLG! V ERBRAUCHERSCHUTZMINISTERIN R ENATE K ÜNAST EIN J AHR IM A MT Als Renate Künast am 12. Januar 2001 ihre Tätigkeit als neue Landwirtschaftsministerin aufnahm, war ihr wohl bewusst, dass es kein leichter Job werden würde. Schließlich gab es mit BSE eine Krise zu bewältigen, wie sie in der deutschen Landwirtschaft noch nie da gewesen war. Zudem hatte sich die Grünenpolitikerin das ehrgeizige Ziel gesetzt, die Landwirtschaftspolitik zugunsten des Ökolandbaus zu reformieren - ein schwieriges Unterfangen, wie sich zeigte. Der Deutsche Bauernverband unterstellte der Ministerin von Beginn an eine ideologische Agrarpolitik, die sich gegen die Bauern richte. Doch trotz aller Hindernisse war das erste "Künastjahr" aus der Sicht des Tierschutzes so erfolgreich wie keines zuvor. Wirs sind froh darüber, mit Renate Künast eine Ministerin zu haben, die hinter dem Tierschutz steht. Wir wünschen ihr für die Dauer der Legislaturperiode weiterhin viel Kraft bei der Bewältigung ihres Amtes. Sie darf sich unserer Unterstützung in Fragen des Tierschutzes sicher sein. Wir würden es sehr begrüßen, mit ihr in der nächsten Legislaturperiode wieder zusammen zu arbeiten. Q Verbesserungen für die Legehennen Herausragendes Tierschutzereignis war die Abstimmung im Bundesrat am 19. Oktober 2001 zum Verbot der Käfighaltung von Legehennen. Dass bestehende Käfiganlagen noch bis Ende 2006 genutzt werden dürfen, ist zwar ein Wermutstropfen, angesichts des Erfolges des generellen Verbotes des Käfigs ab 2007 leider unumgänglich. Q Mindestanforderungen an die Haltung von Schweinen und Puten Als nächsten Schritt hat Ministerin Künast die Neubearbeitung der Schweinehaltungsverordnung angekündigt. Hier und auch für die Haltung von Puten sollen die rechtlichen Voraussetzungen für eine artgerechte Tierhaltung geschaffen werden. Q Verbot des Einsatzes von Tiermehl in Futtermitteln Im Zuge der Bekämpfung von BSE ist Deutschland über das Verbot der Verfütterung tierischer Proteine hinausgegangen und hat zusätzlich die Verarbeitung von tierischen Fetten zu Futtermitteln verboten. Q Reduktion der Antibiotika im Futtermittel Im Juni 2001 vereinbarte das Ministerium von Renate Künast mit Verbänden der Futtermittelwirtschaft bei der Herstellung von Standardfuttermitteln auf die Verwendung antibiotischer Leistungsförderer zu verzichten und Alternativkonzepte (vollst. Verzicht auf a. L.) zu entwickeln. Das Recht der Tiere 1/2002 Q 12 Förderung von Bauvorhaben zur artgerechten Tierhaltung Landwirte, die in tiergerechte neue Ställe investieren wollen, werden durch Förderungsmaßnahmen des Ministeriums unterstützt. Das BMVEL schafft damit die Rahmenbedingungen, um tatsächlich Fortschritte im Tierschutz zu erreichen. Q Stärkung des ökologischen Landbaus Mit dem bundeseinheitlichen Gütesiegel für Bioprodukte wurde die Voraussetzung geschaffen, dass auch große Handelsketten Produkte aus ökologischem Anbau in ihr Sortiment aufnehmen. Q Tierschutzforderungen auf EU-Ebene Auch auf EU-Ebene hat die Ministerin für Aufsehen gesorgt. Heiße Eisen wie die Verkürzung der Transportzeiten für Schlachttiere sowie die Streichung der Exporterstattung für Schlachtrinder wurden von ihr vorgebracht und vehement vertreten. JAGDWESEN ECKPUNKTE ZUR REFORM DES BUNDESJAGDGESETZTES BMT FORDERT ANDERUNG DES JAGDWESENS Nach fast zweijähriger intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema "Jagd" verabschiedete die Vollversammlung des Deutschen Naturschutzringes (DNR) am 8. Dezember 2001 in Berlin die Eckpunkte zur Reform des Bundesjagdgesetzes. Das Jagdwesen wird vielfach wichtigen Grundsätzen des Tierschutzes nicht gerecht (z.B. Tötung von Haushunden und -katzen, Fallenjagd, Beizjagd, Jagd in der Zeit der Jungenaufzucht und zu den Balz- und Brunftzeiten); Q es ignoriert wesentliche Erfordernisse des Natur- und Artenschutzes (z.B. Jagd auf bedrohte Tierarten, Veränderung des Artenspektrums infolge unsachgemäßer Eingriffe in Wildbestände, etwa durch Fütterung des Schalenwildes, Aussetzen fremder Tierarten, Jagd in Schutzgebieten); Q es schränkt die Möglichkeit der Bevölkerung ein, Wildtiere in der freien Natur zu erleben. Diese sind durch die ausgedehnten Jagdzeiten scheuer geworden und für den Wanderer und Naturfreund deshalb nur relativ selten zu beobachten; Q es ist den Vorschriften der EU, insbesondere der EG-Vogelschutzrichtlinie und der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie nicht entsprechend angepaßt; Q es schränkt die Entscheidungsfreiheit der Grundeigentümer, ob und wie auf ihren Grundstücken gejagt wird, weitgehend ein; Q die heutige Jagdpraxis behindert zudem großflächig die Umsetzung der Ziele naturnaher Waldwirtschaft und verursacht nicht hinnehmbare Schäden in der Land- und Forstwirtschaft durch vielerorts überhöhte Bestände von Rotund Damhirsch, Mufflon, Gemse, Reh und Wildschwein Q Nach Ansicht des BMT muss die Tötung eines Wildtieres im Rahmen der Jagd eine wissenschaftlich nachweisbare, ökologisch sinnvolle und moralisch nachvollziehbare Begründung erfahren. Ein Eingriff in die Bestände freilebender Tiere ist nur dann zulässig, wenn Tierarten in ihrem Bestand nicht gefährdet sind und eine Bestandsverminderung aus tier- und naturschutzfachlichen oder anderen zwingenden Gründen geboten ist, und dies allein mit jagdlichen Mitteln erreicht werden kann. Zur Umsetzung der notwendigen Veränderungen des Jagdwesens und des Jagdrechtes in Deutschland fordert der BMT gemeinsam mit dem DNR die unverzügliche Reformierung des Bundesjagdgesetzes. Die regide Einstellung der Parteien zur Jagd und zu der Notwendigkeit, das Jagdgesetz zu reformieren, wird für Tierfreunde einen nicht unerheblichen Einfluss auf ihre Wahlentscheidung haben. Die "Eckpunkte zur Reform des Bundesjagdgesetzes" können in der Hauptgeschäftsstelle des Bundes gegen Missbrauch der Tiere e.V., Viktor-ScheffelStraße 15, 80803 München kostenlos angefordert werden. Obwohl der Feldhase seit vier Jahren auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere Deutschlands steht, wurden in der Jagdsaison vom 1. April 2000 bis zum 31. März 2001 fast 450.000 Feldhasen geschossen. Angesichts der mangelnden Bereitschaft der deutschen Jäger, auf die ökologische Situation stärker Rücksicht zu nehmen und Jagdverzicht zu üben, war es nur konsequent, dass das Bundesamt für Naturschutz sich im April 2001 in die aktuelle Jagddiskussion einschaltete und forderte, den Feldhasen ebenso wie 73 weitere Tierarten von der Liste der jagdbaren Arten zu streichen. Insgesamt wurden nach der Jagdstreckenstatistik des Deutschen