Die Energiewende stockt
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Die Energiewende stockt
Anzeige ■ Röntgensichere Schweißer ■ ■ ■ ■ ■ Gefährliche Abfälle: EU-Gesetzesvorhaben sollte angepasst werden, sonst droht noch mehr Bürokratie Seite 5 +49–7123–93697– 55 Ausg. 11 | 10. Juni 2016 | 68. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de Mehr als museumsreif: Ein Seiler zeigt die Geschichte einer topmodernen Branche Handwerkskammer Halle (Saale) Verkaufte Auflage: 482.822 Exemplare (IVW I/2016) | Preis: 2,80 Euro Blick nach vorn QUERGEDACHT Da hat die kleine Schweiz den Nachbarn mal gezeigt, wo der Hammer hängt. Das Großprojekt Gotthardtunnel hat man in 17 Jahren durchgepeitscht. Dabei blieb das Bauvorhaben nicht nur im Zeit-, sondern auch ganz gut im Kostenrahmen. Nur die Deutschen haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Die für den Güterverkehr wichtige Transportachse Rotterdam-Genua wird leider für weitere 14 (wahrscheinlich doch eher 19 Jahre) auf der noch nicht viergleisigen Rheintalstrecke Karlsruhe-Basel ausgebremst. Das haben Bund und Deutsche Bahn beim besten Willen noch nicht schaffen können. Foto: Günzel Foto: Laurent Gillieron/picture alliance/AP Photo Wer hat’s erfunden? Halten wir also fest: Es ist einfacher, in über zwei Kilometern Tiefe den längsten Eisenbahntunnel der Welt durch ein Gebirgsmassiv zu fräsen, als eine Bahnstrecke viergleisig auszubauen. Klingt komisch, ist aber so. Ähnlichen Kummer sind wir ja gewohnt. Denn seit einigen Jahren scheint es in Deutschland schwierig bis unmöglich zu sein, ähnlich präzise zu planen wie die Schweizer. Spontan drängen sich da drei Beispiele auf: Elbphilharmonie, Stuttgart 21 und Flughafen BER. Ja, es scheint unmöglich zu sein, ein paar Quadratkilometer platt zu asphaltieren, damit ein paar Flugzeuge starten können. Mit „Gut Ding will Weile haben“ lässt sich das alles – die jahrelange Verzögerung und die Kostenexplosion – schon lange nicht mehr erklären. Berlin ist nicht nur arm, sondern auch unprofessionell und das ist ziemlich unsexy. Längst ist es mit dem Berliner Flughafen wie mit einem verspäteten Partygast: Irgendwann will man gar nicht mehr, dass er kommt. dan DIE AKTUELLE ZAHL 7 Arbeitstage pro Jahr fallen durch Streiks in Deutschland aus, bezogen auf 1.000 Arbeitnehmer. Die Deutschen sind streiklustiger geworden, so eine auf zehn Jahre angelegte Statistik des IW Köln. ONLINE-UMFRAGE Die Zahl der Einbrüche steigt massiv. Haben Sie Angst davor? Nach den verheerenden Unwetterschäden in Baden-Württemberg und Bayern haben die Aufräumarbeiten begonnen. „Es geht voran“, sagt Maler- und Lackierermeister Ulrich Stein aus Braunsbach im Landkreis Schwäbisch Hall. Er sei noch glimpflich davongekommen, andere Handwerker in der Region habe es viel schlimmer getroffen. Sein Betrieb hat einen Wasserschaden erlitten, der Parkplatz wurde zerstört. Das Maß der Verwüstung in Braunsbach geht über das Vorstellbare hinaus, sagt Ulrich Stein: „Es sah aus, wie in einem Katastrophenfilm.“ Die unglaublichen Wassermengen rissen Autos mit und ließen Häuser einstürzen. Auf der Hauptstraße von Braunsbach lag bis zu sieben Meter hoch Geröll, Steine bis zu drei Tonnen schwer. Im Ort sei die Stimmung niedergeschlagen, die Solidarität jedoch groß. „Vom Asylanten bis zum Banker haben alle mit angepackt“, sagt Stein. Mit Menschenketten wurde eimerweise Schlamm aus den Häusern geholt. Das Unglück hat den Zusammenhalt gestärkt. „Die Menschen sind zusamSeite 6 und 11 mengerückt.“ Die Energiewende stockt Lange Zeit hat sich die Politik vor allem um den Ausbau der Windkraft und Sonnenenergie gekümmert. Wärmemarkt und Stromnetz wurden darüber vernachlässigt. Das Handwerk dringt auf eine Neuausrichtung Von Steffen Range V ertreter des Handwerks haben Kritik an der Ausgestaltung der Energiewende geübt. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) warf der Politik vor, sich zu stark dem Strommarkt zu widmen, den Wärmemarkt aber zu vernachlässigen. „Die Zielkorridore bei der Einbindung erneuerbarer Wärme sind nebulös“, sagte der stellvertretende ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Müller. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) mahnte an, der Energieeffizienz mehr Beachtung zu schenken: „Dieser wichtige Baustein der Energiewende kam bislang zu kurz“, sagte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer. Nachdem sich die Politik monatelang mit der Flüchtlingskrise befasst hatte, wird nun wieder über die Energiewende diskutiert. Der Grund: Bund und Länder wollen noch in diesem Sommer das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) reformieren. Von 2017 an soll die Förderung des Ökostroms umgestellt werden. Die Energiewende gilt als Jahrhundertprojekt, doch ob sie gelingt, darüber streiten die Experten. „Deutschland hat sich wohl zu viel in zu kurzer Zeit vorgenommen“, bilanziert die Deutsche Bank in der Studie „Deutsche Energiewende: Zielverfehlungen in Sicht“. Erfolgreich sind staatliche Initiativen praktisch nur, wenn Beihilfen gezahlt werden. Beinahe täglich kommen neue Vorschläge auf den Tisch. Zuletzt hatte Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) eine Stromsteuer ins Spiel gebracht. Sie soll auf selbst erzeugten Strom erhoben werden, Kleinanlagen sollen aber ausgenommen bleiben. Die EU-Kommission wiederum verlangt von der Bundesregierung, das Stromnetz zügig auszubauen. Nach Ansicht Brüssels belastet Deutschland die Leitungen seiner Nachbarstaaten mit überschüssigem Ökostrom – eine Einschätzung, die Forscher teilen. „Der Netzausbau hält nicht mit dem Ausbau erneuerbarer Energien mit. Das ist das Problem“, sagte Thilo Schaefer vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Köln. Das Handwerk sieht sich als Gestalter der Energiewende. Während Dachdecker und Heizungsbauer, Schornsteinfeger und Elektriker profitieren, machen die hohen Strompreise dem Bäckerhandwerk wegen der EEG-Umlage beispielsweise schwer zu schaffen. Deshalb setzt der ZDH auf das Thema Energieeffizienz: „Wer weniger Energie braucht, ist unabhängiger, flexibler und wirtschaftlicher“, sagte ZDH-Präsident Wollseifer. Wissenschaftler wie Handwerker drängen die Regierung überdies, vernachlässigte Aspekte der Energiewende stärker zu berücksichtigen. Sie pochen etwa darauf, den Anteil erneuerbarer Energien im Wärmemarkt zu steigern. Verglichen mit dem Umbau des Strommarkts stockt die Entwicklung bei der energetischen Sanierung von Gebäuden oder der Umrüstung alter Heizungsanlagen. Das liegt auch daran, dass die Politik sich nicht zu einer ähnlich großzügigen Förderung wie bei Windrädern, Photovoltaik oder zuletzt Elektroautos durchringen kann. Statt den Austausch alter Heizkessel steuerlich zu begünstigen, bietet die Bundesregierung zahlreiche Förderprogramme an. Die KfW kündigte an, Handwerker intensiver zu schulen, welche Fördertöpfe es gibt. Die Bank erwäge, mehr Online-Seminare anzubieten, sagte Vorstandsmitglied Ingrid Hengster. „Als Multiplikatoren spielen gerade Handwerker eine wichtige Seiten 3, 4, 14-16 Rolle.