DAS GROSSE LAS VEGAS

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DAS GROSSE LAS VEGAS
Urban Entertainment Center
Unsere Reise in die Retail-Metropolen dieser Welt startet in der Wüste
Nevadas, in Las Vegas. Die früher als Spielhölle verschriene Stadt hat
sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten zu einem einzigartigen,
globalen Urban Entertainment Center entwickelt. Verblüffend ist vielleicht, dass Las Vegas auch weltweit jener Ort ist, an dem sich die
verschiedensten Facetten des Detailhandels am besten beobachten
lassen. Überzeugen Sie sich selbst!
E
in Urban Entertainment Center ist
eine spezielle Form eines ShoppingCenters, das durch zahlreiche thematisch
integrierte Freizeit- und Unterhaltungsangebote angereichert ist (z. B. Kinos, umfangreiche Gastronomie, Wellness- und
Sporteinrichtungen, Museen und Ausstellungen, Freizeitparks, Hotels) – so steht es
im Ladenbau- und Laden-Marketing-Lexi-
kon. Die grossen Pioniere der UECs sind
die West Edmonton Mall in Kanada, die
Mall of America in Minneapolis, das Trafford Center in Manchester und das CentrO
in Oberhausen. In der Schweiz sind – mit
Abstrichen – das Sihlcity in Zürich und das
Westside in Bern dieser Kategorie zuzurechnen. Zuletzt ist es, zumindest in Europa, etwas stiller um die UECs geworden,
wobei die Grenzen zu klassischen Einkaufszentren natürlich fliessend sind. In
unserer digitalen Konsumwelt zeichnet
sich als Differenzierungs-Konzept eine Renaissance dieses Betriebstyps ab. Dabei
spielt die Sehnsucht der Menschen nach
Erlebnissen und Kontakt mit Gleichgesinnten eine wesentliche Rolle.
DIE VERKNÜPFUNG VON RETAIL
UND ENTERTAINMENT
Ein UEC bündelt das Erfolgspotential von
unterschiedlichen Freizeit-, Unterhaltungs-, Kultur- und Gastronomie-Angeboten sowie erlebnisorientiertem Einzelhandel an einem Ort. Es entsteht damit ein
überregionaler Anziehungspunkt mit hoher Marktpenetration. Der Begriff «Urban» bezeichnet dabei
nicht
zwingend die innerstäd-
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in
ETAPPEN
um die
SHOPPING-
Fotos: Regula Wirth, ZVG / Migros Aare
WELT
«Forum Shops at Caesars»: Der Vorreiter in Sachen Erlebnis-Shopping mit einem Zwilling in Macao, den «Grand Canal Shoppes».
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Die «Crystals Mall» beherbergt Luxus pur. Unverkennbar ist die Handschrift von Stararchitekt Daniel Libeskind.
tische Lage, sondern ist ein Hinweis auf
die urbane Atmosphäre in der Gestaltung
solcher Projekte. Freilich bieten solche
Konzepte auch Innenstädten ungeahnte
Möglichkeiten – eine ganze City kann zum
UEC werden. Genau das ist in Las Vegas
«passiert». Aus der Spielerstadt, die LV immer noch ist, ist zusätzlich ein einziger riesiger Familienvergnügungspark und zuletzt sogar eine international führende
Messe- und Kongress-Stadt geworden. Die
RECON, die weltgrösste Handelsimmobi-
lienmesse findet hier ebenso statt wie die tioniert und angenehm klimatisiert vor
Global Shop, eine Miniaturausgabe der Eu- Ort: Ägypten, Rom, New York, Monte
roShop. Der Kitsch der 60er- und 70er- Carlo, den Lago di Como, Venedig, Paris.
Jahre ist Themen gewichen, mit denen Jedes dieser spektakulären Themenhosich die einzelnen Hotels, sie zählen eben- tels verfügt über eine gigantische Show
falls zu den weltweit grössten, aus(allein mehrere Cirque du Soleil gastieren
staffieren und profilieren.
ständig in LV) und vor allem ein grosses
Die Amerikaner müssen nicht
Spielcasino mit tausenden von
mehr rund um die Welt reiSpieltischen und zehntausenden
sen, um fremde Kulturen
von einarmigen Banditen. Moin
kennenzulernen. Sie
derate Zimmer- und RestauETAPPEN
finden alles wohlporrantpreise sind eine willkommeum die
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SHOPPING-
WELT
Die «Fashion Show Mall» ist ein klassisches Einkaufszentrum und mit 175 000 Quadratmeter Verkaufsfläche eines der grössten in den USA.