Jagdschutzverbandes in dem oben genannten Zeitraum 4,6 Millionen Tiere im Rahmen der Jagdausübung erlegt, darunter über eine Million Rehe und 600.000 Füchse Das Recht der Tiere 1/2002 Der Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. hat von Anfang an die Position des Tierschutzes in der beratenden Arbeitsgruppe Jagd des DNR vertreten. Gemeinsam mit den verschiedenen Tier-, Natur- und Artenschutzorganisationen, die im DNR zusammengefaßt sind, tritt der BMT für eine Änderung des Jagdwesens in Deutschland ein, das insbesondere in seiner Form als erlebnisorientierte Hobby- und Freizeitjagd dringend reformbedürftig ist: 13 TIERSCHUTZPOLITIK S KANDAL ! VERBOT DES SCHACHTENS P ROTESTIEREN S IE MIT DEM BMT! Mit großer Bestürzung hat der Bund gegen Missbrauch der Tiere das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 15. Januar 2002 aufgenommen, wonach das Verbot des rituellen Schlachtens für Angehörige muslimischen Glaubens gelockert werden soll. Der BMT hat umgehend gegen dieses tierschutzfeindliche Urteil protestiert und bittet Sie, liebe Leser und Tierfreunde, uns aktiv und in großer Zahl zu unterstützen. Bitte nutzen Sie unsere Protestkarten und schicken Sie sie noch heute an die CDUVorsitzende Angela Merkel und den Kanzlerkandidaten der CSU, Dr. Edmund Stoiber, ab. Weitere Adressen von CDU-Abgeordneten erhalten Sie in unserenGeschäftsstellen. Das Recht der Tiere 1/2002 Das Urteil: 14 Die Karlsruher Richter gaben einem türkischen Metzger aus Hessen Recht, der eine Ausnahmegenehmigung vom Verbot des Tötens ohne vorherige Betäubung durchsetzen wollte. Aus der Sicht des BMT ist das Urteil der Karlsruher Richter nicht nachvollziehbar, denn es steht in krassem Widerspruch zu der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichtes aus dem Jahr 1995. Damals hatten die Richter entschieden, dass der Koran keine zwingenden Vorschriften für den Genuss von Fleisch geschächteter Tiere enthalte und somit auch keine Genehmigungen zum Schächten für Muslime ausgestellt werden müssten. Das Gericht berief sich unter anderem auf ein Gutachten der Kairoer Al-Azhar-Universität, nach dem der Koran die kurzzeitige Betäubung per Elektroschock vor der Schlachtung nicht verbiete. Nach dem Tierschutzgesetz darf in Deutschland ein warmblütiges Tier nur geschlachtet werden, wenn es vor Beginn des Blutentzuges betäubt worden ist. Ausnahmen von diesem Betäubungsgebot dürfen von den zuständigen Behörden nur insoweit erteilt werden, als es erforderlich ist, den Bedürfnissen von Angehörigen bestimmter Religionsgemeinschaften zu entsprechen, denen zwingende Vorschriften ihrer Religionsgemeinschaft das Schächten vorschreiben oder den Genuss von Fleisch nicht geschächteter Tiere untersagt (§ 4a TSchG). Gestützt auf das Urteil des Bundesgerichtshofes haben die Behörden bisher die Genehmigungen für das Schächten für Angehörige muslimischen Glaubens untersagt. Dies wird sich nun ändern. Es steht zu befürchten, dass nunmehr Tausende Tiere in Schlachthöfen, aber auch Wohnungen, dunklen Hinterhöfen oder auf abgelegenen Bauerngehöften ganz legal grausam geschächtet werden. Beim Schächten wird einem unbetäubten Tier mit einem Messer zunächst die Haut, dann die Speiseröhre, die Luftröhre und schließlich die Halsschlagadern durchtrennt. Die Tiere verenden durch Ausbluten, wobei der Todeskampf mehrere Minuten dauern kann. Tiere sind Mitgeschöpfe In Deutschland hat der ethisch begründete Tierschutz einen hohen Stellenwert. Die meisten Mitbürger akzeptieren die Tiere als Mitgeschöpfe, für die wir Verantwortung tragen. Auch wenn der Verzehr von Fleisch noch von vielen als Notwendigkeit angesehen wird, so sind sich doch alle darin einig, dass die AKTUELL GELOCKERT Wenn der Mensch seine Religion zu Lasten anderer Lebewesen ausübt, ist dies eine grausame Anmaßung gegenüber seinen Mitgeschöpfen! Tierschutz in die Verfassung Tiere bis zu ihrem Tod angemessen ernährt, gepflegt und verhaltensgerecht untergebracht werden müssen und die Schlachtung so schonend wie nur möglich erfolgen muss. Nicht umsonst gibt es in Deutschland zahlreiche Rechtsvorschriften zur Haltung, zum Transport und zur Schlachtung von Tieren. Zugegeben gibt es hier noch viele Unzulänglichkeiten, dennoch ist die Schutzbedürftigkeit der Tiere ein allgemein anerkanntes Gut. Die höchstrichterliche Erlaubnis für Muslime zum Schächten wird den Integrationsprozess ausländischer Mitbürger in Deutschland erschweren. Integration bedeutet, sich den kulturellen und gesellschaftlichen Normen des Gastlandes anzupassen. Dies kann man insbesondere dann erwarten, wenn keine verbindlichen religiösen Vorschriften diesem Anpassungspro- Und ein Weiteres hat das Urteil wieder deutlich gemacht: Das Tierschutzgesetz ist den Bestimmungen des Grundgesetzes untergeordnet. Die Freiheit der Forschung und Lehre, die Freiheit der Kunst und die freie Religionsausübung scheinen immer noch höherwertige Güter zu sein, denen sich die Bestimmungen des Tierschutzgesetzes unterzuordnen haben. Das Grundgesetz le- galisiert somit die Quälerei an Tieren. Damit muss endlich Schluss sein! Der Bund gegen Missbrauch der Tiere wird mehr noch als bisher dafür kämpfen, dass der Tierschutz endlich als Staatszielbestimmung in die Verfassung aufgenommen wird. Im Frühjahr 2001 war diese Grundgesetzänderung an den Stimmen der CDU/CSU gescheitert. Dies darf sich bei einer künftigen Abstimmung im Bundestag nicht wiederholen. Wir fordern die Politiker der christlichen Parteien auf, endlich ihren Widerstand gegen die Erweiterung des Artikels 20a um die Wörter "und die Tiere" aufzugeben. Hierbei sind wir auf die Unterstützung unserer Mitglieder angewiesen. Wir zählen auf Ihre Unterstützung. Bitte nutzen Sie beiliegende Protetestkarte. Text: Dr. Jörg Styrie Fotos: dpa Das Recht der Tiere 1/2002 zess entgegenstehen. Da selbst hohe Gelehrte der Koranschulen bestätigen, dass der Koran das Betäuben eines Tieres vor der Schlachtung nicht verbietet, sollte es nicht als fremdenfeindlich ausgelegt werden, wenn die Mehrheit der Mitbürger das Schächten ablehnt und eine Selbstbeschränkung der Angehörigen des islamischen Glaubens fordern. 15 LG KÖLN W ESENSTEST P RÜFUNG FÜR DIE M AULKORBBEFRE TIERHEIMHUND MIT BRAVOUR! Als eines der größten Tierheime in NRW mit vielen sozialen Brennpunkten in direkter Nähe sind wir von der seit Juli 2000 geltenden Landeshundeverordnung NRW besonders betroffen. Um unsere im Schnitt neunzig Hunde der Anlage I und II besser vermitteln zu können, führen wir mit dem Veterinäramt der Stadt Köln in Abständen Wesensteste für die Maulkorbbefreiung durch. Das Recht der Tiere 1/2002 Hunde von uns, die ohne diese Befreiung vermittelt werden, können kurze Zeit später schon mit ihren neuen Besitzern die Prüfung bei uns machen, um es im neuen Zuhause beim "Einleben" doch um einiges leichter zu haben. Kaum ein Hund geht gerne mit Halti oder Maulkorb spazieren. 