“ „Bussi Bär“ gewinnt THEMEN DIESER AUSGABE Fördermittel Energiesparen ist ein zentraler Programmpunkt der KfW. Trotz Niedrigzins locken die günstigen KonditioSeite 3 nen der Förderbank. REGIONAL Halle (Saale) Lehrling aus Benin: Malermeister Christoph Hanke setzt auf Berufsnachwuchs aus Afrika 7 Elektro-Innung: Obermeister Norbert Saller plädiert für faire Preise und mehr Sicherheit Ja, die Polizei muss deutlich mehr tun, um Einbrüche zu verhindern. 24 % Ja, aber es liegt an jedem selbst, sich besser vor Einbrüchen zu schützen. 22 % Nein, ich fühle mich sicher. Teilnehmerzahl: 199; Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de 11 191078 702807 Die Sechsjährigen aus dem Kindergarten „Bussi Bär“ in Bernburg freuten sich: Sie gewannen den Kita-Wettbewerb des Handwerks für Sachsen-Anhalt. Der Kindergarten erhielt 500 Euro. Die Handwerkskammer Halle schenkte den Kindern dazu noch Malkoffer. Aufgabe war die Beschäftigung mit dem Handwerk. 15 Kinder besuchten Maßschneiderin Doris Dänecke, wo die Hobby-Handwerker mit Nadel und Garn Weihnachtsbaum-Anhänger bastelten. Ihr Erlebnis hielten sie in einem Riesenposter fest. „Wir wollen schon die Kleinen fürs Handwerk begeistern. Dass der Wettbewerb den Kindern Spaß gemacht hat, sieht man auf dem Poster“, sagt Britta Grahneis, Vorstandsmitglied der Kammer, die dhz den Preis übergab. 8 Firmenwagen Wie Unternehmer auch ohne Fahrtenbuch Steuervorteile beim FirmenSeite 11 wagen sichern. Datenschutz Chefs müssen mit Kundendaten noch vorsichtiger umgehen. Seite 12 Energie Die Tücken der Energiewende zeigen sich in einem Allgäuer Dorf. Seite 14 HANDWERK ONLINE WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE DHZ-Tippspiel zur Fußball-EM 2016 in Frankreich www.dhz.net/em-2016 Wie sinnvoll ist eine Elementarversicherung für Handwerksbetriebe? www.dhz.net/elementar Gerichtshof bestätigt Sozialkassen-System im Baugewerbe www.dhz.net/soka-bau Kita-Wettbewerb des Handwerks 54 % 4 Seite 20 Foto: Giorgio Magini/Fotolia.com ■ Rohrschlosser/Vorrichter Feinblechschlosser Grobblechschlosser Konstruktionsschlosser Kunststoff-Schweißer CNC-Abkanter und Laserer Maschb. Jungingenieure CAD-Zeichner Foto: Lück-Gruppe ■ Foto: Hoda Bogdan/Fotolia.com (WIG, Orbital, E, MIG/MAG, UP) ■ Anzeige Das große DHZ-Tippspiel zur Fußball-EM n! d gewinne un Mitspielen Hier nahm alles seinen Anfang: Die kleinen Sieger stehen mit den Gratulanten der Handwerkskammer und ihren Foto: Anja Worm Erzieherinnen vor dem Geschäft der Maßschneiderin Doris Dänecke (l.). www.dhz.net/em-2016 Regional Neues Flüchtlingsprojekt Zehn junge Männer aus Eritrea, Somalia, Benin und Niger streben eine Ausbildung im Handwerk an. Seite 9 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Halle (Saale) Ausg. 11 | 10. Juni 2016 | 68. Jahrgang 7 Ausländische Betriebsleiter handwerk in zahlen Zahlen aus der Kammer Elf Prozent der 2015 im Kammerbezirk neu registrierten betriebsleitenden Personen – dazu gehören Inhaber, Gesellschafter bzw. Geschäftsführer – waren Ausländer. Damit wurde die gleiche Prozentzahl wie im Vorjahr (2014) registriert. Zum Vergleich: 2007 lag dieser Anteil bei fünf Prozent. Die Mehrzahl der ausländischen Betriebsleiter kommt vor allem aus Rumänien und Polen. 46 Prozent der neu registrierten betriebsleitenden Personen aus dem Ausland arbeiten in der Stadt Halle. 2014 lag der Anteil bei 43 Prozent. Von den seit 2007 im Kammerbezirk neu registrierten Personen gaben im Durchschnitt ein Drittel der deutschen betriebsleitenden Personen sowie drei Viertel der Ausländer ihren Betrieb oder ihre leitende Tätigkeit im Betrieb in den ersten drei Jahren wieder auf. Wir gratulieren zum Geburtstag In der Zeit vom 13. Juni bis 26. Juni 2016 gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen: Anhalt-Bitterfeld Jörn-Torsten Mozdzanowski zum 50., Christine Schneider zum 60., Gunter Stephan zum 60., Bernd Wismach zum 60.; Burgenlandkreis Peer Weber zum 50., Petra Sailer zum 60., Beate Schwabe zum 60., Werner Buschner zum 75.; Dessau-Roßlau Siegfried Oestreich zum 60., Bodo Pfeifer zum 60., Annette Müller zum 65., Eckhardt Ludwig zum 75.; Idrissou Issaou fühlt sich wohl in der Firma „Farbenfreude“ von Malermeister Christoph Hanke (l.). Er wird nach der Einstiegsqualifizierung eine Ausbildung beginnen. Fotos: Lenore Dietsch Geselle Christian Ilgner (r.) hat den 22-Jährigen unter seine Fittiche genommen. Unser größtes Talent: Endlich einen Azubi Halle (Saale) Jeannette Luchmann zum 50., Angela Marquardt zum 60., Jürgen Völkening zum 60., Heidrun Kittler zum 70., Dieter Masthoff zum 70.; Saalekreis Mike Gansefort zum 50., Manuela Kammer zum 50., Peter Konzen zum 50., Mario Leisering zum 50., Andreas Rettstadt zum 50., Sylvia Sonneberger zum 50., Frauke Baarmann zum 60., Birgit Fiedler zum 60., Holger Galander zum 60., Dietmar Graupner zum 60., Udo Nattrodt zum 60., Willi Schmidt zum 60., Jochen Ulrich zum 60., Bernhard Wagner zum 60., Utz Weiner zum 60., Peter Zinke zum 60., Gunert Becker zum 65., Norbert Berghoff zum 65., Christine Fischer zum 70.; Salzlandkreis Oliver Dollmann zum 50., Ralf Lehmann zum 50., Simone Welzel zum 50., Kerstin Müller zum 60., Bernhard Bönisch zum 65.; Wittenberg Ramona Henning zum 50., Silvia Hennwald zum 50., Dirk Mucha zum 50., Olaf Schulze zum 50., Heiko Simon zum 50., Ulrich Eckert zum 60., Olaf Warmuth zum 60., Joachim Fischer zum 65., Reinhold Heller zum 65., Dieter Schade zum 65., Klaus Buchin zum 70., Winfried Enders zum 75., Dieter Polack zum 75. Rentenberatung Für Handwerker Am 15. Juni 2016 berät Sie Wolfgang Adam, Berater der Deutschen Rentenversicherung Bund, von 10 bis 14 Uhr in der Handwerkskammer, Raum 109. Ralph Hoffmann vom Versorgungswerk der Handwerkskammer berät Sie 28. Juni 2016 von 10 bis 12 Uhr in der Gräfestraße 22, Raum 306, in Halle. M alermeister Christoph Hanke sitzt in Halle vor einem Stapel Bewerbungsmappen. Er sucht nach einem Azubi. Drei Lehrlinge