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«Mall Westside» in Bern
Brünnen ebenfalls gestaltet von Daniel Liebeskind.
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ein zwar anstrengender, aber
lohnender etappenweiser Rundgang von Themenhotel zu Themenhotel. Meist ist man
WELT
dabei klimatisiert unterwegs. Für einige Abschnitte –
oder den Rückweg zum Ausgangshotel – ist auch die kostenlose Monorail zu
empfehlen. Am Strip selbst verkehren
praktisch im Minutentakt Busse – auch
nach Downtown Las Vegas. Fallweise werden von verschiedenen Veranstaltern Studienreisen für «Retail Trendscouts» angewas jüngeren Casino-Hotels «Venetian» boten. Man kommt aber auch auf eigene
und «Palazzo». Wie beim Original kann Faust gut zurecht. Direktflüge von Zürich
man hier durch den Canale Grande gon- nach Las Vegas gibt es derzeit nicht. Gute
deln. Besonders luxuriös sind Shops im Umsteigeverbindungen gibt es über WaWynn, im Bellagio und im Mandalay Bay. shington und San Francisco.
In Sachen Luxus noch einen drauf gesetzt
hat Star-Architekt Daniel Libeskind mit
Autor: Christian Binder
dem 46 000 Quadratmeter grossen Shopping Center «The Crystals» im City Center,
die neue Heimat von Louis Vuitton, Gucci, www.ch-binder-ag.ch
Tiffany & Co. Wer des Luxus überdrüssig
ist, der wird in der 175 000 Quadratmeter
grossen «Fashion Show Mall», ebenfalls direkt am Strip, fündig. Und für SchnäppChristian Binder
chenjäger stehen am Stadtrand einige inist geschäftsführenteressante FOC’s bereit.
der Gesellschafter
in
ETAPPEN
um die
SHOPPING-
ne Einstiegsdroge. Wer Lust auf einen
Blick von oben hat, der wird bei einem
Hubschrauberrundflug über den nahegelegenen Grand Canyon oder den HooverDamm aus dem Stauen nicht
herauskommen. Für einen touristischen
Abstecher lohnt sich auch Downtown Las
Vegas mit seinen bekannten Hochzeitskapellen und der Fremont Street mit einer gewaltigen LED-Lichtshow.
LAS VEGAS STRIP: SHOPPINGTEMPEL IN REIH UND GLIED
Am Las Vegas Strip, einem knapp 7 Kilometer langen Abschnitt des Las Vegas Boulevard, präsentieren sich die riesigen drei
Dutzend Themenhotels in Reih und Glied.
Viele von ihnen sind mit beeindruckenden
Shopping Malls oder Einkaufspassagen
ausgestattet. Den Anfang gemacht haben
vor etwa 20 Jahren die «Forum Shops at
Caesars» mit 60 000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Inzwischen in die Jahre gekommen und mehrmals umgebaut, sind
die Forum Shops ob ihrer dramatischen
Tag/Nacht-Inszenierung noch immer der
grosse Vorreiter des Erlebnis-Shopping.
Nicht minder beeindruckend sind die «The
Grand Canal Shoppes» im Bereich der et-
IT’S EASY TO GO
Nicht alle Konzepte aus den USA können
1:1 nach Europa übertragen werden. Viel
zu lernen und zu sehen gibt es allemal. Was
die Einzelhandelsszene in Las Vegas für
Trendscouts aus Europa so einmalig macht,
ist die Tatsache, dass hier auf engstem
Raum nahezu alle global tätigen Brands
und Retailer in der aktuellsten KonzeptGeneration beobachtet werden können.
Am Strip kann man sich schon nach kurzer
Zeit sehr gut orientieren. Es empfiehlt sich
der Christian Binder AG in Zofingen,
einem 2012 aus
der alteingesessenen Firma Zimmerli hervorgegangenen Ladenbau- und Innenausbaubetrieb.
Binder gilt als hervorragender Kenner
der Schweizer und internationalen Detailhandelsszene, zuletzt war er 15 Jahre
Geschäftsführer von Umdasch ShopConcept in der Schweiz.
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