16 Was passiert hier? Bei einer Gruppenübung laufen die Teilnehmer mit ihren Hunden in gewissen Abständen hintereinander her und überholen sich dann im Slalom. Hierbei müssen die Hunde Ruhe bewahren und manierlich neben ihren Menschen hergehen. Anfangs darf das alles noch ein bißchen aufgeregt vonstatten gehen, dann sollte aber Ruhe einkehren. Das Gleiche wird dann noch mal wiederholt, diesmal aber durch die stehende Reihe. Dann folgen einzelne Situationen, die Im Wesenstest beweisen Hunde ihr Vertrauen zum Menschen, aber auch umgekehrt gilt dasselbe. Um das Verständnis zwischen Mensch und Tier nachhaltig zu fördern, bereitet das hochmotivierte Tierheimteam aus Köln-Dellbrück Hunde auf die Tests vor. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nahezu alle Kandidaten bestehen die Prüfungen - und werden vom Maulkorb befreit. bestimmten Momenten im Leben nachgestellt sind. Der Hund muss durch eine Gruppe von Menschen durchgehen, wird eng umringt wie in einem vollen Fahrstuhl, er wird unverhofft angefasst und an einer Laterne angebunden. Hier entfernt sich dann der Besitzer, und der Hund muss ruhig vorbeigehende Hunde und Menschen passieren lassen. Ein einzelner Fußgänger spannt in unmittelbarer Nähe des Hundes einen Regenschirm auf, Jogger und Fahrradfahrer kommen nacheinander dem Hund entgegen. Außerdem kommt ein laut gestikulierender Mensch im raschelnden Regenmantel aus dem Wald und versucht, Mensch und Hund zu beeindrucken. Bei der Parkplatzsituation fährt ein hupendes Auto vorbei, Mensch und Hund müssen um ein Auto herumgehen und mit dem Fahrer sprechen. Auf einer Decke wird der Vierbeiner dann auf den Rücken gelegt, man kann dies auch über den Befehl Platz machen und den Hund dann umschieben. Mit sicherem Griff soll der Besitzer dann seinem Hund die Schnauze öffnen. Ein plötzlich rasselndes Geräusch hinter dem Hund soll seine Reaktion bei Erschreck-en zeigen, und zu guter Letzt ist noch eine Folie zu beschreiten, die einen ungewohnten Bodenbelag simulieren soll, wie z. B. im Bereich von Baustellen. Da jeder Hund ein individuelles und unterschiedliches Wesen hat, sind die Tests immer wieder interessant und auch spannend. Bei über fünfzig Hunden im Jahr 2001 haben lediglich zwei in jeweils einer Situation nicht bestanden, dürfen diese aber natürlich nach einer gewissen Zeit zum Üben wiederholen. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf GST NORDEN IUNG E BESTEHEN unsere Hunde. Die Vorgeschichte der Vierbeiner ist uns oft nicht bekannt. Ausgesetzt, abgegeben oder durch die Stadt Köln sichergestellt, müssen sie sich bei uns in eine vollkommen neue Situation einfinden. Das gegenseitige Vertrauen im Wesenstest zu beweisen und den Test mit Bravour zu meistern macht noch lange nicht jeder Privathund. Vertrauen zwischen Mensch und Hund. Seit 1. November 2001 leitet Insa Thom die Geschäftsstelle Norden. Sie ist die Nachfolgerin des verstobenen Carl Claassen und möchte sich in seinem Sinne weiter für die Tiere einsetzen und den Tierschutz in der Region konsequent vorantreiben. Die 35Jährige Insa Thom ist seit über 6 Jahren Mitglied im Bund gegen Missbrauch der Tiere. Sie erkannte schnell, dass Tierliebe zwar eine wichtige Voraussetzung für die dringend notwendige Tierschutzarbeit in unserer Gesellschaft ist, jedoch alleine nichts bewegt. Daher unterstützte die gebürtige Ostfriesin den ehemaligen Leiter der Geschäftsstelle, Carl Claassen, bei seinen Protestaktionen, gab an Infoständen Auskunft und war aktive Mitstreiterin bei allen Veranstaltungen. Sie sammelte ebenfalls Erfahrungen im Tierheim, half bei der Versorgung der Katzen und Hunde und erlebte hautnah das Elend der unzähligen, nicht mehr erwünschten Vierbeiner. Als der Leiter der Geschäftsstelle Carl Claassen völlig unerwartet verstarb, fühlte sie sich aufgerufen, in seinem Sinne eine Arbeit fortzuführen, die ihr inzwischen sehr viel bedeutet. "Die ersten Wochen", sagt Insa Thom heute, "waren aufregend und arbeitsintensiv; die Tätigkeit selbst ist sehr interessant, voller Abwechslung und sehr wichtig für mich." Neben positiven Kontakten zu Tierschützern und Mitgliedern bekommt die neue Leiterin schon früh die harten Seiten engagierter Tierschutzarbeit zu spüren. "Es ist schon bitter", sagt sie, "wenn Sie Missstandskontrollen durchführen und die Leute in aggressivster Form Drohungen und Beschimpfungen gegen die Tierschützer ausstoßen. Dabei wollen wir die Menschen doch nicht verärgern; es geht uns nur um das Wohl der Tiere." Das Recht der Tiere 1/2002 Insa Thom - die neue Leiterin der Geschäftsstelle Norden 17 LV N R W / R H E I N L A N D - P F A L Z / S A A R L A N D Tolles Trio: Die Kinder lieben den Hund W EIHNACHTSFEIER GROSSER E RFOLG EIN VERSTEIGERUNG VON TIERGEMALDEN Der festlich geschmückte Saal beginnt sich zu füllen. Gäste begrüßen einander, streicheln die mitgebrachten Vierbeiner und nehmen an langen Tafeln Platz. Sie sind voller Vorfreude auf diesen Tag, der einen gewissen Höhepunkt des Jahres darstellt - es ist wie gewöhnlich das erste Wochenende im Dezember, an dem Dagmar Weist, die Leiterin der Landesgeschäftsstelle, ihre beliebte Weihnachtsfeier im Duisburger Novotel ausrichtet. Das Recht der Tiere 1/2002 Auch für die diesjährige Feier hat sich die Landesgeschäftsstelle ein unterhaltendes Programm ausgedacht. Einer der Höhepunkte: Ein Puppenspiel über ein Fohlen, das behütet aufwächst und die Welt erkunden möchte. Doch die Welt, so erfährt das Fohlen in mehreren Episoden, ist für Pferde weniger schön als die meisten Menschen vermuten. Ob Schulpferd, Zirkuspferd oder Rennpferd - eine Erfahrung taucht im Leben eines jeden Pferdes wieder auf: Wenn die Menschen meinen, dass das Tier alt, krank, untauglich oder erfolglos geworden ist, muss es fort und hat keinen Anspruch auf Pflege in seinen alten Jahren. Eine traurige Bilanz und 18 umso bedeutsamer, da der eindringliche Appell von Kindern stammt, die dieses Stück geschrieben haben. Die drei Hauptredner helfen ehrenamtlich auf dem Pferdegnadenhof in Geldern. Nach einem interessanten Beitrag von Waltraud Weinhold (Ökumenischer Arbeitskreis Mitgeschöpflichkeit im Kirchenkreis, Dekanat Moers) zum historischen Verhältnis von Kirche zu Tieren beginnt Rechnungsprüfer Gunnar Lenz mit der