hat er schon ausgebildet. Er möchte weiter ausbilden. Sein Blick geht am Bildschirm vorbei aus dem Fenster. Seine Söhne Willi und Richard spielen im Hof. Es ist Sommer. Er weiß noch nicht, dass es fast zwei Jahre dauern wird, bis er den nächsten Azubi begrüßen kann. Denn dieser macht sich gerade erst auf den Weg von Djougou (Benin) über Nigeria, Niger nach Libyen. Die Reise eine Odyssee. Und auch sein zukünftiger Lehrling weiß da noch nicht, dass sein neuer Chef Christoph Hanke sein wird. Er hat andere Sorgen. Mit einem Boot flüchtet er nach Italien. Dann geht es weiter, bis er irgendwann in Deutschland eintrifft. So hätte es sein können: im Sommer 2014. So ähnlich ist es gewesen. Idrissou Issaou ist 20 Jahre, als er Benin verlässt. Christoph Hanke war 20, als er seine Malerlehre beendet. Mit 23 ist er bester Jungmeister im Malerhandwerk im Kammerbezirk Halle. Die Fortbildung zum Restaurator schließt er an. Eine Perspektive in Deutschland Idrissou Issaou aus Benin wächst anders auf – ohne Mutter und Vater, die kennt er nicht. Das schmerzt ihn bis heute. Er verlässt nach vier Jahren die Schule und arbeitet als Schneider. Eine Lehre absolviert er dafür nicht. Der junge Mann hat nichts zu verlieren, als er sich 2014 entschließt, die Heimat, die keine ist, zu verlassen. Zehn Jahre davor macht sich Malermeister Christoph Hanke selbstständig: Ein „eigenes Unternehmen nach eigenen Maßstäben und Werten“ will er verwirklichen, traditionelles Handwerk mit moderner Technik verbinden. Er wollte immer schon ins Handwerk, sagt er und entscheidet sich „aufgrund der Vielseitigkeit“ für den Malerberuf. Hanke engagiert sich im Meisterprüfungsausschuss, war Dozent in der Meisterausbildung. Kalkulation und Rechnungswesen hat er unterrichtet. „Letztendlich entscheidet die Kalkulation, ob ein Unternehmen bestand hat oder nicht“, sagt er glasklar. Er hat nach der Lehre einen Job suchen müssen. Heute ist es andersherum: Der Unternehmer muss seine Mitarbeiter suchen, sagt er. Der junge Mann geht auf Montage. Er weiß, was hartes Arbeiten ist. Er hat die Augen offen auch für Perspektivwechsel. Lehrling gesucht In seinem Unternehmen gibt er auch Quereinsteigern eine Chance. Zwei junge Frauen hat er mit im Unternehmen und einen Meister, den er, nach einem halben Jahr Suche, endlich gefunden hat. „Manchmal braucht man auch Glück“, lächelt er. Letztes Jahr hatte er 30 Bewerbungen für die Lehrstelle. Von vier Bewerbern werfen drei das Handtuch noch während des Praktikums. „Ein Praktikum muss sein“, erklärt Hanke. „Viele haben falsche Vorstellungen vom Beruf und, wer schon vier Wochen Praktikum nicht durchhält, wie soll der- oder diejenige denn eine Lehre schaffen. Es gibt ein großes Missverhältnis zwischen den Aussagen der Bewerbungen und dem tatsächlichem Können“, so der Malermeister. „Auch die Ansprüche, die die jungen Leute haben, und die Ansprüche, die wir Unternehmer stellen, gehen enorm auseinander“, so sieht er die Situa tion. Dass der Stellenwert eines Handwerksberufes gesellschaftlich tief eingeordnet ist, treibt ihn Eine Terminvereinbarung ist notwendig. Interessenten melden sich bitte unter Tel. 0345/2999-221 Impressum: Handwerkskammer Halle (Saale) Gräfestraße 24, 06110 Halle Telefon: 0345 2999-0 Fax: 0345 2999-200 http://www.hwkhalle.de [email protected] Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dirk Neumann ...und natürlich auch Ihre Karriere! Malermeister Christoph Hanke hat einen Lehrling aus Benin. Wie das geht? Eine Geschichte, die keine ist Mansfeld-Südharz Jens Hauer zum 50., Sven Waschau zum 50., Frank Nikisch zum 60., Ernst Trumpf zum 65., Dieter Zimmermann zum 75.; Talente fördern! Die Arbeit macht ihm Spaß, sagt der 22-jährige Idrissou Issaou, der in Halle-Neustadt wohnt. Pilotprojekt Idrissou Issaou hat den Status „Aufenthaltsgestattung“. Sein Pass gilt sechs Monate. Sein Asylverfahren ist noch nicht abgeschlossen. Christoph Hanke hofft, dass er den jungen Mann nicht nur ausbilden, sondern auch danach im Unternehmen einsetzen kann. Über die Vermittlung des Jobcenters ist Idrissou Issaou schon beim dreimonatigen Pilotprojekt „Förderung der Ausbildung von jungen Flüchtlingen“ der Handwerkskammer Halle dabei. Hier wurde eine Kompetenzfeststellung der Teilnehmer vorgenommen und Kenntnisse in den Bau- und Ausbaugewerken wurden vermittelt. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) finanziert und wird jetzt am 17. Mai 2016 mit einer neuen Teilnehmergruppe neu aufgelegt. ■ Meisterkurs Teil 1 und 2: - Installateur und Heizungsbauer: 15.08.2016 - 23.06.2017 - Gebäudereiniger: 16.08.2016 - 05.02.2018 - Tischler: 22.08.2016 - 27.11.2018 - Friseur: 05.09.2016 - 24.02.2017 ■ Kfz-Techniker Teil 2: 08.08.2016 - 23.12.2016 (Vollzeit) 12.08.2016 - 30.09.2016 (Teilzeit) Ausbildereignungsprüfung: 16.08.2016 - 27.10.2016 (Teilzeit) 22.08.2016 - 23.09.2016 (Vollzeit) SHK-Kundendiensttechniker: 19.09.2016 - 04.11.2016 DVS-Schweißerlehrgänge, CNC- und CAD-Fachkraft: ständiger Einstieg ■ ■ um. Wie kann man Eltern und Berufsberater überzeugen, dass eben gerade das Handwerk die Basis für Wirtschaft und Gesellschaft ist? Eine entscheidende E-Mail Als Christoph Hanke seine E-Mails durchsieht, entdeckt er Anfang Januar auch eine von der Handwerkskammer. Er liest: Ob er interessiert sei an einem Azubi, einem Migranten. Die Kammer suche Unternehmer, die bereit sind, ausländische Teilnehmer (Flüchtlinge) in einer Einstiegsqualifizierung zu testen und diese dann in eine Ausbildung übernehmen würden. Christoph Hanke sagt zu: „Wir brauchen Migranten. Denn wir haben nicht genug eigene junge Leute für zukünftigen Nachwuchs.“ Es gibt ein Dreiergespräch im Bildungszentrum: Christoph Hanke, Verena Lukas, Sozialpädagogin im Bildungszentrum für die Migranten, und Idrissou Issaou. Der junge Mann aus Benin hatte zuvor schon das dreimonatige Pilotprojekt der Handwerkskammer erfolgreich absolviert. Christoph Hanke über seine Befürchtungen: „Erst dachte ich: Was ist mit der Sprachbarriere? Aber Idrissou kann gut Deutsch, obwohl er nie einen Sprachkurs besucht hat.“ Ein bisschen Unterstützung muss der Malermeister dann doch geben bei der Beantragung der Steueridentifikationsnummer und beim GEZ-Formular. Sie sehen sich täglich früh zur Arbeitsbesprechung und wenn etwas ist, dann „whatsappen“ sie einfach. Idrissou sagt heute: „Ich habe Glück.“ Und was ist, wenn er etwas nicht versteht? „Ich frage einfach immer die Leute!“, sagt er. Der Malermeister pflichtet bei: „Außerdem hast du ja eine ‚Übersetzungs-WhatsApp‘ ...