Versteigerung. Eine Versteigerung? Die Leute sind begeistert. Die Künstlerin (und langjähriges BMT-Mitglied) Brigitte P. Hoff aus Brüggen hat der LG fünf Bilder mit wunderschönen Tiermotiven überlassen. Der Erlös, bittet sie, soll den Tieren zugute kommen. Den Gästen gefallen diese Bilder; sie sind voller Kraft und Licht, lassen die in Öl gemalten Tiere wie lebendig wirken. Brigitte P. Hoff: "Der Ausdruck der Lebendigkeit, der Augenblick höchster Lebensfreude, der wie ein Funke überspringt, wenn wir das Bild betrachten dieses Ziel lege ich in jedes meiner Bilder." Die beiden Motive, Hund und Katze inmitten harmonischer Farben, werden unter Beifall versteigert und darauf die Tombola mit ihren über 400 Losen eröffnet. Am frühen Abend endet die Veranstaltung als großer Erfolg, da sind sich die Gäste sicher. Wer Interesse an den übrigen drei Motiven ("Katze auf Schreibmaschine", "Katzenzwillinge", "Hühnerfamilie") hat oder von der Künstlerin das eigene Tier gemalt haben möchte, wende sich wegen weiterer Informationen bitte an Dagmar Weist (Adressen S. 26). Hans Schroer mit Waltraud Weinhold LV B R E M E N V ERENA K RÜPE ÜBER KONZEPTE UND V ERÄNDERUNGEN Seit Jahresbeginn leitet Verena Krüpe die "Arche Noah". Die gebürtige Nordhessin verfügt über ein umfangreiches Wissen im Tierverhalten und hat sich vor Jahren zum TTouch Practioner (TTouch-Methode nach Linda Tellington-Jones) ausbilden lassen. Verena Krüpe ist für den Bund gegen Missbrauch der Tiere häufig im Ausland, u.a. Ungarn, gewesen, hat mit verschiedenen Teams aktive Tierschutzarbeit vor Ort geleistet und oft auch Hunde mit nach Hause genommen, die bei den harten Umweltbedingungen in ihrem erbärmlichen Zustand keine Überlebenschance gehabt hätten. Die 53Jährige blickt auf langjährige Erfahrung in der Tierhaltung und Tierpflege zurück, die nun den Vierbeinern in der "Arche Noah" zugute kommen soll. "Auch den Zweibeinern", sagt Verena Krüpe schmunzelnd und macht damit deutlich, dass sie das Tierheim mit völlig neuen Ansätzen und Konzepten zu führen gedenkt. Zu ihren Vorstellungen gehören die gezielte ganzheitliche Arbeit mit den Tieren, eine grundlegende Verhaltensberatung für Tierbesitzer und die regelmäßige Schulung von Mitarbeitern, Ehrenamtlichen, aber auch von interessierten Besu- chern. "Das Recht der Tiere" sprach mit Verena Krüpe über ihre Pläne nach dem Umbau des Tierheimes. schulzeit habe ich Futter für das Wild gesammelt und war Mitglied im Bund gegen die Vivisektion in Kassel. RdT: Was bedeutet Tierschutz für Sie? RdT: Ihre Berufslaufbahn wich dann allerdings vom Tierschutz ab... Verena Krüpe: Grundsätzlich die Rettung von Tieren, ihre Aufnahme, fachgerechte Betreuung und verantwortungsvolle Weitervermittlung. Aber Tierschutz heißt auch für mich, Menschen zu beraten, die Probleme mit ihren Tieren haben, um das gegenseitige Verständnis, das Miteinander, zu verbessern. Praktizierter Tierschutz, und das dürfen wir nicht vergessen, ist immer auch Menschenschutz. Und in diesem Sinne gehört zum Tierschutz vor allem die Jugendarbeit, denn die Heranwachsenden sind die Tierbesitzer von morgen. RdT: Sie kommen aus einer Familie, in der Tieren ein hoher Stellenwert eingeräumt wurde... Verena Krüpe: Wir hatten immer sehr viele Tiere zu Hause und meine Eltern fanden es richtig, dass ich verletzte oder aufgefundene Tiere mitbrachte, um sie zu versorgen. In der Grund- Verena Krüpe: Ja und Nein. Ich habe Sprachen, Englisch und Portugiesisch, studiert, bin viel im Ausland gewesen und habe viele Jahre als Sprachlehrerin, Übersetzerin (von bekannten Tiersachbüchern) und Gerichtsdolmetscherin im Raum Frankfurt gearbeitet. Doch habe ich auch in dieser Zeit Tierschutz im Kleinen betrieben, also hilfsbedürftige Tiere bei mir aufgenommen, in verschiedenen Tierheimen im Raum Frankfurt geholfen und später, nach meiner Ausbildung zur Tellington-Touch-Lehrerin, mich im Tierheim Reichelsheim ehrenamtlich engagiert (anschließende Anstellung als Tierpflegerin) und viele Auslandseinsätze aktiv begleitet. Ab März 2001 habe ich in Neuburg in einer Blindenführhundschule und Zuchtstätte für Labradore gearbeitet - allerdings fehlte mir dort der Tierschutzaspekt, deswegen habe ich mich sehr gefreut, als mir diese neue Tätigkeit angetragen wurde. Das Recht der Tiere 1/2002 TIERHEIM UNTER NEUER LEITUNG 19 LV B R E M E N RdT: Sie möchten frischen Wind in das Tierheim bringen, so schrieben die regionalen Medien. Welche Konzepte haben Sie, speziell auch in der Arbeit mit Hunden, und welche Rolle spielt dabei die Tellington-Jones-Methode? Verena Krüpe: Ich möchte dieses Tierheim anders als zuvor und nach ganz bestimmten Gesichtspunkten führen. Besonders wichtig ist mir dabei die Teamarbeit, gegenseitiges Vertrauen und die Bereitschaft der Mitarbeiter, eingefahrene Strukturen zu verlassen und mit mir neue Wege in der Tierpflege und im Umgang mit den uns anvertrauten Vierbeinern zu gehen. Das Recht der Tiere 1/2002 Ich arbeite mit den Hunden nach der Tellington Jones-Methode (TTouch). Was heißt das? Linda Tellington-Jones stellt mit ihrer Arbeit eine völlig gewaltfreie Kommunikation mit dem Tier her. Der Tellington-Touch umfaßt die Elemente Körperarbeit (vornehmlich kreisende Bewegungen am Körper des Tieres = TTouch) und Bodenarbeit (über einfache Hindernisse, teilweise unter Einsatz des Kopfhalters). Wichtig sind gleichermaßen die geistige Einstellung des Durchführenden, sein bewußtes Atmen, seine Konzentration. Diese Methode, konsequent durchgeführt, bringt Tiere in ihr natürliches körperliches, emotionales und seelisches Gleichgewicht (zurück). Sie schenkt ihnen Wohlbefinden, nimmt Ängste und hilft, verlorenes Vertrauen wieder aufzubauen wir haben im Tierheim schon nach den wenigen Wochen der Anwendung gute Erfolge erzielt und Hunde, die als schwer vermittelbar galten, in erfahrene Hände abgeben können. Künftig sollen auch Katzen und Kleintiere von der TT-Methode profitieren; dazu werde ich das Tierheimteam entsprechend schulen. 20 Mein Ziel ist ein ganzheitliches Konzept, das neben dem therapeutischen Ansatz eine andere Art der Ernährung (anstelle des kommerziellen Futters die Verwendung natürlicher Produkte) und der Beschäftigung mit dem Tier vorsieht. Geplant sind außerdem noch Seminare zur Verhaltensberatung für Menschen, die mit ihren Tieren nicht zurecht kommen, sich überfordert fühlen, dann Welpen- und Junghundtraining nach den neuesten kynologischen Erkenntnissen, Agility etc. Die Besucher sollen in uns kompetente Ansprechpartner finden, die ihnen Ratschläge geben und im Notfall zur Seite stehen. Dieser Punkt ist mir sehr wichtig: Denn wenn Menschen mit Tieren Probleme bekommen und sich überfordert fühlen, greifen sie oft zum letzten Ausweg, setzen die Vierbeiner aus oder geben sie als angebliche Fundtiere bei uns ab, was die Vermittlung zusätzlich erschwert - weil wir ja nichts über diese Tiere wissen. Ich möchte darauf hinarbeiten, dass Besucher und Tierhalter Vertrauen zu uns aufbauen und wir so eventuellen Problemen im Vorfeld begegnen können. Eine Nacht des Schreckens f "W EIHNA BALOU RdT: Im Tierheim sind umfangreiche Baumaßnahmen vorgesehen... Verena Krüpe: Ja, das Hundehaus wird grundlegend saniert, wobei die Größe der einzelnen Räume den Bestimmungen der neuen Tierschutzhundeverordnung entsprechen bzw. noch über sie hinausgehen soll. Ich möchte die Hunde paarweise in geräumigen Bereichen halten, nicht mehr in den alten Zwingeranlagen. Für das Katzenhaus sind zwei Quarantäneräume geplant, möglicherweise auch eine generelle Erweiterung. In diesem Zusammenhang meine Bitte: Wenn wir mit den Bauarbeiten im Hundehaus beginnen, können wir keine Hunde beherbergen. Wer kann einen oder mehrere Hunde bei sich aufnehmen - für eine begrenzte Zeit oder vielleicht sogar für immer? Wer Verena Krüpe durch die Aufnahme eines Hundes unterstützen möchte, meldet sich bitte im Bremer Tierheim (Adresse S. 26) Die neue Tierheimleiterin lebt mit ihren drei Hunden, einer Hündin aus Kettenhaltung in Bayern, einem Rüden aus dem ungarischen Partnertierheim des BMT und einem Labradorwelpen (mit neurologischen Problemen) aus der vorherigen Tätigkeit im Tierheim Arche Noah. Wie können Menschen so herzlos s einen alten Hund auszusetzen? LV H A M B U R G Wichtige Termine: ! Wichtige Termine "Blues for animals" Benefizkonzert Jubiläum des BMT am Freitag, 8. März 2002. Einlass ab 20.00 Uhr, Karten an allen bekannten Vorverkaufskassen (11 Euro) und an der Abendkasse (13 Euro) - der Erlös kommt den Tieren vom Franziskus-Tierheim zugute. Es spielen: Tom Shaka, David Johnson, Henry Heggen, Dick Bird, Gritt Prokriefke, Dixi Diercks, Debra, Larry O-Moan, Rainer Baumann, Roy Dyke, Angela Altieri Tag der offenen Tür am 28./29. September im FranziskusTierheim Zum 50jährigen Jubiläum Themen: Tiergesundheit, die Pflege des Kleintieres etc. Das genaue Programm wird rechtzeitig bekannt gegeben. für Ronnie ACHTSGESCHENKE " FÜR DAS T IERHEIM U, RONNIE, ELLI UND IHRE 12 WELPEN Doch das Fest der Liebe hat auch seine Schattenseiten, zumindest für den Junghund Ronnie. Er wird in den späten Nachtstunden heimlich vor dem Fahrradständer des Franziskus-Tierheimes angebunden. Als der schwarze Rüde am frühen Morgen des 25. Dezember von einem Tierpfleger gefunden wird, ist er durchnässt, verfroren und völlig verängstigt. In dem verzweifelten Versuch, sich zu befreien, hat sich die Leine mehrfach um den Fahrradständer gewickelt und Ronnie nahezu bewegungsunfähig ge- macht. Im ersten Augenblick fürchtet er den Tierpfleger als weitere Bedrohung nach dieser entsetzlich einsamen Nacht, doch dann spürt der junge Hund mit sicherem Instinkt, dass ihm von dieser Seite geholfen wird. Nachdem er trockengerubbelt und gefüttert ist, erwachen die Lebensgeister wieder und Ronnie begeistert das Tierheimteam durch seine gutmütige und feine Wesensart. Ein ähnliches Schicksal traf den sandfarbenen Rüden Balou drei Tage vor Weihnachten. Das zehnjährige Tier wurde versteckt im Gebüsch und bei Dunkelheit vor dem Franziskus-Tierheim angebunden; der Hund einer Mitarbeiterin stöbert durch Zufall vor Einbruch der Nacht den verschreckten Vierbeiner auf, der sich wenig später als ein überaus freundlicher und sanfter Hund zeigt. Während dieser Tag für den liebenswerten Balou mit Sicherheit zu den dunklen seines Lebens zählen wird, erblickt gleichzeitig der letzte Welpe eines großen Wurfes das Licht der Welt. Dieser zwölfte Welpe ist wie seine Geschwister gesund, Elli: Stolze Mama und ihr kleiner Welpe kraftstrotzend und wunderhübsch. Die schöne Mutter, ein geduldiger und liebenswerter Labrador-Mix, wurde am 1. Dezember als angebliche Fundhündin abgegeben - eine Lüge, wie sich Wochen später herausstellt. Eine junge Frau erzählt dem Tierheimteam, dass ihr Stiefvater die Familie verlassen und die beiden Hunde, Elli und den Vater der Welpen, einen Bernhardiner, in verschiedene Tierheime gebracht habe. Das Franziskus-Tierheim hat Anzeige gegen den Mann wegen Vortäuschung falscher Tatsachen gestellt. Wir wünschen uns für die Hunde sehr liebevolle, einfühlsame und verantwortungsvolle Menschen, die den Tieren eine schöne Zukunft bieten können. Das Recht der Tiere 1/2002 sein, Am Heiligabend hat in der Hansestadt Schneeregen eingesetzt, die nächtlichen Temperaturen liegen bei -1 Grad. Kein Problem für die meisten Hamburger, die in trauter Runde das Fest der Liebe begehen. 21 LV N I E D E R S A C H S E N G ROSSE H ILFSAKTION S EIT J AHREN VORBILDLICHER T IERSC JETZT BRAUCHT ZENHAUS SELBS Das Recht der Tiere 1/2002 Im Raum Niedersachsen ist das Göttinger Katzenhaus längst eine Institution geworden. Seit Jahrzehnten werden hier ausgesetzte Katzen aufgenommen, kranke gesund gepflegt und für die zahlreichen Samtpfötchen mit großem Engagement nach neuen, verantwortungsvollen Besitzern gesucht. Doch nun braucht das Katzenhaus, das zum Landesverband Niedersachsen gehört, selbst tatkräftige Unterstützung von Tierfreunden: Für dringend notwendige Instandsetzungsarbeiten fehlen die Mittel; allein im letzten Jahr kostete die Versorgung (Futter, Tierarzt und Gnadenbrottiere) der Tiere des LV Niedersachsen fast 44.000 DM. 22 Vorrangig muss das Dach repariert und die Außenmauern des Katzenhauses trockengelegt werden. Außerdem beginnen die Außenzwinger zu rosten, und die Stadt fordert Einstellplätze für Besucher. Um Personalkosten zu sparen, betreut Monica Bossmann (Foto oben), langjährige Leiterin des Katzenhauses, die Tiere weitgehend ohne Hilfe - eine aufopferungsvolle Tätigkeit, die sich bei weitem nicht auf Füttern und Vermitteln der Katzen beschränkt. Lesen Sie, wie der normale Arbeitstag von Monica Bossmann aussieht, und womit Sie dem Landesverband sofort helfen können: Das Katzenhaus in Göttingen braucht Unterstützung! Über viele Jahre konnten unzählige Katzen gerettet werden - doch jetzt fehlen die Gelder für dringende Renovierungsarbeiten. "Meine Arbeit beginnt täglich um 6.30 Uhr; zur Zeit müssen ca. 100 Katzen gefüttert werden. Die kranken Katzen werden mit Medikamenten versorgt, und wenn sie nicht alleine fressen können, bekommen sie ein Spezialfutter per Spritze eingeflößt. Katzenbabys, die ohne Mutter abgegeben