“ Idrissou lacht. Und was macht er in der Freizeit? „Spazierengehen, Musik hören, Disco.“ Gefällt es ihm in Deutschland? Der 22-Jährige: „Alles ist gut hier: Schule, Arbeit, Leute“, dann nimmt er wieder die Rolle und bringt Farbe auf die Fassade. ■ Ansprechpartner: BTZ der Handwerkskammer, Bildungs- und Teilnehmerservice, Telefon: 0345 7798-700 Betriebsberater vor Ort 15. Juni: Weißenfels, 12–14 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-256. 22. und 29. Juni: Weißenfels, 9–13 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-256. 22. Juni und 13. Juli: Eisleben, Beratungsbüro KH, 10–16 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-223. 13. Juni: Köthen, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-224. 13. Juni, Zerbst, KH, Anmeldung unter Tel. 0340/560869. 14. Juni: Zeitz, Rathaus, 9–12 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-256. 15. Juni und 13. Juli: Merseburg, Kreismusikschule, 9–14 Uhr, Anmeldung unter Tel. 03461/401024. 21. Juni: Bernburg, KH, 10–16 Uhr, Anmeldung unter 03471/642333. 27. Juni: Bitterfeld-Wolfen, KH, 10– 14 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0340/ 560869. Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden Donnerstag von 9–13 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-256. Zu Rechtsthemen finden donnerstags in Eisleben von 13:30 bis 16:30 Uhr Beratungen statt und auf Anfrage in Dessau und Weißenfels. Anmeldung unter Tel. 0345/2999-105. Hinweis: Eine Anmeldung ist für alle Beratungen erforderlich. Termine können in der Handwerkskammer Halle unter Tel. 0345/2999-221 vereinbart werden 8 Deutsche Handwerks Zeitung Sachsen-Anhalt Ausg. 11 | 10. Juni 2016 | 68. Jahrgang Qualitätsarbeit ist „mehr wert“ 200x50_HWD_PKWKleber.indd 1 28.12.2009 14:40:47 Uhr Unternehmensbörse Engagierter und fachlich geeigneter Nachfolger für regional bekanntes und langjährig bestehendes Bauunternehmen im Salzlandkreis gesucht. Tätig im Beton- und Mauerwerksbau, Trockenbau, der Fassadensanierung und der Ge staltung von Außenanlagen. Fester Mit arbeiterstamm. Die Einarbeitung ins Unternehmen sollte bis zur Übernahme mindestens drei Jahre betragen. Die Immobilie kann bei Wunsch auch gemietet oder gepachtet werden. Chiffre: A 480 Alteingesessener Steinmetzbetrieb im Salzlandkreis sucht altershalber einen Betriebsnachfolger. Das Unternehmen befindet sich in Stadtrandlage sowie Nähe zur Autobahn. Tätigkeitsschwerpunkt ist zu 80–90 % Bau und zu 10– 20 % Grabmahle. Plattenverarbeitung ist für eine Größe von 3 x 2 m möglich. Einarbeitung wird angeboten. Die Immobilie ist in Familienbesitz und kann käuflich erworben werden. Preis, Zahlungs modalitäten auf Verhandlungsbasis. Chiffre: A 479 Fleischerfachgeschäft in der Region Wittenberg sucht aus Altersgründen einen Nachfolger. Das Unternehmen hat eine umfangreiche Stammkundschaft und bietet neben den klassischen Fleischereiprodukten auch Partyservice an. Zur Fleischerei gehört ein separater Imbissraum, in dem Speisen und Getränke angeboten werden. Die Übergabe erfolgt nach Absprache. Sie kann auch mit einer Einarbeitung erfolgen. Chiffre: A 478 Altershalber wird ein Nachfolger für langjährig bestehenden Zweiradshop mit Werkstatt sowie Gartengerätehandel mit Reparatur im Burgenlandkreis gesucht. Fester Kundenstamm ist vor handen. Das Unternehmen wird verkauft. Übernahmemodalitäten sind verhandelChiffre: A 461 bar. Verkaufe Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsbauunternehmen im Raum Mansfeld-Südharz. Langjährige, gut am Markt eingeführte Ein-Mann-GmbH. Aufträge überwiegend aus der Region im Umkreis von ca. 50 km; umfangreicher Kundenstamm einschließlich Wartungskunden vorhanden; 2 Mitarbeiter. Der Betriebssitz kann nach Übernahme nicht weitergeführt werden. Chiffre: A 458 Suche Nachfolger für langjährig bestehendes Elektrounternehmen zwischen Weißenfels und Zeitz. Etablierter Betrieb mit Kundenstamm, Werkhalle und Grundstück wird zur Übernahme angeboten. Die Übernahmemodalitäten sind ver handelbar. Chiffre: A 434 Ihre Ansprechpartnerin ist Angelika Stelzer, Tel. 0345/2999-221, E-Mail: [email protected], weitere Inserate finden Sie unter:www.nexxtchange.org Norbert Saller, Obermeister der Elektro-Innung, plädiert für faire Preise und Sicherheit „Du schaffst das. Du kannst dich selbstständig machen!“, hat sein Vater Günter Werner Saller gesagt, als er den Jungen beim Triathlon erlebte. Und dass hat er dann auch getan. Er hat sich selbstständig gemacht am 1. April 2000 unter dem Firmennamen „Saller-Informationstechnik“ in Jeßnitz. Der gelernte Radio- und Fernsehtechniker legte 1998 die Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Halle ab. Heute hat er zehn Mitarbeiter. Das Durchschnittsalter in seiner Firma schätzt er auf 40 Jahre. Er setzt auf die Selbstständigkeit seines Teams und ein vertrauensvolles Miteinander. „Wenn es den Mitarbeitern gut geht, dann geht es auch dem Chef gut. Umgekehrt stimmt die Konsequenz nicht“, lacht er. Er zahlt Tarif, jeder Mitarbeiter im Außendienst hat ein eigenes Fahrzeug. Die acht Transporter entsprechen höchsten Sicherheitsanforderungen. Die Mitarbeiter sind eigenverantwortlich für die Fahrzeuge. Preisgefälle schadet Handwerk Einen ganzen Messgerätepark hält er vor. Die Messtechnik ist teuer. Für Norbert Saller ist Qualitätsarbeit ein „Muss“. Dazu gehört auch das Material, das er einbauen lässt. „Der Kunde erhält von uns ‚mehr Wert‘“, sagt der 45-Jährige. Wo sind Probleme in seinem Handwerk? Norbert Saller muss da nicht lange überlegen. Der wunde Punkt ist das Preisgefälle, das „Unter-Wert-Verkaufen“. Wer bei Aufträgen die Preise drückt, um den Auftrag zu bekommen, der schädige das Handwerk. „Mancher denkt, er kann alles. Auch die Kunden unterschätzen oft die Gefahren bei Strom und legen selbst Hand an. Hände weg!“, kann er nur sagen. Der Meister weiß, dass auf Baustellen zum Teil auf Sicherheitsmaßnahmen verzichtet wird, nur um Kosten zu sparen. „Die Angst, Aufträge zu verlieren, ist groß. Die Unkenntnis, welche Auflagen beachtet werden müssen, wahrscheinlich ebenso“, schätzt er ein. Und Sicherheitsbestimmungen gibt es viele. Er schüttelt den Kopf. „Wettbewerbsverzerrung auf Kosten Saller-Informationstechnik Dienstleistungen der „Saller-Informationstechnik“: Gebäudeautomation, Sicherheitsanlagen, Computerservice, Netzwerktechnik, LWL-, Mess- und Spleißtechnik, Entwicklung und Fertigung von Elektroniksteuerungen, Antennenanlagen, Beschallungsanlagen, Telefonanlagen, E-Check. Nachrichten aus der Region anhalt-bitterfeld 25. Gewerbefachausstellung 90 Aussteller vor Ort in Zerbst Norbert Saller: Die Angst, Aufträge zu verlieren, ist groß. Die Unkenntnis, welche Foto: Lenore Dietsch Auflagen beachtet werden müssen, wahrscheinlich ebenso. der Sicherheit ist das!