werden - was ständig passiert -, ziehe ich bei mir zu Hause mit der Flasche auf. Eine mühselige Arbeit, denn je nach Alter werden die Kleinen alle 2 bis 4 Stunden, Tag und Nacht, gefüttert, danach der Bauch massiert, um die Verdauung anzuregen. Normalerweise übernimmt diese Aufgabe das Muttertier durch ausgiebiges Lecken und Putzen. Mittags beginnt die tägliche penible Reinigung aller Katzenräume und Außengehege, ständig unterbrochen vom Klingeln des Telefons. Gleichfalls gehört zum Katzenhaus ein recht großes Grundstück, was zusätzlich in Ordnung gehalten werden muss. Ab 15.00 Uhr ist das Katzenhaus in der Woche für Besucher geöffnet, am Wochenende zwischen 10.00 und 12.00 Uhr. In dieser Zeit werden Katzen vermittelt, neue aufgenommen, Beratungsund Vermittlungsgespräche geführt und bei Tierabgabe der Vertrag gemacht. Gegen 16.30 Uhr füttere ich die Katzen das zweite Mal und schließe um 17.00 Uhr das Haus für die Besucher. Jetzt ist Zeit, zum Tierarzt zu fahren oder im Futtermittelhandel einzukaufen. Zurückgekehrt führe ich Buch über die wichtigsten Ereignisse des Tages. Neben dieser notwendigen Arbeit darf natürlich das Spielen mit den Katzen und das Streicheln nicht zu kurz kommen, denn nur zutrauliche Tiere haben eine gute Vermittlungschance. Meistens brauchen neu aufgenommene Katzen besonders viel Aufmerksamkeit und Zuwendung, damit sie ihren Abschiedsschmerz oder die Strapazen des Ausgesetztwerdens leichter verwinden." LG KASSEL - DAS KATST HILFE! Die Leiterin des Katzenhauses würde sich sehr über zuverlässige und tierliebe ehrenamtliche Mitarbeiter freuen. "Die Betreuung und glückliche Vermittlung der Katzen", sagt Monica Bossmann, "ist eine sinnvolle und schöne Aufgabe." Wenn Sie das Katzenhaus mit einer Spende unter dem Stichwort "Hilfe für das Katzenhaus", einer Patenschaft oder Ihrer tatkräftigen Mithilfe bei der Katzenpflege unterstützen möchten, wenden Sie sich bitte an den LV Niedersachsen; die Adresse und Kontonummer finden Sie auf Seite 26. Liebevolle Aufnahme im Katzenhaus. Ruth Nagel erhält Bürgerplakette der Stadt Kassel für Tierschutzengagement In Kassel ist eine Tierfreundin mit der Bürgerplakette ausgezeichnet worden, weil sie sich seit Jahren in selbstlosem Einsatz um die Tiere der Wau-Mau-Insel kümmert. "Sie wissen um das Leid der einzelnen Kreatur und nehmen sich ihrer an" mit diesen Worten ehrt der Kasseler Oberbürgermeister Georg Lewandowski Ruth Nagel. Die 71 Jahre alte Dame engagiert sich seit nunmehr drei Jahren für die Vierbeiner des BMT-Tierheimes in Kassel. Sie geht mit den Hunden spazieren, versorgt Wunden, wechselt Verbände, macht notwendige Besorgungen und schenkt den Tieren Zuwendung und Liebe. Ihr bedingungsloser Einsatz ruft Bewunderung beim gesamten Tierheimteam der Wau-Mau-Insel hervor, und so freuen sich alle Mitarbeiter für Ruth Nagel über die öffentliche Anerkennung der Stadt Kassel. Als Georg Lewandowski der Tierfeundin die Bürgerplakette für ihren intensiven Einsatz im Sinne der Tiere überreicht, ist die Geehrte offensichtlich sehr gerührt. Sie erinnert sich an ihren ersten Tierheimbesuch mit Enkel Marcel-Nicolai. An diesem Samstag wird der verwitweten Ruth Nagel klar, dass Besuche allein den Tieren nicht helfen. Und sie möchte helfen, für das Wohlbefinden der Tiere sorgen und Aufgaben und Tätigkeiten rund um die Tierpflege übernehmen. Inzwischen ist die engagierte Kasselerin aus dem Tierheim nicht mehr fortzudenken - im Gegenteil. "Das Personal", sagt Oberbürgermeister Lewandowski zu Ruth Nagel, "bewundert Sie regelrecht, weil Sie einen so umfassenden und intensiven Einsatz leisten." Auch der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Leiter der Landesgeschäftsstelle Kassel, Dr. Heinz-Wilhelm Selzer, und das Tierheimteam der Wau-Mau-Insel danken an dieser Stelle Ruth Nagel für ihr Engagement. Schüler fertigen Kratzbäume für die Wau-Mau-Insel an Achtklässler der Wilhelm-Leuschner-Schule (Niestetal/Kassel) überreichten dem Tierheim kurz vor Weihnachten ihr schönes Geschenk: Im Werkunterricht hatten die Schüler sieben Kratzbäume aus unbehandeltem Holz für die Katzen der Wau-Mau-Insel hergestellt. Das Material wurde von der Tischlerei Tempi-Modernie gespendet und zurechtgeschnitten. "Wir haben uns sehr über die Kratzbäume gefreut", sagen die Tierheimmitarbeiter, "und danken den Schülern für ihre liebevolle und tolle Arbeit im Sinne der Tiere und Schulleiter Lorenz, der die Umsetzung dieser Idee ermöglicht hat." Das Recht der Tiere 1/2002 CHUTZ 23 RÜCKBLICK D IE WICHTIGSTEN T IERSCHUTZEREIGNISSE RUCKBLICK AUF DAS JAHR 2001 Neben den weltpolitischen Ereignissen war das Jahr 2001 auch für den Tierschutz ein bewegtes und dramatisches Jahr. Im Zuge der Bekämpfung von BSE und Maul- und Klauenseuche wurden in Europa und in Deutschland Tausende Tiere getötet und wie Sondermüll entsorgt. Unvergessen sind die Bilder der Rinder, Schweine und Schafe, die im Zuge der Seuchenbekämpfung insbesondere in Großbritannien auf den Weiden verbrannt wurden. Sie wurden Opfer einer verfehlten europäischen Agrarpolitik, in der es darum ging, immer mehr Produkte mit immer geringerem Aufwand zu produzieren. Masse statt Klasse war das Diktat der Agarlobby, dem sich die Landwirte beugen mussten. Die tatsächlichen Leidtragenden aber waren die Tiere. Das Recht der Tiere 1/2002 Die Katastrophen in der landwirtschaftlichen Tierhaltung im Frühjahr 2001 blieben politisch nicht ohne Folgen. Wegen der zahlreichen Pannen bei der Bewältigung der BSE-Krise trat unter anderem Landwirtschaftsminister Funke im Januar zurück. Seine Nachfolgerin Renate Künast machte bereits bei ihrem Amtsantritt deutlich, dass sie Willens sei, auch gegen den Widerstand der Agrarlobby, eine Wende in der Aarpolitik herbeizuführen. Mutig ging sie die Reformen an und durfte sich der Unterstützung des Bündnis Tierschutz sicher sein. Herausragende Leistung war die Verabschiedung der neuen Legehen-nenverordnung am 19. Oktober im Bundesrat, nach der Deutschland als erstes Land in der EU die Käfighaltung von Legehennen ab 2007 verbietet. Dieser Sieg für eine artgerechte Tierhaltung lässt uns hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und nimmt ein wenig den Schleier der Verzweiflung beim Rückblick auf das Jahr 2001. 