“ Das sagt er auch immer wieder auf den Innungsversammlungen. Seit 2011 ist er Innungsobermeister der Elektro-Innung Bitterfeld: „Erfolg haben wir Unternehmen nur, wenn die Preise für die erbrachten Leistungen ausreichen, um sämtliche angefallenen Kosten des Betriebes abzudecken und einen Gewinn zu erwirtschaften. So einfach ist das.“ Vorteile der Innung 29 Innungsmitglieder hat die Elektroinnung. „Wir hätten gern mehr!“, sagt er frei heraus. Die ehrenamtliche Tätigkeit habe ihm sein Vater vorgelebt: „Innungsarbeit ist Handwerk und für das Handwerk gemacht.“ Eine Innungsmitgliedschaft bringe nicht nur Vorteile beim Großhändler. Weiterbildungen werden angeboten, aktuelle Vorschriften in der Versammlung erläutert, neue Technik wird vorgestellt. Das E-Markenlogo, das das Markenzeichen für ausgebildete Elektro-Fachbetriebe ist, haben alle Mitglieder. Dafür hat er sich eingesetzt und Weiterbildungen organisiert. „Eine starke Innung ist auch eine starke Interessenvertretung gegenüber der Politik. Da kann man ganz anders auftreten“, so Saller. Bundesweit, sagt Saller, sind sie die einzige Innung, die Haushaltspläne und Beschlüsse ihren Mitgliedern online vorlegt. Auch die Anmeldung zur Innungsversammlung erfolgt online. „Da sparen wir Papier und Zeit“, sagt Norbert Saller. Seit 2011 handhaben sie das so. Auch die Dokumente für den Arbeitsschutz erhalten die Mitglieder über die Homepage. Die Videos für Arbeitsschutzbelehrungen besorgt der Obermeister (mit freundlicher Genehmigung) von der Berufsgenossenschaft. „Diese können die Betriebe dann vor ihren Mitarbeitern abspielen. Auch das ist eine Zeiteinsparung.“ Und dann wird auf den Innungsseiten auch noch ein Modul angeboten, das Sallers Vater selbst entwickelt hat: Ein Rechnungssystem, mit dem sich der Deckungsbetrag, also der niedrigste Preis, für jede einzelne Handwerkerstunde berechnen lässt, wenn alle betrieblichen Kosten ins System eingetragen sind. Der Obermeister plädiert aber nicht nur für reale, angemessene Preise, er fordert auch, für Kostenvoranschläge Geld zu nehmen und eine selbstbewusste Haltung der Handwerker: „Wir müssen uns nicht beim Kunden entschuldigen, sondern ein E-Marken-Fachbetrieb bringt Leistung und diese kostet nun mal Geld!“ Fragwürdige Fördermittel Was kritisiert er gegenwärtig? Wo sieht er noch Hemmnisse fürs Handwerk? „Fördermittel für Unternehmen halte ich für fragwürdig ebenso wie die Förderung von Arbeitskräften über das Arbeitsamt“, sagt er. „Vielleicht lassen sich auch mehr Mitglieder für die Innung gewinnen, wenn diese den Kammerpflichtbeitrag nur anteilig bezahlen müssten“, setzt er noch hinzu. Erst im April 2016 hat ihn die Innung wieder gewählt für noch einmal fünf Jahre. www.saller-informationstechnik.de Kontakt zur Elektro-Innung Bitterfeld über die Geschäftsstelle der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld, Tel. 03493/22282, Internet: www.elektroinnung-bitterfeld.de Die regionale Wirtschaft zeigte sich stark auf der Jubiläumsausgabe der Zerbster Gewerbefachausstellung (Gfa). Anfang Mai fand die renommierte Fachmesse für Handwerk, Gewerbe und Vereine im Zerbster Schlossgarten statt. In bewährter Partnerschaft von Landkreis Anhalt-Bitterfeld, der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld und der Stadt Zerbst/Anhalt wurde diese 25. Gfa zum Erfolg. Rund 90 Unternehmen und Verbände der Region präsentierten ihre neuesten Angebote, gaben fachspezifische Informationen. Auch Sachsen-Anhalts neuer Wirtschaftsminister Jörg Felgner zeigte sich am Eröffnungstag beeindruckt. Er hatte sich viel Zeit genommen, um persönlich mit Ausstellern ins Gespräch zu kommen, und lobte die Messe als den idealen Ort zum Austausch und zur Begegnung. Kreishandwerksmeister Roland Prokop nutzte die Gelegenheit und stellte die Kreishandwerkerschaft AnhaltBitterfeld mit ihren Innungen vor. Er Die Meisterinnen und ihre Modelle. Foto: Gerhard Block Handwerk lädt ein Frühlingsfest der KH in Zerbst Bereits zur guten Tradition geworden ist das Frühlingsfest der Kreishandwerkerschaft Anhalt-Bitterfeld in Zerbst. Der Nachfolger des Handwerkerfrühschoppens erfreut sich großer Beliebtheit bei den Handwerkern und wird in diesem Jahr am Abend des 10. Juni in der Breite 20 in Zerbst stattfinden. Dazu sind zahlreiche Freunde und Partner des Handwerks geladen und die Kreishandwerkerschaft erwartet Als Mitglied im Verband Deutscher Bürgschaftsbanken ist die BB Sachsen-Anhalt an der Entwicklung neuer Förderprodukte beteiligt, die gezielt den Bedarf einzelner Branchen aufgreifen. Dazu gehört ein verbessertes Bürgschaftsangebot für Energiespar-Contracting-Projekte. Aufgrund der hohen Erstinvestitionen wurde die Bürgschaftsobergrenze von bisher 1,25 auf zwei Mio. Euro erhöht, sofern das Vorhaben eine Energieeinsparung von mindestens 25 Prozent bewirkt. Weil die BB die Sicherheiten stellt, verringert sich das Ausfallrisiko der finanzierenden Bank. Das erleichtert dem Contractor-Unternehmen den Zugang zum Kredit. Fast jeder zweite Antrag im klassischen Bürgschaftsgeschäft wird inzwischen elektronisch beantragt. Bei der Expressbürgschaft BB EXPRESS zum Beispiel verkürzt der vollständig elektronische Bearbeitungsweg die Bearbeitungszeit auf drei Bankarbeitstage, weshalb vor allem Betriebe mit kurzfristigem Kreditbedarf gern diese Möglichkeit wählen. natürlich wieder viele Handwerksmeister zum zünftigen Gedankenaustausch. „Ehrengast wird in diesem Jahr der ‚Alte Dessauer‘ sein. Um den Landesfürsten Leopold I. ranken sich unzählige Geschichten. Diese wird er höchstpersönlich zum Besten geben. Selbstverständlich ist auch wieder für das leibliche Wohl gesorgt und gutes Wetter ist bestellt“, sagt Carmen Bau, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. KH Anhalt-Bitterfeld Anschrift: Bismarckstraße 26, 06749 Bitterfeld-Wolfen, OT Bitterfeld, Tel. 03493/222-82 oder -78, Fax -20803, E-Mail: [email protected] Geschäftsstelle Zerbst: Breite 20, 39261 Zerbst, Tel. 03923/2552, Fax -62555, E-Mail: [email protected] Kreishandwerksmeister: Roland Prokop, Geschäftsführerin: Carmen Bau Anzeige Unternehmern die Zukunft leichter machen Fast 73 Millionen Euro Investitionen von mittelständischen Unternehmen in Sachsen-Anhalt konnten im Jahr 2015 umgesetzt werden, weil Bürgschaftsbank (BB) und Mittelständische Beteiligungsgesellschaft (MBG) Sachsen-Anhalt den Unternehmen Sicherheiten für die Finanzierung gaben – mit 191 Bürgschaften und Garantien sowie 76 Unternehmensbeteiligungen. Speziell für Handwerksbetriebe verbürgt die BB außerdem in Zusammenarbeit mit den Handwerkskammern Magdeburg und Halle-Dessau sowie regionalen Finanzierungspartnern einen Handwerker-Sofortkredit bis maximal 125.000 Euro mit 80 Prozent der Kreditsumme. verwies auf die zahlreichen Aktivitäten und das umfangreiche Dienstleistungsangebot und lud den Minister ein, die Festrede auf dem 26. Innungstag am 19. November dieses Jahres zu halten. Die Friseur-Innung Anhalt-Zerbst hatte sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Sie präsentierte Frisurenmode aus der 25-jährigen Geschichte der Gfa, welche die Innungsbetriebe in jedem Jahr mit viel Engagement im Rahmenprogramm begleitet haben. Innungsobermeisterin Jutta Tuchen war stolz auf die Leistungen ihrer Innungskollegen und verwies auf die einzigartige Kontinuität, die in jedem Jahr erneut eine große Herausforderung ist. Viele der ausstellenden Handwerksbetriebe sowie die Kreishandwerkerschaft selbst informierten auch in diesem Jahr über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Handwerk. Noch sind viele der Ausbildungsstellen für das kommende Lehrjahr unbesetzt. Neu im Portfolio sind Leasing-Bürgschaften. Das Leasen von Technik kann eine wirtschaftlich interessante Alternative zum Kauf sein. Entsprechende Investitionen bis maximal 500.000 Euro werden von der BB mit 30 oder 60 Prozent der Summe besichert. Diese Risikoübernahme verbessert die Refinanzierung der Leasinggesellschaft, so dass diese ihre Angebote jetzt auch kleinen Unternehmen und Gründern anbieten kann, die nicht die üblichen Bonitätsanforderungen erfüllen. Neuen und jungen Unternehmen mangelt es oft an ausreichend Eigenkapital. Bei der MBG können sie Beteiligungskapital schon ab 10.000 und bis 50.000 Euro aus dem bundesweiten Mikromezzaninfonds Deutschland, gespeist aus EU-Mitteln des ERP-Sondervermögens und des Europäischen Spezialfonds ESF, erhalten. Es zählt bilanziell als wirtschaftliches Eigenkapital und verbessert damit die Bonität und spätere Kreditkonditionen. Die erste Reihe der Unternehmensgründer aus den 1990erJahren steht vor dem Wechsel in den Ruhestand. Damit stellt sich die Frage nach einem Nachfolger – und für diesen wiederum stellt sich häufig das Problem der Finanzierung des Firmenkaufs. In der Übernahme einer bestehenden erfolgreichen Firma liegt jedoch eine Chance für junge Menschen, die sich beruflich selbstständig machen wollen. BB und MBG helfen dabei. Sie ersetzen fehlendes Eigenkapital des Nachfolgers durch stille Beteiligungen, in der Regel bis zur Höhe von einer Million Euro, und/oder fehlende Sicherheiten durch Kreditbürgschaften. Auf diese Weise wurde allein im vergangenen Jahr die Fortführung von 35 Firmen in Sachsen-Anhalt gesichert. Weitere Informationen: www.bb-mbg.de Mehr Sicherheit für Ihren Erfolg Mit uns erreichen Sie: den Ersatz fehlender oder nicht ausreichender Kreditsicherheiten eine Erhöhung Ihrer Eigenkapitalquote günstigere Finanzierungskonditionen die Verbesserung Ihres Ratings und eine vereinfachte Kreditvergabe bei Ihrer Hausbank. Sprechen Sie uns an. Bürgschaftsbank Sachsen-Anhalt GmbH Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH Telefon: (03 91) 7 37 52 -0, www.bb-mbg.de Wir sprechen mittelständisch – überall in Sachsen-Anhalt. BB I MBG Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Halle (Saale) Ausg. 11 | 10. Juni 2016 | 68. Jahrgang 9 Öffentliche Bekanntmachung Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Halle (Saale) Der Vorstand der Handwerkskammer Halle (Saale) hat gem. § 1 der Wahlordnung für die Wahlen der Mitglieder der Handwerkskammern (Anlage C zum Gesetz zur Ordnung des Handwerks i. d. F. vom 24. Sept. 1998, BGBl. I, S. 3074, zuletzt geändert durch Artikel 283 des Gesetzes zur Änderung der Handwerksordnung und anderer handwerksrechtlicher Vorschriften vom 31. August 2015 (BGBl. I. S. 1474) mit Beschluss vom 07.12.2015 als Tag der Wahl den 6. Oktober 2016 bestimmt. Der Vorstand hat den Fachbereichsleiter des Fachbereichs Rechnungsprüfung der Stadt Halle, Herrn Ralf Borries, zum Wahlleiter und den Referatsleiter Wirtschaft des Landesverwaltungsamtes Halle, Herrn Stefan Thomas, zum stellvertretenden Wahlleiter bestellt. Der Wahlleiter veröffentlicht die nachstehende Bekanntmachung. Auf Grund des Beschlusses des Vorstandes der Handwerkskammer Halle (Saale) vom 07.12.2015 habe ich das Amt des Wahlleiters übernommen. Hiermit fordere ich gem. § 7 der Wahlordnung für die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Halle (Saale) auf. Der Handwerkskammerbezirk Halle (Saale) bildet einen Wahlbezirk. Zu wählen sind gem. § 5 (1) der Satzung der Handwerkskammer Halle (Saale) 36 Mitglieder der Handwerkskammer, und zwar 24 selbstständige Handwerker oder Inhaber handwerksähnlicher Betriebe und Unternehmen gem. § 90 Abs. 3 und 4 HwO sowie 12 Arbeitnehmervertreter mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung, die in solchen Betrieben beschäftigt sind. Für jedes Mitglied werden gem. § 93 (3) HwO i. V. m. § 6 der Satzung der Handwerkskammer Halle (Saale) 2 Stellvertreter gewählt, die derselben Gewerbegruppe angehören müs- sen. Aus der Bezeichnung muss zweifelsfrei hervorgehen, wer als erster oder zweiter Stellvertreter vorgeschlagen wird. Die Wahlvorschläge gelten für den Wahlbezirk. Sie sind getrennt für die Wahl der Vertreter des Handwerks, des handwerksähnlichen Gewerbes und der Unternehmen gem. § 90 Abs. 3 und 4 HwO und für die Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer in Form von Listen einzureichen und müssen die Namen von so vielen Bewerbern enthalten, wie als Mitglieder und Stellvertreter in dem Wahlbezirk zu wählen sind. In den Wahlvorschlägen sind die Bewerber mit Vor- und Zunamen, Beruf, Wohnort und Wohnung so deutlich zu bezeichnen, dass über ihre Person kein Zweifel besteht. In gleicher Weise sind für jedes einzelne Mitglied zwei Stellvertreter deutlich zu bezeichnen, so dass zweifelsfrei hervorgeht, wer als Mitglied und wer als erster und zweiter Stellvertreter vorgeschlagen wird. Die Bewerber verteilen sich gem. § 5 Abs. 2 der Satzung der Handwerkskammer Halle (Saale) auf die einzelnen Gewerbegruppen wie folgt (siehe Tabelle 1): Für die Benennung