24 4./5. JANUAR Nachdem am 24. November 2000 der erste BSE-Fall in Deutschland aufgedeckt wurde, häufen sich die Meldungen weiterer nachgewiesener Erkrankungen bei deutschen Kühen. Als Bekämpfungsmaßnahme werden alle Rinder der betroffenen Betriebe getötet 9. JANUAR Im Laufe des Tages werden gleich 3 neue Fälle von BSE durch die Medien bekannt gegeben. Gesundheitsministerin Andrea Fischer und Landwirtschaftsminister Funke treten zurück 11. JANUAR Renate Künast wird neue Landwirtschaftsministerin 13. JANUAR Zur Bewältigung der Absatzkrise wird erstmals die Tötung von bis zu 400.000 Rindern in Deutschland erwogen. EU-weit sollen 2 Millionen Rinder getötet und verbrannt werden 19. JANUAR Pressekonferenz des Bündnis Tierschutz zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin. Erwartungen an Landwirtschaftsministerin Künast werden der Öffentlichkeit vorgestellt. 31. JANUAR Das Bundeskabinett beschließt die Tötung von bis zu 400.000 Rindern bis zum Juli 2001. Die Kosten werden auf ca. 2 Milliarden Mark geschätzt 22. FEBRUAR In England bricht die Maul- und Klauenseuche aus. Landesweit werden Tausende Schweine an Ort und Stelle getötet und verbrannt. 6. MÄRZ Erste Verdachtsfälle der Maul- und Klauenseuche treten auch in Frankreich, Deutschland und Dänemark auf. Aus Angst vor der Tierseuche macht Island sogarJagd auf Zugvögel.. 12. MÄRZ Zur Verhinderung der Ausbreitung der MKS wird in Deutschland der Transport von Klauentieren bis auf Weiteres verboten. 23. MÄRZ Ministerin Künast lehnt die Massenimpfung gegen MKS unter Hinweis auf EU-Recht ab . 26. MÄRZ Die Bundesregierung veröffentlicht den Tierschutzbericht 2001. 30. MÄRZ Ministerin Künast lädt Vertreter des Bündnis Tierschutz und der Tiernutzerseite zu einem Gespräch über die zukünftige Haltung der Legehennen ein. Sie macht deutlich, dass sie ein generelles Verbot der Käfighaltung von Legehennen anstrebt. 10. APRIL Das Landwirtschaftsministerium legt einen Entwurf einer neuen Verordnung zur Haltung von Legehennen vor, der ein Verbot der Käfighaltung enthält. 29. APRIL Die Maul- und Klauenseuche ist in Großbritannien nach Expertenmeinung unter Kontrolle.Ingesamt wurden 4 Millionen Tiere getötet, der wirtschaftliche Schaden wird mit 125 Milliarden DM angegeben. 28. MAI Ministerin Künast stellt das Konzept für ein einheitliches Ökosiegel vor. Zielsetzung des Siegels ist es, den Anteil der Bio-Ware in den Lebensmittelketten zu steigern. 17. JUNI Jahreshauptversammlung des BMT in München mit Wahl des Vorstandes. Jutta Breitwieser wird mit überwältigender Mehrheit als 1. Vorsitzende wiedergewählt. 19. JUNI Alle Schutzmaßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche werden gelockert. Die Gefahr der Ausbreitung ist europaweit gebannt. 1. SEPTEMBER Die neue Tierschutzhundeverordnung tritt in Kraft. Sie löst die alte Verordnung aus dem Jahr 1974 ab. 5./10./24. SEPTEMBER Der Bund gegen Missbrauch der Tiere beteiligt sich an den Mahnwachen vor dem Bundesrat zur Legehennenverordnung. 4. OKTOBER Welttierschutztag: gemeinsame Aktion des Bündnis Tierschutz mit Renate Künast zur Haltung von Legehennen in Berlin. 19. OKTOBER Abstimmung zur Legehennenverordnung im Bundesrat. Mit einigen Ergänzungen stimmt der Bundesrat dem Verordnungsentwurf von Renate Künast zu. Ab 2007 ist die Haltung von Hühnern in Käfigen grundsätzlich verboten. 30. NOV. /1. DEZ. Teilnahme des BMT an der Jahreshauptversammlung der Eurogroup for Animal Welfare in Brüssel. 8. DEZ. Teilnahme des BMT an der Hauptversammlung des Deutschen Naturschutzringes in Berlin. Das Recht der Tiere 1/2002 RÜCKBLICK 25 BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE mit 11 Geschäftsstellen und 7 Tierheimen HAUPTGESCHÄFTSSTELLE Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Leiter: Alfred Mutzl (www.bmt-tierschutz.dsn.de) Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 1819 30-807 (BLZ 700 100 80) VORSTAND 1. Bundesvorsitzende: Jutta Breitwieser, „Elisabethenhof“ Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Tel. (06035) 96 11 11/59 16, Fax (06035) 96 11 18 2. Bundesvorsitzender: Dr. Jörg Styrie Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65 Bundesschatzmeister: ([email protected]) Hans Hoffsümmer, Gierather Str. 51 51469 Bergisch-Gladbach Tel. (02202) 59517, Fax (040) 7511 01 64 89 Bundesschriftführerin: Karin Stumpf, Am Heiligenhäuschen 2, 50859 Köln, Tel. (0221) 950 51 55, Fax (0221) 950 51 57 LANDESVERBÄNDE BMT LV Baden-Württemberg Ohnastetter Straße 13, 72805 Lichtenstein Leiter: Dr. Uwe Wagner Tel. (07129) 6 09 93, Fax (07129) 6 08 98 Kreissparkasse Reutlingen Kto. 75 7889 (BLZ 640 500 00) BMT LV Bayern Viktor-Scheffel-Straße 15, 80803 München Leiter: Alfred Mutzl Tel. (089) 38 39 52-0, Fax (089) 38 39 52-23 Postbank München Kto. 142 20-802 (BLZ 700 100 80) BMT LV Berlin (www.tierschutz-bmt-berlin.de) Leiter: Dr. Jörg Styrie ([email protected]) Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 63 Postbank Berlin Kto. 9603-107 (BLZ 100 100 10) Das Recht der Tiere 1/2002 BMT LV Bremen Kattenescher Weg 76, 28277 Bremen Leiterin: Sigrid Müller Tel. (0421) 82 07 59 Tierheim „Arche Noah“ Rodendamm 10, 28816 Stuhr Tel. und Fax (0421) 89 01 71 Postbank Hamburg Kto. 204202-208 (BLZ 200 100 20) Sparkasse Bremen Kto. 1050 004 (BLZ 290 501 01) 26 BMT LV Hamburg/Schl.-Hlst. (www.franziskustierheim.de) Leiterin: Angelica Blank, Tel. (040) 55 49 28-34, Fax -32 „Franziskus-Tierheim“, Tel. (040) 5 89 46 15 Lokstedter Grenzstraße 7, 22527 Hamburg Haspa Kto. 1049220799 (BLZ 200 505 50) Postbank Kto. 111266-203 (BLZ 200 100 20) BMT LV Niedersachsen/Thüringen Hauptstraße 7a, 37355 Vollenborn Leiterin: Hannelore Thied Tel. (036076) 40 555, Fax (036076) 40 556 „Katzenhaus“, Luttertal 79, 37075 Göttingen Tel. (0551) 2 28 32 Postbank Hannover Kto. 732 223 06 (BLZ 250 100 30) LANDESGESCHÄFTSSTELLEN BMT LG Hessen www.tierheim-elisabethenhof.de Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Leiterin: Jutta Breitwieser Tel. (06035) 96 11 11, Fax (06035) 96 11 18 Tierheim „Elisabethenhof“, Tel. (06035) 59 16 Siedlerstraße 2, 61203 Reichelsheim Frankfurter Sparkasse Kto. 5975 (BLZ 500 502 01) Hundeauffangstation Ikervar/Ungarn Petöfi u. 23, H-9756 Ikervar, Sonderkonto: Frankfurter Sparkasse Kto. 847 275 (BLZ 500 502 01) BMT LG Kassel (www.wau-mau-insel.de) Leiter: Dr. Heinz-Wilhelm Selzer Tierheim „Wau-Mau-Insel“ Schenkebier Stanne 20, 34128 Kassel Tel. (0561) 86 15 680, Fax (0561) 86 15 681 Postbank Frankfurt Kto. 1717 55-608 (BLZ 500 100 60) BMT LG Köln (www.tierheim-dellbrueck.de) Urftstraße 12, 50996 Köln Leiterin: Sylvia Bringmann Tierheim „Prof. Armin Spitaler“ Iddelsfelder Hardt, 51069 Köln Tel. (0221) 68 49 26, Fax (0221) 68 18 48 Postbank Köln Kto. 924 02-505 (BLZ 370 100 50) BMT LG Nordrhein-Westf./Rheinland-Pf./Saarl. Drosselweg 15, 47661 Issum (www.bmt-nrw.de) Leiterin: Dagmar Weist Tel. (02845) 3 75 57, Fax (02835) 44 