der Vertreter der Arbeitnehmer ist wegen der zumeist geringen Betriebsgrößen der in den Gewerbegruppen A 4 (Holz-, Glas- und sonstige Gewerbe), A 5 (Nahrungsmittelgewerbe) und A 6 (Gesundheits- und Körperpflege sowie chemische und Reinigungsgewerbe) vorhandenen Handwerksbetriebe eine Zusammenfassung dieser Gewerbegruppen möglich. Die Aufteilung der Vertreter der Betriebsinhaber und Arbeitnehmer muss sich in den einzelnen Gruppen nicht durchgängig am Verhältnis 2 : 1 orientieren. Sie soll sich nach den Betriebs- und Lehrlingsstrukturen der jeweiligen Gewerbegruppen richten und nur in der Addition dem Verhältnis 2 : 1 entsprechen. Auf jedem Wahlvorschlag sollen ein Vertrauensmann und ein Stellvertreter be- Tabelle 1 SelbstständigeArbeitnehmer Mandate insgesamt 24 12 Azulassungspflichtiges Handwerk nach Gewerbegruppen gesamt 17 9 1Bau- und Ausbaugewerbe Maurer und Betonbauer, Ofen- und Luftheizungsbauer, Zimmerer, Dachdecker, Straßenbauer, Wärme-, Kälteund Schallschutzisolierer, Brunnenbauer, Steinmetzen und Steinbildhauer, Stuckateure, Maler und Lackierer, Gerüstbauer, Schornsteinfeger 4 2 2Elektro- und Metallgewerbe (ohne Kfz) Metallbauer, Chirurgiemechaniker, Feinwerkmechaniker, Kälteanlagenbauer, Informationstechniker, Büchsenmacher, Klempner, Installateur und Heizungsbauer, Elektrotechniker, Elektromaschinenbauer 5 3 3Kfz Karosserie- und Fahrzeugbauer, Zweiradmechaniker, Kraftfahrzeugtechniker, Landmaschinenmechaniker 3 2 4Holz-, Glas- und sonstige Gewerbe Tischler, Boots- und Schiffbauer, Seiler, Glaser, Glasbläser und Glasapparatebauer, Mechaniker für Reifenund Vulkanisationstechnik 1 0 5Nahrungsmittelgewerbe Bäcker, Konditoren, Fleischer 1 1 3 1 4 2 Davon entfallen auf die Gewerbegruppen folgende Mandate: 6Gesundheits- und Körperpflege sowie chemische und Reinigungsgewerbe Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädietechniker, Orthopädieschuhmacher, Zahntechniker, Friseure Bzulassungsfreies Handwerk gemäß Anlage B1 der HwO C handwerksähnliche Gewerbe gemäß Anlage B2 der HwO, Unternehmen gemäß § 90 Abs. 3 und 4 HwO (Letztere nur Arbeitgebervertreter) zeichnet sein, die bevollmächtigt sind, dem Wahlleiter gegenüber Erklärungen abzugeben. Fehlt diese Bezeichnung, so gilt 3 1 der erste Unterzeichner als Vertrauensmann, der zweite als sein Stellvertreter. Der Wahlvorschlag der AG muss von min- Neues Flüchtlingsprojekt Zweites Projekt „Förderung der Ausbildung von Flüchtlingen“ gestartet E inige von den zehn jungen Männern hatten genau acht Tage vorher schon das Bildungszentrum (BTZ) in Halle-Osendorf besucht. Die Handwerkskammer Halle hatte zu einer Informationsveranstaltung über den Start eines neuen „Flüchtlingsprojektes“ eingeladen. Noch wurden Teilnehmer gesucht. Auch wenn sich die jungen Männer aus Eritrea, Somalia, Benin und Niger an diesem 9. Mai in die Teilnehmerlisten eingetragen hatten, ob sie tatsächlich alle kommen würden? Das hatte sich Verena Lukas gefragt, als sie am 17. Mai die letzten Vorbereitungen traf. Die Sozialpädagogin hat schon das Vorgängerprojekt begleitet. Und sie trafen ein, alle zusammen mit Sozialarbeiterin Therese Maschke. Die 26-Jährige kennt sie fast alle, denn „ihre Jungs“ – wie sie sie nennt – wohnten bzw. wohnen noch in der Gemeinschaftsunterkunft in Halle, für die sie zuständig ist. Verena Lukas steht mit ihr in ständigem Kontakt. Eng arbeitet Lukas auch mit Izeta Wernitz und Tarek Ali vom Projekt Jobbrücke plus des Mehr Zahlen Im Jahr 2015 haben laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) 442.000 Menschen einen Asylerstantrag in Deutschland gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um 255 Prozent. Tatsächlich wurden sogar fast 1,1 Millionen Flüchtlinge erfasst, die jedoch aufgrund des Kapazitätsengpasses beim BAMF nicht alle einen Asylantrag stellen konnten. Die Herkunftsländer der Flüchtlingsmigration konzentrieren sich zunehmend auf Kriegs- und Krisengebiete. Im Dezember 2015 kamen 88 Prozent der Flüchtlinge aus Ländern, die von Kriegen, Bürgerkriegen oder starker politischer Verfolgung betroffen sind. Aus Syrien kamen mit 158.678 Flüchtlingen (35,9 Prozent aller Flüchtlinge) im Jahr 2015 die meisten. 2016 rechnet das BAMF mit etwa 500.000 Flüchtlingen. destens 48 und der Vorschlag der AN muss von mindestens 24 der jeweiligen Wahlberechtigten unterzeichnet sein. Die Unterzeichner der Wahlvorschläge müssen bei der Unterschrift auch Beruf, Wohnort und Wohnung angeben. Die Unterschriften müssen leserlich sein. Die Wahlvorschläge müssen bis spätestens 1. September 2016 beim Wahlleiter eingegangen sein. Anschrift: Handwerkskammer Halle (Saale), Gräfestraße 24, 06110 Halle (Saale). Mit jedem Wahlvorschlag sind gem. § 10 Anlage C HwO einzureichen: 1. Die Erklärung der Bewerber, dass sie der Aufnahme ihrer Namen in den Wahlvorschlag zustimmen. 2. Die Bescheinigung der Handwerkskammer, dass bei den Bewerbern die Voraussetzungen a) auf Seiten der Inhaber eines Betriebs eines Handwerks oder handwerksähnlichen Gewerbes des § 97, b) auf Seiten der Gesellen und anderen Arbeitnehmern mit abgeschlossener Berufsausbildung des § 99 der Handwerksordnung vorliegen und 3. die Bescheinigung der Handwerkskammer, dass die Unterzeichner des Wahlvorschlages a) bei den Inhabern eines Betriebes eines Handwerks und eines handwerksähnlichen Gewerbes in die Wählerliste (§ 12 Abs. 1) eingetragen sind, b) bei den Gesellen und anderen Arbeitnehmern mit abgeschlossener Berufsausbildung, die Voraussetzungen für die Wahlberechtigung (§ 98) erfüllen. Die Bescheinigungen werden gebührenfrei ausgestellt. Wegen des Wahlrechts und der Wählbarkeit wird auf das Gesetz zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) und die diesem angefügte Wahlordnung für die Wahlen der Mitglieder der Vollversamm- lung der Handwerkskammern (Anlage C zur HwO) verwiesen, die bei der Handwerkskammer Halle (Saale) in Halle, Gräfestraße 24, 06110 Halle (Saale), zur Einsicht vorliegen. Das Wahlverzeichnis gem. § 12 Abs. 2 Anlage C der Handwerksordnung wird vom 07.09.2016 bis 21.09.2016, im Raum 314/315, der Abteilung Unternehmensbetreuung, in der Handwerkskammer Halle (Saale), Gräfestr. 24, 06110 Halle (Saale) während der Geschäftszeiten zur Einsicht ausgelegt. Wer das Wahlverzeichnis für unrichtig oder unvollständig hält, kann dagegen gem. § 12 Abs. 3 Anlage C HwO bis zum 21.09.2016 bei der Handwerkskammer oder einem von ihr ernannten Beauftragten schriftlich oder zur Niederschrift Einspruch einlegen. Soweit die Richtigkeit seiner Behauptung nicht offenkundig ist, hat er für sie Beweismittel beizubringen. Die öffentliche Sitzung des Wahlausschusses zur Entscheidung über die Zulassung der Wahlvorschläge gem. § 11 Abs. 2 der Wahlordnung findet am 2. September 2016 um 10.00 Uhr im Rainer-Döring-Saal in der Handwerkskammer Halle (Saale), Gräfestr. 24, statt. Sollte eine weitere Sitzung des Wahlausschusses gem. § 11 Abs. 1 Anlage C HwO erforderlich werden, wird die Sitzung am 06.09.2016, 10.00 Uhr im Rainer-Döring-Saal erfolgen. Für den Fall der Zulassung mehrerer Wahlvorschläge würde der Wahlausschuss am 06.10.2016, 18.00 Uhr, im Rainer-DöringSaal der Handwerkskammer Halle (Saale) tagen (§ 17 Abs. 1 Anlage C HwO). Halle, den 06.05.2016 Ralf Borries Der Wahlleiter für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Halle (Saale) 2016-2021. Elektroinstallation nach Plan Nico Bruder siegt im Leistungswettbewerb PLW soll es sein, dass die Teilnehmer aus den Krisenregionen ihre Qualifizierung für den Wiederaufbau in ihren Ländern nutzen. Doch bis dahin wird noch einige Zeit vergehen. In den ersten zwei Wochen findet im Bildungszentrum eine Kompetenzfeststellung statt. Wer bringt welche Fähigkeiten mit? Wer hat schon handwerklich gearbeitet? Das werden die Ausbilder in den Werkstätten feststellen. Auch soziale Kompetenzen werden im Beobachtungsbogen miterfasst. Betriebe gesucht Die erste Arbeit ist eine Collage: Wie stellen sich die jungen Männer ihre Zukunft Foto: Lenore Dietsch in Deutschland vor? generationenhauses „Pusteblume“ zusammen. Die Mehrzahl der Flüchtlinge sind schon mindestens sechs Monate in Deutschland. Sie sprechen Französisch und Englisch, Arabisch und Deutsch. „Schon beim Pilotprojekt war ich positiv überrascht, wie gut ich mich mit den Teilnehmern verständigen konnte. Der Begriff ‚Sprachbarriere‘ vermittelt da ein falsches Bild. Natürlich sollen die Teilnehmer noch schneller und optimal Deutsch lernen. Deshalb freue ich mich, dass jetzt für die neuen Teilnehmer ein Sprachlehrer zur Verfügung steht“, sagt Lukas. Dafür hatten sich die Handwerkskammern bundesweit eingesetzt. Noch vor der Vorstellungsrunde begrüßt Verena Lukas Annika Lösche. Die 31-Jährige wird sie ab sofort im Projekt unterstützen. Denn eine zweite Gruppe Flüchtlinge wird eine Woche später im BTZ erwartet. Taofick T. Akibou aus Benin ist der Erste, der sich vorstellt: 35 Jahre ist er alt und hat schon „als Bankkaufmann und ein bisschen als Maler“ gearbeitet, erzählt er. Seit elf Monaten ist er in Halle. Ayanle Osman Hosh aus Somalia ist 19 Jahre und sitzt neben ihm. Mit seinem ersten Werk – einer Collage aus aufgeklebten Bildern, in der die jungen Männer ihre Träume und Zukunftswünsche darstellen sollen – ist er der Schnellste, der fertig wird. Das Pilotprojekt Im März hat die Handwerkskammer in Halle den Bewilligungsbescheid für ein zweites Projekt erhalten, während das Pilotprojekt, das im September 2015 begann, erfolgreich weiterläuft. Acht Flüchtlingen konnte eine Arbeits- bzw. Ausbildungsperspektive in Betrieben des Kammerbezirks angeboten werden (Idrissou Issaou, siehe Text Seite 7, ist einer von diesen). Jetzt also fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zum zweiten Mal ein Projekt im Rahmen der Qualifizierungsinitiative des BMZ für Flüchtlinge in Deutschland. Junge Flüchtlinge werden auf eine duale Ausbildung im Bau- und Ausbauhandwerk sowie im Metallhandwerk vorbreitet und qualifiziert. Ziel Innerhalb der drei Monate im BTZ sollen die Teilnehmer dann ein Praktikum von einer Woche bis maximal drei Wochen in einem Betrieb im Kammerbezirk absolvieren. Ein weiteres längeres Praktikum ist nach der Qualifizierung vorgesehen. Dieses soll – nach Möglichkeit – in eine mindestens sechsmonatige Einstiegsqualifizierung münden. Verena Lukas: „Bei der Einstiegsqualifizierung erhalten die Teilnehmer finanzielle Unterstützung von der Bundesagentur für Arbeit. Die Rahmenbedingungen für die EQ sind generell sehr gut. In der Probezeit kann der Unternehmer jederzeit kündigen. Er trägt also keinerlei Risiko. Und wenn sich dann noch eine Ausbildung anschließt, ist unser Ziel erreicht und ein Schritt auf dem Weg für eine erfolgreiche Integration getan. Wir suchen noch Betriebe“, sagt Verena Lukas. Tipp: Die Handwerkskammer Halle bietet am 14. Juni (Beginn: 14 Uhr) im Bildungszentrum Halle-Osendorf die kostenfreie Veranstaltung „Chancen der Nachwuchskräftesicherung durch ausländische Bewerber“ an. Ansprechpartnerin ist Anja Haschberger, Tel. 0345/2999-211, E-Mail: [email protected]. Angebote von Praktikums plätzen nimmt Verena Lukas, Tel. 0345/7798-755 entgegen Nach dem Wettkampf: Jan Steinberg und Christian Angermann (Ausbilder HWK Halle), Vincent Schulze, Rüdiger Schmidt (HWK Magdeburg), Tony Prager (3. Platz), Nico Bruder (1. Platz), Raik Großmann (LIV Elektro), Sebastian Kölsch (2. Platz/ v.l.). Foto: Kerstin Eigelt Am 25. April zerbrachen sich vier Junggesellen im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks PLW die Köpfe. Im Wettbewerbsberuf Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik stellten sie sich den kniffligen Aufgaben. Drei von ihnen kamen aus dem Kammerbezirk Halle. In der Elektrohalle im Bildungszentrum Halle-Osendorf mussten die Teilnehmer eine Elektroinstallation nach einem Plan realisieren. Danach wurde eine Sicherheitsprüfung vorgenommen. Zur schwierigsten Aufgabe sollte sich die Konstruktion eines kleinen WLAN-Netzwerkes mit angeschlossenem Drucker und einer Kamera herausstellen. Nico Bruder (Elektro Büße/Bitterfeld-Wolfen), Sebastian Kölsch (Elektro Balfranz, Bismark), Tony Prager (Elektro Bohnefeld, Schlettau) und Vincent Schulze (Elektro Schulze, Dessau-Roßlau) kamen an diesem Montag ins Schwitzen. Kerstin Eigelt, PLW-Verantwortliche in der Kammer: „Der Wettbewerb fand das erste Mal an einem Wochentag statt. Die derzeitigen Arbeitgeber standen den Teilnehmern nicht im Weg und stellten diese gern frei.“ Landessieger wurde der 20-jährige Nico Bruder aus Bitterfeld-Wolfen. Bruder wurde bei der Elektro Büße Service- und Verwaltungsgesellschaft mbH ausgebildet. Als Kammer- und Landessieger erhielt er einen 500-Euro-Bildungsgutschein für die Meisterausbildung des Bildungszentrums. Nico Bruder wird Sachsen-Anhalt im Bundeswettbewerb vertreten. Die Teilnehmer erhielten ein Jahresabo der Zeischrift „EP-Elektropraktiker“ und einen Gutschein vom Media Markt. Impressum Lenore Dietsch, Gräfestraße 24, 06110 Halle, Tel. 0345/2999-113, Fax 0345/2999-200, E-Mail: [email protected]