46 99 Sparkasse Moers Kto. 115 002 066 (BLZ 354 500 00) für LV Rheinland-Pfalz/Saarland: Postbank Köln Kto. 294 20-509 (BLZ 370 100 50) BMT GSt. Norden ([email protected]) Leiterin: Insa Thom Wilhelm-von-Freeden-Str. 9, 26506 Norden Tel. (04931) 39 83, Fax (04931) 95 7 999 Tierheim Hage, Leiterin: Marion Kück Hagermarscher Straße 11, 26524 Hage Tel. (04938) 4 25, Fax (04938) 91 49 90 Sparkasse Norden Kto. 13 730 (BLZ 283 500 00) WEITERE ANSCHRIFTEN VON MITARBEITERN: Renate Domaschke (Tierschutzlehrerin) www.tierheim-elisabethenhof.de/domaschke.htm Hauptstraße 31, 61130 Nidderau-Erbstadt Tel. (06187) 21 959 Fax (06187) 20 15 21 Claudia Lotz (Redakteurin) ([email protected]) Hugo-Vogel-Str. 5b, 14109 Berlin, Tel. (030) 80 58 33 38 Fax (030) 80 58 33 39 Jochen Prinz (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) Saarweg 17, 53129 Bonn, ([email protected]) Tel. (0228) 65 10 72, Fax (0228) 65 10 82 Dr. Jörg Styrie (Wissenschaftlicher Mitarbeiter) Alt-Heiligensee 42, 13503 Berlin Tel. (030) 43 65 58 64, Fax (030) 43 65 58 65 INTERNET: http://www.bmt-tierschutz.dsn.de Duffe´ Horlitz: Dogface, ISBN 38311-2265-2 114 Portraits von Hunden, die dank der Stigmatisierung zu "Kampfhunden" zu Hunderten in Tierheimen abgegeben werden und dort auf eine Vermittlung warten, die in den Sternen steht. Hunde, deren "einzige Gemeinsamkeit darin besteht, nicht erst aggressiv sein zu müssen, um von Amts wegen als gefährlich zu gelten. Die Rasse ist entscheidend, nicht das Wesen", schreibt Thomas Duffe´ im Vorwort seines engagierten Buches. Diese eindrucksvolle Sammlung von Hundebildern ist eine Liebeserklärung an gebrandmarkte Tiere. HAPPY END TIERE IN NOT GLUCKLICH VERMITTELT ! Ilona Witten: Tierliebe und der Blick über den Tellerrand Echo Verlag, ca. 11 Euro Die Autorin Ilona Witten über ihr Buch: "Ich setze mich auf rund 140 Seiten grundlegend mit der Tiernutzung und dem politischen und rechtlichen Stellenwert des Tierschutzes auseinander. Und plädiere für ein tierbewusstes Verhalten, bei dem die Verbraucher in ihren Konsumentscheidungen bitte auch die Folgen für die Tiere berücksichtigen." Das Buch geht in sachkundiger und sehr verständlicher Form auf die Themenbereiche Nahrungsmittelproduktion, Tiernutzung für die Textilproduktion, das Amüsement des Menschen und die Haustierhaltung ein. Ilona Witten diskutiert die jeweilige Nutzung und stellt tierbewusste Alternativen wie u.a. vegetarische Ernährung, Kosmetik "ohne Tierversuche" und textile Alternativen vor. Das Buch ist handlungsorientiert ausgerichtet und motiviert ohne den moralisch erhobenen Zeigefinger den Leser, gemäß seiner Einstellung zu handeln und sich tierbewusst zu verhalten. Immer, wenn jemand von uns krank war, legtest Du Dich an die Füße seines Bettes, bis er sich besser fühlte. Erinnern Sie sich an die vier weißen Schäferhunde, die wir Ihnen als Tiere in Not (RdT 4/2001) vorgestellt haben? Eine der Hündinnen mit ursprünglichem Namen Anna Gabriela, heute Ayla, wird von Dagmar Weist, Leiterin der LG NRW, in den Raum Moers vermittelt. Hier, bei einer großen Familie mit drei Schäferhunden und mehreren Katzen, findet die völlig verschreckte und verwahrloste junge Hündin eine äußerst liebevolle Aufnahme. "Als Ayla zu uns kam", erzählen die neuen Besitzer, "sah sie fürchterlich aus; voller Milben, Zecken und Kot, Verletzungen an Brust und Schnauze, außerdem hatte sie Durchfall, eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, wie sich herausstellte." Ayla, so berichten die Tierfreunde, habe sich zu Anfang versteckt, doch dann langsam Vertrauen gefasst und weiche nun ihren Bezugspersonen kaum von der Seite. Die Hündin bekommt Spezialfutter für ihre Erkrankung, hat mittlerweile an Gewicht zugelegt und am Körper beginnen sich deutlich Muskeln abzuzeichnen - ein starker Hund, der endlich wieder Vertrauen gefasst hat. Dagmar Weist hat Strafanzeige gegen die ehemalige Züchterin gestellt; die Staatsanwaltschaft musste jedoch die Ermittlungen vorläufig einstellen, weil die Frau mit unbekanntem Aufenthalt verzogen ist. Jetzt sitze ich am Boden neben Deinem Lager. Meine ängstliche Hand streichelt über Deinen Bauch Und macht Bekanntschaft mit der bösen Krankheit. Es gibt keine Heilung, keine Medizin mehr für Dich. Aber ich sehe, wie gut Dir meine Hände tun. Hab´ keine Angst kleiner Schatz, ich werde nicht weggehen. Und danke für die elf wunderbaren Jahre. (Die Autorin ist der Redaktion bekannt) Das Recht der Tiere 1/2002 Wir nannten Dich "unsere kleine Krankenschwester Sophia". 27 „ D a s R e c h t d e r T i e r e “ – Po s t v e r t r i e b s s t ü c k B 1 3 7 6 9 – E n t g e l t b e z a h l t Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. Als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt Beiträge und Spenden sind steuerlich absetzbar Hauptgeschäftsstelle: D-80803 München l Viktor-Scheffel-Str.15 Tel. (089) 38 39 52 0 Fax (089) 38 39 52 23 50 JAHRE BUND GEGEN MISSBRAUCH DER TIERE ! FEIERN SIE MIT UNS In diesem Jahr wird der BMT 50 Jahre alt - ein Ereignis, das wir mit Ihnen, liebe Leser und Mitglieder, feiern möchten. Ab August finden in allen Geschäftsstellen und Tierheimen des BMT festliche Jubiläumsveranstaltungen statt, zu denen Sie von Ihren Geschäftsstellen persönlich eingeladen werden. Freuen Sie sich schon heute auf ein schönes Rahmenprogramm mit Ihrem Bund gegen Missbrauch der Tiere. BEITRITTSERKLÄRUNG Ich unterstütze den Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. und Q werde Mitglied zum selbstbestimmten Jahresbeitrag von DM ...................................................................... (Mindest-Jahresbeitrag: 20 EURO. Mitgliedschaft kann jederzeit satzungsgemäß beendet werden.) Nach Überweisung des Beitrages erhalten Sie Ihre Mitgliedsunterlagen. Q spende hiermit EUR.................................................................................................................................................................... Name:.............................................Vorname:...........................................Geburtsdatum:.............................................. PLZ und Ort:........................................................Straße und Hausnr.:............................................................................ Beruf:..................................................................Datum:...............................Unterschrift:.............................................. Bitte Coupon ausschneiden und frankiert an die Hauptgeschäftsstelle oder untenstehende Geschäftsstelle senden. ÜBERREICHT VON: